myHELIOS mit neuem Gesicht - HELIOS Kliniken GmbH
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Die Mitarbeiterzeitung der <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> Gruppe Oktober 2010/95<br />
Menschen bei<br />
<strong>HELIOS</strong><br />
Sabine Ruth lebt<br />
ihren Traum von<br />
der Musik<br />
» Seite 20<br />
Liebe Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter,<br />
die aktuellen Entscheidungen<br />
zur Gesetzlichen Krankenversicherung<br />
(GKV) haben Sie sicher<br />
in den Nachrichten verfolgt.<br />
Eine Beitragserhöhung bedeutet<br />
für Sie und für uns (als Arbeitgeber)<br />
mehr Kosten, im Grunde<br />
also nichts Gutes. Dennoch: Da<strong>mit</strong><br />
soll das Loch in der Finanzierung<br />
der GKV ausgeglichen<br />
werden. Diese Intention ist im<br />
Prinzip gut für die <strong>Kliniken</strong> und<br />
das GKV-System! Ein Schritt<br />
zur Neuordnung des Systems<br />
ist dieses blasse Reförmchen<br />
jedoch nicht. – Die grundlegenderen<br />
Probleme werden auf<br />
das Finanzielle reduziert. Die<br />
Qualität der Behandlung spielt<br />
weiter eine untergeordnete Rolle.<br />
Bezahlt werden Leistungen,<br />
nicht deren Qualität. Es bleibt<br />
also dabei: Alte Rezepte, keine<br />
neuen Konzepte. Schade.<br />
Mit freundlichen Grüßen,<br />
Uwe Klingel, Olaf Jedersberger,<br />
Dr. Francesco De Meo,<br />
Peter Küstermann,<br />
Jörg Reschke<br />
Trauer im Klinik-Alltag<br />
Im <strong>HELIOS</strong> St.Josefs-Hospital<br />
in Bochum hat man eine Form<br />
gefunden, Mitarbeiter bei der<br />
Trauerarbeit zu unterstützen.<br />
» Seite 2<br />
Die Startseite des <strong>HELIOS</strong> Intranets<br />
<strong>my<strong>HELIOS</strong></strong> bietet ab<br />
sofort wochentags wechselnde<br />
Nachrichten aus dem gesamten<br />
Konzern – und da<strong>mit</strong> jeden<br />
Tag einen guten Grund mehr,<br />
<strong>my<strong>HELIOS</strong></strong> anzuklicken. Das<br />
bekannte Konzept <strong>mit</strong> individuell<br />
anpassbaren Inhalten<br />
bleibt erhalten.<br />
Zu statisch, nicht aktuell genug<br />
und zu wenig Bezug auf<br />
die einzelnen Standorte – die<br />
Kritikpunkte an der Startseite<br />
von <strong>my<strong>HELIOS</strong></strong> sind bei uns<br />
angekommen. Der heutige HE-<br />
LIOS Intranetauftritt hat daher<br />
Neues aus den Regionen<br />
Das <strong>HELIOS</strong> Klinikum<br />
Schwelm befragt niedergelassende<br />
Ärzte nach ihrer Meinung<br />
über das Haus.<br />
» Seite 9<br />
die erste Frischzellenkur seit<br />
seinem Start im April 2009 erhalten.<br />
Ab sofort wird hier nun<br />
wochentags aus dem Konzern<br />
und den Regionen berichtet.<br />
Die drei aktuellsten Nachrichten<br />
finden Sie auch auf der Seite<br />
„Mein Standort“.<br />
Außerdem gibt es neue Rubriken,<br />
wie beispielsweise „Fragen<br />
Sie…“, in der Sie Führungskräften<br />
die Fragen stellen können,<br />
deren Antworten Sie schon<br />
immer interessiert haben. Der<br />
Interviewte beantwortet ausgewählte<br />
Fragen, die auf der Startseite<br />
veröffentlicht werden. Die<br />
erste Runde übernimmt Stefan<br />
Netzwerk Medizin<br />
„Geschützte Betriebsabteilung“:<br />
Claudia Rehmer geht im<br />
<strong>HELIOS</strong> Klinikum Schwerin<br />
wieder gern zur Arbeit.<br />
» Seite 16<br />
Attraktiv und aktuell:<br />
<strong>my<strong>HELIOS</strong></strong> <strong>mit</strong> <strong>neuem</strong> <strong>Gesicht</strong><br />
Eschmann, Leiter der Konzernrechtsabteilung<br />
und Akquise,<br />
zuständig unter anderem für<br />
den Erwerb neuer <strong>Kliniken</strong>.<br />
Darüberhinaus liefert die neue<br />
Startseite Nachrichten aus dem<br />
Fresenius-Konzern sowie die<br />
Reihe „Momentaufnahme“, in<br />
der Kollegen bei der Arbeit gezeigt<br />
werden.<br />
„Wir sind zufrieden <strong>mit</strong> den<br />
Nutzerzahlen von <strong>my<strong>HELIOS</strong></strong>,<br />
aber natürlich gibt es immer<br />
Verbesserungsmöglichkeiten“,<br />
sagt Tobias Meixner, Leiter Unternehmenskommunikation,<br />
„<strong>my<strong>HELIOS</strong></strong> soll durch die Neugestaltung<br />
ein wirkliches Informationsportal<br />
werden, auf dem<br />
sich alle Mitarbeiter auch selbst<br />
einbringen können.“<br />
Am grundsätzlichen Aufbau des<br />
<strong>HELIOS</strong> Intranets ändert sich<br />
nichts. „Auch die bewährten sogenannten<br />
Widgets, die Inhalte,<br />
die jeder nach seinen persönlichen<br />
Bedürfnissen anzeigen<br />
kann, verändern wir nicht“, sagt<br />
Tobias Meixner.<br />
Jeder Mitarbeiter kann wie gehabt<br />
<strong>mit</strong> dem Intranet arbeiten,<br />
sich dort <strong>mit</strong> anderen <strong>HELIOS</strong><br />
Mitarbeitern vernetzen oder<br />
von zu Hause aus im Portal<br />
schmökern. «<br />
Susanne Zamecki
2 <strong>HELIOS</strong> aktuell Oktober 2010/95 <strong>HELIOS</strong> aktuell Oktober 2010/95 3<br />
UNTERNEHMEN<br />
„Unsere Leistungen sind ihren Preis wert“<br />
Gericht bestätigt Zulässigkeit der <strong>HELIOS</strong> Privatkliniken<br />
Das Oberlandesgericht Köln<br />
hat im August die Klage des<br />
Verbandes der Privaten Krankenversicherung<br />
(PKV) gegen<br />
die <strong>HELIOS</strong> Privatkliniken<br />
<strong>GmbH</strong> in Bezug auf die Betriebsstätte<br />
Siegburg abgewiesen.<br />
Da<strong>mit</strong> ist die Zulässigkeit<br />
von Privatkliniken an Plankrankenhäusern<br />
erneut gerichtlich<br />
bestätigt worden.<br />
Der Verband der Privaten Krankenversicherung<br />
will erreichen,<br />
dass die Privatkliniken im Vergleich<br />
zu Plankrankenhäusern<br />
keine höheren Kosten für die<br />
Versorgung abrechnen. Der Ver-<br />
Trauer im Klinik-Alltag: Was ein Verabschiedungskreis leisten kann<br />
Wenn Patienten sterben, trauern<br />
viele Klinik-Mitarbeiter eher<br />
still. Ihre Trauer findet in der<br />
Alltagsroutine häufig keinen<br />
Raum. Es fehlen die Zeit und in<br />
der Abteilung verabredete Formen,<br />
sich weiter <strong>mit</strong> dem Tod<br />
von Patienten und deren Angehörigen<br />
auseinanderzusetzen.<br />
Einen möglichen Weg geht das<br />
<strong>HELIOS</strong> St. Josefs-Hospital Bochum:<br />
Dort hat man eine Form<br />
gefunden, um sowohl Angehörigen<br />
als auch Mitarbeitern bei<br />
der Verabschiedung und Trauerarbeit<br />
zur Seite zu stehen.<br />
„Für viele Mitarbeiter unserer<br />
Klinik ist es eine wichtige Frage,<br />
wie sie den Anspruch erfüllen<br />
können, <strong>mit</strong> Sterbenden, Toten<br />
und Trauernden umzugehen,<br />
wenn Rituale und Symbole, die<br />
einst die Menschen begleiteten,<br />
ihre Selbstverständlichkeit und<br />
Mit mehr Service können sich<br />
Patienten noch wohler fühlen.<br />
band hat deshalb rund 20 Verbandsklagen<br />
gegen verschiedene<br />
Privatkliniken erhoben. Bei<br />
<strong>HELIOS</strong> sind die Privatkliniken<br />
ihre Verbindlichkeit verloren haben“,<br />
erklärt Seelsorger Joachim<br />
Vogt. „Deshalb war es notwendig,<br />
neue Formen des Abschieds<br />
zu entwickeln und im Stationsteam<br />
abzusprechen.“<br />
Die Mitarbeiter des <strong>HELIOS</strong> St.<br />
Josefs-Hospitals und der Seelsorger<br />
haben eine Antwort gefunden<br />
– und ehrenamtlich einen<br />
„Verabschiedungskreis“ gegründet,<br />
der sich der genannten Probleme<br />
annimmt. Sie wollen den<br />
richtigen Umgang <strong>mit</strong> Trauernden<br />
als Thema in die tägliche<br />
Arbeit hineintragen und sowohl<br />
Angehörige als auch Mitarbeiter<br />
bei der Verabschiedung der Verstorbenen<br />
begleiten. Sie sprechen<br />
<strong>mit</strong> den Betroffenen und gehen<br />
gemeinsam <strong>mit</strong> ihnen in den Verabschiedungsraum.<br />
Dort können<br />
sich die Trauernden außerhalb<br />
des Stationsalltags in einer sehr<br />
privaten Atmosphäre würdig<br />
Siegburg und Müllheim sowie<br />
Bad Schwalbach, Wuppertal<br />
und Erfurt von den Klagen betroffen.<br />
Privatkliniken erhalten keine<br />
öffentliche Förderung und müssen<br />
sich, anders als Plankrankenhäuser,<br />
vollständig selbst<br />
finanzieren. Medizinische Leistungen<br />
werden nach dem Bundesbasisfallwert<br />
abgerechnet.<br />
Weitere Kosten entstehen durch<br />
die höherwertige Unterbringung<br />
und die umfangreichen<br />
Serviceleistungen.<br />
Schon seit 2003 hat die <strong>HELIOS</strong><br />
Privatkliniken <strong>GmbH</strong> Kooperationsverträge<br />
<strong>mit</strong> einer Vielzahl<br />
von dem Verstorbenen verabschieden.<br />
Auf Wunsch der Angehörigen<br />
wird der Verstorbene<br />
auch aufgebahrt.<br />
„Den Teilnehmern des Verabschiedungskreises<br />
ist die Begleitung<br />
von Menschen im Umfeld<br />
von Sterben und Tod eine Herzensangelegenheit“,<br />
sagt Karin<br />
Bahn, Wahlleistungsmanagerin<br />
und eine Mitbegründerin des<br />
Angebots. „Es ist kein Funktionsdienst<br />
im Auftrag eines Vorge-<br />
von Privaten Krankenversicherungen<br />
geschlossen.<br />
„Wir freuen uns über die Bestätigung<br />
unserer Position durch<br />
das Gericht. Mit dem Urteil<br />
sind wir einer grundsätzlichen<br />
Klärung einen entscheidenden<br />
Schritt näher gekommen“, sagt<br />
Silvio Rahr, Geschäftsführer der<br />
<strong>HELIOS</strong> Privatkliniken <strong>GmbH</strong>.<br />
„Die <strong>HELIOS</strong> Privatkliniken<br />
werden sich weiterhin für eine<br />
hochwertige und individuelle<br />
Versorgung ihrer Patienten einsetzen.<br />
Unsere Leistungen sind<br />
ihren Preis wert.“ «<br />
Stefan Boeckle, Berlin<br />
setzten, sondern erfolgt sinnvoller<br />
Weise aus freier Entscheidung<br />
ohne Weisung und gesonderte<br />
Vergütung, neben der eigentlichen<br />
beruflichen Aufgabe. Wir<br />
geben den Angehörigen und<br />
Mitarbeitern im Gespräch und<br />
bei der Begleitung in den Verabschiedungsraum<br />
Gelegenheit,<br />
erste Schritte zu gehen, die Trauer<br />
zu verarbeiten.“<br />
Ein so gestalteter Abschied ermöglicht<br />
eine intensive persönliche<br />
Erfahrung für die Lebenden<br />
und pflegt die Würde der Verstorbenen<br />
– als Mensch – über<br />
den Tod hinaus. Heute hat der<br />
Verabschiedungskreis einen festen<br />
Raum in der Arbeit der Klinik<br />
und ist auch für die Mitarbeiter<br />
als Unterstützung in der Bewältigung<br />
von Trauersituationen nicht<br />
mehr wegzudenken. «<br />
Daniela Schäfer, Bochum<br />
VOR ORT IN …<br />
Lutherstadt Eisleben<br />
Im <strong>HELIOS</strong> Beckenboden-Kontinenzzentrum Mansfeld-Südharz<br />
erhalten Inkontinenzpatienten umfassende Hilfe<br />
Dr. Henry Meffert (4. v. r.), Jana Maier (r.) und ihr Team vom <strong>HELIOS</strong> Beckenboden-Kontinenzzentrum.<br />
Beckenbodenschwäche ist ein<br />
weit verbreitetes und für viele<br />
Patienten schwerwiegendes<br />
Problem. Allein die Inkontinenz<br />
belastet die Betroffenen<br />
nicht nur körperlich – sie kann<br />
gesellschaftlich völlig isolieren.<br />
Viele der Patienten haben<br />
schon einen langen Leidensweg<br />
<strong>mit</strong> unterschiedlichen Behandlungen<br />
hinter sich. Gerade<br />
für diese komplizierteren<br />
Fälle wurde in der <strong>HELIOS</strong><br />
Klinik Lutherstadt Eisleben<br />
das <strong>HELIOS</strong> Beckenboden-<br />
Kontinenzzentrum Mansfeld-<br />
Südharz gegründet.<br />
Die Behandlung von Beckenbodenschwäche<br />
kann – je nach<br />
Stelle und Art des Problems – die<br />
Kompetenz unterschiedlicher<br />
Fachgebiete erfordern: Frauenheilkunde,<br />
Urologie, Chirurgie,<br />
<strong>mit</strong>unter auch Neurologie sowie<br />
Physiotherapie. Um alle Experten<br />
unter einen Hut zu bekommen,<br />
koordiniert das <strong>HELIOS</strong><br />
Beckenboden-Kontinenzzentrum<br />
Mansfeld-Südharz (BKZ)<br />
die beteiligten Fachleute und<br />
den Behandlungsprozess.<br />
„Wir wollen den Patienten unnötige<br />
Behandlungsodysseen<br />
ersparen“, sagt Urologie-Chefarzt<br />
