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Download - Evangelische Kirchengemeinde Bad Nauheim

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24<br />

Unser Brief<br />

Auch der Anspruch, allein die Wahrheit<br />

zu besitzen, schrecke andere ab. Dazu<br />

zitierte Eibach den katholischen Theologen<br />

Hans Küng: „Keine Religion darf<br />

anderen den Weg zum Heil streitig<br />

machen!“<br />

Schnittmengen<br />

Der Propst lenkte den Blick auf<br />

wesentliche gemeinsame Elemente<br />

in den großen Religionen: Sie alle<br />

wollen die Erfahrung von Lebenssinn<br />

vermitteln, in Gebeten Kraft für den<br />

Alltag gewinnen, sie lehnen Mord,<br />

Gewaltanwendung und Krieg ab und<br />

fördern humanitäres Verhalten. Dass<br />

sie in Vergangenheit und Gegenwart<br />

von diesen ethischen Zielen immer<br />

wieder abwichen, sei nicht zu leugnen,<br />

Religionen hätten offenbar das<br />

Potential, sowohl Heilige als auch<br />

Fanatiker hervorzubringen. Dennoch<br />

erfahre er – gerade als bekennender<br />

Christ- Mohammed, Buddha wie Mose<br />

als wegweisende Menschen.<br />

Ausflüge<br />

In Pluralisierung und religiöser Vielfalt<br />

sieht Eibach kein Verhängnis, vielmehr<br />

eine Chance, die er im umfassenden<br />

Heilsplan Gottes angelegt glaubt.<br />

Statt unseren Blick zu verengen oder<br />

zu verschließen, sollten wir hören und<br />

erforschen, was die Gläubigen anderer<br />

Religionen uns von ihren Einsichten in<br />

die Wahrheit vermitteln können. Gott<br />

sei größer als jede einzelne Religion.<br />

Auch wer an den Gott glaube, der<br />

sich in Jesus Christus den Menschen<br />

verständlich gemacht hat, dürfe damit<br />

rechnen, dass dieser Gott sich auch in<br />

anderen Religionen erkennen lässt- wie<br />

auch der strenge Karl Barth zuerkannt<br />

habe: Gott könne andere Religionen<br />

dazu nutzen das Licht der Erlösung<br />

leuchten zu lassen.<br />

Knackpunkt<br />

Zuletzt steuerte Klaus Eibach auf das<br />

Kriterium zu, das nach seiner Auffassung<br />

am hilfreichsten in der schwierigen<br />

Wahrheitsfrage ist: Es gehe letztlich<br />

immer um die Ehre Gottes selbst,<br />

nicht um die einer einzigen Religion.<br />

Wo Gott selbst in seiner Souveränität<br />

und Menschenliebe die Ehre gegeben<br />

werde, da seien die Religionen nahe<br />

beieinander. Wer Hass und Verachtung<br />

predige, könne sich nicht auf einen<br />

Gott für alle Menschen berufen. Die<br />

Botschaft der Weihnachtsgeschichte<br />

verbinde beides: Gottes Ehre und den<br />

Frieden auf Erden.<br />

Anstöße<br />

Klaus Eibach wollte mit diesem Referat<br />

seine Mitchristen ermutigen, die Grenzen<br />

des gewohnten kirchlichen Lebens<br />

und Denkens zu überschreiten- im Vertrauen<br />

darauf, dass der eigene Glaube<br />

dabei nicht verlorengeht oder verzerrt<br />

wird, sondern sich vertieft und erweitert<br />

drängenden Problemen unserer<br />

Zeit stellen kann. Manche werden nun<br />

an ihn und an das Montags-Forum<br />

die Frage stellen, wie aus den grundsätzlichen<br />

Überlegungen praktische<br />

Schritte erwachsen können.<br />

Günter Simon

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