INTERNATIONALES VERKEHRSMAGAZIN - Blickpunkt LKW + BUS
INTERNATIONALES VERKEHRSMAGAZIN - Blickpunkt LKW + BUS
INTERNATIONALES VERKEHRSMAGAZIN - Blickpunkt LKW + BUS
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
€ 4,– / 27. Jahrgang Nr. 10/2011 • P.b.b. Verlagspostamt A-6330 Kufstein, Zul.-Nr. 02Z032929M<br />
<strong>INTERNATIONALES</strong> <strong>VERKEHRSMAGAZIN</strong><br />
www.blickpunkt-lkw-bus.com<br />
Österreichs Fachmagazin für Transport,<br />
Spedition, Bau-Fuhrpark, Berufskraftfahrer,<br />
Busbetrieb. Offizielles Medium der Verbände<br />
VBA Österreich und ÖKTV<br />
Keine Verbots-Hysterie<br />
in Tirol<br />
Transportsicherheitstage<br />
in NÖ<br />
Test: Iveco Trakker und<br />
Volvo FM<br />
Jahrestagung der<br />
Busbetreiber
www.blickpunkt-lkw-bus.com<br />
facebook.com/blickpunkt.lkw.bus<br />
youtube.com/blickpunktlkwbus<br />
Sicherheit: Gefahr erkannt - Gefahr gebannt 6<br />
Doppelmoral: Tiroler Fachgruppentagung 10<br />
Europareport: Aktualitäten aus Brüssel 12<br />
Test: Harter Brocken - Der Iveco Trakker 14<br />
Test: Goldene Mitte - Der Volvo FM 410 17<br />
CMR-Haftung und CMR-Versicherung 20<br />
Römer transportiert konsequent effizient 22<br />
DAF optimiert maximale Effizienz 23<br />
Goldberger: Tradition trifft Innovation 24<br />
Neuigkeiten im Verkehrsrecht 26<br />
Scania: Härtegrad Bau 28<br />
MAN: Edition Rudolf Diesel 32<br />
Renault: Clean Tech Trucks 34<br />
Nissan: für Fracht und Freizeit 36<br />
Kortrijk: Welt der Omnibusse 39<br />
Mercedes-Benz: Omnibus-Tage in Mannheim 42<br />
Preiskampf im Abschleppgewerbe 49<br />
Impressum 50<br />
Nur 1,-- Euro bitte!<br />
Der Kufsteiner Speditionskaufmann Joachim Sonnendorfer lud zur<br />
7. Countryweihnacht in den Hödnerhof in Ebbs, und die Western-<br />
Begeisterten folgten seinem Ruf. Das Benefizkonzert zugunsten<br />
von mukoviszidosekranken Kindern brachte einen Reinerlös von<br />
10 000 Euro.<br />
„<strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong>+<strong>BUS</strong>“ stellt sich in den Dienst der guten Sache<br />
und bittet alle Leserinnen und Leser dieser Ausgabe um eine Spende<br />
zu Weihnachten, um den Reinerlös aus der „Countryweihnacht“<br />
zugunsten der unheilbar kranken Kinder und deren Familien in unserem<br />
Land zu erhöhen.<br />
Spendenkonto Verein www.countryweihnacht.at<br />
Konto 0901-020958 bei der Sparkasse Kufstein<br />
EdITorIal<br />
die Feinstaub-lüge<br />
Wahrlich Staub aufgewirbelt haben im zu Ende<br />
gehenden Jahr Korruption, Misswirtschaft, ein<br />
Erguss steuerlicher Schnapsideen, die Griechen,<br />
der Euro und kürzlich die ewige Verdammnis des<br />
Verkehrs und seiner Folgen – unter anderem der<br />
Feinstaub. Natürlich hat auch der Verkehr seinen<br />
Anteil am Feinstaub. Doch ist diese Mitschuld<br />
deutlich geringer als gemeinhin angenommen<br />
wird, nämlich 5,2 % im Jahr 2010 mit sinkender<br />
Tendenz durch den Tausch von Altfahrzeugen.<br />
Während die Autos immer sauberer werden,<br />
herrscht beim Hausbrand Stillstand. Nachholbedarf<br />
in der Optimierung gibt es auch beim Feinstaub-Mitverursacher<br />
Salz- und Splittstreuung.<br />
In diesen beiden für Feinstaub hauptursächlichen<br />
Bereichen sind Staat und Kommunen gefordert.<br />
Darin liegt das größte Effizienz-Potenzial, wenn<br />
das auch nach echter Arbeit verlangt und nicht<br />
so leicht Wählerstimmen verspricht wie Aktionismus<br />
gegen den Lkw. Ihn hat schon EU-Klimakommissarin<br />
(diese Funktion gibt es erst seit<br />
2010) Hedegaard im Visier. Ihre ehrgeizigen<br />
Pläne für Nutzfahrzeuge, 2013 schon wieder einen<br />
Vorschlag für CO 2 -Begrenzungen von Bussen<br />
und Lastwagen einzuführen, begründet sie mit<br />
einer CO 2 -Politik als Job-Motor.<br />
Apropos Jobs: Das EU-Parlament hat grünes<br />
Licht gegeben für die Auszahlung von 3,64 Mio.<br />
Euro aus dem Globalisierungsfonds (EGF) für<br />
502 gekündigte Arbeitnehmer aus österreichischen<br />
Transportunternehmen. Eigentlich delikat<br />
bei dem in der Branche so viel beklagten<br />
„Fahrermangel“.<br />
Ihr Harald Gamper<br />
<strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011 3
BlIcKpuNKT aKTuEll<br />
Iveco: Neuigkeiten und viele Ideen?<br />
Am Rande des Oktoberfestes, das kürzlich<br />
auf dem Gelände der Iveco Austria,<br />
Niederlassung Wien, stattfand, baten wir<br />
Martin Stranzl, den Geschäftsführer der Iveco<br />
Austria Ges.m.b.H., zu einem Gespräch über<br />
die Lage der Nutzfahrzeugbranche in Österreich<br />
generell sowie die Antworten der Iveco<br />
Austria auf die Herausforderungen am Markt.<br />
Im Gespräch wartete er dann mit einigen<br />
Neuigkeiten auf.<br />
Martin Stranzl, Geschäftsführer IVECO Austria GmbH<br />
<strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong>+<strong>BUS</strong>: Dieses Jahr stand bei<br />
den Lkw-Produzenten ganz unter dem Motto<br />
der „Effizienzoptimierung“. Dieselpreise, Fahrverbote<br />
und das noch nicht wiederhergestellte<br />
Wirtschaftswachstum erfordern den „Supertruck“<br />
schlechthin. Wird der EcoStralis diesem Leitbild<br />
gerecht?<br />
Martin Stranzl: Das Konzept des EcoStralis<br />
ist ganz einfach: Treibstoffkosten minimieren<br />
bei maximaler Transportgeschwindigkeit. Seit<br />
Jahren hat sich der Stralis als kostengünstiges<br />
Fahrzeug in der Anschaffung und in den<br />
Betriebskosten etabliert. Jeder Transportunternehmer<br />
in Österreich, der den Stralis im<br />
Fuhrpark hat, attestiert ihm Bestwerte beim<br />
Treibstoffverbrauch, den Wartungskosten und<br />
bei der Zuverlässigkeit. Es liegt nun an den<br />
Unternehmern selbst, sich ein Bild davon zu<br />
machen. Unsere EcoStralis Testflotte steht<br />
dafür bereit.<br />
Gerade bei Fahrzeugen in der Lebensmitteldistribution<br />
sind niedrige Geräuschemissionen<br />
und umweltfreundliche Antriebe das Gebot der<br />
Stunde. Branchenprimus REWE hat kürzlich<br />
4 <strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011<br />
den ersten Iveco-Hybrid-Lkw in Betrieb genommen.<br />
Was unterscheidet dieses Fahrzeug vom herkömmlichen<br />
Verteiler-Lastwagen?<br />
Martin Stranzl: Mit diesem Iveco Eurocargo<br />
haben wir gemeinsam mit der Rewe<br />
Group den ersten Lkw mit Diesel-Vollhybrid-Antrieb<br />
auf Österreichs Straßen gebracht.<br />
Das Fahrzeug ist für den innerstädtischen<br />
Zustellverkehr ideal geeignet. Die<br />
Batterie für den Elektromotor wird durch die<br />
Bremsvorgänge im Stadtverkehr immer wieder<br />
voll aufgeladen, eine externe Stromversorgung<br />
ist gar nicht vorgesehen. Beim Anfahren und<br />
mit niedriger Geschwindigkeit treibt nur der<br />
Elektromotor das Fahrzeug an. Neben dem<br />
Hybridantrieb, der bis zu 25 % Treibstoffersparnis<br />
ermöglicht, ist das Fahrzeug zudem<br />
nutzlastoptimiert: 5400 kg Nutzlast trotz<br />
Frischdienstkofferaufbau mit Ladebordwand<br />
und Kühlgerät, das ist eine eigene Liga! Und<br />
diesen Nutzlastvorteil bieten natürlich auch<br />
Fahrzeuge mit normalem Dieselmotor. Wir<br />
haben gerade in der Lebensmitteldistribution<br />
langjährige Partnerschaften mit namhaften<br />
Unternehmen, auf die wir sehr stolz sind.<br />
Wie machte sich der Trakker – Ivecos Flaggschiff<br />
für den Baustellenverkehr – heuer am österreichischen<br />
Markt?<br />
Martin Stranzl: Der Trakker ist in seiner<br />
Auslegung eine echte Arbeitsmaschine: ein<br />
robuster Rahmen mit einem kräftigen Motor<br />
und eine komfortable Kabine mit einem<br />
ergonomischen Arbeitsplatz. Ein einfaches,<br />
aber wirkungsvolles Konzept. Am Bau zählen<br />
Leistung und Zuverlässigkeit, genau das bietet<br />
der Trakker. Und auch hier gilt: Ein Vergleich<br />
lohnt sich. Kürzlich testete ein Unternehmer<br />
erstmals den Trakker und ließ ihn auf einer<br />
größeren Baustelle mit seinen anderen Fahrzeugen<br />
mitlaufen. Er war vom Resultat mehr<br />
als positiv überrascht. „Damit hätte ich nie gerechnet“,<br />
war sein bezeichnender Kommentar.<br />
Verfeinert startet nun der Daily, seine Zulassungsstatistik<br />
in der Kleintransport- und<br />
Kurierdienst-Branche?<br />
Martin Stranzl: Bereits seit 1978 ist der Daily<br />
nicht mehr vom Straßenbild wegzudenken.<br />
Er ist seit 30 Jahren weltweit führend in der<br />
3,5 t-Kategorie zu finden und er hat immer<br />
wieder neue Trends gesetzt. Modernste Motoren,<br />
die auch immer wieder von Wettbewerbern<br />
zugekauft werden, spiegeln genau<br />
die Erwartungshaltung des Transporterkunden<br />
wider: gute Beschleunigung in der Stadt,<br />
niedrige Abgaswerte nach Euro 5-/EEV-<br />
Standard, ein niedriger Lärmpegel bei hohen<br />
Geschwindigkeiten sowie ein geringer Kraftstoffverbrauch.<br />
Wichtig für den Kunden ist<br />
auch ein bestechendes Laderaumkonzept.<br />
Wie kann man sich dieses Konzept vorstellen?<br />
Martin Stranzl: Das umfangreiche Modellangebot<br />
des Neuen Daily enthält Kastenwagen<br />
mit acht verschiedenen Ladevolumen bis<br />
17,2 m³, mit einzel- oder zwillingsbereifter<br />
Hinterachse mit bis zu 4140 kg Nutzlast. Bei<br />
den Pritschenwagen bieten wir verschiedene<br />
Ladelängen bis zu 6,10 m, das Fahrerhaus gibt<br />
es wahlweise mit drei Sitzen oder als Doppelkabine<br />
mit sieben Sitzen. Wir bieten unseren<br />
Kunden attraktive Aktionsmodelle mit besonderen<br />
Ausstattungspaketen und auch mit einer<br />
Drei-Jahres-Garantie. Im Transportersegment<br />
sind wir ganz vorne mit dabei und haben für jeden<br />
Kunden, der jetzt einen Transporter sucht,<br />
das richtige Fahrzeug kurzfristig lieferbar.<br />
2012 ist wieder das Jahr der „IAA Nutzfahrzeuge“.<br />
Was dürfen wir auf der globalen Showbühne in<br />
Hannover seitens IVECO erwarten? Eine Modellpflege<br />
für Stralis und Co. oder bleibt es bei<br />
Euro 6 mit „SCR only“ ?<br />
Martin Stranzl: Die IAA ist die Nutzfahrzeug-Leitmesse<br />
und findet in Hannover statt.<br />
Eben in Deutschland, wo Iveco die gesamte<br />
Forschungs- und Entwicklungsarbeit für<br />
den Stralis macht und das Fahrzeug auch im<br />
Montagewerk in Ulm vom Band läuft. Sie<br />
können sich vorstellen, dass Iveco – abgesehen<br />
von Euro 6-Motoren – in Hannover Flagge<br />
zeigen wird. g<br />
Die Kühlung arbeitet immer.<br />
Genau wie wir.<br />
Die Kühlkette muss permanent erhalten bleiben um Ihre Ware zu<br />
schützen. Unser Notdienst steht Ihnen mit Rat und Tat zur Seite damit<br />
Sie unter optimalen Bedingungen ausliefern können.<br />
Rufen Sie uns, ob Tag oder Nacht, und wir sind sofort zur Stelle<br />
um Ihnen zu helfen. Unsere 1700 Techniker sind Experten für<br />
Kühltechnik, elektronische Anbauteile und Dieselmotoren, damit Sie im<br />
Handumdrehen wieder auf die Straße kommen.<br />
Mit über 550 Service Centern und einer mehrsprachigen Hotline in<br />
ganz Europa, dem Nahen Osten und Afrika, stehen wir bereit Ihnen dort<br />
zu helfen wo immer Sie sich gerade befi nden.<br />
Finden Sie das nächste Service Center unter<br />
www.carriertransicold.eu<br />
KUNDENDIENST
BlIcKpuNKT aKTuEll<br />
Gefahr erkannt –<br />
Gefahr gebannt<br />
10. Österreichische Transportsicherheitstage<br />
Einmal mehr war die Austria Trend Eventhotel<br />
Pyramide in Vösendorf am 22. und<br />
23. November 2011 Veranstaltungsort der<br />
Österreichischen Transportsicherheitstage,<br />
die mittlerweile zu den anerkanntesten Tagungen<br />
im Bereich Verkehrssicherheit gehören.<br />
Der Mix aus praxisorientierter Vermittlung<br />
aller Neuerungen und wesentlicher<br />
Änderungen in der Transportwirtschaft sowie<br />
der Erfahrungs- und Informationsaustausch<br />
mit führenden Experten und Anbietern stieß<br />
auch in diesem Jahr wieder auf enormes<br />
Teilnehmerinteresse.<br />
Aufgeteilt in „Ladungssicherungstag“ und<br />
dem „Gefahrgutsicherheitstag“ war der Fokus<br />
der diesjährigen Veranstaltung, die von<br />
der Gutwinski Management GmbH und der<br />
Wirtschaftskammer Österreich, Bundessparte<br />
6 <strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011<br />
Technologische Entwicklungen<br />
und Innovationen in Bezug auf<br />
Sicherheitssysteme für Nfz wurden<br />
von Ing. Mag. Franz Weinberger<br />
(Marketingleiter MAN Truck & <strong>BUS</strong><br />
Vertrieb Österreich AG) vorgestellt. Er<br />
ließ wissen, dass laut EU-Verordnung die<br />
Einführungstermine für Notbremssysteme<br />
und Spurverlassungswarner für neue Typen<br />
ab November 2013 und für Neuzulassungen<br />
ab November 2015 geplant sind. Weiters<br />
sei zu erwarten, dass auch der Einsatz des<br />
ESP (Elektronisches Stabilitätsprogramm)<br />
gesetzlich geregelt werde. Für eine<br />
Erhöhung der Verkehrssicherheit und<br />
Verbesserung des Verkehrsflusses sollen zB<br />
auch „Querführungssysteme“ sorgen. Das<br />
System orientiert sich hierbei mithilfe eines<br />
Laserscanners an der Randbebauung. 4<br />
Ein hochkarätiges Expertenteam erläuterte Maßnahmen und gesetzliche Regelungen zur<br />
richtigen Ladungssicherung im Gütertransport.<br />
V. re. n. li. Martin Malits (GrInsp., Bundestrainer Schwerverkehr, BMI), Dr. Erik Wolf<br />
(Geschäftsführer der Bundessparte Transport und Verkehr), Ing. Konrad Rainer (cargo<br />
safety og), DI (FH) Rudolf Sander (DEKRA Automobil GmbH, Augsburg), Dr. Thomas<br />
Gutwinski (Gutwinski Management GmbH), Peter Widmann (Versicherungskommissar<br />
für Transportschäden), DI Jürgen Kempf (Wilhelm Schwarzmüller GesmbH)<br />
undn DI Thorsten Perk (Fahrzeugwerk Bernhard Krone GmbH) 6<br />
5 Mag. Alexander Klacska,<br />
Obmann der Bundessparte Transport<br />
und Verkehr in der WKO<br />
„Eine Schlüsselrolle<br />
bei der ladungssicherung<br />
kommt auch<br />
den Verladungsverantwortlichen<br />
zu.“<br />
Mag. Alexander Klacska<br />
Transport und Verkehr, gemeinsam durchgeführt<br />
wurde, auf diese zwei wichtigen Spezialgebiete<br />
der Verkehrssicherheit gelegt.<br />
Neuerungen<br />
ladungssicherung<br />
Zur Harmonisierung bei der Berechnung von<br />
Ladungssicherung auf Straßenfahrzeugen soll<br />
die im Jänner dieses Jahres veröffentlichte neue<br />
Europäische Zurrkraftnorm ÖNORM EN<br />
12195-1 beitragen. Änderungen ergeben sich<br />
insbesondere beim Versand palettierter Ware<br />
auf Fahrzeugen mit Siebdruckboden (Holz).<br />
Zudem ist zu beachten, dass Kontrollen in<br />
Deutschland abweichend nach Standards der<br />
VDI-Richtlinien 2700 erfolgen. Die neue<br />
ÖNORM EN 12195-1 enthält unter anderem<br />
auch praktische Verfahren zur Bestimmung<br />
des Reibbeiwertes und der Wirksamkeit<br />
von Ladungssicherungsmaßnahmen. Davon<br />
profitieren insbesondere Unternehmen,<br />
FROHE WEIHNACHTEN UND EINEN GUTEN RUTSCH!<br />
Schwarzmüller ist Österreichs größter Hersteller von <strong>LKW</strong>-<br />
Aufbauten, Anhängern und Sattelanhängern.<br />
Mehr als ein Drittel der Fahrzeuge wird speziell nach Kundenwünschen<br />
gefertigt. Anders als viele Mitbewerber kann<br />
Schwarzmüller dadurch flexibel auf die individuellen<br />
Transportanforderungen reagieren und die Vorstellungen<br />
seiner Kunden optimal umsetzen.<br />
Neben der Neufahrzeugproduktion bietet Schwarzmüller<br />
auch Gebrauchtfahrzeuge an, verkauft Ersatzteile und geht<br />
im Vermietgeschäft auf kurzfristige Kundenanforderungen<br />
ein.<br />
Ein Netz von über 170 Servicepartnern in 20 europäischen<br />
Ländern sorgt für die bestmögliche<br />
Betreuung der Kunden. Somit ist Schwarzmüller europaweit<br />
der starke Partner für die Transportwirtschaft.<br />
w w w. s c h w a r z m u e l l e r. c o m<br />
Hauptwerk: A-4785 Freinberg, Hanzing 11 Telefon: +43(0)7713/800-0 E-Mail: office@schwarzmueller.com
BlIcKpuNKT aKTuEll<br />
5 Kompetente Vertreter der Österreichischen<br />
Transportwirtschaft v. li. n. re.<br />
Walter J. Gerbautz (Fachgruppengeschäftsführer<br />
der Kleintransporteure), Ing. Mag.<br />
Alexander Klasca (WKO, Obmann der<br />
Bundessparte Transport und Verkehr),<br />
Fachverbandsobmann KR Wolfgang Herzer<br />
und Dr. Erik Wolf (Geschäftsführer der<br />
Bundessparte Transport und Verkehr)<br />
die nach eigenen Tests Verladeanweisungen<br />
für den Versand ihrer meist standardisierten<br />
Güter erstellen. Die komplexe<br />
Materie der Ladungssicherung mit etwa 50<br />
Gesetzesstellen, Normen und Richtlinien<br />
wird damit auf betrieblicher Ebene praxisnah<br />
vereinfacht.<br />
„Nur wenn Verlader, Fahrzeugbesitzer und<br />
Lenker ausreichend Bescheid wissen, welche<br />
Gewichtskräfte die Laderaumbegrenzung des<br />
Fahrzeuges aufnimmt und welche Sicherungskräfte<br />
5 Über geplante Maßnahmen zur<br />
Erhöhung der Verkehrssicherheit seitens<br />
der ASFINAG berichtete Dr. Klaus<br />
Schierhackl (Vorstand der ASFINAG).<br />
Zielsetzung sei die Reduktion der Unfälle<br />
bis zum Jahr 2020 um 50 %. Erreicht<br />
werden solle dies durch zumindest einen<br />
Verkehrskontrollplatz pro Hauptkorridor<br />
und mehr Lkw-Stellplätze.<br />
bei der Verankerung des Ladegutes auf der<br />
Ladefläche notwendig sind, können eine<br />
hohe Verkehrssicherheit gewährleistet und<br />
„unser Ziel sind 50 %<br />
weniger unfälle bis<br />
zum Jahr 2020.“<br />
Dr. Klaus Schierhackl, ASFINAG-Vorstand<br />
die Beladung wirtschaftlich optimiert werden.<br />
Ausreichend stabile Fahrzeugaufbauten,<br />
geeignete Versandstücke und die Verwendung<br />
von Antirutschmatten, die eine effiziente<br />
Kombination der Ladungssicherungsmethoden<br />
wie Formschluss und Kraftschluss<br />
ermöglichen, ersparen den Unternehmen<br />
und Lenkern Zeit und Ärger. Die Herstellung<br />
5 Oberst Martin Germ (BMI) erläuterte<br />
in Vertretung von Mag. Johanna Mikl-<br />
Leitner die Ziele des BMI wie zB<br />
Aus- und Fortbildungsmaßnahmen<br />
für Schwerverkehrskontrollorgane.<br />
einer ordnungsgemäßen Ladungssicherung<br />
auf einem Autobahnparkplatz nach einer<br />
Kontrolle oder die nachträgliche Behebung<br />
von Versand- und Unfallschäden sind meist<br />
mit beachtlichen Folgekosten verbunden,<br />
die leicht vermieden werden könnten. Eine<br />
ordnungsgemäße Ladungssicherung fördert<br />
nicht nur die Sicherheit der Fahrzeuglenker<br />
und anderer Straßenverkehrsteilnehmer, sondern<br />
erhöht zudem die Kundenzufriedenheit,<br />
weil Waren unbeschädigt und pünktlich<br />
angeliefert werden können“, so Mag.<br />
Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte<br />
Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer<br />
Österreich.<br />
Im Rahmen der Veranstaltung wurden<br />
Live-Demonstrationen am beladenen<br />
Lkw und Kleintransporter vorgeführt.<br />
Mit einem umfassenden Angebot an<br />
Neuerungen zur Ladungssicherung war<br />
das Würth Verkaufsteam vor Ort.<br />
V. li. n. re. Norbert Oberreuther, Gerald<br />
Bertl, Andreas Brunner, Christian<br />
Park und Siegfried Kalteis 4<br />
Neue Sicherheitspflichten<br />
bei Gefahrguttransporten<br />
Die Änderungen bei den Vorschriften für Gefahrenguttransporte<br />
erläuterte Dr. Erik Wolf,<br />
Geschäftsführer der Bundessparte Transport<br />
und Verkehr. Die Novelle 2011 des Gefahrgutbeförderungsgesetzes<br />
soll gewährleisten,<br />
dass Rechtsunsicherheiten bei Kontrollen<br />
künftig der Vergangenheit angehören. Zukünftig<br />
treten Änderungen der Vorschriften<br />
gleichzeitig für nationale und grenzüberschreitende<br />
Transporte in Kraft. Die Beachtung<br />
von zwei unterschiedlichen Rechtsvorschriften<br />
entfällt. Doppelgleisigkeit bei<br />
Beförderungspapieren, der Programmierung<br />
der EDV, der Anbringung von UN-Nummern<br />
und Gefahrzetteln an Versandstücken<br />
entfallen. Es gelten neue Sicherheitsvorschriften<br />
bei der Kennzeichnung und Bezettelung<br />
von Beförderungseinheiten, Verpackung und<br />
Containern, den mitgeführten Dokumenten<br />
und der Schutzausrüstung sowie den<br />
Für den Bereich sicherer<br />
Gefahrenguttransport präsentierten<br />
Ing. Gerhard Peham (Ltg. Technische<br />
Dienstleistungen/ADR-Abnahmen;<br />
li.) und DI Thomas Schmalzer (Ltg.<br />
Auftragsmanagement) einen Schwarzmüller<br />
Aluminium-Leichtbau-Tanksattel zum<br />
Transport von Diesel und Benzin. Das<br />
Fahrzeug verfügt über ein Fassungsvolumen<br />
von 43 500 l, das in fünf unterschiedliche<br />
große Kammern aufgeteilt ist, und<br />
modernste Peilstab-Messtechnologie<br />
inkl. GPS-Überwachung und GPRS-<br />
Datenübertragung direkt ins Büro. 4<br />
Eintragungen im Beförderungspapier. Wolf<br />
wies darauf hin, dass Mitarbeiter künftig<br />
bereits zu unterweisen sind, bevor sie erstmals<br />
betriebliche Pflichten bei der Abwicklung<br />
von Gefahrgutbeförderungen übernehmen.<br />
Zudem können beim Versand von<br />
Gefahrgütern mittels Luftfracht erstmals<br />
auch Kontrollen am Betriebsgelände von<br />
Versendern stattfinden.<br />
„Hohe Sachkompetenz<br />
aller Beteiligten<br />
ist Voraussetzung<br />
für hohes<br />
Sicherheitsniveau.“<br />
Dr. Erik Wolf, GF Bundessparte Transport<br />
und Verkehr<br />
„Eine hohe Sachkompetenz bei heimischen<br />
und ausländischen Frächtern, Spediteuren<br />
und Verladern, aber auch bei den Kontrollorganen<br />
und Einsatzkräften ist eine wesentliche<br />
Voraussetzung bei der Erfüllung hoher<br />
Sicherheitsniveaus“, appellierte Wolf an die<br />
Unternehmen, schriftliche Weisungen (Unfallmerkblätter)<br />
und Ausrüstungsgegenstände<br />
für Notfallmaßnahmen auf dem aktuellen<br />
Stand zu halten und die neue Aufbewahrungspflicht<br />
für Gefahrgutbeförderungspapiere<br />
von drei Monaten zu beachten.<br />
In Bereichen, wo Gefahrgüter in kleinen<br />
Mengen sowie über geringe Entfernungen<br />
befördert werden, ermöglicht die Novelle<br />
des Gefahrgutbeförderungsgesetzes die<br />
österreichweite Festlegung von vereinfachten<br />
Transportbedingungen per Verordnung,<br />
wenn Mindestsicherheitsstandards gewährleistet<br />
werden. Vom Entfall von Einzelgenehmigungsverfahren<br />
in den Bundesländern<br />
können bestimmte Wirtschaftsbereiche wie<br />
die Bauwirtschaft, Handelsunternehmen wie<br />
der Landesprodukthandel oder Betriebe der<br />
Abfallwirtschaft profitieren. Wolfgang Schröpel
BlIcKpuNKT aKTuEll<br />
Markus Widmann,<br />
Leiter Verkehrsabteilung<br />
der Tiroler Polizei 4<br />
Gabi Schmidhäuser, Mercedes-<br />
Benz , Leitung Nutzfahrzeuge<br />
Vertrieb und Marketing 6<br />
Mercedes-Benz und Schwarzmüller 4<br />
als Hauptsponsoren der Tiroler<br />
Fachgruppentagung 6<br />
3 Toni Prantauer,<br />
Nahverkehr-Obmann Tirol<br />
Ulf Schmid, Fernverkehr-<br />
Obmann Tirol 4<br />
3 Christoph Walser,<br />
Sprecher der<br />
Kleintransporteure<br />
Heinz Schlierhuber,<br />
Obmann-Stv. im<br />
Fachverband 4<br />
Fachgruppentagung<br />
im Retterwerk Hall<br />
Tiroler<br />
doppelmoral<br />
Warum Fahrverbote, Bullenalarm und Ruhezeiten die Gemüter erregen,<br />
versuchten die Redner der Tiroler Fachgruppentagung zu begründen.<br />
Ein sommerheißer, strahlend blauer Samstag<br />
in Hall bei Innsbruck, mit traumhafter<br />
