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Schwalbenschwanz Tagpfauenauge Zitronenfalter Kleiner Fuchs

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<strong>Schwalbenschwanz</strong><br />

Der <strong>Schwalbenschwanz</strong> ist der grösste und attraktivste<br />

Schmetterling in der Schweiz. In einem Naturgarten lässt er<br />

sich leicht fördern. Die attraktiven «Rüebliraupen» werden<br />

bis fünf cm lang. Grüne Puppen schlüpfen noch im gleichen<br />

Jahr, braune überwintern.<br />

Praktische Tipps<br />

Rüebli, Fenchel, Gewürzfenchel, Wilde Möhre (Raupenfutter)<br />

anpflanzen; blumenreichen Garten anlegen (Falterfutter);<br />

Anleitung für Raupenzucht unter<br />

http://www.naturama.ch/1000blumen/docs/mat3.pdf<br />

<strong>Tagpfauenauge</strong><br />

Die Augen auf den Flügeloberseiten sollen Fressfeinde<br />

erschrecken, während die dunkle Unterseite bei geschlossenen<br />

Flügeln zu Tarnung und auch zum Aufwärmen durch<br />

Sonnenstrahlen dient. Der Falter überwintert und fliegt oft<br />

sehr früh im Vorfrühling.<br />

Praktische Tipps<br />

Brennnesselstauden stehen lassen (Raupenfutter); blumenreichen<br />

Garten anlegen (Falterfutter); Raupe kann<br />

auch selber gezüchtet werden, Anleitung unter<br />

http://www.naturama.ch/1000blumen/docs/mat3.pdf<br />

<strong>Zitronenfalter</strong><br />

Der Falter überwintert im Freien, in Efeustauden oder an<br />

und in Gebäuden. Durch Reduktion des Körperwassers<br />

schützt er sich vor Frost. Im zeitigen Frühling ist er einer<br />

der ersten Schmetterlinge, der bei milder Witterung bereits<br />

Ende Februar fliegt.<br />

Praktische Tipps<br />

Faulbaum und Kreuzdorn (beides mittelhohe Sträucher)<br />

als Raupenfutter setzen; blumenreiche Rabatten, Wiesen,<br />

Krautsäume und Ruderalflächen als wichtige Kleinlebensräume<br />

für den Falter anlegen.<br />

<strong>Kleiner</strong> <strong>Fuchs</strong><br />

Eine rasche Raupenentwicklung von zwei Wochen und<br />

14 Tage Puppenstadium – und schon schlüpft der neue<br />

Falter. Das reicht in einem warmen Sommer für drei Generationen,<br />

wobei die Falter im Herbst überwintern. Ein<br />

Frostschutzmittel im Blut macht das möglich. Der Falter<br />

fliegt deshalb oft sehr früh im Vorfrühling.<br />

Praktische Tipps<br />

Brennnesselstauden an sonnigen Stellen im Garten stehen<br />

lassen (Raupenfutter); violette Blütenpflanzen (Disteln,<br />

Dost, Flockenblumen) als Falterfutter setzen; Anleitung<br />

für Raupenzucht unter<br />

http://www.naturama.ch/1000blumen/docs/mat3.pdf


Admiral<br />

Jedes Jahr im April wandert dieser Falter aus dem Süden<br />

neu in Mitteleuropa ein. Hier pflanzt er sich in zwei Generationen<br />

fort. Die Raupen leben in zu Tütchen zusammengerollten<br />

Blättern der Brennnessel. An warmen Herbsttagen<br />

ziehen einige Falter in den Süden zurück. Jetzt sind es<br />

andere Individuen, als die Einwanderer. Das ist der wesentliche<br />

Unterschied zu den Zugvögeln!<br />

Praktische Tipps<br />

Brennnesseln als Raupennahrung an sonnigen Stellen<br />

stehen lassen; Blumenwiesen als Nektarquelle anlegen; im<br />

Spätsommer Herbstflora fördern, Fallobst unter Bäumen<br />

liegen lassen.<br />

Distelfalter<br />

Als ausgesprochener Wanderfalter zieht der Distelfalter<br />

jedes Jahr ab April aus Südeuropa in die Schweiz ein. Besonders<br />

häufig lebt er auf distelreichen Alpweiden, in Kiesgruben<br />

und auf Extensivflächen. Einige Falter dieses<br />

schnellen Fliegers erreichen sogar das Nordkap. Ein Teil<br />

der Falter fliegt im Herbst wieder südwärts. Das sind dann<br />

die Urenkel der Einwanderer.<br />

Praktische Tipps<br />

Disteln auf Brach- und extensivem Weideland tolerieren;<br />

Blumenwiesen als Nektarquelle anlegen; im Spätsommer<br />

Herbstflora fördern, Fallobst unter Bäumen liegen lassen.<br />

Mittlerer Weinschwärmer<br />

Die bis acht cm grossen, braunen Riesenraupen können<br />

ihren Kopf aufblähen, und die Augenzeichnung schreckt<br />

dann ihre Fressfeinde ab. Der Stachel auf der Schwanzoberseite<br />

ist typisch für alle Schwärmerarten (Nachtfalter).<br />

Die oliv-lilafarbenen Falter sind nachtaktiv und daher<br />

seltener zu sehen.<br />

Praktische Tipps<br />

Wald- und Behaartes Weidenröschen, Nachtkerze und<br />

Blutweiderich als Raupenfutter anpflanzen; Raupe kann<br />

auch selber gezüchtet werden; Anleitung unter<br />

http://www.naturama.ch/1000blumen/docs/mat3.pdf<br />

Hornisse<br />

Die wenig aggressive Hornisse sticht nur, wenn sie belästigt<br />

wird. Wie andere Wespen schabt sie Holzfasern von<br />

Schilf, Zäunen und Gartenmöbeln und baut damit in Hohlräumen<br />

riesige Nester. Hornissen erbeuten – sogar<br />

nachts – Unmengen von Insekten für die eigene Brut. Ein<br />

Garten mit einem Hornissenvolk kennt daher weder Wespen-<br />

noch Fliegenplage!<br />

Praktische Tipps<br />

Beim Auftreten von Hornissen nicht sofort die Feuerwehr<br />

rufen; Nester nur an exponierten Stellen entfernen, sonst<br />

tolerieren; Nisthilfen für Hornissen anbieten.


