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Edition Münster und Westfalen<br />

06<br />

Designserie mit Dieter Sieger:<br />

SPITZEN DESIGN AUS OSTWESTFALEN<br />

Leo Lübke im Interview<br />

GRÜNE TRÄUME IM FREIEN<br />

Gartentrends für die Seele<br />

AM SCHÖNSTEN ENDE DER WELT<br />

Work&Travel in Neuseeland<br />

Mai 2010 www.lebensart-westfalen.de<br />

Lebensart<br />

<strong>EISKALT</strong> <strong>SERVIERT</strong><br />

Roggenkamp Organics: Shootingstar der Bio-Branche


Liebe Leserinnen<br />

und Leser,<br />

Ich möchte mich gerne bei Ihnen, den Lesern von<br />

„Lebensart – Edition Münster und Westfalen“ bedanken.<br />

Ich habe nach der ersten Ausgabe im März<br />

so viele Leserbriefe und Mails erhalten, wie noch nie<br />

zuvor. Über den Zuspruch haben sich alle gefreut,<br />

die Redakteure, die Grafikdesigner von <strong>Livingpage</strong><br />

und ich natürlich besonders. „Tolle Themen, toller<br />

Look“ und „Gute Mischung aus Business und Design“<br />

hieß es. Große Begeisterungsstürme, Generationen<br />

übergreifend, hat der Artikel über Möpse<br />

ausgelöst. Wir hoffen, auch diesmal wieder Ihren<br />

Nerv zu treffen. Schreiben Sie uns unter feedback@<br />

lebensart-westfalen.de.<br />

Im März fragten wir uns: Was ist das, gutes Design?<br />

Was macht es aus? Und begangen unsere Designserie<br />

mit Dieter Sieger. Um weitere, tiefere Erkenntnisse<br />

zu gewinnen, haben Dieter Sieger und ich Leo<br />

Lübke in Rheda-Wiedenbrück besucht. Dieses Mal<br />

zum Thema: Möbeldesign. Und bestimmt gibt es<br />

dann wieder Antworten auf die oben gestellten Fragen.<br />

In unmittelbarer Nähe zu Rheda-Wiedenbrück<br />

traf ich Stefan Roggenkamp in Herzebrock zu einem<br />

Waldspaziergang mit Oda. Im Wald klärte sich,<br />

wie Roggenkamps Organics innerhalb von drei Jahren<br />

zum Shooting-Star des Biomarktes wurde.<br />

Kinder machen Abitur, werden flügge, und verlassen<br />

das Nest. Ein völlig normaler Vorgang. Aber in<br />

dem Fall von Sophie-Anneli Overwien musste es<br />

gleich Neuseeland sein. Für alle Eltern, deren Kinder<br />

jetzt Abitur machen, ist dieser Bericht bestimmt<br />

eine interessante Lektüre. Für die Kinder auch.<br />

Ich möchte Sie zum Lesen von weiteren reizvollen<br />

Texten anregen, allein der Platz reicht hier nicht<br />

Warum heißt die<br />

luxuriöse Kollektion<br />

der Firma Bevergarden<br />

„Kollektion Victoria“?<br />

„Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Bei mehreren richtigen Antworten entscheidet das Los. Der<br />

Gewinner wird schriftlich benachrichtigt und der Gewinn auf Kosten des Veranstalters an diesen<br />

zugestellt. Nicht teilnahmeberechtigt sind Mitarbeiter des Verlages und ihre Angehörigen.“<br />

Editorial | Lebensart<br />

aus. Daher meine Bitte: Blättern Sie weiter und gehen<br />

Sie auf Entdeckungsreise.<br />

„Lebensart – Edition Münster und Westfalen“ erscheint<br />

zukünftig nicht mehr als Beilage in der Welt<br />

am Sonntag. Sicher legen Sie Wert darauf, „Lebensart“<br />

weiterhin zu lesen. Dann können Sie unter www.<br />

lebensart-westfalen.de das Magazin abonnieren. Die<br />

nächste „Lebensart“ erscheint im September.<br />

Genießen Sie Ihre „Lebensart“ und bleiben Sie uns<br />

zugewandt.<br />

Herzlichst<br />

Ihre<br />

Claudia Königsdorf<br />

Preisausschreiben<br />

Gewinnen Sie mit der richtigen<br />

Antwort vielleicht schon bald<br />

diese elegante und romantische<br />

„Victoria 2er-Bank“.<br />

Die „Gartenmöbel Manufaktur Bevergarden“<br />

stellt mit den rostfreien, ganz aus Edelstahl<br />

gefertigten Gartenmöbeln luxuriöse<br />

Möbel mit herrschaftlichem Komfort her.<br />

Die Einzelanfertigungen überdauern<br />

ohne jeden Schutz viele Dekaden unter<br />

freiem Himmel. Sie können im Sommer<br />

wie im Winter draußen stehen bleiben.<br />

Schreiben Sie an:<br />

Lebensart, Königsdorf Verlags GmbH & Co. KG,<br />

Wüllnerstr. 3, 48149 Münster<br />

Einsendeschluss 31.05.2010.<br />

3


4 Lebensart | Inhalt<br />

Verlag<br />

Königsdorf Verlags GmbH & Co. KG, Wüllnerstraße 3, 48149 Münster<br />

Telefon (02 51) 91 96 903 | Telefax (02 51) 91 96 905 | E-Mail buero@lebensart-westfalen.de<br />

www.lebensart-westfalen.de<br />

Chefredaktion und Anzeigenleitung:<br />

Claudia Königsdorf (ViSdP), Wüllnerstraße 3, 48149 Münster<br />

Telefon (02 51) 91 96 903| Telefax (02 51) 91 96 905 | E-Mail ck@lebensart-westfalen.de<br />

Redaktion: Dr. Andreas Fleischer (S. 24-25, 34), Christiane Gawlyta (S. 22-23), Thomas Gerres (S. 32-33),<br />

Lindsey Heger (S. 30 | Kontakt: 0160 / 1 70 95 65), Claudia Königsdorf (S. 6-13, 28-29, 31), Sophie-Anneli und Bernd<br />

Overwien (S. 16-19), Oliver Pauli (S. 14-15) , Prof. Dr. Hans-Werner am Zehnhoff (S. 20-21, 26-27)<br />

Fotografie: Titelfoto: Attila Hartwig (für Roggenkamp Organics AG) | S. 3: Bevergarden | S. 6-9: Interlübke |<br />

S. 10-13: Attila Hartwig, selina pfrüner photographie, Stockmeier | S. 14-15: placebo | S. 16-19: Sophie-Anneli und<br />

Bernd Overwien | S. 20-21: Toerisme Koksijde-Oostduinkerke (toerisme@koksijde.be) | S. 22-23: Garten & Wohnen,<br />

Roland Münnig Gmbh & Co. KG (www.garten-wohnen.com) | S. 24-25 und S. 34: ujesko, Michael Moos, Manfred<br />

Vollmer, Heidrun Kuhlmann, Zollverein, Ruhr 2010 | 26-27: Prof. Dr. Hans-Werner am Zehnhoff | S. 28-29: Aasee-<br />

Park-Clinic Dr. Lüerßen, Christopher Kühn photography (www.crmk.de) Claudia Königsdorf, S. 31: Dermasence |<br />

S. 32-33: TG Medien <strong>Agentur</strong> Thomas Gerres | Außerdem: Bildagentur Shutterstock<br />

Design und Layout: <strong>Livingpage</strong> Media Ltd. & Co. KG, Wüllnerstraße 3, 48149 Münster | www.livingpage.com<br />

Druck: LV Druck GmbH & Co. KG, Hülsebrockstraße 2, 48165 Münster | www.lv-druck.de<br />

Kontakt: Telefon (02 51) 91 96 903 | Telefax (02 51) 91 96 905 | E-Mail buero@lebensart-muenster.de<br />

3<br />

3 Editorial von Claudia Königsdorf<br />

4 Impressum<br />

4 Inhalt<br />

16<br />

Gesellschaft<br />

1 6 Work & Travel am schönsten Ende<br />

der Welt – Abitur in der Tasche und<br />

erst mal weg!<br />

inhalt 06 | Mai 2010<br />

2 0 Vom Fischer un sin Pferd –<br />

Das Fischen mit Pferden an der<br />

Nordseeküste Belgiens


6 24<br />

Design<br />

6 „Wir kommen aus dem Schlafzimmer“ –<br />

Dieter Sieger im Interview mit Leo Lübke<br />

22<br />

Garten<br />

2 2 Grüne Räume im Freien –<br />

Gartentrends fürs Auge und die Seele<br />

10<br />

Business<br />

1 0 Eiskalt serviert – Lebensart im<br />

Interview mit Stefan Roggenkamp /<br />

Lebensmittelmanufaktur Roggenkamp<br />

Organics<br />

1 4 Management mit Intuition und<br />

Improvisation – Oliver Pauli über das<br />

Wiedererlangen des Bauchgefühls<br />

32<br />

Sport<br />

3 2 Golf-Sponsoring boomt –<br />

Engagement lohnt sich immer …<br />

Inhalt | Lebensart 5<br />

Kultur<br />

2 4 Best of Ruhr 2010 – Die Highlights<br />

2 6 Tatort Kolonie: die Kongo-Romane<br />

von Jef Geeraerts<br />

3 4 Kultur live erleben – weitere<br />

Highlights der RUHR.2010<br />

30<br />

Gesundheit<br />

2 8 Münsters TOP-Adresse in Sachen<br />

Ästhetik – Mit sanften Methoden die<br />

Schönheit zum Strahlen bringen<br />

3 0 Fitnesstraining: Was Frauen wirklich<br />

hilft – Empfehlungen der P.E.A.<br />

Certified Personal Fitnesstrainerin<br />

Lindsey Heger<br />

3 1 Experten in Sachen Schönheit –<br />

Spezialpflege der Haut nach<br />

ästhetischen Eingriffen


6<br />

Lebensart | Design<br />

Sessel Kelp<br />

Dieter sieger, Architekt, Schiffsbauer und Designer von „Masterpieces“,<br />

stößt Türen auf und begleitet „Lebensart“ durch unsere Design-Serie – diesmal<br />

