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INTERNATIONALES VERKEHRSMAGAZIN - Blickpunkt LKW + BUS

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€ 4,– / 27. Jahrgang Nr. 10/2011 • P.b.b. Verlagspostamt A-6330 Kufstein, Zul.-Nr. 02Z032929M<br />

<strong>INTERNATIONALES</strong> <strong>VERKEHRSMAGAZIN</strong><br />

www.blickpunkt-lkw-bus.com<br />

Österreichs Fachmagazin für Transport,<br />

Spedition, Bau-Fuhrpark, Berufskraftfahrer,<br />

Busbetrieb. Offizielles Medium der Verbände<br />

VBA Österreich und ÖKTV<br />

Keine Verbots-Hysterie<br />

in Tirol<br />

Transportsicherheitstage<br />

in NÖ<br />

Test: Iveco Trakker und<br />

Volvo FM<br />

Jahrestagung der<br />

Busbetreiber


www.blickpunkt-lkw-bus.com<br />

facebook.com/blickpunkt.lkw.bus<br />

youtube.com/blickpunktlkwbus<br />

Sicherheit: Gefahr erkannt - Gefahr gebannt 6<br />

Doppelmoral: Tiroler Fachgruppentagung 10<br />

Europareport: Aktualitäten aus Brüssel 12<br />

Test: Harter Brocken - Der Iveco Trakker 14<br />

Test: Goldene Mitte - Der Volvo FM 410 17<br />

CMR-Haftung und CMR-Versicherung 20<br />

Römer transportiert konsequent effizient 22<br />

DAF optimiert maximale Effizienz 23<br />

Goldberger: Tradition trifft Innovation 24<br />

Neuigkeiten im Verkehrsrecht 26<br />

Scania: Härtegrad Bau 28<br />

MAN: Edition Rudolf Diesel 32<br />

Renault: Clean Tech Trucks 34<br />

Nissan: für Fracht und Freizeit 36<br />

Kortrijk: Welt der Omnibusse 39<br />

Mercedes-Benz: Omnibus-Tage in Mannheim 42<br />

Preiskampf im Abschleppgewerbe 49<br />

Impressum 50<br />

Nur 1,-- Euro bitte!<br />

Der Kufsteiner Speditionskaufmann Joachim Sonnendorfer lud zur<br />

7. Countryweihnacht in den Hödnerhof in Ebbs, und die Western-<br />

Begeisterten folgten seinem Ruf. Das Benefizkonzert zugunsten<br />

von mukoviszidosekranken Kindern brachte einen Reinerlös von<br />

10 000 Euro.<br />

„<strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong>+<strong>BUS</strong>“ stellt sich in den Dienst der guten Sache<br />

und bittet alle Leserinnen und Leser dieser Ausgabe um eine Spende<br />

zu Weihnachten, um den Reinerlös aus der „Countryweihnacht“<br />

zugunsten der unheilbar kranken Kinder und deren Familien in unserem<br />

Land zu erhöhen.<br />

Spendenkonto Verein www.countryweihnacht.at<br />

Konto 0901-020958 bei der Sparkasse Kufstein<br />

EdITorIal<br />

die Feinstaub-lüge<br />

Wahrlich Staub aufgewirbelt haben im zu Ende<br />

gehenden Jahr Korruption, Misswirtschaft, ein<br />

Erguss steuerlicher Schnapsideen, die Griechen,<br />

der Euro und kürzlich die ewige Verdammnis des<br />

Verkehrs und seiner Folgen – unter anderem der<br />

Feinstaub. Natürlich hat auch der Verkehr seinen<br />

Anteil am Feinstaub. Doch ist diese Mitschuld<br />

deutlich geringer als gemeinhin angenommen<br />

wird, nämlich 5,2 % im Jahr 2010 mit sinkender<br />

Tendenz durch den Tausch von Altfahrzeugen.<br />

Während die Autos immer sauberer werden,<br />

herrscht beim Hausbrand Stillstand. Nachholbedarf<br />

in der Optimierung gibt es auch beim Feinstaub-Mitverursacher<br />

Salz- und Splittstreuung.<br />

In diesen beiden für Feinstaub hauptursächlichen<br />

Bereichen sind Staat und Kommunen gefordert.<br />

Darin liegt das größte Effizienz-Potenzial, wenn<br />

das auch nach echter Arbeit verlangt und nicht<br />

so leicht Wählerstimmen verspricht wie Aktionismus<br />

gegen den Lkw. Ihn hat schon EU-Klimakommissarin<br />

(diese Funktion gibt es erst seit<br />

2010) Hedegaard im Visier. Ihre ehrgeizigen<br />

Pläne für Nutzfahrzeuge, 2013 schon wieder einen<br />

Vorschlag für CO 2 -Begrenzungen von Bussen<br />

und Lastwagen einzuführen, begründet sie mit<br />

einer CO 2 -Politik als Job-Motor.<br />

Apropos Jobs: Das EU-Parlament hat grünes<br />

Licht gegeben für die Auszahlung von 3,64 Mio.<br />

Euro aus dem Globalisierungsfonds (EGF) für<br />

502 gekündigte Arbeitnehmer aus österreichischen<br />

Transportunternehmen. Eigentlich delikat<br />

bei dem in der Branche so viel beklagten<br />

„Fahrermangel“.<br />

Ihr Harald Gamper<br />

<strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011 3


BlIcKpuNKT aKTuEll<br />

Iveco: Neuigkeiten und viele Ideen?<br />

Am Rande des Oktoberfestes, das kürzlich<br />

auf dem Gelände der Iveco Austria,<br />

Niederlassung Wien, stattfand, baten wir<br />

Martin Stranzl, den Geschäftsführer der Iveco<br />

Austria Ges.m.b.H., zu einem Gespräch über<br />

die Lage der Nutzfahrzeugbranche in Österreich<br />

generell sowie die Antworten der Iveco<br />

Austria auf die Herausforderungen am Markt.<br />

Im Gespräch wartete er dann mit einigen<br />

Neuigkeiten auf.<br />

Martin Stranzl, Geschäftsführer IVECO Austria GmbH<br />

<strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong>+<strong>BUS</strong>: Dieses Jahr stand bei<br />

den Lkw-Produzenten ganz unter dem Motto<br />

der „Effizienzoptimierung“. Dieselpreise, Fahrverbote<br />

und das noch nicht wiederhergestellte<br />

Wirtschaftswachstum erfordern den „Supertruck“<br />

schlechthin. Wird der EcoStralis diesem Leitbild<br />

gerecht?<br />

Martin Stranzl: Das Konzept des EcoStralis<br />

ist ganz einfach: Treibstoffkosten minimieren<br />

bei maximaler Transportgeschwindigkeit. Seit<br />

Jahren hat sich der Stralis als kostengünstiges<br />

Fahrzeug in der Anschaffung und in den<br />

Betriebskosten etabliert. Jeder Transportunternehmer<br />

in Österreich, der den Stralis im<br />

Fuhrpark hat, attestiert ihm Bestwerte beim<br />

Treibstoffverbrauch, den Wartungskosten und<br />

bei der Zuverlässigkeit. Es liegt nun an den<br />

Unternehmern selbst, sich ein Bild davon zu<br />

machen. Unsere EcoStralis Testflotte steht<br />

dafür bereit.<br />

Gerade bei Fahrzeugen in der Lebensmitteldistribution<br />

sind niedrige Geräuschemissionen<br />

und umweltfreundliche Antriebe das Gebot der<br />

Stunde. Branchenprimus REWE hat kürzlich<br />

4 <strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011<br />

den ersten Iveco-Hybrid-Lkw in Betrieb genommen.<br />

Was unterscheidet dieses Fahrzeug vom herkömmlichen<br />

Verteiler-Lastwagen?<br />

Martin Stranzl: Mit diesem Iveco Eurocargo<br />

haben wir gemeinsam mit der Rewe<br />

Group den ersten Lkw mit Diesel-Vollhybrid-Antrieb<br />

auf Österreichs Straßen gebracht.<br />

Das Fahrzeug ist für den innerstädtischen<br />

Zustellverkehr ideal geeignet. Die<br />

Batterie für den Elektromotor wird durch die<br />

Bremsvorgänge im Stadtverkehr immer wieder<br />

voll aufgeladen, eine externe Stromversorgung<br />

ist gar nicht vorgesehen. Beim Anfahren und<br />

mit niedriger Geschwindigkeit treibt nur der<br />

Elektromotor das Fahrzeug an. Neben dem<br />

Hybridantrieb, der bis zu 25 % Treibstoffersparnis<br />

ermöglicht, ist das Fahrzeug zudem<br />

nutzlastoptimiert: 5400 kg Nutzlast trotz<br />

Frischdienstkofferaufbau mit Ladebordwand<br />

und Kühlgerät, das ist eine eigene Liga! Und<br />

diesen Nutzlastvorteil bieten natürlich auch<br />

Fahrzeuge mit normalem Dieselmotor. Wir<br />

haben gerade in der Lebensmitteldistribution<br />

langjährige Partnerschaften mit namhaften<br />

Unternehmen, auf die wir sehr stolz sind.<br />

Wie machte sich der Trakker – Ivecos Flaggschiff<br />

für den Baustellenverkehr – heuer am österreichischen<br />

Markt?<br />

Martin Stranzl: Der Trakker ist in seiner<br />

Auslegung eine echte Arbeitsmaschine: ein<br />

robuster Rahmen mit einem kräftigen Motor<br />

und eine komfortable Kabine mit einem<br />

ergonomischen Arbeitsplatz. Ein einfaches,<br />

aber wirkungsvolles Konzept. Am Bau zählen<br />

Leistung und Zuverlässigkeit, genau das bietet<br />

der Trakker. Und auch hier gilt: Ein Vergleich<br />

lohnt sich. Kürzlich testete ein Unternehmer<br />

erstmals den Trakker und ließ ihn auf einer<br />

größeren Baustelle mit seinen anderen Fahrzeugen<br />

mitlaufen. Er war vom Resultat mehr<br />

als positiv überrascht. „Damit hätte ich nie gerechnet“,<br />

war sein bezeichnender Kommentar.<br />

Verfeinert startet nun der Daily, seine Zulassungsstatistik<br />

in der Kleintransport- und<br />

Kurierdienst-Branche?<br />

Martin Stranzl: Bereits seit 1978 ist der Daily<br />

nicht mehr vom Straßenbild wegzudenken.<br />

Er ist seit 30 Jahren weltweit führend in der<br />

3,5 t-Kategorie zu finden und er hat immer<br />

wieder neue Trends gesetzt. Modernste Motoren,<br />

die auch immer wieder von Wettbewerbern<br />

zugekauft werden, spiegeln genau<br />

die Erwartungshaltung des Transporterkunden<br />

wider: gute Beschleunigung in der Stadt,<br />

niedrige Abgaswerte nach Euro 5-/EEV-<br />

Standard, ein niedriger Lärmpegel bei hohen<br />

Geschwindigkeiten sowie ein geringer Kraftstoffverbrauch.<br />

Wichtig für den Kunden ist<br />

auch ein bestechendes Laderaumkonzept.<br />

Wie kann man sich dieses Konzept vorstellen?<br />

Martin Stranzl: Das umfangreiche Modellangebot<br />

des Neuen Daily enthält Kastenwagen<br />

mit acht verschiedenen Ladevolumen bis<br />

17,2 m³, mit einzel- oder zwillingsbereifter<br />

Hinterachse mit bis zu 4140 kg Nutzlast. Bei<br />

den Pritschenwagen bieten wir verschiedene<br />

Ladelängen bis zu 6,10 m, das Fahrerhaus gibt<br />

es wahlweise mit drei Sitzen oder als Doppelkabine<br />

mit sieben Sitzen. Wir bieten unseren<br />

Kunden attraktive Aktionsmodelle mit besonderen<br />

Ausstattungspaketen und auch mit einer<br />

Drei-Jahres-Garantie. Im Transportersegment<br />

sind wir ganz vorne mit dabei und haben für jeden<br />

Kunden, der jetzt einen Transporter sucht,<br />

das richtige Fahrzeug kurzfristig lieferbar.<br />

2012 ist wieder das Jahr der „IAA Nutzfahrzeuge“.<br />

Was dürfen wir auf der globalen Showbühne in<br />

Hannover seitens IVECO erwarten? Eine Modellpflege<br />

für Stralis und Co. oder bleibt es bei<br />

Euro 6 mit „SCR only“ ?<br />

Martin Stranzl: Die IAA ist die Nutzfahrzeug-Leitmesse<br />

und findet in Hannover statt.<br />

Eben in Deutschland, wo Iveco die gesamte<br />

Forschungs- und Entwicklungsarbeit für<br />

den Stralis macht und das Fahrzeug auch im<br />

Montagewerk in Ulm vom Band läuft. Sie<br />

können sich vorstellen, dass Iveco – abgesehen<br />

von Euro 6-Motoren – in Hannover Flagge<br />

zeigen wird. g<br />

Die Kühlung arbeitet immer.<br />

Genau wie wir.<br />

Die Kühlkette muss permanent erhalten bleiben um Ihre Ware zu<br />

schützen. Unser Notdienst steht Ihnen mit Rat und Tat zur Seite damit<br />

Sie unter optimalen Bedingungen ausliefern können.<br />

Rufen Sie uns, ob Tag oder Nacht, und wir sind sofort zur Stelle<br />

um Ihnen zu helfen. Unsere 1700 Techniker sind Experten für<br />

Kühltechnik, elektronische Anbauteile und Dieselmotoren, damit Sie im<br />

Handumdrehen wieder auf die Straße kommen.<br />

Mit über 550 Service Centern und einer mehrsprachigen Hotline in<br />

ganz Europa, dem Nahen Osten und Afrika, stehen wir bereit Ihnen dort<br />

zu helfen wo immer Sie sich gerade befi nden.<br />

Finden Sie das nächste Service Center unter<br />

www.carriertransicold.eu<br />

KUNDENDIENST


BlIcKpuNKT aKTuEll<br />

Gefahr erkannt –<br />

Gefahr gebannt<br />

10. Österreichische Transportsicherheitstage<br />

Einmal mehr war die Austria Trend Eventhotel<br />

Pyramide in Vösendorf am 22. und<br />

23. November 2011 Veranstaltungsort der<br />

Österreichischen Transportsicherheitstage,<br />

die mittlerweile zu den anerkanntesten Tagungen<br />

im Bereich Verkehrssicherheit gehören.<br />

Der Mix aus praxisorientierter Vermittlung<br />

aller Neuerungen und wesentlicher<br />

Änderungen in der Transportwirtschaft sowie<br />

der Erfahrungs- und Informationsaustausch<br />

mit führenden Experten und Anbietern stieß<br />

auch in diesem Jahr wieder auf enormes<br />

Teilnehmerinteresse.<br />

Aufgeteilt in „Ladungssicherungstag“ und<br />

dem „Gefahrgutsicherheitstag“ war der Fokus<br />

der diesjährigen Veranstaltung, die von<br />

der Gutwinski Management GmbH und der<br />

Wirtschaftskammer Österreich, Bundessparte<br />

6 <strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011<br />

Technologische Entwicklungen<br />

und Innovationen in Bezug auf<br />

Sicherheitssysteme für Nfz wurden<br />

von Ing. Mag. Franz Weinberger<br />

(Marketingleiter MAN Truck & <strong>BUS</strong><br />

Vertrieb Österreich AG) vorgestellt. Er<br />

ließ wissen, dass laut EU-Verordnung die<br />

Einführungstermine für Notbremssysteme<br />

und Spurverlassungswarner für neue Typen<br />

ab November 2013 und für Neuzulassungen<br />

ab November 2015 geplant sind. Weiters<br />

sei zu erwarten, dass auch der Einsatz des<br />

ESP (Elektronisches Stabilitätsprogramm)<br />

gesetzlich geregelt werde. Für eine<br />

Erhöhung der Verkehrssicherheit und<br />

Verbesserung des Verkehrsflusses sollen zB<br />

auch „Querführungssysteme“ sorgen. Das<br />

System orientiert sich hierbei mithilfe eines<br />

Laserscanners an der Randbebauung. 4<br />

Ein hochkarätiges Expertenteam erläuterte Maßnahmen und gesetzliche Regelungen zur<br />

richtigen Ladungssicherung im Gütertransport.<br />

V. re. n. li. Martin Malits (GrInsp., Bundestrainer Schwerverkehr, BMI), Dr. Erik Wolf<br />

(Geschäftsführer der Bundessparte Transport und Verkehr), Ing. Konrad Rainer (cargo<br />

safety og), DI (FH) Rudolf Sander (DEKRA Automobil GmbH, Augsburg), Dr. Thomas<br />

Gutwinski (Gutwinski Management GmbH), Peter Widmann (Versicherungskommissar<br />

für Transportschäden), DI Jürgen Kempf (Wilhelm Schwarzmüller GesmbH)<br />

undn DI Thorsten Perk (Fahrzeugwerk Bernhard Krone GmbH) 6<br />

5 Mag. Alexander Klacska,<br />

Obmann der Bundessparte Transport<br />

und Verkehr in der WKO<br />

„Eine Schlüsselrolle<br />

bei der ladungssicherung<br />

kommt auch<br />

den Verladungsverantwortlichen<br />

zu.“<br />

Mag. Alexander Klacska<br />

Transport und Verkehr, gemeinsam durchgeführt<br />

wurde, auf diese zwei wichtigen Spezialgebiete<br />

der Verkehrssicherheit gelegt.<br />

Neuerungen<br />

ladungssicherung<br />

Zur Harmonisierung bei der Berechnung von<br />

Ladungssicherung auf Straßenfahrzeugen soll<br />

die im Jänner dieses Jahres veröffentlichte neue<br />

Europäische Zurrkraftnorm ÖNORM EN<br />

12195-1 beitragen. Änderungen ergeben sich<br />

insbesondere beim Versand palettierter Ware<br />

auf Fahrzeugen mit Siebdruckboden (Holz).<br />

Zudem ist zu beachten, dass Kontrollen in<br />

Deutschland abweichend nach Standards der<br />

VDI-Richtlinien 2700 erfolgen. Die neue<br />

ÖNORM EN 12195-1 enthält unter anderem<br />

auch praktische Verfahren zur Bestimmung<br />

des Reibbeiwertes und der Wirksamkeit<br />

von Ladungssicherungsmaßnahmen. Davon<br />

profitieren insbesondere Unternehmen,<br />

FROHE WEIHNACHTEN UND EINEN GUTEN RUTSCH!<br />

Schwarzmüller ist Österreichs größter Hersteller von <strong>LKW</strong>-<br />

Aufbauten, Anhängern und Sattelanhängern.<br />

Mehr als ein Drittel der Fahrzeuge wird speziell nach Kundenwünschen<br />

gefertigt. Anders als viele Mitbewerber kann<br />

Schwarzmüller dadurch flexibel auf die individuellen<br />

Transportanforderungen reagieren und die Vorstellungen<br />

seiner Kunden optimal umsetzen.<br />

Neben der Neufahrzeugproduktion bietet Schwarzmüller<br />

auch Gebrauchtfahrzeuge an, verkauft Ersatzteile und geht<br />

im Vermietgeschäft auf kurzfristige Kundenanforderungen<br />

ein.<br />

Ein Netz von über 170 Servicepartnern in 20 europäischen<br />

Ländern sorgt für die bestmögliche<br />

Betreuung der Kunden. Somit ist Schwarzmüller europaweit<br />

der starke Partner für die Transportwirtschaft.<br />

w w w. s c h w a r z m u e l l e r. c o m<br />

Hauptwerk: A-4785 Freinberg, Hanzing 11 Telefon: +43(0)7713/800-0 E-Mail: office@schwarzmueller.com


