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Raiffeisenkasse Vintl Genossenschaft Mit Sitz in 39030 Vintl - J.- A ...

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<strong>Raiffeisenkasse</strong> <strong>V<strong>in</strong>tl</strong> <strong>Genossenschaft</strong><br />

<strong>Mit</strong> <strong>Sitz</strong> <strong>in</strong> <strong>39030</strong> <strong>V<strong>in</strong>tl</strong> - J.- A.- Zollerstrasse 6<br />

Handelsregister Bozen<br />

Steuernummer 00181320219<br />

Mehrwertsteuernummer 00181320219<br />

Handelsregisternummer 00181320219<br />

<strong>Genossenschaft</strong>sregisternummer A145324, Sektion I<br />

E<strong>in</strong>getragen im Bankenverzeichnis<br />

Dem E<strong>in</strong>lagensicherungsfonds der <strong>Genossenschaft</strong>sbanken und dem Nationalen Garantiefonds i.S. Art.<br />

62 G.V. Nr. 415/1996 angeschlossen<br />

<strong>Sitz</strong>ungsort: <strong>Sitz</strong>ungssaal der <strong>Raiffeisenkasse</strong> im Hauptsitz <strong>V<strong>in</strong>tl</strong><br />

<strong>Sitz</strong>ungsdatum: 29.03.2011<br />

Lagebericht zur Bilanz der <strong>Raiffeisenkasse</strong> <strong>V<strong>in</strong>tl</strong> <strong>Genossenschaft</strong> Jahr 2010<br />

Sehr geehrte <strong>Mit</strong>glieder,<br />

wir haben e<strong>in</strong> weiteres Geschäftsjahr abgeschlossen und kommen nun der Verpflichtung nach,<br />

Ihnen die im abgelaufenen Jahr erzielten Ergebnisse unserer <strong>Raiffeisenkasse</strong> zur Kenntnis zu<br />

br<strong>in</strong>gen. Bevor wir die Bilanz mit Erfolgsrechnung und Anhang verlesen, geben wir, wie gewohnt,<br />

e<strong>in</strong>en Überblick über die wirtschaftlichen und geldpolitischen Entwicklungen, die im<br />

Berichtsjahr unsere Tätigkeit bee<strong>in</strong>flusst und das vorliegende Bilanzergebnis mitgeprägt haben.<br />

Recherche Lagebericht zur Bilanz 31.12.2010<br />

Teil 1: Wirtschaftsentwicklung allgeme<strong>in</strong> (Kurzfassung)<br />

WIRTSCHAFTSLAGE<br />

Die Erholung der Weltwirtschaft ist seit Ende 2010 zunehmend selbsttragend, wenngleich das<br />

Wachstumsmuster <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Ländern und Regionen une<strong>in</strong>heitlich verläuft. Gleichzeitig<br />

nimmt auch der Inflationsdruck weltweit zu, der <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie von den erhöhten Rohöl- und<br />

sonstigen Rohstoffpreisen angetrieben wird. Auch wenn sich die Teuerungsraten <strong>in</strong> den<br />

fortgeschrittenen Volkswirtschaften bislang nach wie vor <strong>in</strong> Grenzen halten, zogen sie im<br />

zweiten Halbjahr 2010 und Anfang 2011 allmählich an. In den dynamisch wachsenden<br />

Schwellenländern mit hohem Energieverbrauch s<strong>in</strong>d die Inflationsraten deutlich gestiegen,<br />

sodass sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Ländern e<strong>in</strong> Überhitzungsdruck abzeichnet. 1<br />

Nachdem der reale Entwicklungswert der Weltwirtschaft im Jahr 2009 mit -0,6 Prozent<br />

erstmals <strong>in</strong> der Nachkriegsgeschichte im negativen Bereich lag, hat sich die Weltwirtschaft im<br />

abgelaufenen Jahr 2010 wieder erholt und um geschätzte 5,0 Prozent zugelegt. Im Jahr 2011<br />

kommt es gemäß Prognose zu e<strong>in</strong>em Zuwachs von 4,4 Prozent. 2<br />

1 EZB, Europäische Zentralbank<br />

2 IWF, Internationaler Währungsfonds<br />

1


Laut den zweiten Schätzungen für das 4. Quartal 2010 ist die reale Entwicklung des<br />

Brutto<strong>in</strong>landsproduktes im abgelaufenen Jahr 2010 gegenüber dem Vorjahreswert im<br />

Euroraum (ER16) um 1,7 Prozent angestiegen, während im Jahr 2009 e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>bruch von 4,1<br />

Prozent e<strong>in</strong>gefahren wurde. 3 Im laufenden Jahr 2011 wird <strong>in</strong>nerhalb des Euroraums (ER17) mit<br />

e<strong>in</strong>em leichten Zuwachs der Wirtschaftsleistung gegenüber dem Jahr 2010 von 1,5 Prozent<br />

gerechnet. 4<br />

Auch <strong>in</strong> Italien hat sich die Wirtschaftslage im abgelaufenen Jahr nach oben entwickelt, wobei<br />

der reale Zuwachs gegenüber dem Vorjahr, basierend auf Schätzungen, 1,3 Prozent erreichte.<br />

Im Jahr 2009 wurde noch e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>bruch von 5,2 Prozent erzielt. 5 Für 2011 rechnen die<br />

Analysten mit e<strong>in</strong>em weiteren leichten Anziehen der Wirtschaftsleistung um 1,0 Prozent. 6<br />

Aus der Prognose betreffend die Entwicklung des Brutto<strong>in</strong>landsproduktes <strong>in</strong> Südtirol im<br />

Jahr 2010 geht e<strong>in</strong> realer Zuwachs zum Vorjahr zwischen 0,5 und 1,5 Prozent hervor. E<strong>in</strong><br />

Wachstum <strong>in</strong> derselben Höhe wird auch für das laufende Jahr erwartet. 7<br />

ENTWICKLUNG INNERHALB DER RGO, RAIFFEISEN GELDORGA-NISATION<br />

SÜDTIROL<br />

Die nachfolgenden Daten zur Entwicklung der direkten Kundenmittelbeschaffung, der<br />

<strong>in</strong>direkten Kundene<strong>in</strong>lagen und der direkten Kundenausleihungen <strong>in</strong> der RGO, Raiffeisen<br />

Geldorganisation stammen aus dem Meldewesen. Dies bedeutet, dass die Auswirkungen der<br />

Rechnungslegungsstandards „IAS/IFRS“ dar<strong>in</strong> nicht zum Ausdruck kommen. Die Meldungen<br />

betreffend den Jahresultimo s<strong>in</strong>d zum Stichtag 31.12.2010 nunmehr das dritte Mal unter<br />

Verwendung der neu def<strong>in</strong>ierten Pumaposten erfolgt. Die Werte beziehen sich jeweils auf die<br />

Raiffeisen Geldorganisation, d.h. auf die 48 <strong>Raiffeisenkasse</strong>n sowie auf die Raiffeisen<br />

Landesbank Südtirol.<br />

Das Volumen der direkten Kundenmittelbeschaffung (direkte Kundene<strong>in</strong>lagen ohne<br />

Verb<strong>in</strong>dlichkeiten aus abgetretenen bzw. verbrieften Krediten sowie Obligationen Gegenpartei<br />

Kunden) betrug zum 31.12.2010 <strong>in</strong>sgesamt 8,857 Milliarden Euro. Gegenüber demselben<br />

Vorjahresstichtag stellt dies e<strong>in</strong>en Zuwachs von 2,19 Prozent dar.<br />

Die <strong>in</strong>direkten Kundene<strong>in</strong>lagen beliefen sich zum 31.12.2010 auf 2,209 Milliarden Euro und<br />

zogen somit gegenüber demselben Vorjahresstichtag um 17,39 Prozent an.<br />

3 Eurostat<br />

4 IWF, Internationaler Währungsfonds (ER17 - Estland seit 01.01.2011 <strong>Mit</strong>glied des Euroraums)<br />

5 Istat, Nationales Institut für Statistik<br />

6 IWF, Internationaler Währungsfonds<br />

7 WIFO, Wirtschaftsforschungs<strong>in</strong>stitut der Handelskammer Bozen<br />

2


Die Summe der direkten Kundenmittelbeschaffung sowie der <strong>in</strong>direkten Kundene<strong>in</strong>lagen<br />

(verwaltete Kundenmittel) erreichte zum 31.12.2010 <strong>in</strong>sgesamt 11,066 Milliarden Euro.<br />

Gegenüber dem 31.12.2009 s<strong>in</strong>d die verwalteten Kundenmittel um 4,90 Prozent angestiegen.<br />

Bei den direkten Kundenausleihungen (Kundenausleihungen ohne abgetretene bzw.<br />

verbriefte Kredite) konnte zum 31.12.2010 e<strong>in</strong> Zuwachs von 7,91 Prozent gegenüber dem<br />

Vorjahresultimo verzeichnet werden. Das Gesamtvolumen der direkten Kundenausleihungen<br />

belief sich zum 31.12.2010 auf 8,965 Milliarden Euro.<br />

Die Bruttosumme der notleidenden Kundenausleihungen, die e<strong>in</strong>en Teil der direkten<br />

Kundenausleihungen darstellen, betrug zum 31.12.2010 <strong>in</strong>sgesamt 283,9 Millionen Euro.<br />

Gegenüber dem Vorjahresletzten stellt dies e<strong>in</strong>en Zuwachs von 4,45 Prozent dar. Leicht<br />

verm<strong>in</strong>dert hat sich der Anteil des Bruttobetrages der notleidenden Kundenausleihungen an den<br />

gesamten direkten Kundenausleihungen, welcher von 3,27 Prozent zum 31.12.2009 auf 3,17<br />

Prozent zum 31.12.2010 gesunken ist.<br />

Das Kundengeschäftsvolumen, das sich aus der Summe der verwalteten Kundenmittel und<br />

der direkten Kundenausleihungen ergibt, erreichte zum Bilanzstichtag 2010 die Gesamtsumme<br />

von 20,031 Milliarden Euro. Gegenüber dem 31.12.2009 konnte das Kundengeschäftsvolumen<br />

der RGO um 6,22 Prozent gesteigert werden.<br />

ZUSAMMENARBEIT IM VERBUND<br />

RVS, Raiffeisenverband Südtirol <strong>Genossenschaft</strong><br />

50 Jahre Raiffeisenverband Südtirol – e<strong>in</strong>e Erfolgsgeschichte:<br />

das abgelaufene Jahr 2010 stand im Zeichen des Jubiläums, wobei dieses mit e<strong>in</strong>igen<br />

Veranstaltungen begangen wurde. Den Höhepunkt bildete der Festakt am 10. Juni im<br />

Anschluss an die Vollversammlung im Kurhaus von Meran. Zu diesem Anlass wurde außer<br />

dem gewohnten Jahresbericht auch die Broschüre „Der Raiffeisenverband Südtirol“ und der<br />

Folder „Die Wirtschaftskraft der Raiffeisenorganisation Südtirol“ herausgegeben. Während die<br />

Broschüre die Entwicklung des Raiffeisen-<strong>Genossenschaft</strong>swesens streift und e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong><br />

die Tätigkeit des Raiffeisenverbandes und der Raiffeisenorganisation Südtirols bietet, zeigt der<br />

Folder die wichtigsten Zahlen der Raiffeisenorganisation, unterteilt nach <strong>Mit</strong>gliedsgruppen,<br />

auf. Die entsprechenden Zahlen verdeutlichen die wirtschaftliche, soziale und<br />

gesellschaftspolitische Rolle der Raiffeisenorganisation <strong>in</strong> Südtirol. Erwähnenswert ist auch<br />

die <strong>Mit</strong>te November stattgefundene wissenschaftliche Tagung an der Europäischen Akademie<br />

<strong>in</strong> Bozen, wobei die „Rolle und Bedeutung des genossenschaftlichen Unternehmens heute“ von<br />

<strong>in</strong>ternational anerkannten Experten sowie Vertretern von <strong>Genossenschaft</strong>en und zentralen<br />

Körperschaften erörtert wurden. Der Raiffeisenverband Südtirol hat anlässlich des Jubiläums<br />

auch das Standardwerk von Friedrich Wilhelm Raiffeisen „Die Darlehnskassen-Vere<strong>in</strong>e…“<br />

3


neu aufgelegt, welches im Dezember 2010 erschienen ist. Über das ganze Jahr h<strong>in</strong>durch<br />

wurden zahlreiche <strong>Mit</strong>glieder des Raiffeisenverbandes Südtirol <strong>in</strong> den lokalen Medien<br />

vorgestellt. Außerdem wurden Kulturreisen auf den Spuren von Friedrich Wilhelm Raiffeisen<br />

nach Neuwied organisiert, an denen Verwaltungs- Aufsichtsräte und Direktoren von<br />

<strong>Mit</strong>gliedsgenossenschaften teilgenommen haben. <strong>Mit</strong> den <strong>Mit</strong>arbeitern des<br />