Dr. Henry Meffert, Leiter<br />
des Zentrums. „Unser Ziel ist<br />
es, dass Patienten <strong>mit</strong> Beckenbodenschwäche<br />
und Inkontinenz<br />
eine zentrale Anlaufstelle für die<br />
Untersuchung und Behandlung<br />
ihrer Erkrankung haben.“<br />
Eine wesentliche Rolle in diesem<br />
Prozess übernimmt dabei<br />
Jana Maier: Die Koordinatorin<br />
des BKZ organisiert und plant<br />
die Abläufe, vergibt Termine für<br />
die Patienten und stimmt die<br />
Zusammenarbeit der einzelnen<br />
Professionen aufeinander ab.<br />
Die examinierte, langjährig erfahrene<br />
Krankenschwester hat<br />
eine Qualifikation als Stomatherapeutin<br />
– unter anderem<br />
betreut sie Patienten <strong>mit</strong> künstlichen<br />
Darm- oder Blasenausgängen<br />
– und Erfahrungen im<br />
Fall-Management. Der Patient<br />
oder der behandelnde niedergelassene<br />
Arzt bekommt von ihr<br />
meist telefonisch einen Termin<br />
im Zentrum.<br />
Schon beim ersten Kontakt gibt<br />
sie dem Patienten konkrete Informationen,<br />
wie die Sprechstunde<br />
abläuft. „Oft zeigen die<br />
Patienten großes Interesse an einem<br />
vertrauensvollen Gespräch.<br />
Hierbei kann ich die Angst vor<br />
den Untersuchungen nehmen<br />
und häufig auch die Hemmungen,<br />
über die Probleme zu<br />
sprechen“, sagt die 39-Jährige.<br />
Jana Maier fragt die Patienten<br />
auch zur Vorgeschichte ihrer<br />
Beschwerden und bleibt danach<br />
kontinuierliche Ansprechpartnerin<br />
– sowohl für die Patienten<br />
als auch für die behandelnden<br />
Ärzte.<br />
Nach diesem ersten Kontakt folgen<br />
ein Gespräch <strong>mit</strong> dem Arzt<br />
sowie die ärztlichen Untersuchungen.<br />
Ist eine fachübergreifende<br />
Diagnostik erforderlich,<br />
stimmt sich das BKZ <strong>mit</strong> den<br />
Fachleuten aus den einzelnen<br />
Bereichen ab. Das ermöglicht<br />
dem Patienten eine Behandlung<br />
quasi unter einem Dach – ohne<br />
lange Wartezeiten.<br />
Die Mitglieder des <strong>HELIOS</strong><br />
Beckenboden-Kontinenzzentrums<br />
setzen auf eine intensive<br />
Zusammenarbeit und regelmäßige<br />
Fallbesprechungen. Hier<br />
können auch die niedergelassenen<br />
Kollegen ihre Problemfälle<br />
vorstellen. Dazu wurde<br />
ein spezieller Diagnostik- und<br />
Behandlungsalgorithmus entwickelt.<br />
Das Ziel liegt dabei<br />
auf der Hand: „Kein Mensch in<br />
unserem Landkreis soll unnötig<br />
unter Inkontinenz leiden“, sagt<br />
Dr. Meffert. «<br />
Gabriele Lakomy, Lutherstadt<br />
Eisleben
4 <strong>HELIOS</strong> aktuell Oktober 2010/95 <strong>HELIOS</strong> aktuell Oktober 2010/95 5<br />
NEUES AUS DEN REGIONEN<br />
Region Ost<br />
Freier Fall und Überlebenstour<br />
Sommerfest der Region Ost<br />
Was für ein Wochenende! Am<br />
27. und 28. August stieg zum<br />
zweiten Mal nach 2007 das große<br />
Sommerfest der Region Ost<br />
in Leipzig. Rund 120 Mitarbeiter<br />
aus allen Standorten kamen,<br />
feierten und kämpften um den<br />
Wanderpokal. Bereits der Freitagabend<br />
war atemberaubend: Im<br />
Vergnügungspark Belantis gab<br />
es für alle Nonstop-Fahren <strong>mit</strong><br />
der neuen Mega-Achterbahn, inklusive<br />
freier Fall aus 32 Metern<br />
Höhe und Fünffach-Looping.<br />
Beim gemeinsamen Grillen stärkten<br />
sich die Sportbegeisterten für<br />
die Überlebenstour am Samstag.<br />
Hier galt es, Riesenspinnennetze<br />
zu überwinden, Sümpfe zu überqueren<br />
oder ein Floß selbst zu<br />
bauen. Acht Teams traten hier ge-<br />
gen einander an. Das Team vom<br />
<strong>HELIOS</strong> Vogtland-Klinikum<br />
Plauen konnte den Pokal erneut<br />
<strong>mit</strong> nach Hause nehmen – es hatte<br />
bereits 2007 gesiegt. «<br />
Annett Lott<br />
NEUES AUS DEN REGIONEN<br />
Region Ost<br />
Malen gegen Ängste und Schmerzen<br />
Sibylle Bittner und ihr Patient Hans-Joachim Klug beim Malen<br />
Mit Farben, Pinseln, Stiften und<br />
viel Freude kommt die Künstlerin<br />
Sybille Bittner einmal in der<br />
Woche auf die Palliativstation<br />
des <strong>HELIOS</strong> Vogtland-Klinikums<br />
Plauen. Seit Juli malt sie<br />
dort gemeinsam <strong>mit</strong> den Patienten.<br />
Mit Erfolg: Sie nehmen<br />
das neue Therapieangebot auf<br />
der Station des Klinikums <strong>mit</strong><br />
Begeisterung an.<br />
Wenn Worte versagen, kann<br />
man Gefühle manchmal besser<br />
in Bildern ausdrücken: „Die<br />
Maltherapie wird im Rahmen<br />
der ganzheitlichen medizinischen<br />
Begleitung angeboten. Sie<br />
soll die Patienten aktiv bei der<br />
Krankheitsbewältigung unterstützen“,<br />
erklärt Sybille Bittner.<br />
Das Malen hilft den Patienten,<br />
Ängste und Schmerzen für einige<br />
Zeit zu vergessen. Sie können<br />
dabei ihre eigene Kreativität<br />
und ihre gestalterischen Quellen<br />
wiederentdecken.<br />
Das Angebot richtet die Maltherapeutin<br />
individuell auf den<br />
Patienten aus. Ob Malen am<br />
Bett, im Gemeinschaftsraum<br />
oder <strong>mit</strong> Angehörigen – Sybille<br />
Bittner ist für alles offen. Es<br />
kam auch schon vor, dass die<br />
Künstlerin nach Anleitung eines<br />
Patienten malte: Aufgrund seiner<br />
Erkrankung konnte er selbst<br />
nicht den Pinsel führen, aber die<br />
Ideen für ein Kunstwerk waren<br />
da. „Dass ich mich auf die unterschiedlichsten<br />
Menschen und<br />
Geschichten einstellen muss,<br />
macht meine Arbeit erst richtig<br />
spannend“, sagt Sybille Bittner.<br />
„Die Arbeit als Maltherapeutin<br />
macht mir sehr viel Spaß.“ Ihre<br />
Begeisterung spüren auch die<br />
Patienten.<br />
Die entstandenen Werke können<br />
die Angehörigen <strong>mit</strong> nach Hause<br />
nehmen. Eine Mappe <strong>mit</strong> den<br />
Kopien aller Werke liegt auch<br />
auf der Palliativstation aus – als<br />
Erinnerung für die Pflegekräfte.<br />
Derzeit wird von der Maltherapeutin<br />
sogar eine Ausstellung<br />
<strong>mit</strong> allen bisher entstandenen<br />
Bildern organisiert. «<br />
Julia Handschuh, Plauen<br />
Region Berlin-Brandenburg<br />
Mit Musik zu neuer Kraft<br />
Erwin Wachsmuth ist seit der<br />
Eröffnung des Klinikums Emil<br />
von Behring in Berlin-Zehlendorf<br />
vor 31 Jahren als Krankenpfleger<br />
tätig. Seit 2008 arbeitet<br />
er als Pfleger auf der Palliativstation<br />
des heutigen <strong>HELIOS</strong><br />
Klinikums. Mit viel Einfühlungsvermögen<br />
und Fingerspitzengefühl<br />
unterstützt er<br />
die Palliativpatienten <strong>mit</strong> individuellen<br />
Therapien. Dazu<br />
gehört für ihn neben Öleinreibungen<br />
auch die Therapie <strong>mit</strong><br />
Musik.<br />
Erwin Wachsmuth sieht diese<br />
Art von Schmerztherapie <strong>mit</strong><br />
Musik „als eine wunderbare Ergänzung<br />
zur pflegerischen Arbeit“.<br />
In seiner Freizeit nimmt<br />
der 53-Jährige an einer Ausbildung<br />
zum Musiktherapeuten<br />
teil. Praktische Erfahrungen<br />
sammelt der Krankenpfleger<br />
unter anderem auf der Station.<br />
Individuell richtet er seine Musiktherapie<br />
auf die biografischen<br />
Besonderheiten seiner Patienten<br />
aus. Von Klassik bis Rock ist er<br />
für alles zu haben. Gemeinsam<br />
<strong>mit</strong> einem Patienten hat er auch<br />
schon einen Ausflug zu einem<br />
Orgelkonzert in einer kliniknahen<br />
Kirche unternommen.<br />
Besonders gerne arbeitet Erwin<br />
Wachsmuth <strong>mit</strong> orientalischen<br />
Klangschalen. Die unterschiedlich<br />
großen Schalen aus Bronze<br />
werden auf dem Tisch aufgebaut<br />
und erzeugen sanfte Töne, wenn<br />
sie angeschlagen oder angerieben<br />
werden. Sie wirken meditativ,<br />
sollen zur Entspannung und<br />
Beruhigung der Patienten beitragen<br />
und Schmerzen lindern.<br />
Die Wirkung lässt sich vor Ort<br />
messen: Die Atemfrequenz wird<br />
ruhiger, der Blutdruck sinkt. Das<br />
erfüllt Erwin Wachsmuth <strong>mit</strong><br />
Freude und bestärkt ihn im Weitermachen.<br />
Ab und zu kommt er<br />
deshalb auch in seiner Freizeit<br />
auf die Station und behandelt die<br />
Patienten <strong>mit</strong> der Klangtherapie.<br />
Clarissa Schneider hilft die Therapie<br />
<strong>mit</strong> den Klangschalen vor<br />
allem beim Einschlafen. Die<br />
66-Jährige ist seit drei Wochen<br />
auf der Palliativstation. Für sie<br />
war dieses „entspannende Musikempfinden“<br />
völlig neu. „Die<br />
Töne waren am Anfang etwas<br />
ungewohnt, aber sie haben von<br />
Beginn an beruhigend auf mich<br />
gewirkt“, sagt die Patientin. „Gerne<br />
würde ich diese Klänge <strong>mit</strong> in<br />
meine Träume nehmen.“ «<br />
Susanne Böttcher, Berlin-Zehlendorf<br />
Mit Klängen hilft Erwin Wachsmuth Clarissa Schneider beim Entspannen.
6 <strong>HELIOS</strong> aktuell Oktober 2010/95 <strong>HELIOS</strong> aktuell Oktober 2010/95 7<br />
NEUES AUS DEN REGIONEN<br />
Region Berlin-Brandenburg<br />
Neue Hoffnung für Krebspatienten<br />
Peritonealkarzinose ist eine der<br />
heimtückischsten Krebsformen.<br />
Fortgeschrittene Tumore<br />
des Bauchraums und insbesondere<br />
des Bauchfells (Peritoneum)<br />
gelten im Allgemeinen<br />
als Endstadium des Krankheitsbildes.<br />
Behandelt wird meist<br />
palliativ: Das Tumorwachstum<br />
soll verzögert, die Schmerzen<br />
sollen gelindert werden. Das<br />
<strong>HELIOS</strong> Klinikum Berlin-<br />
Buch bietet <strong>mit</strong> dem sogenannten<br />
Hipec-Verfahren jetzt eine<br />
neue Methode, um Peritonealkarzinose<br />
kombiniert operativ<br />
und chemotherapeutisch zu<br />
behandeln. Bei geeigneten Patienten<br />
besteht die Aussicht,<br />
den Tumor zurückdrängen zu<br />
können.<br />
Dirk Groß ist einer von jährlich<br />
rund 20.000 Deutschen, die an<br />
Peritonealkarzinose erkranken.<br />
Bei dieser Krebsform bildet<br />
ein Tumor im Bauchraum den<br />
Ursprung für die Ausbreitung<br />
von Metastasen in der Bauchhöhle.<br />
Zu Beginn der Erkrankung<br />
verspürte der 45-Jährige<br />
keinerlei Schmerzen: „Die<br />
einzigen Beschwerden, die ich<br />
hatte, waren Druckgefühle im<br />
Darm.“ Am 4. Februar wurde<br />
im Bundeswehrkrankenhaus<br />
Berlin dann die Diagnose Magenkarzinom<br />
<strong>mit</strong> Nahmetastasen<br />
gestellt. Freunde gaben<br />
ihm den Tipp, sich an Prof. Dr.<br />
med. Martin Strik, Chefarzt der<br />
Klinik für Allgemein-, Viszeral-<br />
und Onkologische Chirurgie im<br />
<strong>HELIOS</strong> Klinikum Berlin-Buch,<br />
zu wenden. In einem gemeinsamen<br />
Gespräch schlug Prof.<br />
Strik eine Behandlung <strong>mit</strong>hilfe<br />
der Hyperthermen Intraperito-<br />
Professor Martin Strik und sein an Peritonealkarzinose erkrankter Patient<br />
nealen Chemotherapie (Hipec)<br />
vor. Deutschlandweit bieten<br />
nur wenige Einrichtungen diese<br />
Therapieform an. Das <strong>HELIOS</strong><br />
Klinikum Berlin-Buch ist kon-<br />
zernweit die erste Klinik, die<br />
Patienten <strong>mit</strong> Bauchraumtumoren<br />
<strong>mit</strong>tels Hipec-Verfahren behandelt.<br />
„Unser Klinikum <strong>mit</strong><br />
onkologischem Schwerpunkt<br />
bietet alle technischen und personellen<br />
Voraussetzungen, um<br />
Hipec durchzuführen. Pro Jahr<br />
behandeln wir etwa zwanzig<br />
Patienten auf diese Weise“, sagt<br />
Professor Strik. Das Verfahren<br />
ist jedoch nicht für jeden Patienten<br />
geeignet. „Neben einer<br />
chirurgisch günstigen Tumorbeschaffenheit<br />
ist eine gute körperliche<br />
Verfassung notwendig,<br />
da beide Eingriffe für die<br />
Betroffenen sehr anstrengend<br />
sind“, erklärt der Chefarzt.<br />
Die in den USA entwickelte Methode<br />
bietet die Möglichkeit,<br />
Peritonealkarzinose kombiniert<br />
operativ und chemotherapeutisch<br />
zu behandeln. In einem<br />
ersten chirurgischen Eingriff<br />
werden neben dem Tumorherd<br />
alle sichtbaren Metastasen entfernt.<br />
Die Chemotherapie wird<br />