BlIcKpuNKT aKTuEll<br />

5 Kompetente Vertreter der Österreichischen<br />

Transportwirtschaft v. li. n. re.<br />

Walter J. Gerbautz (Fachgruppengeschäftsführer<br />

der Kleintransporteure), Ing. Mag.<br />

Alexander Klasca (WKO, Obmann der<br />

Bundessparte Transport und Verkehr),<br />

Fachverbandsobmann KR Wolfgang Herzer<br />

und Dr. Erik Wolf (Geschäftsführer der<br />

Bundessparte Transport und Verkehr)<br />

die nach eigenen Tests Verladeanweisungen<br />

für den Versand ihrer meist standardisierten<br />

Güter erstellen. Die komplexe<br />

Materie der Ladungssicherung mit etwa 50<br />

Gesetzesstellen, Normen und Richtlinien<br />

wird damit auf betrieblicher Ebene praxisnah<br />

vereinfacht.<br />

„Nur wenn Verlader, Fahrzeugbesitzer und<br />

Lenker ausreichend Bescheid wissen, welche<br />

Gewichtskräfte die Laderaumbegrenzung des<br />

Fahrzeuges aufnimmt und welche Sicherungskräfte<br />

5 Über geplante Maßnahmen zur<br />

Erhöhung der Verkehrssicherheit seitens<br />

der ASFINAG berichtete Dr. Klaus<br />

Schierhackl (Vorstand der ASFINAG).<br />

Zielsetzung sei die Reduktion der Unfälle<br />

bis zum Jahr 2020 um 50 %. Erreicht<br />

werden solle dies durch zumindest einen<br />

Verkehrskontrollplatz pro Hauptkorridor<br />

und mehr Lkw-Stellplätze.<br />

bei der Verankerung des Ladegutes auf der<br />

Ladefläche notwendig sind, können eine<br />

hohe Verkehrssicherheit gewährleistet und<br />

„unser Ziel sind 50 %<br />

weniger unfälle bis<br />

zum Jahr 2020.“<br />

Dr. Klaus Schierhackl, ASFINAG-Vorstand<br />

die Beladung wirtschaftlich optimiert werden.<br />

Ausreichend stabile Fahrzeugaufbauten,<br />

geeignete Versandstücke und die Verwendung<br />

von Antirutschmatten, die eine effiziente<br />

Kombination der Ladungssicherungsmethoden<br />

wie Formschluss und Kraftschluss<br />

ermöglichen, ersparen den Unternehmen<br />

und Lenkern Zeit und Ärger. Die Herstellung<br />

5 Oberst Martin Germ (BMI) erläuterte<br />

in Vertretung von Mag. Johanna Mikl-<br />

Leitner die Ziele des BMI wie zB<br />

Aus- und Fortbildungsmaßnahmen<br />

für Schwerverkehrskontrollorgane.<br />

einer ordnungsgemäßen Ladungssicherung<br />

auf einem Autobahnparkplatz nach einer<br />

Kontrolle oder die nachträgliche Behebung<br />

von Versand- und Unfallschäden sind meist<br />

mit beachtlichen Folgekosten verbunden,<br />

die leicht vermieden werden könnten. Eine<br />

ordnungsgemäße Ladungssicherung fördert<br />

nicht nur die Sicherheit der Fahrzeuglenker<br />

und anderer Straßenverkehrsteilnehmer, sondern<br />

erhöht zudem die Kundenzufriedenheit,<br />

weil Waren unbeschädigt und pünktlich<br />

angeliefert werden können“, so Mag.<br />

Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte<br />

Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer<br />

Österreich.<br />

Im Rahmen der Veranstaltung wurden<br />

Live-Demonstrationen am beladenen<br />

Lkw und Kleintransporter vorgeführt.<br />

Mit einem umfassenden Angebot an<br />

Neuerungen zur Ladungssicherung war<br />

das Würth Verkaufsteam vor Ort.<br />

V. li. n. re. Norbert Oberreuther, Gerald<br />

Bertl, Andreas Brunner, Christian<br />

Park und Siegfried Kalteis 4<br />

Neue Sicherheitspflichten<br />

bei Gefahrguttransporten<br />

Die Änderungen bei den Vorschriften für Gefahrenguttransporte<br />

erläuterte Dr. Erik Wolf,<br />

Geschäftsführer der Bundessparte Transport<br />

und Verkehr. Die Novelle 2011 des Gefahrgutbeförderungsgesetzes<br />

soll gewährleisten,<br />

dass Rechtsunsicherheiten bei Kontrollen<br />

künftig der Vergangenheit angehören. Zukünftig<br />

treten Änderungen der Vorschriften<br />

gleichzeitig für nationale und grenzüberschreitende<br />

Transporte in Kraft. Die Beachtung<br />

von zwei unterschiedlichen Rechtsvorschriften<br />

entfällt. Doppelgleisigkeit bei<br />

Beförderungspapieren, der Programmierung<br />

der EDV, der Anbringung von UN-Nummern<br />

und Gefahrzetteln an Versandstücken<br />

entfallen. Es gelten neue Sicherheitsvorschriften<br />

bei der Kennzeichnung und Bezettelung<br />

von Beförderungseinheiten, Verpackung und<br />

Containern, den mitgeführten Dokumenten<br />

und der Schutzausrüstung sowie den<br />

Für den Bereich sicherer<br />

Gefahrenguttransport präsentierten<br />

Ing. Gerhard Peham (Ltg. Technische<br />

Dienstleistungen/ADR-Abnahmen;<br />

li.) und DI Thomas Schmalzer (Ltg.<br />

Auftragsmanagement) einen Schwarzmüller<br />

Aluminium-Leichtbau-Tanksattel zum<br />

Transport von Diesel und Benzin. Das<br />

Fahrzeug verfügt über ein Fassungsvolumen<br />

von 43 500 l, das in fünf unterschiedliche<br />

große Kammern aufgeteilt ist, und<br />

modernste Peilstab-Messtechnologie<br />

inkl. GPS-Überwachung und GPRS-<br />

Datenübertragung direkt ins Büro. 4<br />

Eintragungen im Beförderungspapier. Wolf<br />

wies darauf hin, dass Mitarbeiter künftig<br />

bereits zu unterweisen sind, bevor sie erstmals<br />

betriebliche Pflichten bei der Abwicklung<br />

von Gefahrgutbeförderungen übernehmen.<br />

Zudem können beim Versand von<br />

Gefahrgütern mittels Luftfracht erstmals<br />

auch Kontrollen am Betriebsgelände von<br />

Versendern stattfinden.<br />

„Hohe Sachkompetenz<br />

aller Beteiligten<br />

ist Voraussetzung<br />

für hohes<br />

Sicherheitsniveau.“<br />

Dr. Erik Wolf, GF Bundessparte Transport<br />

und Verkehr<br />

„Eine hohe Sachkompetenz bei heimischen<br />

und ausländischen Frächtern, Spediteuren<br />

und Verladern, aber auch bei den Kontrollorganen<br />

und Einsatzkräften ist eine wesentliche<br />

Voraussetzung bei der Erfüllung hoher<br />

Sicherheitsniveaus“, appellierte Wolf an die<br />

Unternehmen, schriftliche Weisungen (Unfallmerkblätter)<br />

und Ausrüstungsgegenstände<br />

für Notfallmaßnahmen auf dem aktuellen<br />

Stand zu halten und die neue Aufbewahrungspflicht<br />

für Gefahrgutbeförderungspapiere<br />

von drei Monaten zu beachten.<br />

In Bereichen, wo Gefahrgüter in kleinen<br />

Mengen sowie über geringe Entfernungen<br />

befördert werden, ermöglicht die Novelle<br />

des Gefahrgutbeförderungsgesetzes die<br />

österreichweite Festlegung von vereinfachten<br />

Transportbedingungen per Verordnung,<br />

wenn Mindestsicherheitsstandards gewährleistet<br />

werden. Vom Entfall von Einzelgenehmigungsverfahren<br />

in den Bundesländern<br />

können bestimmte Wirtschaftsbereiche wie<br />

die Bauwirtschaft, Handelsunternehmen wie<br />

der Landesprodukthandel oder Betriebe der<br />

Abfallwirtschaft profitieren. Wolfgang Schröpel


BlIcKpuNKT aKTuEll<br />

Markus Widmann,<br />

Leiter Verkehrsabteilung<br />

der Tiroler Polizei 4<br />

Gabi Schmidhäuser, Mercedes-<br />

Benz , Leitung Nutzfahrzeuge<br />

Vertrieb und Marketing 6<br />

Mercedes-Benz und Schwarzmüller 4<br />

als Hauptsponsoren der Tiroler<br />

Fachgruppentagung 6<br />

3 Toni Prantauer,<br />

Nahverkehr-Obmann Tirol<br />

Ulf Schmid, Fernverkehr-<br />

Obmann Tirol 4<br />

3 Christoph Walser,<br />

Sprecher der<br />

Kleintransporteure<br />

Heinz Schlierhuber,<br />

Obmann-Stv. im<br />

Fachverband 4<br />

Fachgruppentagung<br />

im Retterwerk Hall<br />

Tiroler<br />

doppelmoral<br />

Warum Fahrverbote, Bullenalarm und Ruhezeiten die Gemüter erregen,<br />

versuchten die Redner der Tiroler Fachgruppentagung zu begründen.<br />

Ein sommerheißer, strahlend blauer Samstag<br />

in Hall bei Innsbruck, mit traumhafter<br />

Sicht auf die Berge und den vor dem Retterwerk<br />

ausgestellten, viel bestaunten neuen<br />

Actros Euro 6. Stellvertretend für den Gastgeber<br />

Pappas/Mercedes-Benz hießen Gabi<br />

Schmidhäuser, Franz Schätz und Retterwerk-Geschäftsführer<br />

Benedikt Margreiter<br />

die Landesobleute der Tiroler Transporteure<br />

sowie die zahlreich angereisten Gäste<br />

herzlich willkommen. Als die Herren von<br />

Landesregierung und Polizei Platz nahmen,<br />

ging ein Raunen durch die Reihen, denn<br />

die äußerst sensiblen Lkw-Kontrollen, die<br />

überbordenden Fahrverbote, die starren Ruhezeiten<br />

und letztlich die 25%ige Mauterhöhung<br />

im Unterinntal sind schmerzliche<br />

Schraubenzwingen für die Tiroler Fuhrunternehmerschaft.<br />

Zehn Prozent der Fahrleistungen<br />

der Tiroler Güterbeförderer sind<br />

Umwege, um der Vielzahl an Fahrverboten<br />

auszuweichen. Deshalb forderten Fachgruppenobmann<br />

Gottfried Strobl und sein für<br />

den Nahverkehr verantwortlicher Stellvertreter<br />

Toni Prantauer, unsinnige Fahrverbote<br />

aufzuheben sowie die Lenk- und Ruhezeiten<br />

auf ein verträgliches Maß zu ändern. Die<br />

derzeitige Situation gleiche nämlich einem<br />

Arbeitsverbot. Kritisiert hat Strobl weiters<br />

die Messstelle Vomp an der A12, die genau<br />

dort angebracht ist, wo Lkw zu beschleunigen<br />

haben. So kommen dann vorgegaukelte<br />

Messwerte zustande und dem Lkw der Ruf<br />

des Luftverschmutzers zu, was natürlich in<br />

keiner Weise zutreffend ist, und die Politik<br />

nimmt diese Werte zum Anlass für Restriktionen,<br />

weil es ja gelte, das Parade-Tourismusland<br />

Tirol von jeglichem Lkw-Verkehr<br />

ungestört zu lassen. Natürlich müssen aber<br />

die Tourismusgemeinden in den Skiregionen<br />

laufend mit Heizöl und Lebensmittel<br />

via Lastwagen versorgt werden. In diese<br />

Skiregionen mit Straßenerschließung auf<br />

bis zu 2000 m Seehöhe führen aber keine<br />

Gleise. Ein 5-Sterne-Hotelier aus Hochgurgl<br />

erzählte uns erst kürzlich von seinem<br />

monatlichen Heizölverbrauch von 30 000 l,<br />

die ihm der Lkw mit Hänger über die vielen<br />

Kurven und Hänge stets zuverlässig bei<br />

jedem Wetter liefert. Allein die Mineralölsteuer,<br />

die der Finanzminister davon regelmäßig<br />

abbekommt, ist schwindelerregend<br />

hoch. Auf die Frage von Fachverbands-<br />

Vize Heinz Schierhuber an Oberst Markus<br />

Widmann, den Leiter der Verkehrsabteilung<br />

der Tiroler Polizei, warum in Tirol schikanös<br />

anmutende Lkw-Beanstandungen abgestraft<br />

werden, wie sie in anderen Bundesländern<br />

nicht erfolgen, wich dieser nicht von der<br />

gängigen Tiroler Praxis ab. So kostet etwa<br />

das Nichtmitführen einer EU-Gemeinschaftslizenz<br />

1450 Euro Strafe. Trotzdem<br />

pochte Schierhuber auf mehr Toleranz bei<br />

geringen Über-schreitungen und Augenmaß<br />

sowie Hausverstand, wenn Mängel unterster<br />

Geringfügigkeit festgestellt werden. Martin<br />

Klingler vom Entsorgungsunternehmen<br />

Daka, das für die Nachsorgelogistik zuständig<br />

ist, präsentierte Zahlenmaterial, wonach<br />

im letzten Jahr 3000 Umladungen vollzogen<br />

und 4163 Nachsorgeleistungen erbracht<br />

worden sind. Das sektorale Fahrverbot zu<br />

überdenken, forderte der in Vertretung von<br />

Fachverbandsobmann Wolfgang Herzer<br />

anwesende Heinz Schierhuber aus Zwettl/<br />

NÖ, weil durch die Brennersanierung erhebliche<br />

Kapazitätsprobleme aufkommen<br />

werden. Den Schlusspunkt der Tagung setzte<br />

Logcom-Geschäftsführer Peter Tropper<br />

mit dem Appell, dass Tirols Transporteure<br />

ihre „Friends on the Road“-Zugehörigkeit<br />

auf ihre Fahnen bzw. Lastwagen heften.<br />

Die Vorzüge des neuen Mercedes-Benz<br />

Actros erklärte auf charmante Weise<br />

Mercedes Nutzfahrzeug-Vertriebschefin<br />

Gabi Schmidhäuser und leitete gekonnt auf<br />

eine rege Diskussion der Teilnehmer im Anschluss<br />

an die Tagung über. g<br />

5 Gottfried Strobl,<br />

Fachgruppenobmann der<br />

Tiroler Transporteure<br />

<strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011 11


Europa rEporT<br />

Kallas wirbt um<br />

privatinvestitionen<br />

ins<br />

Verkehrsnetz<br />

EU-Verkehrskommissar Siim Kallas hat<br />

für eine Beteiligung des privaten Sektors<br />

beim Ausbau der europäischen Verkehrsnetze<br />

geworben. Die von ihm im<br />

vorgelegte „Connecting Europe Fazilität“<br />

werde, gerade in Zeiten von Haushaltsknappheit,<br />

zusätzliche private Investitionen<br />

für den Transportbereich ermöglichen,<br />

sagte Kallas vor Vertretern von<br />

Politik und Wirtschaft bei den so genannten<br />

TEN-V-Tagen im belgischen Antwerpen.<br />

„Wir denken, dass allein durch<br />

innovative Finanzierungsinstrumente,<br />

wie Projekt-Bonds, rund zwei Milliarden<br />

Euro generiert werden können“, sagte<br />

der Kommissar. Nur mit einer modernisierten,<br />

sehr viel effektiveren und stärker<br />

zielgerichteten Verkehrspolitik, die einen<br />

echten europäischen Mehrwert bringe,<br />

werde er in der Lage sein, die Connecting<br />

Europe-Idee bei den anstehenden<br />

Finanzverhandlungen für die Jahre 2014<br />

bis 2020 zu verteidigen. Um das von ihm<br />

vorgeschlagene Kernnetz zu erreichen,<br />

setzt die Kommission auf einen verstärkten<br />

Korridoransatz, mit dem vorrangig<br />

Eu: Tierschutz beim<br />

Transport kann<br />

verbessert werden<br />

Die EU-Vorschriften für Tiertransporte<br />

haben sich günstig auf den Tierschutz<br />

während des Transports ausgewirkt, ohne<br />

zugleich die befürchteten negativen Auswirkungen<br />

auf das Volumen des Handels<br />

mit lebenden Tieren zu haben. Zu diesem<br />

Ergebnis kommt ein Zwischenbericht der<br />

EU-Kommission über die Auswirkungen<br />

der im Dezember 2004 verabschiedeten<br />

Tierschutzrichtlinie, der jetzt dem Europaparlament<br />

vorgelegt wurde. Zugleich<br />

räumt die Kommission in dem Bericht<br />

aber auch „Verbesserungsmöglichkeiten“<br />

ein. So habe die EU-Agentur für Lebensmittelsicherheit<br />

(EFSA) festgestellt, dass<br />

die Verordnung der Union „nicht vollständig<br />

den neuesten wissenschaftlichen<br />

Erkenntnissen“ entspreche. Eine erneute<br />

Änderung der Regeln hält die Brüsseler<br />

Behörde allerdings nicht für nötig: Für<br />

die meisten Tierarten könne die Lükke<br />

zwischen den Vorschriften und den<br />

letzten wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />

am besten durch „Leitlinien für eine gute<br />

12 <strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011<br />

fehlende Verbindungsstücke und unzureichende<br />

Ost-West-Verkehrswege ausgebaut<br />

werden sollen. Dieser Ansatz bringe<br />

den besten Gegenwert für das investierte<br />

Geld, warb der Kommissar: „Ein Euro,<br />

der nur in einem Land ausgegeben wird,<br />

bringt ein sehr viel schlechteres Resultat,<br />

als ein Euro, der koordiniert von mehreren<br />

Mitgliedstaaten und an dem Projekt<br />

Interessierten ausgegeben wird, die dabei<br />

den gesamten Verkehrsfluss und den Bedarf<br />

berücksichtigen“, sagte Kallas. Er<br />

hat dabei hohe Erwartungen: Mit den<br />

31,7 Milliarden Euro, die Brüssel während<br />

der nächsten Finanzperiode für den<br />

Ausbau der Verkehrsnetze bereitstellen<br />

will, könnten durch die Beteiligung der<br />

Mitgliedstaaten und des privaten Sektors<br />

Investitionen in einer Höhe von<br />

zwischen 140 und 150 Milliarden Euro<br />

aktiviert werden. Bei den TEN-V-Tagen<br />

2011, die bereits zum vierten Mal von<br />

der Kommission veranstaltet wurden,<br />

sind Vertreter der EU-Institutionen und<br />

der Mitgliedstaaten mit rund 600 Entscheidungsträgern<br />

und Unternehmensführern<br />

zusammengekommen, um die<br />

Entwicklung der europäischen Verkehrspolitik<br />

zu diskutieren.<br />

g<br />

Praxis“ geschlossen werden“, heißt es in<br />

ihrem Bericht. Mit solchen Leitlinien, die<br />

in der Richtlinie bereits vorgesehen sind,<br />

will Brüssel jetzt „Unstimmigkeiten“ bei<br />

der Auslegung der Regeln ausräumen<br />

und für eine einheitlichere Anwendung<br />

sorgen. Zugleich sollten die Branche und<br />

andere betroffene Kreise dazu ermuntert<br />

werden, höhere als die Mindeststandards<br />

beim Transport von Tieren anzuwenden,<br />

heißt es in dem Bericht. Darin fordert die<br />

Kommission von den dafür zuständigen<br />

Mitgliedstaaten aber auch eine Verstärkung<br />

der Kontrollen. So werde das Potenzial<br />

des seinerzeit vorgeschriebenen<br />

Einbaus von Navigationssystemen in<br />

für Langstreckentransporte zugelassene<br />

Fahrzeuge bisher nicht voll ausgeschöpft.<br />

Wenn diese Systeme besser zur Kontrolle<br />

von Fahrzeiten, Besatzdichte und anderen<br />

Vorgaben für Tiertransporte genutzt<br />

würden, dann könne damit auch der Verwaltungsaufwand<br />

für die Transportunternehmen<br />

gesenkt werden. Voraussetzung<br />

dafür sei aber auch, dass die Fahrer besser<br />

für den Umgang mit diesen Geräten<br />

geschult würden. g<br />

Brüssel mahnt<br />

Mitglieder ab<br />

Die EU-Kommission hat Griechenland<br />

aufgefordert, sein Gesetz über<br />

Gefahrguttransporte auf den neuesten<br />

Stand zu bringen. Falls die<br />

Regierung in Athen dieser Pflicht<br />

nicht innerhalb von zwei Monaten<br />

nachkomme und den Vollzug nach<br />

Brüssel melde, könne die Kommission<br />

den Europäischen Gerichtshof<br />

anrufen, heißt es in einer Mitteilung<br />

der Brüsseler Behörde. Die EU-Vorschriften<br />

in diesem Bereich werden<br />

alle zwei Jahre überarbeitet, um mit<br />

dem neuesten Stand von Wissenschaft<br />

und Technik mithalten zu<br />

können. Die letzten Änderungen aus<br />

dem Jahr 2010 hätten bis spätestens<br />

Juni 2011 in allen Mitgliedstaaten<br />

in die dortigen Gesetze übernommen<br />

werden müssen, was in Griechenland<br />

bisher aber nicht erfolgt<br />

ist. Ähnliche Mahnungen mussten<br />

sich allerdings auch andere Mitgliedstaaten<br />

gefallen lassen. So hat Italien<br />

bisher die Sicherheitsvorschriften<br />

für den Transport von ortsbeweglichen<br />

Druckbehältern noch nicht<br />

übernommen. In den Niederlanden<br />

und Zypern wurden die Regeln über<br />

den einheitlichen Führerschein, der<br />

ab Anfang 2013 eingeführt werden<br />

soll, bisher nicht verabschiedet. Die<br />

EU-Richtlinie, mit der neue Führerscheinklassen<br />

und eine einheitliche<br />

Gültigkeitsdauer von Führerscheinen<br />

eingeführt werden, hätte bereits seit<br />

Januar 2011 in allen EU-Ländern<br />

Gesetz sein müssen. Und Finnland<br />

wurde abgemahnt, weil es das von<br />

der EU beschlossene einheitliche<br />

Verfahren für das Sicherheitsmanagement<br />

der Verkehrswege bisher nicht<br />

anwendet. g<br />

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<strong>Blickpunkt</strong> lKW + BuS!<br />

Strassen nach<br />

osten<br />

Die EU hat sich mit ihren östlichen<br />

Nachbarn auf eine Verbesserung der<br />

Verkehrsverbindungen und eine bessere<br />

Zusammenarbeit im Verkehrsbereich verständigt.<br />

Bei einem ersten Ministertreffen<br />

zwischen der Union und den Ländern der<br />

so genannten „östlichen Partnerschaft“<br />

– Armenien, Aserbeidschan, Georgien,<br />

der Republik Moldau, der Ukraine und<br />

Weißrussland – wurde ein gemeinsamer<br />

Verkehrsausschuss eingesetzt, der Pläne<br />

für eine engere Integration des Verkehrsmarktes<br />

und bessere Infrastrukturverbin-<br />

Bahnen fürchten<br />

Giga-liner<br />

Eine europaweite Einführung von längeren<br />

und schwereren Lastkraftwagen würde<br />

die Verwirklichung der verkehrspolitischen<br />

Ziele der Europäischen Union gefährden.<br />

Zu diesem Schluss kommt eine Studie<br />

des Karlsruher Fraunhofer-Instituts für<br />

System- und Innovationsforschung (ISI)<br />

und der K+P Transport Consultants, die<br />

zwischen Juni 2010 und August 2011 im<br />

Auftrag der Gemeinschaft der Europäischen<br />

Eisenbahn- und Infrastrukturunternehmen<br />

(CER) erstellt wurde. Durch ihre<br />

Kostenvorteile würden die in den Medien<br />

oft als Megatrucks oder Giga-Liner bezeichneten<br />

Groß-Lkw zu einer erheblichen<br />

Verlagerung des Güterverkehrs zu Lasten<br />

der Schiene führen, stellt die Studie fest.<br />

Sie errechnet im Einzelwagenverkehr von<br />

einer Rückverlagerung auf die Straße um<br />

bis zu 35 %. Auch der kombinierte Verkehr<br />

werde Marktanteile verlieren. Dies könne<br />

zur vollständigen oder teilweisen Aufgabe<br />

einzelner Schienen-Märkte führen.<br />

Unterdessen hat sich auch der Verkehrsausschuss<br />

des Europaparlaments gegen eine<br />

EU-weite Zulassung von Groß-Lkw bis zu<br />

einem Gewicht von 60 t ausgesprochen,<br />

wie sie vor allem von Schweden, Finnland<br />

und den Niederlanden gefordert wird. In<br />

ihrer Stellungnahme zum Weißbuch Verkehr<br />

von EU-Kommissar Siim Kallas sprechen<br />

sich die Abgeordneten vielmehr für<br />

eine effiziente Komodalität aus, in deren<br />

dungen entwickeln soll. Geplant wird<br />

außerdem der Aufbau eines regionalen<br />

Verkehrsnetzes in den östlichen Partnerländern,<br />

das dann an das TEN-V-Netz<br />

der EU angebunden werden soll. Alle<br />

Beteiligten seien sich einig gewesen, dass<br />

gemeinsame Anstrengungen für eine<br />

engere Zusammenarbeit im Verkehrsbereich<br />

für alle Seiten von Vorteil seien,<br />

sagte EU-Verkehrskommissar Siim Kallas<br />

nach dem Treffen im polnischen Krakau.<br />

Er hatte Mitte des Jahres einen Aktionsplan<br />

vorgelegt, mit dem Europa die Verkehrsverbindungen<br />

zu seinen Nachbarn<br />

verbessern will. g<br />

Rahmen die verschiedenen Verkehrsträger<br />

angesichts der sich abzeichnenden Kapazitätsprobleme<br />

nicht im Wettbewerb miteinander<br />

stehen, sondern sich vielmehr ergänzen<br />

sollten. Die Komodalität werde auch<br />

verbessert, „wenn Ladeeinheiten angepasst<br />

werden und von einer Verkehrsart zur<br />

anderen keine Volumen verloren gehen“,<br />

stellt der Berichterstatter des Parlaments,<br />

der Belgier Matthieu Grosch, in seiner Begründung<br />

fest. Nach Auffassung der Abgeordneten<br />

bleibt die Zuständigkeit für die<br />

Zulassung der Groß-Lkw damit weiterhin<br />

bei den einzelnen Mitgliedstaaten. Dort<br />

sind die Giga-Liner unterdessen weiter auf<br />

dem Vormarsch: Deutschland hat jetzt den<br />

Weg für einen fünfjährigen Feldversuch<br />

mit Fahrzeugen mit einer Länge von bis zu<br />

25,25 m freigemacht. Ab Frühjahr 2012<br />

werden damit rund 400 dieser Giga-Liner<br />

in mehreren Bundesländern, die sich an<br />

dem Versuch beteiligen, über vordefinierte<br />

Routen rollen dürfen. Oppositionspolitiker<br />

und Bahnvertreter protest-ieren<br />

gegen den Versuch: Sie befürchten, dass<br />

durch die Groß-Lkw, die etwa 50 % mehr<br />

Fracht als herkömmliche Fahrzeuge transportieren<br />

können, der Güterverkehr auf<br />

der Schiene an Attraktivität verliert. Entsprechend<br />

deutlich äußerte sich auch der<br />

Direktor des CER und frühere Chef der<br />

Deutschen Bahn, Johannes Ludewig, der<br />

die Fraunhofer-Studie in Auftrag gegeben<br />

hatte: In ihrem Weißbuch habe die EU-<br />

Kommission anerkannt, dass die Stärke<br />

mobile Radgreiferhebeanlage<br />

von 10 to. bis 64 to. Tragkraft<br />

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Tel: +43 (0) 662 450588 10<br />