Rote Mauerbiene<br />

Die Weibchen legen in Hohlräumen von Mauerritzen oder<br />

Pflanzenstängel Nester aus Lehm an. Sie bestehen aus<br />

einzelnen hintereinander liegenden Zellen. In jeder Zelle<br />

befinden sich ein Ei und ein Nahrungsvorrat aus einem<br />

Pollen-Nektar-Gemisch. Zehn Tage später schlüpft die<br />

Larve, die sich von dem Pollenvorrat ernährt. In den ersten<br />

warmen Vorfrühlingstagen schlüpfen die jungen Bienen<br />

aus der Zelle.<br />

Praktische Tipps<br />

Hohle Pflanzenstängel (Holunder, Brombeere, Disteln)<br />

bündeln und an sonniger Stelle als Nisthilfen aufhängen; in<br />

Hartholzstück (Eiche, Buche, Obstbäume) Löcher von zwei<br />

bis zehn mm Durchmesser bohren und an sonniger Stelle<br />

aufhängen.<br />

Blaugrüne Mosaikjungfer<br />

Mosaikjungfern fliegen vom Juni bis in den späten Herbst,<br />

oft auch weit entfernt von Weihern. Mit ihren grossen<br />

Sammelaugen entdecken sie ihre Beutetiere und packen<br />

sie mit den Beinen. Beim Fliegen können sie wie ein Helikopter<br />

still stehen, sogar rückwärts fliegen und mit über 50<br />

Flügelschlägen pro Sekunde bis 30 km/h schnell fliegen.<br />

Praktischer Tipp<br />

Gartenweiher ohne Fische anlegen.<br />

Ohrwurm<br />

Den Tag verbringen Ohrwürmer zu Dutzenden in dunklen,<br />

feuchten Stellen in der Bodenstreu. Nachts gehen sie<br />

am Boden, auf Kräutern und in Bäumen auf Nahrungssuche.<br />

Der Allesfresser verzehrt Aas, Pilze und Kleintiere.<br />

Als Blattlausjäger auf Obstbäumen und Beerensträuchern<br />

sind sie gern gesehene Verbündete des Biogärtners im<br />

Kampf gegen Blattläuse.<br />

Praktische Tipps<br />

Naturnaher Gartenbau; lockere Mulchschichten um<br />

Stämme von Obstbäumen anlegen; Ende Mai mit Holzwolle<br />

gestopfte Tontöpfchen verkehrt in Obstbäumen<br />

aufhängen; Ende Juli entfernen und Bäume schütteln.<br />

Grünes Heupferd<br />

Mit bis 4 cm Körperlänge ist das Grüne Heupferd eine der<br />

grössten einheimischen Heuschrecken. Sie lebt versteckt<br />

in Sträuchern und Bäumen sonniger Gärten und Parkanlagen<br />

und erbeutet hier andere Heuschrecken, Raupen,<br />

Fliegen und Falter. Ihr Gesang ist ein bis 100 m weit hörbares<br />

Zwitschern, das von Mitte Juli bis Mitte September<br />

zu hören ist.<br />

Praktische Tipps<br />

Naturnaher Gartenbau; Blumenwiesen, Wildstaudenbeeten<br />

sowie Hecken aus Wildsträuchern anlegen; einzelne<br />

hohe Bäume als Singwarten pflanzen.


Marienkäfer<br />

Nur beliebte Tiere haben solche Übernamen: Himmelgüegeli,<br />

Herrgottstierli, Liebgottschäferli. Allen Arten gemeinsam<br />

ist der Heisshunger von Larven und Käfern auf Blattläuse.<br />

Die Nachkommen eines einzigen Weibchens verzehren<br />

in einem Sommer 130 000 Blattläuse! Deshalb<br />

werden Marienkäfer gezüchtet und in der biologischen<br />

Schädlingsbekämpfung eingesetzt.<br />

Praktische Tipps<br />

Naturnaher Gartenbau; kräuterreiche, nicht gedüngte Wiesen<br />

anlegen; nur einen oder zwei Schnitte im Jahr; Trockenmauern,<br />

Stein- und Asthaufen sowie alte Ziegel für<br />

Überwinterung aufschichten.<br />

Rosenkäfer<br />

Der Rosenkäfer ist einer der schönsten Käfer im Garten! Er<br />

verursacht beim Fliegen ein gut hörbares Summen. Er<br />

gehört zu den ausdauerndsten und gewandtesten Fliegern<br />

unter den Käfern. Die Larve wird oft mit der Maikäferlarve<br />

(Engerling) verwechselt. Der Rosenkäfer-Engerling (oft im<br />

Kompost) kriecht auf einer flachen Unterlage auf dem Rücken.<br />

Im Gegensatz dazu kriecht der Engerling des Maikäfers<br />

auf der Seite liegend.<br />

Praktische Tipps<br />

Kompost anlegen – Larve ist wichtiger Kompostzersetzer;<br />

pollenreiche Pflanzen wie Doldengewächse, Spierstaude,<br />

Schneeball als Käferfutter anpflanzen.<br />

Wespenspinne<br />

Die Wespenspinne baut ihr Netz stets in Bodennähe zwischen<br />

lückig stehenden Pflanzen. Charakteristisch am<br />

Netzbau ist ein zickzackförmiges Gespinstband in der<br />

Mitte. Nach der Paarung werden die kleinen Männchen<br />

oft von den Weibchen gefressen. Die braunen Eikokons<br />

mit bis 50 Eiern werden im Spätsommer an Pflanzenhalme<br />

geklebt.<br />

Praktische Tipps<br />

Altgrasinseln an sonnigen Orten bis in den Frühling stehen<br />

lassen.<br />

Bänderschnecke<br />

Die genetische Vielfalt der Bänderschnecken ist gross:<br />

Die Hintergrundfarbe kann gelb, braun oder rosa sein,<br />

diese kann von einem bis fünf dunklen Bändern überdeckt<br />

sein. Im Wald findet man öfters dunkel gefärbte<br />

Exemplare, an sonnigen Stellen dagegen meist hellere.<br />

Praktische Tipps<br />

Strauchhecken, Ast- und Steinhaufen, Trockenmauern<br />

und Altgrasinseln als Lebens- und Versteckmöglichkeit<br />

anlegen.