zum Thema Möbeldesign.<br />

Design-Serie<br />

mit Dieter Sieger<br />

Verschlafenheit ist nun aber wirklich nicht<br />

Leo Lübkes Kennzeichen, dieser Satz, offenbart<br />

nonchalant die Wurzeln von Interlübke<br />

und COR. Die Möbel-Individualisten<br />

sind beheimatet im Ostwestfälischen, dem<br />

„Silicon Valley“ der deutschen Möbelindustrie.<br />

Dieter Sieger im Gespräch mit Leo Lübke<br />

in Rheda-Wiedenbrück.<br />

„Wir kommen<br />

aus dem<br />

Schlafzimmer.“<br />

Sieger: Am Anfang des deutschen Möbeldesigns<br />

stand eine technische Innovation. Im 19. Jahrhunderts<br />

perfektionierte Michael Thonet in<br />

Boppard am Rhein das industrielle Biegen von<br />

Buchenholz unter Wasserdampf. Der Bugholzstuhl<br />

entstand in typischem Design.<br />

Lübke: Die Lübke-Ära begann 1918, als der Bruder<br />

meines Großvaters Rolf Lübke Tische und Stühle<br />

herstellte. 1937 gründeten dann die Brüder Leo und<br />

Hans die Gebrüder Lübke und spezialisierten sich<br />

auf polierte und lackierte Schlafzimmermöbel. Die<br />

waren nach kurzer Zeit der absolute Knüller.<br />

Sieger: In den Zwanzigerjahren des 20. Jahrhunderts<br />

kam dann die Avantgarde des Bauhauses.<br />

Mit dem Biegen von Stahlrohr experimentierten<br />

Marcel Breuer oder Ludwig Mies van der<br />

Rohe. Die Möbel sind heute noch modern, zeitlos,<br />

absolute Designklassiker.<br />

Lübke: Ja, der Krieg brachte dann aber eine riesige<br />

Zäsur, die Avantgarde des Designs emigrierte. Und<br />

die wuchtige Nazizeit musste überwunden werden.<br />

Das Bett<br />

aus der Serie algo<br />

von interlübke


Leo Lübke, Inhaber von<br />

Stuhl Yuca<br />

interlübke und COR: „Wir<br />

bewegen uns im absoluten<br />

Premiummarkt.“<br />

Die Gebrüder Lübke haben nach dem Krieg erst einmal das ganze Ruhrgebiet<br />

möbliert. 1954 wurde die Polstermöbelfabrik COR gegründet.<br />

Ende der 60er ging der Umsatz zum ersten Mal abwärts. Wir mussten<br />

uns was Neues einfallen lassen. Die Marke interlübke entstand. Was wir<br />

dann 1963 zusammen mit dem Schweizer Innenarchitekten Walter<br />

Müller entwickelten, war eine Weltpremiere: Ein Schranksystem. Der<br />

erste Endlosschrank ent wickelte sich zu einer echten Endlosgeschichte.<br />

Für COR entwickelte Friedrich Wilhelm Möller das Sitzmöbel-System<br />

conseta. Ein Klassiker, der bis heute in Produktion ist und Rückgrat des<br />

Erfolges.<br />

Sieger: Das war es wohl. Die ersten weißen Möbel, eine Innova tion,<br />

die Schlichtheit, der Stil, jeder, der etwas auf sich hielt, kaufte<br />

interlübke.<br />

Lübke: Wir waren auch die ersten, die überhaupt Markenpolitik betrieben.<br />

interlübke gab es nur in edel ausgerichteten Möbelhäusern, und<br />

jeder Händler wollte interlübke haben. Die ersten Kataloge mit Fotos<br />

hatte interlübke. Vorher gab es nur Zeichnungen. Wir hatten zweistellige<br />

Zuwachsraten. Und unsere Messestände von Peter Maly waren<br />

sensationell. Maly hatte den ersten Stand 1968 aus Styropor gebaut,<br />

und die Messeleitung nahm den nicht ab. Katastrophe! Maly ganz bedröppelt:<br />

„Von denen krieg ich nie wieder einen Auftrag.“ Mein Vater<br />

love grows.<br />

Design | Lebensart 7<br />

GARTENMÖBEL, FEUERSTELLEN, ACCESSOIRES<br />

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8<br />

Lebensart | Design<br />

cube kann man<br />

stapeln, freistellen, hängen, von allen<br />

Seiten öffnen und auf vielfache Weise<br />

Sessel Yuca von COR<br />

reef Schranksystem wurde auf der Möbelmesse Mailand 2010 vorgestellt.<br />

variieren.<br />

Sieger: „In der heutigen Zeit ist wieder Klassik angesagt.”<br />

Lübke: „Italien, vielmehr Mailand, ist hier tonangebend.<br />

Mailand 2010 hatte keinen neuen Megatrend.“<br />

Serie cube<br />

fragte, was wir denn tun müssten damit sie ihn<br />

doch genehmigten. Also wurden rund um den<br />

Stand Aschenbecher, Posten und Wasser eimer aufgestellt.<br />

Jeder, der auf den Stand wollte, musste seine<br />

Zigarette ausmachen. Der Stand war todschick<br />

und natürlich Tagesgespräch. Und Maly bekam direkt<br />

den Folgeauftrag.<br />

SIEGER: „DESIGnER pRäGEn EIn<br />

UnTERnEhMEn.“<br />

Lübke: Das ist immens wichtig. Wir haben immer<br />

feste Partnerschaften mit Designern gesucht, so<br />

wie mit Peter Maly, Michael Beyer, team form. Bis in<br />

die späten 80er Jahre lief interlübke super. Dann<br />

wurde man ein bisschen blind und satt. Mein Großvater<br />

übergab das Geschäft an die nächste Generation.<br />

Da kam man auf den Gedanken, Management<br />

und Kapital von einander zu trennen. Eine krasse


hinter der Serie algo<br />

verbirgt sich ein Bett und verschiedene<br />

Kommoden. Die Serie ist kristallweiß,<br />

damit es mit jeder anderen Farbe — und<br />

somit jedem Möbelstück —<br />

perfekt zusammenpasst.<br />

Fehlentscheidung! Der Mittelstand lebt von dem<br />

Unternehmer, der sich voll identifiziert und auf Gedeih<br />

und Verderb auf den Erfolg des „Ladens“ angewiesen<br />

ist. Nicht wie ein Manager, der, wenn er<br />

nicht genügend Geld verdient, einfach wechselt.<br />

1992,93,94 ging es stark bergab.<br />

Sieger: Lag es auch daran, dass die Italiener<br />

kamen?<br />

Lübke: Durch unsere Schwäche hatten wir sie eingeladen.<br />

Da ist uns Konkurrenz scheinbar über<br />

Nacht entstanden. Dann kam die Idee, wir müssen<br />

wieder jünger werden. Nicht nur Peter Maly, sondern<br />

Interlife: Junge italienische Designer, die noch<br />

nicht so bekannt waren, Michele de Lucchi zum<br />

Beispiel, entwickelten einen bunten Strauß an Polstermöbeln<br />

und Einzelmöbel. Die Ideen waren aber<br />

noch nicht zu Ende gedacht. Wir haben ja immer<br />

Systeme gemacht. Es wurde offensichtlich, dass bei<br />

interlübke etwas nicht stimmte. Interlübke war modern,<br />

hohe Lackqualität, höchste Verarbeitungsqualität,<br />

aber alles systemisch, ausbaufähig. Da war<br />

keine Vision und im Handel entstand Verwirrung.<br />

Mein Vater, der längst im Ruhestand war, wurde zurückgerufen,<br />

er hat alle Anteile von interlübke übernommen.<br />

Schnell stand fest, zu den edlen Polstermöbeln<br />

von COR passte wunderbar das Kastenmöbel<br />

von interlübke. Und auch dezente Farben.<br />

Sieger: In der heutigen Zeit ist wieder Klassik<br />

angesagt.<br />

Lübke: Italien, vielmehr Mailand, ist hier tonangebend.<br />

Köln ist Ordermesse, Mailand ist Kontaktbörse.<br />

Asiaten und Araber kommen nur nach Mailand.<br />

Mailand 2010 hatte keinen neuen Megatrend. In<br />

wirtschaftlichen schwierigen Phasen kommen wieder<br />

die klassischen Marken. Die Leute sind nicht<br />

mehr so experimentierfreudig. Interlübke hat sich<br />

Design | Lebensart<br />

mit „reef“ präsentiert. Der Möbelkörper mit kaskadischen<br />

Formen, Vorsprüngen und Rücksprüngen,<br />

mit Licht- und Schattenspiel, grifflose Flächen und<br />

Proportionen. Einfach spektakulär. Und der Magnet<br />

und Anziehungspunkt war „yalis“ von COR. Die<br />

Grundform ist ein Kissen, die Designer, Jehs und<br />

Laub, haben sich von der arabischen Welt inspirieren<br />

lassen, der Wiege des weichen Sitzens. „Sofa“<br />

kommt aus dem Arabischen.<br />

SIEGER: „ZURüCK ZU SELBSTVER-<br />

STänDLIChKEITEn. WIEDEREnT-<br />

DECKUnG DER nATüRLIChKEIT.“<br />

Lübke: Ja, mit raffinierten Details, und höchster<br />

Qualität. Die Italiener sind frecher, sind Meister der<br />

Inszenierung. Die Deutschen machen eher Qualität,<br />

Ingenieurprodukte, für die Leute, die das Beste wollen,<br />

wo nichts klemmt. | Fotos: interlübke<br />

Küchen für Ihre Art zu Leben.<br />

Mehr Ideen pro qm: Entdecken Sie die Küchenarchitektur<br />

der neuen Generation in unserem mehrfach<br />

ausgezeichneten Studio.<br />

Wir laden Sie<br />

ein, um Ihnen<br />

die Küchen zu<br />

präsentieren,<br />

von denen<br />

man spricht.<br />

S1 Exklusiv-Händler<br />

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Albachtener Straße 5 · 48163 Münster-Albachten<br />

Tel. 02536-68 98 · www.kitchen-art-muenster.de<br />

Öffnungszeiten: Mo-Fr 10-18 u. Sa 10-15 Uhr<br />

und nach individueller Vereinbarung<br />

9


10 Lebensart | Business<br />

Mit einem wachsenden<br />

Sortiment mischt<br />

die ostwestfälische<br />

Lebensmittelmanufaktur<br />

Roggenkamp Organics AG<br />

den Bio-Markt auf.<br />

Eiskalt<br />

serviert!<br />

KLEINE VORGESCHICHTE:<br />

DIE ENTDECKUNG DER FRISCHEN<br />

SUPPE<br />

„Frische Marokkanische Linsensuppe mit Datteln<br />

und Mandeln“ steht im Kühlregal des Biomarktes.<br />

Das Foto auf der Verpackung, die ganze Aufma-<br />

chung ist verlockend. Der spontane Kauf erweist<br />

sich als Glücksgriff. Die Suppe schmeckt grandios,<br />

frisch, wie selbstgemacht, hätte ich denn das Re-<br />

zept und die Zeit dazu. Nach dem nächsten Einkauf<br />

teste ich alle sechs Suppen mit dem Etikett auf dem<br />

die Zutaten auf geöltem Eichenholz abgebildet sind.<br />

Sensationell. Ob es nun die Tomatensuppe mit Ster-<br />

nanis oder od Frische Kürbis-Mais Suppe mit Anapur-<br />

na-Curr ry ist, noch nie habe ich im Handel fertige<br />

Suppen mit einer derartigen Geschmacksfülle und<br />

Qualität t entdeckt. Meine Neugierde ist entfacht.


Eine Ballade<br />

für ein Eis namens<br />

Roggenkamp, frei nach<br />

François Villon<br />

(* 1431; † 1463)<br />

AUF NACH OSTWESTFALEN<br />

Der Anruf kam eine Stunde vorher, festes Schuhwerk<br />

sollte ich mitbringen. Nun befi nden wir uns irgendwo<br />

in Herzebrock oder in Clarholz auf jeden<br />

Fall in ost-westfälischem Wald. Der Weimaraner<br />

sprintet durchs Unterholz, immer wieder von Roggenkamp<br />

zurückgepfi ffen. Die erste Pfütze hat ihre<br />

Spuren an meiner Hose hinterlassen. In der Tat ist<br />

Stefan Roggenkamp deutlich zweckmäßiger gekleidet,<br />

mit Wachsjacke und Cordhosen, die in schweren<br />

förstergrünen Gummistiefeln stecken. Derart<br />

ausstaffi ert und mit seinen etwas längeren Haaren<br />

sieht er meinen Vorstellungen eines Landjunkers<br />

recht ähnlich.<br />

UND IST ES EIGENTLICH<br />

INNOVATIV, LEBENSMITTEL<br />

HERZUSTELLEN, WIE VOR 100<br />

JAHREN?<br />

„Wir verfolgen zwei Leitideen: 1. Produkte so herzustellen,<br />

wie die Leute das zu Hause tun würden,<br />

und 2. das Unternehmen immer so auszurichten<br />

und zu führen, wie die Leute das bei sich im Garten<br />

auch tun würden. Dabei verwenden wir ausschließlich<br />

frische Zutaten aus ökologischem Anbau,<br />

wenn möglich direkt aus unserer Region.“<br />

Oda, die Hündin, jagt mit ungebremstem Eifer einem<br />

durch die Luft wirbelndem Stock hinterher.<br />

„Damit ist unsere Markenidee ziemlich leicht<br />

durchschaubar. Und genau das soll es auch sein!“<br />

Die Produktverpackungen zeigen Zutaten und Momentaufnahmen<br />

des Kochens, der Herstellung<br />

oder beim Bio-Eis die Momentaufnahme der Zubereitung.<br />

„Das heißt: Was wir nicht zeigen, fi ndet<br />

auch in unseren Lebensmitteln keinen Platz. In<br />

dem Verpackungsdesign spiegelt sich aber auch<br />

unsere Bio 2.0 Idee wieder: einmoderner, zeitgemäßer<br />

Bio-Gedanke.“<br />

BIO UND DESIGN, IST DAS<br />

WICHTIG, HERR ROGGENKAMP?<br />

Meine persönliche Verhaltensanalyse im Biomarkt<br />

deutet klar daraufhin, das das Design, die Aufmachung<br />

des Produktes, mein Griff in das Kühlregal<br />

gesteuert hat. Der Markenverband, der Rat für<br />

Formgebung und die <strong>Agentur</strong> Scholz & Friends haben<br />

in einer soeben veröffentlichten Studie auch<br />

genau das herausgefunden: Neue Produkte müssen<br />

attraktiv verkauft werden. Dazu Stefan Roggenkamp:<br />

„Es war mir klar, dass unsere Produkte, unser<br />

Eis, nur durch eine attraktive Vermittlung ihrer Innovationsaspekte<br />

– und hier ist die Innovation die<br />

Business | Lebensart 11<br />

traditionelle, frische Zubereitung – das heißt ganz<br />

klar durch Design im Markt positionieren lassen.“<br />

Bei dieser Überzeugung und dem Anspruch der<br />

Marke ist es nur konsequent, dass die auf Designspezialisierte<br />

<strong>Agentur</strong> Scholz & Friends Identify das<br />

Packaging Design von Roggenkamps Produkten<br />

verantwortet.<br />

<strong>EISKALT</strong> <strong>SERVIERT</strong>: MILCH, SAHNE,<br />

ZUCKER, EIER<br />

Zusammen mit der Gütersloher Traditionskonditorei<br />

Fritzenkötter entwickelte Roggenkamps Organics<br />

die Produktlinie „Feinste Bio-Eiscreme“ und,<br />

wie ein Freund sagte „die schlägt wirklich alles, was<br />

aus Kühltheken je auf Zungen dahingeschmolzen<br />

ist.“ Lust und Sucht liegen hier eng beieinander.<br />

Handwerklich traditionell mit ausgewählten Rohstoffen,<br />

sauberen Rezepturen, ganz ohne Zutatentrickserei<br />

werden völlig neue Maßstäbe gesetzt. Die<br />

Fachzeitschrift „Lebensmittel Praxis“ zeichnete deshalb<br />

Roggenkamp Organics im letzten Jahr als „Biomarke<br />

des Jahres“ “ aus. Und das, obwohl das junge<br />

Unternehmen erst t seit 2007 am Markt ist.


