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Kompetenzorientiert Soziologie lehren - Verlag Barbara Budrich

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<strong>Kompetenzorientiert</strong> <strong>Soziologie</strong> <strong>lehren</strong>


Späte, Katrin (Hrsg.)<br />

<strong>Kompetenzorientiert</strong><br />

<strong>Soziologie</strong> <strong>lehren</strong><br />

Dimensionen, Methoden, Perspektiven<br />

<strong>Verlag</strong> <strong>Barbara</strong> <strong>Budrich</strong><br />

Opladen & Farmington Hills, MI 2011


Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek<br />

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen<br />

Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über<br />

http://dnb.d-nb.de abrufbar.<br />

Gedruckt auf säurefreiem und alterungsbeständigem Papier.<br />

Alle Rechte vorbehalten.<br />

© 2011 <strong>Verlag</strong> <strong>Barbara</strong> <strong>Budrich</strong>, Opladen & Farmington Hills, MI<br />

www.budrich-verlag.de<br />

ISBN 978-3-86649-345-2<br />

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung<br />

außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung<br />

des <strong>Verlag</strong>es unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen,<br />

Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in<br />

elektronischen Systemen.<br />

Umschlaggestaltung: disegno visuelle kommunikation, Wuppertal – www.disenjo.de<br />

Redaktion und Satz: R + S, Redaktion + Satz Beate Glaubitz, Leverkusen<br />

Druck: paper & tinta, Warschau<br />

Printed in Europe


Inhalt<br />

Katrin Späte<br />

Einleitung<br />

<strong>Kompetenzorientiert</strong> <strong>Soziologie</strong> <strong>lehren</strong>: Dimensionen – Methoden –<br />

Perspektiven.............................................................................................. 7<br />

Katrin Späte und Sebastian Kloth<br />

Fachkompetenz in der <strong>Soziologie</strong>-Lehre ................................................. 11<br />

Esther Nikolow<br />

Soziologische Lehre im Spannungsfeld zwischen intersubjektiver<br />

Wissensproduktion und subjektivem Wissenserwerb ............................... 33<br />

Natascha Baumeister<br />

„Von der Lehr- zur Lernveranstaltung“<br />

Methoden der Kompetenzvermittlung ..................................................... 45<br />

Klarissa Lueg<br />

Didaktik der sozialen Öffnung: Zur Praxis der Hochschullehre<br />

angesichts von Lerner- und Milieuverschiedenheiten im Fach<br />

<strong>Soziologie</strong> ................................................................................................ 67<br />

Sebastian Nessel<br />

E-learning als Instrument zur Vermittlung von Fach- und<br />

Schlüsselkompetenzen – Didaktische Überlegungen zu Lehrinnovation,<br />

Berufsbefähigung und soziologischem Wissen ........................................ 81<br />

Franka Schäfer<br />

Sozialkompetent Lehren und Lernen? Überlegungen zum Stellenwert<br />

der Sozialkompetenz in der <strong>Soziologie</strong> nach dem Competence Turn in<br />

den Sozialwissenschaften.......................................................................... 111


6<br />

Inhalt<br />

Katrin Späte<br />

Vom „absichtslosen Zusammenwirken“ zum „getunten<br />

Studienprogramm“? – eine wissenssoziologische Diskussion der<br />

Studienreform .......................................................................................... 143<br />

Anhang<br />

1. ASA Learning Goals ............................................................................ 163<br />

2. Checkliste zur Vorbereitung von Lehrveranstaltungen ........................ 165<br />

3. Bewertungskriterien ............................................................................. 166<br />

4. Klassische Prüfungsformen: wie eine Klausur erstellen? .................. 168<br />

Autorinnen und Autoren .......................................................................... 171


Katrin Späte<br />

Einleitung<br />

<strong>Kompetenzorientiert</strong> <strong>Soziologie</strong> <strong>lehren</strong>:<br />