Weinbergschnecke<br />

Den Winter verbringen die Schnecken in einer Kältestarre.<br />

Nachdem sie sich einen Nahrungsvorrat angefressen haben,<br />

verkriechen sie sich in der Erde und ziehen sich in<br />

ihre Schale zurück. Die Schalenöffnung verschliessen sie<br />

mit einem Kalkdeckel, der im Frühjahr beim Ausschlüpfen<br />

wieder abgestossen wird.<br />

Praktische Tipps<br />

Strauchhecken, Ast- und Steinhaufen, Trockenmauern und<br />

Altgrasinseln als Lebens- und Versteckmöglichkeit anlegen.<br />

Bergmolch<br />

Der Bergmolch ist bei uns verbreitet, und wo ein Weiher<br />

entsteht, wird er sich bald einfinden. Erkennbar ist er an<br />

seinem orangen Bauch. Vom März bis Juni halten sich die<br />

Molche im Weiher auf und legen dort ihre Eier ab. Den<br />

Rest des Sommers verbringen sie in der Erde, unter Laub-<br />

und Asthaufen oder unter Steinen. Auf seiner nächtlichen<br />

Nahrungssuche fängt er verschiedene Kleintiere.<br />

Praktische Tipps<br />

Gartenweiher ohne Fische anlegen; Strauchhecken, Ast-<br />

und Steinhaufen, Trockenmauern und Altgrasinseln als<br />

Lebens- und Versteckmöglichkeiten der Tiere anlegen.<br />

Erdkröte<br />

Erdkröten leben gerne im feuchten Wald und kommen<br />

nur zur Eiablage an den Weiher, an dem sie geboren<br />

wurden. Krötenmännchen sind Männer der Tat: treffen<br />

sie auf ihrer Wanderung zum Laichgewässer auf eines<br />

der wenigen Weibchen, so packen sie es mit ihren kräftigen<br />

Vorderarmen und lassen sich Huckepack zu Weiher<br />

tragen.<br />

Praktische Tipps<br />

Gartenweiher ohne Fische anlegen; Strauchhecken, Ast-<br />

und Steinhaufen, Trockenmauern und Altgrasinseln als<br />

Lebens- und Versteckmöglichkeiten der Tiere anlegen.<br />

Grasfrosch<br />

Grasfrösche leben gerne im feuchten Wald und kommen<br />

nur zur Eiablage an den Weiher, an dem sie geboren<br />

wurden. Weil aber alle aufs Mal kommen, findet eine<br />

richtige Massenhochzeit statt. Nach zwei Wochen sind<br />

alle Tiere wieder weg, nur ihre Larven (Kaulquappen)<br />

schwimmen im Weiher.<br />

Praktische Tipps<br />

Gartenweiher ohne Fische anlegen; Strauchhecken, Ast-<br />

und Steinhaufen, Trockenmauern und Altgrasinseln als<br />

Lebens- und Versteckmöglichkeiten der Tiere anlegen.