Tobias Freudenberg berichtet aus Brüssel<br />

der Schiene im Frachtbereich bei den<br />

mittleren und längeren Strecken liege und<br />

dass im Rahmen der Bemühungen um<br />

die Reduzierung des CO2-Ausstoßes der<br />

Frachtverkehr abseits von der Straße ermutigt<br />

werden sollte. Die Zulassung von<br />

Megatrucks bewirke jedoch das Gegenteil:<br />

„Weit davon entfernt, der Umwelt zu nützen,<br />

würden diese Fahrzeuge viele Schienenfracht-Märkte<br />

unwirtschaftlich machen<br />

und lediglich die CO2-Emissionen<br />

erhöhen“, sagte Ludewig. Laut der Studie<br />

drohen den Eisenbahnunternehmen auf<br />

den fünf untersuchten Korridoren auf<br />

der Grundlage des Jahres 2008 Einnahmeverluste<br />

von 484 Mio. Euro im kombinierten<br />

Verkehr und 504 Mio. Euro im<br />

Einzelwagenverkehr. Zudem müssten sie<br />

mit zusätzlichen Investitionen zur Anpassung<br />

ihrer Terminals an längere Fahrzeuge<br />

rechnen. Gleichzeitig verursache der Strassengüter-Transport<br />

aber sehr viel höhere<br />

externe Kosten wie Abgase, Unfälle und<br />

Lärm. Bei den derzeitigen Standard-Lkw<br />

seien diese Kosten je Tonnenkilometer um<br />

viermal höher als im Einzelwagen-Verkehr<br />

auf der Schiene und sogar fünfmal höher<br />

als im kombinierten Verkehr. Lang-Lkw<br />

seien bei diesen externen Kosten, die fast<br />

zur Hälfte durch die Folgen von Unfällen<br />

verursacht werden, gerade einmal 10 %<br />

effizienter als herkömmliche Fahrzeuge,<br />

stellt die Studie fest.<br />

g<br />

<strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011 13


BlIcKpuNKT TEST<br />

Aufgeräumter Bauarbeiter Vorwahltasten für das Eurotronic-Getriebe<br />

Schottergrube, Steinbruch oder Großbaustelle.<br />

Dort werken Offroader. Die Königsklasse<br />

dabei sind sicherlich die 4-Achser, die in<br />

Österreich am häufigsten in 8x4-Konfiguration<br />

geordert werden. Wer oft im Gelände<br />

unterwegs ist und auch noch ordentlich<br />

draufpackt, braucht die passende Antriebsleistung.<br />

Somit erklären sich die 450 PS unseres<br />

Testwagens – ein IVECO Trakker AD<br />

340 T 45 4-Achser – der mit einer Meiller<br />

Brücke anrollte.<br />

Unser Testwagen kam mit der gerne genommenen<br />

Active Day Version mit Normaldach.<br />

Mit der optionalen Luftfederung beim Fahrerhaus<br />

war das Fahrzeug besonders fein ausgerüstet,<br />

denn sie vermittelt natürlich überall<br />

gesteigerten Fahrkomfort, im unwegsamen<br />

Gelände genauso wie auf der Straße. Die Phalanx<br />

des Italieners ist auf jeden Fall mächtig.<br />

Der Frontgrill steht beim Trakker mit sehr<br />

breiten Lufteinlasskanälen stolz im Wind,<br />

trotzdem bleibt mehr als genug Platz für<br />

die Firmenaufschrift. Die mächtige dreiteilige<br />

Stahlstoßstange ist dunkelgrau, passend<br />

zu den Kunststoffteilen lackiert und ganz<br />

14 <strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011<br />

offensichtlich für härteste Einsätze konzipiert.<br />

Die einzelnen Segmente sind gegebenenfalls<br />

leicht zu tauschen, und das spart Kosten,<br />

weil nach Rempeleien nicht immer gleich<br />

die ganze Stange erneuert werden muss. Die<br />

untere Trittstufe zum Fahrerhaus ist beweglich<br />

ausgeführt, um ungewollte Berührungen<br />

nicht gleich mit einer Beschädigung gleichzusetzen.<br />

Auffällig ist an der Fahrerseite eine<br />

ausgezeichnete Dachreling mit zusätzlicher<br />

Trittplatte zur gefahrlosen Einsichtnahme auf<br />

die Ladefläche des Kippers.<br />

Der Innenraum der Tageskabine ist recht geräumig<br />

und sauber aufgeräumt. Pflegeleichte<br />

Oberflächen dominieren. Die Lenkung ist<br />

42° in der Neigung und 60 mm in der Länge<br />

zu verstellen. Der Durchmesser des Multifunktionslenkrades<br />

beträgt 470 mm. Annehmlichkeiten<br />

wie Klimaanlage und Standheizung<br />

sind bei Fahrzeugen dieser Klasse<br />

freilich an Bord keine Seltenheit mehr. Zahlreiche<br />

Staufächer mit/ohne Klappe und ein<br />

trittfestes Dokumentenfach sowie Flaschen-<br />

und Getränkehalter erleichtern es, Ordnung<br />

zu halten.<br />

Harter<br />

Brocken<br />

Iveco Trakker 450 EEV. Abseits<br />

befestigter Straßen ist er in Bestform<br />

Iveco Trakker 450 PS EEV-<br />

Abgasnorm, mit Active Day-Kabine<br />

Unerlässlich am Bau<br />

und in der Grube:<br />

Steinschlagschutz<br />

Motor und Getriebe<br />

Der passende Motor ist im Gelände besonders<br />

wichtig! Beim Trakker werden daher je<br />

nach Einsatzschwere die Motoren Cursor<br />

8 und Cursor 13 eingesetzt. Für den harten<br />

Einsatz im Gelände empfiehlt sich der<br />

Cursor 13 mit einer Bandbreite von 410 bis<br />

500 PS. Motorseitig konnten wir daher mit<br />

dem 450 PS Cursor 13 EEV aus dem Vollen<br />

schöpfen. 2200 Nm Drehmoment stehen<br />

von 1000 bis 1440 U/min zum Abruf bereit.<br />

Die maximale Leistung von 450 PS wird von<br />

1440 bis 1900 U/min geboten. Bereits seit<br />

längerem bekannt ist, dass die Nennleistung<br />

und das maximale Drehmoment über weite<br />

Drehzahlbereiche zur Verfügung stehen.<br />

Das EDC-gesteuerte PDE-Einspritzsystem<br />

sorgt zusammen mit dem VGT-Turbolader<br />

mit variabler Geometrie dafür, dass auch bei<br />

niedrigen Drehzahlen schon sehr hohe Drehmomente<br />

erreicht werden – was beim Fahren<br />

in steilem Gelände deutlich spürbar ist. Da<br />

die Nennleistung sehr früh zur Verfügung<br />

steht, kann man letztlich früher hochschalten<br />

und länger im höheren Gang fahren.<br />

Abladung hinten Abladung seitlich<br />

Bei den bekannten Verbräuchen im Gelände<br />

daher nicht uninteressant. Die SCR-Anlage<br />

mit OBD2-Kontrolle, NOx-Sensor und<br />

Steuerung der Reduktionsmittelreduzierung<br />

sind ohnedies obligatorisch. Der Auspuff war<br />

beim Testwagen hochgezogen und verfügte<br />

über einen Katalysator, aber keinen Partikelfilter<br />

trotz EEV-Homologierung. Dies gilt<br />

übrigens für alle Schweren bei Iveco. Wir<br />

warten somit gespannt auf den italienischen<br />

Euro 6er. Der Luftfilter war recht hoch verbaut,<br />

um das Wechseln bzw. das Reinigen des<br />

Einsatzes zu erleichtern. Bemerkenswert ist<br />

die 15°-Schräglage beim Einbau des Cursor-<br />

Motors. Der Vorteil dieser Lösung liegt auf<br />

der Hand. Die Kardanwelle muss nicht so<br />

stark abgewinkelt werden. Neben den manuellen<br />

Getrieben werden für den Trakker<br />

das automatisierte Eurotronic als 12- und<br />

16-Ganggetriebe angeboten. Obwohl sich<br />

viele Kunden für das 12-Gang-Getriebe entscheiden,<br />

wollen wir an dieser Stelle eine Lanze<br />

für die 16-Gang-Variante ZF 16 AS 2630<br />

TO (1:4,23) brechen. Hier besteht nämlich<br />

Extra Fenster zur Sicht in die Flanke Geniale Mechanik<br />

kaum ein Gewichts- oder Preisunterschied,<br />

und gerade in unseren Breiten bietet ein<br />

16-Gang-Getriebe im schweren Offroad-<br />

Gelände doch einige Möglichkeiten mehr.<br />

Zwei Rückwärtsgänge, bei denen der kürzere<br />

zudem besonders feinfühlig anpackt, sind mit<br />

an Bord. Die Kupplung leidet beim Anfahren<br />

bei dieser vortrefflichen Wahl auf jeden<br />

Fall deutlich weniger. Verschleiß und Spritverbrauch<br />

danken es zusätzlich noch. Mit der<br />

längsten angebotenen Übersetzung ist man<br />

gut für die Autobahn oder Freilandstraße bestückt.<br />

Wer einen Handschalter aus traditionellen<br />

Gründen will – bitte! Rausschaukeln<br />

geht aber auch mit der automatisierten Konfiguration<br />

prima. Für besonders schwierige<br />

Situationen findet sich in unserem Kipper<br />

ein spezieller Offroad-Modus, der mittels<br />

Tastendruck bedient wird. Das nutzbare<br />

Drehzahlband wird dann nach unten revidiert,<br />

das Kennfeld und der Drehmomentverlauf<br />

so verändert, dass der Motor noch<br />

geduldiger ist und fast schon Unmögliches<br />

erträgt, bevor er sich entschließt abzusterben.<br />

Dieser Modus ist im schwierigen Areal und<br />

eventuell auch im harten Rangierbetrieb gut<br />

brauchbar. Dazu passend hat man unserem<br />

Testwagen eine feine „Anti roll back“- Vorrichtung<br />

– respektive eine Berganfahrhilfe<br />

– spendiert, wobei sie im normalen Strassenverkehr<br />

wohl mehr Berechtigung als im<br />

extremen Gelände haben wird. Im schweren<br />

Terrain bleibt ein Federspeicher auf jeden Fall<br />

ein Federspeicher. Nichtsdestotrotz würden<br />

wir alleine aus Komfort- und wirtschaftlichen<br />

Gründen nicht darauf verzichten wollen.<br />

Doch zurück zum Getriebe. Einmal Vorwahltaste<br />

drücken und alle Gangwechsel werden<br />

automatisch erledigt. Zweimaliges Drücken<br />

bedeutet manueller „Semimodus“ und die<br />

Gänge werden per Antippen am Lenkstock<br />

angenommen. Der Langsamfahrmodus wird<br />

durch ein Zwei-Sekunden-Dauerdrücken<br />

ausgelöst und funktioniert bis etwa 1000 U/<br />

min. Speziell beim Fahren vor einem Fertiger<br />

ist das eine feine Sache und aufkippen<br />

kann man dabei dann gleichzeitig auch. Der<br />

Offroad-Modus wird über eine eigene Taste<br />

Durchgehende Welle an der<br />

Bordwand, zum leichten Kippen<br />

<strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011 15


BlIcKpuNKT TEST<br />

Luftfilter hoch gesetzt<br />

auf der Schalterleiste bedient. Durch jüngste<br />

Modifikationen am Getriebe ist das bisherige<br />

Klacken beim Schalten nicht mehr zu hören.<br />

Der optionale Retarder liegt in Fahrtrichtung<br />

gesehen links und bietet zusammen mit der<br />

Iveco Turbo Brake sechs Stufen. Rechts bleibt<br />

damit reichlich Platz für Nebenantriebe. Der<br />

Trittstufe und Griffstange sind top.<br />

Retarder arbeitet laut Hersteller praktisch verschleißfrei<br />

und ohne Schleppleistungsverlust.<br />

Zusätzliche Servicekosten fallen nicht an.<br />

Selbst im steilsten Gelände hielt der Retarder<br />

trotz kräftiger Beladung enorm her. Logisch,<br />

denn die Basis seitens des Motors ist ja für<br />

sich alleine schon recht kräftig. Alle starken<br />

Motorvarianten verfügen über die Iveco<br />

Dekompressions-Motorbremse. Lediglich<br />

der Cursor 13-410 hat die CEB (Combined<br />

Engine Brake). Bleibt zu erwähnen, dass die<br />

Standzeiten für Wartung durch verlängerte<br />

Motoröl-Wechselintervalle (einmal pro Jahr)<br />

sowie schnelle und genaue Onboard-Diagnose<br />

verkürzt wurden.<br />

Fahrgestell-<br />

Vielfalt<br />

Bei den Fahrgestellen gibt es beim Trakker<br />

jede Menge Auswahl, die von 4x2, 4x4, 6x4,<br />

6x6 und 8x4 bis zu 8x8 reichen. Die 8x4-<br />

Fahrgestelle, wie das unseres Kippers, sind<br />

hauptsächlich für den gemischten Einsatz<br />

Straße/Baustelle sowie als Basis für Betonmischer<br />

vorgesehen. In der Konfiguration 8x8<br />

16 <strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011<br />

kommt ausschließlich der Cursor 13 mit<br />

500 PS zum Einsatz. Unser 8x4-Testkipper<br />

verfügte über einen 7,7 mm starken, doppelt<br />

gekröpften Leiterrahmen mit einem Querschnitt<br />

von 304,4 mm x 80 mm – ausgelegt<br />

für 34 t Gesamtgewicht. Wer in der Grube<br />

oder im Steinbruch mehr Gewicht bewegen<br />

muss, kann auch zu einem 10 mm-Rahmen<br />

greifen, verliert allerdings entsprechend Nutzlast<br />

für die Straße. Damit der Laster nicht so<br />

leicht im Dreck stecken bleibt, gibt es neben<br />

ASR natürlich auch Längs- und Quersperre,<br />

die via Druckluft auf Knopfdruck angesteuert<br />

werden können. Das klappt unabhängig<br />

vom gerade eingelegten Fahrmodus perfekt.<br />

Nach wie vor gibt es beim Trakker Parabel-<br />

und Halbelliptikfederungen sowie für die<br />

leichteren On/Offroad-Modelle 6x4 und 8x4<br />

– die Luftfederung. Dazu kommt eine neue<br />

Luftfederung für schwerere Geländeeinsätze<br />

in Verbindung mit der Iveco-Außenplanetenachse<br />

bei den Modellen 6x4 und 8x4.<br />

Zwar hatten wir Parabelfedern rundum, die<br />

Doppelservo des Iveco Trakker<br />

im Mischbetrieb eine sehr gute Wahl darstellen,<br />

doch wollen wir an dieser Stelle extra<br />

auf die Luftfederung hinweisen, die nun<br />

auch für 8x8 erhältlich ist. Wer’s ganz hart<br />

angeht und hinten zu den alles ertragenden<br />

Blattfedern greift, sollte über die Übersetzung<br />

genau nachdenken. Alle nicht angetriebenen<br />

Vorderachsen sind mit Scheibenbremsen ausgestattet,<br />

die Außenplanetenachsen, die für<br />

exzellente Offroad-Traktion sorgen, verfügen<br />

über Trommelbremsen. Einfach übersetzte<br />

Meritor-Achsen werden bei den leichteren<br />

On/Offroad-Modellen 6x4 und 8x4 eingesetzt<br />

und sind ebenfalls mit Scheibenbremsen<br />

ausgestattet, womit diese Modelle nun<br />

rundum über Scheiben verfügen. Wir fuhren<br />

vorne mit Scheiben- und hinten mit Trommelbremsen.<br />

Und schon sind wir bei der<br />

etwas sonderbar anmutenden Bereifung unseres<br />

Testwagens angelangt. Die grobstolligen<br />

Hinterräder mit 315/80er-Gummis sind zwar<br />

nicht das Thema, aber die vorderen 385/65er-<br />

Pneus waren schon sehenswerte Schlappen.<br />

Klar, warum die ausgesucht wurden: Der<br />

Kipper war schon vorbestellt und kommt in<br />

weiterer Folge auf einem schwierigen Gelände<br />

zum Einsatz, wo das Einsinken der Vorderreifen<br />

unbedingt vermieden werden soll.<br />

Besonderer Wert wurde beim Trakker auch<br />

auf die Aufbaufreundlichkeit gelegt. So gibt<br />

es kupplungs- und motorabhängige Nebenabtriebe,<br />

Anschlüsse für die Elektrik im<br />

Fahrerhaus und am Rahmen sowie ein Erweiterungsmodul<br />

für den CANopen-Datenbus.<br />

Womit wir am Schluss noch kurz die Münchner<br />

Meiller Brücke erwähnen wollen. Deren<br />

Bordmatic mit den durchgehenden Wellen<br />

macht sich super. Mit ihrer mechanischen<br />

Klappwand hinten und der pneumatischen<br />

auf der linken Seite ist sie perfekt für Kanalschüttungen<br />

geeignet. Sichere und einfachste<br />

Bedienung inklusive.<br />

Alles in allem legte der Iveco Trakker auf diesem<br />

kurzen Gebrauchstest ein tolles Gastspiel<br />

hin. Mit der engen Familienverwandtschaft<br />

zum Stralis hat man neben den ergonomischen<br />

Fahrerhäusern vor allem den Komfort<br />

von Straßenfahrzeugen elegant in den<br />

Offroad-Bereich übertragen. Die technische<br />

Performance mit dem bärenstarken Motor,<br />

dem automatisierten 16-Gang-Getriebe und<br />

Features wie Offroad-Modus oder „Anti roll<br />

back“ zeigt, dass man sich bei Iveco schon<br />

seit langem dem Lkw und dem Fahrer nicht<br />

nur auf der glatt gebügelten Straße stark verpflichtet<br />

fühlt.<br />

Martin Zarazik<br />

Volvo FM 410 Euro 5 auf der<br />

<strong>Blickpunkt</strong>-Teststrecke<br />

Goldene Mitte<br />

Der Volvo FM 410 Euro 5 zeigte sich bei unserem Test als gewichtsoptimierter Globetrotter<br />

Vielseitig verwendbare, kostengünstig zu betreibende<br />

Fahrzeuge sind auf dem heimischen<br />

Markt immer stärker gefragt. Ein laufruhiger<br />

Antrieb und ein gutes Fahrgestell sind dabei<br />

ebenso gerne gesehen wie ausreichende Leistung<br />

für hohe Gesamtgewichte.<br />

Der Erfolg des FM basiert zunächst auf einem<br />

bequemen Fahrerhaus. Mit der Globetrotterkabine<br />

(L2H2 beim Test) steht auch bei gelegentlichen<br />

Übernachtungen ausreichend Platz<br />

zur Verfügung. Mit dem niedrigeren Einstieg<br />

kommt man mit der schwedischen M(edium)-<br />

Variante in vielen Bereichen durchaus auch<br />

einmal besser als mit den größeren H(igh)-<br />

Brüdern um die Runden. Seit der letzten<br />

Überarbeitung strahlt der FM nicht nur mit<br />

einem feschen Gesicht, sondern bietet mit<br />

dem 10,8 l-Motor eine Sparmaschine im<br />

Trend der Zeit an. Seine Familienzugehörigkeit<br />

unterstreicht er mit dem ansprechenden<br />

Kühlergrill und setzt mit seinen Scheinwerfern<br />

und LED-Blinkern modernste Akzente,<br />

die nur knapp neben dem FH-Modell<br />

liegen. Unser Testwagen war zusätzlich mit<br />

dem Visibility+ Pack bestückt, das über eine<br />

Scheinwerferreinigungsanlage, Regensensor,<br />

mächtige Bi-Xenon-Lichter und auch ein statisches<br />

Abbiegelicht verfügt. Womit wir beim<br />

Thema schlechthin sind. Paketlösungen liegen<br />

im Trend unserer Zeit. Wer das Fahren noch<br />

sicherer und/oder komfortabler gestalten<br />

möchte, kann sich sein Wunschfahrzeug mit<br />

den verschiedensten Paketen preisgünstig besser<br />

ausstatten. Neben Driver Comfort, Driver<br />

Vision, Driver Security finden sich noch das<br />

Sicherheitspaket Active Safety oder ein Relaxpaket<br />

im Angebot. Wir konnten uns laut Ausstattungsliste<br />

über ein Driving+ Pack mit elektronischer<br />

Klimaanlage, Sonnenblende außen,<br />

Dachluke, elektrisch beheizbaren Spiegeln,<br />

Armlehnen am Fahrersitz und High Level-<br />

Instrumentierung freuen. Wobei man bei der<br />

Dachluke auf eine elektrisch zu bedienende<br />

aufzahlen sollte, denn die manuelle ist beim<br />

Fahren natürlich nicht mehr zu erreichen.<br />

Außerdem fanden sich im Personal Safety<br />

Paket eine Alarmanlage mit Safebox, Sicherheitsbeleuchtung<br />

beim Abstellen, Airbag und<br />

Gurtstraffer und im Preventive Safety Pack<br />

EBS mit ESP sowie LCS (Lane Changing<br />

Support) und der Tempomat ACC (Adaptive<br />

Cruise Control). Statt eines einfachen Radios<br />

gibt es noch das Audio Medium+ Paket mit<br />

Radio & CD (4x35 Watt) MP3/WMA/WAV<br />

mit acht Lautsprechern samt einer prima geschwindigkeitsabhängigen<br />

Lautstärkeregelung<br />

sowie einer Bluetooth-Vorbereitung. Zwar<br />

wollten wir an diesem Tag nicht im Wagen<br />

übernachten, doch für alle Fälle war die Kabine<br />

noch mit einem Bett (700 mm x 2000<br />

mm) und einem hinteren oberen Dachverbau<br />

als zusätzlichem Staukasten entsprechend ausgerüstet.<br />

Vorsicht, wenn man vom Bett in der<br />

Nacht mal rasch aufstehen muss. Die Matratze<br />

ist in der Grundausstattung zwar ordentlich,<br />

liegt aber nur auf einer einfachen Holzplatte.<br />

Wer ständig im Fahrzeug übernachten<br />

will, sollte das bedenken. Platz für eine ausziehbare<br />

Kühllade ist unter dem Bett noch<br />

genug. Zwei geräumige Staufächer mit Rollo<br />

und vier DIN-Einschübe über der Windschutzscheibe<br />

sorgen ebenso für hinlänglichen<br />

Stauraum. Außen gibt es zudem leicht<br />

zugängliche Fächer hinter Fahrer- und Beifahrersitz.<br />

Standheizung, Nachtlichtfunktion<br />

<strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011 17


BlIcKpuNKT TEST<br />

und Kontrollpanel sind inklusive. Das Armaturenbrett<br />

ist etwas angerundet und bietet<br />

leichten Zugriff auf alle Hebel und Schalter.<br />

Das Kombiinstrument zeigt mit gewohnt<br />

schwedischer Übersicht die nötigen Informationen<br />

und verfügt über ein hochauflösendes<br />

Fahrerinformationsdisplay. Unaufgeregt hat<br />

man alles an seinem Platz im FM gefunden<br />

und so machten wir uns flugs auf die Reise.<br />

Motor und Getriebe<br />

Bei den Motoren bieten die Schweden die<br />

unterschiedlichsten Leistungsstufen für ihre<br />

Mittelklasse an. Zwei Hubräume von 11 bzw.<br />

13 l ergeben insgesamt acht Leistungsstufen<br />

von 330 bis 500 PS und bieten damit Aggregate<br />

für viele Anforderungen in einer weitreichenden<br />

Range an. Vier Ventile pro Zylinder<br />

und eine elektronisch geregelte Pumpe-Düse-<br />

Einspritzung sind Standard. Der D11C offeriert<br />

eine hohe Leistung im Verhältnis zu<br />

seinem Gewicht. Es handelt sich um einen<br />

Reihensechszylinder-Dieselmotor mit 10,8 l<br />

Hubraum, Turbolader und Ladeluftkühler. Er<br />

ist in vier Leistungsvarianten (330, 370, 410<br />

und 450 PS) lieferbar. Alle Varianten erfüllen<br />

Euro 5 und sind (bis auf die 450 PS-Variante)<br />

auch mit EEV-Zertifizierung lieferbar. Der<br />

410 PS-Motor unseres Testwagens bot – wie<br />

gesagt – vergleichsweise eine hohe Leistung<br />

im Verhältnis zu seinem Gewicht und entspricht<br />

daher durchaus dem umgreifenden<br />

„Downsizing“-Gedanken. Seine maximale<br />

Leistung von 410 PS erbringt er bei einer<br />

Drehzahl von 1600–1900 U/min. Das maximale<br />

Drehmoment liegt bei 1950 Nm und<br />

liegt von niedrigen 950 bis 1400 U/min an<br />

der Kurbelwelle an. Lediglich der durch die<br />

tief angeschlagene Kabine verbleibende hohe<br />

Motortunnel darf bei aller Euphorie nicht<br />

außer Acht gelassen werden. Den 13 l-Motor<br />

gibt es ebenfalls in vier Leistungsvarianten<br />

mit 380, 420, 460 und 500 PS. Alle Ausführungen<br />

erfüllen auch hier Euro 5 und sind<br />

bis auf die 380 PS-Version auch mit EEV-<br />

Zertifizierung lieferbar.<br />

Außen gut verstaut Der Regensensor<br />

18 <strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011<br />

Für 40 t sind 410 PS zwar eher die untere<br />

Schwelle, doch im Fahrbetrieb packte der Motor<br />

nebst niedriger Geräuschkulisse auch unter<br />

Last noch ordentlich an und machte einen<br />

sehr guten Eindruck. Auf den steilen Flanken<br />

des Semmerings war dem Vortrieb jedoch eine<br />

natürliche Grenze gesetzt. Zeit am Berg ist damit<br />

also nicht zu machen, dafür gibt es aber,<br />

wie erwähnt, dicke Pluspunkte beim Gewicht,<br />

was letztlich der Nutzlast zugute kommt,<br />

die oft mehr Geld als die Zeit bringt. Dem<br />

Gewicht trägt man auch mit dem automatisierten<br />

12-Gang-Getriebe I-Shift Rechnung.<br />

Es wiegt ca. 70 kg weniger als ein manuelles<br />

Schaltgetriebe und damit ist es natürlich auch<br />

kleiner. Neben einem wirtschaftlichen Motor<br />

spielt der Antriebsstrang die entscheidende<br />

Rolle. Mittlerweile verkauft Volvo mehr als<br />

die Hälfte aller in Europa abgesetzten Trucks<br />

der Baureihen FH und FM mit I-Shift. Abgesehen<br />

von deutlich mehr Komfort und besonders<br />

am Kraftstoffverbrauch orientierter<br />

Auslegung ist I-Shift AT2412D (Hinterachse<br />

RS1356SV 2.79-1) flink beim Gangwechsel<br />

und sehr geräuscharm. Obwohl es sehr gut<br />

funktionierte, war es für uns jedoch nicht<br />

ganz erklärbar, warum – in der von uns gefahrenen<br />

Software Version – I-roll nicht aktiviert<br />

wurde, wenn wir von schneller fahrenden<br />

Pkw überholt wurden. Einzige Möglichkeit,<br />

dem nachzuhelfen, war es, den Tempomaten<br />

kurzfristig einfach abzuschalten. Für Traditionalisten<br />

sind abseits von I-Shift natürlich<br />

auch Getriebe mit 9 oder 14 Gängen lieferbar.<br />

Wer’s ganz heftig angeht, der kann auch eine<br />

Powertronic – ein automatisches Planetengetriebe<br />

mit sechs Gängen – ordern. Volvos<br />

automatisches I-Shift-Getriebe ist in unterschiedlichen<br />

Versionen erhältlich. Eine gute<br />

Fachberatung sei hier empfohlen, damit<br />

man das Beste für seinen Einsatzzweck bekommt.<br />

Logisch, dass das Getriebe laufend<br />

weiterentwickelt wird. Wie wir bereits bei<br />

den letzten Testfahrten aufzeigen konnten,<br />

setzen die Techniker ihre Hebel dabei<br />

an den unterschiedlichsten Stellen an.<br />

Eine verbesserte flexible Freilauffunktion<br />

„I-Roll“ spart automatisch Kraftstoff, wenn es<br />

im Schubbetrieb minimal bergab oder kurzfristig<br />

sogar aus dem Schubbetrieb bergauf<br />

dahingeht. Gerade an den Parametern – wann<br />

und wie lange der kontrollierte Freilauf eingelegt<br />

wird – drehen die schwedischen Techniker<br />

immer wieder ein paar Schräubchen. Man will<br />

einfach nichts unversucht lassen, um Dieselkraftstoff,<br />

der sich momentan wieder einmal<br />

in schwindelerregender Rekordhöhe befindet,<br />

zu sparen. Dies gilt auch für den Verzicht auf<br />

den Retarder bei unserem FM. Bergab ließ<br />

sich auf dem Semmering in Richtung Wien<br />

das Tempo anfangs noch recht gut halten,<br />

nach der Schottwiener Brücke in Richtung<br />

Gloggnitz war dann aber letztlich Schluss mit<br />

lustig. Ohne Zuhilfenahme der Betriebsbremse<br />

war selbst mit tapferem Zurückschalten<br />

(im 9. bei 2400 U/min) mit 40 t Endstation<br />

und nichts mehr zu machen. Aber gut, das<br />

war wohl von vornherein zu erwarten. Dafür<br />

knallt es aber im Verbrauch mit nur 49,66 l<br />

und einem niedrigen AdBlue-Verbrauch von<br />

1,65 l auf unserer Runde, und das trotz zweier<br />

kräftiger Behinderungen. Das entspricht in<br />

Summe schlanken 28,37 l/100 km und ist auf<br />

unserer schwierigen Runde einer der erreichten<br />

Spitzenwerte – das ist echt prima. Weiters<br />

muss man sagen, dass sich das Chassis trotz<br />

der Bodennähe der Kabine unauffällig sanft<br />

über die ganze Strecke verhielt und der Zug<br />

sehr gut und einfach zu dirigieren war. Dies<br />

war sicher auch zum Teil der sehenswert konstruierten<br />

Fahrerhausluftfederung (hinten) zu<br />

verdanken. 7020 kg wog das fahrfertige Sattelzugfahrzeug<br />

inklusive 430 l Diesel und 60 l<br />

AdBlue samt Sonderausstattung und Rundumverkleidung.<br />

In der Basisversion geht es sogar<br />

schon mit 6670 kg los, was eine entsprechend<br />

hohe Transportleistung in Aussicht stellt. Der<br />

Volvo FM hat sich in Österreich mittlerweile<br />

eine starke Position im schweren Verteilerverkehr<br />

sowie im Baugeschäft als cooler<br />

fescher FMX erobert. Die sehr gut geglückte<br />

starke optische Annäherung an den beliebten<br />

Bewährtes I-Shift Getriebe<br />

auch im Volvo FM<br />

Volvo FH hat ihm auf jeden Fall einen positiven<br />

Kick beim Image unter den Fahrern verschafft.<br />

Wie sich auf diesem Test zeigte, ist der<br />

Volvo FM für viele Einsätze über die Jahre zu<br />

einer überlegenswerten Alternative geworden.<br />

Das gilt gerade in wirtschaftlich schwierigen<br />

Zeiten umso mehr. Genau deshalb haben<br />

ihn die Schweden wohl auch so gehegt und<br />

gepflegt. Für durchschnittliche Auslastungen<br />

ist die auf unserem Test besonders sparsame<br />

10,8 l-Maschine auf alle Fälle einen Gedanken<br />

wert. Seitens der Ausstattung kann der FM<br />

mit allen erdenklichen Features aufgerüstet<br />

werden und steht seinen großen Brüdern damit<br />

um nichts nach. Selbst den letzten Schrei,<br />

den Spurwechselassistenten (lane change support),<br />

hatten wir bei diesem Test mit an Bord.<br />

Dieses Fahrzeug war das letzte auf unserem<br />

Testplan für 2011 und hinterließ einen sehr<br />

guten Gesamteindruck, obwohl es rundum<br />

eigentlich völlig unspektakulär zu fahren war<br />

– vielleicht gerade deswegen. Der Volvo FM<br />

ist – einfach ausgedrückt – ein ausgereiftes<br />

braves und gutmütiges sowie sparsam zu fütterndes<br />

Arbeitstier, auf das man wohl immer<br />

ohne Kapriolen zählen kann. Martin Zarazik<br />

Der Arbeitsplatz entspricht dem Cockpit des großen Bruders Volvo FH.<br />

Testwerte<br />

Gesamtstrecke 178,1 km Zeit in Minuten Verbrauchsanzeige Diesel in Liter<br />

Natschbach – Guntramsdorf 37‘16‘‘ 6,61<br />

Guntramsdorf – Eisenstadt 60‘44‘‘ 13,38<br />

Eisenstadt – Mattersburg 68‘02‘‘ 17,42<br />

Mattersburg – Natschbach 91‘35‘‘ 26,82<br />

Natschbach – Maria-Schutz 111‘35‘‘ 40,98<br />

Maria Schutz – Semmering 117‘41‘‘ 46,09<br />

Semmering – Natschbach 143‘54‘‘ 49,66 + 1,65 l AdBlue<br />

Durchschnitt auf 100 km<br />

inkl. AdBlue eingerechnet 74,23 km/h 28,37 l<br />

Messgerät Fahrzeug: 51,61 l Diesel<br />

Getankt: 49,66 l Diesel<br />

Korrekturfaktor 1: 0,9622<br />

Dieselpreis fix für 2011: 1,30 Euro<br />

AdBluepreis fix für 2011: 0,60 Euro<br />

Feine Sache: Spurwechselassistent<br />

für den toten Winkel Das ACC-Radarauge sieht alles. Aufklappbares Becherpodest Ausziehbares Staufach unter dem Bett<br />

<strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011 19


VErSIcHEruNG<br />

cMr-Haftung und<br />

cMr-Versicherung – Teil 6<br />

Vom Führungstrio der LUTZ ASSEKURANZ<br />

(Herbert Hasenhütl, Karl Jungmann und Otmar J. Tuma)<br />

In den bisherigen fünf Teilen unserer Artikelserie<br />

haben sich die Experten der Lutz Assekuranz<br />

mit den Artikeln 1 bis 7 der CMR sowie<br />

mit damit zusammenhängenden Versicherungsaspekten<br />

beschäftigt. Lesen Sie diesmal, welche<br />

Bedeutung die Artikel 8 und 9 des Übereinkommens<br />

haben.<br />

Gemäß Art. 9 (1) CMR dient der Frachtbrief<br />

bis zum Beweis des Gegenteils als Nachweis für<br />

den Abschluss und Inhalt des Beförderungsvertrages<br />

sowie für die Übernahme des Gutes<br />

durch den Frachtführer. Wichtig ist, dass der<br />

Frachtbrief ordnungsgemäß vom Absender<br />

und vom Frachtführer unterzeichnet ist, nur<br />

dann ist er nämlich gültig und eine unwiderlegbare<br />

Beweisurkunde, die zur Umkehr der Beweislast<br />

führt. Das heißt, dass derjenige, der die<br />

Richtigkeit der in einem Frachtbrief getätigten<br />

Eintragungen bestreitet, die Unrichtigkeit auch<br />

tatsächlich beweisen muss. Beruft sich eine<br />

Partei des Frachtvertrages auf Sondervereinbarungen,<br />

die nicht im Frachtbrief festgehalten<br />

wurden, so trägt sie auch hierfür die volle<br />

Beweislast, ebenso wie für den Fall, dass – was<br />

gemäß Art. 4 CMR zulässig ist – überhaupt<br />

kein Frachtbrief ausgestellt wurde. Es kann daher<br />

nur empfohlen werden, für jeden Transport<br />

einen vollständig ausgefüllten (vgl. Art. 6 CMR<br />

bezüglich obligatorischer und fakultativer Angaben)<br />

und ordnungsgemäß unterzeichneten<br />

Frachtbrief auszustellen, damit es nicht – insbesondere<br />

im Schadenfall – zu Beweisproblemen<br />

kommt.<br />

Art. 8 (1) CMR sieht vor, dass der Frachtführer<br />

verpflichtet ist, bei der Übernahme des Gutes<br />

die Richtigkeit der Angaben im Frachtbrief<br />

über die Anzahl der Frachtstücke und über<br />

ihre Zeichen und Nummern, den äußeren<br />

Zustand des Gutes und seiner Verpackung zu<br />

überprüfen.<br />

Zwar sieht Art. 9 (1) CMR keine Bestimmungen<br />

über Vorbehalte des Frachtführers im Hinblick<br />

auf Art. 8 (1) CMR vor, jedoch kann hier<br />

eine Analogie zu Art. 9 (2) CMR geschlossen<br />

werden, dass der Frachtführer auch die unter<br />

Art. 8 (1) CMR genannten Angaben mittels<br />

eines Vorbehaltes im Frachtbrief in Zweifel ziehen<br />

kann, womit sich dann auch die Beweislast<br />

für diese Eintragungen umkehrt. Ein vom<br />

Frachtführer vorbehaltlos übernommener und<br />

vom Absender sowie Frachtführer unterzeichneter<br />

Frachtbrief dient jedenfalls als Beweis für<br />

die Übernahme des Gutes.<br />

Wenn allerdings dem Frachtführer keine<br />

20 <strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011<br />

angemessenen Mittel zur Verfügung stehen, um<br />

die Richtigkeit der Angabe im Frachtbrief über<br />

Anzahl der Frachtstücke und über ihre Bezeichnung,<br />

Nummern und/oder den äußeren Zustand<br />

des Gutes und der Verpackung zu überprüfen,<br />

dann trägt er im Frachtbrief Vorbehalte<br />

ein, die zu begründen sind, so Art. 8 (2) CMR.<br />

Überprüfungsobliegenheit<br />

In der Judikatur und Literatur wird überwiegend<br />

die Meinung vertreten, dass dies bloß<br />

eine Obliegenheit und keine Verpflichtung ist,<br />

wobei die Verletzung dieser Prüfobliegenheit<br />

durch Art. 9 (2) CMR sanktioniert wird, welcher<br />

lautet: „Sofern der Frachtbrief keine mit<br />

Gründen versehenen Vorbehalte des Frachtführers<br />

aufweist, wird bis zum Beweise des<br />

Gegenteils vermutet, dass das Gut und seine<br />

Verpackung bei der Übernahme durch den<br />

Frachtführer äußerlich in gutem Zustande waren<br />

und dass die Anzahl der Frachtstücke und<br />

ihre Zeichen und Nummern mit den Angaben<br />

im Frachtbrief übereinstimmten.“ Bezüglich<br />

Art. 8 (2) b stellt sich die Frage, was mit dem<br />

„äußeren Zustand des Gutes und seiner Verpackung“<br />

gemeint ist. Überwiegend wird in<br />

der Literatur die Meinung vertreten, dass ein<br />

Öffnen der Verpackung nicht zur Überprüfung<br />

des äußeren Zustandes gehört. Gleiches gilt in<br />

Bezug auf einen Container, wenn als Ladung<br />

im Frachtbrief zum Beispiel lediglich: „1 Container“<br />

und nicht auch dessen Inhalt angegeben<br />

ist. Ist der Inhalt des Containers doch angegeben,<br />

jedoch – zum Beispiel wegen Verplombung<br />

oder Unmöglichkeit, den Inhalt ohne<br />

Entladen zu überprüfen – keine Möglichkeit<br />

gegeben, die Prüfobliegenheit gemäß Art. 8<br />

(1) CMR zu erfüllen, so muss der Frachtführer<br />

entsprechend begründete (!) Vorbehalte in<br />

den Frachtbrief eintragen, um nicht in einen<br />

Beweisnotstand zu gelangen. Wichtig ist, dass<br />

der Frachtführer-Vorbehalt auch tatsächlich<br />

begründet wird, da er ansonsten unwirksam ist<br />

und die Beweislastumkehr dadurch entfällt.<br />

Keine<br />

„routineeinträge“<br />

Ein handschriftlicher Vermerk des Frachtführers<br />

„mit Vorbehalt übernommen“ bei der<br />

Übernahme des Gutes genügt ebenso wenig<br />

wie ein routinemäßig angebrachter Stempel<br />

oder ein Eindruck im Frachtbrief ohne nähere<br />

Vermerke. Entscheidend ist stets, dass der<br />

Vorbehalt tatsächlich begründet wird, zum<br />

Beispiel, indem der Fahrer händisch vermerkt:<br />

„mangels Prüfmöglichkeit (verplombter Container)<br />

nicht überprüft“, oder „mangels Zählmöglichkeit<br />

(vorgeladener Auflieger) ungeprüft<br />

übernommen“. Bestätigt der Absender einen<br />

Vorbehalt des Frachtführers bei der Übernahme<br />

am Frachtbrief zum Beispiel durch den<br />

Vermerk „Vorbehalt zutreffend“, so ist nach<br />

vorwiegend herrschender Meinung kein Gegenbeweis<br />

gegen den Vorbehalt mehr möglich.<br />

Bezüglich der Angaben über das Rohgewicht<br />

der Sendung oder bezüglich anderer Angaben<br />

im Frachtbrief über die Menge des Gutes, weiters<br />

über den Inhalt der Frachtstücke, entfaltet<br />

der Frachtbrief nicht die Beweiswirkung des<br />

Art. 9 CMR. Dies ergibt sich nämlich aus der<br />

Tatsache, dass der Absender gemäß Art. 8 (3)<br />

CMR vom Frachtführer verlangen kann, dass<br />

dieser das Rohgewicht oder die anders angegebene<br />

Menge des Gutes überprüft. Der Absender<br />

kann auch verlangen, dass der Frachtführer<br />

den Inhalt der Frachtstücke überprüft.<br />

Der Frachtführer hat Anspruch auf Ersatz der<br />

Kosten der Überprüfung. Das Ergebnis der<br />

Überprüfung ist im Frachtbrief einzutragen.<br />

Nur wenn der Absender vom Frachtführer<br />

die entsprechenden, zusätzlich zu vergütenden<br />

Prüfungen verlangt und der Frachtführer<br />

das Ergebnis der Überprüfung in den Frachtbrief<br />

einträgt, entfalten diese Eintragungen die<br />

Beweiswirkung des Art. 9 (2) CMR, wobei<br />

allerdings ein Gegenbeweis zulässig ist. Nachdem<br />

sich in Schadenfällen insbesondere bei<br />

Fehlmengen manchmal Auseinandersetzungen<br />

ergeben, ist es aus der Sicht eines Frachtführers<br />

wichtig, dass er seine Fahrer anweist,<br />

bei Übernahme der Ware beim Absender die<br />

entsprechenden in Art. 8 (1) CMR vorgesehenen<br />

Überprüfungen vorzunehmen und ent-<br />

sprechende Abweichungen in den Frachtbrief<br />

einzutragen. Ebenso sollte darauf geachtet werden,<br />

dass Fahrer stets bei Unmöglichkeit der<br />

Überprüfung dies entsprechend begründet im<br />

Sinne des Art. 8 (2) CMR im Frachtbrief vermerken.<br />

Nur dann tritt jeweils eine Beweislastumkehr<br />

im Sinne des Art. 9 CMR ein.<br />

Fahrer schulen!<br />

Das „Gegenstück“ zur Übernahme und den<br />

dabei durchzuführenden Überprüfungen bildet<br />

die Ablieferung des Gutes. Art. 30 CMR<br />

regelt die bei der Ablieferung vorzunehmenden<br />

Überprüfungsvorgänge. Dazu werden die<br />

Experten der Lutz Assekuranz in einer später<br />

erscheinenden Ausgabe von „<strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong><br />

+ <strong>BUS</strong>“ Stellung nehmen. Sukkurs aller Überlegungen<br />

zu den einzelnen Regelungen ist jedenfalls<br />

aus der Sicht eines Frachtführers: bei<br />

der Übernahme exakt prüfen und allenfalls die<br />

Unrichtigkeit der Angaben im Frachtbrief vermerken,<br />

ebenso wie die allenfalls vorliegende<br />

Unmöglichkeit von Überprüfungen. Bei der<br />

Ablieferung ebenso genau überprüfen, welche<br />

Menge in welchem Zustand abgeliefert wird<br />

und darauf achten, dass der Empfänger im<br />

Frachtbrief keine unzutreffenden Vorbehalte<br />

macht, zum Beispiel, wenn bloß drei Kartons<br />

fehlen, auf den Frachtbrief schreibt: „drei Paletten<br />

fehlen“.<br />

Schlechter<br />

Schadenverlauf<br />

verhinderbar<br />

Es gilt zu verhindern, dass Absender oder Empfänger<br />

Fehlmengen auf deren eigenen Lägern<br />

dem Frachtführer durch falsche Frachtbriefeintragungen<br />

oder unzutreffende Vorbehalte bei<br />

der Übernahme des Gutes „unterjubeln“ und<br />

damit den Schadenverlauf von Verkehrshaftungspolizzen<br />

verschlechtern, was durch gut geschulte<br />

Fahrer, die vorsichtig und aufmerksam<br />

im Zusammenhang mit Frachtbrief-Vorbehalten<br />

agieren, leicht verhindert werden könnte.<br />

Gerne stehen die Experten der Lutz Assekuranz<br />

für Rückfragen und für maßgeschneiderte Versicherungskonzepte<br />

zur Verfügung.<br />

www.lutz-assekuranz.at g<br />

(Fortsetzung folgt in der nächsten Ausgabe).<br />

Konjunkturumfrage<br />

„Wenn wir die Krise nicht aus den Köpfen<br />

bekommen, bekommen wir sie in die Bücher“.<br />

So fasste Alexander Klacska, Obmann<br />

der Bundessparte Transport und Verkehr in<br />

der WKÖ, die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage<br />

der Sparte zusammen. Befragt<br />

nach der Entwicklung der Nachfrage,<br />

Geschäftslage, dem Auftragsbestand oder der<br />

Beschäftigungslage in der jüngsten Zeit, geben<br />

die heimischen Verkehrs- und Transportunternehmen<br />

durchwegs noch ein positives Bild –<br />

der Blick in die Zukunft fällt jedoch getrübt<br />

aus. So wurde etwa die Geschäftslage von den<br />

Mobilitätsunternehmen seit Mitte 2010 relativ<br />

unverändert eingeschätzt, erfährt aber für<br />

die nächsten sechs Monate einen deutlichen<br />

Abwärtstrend.<br />

Wenig erfreulich entwickelt sich aus der Sicht<br />

der Branche die Abgabenbelastung für die Mobilitätsbetriebe.<br />

Obmann Klacska warnte vor<br />

einem weiteren Drehen an der Steuerschraube:<br />

„Wir sprechen uns deutlich gegen weitere Belastungen<br />

aus. Die Erhöhung der Mineralölsteuer<br />

zu Jahresbeginn hat zu einer spürbaren<br />

Verteuerung der Treibstoffe geführt, was den<br />

Tanktourismus abwürgt. Das sollte nicht auf<br />

den österreichischen Steuerzahler überwälzt<br />

werden“. Laut einer Branchenberechnung<br />

wird die Straßengüterbeförderungsbranche<br />

2012 mehr als 660 Mio. Euro an verkehrsspezifischen<br />

Steuern und Abgaben zu leisten<br />

haben.<br />

Auch die Bemautung läuft aus der Sicht der Mobilitätswirtschaft<br />

nicht befriedigend. Klacska:<br />

„Wir brauchen mehr Transparenz in der Mautdiskussion<br />

und sind für eine Offenlegung der<br />

Zahlen. Denn Aufkommensneutralität muss<br />

gewährleistet sein. Außerdem fordern wir eine<br />

eigene Mautkategorie für Busse“.<br />

Das Wifo und Johanneum Research haben<br />

eine Studie über die Bedeutung des Schienenverkehrs<br />

erstellt und dabei beleuchtet, wie sich<br />

die jüngsten Einschnitte bei der RCA aus Sicht<br />

von betroffenen Unternehmen und Experten<br />

auswirken.<br />

Klacskas Fazit: „Wir geben ein breites Commitment<br />

zu den ÖBB und zu ihrem Spargedanken.<br />

Die Maßnahmen bei der RCA<br />

erfolgten jedoch zu spät, zu kurzfristig und<br />

waren zu überzogen. Und wir haben noch viele<br />

Maßnahmen vor uns auf dem Weg zu einem<br />

Masterplan Verkehr, bei dem die Schiene<br />

eine bedeutende Rolle spielen soll. Schließlich<br />

brauchen wir ein Verkehrssystem aus einem<br />

Guss – in Österreich wie in Europa“. g<br />

<strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011 21


BlIcKpuNKT INSIGHT<br />

Werte<br />

Transporteure!<br />

Es geht um Ihre Haftung bei<br />

Transportaufträgen und die<br />

damit zusammenhängende<br />

Verkehrshaftungsversicherung!<br />

Das Versicherungsbüro Dr. Ignaz Fiala möchte<br />

Ihnen dabei Arbeit abnehmen und Sie nicht<br />

übertrieben mit theoretischem Fachwissen<br />

über die Haftungsgrundlagen belasten bzw.<br />

damit langweilen. Sie haben sicher anderes<br />

zu tun, als sich beispielsweise mit Details der<br />

CMR-Bestimmungen zu befassen. Das VB<br />

Fiala hält was auf Partnerschaft – der Bereich<br />

der Versicherungen, insbesondere dort, wo es<br />

um Ihre eigene Haftung geht, soll von Spe-<br />

zialisten abgewickelt werden, die sich in der<br />

Materie auch wirklich auskennen – dorthin<br />

soll ausgelagert werden. Die langjährige Tradition<br />

des VB Fiala bewährt sich: seit 65 Jahren<br />

am Markt tätig, nun mit frischem Wind, in<br />

Zusammenarbeit mit anerkannten spezialisierten<br />

Anwälten und Sachverständigen. Langjährige<br />

Kontakte und Beziehungen am Markt<br />

– ein Vorteil, den wir für Sie bereitstellen. Wir<br />

konnten in letzter Zeit die Marktführerschaft<br />

im Spezialbereich der Verkehrshaftungsversicherung<br />

wieder ausbauen – ein Erfolg, wofür<br />

ich mich bei Ihnen, bei allen unseren Kunden,<br />

für das entgegengebrachte Vertrauen persönlich<br />

sehr herzlich bedanke. Gerne erörtern wir<br />

mit Ihnen Ihre Haftung aus Transport- und<br />

Logistikverträgen und optimieren bedarfsgerecht<br />

Ihre Verkehrshaftungsversicherung.<br />

Ihr<br />

Dr. Josef Traxler<br />

Geschäftsführer des VB Fiala<br />

Strohgasse 45/3, A-1030 Wien<br />

T: +43 1 533 68 17-0<br />

office@fiala.at g<br />

22 <strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011<br />

Dr. Josef Traxler<br />

römer<br />

transportiert<br />

konsequent<br />

effizient<br />

Das Familienunternehmen Römer hat sich in<br />

den 33 Jahren seines Bestehens bei Gefahrgut-<br />

und Tanktransporten einen besonders guten<br />

Namen gemacht. Um den betriebswirtschaftlichen<br />

Erfolg in Zukunft abzusichern, wurden<br />

zwei neue MAN TGX EfficientLine Sattelzugmaschinen<br />

in den Fuhrpark aufgenommen.<br />

Damit werden Lebensmittel ab sofort konsequent<br />

effizient transportiert.<br />

KR Renate Römer ist eine vielseitig talentierte<br />

Frau mit einem dreifachen Berufsleben.<br />

Sie lenkt nicht nur gemeinsam mit<br />

ihrer Schwester Beatrix die Geschicke des<br />

kleinen aber feinen Familienbetriebs, sie ist<br />

auch Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer<br />

Österreich und Obfrau der Allgemeinen<br />

Unfallversicherungsanstalt.<br />

Als oberste Repräsentantin der heimischen<br />

Wirtschaft weiß sie über die aktuelle Lage der<br />

Transporteure bestens Bescheid. „Um alle aktuellen<br />

Kostensteigerungen abdecken zu können,<br />

müssen wir zum Jahreswechsel eine Preiserhöhung<br />

in der Größenordnung von 10 %<br />

durchsetzen“ lautet die nüchterne Analyse der<br />

Unternehmerin und Funktionärin. „Dieselpreissteigerungen,<br />

Lohnkostenerhöhungen<br />

und Zusatzleistungen wie zB die Berufskraftfahrerweiterbildung<br />

sind nur einige Beispiele<br />

für Kostentreiber im Straßentransport.“<br />

Renate Römer weiß genau, worauf es im<br />

Tagesgeschäft ankommt: „Als kleines Unternehmen<br />

kann man nur mit Transparenz, Ehrlichkeit<br />

und Zuverlässigkeit punkten. Dazu<br />

braucht man Partner, die das mittragen und<br />

somit erst ermöglichen“, lautet ihr Kredo.<br />

Die Römer GmbH sitzt mitten im Industriezentrum<br />

des 22. Wiener Gemeindebezirks<br />

und betreibt mit einem Fuhrpark von 16<br />

Fahrzeugen einen 24-Stunden-Service an sieben<br />

Tagen in der Woche. Dabei ist die Qualität<br />

der Fahrzeuge und der Betreuung durch<br />

die Serviceorganisation von entscheidender<br />

Bedeutung.<br />

Das Konzept der EfficientLine entspricht genau<br />

den Bedürfnissen des Betriebes. Ohne<br />

eigene Werkstätte ist die flächendeckende<br />

Verfügbarkeit von Serviceleistungen mit einer<br />

klaren Kalkulationsbasis gefordert. Dies<br />

wird durch einen ComfortSuper Servicevertrag<br />

abgedeckt. Sollte einmal Unterstützung<br />

benötigt werden, dann ist Thomas Ebner als<br />

MAN-Kontaktmann für alle Fälle zur Stelle.<br />

Er hat sich in den letzten Jahren mit seinem<br />

unermüdlichen Einsatz eine Vertrauensposition<br />

bei der Betriebsführung erarbeitet.<br />

Auch die Konfiguration der beiden neuen<br />

Fahrzeuge erfüllt die gestellten Anforderungen<br />

voll. Leicht, sparsam und umweltfreundlich<br />

kommen die beiden MAN TGX<br />

18.440 BLS Sattelzugmaschinen daher. Mit<br />

den Euro 5 EEV-Motoren fallen sie in die<br />

günstigste Tarifstufe der österreichischen Autobahnmaut.<br />

Die Geschwindigkeitsbeschränkung<br />

auf 85 km/h stellt kein Problem dar. Die<br />

ersten Verbrauchswerte bestätigen die Erwartungen<br />

bei der Treibstoffeinsparung. Was die<br />

Fahrer besonders schätzen gelernt haben, ist<br />

die automatische Reifendrucküberwachung.<br />

Besonders in der kalten unwirtlichen Jahreszeit<br />

ist die tägliche Routineüberprüfung<br />

des Reifendrucks eine unangenehme Pflicht.<br />

Diese erfolgt jetzt bequem in der warmen Kabine,<br />

das Display zeigt gezielt an, wo Nachfüllbedarf<br />

besteht. Das TPM (Tyre Pressure<br />

Management) ist ein echter Komfort- und<br />

Sicherheitsgewinn! g<br />

KR Renate Römer, eine echte Powerfrau<br />

daF optimiert<br />

für maximale<br />

Effizienz<br />

Als Teil seines ATe Programms (Advanced<br />

Transport efficiency/verbesserte Transporteffizienz)<br />

führt DAF spezielle Zugmaschinenausführungen<br />

seiner Modelle CF85 und XF105<br />

ein, deren Spezifikationen vollständig für maximale<br />

Effizienz und Wirtschaftlichkeit optimiert<br />

wurden. Im Hinblick auf eine möglichst<br />

starke Verringerung des Kraftstoffverbrauchs<br />

wurden zuerst Maßnahmen zur Optimierung<br />

der Aerodynamik ergriffen. Eine dieser<br />

Maßnahmen besteht im Hinzufügen eines<br />

vollständigen Pakets aus Dachspoilern und<br />

Seitenfendern in Kombination mit Seitenverkleidungen,<br />

die bei den Modellen CF85 und<br />

XF105 ATe zur Standardausstattung gehören.<br />

Reifen mit einem geringen Rollwiderstand gehören<br />

ebenfalls zur Standardausstattung. Sie<br />

werden in der Größe 315/70R22.5 geliefert,<br />

um die Fahrzeughöhe zu verringern und damit<br />

den Luftwiderstand weiter zu senken.<br />

Bei den neuen Modellen CF85 und XF105<br />

ATe ist der 12,9-l-PACCAR MX-Motor mit<br />

einem neuen automatischen AS Tronic-Getriebe<br />

mit einer voll auf eine Verringerung des<br />

Kraftstoffverbrauchs optimierten Schaltstrategie<br />

gekoppelt. Der Fahrer kann bei Geschwindigkeiten<br />

unterhalb von 30 km/h sowie bei<br />

Verwendung der MX Engine Brake (Motorbremse)<br />

selbst schalten. In allen anderen Situationen<br />

entscheidet die Elektronik über den<br />

idealen Schaltzeitpunkt.<br />

Die ATe Modelle verfügen über einen Antriebsstrang<br />

mit direktem Antrieb mit einer<br />

Untersetzung von 2,69:1, um eine optimale<br />

Kraftstoffeffizienz zu erreichen. Eine Ausführung<br />

mit einer Untersetzung von 2,53:1 ist als<br />

Option für leichtere Einsätze und Anwendungen<br />

erhältlich. Die Arbeite-Modelle werden<br />

außerdem mit einem adaptiven Tempomaten<br />

geliefert, der dazu beiträgt, den Kraftstoffverbrauch<br />

zu senken. Die DAF-Motorbremse,<br />

die Kraftstoff und Nutzlast einspart, wurde als<br />

Retarder gewählt.<br />

Darüber hinaus werden alle Modelle CF85<br />

und XF105 ATe mit einem DAF EcoDrive-<br />

Fahrertraining (in Ländern, in denen die<br />

DAF liefert die Zugmaschinen<br />

vom Typ CF85 und XF105<br />

4x2 ATe in Kombination mit<br />

dem geräumigen Space Cab.<br />

DAF Ecodrive-Fahrertrainingskurse angeboten<br />

werden) geliefert, das den tatsächlichen<br />

Kraftstoffverbrauch sowie die CO 2 -<br />

Emissionen dauerhaft um durchschnittlich<br />

3 bis 5 % senkt.<br />

daF aTe<br />

Die neuen CF85 und XF105 ATe Ausführungen<br />

sind Teil des DAF-Programms ATe<br />

(Advanced Transport efficiency/verbesserte<br />

Transporteffizienz) desselben Namens, dh<br />

eines Pakets aus intelligenten Lösungen, die<br />

einer weiteren Verringerung des Kraftstoffverbrauchs<br />

und der Emissionen und einer<br />

weiteren Verbesserung der Effizienz des Lkws<br />

dienen. Außerdem schalten die Motoren in<br />

den Arbeite-Modellen nach fünf Minuten im<br />

Leerlauf automatisch ab, und die werksseitig<br />

eingestellte Höchstgeschwindigkeit ist auf<br />

85 km/h anstatt auf 89 km/h begrenzt, um<br />

eine Verringerung von 2 bis 3 % beim Kraftstoffverbrauch<br />

und den CO 2 -Emissionen zu<br />

erreichen. Um dem Fahrer die Bedeutung<br />

von niedrigem Kraftstoffverbrauch bewusst<br />

zu machen, werden jetzt Informationen über<br />

den momentanen und erzielten Kraftstoffverbrauch<br />

standardmäßig im Hauptdisplay des<br />

Armaturenbretts angezeigt.<br />

Die neuen Modelle CF85 und XF105 ATe<br />

sind mit einem 12,9-l-Motor PACCAR MX<br />

ausgestattet, der in der extrem schadstoffarmen<br />

EEV-Ausführung 340 kW/460 PS bietet<br />

und die Verbesserungen enthält, die kürzlich<br />

an diesen Motoren vorgenommen wurden.<br />

Es kommen neue Kolben und Kolbenringe<br />

zum Einsatz, was zu weiteren Verringerungen<br />

bei der internen Reibung und zu einer<br />

Erhöhung der Motoreneffizienz führt. Zu<br />

diesem Zweck wurden die Kraftstoffeinspritzund<br />

Ölschmiersysteme optimiert und das<br />

Motormanagementsystem weiter im Detail<br />

verbessert. DAF ist der erste Lkw-Hersteller,<br />

der Kapselung nicht nur am Turbolader, sondern<br />

auch am Auspuffkrümmer einsetzt. So<br />

wird die Luftführung durch höhere Effizienz<br />

des Turboladers verbessert. Die Verbesserungen<br />

am PACCAR MX Motor haben je nach<br />

Bedingungen und Anwendung einen um<br />

etwa 3 % niedrigeren Kraftstoffverbrauch<br />

und eine Verringerung der CO -Emissionen<br />

2<br />

zum Ergebnis.<br />

g<br />

danke von uTa<br />

Ab dem 2. Dezember erhalten alle Fernfahrer<br />

an ausgewählten Autohöfen in Deutschland<br />

gegen Vorlage einer UTA Card eine Überraschungsbox.<br />

Diese wird randvoll mit Produkten<br />

und Gutscheinen beteiligter Partner, wie<br />

beispielsweise Red Bull und Wilkinson, gefüllt<br />

sein. Zu den beteiligten Autohöfen gehören<br />

alle 24-Autohöfe und Euro Rastparks, sowie<br />

die Autohöfe in Geiselwind, Rheinböllen<br />

und Herbolzheim. Insgesamt werden 20.000<br />

Boxen zur Verfügung gestellt und die Aktion<br />

läuft solange der Vorrat reicht.<br />

„Berufskraftfahrer haben einen harten Job<br />

und mit dieser Aktion möchten wir uns bei<br />

allen Fahrern bedanken und ihnen eine angenehme,<br />

vorweihnachtliche Zeit wünschen.“,<br />

sagt Kay Otte, Leiter Marketing von UTA.<br />

Die UTA Full Service Card ist in Europa der<br />

Schlüssel zu umfassenden Services rund um<br />

Lkw und Bus. Von Autobahn- und Tunnelgebühren<br />

bis zum Lkw-Pannenservice sowie<br />

als bequemes Medium zum Bezug von Dieselkraft-<br />

und Schmierstoffen an über 31.000<br />

Tankstellen europaweit. g<br />

<strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011 23


BlIcKpuNKT INSIGHT<br />

5 Ein leistungsstarkes Gespann: Alexandra Wendl-Seher und Bruder Werner Wendl,<br />

die zusammen die Geschicke des traditionsreichen Unternehmens erfolgreich leiten<br />

Die Goldberger-Fuhrparkflotte ist in Österreich sowie im süddeutschen Raum unterwegs.<br />