Sicht auf die Berge und den vor dem Retterwerk<br />
ausgestellten, viel bestaunten neuen<br />
Actros Euro 6. Stellvertretend für den Gastgeber<br />
Pappas/Mercedes-Benz hießen Gabi<br />
Schmidhäuser, Franz Schätz und Retterwerk-Geschäftsführer<br />
Benedikt Margreiter<br />
die Landesobleute der Tiroler Transporteure<br />
sowie die zahlreich angereisten Gäste<br />
herzlich willkommen. Als die Herren von<br />
Landesregierung und Polizei Platz nahmen,<br />
ging ein Raunen durch die Reihen, denn<br />
die äußerst sensiblen Lkw-Kontrollen, die<br />
überbordenden Fahrverbote, die starren Ruhezeiten<br />
und letztlich die 25%ige Mauterhöhung<br />
im Unterinntal sind schmerzliche<br />
Schraubenzwingen für die Tiroler Fuhrunternehmerschaft.<br />
Zehn Prozent der Fahrleistungen<br />
der Tiroler Güterbeförderer sind<br />
Umwege, um der Vielzahl an Fahrverboten<br />
auszuweichen. Deshalb forderten Fachgruppenobmann<br />
Gottfried Strobl und sein für<br />
den Nahverkehr verantwortlicher Stellvertreter<br />
Toni Prantauer, unsinnige Fahrverbote<br />
aufzuheben sowie die Lenk- und Ruhezeiten<br />
auf ein verträgliches Maß zu ändern. Die<br />
derzeitige Situation gleiche nämlich einem<br />
Arbeitsverbot. Kritisiert hat Strobl weiters<br />
die Messstelle Vomp an der A12, die genau<br />
dort angebracht ist, wo Lkw zu beschleunigen<br />
haben. So kommen dann vorgegaukelte<br />
Messwerte zustande und dem Lkw der Ruf<br />
des Luftverschmutzers zu, was natürlich in<br />
keiner Weise zutreffend ist, und die Politik<br />
nimmt diese Werte zum Anlass für Restriktionen,<br />
weil es ja gelte, das Parade-Tourismusland<br />
Tirol von jeglichem Lkw-Verkehr<br />
ungestört zu lassen. Natürlich müssen aber<br />
die Tourismusgemeinden in den Skiregionen<br />
laufend mit Heizöl und Lebensmittel<br />
via Lastwagen versorgt werden. In diese<br />
Skiregionen mit Straßenerschließung auf<br />
bis zu 2000 m Seehöhe führen aber keine<br />
Gleise. Ein 5-Sterne-Hotelier aus Hochgurgl<br />
erzählte uns erst kürzlich von seinem<br />
monatlichen Heizölverbrauch von 30 000 l,<br />
die ihm der Lkw mit Hänger über die vielen<br />
Kurven und Hänge stets zuverlässig bei<br />
jedem Wetter liefert. Allein die Mineralölsteuer,<br />
die der Finanzminister davon regelmäßig<br />
abbekommt, ist schwindelerregend<br />
hoch. Auf die Frage von Fachverbands-<br />
Vize Heinz Schierhuber an Oberst Markus<br />
Widmann, den Leiter der Verkehrsabteilung<br />
der Tiroler Polizei, warum in Tirol schikanös<br />
anmutende Lkw-Beanstandungen abgestraft<br />
werden, wie sie in anderen Bundesländern<br />
nicht erfolgen, wich dieser nicht von der<br />
gängigen Tiroler Praxis ab. So kostet etwa<br />
das Nichtmitführen einer EU-Gemeinschaftslizenz<br />
1450 Euro Strafe. Trotzdem<br />
pochte Schierhuber auf mehr Toleranz bei<br />
geringen Über-schreitungen und Augenmaß<br />
sowie Hausverstand, wenn Mängel unterster<br />
Geringfügigkeit festgestellt werden. Martin<br />
Klingler vom Entsorgungsunternehmen<br />
Daka, das für die Nachsorgelogistik zuständig<br />
ist, präsentierte Zahlenmaterial, wonach<br />
im letzten Jahr 3000 Umladungen vollzogen<br />
und 4163 Nachsorgeleistungen erbracht<br />
worden sind. Das sektorale Fahrverbot zu<br />
überdenken, forderte der in Vertretung von<br />
Fachverbandsobmann Wolfgang Herzer<br />
anwesende Heinz Schierhuber aus Zwettl/<br />
NÖ, weil durch die Brennersanierung erhebliche<br />
Kapazitätsprobleme aufkommen<br />
werden. Den Schlusspunkt der Tagung setzte<br />
Logcom-Geschäftsführer Peter Tropper<br />
mit dem Appell, dass Tirols Transporteure<br />
ihre „Friends on the Road“-Zugehörigkeit<br />
auf ihre Fahnen bzw. Lastwagen heften.<br />
Die Vorzüge des neuen Mercedes-Benz<br />
Actros erklärte auf charmante Weise<br />
Mercedes Nutzfahrzeug-Vertriebschefin<br />
Gabi Schmidhäuser und leitete gekonnt auf<br />
eine rege Diskussion der Teilnehmer im Anschluss<br />
an die Tagung über. g<br />
5 Gottfried Strobl,<br />
Fachgruppenobmann der<br />
Tiroler Transporteure<br />
<strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011 11
Europa rEporT<br />
Kallas wirbt um<br />
privatinvestitionen<br />
ins<br />
Verkehrsnetz<br />
EU-Verkehrskommissar Siim Kallas hat<br />
für eine Beteiligung des privaten Sektors<br />
beim Ausbau der europäischen Verkehrsnetze<br />
geworben. Die von ihm im<br />
vorgelegte „Connecting Europe Fazilität“<br />
werde, gerade in Zeiten von Haushaltsknappheit,<br />
zusätzliche private Investitionen<br />
für den Transportbereich ermöglichen,<br />
sagte Kallas vor Vertretern von<br />
Politik und Wirtschaft bei den so genannten<br />
TEN-V-Tagen im belgischen Antwerpen.<br />
„Wir denken, dass allein durch<br />
innovative Finanzierungsinstrumente,<br />
wie Projekt-Bonds, rund zwei Milliarden<br />
Euro generiert werden können“, sagte<br />
der Kommissar. Nur mit einer modernisierten,<br />
sehr viel effektiveren und stärker<br />
zielgerichteten Verkehrspolitik, die einen<br />
echten europäischen Mehrwert bringe,<br />
werde er in der Lage sein, die Connecting<br />
Europe-Idee bei den anstehenden<br />
Finanzverhandlungen für die Jahre 2014<br />
bis 2020 zu verteidigen. Um das von ihm<br />
vorgeschlagene Kernnetz zu erreichen,<br />
setzt die Kommission auf einen verstärkten<br />
Korridoransatz, mit dem vorrangig<br />
Eu: Tierschutz beim<br />
Transport kann<br />
verbessert werden<br />
Die EU-Vorschriften für Tiertransporte<br />
haben sich günstig auf den Tierschutz<br />
während des Transports ausgewirkt, ohne<br />
zugleich die befürchteten negativen Auswirkungen<br />
auf das Volumen des Handels<br />
mit lebenden Tieren zu haben. Zu diesem<br />
Ergebnis kommt ein Zwischenbericht der<br />
EU-Kommission über die Auswirkungen<br />
der im Dezember 2004 verabschiedeten<br />
Tierschutzrichtlinie, der jetzt dem Europaparlament<br />
vorgelegt wurde. Zugleich<br />
räumt die Kommission in dem Bericht<br />
aber auch „Verbesserungsmöglichkeiten“<br />
ein. So habe die EU-Agentur für Lebensmittelsicherheit<br />
(EFSA) festgestellt, dass<br />
die Verordnung der Union „nicht vollständig<br />
den neuesten wissenschaftlichen<br />
Erkenntnissen“ entspreche. Eine erneute<br />
Änderung der Regeln hält die Brüsseler<br />
Behörde allerdings nicht für nötig: Für<br />
die meisten Tierarten könne die Lükke<br />
zwischen den Vorschriften und den<br />
letzten wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />
am besten durch „Leitlinien für eine gute<br />
12 <strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011<br />
fehlende Verbindungsstücke und unzureichende<br />
Ost-West-Verkehrswege ausgebaut<br />
werden sollen. Dieser Ansatz bringe<br />
den besten Gegenwert für das investierte<br />
Geld, warb der Kommissar: „Ein Euro,<br />
der nur in einem Land ausgegeben wird,<br />
bringt ein sehr viel schlechteres Resultat,<br />
als ein Euro, der koordiniert von mehreren<br />
Mitgliedstaaten und an dem Projekt<br />
Interessierten ausgegeben wird, die dabei<br />
den gesamten Verkehrsfluss und den Bedarf<br />
berücksichtigen“, sagte Kallas. Er<br />
hat dabei hohe Erwartungen: Mit den<br />
31,7 Milliarden Euro, die Brüssel während<br />
der nächsten Finanzperiode für den<br />
Ausbau der Verkehrsnetze bereitstellen<br />
will, könnten durch die Beteiligung der<br />
Mitgliedstaaten und des privaten Sektors<br />
Investitionen in einer Höhe von<br />
zwischen 140 und 150 Milliarden Euro<br />
aktiviert werden. Bei den TEN-V-Tagen<br />
2011, die bereits zum vierten Mal von<br />
der Kommission veranstaltet wurden,<br />
sind Vertreter der EU-Institutionen und<br />
der Mitgliedstaaten mit rund 600 Entscheidungsträgern<br />
und Unternehmensführern<br />
zusammengekommen, um die<br />
Entwicklung der europäischen Verkehrspolitik<br />
zu diskutieren.<br />
g<br />
Praxis“ geschlossen werden“, heißt es in<br />
ihrem Bericht. Mit solchen Leitlinien, die<br />
in der Richtlinie bereits vorgesehen sind,<br />
will Brüssel jetzt „Unstimmigkeiten“ bei<br />
der Auslegung der Regeln ausräumen<br />
und für eine einheitlichere Anwendung<br />
sorgen. Zugleich sollten die Branche und<br />
andere betroffene Kreise dazu ermuntert<br />
werden, höhere als die Mindeststandards<br />
beim Transport von Tieren anzuwenden,<br />
heißt es in dem Bericht. Darin fordert die<br />
Kommission von den dafür zuständigen<br />
Mitgliedstaaten aber auch eine Verstärkung<br />
der Kontrollen. So werde das Potenzial<br />
des seinerzeit vorgeschriebenen<br />
Einbaus von Navigationssystemen in<br />
für Langstreckentransporte zugelassene<br />
Fahrzeuge bisher nicht voll ausgeschöpft.<br />
Wenn diese Systeme besser zur Kontrolle<br />
von Fahrzeiten, Besatzdichte und anderen<br />
Vorgaben für Tiertransporte genutzt<br />
würden, dann könne damit auch der Verwaltungsaufwand<br />
für die Transportunternehmen<br />
gesenkt werden. Voraussetzung<br />
dafür sei aber auch, dass die Fahrer besser<br />
für den Umgang mit diesen Geräten<br />
geschult würden. g<br />
Brüssel mahnt<br />
Mitglieder ab<br />
Die EU-Kommission hat Griechenland<br />
aufgefordert, sein Gesetz über<br />
Gefahrguttransporte auf den neuesten<br />
Stand zu bringen. Falls die<br />
Regierung in Athen dieser Pflicht<br />
nicht innerhalb von zwei Monaten<br />
nachkomme und den Vollzug nach<br />
Brüssel melde, könne die Kommission<br />
den Europäischen Gerichtshof<br />
anrufen, heißt es in einer Mitteilung<br />
der Brüsseler Behörde. Die EU-Vorschriften<br />
in diesem Bereich werden<br />
alle zwei Jahre überarbeitet, um mit<br />
dem neuesten Stand von Wissenschaft<br />
und Technik mithalten zu<br />
können. Die letzten Änderungen aus<br />
dem Jahr 2010 hätten bis spätestens<br />
Juni 2011 in allen Mitgliedstaaten<br />
in die dortigen Gesetze übernommen<br />
werden müssen, was in Griechenland<br />
bisher aber nicht erfolgt<br />
ist. Ähnliche Mahnungen mussten<br />
sich allerdings auch andere Mitgliedstaaten<br />
gefallen lassen. So hat Italien<br />
bisher die Sicherheitsvorschriften<br />
für den Transport von ortsbeweglichen<br />
Druckbehältern noch nicht<br />
übernommen. In den Niederlanden<br />
und Zypern wurden die Regeln über<br />
den einheitlichen Führerschein, der<br />
ab Anfang 2013 eingeführt werden<br />
soll, bisher nicht verabschiedet. Die<br />
EU-Richtlinie, mit der neue Führerscheinklassen<br />
und eine einheitliche<br />
Gültigkeitsdauer von Führerscheinen<br />
eingeführt werden, hätte bereits seit<br />
Januar 2011 in allen EU-Ländern<br />
Gesetz sein müssen. Und Finnland<br />
wurde abgemahnt, weil es das von<br />
der EU beschlossene einheitliche<br />
Verfahren für das Sicherheitsmanagement<br />
der Verkehrswege bisher nicht<br />
anwendet. g<br />
Holen Sie sich die<br />
Gratis-app von<br />
<strong>Blickpunkt</strong> lKW + BuS!<br />
Strassen nach<br />
osten<br />
Die EU hat sich mit ihren östlichen<br />
Nachbarn auf eine Verbesserung der<br />
Verkehrsverbindungen und eine bessere<br />
Zusammenarbeit im Verkehrsbereich verständigt.<br />
Bei einem ersten Ministertreffen<br />
zwischen der Union und den Ländern der<br />
so genannten „östlichen Partnerschaft“<br />
– Armenien, Aserbeidschan, Georgien,<br />
der Republik Moldau, der Ukraine und<br />
Weißrussland – wurde ein gemeinsamer<br />
Verkehrsausschuss eingesetzt, der Pläne<br />
für eine engere Integration des Verkehrsmarktes<br />
und bessere Infrastrukturverbin-<br />
Bahnen fürchten<br />
Giga-liner<br />
Eine europaweite Einführung von längeren<br />
und schwereren Lastkraftwagen würde<br />
die Verwirklichung der verkehrspolitischen<br />
Ziele der Europäischen Union gefährden.<br />
Zu diesem Schluss kommt eine Studie<br />
des Karlsruher Fraunhofer-Instituts für<br />
System- und Innovationsforschung (ISI)<br />
und der K+P Transport Consultants, die<br />
zwischen Juni 2010 und August 2011 im<br />
Auftrag der Gemeinschaft der Europäischen<br />
Eisenbahn- und Infrastrukturunternehmen<br />
(CER) erstellt wurde. Durch ihre<br />
Kostenvorteile würden die in den Medien<br />
oft als Megatrucks oder Giga-Liner bezeichneten<br />
Groß-Lkw zu einer erheblichen<br />
Verlagerung des Güterverkehrs zu Lasten<br />
der Schiene führen, stellt die Studie fest.<br />
Sie errechnet im Einzelwagenverkehr von<br />
einer Rückverlagerung auf die Straße um<br />
bis zu 35 %. Auch der kombinierte Verkehr<br />
werde Marktanteile verlieren. Dies könne<br />
zur vollständigen oder teilweisen Aufgabe<br />
einzelner Schienen-Märkte führen.<br />
Unterdessen hat sich auch der Verkehrsausschuss<br />
des Europaparlaments gegen eine<br />
EU-weite Zulassung von Groß-Lkw bis zu<br />
einem Gewicht von 60 t ausgesprochen,<br />
wie sie vor allem von Schweden, Finnland<br />
und den Niederlanden gefordert wird. In<br />
ihrer Stellungnahme zum Weißbuch Verkehr<br />
von EU-Kommissar Siim Kallas sprechen<br />
sich die Abgeordneten vielmehr für<br />
eine effiziente Komodalität aus, in deren<br />
dungen entwickeln soll. Geplant wird<br />
außerdem der Aufbau eines regionalen<br />
Verkehrsnetzes in den östlichen Partnerländern,<br />
das dann an das TEN-V-Netz<br />
der EU angebunden werden soll. Alle<br />
Beteiligten seien sich einig gewesen, dass<br />
gemeinsame Anstrengungen für eine<br />
engere Zusammenarbeit im Verkehrsbereich<br />
für alle Seiten von Vorteil seien,<br />
sagte EU-Verkehrskommissar Siim Kallas<br />
nach dem Treffen im polnischen Krakau.<br />
Er hatte Mitte des Jahres einen Aktionsplan<br />
vorgelegt, mit dem Europa die Verkehrsverbindungen<br />
zu seinen Nachbarn<br />
verbessern will. g<br />
Rahmen die verschiedenen Verkehrsträger<br />
angesichts der sich abzeichnenden Kapazitätsprobleme<br />
nicht im Wettbewerb miteinander<br />
stehen, sondern sich vielmehr ergänzen<br />
sollten. Die Komodalität werde auch<br />
verbessert, „wenn Ladeeinheiten angepasst<br />
werden und von einer Verkehrsart zur<br />
anderen keine Volumen verloren gehen“,<br />
stellt der Berichterstatter des Parlaments,<br />
der Belgier Matthieu Grosch, in seiner Begründung<br />
fest. Nach Auffassung der Abgeordneten<br />
bleibt die Zuständigkeit für die<br />
Zulassung der Groß-Lkw damit weiterhin<br />
bei den einzelnen Mitgliedstaaten. Dort<br />
sind die Giga-Liner unterdessen weiter auf<br />
dem Vormarsch: Deutschland hat jetzt den<br />
Weg für einen fünfjährigen Feldversuch<br />
mit Fahrzeugen mit einer Länge von bis zu<br />
25,25 m freigemacht. Ab Frühjahr 2012<br />
werden damit rund 400 dieser Giga-Liner<br />
in mehreren Bundesländern, die sich an<br />
dem Versuch beteiligen, über vordefinierte<br />
Routen rollen dürfen. Oppositionspolitiker<br />
und Bahnvertreter protest-ieren<br />
gegen den Versuch: Sie befürchten, dass<br />
durch die Groß-Lkw, die etwa 50 % mehr<br />
Fracht als herkömmliche Fahrzeuge transportieren<br />
können, der Güterverkehr auf<br />
der Schiene an Attraktivität verliert. Entsprechend<br />
deutlich äußerte sich auch der<br />
Direktor des CER und frühere Chef der<br />
Deutschen Bahn, Johannes Ludewig, der<br />
die Fraunhofer-Studie in Auftrag gegeben<br />
hatte: In ihrem Weißbuch habe die EU-<br />
Kommission anerkannt, dass die Stärke<br />
mobile Radgreiferhebeanlage<br />
von 10 to. bis 64 to. Tragkraft<br />
zum Aktionspreis ab 9.990,–<br />
Tel: +43 (0) 662 450588 10<br />
Tobias Freudenberg berichtet aus Brüssel<br />
der Schiene im Frachtbereich bei den<br />
mittleren und längeren Strecken liege und<br />
dass im Rahmen der Bemühungen um<br />
die Reduzierung des CO2-Ausstoßes der<br />
Frachtverkehr abseits von der Straße ermutigt<br />
werden sollte. Die Zulassung von<br />
Megatrucks bewirke jedoch das Gegenteil:<br />
„Weit davon entfernt, der Umwelt zu nützen,<br />
würden diese Fahrzeuge viele Schienenfracht-Märkte<br />
unwirtschaftlich machen<br />
und lediglich die CO2-Emissionen<br />
erhöhen“, sagte Ludewig. Laut der Studie<br />
drohen den Eisenbahnunternehmen auf<br />
den fünf untersuchten Korridoren auf<br />
der Grundlage des Jahres 2008 Einnahmeverluste<br />
von 484 Mio. Euro im kombinierten<br />
Verkehr und 504 Mio. Euro im<br />
Einzelwagenverkehr. Zudem müssten sie<br />
mit zusätzlichen Investitionen zur Anpassung<br />
ihrer Terminals an längere Fahrzeuge<br />
rechnen. Gleichzeitig verursache der Strassengüter-Transport<br />
aber sehr viel höhere<br />
externe Kosten wie Abgase, Unfälle und<br />
Lärm. Bei den derzeitigen Standard-Lkw<br />
seien diese Kosten je Tonnenkilometer um<br />
viermal höher als im Einzelwagen-Verkehr<br />
auf der Schiene und sogar fünfmal höher<br />
als im kombinierten Verkehr. Lang-Lkw<br />
seien bei diesen externen Kosten, die fast<br />
zur Hälfte durch die Folgen von Unfällen<br />
verursacht werden, gerade einmal 10 %<br />
effizienter als herkömmliche Fahrzeuge,<br />
stellt die Studie fest.<br />
g<br />
<strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011 13
BlIcKpuNKT TEST<br />
Aufgeräumter Bauarbeiter Vorwahltasten für das Eurotronic-Getriebe<br />
Schottergrube, Steinbruch oder Großbaustelle.<br />
Dort werken Offroader. Die Königsklasse<br />
dabei sind sicherlich die 4-Achser, die in<br />
Österreich am häufigsten in 8x4-Konfiguration<br />
geordert werden. Wer oft im Gelände<br />
unterwegs ist und auch noch ordentlich<br />
draufpackt, braucht die passende Antriebsleistung.<br />
Somit erklären sich die 450 PS unseres<br />
Testwagens – ein IVECO Trakker AD<br />
340 T 45 4-Achser – der mit einer Meiller<br />
Brücke anrollte.<br />
Unser Testwagen kam mit der gerne genommenen<br />
Active Day Version mit Normaldach.<br />
Mit der optionalen Luftfederung beim Fahrerhaus<br />
war das Fahrzeug besonders fein ausgerüstet,<br />
denn sie vermittelt natürlich überall<br />
gesteigerten Fahrkomfort, im unwegsamen<br />
Gelände genauso wie auf der Straße. Die Phalanx<br />
des Italieners ist auf jeden Fall mächtig.<br />
Der Frontgrill steht beim Trakker mit sehr<br />
breiten Lufteinlasskanälen stolz im Wind,<br />
trotzdem bleibt mehr als genug Platz für<br />
die Firmenaufschrift. Die mächtige dreiteilige<br />
Stahlstoßstange ist dunkelgrau, passend<br />
zu den Kunststoffteilen lackiert und ganz<br />
14 <strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011<br />
offensichtlich für härteste Einsätze konzipiert.<br />
Die einzelnen Segmente sind gegebenenfalls<br />
leicht zu tauschen, und das spart Kosten,<br />
weil nach Rempeleien nicht immer gleich<br />
die ganze Stange erneuert werden muss. Die<br />
untere Trittstufe zum Fahrerhaus ist beweglich<br />
ausgeführt, um ungewollte Berührungen<br />
nicht gleich mit einer Beschädigung gleichzusetzen.<br />
Auffällig ist an der Fahrerseite eine<br />
ausgezeichnete Dachreling mit zusätzlicher<br />
Trittplatte zur gefahrlosen Einsichtnahme auf<br />
die Ladefläche des Kippers.<br />
Der Innenraum der Tageskabine ist recht geräumig<br />
und sauber aufgeräumt. Pflegeleichte<br />
Oberflächen dominieren. Die Lenkung ist<br />
42° in der Neigung und 60 mm in der Länge<br />
zu verstellen. Der Durchmesser des Multifunktionslenkrades<br />
beträgt 470 mm. Annehmlichkeiten<br />
wie Klimaanlage und Standheizung<br />
sind bei Fahrzeugen dieser Klasse<br />
freilich an Bord keine Seltenheit mehr. Zahlreiche<br />
Staufächer mit/ohne Klappe und ein<br />
trittfestes Dokumentenfach sowie Flaschen-<br />
und Getränkehalter erleichtern es, Ordnung<br />
zu halten.<br />
Harter<br />
Brocken<br />
Iveco Trakker 450 EEV. Abseits<br />
befestigter Straßen ist er in Bestform<br />
Iveco Trakker 450 PS EEV-<br />
Abgasnorm, mit Active Day-Kabine<br />
Unerlässlich am Bau<br />
und in der Grube:<br />
Steinschlagschutz<br />
Motor und Getriebe<br />
Der passende Motor ist im Gelände besonders<br />
wichtig! Beim Trakker werden daher je<br />
nach Einsatzschwere die Motoren Cursor<br />
8 und Cursor 13 eingesetzt. Für den harten<br />
Einsatz im Gelände empfiehlt sich der<br />
Cursor 13 mit einer Bandbreite von 410 bis<br />
500 PS. Motorseitig konnten wir daher mit<br />
dem 450 PS Cursor 13 EEV aus dem Vollen<br />
schöpfen. 2200 Nm Drehmoment stehen<br />
von 1000 bis 1440 U/min zum Abruf bereit.<br />
Die maximale Leistung von 450 PS wird von<br />
1440 bis 1900 U/min geboten. Bereits seit<br />
längerem bekannt ist, dass die Nennleistung<br />
und das maximale Drehmoment über weite<br />
Drehzahlbereiche zur Verfügung stehen.<br />
Das EDC-gesteuerte PDE-Einspritzsystem<br />
sorgt zusammen mit dem VGT-Turbolader<br />
mit variabler Geometrie dafür, dass auch bei<br />
niedrigen Drehzahlen schon sehr hohe Drehmomente<br />
erreicht werden – was beim Fahren<br />
in steilem Gelände deutlich spürbar ist. Da<br />
die Nennleistung sehr früh zur Verfügung<br />
steht, kann man letztlich früher hochschalten<br />
und länger im höheren Gang fahren.<br />
Abladung hinten Abladung seitlich<br />
Bei den bekannten Verbräuchen im Gelände<br />
daher nicht uninteressant. Die SCR-Anlage<br />
mit OBD2-Kontrolle, NOx-Sensor und<br />
Steuerung der Reduktionsmittelreduzierung<br />
sind ohnedies obligatorisch. Der Auspuff war<br />
beim Testwagen hochgezogen und verfügte<br />
über einen Katalysator, aber keinen Partikelfilter<br />
trotz EEV-Homologierung. Dies gilt<br />
übrigens für alle Schweren bei Iveco. Wir<br />
warten somit gespannt auf den italienischen<br />
Euro 6er. Der Luftfilter war recht hoch verbaut,<br />
um das Wechseln bzw. das Reinigen des<br />
Einsatzes zu erleichtern. Bemerkenswert ist<br />
die 15°-Schräglage beim Einbau des Cursor-<br />
Motors. Der Vorteil dieser Lösung liegt auf<br />
der Hand. Die Kardanwelle muss nicht so<br />
stark abgewinkelt werden. Neben den manuellen<br />
Getrieben werden für den Trakker<br />
das automatisierte Eurotronic als 12- und<br />
16-Ganggetriebe angeboten. Obwohl sich<br />
viele Kunden für das 12-Gang-Getriebe entscheiden,<br />
wollen wir an dieser Stelle eine Lanze<br />
für die 16-Gang-Variante ZF 16 AS 2630<br />
TO (1:4,23) brechen. Hier besteht nämlich<br />
Extra Fenster zur Sicht in die Flanke Geniale Mechanik<br />
kaum ein Gewichts- oder Preisunterschied,<br />
und gerade in unseren Breiten bietet ein<br />
16-Gang-Getriebe im schweren Offroad-<br />
Gelände doch einige Möglichkeiten mehr.<br />
Zwei Rückwärtsgänge, bei denen der kürzere<br />
zudem besonders feinfühlig anpackt, sind mit<br />
an Bord. Die Kupplung leidet beim Anfahren<br />
bei dieser vortrefflichen Wahl auf jeden<br />
Fall deutlich weniger. Verschleiß und Spritverbrauch<br />
danken es zusätzlich noch. Mit der<br />
längsten angebotenen Übersetzung ist man<br />
gut für die Autobahn oder Freilandstraße bestückt.<br />
Wer einen Handschalter aus traditionellen<br />
Gründen will – bitte! Rausschaukeln<br />
geht aber auch mit der automatisierten Konfiguration<br />
prima. Für besonders schwierige<br />
Situationen findet sich in unserem Kipper<br />
ein spezieller Offroad-Modus, der mittels<br />
Tastendruck bedient wird. Das nutzbare<br />
Drehzahlband wird dann nach unten revidiert,<br />