in der zweiten OP durch Drainagen<br />
in den Bauchraum des<br />
Patienten gegeben. Mit einem<br />
der Herz-Lungen-Maschine<br />
ähnelnden Apparat wird das<br />
auf 41 Grad Celsius erwärmte<br />
Chemotherapeutikum für 90<br />
Minuten durch die Bauchhöh-<br />
Für Dirk Groß bietet diese Operation einen Hoffnungsschimmer: „Eine palliative Behandlung<br />
hätte ich sehr unbefriedigend gefunden. Die Hipec-Methode ist für mich die beste Chance wieder<br />
gesund zu werden.“<br />
le geleitet, um auch die nicht<br />
sichtbaren Metastasen zu entfernen.<br />
Für Dirk Groß bietet diese<br />
Operation einen Hoffnungsschimmer:<br />
„Eine palliative<br />
Behandlung hätte ich sehr unbefriedigend<br />
gefunden. Die<br />
Hipec-Methode ist für mich die<br />
beste Chance wieder gesund zu<br />
werden.“ «<br />
Caterin Schmidt, Berlin<br />
NEUES AUS DEN REGIONEN<br />
Region Mitte<br />
Im <strong>HELIOS</strong> Klinikum Erfurt findet Zakyah Hilfe<br />
Bio-Implantate für Kinder <strong>mit</strong> Harnblasendefekt<br />
Zakyah kann wieder lachen – hier bei einer Nachkontrolle <strong>mit</strong> ihrem Ziehvater Rene Langer.<br />
Die zehnjährige Zakyah aus<br />
Afghanistan ist auf dem besten<br />
Weg, eine kleine Berühmtheit<br />
zu werden: Kamerateams<br />
vom Kinderkanal bis hin zum<br />
ZDF begleiten das fröhliche<br />
Kind <strong>mit</strong> den langen braunen<br />
Zöpfen derzeit in der Schule<br />
und in der Freizeit. Alle sind<br />
neugierig auf die Geschichte<br />
des Mädchens, denn Zakyah<br />
hat überlebt – dank einer speziellen<br />
Blasen-Operation im<br />
<strong>HELIOS</strong> Klinikum Erfurt.<br />
Vor zwei Jahren sah die Welt<br />
von Zakyah schrecklich aus:<br />
Da hing ihr Leben am seidenen<br />
Faden. In einer Nacht, über<br />
die sie bis heute nicht spricht,<br />
feuerten Unbekannte Schüsse<br />
auf das schlafende Kind ab.<br />
Rückenmark und innere Organe<br />
wurden so schwer verletzt,<br />
dass die Ärzte in Zakyahs Heimat<br />
das Mädchen aufgaben.<br />
Rene Langer aus Neudietendorf<br />
(Landkreis Gotha/Thüringen)<br />
hörte davon, holte Zakyah<br />
nach Deutschland, erkämpfte<br />
für sich und seine Frau Sylvia<br />
Tischer-Langer, unterstützt von<br />
Zakyahs Familie, das Sorgerecht<br />
und suchte ärztliche Hilfe<br />
für das Mädchen.<br />
Unterstützung fand er bei Professor<br />
Uwe Friedrich, Chefarzt<br />
der Kinderchirurgie im HE-<br />
LIOS Klinikum Erfurt. Dieser<br />
rettete Zakyahs Leben <strong>mit</strong> einer<br />
besonderen Blasen-Operation.<br />
„Wir haben dafür ein biologisch<br />
abbaubares Fasernetz, ein so<br />
genanntes Bindegewebstransplantat<br />
(Surgisis), verwendet“,<br />
erklärt Professor Friedrich. Dabei<br />
handelt es sich um ein nicht<br />
krebserregendes extrazelluläres<br />
Gewebenetz. Sonst übliche<br />
Harnblasenersatztechniken<br />
sind laut Professor Friedrich<br />
sehr tumor- und komplikationsbelastet.<br />
Das neuartige Gewebe<br />
hingegen zeigt in einer<br />
Beobachtungszeit von neun<br />
Jahren bisher keine Nebenwirkungen<br />
und wird von der<br />
originären Harnblase deutlich<br />
besser aufgenommen.<br />
Derzeit befinden sich 32 in Erfurt<br />
operierte Kinder in Langzeitbetreuung,<br />
bei denen der<br />
funktionelle Organersatz angewendet<br />
wurde. Der Kinderchirurg<br />
hat <strong>mit</strong> diesem Verfahren<br />
aber nicht nur Harnblasen operiert.<br />
Uwe Friedrich hat auch<br />
Zwerchfelldefekte behoben,<br />
ein Rektum ersetzt sowie einen<br />
entsprechenden Eingriff an einer<br />
Speiseröhre vorgenommen<br />
– alles Bereiche, die nach alternativen<br />
Operationstechniken<br />
<strong>mit</strong> einer Vielzahl von Problemen<br />
behaftet sind. Derzeit läuft<br />
eine von <strong>HELIOS</strong> Research<br />
unterstützte Forschungsstudie<br />
zur künstlichen Dünndarmverlängerung,<br />
die auf demselben<br />
Prinzip beruht.<br />
Vor zwei Jahren sah die Welt von Zakyah schrecklich aus: Da hing ihr Leben am seidenen Faden.<br />
In einer Nacht, über die sie bis heute nicht spricht, feuerten Unbekannte Schüsse auf das schlafende<br />
Kind ab. Die Ärzte in Afghanistan gaben das Kind schon auf.<br />
Alle Patienten standen vor dem<br />
neuartigen Eingriff am Ende<br />
der therapeutischen Möglichkeiten.<br />
Mit dem von Professor<br />
Friedrich <strong>mit</strong> entwickelten Verfahren<br />
wurde den Kindern ein<br />
neues Leben geschenkt. Zakyah<br />
dankt es <strong>mit</strong> einem strahlenden<br />
Lächeln. «<br />
Sylvia Kreyßel-Minar, Erfurt
8 <strong>HELIOS</strong> aktuell Oktober 2010/95 <strong>HELIOS</strong> aktuell Oktober 2010/95 9<br />
++Kurzmeldungen++<br />
Erfurt und Bad Saarow:<br />
Gütesiegel der Brustkrebszentren<br />
bestätigt<br />
Die Gütesiegel der Brustzentren<br />
im <strong>HELIOS</strong> Klinikum<br />
Erfurt und im <strong>HELIOS</strong> Klinikum<br />
Bad Saarow sind im<br />
September planmäßig überprüft<br />
und erfolgreich beurkundet<br />
worden. Die Qualitäsprüfer,<br />
die im Auftrag der<br />
Deutschen Krebsgesellschaft<br />
und der Deutschen Gesellschaft<br />
für Senologie arbeiten,<br />
bescheinigten den Zentren<br />
erneut ein ausgezeichnetes<br />
Niveau in der Diagnostik<br />
und Behandlung von Brustkrebs.<br />
An beiden Standorten<br />
betreut ein qualifiziertes und<br />
spezialisiertes Ärzte- und<br />
Schwesterteam die Patientinnen,<br />
die an der häufigsten<br />
Krebserkrankung der Frau<br />
leiden. Die <strong>Kliniken</strong> sind seit<br />
2004/2005 zertifiziert. «<br />
Dreh von „Der Dicke“ in der<br />
<strong>HELIOS</strong> Mariahilf Klinik<br />
Hamburg<br />
Mitarbeiter kamen ebenfalls<br />
als Darsteller zum Einsatz,<br />
als im August ein Fernsehteam<br />
für die neue Staffel der<br />
ARD-Serie „Der Dicke“ in<br />
der <strong>HELIOS</strong> Mariahilf Klinik<br />
Hamburg gedreht hat. Die<br />
Hauptrolle, den Rechtsanwalt<br />
Gregor Ehrenberg, spielt<br />
Dieter Pfaff. Gefilmt wurden<br />
unter anderem Szenen im<br />
Kreißsaal und in einem nachgebauten<br />
„Schockraum“. Das<br />
35-köpfige Studio-Hamburg-<br />
Team war begeistert von der<br />
Kulisse und der Unterstützung<br />
durch die Klinik-Mitarbeiter.<br />
Ausgestrahlt wird die<br />
Folge im Herbst 2011. «<br />
NEUES AUS DEN REGIONEN<br />
Region Mitte<br />
Kompetenzexport nach Indien<br />
Der Bleicheröder Oberarzt Dr.<br />
Steffen Kohler ist ein international<br />
gefragter Operateur, wenn<br />
es um den computergestützten<br />
(navigierten) Kniegelenkersatz<br />
geht. Nach Einsätzen in Brasilien,<br />
Israel und im europäischen<br />
Ausland führte ihn seine<br />
Fachkompetenz in diesem Jahr<br />
nach Indien. Dort operierte der<br />
Spezialist der orthopädischen<br />
Fachklinik in mehreren Krankenhäusern<br />
im Südosten des<br />
Subkontinents und ver<strong>mit</strong>telte<br />
den indischen Kollegen Tipps<br />
und Tricks – sowohl bei Anwendung<br />
der Navigation als auch bei<br />
der Operation schwerer Fehlstellungen<br />
der Kniegelenke.<br />
Anlass für die Reise war eine<br />
Anfrage des Herstellers des in<br />
der <strong>HELIOS</strong> Klinik Bleicherode<br />
verwendeten Navigationsgeräts,<br />
<strong>mit</strong> dessen Hilfe sich künstliche<br />
Gelenke passgenau einsetzen<br />
lassen. „Die Firma wurde bei der<br />
Markteinführung des Geräts in<br />
Indien von einer enormen Nachfrage<br />
überrascht. Deshalb suchte<br />
sie einen erfahrenen Operateur,<br />
der in der geplanten Zeit Urlaub<br />
nehmen konnte, um den indi-<br />
schen Kollegen zu erklären, wie<br />
sie diese Technik am besten einsetzen“,<br />
sagt der Fachmann. Mit<br />
dem Lernen vor Ort sei in kurzer<br />
Zeit ein großer Kreis an Ärzten<br />
erreichbar. „Selbstverständlich<br />
befand sich meine Tätigkeit im<br />
Einklang <strong>mit</strong> der Konzernregelung<br />
Sponsoring“, ergänzt der<br />
48-Jährige.<br />
Dr. Steffen Kohler begeht bei einem Empfang in Salem die in Indien übliche<br />
Lichterzeremonie. Die Öllampe steht symbolisch für die Erleuchtung der Welt.<br />
Die Teams, die Dr. Kohler in Salem,<br />
Hyderabath und Vizag antraf,<br />
waren hochmotiviert und<br />
bemühten sich stets, auch unter –<br />
aus hiesiger Sicht – nicht immer<br />
optimalen Bedingungen, einen<br />
möglichst reibungslosen Ablauf<br />
„Erstaunlich ist die Diskrepanz zwischen der High-End-<br />
Medizin und dem gelegentlichen Fehlen einfacher Operationsinstrumente.“<br />
der Operationen zu ermöglichen.<br />
„Die Ärzte hatten ihren<br />
Facharztabschluss teils aus Indien,<br />
teils aus Großbritannien“,<br />
erläutert der Navigationsspezialist.<br />
Der Kenntnisstand der Ärzte<br />
und Operationspfleger sei nahe<br />
an dem, was man in Mitteleuropa<br />
erwarte. „Erstaunlich ist die<br />
Diskrepanz zwischen der High-<br />
End-Medizin <strong>mit</strong>tels Navigation<br />
und dem gelegentlichen Fehlen<br />
einfacher Operationsinstrumente.“<br />
Die Orthopädie sei wegen<br />
der <strong>mit</strong>einbezogenen Unfallchirurgie<br />
relativ breit aufgestellt und<br />
oft nicht so hoch spezialisiert<br />
wie in Deutschland. „Wie man<br />
eine Knieendoprothese einsetzt,<br />
gehört aber auch in Indien zum<br />
Grundwissen jedes Orthopäden“,<br />
sagt Dr. Steffen Kohler.<br />
Weitere Auslandsengagements<br />
hat der Oberarzt kurzfristig nicht<br />
geplant. „Meine verfügbaren<br />
Urlaubstage sind naturgemäß<br />
begrenzt“, sagt er. Voranfragen<br />
für das nächste Jahr gibt es aber<br />
schon − aus Asien und Südamerika.<br />
«<br />
Dr. Johann-Peter Prinz<br />
NEUES AUS DEN REGIONEN<br />
Region West<br />
Das <strong>HELIOS</strong> Klinikum Schwelm<br />
befragt niedergelassene Ärzte<br />
„Kennen wir uns eigentlich?“<br />
– unter diesem Motto hat das<br />
<strong>HELIOS</strong> Klinikum Schwelm<br />
30 niedergelassene Ärzte im<br />
Ennepe-Ruhr-Kreis befragt,<br />
um ihre Sicht auf das Haus<br />
und die Bedürfnisse der Ärzte<br />
selbst besser kennenzulernen.<br />
Mit Hilfe der Ergebnisse<br />
möchte das Krankenhaus die<br />
Behandlungsqualität weiter<br />
optimieren. In Bereichen, in<br />
denen die Einweiser Defizite<br />
sahen, wurden bereits erste<br />
Verbesserungen umgesetzt.<br />
„Wir wollen uns an der Rückmeldung<br />
jener messen lassen,<br />
die als Bindeglied zwischen<br />
Patienten und unserem Krankenhaus<br />
eine besondere Funktion<br />
einnehmen“, erklärt Marek<br />
Strzelkowski den Ansatz. Der<br />
leitende Oberarzt der Klinik für<br />
Anästhesiologie, Intensivmedizin<br />
und Schmerztherapie führte<br />
die Befragung durch.<br />
Die niedergelassenen Ärzte beantworteten<br />
dafür telefonisch<br />
einen Fragebogen <strong>mit</strong> 32 stan-<br />
dardisierten und drei offenen<br />
Fragen zu Bereichen wie Gesamteindruck,<br />
ärztliche Kompetenz,<br />
Patientenorientierung<br />
oder Logistik. „Durch die Telefongespräche<br />
flossen Informationen<br />
ein, die bei einer schriftlichen<br />
Kommunikation keine<br />
Erwähnung gefunden hätten“,<br />
erklärt Marek Strzelkowski seine<br />
Methode.<br />
Oberarzt Marek Strzelkowski befragte seine Hausarztkollegen am Telefon.<br />
Besonders positiv bewerteten<br />
die Einweiser dabei die Kompetenz<br />
der Ärzte sowie die Diagnose-<br />
und Therapiemöglichkeiten<br />
im Klinikum Schwelm.<br />
So bestätigten beispielsweise<br />
84 Prozent, ihre Patienten wegen<br />
der medizinisch-fachli-<br />
84 Prozent der Hausärzte gaben an, ihre Patienten wegen<br />
der medizinisch-fachlichen Kompetenz zu überweisen.<br />
chen Kompetenz dorthin zu<br />
überweisen. Auch die Logistik<br />
und Kommunikation <strong>mit</strong> dem<br />
Klinikum erhielten gute Noten.<br />
Verbesserungsbedarf sahen die<br />
Befragten dagegen in den Bereichen<br />
Patientenorientierung<br />
und Sauberkeit. Hier handelt<br />
das Klinikum bereits: Die Pflege<br />
setzt sich kritisch <strong>mit</strong> ihrer<br />