Tradition trifft<br />

Innovation<br />

Spedition Goldberger KG Wendl GesmbH, Eggenburg<br />

Für Leistungsstärke und Betreuungsqualität<br />

im Gütertransportverkehr steht das Logo,<br />

das den Lkw-Fuhrpark der in Eggenburg im<br />

Waldviertel ansässigen Spedition Goldberger<br />

ziert. Es verweist aber auch auf die Anfänge des<br />

24 <strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011<br />

Familienunternehmens, die seinerzeit in der<br />

Tradition des Pferdehandels und -Fuhrwerks<br />

lagen. Insbesondere die Getränkeindustrie setzt<br />

schon seit vielen Jahren auf die gebotene Zuverlässigkeit,<br />

Termintreue und Flexibilität, die das<br />

Unternehmen mit einem hochmodernen, 30<br />

Planen-Lkw umfassenden Fuhrpark und erfahrenen,<br />

langjährigen Mitarbeitern sicherstellt.<br />

Vor rund zehn Jahren hat KR Walter Wendl, der<br />

das Eggenburger Traditionsunternehmen über<br />

Jahrzehnte erfolgreich aufgebaut und geführt<br />

hat, den Betrieb seinen Kindern Alexandra<br />

Wendl-Seher und Sohn Werner übergeben, die<br />

das Unternehmen auch weiterhin in eine erfolgreiche<br />

Zukunft steuern. Im eigenen Unternehmen<br />

stand die Firmenchefin bereits seit 1992<br />

ihrem Vater unterstützend zur Seite. Für den<br />

perfekten technischen Zustand und das gepflegte<br />

Erscheinungsbild der Fahrzeuge sorgt Bruder<br />

Werner Wendl, der in der betriebseigenen<br />

Werkstätte auf modernstes Equipment zurückgreifen<br />

kann. Mit der Firmenphilosophie, den<br />

Kunden in jeder Hinsicht ein Höchstmaß an<br />

Betreuungsqualität zu bieten, ist man sicherlich<br />

auch in Zukunft erfolgreich unterwegs. „Die<br />

Zufriedenheit der Kunden und mit marktwirtschaftlich<br />

interessanten Preisen unterwegs<br />

zu sein, hat in unserem Unternehmen höchste<br />

Priorität. Wir sind nicht unbedingt an einem<br />

schnellen Geschäft interessiert, sondern an<br />

langfristigen erfolgreichen Partnerschaften auf<br />

Grund unserer gebotenen Serviceleistungen.<br />

Gerade in der Getränkelogistik stellen Flexibilität<br />

und Termintreue besonders wichtige<br />

Faktoren dar. Denn hier treten durchaus starke<br />

Schwankungen auf, wie sie zB durch die<br />

Belieferung von Großveranstaltungen oder<br />

auch Verkaufsaktionen von Lebensmittelketten<br />

gegeben sind. Schwankungen von 300 bis<br />

1200 auszuliefernden Paletten innerhalb einer<br />

Woche sind da durchaus möglich. Hier kann<br />

ich mich auf mein erfahrenes Team verlassen,<br />

das zur vollsten Zufriedenheit unserer Kunden<br />

agiert. Durch regelmäßige Schulungen<br />

im Bereich Gefahrenguttransport, Fahrtechnik<br />

und -verhalten sind wir bemüht, höchste<br />

Sicherheitsstandards zu erreichen. Neben dem<br />

Komplettladungsverkehr für die Getränkelogistik<br />

und für die Holzindustrie betreiben wir<br />

auch Sammelgutverkehre. Im nationalen Verkehr<br />

sorgen wir für die österreichweite Zustellung<br />

von Sendungen mit täglichen Abfahrten<br />

ab Wien in das Wald- und Weinviertel. Als<br />

Mitglied der ILN-Kooperation (International<br />

Logistics Network) können wir aber auch europaweit<br />

eine rasche und zuverlässige Zustellung<br />

von Sendungen gewährleisten. Weiters<br />

bieten wir am Standort Eggenburg unseren<br />

Kunden auch Lagerlogistik an“, so Alexandra<br />

Wendl-Seher.<br />

3 Auf dem Firmenareal befindet<br />

sich eine auch für die Öffentlichkeit<br />

zugängliche Tankstelle.<br />

Auch im Geschäftsfeld Sammelgutverkehr ist man<br />

bereits mit EEV-Standard unterwegs. Hier haben<br />

sich Iveco-Eurocargo bestens bewährt.<br />

Überzeugende<br />

argumente<br />

„Um wirtschaftlich und nicht zuletzt auch<br />

umweltfreundlich unterwegs zu sein, sind<br />

wir bestrebt, unsere Lkw-Flotte auf höchstem<br />

technischem Niveau zu halten, sodass bereits<br />

jetzt 70 % der Fahrzeuge die EEV-Abgasnorm<br />

erfüllen und der Rest dem Euro 5-Standard<br />

entspricht. Über Jahrzehnte waren wir mit<br />

unserem Fuhrpark mit Einmarkenstrategie<br />

unterwegs. Im Jahre 2008 standen wir vor der<br />

Situation, dass wir auf Grund eines Ausfalls<br />

eines 12-Tonners dringend ein Fahrzeug benötigten.<br />

Mein Bruder entschied sich damals,<br />

einen Iveco-Lkw einzusetzen, der uns umgehend<br />

in dieser Notsituation von Iveco Austria<br />

zu Verfügung gestellt wurde. Dies sollte sich<br />

als wahrer ,Glücksgriff‘ erweisen, denn es<br />

stimmte nicht nur die Wirtschaftlichkeit<br />

und Zuverlässigkeit, sondern auch das Preis-/<br />

Leistungs-Verhältnis. Und die Tatsache, dass<br />

die Fahrer und natürlich mein Bruder Werner,<br />

der für die technischen Belange im Unternehmen<br />

zuständig ist, von den Vorzügen der<br />

Iveco-Fahrzeuge überzeugt sind, hat dazu beigetragen,<br />

dass unsere Flotte bereits mehrere<br />

Iveco Stralis für den Komplettladungsverkehr<br />

und Iveco Eurocargo für den Sammelgutverkehr<br />

umfasst“, erläutert die Firmenchefin.<br />

Bewusstsein bilden<br />

Ein besonderes Anliegen der Waldviertler Unternehmerin<br />

ist es, die Leistungen der Transportwirtschaft<br />

ins rechte Licht zu rücken. Sie<br />

engagiert sich daher als Mitglied des Fachgruppenausschusses<br />

Güterbeförderung für die<br />

Verbesserung des öffentlichen Ansehens der<br />

Betriebe in der Sparte Transport und Verkehr.<br />

„Es ist mir wichtig, der breiten Öffentlichkeit<br />

zu vermitteln, welche wichtige Rolle Spediteure<br />

und Güterbeförderer, die für die Aufrechterhaltung<br />

der Warenströme und somit<br />

funktionierende Wirtschaft sorgen, einnehmen.<br />

Ein geeignetes Mittel sehe ich zB, mit entsprechenden<br />

Aktionen in den Schulen das<br />

Bewusstsein für die Leistungen der Branche<br />

zu schaffen, wie sie unter anderem im<br />

Die rund 50 Mitarbeiter wissen unter anderem das gute<br />

Betriebsklima, das im Unternehmen herrscht, zu schätzen<br />

und sind seit Jahrzehnten im Unternehmen tätig<br />

Imagefilm KEIN LEBEN OHNE <strong>LKW</strong><br />

(www.kein-leben-ohne-lkw.at) dargestellt werden.<br />

Enttäuschend für mich ist, dass unsere<br />

Branche von den Politikern immer noch stiefmütterlich<br />

behandelt wird“, betont Alexandra<br />

Wendl-Seher abschließend. Wolfgang Schröpel<br />

Ausgestattet mit Eurotronic-Getriebe, Intarder und einem leistungsstarken<br />

450 PS-Aggregat,das die Abgasnorm EEV erfüllt, sorgen die „Iveco Stralis<br />

Zugpferde“ für einen wirtschaftlichen und umweltfreundlichen Betrieb.<br />

<strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011 25


BlIcKpuNKT INSIGHT<br />

MAN Truck & Bus Vertrieb Österreich AG<br />

Ein Unternehmen der MAN Truck & Bus AG<br />

Neuigkeiten im<br />

Verkehrsrecht<br />

Mit 1.1.2012 tritt die 24. StVO-Novelle vom<br />

des Pannendienstes benützt werden.“<br />

Dies bedeutet, dass künftig die Autofahrer<br />

verpflichtet sind, vorausschauend eine Gasse<br />

freizuhalten, wann immer sich auf einer Rich-<br />

29.7.2011 BGBl Nr. 59/2011 mit Vorschriftungsfahrbahn einer Autobahn oder Autostraße<br />

ten über die so genannte Rettungsgasse in mit mindestens zwei Fahrstreifen ein Stau<br />

Kraft.<br />

aufzubauen beginnt. Um also Platz für Ein-<br />

§ 46 Abs. 6 StVO lautet: „Stockt der Versatzfahrzeuge zu schaffen, müssen Fahrzeuge<br />

kehr auf einer Richtungsfahrbahn in einem auf dem linken Fahrstreifen so weit wie mög-<br />

Abschnitt mit mindestens zwei Fahrstreifen, lich nach links, Fahrzeuge auf dem mittleren<br />

so müssen Fahrzeuge für die Durchfahrt von (Mittelstreifen) oder rechten Fahrstreifen<br />

Einsatzfahrzeugen in der Mitte zwischen den nach rechts – falls vorhanden auf den Pan-<br />

Fahrstreifen, in Abschnitten mit mehr als zwei nenstreifen – ausweichen, dürfen also nicht<br />

Fahrstreifen zwischen dem äußerst linken und den üblicherweise eingehaltenen Fahrstreifen<br />

dem daneben liegenden Fahrstreifen, eine freie benützen.<br />

Gasse bilden (Rettungsgasse); diese Gasse darf, Damit ist gewährleistet, daß Einsatzfahrzeuge<br />

außer von Einsatzfahrzeugen, nur von Fahr- ungehindert zum Unfallsort gelangen kön-<br />

TGX-EfficientLine-11ProfiD_ zeugen des Straßendienstes 420-198_neue und Fahrzeugen Copy:E nen. 5_EEV Die Regel, 06.09.2011 wonach der 11:55 Pannenstreifen Seite 1<br />

MAN ProfiDrive ® .<br />

MAN EfficientLine.<br />

nur durch Fahrzeuge des Straßendienstes, der<br />

Straßenaufsicht oder des Pannenhilfsdienstes<br />

befahren werden darf (§ 46 Abs. 4 lit. d<br />

StVO), ist bei Notwendigkeit der Bildung<br />

einer Rettungsgasse auch für alle anderen<br />

Fahrzeuge zulässig. Allerdings ist hierbei zu<br />

beachten, dass bei Abfahrten von Autobahnen<br />

und Autostraßen dem Rettungsfahrzeug<br />

eine ungehinderte Abfahrt ermöglicht wird,<br />

sodass die auf dem Pannenstreifen anhaltenden<br />

Fahrzeuge jedenfalls die Abfahrt freihalten<br />

müssen. Bei Zuwiderhandeln gegen diese<br />

Vorschriften ist ein Strafrahmen bis zu 726<br />

Euro vorgesehen; wird ein Einsatz- oder Pannendienstfahrzeug<br />

hierdurch behindert, muss<br />

mit einer Bestrafung zwischen 72 und 2180<br />

Euro gerechnet werden.<br />

Dr. Roman Gerhard<br />

auf zu neuen<br />

ufern<br />

Beim Truck Race EM-Finale in Le Mans fiel<br />

am 9. Oktober zum letzten Mal die Zielflagge<br />

für das TRUCK RACE TEAM ALLGÄUER.<br />

Seit seinem Einstieg vor zwölf Jahren hat sich<br />

Egon Allgäuer zu einer festen Größe in diesem<br />

Bereich des Motorsports entwickelt und<br />

mischte stets mit seinen gelben MAN Renntrucks<br />

im vorderen Feld des Renngeschehens<br />

mit. Nicht nur durch sein fahrerisches Können,<br />

sondern auch mit geschickten Marketing-<br />

Strategien verstand er es wie kein anderer in<br />

dieser Szene, das Interesse des Publikums stets<br />

auf sein in Vorarlberg beheimatetes TRUCK<br />

RACE TEAM ALLGÄUER und seine Sponsoren<br />

zu lenken. Die Corporate Identity seiner<br />

langjährigen Sponsoren war stets Dreh- und<br />

Angelpunkt des Fahrerlagers. Mit Aktionen,<br />

wie zB die Einsätze von Hans Joachim Stuck<br />

und Prinz Leopold von Bayern, die als Gastfahrer<br />

einen Boliden aus seinem Team auf dem<br />

Nürburgring pilotierten, sorgte sein Team für<br />

Aufsehen und mediales Interesse. Bereits 2009<br />

zog sich Egon Allgäuer, nach seinem letzten<br />

Sieg im spanischen Jarama, als Fahrer zurück.<br />

Den Ausstieg aus der FIA European Truck<br />

Racing Championship begründete der Truck<br />

Race Europameister 2002 und mehrfache<br />

Vize-Europameister damit, dass seine Trucks<br />

fahrerisch keine Herausforderungen mehr für<br />

ihn sind. „Jetzt, nachdem so viel erreicht und<br />

so ein so hoher Standard gesetzt ist, wird es<br />

Zeit, neue Ziele ins Auge zu fassen. Zunächst<br />

möchte ich erst einmal Pause machen, mich<br />

®<br />

besinnen und neu ordnen. Mit Sicherheit finde<br />

ich auch wieder ein interessantes Projekt,<br />

bei dem ich mich marketingmäßig engagieren<br />

kann. Meine Aktivitäten als Markenbotschafter<br />

von Villinger bleiben 2012 aufrecht und<br />

der Samba MAN wird auch im nächsten Jahr<br />

wieder auf diversen Events zu sehen sein.“ g<br />

Egon Allgäuer hat sich vom<br />

Truck Race verabschiedet.<br />

Effizient mit ProfiDrive ® .<br />

Minus 3 Liter je 100 km - auf 11.500 km im<br />

direkten Vergleich beweist MAN Truck &<br />

Bus mit drei voll beladenen Sattelzügen,<br />

wie viel Kraftstoff und CO2 im Güterverkehr<br />

auf der Straße mit dem TGX EfficientLine<br />

problemlos eingespart werden kann.<br />

Unverzichtbar dabei sind MAN ProfiDrive ® -<br />

geschulte Fahrer. Unter der Leitung von<br />

Herr Gottfried Fürnschlief (Bild) wird diese<br />

MAN ProfiDrive ® -Schulung mit einzelnen<br />

Modulen bei MAN oder beim Kunden von<br />

dafür ausgebildeten Trainern im Sinne der<br />

Berufskraftfahrerausbildung durchgeführt.<br />

Sie senkt in der Folge die Betriebskosten<br />

und schließt mit der C 95-Eintragung ab.<br />

Informieren Sie sich bei Ihrem MAN-Partner<br />

oder unter www.mantruckandbus.at,<br />

wieviel Ihnen ProfiDrive ® bringt.<br />

MAN Truck & Bus


BlIcKpuNKT INSIGHT<br />

Frontgrill mit größeren Lufteinlässen, schon ausgerichtet auf die Euro 6-Grenzwerte,<br />

wo die Motoren ja deutlich mehr Luft für die Kraftstoffverbrennung brauchen<br />

Härtegrad Bau<br />

Neue Scania Baufahrzeuge treffen im kommenden Februar in Österreich<br />

ein. Unsere Testfahrten in Barcelona geben Aufschluss.<br />

Ab 2012 steht weltweit eine Auswahl an 4-,<br />

5-, 6- und 8-Zylinder-Motoren für die P-,<br />

G- und R-Serien zur Verfügung. Das neue<br />

Motorenangebot wird sämtliche Emissionsstandards<br />

erfüllen. Von Euro 3 und Euro 4 für<br />

die Schwellenländer, über Euro 5 und EEV<br />

natürlich bis hin zu den jüngst von „<strong>Blickpunkt</strong><br />

<strong>LKW</strong>+<strong>BUS</strong>“ getesteten Euro 6-Motoren.<br />

Gerade für die europäischen Märkte steht<br />

natürlich ein erweitertes Angebot an Euro 5-<br />

und EEV-Motoren mit SCR-Technologie<br />

zur Verfügung. Diese Motoren lassen sich<br />

übrigens mit bis zu 100 % Biodiesel fahren.<br />

Mit einer derartigen Motorenplattform bietet<br />

Scania ein unglaubliches Programm bestens<br />

Im vorderen Fahrwerk schützt<br />

eine Bodenplatte aus Stahl.<br />

aufeinander abgestimmter Aggregate, die mit<br />

Motorleistung und Drehmoment für alle erdenklichen<br />

Anwendungen beim schweren<br />

Lkw passen. Die beiden ersten Euro<br />

6-Motoren (440 und 480 PS) sind mit einer<br />

Kombination aus EGR- und SCR- Technologie<br />

bestückt und sowohl für Fernverkehrs-<br />

als auch für Baufahrzeuge ausgelegt. Gleich<br />

16 Euro 5-Motoren bieten die Schweden in<br />

unseren Breiten von 230 bis 620 PS an, wobei<br />

für Österreich das Interesse wohl eher auf<br />

den elf EEV-Motoren liegen dürfte, die ein<br />

Leistungsspektrum von 230 bis zu den bekannten<br />

730 PS bieten. Einschließlich eines<br />

Ethanolmotors sowie zwei Gas-/Biogas-<br />

Versionen bleibt zusammen mit den ersten<br />

Euro 6-Aggregaten eigentlich nur mehr die<br />

Qual der Wahl. Scania bietet in Summe damit<br />

heute eines der umfangreichsten Motorenprogramme<br />

im schweren Lkw und zieht<br />

bei den 8-Zylindern wohl unaufhaltsam allen<br />

anderen davon. Besonders das hohe Drehmoment<br />

der Motoren bei niedrigen Drehzahlen<br />

ermöglichte es, den gesamten Antriebsstrang<br />

für niedrigen Kraftstoffverbrauch weiter zu<br />

optimieren.<br />

Schaltkomfort am<br />

Bau<br />

Wir finden selbstverständlich Scania Opticruise<br />

mit allen Finessen in den neuen Fahrzeugen.<br />

Zusätzlich gibt es jetzt einen Offroad-Modus,<br />

bei dem die Gänge ordentlich<br />

beschleunigt eingelegt werden, um möglichst<br />

wenig Zugkraftunterbrechung beim Schalten<br />

zu erzielen. Ein Punkt, der im Gelände<br />

von zentraler Bedeutung ist und somit nähere<br />

Betrachtung verdient. Bei diesem neuen<br />

Offroad-Modus handelt es sich um einen<br />

Fahrmodus, der für den schweren Einsatz im<br />

Gelände und das Fahren auf weichem Untergrund<br />

entwickelt wurde. Er stellt eine perfekte<br />

Ergänzung zum Normal- und Power-Modus<br />

dar. Die Kupplung bleibt hier so lange wie<br />

möglich eingekuppelt, um Unterbrechungen<br />

im Kraftfluss und der Traktion bestmöglich<br />

zu verhindern. Die Schaltvorgänge werden<br />

elektronisch auf ein Minimum reduziert, indem<br />

das System eine höhere Motordrehzahl<br />

in einem breiteren Drehzahlband zulässt.<br />

Zusätzlich erfolgt das Schalten beschleunigt,<br />

und das praktisch ohne Komfortverlust. Allerdings<br />

sinkt bei andauernder Verwendung<br />

das Wartungsintervall etwas ab. Beim Power-<br />

Modus gibt es für alle, bei denen es besonders<br />

auf minimale Transportzeiten ankommt, wie<br />

gewohnt auf Knopfdruck volle Power. Im<br />

Bereich von Steigungen ist damit Drehzahl<br />

Trumpf, um die höchste Antriebsleistung bereitzustellen.<br />

Der Normal-Modus ist wie üblich<br />

für optimalen Kraftstoffverbrauch ausgelegt.<br />

Die Devise lautet hier: Gute Leistung am<br />

Berg – aber eben nicht um jeden Preis. Das<br />

System versucht dann Motordrehzahlen bereitzustellen,<br />

die ein maximales Drehmoment<br />

bei gleichzeitig niedrigem Verbrauch anlegen.<br />

Den neuen Offroad-Modus gibt’s bei jenen<br />

Fahrzeugen serienmäßig, die ausschließlich<br />

für den Offroad-Einsatz ausgelegt sind.<br />

Alle Modi werden über einen Ringschalter<br />

am Opticruise-Hebel bedient. Der aktivierte<br />

Modus wird dann im Hauptinstrument<br />

angezeigt.<br />

King of the Road.<br />

Königswürden erbt man – oder man erarbeitet sie sich. Zum Beispiel mit 730 PS (537 kW)<br />

Leistung und 3.500 Nm Drehmoment. Willkommen im R 730, dem stärksten jemals<br />

gebauten Scania.<br />

Scania. Der Maßstab.<br />

www.scania.at<br />

www.scania.de<br />

500 560 620 730 www.scania.at


BlIcKpuNKT INSIGHT<br />

Auf dem gewaltigen Auf und Ab in der Can<br />

Padro-Testanlage bei Barcelona konnten wir<br />

diesen neuen Modus auf einigen der rund<br />

40 unterschiedlich konfigurierten Demofahrzeuge<br />

selbst erfahren. Fazit: Das klappt<br />

astrein. Bei Schaltvorgängen in engen, steilen<br />

Kehren kommt man damit nun viel besser<br />

durch. Ganz geschmeidig bleibt dabei zu den<br />

erwähnten Features der Opticruise aber auch<br />

noch eine Vollautomatik (Allison) fürs ganz<br />

Grobe zu erwähnen. Zahlreiche manuelle<br />

Getriebe standen vor Ort ebenfalls zu Testzwecken<br />

bereit. Jedem das Seine – aber wer<br />

einmal Opticruise gewöhnt ist, bleibt gerne<br />

dabei. Bei diesen Testfahrten ist weiters das<br />

bereits auf der BAUMA präsentierte neue<br />

Traktionspanel im Armaturenbrett ins Auge<br />

gestochen. Es ist griffgünstig, besonders leicht<br />

zu bedienen und stellt anschaulich dar, was<br />

Sache ist. Die geschalteten Sperren werden<br />

auch im Infodisplay sehr gut aufgezeigt.<br />

Manövrier-, Freischaukel-Modus etc. finden<br />

sich natürlich auch. Power-Modus und<br />

Kick-down-Funktion können auf Wunsch des<br />

Eigners lahmgelegt werden. Der Anfahrgang<br />

wird grundsätzlich automatisch gewählt, kann<br />

aber auch vorprogrammiert werden.<br />

Baufreundlicher<br />

retarder<br />

Bergab trennt sich bekanntlich der Weizen<br />

Luftfederung auch<br />

im Kipper möglich<br />

von der Spreu in der Baustelle. Ein neuer<br />

leistungsoptimierter Scania Retarder sorgt<br />

ab sofort für noch mehr Sicherheit beim<br />

Bremsen, und das gilt besonders im niedrigen<br />

Tempobereich. Die bisherige Version ist<br />

und bleibt zwar die wirtschaftlichste Lösung<br />

für die meisten Anwendungsprofile im Fernverkehr,<br />

doch gibt es nun gerade für den Bau<br />

noch das Quäntchen extra. Die neue Ausführung<br />

des Retarders eignet sich vor allem, wenn<br />

eine höhere Bremsleistung im unteren Geschwindigkeitsbereich<br />

erzielt werden soll, wie<br />

es eben im besonders schweren Einsatz und<br />

im Bauverkehr oft erforderlich ist. Der neue,<br />

leistungsstärkere Scania Retarder R4100 entspricht<br />

technisch fast der bisherigen Version<br />

R3500, jedoch wurde das Moment durch die<br />

Anhebung der inneren Übersetzung von 3,04<br />

auf 3,26 von 3500 Nm auf 4100 Nm gesteigert.<br />

Unterm Strich bleibt ein Plus von 17 %<br />

beim Spitzenbremsmoment. Bei niedrigem<br />

Tempo sind je nach Hinterachsübersetzung<br />

sogar 20 bis 25 % zu erzielen. Bei höherem<br />

Tempo kommt es dadurch mitunter aber<br />

zu einem zusätzlichen Widerstand, der sich<br />

beim Spritverbrauch niederschlagen kann.<br />

Der neue Retarder eignet sich daher besonders,<br />

wenn häufig Geschwindigkeiten unter<br />

70 km/h gefahren werden. Hier ist die Differenz<br />

beim Kraftstoffverbrauch dann praktisch<br />

zu vernachlässigen. Die multifunktionale<br />

Auch mit<br />

Vollautomatik<br />

lieferbar<br />

Integration der Bremsanlage, der Geschwindigkeitsregelung,<br />

der Schaltung und der<br />

Kühlsysteme bleibt wie gewohnt erhalten.<br />

Vielfalt beim<br />

Fahrgestell<br />

Zahlreiche Neuheiten am Fahrgestell zielen<br />

auf mehr Belastbar- und Langlebigkeit<br />

ab. Dazu zählen zuerst eine luftgefederte<br />

9-t-Vorderachse, eine Vollluftfederung in<br />

Kombination mit Trommelbremsen bei 6x4,<br />

8x4 und 8x4*4 (mit gelenkter Nachlaufachse)<br />

in Kopplung mit dem Hochleistungs-<br />

19/21/26-t-Doppelachsaggregat mit Aussenplaneten.<br />

Zusätzlich gibt es hinten eine<br />

Luftfederung in Verbindung mit EBS und<br />

Scheibenbremsen. Dies stellt eine neue Option<br />

bei 6x4, 8x4 und 8x4*4 (mit gelenkter<br />

Der Fahrer freut sich über ein neues<br />

Offroad-Innenraumpaket und die<br />

Opticruise-Bedienung mit Offroad-Modus.<br />

Nachlaufachse) mit dem leichteren 19/21-t-<br />

Doppelachsaggregat mit Außenplaneten dar.<br />

Wer will, kann hier gleich zweckmäßigerweise<br />

einen Hill-Holder mitbestellen, denn auch der<br />

kann über die Zeit eine Menge Geld sparen.<br />

Dann ist noch eine Zwei-Balg-Luftfederung<br />

in Kombination mit hoher Fahrgestellausführung<br />

für 4x2-, 6x2- und 6x4-Sattelzugmaschinen<br />

sowie bei 4x2-, 6x2-, 6x4-, 8x2- und<br />

8x4-Fahrgestellen mit hoher Ausführung lieferbar.<br />

Dies geht mit einer Gewichtsersparnis<br />

von 50 bis 120 kg einher. Zusätzlich wurde<br />

die Bodenfreiheit vergrößert, was mehr Platz<br />

für die Kraftstofftanks bietet. Daher sind jetzt<br />

zylindrische Kraftstofftanks aus Aluminium<br />

mit 330, 400 und 440 l für zwei- und dreiachsige<br />

Sattelzugmaschinen und Fahrgestelle<br />

im Programm. Sie sind strapazierfähiger und<br />

haltbarer für den schweren Einsatz im Gelände.<br />

Progressive Parabelfederungen bieten<br />

mehr Komfort und sorgen für mehr Traktion.<br />

Daher gibt es neue Parabelfedern beim<br />

19/21-t-Doppelachsaggregat (6x4, 8x4). Die<br />

neue 2x38+2x45 mm-Feder wird hier als Alternative<br />

zu 4x41 und 4x30 eingeführt und<br />

bewirkt bei Leerfahrten offenbar mehr Komfort<br />

und höhere Traktion. Ein 26-t-Doppelachsaggregat<br />

mit progressiver 2x41+2x48<br />

mm-Parabelfederung ist ebenso lieferbar wie<br />

ein 5x48 mm-Parabelfeder-Doppelachsaggregat,<br />

das für Doppelachslasten von bis zu 30<br />

oder 32 t gedacht ist. Die Außenplanetenachsen<br />

verfügen nun über stärkere Steckachsen<br />

und somit eine verbesserte Traktion mit<br />

angepeilter höherer Lebensdauer. Ebenso ist<br />

eine geänderte Übersetzung von 4,21 anstelle<br />

Die Scania Baufahrzeuge der G-Serie haben die Front der R-Serie mitbekommen.<br />

von 3,81 zu vermelden. Zu guter Letzt ist<br />

eine 10-t-Vorderachse wahlweise bei 4-Achs-<br />

Fahrzeugen, die häufig auf guten Straßen<br />

unterwegs sind, im Programm. Anstelle eines<br />

gegossenen spart man mittels eines gewichtsreduzierteren,<br />

geschweißten Achsgehäuses bei<br />

der leichten 11/13-t-Achse mit Außenplaneten<br />

etwa 20 kg pro Achse – bei unveränderter Belastbarkeit.<br />

Verfügbar für Achsgewichte bis zu<br />

26 t. Mit Scheibenbremsen gehen übrigens<br />

nochmals etwa 35 kg/Achse weg.<br />

Fahrerhaus-Kultur<br />

Einen neuen Look gibt es die für Scania<br />

P-Baureihe, die sich mit der neuen Front<br />

ebenfalls an der G- und R-Serie anlehnt, die<br />

bereits den Anforderungen an die Kühlkapazität<br />

für Euro 6 entspricht. Bei den P-Fahrerhäusern<br />

gibt es quasi alles, was das Herz<br />

begehrt. Ein normales, ein mittellanges, ein<br />

langes und ein Highline-Fahrerhaus stehen im<br />

Angebot. Flachdach gibt es wahlweise für die<br />

Ersteren. Zusätzlich zu diesen Standardfahrerhäusern<br />

stehen die Mannschaftsfahrerhäuser<br />

des Typs Crew Cab in zwei Längen sowie die<br />

Low Entry-Fahrerhäuser mit drei verschiedenen<br />

Dachhöhen zur Verfügung. Martin Zarazik<br />

Traktionspaneel mit Drehschalter<br />

für die Sperren<br />

<strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011 31


BlIcKpuNKT INSIGHT<br />

Edition rudolf<br />

diesel<br />

Silo Melmer ist in ganz Europa bekannt für<br />

wunderschöne Airbrush-Trucks. Als fahrende<br />

Kunstwerke sind sie auf den internationalen<br />

Fernverkehrsrouten als bunte Werbeträger für<br />

das Tiroler Pitztal unterwegs.<br />

Rupert und Simon Melmer waren von der<br />

Idee spontan begeistert: ein Truck, welcher<br />

der langfristigen Zusammenarbeit mit MAN<br />

gewidmet ist. Das Ergebnis einer gemeinsamen<br />

Konzeptdiskussion war ein historischer<br />

Abriss der Entwicklung des Lkw mit einem<br />

Ausblick auf die Zukunft. Da drängen sich<br />

Bilder von Rudolf Diesel und seiner Maschine<br />

förmlich auf.<br />

Knud Tiroch, ein profilierter Künstler seines<br />

Fachs, hat sich wie bei den bisherigen Trucks<br />

des Themas angenommen und in seinem unverwechselbaren<br />

Stil wunderbar umgesetzt.<br />

Die ersten Bilder zauberte Knud Tiroch freihändig<br />

in Airbrush-Technik auf Kabine und<br />

Siloauflieger. Dann wurden die Folien für die<br />

Background-Effekte aufgebracht, dabei halfen<br />

Mathias Schwaighofer und Elmar Schmarl.<br />

Realisiert wurden sämtliche Lackierarbeiten<br />

im Atelier von Elmar Schmarl in Rum bei<br />

Innsbruck, das über alle Einrichtungen und<br />

Hilfsmittel verfügt, die für ein derartiges<br />

Großprojekt erforderlich sind. Im nächsten<br />

Arbeitsschritt folgten die technischen Zeichnungen,<br />

ebenfalls wieder mit dem Airbrush-<br />

Pinsel. Eine spezielle Patinatechnik lässt die<br />

einzelnen Bilder vergilbt wirken.<br />

32 <strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011<br />

Über den MAN Rudolf Diesel-Truck freuen sich v. li.: Birgit Walser (Firma Melmer),<br />