das Kennfeld und der Drehmomentverlauf<br />
so verändert, dass der Motor noch<br />
geduldiger ist und fast schon Unmögliches<br />
erträgt, bevor er sich entschließt abzusterben.<br />
Dieser Modus ist im schwierigen Areal und<br />
eventuell auch im harten Rangierbetrieb gut<br />
brauchbar. Dazu passend hat man unserem<br />
Testwagen eine feine „Anti roll back“- Vorrichtung<br />
– respektive eine Berganfahrhilfe<br />
– spendiert, wobei sie im normalen Strassenverkehr<br />
wohl mehr Berechtigung als im<br />
extremen Gelände haben wird. Im schweren<br />
Terrain bleibt ein Federspeicher auf jeden Fall<br />
ein Federspeicher. Nichtsdestotrotz würden<br />
wir alleine aus Komfort- und wirtschaftlichen<br />
Gründen nicht darauf verzichten wollen.<br />
Doch zurück zum Getriebe. Einmal Vorwahltaste<br />
drücken und alle Gangwechsel werden<br />
automatisch erledigt. Zweimaliges Drücken<br />
bedeutet manueller „Semimodus“ und die<br />
Gänge werden per Antippen am Lenkstock<br />
angenommen. Der Langsamfahrmodus wird<br />
durch ein Zwei-Sekunden-Dauerdrücken<br />
ausgelöst und funktioniert bis etwa 1000 U/<br />
min. Speziell beim Fahren vor einem Fertiger<br />
ist das eine feine Sache und aufkippen<br />
kann man dabei dann gleichzeitig auch. Der<br />
Offroad-Modus wird über eine eigene Taste<br />
Durchgehende Welle an der<br />
Bordwand, zum leichten Kippen<br />
<strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011 15
BlIcKpuNKT TEST<br />
Luftfilter hoch gesetzt<br />
auf der Schalterleiste bedient. Durch jüngste<br />
Modifikationen am Getriebe ist das bisherige<br />
Klacken beim Schalten nicht mehr zu hören.<br />
Der optionale Retarder liegt in Fahrtrichtung<br />
gesehen links und bietet zusammen mit der<br />
Iveco Turbo Brake sechs Stufen. Rechts bleibt<br />
damit reichlich Platz für Nebenantriebe. Der<br />
Trittstufe und Griffstange sind top.<br />
Retarder arbeitet laut Hersteller praktisch verschleißfrei<br />
und ohne Schleppleistungsverlust.<br />
Zusätzliche Servicekosten fallen nicht an.<br />
Selbst im steilsten Gelände hielt der Retarder<br />
trotz kräftiger Beladung enorm her. Logisch,<br />
denn die Basis seitens des Motors ist ja für<br />
sich alleine schon recht kräftig. Alle starken<br />
Motorvarianten verfügen über die Iveco<br />
Dekompressions-Motorbremse. Lediglich<br />
der Cursor 13-410 hat die CEB (Combined<br />
Engine Brake). Bleibt zu erwähnen, dass die<br />
Standzeiten für Wartung durch verlängerte<br />
Motoröl-Wechselintervalle (einmal pro Jahr)<br />
sowie schnelle und genaue Onboard-Diagnose<br />
verkürzt wurden.<br />
Fahrgestell-<br />
Vielfalt<br />
Bei den Fahrgestellen gibt es beim Trakker<br />
jede Menge Auswahl, die von 4x2, 4x4, 6x4,<br />
6x6 und 8x4 bis zu 8x8 reichen. Die 8x4-<br />
Fahrgestelle, wie das unseres Kippers, sind<br />
hauptsächlich für den gemischten Einsatz<br />
Straße/Baustelle sowie als Basis für Betonmischer<br />
vorgesehen. In der Konfiguration 8x8<br />
16 <strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011<br />
kommt ausschließlich der Cursor 13 mit<br />
500 PS zum Einsatz. Unser 8x4-Testkipper<br />
verfügte über einen 7,7 mm starken, doppelt<br />
gekröpften Leiterrahmen mit einem Querschnitt<br />
von 304,4 mm x 80 mm – ausgelegt<br />
für 34 t Gesamtgewicht. Wer in der Grube<br />
oder im Steinbruch mehr Gewicht bewegen<br />
muss, kann auch zu einem 10 mm-Rahmen<br />
greifen, verliert allerdings entsprechend Nutzlast<br />
für die Straße. Damit der Laster nicht so<br />
leicht im Dreck stecken bleibt, gibt es neben<br />
ASR natürlich auch Längs- und Quersperre,<br />
die via Druckluft auf Knopfdruck angesteuert<br />
werden können. Das klappt unabhängig<br />
vom gerade eingelegten Fahrmodus perfekt.<br />
Nach wie vor gibt es beim Trakker Parabel-<br />
und Halbelliptikfederungen sowie für die<br />
leichteren On/Offroad-Modelle 6x4 und 8x4<br />
– die Luftfederung. Dazu kommt eine neue<br />
Luftfederung für schwerere Geländeeinsätze<br />
in Verbindung mit der Iveco-Außenplanetenachse<br />
bei den Modellen 6x4 und 8x4.<br />
Zwar hatten wir Parabelfedern rundum, die<br />
Doppelservo des Iveco Trakker<br />
im Mischbetrieb eine sehr gute Wahl darstellen,<br />
doch wollen wir an dieser Stelle extra<br />
auf die Luftfederung hinweisen, die nun<br />
auch für 8x8 erhältlich ist. Wer’s ganz hart<br />
angeht und hinten zu den alles ertragenden<br />
Blattfedern greift, sollte über die Übersetzung<br />
genau nachdenken. Alle nicht angetriebenen<br />
Vorderachsen sind mit Scheibenbremsen ausgestattet,<br />
die Außenplanetenachsen, die für<br />
exzellente Offroad-Traktion sorgen, verfügen<br />
über Trommelbremsen. Einfach übersetzte<br />
Meritor-Achsen werden bei den leichteren<br />
On/Offroad-Modellen 6x4 und 8x4 eingesetzt<br />
und sind ebenfalls mit Scheibenbremsen<br />
ausgestattet, womit diese Modelle nun<br />
rundum über Scheiben verfügen. Wir fuhren<br />
vorne mit Scheiben- und hinten mit Trommelbremsen.<br />
Und schon sind wir bei der<br />
etwas sonderbar anmutenden Bereifung unseres<br />
Testwagens angelangt. Die grobstolligen<br />
Hinterräder mit 315/80er-Gummis sind zwar<br />
nicht das Thema, aber die vorderen 385/65er-<br />
Pneus waren schon sehenswerte Schlappen.<br />
Klar, warum die ausgesucht wurden: Der<br />
Kipper war schon vorbestellt und kommt in<br />
weiterer Folge auf einem schwierigen Gelände<br />
zum Einsatz, wo das Einsinken der Vorderreifen<br />
unbedingt vermieden werden soll.<br />
Besonderer Wert wurde beim Trakker auch<br />
auf die Aufbaufreundlichkeit gelegt. So gibt<br />
es kupplungs- und motorabhängige Nebenabtriebe,<br />
Anschlüsse für die Elektrik im<br />
Fahrerhaus und am Rahmen sowie ein Erweiterungsmodul<br />
für den CANopen-Datenbus.<br />
Womit wir am Schluss noch kurz die Münchner<br />
Meiller Brücke erwähnen wollen. Deren<br />
Bordmatic mit den durchgehenden Wellen<br />
macht sich super. Mit ihrer mechanischen<br />
Klappwand hinten und der pneumatischen<br />
auf der linken Seite ist sie perfekt für Kanalschüttungen<br />
geeignet. Sichere und einfachste<br />
Bedienung inklusive.<br />
Alles in allem legte der Iveco Trakker auf diesem<br />
kurzen Gebrauchstest ein tolles Gastspiel<br />
hin. Mit der engen Familienverwandtschaft<br />
zum Stralis hat man neben den ergonomischen<br />
Fahrerhäusern vor allem den Komfort<br />
von Straßenfahrzeugen elegant in den<br />
Offroad-Bereich übertragen. Die technische<br />
Performance mit dem bärenstarken Motor,<br />
dem automatisierten 16-Gang-Getriebe und<br />
Features wie Offroad-Modus oder „Anti roll<br />
back“ zeigt, dass man sich bei Iveco schon<br />
seit langem dem Lkw und dem Fahrer nicht<br />
nur auf der glatt gebügelten Straße stark verpflichtet<br />
fühlt.<br />
Martin Zarazik<br />
Volvo FM 410 Euro 5 auf der<br />
<strong>Blickpunkt</strong>-Teststrecke<br />
Goldene Mitte<br />
Der Volvo FM 410 Euro 5 zeigte sich bei unserem Test als gewichtsoptimierter Globetrotter<br />
Vielseitig verwendbare, kostengünstig zu betreibende<br />
Fahrzeuge sind auf dem heimischen<br />
Markt immer stärker gefragt. Ein laufruhiger<br />
Antrieb und ein gutes Fahrgestell sind dabei<br />
ebenso gerne gesehen wie ausreichende Leistung<br />
für hohe Gesamtgewichte.<br />
Der Erfolg des FM basiert zunächst auf einem<br />
bequemen Fahrerhaus. Mit der Globetrotterkabine<br />
(L2H2 beim Test) steht auch bei gelegentlichen<br />
Übernachtungen ausreichend Platz<br />
zur Verfügung. Mit dem niedrigeren Einstieg<br />
kommt man mit der schwedischen M(edium)-<br />
Variante in vielen Bereichen durchaus auch<br />
einmal besser als mit den größeren H(igh)-<br />
Brüdern um die Runden. Seit der letzten<br />
Überarbeitung strahlt der FM nicht nur mit<br />
einem feschen Gesicht, sondern bietet mit<br />
dem 10,8 l-Motor eine Sparmaschine im<br />
Trend der Zeit an. Seine Familienzugehörigkeit<br />
unterstreicht er mit dem ansprechenden<br />
Kühlergrill und setzt mit seinen Scheinwerfern<br />
und LED-Blinkern modernste Akzente,<br />
die nur knapp neben dem FH-Modell<br />
liegen. Unser Testwagen war zusätzlich mit<br />
dem Visibility+ Pack bestückt, das über eine<br />
Scheinwerferreinigungsanlage, Regensensor,<br />
mächtige Bi-Xenon-Lichter und auch ein statisches<br />
Abbiegelicht verfügt. Womit wir beim<br />
Thema schlechthin sind. Paketlösungen liegen<br />
im Trend unserer Zeit. Wer das Fahren noch<br />
sicherer und/oder komfortabler gestalten<br />
möchte, kann sich sein Wunschfahrzeug mit<br />
den verschiedensten Paketen preisgünstig besser<br />
ausstatten. Neben Driver Comfort, Driver<br />
Vision, Driver Security finden sich noch das<br />
Sicherheitspaket Active Safety oder ein Relaxpaket<br />
im Angebot. Wir konnten uns laut Ausstattungsliste<br />
über ein Driving+ Pack mit elektronischer<br />
Klimaanlage, Sonnenblende außen,<br />
Dachluke, elektrisch beheizbaren Spiegeln,<br />
Armlehnen am Fahrersitz und High Level-<br />
Instrumentierung freuen. Wobei man bei der<br />
Dachluke auf eine elektrisch zu bedienende<br />
aufzahlen sollte, denn die manuelle ist beim<br />
Fahren natürlich nicht mehr zu erreichen.<br />
Außerdem fanden sich im Personal Safety<br />
Paket eine Alarmanlage mit Safebox, Sicherheitsbeleuchtung<br />
beim Abstellen, Airbag und<br />
Gurtstraffer und im Preventive Safety Pack<br />
EBS mit ESP sowie LCS (Lane Changing<br />
Support) und der Tempomat ACC (Adaptive<br />
Cruise Control). Statt eines einfachen Radios<br />
gibt es noch das Audio Medium+ Paket mit<br />
Radio & CD (4x35 Watt) MP3/WMA/WAV<br />
mit acht Lautsprechern samt einer prima geschwindigkeitsabhängigen<br />
Lautstärkeregelung<br />
sowie einer Bluetooth-Vorbereitung. Zwar<br />
wollten wir an diesem Tag nicht im Wagen<br />
übernachten, doch für alle Fälle war die Kabine<br />
noch mit einem Bett (700 mm x 2000<br />
mm) und einem hinteren oberen Dachverbau<br />
als zusätzlichem Staukasten entsprechend ausgerüstet.<br />
Vorsicht, wenn man vom Bett in der<br />
Nacht mal rasch aufstehen muss. Die Matratze<br />
ist in der Grundausstattung zwar ordentlich,<br />
liegt aber nur auf einer einfachen Holzplatte.<br />
Wer ständig im Fahrzeug übernachten<br />
will, sollte das bedenken. Platz für eine ausziehbare<br />
Kühllade ist unter dem Bett noch<br />
genug. Zwei geräumige Staufächer mit Rollo<br />
und vier DIN-Einschübe über der Windschutzscheibe<br />
sorgen ebenso für hinlänglichen<br />
Stauraum. Außen gibt es zudem leicht<br />
zugängliche Fächer hinter Fahrer- und Beifahrersitz.<br />
Standheizung, Nachtlichtfunktion<br />
<strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011 17
BlIcKpuNKT TEST<br />
und Kontrollpanel sind inklusive. Das Armaturenbrett<br />
ist etwas angerundet und bietet<br />
leichten Zugriff auf alle Hebel und Schalter.<br />
Das Kombiinstrument zeigt mit gewohnt<br />
schwedischer Übersicht die nötigen Informationen<br />
und verfügt über ein hochauflösendes<br />
Fahrerinformationsdisplay. Unaufgeregt hat<br />
man alles an seinem Platz im FM gefunden<br />
und so machten wir uns flugs auf die Reise.<br />
Motor und Getriebe<br />
Bei den Motoren bieten die Schweden die<br />
unterschiedlichsten Leistungsstufen für ihre<br />
Mittelklasse an. Zwei Hubräume von 11 bzw.<br />
13 l ergeben insgesamt acht Leistungsstufen<br />
von 330 bis 500 PS und bieten damit Aggregate<br />
für viele Anforderungen in einer weitreichenden<br />
Range an. Vier Ventile pro Zylinder<br />
und eine elektronisch geregelte Pumpe-Düse-<br />
Einspritzung sind Standard. Der D11C offeriert<br />
eine hohe Leistung im Verhältnis zu<br />
seinem Gewicht. Es handelt sich um einen<br />
Reihensechszylinder-Dieselmotor mit 10,8 l<br />
Hubraum, Turbolader und Ladeluftkühler. Er<br />
ist in vier Leistungsvarianten (330, 370, 410<br />
und 450 PS) lieferbar. Alle Varianten erfüllen<br />
Euro 5 und sind (bis auf die 450 PS-Variante)<br />
auch mit EEV-Zertifizierung lieferbar. Der<br />
410 PS-Motor unseres Testwagens bot – wie<br />
gesagt – vergleichsweise eine hohe Leistung<br />
im Verhältnis zu seinem Gewicht und entspricht<br />
daher durchaus dem umgreifenden<br />
„Downsizing“-Gedanken. Seine maximale<br />
Leistung von 410 PS erbringt er bei einer<br />
Drehzahl von 1600–1900 U/min. Das maximale<br />
Drehmoment liegt bei 1950 Nm und<br />
liegt von niedrigen 950 bis 1400 U/min an<br />
der Kurbelwelle an. Lediglich der durch die<br />
tief angeschlagene Kabine verbleibende hohe<br />
Motortunnel darf bei aller Euphorie nicht<br />
außer Acht gelassen werden. Den 13 l-Motor<br />
gibt es ebenfalls in vier Leistungsvarianten<br />
mit 380, 420, 460 und 500 PS. Alle Ausführungen<br />
erfüllen auch hier Euro 5 und sind<br />
bis auf die 380 PS-Version auch mit EEV-<br />
Zertifizierung lieferbar.<br />
Außen gut verstaut Der Regensensor<br />
18 <strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011<br />
Für 40 t sind 410 PS zwar eher die untere<br />
Schwelle, doch im Fahrbetrieb packte der Motor<br />
nebst niedriger Geräuschkulisse auch unter<br />
Last noch ordentlich an und machte einen<br />
sehr guten Eindruck. Auf den steilen Flanken<br />
des Semmerings war dem Vortrieb jedoch eine<br />
natürliche Grenze gesetzt. Zeit am Berg ist damit<br />
also nicht zu machen, dafür gibt es aber,<br />
wie erwähnt, dicke Pluspunkte beim Gewicht,<br />
was letztlich der Nutzlast zugute kommt,<br />
die oft mehr Geld als die Zeit bringt. Dem<br />
Gewicht trägt man auch mit dem automatisierten<br />
12-Gang-Getriebe I-Shift Rechnung.<br />
Es wiegt ca. 70 kg weniger als ein manuelles<br />
Schaltgetriebe und damit ist es natürlich auch<br />
kleiner. Neben einem wirtschaftlichen Motor<br />
spielt der Antriebsstrang die entscheidende<br />
Rolle. Mittlerweile verkauft Volvo mehr als<br />
die Hälfte aller in Europa abgesetzten Trucks<br />
der Baureihen FH und FM mit I-Shift. Abgesehen<br />
von deutlich mehr Komfort und besonders<br />
am Kraftstoffverbrauch orientierter<br />
Auslegung ist I-Shift AT2412D (Hinterachse<br />
RS1356SV 2.79-1) flink beim Gangwechsel<br />
und sehr geräuscharm. Obwohl es sehr gut<br />
funktionierte, war es für uns jedoch nicht<br />
ganz erklärbar, warum – in der von uns gefahrenen<br />
Software Version – I-roll nicht aktiviert<br />
wurde, wenn wir von schneller fahrenden<br />
Pkw überholt wurden. Einzige Möglichkeit,<br />
dem nachzuhelfen, war es, den Tempomaten<br />
kurzfristig einfach abzuschalten. Für Traditionalisten<br />
sind abseits von I-Shift natürlich<br />
auch Getriebe mit 9 oder 14 Gängen lieferbar.<br />
Wer’s ganz heftig angeht, der kann auch eine<br />
Powertronic – ein automatisches Planetengetriebe<br />
mit sechs Gängen – ordern. Volvos<br />
automatisches I-Shift-Getriebe ist in unterschiedlichen<br />
Versionen erhältlich. Eine gute<br />
Fachberatung sei hier empfohlen, damit<br />
man das Beste für seinen Einsatzzweck bekommt.<br />
Logisch, dass das Getriebe laufend<br />
weiterentwickelt wird. Wie wir bereits bei<br />
den letzten Testfahrten aufzeigen konnten,<br />
setzen die Techniker ihre Hebel dabei<br />
an den unterschiedlichsten Stellen an.<br />
Eine verbesserte flexible Freilauffunktion<br />
„I-Roll“ spart automatisch Kraftstoff, wenn es<br />
im Schubbetrieb minimal bergab oder kurzfristig<br />
sogar aus dem Schubbetrieb bergauf<br />
dahingeht. Gerade an den Parametern – wann<br />
und wie lange der kontrollierte Freilauf eingelegt<br />
wird – drehen die schwedischen Techniker<br />
immer wieder ein paar Schräubchen. Man will<br />
einfach nichts unversucht lassen, um Dieselkraftstoff,<br />
der sich momentan wieder einmal<br />
in schwindelerregender Rekordhöhe befindet,<br />
zu sparen. Dies gilt auch für den Verzicht auf<br />
den Retarder bei unserem FM. Bergab ließ<br />
sich auf dem Semmering in Richtung Wien<br />
das Tempo anfangs noch recht gut halten,<br />
nach der Schottwiener Brücke in Richtung<br />
Gloggnitz war dann aber letztlich Schluss mit<br />
lustig. Ohne Zuhilfenahme der Betriebsbremse<br />
war selbst mit tapferem Zurückschalten<br />
(im 9. bei 2400 U/min) mit 40 t Endstation<br />
und nichts mehr zu machen. Aber gut, das<br />
war wohl von vornherein zu erwarten. Dafür<br />
knallt es aber im Verbrauch mit nur 49,66 l<br />
und einem niedrigen AdBlue-Verbrauch von<br />
1,65 l auf unserer Runde, und das trotz zweier<br />
kräftiger Behinderungen. Das entspricht in<br />
Summe schlanken 28,37 l/100 km und ist auf<br />
unserer schwierigen Runde einer der erreichten<br />
Spitzenwerte – das ist echt prima. Weiters<br />
muss man sagen, dass sich das Chassis trotz<br />
der Bodennähe der Kabine unauffällig sanft<br />
über die ganze Strecke verhielt und der Zug<br />
sehr gut und einfach zu dirigieren war. Dies<br />
war sicher auch zum Teil der sehenswert konstruierten<br />
Fahrerhausluftfederung (hinten) zu<br />
verdanken. 7020 kg wog das fahrfertige Sattelzugfahrzeug<br />
inklusive 430 l Diesel und 60 l<br />
AdBlue samt Sonderausstattung und Rundumverkleidung.<br />
In der Basisversion geht es sogar<br />
schon mit 6670 kg los, was eine entsprechend<br />
hohe Transportleistung in Aussicht stellt. Der<br />
Volvo FM hat sich in Österreich mittlerweile<br />
eine starke Position im schweren Verteilerverkehr<br />
sowie im Baugeschäft als cooler<br />
fescher FMX erobert. Die sehr gut geglückte<br />
starke optische Annäherung an den beliebten<br />
Bewährtes I-Shift Getriebe<br />
auch im Volvo FM<br />
Volvo FH hat ihm auf jeden Fall einen positiven<br />
Kick beim Image unter den Fahrern verschafft.<br />
Wie sich auf diesem Test zeigte, ist der<br />
Volvo FM für viele Einsätze über die Jahre zu<br />
einer überlegenswerten Alternative geworden.<br />
Das gilt gerade in wirtschaftlich schwierigen<br />
Zeiten umso mehr. Genau deshalb haben<br />
ihn die Schweden wohl auch so gehegt und<br />
gepflegt. Für durchschnittliche Auslastungen<br />
ist die auf unserem Test besonders sparsame<br />
10,8 l-Maschine auf alle Fälle einen Gedanken<br />
wert. Seitens der Ausstattung kann der FM<br />
mit allen erdenklichen Features aufgerüstet<br />
werden und steht seinen großen Brüdern damit<br />
um nichts nach. Selbst den letzten Schrei,<br />
den Spurwechselassistenten (lane change support),<br />
hatten wir bei diesem Test mit an Bord.<br />
Dieses Fahrzeug war das letzte auf unserem<br />
Testplan für 2011 und hinterließ einen sehr<br />
guten Gesamteindruck, obwohl es rundum<br />
eigentlich völlig unspektakulär zu fahren war<br />
– vielleicht gerade deswegen. Der Volvo FM<br />
ist – einfach ausgedrückt – ein ausgereiftes<br />
braves und gutmütiges sowie sparsam zu fütterndes<br />
Arbeitstier, auf das man wohl immer<br />
ohne Kapriolen zählen kann. Martin Zarazik<br />
Der Arbeitsplatz entspricht dem Cockpit des großen Bruders Volvo FH.<br />
Testwerte<br />
Gesamtstrecke 178,1 km Zeit in Minuten Verbrauchsanzeige Diesel in Liter<br />
Natschbach – Guntramsdorf 37‘16‘‘ 6,61<br />
Guntramsdorf – Eisenstadt 60‘44‘‘ 13,38<br />
Eisenstadt – Mattersburg 68‘02‘‘ 17,42<br />
Mattersburg – Natschbach 91‘35‘‘ 26,82<br />
Natschbach – Maria-Schutz 111‘35‘‘ 40,98<br />
Maria Schutz – Semmering 117‘41‘‘ 46,09<br />
Semmering – Natschbach 143‘54‘‘ 49,66 + 1,65 l AdBlue<br />
Durchschnitt auf 100 km<br />
inkl. AdBlue eingerechnet 74,23 km/h 28,37 l<br />
Messgerät Fahrzeug: 51,61 l Diesel<br />
Getankt: 49,66 l Diesel<br />
Korrekturfaktor 1: 0,9622<br />
Dieselpreis fix für 2011: 1,30 Euro<br />
AdBluepreis fix für 2011: 0,60 Euro<br />
Feine Sache: Spurwechselassistent<br />
für den toten Winkel Das ACC-Radarauge sieht alles. Aufklappbares Becherpodest Ausziehbares Staufach unter dem Bett<br />
<strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011 19
VErSIcHEruNG<br />
cMr-Haftung und<br />
cMr-Versicherung – Teil 6<br />
Vom Führungstrio der LUTZ ASSEKURANZ<br />
(Herbert Hasenhütl, Karl Jungmann und Otmar J. Tuma)<br />
In den bisherigen fünf Teilen unserer Artikelserie<br />
haben sich die Experten der Lutz Assekuranz<br />
mit den Artikeln 1 bis 7 der CMR sowie<br />
mit damit zusammenhängenden Versicherungsaspekten<br />
beschäftigt. Lesen Sie diesmal, welche<br />
Bedeutung die Artikel 8 und 9 des Übereinkommens<br />
haben.<br />
Gemäß Art. 9 (1) CMR dient der Frachtbrief<br />
bis zum Beweis des Gegenteils als Nachweis für<br />
den Abschluss und Inhalt des Beförderungsvertrages<br />
sowie für die Übernahme des Gutes<br />
durch den Frachtführer. Wichtig ist, dass der<br />
Frachtbrief ordnungsgemäß vom Absender<br />
und vom Frachtführer unterzeichnet ist, nur<br />
dann ist er nämlich gültig und eine unwiderlegbare<br />
Beweisurkunde, die zur Umkehr der Beweislast<br />
führt. Das heißt, dass derjenige, der die<br />
Richtigkeit der in einem Frachtbrief getätigten<br />
Eintragungen bestreitet, die Unrichtigkeit auch<br />
tatsächlich beweisen muss. Beruft sich eine<br />
Partei des Frachtvertrages auf Sondervereinbarungen,<br />
die nicht im Frachtbrief festgehalten<br />
wurden, so trägt sie auch hierfür die volle<br />
Beweislast, ebenso wie für den Fall, dass – was<br />
gemäß Art. 4 CMR zulässig ist – überhaupt<br />
kein Frachtbrief ausgestellt wurde. Es kann daher<br />
nur empfohlen werden, für jeden Transport<br />
einen vollständig ausgefüllten (vgl. Art. 6 CMR<br />
bezüglich obligatorischer und fakultativer Angaben)<br />
und ordnungsgemäß unterzeichneten<br />
Frachtbrief auszustellen, damit es nicht – insbesondere<br />
im Schadenfall – zu Beweisproblemen<br />
kommt.<br />
Art. 8 (1) CMR sieht vor, dass der Frachtführer<br />
verpflichtet ist, bei der Übernahme des Gutes<br />
die Richtigkeit der Angaben im Frachtbrief<br />
über die Anzahl der Frachtstücke und über<br />
ihre Zeichen und Nummern, den äußeren<br />
Zustand des Gutes und seiner Verpackung zu<br />
überprüfen.<br />
Zwar sieht Art. 9 (1) CMR keine Bestimmungen<br />
über Vorbehalte des Frachtführers im Hinblick<br />
auf Art. 8 (1) CMR vor, jedoch kann hier<br />
eine Analogie zu Art. 9 (2) CMR geschlossen<br />
werden, dass der Frachtführer auch die unter<br />
Art. 8 (1) CMR genannten Angaben mittels<br />
eines Vorbehaltes im Frachtbrief in Zweifel ziehen<br />
kann, womit sich dann auch die Beweislast<br />
für diese Eintragungen umkehrt. Ein vom<br />
Frachtführer vorbehaltlos übernommener und<br />
vom Absender sowie Frachtführer unterzeichneter<br />
Frachtbrief dient jedenfalls als Beweis für<br />
die Übernahme des Gutes.<br />
Wenn allerdings dem Frachtführer keine<br />
20 <strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011<br />
angemessenen Mittel zur Verfügung stehen, um<br />
die Richtigkeit der Angabe im Frachtbrief über<br />
Anzahl der Frachtstücke und über ihre Bezeichnung,<br />
Nummern und/oder den äußeren Zustand<br />
des Gutes und der Verpackung zu überprüfen,<br />
dann trägt er im Frachtbrief Vorbehalte<br />
ein, die zu begründen sind, so Art. 8 (2) CMR.<br />
Überprüfungsobliegenheit<br />
In der Judikatur und Literatur wird überwiegend<br />
die Meinung vertreten, dass dies bloß<br />
