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Vom Leuchten der Farben, Vernissage, Engen - Musette-Gisella

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URL: http://www.suedkurier.de/region/kreis-konstanz/singen/art372458,3690912,0<br />

Pioniere unter den Kunstsammlern<br />

23.03.2009 00:00<br />

Son<strong>der</strong>ausstellung im Städtischen Museum <strong>Engen</strong> ist ein Glanzlicht für die Region<br />

Pioniere unter den Kunstsammlern<br />

Künstler von Cézanne bis Picasso im Städtischen Museum <strong>Engen</strong> + Galerie: Die Eröffnung <strong>der</strong><br />

Ausstellung „<strong>Vom</strong> <strong>Leuchten</strong> <strong>der</strong> <strong>Farben</strong>“ lockte gestern zahlreiche Kunstinteressierte nach <strong>Engen</strong>. Vorne<br />

links im Bild das Sammlerehepaar Charlott und Tistou Kerstan.<br />

Foto: Christel Rossner<br />

Hochkarätige Künstler von Cézanne bis Picasso vereint in einer Ausstellung sind ein Glanzlicht in <strong>der</strong><br />

Region. So war es zu erwarten, dass <strong>der</strong> Platz zur Eröffnung <strong>der</strong> Ausstellung „<strong>Vom</strong> <strong>Leuchten</strong> <strong>der</strong> <strong>Farben</strong>“<br />

im Städtischen Museum <strong>Engen</strong> knapp werden würde. Die Son<strong>der</strong>ausstellung zeigt rund 60 Werke aus <strong>der</strong><br />

Sammlung Charlott und Tistou Kerstan. Dazu Keramiken von Horst Kerstan, Bru<strong>der</strong> des Sammlers und<br />

einer <strong>der</strong> bedeutendsten Kunstkeramiker des vergangenen Jahrhun<strong>der</strong>ts.<br />

Werke von Oskar Schlemmer, Ernst Ludwig Kirchner o<strong>der</strong> Max Beckmann beeindrucken schon im<br />

Vorraum. In <strong>der</strong> Apsis dann Pablo Picasso, über dessen Arbeitsweise auch ein Filmausschnitt aus dem<br />

berühmten Picassofilm von Clouzot zu sehen ist. Wie Bürgermeister Johannes Moser in seiner Begrüßung<br />

erläuterte, gibt diese Ausstellung einen guten Überblick über den großen und revolutionären Aufbruch <strong>der</strong><br />

Kunst zu Beginn des vergangenen Jahrhun<strong>der</strong>ts, die heute als „Klassische Mo<strong>der</strong>ne“ bezeichnet wird.<br />

Zwei Themenschwerpunkte bilden <strong>der</strong> deutsche Expressionismus mit den Künstlergruppen „Die Brücke“<br />

und <strong>der</strong> „Blaue Reiter.“<br />

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„Aber nicht nur Namen machen die Kunst, es ist vor allen Dingen die durchgängige Qualität <strong>der</strong> einzelnen<br />

Kunstwerke, die diese Ausstellung so einmalig macht“, hob Moser hervor. Dazu kann auch das kleine<br />

Interview zählen, das Museumsleiter Velten Wagner anstelle einer Laudatio mit dem Sammler Tistou<br />

Kerstan führte. In diesem amüsant-unterhaltsamen Gespräch erfuhren die Besucher über die Entstehung<br />

<strong>der</strong> Sammlung, für die Charlott Kerstan die ersten Bil<strong>der</strong> erwarb. Er selbst erstand Werke aus einem<br />

Nachlass, schrittweise kamen weitere Künstler dazu.<br />

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„Das Sammeln war eine Sache, die uns nicht mehr losließ“, erzählte Tistou Kerstan. Um sich das leisten<br />

zu können, hätten beide im Urlaub auch gern auf ein Hotel verzichtet und in Pensionen übernachtet. Auf<br />

die Frage nach Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Sammlerszene antwortete Kerstan ganz offen und wurde dafür mit<br />

Applaus bedacht: „In <strong>der</strong> Pionierzeit hat nur das Objekt gezählt, heute zählt das Geld.“ Und die Expertise<br />

für das Kunstwerk: „Den Blick, ob es echt ist o<strong>der</strong> nicht, gibt es heute gar nicht mehr.“ Er habe selbst<br />

erlebt, wie Künstler um ein Bild gekämpft und gerungen haben.<br />

Tistou Kerstan war immer dafür, Kunsthandwerk und Kunst zusammen zu bringen, was Museumsleiter in<br />

<strong>der</strong> Regel aber ablehnten. Er war glücklich darüber, dass die Keramiken seines Bru<strong>der</strong>s Horst Kerstan<br />

gezeigt werden. In dieser Fülle hatte auch Tistou Kerstan die Gefäße noch nie gesehen. Seinen Dank<br />

richtete er an die Stadt <strong>Engen</strong> und die Sparkasse <strong>Engen</strong>-Gottmadingen für die Erstellung des Kataloges:<br />

„Sonst wären die Bil<strong>der</strong> nicht hierher gekommen, das war zwingend notwendig“, fügte er auf humorvolle<br />

Weise hinzu. Kerstan hatte die Räumlichkeiten des Museums nur leer gesehen und war beeindruckt von<br />

<strong>der</strong> harmonischen und sensiblen Hängung durch Museumsleiter Velten Wagner. Musikalisch umrahmte<br />

<strong>Gisella</strong> Höchstötter die <strong>Vernissage</strong> mit <strong>Musette</strong>-Melodien auf dem Akkordeon.<br />

Bil<strong>der</strong>galerie im Internet:<br />

www.suedkurier.de/bil<strong>der</strong><br />

Die Ausstellung „<strong>Vom</strong> <strong>Leuchten</strong> <strong>der</strong> <strong>Farben</strong>“ ist bis zum 14. Juni im Städtischen Museum <strong>Engen</strong> +<br />

Galerie zu sehen. Öffnungszeiten Dienstag bis Freitag 14 – 17 Uhr, Samstag und Sonntag 10 – 17 Uhr.<br />

Das Museum ist an allen Feiertagen von 10 – 17 Uhr geöffnet.<br />

Christel Rossner<br />

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