Lügde – eine Stadt geht neue Wege zur Revitalisierung - Hummersen
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eiches Planen und Bauen der <strong>Stadt</strong> <strong>Lügde</strong>,<br />
vor der Aufgabe, die gravierenden Veränderungen<br />
zu nutzen, um die <strong>Stadt</strong> lebenswerter<br />
zu machen.<br />
Die <strong>Stadt</strong>verwaltung machte das in <strong>eine</strong>r<br />
bemerkenswert demokratischen Weise: Sie<br />
ließ zunächst den Bürgern freie Bahn, selbst<br />
Ideen <strong>zur</strong> Umgestaltung ihrer <strong>Stadt</strong> zu entwickeln.<br />
Loges: „Ich bin wirklich mit <strong>eine</strong>m<br />
weißen Blatt Papier in die erste Versammlung<br />
des Arbeitskreises <strong>Lügde</strong> 2015 gegangen,<br />
weil ich den Bürgern deutlich machen wollte,<br />
dass es nicht m<strong>eine</strong>, sondern ihre <strong>Stadt</strong> ist,<br />
die geplant werden soll.“<br />
Die Vision hieß: <strong>Lügde</strong> 2015 <strong>–</strong> Neues Leben<br />
für die Altstadt. Zur Realisierung wurde das<br />
Gesamtvorhaben in vier Baust<strong>eine</strong> zerlegt,<br />
die jedoch aufeinander abgestimmt sind.<br />
• Shared Space 1 in der <strong>Stadt</strong> <strong>–</strong> Emmeraue<br />
• Shared Space für <strong>eine</strong> Umgestaltung der<br />
Ortsdurchfahrt<br />
• Aufwertung des Einzelhandelsstandortes<br />
Historischer <strong>Stadt</strong>kern<br />
• Aufwertung des Wohnstandortes Historischer<br />
<strong>Stadt</strong>kern<br />
Zunächst widmete man sich der Gestaltung<br />
und Nutzung der Auen des Flüsschens Emmer.<br />
„Dieser Fluss war bis jetzt eigentlich gar<br />
nicht sichtbar“, so Loges. „Jetzt wird er bewusst<br />
in das Leben der Bürger einbezogen.“<br />
Über dem Tunnel wurde mit Unterstützung<br />
<strong>eine</strong>s der renommiertesten Büros <strong>eine</strong> „bewohnbare“<br />
Parklandschaft geplant, die die<br />
Bewohner der Altstadt gut gebrauchen können,<br />
mangelt es doch in der Enge der mittelalterlichen<br />
<strong>Stadt</strong> sehr an größeren Frei- und<br />
Grünflächen. Und die Altstadt soll und wird<br />
nach den Plänen wieder verstärkt als Wohnbereich<br />
genutzt. Dem kommt entgegen, dass<br />
der <strong>Stadt</strong>rat angesichts der schon jetzt leicht<br />
rückläufigen Bevölkerungsentwicklung bereits<br />
vor längerer Zeit beschlossen hat, k<strong>eine</strong><br />
Neubaugebiete mehr zu planen.<br />
1 Shared Space (deutsch: etwa „gemeinsam genutzter<br />
Raum“) bezeichnet <strong>eine</strong> Planungsphilosophie, nach der<br />
vom Verkehr dominierter öffentlicher Straßenraum lebenswerter<br />
werden soll. Charakteristisch ist dabei auch<br />
die Gleichberechtigung der Verkehrsteilnehmer. Das Planungsmodell<br />
wurde federführend vom Niederländer Hans<br />
Monderman in den 1990-er Jahren entwickelt und findet<br />
heute weltweit Anwendung.<br />
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Die Enge der <strong>Stadt</strong> und der Mangel an Freiflächen<br />
wird deutlich durch die äußerst schmalen Traufgassen<br />
zwischen den Häusern (Fotos: Bernd Froehlich)<br />
Nach der Fertigstellung der Umgehung <strong>geht</strong><br />
es nun an <strong>eine</strong> <strong>Revitalisierung</strong> <strong>–</strong> gerade im<br />
Bereich der Straßenzüge, die bisher durch<br />
den Verkehr stark beeinträchtigt wurden. Das<br />
hatte nämlich zu <strong>eine</strong>r schleichenden Abwanderung<br />
vieler Läden aus der <strong>Stadt</strong> geführt.<br />
Jetzt hat man beschlossen, k<strong>eine</strong>m Bau von<br />
Der Holznagel 5/2010