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Die Kirche von Neukirch ist aus ihrem ... - über das Safiental

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Freitag, 11. Mai 2012 Natur<br />

rhiiblatt 14<br />

<strong>Die</strong> <strong>Kirche</strong> <strong>von</strong> <strong>Neukirch</strong> <strong>ist</strong><br />

<strong>aus</strong> <strong>ihrem</strong> Schatten<strong>das</strong>ein getreten<br />

Sie blühte lange im Verborgenen, die <strong>Kirche</strong> <strong>von</strong> <strong>Neukirch</strong> im <strong>Safiental</strong>.<br />

Jetzt <strong>ist</strong> sie für alle wieder sichtbar – dank des Engagements der<br />

<strong>Kirche</strong>npräsidentin und der behutsamen Arbeit des Revierförsters.<br />

n Von Dagmar Steinemann<br />

Wo früher Kühe weideten, wuchsen in den<br />

letzten Jahrzehnten ungehindert Bäume und<br />

Sträucher. So verschwand die <strong>Kirche</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>Neukirch</strong> immer mehr <strong>aus</strong> den Augen und<br />

vielleicht auch etwas <strong>aus</strong> dem Sinn. Wer nicht<br />

wusste, wo sie stand oder nach ihr suchte,<br />

konnte sie kaum sehen. Vor drei Jahren ergriff<br />

die Safier <strong>Kirche</strong>npräsidentin Marlen<br />

Walter-Kohler die Initiative, um <strong>das</strong> Kleinod<br />

wieder für alle sichtbar zu machen. Bei Revierförster<br />

Daniel Buchli, zuständig für Safien<br />

und Tenna, fand sie offene Ohren und<br />

hatte gleichzeitig auch <strong>das</strong> Glück, einen Fachmann<br />

mit dem Gespür für die Landschaft zur<br />

Hand zu haben. Und Glück war es auch, <strong>das</strong>s<br />

der Lotteriefonds des Kantons Zürich <strong>über</strong><br />

die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz <strong>das</strong><br />

Projekt grösstenteils finanzierte.<br />

Einsicht <strong>aus</strong> allen Richtungen<br />

Wie bei einem englischen Landschaftsgarten<br />

ging es darum, wieder Ausblicke auf die <strong>Kirche</strong><br />

zu schaffen. Man sollte die <strong>Kirche</strong> <strong>über</strong><br />

verschiedene Sichtachsen sehen: vom Lauf<br />

der Rabiusa Richtung Westen, <strong>von</strong> der Holzbrücke<br />

des Wanderwegs <strong>über</strong> den Treuschbach<br />

sowie <strong>von</strong> der Kantonsstrasse Richtung<br />

Norden und Osten. Für den Förster Daniel<br />

Buchli war es eine dankbare Aufgabe, dieses<br />

Projekt zu realisieren. Sein Credo: «Man sollte<br />

die Kräfte der Natur lenken, ohne die Grundlage<br />

zu zerstören.» <strong>Die</strong> Arbeit eines Försters<br />

<strong>ist</strong> nicht auf rasche Erfolge angelegt. «Bereits<br />

vor 100 Jahren wurde die Nachhaltigkeit für<br />

die Bewirtschaftung der Wälder gesetzlich<br />

vorgeschrieben.» <strong>Die</strong> zwei Vorgänger <strong>von</strong> Daniel<br />