eine Obliegenheit und keine Verpflichtung ist,<br />
wobei die Verletzung dieser Prüfobliegenheit<br />
durch Art. 9 (2) CMR sanktioniert wird, welcher<br />
lautet: „Sofern der Frachtbrief keine mit<br />
Gründen versehenen Vorbehalte des Frachtführers<br />
aufweist, wird bis zum Beweise des<br />
Gegenteils vermutet, dass das Gut und seine<br />
Verpackung bei der Übernahme durch den<br />
Frachtführer äußerlich in gutem Zustande waren<br />
und dass die Anzahl der Frachtstücke und<br />
ihre Zeichen und Nummern mit den Angaben<br />
im Frachtbrief übereinstimmten.“ Bezüglich<br />
Art. 8 (2) b stellt sich die Frage, was mit dem<br />
„äußeren Zustand des Gutes und seiner Verpackung“<br />
gemeint ist. Überwiegend wird in<br />
der Literatur die Meinung vertreten, dass ein<br />
Öffnen der Verpackung nicht zur Überprüfung<br />
des äußeren Zustandes gehört. Gleiches gilt in<br />
Bezug auf einen Container, wenn als Ladung<br />
im Frachtbrief zum Beispiel lediglich: „1 Container“<br />
und nicht auch dessen Inhalt angegeben<br />
ist. Ist der Inhalt des Containers doch angegeben,<br />
jedoch – zum Beispiel wegen Verplombung<br />
oder Unmöglichkeit, den Inhalt ohne<br />
Entladen zu überprüfen – keine Möglichkeit<br />
gegeben, die Prüfobliegenheit gemäß Art. 8<br />
(1) CMR zu erfüllen, so muss der Frachtführer<br />
entsprechend begründete (!) Vorbehalte in<br />
den Frachtbrief eintragen, um nicht in einen<br />
Beweisnotstand zu gelangen. Wichtig ist, dass<br />
der Frachtführer-Vorbehalt auch tatsächlich<br />
begründet wird, da er ansonsten unwirksam ist<br />
und die Beweislastumkehr dadurch entfällt.<br />
Keine<br />
„routineeinträge“<br />
Ein handschriftlicher Vermerk des Frachtführers<br />
„mit Vorbehalt übernommen“ bei der<br />
Übernahme des Gutes genügt ebenso wenig<br />
wie ein routinemäßig angebrachter Stempel<br />
oder ein Eindruck im Frachtbrief ohne nähere<br />
Vermerke. Entscheidend ist stets, dass der<br />
Vorbehalt tatsächlich begründet wird, zum<br />
Beispiel, indem der Fahrer händisch vermerkt:<br />
„mangels Prüfmöglichkeit (verplombter Container)<br />
nicht überprüft“, oder „mangels Zählmöglichkeit<br />
(vorgeladener Auflieger) ungeprüft<br />
übernommen“. Bestätigt der Absender einen<br />
Vorbehalt des Frachtführers bei der Übernahme<br />
am Frachtbrief zum Beispiel durch den<br />
Vermerk „Vorbehalt zutreffend“, so ist nach<br />
vorwiegend herrschender Meinung kein Gegenbeweis<br />
gegen den Vorbehalt mehr möglich.<br />
Bezüglich der Angaben über das Rohgewicht<br />
der Sendung oder bezüglich anderer Angaben<br />
im Frachtbrief über die Menge des Gutes, weiters<br />
über den Inhalt der Frachtstücke, entfaltet<br />
der Frachtbrief nicht die Beweiswirkung des<br />
Art. 9 CMR. Dies ergibt sich nämlich aus der<br />
Tatsache, dass der Absender gemäß Art. 8 (3)<br />
CMR vom Frachtführer verlangen kann, dass<br />
dieser das Rohgewicht oder die anders angegebene<br />
Menge des Gutes überprüft. Der Absender<br />
kann auch verlangen, dass der Frachtführer<br />
den Inhalt der Frachtstücke überprüft.<br />
Der Frachtführer hat Anspruch auf Ersatz der<br />
Kosten der Überprüfung. Das Ergebnis der<br />
Überprüfung ist im Frachtbrief einzutragen.<br />
Nur wenn der Absender vom Frachtführer<br />
die entsprechenden, zusätzlich zu vergütenden<br />
Prüfungen verlangt und der Frachtführer<br />
das Ergebnis der Überprüfung in den Frachtbrief<br />
einträgt, entfalten diese Eintragungen die<br />
Beweiswirkung des Art. 9 (2) CMR, wobei<br />
allerdings ein Gegenbeweis zulässig ist. Nachdem<br />
sich in Schadenfällen insbesondere bei<br />
Fehlmengen manchmal Auseinandersetzungen<br />
ergeben, ist es aus der Sicht eines Frachtführers<br />
wichtig, dass er seine Fahrer anweist,<br />
bei Übernahme der Ware beim Absender die<br />
entsprechenden in Art. 8 (1) CMR vorgesehenen<br />
Überprüfungen vorzunehmen und ent-<br />
sprechende Abweichungen in den Frachtbrief<br />
einzutragen. Ebenso sollte darauf geachtet werden,<br />
dass Fahrer stets bei Unmöglichkeit der<br />
Überprüfung dies entsprechend begründet im<br />
Sinne des Art. 8 (2) CMR im Frachtbrief vermerken.<br />
Nur dann tritt jeweils eine Beweislastumkehr<br />
im Sinne des Art. 9 CMR ein.<br />
Fahrer schulen!<br />
Das „Gegenstück“ zur Übernahme und den<br />
dabei durchzuführenden Überprüfungen bildet<br />
die Ablieferung des Gutes. Art. 30 CMR<br />
regelt die bei der Ablieferung vorzunehmenden<br />
Überprüfungsvorgänge. Dazu werden die<br />
Experten der Lutz Assekuranz in einer später<br />
erscheinenden Ausgabe von „<strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong><br />
+ <strong>BUS</strong>“ Stellung nehmen. Sukkurs aller Überlegungen<br />
zu den einzelnen Regelungen ist jedenfalls<br />
aus der Sicht eines Frachtführers: bei<br />
der Übernahme exakt prüfen und allenfalls die<br />
Unrichtigkeit der Angaben im Frachtbrief vermerken,<br />
ebenso wie die allenfalls vorliegende<br />
Unmöglichkeit von Überprüfungen. Bei der<br />
Ablieferung ebenso genau überprüfen, welche<br />
Menge in welchem Zustand abgeliefert wird<br />
und darauf achten, dass der Empfänger im<br />
Frachtbrief keine unzutreffenden Vorbehalte<br />
macht, zum Beispiel, wenn bloß drei Kartons<br />
fehlen, auf den Frachtbrief schreibt: „drei Paletten<br />
fehlen“.<br />
Schlechter<br />
Schadenverlauf<br />
verhinderbar<br />
Es gilt zu verhindern, dass Absender oder Empfänger<br />
Fehlmengen auf deren eigenen Lägern<br />
dem Frachtführer durch falsche Frachtbriefeintragungen<br />
oder unzutreffende Vorbehalte bei<br />
der Übernahme des Gutes „unterjubeln“ und<br />
damit den Schadenverlauf von Verkehrshaftungspolizzen<br />
verschlechtern, was durch gut geschulte<br />
Fahrer, die vorsichtig und aufmerksam<br />
im Zusammenhang mit Frachtbrief-Vorbehalten<br />
agieren, leicht verhindert werden könnte.<br />
Gerne stehen die Experten der Lutz Assekuranz<br />
für Rückfragen und für maßgeschneiderte Versicherungskonzepte<br />
zur Verfügung.<br />
www.lutz-assekuranz.at g<br />
(Fortsetzung folgt in der nächsten Ausgabe).<br />
Konjunkturumfrage<br />
„Wenn wir die Krise nicht aus den Köpfen<br />
bekommen, bekommen wir sie in die Bücher“.<br />
So fasste Alexander Klacska, Obmann<br />
der Bundessparte Transport und Verkehr in<br />
der WKÖ, die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage<br />
der Sparte zusammen. Befragt<br />
nach der Entwicklung der Nachfrage,<br />
Geschäftslage, dem Auftragsbestand oder der<br />
Beschäftigungslage in der jüngsten Zeit, geben<br />
die heimischen Verkehrs- und Transportunternehmen<br />
durchwegs noch ein positives Bild –<br />
der Blick in die Zukunft fällt jedoch getrübt<br />
aus. So wurde etwa die Geschäftslage von den<br />
Mobilitätsunternehmen seit Mitte 2010 relativ<br />
unverändert eingeschätzt, erfährt aber für<br />
die nächsten sechs Monate einen deutlichen<br />
Abwärtstrend.<br />
Wenig erfreulich entwickelt sich aus der Sicht<br />
der Branche die Abgabenbelastung für die Mobilitätsbetriebe.<br />
Obmann Klacska warnte vor<br />
einem weiteren Drehen an der Steuerschraube:<br />
„Wir sprechen uns deutlich gegen weitere Belastungen<br />
aus. Die Erhöhung der Mineralölsteuer<br />
zu Jahresbeginn hat zu einer spürbaren<br />
Verteuerung der Treibstoffe geführt, was den<br />
Tanktourismus abwürgt. Das sollte nicht auf<br />
den österreichischen Steuerzahler überwälzt<br />
werden“. Laut einer Branchenberechnung<br />
wird die Straßengüterbeförderungsbranche<br />
2012 mehr als 660 Mio. Euro an verkehrsspezifischen<br />
Steuern und Abgaben zu leisten<br />
haben.<br />
Auch die Bemautung läuft aus der Sicht der Mobilitätswirtschaft<br />
nicht befriedigend. Klacska:<br />
„Wir brauchen mehr Transparenz in der Mautdiskussion<br />
und sind für eine Offenlegung der<br />
Zahlen. Denn Aufkommensneutralität muss<br />
gewährleistet sein. Außerdem fordern wir eine<br />
eigene Mautkategorie für Busse“.<br />
Das Wifo und Johanneum Research haben<br />
eine Studie über die Bedeutung des Schienenverkehrs<br />
erstellt und dabei beleuchtet, wie sich<br />
die jüngsten Einschnitte bei der RCA aus Sicht<br />
von betroffenen Unternehmen und Experten<br />
auswirken.<br />
Klacskas Fazit: „Wir geben ein breites Commitment<br />
zu den ÖBB und zu ihrem Spargedanken.<br />
Die Maßnahmen bei der RCA<br />
erfolgten jedoch zu spät, zu kurzfristig und<br />
waren zu überzogen. Und wir haben noch viele<br />
Maßnahmen vor uns auf dem Weg zu einem<br />
Masterplan Verkehr, bei dem die Schiene<br />
eine bedeutende Rolle spielen soll. Schließlich<br />
brauchen wir ein Verkehrssystem aus einem<br />
Guss – in Österreich wie in Europa“. g<br />
<strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011 21
BlIcKpuNKT INSIGHT<br />
Werte<br />
Transporteure!<br />
Es geht um Ihre Haftung bei<br />
Transportaufträgen und die<br />
damit zusammenhängende<br />
Verkehrshaftungsversicherung!<br />
Das Versicherungsbüro Dr. Ignaz Fiala möchte<br />
Ihnen dabei Arbeit abnehmen und Sie nicht<br />
übertrieben mit theoretischem Fachwissen<br />
über die Haftungsgrundlagen belasten bzw.<br />
damit langweilen. Sie haben sicher anderes<br />
zu tun, als sich beispielsweise mit Details der<br />
CMR-Bestimmungen zu befassen. Das VB<br />
Fiala hält was auf Partnerschaft – der Bereich<br />
der Versicherungen, insbesondere dort, wo es<br />
um Ihre eigene Haftung geht, soll von Spe-<br />
zialisten abgewickelt werden, die sich in der<br />
Materie auch wirklich auskennen – dorthin<br />
soll ausgelagert werden. Die langjährige Tradition<br />
des VB Fiala bewährt sich: seit 65 Jahren<br />
am Markt tätig, nun mit frischem Wind, in<br />
Zusammenarbeit mit anerkannten spezialisierten<br />
Anwälten und Sachverständigen. Langjährige<br />
Kontakte und Beziehungen am Markt<br />
– ein Vorteil, den wir für Sie bereitstellen. Wir<br />
konnten in letzter Zeit die Marktführerschaft<br />
im Spezialbereich der Verkehrshaftungsversicherung<br />
wieder ausbauen – ein Erfolg, wofür<br />
ich mich bei Ihnen, bei allen unseren Kunden,<br />
für das entgegengebrachte Vertrauen persönlich<br />
sehr herzlich bedanke. Gerne erörtern wir<br />
mit Ihnen Ihre Haftung aus Transport- und<br />
Logistikverträgen und optimieren bedarfsgerecht<br />
Ihre Verkehrshaftungsversicherung.<br />
Ihr<br />
Dr. Josef Traxler<br />
Geschäftsführer des VB Fiala<br />
Strohgasse 45/3, A-1030 Wien<br />
T: +43 1 533 68 17-0<br />
office@fiala.at g<br />
22 <strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011<br />
Dr. Josef Traxler<br />
römer<br />
transportiert<br />
konsequent<br />
effizient<br />
Das Familienunternehmen Römer hat sich in<br />
den 33 Jahren seines Bestehens bei Gefahrgut-<br />
und Tanktransporten einen besonders guten<br />
Namen gemacht. Um den betriebswirtschaftlichen<br />
Erfolg in Zukunft abzusichern, wurden<br />
zwei neue MAN TGX EfficientLine Sattelzugmaschinen<br />
in den Fuhrpark aufgenommen.<br />
Damit werden Lebensmittel ab sofort konsequent<br />
effizient transportiert.<br />
KR Renate Römer ist eine vielseitig talentierte<br />
Frau mit einem dreifachen Berufsleben.<br />
Sie lenkt nicht nur gemeinsam mit<br />
ihrer Schwester Beatrix die Geschicke des<br />
kleinen aber feinen Familienbetriebs, sie ist<br />
auch Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer<br />
Österreich und Obfrau der Allgemeinen<br />
Unfallversicherungsanstalt.<br />
Als oberste Repräsentantin der heimischen<br />
Wirtschaft weiß sie über die aktuelle Lage der<br />
Transporteure bestens Bescheid. „Um alle aktuellen<br />
Kostensteigerungen abdecken zu können,<br />
müssen wir zum Jahreswechsel eine Preiserhöhung<br />
in der Größenordnung von 10 %<br />
durchsetzen“ lautet die nüchterne Analyse der<br />
Unternehmerin und Funktionärin. „Dieselpreissteigerungen,<br />
Lohnkostenerhöhungen<br />
und Zusatzleistungen wie zB die Berufskraftfahrerweiterbildung<br />
sind nur einige Beispiele<br />
für Kostentreiber im Straßentransport.“<br />
Renate Römer weiß genau, worauf es im<br />
Tagesgeschäft ankommt: „Als kleines Unternehmen<br />
kann man nur mit Transparenz, Ehrlichkeit<br />
und Zuverlässigkeit punkten. Dazu<br />
braucht man Partner, die das mittragen und<br />
somit erst ermöglichen“, lautet ihr Kredo.<br />
Die Römer GmbH sitzt mitten im Industriezentrum<br />
des 22. Wiener Gemeindebezirks<br />
und betreibt mit einem Fuhrpark von 16<br />
Fahrzeugen einen 24-Stunden-Service an sieben<br />
Tagen in der Woche. Dabei ist die Qualität<br />
der Fahrzeuge und der Betreuung durch<br />
die Serviceorganisation von entscheidender<br />
Bedeutung.<br />
Das Konzept der EfficientLine entspricht genau<br />
den Bedürfnissen des Betriebes. Ohne<br />
eigene Werkstätte ist die flächendeckende<br />
Verfügbarkeit von Serviceleistungen mit einer<br />
klaren Kalkulationsbasis gefordert. Dies<br />
wird durch einen ComfortSuper Servicevertrag<br />
abgedeckt. Sollte einmal Unterstützung<br />
benötigt werden, dann ist Thomas Ebner als<br />
MAN-Kontaktmann für alle Fälle zur Stelle.<br />
Er hat sich in den letzten Jahren mit seinem<br />
unermüdlichen Einsatz eine Vertrauensposition<br />
bei der Betriebsführung erarbeitet.<br />
Auch die Konfiguration der beiden neuen<br />
Fahrzeuge erfüllt die gestellten Anforderungen<br />
voll. Leicht, sparsam und umweltfreundlich<br />
kommen die beiden MAN TGX<br />
18.440 BLS Sattelzugmaschinen daher. Mit<br />
den Euro 5 EEV-Motoren fallen sie in die<br />
günstigste Tarifstufe der österreichischen Autobahnmaut.<br />
Die Geschwindigkeitsbeschränkung<br />
auf 85 km/h stellt kein Problem dar. Die<br />
ersten Verbrauchswerte bestätigen die Erwartungen<br />
bei der Treibstoffeinsparung. Was die<br />
Fahrer besonders schätzen gelernt haben, ist<br />
die automatische Reifendrucküberwachung.<br />
Besonders in der kalten unwirtlichen Jahreszeit<br />
ist die tägliche Routineüberprüfung<br />
des Reifendrucks eine unangenehme Pflicht.<br />
Diese erfolgt jetzt bequem in der warmen Kabine,<br />
das Display zeigt gezielt an, wo Nachfüllbedarf<br />
besteht. Das TPM (Tyre Pressure<br />
Management) ist ein echter Komfort- und<br />
Sicherheitsgewinn! g<br />
KR Renate Römer, eine echte Powerfrau<br />
daF optimiert<br />
für maximale<br />
Effizienz<br />
Als Teil seines ATe Programms (Advanced<br />
Transport efficiency/verbesserte Transporteffizienz)<br />
führt DAF spezielle Zugmaschinenausführungen<br />
seiner Modelle CF85 und XF105<br />
ein, deren Spezifikationen vollständig für maximale<br />
Effizienz und Wirtschaftlichkeit optimiert<br />
wurden. Im Hinblick auf eine möglichst<br />
starke Verringerung des Kraftstoffverbrauchs<br />
wurden zuerst Maßnahmen zur Optimierung<br />
der Aerodynamik ergriffen. Eine dieser<br />
Maßnahmen besteht im Hinzufügen eines<br />
vollständigen Pakets aus Dachspoilern und<br />
Seitenfendern in Kombination mit Seitenverkleidungen,<br />
die bei den Modellen CF85 und<br />
XF105 ATe zur Standardausstattung gehören.<br />
Reifen mit einem geringen Rollwiderstand gehören<br />
ebenfalls zur Standardausstattung. Sie<br />
werden in der Größe 315/70R22.5 geliefert,<br />
um die Fahrzeughöhe zu verringern und damit<br />
den Luftwiderstand weiter zu senken.<br />
Bei den neuen Modellen CF85 und XF105<br />
ATe ist der 12,9-l-PACCAR MX-Motor mit<br />
einem neuen automatischen AS Tronic-Getriebe<br />
mit einer voll auf eine Verringerung des<br />
Kraftstoffverbrauchs optimierten Schaltstrategie<br />
gekoppelt. Der Fahrer kann bei Geschwindigkeiten<br />
unterhalb von 30 km/h sowie bei<br />
Verwendung der MX Engine Brake (Motorbremse)<br />
selbst schalten. In allen anderen Situationen<br />
entscheidet die Elektronik über den<br />
idealen Schaltzeitpunkt.<br />
Die ATe Modelle verfügen über einen Antriebsstrang<br />
mit direktem Antrieb mit einer<br />
Untersetzung von 2,69:1, um eine optimale<br />
Kraftstoffeffizienz zu erreichen. Eine Ausführung<br />
mit einer Untersetzung von 2,53:1 ist als<br />
Option für leichtere Einsätze und Anwendungen<br />
erhältlich. Die Arbeite-Modelle werden<br />
außerdem mit einem adaptiven Tempomaten<br />
geliefert, der dazu beiträgt, den Kraftstoffverbrauch<br />
zu senken. Die DAF-Motorbremse,<br />
die Kraftstoff und Nutzlast einspart, wurde als<br />
Retarder gewählt.<br />
Darüber hinaus werden alle Modelle CF85<br />
und XF105 ATe mit einem DAF EcoDrive-<br />
Fahrertraining (in Ländern, in denen die<br />
DAF liefert die Zugmaschinen<br />
vom Typ CF85 und XF105<br />
4x2 ATe in Kombination mit<br />
dem geräumigen Space Cab.<br />
DAF Ecodrive-Fahrertrainingskurse angeboten<br />
werden) geliefert, das den tatsächlichen<br />
Kraftstoffverbrauch sowie die CO 2 -<br />
Emissionen dauerhaft um durchschnittlich<br />
3 bis 5 % senkt.<br />
daF aTe<br />
Die neuen CF85 und XF105 ATe Ausführungen<br />
sind Teil des DAF-Programms ATe<br />
(Advanced Transport efficiency/verbesserte<br />
Transporteffizienz) desselben Namens, dh<br />
eines Pakets aus intelligenten Lösungen, die<br />
einer weiteren Verringerung des Kraftstoffverbrauchs<br />
und der Emissionen und einer<br />
weiteren Verbesserung der Effizienz des Lkws<br />
dienen. Außerdem schalten die Motoren in<br />
den Arbeite-Modellen nach fünf Minuten im<br />
Leerlauf automatisch ab, und die werksseitig<br />
eingestellte Höchstgeschwindigkeit ist auf<br />
85 km/h anstatt auf 89 km/h begrenzt, um<br />
eine Verringerung von 2 bis 3 % beim Kraftstoffverbrauch<br />
und den CO 2 -Emissionen zu<br />
erreichen. Um dem Fahrer die Bedeutung<br />
von niedrigem Kraftstoffverbrauch bewusst<br />
zu machen, werden jetzt Informationen über<br />
den momentanen und erzielten Kraftstoffverbrauch<br />
standardmäßig im Hauptdisplay des<br />
Armaturenbretts angezeigt.<br />
Die neuen Modelle CF85 und XF105 ATe<br />
sind mit einem 12,9-l-Motor PACCAR MX<br />
ausgestattet, der in der extrem schadstoffarmen<br />
EEV-Ausführung 340 kW/460 PS bietet<br />
und die Verbesserungen enthält, die kürzlich<br />
an diesen Motoren vorgenommen wurden.<br />
Es kommen neue Kolben und Kolbenringe<br />
zum Einsatz, was zu weiteren Verringerungen<br />
bei der internen Reibung und zu einer<br />
Erhöhung der Motoreneffizienz führt. Zu<br />
diesem Zweck wurden die Kraftstoffeinspritzund<br />
Ölschmiersysteme optimiert und das<br />
Motormanagementsystem weiter im Detail<br />
verbessert. DAF ist der erste Lkw-Hersteller,<br />
der Kapselung nicht nur am Turbolader, sondern<br />
auch am Auspuffkrümmer einsetzt. So<br />
wird die Luftführung durch höhere Effizienz<br />
des Turboladers verbessert. Die Verbesserungen<br />
am PACCAR MX Motor haben je nach<br />
Bedingungen und Anwendung einen um<br />
etwa 3 % niedrigeren Kraftstoffverbrauch<br />
und eine Verringerung der CO -Emissionen<br />
2<br />
zum Ergebnis.<br />
g<br />
danke von uTa<br />
Ab dem 2. Dezember erhalten alle Fernfahrer<br />
an ausgewählten Autohöfen in Deutschland<br />
gegen Vorlage einer UTA Card eine Überraschungsbox.<br />
Diese wird randvoll mit Produkten<br />
und Gutscheinen beteiligter Partner, wie<br />
beispielsweise Red Bull und Wilkinson, gefüllt<br />
sein. Zu den beteiligten Autohöfen gehören<br />
alle 24-Autohöfe und Euro Rastparks, sowie<br />
die Autohöfe in Geiselwind, Rheinböllen<br />
und Herbolzheim. Insgesamt werden 20.000<br />
Boxen zur Verfügung gestellt und die Aktion<br />
läuft solange der Vorrat reicht.<br />
„Berufskraftfahrer haben einen harten Job<br />
und mit dieser Aktion möchten wir uns bei<br />
allen Fahrern bedanken und ihnen eine angenehme,<br />
vorweihnachtliche Zeit wünschen.“,<br />
sagt Kay Otte, Leiter Marketing von UTA.<br />
Die UTA Full Service Card ist in Europa der<br />
Schlüssel zu umfassenden Services rund um<br />
Lkw und Bus. Von Autobahn- und Tunnelgebühren<br />
bis zum Lkw-Pannenservice sowie<br />
als bequemes Medium zum Bezug von Dieselkraft-<br />
und Schmierstoffen an über 31.000<br />
Tankstellen europaweit. g<br />
<strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011 23
BlIcKpuNKT INSIGHT<br />
5 Ein leistungsstarkes Gespann: Alexandra Wendl-Seher und Bruder Werner Wendl,<br />
die zusammen die Geschicke des traditionsreichen Unternehmens erfolgreich leiten<br />
Die Goldberger-Fuhrparkflotte ist in Österreich sowie im süddeutschen Raum unterwegs.<br />
Tradition trifft<br />
Innovation<br />
Spedition Goldberger KG Wendl GesmbH, Eggenburg<br />
Für Leistungsstärke und Betreuungsqualität<br />
im Gütertransportverkehr steht das Logo,<br />
das den Lkw-Fuhrpark der in Eggenburg im<br />
Waldviertel ansässigen Spedition Goldberger<br />
ziert. Es verweist aber auch auf die Anfänge des<br />
24 <strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011<br />
Familienunternehmens, die seinerzeit in der<br />
Tradition des Pferdehandels und -Fuhrwerks<br />
lagen. Insbesondere die Getränkeindustrie setzt<br />
schon seit vielen Jahren auf die gebotene Zuverlässigkeit,<br />
Termintreue und Flexibilität, die das<br />
Unternehmen mit einem hochmodernen, 30<br />
Planen-Lkw umfassenden Fuhrpark und erfahrenen,<br />
langjährigen Mitarbeitern sicherstellt.<br />
Vor rund zehn Jahren hat KR Walter Wendl, der<br />
das Eggenburger Traditionsunternehmen über<br />
Jahrzehnte erfolgreich aufgebaut und geführt<br />
hat, den Betrieb seinen Kindern Alexandra<br />
Wendl-Seher und Sohn Werner übergeben, die<br />
das Unternehmen auch weiterhin in eine erfolgreiche<br />
Zukunft steuern. Im eigenen Unternehmen<br />
stand die Firmenchefin bereits seit 1992<br />
ihrem Vater unterstützend zur Seite. Für den<br />
perfekten technischen Zustand und das gepflegte<br />
Erscheinungsbild der Fahrzeuge sorgt Bruder<br />
Werner Wendl, der in der betriebseigenen<br />
Werkstätte auf modernstes Equipment zurückgreifen<br />
kann. Mit der Firmenphilosophie, den<br />
Kunden in jeder Hinsicht ein Höchstmaß an<br />
Betreuungsqualität zu bieten, ist man sicherlich<br />
auch in Zukunft erfolgreich unterwegs. „Die<br />
Zufriedenheit der Kunden und mit marktwirtschaftlich<br />
interessanten Preisen unterwegs<br />
zu sein, hat in unserem Unternehmen höchste<br />
Priorität. Wir sind nicht unbedingt an einem<br />
schnellen Geschäft interessiert, sondern an<br />
langfristigen erfolgreichen Partnerschaften auf<br />
Grund unserer gebotenen Serviceleistungen.<br />
Gerade in der Getränkelogistik stellen Flexibilität<br />
und Termintreue besonders wichtige<br />
Faktoren dar. Denn hier treten durchaus starke<br />
Schwankungen auf, wie sie zB durch die<br />
Belieferung von Großveranstaltungen oder<br />
auch Verkaufsaktionen von Lebensmittelketten<br />
gegeben sind. Schwankungen von 300 bis<br />
1200 auszuliefernden Paletten innerhalb einer<br />
Woche sind da durchaus möglich. Hier kann<br />
ich mich auf mein erfahrenes Team verlassen,<br />
das zur vollsten Zufriedenheit unserer Kunden<br />
agiert. Durch regelmäßige Schulungen<br />
im Bereich Gefahrenguttransport, Fahrtechnik<br />
und -verhalten sind wir bemüht, höchste<br />
