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25. Februar 2006 - Blankenburg

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Zum Gedenktag:<br />

Erinnerung an einen jüdischen Bürger aus <strong>Blankenburg</strong><br />

Bereits zum 10. Mal fand am 27. Januar <strong>2006</strong> der Tag<br />

des Gedenkens an die Opfer der nationalsozialistischen<br />

Gewaltherrschaft statt. Am Denkmal auf dem Lühnertorplatz<br />

sprach Hasso Effler vor Bürgern, Vertretern aus<br />

Politik und Wirtschaft sowie Schülern von der Tyrannei<br />

der Nazis und wies in seiner Rede darauf hin, dass diese<br />

verheerenden Verbrechen an der Menschheit nie ins<br />

Vergessen geraten dürfen. Schüler der August-Bebel-<br />

Schule und der Heinrich-Heine-Schule hatten sich mit<br />

Beiträgen auf diese Gedenkfeier vorbereitet, wobei die<br />

Schüler der August-Bebel-Schule eine Gedenktafel am<br />

Gedenkstein am ehemaligen Internierungslager für Juden<br />

enthüllten und jeder Schüler am Stein eine Nelke<br />

niederlegte.<br />

Die Häftlinge wurden aus verschiedenen Regionen<br />

Deutschlands hierher gebracht. Unter ihnen befanden<br />

sich Persönlichkeiten, denen wegen ihrer in verschiedenen<br />

Lebensbereichen erworbenen Verdienste in<br />

ihren Heimatstädten noch bis Anfang der 30-er Jahre<br />

große Achtung entgegengebracht wurde. Auch in unserer<br />

Stadt wurde von Bürgern, die der jüdischen Religion<br />

angehörten, Bedeutendes geleistet.<br />

Die Nationalsozialisten gaben sich große Mühe, dies<br />

aus dem Bewusstsein der Bevölkerung zu löschen. Zu<br />

denen, die sich dem Ort, in dem sie lebten, in jeglicher<br />

Hinsicht verpflichtet fühlten, gehörte auch der Bankier<br />

Emil Glaser. 1840 in Bovenden bei Hannover geboren,<br />

besuchte er später die Jacobson-Schule in Seesen. Sein<br />

Vater war der jüdische Lotterie-Einnehmer Moses Glaser,<br />

der 1852 mit seiner Familie nach <strong>Blankenburg</strong> zog.<br />

Beruflich dem Vater folgend, wurde Emil hier zunächst<br />

Lotteriekollektor, machte sich dann aber als Bankier<br />

selbständig. Er wirkte fast ein Jahrzehnt in <strong>Blankenburg</strong><br />

als Stadtrat (1888-1897). Gleichzeitig war er mehrere<br />

Jahre als Stellvertreter des Vorsitzenden im Gewerbegericht<br />

tätig. In der Kreisfinanzkommission engagierte<br />

er sich als Kreisrentmeister und wirkte über längere<br />

Zeit im Schiedsgericht der Baugewerkeninnung mit.<br />

Schließlich wählten ihn die <strong>Blankenburg</strong>er in die Landesversammlung,<br />