Blindschleiche<br />

Blindschleichen sind näher mit Eidechsen verwandt als mit<br />

Schlangen. Bei Blindschleichen ist der Kopf nicht vom<br />

Rumpf abgesetzt, ihre Schuppen und Augen sind kleiner.<br />

Bis zu 20 Junge werden lebend geboren und sind zuerst<br />

hellbraun. Blindschleichen sind ausgezeichnete<br />

Nacktschneckenvertilger.<br />

Praktische Tipps<br />

Altgrasinseln stehen lassen; Ast-, Stein- und Komposthaufen<br />

anlegen; möglichst keine Katzen im Garten dulden.<br />

Zauneidechse<br />

Die Zauneidechse liebt sonnige Gärten. Sie hält sich gerne<br />

auf Steinen und totem Holz auf. Sie frisst vor allem Insekten.<br />

Bei Gefahr kann sie den Schwanz abwerfen, der noch<br />

eine Weile zappelt und den Fressfeind ablenken soll. Ihre<br />

Eier legt sie in eine Grube an sandigen, gut besonnten<br />

Stellen.<br />

Praktische Tipps<br />

Altgrasinseln stehen lassen; Ast-, Stein- und Komposthaufen,<br />

Totholz und Trockenmauer an sonniger Stelle anlegen;<br />

möglichst keine Katzen im Garten dulden.<br />

Zwergfledermaus<br />

Zwergfledermäuse wohnen in kleinsten Spalten an der<br />

Hausfassade. Mit nur 20 cm Flugspannweite ist sie die<br />

kleinste Fledermausart und wiegt kaum mehr als ein<br />

Stück Würfelzucker. Nach Sonnenuntergang fliegen sie<br />

aus und jagen in und an Wäldern nach Fluginsekten. Pro<br />

Nacht werden bis zu 2000 Kleininsekten verschlungen.<br />

Das entspricht der Hälfte ihres Körpergewichtes.<br />

Praktische Tipps<br />

Fassaden mit Zwergfledermäusen nicht verändern; da<br />

Tiere diese nur für wenige Tage und Wochen beziehen,<br />

aber wieder zurückkehren; Fledermauskästen helfen<br />

weniger der Zwergfledermaus, aber anderen Arten.<br />

Spitzmaus<br />

Spitzmäuse gehören mit dem Maulwurf und dem Igel zu<br />

den Insektenfressern und sind keine Mäuse. Mit ihren<br />

spitzen Zähnchen erbeuten sie Würmer und kleine Insekten.<br />

In der Dunkelheit sind ihr feines Gehör, ihr guter<br />

Geruchssinn und die feinen Tasthaare an der Schnauze<br />

wichtiger als die Augen. Da sie so klein ist, muss sie täglich<br />

ihr eigenes Körpergewicht an Nahrung zu sich nehmen.<br />

Ruhepausen gibt es für die Spitzmaus auch im Winter<br />

nicht.<br />

Praktische Tipps<br />

Ast- und Steinhaufen, Trockenmauern und Altgrasinseln<br />

als Lebens- und Versteckmöglichkeiten anlegen; insektenreiche<br />

Blumenwiesen anstelle Kunstrasen ansäen.