Sicherheitsstandards zu erreichen. Neben dem<br />
Komplettladungsverkehr für die Getränkelogistik<br />
und für die Holzindustrie betreiben wir<br />
auch Sammelgutverkehre. Im nationalen Verkehr<br />
sorgen wir für die österreichweite Zustellung<br />
von Sendungen mit täglichen Abfahrten<br />
ab Wien in das Wald- und Weinviertel. Als<br />
Mitglied der ILN-Kooperation (International<br />
Logistics Network) können wir aber auch europaweit<br />
eine rasche und zuverlässige Zustellung<br />
von Sendungen gewährleisten. Weiters<br />
bieten wir am Standort Eggenburg unseren<br />
Kunden auch Lagerlogistik an“, so Alexandra<br />
Wendl-Seher.<br />
3 Auf dem Firmenareal befindet<br />
sich eine auch für die Öffentlichkeit<br />
zugängliche Tankstelle.<br />
Auch im Geschäftsfeld Sammelgutverkehr ist man<br />
bereits mit EEV-Standard unterwegs. Hier haben<br />
sich Iveco-Eurocargo bestens bewährt.<br />
Überzeugende<br />
argumente<br />
„Um wirtschaftlich und nicht zuletzt auch<br />
umweltfreundlich unterwegs zu sein, sind<br />
wir bestrebt, unsere Lkw-Flotte auf höchstem<br />
technischem Niveau zu halten, sodass bereits<br />
jetzt 70 % der Fahrzeuge die EEV-Abgasnorm<br />
erfüllen und der Rest dem Euro 5-Standard<br />
entspricht. Über Jahrzehnte waren wir mit<br />
unserem Fuhrpark mit Einmarkenstrategie<br />
unterwegs. Im Jahre 2008 standen wir vor der<br />
Situation, dass wir auf Grund eines Ausfalls<br />
eines 12-Tonners dringend ein Fahrzeug benötigten.<br />
Mein Bruder entschied sich damals,<br />
einen Iveco-Lkw einzusetzen, der uns umgehend<br />
in dieser Notsituation von Iveco Austria<br />
zu Verfügung gestellt wurde. Dies sollte sich<br />
als wahrer ,Glücksgriff‘ erweisen, denn es<br />
stimmte nicht nur die Wirtschaftlichkeit<br />
und Zuverlässigkeit, sondern auch das Preis-/<br />
Leistungs-Verhältnis. Und die Tatsache, dass<br />
die Fahrer und natürlich mein Bruder Werner,<br />
der für die technischen Belange im Unternehmen<br />
zuständig ist, von den Vorzügen der<br />
Iveco-Fahrzeuge überzeugt sind, hat dazu beigetragen,<br />
dass unsere Flotte bereits mehrere<br />
Iveco Stralis für den Komplettladungsverkehr<br />
und Iveco Eurocargo für den Sammelgutverkehr<br />
umfasst“, erläutert die Firmenchefin.<br />
Bewusstsein bilden<br />
Ein besonderes Anliegen der Waldviertler Unternehmerin<br />
ist es, die Leistungen der Transportwirtschaft<br />
ins rechte Licht zu rücken. Sie<br />
engagiert sich daher als Mitglied des Fachgruppenausschusses<br />
Güterbeförderung für die<br />
Verbesserung des öffentlichen Ansehens der<br />
Betriebe in der Sparte Transport und Verkehr.<br />
„Es ist mir wichtig, der breiten Öffentlichkeit<br />
zu vermitteln, welche wichtige Rolle Spediteure<br />
und Güterbeförderer, die für die Aufrechterhaltung<br />
der Warenströme und somit<br />
funktionierende Wirtschaft sorgen, einnehmen.<br />
Ein geeignetes Mittel sehe ich zB, mit entsprechenden<br />
Aktionen in den Schulen das<br />
Bewusstsein für die Leistungen der Branche<br />
zu schaffen, wie sie unter anderem im<br />
Die rund 50 Mitarbeiter wissen unter anderem das gute<br />
Betriebsklima, das im Unternehmen herrscht, zu schätzen<br />
und sind seit Jahrzehnten im Unternehmen tätig<br />
Imagefilm KEIN LEBEN OHNE <strong>LKW</strong><br />
(www.kein-leben-ohne-lkw.at) dargestellt werden.<br />
Enttäuschend für mich ist, dass unsere<br />
Branche von den Politikern immer noch stiefmütterlich<br />
behandelt wird“, betont Alexandra<br />
Wendl-Seher abschließend. Wolfgang Schröpel<br />
Ausgestattet mit Eurotronic-Getriebe, Intarder und einem leistungsstarken<br />
450 PS-Aggregat,das die Abgasnorm EEV erfüllt, sorgen die „Iveco Stralis<br />
Zugpferde“ für einen wirtschaftlichen und umweltfreundlichen Betrieb.<br />
<strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011 25
BlIcKpuNKT INSIGHT<br />
MAN Truck & Bus Vertrieb Österreich AG<br />
Ein Unternehmen der MAN Truck & Bus AG<br />
Neuigkeiten im<br />
Verkehrsrecht<br />
Mit 1.1.2012 tritt die 24. StVO-Novelle vom<br />
des Pannendienstes benützt werden.“<br />
Dies bedeutet, dass künftig die Autofahrer<br />
verpflichtet sind, vorausschauend eine Gasse<br />
freizuhalten, wann immer sich auf einer Rich-<br />
29.7.2011 BGBl Nr. 59/2011 mit Vorschriftungsfahrbahn einer Autobahn oder Autostraße<br />
ten über die so genannte Rettungsgasse in mit mindestens zwei Fahrstreifen ein Stau<br />
Kraft.<br />
aufzubauen beginnt. Um also Platz für Ein-<br />
§ 46 Abs. 6 StVO lautet: „Stockt der Versatzfahrzeuge zu schaffen, müssen Fahrzeuge<br />
kehr auf einer Richtungsfahrbahn in einem auf dem linken Fahrstreifen so weit wie mög-<br />
Abschnitt mit mindestens zwei Fahrstreifen, lich nach links, Fahrzeuge auf dem mittleren<br />
so müssen Fahrzeuge für die Durchfahrt von (Mittelstreifen) oder rechten Fahrstreifen<br />
Einsatzfahrzeugen in der Mitte zwischen den nach rechts – falls vorhanden auf den Pan-<br />
Fahrstreifen, in Abschnitten mit mehr als zwei nenstreifen – ausweichen, dürfen also nicht<br />
Fahrstreifen zwischen dem äußerst linken und den üblicherweise eingehaltenen Fahrstreifen<br />
dem daneben liegenden Fahrstreifen, eine freie benützen.<br />
Gasse bilden (Rettungsgasse); diese Gasse darf, Damit ist gewährleistet, daß Einsatzfahrzeuge<br />
außer von Einsatzfahrzeugen, nur von Fahr- ungehindert zum Unfallsort gelangen kön-<br />
TGX-EfficientLine-11ProfiD_ zeugen des Straßendienstes 420-198_neue und Fahrzeugen Copy:E nen. 5_EEV Die Regel, 06.09.2011 wonach der 11:55 Pannenstreifen Seite 1<br />
MAN ProfiDrive ® .<br />
MAN EfficientLine.<br />
nur durch Fahrzeuge des Straßendienstes, der<br />
Straßenaufsicht oder des Pannenhilfsdienstes<br />
befahren werden darf (§ 46 Abs. 4 lit. d<br />
StVO), ist bei Notwendigkeit der Bildung<br />
einer Rettungsgasse auch für alle anderen<br />
Fahrzeuge zulässig. Allerdings ist hierbei zu<br />
beachten, dass bei Abfahrten von Autobahnen<br />
und Autostraßen dem Rettungsfahrzeug<br />
eine ungehinderte Abfahrt ermöglicht wird,<br />
sodass die auf dem Pannenstreifen anhaltenden<br />
Fahrzeuge jedenfalls die Abfahrt freihalten<br />
müssen. Bei Zuwiderhandeln gegen diese<br />
Vorschriften ist ein Strafrahmen bis zu 726<br />
Euro vorgesehen; wird ein Einsatz- oder Pannendienstfahrzeug<br />
hierdurch behindert, muss<br />
mit einer Bestrafung zwischen 72 und 2180<br />
Euro gerechnet werden.<br />
Dr. Roman Gerhard<br />
auf zu neuen<br />
ufern<br />
Beim Truck Race EM-Finale in Le Mans fiel<br />
am 9. Oktober zum letzten Mal die Zielflagge<br />
für das TRUCK RACE TEAM ALLGÄUER.<br />
Seit seinem Einstieg vor zwölf Jahren hat sich<br />
Egon Allgäuer zu einer festen Größe in diesem<br />
Bereich des Motorsports entwickelt und<br />
mischte stets mit seinen gelben MAN Renntrucks<br />
im vorderen Feld des Renngeschehens<br />
mit. Nicht nur durch sein fahrerisches Können,<br />
sondern auch mit geschickten Marketing-<br />
Strategien verstand er es wie kein anderer in<br />
dieser Szene, das Interesse des Publikums stets<br />
auf sein in Vorarlberg beheimatetes TRUCK<br />
RACE TEAM ALLGÄUER und seine Sponsoren<br />
zu lenken. Die Corporate Identity seiner<br />
langjährigen Sponsoren war stets Dreh- und<br />
Angelpunkt des Fahrerlagers. Mit Aktionen,<br />
wie zB die Einsätze von Hans Joachim Stuck<br />
und Prinz Leopold von Bayern, die als Gastfahrer<br />
einen Boliden aus seinem Team auf dem<br />
Nürburgring pilotierten, sorgte sein Team für<br />
Aufsehen und mediales Interesse. Bereits 2009<br />
zog sich Egon Allgäuer, nach seinem letzten<br />
Sieg im spanischen Jarama, als Fahrer zurück.<br />
Den Ausstieg aus der FIA European Truck<br />
Racing Championship begründete der Truck<br />
Race Europameister 2002 und mehrfache<br />
Vize-Europameister damit, dass seine Trucks<br />
fahrerisch keine Herausforderungen mehr für<br />
ihn sind. „Jetzt, nachdem so viel erreicht und<br />
so ein so hoher Standard gesetzt ist, wird es<br />
Zeit, neue Ziele ins Auge zu fassen. Zunächst<br />
möchte ich erst einmal Pause machen, mich<br />
®<br />
besinnen und neu ordnen. Mit Sicherheit finde<br />
ich auch wieder ein interessantes Projekt,<br />
bei dem ich mich marketingmäßig engagieren<br />
kann. Meine Aktivitäten als Markenbotschafter<br />
von Villinger bleiben 2012 aufrecht und<br />
der Samba MAN wird auch im nächsten Jahr<br />
wieder auf diversen Events zu sehen sein.“ g<br />
Egon Allgäuer hat sich vom<br />
Truck Race verabschiedet.<br />
Effizient mit ProfiDrive ® .<br />
Minus 3 Liter je 100 km - auf 11.500 km im<br />
direkten Vergleich beweist MAN Truck &<br />
Bus mit drei voll beladenen Sattelzügen,<br />
wie viel Kraftstoff und CO2 im Güterverkehr<br />
auf der Straße mit dem TGX EfficientLine<br />
problemlos eingespart werden kann.<br />
Unverzichtbar dabei sind MAN ProfiDrive ® -<br />
geschulte Fahrer. Unter der Leitung von<br />
Herr Gottfried Fürnschlief (Bild) wird diese<br />
MAN ProfiDrive ® -Schulung mit einzelnen<br />
Modulen bei MAN oder beim Kunden von<br />
dafür ausgebildeten Trainern im Sinne der<br />
Berufskraftfahrerausbildung durchgeführt.<br />
Sie senkt in der Folge die Betriebskosten<br />
und schließt mit der C 95-Eintragung ab.<br />
Informieren Sie sich bei Ihrem MAN-Partner<br />
oder unter www.mantruckandbus.at,<br />
wieviel Ihnen ProfiDrive ® bringt.<br />
MAN Truck & Bus
BlIcKpuNKT INSIGHT<br />
Frontgrill mit größeren Lufteinlässen, schon ausgerichtet auf die Euro 6-Grenzwerte,<br />
wo die Motoren ja deutlich mehr Luft für die Kraftstoffverbrennung brauchen<br />
Härtegrad Bau<br />
Neue Scania Baufahrzeuge treffen im kommenden Februar in Österreich<br />
ein. Unsere Testfahrten in Barcelona geben Aufschluss.<br />
Ab 2012 steht weltweit eine Auswahl an 4-,<br />
5-, 6- und 8-Zylinder-Motoren für die P-,<br />
G- und R-Serien zur Verfügung. Das neue<br />
Motorenangebot wird sämtliche Emissionsstandards<br />
erfüllen. Von Euro 3 und Euro 4 für<br />
die Schwellenländer, über Euro 5 und EEV<br />
natürlich bis hin zu den jüngst von „<strong>Blickpunkt</strong><br />
<strong>LKW</strong>+<strong>BUS</strong>“ getesteten Euro 6-Motoren.<br />
Gerade für die europäischen Märkte steht<br />
natürlich ein erweitertes Angebot an Euro 5-<br />
und EEV-Motoren mit SCR-Technologie<br />
zur Verfügung. Diese Motoren lassen sich<br />
übrigens mit bis zu 100 % Biodiesel fahren.<br />
Mit einer derartigen Motorenplattform bietet<br />
Scania ein unglaubliches Programm bestens<br />
Im vorderen Fahrwerk schützt<br />
eine Bodenplatte aus Stahl.<br />
aufeinander abgestimmter Aggregate, die mit<br />
Motorleistung und Drehmoment für alle erdenklichen<br />
Anwendungen beim schweren<br />
Lkw passen. Die beiden ersten Euro<br />
6-Motoren (440 und 480 PS) sind mit einer<br />
Kombination aus EGR- und SCR- Technologie<br />
bestückt und sowohl für Fernverkehrs-<br />
als auch für Baufahrzeuge ausgelegt. Gleich<br />
16 Euro 5-Motoren bieten die Schweden in<br />
unseren Breiten von 230 bis 620 PS an, wobei<br />
für Österreich das Interesse wohl eher auf<br />
den elf EEV-Motoren liegen dürfte, die ein<br />
Leistungsspektrum von 230 bis zu den bekannten<br />
730 PS bieten. Einschließlich eines<br />
Ethanolmotors sowie zwei Gas-/Biogas-<br />
Versionen bleibt zusammen mit den ersten<br />
Euro 6-Aggregaten eigentlich nur mehr die<br />
Qual der Wahl. Scania bietet in Summe damit<br />
heute eines der umfangreichsten Motorenprogramme<br />
im schweren Lkw und zieht<br />
bei den 8-Zylindern wohl unaufhaltsam allen<br />
anderen davon. Besonders das hohe Drehmoment<br />
der Motoren bei niedrigen Drehzahlen<br />
ermöglichte es, den gesamten Antriebsstrang<br />
für niedrigen Kraftstoffverbrauch weiter zu<br />
optimieren.<br />
Schaltkomfort am<br />
Bau<br />
Wir finden selbstverständlich Scania Opticruise<br />
mit allen Finessen in den neuen Fahrzeugen.<br />
Zusätzlich gibt es jetzt einen Offroad-Modus,<br />
bei dem die Gänge ordentlich<br />
beschleunigt eingelegt werden, um möglichst<br />
wenig Zugkraftunterbrechung beim Schalten<br />
zu erzielen. Ein Punkt, der im Gelände<br />
von zentraler Bedeutung ist und somit nähere<br />
Betrachtung verdient. Bei diesem neuen<br />
Offroad-Modus handelt es sich um einen<br />
Fahrmodus, der für den schweren Einsatz im<br />
Gelände und das Fahren auf weichem Untergrund<br />
entwickelt wurde. Er stellt eine perfekte<br />
Ergänzung zum Normal- und Power-Modus<br />
dar. Die Kupplung bleibt hier so lange wie<br />
möglich eingekuppelt, um Unterbrechungen<br />
im Kraftfluss und der Traktion bestmöglich<br />
zu verhindern. Die Schaltvorgänge werden<br />
elektronisch auf ein Minimum reduziert, indem<br />
das System eine höhere Motordrehzahl<br />
in einem breiteren Drehzahlband zulässt.<br />
Zusätzlich erfolgt das Schalten beschleunigt,<br />
und das praktisch ohne Komfortverlust. Allerdings<br />
sinkt bei andauernder Verwendung<br />
das Wartungsintervall etwas ab. Beim Power-<br />
Modus gibt es für alle, bei denen es besonders<br />
auf minimale Transportzeiten ankommt, wie<br />
gewohnt auf Knopfdruck volle Power. Im<br />
Bereich von Steigungen ist damit Drehzahl<br />
Trumpf, um die höchste Antriebsleistung bereitzustellen.<br />
Der Normal-Modus ist wie üblich<br />
für optimalen Kraftstoffverbrauch ausgelegt.<br />
Die Devise lautet hier: Gute Leistung am<br />
Berg – aber eben nicht um jeden Preis. Das<br />
System versucht dann Motordrehzahlen bereitzustellen,<br />
die ein maximales Drehmoment<br />
bei gleichzeitig niedrigem Verbrauch anlegen.<br />
Den neuen Offroad-Modus gibt’s bei jenen<br />
Fahrzeugen serienmäßig, die ausschließlich<br />
für den Offroad-Einsatz ausgelegt sind.<br />
Alle Modi werden über einen Ringschalter<br />
am Opticruise-Hebel bedient. Der aktivierte<br />
Modus wird dann im Hauptinstrument<br />
angezeigt.<br />
King of the Road.<br />
Königswürden erbt man – oder man erarbeitet sie sich. Zum Beispiel mit 730 PS (537 kW)<br />
Leistung und 3.500 Nm Drehmoment. Willkommen im R 730, dem stärksten jemals<br />
gebauten Scania.<br />
Scania. Der Maßstab.<br />
www.scania.at<br />
www.scania.de<br />
500 560 620 730 www.scania.at
BlIcKpuNKT INSIGHT<br />
Auf dem gewaltigen Auf und Ab in der Can<br />
Padro-Testanlage bei Barcelona konnten wir<br />
diesen neuen Modus auf einigen der rund<br />
40 unterschiedlich konfigurierten Demofahrzeuge<br />
selbst erfahren. Fazit: Das klappt<br />
astrein. Bei Schaltvorgängen in engen, steilen<br />
Kehren kommt man damit nun viel besser<br />
durch. Ganz geschmeidig bleibt dabei zu den<br />
erwähnten Features der Opticruise aber auch<br />
noch eine Vollautomatik (Allison) fürs ganz<br />
Grobe zu erwähnen. Zahlreiche manuelle<br />
Getriebe standen vor Ort ebenfalls zu Testzwecken<br />
bereit. Jedem das Seine – aber wer<br />
einmal Opticruise gewöhnt ist, bleibt gerne<br />
dabei. Bei diesen Testfahrten ist weiters das<br />
bereits auf der BAUMA präsentierte neue<br />
Traktionspanel im Armaturenbrett ins Auge<br />
gestochen. Es ist griffgünstig, besonders leicht<br />
zu bedienen und stellt anschaulich dar, was<br />
Sache ist. Die geschalteten Sperren werden<br />
auch im Infodisplay sehr gut aufgezeigt.<br />
Manövrier-, Freischaukel-Modus etc. finden<br />
sich natürlich auch. Power-Modus und<br />
Kick-down-Funktion können auf Wunsch des<br />
Eigners lahmgelegt werden. Der Anfahrgang<br />
wird grundsätzlich automatisch gewählt, kann<br />
aber auch vorprogrammiert werden.<br />
Baufreundlicher<br />
retarder<br />
Bergab trennt sich bekanntlich der Weizen<br />
Luftfederung auch<br />
im Kipper möglich<br />
von der Spreu in der Baustelle. Ein neuer<br />
leistungsoptimierter Scania Retarder sorgt<br />
ab sofort für noch mehr Sicherheit beim<br />
Bremsen, und das gilt besonders im niedrigen<br />
Tempobereich. Die bisherige Version ist<br />
und bleibt zwar die wirtschaftlichste Lösung<br />
für die meisten Anwendungsprofile im Fernverkehr,<br />
doch gibt es nun gerade für den Bau<br />
noch das Quäntchen extra. Die neue Ausführung<br />
des Retarders eignet sich vor allem, wenn<br />
eine höhere Bremsleistung im unteren Geschwindigkeitsbereich<br />
erzielt werden soll, wie<br />
es eben im besonders schweren Einsatz und<br />
im Bauverkehr oft erforderlich ist. Der neue,<br />
leistungsstärkere Scania Retarder R4100 entspricht<br />
technisch fast der bisherigen Version<br />
R3500, jedoch wurde das Moment durch die<br />
Anhebung der inneren Übersetzung von 3,04<br />
auf 3,26 von 3500 Nm auf 4100 Nm gesteigert.<br />
Unterm Strich bleibt ein Plus von 17 %<br />
beim Spitzenbremsmoment. Bei niedrigem<br />
Tempo sind je nach Hinterachsübersetzung<br />
sogar 20 bis 25 % zu erzielen. Bei höherem<br />
Tempo kommt es dadurch mitunter aber<br />
zu einem zusätzlichen Widerstand, der sich<br />
beim Spritverbrauch niederschlagen kann.<br />
Der neue Retarder eignet sich daher besonders,<br />
wenn häufig Geschwindigkeiten unter<br />
70 km/h gefahren werden. Hier ist die Differenz<br />
beim Kraftstoffverbrauch dann praktisch<br />
zu vernachlässigen. Die multifunktionale<br />
Auch mit<br />
Vollautomatik<br />
lieferbar<br />
Integration der Bremsanlage, der Geschwindigkeitsregelung,<br />
der Schaltung und der<br />
Kühlsysteme bleibt wie gewohnt erhalten.<br />
Vielfalt beim<br />
Fahrgestell<br />
Zahlreiche Neuheiten am Fahrgestell zielen<br />
auf mehr Belastbar- und Langlebigkeit<br />
ab. Dazu zählen zuerst eine luftgefederte<br />
9-t-Vorderachse, eine Vollluftfederung in<br />
Kombination mit Trommelbremsen bei 6x4,<br />
8x4 und 8x4*4 (mit gelenkter Nachlaufachse)<br />
in Kopplung mit dem Hochleistungs-<br />
19/21/26-t-Doppelachsaggregat mit Aussenplaneten.<br />
Zusätzlich gibt es hinten eine<br />
Luftfederung in Verbindung mit EBS und<br />
Scheibenbremsen. Dies stellt eine neue Option<br />
bei 6x4, 8x4 und 8x4*4 (mit gelenkter<br />
Der Fahrer freut sich über ein neues<br />
Offroad-Innenraumpaket und die<br />
Opticruise-Bedienung mit Offroad-Modus.<br />
Nachlaufachse) mit dem leichteren 19/21-t-<br />
Doppelachsaggregat mit Außenplaneten dar.<br />
Wer will, kann hier gleich zweckmäßigerweise<br />
einen Hill-Holder mitbestellen, denn auch der<br />
kann über die Zeit eine Menge Geld sparen.<br />
Dann ist noch eine Zwei-Balg-Luftfederung<br />
in Kombination mit hoher Fahrgestellausführung<br />
für 4x2-, 6x2- und 6x4-Sattelzugmaschinen<br />
sowie bei 4x2-, 6x2-, 6x4-, 8x2- und<br />
8x4-Fahrgestellen mit hoher Ausführung lieferbar.<br />
Dies geht mit einer Gewichtsersparnis<br />
von 50 bis 120 kg einher. Zusätzlich wurde<br />
die Bodenfreiheit vergrößert, was mehr Platz<br />
für die Kraftstofftanks bietet. Daher sind jetzt<br />
zylindrische Kraftstofftanks aus Aluminium<br />
mit 330, 400 und 440 l für zwei- und dreiachsige<br />
Sattelzugmaschinen und Fahrgestelle<br />
im Programm. Sie sind strapazierfähiger und<br />
haltbarer für den schweren Einsatz im Gelände.<br />
Progressive Parabelfederungen bieten<br />
mehr Komfort und sorgen für mehr Traktion.<br />
Daher gibt es neue Parabelfedern beim<br />
19/21-t-Doppelachsaggregat (6x4, 8x4). Die<br />
neue 2x38+2x45 mm-Feder wird hier als Alternative<br />
zu 4x41 und 4x30 eingeführt und<br />
bewirkt bei Leerfahrten offenbar mehr Komfort<br />
und höhere Traktion. Ein 26-t-Doppelachsaggregat<br />
mit progressiver 2x41+2x48<br />
mm-Parabelfederung ist ebenso lieferbar wie<br />
ein 5x48 mm-Parabelfeder-Doppelachsaggregat,<br />
das für Doppelachslasten von bis zu 30<br />
oder 32 t gedacht ist. Die Außenplanetenachsen<br />
verfügen nun über stärkere Steckachsen<br />
und somit eine verbesserte Traktion mit<br />
angepeilter höherer Lebensdauer. Ebenso ist<br />
eine geänderte Übersetzung von 4,21 anstelle<br />
Die Scania Baufahrzeuge der G-Serie haben die Front der R-Serie mitbekommen.<br />
von 3,81 zu vermelden. Zu guter Letzt ist<br />
eine 10-t-Vorderachse wahlweise bei 4-Achs-<br />
Fahrzeugen, die häufig auf guten Straßen<br />
unterwegs sind, im Programm. Anstelle eines<br />
gegossenen spart man mittels eines gewichtsreduzierteren,<br />
geschweißten Achsgehäuses bei<br />
der leichten 11/13-t-Achse mit Außenplaneten<br />
etwa 20 kg pro Achse – bei unveränderter Belastbarkeit.<br />
Verfügbar für Achsgewichte bis zu<br />
26 t. Mit Scheibenbremsen gehen übrigens<br />
nochmals etwa 35 kg/Achse weg.<br />
Fahrerhaus-Kultur<br />
Einen neuen Look gibt es die für Scania<br />
P-Baureihe, die sich mit der neuen Front<br />
ebenfalls an der G- und R-Serie anlehnt, die<br />
bereits den Anforderungen an die Kühlkapazität<br />
für Euro 6 entspricht. Bei den P-Fahrerhäusern<br />
gibt es quasi alles, was das Herz<br />
begehrt. Ein normales, ein mittellanges, ein<br />
langes und ein Highline-Fahrerhaus stehen im<br />
Angebot. Flachdach gibt es wahlweise für die<br />
Ersteren. Zusätzlich zu diesen Standardfahrerhäusern<br />
stehen die Mannschaftsfahrerhäuser<br />
des Typs Crew Cab in zwei Längen sowie die<br />
Low Entry-Fahrerhäuser mit drei verschiedenen<br />
Dachhöhen zur Verfügung. Martin Zarazik<br />
Traktionspaneel mit Drehschalter<br />
für die Sperren<br />
<strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011 31
BlIcKpuNKT INSIGHT<br />
Edition rudolf<br />
diesel<br />
Silo Melmer ist in ganz Europa bekannt für<br />
wunderschöne Airbrush-Trucks. Als fahrende<br />
Kunstwerke sind sie auf den internationalen<br />
Fernverkehrsrouten als bunte Werbeträger für<br />
das Tiroler Pitztal unterwegs.<br />
Rupert und Simon Melmer waren von der<br />
Idee spontan begeistert: ein Truck, welcher<br />
der langfristigen Zusammenarbeit mit MAN<br />
gewidmet ist. Das Ergebnis einer gemeinsamen<br />
Konzeptdiskussion war ein historischer<br />
Abriss der Entwicklung des Lkw mit einem<br />
Ausblick auf die Zukunft. Da drängen sich<br />
Bilder von Rudolf Diesel und seiner Maschine<br />
förmlich auf.<br />
Knud Tiroch, ein profilierter Künstler seines<br />
Fachs, hat sich wie bei den bisherigen Trucks<br />
des Themas angenommen und in seinem unverwechselbaren<br />
Stil wunderbar umgesetzt.<br />
Die ersten Bilder zauberte Knud Tiroch freihändig<br />
in Airbrush-Technik auf Kabine und<br />
Siloauflieger. Dann wurden die Folien für die<br />
Background-Effekte aufgebracht, dabei halfen<br />
Mathias Schwaighofer und Elmar Schmarl.<br />
Realisiert wurden sämtliche Lackierarbeiten<br />
im Atelier von Elmar Schmarl in Rum bei<br />
Innsbruck, das über alle Einrichtungen und<br />
Hilfsmittel verfügt, die für ein derartiges<br />
Großprojekt erforderlich sind. Im nächsten<br />
Arbeitsschritt folgten die technischen Zeichnungen,<br />
ebenfalls wieder mit dem Airbrush-<br />
Pinsel. Eine spezielle Patinatechnik lässt die<br />
einzelnen Bilder vergilbt wirken.<br />
32 <strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011<br />
Über den MAN Rudolf Diesel-Truck freuen sich v. li.: Birgit Walser (Firma Melmer),<br />
Fahrer Rainer, Simon Melmer und Rupert Melmer<br />
Es ist viel Aufwand, bis das Gesamtkunstwerk<br />