12 Lebensart | Business<br />

Stefan Roggenkamp<br />

in der Eisproduktion<br />

DIE KLEINEN UNTERSCHIEDE<br />

Beim Speiseeistest von Öko-Test (8/2009) wird bemängelt,<br />

dass sich günstiges Palm- oder Kokosfett<br />

im Premium-Eis von Mövenpick fi ndet. Auch hat<br />

nach Öko-Test Langnese sein viel beworbenes<br />

Cremissimo-Eis mit Aromen aufgepeppt. Und, wie<br />

die Süddeutsche Zeitung berichtete, beklagte sich<br />

der Präsident des Bauernverbands Sonnleitner darüber,<br />

dass im sogenannten Premium-Eis von<br />

Mövenpick mit dem verlockenden Namen „Erdbeer<br />

Sahne“ gerade noch ein Prozent echte Sahne zu<br />

fi nden war – auf der Verpackung prangte trotzdem<br />

ein hübsches Sahnehäubchen.<br />

EIS STATT EISCREME<br />

Manche Hersteller würden ihre veränderten Rezepturen<br />

durch irreführende Sprüche kaschieren, klagen<br />

Verbraucherschützer. „Mit Sahne verfeinert“, ist<br />

dann zum Beispiel auf der Packung zu lesen. „Sahne-Eiscreme“,<br />

so Öko-Test, „sollte nämlich 18%<br />

Milchfett enthalten.“ Wer genau hinschaut, und<br />

Produkte mit Milchfett möchte, „sollte solche mit<br />

der Bezeichnung „Eiscreme“ auswählen. Wenn im<br />

Produktnamen nur Eis auftaucht, ist höchstwahrscheinlich<br />

Pfl anzenfett drin.“ (Öko-Test 8/2009) Übrigens,<br />

Roggenkamps Bio-Eiscreme Schokolade,<br />

wen wundert es, ist mit „sehr gut“ ausgezeichnet<br />

worden.<br />

PRODUKTTRANSPARENZ UND<br />

KUNDENFREUNDLICHKEIT<br />

Bei Roggenkamps Organics transportiert das Corporate<br />

Design die Roggenkamp Unternehmensphilosophie.<br />

„Und wenn wir schon mit besten Zutaten<br />

und besten Ideen arbeiteten, dann sind es natürlich<br />

auch die besten Köche, Konditoren und Winzer, die<br />

auf der Roggenkamps Organics Plattform mitarbeiten.“<br />

So Roggenkamp selbstbewusst. Die Suppen<br />

werden deshalb nach Original-Rezepten der Sterneköche<br />

Thomas Bühner, Iris Bettinger und Achim<br />

Schwekendiek, gekocht, die Eiscreme wurde zusammen<br />

mit der Traditionskonditorei Fritzenkötter entwickelt<br />

und die neue Weinlinie unter Aufsicht von<br />

Spitzenwinzer Jochen Dreissigacker ausgebaut. So<br />

sind die Produkte von Roggenkamp Organics der<br />

Beweis dafür, dass Bio und Gourmet, edles Design<br />

und Nachhaltigkeitsanspruch sich perfekt<br />

ergänzen.<br />

Die kleinen Unterschiede<br />

WIR WISSEN GENAU, WAS MAN<br />

AN TRADITIONELLER HERSTELLUNG<br />

VERBESSERN KANN: NICHTS.<br />

Es gibt nur wenige Unternehmen, in denen Nachhaltigkeit<br />

derart offensichtlich ist. Die Rohstoffe<br />

kommen nach Möglichkeit aus der Region. Roggenkamp<br />

ist der festen Überzeugung, dass der Unternehmenserfolg<br />

auch positive Effekte auf die lokale<br />

Landwirtschaft haben soll. Herkunft und Identität<br />

sind wichtig. Durch lokales Wirtschaften<br />

ergibt sich logischer Weise eine stimmige<br />

Nachhaltigkeit.<br />

HERR ROGGENKAMP, WIE WIRD<br />

MAN SHOOTING-STAR?<br />

Ich stolpere über Oda, die ungestüm auf uns zustürmt.<br />

Die FTD schrieb vor kurzem „Roggenkamps<br />

Idee einer Premium-Biomarke […] ist eine der dynamischsten<br />

Neugründungen der Lebensmittelbranche<br />

seit Erfi ndung der Ökobrause Bionade.“ Stefan<br />

Roggenkamp lächelt verschmitzt. „Vor drei Jahren<br />

sah alles ein wenig anders aus. Ihr wollt Lebensmittel<br />

produzieren? -Spinnt Ihr? War die entsetzte Reaktion.“<br />

Mit der Gründung des eigenen Unternehmens<br />

hat für Roggenkamp, der früher als Invest-


Die Produktverpackungen zeigen Zutaten und<br />

Momentaufnahmen des Kochens, der Herstellung<br />

oder beim Bio-Eis die Momentaufnahme der<br />

Zubereitung. „Das heißt: Was wir nicht zeigen, fi ndet<br />

auch in unseren Lebensmitteln keinen Platz.“<br />

mentbanker in London arbeitete, quasi ein neues<br />

Leben begonnen. Und doch sieht er eine Parallele zu<br />

seinem alten Beruf in der Bank, denn auch in seiner<br />

Firma geht es für ihn darum Risiken einzugehen<br />

und Verantwortung zu übernehmen. „Das Wagnis<br />

war es Lebensmittel so zu produzieren, wie sie die<br />

Leute im Laden vorfi nden wollen. „Saubere“ Lebensmittel<br />

in bester Qualität eben. Wir als Quereinsteiger<br />

im Lebensmittelmarkt wissen noch genau, was<br />

wir als Verbraucher als Qualitätsversprechen bei Lebensmitteln<br />

erwarten. Wenn man mit tiefer Überzeugung<br />

daran arbeitet, dann kann man sich auch<br />

im schwierigen Lebensmittelmarkt mit einer Neugründung<br />

durchsetzen.“, Dabei streicht er Oda zärtlich<br />

über den Kopf. „Ein klasse Hund. Sehr selten.<br />

Einzigartig.“<br />

BODENSTÄNDIG UND EINZIGARTIG<br />

Selten und einzigartig ist auch die Unternehmensidee,<br />

die sich, sowohl durch das aggressive Eingehen<br />

von Risiken, als auch durch eine ostwestfälische<br />

Bodenständigkeit auszeichnet. Roggenkamp,<br />

der Banker, über sein Geschäftsmodell: „Wir sind<br />

wie eine klassische Bank aufgestellt. Unten sind die<br />

Einlagen, die Sparbücher, das ist bei uns die Landwirtschaft.<br />

Wenn es einen Bank-Crash gibt hat die<br />

Bank kein Geld mehr. Wenn wir keine Bio-Rohstoffe<br />

mehr bekommen, dann können wir nicht mehr<br />

produzieren. Deshalb engagieren wir uns für die<br />

ökologische Landwirtschaft in der Region.“<br />

Business | Lebensart<br />

DIE BASIS DES ERFOLGS<br />

„Natürlich braucht der Erfolg auch die richtigen<br />

Partner, und ich bin stolz darauf, dass der Handel<br />

uns von Anfang an auf breiter Front unterstützt<br />

hat.“ Bei Roggenkamps läuft es richtig gut, die Zufriedenheit<br />

ist Herr und Hund anzusehen. Oda tollt<br />

glücklich durchs Unterholz. | C. Königsdorf | Fotos:<br />

Attila Hartwig, selina pfrüner photographie, Stockmeier<br />

13


14<br />

Lebensart | Business<br />

Management<br />

mit Intuition<br />

und Improvisation<br />

„Intuitive<br />

Entscheidungen sind<br />

nicht nur ökonomischer<br />

und schneller, sondern<br />

oftmals auch besser.“<br />

(Prof. Dr. Gerd Gigerenzer, Direktor<br />

am Max-Planck-Institut für<br />

Bildungsforschung<br />

Gastautor: Oliver pauli<br />

(Geschäftsführer placebo – arbeit<br />

mit darstellender kommunikation,<br />

Diplom-Pädagoge, Kommunikations-<br />

trainer und Schauspieler)<br />

intuitiOn regiert Die weLt<br />

Eine Software gilt dann als besonders gelungen,<br />

wenn sie sich dem User intuitiv erschließt. Menschen<br />

entscheiden sich aus dem Bauch heraus füreinander,<br />

gründen Familien, leben Partnerschaften,<br />

gestalten Gesellschaften. Auch wenn sich manch<br />

einer den Elternführerschein wünscht, bleibt es<br />

doch wahr: Kinder werden intuitiv erzogen. Und<br />

selbst das Kreuz für eine bestimmte Partei landet<br />

häufig intuitiv auf dem Wahlzettel. Erfolgreiche<br />

Wirtschaftskapitäne tun gut daran bei Zeiten<br />

sprichwörtlich „auf ihren Bauch zu hören“. Denn<br />

was haben sie für Alternativen? Je komplexer Herausforderungen<br />

sind, desto weniger eignen sich herkömmliche<br />

Problemlösestrategien wie „Trial and Error“,<br />

Segmentierung oder Rationale Durch dringung.<br />

„Die Zivilisation erzielt ihren<br />

Fortschritt, indem wir die Zahl der<br />

wichtigen Vorgänge vermehren, die<br />

wir ohne Nachdenken ausführen<br />

können.“<br />

(Alfred North Whitehead,<br />

Autor der Principia Mathematica)<br />

Lass Das Denken,<br />

wenn Du geübt bist<br />

Menschen lernen unbewusst Muster und fällen in<br />

den unterschiedlichsten Situationen spontane Urteile,<br />

die rasch im Bewusstsein auftauchen, deren<br />

tiefere Gründe nicht vollkommen bewusst sind und<br />

die stark genug sind, um danach zu handeln, sprich:<br />

Sie handeln intuitiv.<br />

Gerade wenn Menschen über einen längeren Zeitraum<br />

Wissen und Kompetenzen in einem Bereich<br />

aufgebaut haben, sollten sie bei Entscheidungen<br />

nicht zu viel nachdenken.<br />

Ein Experiment: Profigolfspieler spielten 10 Puts,<br />

einmal ohne und einmal mit Zeitdruck. Ohne Zeitdruck<br />

waren sie signifikant schlechter, denn die<br />

unbewussten Muster, die sich in Motorik und<br />

Psyche ausgeprägt hatten, wurden nicht abgerufen<br />

bzw. genutzt. Anders unter Zeitdruck, dort<br />

waren die Spieler gezwungen, genau diese Muster<br />

zu aktivieren, zu ihrem eigenen Vorteil.<br />

Die unbewussten Muster beispielsweise eines Golfspielers<br />

sichtbar zu machen, stellt eine interessante<br />

Herausforderung dar, die so etwas wie Intuitionstraining<br />

möglich machen würde.<br />

Es stellt sich also die Frage: Wie können wir unsere<br />

Intuition trainieren? Wie können wir unsere Intuition<br />

professionalisieren?