Außenwirkung auseinander<br />
und entwickelt in Projekten<br />
ihre Pflegekompetenz weiter.<br />
Den Aktionstag im November<br />
will sie nutzen, um ihr gesamtes<br />
Aufgabenspektrum der Öffentlichkeit<br />
zu präsentieren.<br />
Tägliche Hygienebegehungen,<br />
eine elektronische Mängelerfassung<br />
sowie ein erhöhter<br />
Reinigungsturnus in den patientennahen<br />
Bereichen runden<br />
die Sauberkeitsoffensive ab.<br />
In Zukunft sollen die Ergebnisse<br />
auch überprüft werden. So<br />
werden vor dem Hintergrund<br />
der nun gewonnenen Erkenntnisse<br />
die Chefärzte des Klinikums<br />
die Praxen besuchen, um<br />
im kollegialen Gespräch Reaktionen<br />
abzufragen. «<br />
Maren Giese, Schwelm<br />
++Kurzmeldungen++<br />
Kinder-Uni im Erfurter<br />
<strong>HELIOS</strong> Klinikum<br />
Superorgan, Storchentreff<br />
und „Schneewittchen <strong>mit</strong><br />
den Zwergen vom Rettungsdienst“<br />
– diese und<br />
viele andere spannende<br />
Themen erwarten Kinder<br />
und Jugendliche aus Erfurt<br />
und Umgebung ab Oktober<br />
im <strong>HELIOS</strong> Klinikum<br />
Erfurt. Bereits zum fünften<br />
Mal laden die Mediziner<br />
des Hauses im Rahmen der<br />
Kinder-Uni Erfurt zu Vorlesungen<br />
der besonderen Art<br />
ein. Insgesamt 19 Angebote<br />
zum Zuhören und Mitmachen<br />
stehen bis Weihnachten<br />
auf dem Programm.<br />
Fachhochschule und Universität<br />
Erfurt bieten ebenfalls<br />
Vorlesungen an. Mit<br />
Schirmherr und Kultusminister<br />
Christoph Matschie<br />
konnte das <strong>HELIOS</strong> Klinikum<br />
erstmals Politprominenz<br />
für eine Vorlesung<br />
gewinnen. «<br />
Klinik Sangerhausen<br />
gründet Familienschule<br />
In der <strong>HELIOS</strong> Familienschule<br />
Sangerhausen finden<br />
werdende Eltern und<br />
junge Familien aus der Region<br />
alle Service-Angebote<br />
nun unter einem Dach. Der<br />
Startschuss für das Angebot<br />
der <strong>HELIOS</strong> Klinik fiel<br />
am 25. August. Die Klinik,<br />
freiberufliche Hebammen<br />
und soziale Beratungsstellen<br />
des Landkreises haben<br />
das Programm gemeinsam<br />
erarbeitet und eine Broschüre<br />
entwickelt. Neue und<br />
bereits bewährte Angebote<br />
für Familien wurden darin<br />
gebündelt. «
10 <strong>HELIOS</strong> aktuell Oktober 2010/95 <strong>HELIOS</strong> aktuell Oktober 2010/95 11<br />
NEUES AUS DEN REGIONEN<br />
Region West<br />
Konzentration, Gleichgewicht und Körpergefühl<br />
Therapeutisches Golfen in der <strong>HELIOS</strong> Klinik Holthausen<br />
Physio- und Gartentherapeuten<br />
der <strong>HELIOS</strong> Klinik Holthausen<br />
nutzen seit etwa zwei Jahren den<br />
Golfsport, um in einer Gruppentherapie<br />
die unterschiedlichen<br />
Beeinträchtigungen der neurologischen<br />
Patienten zu behandeln.<br />
Die sanfte Sportart ist dafür besonders<br />
gut geeignet.<br />
Alles begann <strong>mit</strong> einem Besuch<br />
Anthony Nettos, einem ehemaligen<br />
Golfprofi, der selbst seit<br />
Jahren durch eine Querschnittslähmung<br />
beeinträchtigt ist und<br />
versucht, den Golfsport als Rehabilitationsmaßnahme<br />
für behinderte<br />
Kinder zu etablieren.<br />
Zwei Holthausener Physiothe-<br />
Region Rheinland<br />
Auch Karl Nienhaus-Ellering hat die<br />
Golftherapie geholfen.<br />
rapeuten nahmen daraufhin an<br />
verschiedenen Golfkursen und<br />
Fortbildungen teil und lernten,<br />
warum gerade das Golfen für<br />
neurologische Patienten besonders<br />
gut geeignet ist: Anders als in<br />
den meisten Ballsportarten stehen<br />
nicht Schnelligkeit und Kraft im<br />
Vordergrund, sondern Konzentration,<br />
Gleichgewicht und Körpergefühl.<br />
Der ruhende Ball lässt<br />
dem Patienten Zeit, seinen eigenen<br />
Bewegungsrhythmus zu finden.<br />
Zudem ist das <strong>mit</strong>einander<br />
Spielen eine sinnvolle Ergänzung<br />
– gerade für die Behandlung von<br />
Patienten <strong>mit</strong> psychischen Veränderungen<br />
infolge einer Hirnerkrankung<br />
oder -verletzung.<br />
Mittlerweile haben die Gärtner in<br />
Holthausen einen kleinen Sechs-<br />
Loch-Platz abgesteckt. In den<br />
Sanfte Glaukom-OP: Hoffnung für Signor Rossi<br />
Sergio Rossi und seine Frau Maria<br />
Das Vertrauen in die Augenärzte<br />
der italienischen Klinik hat<br />
Sergio Rossi bereits verloren, als<br />
ihm seine Frau Maria von einer<br />
besonders schonenden Operationsmethode<br />
berichtet, von der<br />
sie in einem deutschen Frauenmagazin<br />
gelesen hat. Nach der<br />
ersten Augen-OP kann der 71-<br />
Jährige auf dem operierten Auge<br />
kaum noch etwas sehen – bei ohnehin<br />
schon sehr eingeschränkter<br />
Sehkraft. Fest entschlossen<br />
macht sich das Ehepaar schließlich<br />
auf die Reise nach Krefeld<br />
zu Prof. Marcus Knorr, Chefarzt<br />
der Augenklinik am <strong>HELIOS</strong><br />
Klinikum Krefeld, – dem Experten<br />
aus der Zeitschrift.<br />
Maria Rossi hat einen Zeitschriftenkiosk<br />
in Rimini. Die Lektüre<br />
der heimatlichen Magazine ist<br />
für die gebürtige Deutsche ein<br />
liebgewonnes Ritual. Als sie auf<br />
den Gesundheitsseiten der „Neuen<br />
Welt“ auf den Artikel über die<br />
neue Glaukomoperation stößt,<br />
steht für die Wahlitalienerin sofort<br />
fest: „Sergio, wir müssen<br />
nach Krefeld.“ Der Beitrag über<br />
die sogenannte Kanaloplastik<br />
lässt das Ehepaar wieder hoffen.<br />
Dank internationaler Telefonauskunft<br />
ist der Kontakt zu Prof.<br />
Marcus Knorr schnell hergestellt,<br />
ein ausführliches Telefonat noch<br />
am selben Tag möglich. „Das hat<br />
mir sehr imponiert“, so Sergio<br />
Rossi. Zwischen Erstkontakt und<br />
stationärer Aufnahme in der Krefelder<br />
Augenklinik vergehen nur<br />
wenige Wochen.<br />
„Die möglichen Komplikationen<br />
nach Glaukomoperationen sind<br />
vielfältig und stark vom Zustand<br />
des Auges abhängig. Das gilt besonders<br />
für die Wundheilung“,<br />
erklärt Prof. Marcus Knorr. Bei<br />
Sergio Rossi vernarbt die zur Verbesserung<br />
des Kammerabflusses<br />
von den italienischen Kollegen<br />
angelegte künstliche Öffnung am<br />
Auge bereits nach wenigen Tagen<br />
Sommermonaten können die Patienten<br />
dort unter beinahe realistischen<br />
Bedingungen golfen. In den<br />
Wintermonaten treffen sich die<br />
Golfgruppen dann in der Turnhalle,<br />
wo sie <strong>mit</strong> dem Equipment<br />
der Sporttherapie interessante<br />
Übungen machen können.<br />
Ob drinnen oder draußen: Mit<br />
großem Schwung oder kleinen<br />
Annäherungsschlägen bietet das<br />
Golfen den beeinträchtigten Patienten<br />
die Möglichkeit, wieder<br />
Freude an der Bewegung und<br />
Stolz auf die eigene Leistung zu<br />
erleben. «<br />
Martin Evers, Hattingen-Holthausen<br />
vollständig. Dazu beigetragen hat<br />
seine bekannte erhöhte Blutungsneigung.<br />
Der Augeninnendruck<br />
steigt erneut und <strong>mit</strong> ihm das<br />
Risiko irreparabler Schäden am<br />
Sehnerv. „In diesem Fall wird eine<br />
erneute Operation notwendig. Bei<br />
Herrn Rossi konnten wir <strong>mit</strong>tels<br />
Kanaloplastik wieder eine natürliche<br />
Regulierung des Augeninnendrucks<br />
erreichen“, berichtet<br />
der Augenexperte. Sergio Rossi:<br />
„Meine Sehschärfe kehrt langsam<br />
zurück. Im November komme ich<br />
zur Behandlung des zweiten Auges<br />
wieder nach Krefeld – nicht<br />
zuletzt, weil Herr Prof. Knorr<br />
auch noch so fabelhaft italienisch<br />
spricht“, verrät er <strong>mit</strong> einem Augenzwinkern.<br />
«<br />
Marina Dorsch<br />
NEUES AUS DEN REGIONEN<br />
Region Rheinland<br />
Lungenbläschen – so groß wie ein Fußballfeld<br />
Kinder-Uni am <strong>HELIOS</strong> Klinikum Krefeld<br />
Junge Studenten am <strong>HELIOS</strong> Klinikum Krefeld: Tim, Niko und Linus (v. l.) auf Besichtigungstour im Rettungswagen.<br />
Um acht Uhr dröhnt der Wecker.<br />
Trotz Sommerferien sind<br />
Tim, Linus und Niko schon<br />
hellwach, denn heute startet<br />
die Kinder-Uni am <strong>HELIOS</strong><br />
Klinikum Krefeld. Die drei<br />
Freunde gehören zu den 150<br />
Juniorstudenten, die sich in<br />
diesem Jahr erfolgreich immatrikuliert<br />
haben. Schnell noch<br />
den Studentenausweis umgehängt<br />
und es kann losgehen.<br />
Die erste Vorlesung beginnt<br />
um zehn.<br />
Vor dem Studiengebäude hat<br />
sich eine lange Schlange gebildet,<br />
auch im Foyer ist schon<br />
jede Menge los. Schnell den Anwesenheitsstempel<br />
abholen und<br />
einen guten Platz reservieren.<br />
„Tschüß, bis später“, ruft Niko<br />
(9) seinem Vater und Chauffeur<br />
zu. Erwachsene sind im Hörsaal<br />
nicht zugelassen. Heute steht<br />
die Lunge auf dem Vorlesungsplan.<br />
Die Antwort auf die Frage,<br />
welcher Fläche unsere Lungenbläschen<br />
entsprechen würden<br />
– glattgebügelt und wie ein<br />
Flickenteppich ausgebreitet,<br />
erzeugt Stirnrunzeln. Die drei<br />
sind sich uneinig: Antwort A<br />
(Tischtuch) oder doch B (Tennisplatz)?<br />
„Was C?“ wiederholt<br />
Tim ungläubig die richtige Antwort.<br />
„So groß wie ein Fußballfeld?<br />
Das ist ja der Hammer!“<br />
Über die Antwort eines Kommi-<br />
litonen aus der zweiten Reihe,<br />
der stärkste Muskel in unserem<br />
Körper sei „das Eisbein“, amüsiert<br />
sich Niko köstlich. „Die<br />
richtige Antwort hätte ich aber<br />
auch nicht gewusst“, gibt er offen<br />
zu.<br />
Das Quiz von „Uni-Professor“<br />
Dr. Manuel Streuter sorgt für<br />
Gesprächsstoff, auch während<br />
der Pause. Schnell zwei Amerikaner<br />
und ein Trinkpäckchen<br />
sichern, bevor nur noch Obst da<br />
ist – Erfahrungswerte aus dem<br />
letzten Jahr, Tim ist nämlich<br />
schon im zweiten Semester und<br />
kennt sich aus. Linus beschäftigen<br />
noch der Chemokasper und<br />
die Sache <strong>mit</strong> den guten und bösen<br />
Zellen.<br />
Nach der zweiten Vorlesung<br />
werden die drei zur Exkursion<br />
erwartet. Heute geht es zum<br />
Gesundheits-TÜV; zuvor waren<br />
sie bereits zu Besuch in der<br />
HNO-Ambulanz. „Ich kann<br />
jetzt Blutdruck messen und reanimieren“,<br />
strahlt Tim. Und<br />
auch Linus und Niko haben es<br />
durch den TÜV geschafft – auf<br />
dem Gesundheitspass steht es<br />
Schwarz auf Weiß. „Ich find das<br />
echt spannend, was der Körper<br />
alles kann“, sagt Tim. In der<br />
rechten Hand hält er stolz sein<br />
Uni-Diplom. Für die drei Jungs<br />
steht fest: „Im nächsten Jahr<br />
sind wir wieder dabei!“ «<br />
Marina Dorsch
12 <strong>HELIOS</strong> aktuell Oktober 2010/95 <strong>HELIOS</strong> aktuell Oktober 2010/95 13<br />
NEUES AUS DEN REGIONEN<br />
Region Rheinland<br />
Überraschende Zwillingsgeburt<br />
Im Rettungswagen von Spanien nach Krefeld<br />
Endlich geschafft: Familie Zhan <strong>mit</strong> ihren Zwillingsmädchen Zihan und Ruohan in der Krefelder Kinderklinik.<br />
Für das junge Krefelder Ehepaar<br />
Xiaowei und Dong Dong<br />
Zhan geht ein Traum in Erfüllung:<br />
Sie werden Eltern von<br />
Zwillingen. Schnell steht für<br />
die gebürtigen Chinesen fest,<br />
dass ihre Babys im Mutter-<br />
Kind-Zentrum am <strong>HELIOS</strong><br />
Klinikum Krefeld zur Welt<br />
kommen sollen. Doch erstens<br />
kommt es anders, und zweitens<br />
als man denkt: Über 2.000<br />
Kilometer muss die junge Mutter<br />
schließlich bis zur Ankunft<br />
in der Krefelder Kinderklinik<br />
zurücklegen – in einem spanischen<br />
Rettungswagen.<br />
Ende der 26. Schwangerschaftswoche<br />
will Xiaowei Zhan dem<br />
Pollenflug am Niederrhein<br />
entgehen. Schon seit Jahren<br />
leidet die junge Frau unter Al-<br />
lergien, doch während ihrer<br />
Schwangerschaft darf sie keine<br />
Medikamente einnehmen. Sie<br />
entschließt sich, ihre Schwester<br />
in Andalusien zu besuchen.<br />
Ehemann Dong Dong bleibt in<br />
Krefeld, wo er sich um den dreijährigen<br />