fertiggestellt ist, aber die Mühe lohnt sich.<br />
Der Rudolf Diesel-Truck wird der kommende<br />
Star auf den heimischen und internationalen<br />
Truckertreffen und im Showpark bei den<br />
Grand Prix-Bewerben der FIA Truck Europameister<br />
in ganz Europa.<br />
Die Arbeit an der riesigen Fläche eines<br />
40 t-Silozuges ähnelt der Fresco-Malerei der<br />
Renaissancezeit. Der „Malgrund“ muss gut<br />
vorbereitet werden, bevor das eigentliche Gemälde<br />
in mehreren Schritten aufgetragen werden<br />
kann. Zur Konservierung dienen Deckschichten<br />
aus Klarlack. Eine künstlerische<br />
Herausforderung sind die Wölbungen und<br />
Kanten der Fahrzeugkontur. g<br />
MAN-Verkaufsleiter Robert Hirsch (li.) wünscht Fahrer Rainer allzeit gute Fahrt und<br />
viel Freude an seinem außergewöhnlichen Arbeitsplatz.<br />
Der geschichtsträchtige Truck ist ein<br />
MAN TGX 18.480 Euro 5 EEV und der<br />
13. Airbrush-Lkw im Melmer-Fuhrpark.<br />
unilock –<br />
die hydraulische Krankonsole<br />
Eine Innovation am Kranmarkt zum An- und Abkoppeln von Ladekranen<br />
eines Lkw – hydraulisch, zeitsparend und ohne Werkzeug<br />
Da in der Hydraulikfirma Dunst KFZ u. Hydraulik<br />
GmbH die Nachfrage nach einer einfachen<br />
Abkoppelmöglichkeit von Ladekranen für<br />
Lkw stieg, entschlossen sich Josef Dunst jun.,<br />
sein Schulkollege Christian Pichler und Josef<br />
Dunst, eine spezielle Krankonsole zu entwerfen.<br />
So begann die Geschichte einer hydraulischen<br />
Krankonsole, die mehr kann als herkömmliche<br />
Abstellvorrichtungen und dabei Zeit und Kraft<br />
spart. Die hydraulische Krankonsole UNI-<br />
LOCK ist universell (mit allen gängigen Lastkraftfahrzeugen<br />
kompatibel), flexibel (für alle<br />
Ladekrane bis 14 mt einsetzbar) und robust (Verwendung<br />
von hochfesten Feinkornbaustahl).<br />
Komplettiertes<br />
Kranfahrzeug<br />
Innovationen bei der<br />
Montage<br />
- universeller Einsatz mit verschiedenen Lkw-<br />
Typen durch die einheitliche Adapterplatte<br />
- Die Längenverstellung ermöglicht den Aufbau<br />
verschiedener Ladekrane bis zu 14 mt.<br />
- wesentliche Verkürzung der Montagezeit<br />
Innovationen im<br />
Betrieb<br />
- hydraulische Verriegelung – wodurch sich<br />
eine erhebliche Kraft- und Zeitersparnis<br />
beim An- und Abkoppeln ergibt<br />
- mechanische Sicherungsklappe – zur Verhinderung<br />
eines ungewollten Einfahrens des<br />
Hydraulikzylinders<br />
- keine Verbindungsstange zwischen den beiden<br />
Anhängekupplungen<br />
- höhenverstellbare Anhängekupplung<br />
Mercedes-Benz Actros mit<br />
Dunst-Krankonsole 6<br />
Mit dieser Innovation am Kranmarkt hat die<br />
Firma Dunst schon einige Auszeichnungen<br />
erhalten:<br />
- Platz 1 beim österr. Schulwettbewerb<br />
„Jugend Innovativ 2010“ und Teilnahme<br />
an der internationalen Erfindermesse<br />
INTEL ISEF 2011 in Los Angeles<br />
www.dunst-hydraulik.com<br />
- Gewinner des „Burgenländischen<br />
Innovationspreises 2010 für Klein- und<br />
Mittelunternehmen“<br />
- unter den neun innovativsten Unternehmen<br />
Österreichs im Rahmen des Verleihung<br />
des „Econovius“ der Wirtschaftskammer<br />
Österreich<br />
„Wir sind froh, dass wir ein leidiges Problem für<br />
Lkw-Besitzer lösen konnten: Einen Ladekran<br />
auf- oder abzubauen hat früher 20 Minuten<br />
und viel Muskelkraft gefordert. Jetzt dauert es<br />
nur mehr zwei Minuten“, meint Josef Dunst.<br />
Die Firma Dunst wurde im Jahr 1998 gegründet<br />
und sorgte als erste österreichische mobile<br />
Schlauchfertigung für Aufsehen. Neben dem<br />
riesigen Ersatzteillager liegt das Hauptaugenmerk<br />
auf Hydraulik und Ladetechnik (Service<br />
und Vertrieb von Hiab-, Loglift- und Jonsered-Kranen).<br />
Weiters hat Dunst ein großes<br />
Gebrauchtteillager für die Marken Hiab, Loglift,<br />
Jonsered, Palfinger und Penz. g<br />
Nächster Redaktionsschluss:<br />
20. Jänner 2012<br />
unilock – die hydraulische Krankonsole<br />
Eine Innovation am Kranmarkt zum An- und Abkoppeln<br />
von Ladekranen eines <strong>LKW</strong>s – hydraulisch, zeitsparend<br />
und ohne Werkzeug. universell • flexibel • robust<br />
DUNST KFZ u. Hydraulik GmbH | A-7423 Grafenschachen, Gewerbepark 2<br />
Tel.: +43 3359/20 0 88 | Fax: DW 8 | eMail: o ce@dunst-hydraulik.com<br />
<strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011 33
BlIcKpuNKT INSIGHT<br />
clean Tech<br />
Trucks<br />
Renault Trucks fährt konkret<br />
alternative Wege<br />
Trotz laufend steigender Treibstoffpreise können<br />
und wollen wir unsere Mobilität kaum<br />
einschränken. Warentransporte sind zu 80 %<br />
ausschließlich vom Lkw abhängig – und daran<br />
wird sich so schnell auch nichts ändern. Je<br />
näher wir der Zwei-Euro-Schallmauer für den<br />
Liter Diesel kommen, umso stärker muss man<br />
sich fragen, wer das noch bezahlen soll. Logische<br />
Konsequenz: Es müssen rasch brauchbare<br />
und vor allem bezahlbare Alternativen her.<br />
Renault Trucks sieht vorerst drei Wege aus der<br />
Abhängigkeit vom Diesel. Clean Tech Fahrzeuge<br />
nennen die Franzosen ihre ersten einsatzfähigen<br />
alternativen Modelle. Wir haben uns in<br />
Corbas bei Lyon ein Bild davon gemacht.<br />
Hybrid-diesel<br />
Hier ist Sparen angesagt. Diese Kombi-Technik<br />
ist in unseren Pkw schon einige Zeit präsent<br />
und funktioniert dort zum Beispiel im<br />
Stadtverkehr ganz gut. Im Lkw läuft es damit<br />
jetzt ähnlich. Etwa 80 % der Bevölkerung in<br />
Europa lebt in Stadtgebieten. Das bedeutet ein<br />
hohes Aufkommen an Verteilerverkehr bei oft<br />
schwierigen Bedingungen mit Lärm- und Abgasbeschränkungen.<br />
Somit bietet sich zunächst<br />
der Renault Premium als Ausgangsbasis für den<br />
innerstädtischen Verteilerverkehr an. Logisch,<br />
die Hybrid-Diesel-Technik wird hauptsächlich<br />
dort Anwendung finden, wo es viel Stop<br />
& Go-Verkehr gibt. Technisch handelt es sich<br />
bei der Renault Lösung um einen Parallel-<br />
Hybrid. Es gibt also sowohl einen Diesel- also<br />
auch einen kräftigen Elektromotor. Diese<br />
Motoren können dabei gemeinsam oder auch<br />
unabhängig voneinander zum Fahren benützt<br />
werden. Das Dieselaggregat hat 7 l Hubraum<br />
und wird mit 310 PS oder 340 PS angeboten.<br />
Das maximale Drehmoment liegt bei 1153 Nm<br />
bzw. 1306 Nm. Der Dieselmotor arbeitet parallel<br />
mit einem 120 kW-Elektromotor. Der<br />
Mit dem Renault Premium Hybrid<br />
will Renault Trucks eine breite<br />
Marktdurchdringung realisieren.<br />
Elektromotor liefert 400 Nm Drehmoment<br />
konstant und bis zu 800 Nm als kurzfristiges<br />
Maximum. Der Batteriekoloss ist an der rechten<br />
Seite des Fahrzeuges zu finden. Es handelt<br />
sich um eine mit Wasser gekühlte Lithium/<br />
Ionen-Batterie, die mit 24 Zellen 600 V Spannung<br />
bietet. Sie ist für rund 500 000 Start-/<br />
Stopp-Vorgänge ausgelegt. Die Batterie hat<br />
neben der Kühlung auch eine Heizung für<br />
den Winter verordnet bekommen. Zur optimalen<br />
Nutzung hat man schließlich noch ein<br />
Optidriver+-Getriebe verbaut. Die neuen Fahrzeuge<br />
werden zunächst in 4x2- und 6x2-Konfiguration<br />
angeboten. Beim ersten Losfahren<br />
stellt sich ein völlig eigenes Gefühl mit einem<br />
Hybrid-Lkw ein. Man hört nämlich fast nichts<br />
und dennoch setzt sich das schwere Gefährt<br />
dank des kraftvollen Elektromotors vehement<br />
in Bewegung. Lediglich ein minimales Surren,<br />
das Reifenabrollgeräusch und der Wind sind zu<br />
vernehmen. Da gerade das Anfahren unter Last<br />
sehr viel Sprit verbraucht, lässt sich hiermit im<br />
Stop & Go-Betrieb das größte Einsparungspotenzial<br />
erzielen. Bei einer Geschwindigkeit<br />
von bis zu 27 km/h kommt man rein elektrisch<br />
etwa 3 km weit. Hört sich wenig an, genügt<br />
aber in der Stadt für weite Teile vollauf. Vor<br />
allem von Ampel zu Ampel reicht das locker<br />
aus und funktioniert wirklich sehr gut. Wird<br />
mehr Leistung am Gaspedal abgerufen, springt<br />
der Dieselmotor völlig unspektakulär an und<br />
es geht in gewohnter Manier mit Dieselantrieb<br />
oder in Kombination weiter. Überraschend ist,<br />
mit welcher Power dieser elektrische Vortrieb zu<br />
Beginn vonstatten geht, sodass man eigentlich<br />
wie gewohnt im Stadtverkehr mitfahren kann.<br />
Nur mit besserem Gewissen! Beim Bremsen<br />
wird möglichst viel Energie zurückgewonnen<br />
und die Batterie wieder aufgeladen. Das bedeutet,<br />
das Fahrzeug sorgt selbst für ständiges<br />
Nachladen und muss nicht an die Steckdose.<br />
Aus höherem Tempo einmal bis zum Stillstand<br />
abbremsen reicht dabei aus, um eine entsprechende<br />
Kapazität für den nächsten Anfahrvorgang<br />
zu schaffen, wobei der Einsatz des Retarders<br />
hier von zentraler Bedeutung ist. Positiver<br />
Nebeneffekt: Man braucht kaum mehr normal<br />
zu bremsen. Im rein elektrischen Fahrmodus<br />
ist auch von außen so gut wie kein Fahrbetriebsgeräusch<br />
zu vernehmen, womit sich diese<br />
neuen Vehikel besonders für sensible Gebiete<br />
eignen. Ganz interessant waren die Probleme,<br />
die es quasi als Begleiterscheinungen zum rein<br />
elektrischen Fahren zu lösen galt. Die Servolenkung<br />
muss beispielsweise nun auch im elektrischen<br />
Fahrbetrieb sicher ihren Dienst schieben,<br />
womit der Einbau einer neu entwickelten elektrischen<br />
Servolenkung erklärt wäre. Auch beim<br />
Luftvorrat für die Bremsanlage musste die Betriebsfähigkeit<br />
für den Fall, dass der Dieselmotor<br />
gerade nicht läuft, gewahrt werden. Größere<br />
Luftkessel gingen somit bei der Entwicklung<br />
einher. Je nach Einsatz können der Kraftstoffverbrauch<br />
und der CO2-Ausstoß des Renault<br />
Premium Hybrid um 15 bis 20 % niedriger als<br />
bei vergleichbaren Dieselfahrzeugen sein.<br />
Erdgas-diesel (cNG)<br />
Er geht als nächster Kandidat der Franzosen ins<br />
Rennen. Hier verzichtet man bereits gänzlich auf<br />
Dieselkraftstoff. Wiederum steht der Renault<br />
Premium dazu Pate. Erdgas zählt zu den besonders<br />
innovativen und effizienten Lösungen<br />
des neuen Clean Tech Labels. Erdgasfahrzeuge<br />
stoßen nämlich weder Rauch noch Partikel<br />
aus. Zusätzlich kann ein mit Erdgas betriebenes<br />
Fahrzeug mit leiserem Motorenlauf als das<br />
Dieselgegenstück punkten. Viel wichtiger ist<br />
aber sicher, dass es praktisch keine Leistungseinbußen<br />
zu vermelden gibt. Der Startvorgang<br />
dauerte beim ersten Testlauf zwar etwas länger<br />
als bei einem normalen Lkw-Dieselmotor und<br />
beim Fahren waren durchwegs höhere Drehzahlen<br />
als üblich gefragt, aber sonst war alles<br />
wie gewohnt. Zu betanken ist der Erdgas-Diesel<br />
recht einfach. Normale Tankstellen müssen<br />
einfach um eine Gaszapfstelle aufrüsten. In<br />
Deutschland ist man hier schon sehr weit. In<br />
Österreich sind wir an dieser Stelle zwar etwas<br />
hinten nach, jedoch gibt es mittlerweile mietbare<br />
Haustankstellen im Angebot. Bei steigender<br />
Nachfrage werden sich die heimischen<br />
Mineralölfirmen wohl auf jeden Fall auch ein<br />
Stück vom neuen Kuchen abschneiden wollen<br />
und auf den Zug aufspringen. Somit dürfte<br />
zumindest entlang der Hauptverkehrsstrecken<br />
ein rascher Anstieg im Netzausbau bei einer<br />
steigenden Anzahl von Fahrzeugen zu erwarten<br />
sein. Momentan erstreckt sich das Erdgasangebot<br />
von Renault Trucks auf sieben Länder. Der<br />
Renault Premium Distribution mit Erdgas wird<br />
in der Konfiguration Fahrgestell in 4x2 mit 19 t<br />
(18 t) und 6x2*4 mit 26 t angeboten. Beim<br />
Motor handelt es sich um einen Cummins<br />
ISL G 8,9 l 6 Reihenzylinder mit 300 PS Leistung<br />
und einem Drehmoment von 1166 Nm.<br />
Ganz interessant ist, dass man dabei auf eine<br />
Allison Automatik 3000 zurückgreift, die ein<br />
besonders seidiges Anfahren ermöglicht. Das<br />
Erdgas (bis 160 m³) wird übrigens in bis zu<br />
acht Stahlflaschen mit einem Druck von bis zu<br />
200 bar getankt und garantiert damit auch ausserhalb<br />
der Stadt im Umland eine entsprechende<br />
Reichweite. Zusätzlich ist der Motor für den<br />
Einsatz von Bio-Methangas tauglich gemacht.<br />
Die Radstände reichen zunächst von 3500 mm<br />
bis 4750 mm in 4x2 und bei der 3-achsigen<br />
Ausführung kommen nochmals 1350 mm hinzu.<br />
Der extra leise Antrieb [nur 78 dB(A)] ist<br />
zusammen mit der Vollautomatik besonders<br />
für sensible Kerngebiete geeignet und dient<br />
zum Beispiel auch als ideale Basis für Sammelfahrzeuge<br />
aller Art. Vor allem hervorzuheben<br />
ist, dass sich die Wartungsarbeiten zu normalen<br />
Fahrzeugen nur geringfügig unterscheiden und<br />
somit künftig vom gesamten Renault Werkstättennetz<br />
durchgeführt werden können. Da Gas<br />
momentan in ausreichender Menge und zu<br />
einem vergleichsweise (noch) günstigen Preis<br />
lieferbar ist, stellt dieser Antrieb mit Sicherheit<br />
eine leistbare Alternative dar. Eine progressive<br />
Einführung der Fahrzeuge steht ab 2012 bevor.<br />
reiner<br />
Elektro-antrieb<br />
Er ist bei Renault Trucks ebenfalls bereits Realität<br />
und zwar schon in einem C-Schein-Lkw<br />
mit immerhin 7,5 t Gesamtgewicht – dem<br />
Renault Maxity. Damit ist „Zero Emission“<br />
klein aber fein endgültig in der Lkw Branche<br />
angelangt. Zero Emission bedeutet, es gibt<br />
wirklich keinen Schadstoffausstoß im Fahrbetrieb<br />
mehr und bis auf das Reifenabrollgeräusch<br />
ist auch nichts mehr vom Lkw zu hören!<br />
So der Strom zum Laden dann auch noch aus<br />
Wasser/Windkraft kommt: eine Vorzeigelösung.<br />
Der Maxity fährt tatsächlich rein elektrisch.<br />
Angetrieben wird er von einem 64 PS-<br />
Asynchronmotor, der seine Energie aus einer<br />
der neuesten 42 kWh 615V/69Ah 32 Zellen<br />
Lithium/Ionen-Batterien bezieht. Das höchste<br />
Drehmoment des Motors liegt bei 270 Nm.<br />
Geschaltet wird über ein sequenzielles 6-Gang-<br />
Getriebe automatisch. Die Nutzlast des Clean<br />
Tech Electric Maxity liegt bei rund 2 t. Drei<br />
Radstände von 2500 mm über 2900 mm bis<br />
zu 3400 mm werden angeboten. Durch elektrische<br />
Servolenkung und elektrohydraulisch<br />
unterstützte Bremsen lässt sich das Fahrzeug<br />
wie ein herkömmliches Gefährt bewegen. Beim<br />
Bremsen findet wie erwartet eine entsprechende<br />
Rekuperation zur Energierückgewinnung<br />
statt. Reicht das nicht mehr aus und die Batteriekapazität<br />
neigt sich dem Ende zu, muss<br />
der Renault Maxity ans Netz. Das Ladegerät ist<br />
an Bord verbaut, sodass jede normale 32 Aber-<br />
Steckdose zum Aufladen der Batterie herangezogen<br />
werden kann. Die Stromkosten für<br />
100 km liegen etwa bei schlappen zwei Euro,<br />
die Ladezeit beträgt etwa sieben Stunden. Die<br />
ersten Fahreindrücke vom Renault Maxity<br />
Electric sind positiv. Kurz umrissen bietet das<br />
Fahrzeug eine sehr gute Beschleunigung, ideal<br />
auch für Zwischenspurts in der City. Wobei<br />
sich etwa rund 100 km am Stück im Stadtverkehr<br />
realisieren lassen sollten. Die Testfahrten<br />
dauerten den ganzen Tag über an und es gab<br />
kein Anzeichen einer schwächelnden Batterie.<br />
Da der Luftwiderstand bei zunehmendem<br />
Tempo bekanntlich rasant ansteigt, wurde dem<br />
Maxity ein elektronischer Limiter auf 70 km/h<br />
verordnet. Ansonsten wäre die Batterie zu rasch<br />
leer gefahren. Das Fahrzeug ist im Stadtverkehr<br />
Renault Maxity CNG-Müllentsorger<br />
zu Hause und dort auch nicht von Reichweitenproblemen<br />
umgeben, zumal man ja Strom<br />
zur Not auch an jeder Tankstelle bekommen<br />
würde. Dieses Gerät zu fahren, hat auf jeden<br />
Fall richtig Spaß gemacht und letztlich auch<br />
gehörig Eindruck hinterlassen.<br />
Sparen lässt sich aber nicht nur mit alternativen<br />
Antrieben, sondern auch mit guten Logistiklösungen.<br />
Mit den Projekten FREILOT<br />
(www.freilot.eu) und OPTIMOD’Lyon wird<br />
bei Renault Trucks auf europäischer und lokaler<br />
Ebene versucht, den Energieverbrauch des<br />
innerstädtischen Güterverkehrs zu optimieren.<br />
Dabei werden verschiedenste Technologien<br />
kombiniert, um signifikante Ergebnisse zu erzielen.<br />
Beispielsweise werden hier Datenströme<br />
über Verkehrsabläufe ausgewertet, Prognosen<br />
zur Verkehrsentwicklung gestellt und dann<br />
den Fahrern über Mobiltelefone zugänglich<br />
gemacht. Weiters gibt es besonders interessante<br />
Vorschläge zu interaktiven Kreuzungen<br />
und elektronisch gesteuerten Ladezonen. Die<br />
Ergebnisse dieser Projekte werden 2012 präsentiert.<br />
Damit erklärt sich auch schon die<br />
neue hauseigene Navigationslösung NavTruck,<br />
die erste Lkw-Navigation für das iPhone und<br />
Android Handys (BlackBerry nicht), die es ab<br />
sofort im AppStore für knapp 150 Euro zu kaufen<br />
gibt. Diese Software berücksichtigt Länge,<br />
Breite, Höhe, Gewicht und Frachttyp bei der<br />
Routenberechnung für ganz Europa.<br />
Martin Zarazik<br />
<strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011 35
BlIcKpuNKT INSIGHT<br />
Für Fracht und Freizeit<br />
Der Nissan NV200 hat nun seine Euro 5-Aufrüstung erhalten. Und der neue Transporter<br />
NV400 ist mit den Zutaten eines Multitalents bestückt. Wir besuchten „Nissan Live“ in Malaga.<br />
Nissans Pläne sind hoch gesteckt. Im Jahr<br />
2013 will man mehr als eine Million LCV<br />
absetzen und damit zu den weltweit größten<br />
Anbietern im LCV-Segment aufschließen.<br />
Bis zum Jahr 2016 soll sich der europäische<br />
Absatz verdoppelt haben. Möglich sein soll<br />
das unter anderem durch eine ambitionierte<br />
Erneuerung der Modellpalette. So sollen<br />
bis 2013 jährlich drei neue Modelle auf<br />
den Markt kommen, zudem das erste Zero-<br />
Emission-LCV von Nissan: der NV200 mit<br />
Elektroantrieb, der in Japan bereits in der<br />
Erprobungsphase läuft. Der im Vorjahr zum<br />
„Van of the Year“ gewählte NV200 setzt in<br />
der Klasse der Kleintransporter Standards<br />
bei Platzangebot, Komfort und praktischem<br />
Nutzwert. Neben der betont funktional ausgelegten<br />
Kastenwagen-Version steht die bis<br />
zu siebensitzige Kombi-Variante zur Auswahl.<br />
Dazu haben Van-Liebhaber und Kleintransporteure<br />
die Alternative zwischen zwei<br />
1,5-l-Diesel-Motoren und einem 1,6 l großen<br />
Benziner. Als globales Produkt ist der wendige<br />
Nissan NV200 ein Grenzgänger zwischen<br />
den Klassen. Denn er bewältigt meisterhaft<br />
den Spagat zwischen kommerziellen Nutzfahrzeugen<br />
und reinen Pkw‘s. Das von Grund<br />
auf neu konstruierte Modell zeigt, dass sich<br />
im Segment der Kleintransporter ein großer<br />
Bei den Frontantrieblern reicht die<br />
Laderaumlänge am Boden von 2582 mm<br />
bis zu 3733 mm, in die Heckantriebsversion<br />
passen Ladegüter von 3733 mm bis zu<br />
4383 mm Länge oder anders ausgedrückt:<br />
bis zu fünf Europaletten können in der<br />
größten Variante geladen werden.<br />
Der Schlüssel zum Erfolg des NV400<br />
liegt in seiner Praxistauglichkeit und<br />
Vielseitigkeit. Allein der Kastenwagen ist<br />
in 16 verschiedenen Versionen lieferbar.<br />
Laderaum und kompakte Karosserieabmessungen<br />
nicht ausschließen müssen.<br />
Marktstart des<br />
neuen NV400<br />
Äußerst variantenreich bringt Nissan einen<br />
neuen Transporter auf den Markt leichter<br />
Nutzfahrzeuge. Als dreisitziger Kastenwagen<br />
(mit Front- und Heckantrieb sowie in den Ausstattungen<br />
Pro und Comfort) und als neunsitziger<br />
Kombi (mit Frontantrieb) ist dieses neue<br />
Nissan Nutzfahrzeug in Österreich, Deutschland<br />
und der Schweiz seit diesem November<br />
zu haben. Auf unserer Probefahrt in Spaniens<br />
Süden bei herbstlichem Schönwetter konnten<br />
wir uns von der Benutzerfreundlichkeit und<br />
einem drehfreudigen Motor überzeugen. Der<br />
Nissan NV400 ist der Nachfolger des Nissan<br />
Interstar. Erstmals kann bei einem Nissan<br />
Transporter zwischen Front- oder Heckantrieb<br />
gewählt werden. Fahrzeuge mit Frontantrieb<br />
ermöglichen dank eines geringeren Leergewichts<br />
mehr Nutzlast, haben eine niedrige<br />
Ladekante und einen niedrigen Schwerpunkt<br />
Spektakel in Malaga – Stunt<br />
und Auto blieben schadlos.<br />
Nissan NV200 – er packt eine<br />
Euro-Palette quer zwischen die<br />
extrem kompakten Radhäuser.<br />
Die großen seitlichen Türöffnungen<br />
des NV400 ermöglichen das<br />
Beladen von Europaletten.<br />
Nissan NV200 – jetzt in Euro 5,<br />
7-fach-Bestuhlung, mit geklappten<br />
Sitzen 2,9 m³ Ladevolumen<br />
sowie einen Hang zu genügsamem Kraftstoffverbrauch.<br />
Außerdem sind drei Radstände,<br />
vier Gesamtlängen, drei Höhen und Laderäume<br />
mit Volumina zwischen 8 und 17 m³<br />
im Angebot. Der neue Common-Rail-Turbodieselmotor<br />
gelangt in drei Leistungsstufen<br />
(100, 125 und 146 PS) in Abgasnorm Euro 5<br />
sowie in Kombination mit einem manuellen<br />
Sechsganggetriebe zum Einbau. Bei den<br />
100 PS-Aggregaten sowie den 125 PS-Versionen<br />
mit Frontantrieb kommt ein Turbo mit<br />
fester Turbinengeometrie zum Einsatz. Dieser<br />
zeichnet sich durch mehr Drehmoment und<br />
höherer Durchzugskraft aus. Bei den 150 PS-<br />
Motoren sowie den 125 PS-Triebwerken in<br />
Kombination mit Heckantrieb ist er Serie.<br />
Bei der Entwicklung des NV400 hat Nissan<br />
großen Wert auf Komfort gelegt. Es gibt mehr<br />
Beinfreiheit, eine verbesserte Fahrerposition<br />
und bedienfreundlich durchdachte Cockpit-<br />
Gestaltung. Schlüsselloser Zugang, Licht-<br />
und Regensensor, Tagfahrlicht, Parksensoren,<br />
Tempobegrenzer, Bordcomputer, Bluetooth<br />
sowie Line-In-Anschluss und eine als Zubehör<br />
erhältliche Rückfahrkamera gehören zur<br />
Helene Clara Gamper lacht im NV200<br />
in die Kamera des britischen Filmteams<br />
für den <strong>Blickpunkt</strong>-Videokanal.<br />
Pkw-ähnlichen Ausstattung dieses Nutzfahrzeuges.<br />
Das Echtzeit-Navi Nissan Connect<br />
TomTom steht ab Frühjahr 2012 zur Wahl.<br />
Helene Clara Gamper<br />
Eine praktische Lösung bildet die mit der Comfort-Ausstattung des Kastenwagens<br />
gelieferte Arbeitsfläche. Sie ist um 30° zum Fahrer drehbar und kommt durch<br />
Umklappen der mittleren Rückenlehne der Beifahrerdoppelsitzbank zum Vorschein.<br />
Sehen Sie das Video auf:<br />
www.youtube.com/<br />
blickpunktlkwbus
5 Jahre ÖKTV<br />
Richtigstellungen, Verbesserungen,<br />
Seminare, Service und Imagepflege<br />
Zu einer pointierten Selbstkritik für die eigenen<br />
Reihen kamen immer wieder auch Anregungen<br />
für jene Entscheidungsträger, die letztendlich<br />
in der Öffentlichkeit für unsere Branche verantwortlich<br />
sind. Wir haben Partnerschaften<br />
mit federführenden Institutionen Österreichs<br />
geschaffen und Initialzündungen für weitere<br />
Aktionen in allen österreichischen Bundesländern<br />
gesetzt. Ob nun persönliches Engagement<br />
oder auch über die Gremien in den Wirtschaftskammern;<br />
