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zufrieden gibt, als es sich auf die lichterfüllte<br />
Weite faszinierender Gedankenräume<br />
einlässt. Um im Bild zu bleiben:<br />
ein Zimmer mit Aussicht, die allerdings<br />
weit entfern ist von irgendeiner Feld-<br />
Wald-und-Wiesen-Optik. »Vieles ist<br />
schwer zu sehen«, »Die Balancen des<br />
Wahren und Schönen« sind die Titel<br />
zweier Künstlerbücher, die Heider in<br />
den vergangenen Jahren schuf. Man<br />
ahnt, in welche Gefilde es geht.<br />
Vieles ist schwer zu sehen - stellen wir<br />
uns vor, wir schauen nachts aus dem<br />
Fenster, blicken übers Meer zum Hori-<br />
zont, fixieren leere Landschafts- oder<br />
Spiel- beziehungsweise Sportfelder.<br />
Selten ist bei einem solchen Ausblick<br />
nichts zu sehen. Vielleicht verinnerlichen<br />
wir sogar das wenige, was wir vage<br />
wahrnehmen, bewusster als anderes,<br />
denn im Fall Heider stellt sich schnell<br />
ein räumlicher und zeitlicher Bezug her<br />
- und sei es als Geometrie von Projektionsräumen<br />
oder Nicht-Orten, das heißt<br />
von Utopien. Heiders Arbeiten haben<br />
das Zeug dazu, dass wir Betrachter<br />
gebannt davor stehen; die große Geste,<br />
die sich vor uns auftut, hat Größeres<br />
im Sinn: keine Nichtigkeit, sondern<br />
Opaion<br />
Erschaffung (um nicht zu sagen: Schöpfung),<br />
kein Alltagspanorama, sondern<br />
ein Bild von Gott und der Welt. Nichts<br />
Geringeres als das.<br />
Klaus Heider studierte zunächst<br />
Gebrauchsgrafik in Stuttg<strong>art</strong>, bevor er<br />
1956 an der dortigen Akademie der Bildenden<br />
Künste aufgenommen wurde.<br />
1960-64 setzte er sein Studium in Berlin<br />
fort; als Lehrer kehrte er 1970 an<br />
die Stuttg<strong>art</strong>er Akademie zurück. Die<br />
folgenden Stationen führten Heider<br />
nach New York, Rom (Villa Massimo,<br />
1976), Florenz (Villa Romana, 1977)<br />
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