Igel<br />

Der nachtaktive Igel ist eher zu hören als zu sehen: bei der<br />

Suche nach Schnecken, Würmern, Küchenabfällen, Obst<br />

und Regenwürmer schnüffelt und schnauft er deutlich hörbar.<br />

Der angeborene Reflex, sich bei Gefahr zusammenzurollen,<br />

ist im natürlichen Umfeld sinnvoll, im Strassenverkehr<br />

aber eine tödliche Sackgasse.<br />

Praktische Tipps<br />

Naturnaher Gartenbau; Verzicht auf Gift und Dünger; Asthaufen<br />

und Igelburgen bauen; Durchschlüpfe in Gartenzäunen<br />

schaffen; hohe Absätze und Randsteine vermeiden;<br />

offene Schächte abdecken; Bassins mit Ausstiegshilfen<br />

versehen.<br />

Amsel<br />

Noch vor 150 Jahren galt die Amsel als scheuer Waldvogel,<br />

heute ist sie aus Siedlungen nicht mehr wegzudenken.<br />

Hier profitiert sie von mildem Klima, mehr Nahrung und<br />

Kunstlicht, und die Brut beginnt früher als bei Waldamseln.<br />

Je mehr Sträucher und Bäume wachsen, desto dichter<br />

liegen die Amselreviere. Dafür hat sie neue Probleme wie<br />

Stress, Lärm, Katzen, Verkehr etc.<br />

Praktische Tipps<br />

Vogelfreundliche Gartengestaltung; Wildsträucher sowie<br />

Bäume anpflanzen; Flächen mit kurzer oder fehlender Vegetation<br />

anbieten; ausgefallene Neststandorte tolerieren;<br />

Katzen vom Garten fernhalten.<br />

Bachstelze<br />

Die Bachstelze ist ein Kurzstreckenzieher und kehrt<br />

schon Anfang März zurück. Einige Vögel versuchen gelegentlich<br />

nördlich der Alpen zu überwintern. Die Bachstelze<br />

ist ein Nischenbrüter mit oft ungewöhnlichen Brutplätzen<br />

wie Fensterbänken, Blumentöpfen, Holzbeigen<br />

und Maschinen. Sie sucht die Nahrung vorwiegend am<br />

Boden, was sie oft zum Opfer der Hauskatze macht.<br />

Praktische Tipps<br />

Vogelfreundliche Gartengestaltung; Flachdächer begrünen;<br />

kahle oder spärlich bewachsene Flächen anbieten;<br />

spezielle Nistkästen wie Dreieckskästen aufhängen; Katzen<br />

vom Garten fernhalten.<br />

Blaumeise<br />

Die zierliche und lebhafte Blaumeise liebt lichte Laubwälder<br />

der Niederungen. Bei der Nahrungssuche kann sie<br />

auch die äussersten Zweigspitzen absuchen, was ihr<br />

gegenüber der stärkeren aber schwereren Kohlmeise<br />

einen Vorteil verschafft. Eine zehnköpfige Blaumeisenbrut<br />

erhält in den drei Wochen als Nestlinge 10 000 bis<br />

15 000 Futterportionen, meistens Raupen!<br />

Praktische Tipps<br />

Vogelfreundliche Gartengestaltung; einheimische Bäume<br />

und Sträucher pflanzen; Nistkästen mit einem Fluglochdurchmesser<br />

von 26 bis 28 mm aufhängen; Katzen vom<br />

Garten fernhalten.