Überall in Österreich setzen sich<br />
vermehrt die KLEINTRANSPORTEURE für<br />
respektvollere und anerkennende Imagearbeit<br />
für unser Gewerbe ein.<br />
Was leisten die KlEIN-<br />
TraNSporTEurE?<br />
Der Großteil der KT-Unternehmer ist für die<br />
großen bekannten Paket-Konzerne unterwegs.<br />
Aber auch europaweite Kurier- und Expressdienste<br />
sind für die österreichische Wirtschaft<br />
und Gesellschaft zu allen Tages- und Nachtzeiten<br />
– häufig auch an Sonn- und Feiertagen<br />
– „auf Achse“, um unsere Kunden zu bedienen;<br />
im Fernverkehr genauso wie zur Nahversorgung<br />
von A bis Z. Apotheken-Versorgung,<br />
Bekleidungs- und Lebensmittelversorgung,<br />
Gesundheits- und Gebrauchs-Artikelservice<br />
bis zu KT-Dienstleistungen mit Zollabwicklung<br />
in allen Bereichen des täglichen Lebens<br />
sind ohne KLEINTRANSPORTEURE nicht<br />
mehr möglich. Unsere Klein-Nutzfahrzeuge<br />
bis 3,5 t hzGG kommen noch am leichtesten<br />
zu den KMU- und EPU-Kunden und das<br />
auch bei Lkw-Fahrverboten und an Wochenend-<br />
und Feiertags- Fahrverbotszeiten. Die<br />
aktive Beteiligung vieler KT-Betriebe an der<br />
Aktion „Lkw – Friends on the Road“ beweist<br />
zudem eindrucksvoll das Verantwortungsbewusstsein,<br />
das auch vom ÖKTV und den KT-<br />
Unternehmern täglich in der Praxis gelebt wird.<br />
Außerhalb Österreichs hat die ÖKTV intensive<br />
Kontakte mit – vor allem deutschsprachigen –<br />
Branchenverbänden geknüpft und ist auf dem<br />
positiven Weg, auch hier Erfolge einzufahren.<br />
Zur Schaffung europaweiter Lösungen ist daher<br />
die Rückendeckung von großen global agierenden<br />
Partnern notwendig; Unsere Sponsoren<br />
und Partnerkonzerne können gerne in unserer<br />
ÖKTV-Homepage www.oektv.at und im Serviceportal<br />
www.kep.cc eingesehen werden und<br />
mittels Verlinkung können alle Interessierten<br />
direkt kontaktiert werden. Die aktuelle und<br />
positive Entwicklung des KT-Gewerbes soll so<br />
auch baldigst mit der Einrichtung von jeweils<br />
eigenen KT-Bundesländer-Fachgruppen in den<br />
Wirtschaftskammern manifestiert und schriftlich<br />
anerkannt werden. Mit nominierten und<br />
gewählten Organen sind dann endlich öffentlich<br />
jene Ansprech- Persönlichkeiten gegeben,<br />
die bisher vielen gefehlt haben. Die Verwendung<br />
der verfügbaren Finanzmittel könnte wie<br />
bisher erfolgen – mit dem kleinen Unterschied,<br />
dass die Erfassung und Aufteilung schriftlich<br />
und verbindlich dokumentiert erfolgen. Das<br />
bevorstehende Weihnachtsfest und der Jahreswechsel<br />
geben uns wiederum die passende<br />
Gelegenheit, allen Sponsoren, Partnern und<br />
Gönnern ein aufrichtiges und herzliches Dankeschön<br />
für die entgegengebrachten Leistungen<br />
und Freundschaften auszudrücken und auf<br />
eine weitere so gute Zusammenarbeit anzustossen.<br />
Allen Kollegen, Lesern und Freunden der<br />
PGS-Trailer jetzt auch in<br />
Österreich verfügbar<br />
ÖKTV wünschen wir ein ruhiges und besinnliches<br />
Weihnachtsfest und für das neue Jahr<br />
2012 Gesundheit, Glück und Erfolg – sowohl<br />
beruflich als auch privat.<br />
Euer ÖKTV Präsident Hubert Stimmeder<br />
Neu in<br />
Österreich<br />
PGS-Trailer mit absenkbarer<br />
Ladefläche<br />
Dieser Anhänger hat ein ausgeklügeltes System,<br />
das durch einfachen „Ein-Personen-Betrieb“<br />
das Be- und Entladen ermöglicht. Der Boden<br />
lässt sich ganz einfach absenken, ist rutschfest<br />
und bietet durch niedrigen Schwerpunkt gute<br />
Stabilität. Das Sicherheitssystem verhindert<br />
versehentliches Absenken während des Fahrbetriebs.<br />
Die mechanischen Stoßdämpfer sorgen<br />
für lange Lebensdauer der Reifen. Der Rahmen<br />
ist feuerverzinkt und die Ladeplattform aus<br />
Aluminium. Natürlich ist der PGS-Anhänger<br />
auch mit Plane zu haben. Das erste Exemplar<br />
dieses mit Führerschein B nutzbaren Anhängers<br />
ist beim Grazer Abschleppunternehmen Wuthe<br />
im Einsatz. „Jahrelang habe ich so einen Mehrzweck-Anhänger<br />
gesucht, weil das Gesamtgewicht<br />
750 kg nicht überschreitet und nur ein<br />
Führerschein B notwendig ist. Kaufentscheidend<br />
war auch die einzigartige Beladetechnik.<br />
Wir verwenden jetzt diesen universell einsetzbaren<br />
Trailer für den Transport von schweren<br />
Motorrädern, Motorrädern, die verunfallt sind,<br />
Rasenmäher, Paletten, Putzmaschinen und vieles<br />
mehr. Der Anschaffungspreis hat sich nach<br />
viermonatigem Betrieb bereits amortisiert,“ so<br />
Franz Wuthe. Infos unter www.pgstrailers.eu g<br />
Trailer mit Plane<br />
Welt der<br />
omnibusse<br />
Ein Streifzug durch die „Busworld 2011“ in Kortrijk<br />
Im Westen Belgiens traf sich die gesamte Omnibuswelt<br />
– unverstellt von Lastkraftwagen<br />
und Transportern. Das Angebot umfasste die<br />
großen Marken aus West und Ost, aus Süd<br />
und Nord. Auch die Komponentenhersteller<br />
nutzten das Schaufenster der Busworld 2011.<br />
Der Besuch hat sich gelohnt. Denn nirgendwo<br />
sonst findet man ein vergleichbares Angebot<br />
an Omnibussen so komprimiert, so umfassend.<br />
Die Messeleitung sprach von einem<br />
weiter gestiegenen Interesse der Hersteller und<br />
vom Ausverkauf der bereits weiter vergrößerten<br />
Ausstellungsfläche. Die großen europäischen<br />
Marken waren auf ihren angestammten<br />
Plätzen vertreten und zeigten ihre Neuheiten,<br />
teilweise gar ihr komplettes Programm. Ein<br />
Besuch an den Ständen chinesischer Anbieter<br />
war Pflicht, sie haben sich in Kortrijk bereits<br />
emanzipiert. Die Zeichen standen auf Expansion,<br />
die Erwartungen der Industrie waren<br />
beträchtlich. Der Marktführer Evobus sprach<br />
von einem schwachen Busgeschäft in Europa,<br />
die Folgen der Wirtschaftskrise schlagen mit<br />
zeitlicher Verzögerung jetzt bei den Kommunen<br />
durch. Für die zweite Hälfte des Jahres<br />
wird mit ansteigender Nachfrage gerechnet –<br />
traditionell gelten die ersten sechs Monate im<br />
Stadtbusgeschäft als Nebensaison.<br />
Euro 6-Motoren im<br />
Fokus<br />
Besuchermagneten der Busworld 2011 waren<br />
die europäischen Hauptdarsteller, sie reisten<br />
mit großem Gefolge nach Belgien. Kurz vor<br />
der Einführung neuer Abgasnormen zeigte so<br />
manche Marke ihre technische Kompetenz.<br />
Allen voran der Marktprimus Mercedes-Benz,<br />
der seinen neuen Stadtbus Citaro der ÖPNV-<br />
Branche in Europa präsentierte. Der Bestseller<br />
wurde rundum erneuert, nur den Euro 6-Antriebsstrang<br />
hat man sich für einen späteren<br />
Termin aufgehoben. Einen Vorgeschmack darauf<br />
geben die neuen großen Motoren für die<br />
schweren Travego Reisebusse, die Technologie<br />
soll identisch sein. Die neuen Reihensechszylinder<br />
haben jetzt einteilige Zylinderköpfe<br />
mit zwei oben liegenden Nockenwellen, die<br />
vier Ventile pro Zylinder steuern. Die neue<br />
Hochdruckeinspritzung mit Namen X-Pulse<br />
arbeitet mit hydraulischer Druckverstärkung<br />
in den Injektoren und mit Spitzendrücken<br />
bis 2100 bar. Mit Abgasrückführung, SCR-<br />
Abgasnachbehandlung und Partikelfilter wird<br />
das Abgas auf Euro 6-Niveau gebracht. Bis<br />
zum Jahresende will Mercedes-Benz 50 Citaro-<br />
Gelenkzüge mit Hybridantrieben ausgeliefert<br />
haben, das Thema Alternative Antriebe steht<br />
beim Marktführer hoch im Kurs. Wie übrigens<br />
auch beim Wettbewerber MAN aus München,<br />
wo man das kleinere Stadtbus-Volumenmodell<br />
Charmeoffensive bei VDL –<br />
die Niederländer haben 2010<br />
und 2011 mit Citea und Futura<br />
alle Awards abgeräumt.<br />
BlIcKpuNKT BuS<br />
Neue Euro 6-Motoren für die<br />
MAN-Stadtbusse – geliefert wird<br />
aber erst im Frühjahr 2013.<br />
Lion’s City Hybrid im 12-m-Format rund um<br />
Kortrijk Probe fahren konnte. Der moderne<br />
Lion’s City Hybrid kommt ins Laufen, schon<br />
in zahlreichen Städten und Kommunen. Der<br />
serielle Hybridbus gilt als ausreichend erprobt<br />
und soll bis zu 30 % Kraftstoff sparen. Als<br />
Energiespeicher kommen wartungsfreie Superkondensatoren<br />
zum Einsatz, die für das elektrische<br />
Anfahren aus der Haltestelle sorgen. Aber<br />
die Besucher werden den MAN-Stand aus einem<br />
anderen Grund aufsuchen: Zur Überraschung<br />
aller Experten zeigte MAN die neuen<br />
Euro 6-Motoren für das Stadtbusprogramm.<br />
Die neuen D08- und D20-Triebwerke arbeiten<br />
mit Abgasrückführung plus SCR-Katalysator<br />
und Partikelfilter, die bewährte EEV-Motorentechnik<br />
wird weitgehend übernommen.<br />
38 <strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011 <strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011 39
BlIcKpuNKT BuS<br />
Die ComfortClass<br />
von Setra geht in die<br />
letzte Runde – zur<br />
IAA 2012 wird der<br />
Nachfolger präsentiert.<br />
Das eigentliche Highlight am MAN-Neoplan-<br />
Stand gilt mittlerweile als eine bekannte Grösse:<br />
Der Reisedoppeldecker Neoplan Skyliner<br />
geht jetzt in Serie. Er wird nur noch mit 14 m<br />
Länge angeboten – er fasst bis zu 83 Fahrgäste.<br />
Herausragend ist seine Optik, im Innenraum<br />
hält er, was er außen verspricht. Seine Zwei-<br />
Zonen-Klimaanlage wird mit zwei Klimageräten<br />
betrieben, dafür bleibt im Kofferraum<br />
mehr Platz. Der D26-Sechszylinder von MAN<br />
im Heck erfüllt noch die EEV-Abgasnorm, ein<br />
neues Euro 6-Aggregat gibt es nicht vor 2013.<br />
Der Skyliner wird in Pilsting bei Viseon gefertigt.<br />
Von dort kommt auch der neue 12-m-Reisebus<br />
C12 HD, der das Reisebusprogramm der<br />
niederbayerischen Omnibusmanufaktur komplettiert.<br />
Der Neue sieht blendend aus, auch<br />
Innenraum und Technik können sich sehen<br />
lassen. Der Innenboden ist komplett eben, das<br />
Fahrwerk stammt nun komplett von ZF. Und<br />
im Heck sitzt ein D26-Sechszylinder von MAN<br />
– ein souveräner Motor für einen souveränen<br />
Omnibus. Der niederländische Omnibusbauer<br />
Viel beachtet: der neue NeoplanSkyliner,<br />
der vom Vertriebschef Frank Hiller<br />
prominent vorgestellt wurde<br />
Evolution statt<br />
Revolution – die neue<br />
TX- Omnibusgeneration<br />
von Van Hool<br />
VDL Bus & -Coach wittert Morgenluft. Alle<br />
Baureihen wurden erneuert, die Resonanz bei<br />
den Kunden ist beachtlich. Der neue Reisebus<br />
Futura ist neuer „Coach of the Year 2012“, das<br />
Unternehmen hatte 2010 schon den „Bus of<br />
the Year 2011“ eingeheimst. Das Stadtbusprogramm<br />
Citea wird mit weiteren Modellen ergänzt,<br />
der Kunde erhält Niederflur- und Low-<br />
Entry-Busse in zahlreichen Varianten, nur der<br />
Gelenkbus fehlt noch im Portfolio. Es bleibt<br />
bei der DAF-Motorisierung, Euro 6-Triebwerke<br />
sollen zur rechten Zeit kommen. Ein neuer<br />
„der diesel ist tot –<br />
lang lebe die<br />
Elektrizität“<br />
Krzysztof Olszewski, Solaris-Gründer<br />
Futura-Überlandbus steht auf der Agenda, er<br />
wird den glücklosen Lexio ersetzen. Europas<br />
zweitgrößter Omnibushersteller heißt Irisbus<br />
Iveco, die italo-französische Marke wird jetzt<br />
stärker zentral gesteuert. Eine Weltpremiere<br />
gab es auch: Der Daily-Minibus wurde jüngst<br />
überarbeitet, ein Citelis-Stadtbus mit seriellem<br />
Hybridantrieb durfte nicht fehlen. Auf der<br />
Antriebsseite gab es Neuheiten, die man vielleicht<br />
in Belgien nicht diskutieren mochte. Die<br />
neuen Euro 6-Motoren erhalten knapp einen<br />
Scania Citywide statt Omnicity<br />
oder Omnilink – auch der<br />
andere schwedische Anbieter<br />
erneuert seine Stadtbusse.<br />
Liter Hubraumzuschlag. Sie sind bereits fertig,<br />
man hält sie noch zurück. Die Motorenentwickler<br />
schaffen die strengen Abgasgrenzwerte<br />
ausschließlich mit SCR-Nachbehandlung, sie<br />
verzichten gänzlich auf Abgasrückführung.<br />
Mit Familiengesicht<br />
Auf diese Weltpremiere freute man sich beim<br />
schwedischen Anbieter Volvo ganz besonders.<br />
Der neue Stadtbus 7900 löst jetzt die 7700er-<br />
Baureihe ab. Die Optik stammt wohl vom<br />
Überlandbus 8900, das ÖPNV-Programm<br />
bekommt ein Familiengesicht. Die neue Fahrzeuggeneration<br />
startet noch mit Euro 5-Motoren,<br />
doch das neue Motorenprogramm fährt<br />
schon auf den Straßen der USA und Japans.<br />
Den Motorenabteilen der Volvo-Linienbusse<br />
steht ein größerer Umbau bevor. Die 7-l-Diesel<br />
aus der Kölner Deutz-Fabrik werden abgelöst,<br />
der Sechszylinder wird nicht für Euro 6 fit gemacht.<br />
Die neuen Motoren kommen aus der<br />
französischen Motorenfertigung des Konzerns<br />
in Lyon, das Einspritzsystem der Zukunft<br />
Batterieelektrischer<br />
Niederflurbus von BYD – für<br />
das 12-m-Fahrzeug gibt es<br />
bereits Nachfrage aus Europa.<br />
soll eine Bosch-Hochdruckeinspritzung mit<br />
Common-Rail sein. Natürlich sammelte auch<br />
der neue Volvo-Hybridbus Aufmerksamkeit,<br />
der jetzt als 7900 Hybrid an den Start ging.<br />
Der 18-Tonner mit parallelem Antriebssystem<br />
spart mit kleinem Diesel und Elektromotor,<br />
die beide ihre Leistung an das automatisierte<br />
I-Shift-Getriebe abgeben – die Bremsenergie<br />
wird in Lithium-Ionen-Batteriemodulen<br />
gespeichert, die rein elektrisches Fahren ermöglichen.<br />
Beim anderen schwedischen Omnibuslieferanten<br />
Scania gab es ein erneuertes<br />
Linienbusprogramm zu sehen. Die neuen<br />
Stadt- und Überlandbusse heißen Citywide<br />
und tragen das neue Familiengesicht mit<br />
schwarzem Latz im Gesicht. Sie stammen aus<br />
dem Werk in Polen, auch wenn sie dem Scania<br />
Touring wie aus dem Gesicht geschnitten<br />
scheinen. Der Aufbau und seine Struktur bleiben<br />
erhalten, für den Fahrer gibt es ein verbessertes<br />
Cockpit. Die Fünfzylinder-Motoren<br />
erfüllen Euro 5 und EEV – über Euro 6 oder<br />
Hybridantriebe wurde nicht gesprochen.<br />
Kosmische Vorstellung des neuen<br />
Batteriebusses von Solaris – der<br />
Urbinoelectric soll mit einer<br />
Ladung 100 km weit kommen.<br />
rundum erneuert<br />
Traditionell riesig war das Aufgebot des belgischen<br />
Familienunternehmens Van Hool, das in<br />
Kortrijk Heimrecht genoss. Aber diesmal war<br />
vieles anders, Van Hool feierte Premieren am<br />
laufenden Band. Die T9-Baureihe wird durch<br />
das neue TX-Programm ersetzt, das in voller<br />
Breite seinen Startschuss erlebte. Wesentliche<br />
Neuerungen sind ein neues Design, ein neues<br />
Cockpit für den Fahrer und die neue Klimatisierung.<br />
Für viele Fachbesucher neu war<br />
auch der ExquiCity, eine designorientierte<br />
„ Wir freuen uns,<br />
dass der Futura zum<br />
coach of the Year<br />
2012 gewählt wurde“<br />
VDL-Bus-Chef Remi Henkemans<br />
neue Omnibusplattform für den hochwertigen<br />
ÖPNV, die bereits auf dem UITP-Kongress<br />
in Dubai zu sehen war. Die beiden verfügbaren<br />
Gelenk- und Doppelgelenkzug-Varianten<br />
zielen auf BRT-Verkehrssysteme, sie können<br />
als Trolleybus, mit dieselelektrischem oder<br />
Brennstoffzellen-Hybridantrieb und mit batterieelektrischem<br />
Antriebssystem zum Einsatz<br />
kommen. Für viel Aufsehen sorgte auch der<br />
chinesische Hersteller BYD. Das Unternehmen<br />
arbeitet auf dem Gebiet elektrischer<br />
Die neue Stadtbusfamilie<br />
7900 von Volvo startet mit<br />
der Hybrid-Variante.<br />
Große Modellpflege für den<br />
MB Travego – sein Herzstück<br />
ist ein neuer Euro 6-Diesel,<br />
der sogar sparsamer als sein<br />
Vorgänger sein soll.<br />
Antriebe mit dem Daimler-Konzern zusammen.<br />
Das Unternehmen, das mehr als<br />
200 000 Mitarbeiter beschäftigt, zeigte in<br />
Kortrijk den ersten vollformatigen Stadtlinienbus<br />
mit batterieelektrischem Antrieb. Er heißt<br />
e<strong>BUS</strong> 12 und soll in einigen europäischen<br />
Städten wie Frankfurt oder Kopenhagen zum<br />
Einsatz kommen. Der Niederflurbus ähnelt<br />
seinem Vorbild Citaro, seine recyclingfähige<br />
Batterie soll in drei Stunden vollständig geladen<br />
und dann für 250 km Reichweite gut<br />
sein. Für den Fortschritt im Detail sorgen<br />
heute mehr und mehr die Komponenten- und<br />
Systemlieferanten. Schon deshalb lohnte sich<br />
ein Besuch bei ZF, Bosch, Voith & Co. Die<br />
Heidenheimer beispielsweise haben neue Spitzentechnik<br />
zu bieten – den neuen Sekundär-<br />
Wasserretarder, der statt Öl nun das Kühlmittel<br />
des Motors nutzt und ohne eigenen Wärmetauscher<br />
auskommt – oder den neuen aufgeladenen<br />
Luftpresser, der mit zweistufiger Aufladung<br />
und Zwischenkühlung deutlich weniger<br />
Motorleistung abzweigt. g
BlIcKpuNKT BuS<br />
5 Mercedes-Benz Travego Edition 1 – Der erste Reisebus nach Euro 6<br />
fährt als beeindruckender Dreiachser Travego L mit 14 m Länge vor.<br />
5 Die Vorzüge des klassischen Citaro verkörpert ein<br />
Mercedes-Benz Citaro CNG mit Erdgasantrieb.<br />
42 <strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011<br />
3 Zur Reisebusgeschichte<br />
gehört der Mercedes-Benz<br />
O 6600 H – dieses Modell<br />
stammt aus dem Jahr 1953.<br />
Mercedes-Benz<br />
omnibustage<br />
6000 Besucher aus 20 Ländern sahen in der Stadt des Autoerfinders<br />
Mannheim die MOT 2011<br />
Die alle zwei Jahre stattfindende Hausmesse<br />
ist der Anziehungspunkt für private Busunternehmer<br />
und ÖPNV-Spezialisten aus ganz<br />
Europa. Die „Mercedes-Benz Omnibustage“<br />
sind längst einzigartige Tradition geworden.<br />
Die Kunden konnten neben dem interessanten<br />
Rahmenprogramm die gesamte Produktpalette<br />
des Full-Line-Angebotes von<br />
Mercedes-Benz sehen, erfahren und erleben.<br />
Stadt- und Überlandbusse sowie Omnibusse<br />
für den Ausflugs- und Reiseverkehr waren<br />
vertreten. Drunter auch der neue Mercedes-<br />
Benz Citaro, der als erster Niederflurbus mit<br />
dem elektronischen Stabilitätsprogramm ESP<br />
lieferbar ist. Aber nicht nur im Stadtbusbereich<br />
gab es Neuheiten, auch im Reisebusprogramm<br />
war der zukünftige Antrieb zu sehen.<br />
So fährt das Flaggschiff im Mercedes-Benz<br />
Produktprogramm, der Travego Edition 1,<br />
mit Euro 6-Antrieb vor. Mit neuem BlueEfficiency<br />
Power-Motor, neuem Getriebe und<br />
der Einstufung nach Euro 6 gibt der neue<br />
Travego Edition einen Ausblick in die Zukunft<br />
des Antriebs.<br />
Flottenmanagementsystem<br />
FleetBoard<br />
Ein weiterer Schwerpunkt der MOT-Ausstellung<br />
war FleetBoard. Bisher war das Flottenmanagementsystem<br />
speziell für Omnibusse<br />
unter dem Namen Omniplus BusFleet bekannt.<br />
Das Telematiksystem für Überland-,<br />
Reise- und Stadtbusse ist weiterentwickelt<br />
worden und wird künftig über den Telematikanbieter<br />
Daimler FleetBoard GmbH bereitgestellt.<br />
„Vertrauen ist gut, doch Fuhrparkbetreiber<br />
wissen, Transparenz ist besser und zur<br />
Steuerung für ein wirtschaftlich arbeitendes<br />
Unternehmen unerlässlich. Gemeinsam mit<br />
der Daimler Fleet Board GmbH bieten wir<br />
damit den Kunden ein omnibusspezifisches<br />
Flottenmanagementsystem an“, so Angela<br />
Titzrath-Grimm, Geschäftsführerin Vertrieb,<br />
Marketing und Aftersales Daimler Buses.<br />
Mercedes-Benz<br />
Symposium<br />
Es startete am ersten Tag der Mercedes-Benz<br />
Omnibustage mit vier Vorträgen rund um die<br />
Mobilität der Zukunft. Mit großem Interesse<br />
wurde der Vortrag „ÖPNV im Spannungsfeld<br />
von Politik und Wirtschaft“ von Winfried<br />
Hermann, Minister für Verkehr und Infrastruktur<br />
des Landes Baden-Württemberg,<br />
aufgenommen. „Mit dem Mercedes-Benz<br />
Symposium wollen wir die Mobilität der<br />
Zukunft gestalten und gemeinsam mit den<br />
Kunden und Experten diskutieren, welche<br />
Möglichkeiten sich daraus für den öffent-<br />
lichen Personennahverkehr ergeben. Dank der<br />
hochkarätigen Teilnehmer konnten wir unserem<br />
Anspruch auch dieses Jahr wieder gerecht<br />
werden“, erklärt Geschäftsführerin Angela<br />
Titzrath-Grimm abschließend. g<br />
Vorläufer aller modernen Midibusse:<br />
Der MB O 319 D, vor 50 Jahren gebaut 6<br />
Der Riese unter den Minibussen:<br />
der Mercedes-Benz Sprinter City 77<br />
als vollwertiger Stadtlinienbus 6<br />
<strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011 43
BlIcKpuNKT BuS<br />
Wildwuchs<br />
europäischer<br />
Normen beenden<br />
Bundesfachtagung des österreichischen Autobusgewerbes in Wels<br />
Die Forderung nach zeitgemäßen wirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen stand einmal<br />
mehr im Mittelpunkt der diesjährigen 12.<br />
Bundesfachtagung der österreichischen Autobusunternehmer.<br />
Neben der Analyse der<br />
gravierendsten verkehrspolitischen Schwachstellen<br />
wurden den über 300 TeilnehmerInnen<br />
der Tagung aber auch im Rahmen von<br />
Gast-Vorträgen Chancen für Entwicklungspotenziale<br />
für die Zukunft aufgezeigt. Neben<br />
dem Tagungsprogramm lockte die begleitende<br />
Fachmesse heuer wieder mehr als 50 Aussteller<br />
nach Wels. „Trotz wachsender Feinstaubbelastung,<br />
Klimawechsel und Verkehrsinfarkt<br />
führt der Autobus einen Existenzkampf in<br />
Europas Verkehrsnetzen und kommt in der<br />
nationalen wie in der europäischen Verkehrspolitik<br />
zu kurz. Dass der Bus mittlerweile<br />
den kleinsten ökologischen Fußabdruck aller<br />
Verkehrsmittel hinterlässt, scheint niemanden<br />
zu interessieren. Während die Technik eine<br />
Reduzierung der Schadstoffemissionen seit<br />
1990 um 98 % realisiert und den Autobus<br />
dadurch zum saubersten Verkehrsmittel entwickelt<br />
hat, benachteiligt der Stillstand in der<br />
Gesetzgebung das wirtschaftliche Fortkommen<br />
der Busunternehmen immer eklatanter“,<br />
kritisierte der Berufsgruppenobmann des<br />
Die am Markt etablierte T9 Reisebus-<br />
Baureihe von Van Hool wird von der<br />
ausgestellten TX-Baureihe abgelöst.<br />
Der optisch ansprechende Bus zeichnet<br />
sich durch hochkarätige Technik<br />
und besonders fahrerfreundliche<br />
Gestaltung des Cockpits aus.<br />
44 <strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011<br />
österreichischen Autobusgewerbes, Johann<br />
Sklona, im Rahmen der Tagung. „Der Autobus<br />
ist auf Grund seiner Flexibilität nach wie<br />
vor der wesentlichste Träger des öffentlichen<br />
Nahverkehrs. Durch die zunehmende Anzahl<br />
an gesetzlichen, praxisfeindlichen Vorschriften<br />
gerät der Bus im Wettbewerb mit anderen<br />
Verkehrsmitteln aber immer mehr ins<br />
Hintertreffen“, hob Sklona hervor. „In den<br />
Krisenjahren haben viele die wirtschaftliche<br />
Bedeutung der Buswirtschaft in Verbindung<br />
zur Touristik, die wesentliche Säulen der ökonomischen<br />
Entwicklung darstellen, so richtig<br />
schätzen gelernt“, erklärte BR Angelika<br />
Winzig in Vertretung von OÖ Landeshauptmann<br />
Josef Pühringer auf der 12. Bus-Fachmesse<br />
in Wels.<br />
Gewichtsanhebung<br />
gefordert<br />
„Der verstärkte Einsatz an Komfort- und Sicherheitseinrichtungen,<br />