Sage „Ja“ zu den Ideen deines Mitspielers<br />

Sei echt und klar<br />

Die nase für Das<br />

MögLiche trainieren<br />

Um Intuitions-Kompetenzen auszubauen, arbeiten<br />

wir bei placebo in unseren Seminaren und Trainings<br />

auf vier Ebenen:<br />

1. Wahrnehmungskompetenz<br />

für körperliche Signale<br />

2. Überprüfung der Intuition<br />

an der Realität<br />

3. Netzwerkentwicklung als Stützsystem<br />

4. Test und Weiterentwicklung von<br />

Faustregeln<br />

Eine der interessantesten Methoden, sich dem persönlichen<br />

Umgang mit Unplanbarkeit insbesondere<br />

in der Kommunikation zu stellen, ist die des<br />

Improvisationstheaters.<br />

Dort handeln alle Spieler durchgehend intuitiv.<br />

Der Moderator fragt zunächst das Publikum: „An<br />

Mache den Anderen groß<br />

welchem Ort spielt die nächste Szene?“ „Worum<br />

werden sich die beiden Schauspieler gleich streiten?“<br />

Nun rufen Zuschauer ihre Vorschläge auf die<br />

Bühne, einer wird angenommen und sofort beginnt<br />

das Bühnengeschehen.<br />

Die Schauspieler lassen Charaktere, Szenen, ganze<br />

Theatergenres oder mehrstimmige Lieder spontan<br />

auf der Bühne entstehen.<br />

Damit ein Zusammenspiel der Schauspieler und<br />

Musiker funktioniert, benötigen die Akteure ein<br />

gemeinsames Verständnis von Intuition und Improvisation.<br />

Nur dann entstehen interessante<br />

Geschichten und beeindruckendes Theater. Das<br />

placebo theater, unser professionelles Impro-<br />

Ensemble, hat hierfür klare Regeln und Prinzipien:<br />

1. Sage „Ja“ zu den Ideen deines Mitspielers<br />

2. Sei mutig<br />

3. Mache den anderen groß<br />

4. Tu das Offensichtliche<br />

5. Sei echt und klar<br />

Tu das Offensichtliche<br />

Mit Training das Denken der Nase überlassen.<br />

Business | Lebensart 15<br />

Sei mutig<br />

Diese fünf Regeln machen im übertragenden Sinne<br />

die unbewussten Muster des Zusammenspiels<br />

eines Improvisationstheater-Ensembles sichtbar.<br />

ich weiss, Dass ich nicht weiss<br />

Es wird deutlich, wie hilfreich es ist, die Faustregeln<br />

seines intuitiven Handelns zu kennen. Sie geben<br />

dem Schauspieler die Sicherheit, seinem Bauchgefühl<br />

zu vertrauen.<br />

Bevor wir also vor der scheinbaren Unergründbarkeit<br />

intuitiven Handelns kapitulieren und uns in<br />

Zeiten steigender Komplexität ausschließlich dem<br />

Rationalen Durchdringen bzw. Verstehen als Problemlösestrategien<br />

zuwenden, ist es hilfreicher und<br />

zukunftsfähiger, die unbewussten Muster und Faustregeln<br />

der eigenen Intuition zu erkennen und im<br />

Training weiterzuentwickeln. | O. Pauli | Fotos: placebo


16<br />

Lebensart | Gesellschaft<br />

Abitur in der Tasche<br />

und erst mal weg!<br />

Sophie-Anneli Overwien aus<br />

Recklinghausen zieht es zur<br />

Überraschung der leicht<br />

beunruhigten Eltern nach<br />

Neuseeland, allein ans andere<br />

Ende der Welt.<br />

Work & Travel<br />

am schönsten Ende<br />

der Welt<br />

Von Sophie-Anneli und Bernd Overwien<br />

Auf der Terrasse des Harbourside City Backpackers<br />

in Tauranga herrscht frühabendlicher Hochbetrieb.<br />

Die benachbarte Küche steht unter Volldampf.<br />

Pfannen, Töpfe, Woks, Toaster – alles steht unter<br />

Strom. Junge Leute aus den unterschiedlichsten<br />

Regionen dieser Erde kochen, braten, grillen und –<br />

vor allem – würzen, was die Erinnerung an Mutters<br />

Küche und die eigene Phantasie hergibt. Hier die<br />

europäische Pizza-Connection, da die asiatischen<br />

Gemüseschnibbler, ganz penibel die frankophilen<br />

Käselutscher und eher unsensibel die löffelfaule<br />

Fertigprodukt-Fraktion. Und dazu gehören nicht<br />

nur die erstaunlich wenigen US-Boys und Girls, die<br />

in Neuseeland 2010 unterwegs sind. Neben den<br />

Engländern sind auch wir Deutsche Weltmeister im<br />

Dosenöffnen. Ravioli in pikanter Soße und Spiegelei<br />

darf es auch mal sein.<br />

Wer Work & Travel am schönsten Ende der Welt<br />

macht, verliebt sich in eine solche Szenerie. Vergisst<br />

an einem Freitagabend (!) glatt Party zu machen,<br />

weil er Zeuge eines historischen Ereignisses wird.<br />

Wolfgang aus Süddeutschland, der die Thailand-<br />

Bräune mit in den kühleren neuseeländischen<br />

Hochsommer gebracht hat, versucht Daniel, dem<br />

Farmersohn aus der Normandie, das bayrische Kartenspiel<br />

Schafskopf beizubringen. Auf Englisch,<br />

versteht sich. Mit jedem Glas Rotwein leidet zwar<br />

die Konversation, die Stimmung aber steigt. Zwei<br />

Argentinierinnen als Zaungäste geben gut gelaunt<br />

zur Kenntnis, die Deutschen immer schon für recht<br />

kompliziert gehalten zu haben. Einsteins eben, aber<br />

das sei sicher relativ. Sicher.<br />

Auch wenn im Harbourside City „the best view in<br />

Town“ zum Träumen einlädt, ein Thema fehlt nie:<br />

Wo gibt es Jobs, wer hat einen Tipp, was wird gezahlt?<br />

Das ist in Tauranga an der Ostküste der Nordinsel<br />

nicht anders als im noch touristischeren Süden<br />

Neuseelands. Phillip, ein Franzose, der formidable<br />

Lammkeulchen zu brutzeln versteht, arbeitet seit<br />

drei Wochen in einer industriellen Fischfabrik. Tauranga<br />

hat nicht nur einen schönen Strand, sondern<br />

ist auch eine Hafenstadt. Knochenmaloche für 14<br />

neuseeländische Dollar (rd. 7 Euro). Die Wirtschaftsund<br />

Finanzkrise hat auch in Ozeanien ihre Folgen.


Es wurde in den vergangenen Monaten immer<br />

schwieriger, einen Aushilfsjob zu bekommen. Viele<br />

der Saisonjobs, die bislang von jungen Menschen<br />

auf der Durchreise erledigt wurden, sind jetzt bei<br />

den Neuseeländern selber gefragte Verdienstmöglichkeiten.<br />

Kiwis ernten wieder selbst Zucchini, Oliven<br />

und eben Kiwis, streichen Container an, kellnern,<br />

managen Kebab-Buden, sortieren und filetieren<br />

Fisch, waschen Autos oder verteilen Kompost<br />

auf den Feldern. Wer aus dem Ausland kommt,<br />

muss sich richtig tummeln. Die immer noch auf den<br />

Websites auch deutscher Work & Travel-<strong>Agentur</strong>en<br />

zu findende Versicherung, in Neuseeland seien Jobs<br />

recht einfach zu finden, weil Farmer wie Einzelhändler<br />

auf Backpackers als Arbeitskräfte bauen, ist<br />

nicht mehr aktuell.<br />

Um die wenigen Jobs in der Rezeption oder als<br />

Putzfrau in den Backpacker-Hostels selbst bewerben<br />

sich insbesonders viele junge Frauen. Nicht selten<br />

nur für freie Übernachtungen. Um Missverständnissen<br />

vorzubeugen: Es ist durchaus möglich,<br />

Jobs zu finden, aber „Anruf genügt“ reicht meist<br />

nicht. Apropos: Work & Travel-<strong>Agentur</strong>en. Sie bieten<br />

ihre Dienste (Infos über Neuseeland, Reiseplanung,<br />

erste Unterbringung in Auckland oder Christchurch<br />

und mehr…) ab 400 Euro an. Ein Rundum-Sorglos-<br />

Paket ist das nicht, eher eine Beruhigung für Eltern,<br />

die die meist 19- bis 25jährigen Weltenbummler ein<br />

wenig betreut wissen wollen. Wer sich vorher gut<br />

informiert, über ein gesundes Selbstbewusstsein<br />

verfügt und ein bisschen Organisationstalent hat,<br />

kann sich den professionellen Dienstleister sparen.<br />

Die Vor-Ort-Dependance einer <strong>Agentur</strong> in der neuseeländischen<br />

Hauptstadt Auckland hatte Anfang<br />

August 2009 gerade einmal einen Job zu bieten.<br />

Au-pair in Hamilton auf der Nordinsel. Die Mitautorin<br />

dieser Reportage, die ihre Eltern nach dem<br />

Abitur quasi über Nacht mit ihren Neuseelandplänen<br />

konfrontierte und nach acht Monaten wieder<br />

zu Hause in Recklinghausen ist, hat sofort zugegriffen.<br />

Aus den geplanten vier Wochen als eher<br />

untalentierte Nanny wurden vier Monate im wenig<br />

hinreißenden Hamilton. Erst in der dritten Familie<br />

passte die Chemie. Viel Work, wenig Travel.<br />

Gesellschaft | Lebensart 17<br />

Sophie-Anneli Overwien (20),<br />

Abiturientin, von August 2009<br />

bis März 2010 allein auf Work & Travel-<br />

Tour in Neuseeland.<br />

Bernd Overwien (58), Journalist,<br />

im Januar/Februar 2010, auf<br />

Backpackers-Reise mit Tochter<br />

durch Neuseeland.


18<br />

Lebensart | Gesellschaft<br />

Sei’s drum: Neuseeland entschädigt für alles! Insbesondere<br />

wenn man das Glück hat, „Rob“ kennen zu<br />

lernen. Ein 21-jähriger Honda Accord. Bestens in<br />

Schuss. Es gibt in Neuseeland Autoversteigerungen,<br />

die geradezu auf das Budget von Backpackers zugeschnitten<br />

sind. „Rob“, nach dem technisch versierten<br />

Gastvater in der fünfköpfigen Au-pair-Familie<br />

benannt, kostete 1000 NZ-Dollar. Nach sieben Monaten<br />

wurde der verlässliche Freund auf vier Rädern<br />

wieder verkauft. Für 700 NZ-Dollar. Preiswerter lässt<br />

sich nicht reisen. Wohnmobile sind toll, aber teuer.<br />

Also, rechts am Steuer Platz nehmen und dann losfahren<br />

durch ein faszinierendes Land. Wer erstmals<br />

von Auckland nach Coromandel in den Nordosten<br />

fährt, wähnt sich in schottischen Highlands mit<br />

tropischem Palmenbestand. An skandinavisch anmutenden<br />

Fjorden vorbei in den grünen Dschungel.<br />

Orchideen am Wegesrand, „Goldgräber-Stimmung“<br />

am weltberühmten Hot-Water-Beach, wo Besucher<br />

heiße Füße selbst dann bekommen, wenn die Sonne<br />

gar nicht scheint. Und das tut sie selbst im Sommer<br />

in Neuseeland nicht immer. Wärmer als 24 Grad<br />

Celsius wird es zwischen Weihnachten und Ostern<br />

meist nicht. Das ist beileibe nicht unangenehm. Vier<br />

Flugstunden westlich in Australien sind es zuweilen<br />

40 Grad um diese Jahreszeit.<br />

Zurück zur Tour im Nordosten. Der Pacific Coast<br />

Highway führt an der pittoresken Ostküste entlang,<br />

wirklich eine der faszinierendsten Reiserouten<br />

dieser Welt. Niemand wohnt hier weiter als eine<br />

halbe Stunde von traumhaften Stränden, Bergwanderwegen,<br />

malerischer Farmlandschaft und einem<br />

Dutzend zauberhafter Urlaubinseln entfernt. Herz,<br />

was willst du mehr?<br />

Was aber alle wollen, die mit Rucksack, Reisetasche<br />

oder Kleinkoffer im Norden gelandet und erst einmal<br />

gestrandet sind? Ab in den Süden! Wer in den<br />

Backpackers (BBH-Hostels bevorzugt) in Auckland,<br />

Coromandel, Hamilton oder Wellington den Erzählungen<br />

der zurückkommenden Travellers zuhört,<br />

der will einfach so schnell wie möglich auf die Fähre<br />

nach Picton auf der Südhalbinsel.


Nur drei voN<br />

uNzählbareN reisetipps:<br />

1 Wale-Watching in Kaikura an der Pazifikküste ist<br />

unfassbar. Umgerechnet etwa 90 Euro kostet ein<br />

Platz auf dem Schnellboot. Eine Wal-Garantie gibt<br />

es nicht. Wohl aber 85 Prozent Rückerstattung,<br />

wenn das einmalige Naturschauspiel ausbleibt. Wir<br />

hatten viel Glück: Drei Wale an einem frühen morgen<br />

im Südpazifik. Jeder, der das erlebt, hat das<br />

Gefühl, der Schöpfung einmal ganz nah gewesen<br />

zu sein. Es gibt für den „Tag der ersten Wale“ kein<br />

anderes Thema mehr, auch wenn Kaikura wunderschöne<br />

Buchten und exzellente Fischlokale hat.<br />

2 Der Aoraki-Nationalpark ist atemberaubend. Er<br />

ist die Heimat des höchsten Berges (3.754 m), des<br />

längsten Gletschers im Südwesten Neuseelands.<br />

Ein Superlativ, die Schweiz auf der anderen Welthalbkugel.<br />

Aoraki ist die Maori-Bezeichnung für<br />

den Mount Cook und bedeutet „Wolken Durchstecher“.<br />

Der Aoraki/Mount Cook Nationalpark ist<br />

eine alpine Region – himmelhohe Gipfel, Gletscher<br />

und ständige Schneefelder. Dieser Mount<br />

Cook hat Sir Edmund Hillary „geholfen“ seine<br />

notwendige Klettertechnik für die Bezwingung<br />

Mount Everest zu erlangen. Uns hat es in diesem<br />

einmaligen Refugium der göttlichen Landschaftsarchitektur<br />

schlichtweg die Sprache<br />

verschlagen.<br />

3 Queenstown! Vielleicht DIE Abenteuermetro pole<br />

dieser Welt. Und es herrscht „Ansteckungsgefahr“:<br />

Bungeejumping, Fallschirmspringen, Bergsteigen,<br />

Ski- und Snowboardfahren, Rafting, Kajakfahren,<br />

Angeln, Reiten, Radfahren, Wandern,<br />

Panoramaflüge, Segeln, Surfen, Jetboat fahren,<br />

Drachenfliegen, Fahrten mit dem Snowmobil,<br />

Tanzen, Canyoning, Helikopter-Skifahren. Paragliding<br />

war unser Ding! Eingebettet in die Ufer des<br />

Lake Wakatipu und überragt von der majestätischen<br />

Remarkables Range steht Queens town wie<br />

keine andere Region für die neuseeländische Formel:<br />

Morgens Ski fahren, nachmittags an den<br />

Strand – und am Abend in ein angenehmes<br />

Nachtleben!<br />

Gesellschaft | Lebensart 19<br />

Ein unvergesslicher<br />

Anblick: Im Mount Cook<br />

National Park (700<br />

qkm, Weltkulturerbe der<br />

UNESCO) befinden sich<br />

22 der 27 Dreitausender<br />

Neuseelands. Aoraki<br />

(Wolkenaufspießer)<br />

nannten die Maori das<br />

höchste Bergmassiv der<br />

Südalpen (3.754 m).