Fahrer Rainer, Simon Melmer und Rupert Melmer<br />

Es ist viel Aufwand, bis das Gesamtkunstwerk<br />

fertiggestellt ist, aber die Mühe lohnt sich.<br />

Der Rudolf Diesel-Truck wird der kommende<br />

Star auf den heimischen und internationalen<br />

Truckertreffen und im Showpark bei den<br />

Grand Prix-Bewerben der FIA Truck Europameister<br />

in ganz Europa.<br />

Die Arbeit an der riesigen Fläche eines<br />

40 t-Silozuges ähnelt der Fresco-Malerei der<br />

Renaissancezeit. Der „Malgrund“ muss gut<br />

vorbereitet werden, bevor das eigentliche Gemälde<br />

in mehreren Schritten aufgetragen werden<br />

kann. Zur Konservierung dienen Deckschichten<br />

aus Klarlack. Eine künstlerische<br />

Herausforderung sind die Wölbungen und<br />

Kanten der Fahrzeugkontur. g<br />

MAN-Verkaufsleiter Robert Hirsch (li.) wünscht Fahrer Rainer allzeit gute Fahrt und<br />

viel Freude an seinem außergewöhnlichen Arbeitsplatz.<br />

Der geschichtsträchtige Truck ist ein<br />

MAN TGX 18.480 Euro 5 EEV und der<br />

13. Airbrush-Lkw im Melmer-Fuhrpark.<br />

unilock –<br />

die hydraulische Krankonsole<br />

Eine Innovation am Kranmarkt zum An- und Abkoppeln von Ladekranen<br />

eines Lkw – hydraulisch, zeitsparend und ohne Werkzeug<br />

Da in der Hydraulikfirma Dunst KFZ u. Hydraulik<br />

GmbH die Nachfrage nach einer einfachen<br />

Abkoppelmöglichkeit von Ladekranen für<br />

Lkw stieg, entschlossen sich Josef Dunst jun.,<br />

sein Schulkollege Christian Pichler und Josef<br />

Dunst, eine spezielle Krankonsole zu entwerfen.<br />

So begann die Geschichte einer hydraulischen<br />

Krankonsole, die mehr kann als herkömmliche<br />

Abstellvorrichtungen und dabei Zeit und Kraft<br />

spart. Die hydraulische Krankonsole UNI-<br />

LOCK ist universell (mit allen gängigen Lastkraftfahrzeugen<br />

kompatibel), flexibel (für alle<br />

Ladekrane bis 14 mt einsetzbar) und robust (Verwendung<br />

von hochfesten Feinkornbaustahl).<br />

Komplettiertes<br />

Kranfahrzeug<br />

Innovationen bei der<br />

Montage<br />

- universeller Einsatz mit verschiedenen Lkw-<br />

Typen durch die einheitliche Adapterplatte<br />

- Die Längenverstellung ermöglicht den Aufbau<br />

verschiedener Ladekrane bis zu 14 mt.<br />

- wesentliche Verkürzung der Montagezeit<br />

Innovationen im<br />

Betrieb<br />

- hydraulische Verriegelung – wodurch sich<br />

eine erhebliche Kraft- und Zeitersparnis<br />

beim An- und Abkoppeln ergibt<br />

- mechanische Sicherungsklappe – zur Verhinderung<br />

eines ungewollten Einfahrens des<br />

Hydraulikzylinders<br />

- keine Verbindungsstange zwischen den beiden<br />

Anhängekupplungen<br />

- höhenverstellbare Anhängekupplung<br />

Mercedes-Benz Actros mit<br />

Dunst-Krankonsole 6<br />

Mit dieser Innovation am Kranmarkt hat die<br />

Firma Dunst schon einige Auszeichnungen<br />

erhalten:<br />

- Platz 1 beim österr. Schulwettbewerb<br />

„Jugend Innovativ 2010“ und Teilnahme<br />

an der internationalen Erfindermesse<br />

INTEL ISEF 2011 in Los Angeles<br />

www.dunst-hydraulik.com<br />

- Gewinner des „Burgenländischen<br />

Innovationspreises 2010 für Klein- und<br />

Mittelunternehmen“<br />

- unter den neun innovativsten Unternehmen<br />

Österreichs im Rahmen des Verleihung<br />

des „Econovius“ der Wirtschaftskammer<br />

Österreich<br />

„Wir sind froh, dass wir ein leidiges Problem für<br />

Lkw-Besitzer lösen konnten: Einen Ladekran<br />

auf- oder abzubauen hat früher 20 Minuten<br />

und viel Muskelkraft gefordert. Jetzt dauert es<br />

nur mehr zwei Minuten“, meint Josef Dunst.<br />

Die Firma Dunst wurde im Jahr 1998 gegründet<br />

und sorgte als erste österreichische mobile<br />

Schlauchfertigung für Aufsehen. Neben dem<br />

riesigen Ersatzteillager liegt das Hauptaugenmerk<br />

auf Hydraulik und Ladetechnik (Service<br />

und Vertrieb von Hiab-, Loglift- und Jonsered-Kranen).<br />

Weiters hat Dunst ein großes<br />

Gebrauchtteillager für die Marken Hiab, Loglift,<br />

Jonsered, Palfinger und Penz. g<br />

Nächster Redaktionsschluss:<br />

20. Jänner 2012<br />

unilock – die hydraulische Krankonsole<br />

Eine Innovation am Kranmarkt zum An- und Abkoppeln<br />

von Ladekranen eines <strong>LKW</strong>s – hydraulisch, zeitsparend<br />

und ohne Werkzeug. universell • flexibel • robust<br />

DUNST KFZ u. Hydraulik GmbH | A-7423 Grafenschachen, Gewerbepark 2<br />

Tel.: +43 3359/20 0 88 | Fax: DW 8 | eMail: o ce@dunst-hydraulik.com<br />

<strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011 33


BlIcKpuNKT INSIGHT<br />

clean Tech<br />

Trucks<br />

Renault Trucks fährt konkret<br />

alternative Wege<br />

Trotz laufend steigender Treibstoffpreise können<br />

und wollen wir unsere Mobilität kaum<br />

einschränken. Warentransporte sind zu 80 %<br />

ausschließlich vom Lkw abhängig – und daran<br />

wird sich so schnell auch nichts ändern. Je<br />

näher wir der Zwei-Euro-Schallmauer für den<br />

Liter Diesel kommen, umso stärker muss man<br />

sich fragen, wer das noch bezahlen soll. Logische<br />

Konsequenz: Es müssen rasch brauchbare<br />

und vor allem bezahlbare Alternativen her.<br />

Renault Trucks sieht vorerst drei Wege aus der<br />

Abhängigkeit vom Diesel. Clean Tech Fahrzeuge<br />

nennen die Franzosen ihre ersten einsatzfähigen<br />

alternativen Modelle. Wir haben uns in<br />

Corbas bei Lyon ein Bild davon gemacht.<br />

Hybrid-diesel<br />

Hier ist Sparen angesagt. Diese Kombi-Technik<br />

ist in unseren Pkw schon einige Zeit präsent<br />

und funktioniert dort zum Beispiel im<br />

Stadtverkehr ganz gut. Im Lkw läuft es damit<br />

jetzt ähnlich. Etwa 80 % der Bevölkerung in<br />

Europa lebt in Stadtgebieten. Das bedeutet ein<br />

hohes Aufkommen an Verteilerverkehr bei oft<br />

schwierigen Bedingungen mit Lärm- und Abgasbeschränkungen.<br />

Somit bietet sich zunächst<br />

der Renault Premium als Ausgangsbasis für den<br />

innerstädtischen Verteilerverkehr an. Logisch,<br />

die Hybrid-Diesel-Technik wird hauptsächlich<br />

dort Anwendung finden, wo es viel Stop<br />

& Go-Verkehr gibt. Technisch handelt es sich<br />

bei der Renault Lösung um einen Parallel-<br />

Hybrid. Es gibt also sowohl einen Diesel- also<br />

auch einen kräftigen Elektromotor. Diese<br />

Motoren können dabei gemeinsam oder auch<br />

unabhängig voneinander zum Fahren benützt<br />

werden. Das Dieselaggregat hat 7 l Hubraum<br />

und wird mit 310 PS oder 340 PS angeboten.<br />

Das maximale Drehmoment liegt bei 1153 Nm<br />

bzw. 1306 Nm. Der Dieselmotor arbeitet parallel<br />

mit einem 120 kW-Elektromotor. Der<br />

Mit dem Renault Premium Hybrid<br />

will Renault Trucks eine breite<br />

Marktdurchdringung realisieren.<br />

Elektromotor liefert 400 Nm Drehmoment<br />

konstant und bis zu 800 Nm als kurzfristiges<br />

Maximum. Der Batteriekoloss ist an der rechten<br />

Seite des Fahrzeuges zu finden. Es handelt<br />

sich um eine mit Wasser gekühlte Lithium/<br />

Ionen-Batterie, die mit 24 Zellen 600 V Spannung<br />

bietet. Sie ist für rund 500 000 Start-/<br />

Stopp-Vorgänge ausgelegt. Die Batterie hat<br />

neben der Kühlung auch eine Heizung für<br />

den Winter verordnet bekommen. Zur optimalen<br />

Nutzung hat man schließlich noch ein<br />

Optidriver+-Getriebe verbaut. Die neuen Fahrzeuge<br />

werden zunächst in 4x2- und 6x2-Konfiguration<br />

angeboten. Beim ersten Losfahren<br />

stellt sich ein völlig eigenes Gefühl mit einem<br />

Hybrid-Lkw ein. Man hört nämlich fast nichts<br />

und dennoch setzt sich das schwere Gefährt<br />

dank des kraftvollen Elektromotors vehement<br />

in Bewegung. Lediglich ein minimales Surren,<br />

das Reifenabrollgeräusch und der Wind sind zu<br />

vernehmen. Da gerade das Anfahren unter Last<br />

sehr viel Sprit verbraucht, lässt sich hiermit im<br />

Stop & Go-Betrieb das größte Einsparungspotenzial<br />

erzielen. Bei einer Geschwindigkeit<br />

von bis zu 27 km/h kommt man rein elektrisch<br />

etwa 3 km weit. Hört sich wenig an, genügt<br />

aber in der Stadt für weite Teile vollauf. Vor<br />

allem von Ampel zu Ampel reicht das locker<br />

aus und funktioniert wirklich sehr gut. Wird<br />

mehr Leistung am Gaspedal abgerufen, springt<br />

der Dieselmotor völlig unspektakulär an und<br />

es geht in gewohnter Manier mit Dieselantrieb<br />

oder in Kombination weiter. Überraschend ist,<br />

mit welcher Power dieser elektrische Vortrieb zu<br />

Beginn vonstatten geht, sodass man eigentlich<br />

wie gewohnt im Stadtverkehr mitfahren kann.<br />

Nur mit besserem Gewissen! Beim Bremsen<br />

wird möglichst viel Energie zurückgewonnen<br />

und die Batterie wieder aufgeladen. Das bedeutet,<br />

das Fahrzeug sorgt selbst für ständiges<br />

Nachladen und muss nicht an die Steckdose.<br />

Aus höherem Tempo einmal bis zum Stillstand<br />

abbremsen reicht dabei aus, um eine entsprechende<br />

Kapazität für den nächsten Anfahrvorgang<br />

zu schaffen, wobei der Einsatz des Retarders<br />

hier von zentraler Bedeutung ist. Positiver<br />

Nebeneffekt: Man braucht kaum mehr normal<br />

zu bremsen. Im rein elektrischen Fahrmodus<br />

ist auch von außen so gut wie kein Fahrbetriebsgeräusch<br />

zu vernehmen, womit sich diese<br />

neuen Vehikel besonders für sensible Gebiete<br />

eignen. Ganz interessant waren die Probleme,<br />

die es quasi als Begleiterscheinungen zum rein<br />

elektrischen Fahren zu lösen galt. Die Servolenkung<br />

muss beispielsweise nun auch im elektrischen<br />

Fahrbetrieb sicher ihren Dienst schieben,<br />

womit der Einbau einer neu entwickelten elektrischen<br />

Servolenkung erklärt wäre. Auch beim<br />

Luftvorrat für die Bremsanlage musste die Betriebsfähigkeit<br />

für den Fall, dass der Dieselmotor<br />

gerade nicht läuft, gewahrt werden. Größere<br />

Luftkessel gingen somit bei der Entwicklung<br />

einher. Je nach Einsatz können der Kraftstoffverbrauch<br />

und der CO2-Ausstoß des Renault<br />

Premium Hybrid um 15 bis 20 % niedriger als<br />

bei vergleichbaren Dieselfahrzeugen sein.<br />

Erdgas-diesel (cNG)<br />

Er geht als nächster Kandidat der Franzosen ins<br />

Rennen. Hier verzichtet man bereits gänzlich auf<br />

Dieselkraftstoff. Wiederum steht der Renault<br />

Premium dazu Pate. Erdgas zählt zu den besonders<br />

innovativen und effizienten Lösungen<br />

des neuen Clean Tech Labels. Erdgasfahrzeuge<br />

stoßen nämlich weder Rauch noch Partikel<br />

aus. Zusätzlich kann ein mit Erdgas betriebenes<br />

Fahrzeug mit leiserem Motorenlauf als das<br />

Dieselgegenstück punkten. Viel wichtiger ist<br />

aber sicher, dass es praktisch keine Leistungseinbußen<br />

zu vermelden gibt. Der Startvorgang<br />

dauerte beim ersten Testlauf zwar etwas länger<br />

als bei einem normalen Lkw-Dieselmotor und<br />

beim Fahren waren durchwegs höhere Drehzahlen<br />

als üblich gefragt, aber sonst war alles<br />

wie gewohnt. Zu betanken ist der Erdgas-Diesel<br />

recht einfach. Normale Tankstellen müssen<br />

einfach um eine Gaszapfstelle aufrüsten. In<br />

Deutschland ist man hier schon sehr weit. In<br />

Österreich sind wir an dieser Stelle zwar etwas<br />

hinten nach, jedoch gibt es mittlerweile mietbare<br />

Haustankstellen im Angebot. Bei steigender<br />

Nachfrage werden sich die heimischen<br />

Mineralölfirmen wohl auf jeden Fall auch ein<br />

Stück vom neuen Kuchen abschneiden wollen<br />

und auf den Zug aufspringen. Somit dürfte<br />

zumindest entlang der Hauptverkehrsstrecken<br />

ein rascher Anstieg im Netzausbau bei einer<br />

steigenden Anzahl von Fahrzeugen zu erwarten<br />

sein. Momentan erstreckt sich das Erdgasangebot<br />

von Renault Trucks auf sieben Länder. Der<br />

Renault Premium Distribution mit Erdgas wird<br />

in der Konfiguration Fahrgestell in 4x2 mit 19 t<br />

(18 t) und 6x2*4 mit 26 t angeboten. Beim<br />

Motor handelt es sich um einen Cummins<br />

ISL G 8,9 l 6 Reihenzylinder mit 300 PS Leistung<br />

und einem Drehmoment von 1166 Nm.<br />

Ganz interessant ist, dass man dabei auf eine<br />

Allison Automatik 3000 zurückgreift, die ein<br />

besonders seidiges Anfahren ermöglicht. Das<br />

Erdgas (bis 160 m³) wird übrigens in bis zu<br />

acht Stahlflaschen mit einem Druck von bis zu<br />

200 bar getankt und garantiert damit auch ausserhalb<br />

der Stadt im Umland eine entsprechende<br />

Reichweite. Zusätzlich ist der Motor für den<br />

Einsatz von Bio-Methangas tauglich gemacht.<br />

Die Radstände reichen zunächst von 3500 mm<br />

bis 4750 mm in 4x2 und bei der 3-achsigen<br />

Ausführung kommen nochmals 1350 mm hinzu.<br />

Der extra leise Antrieb [nur 78 dB(A)] ist<br />

zusammen mit der Vollautomatik besonders<br />

für sensible Kerngebiete geeignet und dient<br />

zum Beispiel auch als ideale Basis für Sammelfahrzeuge<br />

aller Art. Vor allem hervorzuheben<br />

ist, dass sich die Wartungsarbeiten zu normalen<br />

Fahrzeugen nur geringfügig unterscheiden und<br />

somit künftig vom gesamten Renault Werkstättennetz<br />

durchgeführt werden können. Da Gas<br />

momentan in ausreichender Menge und zu<br />

einem vergleichsweise (noch) günstigen Preis<br />

lieferbar ist, stellt dieser Antrieb mit Sicherheit<br />

eine leistbare Alternative dar. Eine progressive<br />

Einführung der Fahrzeuge steht ab 2012 bevor.<br />

reiner<br />

Elektro-antrieb<br />

Er ist bei Renault Trucks ebenfalls bereits Realität<br />

und zwar schon in einem C-Schein-Lkw<br />

mit immerhin 7,5 t Gesamtgewicht – dem<br />

Renault Maxity. Damit ist „Zero Emission“<br />

klein aber fein endgültig in der Lkw Branche<br />

angelangt. Zero Emission bedeutet, es gibt<br />

wirklich keinen Schadstoffausstoß im Fahrbetrieb<br />

mehr und bis auf das Reifenabrollgeräusch<br />

ist auch nichts mehr vom Lkw zu hören!<br />

So der Strom zum Laden dann auch noch aus<br />

Wasser/Windkraft kommt: eine Vorzeigelösung.<br />

Der Maxity fährt tatsächlich rein elektrisch.<br />

Angetrieben wird er von einem 64 PS-<br />

Asynchronmotor, der seine Energie aus einer<br />

der neuesten 42 kWh 615V/69Ah 32 Zellen<br />

Lithium/Ionen-Batterien bezieht. Das höchste<br />

Drehmoment des Motors liegt bei 270 Nm.<br />

Geschaltet wird über ein sequenzielles 6-Gang-<br />

Getriebe automatisch. Die Nutzlast des Clean<br />

Tech Electric Maxity liegt bei rund 2 t. Drei<br />

Radstände von 2500 mm über 2900 mm bis<br />

zu 3400 mm werden angeboten. Durch elektrische<br />

Servolenkung und elektrohydraulisch<br />

unterstützte Bremsen lässt sich das Fahrzeug<br />

wie ein herkömmliches Gefährt bewegen. Beim<br />

Bremsen findet wie erwartet eine entsprechende<br />

Rekuperation zur Energierückgewinnung<br />

statt. Reicht das nicht mehr aus und die Batteriekapazität<br />

neigt sich dem Ende zu, muss<br />

der Renault Maxity ans Netz. Das Ladegerät ist<br />

an Bord verbaut, sodass jede normale 32 Aber-<br />

Steckdose zum Aufladen der Batterie herangezogen<br />

werden kann. Die Stromkosten für<br />

100 km liegen etwa bei schlappen zwei Euro,<br />

die Ladezeit beträgt etwa sieben Stunden. Die<br />

ersten Fahreindrücke vom Renault Maxity<br />

Electric sind positiv. Kurz umrissen bietet das<br />

Fahrzeug eine sehr gute Beschleunigung, ideal<br />

auch für Zwischenspurts in der City. Wobei<br />

sich etwa rund 100 km am Stück im Stadtverkehr<br />

realisieren lassen sollten. Die Testfahrten<br />

dauerten den ganzen Tag über an und es gab<br />

kein Anzeichen einer schwächelnden Batterie.<br />

Da der Luftwiderstand bei zunehmendem<br />

Tempo bekanntlich rasant ansteigt, wurde dem<br />

Maxity ein elektronischer Limiter auf 70 km/h<br />

verordnet. Ansonsten wäre die Batterie zu rasch<br />

leer gefahren. Das Fahrzeug ist im Stadtverkehr<br />

Renault Maxity CNG-Müllentsorger<br />

zu Hause und dort auch nicht von Reichweitenproblemen<br />

umgeben, zumal man ja Strom<br />

zur Not auch an jeder Tankstelle bekommen<br />

würde. Dieses Gerät zu fahren, hat auf jeden<br />

Fall richtig Spaß gemacht und letztlich auch<br />

gehörig Eindruck hinterlassen.<br />

Sparen lässt sich aber nicht nur mit alternativen<br />

Antrieben, sondern auch mit guten Logistiklösungen.<br />

Mit den Projekten FREILOT<br />

(www.freilot.eu) und OPTIMOD’Lyon wird<br />

bei Renault Trucks auf europäischer und lokaler<br />

Ebene versucht, den Energieverbrauch des<br />

innerstädtischen Güterverkehrs zu optimieren.<br />

Dabei werden verschiedenste Technologien<br />

kombiniert, um signifikante Ergebnisse zu erzielen.<br />

Beispielsweise werden hier Datenströme<br />

über Verkehrsabläufe ausgewertet, Prognosen<br />

zur Verkehrsentwicklung gestellt und dann<br />

den Fahrern über Mobiltelefone zugänglich<br />

gemacht. Weiters gibt es besonders interessante<br />

Vorschläge zu interaktiven Kreuzungen<br />

und elektronisch gesteuerten Ladezonen. Die<br />

Ergebnisse dieser Projekte werden 2012 präsentiert.<br />

Damit erklärt sich auch schon die<br />

neue hauseigene Navigationslösung NavTruck,<br />

die erste Lkw-Navigation für das iPhone und<br />

Android Handys (BlackBerry nicht), die es ab<br />

sofort im AppStore für knapp 150 Euro zu kaufen<br />

gibt. Diese Software berücksichtigt Länge,<br />

Breite, Höhe, Gewicht und Frachttyp bei der<br />

Routenberechnung für ganz Europa.<br />

Martin Zarazik<br />

<strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011 35


BlIcKpuNKT INSIGHT<br />

Für Fracht und Freizeit<br />

Der Nissan NV200 hat nun seine Euro 5-Aufrüstung erhalten. Und der neue Transporter<br />

NV400 ist mit den Zutaten eines Multitalents bestückt. Wir besuchten „Nissan Live“ in Malaga.<br />

Nissans Pläne sind hoch gesteckt. Im Jahr<br />

2013 will man mehr als eine Million LCV<br />

absetzen und damit zu den weltweit größten<br />

Anbietern im LCV-Segment aufschließen.<br />

Bis zum Jahr 2016 soll sich der europäische<br />

Absatz verdoppelt haben. Möglich sein soll<br />

das unter anderem durch eine ambitionierte<br />

Erneuerung der Modellpalette. So sollen<br />

bis 2013 jährlich drei neue Modelle auf<br />

den Markt kommen, zudem das erste Zero-<br />

Emission-LCV von Nissan: der NV200 mit<br />

Elektroantrieb, der in Japan bereits in der<br />

Erprobungsphase läuft. Der im Vorjahr zum<br />

„Van of the Year“ gewählte NV200 setzt in<br />

der Klasse der Kleintransporter Standards<br />

bei Platzangebot, Komfort und praktischem<br />

Nutzwert. Neben der betont funktional ausgelegten<br />

Kastenwagen-Version steht die bis<br />

zu siebensitzige Kombi-Variante zur Auswahl.<br />

Dazu haben Van-Liebhaber und Kleintransporteure<br />

die Alternative zwischen zwei<br />

1,5-l-Diesel-Motoren und einem 1,6 l großen<br />

Benziner. Als globales Produkt ist der wendige<br />

Nissan NV200 ein Grenzgänger zwischen<br />

den Klassen. Denn er bewältigt meisterhaft<br />

den Spagat zwischen kommerziellen Nutzfahrzeugen<br />

und reinen Pkw‘s. Das von Grund<br />

auf neu konstruierte Modell zeigt, dass sich<br />

im Segment der Kleintransporter ein großer<br />

Bei den Frontantrieblern reicht die<br />

Laderaumlänge am Boden von 2582 mm<br />

bis zu 3733 mm, in die Heckantriebsversion<br />

passen Ladegüter von 3733 mm bis zu<br />

4383 mm Länge oder anders ausgedrückt:<br />

bis zu fünf Europaletten können in der<br />

größten Variante geladen werden.<br />

Der Schlüssel zum Erfolg des NV400<br />

liegt in seiner Praxistauglichkeit und<br />

Vielseitigkeit. Allein der Kastenwagen ist<br />

in 16 verschiedenen Versionen lieferbar.<br />

Laderaum und kompakte Karosserieabmessungen<br />

nicht ausschließen müssen.<br />

Marktstart des<br />

neuen NV400<br />

Äußerst variantenreich bringt Nissan einen<br />

neuen Transporter auf den Markt leichter<br />

Nutzfahrzeuge. Als dreisitziger Kastenwagen<br />

(mit Front- und Heckantrieb sowie in den Ausstattungen<br />

Pro und Comfort) und als neunsitziger<br />

Kombi (mit Frontantrieb) ist dieses neue<br />

Nissan Nutzfahrzeug in Österreich, Deutschland<br />

und der Schweiz seit diesem November<br />

zu haben. Auf unserer Probefahrt in Spaniens<br />

Süden bei herbstlichem Schönwetter konnten<br />

wir uns von der Benutzerfreundlichkeit und<br />

einem drehfreudigen Motor überzeugen. Der<br />

Nissan NV400 ist der Nachfolger des Nissan<br />

Interstar. Erstmals kann bei einem Nissan<br />

Transporter zwischen Front- oder Heckantrieb<br />

gewählt werden. Fahrzeuge mit Frontantrieb<br />

ermöglichen dank eines geringeren Leergewichts<br />

mehr Nutzlast, haben eine niedrige<br />

Ladekante und einen niedrigen Schwerpunkt<br />

Spektakel in Malaga – Stunt<br />

und Auto blieben schadlos.<br />

Nissan NV200 – er packt eine<br />

Euro-Palette quer zwischen die<br />

extrem kompakten Radhäuser.<br />

Die großen seitlichen Türöffnungen<br />

des NV400 ermöglichen das<br />

Beladen von Europaletten.<br />

Nissan NV200 – jetzt in Euro 5,<br />

7-fach-Bestuhlung, mit geklappten<br />

Sitzen 2,9 m³ Ladevolumen<br />

sowie einen Hang zu genügsamem Kraftstoffverbrauch.<br />

Außerdem sind drei Radstände,<br />

vier Gesamtlängen, drei Höhen und Laderäume<br />

mit Volumina zwischen 8 und 17 m³<br />

im Angebot. Der neue Common-Rail-Turbodieselmotor<br />

gelangt in drei Leistungsstufen<br />

(100, 125 und 146 PS) in Abgasnorm Euro 5<br />

sowie in Kombination mit einem manuellen<br />

Sechsganggetriebe zum Einbau. Bei den<br />

100 PS-Aggregaten sowie den 125 PS-Versionen<br />

mit Frontantrieb kommt ein Turbo mit<br />

fester Turbinengeometrie zum Einsatz. Dieser<br />

zeichnet sich durch mehr Drehmoment und<br />

höherer Durchzugskraft aus. Bei den 150 PS-<br />

Motoren sowie den 125 PS-Triebwerken in<br />

Kombination mit Heckantrieb ist er Serie.<br />

Bei der Entwicklung des NV400 hat Nissan<br />

großen Wert auf Komfort gelegt. Es gibt mehr<br />

Beinfreiheit, eine verbesserte Fahrerposition<br />

und bedienfreundlich durchdachte Cockpit-<br />

Gestaltung. Schlüsselloser Zugang, Licht-<br />

und Regensensor, Tagfahrlicht, Parksensoren,<br />

Tempobegrenzer, Bordcomputer, Bluetooth<br />

sowie Line-In-Anschluss und eine als Zubehör<br />

erhältliche Rückfahrkamera gehören zur<br />

Helene Clara Gamper lacht im NV200<br />

in die Kamera des britischen Filmteams<br />

für den <strong>Blickpunkt</strong>-Videokanal.<br />

Pkw-ähnlichen Ausstattung dieses Nutzfahrzeuges.<br />

Das Echtzeit-Navi Nissan Connect<br />

TomTom steht ab Frühjahr 2012 zur Wahl.<br />

Helene Clara Gamper<br />

Eine praktische Lösung bildet die mit der Comfort-Ausstattung des Kastenwagens<br />

gelieferte Arbeitsfläche. Sie ist um 30° zum Fahrer drehbar und kommt durch<br />

Umklappen der mittleren Rückenlehne der Beifahrerdoppelsitzbank zum Vorschein.<br />