Sohn Yihan und das familieneigene<br />
Restaurant „Wok-<br />
In“ kümmert. Xiaowei freut sich<br />
auf den Urlaub, auch die Ärzte<br />
haben keine Einwände.<br />
Der Flieger landet am 12. April<br />
im pollenfreien Andalusien,<br />
fünf Tage später liegt Xiaowei<br />
im Kreißsaal des örtlichen Krankenhauses<br />
in Cordóba – die Wehen<br />
setzen 13 Wochen zu früh<br />
ein. Zuerst kommt Zhihan auf<br />
die Welt <strong>mit</strong> 925 Gramm Körpergewicht,<br />
eine Minute später<br />
folgt Ruohan <strong>mit</strong> 1.000 Gramm,<br />
das ist knapp ein Drittel des<br />
normalen Geburtsgewichts. Die<br />
kleinen Mädchen kommen sofort<br />
in den Inkubator.<br />
„Die Ärzte in Cordóba taten<br />
wirklich alles für meine Töchter,<br />
25 Stunden verbringt die Mutter auf einem Sitz neben der<br />
Transportliege <strong>mit</strong> ihren Frühchen.<br />
doch eine richtige Mutter-Kind-<br />
Station gab es nicht“, erinnert<br />
sich die junge Mutter. „Meine<br />
Schwester und ich verbrachten<br />
24 Stunden am Tag abwechselnd<br />
neben meinen Babys in<br />
einem Gartenliegestuhl.“<br />
Die junge Mutter möchte so<br />
schnell wie möglich nach<br />
Deutschland zurück, wo ihr<br />
Ehemann und ihr Sohn bereits<br />
sehnsüchtig warten. Doch an<br />
einen Rückflug ist nicht zu denken:<br />
Die Mädchen sind noch<br />
längst nicht in einem transportfähigem<br />
Zustand und ein Rettungshubschrauber,<br />
ausgestattet<br />
<strong>mit</strong> den notwendigen medizinischen<br />
Geräten, wäre unbezahlbar.<br />
Familie Zhan muss warten<br />
– ganze vier Monate lang.<br />
Mit einem Rettungswagen der<br />
„Ambulancia Andalucia“ geht<br />
es Ende August schließlich von<br />
Cordóba nach Krefeld. 25 Stunden<br />
– über 2.000 Kilometer –<br />
verbringt die Mutter auf einem<br />
Sitz neben der Transportliege<br />
<strong>mit</strong> ihren Frühchen. Zhihan, die<br />
schwächere der beiden Zwillingsschwestern,<br />
wird unterwegs<br />
<strong>mit</strong> Sauerstoff versorgt,<br />
ihre Lunge ist noch zu schwach.<br />
In Krefeld angekommen staunt<br />
Anneliese Laermann, Stationsleiterin<br />
der Säuglingsstation,<br />
nicht schlecht, als der spanische<br />
Rettungswagen vor der Krefelder<br />
Kinderklinik hält: „Es ist<br />
bewundernswert, was die junge<br />
Mutter auf sich genommen hat,<br />
um <strong>mit</strong> ihren beiden Töchtern<br />
endlich wieder in Deutschland<br />
und bei ihrer Familie zu sein.“<br />
Umgehend werden die Zwillinge<br />
auf der Säuglingsstation<br />
versorgt.<br />
Inzwischen haben sie kräftig zugelegt<br />
und ihr Gewicht verdreifacht.<br />
Nach knapp vier weiteren<br />
Wochen in der Kinderklinik<br />
erreichen die Mädchen ihr endgültiges<br />
Ziel: das Zuhause der<br />
Familie Zhan. «<br />
Anna Heuer, Krefeld<br />
NEUES AUS DEN REGIONEN<br />
Region Süd<br />
„Es musste das <strong>HELIOS</strong> Spital Überlingen sein"<br />
Fünf Famulanten aus Leipzig<br />
Fünf Medizinstudenten aus<br />
Leipzig haben im Sommer einen<br />
Teil ihrer Famulatur im<br />
<strong>HELIOS</strong> Spital Überlingen absolviert,<br />
um die Arbeit bei einem<br />
privaten Klinikbetreiber<br />
kennenzulernen. Begeistert hat<br />
sie vor allem die Umgebung –<br />
nur das Wohnen war ein Abenteuer.<br />
Sechs Wochen lang standen jeden<br />
Morgen fünf orangefarbene<br />
Fahrräder vor dem Eingang des<br />
<strong>HELIOS</strong> Spitals Überlingen. Mit<br />
den auffälligen Leihrädern kamen<br />
Nicole Kaczmartzyk, Anna<br />
Delker, Jeanette Fahnert, Sebastian<br />
Gibb, Johannes Remmler<br />
zur Arbeit. 75 Höhenmeter<br />
mussten sie dabei auf dem Hin-<br />
und Rückweg von und zu ihrer<br />
Unterkunft überwinden. Doch<br />
das nahmen sie gerne in Kauf.<br />
„Als wir auf die <strong>HELIOS</strong> Standortkarte<br />
geblickt haben, war<br />
klar: Es muss Überlingen sein“,<br />
waren sich alle fünf einig. Der<br />
Fensterblick: Überlingen<br />
Die fünf Leipziger Studenten wollten unbedigt an den Bodensee.<br />
Grund: Überlingen liegt direkt<br />
am Bodensee.<br />
Die Suche nach einer Unterkunft<br />
gestaltete sich aufgrund<br />
der Sommerferien in der beliebten<br />
Urlaubsregion nicht ganz<br />
einfach. Die fünf Leipziger Studenten<br />
wohnten daher auf einem<br />
Reiterhof – auf einem Berg.<br />
Hier teilten sie sich drei Zim-<br />
Was sieht ein Patient, wenn er<br />
aus seinem Klinikfenster blickt?<br />
Diese Frage beantworten jetzt<br />
jeden Monat die Fotos unserer<br />
neuen Rubrik „Fensterblick“.<br />
Den Start macht das <strong>HELIOS</strong><br />
Spital Überlingen: Eine malerische<br />
Sicht über den Bodensee,<br />
Europas größten Binnensee,<br />
hat der Patient dort von seinem<br />
Fenster aus. Direkt vor seinem<br />
Balkon liegt Überlingen und in<br />
der Ferne lockt die Schweiz <strong>mit</strong><br />
ihrem Alpen-Panorama. «<br />
mer. Die Küche der Vermieterin<br />
durften die Famulanten jedoch<br />
nicht nutzen. Also bereiteten<br />
sie ihr Essen heimlich in einem<br />
Zimmer auf einer eigens dafür<br />
in ihre Zimmer geschmuggelten<br />
Kochplatte zu. Mit Handtüchern<br />
wedelten sie den Essensdunst<br />
aus dem Fenster, da<strong>mit</strong><br />
die Vermieterin keinen Verdacht<br />
Rückkehr als Patient<br />
Professor Johannes Dieter Waldmann<br />
war bis April 2008 Ärztlicher<br />
Direktor in der <strong>HELIOS</strong><br />
Klinik Müllheim. Jetzt gab es ein<br />
ungeplantes Wiedersehen – als<br />
Patient. Bei einem Wanderunfall<br />
erlitt Prof. Waldmann Rippenbrüche,<br />
Hämatome und Schürfwunden<br />
und lieferte sich selbst in<br />
seine ehemalige Klinik ein. Aufgrund<br />
seiner Verletzungen war<br />
ein stationärer Aufenthalt zur<br />
Überwachung, für die Schmerztherapie<br />
und die Mobilisation<br />
schöpft.<br />
Im <strong>HELIOS</strong> Spital Überlingen<br />
hatten die fünf bereits Kult-<br />
Status erreicht. „Sind Sie auch<br />
einer der Leipziger Famulanten?“,<br />
wurden sie mehrfach von<br />
Patienten gefragt. Dabei waren<br />
die Studenten im Haus auf unterschiedlichen<br />
Stationen eingesetzt.<br />
Die Arbeit im Krankenhaus gefiel<br />
ihnen gut. „Endlich versteht<br />
man mal, wie andere Fachbereiche<br />
ticken. An der Uniklinik<br />
ist man immer nur unter sich“,<br />
sind sich die fünf Leipziger Studenten<br />
einig. Die Rückfahrt gestaltete<br />
sich nicht nur aufgrund<br />
der liebgewonnenen Umgebung<br />
in Überlingen schwierig:<br />
Für Sebastian Gibb, gab es keine<br />
Zugverbindung, die ihn an nur<br />
einem Tag zu seinem nächsten<br />
Aufenthaltsort nach Greifswald<br />
bringen konnte. «<br />
Florian Löhlen und Kerstin<br />
Kröning, Überlingen<br />
erforderlich. Fünf Tage später<br />
konnte er die Klinik schon wieder<br />
verlassen. «
14 <strong>HELIOS</strong> aktuell Oktober 2010/95 <strong>HELIOS</strong> aktuell Oktober 2010/95 15<br />
NEUES AUS DEN REGIONEN NEUES AUS DEN REGIONEN<br />
Region Nord<br />
Expertenteam in Northeim rettet Niere nach<br />
mehrtägigem Arterienverschluss<br />
Peter Laepple (rechts) hat gut Lachen: Seine Niere haben die Experten – im Bild Dr. Gerd Weigel – gerettet.<br />
Peter Laepple hatte bereits seit<br />
mehreren Tagen Rückenschmerzen,<br />
als er an einem Freitagnach<strong>mit</strong>tag<br />
im Juni in die HE-<br />
LIOS Albert-Schweitzer-Klinik<br />
kommt. Bei der Untersuchung<br />
in der Klinik stellt sich heraus,<br />
dass die rechte Nierenarterie<br />
des 76-Jährigen verschlossen<br />
ist. Normalerweise wäre das<br />
Organ nicht zu retten. Doch Peter<br />
Laepple hat Glück: Denn die<br />
Spezialisten am Gefäßzentrum<br />
entscheiden sich trotzdem für<br />
eine Operation.<br />
„Bei der Ultraschalluntersuchung<br />
in der urologischen Klinik<br />
gab es keine Anzeichen einer<br />
Wasseransammlung im Gewebe.<br />
In der Farbduplexuntersu-<br />
chung der Angiologen zeigte<br />
sich jedoch der Verschluss der<br />
rechten Nierenarterie“, berichtet<br />
Dr. Lübbert, Leiter der Angiologischen<br />
Abteilung in der<br />
<strong>HELIOS</strong> Albert-Schweitzer-Klinik<br />
Northeim. „Für gewöhnlich<br />
lässt sich der Verlust des Organs<br />
dann nicht vermeiden“,<br />
ergänzt sein Kollege, Dr. Gerd<br />
Weigel, Chefarzt der Gefäßchirurgie.<br />
„Allerdings konnte Dr.<br />
Lübbert eine Restdurchblutung<br />
in den sogenannten Kollateralen<br />
erkennen.“ Die Kollateralen,<br />
auch Seiten- oder Nebenäs-<br />
te genannt, sichern als kleinere<br />
Gefäße die Bluversorgung bei<br />
Verletzung oder Ausfall von<br />
einzelnen Gefäßen. Im Fall von<br />
Peter Laepple, der bereits zwei<br />
Verengungen hatte, sind diese<br />
Kollaterale vom Körper schon<br />
Die Kollaterale, auch Seiten- oder Nebenäste genannt, sichern<br />
als kleinere Gefäße die Blutversorgung bei Verletzung<br />
oder Ausfall von einzelnen Gefäßen.<br />
gebildet worden. Das <strong>HELIOS</strong><br />
Ärzteteam rät Peter Laepple<br />
deshalb zu einem erneuten gefäßchirurgischen<br />
Eingriff, um<br />
die Niere zu erhalten.<br />
Für Peter Laepple birgt die Operation<br />
eine zusätzliche Gefahr,<br />
da bereits im September 2009<br />
die rechte Nierenarterie und im<br />
Januar 2010 die linke Nierenarterie<br />
aufgedehnt und <strong>mit</strong> einem<br />
Stent versorgt wurden, die<br />
Nierenfunktion war zu diesem<br />
Zeitpunkt eingeschränkt. Er<br />
entscheidet sich für die Operation.<br />
Zum Glück, denn in seinem<br />
Fall war die sogenannte Nierenrevaskularisation(Wiederherstellung<br />
der Durchblutung)<br />
erfolgreich.<br />
Un<strong>mit</strong>telbar nach dem operativen<br />
Eingriff verbesserten sich<br />
die Nierenwerte deutlich. „Dies<br />
konnte am Tag der Nachuntersuchung,<br />
an dem das Foto<br />
entstand, bestätigt werden“,<br />
berichtet der Gefäßchirurg Dr.<br />
Weigel. „Die interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit an unserer<br />
Klinik kam Peter Laepple wirklich<br />
zugute.“ «<br />
Viviane Piffczyk, Northeim<br />
Auf einen Blick<br />
Die Angiologie ist ein Teilgebiet<br />
der Inneren Medizin,<br />
welches sich <strong>mit</strong> Gefäßerkrankungen<br />
beschäftigt<br />
– also Erkrankungen<br />
der Arterien, Venen und<br />
Lymphgefäße. Die Gefäßchirurgie<br />
ist ein Teilgebiet<br />
der Chirurgie. Sie betreibt<br />
die operative und auch interventionelle<br />
Diagnostik<br />
und Behandlung von Erkrankungen<br />
der Gefäße.<br />
Beide Fachrichtungen sind<br />
Teil des Gefäßzentrums an<br />
der <strong>HELIOS</strong> Albert-Schweizer-Klinik<br />
Northeim. «<br />
Region Nord<br />
Theaterprojekt in der Klinik: Applaus ist Balsam für die Kinderseele<br />
Die Schulferien nutzt Ulrike<br />
Brandt, Heilpädagogin in den<br />
<strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> Schwerin,<br />
für ein besonderes Projekt: Gemeinsam<br />
<strong>mit</strong> den Kindern und<br />
Jugendlichen in der Tagesklinik<br />
der Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />
bereitet sie ein Theaterstück<br />
vor. Die jungen Patienten,<br />
die u. a. Probleme <strong>mit</strong> ihrem Sozialverhalten<br />
und ihrer Psyche<br />
haben, machen <strong>mit</strong> Eifer <strong>mit</strong>.<br />
Ganze sechs Wochen Zeit haben<br />
die Kinder und Jugendlichen für<br />
ihr Theaterprojekt – vom Sammeln<br />
der Ideen bis zur Premiere.<br />
„Zuerst müssen wir gucken,<br />
wie wir alle Ideen unter einen<br />
Hut bekommen“, beschreibt<br />
Ulrike Brandt den Anfang des<br />
Projektes. „Jedes Kind wird <strong>mit</strong><br />
seinen Fantasien ernst genommen.“<br />
Märchen eignen sich am<br />
Ohne Vollnarkose: Operation an einer offenen Halsschlagader<br />
An einem Morgen im August<br />
wacht Manfred Tille auf und<br />
spürt seinen linken Arm nicht<br />
mehr. Besorgt macht er sich zu<br />
Fuß auf den Weg zu seinem<br />
Hausarzt. Mit Verdacht auf einen<br />
Schlaganfall geht es direkt<br />