20<br />

Lebensart | Gesellschaft<br />

hans-werner am zehnhoff, sprachwissenschaftler aus antwerpen<br />

Mit Prof. Dr. Hans-Werner am Zehnhoff hat die Lebensart nicht nur einen<br />

renommierten Buchkritiker als Autor gewonnen (siehe S. 26), der auch<br />

gerne einen Blick über den Tellerrand wirft.<br />

Wenn man sich der Nordseeküste Belgiens nicht<br />

über die Autobahn nähert, sondern über die<br />

landeinwärts gelegenen kleinen Straßen und Wegen<br />

durch Äcker, Felder und Weiden, dann sieht<br />

man sie hier und da im Morgennebel<br />

unbeweglich, verträumt auf ihrer Wiese hinter<br />

den Dünen stehen, diese sanften Kolosse,<br />

gemeinhin bekannt unter der Bezeichnung<br />

„Belgisches Kaltblut“ bzw. „Brabanter“.<br />

Vom Fischer<br />

un sin Pferd<br />

Es sind also Bauernpferde, riesige, unglaublich kräftige<br />

Pferde mit Doppelmähne und oft gestutztem<br />

Schweif, die bis zu 1.200 Kilo wiegen und bis zu<br />

1,75 m Stockmaß haben können. Dabei ist es schon<br />

rührend zu sehen, wie einfach diese sanften, ruhigen<br />

und arbeitswilligen Tiere zu führen sind. Im<br />

Mittelalter wurden sie als „Schlacht-rösser“ verwendet<br />

und Flanderns Landwirtschaft ruhte sozusagen<br />

Jahrhunderte lange auf ihren Schultern,<br />

heute sind es Hobbytiere von Zuchtliebhabern und<br />

arbeiten nur noch wenig in der Landwirtschaft.<br />

Aber: Diese gigantischen Tiere sind bei einer Sache<br />

jedoch noch immer absolut unersetzlich – und<br />

diese eine Sache gibt es in der ganzen Welt nur hier,<br />

an der flämischen Küste – das Fischen mit Pferden!<br />

Wer´s nicht selber gesehen hat, glaubt´s kaum: Da<br />

ziehen die Pferdegiganten bis zum Schweif durch<br />

die Brandung, obendrauf in wetterfester Kleidung<br />

mit Südwester der Fischer und dahinter ein Schleppnetz,<br />

mit dem vor allem Garnelen gefangen werden.<br />

Man glaubt an eine surrealistische Fiktion – man ist


ja in Belgien und kennt René Magrittes Gemälde<br />

von einer Tabakspfeife mit dem Titel „Ceci n´est pas<br />

une pipe“ – das eigentlich notwendige Fischerboot<br />

ist aber ganz einfach ein Pferd, der Fischer ist Bauer<br />

im Meer, geerntet werden Garnelen und keine<br />

Kartoffeln. Das ist schon ein verwirrender, faszinierender<br />

Anblick!<br />

Dabei ist diese Pferdefischerei an dieser Küste ein<br />

schon seit Jahrhunderten betriebenes Gewerbe.<br />

Wenn durch Wind und Wetter der Fischfang draußen<br />

auf dem Meer zu gefährlich war, ging man bei<br />

Ebbe mit Pferd und Schleppnetz vor der Haustür<br />

fischen. Die Erträge konnten sich damals schon<br />

sehen lassen, bis zu 35 Kilo Garnelen und Schollen,<br />

es war also nicht Hunger und Armut, der die Bauern-Fischer<br />

dazu zwang. Wegen Überfischung sind<br />

es heute nur noch eine handvoll Fischer, die diesen<br />

spektakulären Fischzug betreiben, aus Liebe zur Tradition,<br />

für die Touristen, als Hobby, aber auch weil ja<br />

immer noch kiloweise Garnelen „geerntet“ werden.<br />

Diese Garnelen sollen sogar besonders lecker sein, –<br />

Diese eine Sache gibt es in der ganzen<br />

Welt nur hier, an der flämischen Küste<br />

– das Fischen mit Pferden!<br />

viel besser als die vom Garnelenkutter, wo der Fang<br />

in Meerwasser gekocht wird. Nein, unsere Pferdefischer<br />

kochen ihren Fang sofort in Süßwasser und<br />

fügen nach Geheimrezepten noch so dies und das<br />

hinzu. Das Resultat ist auf jeden Fall exzellent und<br />

ist rasch am Strand ausverkauft.<br />

wO genau?<br />

Das Zentrum der Pferdefischerei befindet sich im<br />

Badeort Oostduinkerke; dort am Strand treffen sich<br />

die Fischer mit ihren phantastischen Pferden, sie<br />

zäumen ihre Tiere auf, hängen Körbe und das Netz<br />

daran, werfen sich in gelbes Ölzeug, sitzen hoch<br />

oben auf und ziehen dann ihre Bahnen durch die<br />

Brandung. Es muss aber zwei Stunden vor Ebbe und<br />

eine Stunde danach sein, die Wellen dürfen nicht zu<br />

hoch und das Wasser darf nicht zu kalt sein. Die<br />

Pferde sind wie gesagt willige Arbeitstiere und lernen<br />

diesen Beruf ohne Mucken; so lernen sie die<br />

spezifischen Kommandos in der lokalen Mundart<br />

ihres Fischers. Da sie keine Wellen von der Seite<br />

Gesellschaft | Lebensart 21<br />

mögen, die in ihre Augen schwappen, warnt er sie<br />

jedes Mal vor einer höheren Welle: sie schwenken<br />

dann ihr mächtiges Hinterteil wie einen Wellenbrecher<br />

in die Brandung und so wird niemand der<br />

beiden richtig nass. Die Ernte, der Fang wird an<br />

Land auf die Zugkarre geladen und dann zieht der<br />

brave Koloss auch noch alles zum Fischerhaus zur<br />

weiteren Verarbeitung. Ein ruhiges, archaisches<br />

Geschehen ohne Hektik, aber mit großer Sinnhaftigkeit,<br />

denn diese wunderbaren Tiere sind einfach<br />

und auf immer unersetzlich.<br />

PS.: Ein französischer Reporter des TV-Meeresmagazines<br />

„Thalassa“ (FR3) rief – vom Anblick eines<br />

dieser kolossalen Pferde überwältigt – in sein Mikrophon:<br />

„ Bon dieu, c´est pas un chéval, c´est un<br />

éléphant!!“ (Mein Gott, das ist kein Pferd, das ist ein<br />

Elefant!!)<br />

Und nun verfolgt mich eine surrealistische Vision:<br />

Elefanten mit Schleppnetz im Meer… | Fotos: Toerisme<br />

Koksijde-Oostduinkerke (toerisme@koksijde.be)