Sehen Sie das Video auf:<br />

www.youtube.com/<br />

blickpunktlkwbus


5 Jahre ÖKTV<br />

Richtigstellungen, Verbesserungen,<br />

Seminare, Service und Imagepflege<br />

Zu einer pointierten Selbstkritik für die eigenen<br />

Reihen kamen immer wieder auch Anregungen<br />

für jene Entscheidungsträger, die letztendlich<br />

in der Öffentlichkeit für unsere Branche verantwortlich<br />

sind. Wir haben Partnerschaften<br />

mit federführenden Institutionen Österreichs<br />

geschaffen und Initialzündungen für weitere<br />

Aktionen in allen österreichischen Bundesländern<br />

gesetzt. Ob nun persönliches Engagement<br />

oder auch über die Gremien in den Wirtschaftskammern;<br />

Überall in Österreich setzen sich<br />

vermehrt die KLEINTRANSPORTEURE für<br />

respektvollere und anerkennende Imagearbeit<br />

für unser Gewerbe ein.<br />

Was leisten die KlEIN-<br />

TraNSporTEurE?<br />

Der Großteil der KT-Unternehmer ist für die<br />

großen bekannten Paket-Konzerne unterwegs.<br />

Aber auch europaweite Kurier- und Expressdienste<br />

sind für die österreichische Wirtschaft<br />

und Gesellschaft zu allen Tages- und Nachtzeiten<br />

– häufig auch an Sonn- und Feiertagen<br />

– „auf Achse“, um unsere Kunden zu bedienen;<br />

im Fernverkehr genauso wie zur Nahversorgung<br />

von A bis Z. Apotheken-Versorgung,<br />

Bekleidungs- und Lebensmittelversorgung,<br />

Gesundheits- und Gebrauchs-Artikelservice<br />

bis zu KT-Dienstleistungen mit Zollabwicklung<br />

in allen Bereichen des täglichen Lebens<br />

sind ohne KLEINTRANSPORTEURE nicht<br />

mehr möglich. Unsere Klein-Nutzfahrzeuge<br />

bis 3,5 t hzGG kommen noch am leichtesten<br />

zu den KMU- und EPU-Kunden und das<br />

auch bei Lkw-Fahrverboten und an Wochenend-<br />

und Feiertags- Fahrverbotszeiten. Die<br />

aktive Beteiligung vieler KT-Betriebe an der<br />

Aktion „Lkw – Friends on the Road“ beweist<br />

zudem eindrucksvoll das Verantwortungsbewusstsein,<br />

das auch vom ÖKTV und den KT-<br />

Unternehmern täglich in der Praxis gelebt wird.<br />

Außerhalb Österreichs hat die ÖKTV intensive<br />

Kontakte mit – vor allem deutschsprachigen –<br />

Branchenverbänden geknüpft und ist auf dem<br />

positiven Weg, auch hier Erfolge einzufahren.<br />

Zur Schaffung europaweiter Lösungen ist daher<br />

die Rückendeckung von großen global agierenden<br />

Partnern notwendig; Unsere Sponsoren<br />

und Partnerkonzerne können gerne in unserer<br />

ÖKTV-Homepage www.oektv.at und im Serviceportal<br />

www.kep.cc eingesehen werden und<br />

mittels Verlinkung können alle Interessierten<br />

direkt kontaktiert werden. Die aktuelle und<br />

positive Entwicklung des KT-Gewerbes soll so<br />

auch baldigst mit der Einrichtung von jeweils<br />

eigenen KT-Bundesländer-Fachgruppen in den<br />

Wirtschaftskammern manifestiert und schriftlich<br />

anerkannt werden. Mit nominierten und<br />

gewählten Organen sind dann endlich öffentlich<br />

jene Ansprech- Persönlichkeiten gegeben,<br />

die bisher vielen gefehlt haben. Die Verwendung<br />

der verfügbaren Finanzmittel könnte wie<br />

bisher erfolgen – mit dem kleinen Unterschied,<br />

dass die Erfassung und Aufteilung schriftlich<br />

und verbindlich dokumentiert erfolgen. Das<br />

bevorstehende Weihnachtsfest und der Jahreswechsel<br />

geben uns wiederum die passende<br />

Gelegenheit, allen Sponsoren, Partnern und<br />

Gönnern ein aufrichtiges und herzliches Dankeschön<br />

für die entgegengebrachten Leistungen<br />

und Freundschaften auszudrücken und auf<br />

eine weitere so gute Zusammenarbeit anzustossen.<br />

Allen Kollegen, Lesern und Freunden der<br />

PGS-Trailer jetzt auch in<br />

Österreich verfügbar<br />

ÖKTV wünschen wir ein ruhiges und besinnliches<br />

Weihnachtsfest und für das neue Jahr<br />

2012 Gesundheit, Glück und Erfolg – sowohl<br />

beruflich als auch privat.<br />

Euer ÖKTV Präsident Hubert Stimmeder<br />

Neu in<br />

Österreich<br />

PGS-Trailer mit absenkbarer<br />

Ladefläche<br />

Dieser Anhänger hat ein ausgeklügeltes System,<br />

das durch einfachen „Ein-Personen-Betrieb“<br />

das Be- und Entladen ermöglicht. Der Boden<br />

lässt sich ganz einfach absenken, ist rutschfest<br />

und bietet durch niedrigen Schwerpunkt gute<br />

Stabilität. Das Sicherheitssystem verhindert<br />

versehentliches Absenken während des Fahrbetriebs.<br />

Die mechanischen Stoßdämpfer sorgen<br />

für lange Lebensdauer der Reifen. Der Rahmen<br />

ist feuerverzinkt und die Ladeplattform aus<br />

Aluminium. Natürlich ist der PGS-Anhänger<br />

auch mit Plane zu haben. Das erste Exemplar<br />

dieses mit Führerschein B nutzbaren Anhängers<br />

ist beim Grazer Abschleppunternehmen Wuthe<br />

im Einsatz. „Jahrelang habe ich so einen Mehrzweck-Anhänger<br />

gesucht, weil das Gesamtgewicht<br />

750 kg nicht überschreitet und nur ein<br />

Führerschein B notwendig ist. Kaufentscheidend<br />

war auch die einzigartige Beladetechnik.<br />

Wir verwenden jetzt diesen universell einsetzbaren<br />

Trailer für den Transport von schweren<br />

Motorrädern, Motorrädern, die verunfallt sind,<br />

Rasenmäher, Paletten, Putzmaschinen und vieles<br />

mehr. Der Anschaffungspreis hat sich nach<br />

viermonatigem Betrieb bereits amortisiert,“ so<br />

Franz Wuthe. Infos unter www.pgstrailers.eu g<br />

Trailer mit Plane<br />

Welt der<br />

omnibusse<br />

Ein Streifzug durch die „Busworld 2011“ in Kortrijk<br />

Im Westen Belgiens traf sich die gesamte Omnibuswelt<br />

– unverstellt von Lastkraftwagen<br />

und Transportern. Das Angebot umfasste die<br />

großen Marken aus West und Ost, aus Süd<br />

und Nord. Auch die Komponentenhersteller<br />

nutzten das Schaufenster der Busworld 2011.<br />

Der Besuch hat sich gelohnt. Denn nirgendwo<br />

sonst findet man ein vergleichbares Angebot<br />

an Omnibussen so komprimiert, so umfassend.<br />

Die Messeleitung sprach von einem<br />

weiter gestiegenen Interesse der Hersteller und<br />

vom Ausverkauf der bereits weiter vergrößerten<br />

Ausstellungsfläche. Die großen europäischen<br />

Marken waren auf ihren angestammten<br />

Plätzen vertreten und zeigten ihre Neuheiten,<br />

teilweise gar ihr komplettes Programm. Ein<br />

Besuch an den Ständen chinesischer Anbieter<br />

war Pflicht, sie haben sich in Kortrijk bereits<br />

emanzipiert. Die Zeichen standen auf Expansion,<br />

die Erwartungen der Industrie waren<br />

beträchtlich. Der Marktführer Evobus sprach<br />

von einem schwachen Busgeschäft in Europa,<br />

die Folgen der Wirtschaftskrise schlagen mit<br />

zeitlicher Verzögerung jetzt bei den Kommunen<br />

durch. Für die zweite Hälfte des Jahres<br />

wird mit ansteigender Nachfrage gerechnet –<br />

traditionell gelten die ersten sechs Monate im<br />

Stadtbusgeschäft als Nebensaison.<br />

Euro 6-Motoren im<br />

Fokus<br />

Besuchermagneten der Busworld 2011 waren<br />

die europäischen Hauptdarsteller, sie reisten<br />

mit großem Gefolge nach Belgien. Kurz vor<br />

der Einführung neuer Abgasnormen zeigte so<br />

manche Marke ihre technische Kompetenz.<br />

Allen voran der Marktprimus Mercedes-Benz,<br />

der seinen neuen Stadtbus Citaro der ÖPNV-<br />

Branche in Europa präsentierte. Der Bestseller<br />

wurde rundum erneuert, nur den Euro 6-Antriebsstrang<br />

hat man sich für einen späteren<br />

Termin aufgehoben. Einen Vorgeschmack darauf<br />

geben die neuen großen Motoren für die<br />

schweren Travego Reisebusse, die Technologie<br />

soll identisch sein. Die neuen Reihensechszylinder<br />

haben jetzt einteilige Zylinderköpfe<br />

mit zwei oben liegenden Nockenwellen, die<br />

vier Ventile pro Zylinder steuern. Die neue<br />

Hochdruckeinspritzung mit Namen X-Pulse<br />

arbeitet mit hydraulischer Druckverstärkung<br />

in den Injektoren und mit Spitzendrücken<br />

bis 2100 bar. Mit Abgasrückführung, SCR-<br />

Abgasnachbehandlung und Partikelfilter wird<br />

das Abgas auf Euro 6-Niveau gebracht. Bis<br />

zum Jahresende will Mercedes-Benz 50 Citaro-<br />

Gelenkzüge mit Hybridantrieben ausgeliefert<br />

haben, das Thema Alternative Antriebe steht<br />

beim Marktführer hoch im Kurs. Wie übrigens<br />

auch beim Wettbewerber MAN aus München,<br />

wo man das kleinere Stadtbus-Volumenmodell<br />

Charmeoffensive bei VDL –<br />

die Niederländer haben 2010<br />

und 2011 mit Citea und Futura<br />

alle Awards abgeräumt.<br />

BlIcKpuNKT BuS<br />

Neue Euro 6-Motoren für die<br />

MAN-Stadtbusse – geliefert wird<br />

aber erst im Frühjahr 2013.<br />

Lion’s City Hybrid im 12-m-Format rund um<br />

Kortrijk Probe fahren konnte. Der moderne<br />

Lion’s City Hybrid kommt ins Laufen, schon<br />

in zahlreichen Städten und Kommunen. Der<br />

serielle Hybridbus gilt als ausreichend erprobt<br />

und soll bis zu 30 % Kraftstoff sparen. Als<br />

Energiespeicher kommen wartungsfreie Superkondensatoren<br />

zum Einsatz, die für das elektrische<br />

Anfahren aus der Haltestelle sorgen. Aber<br />

die Besucher werden den MAN-Stand aus einem<br />

anderen Grund aufsuchen: Zur Überraschung<br />

aller Experten zeigte MAN die neuen<br />

Euro 6-Motoren für das Stadtbusprogramm.<br />

Die neuen D08- und D20-Triebwerke arbeiten<br />

mit Abgasrückführung plus SCR-Katalysator<br />

und Partikelfilter, die bewährte EEV-Motorentechnik<br />

wird weitgehend übernommen.<br />

38 <strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011 <strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011 39


BlIcKpuNKT BuS<br />

Die ComfortClass<br />

von Setra geht in die<br />

letzte Runde – zur<br />

IAA 2012 wird der<br />

Nachfolger präsentiert.<br />

Das eigentliche Highlight am MAN-Neoplan-<br />

Stand gilt mittlerweile als eine bekannte Grösse:<br />

Der Reisedoppeldecker Neoplan Skyliner<br />

geht jetzt in Serie. Er wird nur noch mit 14 m<br />

Länge angeboten – er fasst bis zu 83 Fahrgäste.<br />

Herausragend ist seine Optik, im Innenraum<br />

hält er, was er außen verspricht. Seine Zwei-<br />

Zonen-Klimaanlage wird mit zwei Klimageräten<br />

betrieben, dafür bleibt im Kofferraum<br />

mehr Platz. Der D26-Sechszylinder von MAN<br />

im Heck erfüllt noch die EEV-Abgasnorm, ein<br />

neues Euro 6-Aggregat gibt es nicht vor 2013.<br />

Der Skyliner wird in Pilsting bei Viseon gefertigt.<br />

Von dort kommt auch der neue 12-m-Reisebus<br />

C12 HD, der das Reisebusprogramm der<br />

niederbayerischen Omnibusmanufaktur komplettiert.<br />

Der Neue sieht blendend aus, auch<br />

Innenraum und Technik können sich sehen<br />

lassen. Der Innenboden ist komplett eben, das<br />

Fahrwerk stammt nun komplett von ZF. Und<br />

im Heck sitzt ein D26-Sechszylinder von MAN<br />

– ein souveräner Motor für einen souveränen<br />

Omnibus. Der niederländische Omnibusbauer<br />

Viel beachtet: der neue NeoplanSkyliner,<br />

der vom Vertriebschef Frank Hiller<br />

prominent vorgestellt wurde<br />

Evolution statt<br />

Revolution – die neue<br />

TX- Omnibusgeneration<br />

von Van Hool<br />

VDL Bus & -Coach wittert Morgenluft. Alle<br />

Baureihen wurden erneuert, die Resonanz bei<br />

den Kunden ist beachtlich. Der neue Reisebus<br />

Futura ist neuer „Coach of the Year 2012“, das<br />

Unternehmen hatte 2010 schon den „Bus of<br />

the Year 2011“ eingeheimst. Das Stadtbusprogramm<br />

Citea wird mit weiteren Modellen ergänzt,<br />

der Kunde erhält Niederflur- und Low-<br />

Entry-Busse in zahlreichen Varianten, nur der<br />

Gelenkbus fehlt noch im Portfolio. Es bleibt<br />

bei der DAF-Motorisierung, Euro 6-Triebwerke<br />

sollen zur rechten Zeit kommen. Ein neuer<br />

„der diesel ist tot –<br />

lang lebe die<br />

Elektrizität“<br />

Krzysztof Olszewski, Solaris-Gründer<br />

Futura-Überlandbus steht auf der Agenda, er<br />

wird den glücklosen Lexio ersetzen. Europas<br />

zweitgrößter Omnibushersteller heißt Irisbus<br />

Iveco, die italo-französische Marke wird jetzt<br />

stärker zentral gesteuert. Eine Weltpremiere<br />

gab es auch: Der Daily-Minibus wurde jüngst<br />

überarbeitet, ein Citelis-Stadtbus mit seriellem<br />

Hybridantrieb durfte nicht fehlen. Auf der<br />

Antriebsseite gab es Neuheiten, die man vielleicht<br />

in Belgien nicht diskutieren mochte. Die<br />

neuen Euro 6-Motoren erhalten knapp einen<br />

Scania Citywide statt Omnicity<br />

oder Omnilink – auch der<br />

andere schwedische Anbieter<br />

erneuert seine Stadtbusse.<br />

Liter Hubraumzuschlag. Sie sind bereits fertig,<br />

man hält sie noch zurück. Die Motorenentwickler<br />

schaffen die strengen Abgasgrenzwerte<br />

ausschließlich mit SCR-Nachbehandlung, sie<br />

verzichten gänzlich auf Abgasrückführung.<br />

Mit Familiengesicht<br />

Auf diese Weltpremiere freute man sich beim<br />

schwedischen Anbieter Volvo ganz besonders.<br />

Der neue Stadtbus 7900 löst jetzt die 7700er-<br />

Baureihe ab. Die Optik stammt wohl vom<br />

Überlandbus 8900, das ÖPNV-Programm<br />

bekommt ein Familiengesicht. Die neue Fahrzeuggeneration<br />

startet noch mit Euro 5-Motoren,<br />

doch das neue Motorenprogramm fährt<br />

schon auf den Straßen der USA und Japans.<br />

Den Motorenabteilen der Volvo-Linienbusse<br />

steht ein größerer Umbau bevor. Die 7-l-Diesel<br />

aus der Kölner Deutz-Fabrik werden abgelöst,<br />

der Sechszylinder wird nicht für Euro 6 fit gemacht.<br />

Die neuen Motoren kommen aus der<br />

französischen Motorenfertigung des Konzerns<br />

in Lyon, das Einspritzsystem der Zukunft<br />

Batterieelektrischer<br />

Niederflurbus von BYD – für<br />

das 12-m-Fahrzeug gibt es<br />

bereits Nachfrage aus Europa.<br />

soll eine Bosch-Hochdruckeinspritzung mit<br />

Common-Rail sein. Natürlich sammelte auch<br />

der neue Volvo-Hybridbus Aufmerksamkeit,<br />

der jetzt als 7900 Hybrid an den Start ging.<br />

Der 18-Tonner mit parallelem Antriebssystem<br />

spart mit kleinem Diesel und Elektromotor,<br />

die beide ihre Leistung an das automatisierte<br />

I-Shift-Getriebe abgeben – die Bremsenergie<br />

wird in Lithium-Ionen-Batteriemodulen<br />

gespeichert, die rein elektrisches Fahren ermöglichen.<br />

Beim anderen schwedischen Omnibuslieferanten<br />

Scania gab es ein erneuertes<br />

Linienbusprogramm zu sehen. Die neuen<br />

Stadt- und Überlandbusse heißen Citywide<br />

und tragen das neue Familiengesicht mit<br />

schwarzem Latz im Gesicht. Sie stammen aus<br />

dem Werk in Polen, auch wenn sie dem Scania<br />

Touring wie aus dem Gesicht geschnitten<br />

scheinen. Der Aufbau und seine Struktur bleiben<br />

erhalten, für den Fahrer gibt es ein verbessertes<br />

Cockpit. Die Fünfzylinder-Motoren<br />

erfüllen Euro 5 und EEV – über Euro 6 oder<br />

Hybridantriebe wurde nicht gesprochen.<br />

Kosmische Vorstellung des neuen<br />

Batteriebusses von Solaris – der<br />

Urbinoelectric soll mit einer<br />

Ladung 100 km weit kommen.<br />

rundum erneuert<br />

Traditionell riesig war das Aufgebot des belgischen<br />

Familienunternehmens Van Hool, das in<br />

Kortrijk Heimrecht genoss. Aber diesmal war<br />

vieles anders, Van Hool feierte Premieren am<br />

laufenden Band. Die T9-Baureihe wird durch<br />

das neue TX-Programm ersetzt, das in voller<br />

Breite seinen Startschuss erlebte. Wesentliche<br />

Neuerungen sind ein neues Design, ein neues<br />

Cockpit für den Fahrer und die neue Klimatisierung.<br />

Für viele Fachbesucher neu war<br />

auch der ExquiCity, eine designorientierte<br />

„ Wir freuen uns,<br />

dass der Futura zum<br />

coach of the Year<br />

2012 gewählt wurde“<br />

VDL-Bus-Chef Remi Henkemans<br />

neue Omnibusplattform für den hochwertigen<br />

ÖPNV, die bereits auf dem UITP-Kongress<br />

in Dubai zu sehen war. Die beiden verfügbaren<br />

Gelenk- und Doppelgelenkzug-Varianten<br />

zielen auf BRT-Verkehrssysteme, sie können<br />

als Trolleybus, mit dieselelektrischem oder<br />

Brennstoffzellen-Hybridantrieb und mit batterieelektrischem<br />

Antriebssystem zum Einsatz<br />

kommen. Für viel Aufsehen sorgte auch der<br />

chinesische Hersteller BYD. Das Unternehmen<br />

arbeitet auf dem Gebiet elektrischer<br />

Die neue Stadtbusfamilie<br />

7900 von Volvo startet mit<br />

der Hybrid-Variante.<br />

Große Modellpflege für den<br />

MB Travego – sein Herzstück<br />

ist ein neuer Euro 6-Diesel,<br />

der sogar sparsamer als sein<br />

Vorgänger sein soll.<br />

Antriebe mit dem Daimler-Konzern zusammen.<br />

Das Unternehmen, das mehr als<br />

200 000 Mitarbeiter beschäftigt, zeigte in<br />

Kortrijk den ersten vollformatigen Stadtlinienbus<br />

mit batterieelektrischem Antrieb. Er heißt<br />

e<strong>BUS</strong> 12 und soll in einigen europäischen<br />

Städten wie Frankfurt oder Kopenhagen zum<br />

Einsatz kommen. Der Niederflurbus ähnelt<br />

seinem Vorbild Citaro, seine recyclingfähige<br />

Batterie soll in drei Stunden vollständig geladen<br />

und dann für 250 km Reichweite gut<br />

sein. Für den Fortschritt im Detail sorgen<br />

heute mehr und mehr die Komponenten- und<br />

Systemlieferanten. Schon deshalb lohnte sich<br />

ein Besuch bei ZF, Bosch, Voith & Co. Die<br />

Heidenheimer beispielsweise haben neue Spitzentechnik<br />

zu bieten – den neuen Sekundär-<br />

Wasserretarder, der statt Öl nun das Kühlmittel<br />

des Motors nutzt und ohne eigenen Wärmetauscher<br />

auskommt – oder den neuen aufgeladenen<br />

Luftpresser, der mit zweistufiger Aufladung<br />

und Zwischenkühlung deutlich weniger<br />

Motorleistung abzweigt. g


BlIcKpuNKT BuS<br />

5 Mercedes-Benz Travego Edition 1 – Der erste Reisebus nach Euro 6<br />

fährt als beeindruckender Dreiachser Travego L mit 14 m Länge vor.<br />

5 Die Vorzüge des klassischen Citaro verkörpert ein<br />

Mercedes-Benz Citaro CNG mit Erdgasantrieb.<br />

42 <strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011<br />

3 Zur Reisebusgeschichte<br />

gehört der Mercedes-Benz<br />

O 6600 H – dieses Modell<br />

stammt aus dem Jahr 1953.<br />

Mercedes-Benz<br />

omnibustage<br />

6000 Besucher aus 20 Ländern sahen in der Stadt des Autoerfinders<br />

Mannheim die MOT 2011<br />

Die alle zwei Jahre stattfindende Hausmesse<br />

ist der Anziehungspunkt für private Busunternehmer<br />

und ÖPNV-Spezialisten aus ganz<br />

Europa. Die „Mercedes-Benz Omnibustage“<br />

sind längst einzigartige Tradition geworden.<br />

Die Kunden konnten neben dem interessanten<br />

Rahmenprogramm die gesamte Produktpalette<br />

des Full-Line-Angebotes von<br />

Mercedes-Benz sehen, erfahren und erleben.<br />

Stadt- und Überlandbusse sowie Omnibusse<br />

für den Ausflugs- und Reiseverkehr waren<br />

vertreten. Drunter auch der neue Mercedes-<br />

Benz Citaro, der als erster Niederflurbus mit<br />

dem elektronischen Stabilitätsprogramm ESP<br />

lieferbar ist. Aber nicht nur im Stadtbusbereich<br />

gab es Neuheiten, auch im Reisebusprogramm<br />

war der zukünftige Antrieb zu sehen.<br />

So fährt das Flaggschiff im Mercedes-Benz<br />

Produktprogramm, der Travego Edition 1,<br />

mit Euro 6-Antrieb vor. Mit neuem BlueEfficiency<br />

Power-Motor, neuem Getriebe und<br />

der Einstufung nach Euro 6 gibt der neue<br />

Travego Edition einen Ausblick in die Zukunft<br />

des Antriebs.<br />

Flottenmanagementsystem<br />

FleetBoard<br />

Ein weiterer Schwerpunkt der MOT-Ausstellung<br />

war FleetBoard. Bisher war das Flottenmanagementsystem<br />

speziell für Omnibusse<br />

unter dem Namen Omniplus BusFleet bekannt.<br />

Das Telematiksystem für Überland-,<br />

Reise- und Stadtbusse ist weiterentwickelt<br />

worden und wird künftig über den Telematikanbieter<br />

Daimler FleetBoard GmbH bereitgestellt.<br />

„Vertrauen ist gut, doch Fuhrparkbetreiber<br />

wissen, Transparenz ist besser und zur<br />

Steuerung für ein wirtschaftlich arbeitendes<br />

Unternehmen unerlässlich. Gemeinsam mit<br />

der Daimler Fleet Board GmbH bieten wir<br />

damit den Kunden ein omnibusspezifisches<br />

Flottenmanagementsystem an“, so Angela<br />

Titzrath-Grimm, Geschäftsführerin Vertrieb,<br />

Marketing und Aftersales Daimler Buses.<br />

Mercedes-Benz<br />

Symposium<br />

Es startete am ersten Tag der Mercedes-Benz<br />

Omnibustage mit vier Vorträgen rund um die<br />

Mobilität der Zukunft. Mit großem Interesse<br />

wurde der Vortrag „ÖPNV im Spannungsfeld<br />

von Politik und Wirtschaft“ von Winfried<br />

Hermann, Minister für Verkehr und Infrastruktur<br />

des Landes Baden-Württemberg,<br />

aufgenommen. „Mit dem Mercedes-Benz<br />

Symposium wollen wir die Mobilität der<br />

Zukunft gestalten und gemeinsam mit den<br />

Kunden und Experten diskutieren, welche<br />

Möglichkeiten sich daraus für den öffent-<br />

lichen Personennahverkehr ergeben. Dank der<br />

hochkarätigen Teilnehmer konnten wir unserem<br />

Anspruch auch dieses Jahr wieder gerecht<br />

werden“, erklärt Geschäftsführerin Angela<br />

Titzrath-Grimm abschließend. g<br />

Vorläufer aller modernen Midibusse:<br />

Der MB O 319 D, vor 50 Jahren gebaut 6<br />

Der Riese unter den Minibussen:<br />

der Mercedes-Benz Sprinter City 77<br />

als vollwertiger Stadtlinienbus 6<br />

<strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011 43


BlIcKpuNKT BuS<br />

Wildwuchs<br />

europäischer<br />

Normen beenden<br />

Bundesfachtagung des österreichischen Autobusgewerbes in Wels<br />

Die Forderung nach zeitgemäßen wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen stand einmal<br />

mehr im Mittelpunkt der diesjährigen 12.<br />

Bundesfachtagung der österreichischen Autobusunternehmer.<br />

Neben der Analyse der<br />

gravierendsten verkehrspolitischen Schwachstellen<br />

wurden den über 300 TeilnehmerInnen<br />

der Tagung aber auch im Rahmen von<br />

Gast-Vorträgen Chancen für Entwicklungspotenziale<br />

für die Zukunft aufgezeigt. Neben<br />

dem Tagungsprogramm lockte die begleitende<br />

Fachmesse heuer wieder mehr als 50 Aussteller<br />

nach Wels. „Trotz wachsender Feinstaubbelastung,<br />

Klimawechsel und Verkehrsinfarkt<br />

führt der Autobus einen Existenzkampf in<br />

Europas Verkehrsnetzen und kommt in der<br />

nationalen wie in der europäischen Verkehrspolitik<br />

zu kurz. Dass der Bus mittlerweile<br />

den kleinsten ökologischen Fußabdruck aller<br />

Verkehrsmittel hinterlässt, scheint niemanden<br />

zu interessieren. Während die Technik eine<br />

Reduzierung der Schadstoffemissionen seit<br />

1990 um 98 % realisiert und den Autobus<br />

dadurch zum saubersten Verkehrsmittel entwickelt<br />

hat, benachteiligt der Stillstand in der<br />

Gesetzgebung das wirtschaftliche Fortkommen<br />

der Busunternehmen immer eklatanter“,<br />

kritisierte der Berufsgruppenobmann des<br />

Die am Markt etablierte T9 Reisebus-<br />

Baureihe von Van Hool wird von der<br />

ausgestellten TX-Baureihe abgelöst.<br />

Der optisch ansprechende Bus zeichnet<br />

sich durch hochkarätige Technik<br />

und besonders fahrerfreundliche<br />

Gestaltung des Cockpits aus.<br />

44 <strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011<br />

österreichischen Autobusgewerbes, Johann<br />

Sklona, im Rahmen der Tagung. „Der Autobus<br />

ist auf Grund seiner Flexibilität nach wie<br />

vor der wesentlichste Träger des öffentlichen<br />

Nahverkehrs. Durch die zunehmende Anzahl<br />

an gesetzlichen, praxisfeindlichen Vorschriften<br />

gerät der Bus im Wettbewerb mit anderen<br />

Verkehrsmitteln aber immer mehr ins<br />

Hintertreffen“, hob Sklona hervor. „In den<br />

Krisenjahren haben viele die wirtschaftliche<br />

Bedeutung der Buswirtschaft in Verbindung<br />

zur Touristik, die wesentliche Säulen der ökonomischen<br />

Entwicklung darstellen, so richtig<br />

schätzen gelernt“, erklärte BR Angelika<br />

Winzig in Vertretung von OÖ Landeshauptmann<br />

Josef Pühringer auf der 12. Bus-Fachmesse<br />

in Wels.<br />

Gewichtsanhebung<br />

gefordert<br />

„Der verstärkte Einsatz an Komfort- und Sicherheitseinrichtungen,<br />

die seit Anfang der<br />

1990er-Jahre in unseren Bussen zur Standardausstattung<br />

wurden, hat dazu geführt,<br />

dass das Leergewicht der Fahrzeuge um mehr<br />

als 3 t angewachsen ist. Hinzu kommt, dass<br />

heute Reisende mit wesentlich mehr Gepäck<br />

unterwegs sind als noch vor Jahren. Die 18-t-<br />

Gesamtgewicht-Beschränkung für 2-achsige<br />

Busse blieb hingegen in Österreich nach wie<br />

vor bestehen. Dies hat für uns zur Folge, dass<br />

wir deutlich weniger Fahrgäste transportieren<br />

„Der Autobus verdient einen neuen<br />

Stellenwert in der Verkehrspolitik. Nur so ist<br />

eine zukunftsorientierte, wirtschaftlich und<br />

ökologisch lebensfähige Weiterentwicklung<br />

der europäischen Verkehrsnetze möglich“,<br />

so Berufsgruppenobmann Johann Sklona.<br />

dürfen, was sich für uns entsprechend unwirtschaftlich<br />

auswirkt. Erschwerend kommt noch<br />

hinzu, dass trotz gemeinsamer europäischer<br />

Wirtschaftspolitik nahezu jedes EU-Mitglied<br />

eigene nationale Gewichtslimits beschlossen<br />

hat. Diesem europäischen Normen-Wildwuchs<br />

muss Einhalt geboten werden, um faire<br />

Wettbewerbsbedingungen im internationalen<br />

Busreiseverkehr zu schaffen. Es gibt kein vernünftiges<br />

Argument, dass in EU-Staaten wie<br />

etwa Holland und Ungarn Gewichte von 19,5<br />

oder gar 20 t transportiert werden dürfen und<br />

in Österreich nur ein Gewicht von 18 t erlaubt<br />

ist. Wir dürfen weniger transportieren,<br />

als es die industrielle Bauart des Busses vorsieht.<br />

Wir fordern daher gemeinsam mit den<br />

Partner-Busverbänden aus Deutschland und<br />

der Schweiz die europaweite Anhebung des<br />

Gewichtslimits für 2-achsige Autobusse auf<br />

19 t“, betonte Sklona.<br />

Gleichbehandlung<br />

unakzeptabel<br />

Als weitere wichtige Forderungen an die<br />

Politik nannte der Berufsgruppenobmann<br />

Am Stand von Setra präsentierten v. re. n. li. EvoBus Austria VKL Dipl.-Betriebswirt<br />