Buchli haben insgesamt 80 Jahre den Safier<br />

Wald gehegt und gepflegt. «Wenn ich bis<br />

zu meiner Pensionierung arbeiten kann, hat<br />

der Wald in 120 Jahren nur drei verschiedene<br />

Förster gehabt», freut sich Buchli.<br />

Unter gestrengen Augen <strong>von</strong> Naturfreunden<br />

Daniel Buchli,<br />

Revierförster, Martin<br />

Langenberg, Förster,<br />

und Johannes Buchli,<br />

Wald arbeiter (<strong>von</strong> links),<br />

studieren den Plan mit<br />

den Sichtachsen. Bild ds<br />

wird heute praktisch jeder grössere Holzschlag<br />

beobachtet. Daniel Buchli macht <strong>das</strong><br />

keine grosse Sorgen: «Auch wenn man einen<br />

Friedrich Gredig versteht es im <strong>Safiental</strong> wie kein<br />

anderer, einen Stegelzuun anzufertigen. Bild zVg


Freitag, 11. Mai 2012 Natur<br />

rhiiblatt 15<br />

grossen Holzschlag machen muss, wenn<br />

man die richtigen zehn Bäume stehen lässt,<br />

wirkt der Eingriff weniger massiv. Manchmal<br />

braucht es auch ein bisschen Mut. Es <strong>ist</strong><br />

wichtig, <strong>das</strong>s der Wald mehr Licht bekommt.<br />

Denn zu wenig Licht und Wärme limitiert<br />

den Wuchs.» So liess er auch beim Befreiungsschlag<br />

für die <strong>Kirche</strong> tief wurzelnde Lärchen<br />

stehen, denn ihr Samen braucht viel<br />

Licht, damit er keimt. Auch die alten Wettertannen<br />

auf der Weide werden dem Vieh weiterhin<br />

Schutz gewähren. «In ein paar Jahren,<br />

wenn Büsche gewachsen sind und einzelne<br />

Stöcke wieder <strong>aus</strong>geschlagen haben,<br />

werden die Narben verheilt sein.»<br />

Ein Zuh<strong>aus</strong>e für Kleinlebewesen<br />

Zum Landschaftsgarten <strong>von</strong> <strong>Neukirch</strong> gehörte<br />

jedoch nicht nur der Baumschlag. Ein Teil<br />

des geschlagenen Holzes bleibt als Lebensraum<br />

für Kleinlebewesen liegen. Daniel<br />

Buchli pflanzte im Bereich des gelichteten<br />

Waldrandes sechs Kirschbäume. «<strong>Die</strong><br />

Kirschbäume verkünden auch auf dieser Höhe<br />

den Frühling.» Mit zum Landschaftsbild<br />

gehört der sogenannte Stegelzuun, ein<br />

Schrägzaun. Spezial<strong>ist</strong> für diese Arbeit <strong>ist</strong> im<br />

<strong>Safiental</strong> Friedrich Gredig. Im Winter rüstet<br />

er <strong>das</strong> Zaunholz, lässt es an der sonnigen<br />

H<strong>aus</strong>wand trocknen, und im Frühling er-<br />

Nun hat man auch <strong>von</strong> der Kantonsstrasse <strong>aus</strong> wieder freie Sicht auf die <strong>Kirche</strong> <strong>Neukirch</strong>. Bild ds<br />

stellt er mit viel handwerklichem Geschick<br />

und Augenmass den traditionellen Zaun. Ein<br />

Teil des Zauns steht bereits. In den nächsten<br />

Wochen macht sich Friedrich Gredig daran,<br />

den Stegelzuun zwischen der <strong>Kirche</strong> und<br />

dem Kirchstall zu bauen. Dann <strong>ist</strong> <strong>das</strong> Werk<br />

vollendet: <strong>Die</strong> <strong>Kirche</strong> <strong>von</strong> <strong>Neukirch</strong> kann<br />

nicht mehr <strong>über</strong>sehen werden, der Betrachter<br />

geniesst ihren Anblick und die schöne<br />

Landschaft. Er wird kaum erahnen, wie viel<br />

Arbeit, Wissen und Gespür für die Natur dahintersteckt.<br />

Daniel Buchli geht die Arbeit<br />

nie <strong>aus</strong>: Sie wächst immer nach und naturgemäss<br />

ihm manchmal auch <strong>über</strong> den Kopf.<br />

Romina zur Miss <strong>Safiental</strong> erkoren<br />

rhi. Rund 80 Tiere, vom Jungvieh bis zur gestandenen<br />

Kuh, waren am letzten Samstag an<br />

der Ausstellung in Safien zu sehen. Das Vieh<br />

gehört Bauern <strong>aus</strong> Safien und Tenna, welche<br />

sich auch vom eher unfreundlichen Wetter<br />

nicht abschrecken liessen. In 13 Abteilungen<br />

wurden die Tiere Experte Gion Attenhofer<br />

vorgeführt, welcher genau begründete, warum<br />

er wen in welchem Rang klassierte. Auch<br />

die Nomination zur Miss Schöneuter bei jüngeren<br />

und älteren Kühen, zum Betriebscup-<br />

Sieger und zum Jungviehchampion standen<br />

auf dem Programm. Höhepunkt war aber die<br />

Wahl der Miss <strong>Safiental</strong>. Hier machte Romina<br />

<strong>aus</strong> dem Stall <strong>von</strong> Martin Zinsli, Thalkirch,<br />