Distelfink<br />

Der Distelfink ernährt sich von einer Vielzahl von Sämereien,<br />

die er mit seinem schlanken Schnabel aus Blütenständen<br />

klaubt. Immer öfter überwintert er auch bei uns und<br />

taucht dann am Futterbrett auf. Der lebhafte und gesellige<br />

Distelfink wird seit der Römerzeit gern als Stubenvogel<br />

gehalten. Siedler nahmen den Stieglitz sogar mit nach Australien,<br />

Neuseeland, Argentinien und Bermudas!<br />

Praktische Tipps<br />

Vogelfreundliche Gartengestaltung; Korbblütler wie Disteln<br />

und Karden sowie Ampfer und Wegerich anpflanzen;<br />

Fruchtstände von Stauden im Herbst stehen lassen; Katzen<br />

vom Garten fernhalten.<br />

Feldsperling<br />

Braune Kopfplatte und schwarzer Wangenfleck: das unterscheidet<br />

den Feld- vom bekannten Hausspatz. Jener ist<br />

weniger an Siedlungen gebunden und lebt eher am Dorfrand.<br />

Der Feldsperling frisst Sämereien, die er ausserhalb<br />

der Brutzeit zusammen mit Finken und Ammern sucht. Mit<br />

seinem feinen Schnabel ist er auf Samen und Früchte von<br />

Wildkräutern angewiesen, die oft als «Unkräuter» bekämpft<br />

werden.<br />

Praktische Tipps<br />

Vogelfreundliche Gartengestaltung; Blumenwiesen anlegen;<br />

so genannte «Unkräuter» dulden; Nistkästen anbringen;<br />

im Herbst Fruchtstände von Stauden stehen lassen;<br />

Katzen vom Garten fernhalten.<br />

Gartenrotschwanz<br />

Der bunteste unter den einheimischen Singvögeln lebte<br />

ursprünglich in hellen Wäldern mit alten Bäumen. Obstanlagen,<br />

Parks und Gärten sind zum neuen Lebensraum<br />

geworden. Hier nimmt er gerne Nistkästen an. Daneben<br />

braucht er Flächen mit fehlender oder kurzer Vegetation.<br />

Der Gartenrotschwanz ist an vielen Orten selten geworden.<br />

Als Grund vermutet werden die Dürreperioden in der<br />

Sahelzone, seinem Winterquartier.<br />

Praktische Tipps<br />

Vogelfreundliche Gartengestaltung; kahle Flächen anbieten;<br />

Nistkästen anbringen, Flugloch 45 mm oder zwei<br />

schmale Öffnungen; Katzen vom Garten fernhalten.<br />

Grauschnäpper<br />

Unscheinbares Gefieder, leiser Gesang und ein Leben in<br />

Baumkronen: die wenigsten Leute kennen diesen Singvogel.<br />

In reissendem Flug macht er Jagd auf Insekten,<br />

und wagt sich auch an wehrhafte Insekten wie Bienen<br />

und Wespen. Bei der Wahl des Nistplatzes ist der Grauschnäpper<br />

wenig anspruchsvoll. Nester findet man auf<br />

Dachbalken und in speziellen Nistkästen, aber auch in<br />

Balkonkistchen und etwa Leuchtbuchstaben!<br />

Praktische Tipps<br />

Vogelfreundliche Gartengestaltung; Nistkästen aufhängen<br />

oder Winkel an Gebäuden optimieren; Katzen vom<br />

Garten fernhalten.


Grünfink<br />

Der an einen Kanarienvogel erinnernde Gesang ist schon<br />