Martin Biewald und Alfred Forthuber (VK SETRA Bus) die anlässlich des 60-jährigen<br />

Bestehens des Unternehmens aufgelegte „Limited Edition“ und „Special Edition“.<br />

Anhand persönlicher<br />

Erlebnisse illustrierte<br />

Hubert Neuper, wie<br />

man unmöglich<br />

Erscheinendes Realität<br />

werden lassen kann.<br />

die Schaffung einer spezifischen Bus-Maut-<br />

Kategorie, die dafür sorgen soll, dass die An-<br />

forderungen an Personenbeförderung künftig<br />

nicht mehr mit jenen an die Güterbeförderung<br />

in einen Topf geworfen werden, sowie<br />

Änderungen bei der EU-Lenk- und Ruhezeitregelung.<br />

„Auch in der neuen EU-weiten<br />

12-Tage-Regelung dominieren Maßstäbe aus<br />

der Lkw-Branche. Auf Wochenendverkehre,<br />

wie sie im Tourismus typisch sind, wird keine<br />

Rücksicht genommen. Die realitätsfremden<br />

Arbeitsbedingungen für BuslenkerInnen tragen<br />

unter anderem dazu bei, dass viele Unternehmen<br />

mittlerweile Probleme haben, ausreichend<br />

qualifizierte MitarbeiterInnen für den<br />

Beruf des Buschauffeurs zu gewinnen. Studien<br />

in Deutschland und Österreich weisen den<br />

Personalmangel schon als größtes Hindernis<br />

für eine starke Entwicklung der Busbranche<br />

aus“, ließ Sklona wissen.<br />

Mit 66 ist noch lange<br />

nicht Schluss …<br />

Dass Seniorenreisen eine attraktive Zukunftschance<br />

für die Branche darstellen, verdeutlichte<br />

Verteufelt gut unterwegs mit himmlischem Fahrgefühl<br />

sei man im ausgestellten Volvo 9900 Reisebus unterwegs,<br />

versprach Volvo Bus VKL Günter Kallus auf der Stand-<br />

Party. Die neue Generation des 9900 Reisebusses punktet<br />

mit einem sparsamen 460 PS starken 13-l-Antriebsaggregat.<br />

Prof. Dr. Philip Bosberger (Lorange Institute,<br />

Zürich) in seinem Vortrag „Demografische<br />

Entwicklungen – Auswirkung auf Ferien,<br />

Tourismus und Busreisen“. Mehr als zwei<br />

Millionen Menschen werden in Österreich<br />

2050 über 60 Jahre alt sein. In der heutigen<br />

Zeit fühle sich diese Altersgruppe aber durchaus<br />

um 15 Jahre jünger und möchte als Kunde<br />

auch so behandelt werden. Diese Zielgruppe<br />

werde derzeit noch stark vernachlässigt. Speziell<br />

der japanische Tourismusmarkt habe<br />

sehr gute Erfahrungen damit gesammelt, die<br />

Senioren-Kundengruppe ernst zu nehmen<br />

und dennoch modern anzusprechen. „Seniorenkunden<br />

wollen sich intuitiv zurechtfinden<br />

und alle Reiseangebote mit niedrigem körperlichen<br />

Aufwand und ausreichen Platz und<br />

Komfort nutzen. Wer die Leute im wahrsten<br />

Sinne des Wortes dort abholt, wo sie stehen,<br />

wird nicht nur mit schönen Bussen und guten<br />

Fahrern, sondern vor allem mit der individuellen<br />

Reisequalität für erfahrene Entdecker,<br />

Komfortreisende und Nostalgiereisende<br />

punkten“, so der Chef des Lorange Institutes<br />

in Zürich.<br />

Am MAN Stand angetroffen: v. li. n. re. die Busunternehmer Christian<br />

Lindebner, Karl Taferner und Peter Tieber sowie Peter Blaha (VKL NEOMAN),<br />

Gottfried Ehmann (VK NEOMAN) und Busunternehmer Gerd Jöbstl.<br />

Auf einem 8,9 m langen Midibus der<br />

Urbino-Familie basiert der am Stand<br />

von Solaris vorgestellte URBINO<br />

electric. Von seinen Geschwistern mit<br />

Verbrennungsmotor unterscheidet er sich<br />

jedoch nicht nur in der Antriebstechnik:<br />

Auch das dynamische Exterieur und der<br />

attraktive Innenraum charakterisieren<br />

den Urbino electric. Mit der in den<br />

Batterien gespeicherten Energie können<br />

bis zu 100 km zurückgelegt werden.<br />

Holen Sie sich die<br />

Gratis-app von<br />

<strong>Blickpunkt</strong> lKW + BuS!<br />

Reges Interesse galt der 5. Generation<br />

des Neoplan Skyliners, den NEOMAN<br />

VKL Peter Blaha vorstellte. Der neue<br />

Premium-Reisedoppeldecker bietet viel<br />

Licht im Innenraum, beste Aussicht und<br />

bis zu 83+2 Sitzplätze auf zwei Decks.<br />

Mittels seines exklusiven Sharp Cut-<br />

Designs konnten bisher unerreicht günstige<br />

Luftwiderstandswerte erreicht werden.<br />

Ein effizienter Antriebstrang ermöglicht<br />

zudem niedrigste CO2-Emissionswerte.<br />

<strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011 45


BlIcKpuNKT BuS<br />

Den Fachbesuchern wurde im Rahmen<br />

der Tagung die Möglichkeit geboten,<br />

eine Testfahrt mit dem Mercedes-Benz<br />

Citaro G zu absolvieren. Ausgestattet<br />

mit einem Blue Tec Hybrid-Antrieb<br />

soll der dieselelektrisch angetriebene<br />

Gelenkbus für eine Verbrauchs- und<br />

Emissionsreduzierung von 20 % sorgen.<br />

5 Am Stand von Mercedes Benz<br />

präsentierte EvoBus Austria Bereichsleiter<br />

Ing. Günther Kopacs auch die neue<br />

Generation des Mercedes Citaro. Der<br />

erfolgreiche Stadtbus, der komplett<br />

überarbeitet wurde, erfüllt bereits<br />

heute die Anforderungen der ab<br />

2017 verschärften Vorschrift ECE R<br />

66/01 für den Überlebensraum bei<br />

einem Umsturz des Fahrzeuges.<br />

Bezüglich umfassender Info rund<br />

um die Aus- und Weiterbildung<br />

von Berufskraftfahrern war man bei<br />

Ing. Thomas Geldner (Easy Drivers<br />

EXPERTS) am richtigen Messestand.<br />

Erfolg lässt sich<br />

nicht konservieren<br />

In seinem sehr emotionalen, mitreißenden<br />

Vortrag „Über den Kritischen Punkt – Spuren<br />

des Erfolges“ erzählte Hubert Neuper, einer<br />

der erfolgreichsten Skispringer Österreichs<br />

und nunmehr international anerkannter<br />

Sport- und Veranstaltungsmanager, von seiner<br />

von Höhen und Tiefen begleiteten Lebensgeschichte.<br />

„Wer auf Dauer wesentliche Bedürfnisse<br />

verleugnet und persönliche Prinzipien<br />

missachtet, steuert zwangsläufig in die Krise.<br />

Wer aber auf seine Intuition hört, wird erfolgreich<br />

sein. Der Erfolg ist eine trügerische Magie<br />

und Erfolg lässt sich leider nicht konservieren.<br />

Man muss ihn täglich neu entdecken“,<br />

so Neuper. g<br />

V. li.n. re. EvoBus Austria Bereichsleiter<br />

Ing. Günther Kopacs und Frank Mandel<br />

(Daimler AG) freuten sich, im Rahmen des<br />

Messerundganges von BR Dr. Angelika<br />

Winzig (Vertretung von OÖ<br />

Landeshauptmann Josef Pühringer) und<br />

Berufsgruppenobmann Johann Sklona<br />

sowie Fachgruppengeschäftsführer<br />

Mag. Robert Riedel unter anderem den<br />

neuen Mercedes-Benz Bluetec Euro 6-Motor<br />

am Stand vorstellen zu können. 6<br />

Setra Show in<br />

Salzburg und<br />

ulm<br />

Mit der Setra Show feierte die Ulmer Marke<br />

der Daimler AG einen weiteren Höhepunkt<br />

in ihrem 60. Jubiläumsjahr. Anfang November<br />

im Neu-Ulmer Kundencenter und Mitte<br />

November in Salzburg fanden sich an die<br />

1500 Besucher aus der Omnibusbranche ein.<br />

Mit acht Fahrzeugen aller drei Baureihen zeigte<br />

Setra in Salzburg neue Wege bei der Innen-<br />

und Außengestaltung von Reise- und Überlandlinienbussen<br />

auf. Mit außergewöhnlichen<br />

Komforteinrichtungen und extravaganten<br />

Designentwürfen beweist die Ulmer Nobelmarke<br />

einmal mehr, dass dem Ideenreichtum<br />

der Entwickler und Designer auch im Jahr des<br />

60-jährigen Bestehens keine Grenzen gesetzt<br />

sind. Bei Setra weiß man, dass nur ein Omnibus,<br />

der auf einen speziellen Einsatzzweck<br />

und die Wünsche des Kunden zugeschnitten<br />

ist, auch ein Optimum an Wirtschaftlichkeit<br />

darstellt und so den Markenanspruch<br />

„Best in Class“ erfüllt. g<br />

5 Im Bild von links: Axel Stokinger,<br />

Geschäftsführer EvoBus Austria und<br />

Martin Biewald, Vertriebsleiter Setra<br />

Garantiert bestens betreut<br />

Die Werkstatt im <strong>Blickpunkt</strong>: Ing. Franz Simon GesmbH/Pinkafeld<br />

Die Betriebsstätte in Pinkafeld unweit (ca. 2 km) der A2 Autobahnausfahrt<br />

Friedberg/Pingau, die in etwa in der Mitte der Strecke Wien-Graz liegt.<br />

Auf über ein halbes Jahrhundert Erfahrung<br />

rund um die fachgerechte Reparatur am Nutzfahrzeug<br />

sowie am Pkw kann man im Hause<br />

der in Pinkafeld im Burgenland ansässigen<br />

Ing. Franz Simon GesmbH verweisen. Der im<br />

Jahre 1959 von Franz Simon sen. gegründete<br />

Betrieb wurde im Laufe der Jahre stets mit<br />

Blick in Richtung Zukunft zu einer der modernst<br />

ausgestatteten Werkstätten des Landes<br />

ausgebaut. Seit 1981 werden die Geschicke<br />

des Unternehmens, das heute 30 Mitarbeiter<br />

beschäftigt, erfolgreich von Sohn Franz geleitet.<br />

Insbesondere das hohe Qualitätsbewusstsein,<br />

ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

und die gebotene fachliche Kompetenz des<br />

Teams rund um Ing. Franz Simon trugen mit<br />

dazu bei, dass heute nicht nur Kunden aus der<br />

näheren Umgebung, sondern aus dem gesamten<br />

Großraum das umfassende Dienstleistungsangebot,<br />

das KFZ Simon seinen Kunden<br />

bietet, in Anspruch nehmen.<br />

Das Unternehmen von<br />

Ing. Franz Simon wurde mit einem<br />

Umweltpreis ausgezeichnet.<br />

„Unsere Firma kann auf eine langjährige und<br />

erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Herstellern<br />

Steyr Daimler Puch AG, Fiat und Lancia<br />

verweisen. Im Wandel der Zeit haben wir uns<br />

aber auf Lkw spezialisiert und sind seit 1995<br />

als Vertragswerkstätte des Nutzfahrzeugherstellers<br />

MAN tätig. Innovation, Qualität und<br />

Preisbewusstsein sind die Antriebskräfte, die<br />

den Erfolg unseres Unternehmens charakterisieren.<br />

Insbesondere das Engagement meiner<br />

Mitarbeiter, die sich durch hohes Fachwissen<br />

und Kompetenz auszeichnen, wird von<br />

unseren Kunden geschätzt, so dass sehr viele<br />

Stammkunden, die im Schnitt über 20 bis 40<br />

Fahrzeuge verfügen, auf unser Dienstleistungsangebot<br />

zurückgreifen“, erläutert Ing. Franz<br />

Simon. „Flexibilität und Vielseitigkeit nehmen<br />

in unserem Unternehmen einen besonders<br />

hohen Stellenwert ein. So wird, wenn es<br />

dringend erforderlich ist, auch am Wochenende<br />

bzw. auch einmal rund um die Uhr gearbeitet.<br />

Damit haben meine Mitarbeiter, die sich<br />

entsprechend arrangieren, kein Problem. Ein<br />

wichtiger Faktor für die erfolgreiche Entwicklung<br />

des Unternehmens stellt auch sicherlich<br />

die Tatsache dar, dass wir unseren Kunden<br />

einen Full-Service unter einem Dach bieten<br />

können, denn neben einer Minimierung der<br />

Standzeiten bedeutet dies für den Kunden<br />

auch eine überschaubare Preisgestaltung. Um<br />

rasch und flexibel auf die Bedürfnisse der Kunden<br />

reagieren zu können, verfügen wir unter<br />

anderem über eine mechanische Reparatur-<br />

und Serviceanlage, eine Rahmen- und Fahrerhausrichtbank,<br />

eine Sandstrahlanlage sowie<br />

eine Lackiererei. Modernstes Equipment in<br />

unserer Prüfstraße sorgt zudem im Diagnose-<br />

und Prüfbereich dafür, dass wir nahezu sämtliche<br />

gesetzlichen Überprüfungen rasch und<br />

effizient in unserem Hause durchführen können.<br />

Abgerundet wird unser Leistungsangebot<br />

mit einer Waschstraße, in der der Kunde das<br />

gepflegte Erscheinungsbild seiner Fahrzeuge<br />

sicherstellen kann, und die Möglichkeit, an<br />

unserer Tankstelle kostengünstig Treibstoff<br />

zu beziehen“, umreißt Simon das Dienstleistungsangebot<br />

seines Unternehmens.<br />

Kompetenter<br />

partner rund ums<br />

Nutzfahrzeug<br />

„Mit unserem bestens bestückten umfassenden<br />

Ersatzteillager können wir kürzeste Standzeiten<br />

insbesondere für die MAN Produktpalette<br />

WErKSTaTT<br />

Neben fachgerechten Reparatur- und<br />

Servicearbeiten an sämtlichen Modellen<br />

der MAN-Produktapalette ist man in<br />

der Werkstätte KFZ Simon auch mit<br />

„Fremdmarken“ bestens aufgehoben. 6<br />

Auch die Behebung von Großschäden nach<br />

einem Unfall stellt für die kompetenten<br />

Werkstattprofis kein Problem dar. 6<br />

In der Spenglerei verfügt man über eine<br />

Rahmen- und Fahrerhaus-Richtbank. 6<br />

<strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011 47


WErKSTaTT<br />

realisieren. Aber auch mit allen anderen Fahrzeugen<br />

und Ladehilfen ist man für rasche und<br />

fachgerechte Reparatur- und Servicearbeiten<br />

bei uns an der richtigen Adresse. Meine<br />

Mitarbeiter sind keine ,Tauschmechaniker‘,<br />

sondern echte Fachspezialisten, die über Jahrzehnte<br />

erworbenes Know-how auf allen Marken<br />

und Fahrzeugtypen im Nutzfahrzeugbereich<br />

verfügen und entsprechende Schulungen<br />

und Kurse bei den Fahrzeug- und Komponentenherstellern<br />

absolvieren, um mit ihrem<br />

Wissen stets am neuesten Stand der Technik<br />

zu sein. Nicht von ungefähr vertrauen zahlreiche<br />

Transportunternehmer auf das Fachwissen<br />

und Können meiner Werkstattprofis, wenn es<br />

zB um die fachgerechte Reparatur von Getrieben<br />

geht. Eine Top-Adresse stellt unsere<br />

Werkstätte aber auch für die Liebhaber von<br />

,Oldie-Fahrzeugen‘ dar, da diese profimäßig<br />

in unserem Betrieb restauriert werden können,<br />

zudem haben wir ein sehr reichhaltiges<br />

Angebot an Lkw-Gebrauchtteilen speziell für<br />

SAURER-STEYR TRUCKS und PUCH 500<br />

zu attraktiven Preisen“, hebt der Firmenchef<br />

abschließend hervor. Wolfgang Schröpel<br />

Modernste Prüftechniken<br />

ermöglichen rasche Diagnose und<br />

damit effizientes Arbeiten.<br />

48 <strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011<br />

Mittels eigener Servicefahrzeuge wird<br />

Soforthilfe rund um die Uhr sichergestellt.<br />

Die bestens ausgebildeten Mitarbeiter rund<br />

um Betriebsleiter Christian Arthofer (li.)<br />

sichern höchste Qualitätsstandards bei<br />

den durchzuführenden Arbeiten.<br />

In der betriebseigenen Lackiererei<br />

werden Lackierungen auf höchstem<br />

Niveau vorgenommen.<br />

Auch für die professionelle<br />

Restauration von „Oldies“ ist man bei<br />

KFZ Simon an der richtigen Adresse.<br />

Starkes<br />

Miteinander<br />

VBA-Mitglied A.B.S. aus<br />

St. Johann i. Pongau berichtet von<br />

einer schwierigen Bergung.<br />

Kürzlich um 4.00 Uhr früh kam auf der A10<br />

kurz nach dem Tauerntunnel in Fahrtrichtung<br />

Abgestürzter Lkw im Bachbett 6<br />

NUTZFAHRZEUGE:<br />

EFFIZIENT, FLEXIBEL, ZUKUNFTSSICHER.<br />

Süden ein mit Schrott-Lkw beladener Laster<br />

mit Ziel Afghanistan auf der eisigen Fahrbahn<br />

ins Schleudern und stürzte 60 m in<br />

ein Bachbett. Der schwarzafrikanische Lenker<br />

konnte aus dem Fahrzeug springen und<br />

brach sich „nur“ das Sprunggelenk.<br />

Nach Anforderung durch die Autobahnpolizei<br />

fuhren wir zur Erkundung in den<br />

Lungau und wurden von der Feuerwehr<br />

Bergung der Zugmaschine 6<br />

Maßgeschneiderte, individuelle Lösungen.<br />

Zederhaus, die bereits eine Ölsperre im Bach<br />

errichtet hatte, erwartet.<br />

Wegen der akuten Umweltgefährdung ordnete<br />

die Behörde eine sofortige Bergung der<br />

drei Lkw, Sattelauflieger, unzähliger Achsen<br />

und Lkw-Teile aus dem Bachbett an.<br />

Wie schon oft konnten wir alle benötigten<br />

Bergegeräte aus dem eigenen Fuhrpark<br />

bereitstellen.


Nachdem die Feuerwehr Zederhaus eine<br />

zum Glück gefrorene Wiese vom Schnee<br />

befreit hatte, konnten wir die Bergung und<br />

den Abtransport der Lkw-Teile gemeinsam<br />

mit der Feuerwehr beginnen und am frühen<br />

Nachmittag beenden.<br />

Ein Dank ergeht an die Polizei und Feuerwehr<br />

für die hervorragende Zusammenarbeit.<br />

g<br />

preiskampf<br />

im abschleppgewerbe<br />

30-prozentige Preissteigerung beim<br />

Erdöl zwingt das Transportgewerbe<br />

zur Preisanhebung<br />

Wie schaut’s im Abschleppgewerbe aus? Auftraggeber<br />

versuchen die Preise zu drücken.<br />

Wegschauen und hoffen, dem Nachbarn mit<br />

billigen Tarifen das Geschäft wegnehmen zu<br />

können, wird mit einem Schuss nach hinten<br />

losgehen. Keiner der beiden ist dann Gewinner.<br />

Vielmehr ist es wichtig, mit dem Nachbarn<br />

eine gut funktionierende Basis zu finden.<br />

Nicht immer leicht, aber machbar!<br />

Die Aufgabe des VBA Österreich ist es, sich<br />

gemeinsam mit seinen Verbandsmitgliedern<br />

für eine angemessene Bezahlung der qualitativ<br />

hochwertigen Arbeiten einzusetzen.<br />

Grundlage dafür ist, eine aussagekräftige Preisübersicht<br />

der Mitgliedsbetriebe zu erhalten.<br />

Blick zu unseren<br />

deutschen Nachbarn<br />

Der VBA e.V. hat bereits im Jahr 1972 die<br />

durchschnittlichen Preise anhand einer<br />

Preisumfrage ermittelt. Diese Umfrage wurde<br />

seitdem ständig ergänzt und überarbeitet<br />

und hat mittlerweile eine hohe Akzeptanz<br />

in der gesamten Branche erreicht. So<br />

Treffen Sie direkt<br />

auf die leser-Elite!<br />

A-6330 Kufstein Schützenstraße 11<br />

T: +43 (0)5372 62332<br />

F: +43 (0)5372 62332-4<br />

Nächste Ausgabe: 10.02.2012<br />

<strong>Blickpunkt</strong><br />

<strong>LKW</strong> + <strong>BUS</strong> ist<br />

offizielles Mitglied<br />

der LogCom<br />

50 <strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> & <strong>BUS</strong> 10/2011<br />

15.000<br />

Druckauflage<br />

pro Ausgabe<br />

(1. HJ 2011)<br />

werden die aktuellen Ergebnisse der Preis-<br />

und Strukturumfrage in gerichtlichen Entscheidungen<br />

mit einbezogen und dienten<br />

schon vielfach als Basiswert bei Streitigkeiten.<br />

Höchste Zeit, auch bei uns in Österreich<br />

eine Preis- und Strukturumfrage zu starten.<br />

Anfang 2012 erhält jedes VBA Österreich-<br />

Mitglied einen Fragebogen für die Preisumfrage.<br />

Auch wir in Österreich benötigen dringend<br />

so einen Abschlepp-Durchschnittspreis.<br />

Dieser wird uns helfen, den Dumpingpreisen<br />

einiger Auftraggeber entgegenzuwirken.<br />

Daher lohnt es sich für jeden Unternehmer,<br />

diesen Umfragebogen ehrlich und sorgfältig<br />

auszufüllen. Alle Daten werden selbstverständlich<br />

vertraulich behandelt. Sie werden<br />

nur für statistische Werte verwendet und<br />

sind für Dritte nicht einsehbar.<br />

Gutes Beispiel eines seriösen<br />

Marktteilnehmers 6<br />

Als branchenübliche Richtwerte, die naturgemäß<br />

von Bundesland zu Bundesland leicht<br />

verschieden sein werden, stellen diese in keinem<br />

Fall eine Preisvorgabe dar.<br />

Auf den vba-service.at Seiten werden dann<br />

die österreichischen Durchschnittspreise als<br />

„Orientierungshilfe“ für die Auftraggeber zur<br />

Einsicht verfügbar sein. g<br />

Besuchen Sie unsere neue Website:<br />

www.blickpunkt-lkw-bus.com<br />

IMPRESSUM: Verleger, Eigentümer, Herausgeber: Verlag <strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong>+<strong>BUS</strong> / H. Gamper, Schützenstr. 11,<br />

A-6330 Kufstein. Redaktion: Martin Zarazik, Reinhard Koller, Tobias Freudenberg, Wolfgang Schröpel, Thomas<br />

Geldner, Wolfgang Tschakert, Gerhard Weissenberger, Helene Clara Gamper. Redaktion ÖKTV und VBA: Hermann<br />

Mitteregger, Hubert Stimmeder, Franz Wuthe, Dr. Roman Gerhard. Redaktionelle Gesamtleitung: Helene Gamper.<br />

Fotos: <strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> + <strong>BUS</strong>, Werksfotos. Druck: Bösmüller Print Management. Erscheinungsort: Kufstein/Tirol.<br />

E-Mail: gamper-werbung@kufnet.at. Abo-Preis: € 33,- pro Jahr inkl. MWSt. und Porto. Nachdruck und Vervielfältigung:<br />

Titel „<strong>Blickpunkt</strong> <strong>LKW</strong> + <strong>BUS</strong>“, Grafik und Text jeder Ausgabe sind urheberrechtlich, „<strong>Blickpunkt</strong>“ markenrechtlich<br />

geschützt. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form<br />

reproduziert, vervielfältigt, verwendet oder an Dritte zur Weiterverarbeitung oder Weiterverwendung übergeben werden.<br />

Überarbeitungen und Kürzungen liegen im Ermessen der Redaktion. Der Verlag haftet nicht für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte. Ausschließlicher Erfüllungsort und Gerichtsstand Kufstein. Für den Versand der Zeitschriften sind die<br />

Adressen der Empfänger der laufenden Aktualisierung unterzogen. Vertrieb: Dataform/Printex, 2203 Großebersdorf.<br />

Gültig ist nur der Anzeigentarif 2011. Satz + Layout: HCG corporate designs<br />

Besuchen Sie uns im Internet: www.blickpunkt-lkw-bus.com<br />

Kilometer<br />

zählen.<br />

Qualität und Kompetenz auf die Sie vertrauen können.<br />

Print Competence Center Wien:<br />

Obere Augartenstraße 32, A-1020 Wien<br />

T: 01/214 70 07 - 0, F: 01/214 70 08 - 33<br />

Druckwerk Stockerau:<br />

Josef Sandhofer Straße 3, A-2000 Stockerau<br />

T: 02266/681 80 - 0, F: 02266/681 80 - 33<br />

www.boesmueller.at


Eine Marke der Daimler AG<br />

Schnell von A nach B.<br />

Langsam von voll bis leer.<br />

Der neue Actros. Die neue Dimension der Wirtschaftlichkeit.<br />

Bis zu 6 % weniger Kraftstoffverbrauch bei Euro V, bis zu 3 % weniger bei Euro VI – der neue<br />

Actros spart durch eine Vielzahl von technischen Innovationen auf jedem Meter bares Geld.<br />

Und durch das jetzt standardmäßig eingebaute FleetBoard können Sie den Verbrauch zusätzlich<br />

um bis zu 10 % senken. Das Ergebnis: eine einzigartige, besonders profitable Gesamtlösung.<br />

Jetzt bei Ihrem Mercedes-Benz Partner und unter www.mercedes-benz.at/der-neue-actros

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