<strong>das</strong> Rennen. Miss Schöneuter bei den jüngeren<br />

Kühen wurde Fraenzi <strong>von</strong> Ernst Zinsli<br />

<strong>aus</strong> Thalkirch und bei den älteren Tieren<br />

Agassi, <strong>aus</strong> dem Stall <strong>von</strong> Chr<strong>ist</strong>ian Joos. Zusammen<br />

mit Davita entschied diese auch den<br />

Betriebscup für sich. Mit Ulana hat Hanspeter<br />

Gander, Thalkirch, den Jungvieh-Champion<br />

im Stall. Am Abend konnten Aussteller und<br />

Besucher den Tag beim gemütlichen Bauernhock<br />

<strong>aus</strong>klingen lassen.<br />

Rangl<strong>ist</strong>en<strong>aus</strong>zug<br />

DL Kühe: 1. Zina, Ernst Zinsli, Thalkirch; 2. Kora, Hanspeter<br />

Gander-Messmer, Thalkirch; 3. Falka, Josias Messmer,<br />

Tenna. Kühe 4. und ff. Lakt. (früh gekalbt): 1. Agas-<br />

si, Chr<strong>ist</strong>ian Joos, Tenna; 2. Baerahora, Ernst Zinsli,<br />

Thalkirch; 3. Bruna, Ernst Zinsli, Thalkirch. Spät gekalbt:<br />

1. Quella, Hanspeter Gander-Messmer, Thalkirch;<br />

2. Pisa, Martin Zinsli, Thalkirch; 3. Bruna, Leonhard Tester,<br />

Thalkirch. Kühe 2. und 3. Lakt. (früh gekalbt): 1.<br />

Romina, Martin Zinsli, Thalkirch, Enzian, Ernst Zinsli,<br />

Thalkirch, 3. Sambia, Hanspeter Gander-Messmer, Thalkirch.<br />

Spät gekalbt: 1. Davita, Chr<strong>ist</strong>ian Joos, Tenna; 2.<br />

Arena, Chr<strong>ist</strong>ian Joos, Tenna; 3. Zamiga, Chr<strong>ist</strong>ian Joos,<br />

Tenna. Kühe 1. Lakt. (früh gekalbt): 1. Tina, Martin Zinsli,<br />

Thalkirch, 2. Pamiga, Chr<strong>ist</strong>ian Joos, Tenna, 3. Toscana,<br />

Hanspeter Gander-Messmer, Thalkirch. Spät gekalbt:<br />

1. Fraenzi, Ernst Zinsli, Thalkirch, 2. Tami, Martin<br />

Gredig, Thalkirch, 3. Freia, Michael Tester-Lötscher,<br />

Thalkirch; Rinder ältere: 1. Ulrika, Martin Zinsli, Thalkirch,<br />

2. Umbra, Hanspeter-Messmer, Thalkirch, 3. Ulma,<br />

Martin Zinsli, Thalkirch. Rinder mittlere: 1. Ulana,<br />

Hanspeter Gander, Thalkirch, 2. Ulissa, Hanspeter Gander,<br />

Thalkirch, 3. Gladiola, Ernst Zinsli, Thalkirch. Rinder<br />

jüngere: 1. Fellis, Michael Lötscher, Thalkirch, 2.<br />

Uganda, Hanspeter Gander, Thalkirch, 3. Monza, Leonhard<br />

Tester, Thalkirch. Mesen ältere: 1. Vania, Martin<br />

Zinsli, Thalkirch, 2. Viola, Martin Zinsli, Thalkirch, 3.<br />

Diana, Chr<strong>ist</strong>ian Joos, Tenna. Mesen mittlere: 1. Victoria,<br />

Chr<strong>ist</strong>ian Joos, Tenna, 2. Halma, Ernst Zinsli, Thalkirch,<br />

3. Vanessa, Hanspeter Gander, Thalkirch. Mesen jüngere:<br />

1. Vanis, Martin Zinsli, Thalkirch, 2. Varina, Martin<br />

Zinsli, Thalkirch, 3. Viola, Hanspeter Gander, Thalkirch.<br />

Jungvieh-Champion<br />

Ulana und Miss <strong>Safiental</strong><br />

Romina. Bild Y. Joos

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