die seit Anfang der<br />
1990er-Jahre in unseren Bussen zur Standardausstattung<br />
wurden, hat dazu geführt,<br />
dass das Leergewicht der Fahrzeuge um mehr<br />
als 3 t angewachsen ist. Hinzu kommt, dass<br />
heute Reisende mit wesentlich mehr Gepäck<br />
unterwegs sind als noch vor Jahren. Die 18-t-<br />
Gesamtgewicht-Beschränkung für 2-achsige<br />
Busse blieb hingegen in Österreich nach wie<br />
vor bestehen. Dies hat für uns zur Folge, dass<br />
wir deutlich weniger Fahrgäste transportieren<br />
„Der Autobus verdient einen neuen<br />
Stellenwert in der Verkehrspolitik. Nur so ist<br />
eine zukunftsorientierte, wirtschaftlich und<br />
ökologisch lebensfähige Weiterentwicklung<br />
der europäischen Verkehrsnetze möglich“,<br />
so Berufsgruppenobmann Johann Sklona.<br />
dürfen, was sich für uns entsprechend unwirtschaftlich<br />
auswirkt. Erschwerend kommt noch<br />
hinzu, dass trotz gemeinsamer europäischer<br />
Wirtschaftspolitik nahezu jedes EU-Mitglied<br />
eigene nationale Gewichtslimits beschlossen<br />
hat. Diesem europäischen Normen-Wildwuchs<br />
muss Einhalt geboten werden, um faire<br />
Wettbewerbsbedingungen im internationalen<br />
Busreiseverkehr zu schaffen. Es gibt kein vernünftiges<br />
Argument, dass in EU-Staaten wie<br />
etwa Holland und Ungarn Gewichte von 19,5<br />
oder gar 20 t transportiert werden dürfen und<br />
in Österreich nur ein Gewicht von 18 t erlaubt<br />
ist. Wir dürfen weniger transportieren,<br />
als es die industrielle Bauart des Busses vorsieht.<br />
Wir fordern daher gemeinsam mit den<br />
Partner-Busverbänden aus Deutschland und<br />
der Schweiz die europaweite Anhebung des<br />
Gewichtslimits für 2-achsige Autobusse auf<br />
19 t“, betonte Sklona.<br />
Gleichbehandlung<br />
unakzeptabel<br />
Als weitere wichtige Forderungen an die<br />
Politik nannte der Berufsgruppenobmann<br />
Am Stand von Setra präsentierten v. re. n. li. EvoBus Austria VKL Dipl.-Betriebswirt<br />
Martin Biewald und Alfred Forthuber (VK SETRA Bus) die anlässlich des 60-jährigen<br />
Bestehens des Unternehmens aufgelegte „Limited Edition“ und „Special Edition“.<br />
Anhand persönlicher<br />
Erlebnisse illustrierte<br />
Hubert Neuper, wie<br />
man unmöglich<br />
Erscheinendes Realität<br />
werden lassen kann.<br />
die Schaffung einer spezifischen Bus-Maut-<br />
Kategorie, die dafür sorgen soll, dass die An-<br />
forderungen an Personenbeförderung künftig<br />
nicht mehr mit jenen an die Güterbeförderung<br />
in einen Topf geworfen werden, sowie<br />
Änderungen bei der EU-Lenk- und Ruhezeitregelung.<br />
„Auch in der neuen EU-weiten<br />
12-Tage-Regelung dominieren Maßstäbe aus<br />
der Lkw-Branche. Auf Wochenendverkehre,<br />
wie sie im Tourismus typisch sind, wird keine<br />
Rücksicht genommen. Die realitätsfremden<br />
Arbeitsbedingungen für BuslenkerInnen tragen<br />
unter anderem dazu bei, dass viele Unternehmen<br />
mittlerweile Probleme haben, ausreichend<br />
qualifizierte MitarbeiterInnen für den<br />
Beruf des Buschauffeurs zu gewinnen. Studien<br />
in Deutschland und Österreich weisen den<br />
Personalmangel schon als größtes Hindernis<br />
für eine starke Entwicklung der Busbranche<br />
aus“, ließ Sklona wissen.<br />
Mit 66 ist noch lange<br />
nicht Schluss …<br />
Dass Seniorenreisen eine attraktive Zukunftschance<br />
für die Branche darstellen, verdeutlichte<br />
Verteufelt gut unterwegs mit himmlischem Fahrgefühl<br />
sei man im ausgestellten Volvo 9900 Reisebus unterwegs,<br />
versprach Volvo Bus VKL Günter Kallus auf der Stand-<br />
Party. Die neue Generation des 9900 Reisebusses punktet<br />
mit einem sparsamen 460 PS starken 13-l-Antriebsaggregat.<br />
Prof. Dr. Philip Bosberger (Lorange Institute,<br />
Zürich) in seinem Vortrag „Demografische<br />
Entwicklungen – Auswirkung auf Ferien,<br />
Tourismus und Busreisen“. Mehr als zwei<br />
Millionen Menschen werden in Österreich<br />
2050 über 60 Jahre alt sein. In der heutigen<br />
Zeit fühle sich diese Altersgruppe aber durchaus<br />
um 15 Jahre jünger und möchte als Kunde<br />
auch so behandelt werden. Diese Zielgruppe<br />
werde derzeit noch stark vernachlässigt. Speziell<br />
der japanische Tourismusmarkt habe<br />
sehr gute Erfahrungen damit gesammelt, die<br />
Senioren-Kundengruppe ernst zu nehmen<br />
und dennoch modern anzusprechen. „Seniorenkunden<br />
wollen sich intuitiv zurechtfinden<br />
und alle Reiseangebote mit niedrigem körperlichen<br />
Aufwand und ausreichen Platz und<br />
Komfort nutzen. Wer die Leute im wahrsten<br />
Sinne des Wortes dort abholt, wo sie stehen,<br />
wird nicht nur mit schönen Bussen und guten<br />
Fahrern, sondern vor allem mit der individuellen<br />
Reisequalität für erfahrene Entdecker,<br />
Komfortreisende und Nostalgiereisende<br />
punkten“, so der Chef des Lorange Institutes<br />
in Zürich.<br />
Am MAN Stand angetroffen: v. li. n. re. die Busunternehmer Christian<br />
Lindebner, Karl Taferner und Peter Tieber sowie Peter Blaha (VKL NEOMAN),<br />
Gottfried Ehmann (VK NEOMAN) und Busunternehmer Gerd Jöbstl.<br />
Auf einem 8,9 m langen Midibus der<br />
Urbino-Familie basiert der am Stand<br />
von Solaris vorgestellte URBINO<br />
electric. Von seinen Geschwistern mit<br />
Verbrennungsmotor unterscheidet er sich<br />
jedoch nicht nur in der Antriebstechnik:<br />
Auch das dynamische Exterieur und der<br />
attraktive Innenraum charakterisieren<br />
den Urbino electric. Mit der in den<br />
Batterien gespeicherten Energie können<br />
bis zu 100 km zurückgelegt werden.<br />
Holen Sie sich die<br />
Gratis-app von<br />
<strong>Blickpunkt</strong> lKW + BuS!<br />
Reges Interesse galt der 5. Generation<br />
des Neoplan Skyliners, den NEOMAN<br />
VKL Peter Blaha vorstellte. Der neue<br />
Premium-Reisedoppeldecker bietet viel<br />
Licht im Innenraum, beste Aussicht und<br />
bis zu 83+2 Sitzplätze auf zwei Decks.<br />
Mittels seines exklusiven Sharp Cut-<br />
Designs konnten bisher unerreicht günstige<br />
Luftwiderstandswerte erreicht werden.<br />
Ein effizienter Antriebstrang ermöglicht<br />
zudem niedrigste CO2-Emissionswerte.<br />
<strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011 45
BlIcKpuNKT BuS<br />
Den Fachbesuchern wurde im Rahmen<br />
der Tagung die Möglichkeit geboten,<br />
eine Testfahrt mit dem Mercedes-Benz<br />
Citaro G zu absolvieren. Ausgestattet<br />
mit einem Blue Tec Hybrid-Antrieb<br />
soll der dieselelektrisch angetriebene<br />
Gelenkbus für eine Verbrauchs- und<br />
Emissionsreduzierung von 20 % sorgen.<br />
5 Am Stand von Mercedes Benz<br />
präsentierte EvoBus Austria Bereichsleiter<br />
Ing. Günther Kopacs auch die neue<br />
Generation des Mercedes Citaro. Der<br />
erfolgreiche Stadtbus, der komplett<br />
überarbeitet wurde, erfüllt bereits<br />
heute die Anforderungen der ab<br />
2017 verschärften Vorschrift ECE R<br />
66/01 für den Überlebensraum bei<br />
einem Umsturz des Fahrzeuges.<br />
Bezüglich umfassender Info rund<br />
um die Aus- und Weiterbildung<br />
von Berufskraftfahrern war man bei<br />
Ing. Thomas Geldner (Easy Drivers<br />
EXPERTS) am richtigen Messestand.<br />
Erfolg lässt sich<br />
nicht konservieren<br />
In seinem sehr emotionalen, mitreißenden<br />
Vortrag „Über den Kritischen Punkt – Spuren<br />
des Erfolges“ erzählte Hubert Neuper, einer<br />
der erfolgreichsten Skispringer Österreichs<br />
und nunmehr international anerkannter<br />
Sport- und Veranstaltungsmanager, von seiner<br />
von Höhen und Tiefen begleiteten Lebensgeschichte.<br />
„Wer auf Dauer wesentliche Bedürfnisse<br />
verleugnet und persönliche Prinzipien<br />
missachtet, steuert zwangsläufig in die Krise.<br />
Wer aber auf seine Intuition hört, wird erfolgreich<br />
sein. Der Erfolg ist eine trügerische Magie<br />
und Erfolg lässt sich leider nicht konservieren.<br />
Man muss ihn täglich neu entdecken“,<br />
so Neuper. g<br />
V. li.n. re. EvoBus Austria Bereichsleiter<br />
Ing. Günther Kopacs und Frank Mandel<br />
(Daimler AG) freuten sich, im Rahmen des<br />
Messerundganges von BR Dr. Angelika<br />
Winzig (Vertretung von OÖ<br />
Landeshauptmann Josef Pühringer) und<br />
Berufsgruppenobmann Johann Sklona<br />
sowie Fachgruppengeschäftsführer<br />
Mag. Robert Riedel unter anderem den<br />
neuen Mercedes-Benz Bluetec Euro 6-Motor<br />
am Stand vorstellen zu können. 6<br />
Setra Show in<br />
Salzburg und<br />
ulm<br />
Mit der Setra Show feierte die Ulmer Marke<br />
der Daimler AG einen weiteren Höhepunkt<br />
in ihrem 60. Jubiläumsjahr. Anfang November<br />
im Neu-Ulmer Kundencenter und Mitte<br />
November in Salzburg fanden sich an die<br />
1500 Besucher aus der Omnibusbranche ein.<br />
Mit acht Fahrzeugen aller drei Baureihen zeigte<br />
Setra in Salzburg neue Wege bei der Innen-<br />
und Außengestaltung von Reise- und Überlandlinienbussen<br />
auf. Mit außergewöhnlichen<br />
Komforteinrichtungen und extravaganten<br />
Designentwürfen beweist die Ulmer Nobelmarke<br />
einmal mehr, dass dem Ideenreichtum<br />
der Entwickler und Designer auch im Jahr des<br />
60-jährigen Bestehens keine Grenzen gesetzt<br />
sind. Bei Setra weiß man, dass nur ein Omnibus,<br />
der auf einen speziellen Einsatzzweck<br />
und die Wünsche des Kunden zugeschnitten<br />
ist, auch ein Optimum an Wirtschaftlichkeit<br />
darstellt und so den Markenanspruch<br />
„Best in Class“ erfüllt. g<br />
5 Im Bild von links: Axel Stokinger,<br />
Geschäftsführer EvoBus Austria und<br />
Martin Biewald, Vertriebsleiter Setra<br />
Garantiert bestens betreut<br />
Die Werkstatt im <strong>Blickpunkt</strong>: Ing. Franz Simon GesmbH/Pinkafeld<br />
Die Betriebsstätte in Pinkafeld unweit (ca. 2 km) der A2 Autobahnausfahrt<br />
Friedberg/Pingau, die in etwa in der Mitte der Strecke Wien-Graz liegt.<br />
Auf über ein halbes Jahrhundert Erfahrung<br />
rund um die fachgerechte Reparatur am Nutzfahrzeug<br />
sowie am Pkw kann man im Hause<br />
der in Pinkafeld im Burgenland ansässigen<br />
Ing. Franz Simon GesmbH verweisen. Der im<br />
Jahre 1959 von Franz Simon sen. gegründete<br />
Betrieb wurde im Laufe der Jahre stets mit<br />
Blick in Richtung Zukunft zu einer der modernst<br />
ausgestatteten Werkstätten des Landes<br />
ausgebaut. Seit 1981 werden die Geschicke<br />
des Unternehmens, das heute 30 Mitarbeiter<br />
beschäftigt, erfolgreich von Sohn Franz geleitet.<br />
Insbesondere das hohe Qualitätsbewusstsein,<br />
ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
und die gebotene fachliche Kompetenz des<br />
Teams rund um Ing. Franz Simon trugen mit<br />
dazu bei, dass heute nicht nur Kunden aus der<br />
näheren Umgebung, sondern aus dem gesamten<br />
Großraum das umfassende Dienstleistungsangebot,<br />
das KFZ Simon seinen Kunden<br />
bietet, in Anspruch nehmen.<br />
Das Unternehmen von<br />
Ing. Franz Simon wurde mit einem<br />
Umweltpreis ausgezeichnet.<br />
„Unsere Firma kann auf eine langjährige und<br />
erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Herstellern<br />
Steyr Daimler Puch AG, Fiat und Lancia<br />
verweisen. Im Wandel der Zeit haben wir uns<br />
aber auf Lkw spezialisiert und sind seit 1995<br />
als Vertragswerkstätte des Nutzfahrzeugherstellers<br />
MAN tätig. Innovation, Qualität und<br />
Preisbewusstsein sind die Antriebskräfte, die<br />
den Erfolg unseres Unternehmens charakterisieren.<br />
Insbesondere das Engagement meiner<br />
Mitarbeiter, die sich durch hohes Fachwissen<br />
und Kompetenz auszeichnen, wird von<br />
unseren Kunden geschätzt, so dass sehr viele<br />
Stammkunden, die im Schnitt über 20 bis 40<br />
Fahrzeuge verfügen, auf unser Dienstleistungsangebot<br />
zurückgreifen“, erläutert Ing. Franz<br />
Simon. „Flexibilität und Vielseitigkeit nehmen<br />
in unserem Unternehmen einen besonders<br />
hohen Stellenwert ein. So wird, wenn es<br />
dringend erforderlich ist, auch am Wochenende<br />
bzw. auch einmal rund um die Uhr gearbeitet.<br />
Damit haben meine Mitarbeiter, die sich<br />
entsprechend arrangieren, kein Problem. Ein<br />
wichtiger Faktor für die erfolgreiche Entwicklung<br />
des Unternehmens stellt auch sicherlich<br />
die Tatsache dar, dass wir unseren Kunden<br />
einen Full-Service unter einem Dach bieten<br />
können, denn neben einer Minimierung der<br />
Standzeiten bedeutet dies für den Kunden<br />
auch eine überschaubare Preisgestaltung. Um<br />
rasch und flexibel auf die Bedürfnisse der Kunden<br />
reagieren zu können, verfügen wir unter<br />
anderem über eine mechanische Reparatur-<br />
und Serviceanlage, eine Rahmen- und Fahrerhausrichtbank,<br />
eine Sandstrahlanlage sowie<br />
eine Lackiererei. Modernstes Equipment in<br />
unserer Prüfstraße sorgt zudem im Diagnose-<br />
und Prüfbereich dafür, dass wir nahezu sämtliche<br />
gesetzlichen Überprüfungen rasch und<br />
effizient in unserem Hause durchführen können.<br />
Abgerundet wird unser Leistungsangebot<br />
mit einer Waschstraße, in der der Kunde das<br />
gepflegte Erscheinungsbild seiner Fahrzeuge<br />
sicherstellen kann, und die Möglichkeit, an<br />
unserer Tankstelle kostengünstig Treibstoff<br />
zu beziehen“, umreißt Simon das Dienstleistungsangebot<br />
seines Unternehmens.<br />
Kompetenter<br />
partner rund ums<br />
Nutzfahrzeug<br />
„Mit unserem bestens bestückten umfassenden<br />
Ersatzteillager können wir kürzeste Standzeiten<br />
insbesondere für die MAN Produktpalette<br />
WErKSTaTT<br />
Neben fachgerechten Reparatur- und<br />
Servicearbeiten an sämtlichen Modellen<br />
der MAN-Produktapalette ist man in<br />
der Werkstätte KFZ Simon auch mit<br />
„Fremdmarken“ bestens aufgehoben. 6<br />
Auch die Behebung von Großschäden nach<br />
einem Unfall stellt für die kompetenten<br />
Werkstattprofis kein Problem dar. 6<br />
In der Spenglerei verfügt man über eine<br />
Rahmen- und Fahrerhaus-Richtbank. 6<br />
<strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011 47
WErKSTaTT<br />
realisieren. Aber auch mit allen anderen Fahrzeugen<br />
und Ladehilfen ist man für rasche und<br />
fachgerechte Reparatur- und Servicearbeiten<br />
bei uns an der richtigen Adresse. Meine<br />
Mitarbeiter sind keine ,Tauschmechaniker‘,<br />
sondern echte Fachspezialisten, die über Jahrzehnte<br />
erworbenes Know-how auf allen Marken<br />
und Fahrzeugtypen im Nutzfahrzeugbereich<br />
verfügen und entsprechende Schulungen<br />
und Kurse bei den Fahrzeug- und Komponentenherstellern<br />
absolvieren, um mit ihrem<br />
Wissen stets am neuesten Stand der Technik<br />
zu sein. Nicht von ungefähr vertrauen zahlreiche<br />
Transportunternehmer auf das Fachwissen<br />
und Können meiner Werkstattprofis, wenn es<br />
zB um die fachgerechte Reparatur von Getrieben<br />
geht. Eine Top-Adresse stellt unsere<br />
Werkstätte aber auch für die Liebhaber von<br />
,Oldie-Fahrzeugen‘ dar, da diese profimäßig<br />
in unserem Betrieb restauriert werden können,<br />
zudem haben wir ein sehr reichhaltiges<br />
Angebot an Lkw-Gebrauchtteilen speziell für<br />
SAURER-STEYR TRUCKS und PUCH 500<br />
zu attraktiven Preisen“, hebt der Firmenchef<br />
abschließend hervor. Wolfgang Schröpel<br />
Modernste Prüftechniken<br />
ermöglichen rasche Diagnose und<br />
damit effizientes Arbeiten.<br />
48 <strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011<br />
Mittels eigener Servicefahrzeuge wird<br />
Soforthilfe rund um die Uhr sichergestellt.<br />
Die bestens ausgebildeten Mitarbeiter rund<br />
um Betriebsleiter Christian Arthofer (li.)<br />
sichern höchste Qualitätsstandards bei<br />
den durchzuführenden Arbeiten.<br />
In der betriebseigenen Lackiererei<br />
werden Lackierungen auf höchstem<br />
Niveau vorgenommen.<br />
Auch für die professionelle<br />
Restauration von „Oldies“ ist man bei<br />
KFZ Simon an der richtigen Adresse.<br />
Starkes<br />
Miteinander<br />
VBA-Mitglied A.B.S. aus<br />
St. Johann i. Pongau berichtet von<br />
einer schwierigen Bergung.<br />
Kürzlich um 4.00 Uhr früh kam auf der A10<br />
kurz nach dem Tauerntunnel in Fahrtrichtung<br />
Abgestürzter Lkw im Bachbett 6<br />
NUTZFAHRZEUGE:<br />
EFFIZIENT, FLEXIBEL, ZUKUNFTSSICHER.<br />
Süden ein mit Schrott-Lkw beladener Laster<br />
mit Ziel Afghanistan auf der eisigen Fahrbahn<br />
ins Schleudern und stürzte 60 m in<br />
ein Bachbett. Der schwarzafrikanische Lenker<br />
konnte aus dem Fahrzeug springen und<br />
brach sich „nur“ das Sprunggelenk.<br />
Nach Anforderung durch die Autobahnpolizei<br />
fuhren wir zur Erkundung in den<br />
Lungau und wurden von der Feuerwehr<br />
Bergung der Zugmaschine 6<br />
Maßgeschneiderte, individuelle Lösungen.<br />
Zederhaus, die bereits eine Ölsperre im Bach<br />
errichtet hatte, erwartet.<br />
Wegen der akuten Umweltgefährdung ordnete<br />
die Behörde eine sofortige Bergung der<br />
drei Lkw, Sattelauflieger, unzähliger Achsen<br />
und Lkw-Teile aus dem Bachbett an.<br />
Wie schon oft konnten wir alle benötigten<br />
Bergegeräte aus dem eigenen Fuhrpark<br />
bereitstellen.
Nachdem die Feuerwehr Zederhaus eine<br />
zum Glück gefrorene Wiese vom Schnee<br />
befreit hatte, konnten wir die Bergung und<br />
den Abtransport der Lkw-Teile gemeinsam<br />
mit der Feuerwehr beginnen und am frühen<br />
Nachmittag beenden.<br />
Ein Dank ergeht an die Polizei und Feuerwehr<br />
für die hervorragende Zusammenarbeit.<br />
g<br />
preiskampf<br />
im abschleppgewerbe<br />
30-prozentige Preissteigerung beim<br />
Erdöl zwingt das Transportgewerbe<br />
zur Preisanhebung<br />
Wie schaut’s im Abschleppgewerbe aus? Auftraggeber<br />
versuchen die Preise zu drücken.<br />
Wegschauen und hoffen, dem Nachbarn mit<br />
billigen Tarifen das Geschäft wegnehmen zu<br />
können, wird mit einem Schuss nach hinten<br />
losgehen. Keiner der beiden ist dann Gewinner.<br />
Vielmehr ist es wichtig, mit dem Nachbarn<br />
eine gut funktionierende Basis zu finden.<br />
Nicht immer leicht, aber machbar!<br />
Die Aufgabe des VBA Österreich ist es, sich<br />
gemeinsam mit seinen Verbandsmitgliedern<br />
für eine angemessene Bezahlung der qualitativ<br />
hochwertigen Arbeiten einzusetzen.<br />
Grundlage dafür ist, eine aussagekräftige Preisübersicht<br />
der Mitgliedsbetriebe zu erhalten.<br />
Blick zu unseren<br />
deutschen Nachbarn<br />
Der VBA e.V. hat bereits im Jahr 1972 die<br />
durchschnittlichen Preise anhand einer<br />
Preisumfrage ermittelt. Diese Umfrage wurde<br />
seitdem ständig ergänzt und überarbeitet<br />
und hat mittlerweile eine hohe Akzeptanz<br />
in der gesamten Branche erreicht. So<br />
Treffen Sie direkt<br />
auf die leser-Elite!<br />
A-6330 Kufstein Schützenstraße 11<br />
T: +43 (0)5372 62332<br />
F: +43 (0)5372 62332-4<br />
Nächste Ausgabe: 10.02.2012<br />
<strong>Blickpunkt</strong><br />
<strong>LKW</strong> + <strong>BUS</strong> ist<br />
offizielles Mitglied<br />
der LogCom<br />
50 <strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011<br />
15.000<br />
Druckauflage<br />
pro Ausgabe<br />
(1. HJ 2011)<br />
werden die aktuellen Ergebnisse der Preis-<br />
und Strukturumfrage in gerichtlichen Entscheidungen<br />
mit einbezogen und dienten<br />
schon vielfach als Basiswert bei Streitigkeiten.<br />
Höchste Zeit, auch bei uns in Österreich<br />
eine Preis- und Strukturumfrage zu starten.<br />
Anfang 2012 erhält jedes VBA Österreich-<br />
Mitglied einen Fragebogen für die Preisumfrage.<br />
Auch wir in Österreich benötigen dringend<br />
so einen Abschlepp-Durchschnittspreis.<br />
Dieser wird uns helfen, den Dumpingpreisen<br />
einiger Auftraggeber entgegenzuwirken.<br />
Daher lohnt es sich für jeden Unternehmer,<br />
diesen Umfragebogen ehrlich und sorgfältig<br />
auszufüllen. Alle Daten werden selbstverständlich<br />
vertraulich behandelt. Sie werden<br />
nur für statistische Werte verwendet und<br />
sind für Dritte nicht einsehbar.<br />
Gutes Beispiel eines seriösen<br />
Marktteilnehmers 6<br />
Als branchenübliche Richtwerte, die naturgemäß<br />
von Bundesland zu Bundesland leicht<br />
verschieden sein werden, stellen diese in keinem<br />
Fall eine Preisvorgabe dar.<br />
Auf den vba-service.at Seiten werden dann<br />
die österreichischen Durchschnittspreise als<br />
„Orientierungshilfe“ für die Auftraggeber zur<br />
Einsicht verfügbar sein. g<br />
Besuchen Sie unsere neue Website:<br />
www.blickpunkt-lkw-bus.com<br />
IMPRESSUM: Verleger, Eigentümer, Herausgeber: Verlag <strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong>+<strong>BUS</strong> / H. Gamper, Schützenstr. 11,<br />
A-6330 Kufstein. Redaktion: Martin Zarazik, Reinhard Koller, Tobias Freudenberg, Wolfgang Schröpel, Thomas<br />
Geldner, Wolfgang Tschakert, Gerhard Weissenberger, Helene Clara Gamper. Redaktion ÖKTV und VBA: Hermann<br />
Mitteregger, Hubert Stimmeder, Franz Wuthe, Dr. Roman Gerhard. Redaktionelle Gesamtleitung: Helene Gamper.<br />
Fotos: <strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> + <strong>BUS</strong>, Werksfotos. Druck: Bösmüller Print Management. Erscheinungsort: Kufstein/Tirol.<br />
E-Mail: gamper-werbung@kufnet.at. Abo-Preis: € 33,- pro Jahr inkl. MWSt. und Porto. Nachdruck und Vervielfältigung:<br />
Titel „<strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> + <strong>BUS</strong>“, Grafik und Text jeder Ausgabe sind urheberrechtlich, „<strong>Blickpunkt</strong>“ markenrechtlich<br />
geschützt. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form<br />
reproduziert, vervielfältigt, verwendet oder an Dritte zur Weiterverarbeitung oder Weiterverwendung übergeben werden.<br />
Überarbeitungen und Kürzungen liegen im Ermessen der Redaktion. Der Verlag haftet nicht für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte. Ausschließlicher Erfüllungsort und Gerichtsstand Kufstein. Für den Versand der Zeitschriften sind die<br />
Adressen der Empfänger der laufenden Aktualisierung unterzogen. Vertrieb: Dataform/Printex, 2203 Großebersdorf.<br />
Gültig ist nur der Anzeigentarif 2011. Satz + Layout: HCG corporate designs<br />
Besuchen Sie uns im Internet: www.blickpunkt-lkw-bus.com<br />
Kilometer<br />
zählen.<br />
Qualität und Kompetenz auf die Sie vertrauen können.<br />
Print Competence Center Wien:<br />
Obere Augartenstraße 32, A-1020 Wien<br />
T: 01/214 70 07 - 0, F: 01/214 70 08 - 33<br />
Druckwerk Stockerau:<br />
Josef Sandhofer Straße 3, A-2000 Stockerau<br />
T: 02266/681 80 - 0, F: 02266/681 80 - 33<br />
www.boesmueller.at
Eine Marke der Daimler AG<br />
Schnell von A nach B.<br />
Langsam von voll bis leer.<br />
Der neue Actros. Die neue Dimension der Wirtschaftlichkeit.<br />
Bis zu 6 % weniger Kraftstoffverbrauch bei Euro V, bis zu 3 % weniger bei Euro VI – der neue<br />
Actros spart durch eine Vielzahl von technischen Innovationen auf jedem Meter bares Geld.<br />
Und durch das jetzt standardmäßig eingebaute FleetBoard können Sie den Verbrauch zusätzlich<br />
um bis zu 10 % senken. Das Ergebnis: eine einzigartige, besonders profitable Gesamtlösung.<br />
Jetzt bei Ihrem Mercedes-Benz Partner und unter www.mercedes-benz.at/der-neue-actros