Raiffeisenverbandes Südtirol wurde e<strong>in</strong>e Reise <strong>in</strong> die Poebene organisiert. Darüber h<strong>in</strong>aus gab<br />

es e<strong>in</strong>en Presseempfang und es wurde e<strong>in</strong>e Tonbildschau produziert. Im abgelaufenen Jahr gab<br />

es auch noch e<strong>in</strong>ige weitere Events, mittels welchen das Jubiläum gebührend begangen wurde.<br />

Im Jahr 2010 stand der Raiffeisenverband Südtirol wiederum den <strong>Raiffeisenkasse</strong>n <strong>in</strong> den zwei<br />

bewährten Leistungsfeldern, die <strong>Genossenschaft</strong>süberwachung als behördlicher Auftrag und<br />

die Leistungsverrichtung als statutarischer <strong>Mit</strong>gliederauftrag, zur Seite. Im Rahmen der<br />

<strong>Genossenschaft</strong>süberwachung wurden den <strong>Mit</strong>gliedsgenossenschaften die ordentliche und<br />

außerordentliche Revision sowie die Buch- und Bilanzabschlussprüfung zur Verfügung<br />

gestellt. Die Leistungsverrichtung im Rahmen des statutarischen <strong>Mit</strong>gliederauftrages be<strong>in</strong>haltet<br />

die Interessensvertretung, die Beratung und Betreuung und die Weiterbildung <strong>in</strong><br />

genossenschaftlichen, betriebswirtschaftlichen, rechtlichen und banktechnischen Belangen.<br />

Das Hauptaugenmerk aller Tätigkeiten des Raiffeisenverbandes lag darauf, Synergien zu<br />

nutzen, die Leistungsfähigkeit der <strong>Mit</strong>gliedsgenossenschaften zu unterstützen und die Stabilität<br />

dieser zu stärken.<br />

Im abgelaufenen Jahr wurden wichtige und ehrgeizige Projekte umgesetzt. Diese wurden<br />

teilweise durch Gesetzesnormen auferlegt, die Durchführung wesentlicher Maßnahmen war auf<br />

die Umsetzung strategischer Zielsetzungen ausgerichtet. Im E<strong>in</strong>klang mit den Vere<strong>in</strong>barungen,<br />

welche regelmäßig mit dem IT-Komitee getroffen werden, hat die Hauptabteilung Raiffeisen<br />

Informationssystem (RIS) umfangreiche Eigenentwicklungstätig-keiten <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit den<br />

Zahlungssystemen (Inkassomanagement bzw. elektronischer Inkassodienst), mit dem<br />

Wertpapierhandel „RTO – Raiffeisen Trad<strong>in</strong>g Onl<strong>in</strong>e“ <strong>in</strong> der Anwendung „ROB – Raiffeisen<br />

Onl<strong>in</strong>e Bank<strong>in</strong>g“, mit der Belegsteuerung, mit dem Meldewesen „PUMA2“ („Procedura<br />

Unificata Matrici Aziendali“), mit der Novellierung der Transparenzbestimmungen, mit dem<br />

Ausbau der Web-Infrastruktur, mit den Chipkarten, Pos und Bancomat, mit den F<strong>in</strong>anzanlagen<br />

und <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit anderen Anwendungen verrichtet. Die Zusammenführung der Daten der<br />

<strong>Raiffeisenkasse</strong>n Leifers und Branzoll-Auer <strong>in</strong> die neue <strong>Raiffeisenkasse</strong> Unterland und der<br />

Übergang der <strong>Raiffeisenkasse</strong> Lana zum Vollbenutzer wurden erfolgreich gemeistert.<br />

In der Hauptabteilung <strong>in</strong>terner Unternehmensservice wurden die neuen Systeme betreffend das<br />

Controll<strong>in</strong>g und die Umverteilung der Kosten <strong>in</strong> Zusammenhang mit der <strong>in</strong>ternen<br />

Leistungserbr<strong>in</strong>gung e<strong>in</strong>geführt. H<strong>in</strong>sichtlich der externen Leistungserbr<strong>in</strong>gung wurde e<strong>in</strong><br />

4


Leistungs- und Preiskatalog erstellt, der für e<strong>in</strong> hohes Maß an Transparenz sorgen wird. Die<br />

Kriterien für die <strong>in</strong>terne Zuweisung an die e<strong>in</strong>zelnen Abteilungen der öffentlichen Beiträge und<br />

der Beiträge durch die <strong>Mit</strong>glieder wurden neu def<strong>in</strong>iert. Außerdem wurde e<strong>in</strong> System zur<br />

Tätigkeitserfassung der <strong>Mit</strong>arbeiter e<strong>in</strong>geführt.<br />

Unter dem Vorsitz des Raiffeisenverbandes Südtirol setzte der Koord<strong>in</strong>ierungsausschuss für<br />

die Landwirtschaft, der Ende 2009 unter Teilnahme aller <strong>in</strong> der Landwirtschaft tätigen<br />

Verbänden <strong>in</strong>s Leben gerufen wurde, se<strong>in</strong>e Arbeit fort. In Zeiten der Globalisierung, der<br />

Konzentration wirtschaftlicher Abläufe, der steigenden Konkurrenz, der knapper werdenden<br />

f<strong>in</strong>anziellen Ressourcen ist es wichtig, dass die <strong>Genossenschaft</strong>en und Verbände e<strong>in</strong>heitlich<br />

auftreten und mit e<strong>in</strong>er Stimme sprechen, um ihre Interessen im Dienste der <strong>Mit</strong>glieder und<br />

Kunden zu wahren. In diesem S<strong>in</strong>ne wurden e<strong>in</strong>ige Projekte lanciert und abgeschlossen.<br />

Außerdem hat sich die Verbandsspitze mit dem Phänomen der Raumnot im Raiffeisenhaus<br />

ause<strong>in</strong>andergesetzt und nach langfristigen Lösungen gesucht. Nach mühsamen<br />

Vorbereitungstätigkeiten wurde mittlerweile e<strong>in</strong> Projekt erstellt, welches bereits e<strong>in</strong> positives<br />

Vorgutachten der Geme<strong>in</strong>detechniker erhalten hat. Die <strong>Mit</strong>arbeiter der Revisionsdirektion, mit<br />

Ausnahme deren Direktors, s<strong>in</strong>d bed<strong>in</strong>gt durch die Raumnot im Raiffeisenhaus bereits im<br />

Frühjahr 2010 <strong>in</strong> e<strong>in</strong> <strong>in</strong> unmittelbarer Nähe liegendes Gebäude übersiedelt, welches zu diesem<br />

Zwecke angemietet wurde.<br />

Aus der Hauptabteilung Fachberatung s<strong>in</strong>d die drei neuen Hauptabteilungen Recht, Steuerrecht<br />

sowie Personal- und Arbeitsrecht hervorgegangen. Im strategischen Organigramm des<br />

Raiffeisenverbandes Südtirol wurde außerdem e<strong>in</strong>e Vizedirektion vorgesehen. Dadurch ist die<br />

Unabhängigkeit der Revisionsdirektion vollzogen, so wie dies aufgrund der Bestimmungen zur<br />

gesetzlichen Rechnungsprüfung vorgesehen ist.<br />

Die Internetpräsenz des Raiffeisenverbandes Südtirol wurde im Jahr 2010 grundlegend<br />

geändert sodass der Verband mittlerweile über e<strong>in</strong>en eigenständigen Webauftritt verfügt. Auf<br />

der Webseite wurden neue Funktionalitäten geschaffen, so sche<strong>in</strong>en dar<strong>in</strong> z.B. alle <strong>Mit</strong>glieder<br />

namentlich auf.<br />

Im Berichtsjahr haben der Raiffeisenverband Südtirol und die Raiffeisen Landesbank Südtirol<br />

e<strong>in</strong>e strategisch wichtige Kooperation mit der Universität Innsbruck begonnen. Im Rahmen<br />

e<strong>in</strong>es Stiftungsvertrages wurde der Aufbau e<strong>in</strong>er Habilitationsstelle ermöglicht. Dadurch soll<br />

e<strong>in</strong> konkreter Beitrag zur zeitgemäßen Weiterentwicklung der genossenschaftlichen<br />

Unternehmensform geleistet werden. Gleichzeitig wird die Europäische Akademie Bozen den<br />

Themenschwerpunkt „<strong>Genossenschaft</strong>swesen“ <strong>in</strong> ihrem Institut für Regionalentwicklung und<br />

Standortmanagement aufnehmen. Beide Maßnahmen s<strong>in</strong>d aufe<strong>in</strong>ander abgestimmt und<br />

ermöglichen langfristige Forschung im Bereich <strong>Genossenschaft</strong>swesen.<br />

5


Grundsätzlich nahm die Verbandsarbeit im Jahr 2010 wiederum e<strong>in</strong>en guten Verlauf und die<br />

Leistungen, die der Raiffeisenverband Südtirol erbracht hat, deckten ausnahmslos alle jene<br />

Aufgaben ab, welche statutarisch festgeschrieben s<strong>in</strong>d.<br />

RLB, Raiffeisen Landesbank Südtirol AG<br />

Die Raiffeisen Landesbank Südtirol ist das zentrale Bank<strong>in</strong>stitut und Dienstleister,<br />

Produktentwickler und Produktanbieter der 48 Südtiroler <strong>Raiffeisenkasse</strong>n. Sie unterstützt -<br />

dem Grundsatz der Subsidiarität folgend - die <strong>Raiffeisenkasse</strong>n <strong>in</strong> ihrem Bankgeschäft. Damit<br />

schafft sie e<strong>in</strong>e wichtige Voraussetzung für die Leistungsfähigkeit und Selbstständigkeit der<br />

<strong>Raiffeisenkasse</strong>n.<br />

In der angespannten aktuellen Wirtschaftssituation suchten sowohl Private als auch<br />

Unternehmen verstärkt die Zusammenarbeit mit Raiffeisen. Die Raiffeisen Landesbank<br />

Südtirol arbeitete eng mit den <strong>Raiffeisenkasse</strong>n zusammen, um dieser wachsenden Nachfrage<br />

optimal gerecht zu werden. Die geme<strong>in</strong>same Vergabe von Konsortialkrediten und das Angebot<br />

komplexer F<strong>in</strong>anzierungsformen wurden weiter ausgebaut. Auch der Leas<strong>in</strong>gbereich wies e<strong>in</strong>e<br />

Nachfragesteigerung und gute Ergebnisse auf. Dementsprechend konnte die Raiffeisen<br />

Landesbank Südtirol auch im Jahr 2010 e<strong>in</strong>en Zuwachs der E<strong>in</strong>lagen und e<strong>in</strong> Wachstum des<br />

Kreditvolumens verzeichnen.<br />

Die Raiffeisen Landesbank Südtirol hat damit ihren Auftrag, der Unterstützung der Südtiroler<br />

Wirtschaft, <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit den <strong>Raiffeisenkasse</strong>n bestens erfüllt.<br />

Ziel blieb es, weiterh<strong>in</strong> qualitativ hochwertige und nachhaltige Kredite zu vergeben.<br />

Diesbezüglich bildeten das Risikomanagement und die Standardabläufe der Kreditverwaltung,<br />

die die Raiffeisen Landesbank Südtirol für die gesamte Raiffeisen Geldorganisation erarbeitet<br />

hat, e<strong>in</strong>en Arbeitsschwerpunkt im Jahr 2010. Der Ausbau der Rechtsabteilung und der<br />

Abteilung Kreditprüfung und die neue Abteilung „Sonderkredite“, konnten e<strong>in</strong>e noch bessere<br />

Unterstützung der <strong>Raiffeisenkasse</strong>n bei der Bewirtschaftung der Kredite bieten.<br />

Im Bereich F<strong>in</strong>anzen hat die Raiffeisen Landesbank Südtirol wieder ihren Auftrag als<br />

Liquiditätsausgleich- und Ref<strong>in</strong>anzierungsstelle der Raiffeisen Geldorganisation erfüllt. In der<br />

Wertpapiervermittlung wurden alle Aufträge der <strong>Raiffeisenkasse</strong>n effizient abgewickelt.<br />

Im Jahr 2010 zeigte sich, parallel zum stetigen Rückgang des bestehenden<br />

Liquiditätsüberschusses, e<strong>in</strong> Trend zur Verteuerung der Fremdmittelbeschaffung an den<br />

Kapitalmärkten. In Folge dessen hat die Raiffeisen Landesbank Südtirol verschiedene<br />

Maßnahmen ergriffen, um den Liquiditätsausgleich <strong>in</strong>nerhalb der Raiffeisen Geldorganisation<br />

sowie die Liquiditätsversorgung über den Markt sicherzustellen.<br />

Der von der Raiffeisen Landesbank Südtirol verwaltete „Raiffeisen Offener Pensionsfonds“<br />

zählte zum Jahresende 2010 über 14.000 <strong>Mit</strong>glieder und erreichte e<strong>in</strong> Fondsvermögen von<br />