an milden Januartagen zu hören. Der Grünfink singt von<br />

einer Baumspitze oder im langsamen, gaukelnden Singflug.<br />

Der kräftige Fink ist in ganz Mitteleuropa weit verbreitet<br />

und zu einem typischen Siedlungsbewohner geworden.<br />

Besonders hohe Dichten erreicht er in Friedhöfen, wo ihm<br />

die immergrünen Gehölze besonders zusagen.<br />

Praktische Tipps<br />

Vogelfreundliche Gartengestaltung; Kletterpflanzen, Deckung<br />

bietende und Beeren tragende Sträucher anpflanzen;<br />

Wildkräuter dulden; Katzen vom Garten fernhalten.<br />

Kleiber<br />

Der Kleiber ist ein munterer, lebendiger und lauter Vogel,<br />

der seinem Partner und Revier treu bleibt. Beim Klettern –<br />

auch kopfüber – muss der kräftige Vogel den Schwanz<br />

nicht als Stütze einsetzen. Die Nahrung setzt sich aus Sämereien,<br />

Nüssen und Insekten zusammen. Hartschalige<br />

Früchte klemmt er in Spalten ein und bearbeitet sie wie an<br />

einem Schraubstock. Der Einschlupf zur Bruthöhle wird mit<br />

einem Mörtel aus Lehm und Speichel auf die optimale Grösse<br />

zugemauert.<br />

Praktische Tipps<br />

Vogelfreundliche Gartengestaltung; alte Bäume stehen<br />

lassen; Nistkästen aufhängen; apere Bodenstellen als<br />

«Rohstofflager» anbieten; Katzen vom Garten fernhalten.<br />

Kohlmeise<br />

Die Verbreitung der Kohlmeise reicht von Grossstädten<br />

bis zur Waldgrenze. Die grösste Dichte erreicht sie in<br />

vielfältigen Laubwäldern. Besonders flexibel ist die Kohlmeise<br />

bei der Brutplatzwahl: neben Spechtlöchern und<br />

Nistkästen auch Eisenrohre, Aschenbecher, Briefkästen<br />

etc. Der vielfältige Gesang ist bereits ab Neujahr zu hören.<br />

Das bekannt «di di tää» (Zyt isch doo) ist nur eine<br />

Strophe ihres grossen Repertoires. In neuerer Zeit stellt<br />

man eine Veränderung bei Kohlmeisen in Städten fest:<br />

sie singen höher und mit weniger Silben.<br />

Praktische Tipps<br />

Vogelfreundliche Gartengestaltung; einzelne Bäume<br />

pflanzen; Nistkästen aufhängen; ausgefallene Nistplätze<br />

tolerieren; Katzen vom Garten fernhalten.<br />

Mauersegler<br />

Der ursprüngliche Felsbrüter nistet fast nur noch in Gebäuden.<br />

Er bleibt seinem Brutplatz ein Leben lang treu,<br />

bis 20 Jahre lang! Als Spezialist für Flugjagd verbringt der<br />

Mauersegler fast sein ganzes Leben in der Luft: trinken,<br />

fressen, baden, lieben, ruhen. Die abendlichen und lauten<br />

Rundflüge können wir nur drei Monate lang geniessen;<br />

die restliche Zeit ist der «Spyr» auf Wanderschaft.<br />

Praktische Tipps<br />

Renovationen von Fassaden und Dächern ausserhalb<br />

der Brutzeit legen; Ersatznistkästen anbieten; neue Nistkästen<br />

mind. zwei Etagen hoch montieren; An- und Abflug<br />

frei halten.