zur Stroke Unit in die <strong>HELIOS</strong><br />
<strong>Kliniken</strong> Schwerin. Hier stellen<br />
die Ärzte eine gefährliche Verengung<br />
der rechten Halsschlagader<br />
fest. Wenige Tage später erlebt<br />
Manfred Tille die operative Korrektur<br />
bei vollem Bewusstsein.<br />
Möglich, sicher und komfortabel<br />
ist das durch die ultraschallgestützte<br />
Regionalanästhesie.<br />
„Ich hab die Augen zugekniffen<br />
und nur gedacht: Hoffentlich<br />
wird alles gut!“, beschreibt der 72-<br />
Die Patienten der Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie brachten<br />
ihre Version von „Der Wolf und die sieben Geißlein“ auf die Bühne.<br />
besten. An ihnen kann man sich<br />
wie an einem roten Faden entlang<br />
hangeln. In diesem Jahr ist<br />
die Entscheidung für „Der Wolf<br />
und die sieben Geißlein“ gefallen<br />
– natürlich in einer zeitgemäßen<br />
Fassung. Die älteren Kinder<br />
schreiben die Geschichte um<br />
und bekommen so auch Han-<br />
Dr. Katharina Zukowsky <strong>mit</strong><br />
Manfred Tille<br />
Jährige die Angst, die er vor dem<br />
Eingriff hatte. Um die Ablagerungen<br />
zu entfernen, die das Gefäß<br />
verengen, wurde seine Halsschlagader<br />
abgeklemmt, aufgeschnitten,<br />
gesäubert und wieder<br />
zusammengenäht. Das dauerte<br />
etwa zwanzig Minuten. In dieser<br />
nah Montana, Harry Potter und<br />
Spongebob unter. Ganz wichtig<br />
ist: Jedes Kind wird einbezogen.<br />
Alle basteln gemeinsam an den<br />
Kostümen und der Kulisse. Wer<br />
sich nicht traut, auf der Bühne<br />
zu stehen, macht beim Ton oder<br />
der Maske <strong>mit</strong>. Für die Proben<br />
treffen sich alle einmal in der<br />
Zeit wird das Gehirn schlecht <strong>mit</strong><br />
Blut versorgt; die Gefahr eines<br />
Schlaganfalles ist hoch. „Deshalb<br />
betäuben wir nur ein Nervengeflecht<br />
in der Halsregion. Mit<br />
dieser Regionalanästhesie bleibt<br />
der Patient ansprechbar. Und wir<br />
kontrollieren während der gesamten<br />
OP, ob Zeichen eines Schlaganfalls<br />
auftreten“, sagt Dr. Katharina<br />
Zukowski, Oberärztin in der<br />
Klinik für Anästhesiologie und<br />
Intensivmedizin. Manfred Tille<br />
hielt aus diesem Grund während<br />
der OP eine Quietscheente in der<br />
linken Hand, die er in regelmäßigen<br />
Abständen drücken musste.<br />
So konnten die Ärzte sehen, ob<br />
seine Hand sensibel ist und das<br />
Gehirn ausreichend durchblutet<br />
wird. „Hatte ich kurzzeitig ver-<br />
Woche. „Normalerweise gelingt<br />
es uns selten, in so einer großen<br />
Gruppe <strong>mit</strong> den Kindern zu arbeiten“,<br />
sagt Ulrike Brandt. Sie<br />
hat <strong>mit</strong> ihrer Begeisterung fürs<br />
Theaterspielen die Kinder angesteckt:<br />
„Es entsteht fast so etwas<br />
wie ein familiäres Gefühl. Das<br />
siebte Geißlein, das bereits aus<br />
der Klinik entlassen war, kam<br />
extra zu Generalprobe und Aufführung<br />
in die Klinik zurück.“<br />
Das Projekt hat weitere positive<br />
Effekte: Die Kinder schulen beim<br />
Basteln ihre motorischen Fähigkeiten,<br />
lernen, strukturiert zu arbeiten,<br />
und gewinnen Selbstvertrauen.<br />
Als nach der Aufführung<br />
im Festsaal der Applaus erklingt,<br />
ist den Kindern anzusehen, wie<br />
stolz und froh sie über das Erreichte<br />
sind. «<br />
Dr. Grit Czapla, Schwerin<br />
gessen, das Entchen zu drücken,<br />
erinnerte mich Frau Dr. Zukowski<br />
sofort wieder dran“, sagt der<br />
Senior und schmunzelt.<br />
Aber auch die Regionalanästhesie<br />
hat ihre Tücken: Trifft der Anästhesist<br />
ein Gefäß, können gefährliche<br />
Krampfanfälle entstehen. Um das<br />
zu vermeiden, arbeiten die Ärzte<br />
<strong>mit</strong> Hilfe eines Ultraschallgerätes<br />
unter Sicht. Das Betäubungs<strong>mit</strong>tel<br />
kann so oberflächlicher gespritzt<br />
werden, der Patient hat weniger<br />
Schmerzen bei der Prozedur. „Ich<br />
habe nur einen kleinen Pieks gemerkt“,<br />
sagt Manfred Tille. Er<br />
hat den Eingriff gut überstanden.<br />
„Ich würde es jederzeit wieder so<br />
machen.“ «<br />
Dr. Grit Czapla, Schwerin
16 <strong>HELIOS</strong> aktuell Oktober 2010/95 <strong>HELIOS</strong> aktuell Oktober 2010/95 17<br />
NETZWERK MEDIZIN<br />
Arbeit in der „Geschützten Betriebsabteilung“<br />
Claudia Rehmer hat<br />
ihren Traumjob gefunden<br />
Das Gehen und das Sprechen<br />
fallen Claudia Rehmer<br />
schwer. Die 37-Jährige leidet<br />
seit frühester Kindheit an einer<br />
Störung des Nerven- und<br />
Muskelsystems, sie ist dennoch<br />
ein offener, lebenslustiger<br />
Mensch. Allein leben und<br />
arbeiten kann sie nicht. Gemeinsam<br />
<strong>mit</strong> 17 anderen Menschen,<br />
die <strong>mit</strong> körperlichen<br />
oder geistigen Einschränkungen<br />
leben müssen, ist Claudia<br />
Rehmer deshalb in der<br />
so genannten „Geschützten<br />
Betriebsabteilung“ unter der<br />
Obhut der <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong><br />
Schwerin tätig.<br />
Um psychisch und neurologisch<br />
kranke Erwachsene zu betreuen<br />
und sie gleichzeitig am<br />
Arbeitsleben teilhaben zu lassen,<br />
entstand bereits 1960 in der<br />
damaligen Bezirksnervenklinik<br />
Schwerin eine gesundheitliche<br />
Rehabilitationsabteilung. Mit<br />
den Umstrukturierungen nach<br />
der Wende wurde die Einrichtung<br />
umbenannt.<br />
Heute hat der so genannte „Geschützte<br />
Bereich“ in den HE-<br />
LIOS <strong>Kliniken</strong> 18 Mitarbeiter:<br />
Sie sind vorwiegend im Außenservice,<br />
in der Gärtnerei, in der<br />
Küche sowie im Fahr- und im<br />
Hol- und Bringedienst beschäftigt.<br />
Acht von ihnen wohnen<br />
auf dem Klinikgelände.<br />
Claudia Rehmer arbeitet seit<br />
1990 in der Abteilung, davon<br />
fünfzehn Jahre als Näherin in<br />
der klinikeigenen Wäscherei.<br />
Nach deren Schließung wechselte<br />
sie in die arbeitsthera-<br />
Claudia Rehmer (l.), hier <strong>mit</strong> Angelika Zierke, der leitenden Schwester des<br />
Ambulanzzentrums, hat Spaß an ihrem neuen Job.<br />
peutische Gruppe innerhalb<br />
der Flemming-Klinik. Sie nähte<br />
Handtücher, flocht Körbe<br />
und fertigte Zuarbeiten für<br />
verschiedene Firmen. Doch<br />
die Aufträge brachen weg, die<br />
Therapeuten schafften es nicht<br />
mehr, sich neben ihren stationären<br />
Patienten ausreichend um<br />
Claudia Rehmer zu kümmern.<br />
Sie fühlte sich unterfordert.<br />
Im Oktober 2009 erreichte Ilona<br />
Drewanz, Schwerbehindertenvertretung<br />
im Betriebsrat,<br />
Claudia Rehmers Hilferuf: „Wir<br />
kannten Claudia viele Jahre<br />
und es lag uns am Herzen, ihr<br />
zu helfen.“ Gemeinsam <strong>mit</strong><br />
Cornelia Voß vom Personalwesen<br />
überlegte sie, wo es einen<br />
geeigneten Arbeitsplatz geben<br />
könnte.<br />
Zunächst versuchten sie es in<br />
zwei Chefarztsekretariaten.<br />
Genug zu tun gab es hier, allerdings<br />
waren die Büros auf Dauer<br />
für zwei Personen zu klein.<br />
Dazu kommt, dass Claudia<br />
Rehmer nicht allein arbeiten<br />
darf, da sie an Gleichgewichtsstörungen<br />
leidet und es gelegentlich<br />
vorkommt, dass sie<br />
umkippt. „So mussten wir weiter<br />
suchen – in der Küche, in<br />
der Notaufnahme, in der technischen<br />
Aufnahme und im Labor“,<br />
berichtet Ilona Drewanz.<br />
Im Ambulanzzentrum wurden<br />
sie schließlich fündig.<br />
Das im vergangenen Jahr neu<br />
eröffnete Ambulanzzentrum<br />
der <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> Schwerin<br />
ist hell und weitläufig, am zentralen<br />
Empfangstresen ist den<br />
ganzen Tag Hochbetrieb und es<br />
gibt viel zu tun.<br />
Claudia Rehmer kopiert Unterlagen,<br />
bereitet Akten vor und<br />
versendet Briefe. Ein Gewinn<br />
für alle: Sie entlastet die Kollegen<br />
– und kommt seitdem<br />
jeden Morgen wieder lächelnd<br />
zur Arbeit. «<br />
Dr. Grit Czapla, Schwerin<br />
FORSCHUNG UND WISSEN<br />
Studien: Was wirkt bei Diabetes und Herzinfarkt?<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
im Zusammenhang <strong>mit</strong> Diabetes:<br />
Das ist ein Forschungsschwerpunkt<br />
im Studienzentrum<br />
des Herzzentrums am<br />
<strong>HELIOS</strong> Klinikum Wuppertal.<br />
Am Standort in Elberfeld laufen<br />
dazu bis zu zehn Studien<br />
parallel.<br />
Konkret erforscht wird dort beispielsweise<br />
der Zusammenhang<br />
von Herzerkrankungen und Fettstoffwechsel<br />
oder Substanzen,<br />
die das Risiko eines Herzinfarkts<br />
während einer Operation senken.<br />
Und es geht um Wirkstoffe<br />
für Diabetiker, die bereits einen<br />
Herzinfarkt erleiden mussten.<br />
Regelmäßig kommen Patienten,<br />
die in diesem Fall Studienpatienten<br />
heißen, um sich untersuchen<br />
zu lassen.<br />
EKG, Bluttests, eine genaue Kontrolle<br />
der allgemeinen Befindlichkeit<br />
– das Bild muss so umfassend<br />
wie möglich sein, denn<br />
jede kleine Veränderung schlägt<br />
sich auf das Ergebnis der Studie<br />
nieder. „Das ist wie eine kleine<br />
Arztpraxis hier“, sagt Stephanie<br />
Rosenkaimer, die Studienärztin<br />
in Elberfeld.<br />
Ziel der Forschungsanstrengun-<br />
gen ist es, die zukünftigen gesundheitlichen<br />
Risiken für die<br />
Betroffenen zu reduzieren. Auftraggeber<br />
sind in der Regel Pharmaunternehmen.<br />
Die Substanzen,<br />
deren Wirksamkeit getestet<br />
wird, befinden sich meist im Stadium<br />
kurz vor der Zulassung.<br />
„Es geht bei uns also nicht um<br />
eine Erstanwendung“, erklärt<br />
Stephanie Rosenkaimer.<br />
116 116<br />
ZAHL DES MONATS<br />
Internistin Stephanie Rosenkaimer (rechts) und Assistenzärztin Dr. Eva<br />
Käsbeck, die sie im November als Studienärztin ablösen wird. Foto: Mutzberg.<br />
Laut der Internistin muss die<br />
Standardtherapie, die bei Diabetikern<br />
bereits individuell abgestimmt<br />
ist, bei den Teilnehmern<br />
einer Studie nur in seltenen Fällen<br />
angepasst werden. „Dennoch<br />
versuchen wir jeweils <strong>mit</strong> dem<br />
Diabetologen oder Hausarzt, der<br />
unseren Probanden betreut, in<br />
Kontakt zu treten. Eine Absprache<br />
ist sinnvoll – auch um Ver-<br />
unsicherungen vorzubeugen“,<br />
erklärt die Studienärztin.<br />
Für die Probanden ist eine Studienteilnahme<br />
insofern von Vorteil,<br />
als dass ein regelmäßiger intensiver<br />
Gesundheits-Check stattfindet.<br />
„Die Abstände und den<br />
Umfang dieser Untersuchungen<br />
schreibt das Studienprotokoll<br />
vor“, sagt Stephanie Rosenkaimer.<br />
Meist ist es so, dass die<br />
Teilnehmer alle vier Monate im<br />
Studienzentrum vorbeikommen<br />
müssen. Entstehende Kosten<br />
werden erstattet. Derzeit sucht<br />
das Team des Studienzentrums<br />
wieder Probanden. «<br />
Jörn Grabert, Wuppertal<br />
Das Studienzentrum<br />
Die Studien werden unter<br />
dem Dach der Cardiac<br />
Research <strong>GmbH</strong> durchgeführt.<br />
An dem Verbundunternehmen<br />
sind verschiedene<br />
Krankenhäuser beteiligt,<br />
die allesamt forschen. Der<br />
Zusammenschluss ermöglicht<br />
es, auch an großen<br />
Forschungsprojekten teilzunehmen.<br />
«<br />
Führungskräfte aus den verschiedenen Berufsgruppen bei HE-<br />
LIOS – Ärzte und Apotheker, nichtärztlicher medizinischer Dienst<br />
und Verwaltung – haben seit dem Start im Jahr 2000 die <strong>HELIOS</strong>-<br />
Führungskräfteentwicklungsprogramme (FKE) erfolgreich abgeschlossen<br />
– und da<strong>mit</strong> sowohl ihre persönlichen Führungs- und<br />
Managementkompetenzen erweitert als auch ihren Führungsstil<br />
reflektiert. Konkret haben sie verschiedene Seminare besucht und<br />
ein fachübergreifendes Projekt in der Praxis bearbeitet. Die FKE-<br />
Programme wurden seit ihrem Start kontinuierlich weiterentwickelt<br />
und verbessert. Ein Resultat der Verbesserungen: Die Zahl<br />
der Teilnehmer hat sich in jedem Jahrgang erhöht.