6


knapp 169 Mio. Euro. Diese beachtlichen Ergebnisse s<strong>in</strong>d wesentlich auf den starken E<strong>in</strong>satz<br />

aller <strong>Raiffeisenkasse</strong>n im Bereich Vorsorge zurückzuführen. Alle drei L<strong>in</strong>ien konnten im<br />

abgelaufenen Jahr im Vergleich zu ihren Benchmarks gute Ergebnisse erzielen.<br />

Im Bereich Zahlungsverkehr hält die Raiffeisen Landesbank Südtirol europaweit mit den<br />

<strong>in</strong>novativsten Konzernen mit. Bei der Erarbeitung der Prozeduren zur Verwirklichung des<br />

e<strong>in</strong>heitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraums (SEPA) hat die Raiffeisen Landesbank Südtirol<br />

aktiv mit anderen Großbanken an den Tests teilgenommen und die Prozeduren erfolgreich für<br />

die Raiffeisen Geldorganisation umgesetzt.<br />

Die Zahlungsdienste-Richtl<strong>in</strong>ie („PSD, Payment Service Directive“), wurde Anfang 2010 <strong>in</strong><br />

das italienische Gesetz übernommen und trat am 1. März 2010 <strong>in</strong> Kraft. Sie bildet die<br />

Grundlage für die Schaffung e<strong>in</strong>es EU-weiten B<strong>in</strong>nenmarktes für den Zahlungsverkehr und<br />

dient der Harmonisierung der rechtlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen EU-Ländern.<br />

Die Raiffeisen Landesbank Südtirol hatte sich mit den Inhalten dieser Richtl<strong>in</strong>ie bereits seit<br />

längerem ause<strong>in</strong>andergesetzt und die Vorbereitungsarbeiten <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit der<br />

Hauptabteilung RIS, Raiffeisen Informationssystem, Hauptabteilung im Raiffeisenverband<br />

Südtirol, vorangetrieben. So konnten, trotz der verspäteten Veröffentlichung des Gesetzes, alle<br />

notwendigen Vorbereitungen getroffen, die Kunden rechtzeitig <strong>in</strong>formiert und die E<strong>in</strong>haltung<br />

der neuen Bestimmungen <strong>in</strong>nerhalb der gesamten Raiffeisen Geldorganisation gewährleistet<br />

werden.<br />

Das Thema ethisches Handeln <strong>in</strong> Unternehmen und an den F<strong>in</strong>anzmärkten hat <strong>in</strong> den letzten<br />

Jahren an Bedeutung gewonnen. Dieser Werte-Diskussion folgend hat die Raiffeisen<br />

Landesbank Südtirol im Jahr 2010 e<strong>in</strong>en Ethikkodex e<strong>in</strong>geführt.<br />

Ziel dieses Ethikkodexes ist es, die wesentlichen Werte und Handlungsgrundsätze, die seit<br />

ihrem Bestehen <strong>in</strong> der Raiffeisen Landesbank Südtirol gewachsen s<strong>in</strong>d und gelebt werden,<br />

niederzuschreiben und damit auch e<strong>in</strong>e schriftliche Richtl<strong>in</strong>ie und Orientierung für das<br />

Verhalten aller Akteure <strong>in</strong> der Bank zu geben. So erhalten und stärken wir das Vertrauen<br />

unserer Geschäftspartner langfristig und nachhaltig.<br />

Es ist der Raiffeisen Landesbank Südtirol auch im Jahr 2010 gelungen, die Kosten im Griff zu<br />

halten und die Ertragskraft zu stärken. Damit konnte das „Cost-Income“-Verhältnis wieder bei<br />

50% gehalten werden; e<strong>in</strong> hervorragender Wert, der die wettbewerbsfähige Basis für die<br />

weitere Entwicklung der Raiffeisen Landesbank Südtirol sichert.<br />

Die von der Raiffeisen Landesbank Südtirol gehaltenen strategischen Beteiligungen, vor allem<br />

jene an der Investitionsbank Trent<strong>in</strong>o-Südtirol AG und an der Alpenbank, waren im Jahr 2010<br />

erfolgreich und erwirtschafteten gute Renditen. <strong>Mit</strong> diesen Engagements deckt die Raiffeisen<br />

Landesbank Südtirol, stellvertretend für die gesamte Raiffeisen Geldorganisation, auf<br />

7


<strong>in</strong>direktem Weg die Geschäftsbereiche Firmenkunden und vermögende Privatkunden am<br />

Markt noch stärker ab.<br />

Im Jahr 2010 hat die Raiffeisen Landesbank Südtirol e<strong>in</strong> externes Rat<strong>in</strong>g durch die Agentur<br />

Moody’s durchführen lassen. Das Ergebnis, Bonitätsstufe „A2“ mit Ausblick „stabil“, stellt<br />

e<strong>in</strong>e höhere E<strong>in</strong>stufung als <strong>in</strong> den Jahren zuvor dar.<br />

Im Jahr 2010 unterzog die Banca d’Italia die Raiffeisen Landesbank Südtirol ihrer<br />

regelmäßigen Standard<strong>in</strong>spektion, deren Ergebnisse der Landesbank e<strong>in</strong> gutes Zeugnis<br />

ausstellten.<br />

Insgesamt hat die Raiffeisen Landesbank Südtirol das Jahr 2010 gut gemeistert und ihre Ziele<br />

erreicht.<br />

RVD, Raiffeisen Versicherungsdienst G.m.b.H.<br />

Die wirtschaftlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen verbesserten sich im Jahr 2010 zunehmend. Der<br />

Raiffeisen Versicherungsdienst hat se<strong>in</strong> Geschäft ausgebaut und se<strong>in</strong>e Position am Markt<br />

weiter stärken können. Der RVD ist das Versicherungs-Kompetenzzentrum <strong>in</strong>nerhalb der<br />

Raiffeisen Geldorganisation und versorgt se<strong>in</strong> Vertriebsnetz mit <strong>in</strong>novativen Produkten im<br />

Bereich der Vorsorge und der Absicherung und steht den <strong>Raiffeisenkasse</strong>n täglich <strong>in</strong> allen<br />

Belangen rund um die Abwicklung dieses Geschäftes zur Verfügung. Positive<br />

Geschäftsentwicklungen und gute Zuwachsraten können aus allen Versicherungssparten<br />

vorgewiesen werden. Die Prämiene<strong>in</strong>nahmen des Jahres 2010 erreichten 130 Mio. Euro. Das<br />

abgelaufene Jahr stellte für den RVD das zwanzigste Geschäftsjahr operativer Tätigkeit dar.<br />

ROL, Raiffeisen OnL<strong>in</strong>e <strong>Genossenschaft</strong><br />

Das neu geschaffene ROL-Unternehmensportal www.raiffeisen.net. hat sich im Laufe des<br />

Jahres als Market<strong>in</strong>g-Instrument voll bewährt. Dies zeigen die Besuchszahlen, die zwischen<br />

Januar und Dezember 2010 kont<strong>in</strong>uierlich anstiegen. An Werktagen verzeichnete raiffeisen.net<br />

deutlich mehr als 1.000 Besuche pro Tag. Dank regelmäßiger Pflege des Webauftritts war es<br />

möglich, den an der Informationstechnik (IT) <strong>in</strong>teressierten Besuchern täglich wechselnde<br />

News, aktuelle Inhalte und viele andere Mehrwertdienste im Bereich der Sicherheit zu bieten.<br />

Damit hat sich raiffeisen.net als Technologie-Portal der Raiffeisen-Gruppe etabliert.<br />

Unter den ROL-Diensten und -Produkten stand 2010 unter anderen der „Raiffeisen Channel“<br />

im Rampenlicht. Der „Channel“ wurde <strong>in</strong> Dutzenden <strong>Raiffeisenkasse</strong>n-Geschäftsstellen<br />

<strong>in</strong>stalliert und um neue, Raiffeisen-nahe Inhalte erweitert. Dazu gehören die Anzeige der<br />

Veranstaltungen des Raiffeisen-Kartenreservierungssystems und die Anzeige der Inserate des<br />

Immobilienportals „Wohnen <strong>in</strong> Südtirol“. Gleichzeitig wurde erstmals der „Info-Channel“ -<br />

e<strong>in</strong>e Variante für Firmenkunden außerhalb der RGO - auf den Markt gebracht. Zu den 2010<br />

neu e<strong>in</strong>geführten Diensten zählt das Raiffeisen Videokonferenz System für Firmenkunden, das<br />

8


<strong>in</strong> Zusammenarbeit mit der Hauptabteilung RIS angeboten wird. In Zusammenarbeit mit den<br />

<strong>Raiffeisenkasse</strong>n wurde außerdem das Angebot des E-Mail-Postfachs auf alle Raiffeisen-<br />

Kunden ausgedehnt. Damit wurde e<strong>in</strong> <strong>in</strong>novatives Instrument für die Zielgruppe Jugend<br />

geschaffen.<br />

ROL hat auch 2010 mit großem E<strong>in</strong>satz am Ausbau des Breitbandnetzes der<br />

Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft BB44+ gearbeitet. Das Funknetz wurde weiter ausgebaut. Dabei kam an<br />

mehreren Standorten Glasfasertechnologie sowie die neue lizenzierte WiMax-Technologie zum<br />

E<strong>in</strong>satz. Weiters führte ROL <strong>in</strong> den vom Funksignal nicht erreichten Gebieten e<strong>in</strong>e Satelliten-<br />

Lösung für se<strong>in</strong>e Kunden e<strong>in</strong>. Die Zahl der BB44+-Kunden hat im Laufe des Jahres 2010 die<br />

5.000er-Marke überschritten.<br />

Intern arbeitete ROL an der Qualifizierung se<strong>in</strong>er <strong>Mit</strong>arbeiter. Rund e<strong>in</strong> Viertel der Belegschaft<br />

besuchte im Laufe des Jahres e<strong>in</strong>en Projektmanagement-Lehrgang und bestand die<br />

anschließende Zertifizierungsprüfung. Das Service Center konnte se<strong>in</strong>e Erreichbarkeit als<br />

Anlaufstelle für <strong>Raiffeisenkasse</strong>n und Kunden spürbar steigern. Auf das gesamte Jahr<br />

berechnet lag die Erreichbarkeit bei stolzen 98,5 Prozent.<br />

Situation, Entwicklung und Marktstellung unserer <strong>Raiffeisenkasse</strong><br />

Bankgeschäft<br />

Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte unsere <strong>Raiffeisenkasse</strong> e<strong>in</strong>e zufriedenstellende<br />

Entwicklung verzeichnen. Der Z<strong>in</strong>süberschuss hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 265.029<br />

Euro verr<strong>in</strong>gert. Die Provisionserlöse beliefen sich im Geschäftsjahr auf 1.079.404 Euro. 11,77<br />

% der erwirtschafteten Provisionen stammen aus dem Wertpapiergeschäft, 16,31 % aus dem<br />

Versicherungsbereich, 7,55 % aus dem Kreditleihegeschäft; die restlichen 64,37 % der<br />

Provisionen stammen aus verschiedenen anderen Bankdiensten und bankfremden Diensten.<br />

Die Kundenforderungen (Brutto) erreichten zum Bilanzstichtag 121.785.635 Euro, die direkten<br />

Kundenverb<strong>in</strong>dlichkeiten (direkte Kundene<strong>in</strong>lagen und Obligationen Gegenpartei Kunden)<br />

betrugen 131.037.550 Euro. Die Forderungen an Banken beliefen sich auf 15.823.391 Euro, die<br />

Verb<strong>in</strong>dlichkeiten gegenüber Banken (e<strong>in</strong>schließlich Obligationen Gegenpartei Banken) auf<br />

6.249.926 Euro.<br />

Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben sich die Kundenforderungen um -2,06 % im Vergleich<br />

zum Vorjahr verändert. Die direkten Kundenverb<strong>in</strong>dlichkeiten verzeichneten gegenüber dem<br />

Vorjahr e<strong>in</strong> Plus von 3,12 %, die <strong>in</strong>direkten Kundenverb<strong>in</strong>dlichkeiten haben zum<br />

Bilanzstichtag e<strong>in</strong>en Stand von 31.680.279 Euro erreicht, was e<strong>in</strong>er Veränderung von 20,62 %<br />

gegenüber dem Vorjahr entspricht.<br />

Im Geschäftsjahr ist das bilanzielle Eigenkapital der <strong>Raiffeisenkasse</strong> auf 21.368.731 Euro<br />

angewachsen; das aufsichtsrechtliche Eigenkapital beträgt zum Bilanzstichtag 21.607.426<br />

9


Euro. Die bilanzielle Eigenkapitalquote hat sich im Geschäftsjahr zur Bilanzsumme auf 13,26<br />

% verändert, was e<strong>in</strong>er Verschlechterung gegenüber dem Vorjahr von -0,27 % entspricht.<br />