Mönchsgrasmücke<br />

Die Mönchsgrasmücke ist eine der häufigsten Vogelarten<br />

in der Schweiz. Der schwätzende Gesang mit dem flötenden<br />

«diudiu» am Schluss ertönt meist aus dichtem Buschwerk.<br />

Der Gesang ist im Herbst nochmals zu hören. Auch<br />

Zilzalp und Hausrotschwanz zeigen diesen «Herbstgesang».<br />

Dann wird die Insekten- zur Beerenliebhaberin. Die<br />

zuckerhaltigen Früchte helfen, die Fettreserve für den<br />

Wegzug aufzubauen.<br />

Praktische Tipps<br />

Vogelfreundliche Gartengestaltung; einheimische Beerensträucher<br />

anpflanzen; Katzen vom Garten fernhalten.<br />

Rotkehlchen<br />

Der melodiöse, melancholische Gesang des Rotkehlchens<br />

ist in der Dämmerung zu hören, oft auch nachts. Im Winter<br />

singt sogar das Weibchen. Dann sind die Geschlechter<br />

unverträglich, und jeder Vogel verteidigt sein eigenes Revier.<br />

Bei der Nahrungssuche bewegt sich das Rotkehlchen<br />

ruckartig hüpfend und anmutig knicksend, meist am Boden.<br />

Deshalb ist es häufiges Opfer der Hauskatze.<br />

Praktische Tipps<br />

Vogelfreundliche Gartengestaltung; bodennahe Strukturen<br />

anlegen: liegendes Laub, Asthaufen; einheimische Beerensträucher<br />

anpflanzen; für offene Bodenflächen sorgen;<br />

Katzen vom Garten fernhalten.<br />

Trauerschnäpper<br />

Wenn das Männchen im April bei uns auftaucht, sind<br />

viele Baumhöhlen oder Nistkästen bereits durch andere<br />

Höhlenbrüter besetzt. Oft gelingt es dem Trauerschnäpper,<br />

den brütenden Vogel vom Gelege zu vertreiben.<br />

Dann lockt es laut singend eines der später eintreffenden<br />

Weibchen an. Bei der Nistkastenreinigung im Winter wird<br />

man dann Zeuge dieses Dramas. Trauerschnäpper brüten<br />

in sehr unterschiedlichen Dichten in geeigneten Gebieten<br />

des Mittellandes. Mit Nistkästen kann die Art gezielt<br />

gefördert werden.<br />

Praktische Tipps<br />

Vogelfreundliche Gartengestaltung; einzelne hohe Bäume<br />

pflanzen; genügend Nistkästen aufhängen; Katzen<br />

vom Garten fernhalten.<br />

Zaunkönig<br />

Mit nur 10 Gramm ist der Zaunkönig einer der kleinsten<br />

Vögel bei uns. Der nicht besonders gute Flieger bleibt bei<br />

der Nahrungssuche in Bodennähe und wird schon mal<br />

mit einer Maus verwechselt. Im Winter bleiben die meisten<br />

Zaunkönig bei uns. Im Gegensatz zu Meisen stellt er<br />

nicht auf Sämereien um. Deshalb muss er die kurze Hellphase<br />

eines Wintertages lang fressen: Insekten, Larven<br />

und Spinnen. Dabei übersteigt des täglich aufgenommene<br />

Nahrung sein eigenes Körpergewicht.<br />

Praktische Tipps<br />

Vogelfreundliche Gartengestaltung; bodennahe Strukturen<br />

anlegen wie Trockenmauern, Laub-, Ast- und Steinhaufen;<br />

Katzen vom Garten fernhalten.

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