22<br />

Lebensart | Garten<br />

Jedes Jahr aufs Neue vollzieht sich<br />

ein kleines Wunder. Nach Kälte<br />

und kahlen Bäumen grünt es<br />

plötzlich in allen Ecken. Mit dem<br />

Frühling kann auch die Energie<br />

wieder fließen und die festen<br />

Mauern der Häuser sind auf einmal<br />

zu eng. Hinaus geht es in die<br />

grünen Räume der Gärten und<br />

Terrassen mit vielen neuen Ideen.<br />

Grüne Räume im Freien –<br />

Gartentrends fürs Auge<br />

und die Seele<br />

Schon längst sind es nicht mehr die schreiend bunten<br />

Plastikklappstühle, die im Frühling aus dem<br />

Keller geholt werden. Heute wird ein Garten eingerichtet<br />

und dabei entsteht etwas Wundervolles:<br />

Eine ganz private grüne Oase, für die Möbel und<br />

schmückende Details mit viel Liebe ausgesucht<br />

werden. Unzählige Gartenideen stehen zur Verfügung<br />

und jeder kann nach seinen eigenen Träumen<br />

gestalten. Egal ob das Herz für den romantischen<br />

Landhausstil oder doch für das klare kühle Design<br />

schlägt.<br />

Lust auf kOMfOrt<br />

Klassisch, zeitlos und bequem für eine lange Som-<br />

mertafel sind frei schwingende Stühle in einer<br />

Kombination aus Stahl und Teak. In ihrer Klarheit<br />

bereichern Sie jeden Außenraum, der klar und minimalistisch<br />

gestaltet sein soll. Lange Tische gedeckt<br />

mit edlem weißen Geschirr gehören zu diesem<br />

ruhig eleganten Stil, wie die satten Farben<br />

von Buchs und Bambus. Bei den Elementen der<br />

Natur bleibend, kann das Holz, das sich in Tischen<br />

und Stühlen zeigt, mit Feuer und Wasser ergänzt<br />

werden. Beginnend vom schlichten schwarzen<br />

Gartenkamin über die offene Feuerschale bis zur<br />

kleinen, windgeschützten Feuerstelle ist je nach<br />

Garten- und Terrassengröße alles möglich. Und<br />

diese Vielfalt steht jedem Gartendesigner auch<br />

beim Wasser zur Verfügung. Ein den Sitzplatz einbettendes<br />

schmales Wasserbecken, eingefasst in<br />

Bambus steht für Lebenskraft und Ruhe. Aber auch<br />

der puristische Gartenbrunnen zeigt ein klares,<br />

entspannendes Design. Liegen und Stühle aus Teak<br />

geben dieser Stilrichtung Wärme, Aluminium als<br />

vorherrschendes Material unterstreicht die Kühle<br />

und Klarheit.<br />

rOMantisch, versPieLt<br />

unD facettenreich<br />

zeigen sich Landhausgärten. Das Praktische an<br />

ihnen ist, dass fast alles möglich ist, was gefällt.<br />

Große üppige Rosensträucher, dominierende<br />

Hecken oder viele bunte Mischungen aus Frühlings-<br />

und Sommerblumen können nebeneinander


Frei schwingende Stühle aus einer<br />

Kombination von Teak und Metall<br />

sind nicht nur zeitlos edel.<br />

entstehen. Ergänzt werden die romantischen Plätze<br />

besonders durch Korbmöbel. Diese verspielten<br />

Stühle, Bänke und Tische sind jetzt erwachsen<br />

geworden und dürfen nachts draußen bleiben.<br />

Neue hochwertige Kunststofffasern ersetzen die<br />

empfindlichen Flechtmöbel aus früheren Zeiten.<br />

Sie sind weitaus strapazierfähiger und halten jeden<br />

Regen aus. Für das romantische Finish bieten<br />

sich große Windlichter mit echten Kerzen ebenso<br />

an, wie kleine im Blumengarten verteilte runde<br />

Lichtballons oder in die Terrasse eingelassene<br />

Leuchten. Der Landhausstil wird komplettiert mit<br />

großzügigen, farbenprächtigen Sitz- und Liegeauflagen,<br />

Nostalgie-Gießkannen und reichlich verzierten<br />

Brunnen.<br />

bLickfänger einMaL anDers<br />

Für entspannten Gartengenuss sorgt letzten Endes<br />

auch ein Sichtschutz. Wer sich nicht mit einer einfachen<br />

Holzkonstruktion zufrieden geben mag, dem<br />

seien Aluminiunblech-Blenden empfohlen. Die pulverbeschichteten<br />

Blenden können zudem als Lein-<br />

Hochwertige Kunststofffasern<br />

ersetzen die alten Korbgeflechte und<br />

überstehen jeden Sommerregen<br />

wand genutzt oder gezielt angestrahlt werden. Eine<br />

etwas luftigere Alternative sind Milchglasplatten.<br />

Sie schützen vor Wind und schirmen zudem leicht<br />

ab. Einfach zu installieren und meist flexibler sind<br />

Paraventelemente, die es auch in ausgefallener<br />

Fächeroptik gibt.<br />

In diesem Frühling darf wieder geträumt werden<br />

von duftenden Gärten, klaren Ruheoasen und verschwenderischem<br />

Grün. Dabei entstehen die Ideen<br />

für ein ganz privates Gartendesign. | C. Gawlyta | Fotos:<br />

Garten & Wohnen<br />

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23


24 Lebensart | Kultur<br />

AKTIOn SChAChTZEIChEn Am 24. Mai<br />

und 29. Mai 2010 werden nach Einbruch der<br />

Dunkelheit (22 Uhr bis 1.00 Uhr) nachts alle 350<br />

SchachtZeichen-Ballons leuchten und weithin<br />

sichtbar bis zu 80m hoch am Himmel stehen. Damit<br />

soll auf die Bergwerke verwiesen werden, die die<br />

Montanregion Ruhrgebiet prägten und an denen<br />

der Strukturwandel heute so deutlich erfahrbar<br />

wird.<br />

Das Bild des Wandels in der gesamten Region erhält<br />

hiermit eine weitere heitere, poetische Facette<br />

und wird mit herausragender Fotografie in der<br />

überregionalen Wahrnehmung und mit den Impressionen<br />

vor Ort nachhaltig vor allem in den<br />

Köpfen der Menschen verankert. Besonders interessant<br />

wird dieses Leuchtereignis von Hochpunkten<br />

aus sein, wenn sich die Metropole Ruhr in<br />

einem glühenden Panorama darstellt. Standorte<br />

unter www.schachtzeichen.de/deutsch/diestandorte/die-standortkarte<br />

„DAS SChönSTE MUSEUM DER<br />

WELT“ Die frühe Moderne kehrt zurück. Aber<br />

nur bis zum 25.07.10; bis dann zeigt das Museum<br />

Folkwang in Essen eine Rekonstruktion jener Sammlung,<br />

die von Karl Ernst Osthaus 1902 gegründet<br />

und in der NS-Zeit zerschlagen und verkauft worden<br />

ist. Es ist eine singuläre Chance, die nur leihweise<br />

zurückgekehrten Meisterwerke samt ergänzender<br />

Sammlungen aus Ägypten, Ostasien und<br />

aller Welt kennen zu lernen. Der sehenswerte Neubau<br />

des Museums (Entwurf: David Chipperfield Architects,<br />

London) mit seinen riesigen freien Flächen<br />

und lichtdurchfluteten Räumlichkeiten wurde von<br />

der Alfried Krupp von Bohlen- und Halbach-Stiftung<br />

finanziert. Museum Folkwang, Essen | www.<br />

museum-folkwang.de und www.ruhr2010.de/<br />

museum-folkwang<br />

Best of …<br />

Highlights aus<br />

Ruhr 2010<br />

BAUKULTUR, Vorm Ruhrgebiet blieb – ein Mythos,<br />

von Zeche Zollverein: das Ruhr Museum auf<br />

Zollverein. In die vorgefundenen zyklopenhaften<br />

Hallen hat das Stuttgarter Architekturbüro HG Merz<br />

eine Ausstellungsarchitektur hineinkomponiert, die<br />

als Museum kaum spektakulärer sein könnte. Wer<br />

die ganze Geschichte möchte – von den ersten Industriepionieren,<br />

dem Leben im Industriezeitalter,<br />

von Krieg und Wiederaufbau, Mythen und Realitäten,<br />

der ist hier richtig.<br />

Zollverein ist zugleich Zentrum zahlreicher Highlights<br />

des Kulturhauptstadtjahres. Essen | www.<br />

zollverein.de<br />

AUS DEM pROGRAMM<br />

KOnZERT, KLASSIK – Jin Ju: Klavierabend mit ausgesuchten<br />

Werken von Frédéric Chopin und Robert<br />

Schumann | Sa 05.06., 20.00 Uhr Zollverein, halle<br />

12, Schacht XII (Tickets@theater-essen.de)<br />

TAnZ Eszter Salamon (Ungarn, Deutschland):<br />

Magyar Táncok (ungarische Tänze) im Rahmen von<br />

„scene: ungarn in NRW” | Fr 18.06. Zollverein,<br />

Waschkaue


GAnZTäGIGES SOMMERFEST ExtraSchicht. Die<br />

Nacht der Industriekultur | Sa 19.06. | Details unter<br />

www.extraschicht.de<br />

KOnZERT, KLASSIK Musiknacht „Zollverein” –<br />

Junge Philharmonie Salzburg, Orchester und Chor<br />

der Universität Duisburg-Essen mit Werken von<br />

Felix Mendelssohn Bartholdy („Die Italienische”),<br />

Richard Wagner, Bedrich Smetana, Jacques<br />

Offenbach, Guiseppe Verdi und Ludwig van Beethoven<br />

| Do 24.06., 20.00 Uhr Zollverein, Außengelände<br />

GROßES ZEChEnFEST auf dem gesamten Gelände<br />

| Sa 25.09., 16.00-22.00 Uhr Zollverein<br />

LIChTKUnST – nEUE WEGE DER<br />

KUnST. „OpEn LIGhT In pRIVATE<br />

SpACES“ Die weltweit erste Biennale für<br />

Internationale Lichtkunst versammelt 60 Werke<br />

renommierter Künstler in privaten Häusern, vom<br />

Gartenhaus über das Bergarbeiterquartier bis zum<br />

Reihenhaus. Als Anlaufstelle empfiehlt sich das<br />

Zentrum für Internationale Lichtkunst Unna (bis<br />

Do, 27.05.10, ganztägig, diverse Orte der Ruhrmetropole).<br />

Unna | www.lichtkunst-unna.de<br />

AUS DEM pROGRAMM<br />

RUhRLIGhTS, TWILIGhT ZOnE Internationales<br />

Lichtkunstfestival an der Ruhr, 17.-26.09.2010,<br />

Finissage: 26.09.10, 19.30 Uhr Innenhafen Duisburg,<br />

Details unter www.ruhr2010.de/ruhrlights,<br />

www.ruhr2010.de/twins, www.biennalelichtkunst.de<br />

allgemeine adressen<br />

ruhr2010 gmbh | „essen für das ruhrgebiet“<br />

EMpFEhLEnSWERT: bis Sa 03.07. (letzter Tag),<br />

LichtKunstRaum sanktreinoldi / St. Reinoldi,<br />

Dortmund<br />

InSEL FüR DIE KUnST – EMSChER-<br />

KUnST.2010 Das größte Kunstprojekt von<br />

RUHR.2010 ist ein Insel-Projekt. Der schmale Landstrich<br />

zwischen der Emscher und dem Rhein-<br />

Herne-Kanal erstreckt sich 34 km lang zwischen<br />

Castrop-Rauxel und Oberhausen. 40 Künstler/-innen<br />

verwandeln den Kanal und seine Schleusen<br />

durch ihre Projekte. Das lässt hoffen. Denn früher<br />

war es ein Abwasserkanal … (wurde aber renaturiert).<br />

AUS DEM pROGRAMM<br />

ERöFFnUnGSFEST unter Anwesenheit des neuen<br />

Ministerpräsidenten des Landes NRW, Ausstellung,<br />

Emscher-Insel, ganztägig, Eintritt frei | Sa 29.05.,<br />

www.ruhr2010.de/emscherkunst2010<br />

EInTAUChEn In GALAXIEn Un-<br />

STERBLIChER TönE Ein Besuch immodernsten<br />

„Klangraum“ Westfalens und einem der besten<br />

Konzertsäle Europas ist immer eine Empfehlung<br />

wert – fühlen Sie Musik; immer wieder, jeden Tag.<br />

Dortmund, www.konzerthaus-dortmund.de<br />

kontakt Info-Hotline 01805 45 20 10, Buchungen 01805 15 20 10 | info@ruhr2010.de<br />

adresse Brunnenstraße 8, 45128 Essen | www.ruhr2010.de<br />

ruhrvisitorcenter<br />

Jahrhunderthalle<br />

von frank rogner,<br />

und Zollverein<br />

Reinecke-Standout<br />

(Bild MItte)<br />

adresse centrO/neue Mitte Oberhausen, Promenade 77, 46047 Oberhausen<br />

cityPalais Duisburg, Königsstraße 39, 47051 Duisburg<br />

welterbe zollverein, Gelsenkirchener Straße 181, 45309 Essen<br />

Dortmunder u, Brinkhoffstraße 4, 44137 Dortmund<br />

Deutsches bergbaumuseum, Am Bergbaumuseum 28, 4479 Bochum<br />

bemerkenswertes Die Kulturmetropole RUHR wird durch neu geschaffene Besucherzentren in<br />

Duisburg, Oberhausen, Essen, Bochum und Dortmund für das Publikum erschlossen<br />

Kultur | Lebensart 25<br />

AUS DEM pROGRAMM<br />

KOnZERT, KLASSIK Academy of St. Martin in the<br />

Fields. Werke von Johann Christian Bach, Wolfgang<br />

Amadeus Mozart, (Prager Sinfonie); Orchesterzyklus<br />

II, Meisterkonzerte. | Mi 26.05., 20.00 Uhr<br />

KOnZERT, KLASSIK Duoabend Renaud Capucon –<br />

Héléne Grimaud mit Werken von Robert Schumann,<br />

Maurice Ravel und Johannes Brahms (Höhepunkte<br />

der Kammermusik) | Di 01.06., 20.00 Uhr, Konzerthaus,<br />

Großer Saal<br />

KOnZERT, KLASSIK Junge Wilde – Yuja Wang.<br />

Werke von Domenico Scarlatti, Ludwig van Beethoven<br />

(Appassionata), Claude Debussy und Sergej<br />

Prokofiew | Mi 02.06., 19.00 Uhr Konzerthaus,<br />

Kleiner Saal<br />

TAFELFREUDEn AUF DEM RUhR-<br />

SChnELLWEG Das öffentliche Event heißt<br />

„Still-Leben Ruhrschnellweg“. Die A 40 wird komplett<br />

gesperrt und mit reservierbaren Tischen für 8<br />

bis 10 Personen zugestellt. Mit dieser „längsten Tafel<br />

der Welt“ feiern Bürger und Besucher der Metropole<br />

Ruhr ein einmaliges Fest der Alltagskulturen.<br />

Voranmeldungen für die Nutzung dieser Mobilitätsspur<br />

sind nicht erforderlich, auch für das Flanieren<br />

auf der so genannten Programmspur wird<br />

keine vorherige Anmeldung benötigt. | So 18.07.,<br />

11.00-17.00, Tafelfreuden, Autobahn A 40/B1 |<br />

Tischreservierung: www.ruhr2010.de/stillleben<br />

Text: Dr. A. Fleischer | Fotos: ujesko, M. Moos, M. Vollmer, H.<br />

Kuhlmann, Zollverein, Ruhr 2010


26<br />

Lebensart | Kultur<br />

Als im Juni 1960, also vor<br />

50 Jahren, Belgien seine Kolonie<br />

Kongo in die Unabhängigkeit<br />

entlassen musste, wussten alle,<br />

dass dies nicht gut gehen<br />

würde. Weder die Kolonialherren,<br />

noch die einheimische<br />

Bevölkerung waren darauf<br />

vorbereitet. Die Musterkolonie<br />

warf immerhin dank effizienter<br />

Verwaltung und Nutzung satte<br />

Gewinne ab…<br />

Fotos: H.-W. am Zehnhoff und Koen Broos, huisfotograaf van Standaard Uitgeverij (B)<br />

Tatort Kolonie:<br />

die Kongo-Romane<br />

von Jef Geeraerts<br />

Eine Buchvorstellung von Hans-Werner am Zehnhoff<br />

Als die Belgier gingen, brach ein grauenvolles, archaisches<br />

Gemetzel aus. Massaker an den Weißen,<br />

aber vor allem untereinander, der eine Stamm ermordet<br />

auf das Grausamste den anderen – zerhackt,<br />

erschießt, pfählt, kannibalisiert, verbrennt,<br />

vergewaltigt, foltert …, denn die Kolonie Kongo ist<br />

noch keine Nation, kein Staat .<br />

Und nun das Chaos! Hier entstehen die Kongo-Romane,<br />

zunächst „Gangreen I – Black Venus“ (1968) / „Im<br />

Zeichen des Hengstes“ (1974) von Jef Geeraerts, einem<br />

jungen Kolonialbeamten aus Antwerpen, der<br />

durch die Ereignisse vor und nach der<br />

Unabhängigkeit völlig aus der Bahn<br />

geworfen wird. Er ahnt die Unmöglichkeit<br />

des Kolonialismus, weiß, dass<br />

er ein Verbrechen an der Menschheit<br />

ist, dennoch braucht er diese Existenz<br />

als Gegenwelt zur europäischen. Für<br />

den Kolonialbeamten Jef Geeraerts,<br />

der mit seiner Familie irgendwo im<br />

Kongo lebt, bricht mit der Unabhängigkeit<br />

eine Welt zusammen und beendet<br />

den destruktiven Anarchismus<br />

seines Lebens. Er ist nämlich im Kongo<br />

nicht um zu missionieren oder zu<br />

zivilisieren, sondern um seine ureigensten<br />

Instinkte ausleben zu können. Er hasst das<br />

Belgien mit Reihenhaus, die bürgerlichen Konventionen,<br />

Karriere, Geld verdienen, sein monogames Eheleben,<br />

er hasst Kirche, Staat, Armee. Er wütet gegen<br />

Heuchelei, Unrecht, Duckmäuserei, er will das echte<br />

Leben, das egoistische, instinkthafte, fern jeder Zivilisation.<br />

Er befindet sich in einer umfassenden<br />

Lebenskrise: Gangrän – ein psychologischer Wundbrand.<br />

Im literarischen Rückblick überhöht er dabei<br />

seine Fähigkeiten, sodass die Romane aufhören, reine<br />

Autobiographie zu sein. Vieles ist nicht authentisch,<br />

aber im Kopf des Autors gibt es keine Lügen, So entsteht<br />

ein romaneskes Ego mit außergewöhnlichen<br />

Qualitäten: keiner schießt, reitet, fliegt, säuft besser,<br />

er ist ein wahrer Sexualprotz mit den tollsten Frauen,<br />

er kann kochen wie keiner, liebt Bach und Strawinsky,<br />

spricht mehrere Sprachen, darunter Lingala, die Sprache<br />

des Eingeborenenstammes, der ihn adoptiert hat.<br />

Dort, bei seinem Stamm ist er am liebsten, – Ziegenund<br />

Affenfleisch fressen, Palmwein saufen, Hanf rauchen,<br />

tanzen und mit möglichst allen Stammesfrauen<br />

und Mädchen exzessiven Sex betreiben. In diesen<br />

Textpassagen wird Geeraerts gelegentlich pornografisch,<br />

erspart uns kein gynäkologisches Detail, er provoziert<br />

durch Übertreibung.<br />

„Born to be wild“ –<br />

es waren ja auch die Jahre<br />

der Hippie-Kultur. Trotzdem<br />

reißt er seine Leser<br />

mit, er fasziniert durch<br />

eine wahre erzählerische<br />

Flut; endlose, syntaxlose<br />

Sätze ohne Punkt und<br />

Komma drücken seine<br />

dämonische Wut und<br />

traumatischen Wahrnehmungen<br />

aus.. Es ist von<br />

ihm atemberaubend gut<br />

gemacht, denn er schont<br />

sich keineswegs: er übertritt Gesetze, er stiehlt, unterschlägt,<br />

er betrügt jede Frau, wildert, tötet, säuft,<br />

nimmt Drogen, vernachlässigt seine Arbeit. Und er ist<br />

sehr widersprüchlich: er klopft rassistische Sprüche<br />

und ist gleichzeitig voller Sympathie für die Eingeborenen,<br />

ferner vergöttert er seine schwarzen Geliebten,<br />

aber zweifelt manchmal auch, ob er Frauen wirklich<br />

mag. Tatsache jedoch ist, dass er seine Untaten zwar<br />

schlimm, aber auch nichtig vor dem realen und ganz<br />

großen Horror-Kolonialismus darstellt. Gerade die<br />

Geschichte des belgischen Kolonialismus im Kongo ist<br />

so grauenhaft unmoralisch, so voller imperialistischer<br />

Raffgier, Ausplünderung, Schuld, dass der junge, böse<br />

Die Geschichte des belgischen<br />

Kolonialismus im Kongo ist<br />

so grauenhaft unmoralisch, so<br />

voller imperialistischer Raff-<br />

gier, Ausplünderung, Schuld,<br />

dass der junge, böse Koloni-<br />

albeamte zwar nicht wie ein<br />

Chorknabe dasteht, aber doch<br />

noch davon kommt.


Kolonialbeamte zwar nicht wie ein Chorknabe dasteht,<br />

aber doch noch davon kommt.<br />

Der Kongo-Roman „Heart of Darkness“ / „Herz der<br />

Finsternis“ (1899) von Joseph Conrad hat Jef<br />

Geeraerts wohl inhaltlich beeinflusst, stilistisch stand<br />

Ferdinand Céline mit „Voyage au bout de la nuit“ /<br />

„Reise ans Ende der Nacht“ (1929) Pate, ethisch letztendlich<br />

„Max Havelaar“ (1860), der große niederländische<br />

Anti-Kolonialroman von Multatuli.<br />

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Kultur | Lebensart 27<br />

Jef Geeraerts (*1930) erhielt für „Gangreen I – Black Venus“ 1968 den<br />

Belgischen Staatspreis für Literatur. Nach seinen vier Kongo-Romanen<br />

änderte er seine Themen und ist nach George Simenon zum bekanntesten<br />

Kriminalautor Belgiens geworden. Er wurde gerade 80 Jahre, öffentlich<br />

hochgeehrt, seine Kongo-Romane wurden neu aufgelegt.<br />

Die deutschen Übersetzungen entsprechen leider nicht dem literarischen<br />

Rang dieser Romane.<br />

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28<br />

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Die Aasee-Park-Clinic liegt in der<br />

preisgekrönten Parklandschaft im<br />

Herzen von Münster direkt am Aasee.<br />

Abseits vom Trubel und doch mittendrin,<br />

bietet Dr. med. Wolf Lüerßen, Chefarzt<br />

der Klinik, seinen Patienten eine außergewöhnliche<br />

Atmosphäre der Ruhe<br />

und Geborgenheit.<br />

höchste PriOrität für<br />

Die ärztLiche beratung<br />

Dr. Lüerßen widmet sich jeder Patientin und jedem<br />

Patienten mit größter Ruhe. „Eine Beratung dauert<br />

eben so lange, bis auch wirklich die letzte Frage beantwortet<br />

ist, und eine Behandlung dauert eben so<br />

lange, wie sie braucht.“ Zeit spielt in der Aasee-<br />

Park-Clinic in Münster keine Rolle.<br />

ein kOMPetenzzentruM für<br />

MiniMaLinvasive unD risikOarMe<br />

behanDLungen<br />

Die Idee kann faszinieren: Fettpolster und Celluli-<br />

te behandeln ohne dabei Haut und Gewebe zu<br />

verletzen. Durch Ultraschall werden gezielt die<br />

Fettzellen geöffnet und zerstört. Über den normalen<br />

Stoffwechselkreislauf wird das Fett abgebaut<br />

und letztendlich natürlich ausgeschieden. Je<br />

nach individuellen Vorbedingungen verliert man<br />

nach sechs bis zehn Behandlungen acht bis zehn<br />

Prozent seines Körperumfanges. Auf eine sanftere<br />

Methode bekommt man sein Fett bestimmt<br />

nicht weg.