Wertpapierdienstleistungen:<br />

Die <strong>Raiffeisenkasse</strong> war im Berichtsjahr zur Ausübung der nachfolgenden<br />

Wertpapierdienstleistungen zugelassen:<br />

- Platzierung ohne feste Übernahmeverpflichtung bzw. Garantieübernahme gegenüber<br />

dem Emittenten (Artikel 1 Abs. 5 Buchstabe c-bis FimaG);<br />

- Annahme und Übermittlung von Aufträgen (Artikel 1 Abs. 5 Buchstabe e FimaG);<br />

- Anlageberatung (Artikel 1 Abs. 5 Buchstabe f FimaG);<br />

Sie bot ihren Kunden darüber h<strong>in</strong>aus die Verwahrung und Verwaltung von Wertpapieren an.<br />

Die Verordnung Nr. 17297 vom 28.04.2010 der Consob wurde umgesetzt und die dar<strong>in</strong><br />

geforderten <strong>Mit</strong>teilungspflichten erfüllt. Außerdem hat die Compliance-Stelle ihre Tätigkeit<br />

fortgesetzt.<br />

Unsere <strong>Raiffeisenkasse</strong> hat im vergangenen Jahr e<strong>in</strong> Paket von Versicherungspolizzen<br />

„Allianz“ übernommen und damit im Versicherungsbereich den Stand festigen und die<br />

Dienstleistung für die <strong>Mit</strong>glieder und Kunden erweitern können.<br />

Aus Gesamtsicht ist es der <strong>Raiffeisenkasse</strong> im abgelaufenen Geschäftsjahr trotz der<br />

schwierigen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen gelungen, ihren <strong>Mit</strong>gliedern und Kunden die gewünschten<br />

Bank- und F<strong>in</strong>anzdienstleistungen im Lichte der genossenschaftlichen Pr<strong>in</strong>zipien<br />

bereitzustellen.<br />

E<strong>in</strong>e nicht unbeachtliche Herausforderung für unsere <strong>Raiffeisenkasse</strong> s<strong>in</strong>d die komplexen<br />

Zusammenhänge und die damit verbundene Verwaltungsarbeit. Um diese herausfordernde<br />

Aufgabe meistern zu können, haben unsere <strong>Mit</strong>arbeiter auch im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />

laufend an Aus- und Weiterbildungen teilgenommen, um sicherzustellen, dass die Qualität der<br />

angebotenen Bank- und F<strong>in</strong>anzdienstleistungen den Ansprüchen der <strong>Mit</strong>glieder und Kunden<br />

entsprechen; Aufgrund der Bilanzdaten und unserer Marktentwicklung sehen wir unsere<br />

Betriebsstrategie bestätigt.<br />

Wirtschaftlicher Gesamtverlauf der <strong>Raiffeisenkasse</strong><br />

Die wirtschaftlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen, die das <strong>in</strong>ternationale und nationale Umfeld prägen,<br />

machen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er globalisierten Welt auch vor unserem Tätigkeitsgebiet nicht Halt. Im Lichte<br />

der allgeme<strong>in</strong>en Entwicklung ist es uns gelungen, unsere Marktposition leicht ausbauen, wie<br />

aus der Zusammenfassung der nachfolgenden Bilanzdaten entnommen werden kann.<br />

Angaben zur Bilanz und zur Gew<strong>in</strong>n- und Verlustrechnung<br />

Bilanzpositionen<br />

Bestand <strong>in</strong> Euro zum Bestand <strong>in</strong> Euro zum Veränderung zum<br />

31.12.2010<br />

31.12.2009<br />

Vorjahr <strong>in</strong><br />

10


Prozent<br />

Forderungen an Kunden (Brutto) 121.785.635 124.352.251 (2,06)<br />

Eigene Wertpapiere 32.069.666 24.836.882 29,12<br />

Kundene<strong>in</strong>lagen 131.037.550 126.955.571 3,22<br />

Indirekte E<strong>in</strong>lagen 31.680.279 26.264.369 20,62<br />

Kundengeschäftsvolumen 284.503.464 277.572.192 2,54<br />

Bilanzielles Eigenkapital 21.368.731 21.266.906 0,48<br />

Gew<strong>in</strong>n/Verlust nach Steuern 441.812 (56.987)<br />

Bilanzsumme 161.193.901 157.181.320 2,55<br />

Eckdaten der GuV-Rechnung Bestand <strong>in</strong> Euro zum<br />

31.12.2010<br />

Bestand <strong>in</strong> Euro zum<br />

31.12.2009<br />

Veränderung zum<br />

Vorjahr <strong>in</strong><br />

Prozent<br />

Z<strong>in</strong>süberschuss 3.270.617 3.535.645 (7,50)<br />

Provisionsüberschuss 974.434 824.264 18,22<br />

Wertberichtigung<br />

auf<br />

(269.117) (1.312.247) (79,49)<br />

Kundenforderungen<br />

Nettoergebnis F<strong>in</strong>anzgebarung 4.012.214 3.218.475 24,66<br />

Betriebskosten (3.418.343) (3.276.819) 4,32<br />

Steuern (151.182) 1.279<br />

Gew<strong>in</strong>n/Verlust des Geschäftsjahres 441.812 (56.987)<br />

Kreditleihgeschäft<br />

Bestand <strong>in</strong> Euro zum<br />

31.12.2010<br />

Bestand <strong>in</strong> Euro zum<br />

31.12.2009<br />

Veränderung zum<br />

Vorjahr <strong>in</strong><br />

Prozent<br />

Geleistete Bürgschaften 10.712.321 12.133.670 (11,71)<br />

Wie Sie aus den o. a. Daten entnehmen können, hatte unsere <strong>Raiffeisenkasse</strong> im Geschäftsjahr<br />

2010 e<strong>in</strong>e besonders positive Entwicklung, mit überdurchschnittlichen Zuwächsen, bei den<br />

direkten und <strong>in</strong>direkten Kundene<strong>in</strong>lagen zu verzeichnen. In diesen Bereichen lag die<br />

Entwicklung der <strong>Raiffeisenkasse</strong> über dem Durchschnitt der <strong>Raiffeisenkasse</strong>n, während die<br />

Entwicklung im Bereich Kredite rückläufig war, was auf die Investitionszurückhaltung der<br />

Unternehmen und der Privaten <strong>in</strong> unserem Tätigkeitsgebiet zurückzuführen ist und damit<br />

weniger zufriedenstellend verlief.<br />

Detailangaben zu den Kundenforderungen<br />

Bestand zum 31.12.2010 <strong>in</strong> Euro Prozentuelle Veränderung gegenüber<br />

Technische Form<br />

dem Vorjahr<br />

11


K/K-Kredite 43.752.618 (6,41)<br />

Darlehen 73.124.540 1,11<br />

Wechselportefeuilles 131.565 11,97<br />

Notleidende<br />

3.696.109 (3,19)<br />

Kundenforderungen<br />

Andere Kundenforderungen 1.080.802 (19,74)<br />

Detailangaben zu den direkten Kundenverb<strong>in</strong>dlichkeiten<br />

Bestand zum 31.12.2010 <strong>in</strong> Euro Prozentuelle Veränderung gegenüber<br />

Technische Form<br />

dem Vorjahr<br />

Spare<strong>in</strong>lagen 20.172.694 16,69<br />

Sparbriefe 2.557.555 (29,64)<br />

K/K-E<strong>in</strong>lagen 49.695.644 6,82<br />

Depots <strong>in</strong> Valuta 58.650 2,13<br />

Festgeld 210.599 255,17<br />

Bankobligationen<br />

48.188.924 (7,87)<br />

Gegenpartei Kunden<br />

Pensionsgeschäfte 5.930.468 11,18<br />

Andere<br />

Kundenverb<strong>in</strong>dlichkeiten<br />

4.222.916 93,71<br />

Analyse der Erfolgsrechnung<br />

Im Berichtsjahr kann die Ertragslage unserer <strong>Raiffeisenkasse</strong>, unter Berücksichtigung des<br />

Verlaufs der allgeme<strong>in</strong>en Z<strong>in</strong>sentwicklung am F<strong>in</strong>anz- und Kapitalmarkt, als zufriedenstellend<br />

bezeichnet werden. Auf die Bilanzsumme gerechnet betrug der Cash Flow 1,95 %.<br />

Die Durchschnittsverz<strong>in</strong>sung der direkten Kundenverb<strong>in</strong>dlichkeiten betrug 1,32 %, wobei die<br />

Spare<strong>in</strong>lagen mit 0,67 %, die Sparbriefe mit 2,15 %, die K/K-E<strong>in</strong>lagen mit 0,44 %, die<br />

Bankobligationen Gegenpartei Kunden mit 2,43 % und die Pensionsgeschäfte mit 1,17 %<br />

verz<strong>in</strong>st wurden. Die Durchschnittsverz<strong>in</strong>sung der Kundenforderungen betrug 3,57 %, wobei<br />

die Durchschnittsverz<strong>in</strong>sung bei den K/K-Krediten 3,92 %, bei den Darlehen 3,43 % und bei<br />

den Wechseldiskonten 4,72 % betrug. Bei den Kundenforderungen <strong>in</strong> Fremdwährung betrug<br />

die Durchschnittsverz<strong>in</strong>sung 2,31 %.<br />

Der Verlauf des Provisionsgeschäfts kann im Berichtsjahr als gut bezeichnet werden.<br />

Besonders gute Ergebnisse konnten <strong>in</strong> den nachfolgenden Bereichen erzielt werden.<br />

- die Vermittlung von Versicherungsprodukten mit 176.056 Euro Provisionse<strong>in</strong>nahmen<br />

- die Vermittlung von Wertpapieren und Vertrieb von Investmentfonds mit 127.082 Euro<br />

- auf Kontoführungsspesen mit 427.339 Euro<br />

12


- auf Inkasso- und Zahlungsdienstleistungen mit 265.063 Euro<br />

Die Betriebskosten beliefen sich im Berichtsjahr auf 3.418.343 Euro, was e<strong>in</strong>er Veränderung<br />

gegenüber dem Vorjahr von 4,32 % entspricht. Im E<strong>in</strong>zelnen beliefen sich<br />

- die Personalkosten auf 2.010.021 Euro<br />

- die Sachkosten auf 1.396.308 Euro und<br />

- die Abschreibungen auf 249.076 Euro.<br />

Die anderen betrieblichen Aufwendungen betrugen 52.294 Euro, die anderen betrieblichen<br />

Erträge 289.356 Euro.<br />

Hauptrisiken und Unsicherheiten, denen die <strong>Raiffeisenkasse</strong> begegnet<br />

Zu den Hauptrisiken, mit denen die <strong>Raiffeisenkasse</strong> konfrontiert ist, zählen die konjunkturellen<br />

Veränderungen im <strong>in</strong>ternationalen, nationalen und lokalen Bereich. Außerdem stellt die von<br />

der F<strong>in</strong>anzkrise ausgelöste Wirtschaftskrise e<strong>in</strong>e große Herausforderung dar. Ebenso macht<br />

sich die Globalisierung immer stärker spürbar, der sich auch die <strong>Mit</strong>glieder und Kunden<br />

unserer Bank sowie die Bank selbst zu stellen haben.<br />

Unsere Risikokonzentration stellt sich wie folgt dar:<br />

Sektoren Nettobeträge Positionen <strong>in</strong> %<br />

LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT, FISCHEREI 8.262.337 180 7,01<br />

VERARBEITENDES GEWERBE/HERSTELLUNG VON<br />

WAREN 12.506.803 97 10,61<br />

ENERGIEVERSORGUNG 8.224.568 7 6,98<br />

BAUGEWERBE 12.025.710 105 10,20<br />

HANDEL, REPARATUR VON KRAFTWAGEN UND<br />

KRAFTRAEDERN 7.896.689 77 6,70<br />

VERKEHR UND LAGERUNG 3.176.697 37 2,69<br />

GASTGEWERBE/BEHERBERGUNG UND GASTRONOMIE 31.477.324 186 26,70<br />

INFORMATION UND KOMMUNIKATION 2.067 2 0,00<br />

ERBRINGUNG VON FINANZ- UND<br />

VERSICHERUNGSDIENSTLEIST. 232.470 5 0,20<br />

GRUNDSTUECKS- UND WOHNUNGSWESEN 3.504.761 11 2,97<br />

ERBRINGUNG VON FREIB., WISSENSCH., TECHN.<br />

DIENSTLEIST. 172.887 6 0,15<br />

VERMIETUNG, REISEBUEROS, UNTERSTUETZENDE<br />

DIENSTLEIST. 292.608 5 0,25<br />

ERZIEHUNG UND UNTERRICHT 53.922 4 0,05<br />

GESUNDHEITS- UND SOZIALWESEN 64.309 2 0,05<br />

KUNST, SPORT, UNTERHALTUNG UND ERHOLUNG 259.470 2 0,22<br />

ERBRINGUNG VON SONSTIGEN DIENSTLEISTUNGEN 603.823 12 0,51<br />

OEFFENTLICHE KOERPERSCHAFTEN 1.018.658 6 0,86<br />

13


ANDERE FINANZGESELLSCHAFTEN 2.391.766 1 2,03<br />

KOERPERSCHAFTEN OHNE GEWINNZWECK 231.388 9 0,20<br />

PRIVATKUNDEN 25.485.483 599 21,62<br />

GESAMT 117.883.739 1.353 100,00<br />

- Nach Großkrediten:<br />

Betrag <strong>in</strong> Tsd. Euro % am Gesamtvolumen<br />

Tourismus 13.407.863 23,12<br />

Baugewerbe 6.480.880 11,18<br />

Industrie 8.749.953 15,09<br />

Banken 7.799.615 13,45<br />

Transporte 4.390.497 7,57<br />

Energiewirtschaft 7.510.338 12,95<br />

Leas<strong>in</strong>g 4.813.836 8,30<br />

Immobilienverwaltung 2.228.867 3,84<br />

Handwerk 2.611.107 4,50<br />

Entwicklung der Hauptaggregate der Übersicht zu den Veränderungen der Posten des<br />