18 <strong>HELIOS</strong> aktuell Oktober 2010/95 <strong>HELIOS</strong> aktuell Oktober 2010/95 19<br />
IM GESPRÄCH MIT …<br />
Dorothea Schmidt und Anna-Maria Zeschmann-Hecht<br />
Vier Augen auf der Suche nach Nach- wuchskräften und Talenten<br />
Talente zu entdecken, ist nicht<br />
immer leicht. Zur rechten Zeit<br />
<strong>mit</strong> den passenden Talenten an<br />
der richtigen Stelle sein, ebenfalls<br />
nicht. Bei <strong>HELIOS</strong> sind<br />
seit Juli Dorothea Schmidt,<br />
Leiterin Personalmanagement<br />
und Personalentwicklung,<br />
und Anna-Maria Zeschmann-<br />
Hecht, Talentmanagement,<br />
gemeinsam auf Talent- und<br />
Nachwuchssuche. Was sich<br />
konkret hinter den Begriffen<br />
Talentmanagement und Personalentwicklung<br />
verbirgt und<br />
wie viel Eigeninitiative seitens<br />
der Mitarbeiter gewünscht ist,<br />
erklären sie im Gespräch.<br />
Was steckt in den Schlagworten<br />
Talentmanagement und<br />
Personalentwicklung?<br />
Anna-Maria Zeschmann-Hecht:<br />
Unter dem Begriff Talentmanagement<br />
werden alle Maßnahmen<br />
zusammengefasst, die<br />
dazu dienen, sogenannte kritische<br />
Bereiche in einem Unternehmen<br />
zu identifizieren und<br />
diese kompetent zu besetzen.<br />
Kritische Bereiche sind in dem<br />
Falle schwer zu besetzende<br />
Stellen.<br />
Bei <strong>HELIOS</strong> sind das vor allem<br />
medizinische Bereiche wie<br />
Anästhesie, Gynäkologie oder<br />
Radiologie oder in der Pflege<br />
die Fachpflegekräfte. Diese<br />
Leute sind zum Beispiel auch<br />
als Niedergelassene oder in Gemeinschaftspraxen<br />
sehr gefragt<br />
und verlassen deshalb hochqualifiziert<br />
die Krankenhäuser<br />
oder gehen in andere <strong>Kliniken</strong>.<br />
Umso wichtiger ist es, in einem<br />
so großen Unternehmen wie<br />
Dorothea Schmidt unterstützt Mitarbeiter in Ihrer beruflichen Entwicklung.<br />
<strong>HELIOS</strong> einerseits Strukturen<br />
zu entwickeln, die uns helfen,<br />
gerade diese Mitarbeiter zu<br />
finden. Andererseits aber auch<br />
solche Strukturen, die es ermöglichen,<br />
dass sie sich intern<br />
weiterentwickeln können.<br />
Dorothea Schmidt: In der Personalentwicklung<br />
geht es ganz<br />
allgemein um die Identifikation,<br />
Gewinnung und Bindung<br />
von Führungsnachwuchskräften<br />
und Führungskräften. Bei<br />
<strong>HELIOS</strong> liegt der Fokus der<br />
Personalentwicklung vor allem<br />
auf den Führungskräften<br />
von morgen, sowohl im Management<br />
als auch in anderen<br />
„<strong>HELIOS</strong> möchte Mitarbeiter, die selbst aktiv<br />
werden, wenn es um ihre Karriere geht.“<br />
Bereichen der Verwaltung. Wir<br />
haben beispielsweise bereits<br />
seit den 90er Jahren ein eigenes<br />
Managementtraineeprogramm,<br />
<strong>mit</strong> dem wir – basierend auf einem<br />
konkreten Anforderungsprofil<br />
– Fachhochschul- und<br />
Hochschulabsolventen zu künftigen<br />
Verwaltungsleitern oder<br />
Geschäftsführern ausbilden.<br />
Anna-Maria Zeschmann-Hecht:<br />
Bei den allgemeinen Anforderungskriterien<br />
„Wer passt zu<br />
<strong>HELIOS</strong>?“ treffen sich unsere<br />
Bereiche dann auch. Was man<br />
letztlich im Unternehmen werden<br />
kann, ist offen. Wo welcher<br />
Mitarbeiter <strong>mit</strong> welchen Fähigkeiten<br />
am besten eingesetzt<br />
werden kann, finden wir gemeinsam<br />
heraus. Dabei ist über<br />
den Tellerrand hinausschauen<br />
gefragt.<br />
Welche Pläne haben Sie für das<br />
kommende Jahr?<br />
Anna-Maria Zeschmann-Hecht:<br />
In erster Linie geht es ganz klar<br />
darum, den Bedarf zu identifizieren,<br />
Talente zu suchen und<br />
gezielt zu entwickeln. Wir<br />
werden versuchen, transparente<br />
Strukturen aufzubauen, die<br />
uns zeigen, wer wo sitzt und<br />
wer was kann. Und wir werden<br />
versuchen, eine effiziente Form<br />
des Austauschs zu finden und<br />
unsere Talente intern zu vernetzen<br />
– sei es in Gremien oder<br />
in speziellen Entwicklungsprogrammen.<br />
Im kommenden Jahr starten<br />
auch wieder das FKE-Programm<br />
und das Mentorinnenprogramm.<br />
Dafür hoffen wir<br />
vor allem, noch mehr Betreuer<br />
zu finden, die die jungen Kolleginnen<br />
und Kollegen auf ihrem<br />
Anna-Maria Zeschmann-Hecht arbeitet als Talentmanagerin.<br />
Weg unterstützen.<br />
Dorothea Schmidt: Wichtig ist<br />
mir, dass wir die transparenten,<br />
„durchlässigen“ Karrierewege<br />
bei <strong>HELIOS</strong> durch die Kombination<br />
von Personalentwicklung<br />
und Talentmanagement<br />
weiter ausbauen.<br />
In den aktuellen FKE-Programmen<br />
ist es beispielsweise bereits<br />
heute möglich, sich als Mitarbeiter<br />
der Pflege in den Bereich Management<br />
weiterzuentwickeln.<br />
Für 2011 planen wir zudem ein<br />
eigenes Programm für unsere<br />
Assistenten und für extern eingestellte<br />
Verwaltungsleiter.<br />
Was haben die <strong>HELIOS</strong> Mitarbeiter<br />
von der neuen Kombination<br />
Personalentwicklung/<br />
Talentmanagement?<br />
Anna-Maria Zeschmann-Hecht:<br />
Neu ist, dass ab sofort zwei Ansprechpartner<br />
für unsere Mitarbeiter<br />
da sind, die sie bei ihrer<br />
Karriereplanung unterstützen.<br />
Dorothea Schmidt: Künftig sind<br />
<strong>mit</strong> Frau Zeschmann-Hecht und<br />
mir vier Augen auf der Suche<br />
nach Nachwuchskräften und<br />
Talenten. Jede von uns wird sich<br />
auf ihre Berufsgruppen konzentrieren<br />
und sie optimal betreuen<br />
können. Frau Zeschmann-Hecht<br />
verantwortet ab sofort die FKE-<br />
Programme für Mediziner, Pflegekräfte<br />
und Mitarbeiter der<br />
Verwaltung.<br />
Mein Fokus liegt auf den<br />
Trainees, Assistenten und<br />
den von extern eingestellten<br />
Führungs(nachwuchs)kräften.<br />
Wichtig ist uns beiden der enge<br />
Austausch.<br />
Wie viel Eigeninitiative sollte<br />
ein Mitarbeiter <strong>mit</strong>bringen, der<br />
sich weiterentwickeln möchte?<br />
Dorothea Schmidt: <strong>HELIOS</strong><br />
möchte Mitarbeiter, die selbst<br />
aktiv werden, wenn es um ihre<br />
Karriere geht. Nur wenn der<br />
Mitarbeiter eine konkrete Vorstellung<br />
hat, wohin er sich entwickeln<br />
möchte und bereit ist,<br />
<strong>mit</strong> Fleiß und Engagement an<br />
seinem Karriereweg zu arbeiten,<br />
können wir optimale Orientierung<br />
und Hilfestellung geben.<br />
Anna-Maria Zeschmann-Hecht:<br />
Der erste Verantwortliche für<br />
seine Karriere ist immer der<br />
Mitarbeiter selbst. Angebote<br />
wie das Med-Traineeprogramm<br />
oder die <strong>HELIOS</strong> Akademie <strong>mit</strong><br />
ihrem großen Fort- und Weiterbildungsangebot<br />
bieten ein<br />
großes Potenzial, neue Talente<br />
in sich zu entdecken oder sich<br />
auch neu zu orientieren. «<br />
Die Fragen stellte Kira Kollmeier.<br />
Gesundheitstipp<br />
So schwitzen Sie<br />
richtig<br />
Die Tage werden kürzer und<br />
kälter. Wer nun gleichzeitig<br />
entspannen und sein Immunsystem<br />
stärken möchte,<br />
geht in die Sauna. Denn<br />
einmal wöchentlich schwitzen,<br />
kann Erkältungen und<br />
Grippe vorbeugen. Doch<br />
wie sauniert man richtig?<br />
„Wichtig ist, auf sein Wohlbefinden<br />
zu achten und ausreichend<br />
Zeit <strong>mit</strong>zubringen<br />
– etwa zwei Stunden“, rät<br />
Prof. Dr. Hartmut Gülker,<br />
Direktor des Wuppertaler<br />
Herzzentrums. Vor dem<br />
Dampfbad gut abtrocknen,<br />
denn trockene Haut<br />
schwitzt schneller! Am besten<br />
schwitzen Saunagänger<br />
acht bis 15 Minuten auf der<br />
<strong>mit</strong>tleren oder oberen Bank<br />
und gehen dann an die frische<br />
Luft. Der Körper benötigt<br />
jetzt Sauerstoff.<br />
Anschließend den Schweiß<br />
abspülen und ins Tauchbecken<br />
steigen oder <strong>mit</strong> einem<br />
Kneippschlauch abgießen.<br />
Durch ein warmes Fußbad<br />
gleicht sich die Temperatur<br />
des Körpers aus. Vor<br />
den nächsten Saunagängen<br />
kurz pausieren, drei Gänge<br />
insgesamt genügen.<br />
Während des Saunabades<br />
besser nichts trinken, da der<br />
Körper sonst nur wenig entschlackt.<br />
Prof. Dr. Hartmut<br />
Gülker: „Um die Wirkung<br />
der Sauna zu verlängern<br />
und ungünstige Kreislaufreaktionen<br />
zu vermeiden,<br />
sollte danach auf Sport<br />
verzichtet werden. Patienten<br />
<strong>mit</strong> Herz-Kreislaufbeschwerden<br />
fragen vor dem<br />
Saunabad am besten ihren<br />
Arzt. «
20 <strong>HELIOS</strong> aktuell Oktober 2010/95 <strong>HELIOS</strong> aktuell Oktober 2010/95 21<br />
SCHLAU IN 60 SEKUNDEN<br />
Dysthymie<br />
Jeder hat mal einen schlechten<br />
Tag. Wer jedoch über<br />
mindestens zwei Jahre ständig<br />
mürrisch, traurig und<br />
in gedrückter Stimmung<br />
ist, leidet womöglich an<br />
Dysthymie (griechisch für<br />
„schlechte Laune“). Die<br />
Stimmungsstörung beginnt<br />
häufig im jungen Erwachsenenalter<br />
und hält ein Leben<br />
lang an. Im Gegensatz zu<br />
einer Depression verläuft<br />
die Dysthymie chronisch,<br />
die Symptome sind vielfältiger,<br />
jedoch weniger stark<br />
ausgeprägt. Die Betroffenen<br />
sind antriebslos, schlafen<br />
unruhig, haben oft negative<br />
Gedanken, Schuldgefühle<br />
und Selbstzweifel. In der<br />
Folge ziehen sie sich mehr<br />
und mehr aus ihrem sozialen<br />
Umfeld zurück, empfinden<br />
sich nicht selten als<br />
Belastung für andere und<br />
werden – durch ihre andauernde<br />
negative Stimmung –<br />
auch oft von ihrer Umwelt<br />
so wahrgenommen. Ein<br />
Teufelskreis!<br />
Chronische Erkrankungen<br />
wie Dysthymie zu therapieren<br />
zielt deshalb vor allem<br />
darauf ab, die Symptome<br />
zu lindern und den Betroffenen<br />
die Lebensfreude zurückzugeben.<br />
Neben der<br />
medikamentösen Therapie<br />
<strong>mit</strong> Antidepressiva kann<br />
dabei auch eine Psychotherapie,<br />
wie die kognitive<br />
Verhaltenstherapie, helfen.<br />
Hierbei lernen die Patienten,<br />
negative Gedanken realistisch<br />
einzuschätzen, sich<br />
von den Schuldgefühlen zu<br />
lösen und ein positiveres<br />
Selbstwertgefühl zu bekommen.<br />
« kik<br />
MENSCHEN BEI <strong>HELIOS</strong><br />
Sabine Ruth lebt ihren Traum<br />
von der Musik<br />
Sabine Ruth vor dem <strong>HELIOS</strong> Plakat, das sie bei der Arbeit zeigt.<br />
Sabine Ruths strahlendes<br />
Lächeln ist vielen <strong>HELIOS</strong>-<br />
Mitarbeitern vertraut: Die OP-<br />
Schwester aus dem <strong>HELIOS</strong><br />
Seehospital Sahlenburg repräsentiert<br />
auf einem der <strong>HELIOS</strong><br />
Image-Plakate die Pflege. In<br />
Cuxhaven ist sie jedoch bekannter<br />
als Sängerin der Tanzkapelle<br />
„Sabine & midnight<br />
specials“. Die Gruppe hat sie<br />
vor 18 Jahren <strong>mit</strong> ihrem Mann<br />
– dem Keyborder – gegründet.<br />
„Die Idee, eine Band zu gründen,<br />
kam damals ganz spontan,<br />
als wir nach der Geburt unseres<br />
Sohnes auf der Suche nach<br />
einem Haus waren“, erzählt<br />
Sabine Ruth, die heute Mutter<br />
von drei erwachsenen Kindern<br />
ist. Bei einer Hausbesichtigung<br />
in Altenwalde kamen ihr Bankberater,<br />
ein E-Gitarrist, und ihr<br />
Ehemann Achilles Ruth, Offizier<br />
bei den Marinefliegern in Nordholz,<br />
schnell zu dem Schluss:<br />
Der Keller bietet einen idealen<br />
Übungsraum. „Wir dachten in<br />
dem Moment: Träume nicht<br />
dein Leben, sondern lebe deinen<br />
Traum!"<br />
Dann ging alles sehr schnell:<br />
Einzug im März, innerhalb weniger<br />
Monate übten sie ein Repertoire<br />
von 50 Songs ein und<br />
im Oktober 1992 traten sie beim<br />
Straßenfest in Cuxhaven Altenwalde<br />
zum ersten Mal auf. Es<br />
folgten weitere Auftritte bei Fes-<br />
ten und Sportveranstaltungen<br />
– und immer mehr Anfragen.<br />
Mittlerweile spielt die Band <strong>mit</strong><br />
<strong>neuem</strong> Gitarristen und einem<br />
Schlagzeuger; ihr Repertoire<br />
hat sich auf 650 Titel ausgeweitet:<br />
von Oldies über die Top 40,<br />
Country, Soul, Pop, Swing, Jazz<br />
bis hin zu Schlager. Seit vielen<br />
Jahren sind sie da<strong>mit</strong> fest bei<br />
Veranstaltungen und Bällen der<br />
Tanzschulen gebucht.<br />
Um ihre gesangliche Begabung<br />
weiter auszubauen, nahm Sabine<br />
Ruth über drei Jahre lang<br />
Gesangsunterricht. Ihre Leidenschaft<br />
für die Musik treibt<br />
sie an, doch die 50-Jährige hat<br />
noch andere Motive: „Es ist die<br />
größte Freude, auch Menschen<br />
zu begeistern, die sonst nicht so<br />
schnell aus sich herauskommen<br />
und dann bis in die Morgenstunden<br />
tanzen.“ Mit ihrer lebensfrohen,<br />
positiven Ausstrahlung<br />
fällt ihr das leicht.<br />
Sabine Ruth ist auch jetzt noch<br />
immer auf dem Weg, offen für<br />
alles Neue, für Herausforderungen:<br />
Seit zwei Jahren singt<br />
sie solo in Begleitung eines<br />
Pianisten Lieder der 20er bis<br />
40er Jahre und trägt auf Literarischen<br />
Abenden Chansons vor.<br />
Nebenbei berät sie <strong>mit</strong>tlerweile<br />
Hochzeitspaare und gibt wichtige<br />
Tipps bei den Vorbereitungen<br />
privater Feste. Außerdem tanzt<br />
sie seit zehn Jahren in der Tanzschule<br />
Beer in Bremerhaven zu<br />
aktuellen Hits Choreografien in<br />
der Gruppe Dance 4 Fans und<br />
besucht <strong>mit</strong> ihrem Mann einen<br />
Tanzkreis. Ab und zu wird Sabine<br />
Ruth sogar als Model gebucht<br />
– und zwar nicht nur von<br />
<strong>HELIOS</strong>. «<br />
Ines Zahmel, Cuxhaven<br />
10 FRAGEN AN …<br />
1 Was verbinden Sie <strong>mit</strong><br />
<strong>HELIOS</strong> ?<br />
Unsere neue, neonatologische<br />
Abteilung un<strong>mit</strong>telbar neben<br />
der Geburtshilfe. Das hat nur<br />
<strong>HELIOS</strong> geschafft.<br />
2 Was muss man unbedingt<br />
können, um Leiterin der Neonatologie<br />
zu sein?<br />
Ganz besonders wichtig sind<br />
Empathie für die sehr kleinen<br />
Kinder und die Familien, eine<br />
hohe emotionale Belastbarkeit<br />
und Einsatzbereitschaft. Hinzu<br />
kommen die Freude an der<br />
fachlichen Mischung aus Neonatologie<br />
und spezieller Notfallmedizin<br />
sowie die Fähigkeit,<br />
interdisziplinär zu arbeiten.<br />
3 Als Kind wollten Sie sein<br />
wie ..?<br />
Ich hatte nie das Bedürfnis,<br />
jemand anders zu sein. Ich war<br />
immer ich.<br />
4 Mit wem würden Sie gerne<br />
einmal tauschen ?<br />
Tauschen möchte ich <strong>mit</strong> niemandem.<br />
Aber ich wollte schon<br />
immer ein Instrument spielen<br />
oder <strong>mit</strong> einer Band auftreten<br />
können.<br />
5 Worüber können Sie lachen ?<br />
Sigrid Andiel<br />
Kinderärztin am <strong>HELIOS</strong><br />
Vogtland-Klinikum Plauen<br />
Dr. Sigrid Andiel (57) ist Kinderärztin am <strong>HELIOS</strong> Vogtland-Klinikum<br />
Plauen und leitet seit 1992 die Abteilung Neonatologie.<br />
Ich lache gerne und viel…über<br />
Alltagskomik, skurrile Situationen<br />
und hintergründigen<br />
Humor.<br />
6 Was gehört für Sie zum<br />
perfekten Abendessen ?<br />
Wenn alle in der Familie<br />
gemeinsam kochen und wir<br />
anschließend zusammen am<br />
Tisch sitzen können.<br />
7 Was essen Sie gar nicht<br />
gerne ?<br />
Wenn es gut gemacht ist, esse<br />
ich eigentlich alles.<br />
8 Was machen Sie am liebsten<br />
an freien Tagen ?<br />
Unternehmungen <strong>mit</strong> der<br />
Familie, einfach rausgehen,<br />
um mal was anderes zu sehen,<br />
aber auch lesen.<br />
9 Welcher Teil der Zeitung<br />
ist für Sie der wichtigste ?<br />
Die Nachrichten aus der Region,<br />
aber niemals der Sportteil.<br />
10 Von welchem Buch waren<br />
Sie zuletzt richtig begeistert<br />
?<br />
Ich lese sehr gerne Krimis. Besonders<br />
in Erinnerung ist mir<br />
der Thriller „Der Schwarm“<br />
von Frank Schätzing.<br />
Parkfest in den <strong>HELIOS</strong><br />
<strong>Kliniken</strong> Schwerin<br />
Etwa tausend Gäste – bunt gemischt<br />
Patienten, Angehörige,<br />
Mitarbeiter und Besucher – haben<br />
Anfang September gemeinsam<br />
das traditionelle Parkfest<br />
auf dem Gelände der <strong>HELIOS</strong><br />
<strong>Kliniken</strong> Schwerin gefeiert.<br />
Kleinkunst, eine Hüpfburg, ein<br />
Fußballcamp, Konzerte, ein<br />
Streichelzoo und Stände, an denen<br />
Korbwaren, Keramik und<br />
Gesundheitsvorsorge angeboten<br />
wurden, lockten bei herrlichem<br />
Wetter die Besucher an. «<br />
Kinder werden in Erfurt<br />
ausgezeichnet behandelt<br />
„Ausgezeichnet. Für Kinder“<br />
– dieses Gütesiegel haben die<br />
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin<br />
und die Klinik für<br />
Kinderchirurgie im <strong>HELIOS</strong><br />
Klinikum Erfurt jetzt von der<br />
Gesellschaft für Kinderkrankenhäuser<br />
und Kinderabteilungen<br />
in Deutschland e.V. (GKinD) erhalten.<br />
Es ist für zwei Jahre gültig.<br />
Prof. Uwe Friedrich, Chefarzt<br />
der Kinderchirurgie: „Dass<br />
wir alle Kriterien erfüllt haben,<br />
macht uns alle sehr stolz.“ «<br />
Vertrag besiegelt<br />
Wissensaustausch<br />
Hangzhou – Krefeld: Seit gut<br />
acht Jahren pflegen die Klinik<br />
für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />
am <strong>HELIOS</strong> Klinikum<br />
Krefeld und das Rot-Kreuz-Krankenhaus<br />
Hangzhou einen regelmäßigen<br />
Kontakt. Im September<br />
erhielt die Zusammenarbeit neue<br />
Impulse: Zu Besuch in Krefeld<br />
Geschäftsführer Reiner Micholka<br />
und Klinikdirektor Ge He<br />
unterzeichneten Klinikdirektor<br />
Prof. Ge He und Geschäftsführer<br />
Reiner Micholka einen Kooperationsvertrag<br />
zur Intensivierung<br />
des Transfers von Forschungsergebnissen<br />
und medizinischem<br />
Wissen. Bei der anschließenden<br />
Führung hat vor allem die funktionelle<br />
Ausstattung der Krefelder<br />
OP-Säle bleibenden Eindruck<br />
bei den chinesischen Medizinern<br />
hinterlassen. «<br />
Kinder-Uni: Die werden ja immer jünger!
