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Innerstädtischer Tunnelbau - Bulletin für angewandte Geologie

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südlich Neuhausen und damit schliesslich<br />

ab circa 16'000 Jahren vor heute zur Entstehung<br />

des Rheinfalls am zweiten «Treffpunkt»<br />

zwischen der alten Rinne und dem heutigen<br />

Rheinlauf.<br />

Speziell zu erwähnen sind menschgemachte<br />

Erschwernisse <strong>für</strong> den <strong>Tunnelbau</strong>, d. h. die<br />

Auffüllungen im Bereich des ehemaligen<br />

städtischen Steinbruchs respektive der<br />

Bahndämme von SBB und DB beim<br />

Anschluss Schaffhausen Süd. Die genaue<br />

Ausdehnung des Steinbruchs respektive der<br />

Verlauf der Felsoberfläche sowie die Art und<br />

Lagerungsdichte der Auffüllungen wurden in<br />

mehreren Phasen detailliert abgeklärt. Kleinere<br />

Überraschungen hinsichtlich der Lage<br />

der Sohle des Abbaus blieben trotzdem<br />

nicht aus und erforderten eine intensivere<br />

Begleitung durch den Geologen und Anpassungen<br />

in der Bauausführung.<br />

3.3 Bautechnische Herausforderungen<br />

Beim Nordportal des Fäsenstaubtunnels<br />

waren in sauberen, sandigen Kiesen (Schotter<br />

der Klettgau-Rinne) Strassen und Gebäude<br />

bei sehr geringer Überdeckung bergmännisch<br />

zu unterfahren. Dank der generell<br />

guten Durchlässigkeit konnten die Schotter<br />

vorgängig von der Oberfläche und aus der<br />

Ortsbrust heraus mittels Zementinjektionen<br />

Fig. 3: Geologisches Befundprofil N4 Cholfirsttunnel, Flurlingen ZH, 5-fach überhöht.<br />

10<br />

genügend verfestigt werden. Mit einem Teilausbruchverfahren<br />

in fünf Etappen (Spritzbetonbauweise)<br />

und raschem Ringschluss<br />

konnten die Setzungen im mm-Bereich<br />

gehalten werden, sodass praktisch keine<br />

Schäden an der Oberfläche entstanden<br />

(Andraskay 1989). Der weitere Vortrieb bei<br />

einer Überdeckung von 20 bis 45 m geschah<br />

mit einer offenen Schildmaschine mit fix<br />

montiertem Abbaugerät und Tübbingeinbau,<br />

was prinzipiell hohe Anforderungen an<br />

die Ortsbruststabilität stellt. Lagig bis wolkig<br />

sehr hart zementierte Schotter erforderten<br />

stellenweise sogar Lockerungssprengungen.<br />

Der enge Wechsel dieser Härtlinge mit<br />

rolligen Kieslagen führte im Nordteil des<br />

Fäsenstaubtunnels (Tannerberg) zu einigen<br />

Überprofilen, welche mit Injektionen ab der<br />

Ortsbrust beherrscht werden konnten. Dank<br />

der harten Vorbelastung der überliegenden<br />

Sedimente blieben die Setzungen an der Terrainoberfläche<br />

im Rahmen der Erwartungen<br />

(mm-Bereich).<br />

Für die Planung der Bauabläufe waren die geologischen<br />

Verhältnisse laufend hinsichtlich<br />

des detaillierten Verlaufs der Felsoberfläche<br />

(Fig. 2) zu überprüfen, wo<strong>für</strong> sowohl im Vortrieb<br />

Süd wie Nord horizontale Kernbohrungen<br />

ausgeführt wurden. Der Vortrieb Süd im<br />

Fels hatte die unterirdische Verzweigung zu<br />

erstellen, was im Teilausbruchverfahren

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