Eigenkapitals gegenüber dem Vorjahr<br />

Posten Betrag <strong>in</strong> Euro Veränderung <strong>in</strong> Prozent<br />

gegenüber dem Vorjahr<br />

Rücklagen 21.170.148 (0,27)<br />

Bewertungsrücklagen (264.320) 256,79<br />

Kapital<strong>in</strong>strumente --- ---<br />

Aufpreis Geschäftsanteile 21.091 7,36<br />

Gew<strong>in</strong>n (Verlust) des Geschäftsjahres 441.812<br />

Eigenkapital 21.368.731 0,49<br />

Entwicklung der Hauptaggregate der Kapitalflussrechnung gegenüber dem Vorjahr<br />

Posten Geschäftstätigkeit Betrag <strong>in</strong> Euro Veränderung <strong>in</strong> Prozent<br />

gegenüber dem Vorjahr<br />

Geschäftstätigkeit 1.285.193 27,30<br />

<strong>Mit</strong>telherkunft/-verwendung von aktiven (5.849.722) 14,51<br />

F<strong>in</strong>anz<strong>in</strong>strumenten<br />

<strong>Mit</strong>telherkunft/-verwendung von passiven 4.762.202 24,87<br />

F<strong>in</strong>anz<strong>in</strong>strumenten<br />

Nettomittelherkunft/-verwendung aus der<br />

Geschäftstätigkeit<br />

197.673 (29,47)<br />

14


Posten Investitionstätigkeit Betrag <strong>in</strong> Euro Veränderung <strong>in</strong> Prozent<br />

gegenüber dem Vorjahr<br />

Verschiedene <strong>Mit</strong>telherkunft (877) (1.224,28)<br />

Verschiedene <strong>Mit</strong>telverwendung (527.383) 549,02<br />

Nettomittelherkunft/-verwendung aus (528.260) 550,72<br />

Investitionstätigkeit<br />

Posten F<strong>in</strong>anzierungstätigkeit Betrag <strong>in</strong> Euro Veränderung <strong>in</strong> Prozent<br />

gegenüber dem Vorjahr<br />

Verschiedene Ankäufe 1.473 (45,77)<br />

Verschiedene Verkäufe --- ---<br />

Nettomittelherkunft/-verwendung aus der<br />

F<strong>in</strong>anzierungstätigkeit<br />

1.473 (103,43)<br />

Nettomittelherkunft/-verwendung<br />

des Geschäftsjahres<br />

Euro (329.114)<br />

Veränderung <strong>in</strong> % gegenüber dem<br />

Vorjahr<br />

(19,61) %<br />

Ausblick - voraussichtliche Geschäftsentwicklung 2011<br />

Das Geschäftsjahr 2011 wird geprägt se<strong>in</strong> von e<strong>in</strong>er mäßigen Z<strong>in</strong>ssteigerung und e<strong>in</strong>er leicht<br />

steigenden Inflation. Die leicht steigenden Z<strong>in</strong>sen werden das Ertragsniveau stabilisieren bzw.<br />

leicht erhöhen. Das Z<strong>in</strong>sergebnis wird leicht ansteigen.<br />

E<strong>in</strong>ige Unternehmen werden Investitionen vornehmen, vorallem im Tourismusbereich. Wir<br />

erwarten e<strong>in</strong> mäßiges Wirtschaftswachstum, was weiterh<strong>in</strong> für e<strong>in</strong>e Entspannung auf dem<br />

Kreditsektor sorgen wird. Dieses Umfeld und unser voller E<strong>in</strong>satz durch <strong>in</strong>tensive Beratung<br />

unserer Kunden, aufmerksamer Beobachtung des Kreditportfolios und des Marktumfeldes<br />

werden wir diese Entwicklung versuchen positiv zu nutzen. Das Kreditneugeschäft unterlegen<br />

wir e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tensiven Beratung unserer Kunden, erhöhter Vorsicht und e<strong>in</strong>er strengen Prüfung.<br />

Wir rechnen für das laufende Jahr mit ke<strong>in</strong>em Kreditwachstum. Die Primäre<strong>in</strong>lagen sollen um<br />

gut 3 % und die <strong>in</strong>direkten E<strong>in</strong>lagen um ca. 6 % zulegen. Die Bruttoz<strong>in</strong>sspanne wird auf dem<br />

Niveau des vergangenen Jahres bei ca. 2 % verharren. Die Provisionsspanne wird auf<br />

ähnlichem Niveu wie 2010 verbleiben und somit rechnen wir mit e<strong>in</strong>er Bruttoertragsspanne<br />

von 2,63 % nach 2,66 % im abgelaufenen Jahr. Nach Abzug der Betriebskosten rechnen wir<br />

mit e<strong>in</strong>em Bruttoergebnis aus der normalen Geschäftstätigkeit von knapp 900 Tsd. Euro, was<br />

<strong>in</strong> etwa dem Ergebnis des Jahres 2010 entspricht.<br />

Forschungs- und Entwicklungsarbeiten<br />

In diesem Bereich wurden ke<strong>in</strong>e direkten Ausgaben getätigt. Entwicklungsarbeiten werden im<br />

Raiffeisenverband vorangetrieben.<br />

15


Anzahl und Nom<strong>in</strong>alwert der von uns gehaltenen eigenen Aktien und/oder Aktien an<br />

herrschenden Unternehmen<br />

Die <strong>Genossenschaft</strong>sbeteiligung besteht aus 1.185 Aktien zu je 2,58 Euro. Jedes <strong>Mit</strong>glied<br />

besitzt nur 1 (e<strong>in</strong>e) Aktie. Die <strong>Raiffeisenkasse</strong> hält ke<strong>in</strong>e eigenen Aktien. Die <strong>Genossenschaft</strong><br />

ist von ke<strong>in</strong>em Unternehmen im S<strong>in</strong>ne des Art. 2359 ZGB beherrscht.<br />

Im Berichtsjahr wurden weder eigene Aktien, noch Aktien an herrschenden Unternehmen gebzw.<br />

verkauft.<br />

Beziehungen zu abhängigen Unternehmen<br />

Die <strong>Raiffeisenkasse</strong> hält e<strong>in</strong>e 100%ige Beteiligung an der Vitem GmbH. Die Gründung der<br />

Gesellschaft erfolgte im November 2010 zum Zwecke Immobilien von <strong>in</strong> Schwierigkeiten<br />

geratenen Kreditnehmern immer dann zu erwerben, wenn es s<strong>in</strong>nvoll ersche<strong>in</strong>t. Ziel ist die<br />

Ausschaltung der Spekulation bei Zwangsversteigerungen, die zum Nachteil der<br />

<strong>Raiffeisenkasse</strong> se<strong>in</strong> können. Alle<strong>in</strong>verwalter ist der Obmann der <strong>Raiffeisenkasse</strong>. Außer der<br />

Gründung der Gesellschaft fand im Geschäftsjahr ke<strong>in</strong>e Tätigkeit statt. Die Bilanz der VITEM<br />

GmbH schloss mit e<strong>in</strong>em Verlust von € 2.246,19. Die Beteiligung der <strong>Raiffeisenkasse</strong> mit der<br />

VITEM GmbH ist im Posten 100 der Aktiva ausgewiesen.<br />

Fundamental<strong>in</strong>dikatoren und Personal- und Sozialbericht<br />

Fundamental<strong>in</strong>dikatoren<br />

Nachfolgend wollen wir Ihnen e<strong>in</strong>ige Fundamental<strong>in</strong>dikatoren unserer <strong>Raiffeisenkasse</strong><br />

aufzeigen:<br />

- Eigenkapitalunterlegung <strong>in</strong> Prozent (Solvabilitätskoeffizient) 16,34 %<br />

- Cost-Income-Ratio (CIR) = Betriebskosten zu Betriebserträgen 80,90%<br />

- Return on Equity (ROE) = Gew<strong>in</strong>n zum Eigenkapital 2,07%<br />

- Return on Investment (ROI) 0,37%<br />

Vermögensstruktur unserer <strong>Raiffeisenkasse</strong><br />

Bilanzielles Eigenkapital € 21.368.731<br />

Aufsichtsrechtliche Eigenmittel € 21.607.426<br />

Davon: Kernkapital (Tier I) € 21.474.793<br />

Ergänzungskapital (Tier II) € 132.633<br />

Nutzbare Drittrangmittel (Tier III) € ---<br />

Personal- und Sozialbericht<br />

Zum Bilanzstichtag waren <strong>in</strong> unserer <strong>Raiffeisenkasse</strong> 36 <strong>Mit</strong>arbeiter (<strong>in</strong>clusive 3<br />

16


Raumpfleger<strong>in</strong>nen) beschäftigt, was e<strong>in</strong>er Veränderung von 3 % gegenüber dem Bilanzstichtag<br />

des Vorjahres entspricht. Von ihnen hatten 6 <strong>Mit</strong>arbeiter e<strong>in</strong>en Part Time Vertrag, e<strong>in</strong>e<br />

<strong>Mit</strong>arbeiter<strong>in</strong> war <strong>in</strong> Mutterschaft.<br />

Die Ursachen für die Veränderungen der <strong>Mit</strong>arbeiterzahl liegen <strong>in</strong> der Vorbeugung e<strong>in</strong>er<br />

weiteren Mutterschaft; e<strong>in</strong> Banklehrl<strong>in</strong>g wurde e<strong>in</strong>gestellt.<br />

E<strong>in</strong> besonderes Anliegen war uns die Aus- und Weiterbildung der <strong>Mit</strong>arbeiter, um den<br />

<strong>Mit</strong>gliedern und Kunden mit fachlicher und sozialer Kompetenz zur Seite stehen zu können.<br />

Organisationsstruktur unserer <strong>Raiffeisenkasse</strong><br />

Wir bieten unseren <strong>Mit</strong>gliedern und Kunden <strong>in</strong> 5 Zweigstellen und 4 Bancomatschaltern <strong>in</strong><br />

weiteren Standorten die unterschiedlichsten Bank- und F<strong>in</strong>anzdienstleistungen an. Darüber<br />

h<strong>in</strong>aus stehen unseren <strong>Mit</strong>gliedern und Kunden <strong>in</strong> den verschiedensten Zweigstellen unsere<br />

Berater zur Abklärung der verschiedensten Fragen, auch <strong>in</strong> Banknebendiensten, mit Rat und<br />

Tat zur Seite. Ebenso steht unseren Kunden das Raiffeisen Onl<strong>in</strong>e Bank<strong>in</strong>g zur Verfügung, das<br />

es denselben ermöglicht, rund um die Uhr Bankgeschäfte zu tätigen. Im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr waren wir laufend bemüht, die Arbeitsabläufe den sich ständig verändernden<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen anzupassen und das Back Office weiter zu standardisieren und<br />

rationalisieren, um unsere Leistungsqualität zu sichern. Es ist uns e<strong>in</strong> großes Anliegen, unsere<br />

<strong>Mit</strong>glieder und Kunden beratend zu begleiten und durch ständige Optimierung unserer<br />

Betriebsabläufe Nutzen für dieselben zu stiften.<br />

Angaben über Ziele und Politiken der <strong>Raiffeisenkasse</strong> h<strong>in</strong>sichtlich Übernahme, Verwaltung<br />

und Deckung der F<strong>in</strong>anzrisiken<br />

a) Ziele und Politiken des Unternehmens h<strong>in</strong>sichtlich der Verwaltung der F<strong>in</strong>anzrisiken<br />

e<strong>in</strong>schließlich der Deckungspolitiken für jede e<strong>in</strong>zelne Hauptkategorie der vorgesehenen<br />

Geschäftsfälle:<br />

Die Veranlagung der freien <strong>Mit</strong>tel der <strong>Raiffeisenkasse</strong> zielt, <strong>in</strong> Ableitung der<br />

Unternehmensphilosophie sowie <strong>in</strong> Beachtung der statutarischen und aufsichtsrechtlichen<br />