Münsters TOP-Adresse<br />

in Sachen Ästhetik<br />

Mit sanften Methoden die Schönheit<br />

zum Strahlen bringen<br />

neue wege bei Der<br />

ganz heitLichen<br />

körPerstraffung<br />

Neben klassischen OP`s wie Brust, Liposuktion und<br />

Ahnlichem arbeitet der Facharzt auch mit Thermage®.<br />

Ganz Hollywood schwört auf „Therma-<br />

Lifting“, eine Methode zur Verjüngung des Gesichts<br />

ganz ohne Skalpell. In der Thermage-Behandlung<br />

werden mit Hilfe der Radiofrequenztechnologie<br />

tiefere Hautschichten erwärmt. Dadurch wird das<br />

vorhandene Kollagen stimuliert und die Kollagenneubildung<br />

für eine jünger und straffer aussehende<br />

Haut angeregt. Das kostengünstige Verfahren wird<br />

im Gesicht und am Körper angewendet und strafft<br />

z. B. die schlaffe Haut unterhalb des Kinns oder die<br />

erschlafften Hautpartien am Bauch, an den Knien,<br />

Beinen, Armen und Händen und gibt jugendliche<br />

Elastizität zurück. Das Besondere: die Haut weist<br />

keinerlei Anzeichen eines schönheitsmedizinischen<br />

Eingriffs auf.<br />

Dr. med. wolf D. Lüerßen | aasee-Park-clinic | Privatklinik<br />

kontakt Telefon (0251) 26 55 28 5 | Fax (0251) 26 55 28 6 | info@dr-luerssen.de<br />

adresse Annette-Allee 4 | 48149 Münster | www.dr-luerssen.de<br />

fraxeL re:Pair® unD zarte<br />

frische kehrt ins gesicht<br />

zurück<br />

Mit geübter Hand setzt Dr. Lüerßen Laserpunkte auf<br />

die Gesichtshaut der Patientin. Mit jedem Lichtpunkt<br />

werden mikroskopisch kleine Hautareale<br />

bearbeitet. Die Laserstrahlen entfernen dabei alte,<br />

geschädigte Hautzellen. Das Unglaubliche passiert<br />

nach zwei bis drei Tagen: Feine Krüstchen heilen ab<br />

und eine feinere, frische, strahlend gesunde Haut<br />

kommt zum Vorschein. „Der neue Fraxel re:pair®<br />

Laser ermöglicht einen deutlich sichtbaren Verjüngungseffekt.<br />

Und das ohne Schnitte und Nähte“,<br />

erläutert Dr. Lüerßen. „Wer sich donnerstags behandeln<br />

lässt, kann sich montags bereits wieder<br />

sehen lassen.“ Frauen wie Männer wissen diese<br />

Wochenend-Behandlung – liebevoll umsorgt –<br />

besonders zu schätzen.<br />

bemerkenswert Facharzt für Chirurgie, Ästhetisch-Plastische Chirurgie, Phlebologie<br />

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schönheit braucht erfahrung<br />

Körper und Seele in Einklang bringen ist die Philo-<br />

sophie. Seit über 25 Jahren als Facharzt in der Plastischen<br />

und Ästhetischen Chirurgie tätig, weiß Dr.<br />

Lüerßen mit seinem seit Jahren aufeinander eingespielten<br />

Team von der Wichtigkeit, den sinnvollen<br />

Einsatz der verschiedenen Behandlungs- und OP-<br />

Techniken gemeinsam mit dem Patienten in aller<br />

Ruhe ohne jeglichen Zeitdruck zu planen.<br />

Mit seiner staatlich konzessionierten Klinik hat der<br />

Facharzt in Münster eine außergewöhnliche Institution<br />

geschaffen, die einzig und allein die Ästhetik<br />

und Transparenz in den Mittelpunkt stellt. Das offenbart<br />

ein Sinnbild höchsten Anspruchs an „Wohlfühlen“<br />

gepaart mit Sicherheitstechnik und Diskretion.<br />

Die Anfahrtsmöglichkeit über die Tiefgarage<br />

ermöglicht allen Patienten einen anonymen Besuch.<br />

Die erstklassige rundum Versorgung durch das Klinikteam<br />

in den freundlich gestalteten Patientenzimmern<br />

runden das Verwöhnprogramm ab. Nach<br />

sehr langer Anreise ist auch für die Begleitperson<br />

Platz in einem komfortablen Doppelzimmer. | Fotos:<br />

C. Kühn<br />

29


30<br />

Lebensart | Gesundheit<br />

Das Gesundheits- und Körperbewusstsein<br />

– Zu keiner Zeit war es<br />

so gross wie heute. Immer mehr<br />

Menschen erkennen, wie wichtig<br />

die eigene körperliche Fitness für<br />

die Gesunderhaltung, die private<br />

und berufliche Leistungsfähigkeit<br />

und das Wohlbefinden ist.<br />

Zahlreiche Medien und Gazetten greifen diesen<br />

globalen Trend auf. Kaum eine Zeitschrift kommt<br />

noch ohne Gesundheitsartikel und Trainingsratschläge<br />

aus. Das Fitnessengagement der Bundesbürger<br />

und die „Ratschlägewelt“ ist facettenreich<br />

und groß. Wie aber sieht es mit den tatsächlichen<br />

Trainingserfolgen für den Einzelnen aus?<br />

Häufige Folge engagierter, aber mit zu wenig know<br />

how betriebenen, fitnessorientierten Aktivitäten<br />

sind mäßige, letztlich nicht zufriedenstellende Ergebnisse,<br />

Frust statt Lust. Will man tatsächlich Veränderungen<br />

und deutlich spürbare Verbesserungen<br />

herbeiführen, sollte man sich von gängigen Vorstellungen<br />

lösen. Ganz so einfach ist es eben nicht.<br />

Halten Sie sich an effektive Trainingsformen und<br />

-grundsätze, die tatsächlich die gewünschten<br />

Erfolg bringen.<br />

Wenig effektiv:<br />

Gartenarbeit, Spaßbaden und -Schwimmen,<br />

Radfahren, Spazieren gehen<br />

oder Wandern<br />

Lindsey heger, P.E.A. Certified Personal Fitnesstrainerin für Frauen aus Münster<br />

beantwortet Fragen, auch zum Thema der trainingsbegleitenden richtigen Ernährung.<br />

Fitnesstraining:<br />

Was Frauen wirklich hilft<br />

Empfehlungen von Lindsey Heger<br />

abnehMen Durch ausDauertraining<br />

Mit PuLskOntrOLLe<br />

Bei allen Ausdauertrainingsformen sollte mit Puls-<br />

kontrolle gesportet werden. Eine effektive Körperfettverbrennung<br />

findet bei einem Trainingspuls<br />

von 70 % der maximalen individuellen Herzfrequenz<br />

(altersabhängig) statt. Immer gilt auch: Auf<br />

das subjektive Wohlbefinden während des Trainings<br />

achten, langsam an die Leistungen herangehen<br />

(aufwärmen) und mindestens 2x je Woche<br />

einen effektiven Trainingsreiz setzen. Die Dauer der<br />

Trainingseinheiten dabei nur langsam steigern.<br />

Erster großer Meilenstein: Auf 30 Minuten Trainingsdauer<br />

nach und nach kommen. Die Tagesform<br />

beachten, auch mal Trainingpausen einlegen,<br />

wenn einem danach ist und generell etwas Geduld<br />

mitbringen. Rom ist nicht an einem Tag erbaut<br />

worden!<br />

Effektiv: Ausdauertraining<br />

Joggen,<br />

Power-Walking,<br />

Nordic-Walking Sportliches Schwimmen<br />

Ziel:<br />

Konditionsaerobic Gewichtsreduktion Ausdauertrainingsgeräte<br />

wie Crosstrainer,<br />

Stepper, Ergometer,<br />

Rudergeräte<br />

straffungen Durch<br />

MuskeLkräftigung<br />

Ziel einer Übung zur Kräftigung und des Aufbaus<br />

von Muskulatur muss es sein, den trainierten Muskel<br />

innerhalb einer Trainingsfolge voll zu ermüden.<br />

Nur dann findet später die sogenannte Superkompensation<br />

statt, die zu einem Anstieg von Muskelkraft<br />

und -spannung führt. Krafttraining sollte,<br />

gerade zu Beginn, immer unter einer fachlichen<br />

Betreuung stattfinden. Auch hier gilt es, die individuelle<br />

Belastung richtig zu dosieren. Übrigens:<br />

Keine Angst vor „zuviel Muskulatur“. Nur ein tägliches<br />

Extremtraining kann bei Frauen zu unerwünschten<br />

Optiken führen. Muskelkrafttraining ist,<br />

erwiesenermaßen, auch das beste Mittel gegen die<br />

Beseitigung von Rückenbeschwerden.<br />

Packen Sie es doch so einmal an! Viel Erfolg.


Spezialpflege von<br />

Dermasence aus der Apotheke<br />

bereitet die Haut vor und<br />

regeneriert die Haut nach<br />

ästhetischen Eingriffen<br />

Ob chirurgisches Facelifting im OP oder Peeling<br />

beim Dermatologen, entscheidend für ein optimales<br />

Ergebnis sind auch die richtige Vorbereitung<br />

und die Nachsorge zu Hause. Die Haut erneuert sich<br />

ständig. Um den frischen Zellen den Weg freizumachen,<br />

müssen die alten, abgestorbenen Hautschüppchen<br />

entfernt werden. Deshalb ist es wichtig,<br />

regelmäßig ein Fruchtsäurepeeling für ein<br />

frischeres Aussehen beim Arzt oder bei der Kosmetikerin<br />

machen zu lassen.<br />

Wirkschema des patentierten<br />

Dermasence peel no 2:<br />

Glycolsäure wirkt von<br />

innen nach außen<br />

Salizylsäure<br />

wirkt von<br />

außen nach<br />

innen<br />

Leicht<br />

abstehende<br />

Hautschuppen<br />

ergeben ein<br />

raues Hautbild<br />

Wenige<br />

elastizitätslose<br />

Collagenfasern<br />

Experten<br />

in Sachen<br />

Schönheit<br />

fruchtsäurePeeLing für ein<br />

JugenDLiches aussehen<br />

In der ästhetischen Kosmetik werden Peelings<br />

zunehmend auf Basis von Fruchtsäuren eingesetzt.<br />

Sie sind zumeist ein natürliches Produkt, wie zum<br />

Beispiel Milch-, Zitronen-, Apfel- und Weinsäure.<br />

Patentiert ist das Dermasence Nº 2, das zwei<br />

Fruchtsäuren kombiniert und durch steuerbare Intensität<br />

dem Arzt die optimalen Behandlungsmöglichkeiten<br />

bietet. Durch das Fruchtsäurepeeling<br />

werden die oberen, abgestorbenen Hautschüpp-<br />

Abgeschilferte<br />

Hautschuppen ergeben<br />

ein verfeinertes Hautbild<br />

Langfristige<br />

angeregte<br />

Collagenproduktion<br />

durch Peelingkur<br />

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chen entfernt, die Hauterneuerung wird angeregt<br />

und die Dicke der Hornhautschicht verringert. Das<br />

ist absolut wichtig – die nachfolgende Pflege kann<br />

sonst nicht in die Haut eindringen und ihre Wirkung<br />

entfalten.<br />

Zu Hause vor dem Fruchtsäurepeeling unterstützen<br />

Sie es ideal mit Dermasence AHA Effects plus C,<br />

eine intensive Fruchtsäurekombination, die das<br />

Hautbild deutlich verfeinert. Die langfristige Anwendung<br />

wirkt anregend auf den Collagenaufbau,<br />

die Haut wird regeneriert und wirkt rosiger. Sie<br />

bietet durch Rooibosextrakt einen Schutzeffekt vor<br />

freien Radikalen und vermindert vorzeitigen Elastizitätsverlust.<br />

Danach feuchtigkeit<br />

Durch hyaLurOnsäure<br />

Das exklusive Dermasence Hyalusome Konzentrat<br />

mit Anti-Age-Peptid ist ein toller Feuchtigkeitsbooster.<br />

Das hochwirksame Pflegefluid gegen<br />

Mimik-, Hals- und Dekolletéfältchen und wirkt „wie<br />

Botox von außen”. Liposome und Hyalurone polstern<br />

auf und erhöhen in Kombination mit Jojobaöl<br />

die Elastizität der Haut. Das Konzentrat regt durch<br />

Vitamin A die Zellregeneration an, Vitamin E und<br />

Beta-Glucan machen die Haut umweltfit. Es ist die<br />

ideale Ergänzungsbehandlung bei ästhetischen Verfahren.<br />

Das Produkt ist angenehm und ergiebig in<br />

der Anwendung, es kühlt leicht. Der Spezialtipp:<br />

Lagern Sie das Dermasence Hyalusome Konzentrat<br />

kühl, das steigert den Effekt.<br />

www.dermasence.de<br />

31


32<br />

Lebensart | Sport<br />

Engagement<br />

lohnt sich mehr<br />

denn je …<br />

Golf Woche Ruhr: Neben dem<br />

Thomas Gerres moderiert seit 1984 für diverse öffentlich-rechtliche und private<br />