Dimensionen – Methoden – Perspektiven<br />

Das Motiv<br />

Im Zuge des Bologna-Prozesses besteht in bildungspolitischen Diskussionen<br />

weitgehend Einigkeit darüber nach der Forschung auch die „Hochschullehre<br />

aus ihrem Schattendasein“ zu holen. Bundespräsident Horst Köhler forderte<br />

im November des Jahres 2009 im Kontext der Studierendendemonstrationen<br />

dazu auf, die Hochschullehre zu verbessern und monierte schlechte Betreuungsrelationen<br />

und marode Gebäude. Die Wissenschaftler bat er aus der<br />

Pflicht auch Kür zu machen: es gelte, nicht nur exzellent zu forschen, sondern<br />

auch exzellent zu <strong>lehren</strong>. Nur wie soll das geschehen, wenn Hochschul<strong>lehren</strong>de<br />

keine Möglichkeiten erhalten, Kompetenzen im Bereich der Hochschullehre<br />

erwerben und erproben zu können? Bisher bleibt es ihnen selbst<br />

überlassen Angebote von Zentren für Hochschuldidaktik in Anspruch zu nehmen.<br />

Warum wird die Auseinandersetzung um die Qualität von Hochschullehre<br />

weitgehend nur aus der Perspektive Studierender geführt und als „Anspruch“<br />

formuliert? Selten wird im öffentlichen Diskurs darauf hingewiesen,<br />

dass auch die Rahmenbedingungen für das Lehren verbessert werden müssen.<br />

Dazu gehört neben der Aufwertung des Stellenwerts von „Lehren“, die sich<br />

in einer angemessenen Vergütung der Lehrkräfte spiegeln sollte, auch die<br />

Verankerung der Möglichkeit, das Lehren einer wissenschaftlichen Disziplin<br />

zu reflektieren und aus dieser Reflexion Erkenntnisse für die Praxis zu gewinnen.<br />

Die Entstehung<br />

Aus der Perspektive von Forschenden stellt sich das Lehren häufig als die<br />

Zeit dar, die für die Forschung fehlt. Der Nachwuchs in der Wissenschaft hat<br />

daher zahlreiche Fragen, wenn sich zum ersten Mal die Möglichkeit eröffnet<br />

ein Seminar ganz eigenständig zu halten. Was muss ich eigentlich jetzt alles<br />

machen? Wie mache ich überhaupt einen Seminarplan? Wie strukturiere ich<br />

die einzelnen Seminarsitzungen? Welche Texte wähle ich aus? Worauf muss<br />

ich da achten? Zur Klärung all dieser Fragen wurde in das Programm der


8<br />

Katrin Späte<br />

Graduiertenschule am Institut für <strong>Soziologie</strong> in Münster die Veranstaltung<br />

„Teaching Sociology“ verankert. Promovierende sollen mit der Veranstaltung<br />

die Möglichkeit erhalten, Fragen rund um das Lehren im kollegialen Rahmen<br />

mit einer hochschul- und wissenschaftsdidaktischen Perspektive zu besprechen.<br />

In dem Kreis der ersten Promovierendengruppe entstand die Idee „produktorientiert“<br />

miteinander zu arbeiten und die gewonnenen Erkenntnisse<br />

und geführten Diskussionen in einer Publikation anderen Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftlern zur Verfügung zu stellen. Wir sind auf unserer Suche<br />

dabei nicht dem Kompetenzrausch verfallen, je intensiver die Arbeit voranschritt,<br />

desto kritischer wurden die Zugriffe auf den „competence turn“.<br />

Das Konzept<br />

Der Band ist so konzipiert, dass einzelne Kompetenzbereiche und Aspekte<br />

rund um das Lehren in der <strong>Soziologie</strong> analysiert werden: die Fach- und Methodenkompetenz<br />

(Baumeister, Nessel, Späte/Kloth), soziale Kompetenzen<br />

(Schäfer), studierendenorientierte Didaktik (Lueg) und didaktische Beiträge<br />