Bestimmungen, auf e<strong>in</strong>e angemessene Rentabilität und Risikoe<strong>in</strong>grenzung ab, wobei jedoch<br />

grundsätzlich die Wertpapierveranlagung lediglich als ergänzend zum Kreditgeschäft<br />

betrachtet wird. Die Liquiditätspolitik und das Wertpapier-Eigengeschäft s<strong>in</strong>d nach dem<br />

Pr<strong>in</strong>zip e<strong>in</strong>er gesunden und vorsichtigen Verwaltung ausgerichtet. Im Rahmen unseres<br />

operativen Geschäftes werden Z<strong>in</strong>sänderungsrisiken durch den E<strong>in</strong>satz von Swaps als<br />

Sicherungsgeschäfte begrenzt bzw. ausgeschaltet.<br />

b) Risikoexposition des Unternehmens gegenüber dem Preisrisiko, dem Kreditrisiko, dem<br />

Liquiditätsrisiko und dem Risiko der Veränderung der F<strong>in</strong>anzflüsse:<br />

Preisrisiko<br />

17


Das Bankportfolio be<strong>in</strong>haltet spezielle Typologien von Investitionen <strong>in</strong> F<strong>in</strong>anz<strong>in</strong>strumente,<br />

welche aus Gründen strategischer Überlegungen für e<strong>in</strong>en mittel- bis langfristigen Zeitraum<br />

gehalten werden. Dies s<strong>in</strong>d zum Großteil Beteiligungen <strong>in</strong> Gesellschaften, die dem<br />

<strong>Genossenschaft</strong>swesen zuordenbar s<strong>in</strong>d oder die der Entwicklung der <strong>Raiffeisenkasse</strong> dienen.<br />

Aufgrund der aktuellen Operativität der <strong>Raiffeisenkasse</strong> werden zum Bilanzstichtag ke<strong>in</strong>e<br />

Derivate zur Deckung des Preisrisikos gehalten.<br />

Kreditrisiko<br />

Das Kreditrisiko ist durch die schwierige wirtschaftliche Situation gestiegen. Die Probleme bei<br />

den Kreditnehmern s<strong>in</strong>d jedoch die gleichen der vorherigen Jahre, sprich<br />

Größenordnung:<br />

Viele Betriebe haben aufgrund der Größenordnung Probleme mit der Produktivität, da es ihnen<br />

<strong>in</strong> den meisten Fällen nicht möglich ist, notwendige Strukturkosten auf e<strong>in</strong> genügend großes<br />

Geschäftsvolumen zu verteilen. Die ger<strong>in</strong>ge Größenordnung br<strong>in</strong>gt des weiteren e<strong>in</strong> Problem<br />

der ger<strong>in</strong>gen Reichweite, das es e<strong>in</strong>em Unternehmen nicht möglich macht, im Krisenfall auf<br />

andere Märkte auszuweichen, so dass es daher auf Aufträge <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em engen E<strong>in</strong>zugsgebiet<br />

angewiesen ist und diese dann unter Bed<strong>in</strong>gungen akzeptieren muss, die die Rentabilität<br />

bee<strong>in</strong>trächtigen.<br />

Mängel <strong>in</strong> der Verwaltung:<br />

Es bestehen fachliche Mängel <strong>in</strong> der Verwaltung, die sich zum e<strong>in</strong>en <strong>in</strong> Schwächen <strong>in</strong> der<br />

E<strong>in</strong>treibung von Kundenforderungen und zum anderen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ger<strong>in</strong>gen Verhandlungsstärke<br />

gegenüber Lieferanten ausdrückt. Damit werden Skonti nicht durchgesetzt bzw. müssen enge<br />

Zahlungsziele bei Lieferanten und weitere bei Kunden akzeptiert werden, die die<br />

Liquiditätslage verschärfen können.<br />

Ger<strong>in</strong>ge Eigenkapitalausstattung:<br />

Zu viele Unternehmen weisen derzeit e<strong>in</strong>e Eigenkapitalquote von weit unter 10% auf und s<strong>in</strong>d<br />

damit von der unternehmerisch angemessenen Quote von m<strong>in</strong>destens 20% weit entfernt.<br />

Überdimensionierung der Betriebsimmobilien:<br />

In der Hoffnung auf e<strong>in</strong> konstantes Wirtschaftswachstum und weiteren Betriebsausbau wurde<br />

<strong>in</strong> früheren Jahren zu groß gebaut, verbunden mit der zusätzlichen Absicht, e<strong>in</strong>en Teil zu<br />

vermieten. Diese Hoffnung ist selten aufgegangen, daher muss die Last der Rückzahlung vom<br />

Betriebs<strong>in</strong>haber selbst zur Gänze getragen werden und das ist bei der ger<strong>in</strong>gen Rentabilität des<br />

Betriebes nur <strong>in</strong> langen Laufzeiten möglich. Das aktuell herrschende Überangebot engt den<br />

Spielraum für Teilverwertungen weiter e<strong>in</strong>, sodass viele Immobilien schlecht genutzt werden.<br />

Die Kreditpolitik der <strong>Raiffeisenkasse</strong> wird jährlich überarbeitet und ist der laufenden Situation<br />

angepasst. Ziel der Kreditpolitik ist es, e<strong>in</strong> Regelwerk zu schaffen, welches die<br />

18


genossenschaftliche und lokale Grundausrichtung der <strong>Raiffeisenkasse</strong> unterstreicht und<br />

Fehlentwicklungen vorbeugt. Damit steht der <strong>Raiffeisenkasse</strong> e<strong>in</strong> Instrument zur Verfügung,<br />

das durch gezielte Richtl<strong>in</strong>ien und gesetzte Parameter bzw. Limits die Abwicklung des<br />

Kreditgeschäftes def<strong>in</strong>iert, die Überwachung fördert und das Geschäftsrisiko im H<strong>in</strong>blick auf<br />

Ertrag und E<strong>in</strong>br<strong>in</strong>glichkeit unter Kontrolle hält. Die von der Aufsichtsbehörde festgelegten<br />

Limits konnten e<strong>in</strong>gehalten werden. Bei der Kreditvergabe bewerteten die Entscheidungsträger<br />

vorwiegend die Rückzahlungsfähigkeit der Kreditnehmer und, wo vorhanden, wurden auch<br />

werthaltige Garantien e<strong>in</strong>geholt. Langfristige F<strong>in</strong>anzierungen wurden nach Möglichkeit mittels<br />

Hypothek besichert. Der Anteil der hypothekarisch besicherten Kredite ist entsprechend<br />

angestiegen und beläuft sich zum Bilanzstichtag auf 53,99 %.<br />

Organisatorisch ist der Marktbereich vom Innenbereich klar getrennt und die Kreditabteilung<br />

<strong>in</strong> Kreditprüfung, Kreditverwaltung und Kreditkontrolle aufgeteilt.<br />

Im Berichtsjahr wurden im Kreditbereich ke<strong>in</strong>e F<strong>in</strong>anzderivate, Kompensationsabkommen,<br />

Abtretungsgeschäfte oder „Materialisierungsgeschäfte“ verwendet bzw. getätigt.<br />

Liquiditätsrisiko<br />

Die Liquidität wird von der Abteilung Hauptbuchhaltung gesteuert und die Liquiditätsposition<br />

täglich sorgfältig überwacht. Die überschüssige Liquidität wird kurzfristig über Depots bei der<br />

Raiffeisen Landesbank AG veranlagt. Die Wertpapierpolitik der <strong>Raiffeisenkasse</strong> verfolgt das<br />

vorrangige Ziel der Liquidierbarkeit und Preisstabilität. Die Veranlagungen im eigenen<br />

Wertpapierportfolio erfolgt großteils <strong>in</strong> variabel verz<strong>in</strong>ste Staatspapiere.<br />

Die Liquiditätspolitik wurde im Berichtszeitraum überarbeitet und den aktuellen<br />

Gegebenheiten angepasst. Die Überwachung der E<strong>in</strong>haltung dieser neuen Politik erfolgt<br />

regelmäßig mit Berichterstattung an den Verwaltungsrat.<br />

Risiko der Veränderungen der F<strong>in</strong>anzflüsse<br />

Die homogene Streuung der Kunden auf die verschiedenen Branchen br<strong>in</strong>gt mit sich, dass die<br />

saisonalen Liquiditätsschwankungen sich <strong>in</strong> Grenzen halten. Die breite Streuung der<br />

Kundene<strong>in</strong>lagen und der hohe Anteil an Obligationen bieten e<strong>in</strong>e stabile E<strong>in</strong>lagensammlung.<br />

Das Risiko der Veränderungen der F<strong>in</strong>anzflüsse wird laufend von der Abteilung<br />

Hauptbuchhaltung kontrolliert.<br />

Weitere detaillierte Angaben zu den Risiken s<strong>in</strong>d im Bilanzanhang Teil „E“ enthalten.<br />

H<strong>in</strong>weise zum Verlauf der Geschäftsgebarung im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010<br />

Z<strong>in</strong>sgeschäfte<br />

Die Höhe des durchschnittlichen Aktivz<strong>in</strong>ssatzes betrug <strong>in</strong> unserer <strong>Raiffeisenkasse</strong> im<br />

Geschäftsjahr 3,29 %, was e<strong>in</strong>er Veränderung von -1,06 % gegenüber dem 31.12.2009<br />

entspricht.<br />

19


Die durchschnittlichen Passivz<strong>in</strong>sen beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 1,14 % und liegen<br />

0,12 Punkte über dem durchschnittlichen „Euribor 3 Monate“.<br />

Demzufolge ergab sich im Geschäftsjahr 2010 für unsere <strong>Raiffeisenkasse</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Bruttoz<strong>in</strong>sspanne von 2,15 %, was e<strong>in</strong>er Veränderung von -0,18 % gegenüber dem<br />

Bilanzstichtag zum Vorjahr entspricht.<br />

Provisionsgeschäfte<br />

Die Provisionserlöse beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 1.079.404 Euro, was e<strong>in</strong>er<br />

Veränderung von 14,92 % gegenüber dem 31.12.2009 entspricht.<br />

Im Geschäftsjahr 2010 hatte die Vermittlungstätigkeit und der Handel mit Kunden im Bereich<br />

der Wertpapiere befriedigenden Verlauf.<br />

Beteiligungen – Unternehmensverb<strong>in</strong>dungen<br />

Wir weisen darauf h<strong>in</strong>, dass auf Grund der Internationalen Rechnungslegung Standards die<br />

Mehrheitsbeteiligungen und Beteiligungen an assoziierten Unternehmen im Bilanzposten 100<br />

der Aktiva ausgewiesen s<strong>in</strong>d, während sich die M<strong>in</strong>derheitsbeteiligungen im Bilanzposten 40<br />

der Aktiva f<strong>in</strong>den.<br />

Die von unserer <strong>Raiffeisenkasse</strong> gehaltenen M<strong>in</strong>derheitsbeteiligungen werden als „strategische<br />

Beteiligungen“ angesehen und im Portfolio AFS geführt; sie s<strong>in</strong>d auf e<strong>in</strong>e Sicherung und<br />

Stärkung der <strong>Raiffeisenkasse</strong> ausgerichtet.<br />

Zum Bilanzstichtag unterhielt die <strong>Raiffeisenkasse</strong> nachfolgende Beteiligungen im Portfolio<br />

AFS:<br />

Gesellschaft<br />

Anzahl Aktien<br />

bzw. Quoten<br />

Bilanzwert<br />

Aktien bzw.<br />

Gesellschaftskapital<br />

Quoten <strong>in</strong> Euro<br />

Raiffeisen Landesbank Südtirol AG<br />

Raiffeisenverband Südtirol Gen.<br />

Raiffeisen Onl<strong>in</strong>e Gen.<br />

Credit Solution AG<br />

ASSIMOCO AG<br />

ASSIMOCO VITA AG<br />

Energie <strong>V<strong>in</strong>tl</strong> Gen.m.b.H.<br />

Visa Europe Limited<br />

E<strong>in</strong>lagensicherungsfonds<br />

1.780.000<br />

5<br />

30<br />

16.748<br />

189.435<br />

112.586<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1.775.016<br />

2.500<br />

15.000<br />

16.748<br />

609.028<br />

230.441<br />

250<br />

10<br />

516,44<br />

125.000.000<br />

408.000<br />

721.000<br />

1.000.000<br />

73.500.000<br />

50.000.000<br />

123.060<br />

---<br />

293.347,11<br />

Im Verlauf des Geschäftsjahres wurde bei der Assimoco AG e<strong>in</strong>e äußerst negative<br />

Geschäftsentwicklung festgestellt. Dabei wurde offenkundig, dass die Verluste die <strong>in</strong> der<br />

Vermögenssituation aufsche<strong>in</strong>en, e<strong>in</strong>e Reduzierung des Geschäftskapitals ex. Art. 2446 ZGB<br />

notwendig machten. Gleichzeitig wurde e<strong>in</strong>e Wiederaufstockung des Gesellschaftskapitals als<br />

