Gramper und Bosse - Bahngeschichten - Calypso Film AG

- Arbeitsplatzsicherheit contra Produktivitässteigerung und Personalabbau
- „Basis“ contra „Kader“, ausbildungs- und qualifikationsspezifische
Konflikte, Klassendenken einzelner Bahnberufsgruppen (Lokführer!),
Arbeitsplatzbedingungen
- Konflikt zwischen Berufsstolz und Eisenbahner-Standesbewusstsein
einerseits und kurzfristigem Jobdenken und Verlust der langjährigen
Treue zum staatlichen Arbeitgeber andererseits.
Die digitale Revolution modernisiert und automatisiert den Bahnbetrieb.
Viel Personal wird überflüssig. Die „gute, alte Eisenbahnromantik“ gehört
endgültig der Vergangenheit an. Damit wollen sich viele Eisenbahnfans
(inklusive Bahnbeschäftigte) nicht abfinden – sie sperren sich gefühlsmässig
gegen den Fortschritt, betreiben in der Freizeit „Bahnnostalgie“,
unterhalten ganze Dampfeisenbahnen, basteln Modelle, sichern sich ausrangierte
Bahnobjekte.
Mein Standpunkt als Autor ist nicht dort, wo ich über ein vermeintliches
Wissen verfüge, sondern wo ich Fragen stellen muss. Meine möglichst
unvoreingenommene Neugier und Suche möchte ich auch aufs Publikum
übertragen. Pfannenfertige Antworten hinken der Realität hinterher,
Antworten sind immer von vorgestern. Ich bin nicht mit vorgefassten
(Wunsch-)Bildern oder mit einem
fertigen Film im Kopf an dieses
Projekt herangegangen. Mich
interessieren die Fragen und ein
möglichst unvoreingenommener
Blick, das möglichst naive Zu- und
Hinschauen. Insofern ist mein
Standpunkt nicht eindeutig und in
dieser Eindeutigkeit von oberflächlicher
Vereinfachung, sondern vielschichtig.
Er bezieht sich darin auf
die natürliche Widersprüchlichkeit
und Vielfältigkeit des Stoffes, des Themas, der Mitwirkenden und von mir
selber als Filmautor.
Produktionsangaben
84 Minuten, gedreht auf DVCAM, Archivmaterial 16- und 35mm (Farbe
und SW), Endfassung DigiBeta, BetaSP, DVCAM, DVD-Video, schweizerdeutsch/hochdeutsch,
ital./frz. UT, Stereo PCM 2.0 und Dolby AC3 2.0.
Gramper und Bosse - Bahngeschichten / Seite 9