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evangelisch in - Evangelische Kirchengemeinde Unterrath ...

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THEMA: REISE<br />

30<br />

WENN EINER EINE REISE TUT, DANN KANN ER WAS ERLEBEN…<br />

Reisen bildet. Das ist bekannt. Der eigene<br />

geistige Horizont erweitert sich,<br />

wenn wir Land und Leute kennen lernen,<br />

die anders s<strong>in</strong>d als wir. Wir werden<br />

aber auch wieder zum K<strong>in</strong>d. Wir staunen.<br />

Vor allem, wenn wir e<strong>in</strong>e fremde<br />

Sprache nicht sprechen, dann lernen<br />

wir wieder, <strong>in</strong> den Gesichtern unseres<br />

Gegenübers zu lesen.<br />

Reisen bedeutet Erholung und Distanz<br />

zum Alltag, zum Gewohnten. Wir hoffen,<br />

e<strong>in</strong> Stück vom Paradies zu f<strong>in</strong>den,<br />

unberührte oder wenigstens saubere<br />

Strände etwa oder hohe Berge mit wilder<br />

Vegetation und vieles andere mehr.<br />

Fernweh ist e<strong>in</strong>e große Macht.<br />

Wir reisen, um idyllische Orte zu f<strong>in</strong>den,<br />

Muße und Erholung zu erleben.<br />

Das kann re<strong>in</strong>es Ausruhen se<strong>in</strong> oder<br />

auch der Aktivurlaub. Reisen ist wichtig,<br />

um sich wieder selber zu f<strong>in</strong>den, mit<br />

sich selbst <strong>in</strong> Kontakt zu kommen und<br />

das dauernde Funktionieren im Leben<br />

zu unterbrechen. Es gibt sogar Reisen,<br />

die genau mit diesem Ziel angetreten<br />

werden, Reisen die wir unternehmen,<br />

um bei uns selber anzukommen: Wallfahrten<br />

s<strong>in</strong>d das, Pilgerfahrten. Wir gehen<br />

nach außen, aber gleichzeitig nach<br />

<strong>in</strong>nen. In solchen Reisen werden wir auf<br />

uns selbst zurückgeworfen, der Alltag<br />

fällt von uns ab und wir haben Zeit, über<br />

das Wesentliche unseres Lebens nachzudenken.<br />

Ke<strong>in</strong> Wunder, dass die moderne<br />

Touristikbranche diese Sehnsüchte aufnimmt<br />

und mittlerweile religiöse Züge<br />

aufweist: Der Garten Eden oder auch<br />

das himmlische Jerusalem werden versprochen,<br />

diese wunderbaren Orte warten<br />

nur auf uns. Wenn wir dann aber<br />

ankommen, ist das Paradies immer<br />

anderswo.<br />

Außen und <strong>in</strong>nen gehören zusammen.<br />

Unser ganzes Leben gleicht ja e<strong>in</strong>er<br />

Reise. Ich kann weit reisen, dabei aber<br />

auf der Flucht vor mir selber se<strong>in</strong>. Ich<br />

kann zuhause bleiben, aber viele Entdeckungen<br />

machen mit mir. Und umgekehrt<br />

natürlich. Ich kann weit rumkommen<br />

und dabei wissen, dass ich<br />

mich selbst immer mitnehme. Ich kann<br />

zuhause bleiben, um nichts Neues <strong>in</strong><br />

me<strong>in</strong> Leben aufnehmen zu müssen. Das<br />

entscheiden wir. E<strong>in</strong>es aber bleibt. Wir<br />

reisen nicht alle<strong>in</strong>. Der uns auf die Lebensreise<br />

geschickt hat, begleitet uns<br />

– und nimmt uns am Ende mit Ehren<br />

an.<br />

Gute Reise!<br />

Ihr Pfarrer Bodo Kaiser

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