20


s<strong>in</strong>nvoll erachtet, was für die <strong>Raiffeisenkasse</strong> 185.569 Euro ausmacht.<br />

Auslandsgeschäft<br />

Das Auslandsgeschäft nimmt <strong>in</strong> unserer <strong>Raiffeisenkasse</strong> e<strong>in</strong>e untergeordnete Stellung e<strong>in</strong>; es ist<br />

im Berichtsjahr konstant geblieben. Besonders genutzt wird von unseren Kunden und<br />

<strong>Mit</strong>gliedern der Zahlungsverkehr, d.h. die Zahlungen <strong>in</strong>s Ausland und die Zahlungen aus dem<br />

Ausland.<br />

Die F<strong>in</strong>anzierungen <strong>in</strong> Fremdwährung haben zum Bilanzstichtag das Ausmaß von<br />

2.216.821,32 Euro erreicht, was e<strong>in</strong>en Rückgang zu 2009 von 52,59 % entspricht. Der<br />

Rückgang ist im S<strong>in</strong>ne der <strong>Raiffeisenkasse</strong>, weil dadurch Wechselkursrisiken für Kunden<br />

abgebaut werden konnten. Die <strong>Raiffeisenkasse</strong> nimmt <strong>in</strong> diesem Bereich ke<strong>in</strong>e spekulativen<br />

Positionen e<strong>in</strong>.<br />

Die Liquiditätslage unserer <strong>Raiffeisenkasse</strong><br />

Das Liquiditätsmanagement verfolgte im Berichtsjahr rigoros das Ziel, die<br />

Zahlungsmittelzuflüsse und -abflüsse so zu planen, zu steuern und zu kontrollieren, dass der<br />

Bankbetrieb zum e<strong>in</strong>en jederzeit zahlungsfähig war und zum anderen verfügbare<br />

Zahlungsmittelüberschüsse möglichst rentabel anlegt wurden.<br />

Die <strong>Raiffeisenkasse</strong> verfügte im Berichtsjahr über ausreichende Liquidität; es gab demnach<br />

ke<strong>in</strong>en Bedarf an Ref<strong>in</strong>anzierungsmitteln <strong>in</strong> Euro.<br />

Diese werden falls benötigt festgelegt, und deren Bereitstellung über den Geld- und<br />

Kapitalmarkt abgewickelt, wobei wir uns <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie der Depot-L<strong>in</strong>ien der Raiffeisen<br />

Landesbank bedienen.<br />

Die <strong>Raiffeisenkasse</strong> verfügte im Berichtsjahr an sofort liquidierbaren Aktivdepots bzw. freien<br />

Depotl<strong>in</strong>ien bei der Raiffeisen Landesbank Südtriol AG über durchschnittlich 19.558.031 Euro<br />

an Liquidität.<br />

Die Verb<strong>in</strong>dlichkeiten an Banken be<strong>in</strong>halten e<strong>in</strong> kurzfristiges Pensionsgeschäft mit der<br />

Raiffeisen Landesbank und die Ref<strong>in</strong>anzierung der Fremdwährungskredite für unsere Kunden.<br />

Erweiterungen der Dienstleistungspalette<br />

Die <strong>Raiffeisenkasse</strong> hat im Geschäftsjahr 2010 ke<strong>in</strong>e neuen Dienstleistungen <strong>in</strong> ihr Angebot<br />

aufgenommen, wohl aber die bestehenden weiter ausgebaut und verbessert.<br />

E<strong>in</strong>tragung <strong>in</strong> das Verzeichnis der Versicherungsvermittler<br />

Die E<strong>in</strong>tragung <strong>in</strong> das Verzeichnis der Versicherungsvermittler wurde auf Grund der<br />

Verordnung des Isvap Nr. 5/06 bereits im Geschäftsjahr 2007 vorgenommen.<br />

Rechtliche Verhältnisse<br />

Die <strong>Raiffeisenkasse</strong> hat im vergangenen Jahr die VITEM GmbH gegründet. Siehe<br />

Anmerkungen bei „Beziehungen zu abhängigen Unternehmen“. Die <strong>Raiffeisenkasse</strong> hat im<br />

21


Dezember 2010 mit der Geme<strong>in</strong>de <strong>V<strong>in</strong>tl</strong> e<strong>in</strong>en Vertrag zum Ankauf von 951 m² Grund mit<br />

e<strong>in</strong>em Baurecht von 1.712 m³ abgeschlossen. Es handelt sich dabei um den sog. Parkplatz vor<br />

dem Hauptsitz der <strong>Raiffeisenkasse</strong>. Der Gesamtpreis für den Grunderwerb betrug € 464.901,42<br />

(<strong>in</strong>cl. Steuern und Gebühren) und wurde dem Bilanzposten Sachanlagen zugewiesen.<br />

Überwachungstätigkeit<br />

Die Überwachungstätigkeit <strong>in</strong> der <strong>Raiffeisenkasse</strong> erfolgte durch die periodischen<br />

Überprüfungen des Aufsichtsrates sowie durch die <strong>in</strong>ternen Kontrollen der <strong>Mit</strong>arbeiter im<br />

Bereich Compliance e MIFID. Weitere periodische Kontrollen erfolgten im Rahmen der<br />

Rechnungsprüfung. Im Wertpapierbereich wurden Kontrollen aufgrund e<strong>in</strong>es vorher<br />

def<strong>in</strong>ierten Kontrollplanes vom <strong>in</strong>ternen Kontrollorgan durchgeführt. Außerdem führte e<strong>in</strong><br />

<strong>Mit</strong>arbeiter der Abteilung „Interne Revision“ des Raiffeisenverbandes aufgrund der<br />

Konvention zur Durchführung der <strong>in</strong>ternen Revision (<strong>in</strong>ternal audit<strong>in</strong>g), über e<strong>in</strong>en Zeitraum<br />

von ca. 3 Wochen jene Kontrollen durch, die im Jahresplan festgelegt wurden. Die Prüfung des<br />

Jahresabschlusses 2010 samt Vermögens- und Erfolgsrechnung erfolgte durch den<br />

Raiffeisenverband Südtirol. Die ordnungsgemäße Ableitung der Bilanz aus den<br />

buchhalterischen Daten sowie die korrekte Bewertung der Vermögenswerte wurden geprüft.<br />

Besondere Ereignisse, welche nach dem Bilanzstichtag e<strong>in</strong>getreten s<strong>in</strong>d<br />

Nach dem Bilanzstichtag s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e besonderen Ereignisse e<strong>in</strong>getreten, die nicht <strong>in</strong> der Bilanz<br />

berücksichtigt werden konnten.<br />

<strong>Mit</strong>gliederwesen<br />

Zum 31.12.2010 zählte die <strong>Raiffeisenkasse</strong> 1.185 <strong>Mit</strong>glieder. Im Berichtsjahr hat die<br />

<strong>Raiffeisenkasse</strong> 35 <strong>Mit</strong>glieder aufgenommen, 24 <strong>Mit</strong>glieder s<strong>in</strong>d ausgeschieden, 8 von ihnen<br />

auf Grund ihres Ablebens. Die Zu- und Abgänge der <strong>Mit</strong>glieder führten im Geschäftsjahr zu<br />

e<strong>in</strong>er Erhöhung des <strong>Mit</strong>gliederstandes gegenüber dem Vorjahr von 11 E<strong>in</strong>heiten. Im<br />

Geschäftsjahr wurde ke<strong>in</strong> Antrag um <strong>Mit</strong>gliedschaft zurückgewiesen<br />

Im S<strong>in</strong>ne des Artikels 2528 Abs. 5 ZGB halten wir fest, dass unsere Strategie der<br />

<strong>Mit</strong>gliederaufnahme darauf ausgerichtet ist, alle Anträge um <strong>Mit</strong>gliedschaft anzunehmen,<br />

sofern die im Statut und den Aufsichtsbestimmungen vorgeschriebenen Voraussetzungen<br />

erfüllt s<strong>in</strong>d und der Wille erkennbar ist, mit der <strong>Raiffeisenkasse</strong> die F<strong>in</strong>anz-, die Bank- und die<br />

Versicherungsgeschäfte <strong>in</strong> erheblichem Ausmaß abzuwickeln.<br />

Maßnahmen zur Förderung der <strong>Mit</strong>glieder im S<strong>in</strong>ne der Satzungen<br />

Im S<strong>in</strong>ne des Art. 2 des Gesetzes Nr. 59/1992 und des Artikels 2545 ZGB teilen wir mit, dass<br />

die <strong>Raiffeisenkasse</strong> folgende Maßnahmen und Initiativen ergriffen hat, um die<br />

<strong>Mit</strong>gliederförderung zu gewährleisten und die im Statut verankerte Zweckbestimmung der<br />

<strong>Raiffeisenkasse</strong> zu verwirklichen, d. h. die lt. Artikel 2 des Statutes vorgesehenen Grundsätze<br />

22


für die genossenschaftliche Tätigkeit e<strong>in</strong>zuhalten. Bei der Durchführung ihrer Tätigkeit<br />

orientiert sich die <strong>Genossenschaft</strong> an den genossenschaftlichen Grundsätzen der<br />

Gegenseitigkeit ohne Spekulationszwecke. Sie verfolgt das Ziel, die <strong>Mit</strong>glieder und die örtliche<br />

Geme<strong>in</strong>schaft bei Bankgeschäften und Bankdienstleistungen zu begünstigen und deren<br />

moralische, kulturelle und wirtschaftliche Verhältnisse zu verbessern und die Entwicklung des<br />

<strong>Genossenschaft</strong>swesens sowie die Erziehung zum Sparen und Vorsorgen zu fördern. Die<br />

<strong>Genossenschaft</strong> zeichnet sich durch ihre soziale Ausrichtung und ihre Bestimmung aus, dem<br />

Geme<strong>in</strong>wohl zu dienen. In diesem Lichte wurden u. a. nachfolgende Maßnahmen gesetzt:<br />

1. Die <strong>Mit</strong>glieder erhielten im Bereich der Standardkonditionen bei den<br />

Kreditbearbeitungsgebühren e<strong>in</strong>e Reduzierung bis zu 50%.<br />

2. Die Kreditbereitstellungsgebühr bei Kontokorrentkrediten für <strong>Mit</strong>glieder liegt bei den<br />

Standardkonditionen und gestaffelt nach Kredithöhe um 0,05 % bis 0,10 % pro Trimester<br />

niedriger als bei Nichtmitgliedern.<br />

3. Die <strong>Mit</strong>glieder erhielten bei den Buchungsspesen e<strong>in</strong>e Begünstigung von 0,50 Euro pro<br />

Operation.<br />

4. Die <strong>Raiffeisenkasse</strong> hat alles unternommen, um den <strong>Mit</strong>gliederstand zu erweitern und<br />

gemäß der gesetzlichen Auflage die Kredite vorwiegend an <strong>Mit</strong>glieder vergeben.<br />

5. Die Förderung des Tätigkeitsgebietes erfolgte u. a. durch Spendenvergaben, durch Sponsoraktivitäten<br />

usw.<br />

6. Die <strong>Mit</strong>glieder erhalten alle zwei Monate die Raiffeisen-Notizen zugeschickt, die<br />

Bilanzbroschüre und den Halbjahresbericht.<br />

7. Nachdem die Ausgaben im Gesundheitswesen im Steigen begriffen s<strong>in</strong>d und immer stärker<br />

auf den Schultern der Bürger lasten, wird den <strong>Mit</strong>gliedern und ihren Familienangehörigen <strong>in</strong><br />

der RGO e<strong>in</strong>e spezielle Krankenversicherung angeboten. <strong>Mit</strong> dieser Versicherung wird e<strong>in</strong><br />

Großteil der Sanitätskosten zu besonders günstigen Konditionen übernommen und die<br />

<strong>Mit</strong>gliedschaft um e<strong>in</strong>en weiteren Vorteil bereichert.<br />

8. Den <strong>Mit</strong>gliedern wird e<strong>in</strong> Skonto von 12% auf allen Sachversicherungen der<br />

Versicherungsgesellschaft Assimoco gewährt.<br />

Allgeme<strong>in</strong>e H<strong>in</strong>weise<br />

Datenschutz<br />

Unsere <strong>Raiffeisenkasse</strong> hat im Jahr 2010 gemäß den Bestimmungen des Datenschutzgesetzes<br />

Nr. 196/2003 den Sicherheitsbericht (DPS) aktualisiert. Der Sicherheitsbericht enthält gemäß<br />

Punkt 19 Anlage B des Datenschutzgesetzes u. a. Risikoanalysen, Vorkehrungen für die<br />

Datensicherheit, Verteilung der Aufgaben und der Verantwortlichkeiten im Bereich der<br />

Strukturen, die mit der Datenverarbeitung betraut s<strong>in</strong>d, den Aus- und Weiterbildungsplan der<br />