TV-Sender. Business-, Talkshows und Lifestyle-Magazine werden mit ihm lebendig.<br />

Der Medienmann lebt Golf in allen Facetten und berichtet in unseren Ausgaben<br />

darüber fachlich, kulinarisch oder touristisch.<br />

Golf-<br />

Sponsoring<br />

boomt<br />

… dies ist eines der Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage mit<br />

Schwerpunkt „Sponsoren im deutschen Golfsport“, die im Auftrag<br />

der DGV-Tochter „Deutsche Golf Sport GmbH“ (DGS) unter 1000<br />

Bundesbürgern und 500 aktiven Golfspielern durchgeführt wurde.<br />

Beeindruckend sind darin insbesondere die Akzeptanzwerte<br />

des Sportsponsorings in der Gruppe der<br />

aktiven Golfspieler: Fast die Hälfte (46 Prozent) aller<br />

Befragten erklärte, Produkte von Golfsponsoren<br />

gleichwertigen Produkten vorzuziehen. Zudem ergab<br />

die Umfrage, dass ein Bandenwerber<br />

im Fußball keine höhere Bekanntheit generiert<br />

als ein Partner des deutschen<br />

Golfsports allein durch die Präsenz auf<br />

dem DGV-Ausweis gewinnt!<br />

Darüber hinaus verdeutlicht die Studie<br />

u. a. den Imagewandel, den der deutsche<br />

Golfsport derzeit vollzieht. 48 Prozent<br />

der Gesamtbevölkerung charakterisieren<br />

den Golfsport derzeit als anspruchsvoll,<br />

44 Prozent als sympathisch. Im Vergleich<br />

zum Vorjahr sind dies Steigerungen von<br />

27 Prozent- bzw. 11 Prozent-Punkten!<br />

Vor diesem Hintergrund überrascht es<br />

nicht, dass der Golfsport zu einer immer begehrteren<br />

Plattform für die Unternehmenskommunikation<br />

geworden ist: Die Anzahl an Golfveranstaltungen<br />

ist in den vergangenen Jahren rapide angestie-<br />

Grün wurde aus einem original<br />

roten Londonbus Currywurst mit<br />

Champagner verköstigt.<br />

gen, mittlerweile werden neben den rund 20<br />

bundesweiten Turnierserien jährlich ca. 8.000 Firmenevents<br />

veranstaltet. Tendenz – ungeachtet des<br />

damit einhergehenden immer höheren Wahrnehmungswettbewerb<br />

– weiterhin steigend.<br />

Unter Sponsoring versteht<br />

man zwar die Zuwendung<br />

von Finanzund<br />

Sachmitteln durch<br />

Unternehmen oder Organisationen,<br />

aber die<br />

sportliche und unterhaltsame<br />

Seite sollte<br />

nicht vernachlässigt<br />

werden. Ein gutes Beispiel<br />

ist dafür die „Golf<br />

Woche Ruhr“ auf die<br />

auch die Münsterländer<br />

Golfclubs und Marketingverantwortlichen<br />

schauen. Die „Golf Woche Ruhr“ findet im kommenden<br />

Sommer zum zweiten Mal statt: 18.–24.<br />

Juli 2010 | www.golfwocheruhr.de<br />

Trotz der jungen Serie, die in sieben Städten des<br />

Unter Sponsoring versteht<br />

man zwar die Zuwendung<br />

von Finanz- und Sach-<br />

mitteln durch Unternehmen<br />

oder Organisationen, aber<br />

die sportliche und unter-<br />

haltsame Seite sollte nicht<br />

vernachlässigt werden.


TV-Köche wie Rainer Mitze<br />

(VOX Koch-Duell) sorgten für<br />

kulinarische Köstlichkeiten<br />

… live zubereitet<br />

Ruhrgebiets ausgetragen wird, blickte bereits nach<br />

der Premiere offiziell der Sporttourismus NRW auf<br />

das sportliche und unterhaltsame Golfnovum. Das<br />

Golfgebiet Ruhr war geboren.<br />

TV-Köche wie Rainer Mitze ( VOX-Kochduell)<br />

sorgten während der vorgabewirksamen<br />

Runden für kulinarische Köstlichkeiten...live<br />

zubereitet. An einer anderen Position neben<br />

dem Grün wurde aus einem original roten<br />

Londonbus Currywurst mit Champagner verköstigt.<br />

Die Persönliche Note und persönliche Präsenz<br />

der Macher an jeder Stelle der Turniertage war<br />

sicherlich ein Erfolgsfaktor.<br />

Nun denken viele Clubverantwortliche „...das können<br />

wir auch“, jedoch wird der erhebliche Planungszeitraum<br />

bei solch einer Großaktion oft unterschätzt.<br />

Somit ist der Sponsor gut beraten, sich tatsächlich<br />

von Golfmarketing-und Medienexperten<br />

unterstützen zu lassen.<br />

Sponsoring wird von den Sponsoren zum Zwecke<br />

des Marketings und der Kommunikation betrieben.<br />

Neben der Förderung des Gesponsorten gilt als Ziel<br />

daher auch, auf das eigene Unternehmen aufmerk-<br />

sam zu machen. Es passiert jedoch auch anders herum,<br />

dass die üblichen Kandidaten des Sponsoring<br />

einer Region, selbst einmal eingeladen werden. Der<br />

Münsteraner Juwelier Thomas Oeding-Erdel (GC<br />

Münster-Wilkinghege) ist ein solcher<br />

offener Sponsoringpartner und<br />

konnte in den Genuss einer Einladung<br />

zu einem hochkarätigen<br />

PRO-AM kommen. Mit European-<br />

Tour Spieler David Howell ging er<br />

eine 18-Loch Runde und tauschte nach<br />

hervorragendem Spiel die Scorekarte ( Foto).<br />

Eins steht doch fest...der Golfer möchte einen angenehmen<br />

Golftag erleben. Wenn der Veranstalter<br />

mit Unterstützung der Sponsoren noch Kreativität<br />

schafft, dann ist des Golfers Glück perfekt. Dazu<br />

gehören eine top Organisation, kulinarische Köstlichkeiten<br />

a là GolFood und wohl dosiertes Entertainment<br />

mit kreativen Finessen auf und neben<br />

dem Golfplatz. Das alles kostet selbstverständlich<br />

Geld; Preisgelder muss der Sponsor im Amateurbereich<br />

nicht vergeben und hat somit durch seinen<br />

Invest einen erheblichen Mehrwert, den er zudem<br />

selbst mitbestimmen kann.<br />

Sport | Lebensart<br />

Nach aktuelleN<br />

erhebuNgeN ist bei spoNsoreN<br />

golf iNzwischeN aN stelle 2<br />

vorgerückt.<br />

Wenn es darum geht, gezieltes Sponsoring zu betreiben,<br />

liegt lediglich Fußball noch vor Golf.<br />

Fußball ___________________________ 48%<br />

Golf ______________________________ 31%<br />

Basketball _________________________ 29%<br />

Leichtathletik ______________________ 19%<br />

Motorsport (ohne F1) ________________ 18%<br />

Segeln ____________________________ 16%<br />

Tennis ____________________________ 16%<br />

Formel 1 __________________________ 16%<br />

Radsport __________________________ 15%<br />

Volleyball __________________________ 15%<br />

Eishockey __________________________ 14%<br />

Handball __________________________ 13%<br />

Motorradrennen ____________________ 12%<br />

Reitsport __________________________ 11%<br />

Golf ist mehr als nur ein Sport...<br />

Golf ist Kommunikation!<br />

Schönes Spiel!<br />

33


34<br />

Lebensart | Kultur<br />

Kultur live<br />

erleben<br />

weitere Highlights<br />

der RUHR.2010<br />

Nach einem eisigen<br />

Auftakt im Schnee,<br />

begleitet von Herbert<br />

Grönemeyers „Ruhr-<br />

Hymne“, nunmehr der<br />

Sommer: Ein Programm<br />

zum Besuch in der<br />

Kulturhauptstadt<br />

Europas 2010.<br />

Datum Art Uhrzeit Veranstaltung Ort<br />

Mi 26.05. Konzert, Klassik 20.00 Academy of St. Martin in the Fields. Werke von Johann Christian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart, (Prager Sinfonie) Dortmund | Konzerthaus<br />

Do 27.05. Lichtkunst ganztägig Biennale für Internationale Lichtkunst 2010, letzter Tag siehe www.biennale-lichtkunst.de<br />

Sa 29.05.<br />

Eröffnungsfest,<br />

Ausstellung<br />

ganztägig Emscherkunst 2010. Eine Insel für die Kunst – das größte Kunstprojekt der Kulturhauptstadt Emscher-Insel | Emscher-Insel<br />

Di 01.06. Konzert, Klassik 20.00<br />

Duoabend Renaud Capucon – Héléne Grimaud mit Werken von Robert Schumann, Maurice Ravel und Johannes<br />

Brahms (Höhepunkte der Kammermusik)<br />

Dortmund | Konzerthaus, Großer Saal<br />

Mi 02.06. Konzert, Klassik 19.00<br />

Junge Wilde – Yuja Wang. Werke von Domenico Scarlatti, Ludwig van Beethoven (Appassionata),<br />

Claude Debussy und Sergej Prokofiew<br />

Dortmund | Konzerthaus, Kleiner Saal<br />

Fr 04.06. Gesang 20.30 !Sing – Day of Song. Abschlusskonzert Gelsenkirchen | VELTINS-Arena<br />

Sa 05.06. Konzert, Klassik 20.00 Jin Ju: Klavierabend mit ausgesuchten Werken von Frédéric Chopin und Robert Schumann Essen | Zollverein, Halle 12, Schacht XII**<br />

Mo 07.06. Theater 20.00<br />

Do 10.06. Theater 20.00<br />

Ich soll den eingebildeten Kranken spielen. Von Tankred Dorst, Regie: Frank Hoffmann. Koproduktion mit dem<br />

Théatre National du Luxembourg. Deutsche Erstaufführung bei den Ruhrfestspielen<br />

Penthesilea. Von Heinrich von Kleist. Regie: Roger Vontobel, Koproduktion mit dem Deutschen Schauspielhaus<br />

in Hamburg. Premiere<br />

„Lebensart – Edition Münster und Westfalen“ erscheint zukünftig nicht mehr als<br />

Beilage in der Welt am Sonntag. Sicher legen Sie Wert darauf, „Lebensart“ weiterhin zu<br />

lesen. Dann können Sie unter www.lebensart-westfalen.de das Magazin abonnieren.<br />

Die nächste „Lebensart“ erscheint im September..<br />

Recklinghausen | Ruhrfestspielhaus,<br />

Kleines Theater<br />

Recklinghausen | Ruhrfestspielhaus,<br />

Großes Haus<br />

Fr 18.06. Tanz 20.00 Eszter Salamon (Ungarn, Deutschland): Magyar Táncok (ungarische Tänze) im Rahmen von "scene: ungarn in NRW Essen | Zollverein, Waschkaue<br />

Sa 19.06. Konzert, Klassik 19.30 NWD Philharmonie. Claude Debussy, Camille Saint-Saens "Orgelsinfonie"<br />

Musiknacht "Zollverein" – Junge Philharmonie Salzburg, Orchester und Chor der Universität Duisburg-Essen<br />

Hamm | Alfred-Fischer-Halle<br />

Do 24.06. Konzert, Klassik 20.00 mit Werken von Felix Mendelssohn Bartholdy ("Die Italienische"), Richard Wagner, Bedrich Smetana,<br />

Jacques Offenbach, Guiseppe Verdi und Ludwig van Beethoven<br />

Essen | Zollverein, Außengelände<br />

Di 29.06. Konzert, Klassik 19.00 Cecilia Bartoli (Zeitinsel III). Vincenzo Bellini: Norma. Tragische Oper in zwei Akten Dortmund | Konzerthaus<br />

Mi 30.06. Theater Theater der Welt 2010. Festival der darstellenden Künste Mühlheim a. d. Ruhr | Theater an der Ruhr<br />

Sa 03.07. Lichtkunst ganztägig LichtKunstRaum sanktreinoldi. Letzter Tag Dortmund | St. Reinoldi<br />

So 18.07. Tafelfreuden 11.00-17.00 Still-Leben Ruhrschnellweg. Die Autobahn als längste Tafel der Welt (Tischreservierung: www.ruhr2010.de/still-leben) Autobahn A 40 / B1<br />

So 25.07. Ausstellung 10.00-24.00 "Das schönste Museum der Welt" – letzter Tag der Sonderausstellung des Museum Folkwang Essen | Museum Folkwang<br />

Fr 30.07. Theater 19.30 Promethiade. Aufführung Rimini Protokoll<br />

Essen | Zollverein, Gleisboulevard<br />

und Mischanlage<br />

Mi 08.09. Konzert 20.00 GlasBlasSing Quintett. Musik auf Flaschen, "Liedgut auf Leergut" Essen | Zollverein, Halle 12, Schacht XII, OG<br />

So 19.09. Konzert, Klassik 18.30 Serenade il suono della voce; Herbstserenade mit Arien aus Mozarts Don Giovanni, Verdis Don Carlos u. a. Essen | Zollverein, Casino, Schacht XII<br />

Sa 25.09. Fest 16.00-22.00 Großes Zechenfest Essen | Zollverein, gesamtes Gelände<br />

So 26.09. Fest ganztägig Abschlussfest für das Projekt KanalGlühen – Rhein-Herne-Kanal "Kulturkanal" Duisburg | Innenhafen<br />

*(Info und Karten über Folkwang Universität und Stiftung Zollverein, www.folkwang-uni.de) | ** (Tickets über tickets@theater-essen.de) | = Empfehlung der Redaktion (siehe auch S. 24/25)<br />

Zusammenstellung von Dr. A. Fleischer


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