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Hoch hinaus - Baugenossenschaft Zurlinden

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46 � Heft 20<br />

Bauherrschaft<br />

<strong>Baugenossenschaft</strong><br />

<strong>Zurlinden</strong>, Zürich<br />

Architekt (Umbau)<br />

Harder Haas Partner AG,<br />

Eglisau<br />

Ingenieure<br />

Henauer Gugler AG, Zürich<br />

QS Nachhaltigkeit<br />

Architekturbüro<br />

H. R. Preisig, Zürich<br />

Bauphysik<br />

Empa, Thomas Frank,<br />

Dübendorf<br />

Siehe auch<br />

Interview Seite 36<br />

Porträt Sihlbogen, Seite 38<br />

Zwei Wohntürme aus den 70er Jahren werden auf den neusten Stand<br />

gebracht: Nach der Sanierung sollen sie gar 2000-Watt-kompatibel<br />

sein. Christine Sidler<br />

<strong>Hoch</strong> <strong>hinaus</strong><br />

Zwei <strong>Hoch</strong>häuser der Genossenschaft<br />

<strong>Zurlinden</strong> prägen das Bild des Quartiers<br />

Leimbach am süd-westlichen Stadtrand von<br />

Zürich. Die Grundrisse und vor allem die<br />

Küchen und Bäder der Wohnhäuser aus<br />

den 70er Jahren sind veraltet. Die Häuser<br />

sollen auch energetisch auf den neusten<br />

Stand gebracht werden. Die Vorgabe der<br />

<strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Zurlinden</strong> ist bei diesem<br />

Projekt, wie auch bei der Siedlung<br />

Sihlbogen die 2000-Watt-Kompatibilität.<br />

Die Genossenschaft hat dabei so gute<br />

Erfahrungen mit dem SIA-Effizienzpfad<br />

gemacht, dass das Instrument nun auch bei<br />

der Sanierung der beiden <strong>Hoch</strong>häuser zur<br />

Anwendung kommt.<br />

In einem ersten Schritt erstellte ein Energieexperte<br />

eine Vorstudie, die das Potenzial der<br />

energetischen Sanierung aufzeigt. Sie bildet<br />

die Arbeitsgrundlage für das beauftragte<br />

Architekturbüro Harder Haas Partner. Das<br />

Projekt steckt noch mitten in der Vorstudienphase:<br />

Derzeit werden verschiedene<br />

Möglichkeiten für die Grundrisse und die<br />

Materialisierung der Fassade durchprobiert.<br />

Dabei sind die Architekten nicht auf sich<br />

selbst gestellt: Ein grosses Team, bestehend<br />

aus Energieexperten, Bauphysiker und Fassadenhersteller,<br />

arbeitet eng zusammen und<br />

sucht gemeinsam nach neuen Lösungen.<br />

Schwachstellen in den zwei <strong>Hoch</strong>häusern<br />

sind die aussenliegenden Treppenhäuser,<br />

über die viel Wärme verloren geht. Auch<br />

die Balkone in den Ecken sind grosse<br />

Haus B15 Haus B16<br />

Standort Sihlweidstrasse 1, Zürich Leimbachstrasse 215, Zürich<br />

Baujahr 1975 1974<br />

Gebäudetyp <strong>Hoch</strong>haus, 17 Geschosse <strong>Hoch</strong>haus, 19 Geschosse<br />

Projektstand In Planung, geplanter Baubeginn noch offen<br />

EBF 20 000 m 2<br />

Gesamtbaukosten in Planung<br />

Wärme brücken. Ziel der Sanierung ist es,<br />

eine möglichst kompakte, glatte Hülle, die<br />

wenig graue Energie aufweist, zu erreichen.<br />

Da auf dem Areal noch eine Ausnutzungsreserve<br />

von 40 m 2 pro Geschoss<br />

besteht, könnten die Balkone als Wohnraum<br />

genutzt werden. Statt daraus – wie so<br />

oft bei Sanierungen – einfach Wintergärten<br />

zu machen, spielen die Architekten auch<br />

andere Möglichkeiten durch. Eine Möglichkeit<br />

ist, in den Balkonraum die Küche einzubauen,<br />

die damit zu einem der schönsten<br />

Räume wird: Auf zwei Seiten Fenster und<br />

mit herrlichem Ausblick auf die Stadt. Die<br />

Fläche der alten Küche würde dem Wohnzimmer<br />

zugeschlagen. Der Vorteil wäre,<br />

dass die Anzahl Zimmer gleich und die<br />

Wohnung bezahlbar bleibt. Denn anders als<br />

die benachbarte Genossenschaftssiedlung<br />

«Vista verde» mit ihren grossen Familienwohnungen<br />

sollen die Sihlweid-<strong>Hoch</strong>häuser<br />

weiterhin Platz für 3½- und 2½-Zimmer-<br />

Wohnungen für 1- oder 2-Personen-Haushalte<br />

bieten.<br />

Des Weiteren soll eine Wohnungslüftung<br />

die Energieverluste verringern. Geplant ist<br />

der Einbau von dezentralen Raumlüftern,<br />

die keine Lüftungskanäle brauchen – ein<br />

grosser Vorteil bei Sanierungen. Die Ölheizung<br />

wurde erst gerade saniert, ist sicher zu<br />

gross für das sanierte Haus, hier muss noch<br />

eine Lösung gesucht werden. Auch der Einsatz<br />

von Photovoltaikzellen in der Fassade<br />

wird in Betracht gezogen.<br />

Eine grosse Herausforderung ist die Höhe<br />

der beiden Gebäude, die mit ihren 17<br />

beziehungsweise 19 Geschossen gegen 60 m<br />

hoch sind. Das stellt besondere Anforderungen<br />

hinsichtlich Statik und feuerpolizeilichen<br />

Auflagen. Auch der Sanierungsablauf<br />

muss gut geplant sein, denn die Bewohner<br />

bleiben während des Umbaus im Haus. �<br />

Topbauten<br />

Über die grossen Eckbalkone<br />

der <strong>Hoch</strong>häuser<br />

Sihl weid in Zürich-<br />

Leimbach geht viel<br />

Wärme verloren.<br />

(Harder Haas Partner AG)


Heft 20 � 47

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