(Nikolow, Späte). Die Arbeit an den Beiträgen war äußerst schwierig, da<br />

kaum auf fachspezifische Forschungsergebnisse zurückgegriffen werden<br />

konnte und von den Autorinnen und Autoren Pionierarbeit dabei geleistet<br />

werden musste, vorhandene hochschuldidaktische Forschung auf die <strong>Soziologie</strong><br />

zu übertragen und fachwissenschaftliche Erkenntnisse der <strong>Soziologie</strong><br />

hochschuldidaktisch fruchtbar zu machen.<br />

Die Beiträge<br />

Der Band beginnt mit einem konzeptionellen Beitrag zur „Fachkompetenz in<br />

der <strong>Soziologie</strong>-Lehre“ (Sebastian Kloth und Katrin Späte) und hat die Funktion<br />

das inhaltliche Spektrum aller Beiträge im Band im Kontext der Fachkompetenzvermittlung<br />

aufzuzeigen und somit eine Art „Klammerfunktion“<br />

zu übernehmen. Späte und Kloth erforschen wie eine kompetenzorientierte<br />

Lehre in der <strong>Soziologie</strong> aussehen könnte und was dafür noch alles getan werden<br />

muss.<br />

Esther Nikolow problematisiert in ihrem Beitrag grundlegend die „Soziologische<br />

Lehre im Spannungsverhältnis zwischen intersubjektiver Wissensproduktion<br />

und subjektivem Wissenserwerb“. Sie erforscht die praxisrelevanten<br />

Implikationen der Berücksichtigung von Subjektivität und Konstruktivität für<br />

Lehr-Lern-Arrangements.<br />

Die Frage nach methodischen Umsetzungsmöglichkeiten von Kompetenzvermittlung<br />

steht im Zentrum des Beitrags von Natascha Baumeister:<br />

„Von der Lehr- zur Lernveranstaltung“. Sie stellt zahlreiche Methoden aus


<strong>Soziologie</strong> <strong>lehren</strong>: Dimensionen – Methoden – Perspektiven 9<br />

der Erwachsenenbildung vor und zeigt ihre Anwendungsmöglichkeiten an<br />

konkreten Beispielen für die <strong>Soziologie</strong> auf.<br />

Mit Blick auf die soziale Herkunft der Studierenden forscht Klarissa Lueg<br />

in ihrem Beitrag „Didaktik der sozialen Öffnung: Zur Praxis der Hochschullehre<br />

angesichts der Lerner- und Milieuverschiedenheit im Fach <strong>Soziologie</strong>“.<br />

Sie analysiert die Brisanz der Milieuverschiedenheit für den Studienverlauf<br />

und Studienerfolg und zeigt wie Lehrende die Unterschiede didaktisch reflektieren<br />

können.<br />

Der spezifischen Methode des „e-learning“ widmet sich Sebastian Nessel<br />

in seinem Beitrag „e-learning als Instrument zur Vermittlung von Fach- und<br />

Schlüsselkompetenzen. Didaktische Überlegungen zu Lehrinnovation, Berufsbefähigung<br />

und soziologischem Wissen“. Sein Vorgehen zeigt exemplarisch<br />

wie Studienziele und Kompetenzanforderungen in der Berufswelt konfliktfrei<br />

zusammengedacht werden können.<br />

Den sozialen Kompetenzen von Lehrenden widmet sich Franka Schäfer in<br />

ihrem Beitrag „Sozial kompetent Lehren und Lernen? Überlegungen zum<br />

Stellenwert der Sozialkompetenz in der <strong>Soziologie</strong> nach dem Competence<br />

Turn in den Sozialwissenschaften“. Kritisch untersucht Schäfer die Inflation<br />

des Kompetenzbegriffs bevor sie Möglichkeiten und Grenzen sozial kompetenten<br />

Lehrendenhandelns beleuchtet.<br />

Im Beitrag von Katrin Späte „Vom ‚absichtslosen Zusammenwirken‘ zum<br />

‚getunten Studienprogramm‘ – eine wissenssoziologische Diskussion der<br />

Studienreform“ wird der thematische Bogen wieder ein wenig weiter gepannt.<br />

Sie diskutiert Möglichkeiten und Grenzen der „didaktischen Revolution“<br />

an den Hochschulen, indem Spezifika wissenschaftlichen Arbeitens hervorgehoben<br />

werden, die eine umstandslose Übertragung von didaktischer<br />

Forschung aus dem schulischen Kontext einschränken.

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