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Kauz 8 - Athenae Gottingenses

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Klagelied einer Burgfrau<br />

1. Teil<br />

Vom Glockner und vom Jungfrau'n-Joch<br />

Da ruft der Berg, das kennt man doch<br />

Es ruft der Berg, daß es laut schallt<br />

Dies läßt den Schmied-e-Fex eiskalt<br />

Doch ruft die Burg, da wird er wach<br />

Bei diesen Rufen wird er schwach<br />

Da hört er überdeutlich hin<br />

Den Schmiedehammer gleich im Sinn<br />

Muß für die Burg Beleuchtung schaffen<br />

Die Sassen sollen alle gaffen<br />

Verläßt sein Haus und Weib geschwind<br />

Dorthin, wo Esse - Hammer sind<br />

Klagt kürzlich er noch, daß er schwitze<br />

Jetzt schürt er kräftig Feuer's Hitze<br />

Bei 60 Grad ist's richtig heiß<br />

Es tropft aus Haar und Bart der Schweiß<br />

Er hämmert fest, er hämmert stur<br />

Der Schweiß zieht deutlich seine Spur<br />

Er schuftet weiter, hält nicht inne<br />

Der Schweiß erreicht nun schon die<br />

Kimme<br />

Spiegelfest allzeyt:<br />

<strong>Athenae</strong>‘s Thron<br />

Derer <strong>Athenae</strong>r Zeyttungen<br />

Derer <strong>Athenae</strong>r Zeyttungen<br />

Derer Schlaraffen Sendwische zum Burgbau<br />

der ganze Kerl ist voll durchnäßt<br />

Doch hält er an dem Plane fest:<br />

Beleuchtung für die Burg muß her<br />

Und zwar ganz fix, es braucht noch mehr<br />

Er hält's vier volle Tage aus<br />

Dann kehrt der Schmid-e-Fex nach Haus:<br />

"Oh Weib, ich bin ganz fix und alle<br />

Ich hau' mich erstmal in die Falle"<br />

Auch tagsüber dem Schlaf er fröhnt<br />

Aus seinem Schlund ein Gurgeln dröhnt<br />

Ein Schnarchen, wie ein Donnerhall<br />

Das bringt den stärksten Baum zu Fall<br />

Die Burgfrau läßt den Recken ruh'n<br />

Was solll sie sonst auch andres tun<br />

Und nach zwei Tagen ist's vollbracht<br />

Aus seinem Tiefschlaf er erwacht<br />

Sieht's Weiblein an und sagt ganz klar:<br />

"Die Burg, sie ruft -<br />

Mach's gut, ich fahr!"<br />

Bgfr. Schmied-e-Fex<br />

- 42 -<br />

Auf der höchsten Stufe der<br />

Freundschaft offenbaren wir dem<br />

Freunde nicht unsere Fehler, sondern<br />

die seinen.<br />

R.G.u.H.z.!<br />

(La Rochefoucauld - 1613-1680)<br />

Wo ehemals die Kühe stehn,<br />

da soll ein neues Windchen wehn!<br />

Da wollen unterm Uhu schön<br />

viel Rittersleut am Rädchen drehn.<br />

Da wünscht man gern,es mög geschehn,<br />

dass nicht zu laut der Hammer dröhn,<br />

wenn bald die Handwerksleute gehn.<br />

Sobald die Burg erstrahlt neu schön,<br />

da wolln wir gern vorm Tore stehn,<br />

beim Eynritt würdevoll uns blähn,<br />

Euch dankbar in die Augen sehn<br />

und Euch von Hertzen zu-ehehn !<br />

Und was post scriptum ich erwähn:<br />

der KAUZ mög nicht mehr untergehn!<br />

LuLu au clair ( 51 )<br />

Sämtliche Spiegel sind nutzlos,<br />

wenn man zu spät hineinschaut.<br />

(Schwedisches Sprichwort)

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