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Polarstation: Princess Elisabeth - Mikado

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Ingenieurholzbau<br />

Traggerippe der eigentlichen Wohn-<br />

und Arbeitskapsel formen hingegen<br />

verleimte Schichtholzfachwerkträger<br />

aus Tannen-/Fichtenholz. Die sich in<br />

den Gebäudeachsen kreuzenden Balken<br />

und Bögen verleihen dem Bauwerk<br />

seine dreidimensionale Struktur.<br />

Sämtliche Pfosten und Balken<br />

sind mit Hilfe von Holz-Metallverbindungen<br />

(BSB-System) respektive<br />

Stabdübeln mit innen liegenden<br />

Stahlblechen, eingeleimten Gewindestangen<br />

und traditionellen Verschraubungen<br />

miteinander verbunden,<br />

sodass die <strong>Polarstation</strong> schnell<br />

montiert, demontiert und wieder aufgebaut<br />

werden kann.<br />

Die Dachhaut der <strong>Princess</strong> <strong>Elisabeth</strong><br />

garantiert Schutz gegen Pulverschnee<br />

und Wind. Sie ist darüber<br />

hinaus luft- und dank Dampfsperre<br />

dampfdicht sowie mit einer Dachstütze<br />

aus Edelstahl ausgestattet.<br />

Um der Station genügend Lebensraum<br />

zu sichern, durfte die Rumpfdicke<br />

der vorgefertigten Dachelemente<br />

maximal 55 cm betragen. Der U-Wert<br />

musste laut Berechnung 0,05 W/m²<br />

betragen. Weil herkömmliche Isolierstoffe<br />

wie Mineralwolle oder Holzfaser<br />

den erforderlichen Dämmwert jedoch<br />

nur mit einer außergewöhnlich<br />

dicken Materialstärke erreicht hätten,<br />

fiel die Wahl auf ein von Swisspor<br />

produziertes grafithaltiges Styropor<br />

mit einem von 0,029 W/(m²K).<br />

Eigens durchgeführte Tests bestätigen,<br />

dass das Material alle Eigenschaften<br />

aufweist, die von einer den<br />

Extrembedingungen der Antarktis<br />

ausgesetzten Isolierschicht erwartet<br />

werden.<br />

▴▸ Schiffe und<br />

Schlitten<br />

transportierten<br />

die Elemente<br />

an ihren Zielort.<br />

Deshalb musste<br />

die Konstruktion<br />

zahlreiche<br />

transport- und<br />

montagetechnische<br />

Vorgaben<br />

erfüllen<br />

Holz setzte sich<br />

▾<br />

durch, da es<br />

extrem schwierig<br />

ist, eine<br />

Stahlskelettkonstruktion<br />

ohne Wärme-<br />

brücken<br />

zu realisieren<br />

Die Basis der vorgefertigten Dachelemente<br />

bilden zwei 42 mm beziehungsweise<br />

74 mm dicke mehrschichtige<br />

Platten aus Tanne/Fichte,<br />

die ähnlich wie Leitern mit je neun<br />

40 mm dicken Buchenholzbolzen<br />

pro m 2 verbunden sind. Die Verbindungstechnik<br />

reduziert die thermischen<br />

Brücken auf ein Minimum von<br />

nur einem Prozent der Fläche und<br />

gewährleistet zugleich die räumliche<br />

Steifigkeit der Konstruktion.<br />

Zwischen den Platten isoliert eine<br />

40 cm dicke Schicht aus dem Hochleistungswärmedämmstoff<br />

XPS mit<br />

Graphit. Die Innenplatte ist darüber<br />

hinaus mit Kraftpapier und einer<br />

Dampfsperre aus Aluminium<br />

belegt, auf der wiederum mit Klettverschluss<br />

eine abschließende Wollstofffilzschicht<br />

befestigt ist. Auf der<br />

Außenseite schützt eine 3 mm dicke<br />

EPDM-Silikon-Abdichtungsmembran<br />

gegen eindringende Luft und<br />

Pulverschnee. Ein auf einem 5 mm<br />

dicken Schaum mit geschlossenen<br />

Poren verlegtes 1,5 mm starkes Edelstahlblech<br />

deckt die Konstruktion<br />

ab. Überbrückungsstreifen koppeln<br />

die einzelnen Schichten der in Elementen<br />

angelieferten Station miteinander.<br />

Sie wurden erst nach dem<br />

Verlegen der Elemente – vor Ort –<br />

eingebracht.<br />

Kein Bau ohne Generalprobe<br />

Die in den vorgefertigten Modulen<br />

integrierten Fenster verfügen jeweils<br />

über zwei Doppelverglasungen.<br />

Die erste verläuft in der Ebene<br />

des Dachbelags aus Edelstahl, die<br />

zweite in der Ebene der Dampfsperre.<br />

Zwischen die Außenfenster und<br />

die inneren Fenster schiebt sich ein<br />

400 mm dicker Luftzwischenraum.<br />

Das aus dreischichtigem Verbundglas<br />

mit insgesamt 24 mm Dicke zusammengesetzte<br />

Außenfenster ist darüber<br />

hinaus mit einem Hitzeschutzfilm<br />

gegen allzu starke Sonneneinstrahlung<br />

geschützt.<br />

Insgesamt setzt sich die Station<br />

aus 168 verschiedenen Modulen<br />

und 40 Modellen zusammen. Aufgrund<br />

des engen Produktionszeitraums<br />

musste die Konfektionierung<br />

www.mikado-online.de 31

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