Latsch - Raiffeisen

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AUFBAU März 2004 “Verwegener Bankraub in Goldrain” titelten die Dolomiten am Freitag, 2. August 1974 und widmeten mehr als eine halbe Seite dem dreisten Überfall auf die Raika-Filiale von Goldrain. Auf einem Leichtmotorrad sollen die zwei Räuber die Örtlichkeiten erkundet und gegen neun den Mitarbeiter Karl Schwienbacher aus Tarsch gezwungen haben, den Panzerschrank zu öffnen. Die Täter wurden aufgrund ihrer auffallend unterschiedlichen Körpergröße bald gefasst. Fast das gesamte Geld war in ei- Zum Geschäftsführer der Raika Latsch wurde der aus St. Valentinstammende Stefan Mayr vor allem aus Lust am Neuen. Er, der Werkstudent im achten Semester, hatte seinen Job in der bestens durchorganisierten Sterzinger Filiale der Südtiroler Landessparkasse aufgegeben, um in der bescheidenen, düsteren Raiffei- 6 50 Jahre Raiffeisenkasse Latsch Um 9 Uhr kamen die Räuber nach Goldrain nem Plastiksack verstaut und an einem Apfelbaum hängend gefunden worden. Der Finder hatte den Betrag von 100.000 Lire als Finderlohn zurückbehalten und den Rest zurückgegeben. Übertragen auf heutige Verhältnisse stellen die erbeuteten sechs Millionen Lire einen Wert von immerhin 39.000 Euro dar. Der Benzinpreis lag bei etwa 160 Lire pro Liter. Der Bankdienst in Goldrain funktionierte seit Februar 1971 und war in Räumlichkeiten des Gasthofs Edelweiß untergebracht. Geschäftsführer aus Unternehmungslust und Neugierde senkasse von Latsch weiter zu arbeiten. Allerdings habe man der Raiffeisenbewegung bereits in den 70er Jahren eine aufsteigende Entwicklung voraus gesagt, gibt er heute zu. Die Kontakte nach Latsch hatten sich über Umwege ergeben; die Familie des “Gerstl Martl”, damals Obmann, und der spätere Großunternehmer Karl Pedross spielten dabei eine Rolle. Zu sechst, erzählt heute der Pensionist, mussten sie sich zusammen mit einer überdimensionalen Buchungsmaschine den spartanischen Schalterraum tei- len. Hartnäckig hatte auch noch der damals aufstrebende Verkehrsverein auf einen Büroraum im selben Gebäude beharrt (heute Bankomatraum). Zum bleibenden Eindruck für den “Hoader” wurde der interessante Arbeitsrhythmus des Zahlmeisters Ernst Winkler, der jeden Morgen zum Heizmeister wurde und für die richtige Wärme im Haus sorgte. Tatsächlich schöpfte der Frühaufsteher zuerst die Kohlen in das Ofenloch, bevor er “die Kohle” im Schalterraum verwaltete. Karl Schwienbacher arbeitete seit 1967 für die Raiffeisenkasse und musste als Leiter der Filiale Goldrain den einzigen Überfall auf die Raika Latsch miterleben. Im Bild ganz links: die erste Niederlassung der Filiale Goldrain befand sich im Hotel Tappeiner. Rechts im Bild der heutige Sitz, eröffnet am 10. September 1978. Heute, im Abstand von 30 Jahren, kann Stefan Mayr darüber lachen, damals kam es dem jungen “Bänker” schon seltsam vor. Als in Latsch ruchbar wurde, dass der Raiffeisenkasse im Lacus-Gebäude die Konkurrenz vor die Nase gesetzt würde, zog Ernst Winkler frühzeitig die Konsequenzen (“Das erspar’ ich mir”). Mit 30, nach nur zwei Jahren Anlaufzeit und kurz vor seinem Abschluss in Betriebswirtschaft, wurde Stefan Mayr Geschäftsführer der Raiffeisenkasse Latsch. Die Raiffeisenkasse Latsch feierte Geburtstag im Treindlerhof. Rechtes Bild: die Bank ist noch im Ökonomatsgebäude untergebracht, rechts.
Baumeister aus Notwendigkeit, Kulturförderer aus Leidenschaft Am 13. Februar 1980 hatte die Raiffeisenkasse eine Hälfte der Bauparzelle 66/1 erworben. Und befand sich plötzlich auf der Anklagebank. In den frühen Morgenstunden war ein Bagger aufgefahren und hatte begonnen, den Pfarrwidum abzureißen. 1983 konnte mit dem Neubau des heutigen Hauptsitzes begonnen werden. Am 21. September 1986 fand die Einweihung des neuen Verwaltungssitzes statt. Die Möglichkeiten der Raiffeisenkasse waren damals beschränkt, erinnert sich Stefan Mayr, aber in Latsch war der Fortschritt ausgebrochen, der mitriss, wer nicht mitging. Alles baute, gründete und eröffnete. Auch der technische Fortschritt schien unauf- UMZUG März 2004 haltsam. 1976 stieg man in die “Ära der Daten-Speicherungen” ein, die Buchhaltung wurde modernisiert. Mit einem Sprung ins kalte Wasser vergleicht Stefan Mayr heute seinen Einstieg als Baumeister. Am 10. September 1978 wurde die Filiale in Goldrain eingeweiht; am 12. August 1979 die Zweigstelle in Martell übergeben. Am 13. Februar 1980 hatte die Raiffeisenkasse eine Hälfte der Bauparzelle 66/1 (Widumgebäude) erworben. Und befand sich plötzlich auf der Anklagebank. In den frühen Morgenstunden war ein Bagger aufgefahren und hatte begonnen, den Pfarrwidum abzureißen, um laut Bauleitplan einen Parkplatz zu schaffen. Darauf wurden die Glocken geläutet, entrüstete Bürger versammelten sich vor dem Haus. Sofort wurden die Arbeiten ein- und der Widum Weiter auf Seite 8 7
Seite 1 und 2: Raiffeisenkasse 50 Jahre 1954-2004
Seite 3 und 4: Mitgliederwerbung per Fahrrad Die G
Seite 5: Durch seine Leidenschaft zu sammeln
Seite 9 und 10: Der Fortschritt kam wie eine Sturzf
Seite 11 und 12: Wie sehen Sie die Rolle der Raika i
Seite 13 und 14: von A(ADSL) bis Z(Zertifizierungen-
Seite 15: Von links: Thomas Mitterhofer (Mort

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