05.02.2013 Aufrufe

ziemlich beste freunde - of materialserver.filmwerk.de - Katholisches ...

ziemlich beste freunde - of materialserver.filmwerk.de - Katholisches ...

ziemlich beste freunde - of materialserver.filmwerk.de - Katholisches ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>ziemlich</strong> <strong>beste</strong> <strong>freun<strong>de</strong></strong><br />

die eine Gruppe setzt sich mit <strong>de</strong>r figur <strong>de</strong>s Philippe auseinan<strong>de</strong>r, die an<strong>de</strong>re mit <strong>de</strong>r <strong>de</strong>s driss. bei<strong>de</strong> Gruppen<br />

erstellen eine mind map, auf <strong>de</strong>r sie charaktereigenschaften und Verhaltensweisen <strong>de</strong>r jeweiligen figur<br />

in stichworten beschreiben. 2<br />

die t besprechen, in welchen szenen diese eigenschaften am stärksten <strong>de</strong>utlich wer<strong>de</strong>n und fertigen<br />

standbil<strong>de</strong>r dieser szenen an. Außer<strong>de</strong>m halten sie prägnante und typische Aussagen <strong>de</strong>r figuren fest. Aus<br />

<strong>de</strong>n standbil<strong>de</strong>rn und zitaten erstellen die t ein Plakat. Anschließend präsentieren bei<strong>de</strong> Gruppen ihre Plakate.<br />

im Plenum wird erörtert, welche unterschie<strong>de</strong> und Parallelen zwischen <strong>de</strong>n charakteren festzustellen<br />

sind. Außer<strong>de</strong>m wird diskutiert, ob Philippe und driss bestimmten (filmischen) stereotypen entsprechen.<br />

danach widmen sich die t <strong>de</strong>m thema freundschaft. Je<strong>de</strong>r t überlegt in einzelarbeit, was für ihn „freundschaft“<br />

be<strong>de</strong>utet und was ihm in einer freundschaft wichtig ist. seine Überlegungen notiert er in einzelnen<br />

stichworten auf Karten. die Karten wer<strong>de</strong>n an board, flip chart o<strong>de</strong>r Pinnwand geheftet und im Plenum<br />

besprochen. in Partnerarbeit analysieren die t nun die freundschaft zwischen driss und Philippe und bearbeiten<br />

dazu M1. sie diskutieren auch, ob die freundschaft <strong>de</strong>r zwei ihren Vorstellungen von freundschaft<br />

entspricht. nach<strong>de</strong>m die ergebnisse besprochen wur<strong>de</strong>n, wird im Plenum erörtert, warum <strong>de</strong>r filmtitel<br />

Ziemlich <strong>beste</strong> Freun<strong>de</strong> lautet.<br />

bAustein 2: „ich will Kein mitGefÜhl” – philippes umGAnG mit seiner behin<strong>de</strong>runG und die reAKtionen<br />

seiner umwelt<br />

Philippes handicap <strong>beste</strong>ht in einer Querschnittslähmung, die folge eines unfalls beim Paragli<strong>de</strong>n ist.<br />

Philippe kann nur noch <strong>de</strong>n Kopf bewegen, <strong>de</strong>r rest seines Körpers ist unbeweglich und taub. er selbst<br />

fühlt sich wie ein „gefrorenes steak, das man in eine heiße Pfanne wirft“. seine physische einschränkung hat<br />

dazu geführt, dass Philippe vor allem durch seinen intellekt lebt. All seine interessen – Kunst, literatur, musik<br />

– sind geistiger, immaterieller natur. Körperliche sinnesfreu<strong>de</strong>n muss er gezwungenermaßen sublimieren.<br />

so ist an die stelle einer sexuellen beziehung die platonische brieffreundschaft mit eléonore getreten.<br />

Philippes handicap hat also auch sein soziales leben verän<strong>de</strong>rt. dies gilt jedoch nicht nur für beziehungen<br />

zu frauen. Philippe kann durch seine lähmung seinen Alltag nicht mehr ohne die ständige hilfe an<strong>de</strong>rer<br />

menschen bewerkstelligen. um alles muss er bitten. dies führt zu Abhängigkeit und unfreiheit. eine weitere<br />

folge ist ein Verlust an intimität, <strong>de</strong>nn Philippe kann sich alleine we<strong>de</strong>r waschen noch auf die toilette gehen.<br />

Auch manche seiner rechte kann er als Gelähmter nur noch schwer durchsetzen. die wi<strong>de</strong>rrechtlich in<br />

seiner einfahrt parken<strong>de</strong>n Aut<strong>of</strong>ahrer etwa kann er nicht selbst vertreiben. doch unter all <strong>de</strong>m scheint<br />

Philippe nur bedingt zu lei<strong>de</strong>n. Als sein „wahres handicap“ bezeichnet er <strong>de</strong>n Verlust seiner verstorbenen<br />

frau. im Gespräch mit driss sinniert er darüber, ob er <strong>de</strong>n unfall vielleicht unbewusst herbeiwünschte, um<br />

mit seinem schmerz <strong>de</strong>r schwerkranken in ihrem schmerz beizustehen. die erfahrung von leid und behin<strong>de</strong>rung<br />

hat bei ihm zu einer gewissen <strong>de</strong>mut geführt. im Gegensatz zu früher geht er heute nicht mehr<br />

paragli<strong>de</strong>n, um das Gefühl zu bekommen, auf die Welt „herunter zu pinkeln“.<br />

die reaktionen <strong>de</strong>r mitmenschen auf Philippes handicap sind unterschiedlich, zeigen aber eine bestimmte<br />

ten<strong>de</strong>nz. fast alle behan<strong>de</strong>ln Philippe als wäre er ein kränkliches Kleinkind, das <strong>de</strong>r schonung und permanenten<br />

Überwachung durch ein babyfon bedarf. Als sein Anwalt ihn vor driss warnt, mahnt er: „<strong>de</strong>nk an<br />

<strong>de</strong>inen zustand“. meist sind <strong>de</strong>rartige empfehlungen gut gemeint, implizieren aber <strong>of</strong>t eine Abwertung<br />

behin<strong>de</strong>rter menschen. beson<strong>de</strong>rs gut <strong>de</strong>utlich wird dies in <strong>de</strong>n Vorstellungsgesprächen <strong>de</strong>r Pfleger. ein<br />

bewerber fühlt sich zur betreuung von behin<strong>de</strong>rten berufen, da diese allein „zu nichts in <strong>de</strong>r lage“ seien. ein<br />

an<strong>de</strong>rer will sich um die „soziale einglie<strong>de</strong>rung“ von behin<strong>de</strong>rten bemühen und klingt dabei als spräche er<br />

von <strong>de</strong>r resozialisierung schwerstkrimineller.<br />

<strong>de</strong>rartige einstellungen gegenüber gehandicapten menschen visualisiert Ziemlich <strong>beste</strong> Freun<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r<br />

großartig in szene gesetzten Abfolge <strong>de</strong>r Pflege-Anwärter. <strong>de</strong>r jeweilige bewerber wird wie auf einer bühne<br />

2 Falls es mehr als ca. zehn Teilnehmer sind, sollten die zwei Gruppen in zwei weitere Kleingruppen unterteilt wer<strong>de</strong>n. Inhaltlich bietet<br />

sich an dieser Stelle für <strong>de</strong>n Französisch-Unterricht an, Wortschatz für Charakterisierungen einzuführen o<strong>de</strong>r zu wie<strong>de</strong>rholen.<br />

6 © kfw GmbH 2012

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!