wo er sich als Mitglied des Finanzausschusses<br />

einen Namen machte. Er erhielt dafür das<br />

Ritterkreuz zweiter Klasse des Ordens Heinrich des<br />

Löwen. Als er am 01.09.1929 starb, wurde in der Tagespresse<br />

in einem ausführlichen Nachruf eines Mannes<br />

gedacht, der „im öffentlichen, in Sonderheit im kommunalen<br />

Leben unserer Stadt in den Vorkriegsjahren<br />

(I.WK) stets eine führende Rolle spielte.“ Ihm war es in<br />

nicht unerheblichem Maße zu verdanken, dass „sich<br />

<strong>Blankenburg</strong> aus dem kleinen Ackerstädtchen zu dem<br />

blühenden und reichen Pensionopolis entwickelt hat.“<br />

Denn er war es, der in den neunziger Jahren des 19.Jh.,<br />

als <strong>Blankenburg</strong> in den Stadtfinanzen unter recht<br />

drückender Schuldenlast zu leiden hatte, eine Millionenanleihe<br />

zu sehr günstigen Bedingungen beschaffen<br />

konnte. Auf dieser Basis konnte die Stadt ihre Finanzen<br />

wieder in Ordnung bringen. Das Vertrauen und die<br />

Ehrerbietung, die dem Stadtrat von der Bevölkerung<br />

entgegen gebracht wurde, war nicht nur allein auf das<br />

eben Genannte zurückzuführen, sondern entstammte<br />

auch seinen vielfältigen Aktivitäten für die Interessen<br />

der Bürgerschaft. So war Emil Glaser langjähriges Mitglied<br />

im Harzklub-Zweigverein, wirkte im Bürgerverein<br />

mit, gehörte mit seinem Schwager Leibrock 1864 zu<br />

den Gründern des Turnvereins und leitete im Kriegsjahr<br />

1870/71 sogar die Freiwillige Feuerwehr. Heute würden<br />

wir einen solchen Menschen als „wahrhaften <strong>Blankenburg</strong>er“<br />

bezeichnen, auch wenn er hier nicht geboren<br />

wurde. Ihm zum Dank wurde einer in <strong>Blankenburg</strong><br />

gezüchteten Rosensorte der Name „Stadtrat Glaser“ verliehen.<br />

Glücklicherweise musste Emil Glaser nicht miterleben,<br />

wie man seine Glaubensgefährten wenige Jahre<br />

später verfolgte und umbrachte. Er erfuhr nicht mehr,<br />

dass seine Nachkommen um ihr Leben bangen mussten<br />

und nur durch einen mutigen Trick dieses behalten durften.<br />

Aber es sollte in diesen Tagen daran erinnert werden.<br />

Stellenausschreibung<br />

Bei der Stadt <strong>Blankenburg</strong> (Harz) ist zum nächstmöglichen<br />

Zeitpunkt die Stelle<br />

„SBA Bauverwaltung/Beiträge“<br />

mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von 40 Stunden Entgeltgruppe<br />

9 (Vergütungsgruppe V b)<br />

zu besetzen.<br />

Das Aufgabengebiet umfasst schwerpunktmäßig die Abrechnung<br />

der Erschließungsbeiträge nach dem Baugesetzbuch<br />

(BauGB) und der Straßenausbaubeiträge nach<br />

dem Kommunalen Abgabengesetz des Landes Sachsen-<br />

Anhalt sowie der Kostenerstattungsbeträge für den Naturschutz<br />

gemäß § 135 a BauGB für die Stadt <strong>Blankenburg</strong><br />

(Harz) und die Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft<br />

<strong>Blankenburg</strong> (Harz). Dazu gehört die Mitwirkung<br />

bei der Erarbeitung und Fortschreibung von<br />

Satzungen, die Beitrags- und Gebührenkalkulation, die<br />

Erstellung von Bescheiden, der Abschluss von Ablöseund<br />

Ratenzahlungsverträgen sowie die Widerspruchsbearbeitung.<br />

Ebenfalls zum Aufgabengebiet gehört die Erarbeitung<br />

und Aushandlung von städtebaulichen Verträ-gen gemäß<br />

den gültigen rechtlichen Rahmenbedingungen.<br />

Voraussetzung für die Einstellung sind mindestens eine<br />

abgeschlossene Ausbildung zur/zum Verwaltungsfachangestellten,<br />

Fachrichtung Kommunalverwaltung und<br />

Erfahrungen im Abgabenrecht, im kommunalen Beitrags-<br />

und Gebührenrecht, im allgemeinen Verwaltungsrecht<br />

sowie im Vertragsrecht.<br />

Eine selbständige Arbeitsweise, Engagement und bürgerorientiertes<br />

Verhalten werden ebenfalls vorausgesetzt.<br />

Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt<br />

berücksichtigt.<br />

Ihre ausführlichen Bewerbungsunterlagen mit Lichtbild,<br />

Lebenslauf, Beurteilungen und Zeugniskopien richten Sie<br />

bitte bis zum 10. März <strong>2006</strong> an die Stadt <strong>Blankenburg</strong><br />

(Harz), Personalbüro, Harzstraße 3, 38889 <strong>Blankenburg</strong>.<br />

Frank Schade<br />

Der Bürgermeister<br />

Gesund älter werden im Harz:<br />

Vortragsreihe wird<br />

fortgesetzt<br />

Auftaktveranstaltung zum Thema Kopfschmerz<br />

findet am 01. März statt<br />

Auch in diesem Jahr wird der Verein Gesund älter werden<br />

im Harz wieder regelmäßig Vorträge zu gesundheitsorientierten<br />

Themengebieten organisieren. Die Auftaktveranstaltung<br />

wird am 01. März <strong>2006</strong> um 16.00 Uhr<br />

im Rathaus der Stadt <strong>Blankenburg</strong> durchgeführt. Dies<br />

teilt der Vorstand des Vereins mit. Da sich in den vergangenen<br />

Monaten eine sehr gute Zusammenarbeit mit<br />

dem Seniorenrat der Stadt <strong>Blankenburg</strong> bewährt hat,<br />

wird die Vortragsreihe von nun an unter aktiver Mitarbeit<br />

des Seniorenrates der Stadt organisiert.<br />

In der Auftaktveranstaltung am 01. März <strong>2006</strong> wird Frau<br />

Dr. Mara Mühlenberg-Jank der Neurologischen Klinik<br />

des Harzklinikums Wernigerode-<strong>Blankenburg</strong> zum Thema<br />

Kopfschmerz – Diagnostik und Therapie – Welche<br />

Möglichkeiten habe ich im Alter? informieren.<br />

Die Vortragsreihe, die im Rahmen der Landesinitiative<br />

„Pakte für Arbeit“ in Sachsen-Anhalt– Gesundheitsregion<br />

Harz: Kur- und Heilwesen und Tourismusentwicklung<br />

durchgeführt wird, findet monatlich statt. Hierfür ist<br />

jeweils der letzte Mittwoch im Monat vorgesehen. Ort<br />

der Veranstaltung ist das Rathaus der Stadt <strong>Blankenburg</strong>;<br />

mögliche Änderungen werden rechtzeitig in der Presse<br />

bekannt gegeben.<br />

Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind recht<br />

herzlich eingeladen.<br />

<strong>Blankenburg</strong>er Amtsblatt 02/06 5

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