22 <strong>HELIOS</strong> aktuell Oktober 2010/95 <strong>HELIOS</strong> aktuell Oktober 2010/95 23<br />
TERMINE<br />
Viszeralchirurgie in der<br />
Praxis<br />
14. bis 16. April 2011<br />
(Wendisch Rietz)<br />
In diesem Kurs können Interessierte<br />
grundlegende Operationsverfahren<br />
aus der „offenen“<br />
Viszeral- und Gefäßchirurgie<br />
üben – im Team am in-vivo-<br />
Modell. Nach Einweisung übernehmen<br />
die Teilnehmer schrittweise<br />
auch die Verantwortung<br />
für die Narkoseeinleitung und<br />
-führung. Ergänzt wird das<br />
Kursprogramm durch kurze<br />
themenbezogene Referate.<br />
Grundlagen der Intensivmedizin<br />
24. bis 26. März 2011<br />
(Wendisch Rietz)<br />
Das Seminar richtet sich an<br />
Ärzte, die sich auf ihren ersten<br />
Einsatz auf einer Intensivstation<br />
vorbereiten wollen. Neben<br />
Grundlagen der Hämodynamik<br />
und der Beatmung werden „einfache<br />
Kniffe“ in der Praxis ver<strong>mit</strong>telt.<br />
Erfahrene Intensivmediziner<br />
leiten die Teilnehmer in<br />
Kleingruppen an, festigen das<br />
Grundlagenwissen und üben<br />
<strong>mit</strong> ihnen am in-vivo-Modell.<br />
Alle Jahre wieder!<br />
Richtige Ernährung bei<br />
Demenz<br />
2. Dezember 2010 (Berlin)<br />
An Demenz erkrankte Patienten<br />
ausreichend ernähren und <strong>mit</strong><br />
Flüssigkeit versorgen – das sind<br />
die Ziele dieses Kurses. Er gibt<br />
Empfehlungen für die Lebens<strong>mit</strong>telauswahl<br />
und -zubereitung<br />
sowie für die Gestaltung einer<br />
demenzgerechten Essatmosphäre.<br />
Die Teilnehmer lernen Instrumente<br />
zur Beurteilung des Ernährungszustandes<br />
kennen und<br />
erhalten Hinweise zur Verbesserung<br />
der Ernährungssituation.<br />
Das <strong>HELIOS</strong> Wissensmagazin für Ihre Fort- und Weiterbildungs-<br />
planung 2011. Ab November in Ihrem Postfach.<br />
Auffrischung: Klinische<br />
Kardiologie<br />
26. und 27. November 2010<br />
(Erfurt)<br />
Diese Fortbildung bietet für Kardiologen<br />
und Internisten eine<br />
umfassende Darstellung von<br />
praktisch relevanten Themen<br />
der klinischen Kardiologie. Hierzu<br />
werden u.a. die aktuellen Studien<br />
vorgestellt.<br />
Weitere Termine<br />
finden Sie unter<br />
www.helios-akademie.de<br />
PERSONALVERÄNDERUNGEN<br />
Lutherstadt Eisleben<br />
Thoralf Amse<br />
ist seit dem 1.<br />
Oktober neuer<br />
Chefarzt der<br />
Frauenheilkunde<br />
der <strong>HELIOS</strong><br />
Klinik Lutherstadt<br />
Eisleben. Studiert hat er<br />
an der Greifswalder Universität.<br />
Seit 2007 ist er Chefarzt der<br />
Abteilung für Frauenheilkunde<br />
und Geburtshilfe in der <strong>HELIOS</strong><br />
Klinik Sangerhausen. Zuvor war<br />
der heute 46-Jährige fast acht Jahre<br />
in einem Krankenhaus in der<br />
Eifel als leitender Oberarzt tätig.<br />
Schwerpunkte seiner Arbeit sind<br />
die Mammachirurgie, die Urogynäkologie<br />
und die endoskopischen<br />
Operationsverfahren.<br />
Renate Hohmann<br />
ist seit<br />
dem 1. Oktober<br />
2010 die neue<br />
Pflegedienstleitung<br />
der<br />
<strong>HELIOS</strong> Klinik<br />
Lutherstadt Eisleben. Die 53-Jährige<br />
ist examinierte Kinderkrankenschwester.<br />
Seit 1990 arbeitete<br />
sie als leitende Oberschwester in<br />
AKTUELLE STELLENANZEIGEN<br />
Chefärztin/Chefarzt<br />
Gastroenterologie<br />
Lengerich<br />
Orthopädie<br />
Cuxhaven/Sahlenburg<br />
Oberärztin/Oberarzt<br />
Gastroenterologie<br />
Gotha<br />
Viszeralchirurgie<br />
Hamburg-Harburg<br />
der Kinderklinik Wippra später<br />
im Klinikum Mansfelder Land.<br />
Neben ihrer Tätigkeit ließ sich<br />
Renate Hohmann zur Pflegedienstleitung<br />
ausbilden.<br />
Hettstedt<br />
Dr. med. Thomas<br />
Triebel<br />
(47) arbeitet seit<br />
Juni als Facharzt<br />
für Innere<br />
Medizin und<br />
Gastroenterologie<br />
in der Inneren Medizin der<br />
<strong>HELIOS</strong> Klinik Hettstedt. Außerdem<br />
verfügt er über die Zusatzqualifikationen<br />
Proktologie<br />
und Medikamentöse Tumortherapie.<br />
Aus- und Weiterbildungsstationen<br />
waren Halle, Köthen<br />
und Dessau.<br />
Siegburg<br />
Prof. Dr. med.<br />
Peter Boekstegers<br />
leitet seit<br />
dem 1. Oktober<br />
die Klinik für<br />
Kardiologie und<br />
Angiologie im<br />
<strong>HELIOS</strong> Klinikum Siegburg. Zuvor<br />
war der 49-Jährige als leiten<br />
Ärztin/Arzt in Weiterbildung<br />
Psychiatrie<br />
Erfurt<br />
Urologie<br />
Gotha<br />
Pflegedienst<br />
Gesundheits- /Krankenpfleger(in)<br />
Schwelm<br />
Erfurt<br />
Hagen-Ambrock<br />
der Oberarzt der Kardiologie im<br />
Klinikum Großhadern der Ludwig-Maximilians-Universität<br />
München tätig. Der klinische<br />
Schwerpunkt des gebürtigen<br />
Kapstädters ist die interventionelle<br />
Kardiologie <strong>mit</strong> Kenntnis<br />
der gängigen sowie der in Entwicklung<br />
befindlichen Techniken.<br />
Die Diagnostik und interventionelle<br />
Therapie von<br />
Herzklappenpatienten ist ein<br />
weiterer Bereich seiner Arbeit.<br />
Titisee-Neustadt<br />
Dr. med. Markus<br />
Zenz (42)<br />
ist seit September<br />
als Oberarzt<br />
der Gynäkologie<br />
in der<br />
<strong>HELIOS</strong> Klinik<br />
Titisee-Neustadt angestellt.<br />
Darüberhinaus unterstützt er<br />
den Bereich Medizincontrolling.<br />
Sein Studium absolvierte<br />
er an der Universität Freiburg.<br />
Nach der Facharztprüfung für<br />
Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />
arbeitete er als Oberarzt in<br />
der Frauenklinik des Schwarzwald-Baar-Klinikums<br />
Villingen-<br />
Schwenningen.<br />
Funktionsdienst<br />
OP-Schwester /-Pfleger<br />
Bad Schwartau<br />
Titisee-Neustadt<br />
Überlingen<br />
Alle freien Stellen<br />
der <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong><br />
Gruppe finden Sie<br />
im Internet unter<br />
www.helioskliniken.de/karriere.<br />
IMPRESSUM<br />
Verleger<br />
<strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Geschäftsführung<br />
Friedrichstraße 136<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: 030-521 321-0<br />
Verantwortlich für den Inhalt<br />
Tobias Meixner (V.i.S.d.P.)<br />
c/o <strong>HELIOS</strong> <strong>Kliniken</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Redaktion<br />
Konstanze Richter<br />
Susanne Zamecki<br />
(Redaktionsleitung)<br />
Marina Dorsch<br />
Natalie Erdmann<br />
Kira Kollmeier<br />
Kerstin Kröning<br />
Annett Lott<br />
Timo Mügge<br />
Tobias Pott<br />
Dr. Johann-Peter Prinz<br />
Gestaltung und Satz<br />
MOJAC<br />
Büro für Grafik- & Webdesign,<br />
Ramona Weitzenberg<br />
Jürgen Dachner<br />
Susanne Zamecki<br />
Druck<br />
Druckerei Rindt<br />
Daimler-Benz-Straße 30<br />
36039 Fulda<br />
Erscheinungsweise<br />
<strong>HELIOS</strong> aktuell erscheint monatlich.<br />
Redaktionsschluss der<br />
nächsten Ausgabe ist der 13.<br />
September<br />
Aus Gründen der leichten<br />
Lesbarkeit verwenden wir in<br />
den Texten überwiegend die<br />
männliche Form.<br />
heliosaktuell@<br />
helios-kliniken.de
24 <strong>HELIOS</strong> aktuell Oktober 2010/95<br />
<strong>HELIOS</strong> IN DEN MEDIEN<br />
Was die anderen über uns schreiben<br />
<strong>HELIOS</strong>-Themen wie die<br />
Vortragsreihe „Gesund in<br />
Schwelm“ oder die neue Navigationseinrichtung<br />
„Kolibri“<br />
im <strong>HELIOS</strong> Klinikum Erfurt<br />
fanden im vergangenen Monat<br />
den Weg in die Zeitungen. Einen<br />
kleine Auswahl des Medienechos<br />
finden Sie hier.<br />
In dem Beitrag „Wohnhaus statt<br />
Krankenhaus“ berichtete das<br />
Wiesbadener Tagblatt, Lokalausgabe<br />
Idstein, am 24. September<br />
2010 über die Entwicklungen<br />
am <strong>HELIOS</strong>-Standort Idstein:<br />
„(…)Vor zwei Jahren war die<br />
Helios-Klinik an ihren neuen<br />
Standort im Süden Idsteins (...)<br />
gezogen. Die offene und farbige<br />
Gestaltung des Eingangsbereichs<br />
und der Zimmer erinnert<br />
nur noch entfernt an die alte,<br />
muffige Krankenhausatmosphä-<br />
re. Die Wandlung zum Besseren<br />
habe sich in der Umgebung herumgesprochen,<br />
berichtet die Geschäftsführerin<br />
Christina Krekel.<br />
Man habe eine große Fallzahlsteigerung<br />
zu verzeichnen. Zurückzuführen<br />
sei dies vor allem<br />
auf Einsätze in der Hand-Chirurgie,<br />
der Proktologie und der<br />
Allgemeinen Chirurgie. Zudem<br />
verzeichne man einen 'enormen<br />
Zulauf' zur Gastroenterologie:<br />
'Wir endoskopieren täglich mehrere<br />
Stunden', erzählt Krekel.“<br />
(Autor: Christopher Schäfer)<br />
Um eine „Operation im virtuellen<br />
Kopf der Patienten“ geht es<br />
in dem gleichnamigen Artikel<br />
der Thüringischen Landeszeitung<br />
vom 10. September 2010:<br />
Sudoku – Fitness für Ihr Gehirn<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
„Maximale Präzisionsarbeit<br />
für Ärzte in der Neurochirurgie<br />
− das bietet eine neue Navigationseinrichtung,<br />
die das<br />
Helios Klinikum Erfurt jetzt angeschafft<br />
hat. Was als „Kolibri“<br />
in der Vorstellung sehr winzig<br />
daher kommt, leistet in der alltäglichen<br />
Arbeit der Neurochirurgen<br />
Gigantisches. Verwaltungsleiterin<br />
Sabine Dexheimer:<br />
'Diese Navigationseinrichtung<br />
ist das am weitesten entwickelte<br />
System am Markt. Wir sind die<br />
einzigen in Thüringen, die derzeit<br />
da<strong>mit</strong> arbeiten.' Grundlage<br />
sind meist MRT-Bilder (Magnetresonanztomographie),<br />
<strong>mit</strong> denen<br />
der Eingriff vorab geplant<br />
wird. Auf diese Planung greift<br />
der „Kolibri“ später im Operationssaal<br />
zu. Er erstellt eine<br />
3D-<strong>Gesicht</strong>srekonstruktion. (...)<br />
Der Eingriff kann noch vor dem<br />
ersten Schnitt virtuell simuliert<br />
werden.“ (Autor: TLZ)<br />
Den Start der medizinischen<br />
Vortragsreihe für Laien, „Gesund<br />
in Schwelm“, thematisierte<br />
die Westfälische Rundschau<br />
am 8. September 2010 im Artikel<br />
„Heute Start 'Gesund in<br />
Schwelm' <strong>mit</strong> Chefarzt“: „Diagnosemöglichkeiten<br />
von Gefäßerkrankungen,Behandlungsoptionen<br />
bei Knieschmerzen oder<br />
auch die richtige Reaktion bei einem<br />
Schlaganfall – medizinische<br />
Themen wie diese stehen bei der<br />
neuen Veranstaltungsreihe des<br />
Helios-Klinikums Schwelm im<br />
Mittelpunkt. (...) ab sofort werden<br />
jeweils einmal im Monat<br />
– immer <strong>mit</strong>twochs um 18 Uhr<br />
– Chef- und Oberärzte regelmäßig<br />
über ein Krankheitsbild (...)<br />
informieren und die Fragen des<br />
Publikums beantworten. (…) Der<br />
Eintritt ist frei.“ (Autor: WR) «