23


<strong>Mit</strong>arbeiter u. ä.<br />

Notfallplan (Bus<strong>in</strong>ess Cont<strong>in</strong>uity)<br />

Im Geschäftsjahr 2010 wurde der von der Aufsichtsbehörde mit Rundschreiben Nr. 697760<br />

vom 20.07.2004 e<strong>in</strong>geführte Notfallplan weiterentwickelt bzw. an den notwendigen<br />

Anpassungen gearbeitet, um sicherzustellen, dass beim Auftreten verschiedener Ereignisse <strong>in</strong><br />

unserer <strong>Raiffeisenkasse</strong> umgehend bzw. baldmöglichst die Weiterführung des Unternehmens<br />

gewährleistet ist.<br />

Compliance-Stelle<br />

<strong>Mit</strong> Rundschreiben Nr. 702293 vom 16. Juli 2007 der Banca d’Italia – Filiale Bozen wurde für<br />

die Banken die Errichtung der Compliance-Stelle zw<strong>in</strong>gend vorgesehen. Diese Stelle ist mit<br />

der Verwaltung des Risikos der Nichtkonformität beauftragt. Darunter versteht man das Risiko,<br />

das rechtliche oder verwaltungsrechtliche Sanktionen nach sich zieht, zu erheblichen<br />

f<strong>in</strong>anziellen Verlusten oder zu Reputationsschäden führt und aus der Nichte<strong>in</strong>haltung von<br />

Gesetzen, Regelungen, freiwilligen Kodizes sowie <strong>in</strong>ternen Prozeduren und Verhaltenkodizes<br />

für die Banktätigkeit herrührt.<br />

Die Compliance-Stelle wurde 2009 e<strong>in</strong>gerichtet und hat im abgelaufenen Geschäftsjahr ihre<br />

Tätigkeit fortgesetzt.<br />

Geldwäsche<br />

<strong>Mit</strong> der Notverordnung Nr. 78 vom 31.05.2010 (umgewandelt <strong>in</strong> Gesetz Nr. 122 vom<br />

30.07.2010) wurden e<strong>in</strong>ige Änderungen im Bereich der Geldwäsche e<strong>in</strong>geführt. So wurden<br />

unter anderem der Betrag für die im S<strong>in</strong>ne der Geldwäschebestimmungen relevanten<br />

Zahlungsflüsse wieder auf 5.000 Euro herabgesetzt und die Pflicht e<strong>in</strong>geführt, für<br />

nichtansässige Kunden die Steuernummer zu erfassen. Die Bestimmungen wurden von der<br />

<strong>Raiffeisenkasse</strong> umgesetzt.<br />

Transparenzbestimmungen<br />

<strong>Mit</strong> Durchführungsbestimmungen der Banca d’Italia wurde e<strong>in</strong> Teil des Bankwesengesetzes<br />

(Gesetz Nr. 385/1993) <strong>in</strong> Bezug auf die Transparenz der Vertragsbed<strong>in</strong>gungen und der<br />

Geschäftsbeziehungen mit den Kunden novelliert. Die Bestimmungen wurden von der<br />

<strong>Raiffeisenkasse</strong> <strong>in</strong> enger Zusammenarbeit mit dem Raiffeisenverband analysiert und<br />

umgesetzt. Dar<strong>in</strong> enthalten ist unter anderem die E<strong>in</strong>stufung des Kunden als Verbraucher oder<br />

Nichtverbraucher, die Angabe des ISC (Indicatore s<strong>in</strong>tetico di costo) und die Änderung des<br />

Art. 118 BWG <strong>in</strong> Bezug auf die e<strong>in</strong>seitige Abänderung der Konditionen (Legislativdekret Nr.<br />

141/2010).<br />

Zahlungsverkehr<br />

Die Raiffeisen Landesbank wickelte auch im abgelaufenen Geschäftsjahr den gesamten<br />

24


Zahlungsverkehr der <strong>Raiffeisenkasse</strong>n <strong>in</strong>nerhalb der Raiffeisen Geldorganisation und zum bzw.<br />

vom Bankensystem im In- und Ausland ab. Alle damit zusammenhängenden Kontrollen<br />

wurden getätigt, um die hohe Qualität der Dienstleistungen sicherzustellen.<br />

Die neue Europäische Zahlungsdienste-Richtl<strong>in</strong>ie (PSD – Payment Service Directive), wurde<br />

mit Legislativdekret Nr. 11 vom 27.01.2010 <strong>in</strong> <strong>in</strong>nerstaatliches Recht übernommen. Ziel der<br />

Richtl<strong>in</strong>ie ist e<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>heitlichung des Europäischen Zahlungsverkehrsmarktes und e<strong>in</strong>e<br />

Erhöhung der Transparenz der Zahlungsverkehrsdienstleistungen für die Kunden. Die<br />

enthaltenen Vorgaben wurden von der <strong>Raiffeisenkasse</strong> <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit der Raiffeisen<br />

Landesbank und dem Raiffeisenverband umgesetzt.<br />

Seit dem abgelaufenen Geschäftsjahr werden Überweisungen über das SCT-Verfahren (SEPA-<br />

Credit-Transfer) verschickt. Seit November 2010 s<strong>in</strong>d außerdem der Rückruf und die<br />

Übertragung von SEPA-Überweisungen möglich.<br />

Die Raiffeisen Landesbank Südtirol hält bei der Erarbeitung der Prozeduren zum europäischen<br />

Lastschriftverfahren (SEPA Direct Debit) mit den <strong>in</strong>novativsten Konzernen mit. Die RGO ist<br />

seit 2. November 2009 aktiv am Europäischen System angeschlossen.<br />

Im Jahr 2010 wurde von der Raiffeisen Landesbank e<strong>in</strong>e Konvention im Kreditkartenbereich<br />

abgeschlossen (Sixpay).<br />

Die wiederaufladbare Wertkarte „R-Card“ wurde nun be<strong>in</strong>ahe 19.000 Mal ausgegeben. Sie ist<br />

auch e<strong>in</strong>e zukunftsfähige Lösung, um den Anforderungen der Europäischen Kommission zu<br />

entsprechen, welche die Reduzierung der Kosten für die Bewirtschaftung des Bargeldes<br />

anstrebt. Die <strong>Raiffeisenkasse</strong>n erhalten auch für dieses Produkt e<strong>in</strong>e starke Unterstützung von<br />

der Raiffeisen Landesbank.<br />

Kapitalerhöhung Assimoco<br />

Unsere <strong>Raiffeisenkasse</strong> hat an der Kapitalerhöhung der Assimoco Spa, die im Dezember 2010<br />

stattfand, teilgenommen. Es wurden 147.542 Aktien zum Nom<strong>in</strong>alwert von 1 Euro gezeichnet.<br />

H<strong>in</strong>weis auf Erhöhung der Wertschöpfungsteuer (IRAP)<br />

Der IRAP-Satz <strong>in</strong> der Prov<strong>in</strong>z Bozen für Banken und Versicherungen beträgt für das<br />

Geschäftsjahr 2010 3,40 %, ab dem Geschäftsjahr 2011 wird dieser Steuersatz auf 4,82 %<br />

erhöht. (Landesgesetz Nr. 15 vom 23.10.2010)<br />

Angaben im Anhang laut Art. 2427 16bis ZGB<br />

Wir weisen darauf h<strong>in</strong>, dass die Angaben laut Artikel 2427 16bis ZGB im Teil A, Sektion 4, im<br />

Punkt andere Aspekte geliefert wurden.<br />

Hauptfaktoren, die auf die Ertragsfähigkeit der <strong>Raiffeisenkasse</strong> wirken<br />

Wie bereits aufgezeigt, nimmt der Konkurrenzkampf im Bankenbereich weiter zu; diesem<br />

Trend kann sich auch unsere <strong>Raiffeisenkasse</strong> nicht entziehen. Die geographische Lage, das<br />

25


wirtschaftliche Umfeld und die Zweisprachigkeit des Großteils der Bevölkerung unseres<br />

Tätigkeitsgebiets führen u. a. dazu, dass neben den nationalen <strong>Mit</strong>bewerbern auch <strong>Mit</strong>bewerber<br />

aus dem benachbarten europäischen Ausland <strong>in</strong> unseren Markt drängen. Die Ertragslage für<br />

unsere Bank wird derzeit als nicht zufriedenstellend beurteilt, und wir müssen alle Maßnahmen<br />

setzen, um die künftige Ertragsfähigkeit zu verbessern. Dies u. a. auch, um als Lokalbank auch<br />

<strong>in</strong> Zukunft die Leistungsfähigkeit auf höchstem Niveau halten zu können. Dies<br />

vorausgeschickt, s<strong>in</strong>d wir laufend bestrebt, die Optimierung der Geschäftsprozesse<br />

voranzutreiben und Synergien, wo immer möglich, zu nutzen. So haben wir im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr u. a. an Verbundprojekten der RGO teilgenommen, die es ermöglichen, mit den<br />

Ressourcen optimal zu haushalten und künftig unsere Leistungsfähigkeit zu halten bzw. noch<br />

auszubauen. Besonders er<strong>in</strong>nern möchten wir an nachfolgende Maßnahmen:<br />

- dichtes Schalternetz um stets nahe beim Kunden zu se<strong>in</strong>.<br />

Außerdem verfolgen wir konsequent nachfolgende Ziele:<br />

- Ausbau unserer Position als Lokalbank,<br />

- Ertragsorientierte Unternehmenssteuerung mit e<strong>in</strong>em straffen Kostenmanagement,<br />

- Konzentration auf unser Kerngeschäft und<br />

- Steigerung des Vermittlungsgeschäfts.<br />

Es versteht sich von selbst, dass für die nachhaltige Stabilisierung der Ertragsfähigkeit der<br />

<strong>Raiffeisenkasse</strong> die konsequente Umsetzung aller beschlossenen Maßnahmen notwendig ist.<br />

Oberstes Ziel der <strong>Raiffeisenkasse</strong> war und ist es, dem erwiesenen Kundenvertrauen gerecht zu<br />

werden. E<strong>in</strong>hergehend mit dem Ziel, auch <strong>in</strong> Zukunft auf lokaler Ebene der Ansprechpartner <strong>in</strong><br />

allen F<strong>in</strong>anz- und Bankgeschäften zu se<strong>in</strong> und als verlässlicher Partner für unsere <strong>Mit</strong>glieder<br />

und Kunden zu fungieren, werden wir, <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit unseren Verbundspartnern, alle<br />

Möglichkeiten der Skalenwirtschaft ausschöpfen, um die Ertragspositionen auszubauen.<br />

Vorschlag zur Gew<strong>in</strong>nverteilung<br />

Werte <strong>Mit</strong>glieder, der Verwaltungsrat schlägt Ihnen vor, den Re<strong>in</strong>gew<strong>in</strong>n 2010 <strong>in</strong> Höhe von<br />

441.811,83 Euro wie folgt aufzuteilen:<br />

1) An die unaufteilbaren Reserven gemäß Art. 12 Gesetz Nr. 904/1977 und Art. 37<br />

Gesetzesdekret Nr. 385/1993, gleich 93,15 % (m<strong>in</strong>destens 70 %) des Jahresgew<strong>in</strong>nes<br />

im Ausmaß von 411.557,48 Euro, u. zw.:<br />

309.268,28 Euro an die gesetzliche Rücklage<br />

102.289,20 Euro an die freiwillige besteuerte Rücklage<br />

2) An den Mutualitätsfonds zur Förderung und Entwicklung des <strong>Genossenschaft</strong>swesens<br />

laut Art. 11 Gesetz Nr. 59/1992, gleich 13.254,35 Euro<br />

3) An den Dispositionsfonds des Verwaltungsrates für Zwecke der Gegenseitigkeit und<br />

26


Wohltätigkeit 17.000,00 Euro<br />

Im S<strong>in</strong>ne der geltenden Gesetzesbestimmungen präzisieren wir, dass die für das Erreichen der<br />

im Statut def<strong>in</strong>ierten Gesellschaftszwecke verfolgten Kriterien mit den<br />

<strong>Genossenschaft</strong>spr<strong>in</strong>zipien übere<strong>in</strong>stimmen. Dies vorausgeschickt, unterbreiten wir Ihnen zur<br />

Prüfung und Genehmigung den Jahresabschluss 2010, u. zw. <strong>in</strong> der Ihnen vorliegenden<br />

Aufmachung, bestehend aus Bilanz, Gew<strong>in</strong>n- und Verlustrechnung und Anhang.<br />

Abschließend nehmen wir die Gelegenheit wahr, um Ihnen, verehrte <strong>Mit</strong>glieder, für die gute<br />

Zusammenarbeit und das entgegengebrachte Vertrauen unseren Dank auszusprechen.<br />

Der Verwaltungsrat<br />

Der Obmann:<br />

gezeichnet<br />

(Weisste<strong>in</strong>er Hermann)<br />

<strong>V<strong>in</strong>tl</strong>, 29.03.2011<br />

27

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