Jahresschrift 2004 - BVOÖ

Nach fünf Jahren Ausstellungsabstinenz präsentiert
Hans Priesner im Ursulinenhof einen Querschnitt seiner
Arbeiten aus 25 Jahren.
Die frühen Akte im Vorraum zeigen ziemlich naturalistisch
angenehm normale Menschen. Anders verhält es
sich mit den stacheligen Bleistiftzeichnungen im Hauptraum,
die vorerst - vor allem aus der Nähe betrachtet -
abstrakt wirken. Doch wer einige Schritte zurücktritt,
entdeckt plötzlich skurrile Tiere und Menschen. Noch
konkreter nehmen sie aus dem Augenwinkel heraus,
wenn der Betrachter einige Male an ihnen vorbeischlendert,
Gestalt an. Ein spannendes Suchspiel!
Bei den neuen, kleinformatigen Kreidezeichnungen zer-
Hans Priesner
„ S t a t i o n e n “
17
legt Hans Priesner Landschaften in farbige Flächen,
verzichtet zugunsten großzügiger Striche auf Details.
Abstrakte Öl- und Acrylbilder setzen entweder auf
leuchtend bunte Kontraste oder bewegen sich in
düsteren, geheimnisvollen Farbsphären. Gerade die
dunklen Arbeiten wirken bewegt, scheinen zu fließen
und zu schwingen.
Text: Dietlind Hebestreit (Oberösterreichische Nachrichten,
Pressebericht 18.5.2004)
Abb.: „Männl. Akt“ 1979; Mischtechnik auf Papier; 45 x 43 cm /
Ausstellung in der BVOÖ April/Mai 2004