Die Georgskirche Aplerbeck
Die Georgskirche Aplerbeck
Die Georgskirche Aplerbeck
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<strong>Die</strong><br />
<strong>Georgskirche</strong><br />
<strong>Aplerbeck</strong><br />
Förderverein Große Kirche<br />
und <strong>Georgskirche</strong> <strong>Aplerbeck</strong> e.V.<br />
vor 1900<br />
1931<br />
1912<br />
1960<br />
1979 2005
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Zum Geleit<br />
Mit viel persönlichem Einsatz erstellten die Mitglieder<br />
vom „Förderverein Große Kirche und <strong>Georgskirche</strong> <strong>Aplerbeck</strong><br />
e.V.“ diese Broschüre. Sie möchten damit auf<br />
Schäden am und im Gebäude unserer romanischen <strong>Georgskirche</strong><br />
aufmerksam machen.<br />
Anders kann es auch gar nicht sein; ging es auch früher<br />
nicht.<br />
Damals, in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts,<br />
ließen einige geschichtsbewusste Personen des Presbyteriums<br />
nicht locker, die Erhaltung der ruinösen Kirche voranzubringen.<br />
Später, am Ende der 50er und zu Beginn der 60er Jahre,<br />
fanden sich erneut Männer und Frauen, um zu erreichen,<br />
dass die erhaltene Ruine wieder als Kirche ihre Türen öffnet.<br />
Heute, am Beginn des 21. Jahrhunderts, sucht der Förderverein<br />
nach Mitteln und Mitwirkenden, um den baulichen<br />
Bestand der Kirche für die jetzige und für zukünftige<br />
Generationen zu sichern.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Georgskirche</strong> in <strong>Aplerbeck</strong>, die den Worten des Lebens<br />
durch ihren besonderen Raum Nachdruck und Wirkung<br />
verleiht, zu erhalten und zu pflegen, möge unser aller<br />
Herzenssache werden.<br />
Pf. H.C. Vierling<br />
Vorwort<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
Ihnen liegt eine neue Ausgabe des Mitteilungsblattes<br />
des Fördervereins „Große Kirche und <strong>Georgskirche</strong> <strong>Aplerbeck</strong><br />
e.V.“ vor.<br />
Der Förderverein hat seinen Namen ergänzt. <strong>Die</strong> Namensergänzung<br />
folgt der Erweiterung des Vereinszweckes.<br />
Nach der geänderten Satzung des Fördervereins ist Zweck<br />
des Vereins jetzt die Beschaffung von Geldmitteln für die<br />
Baudenkmäler „Große Kirche <strong>Aplerbeck</strong>“ und „<strong>Georgskirche</strong>“,<br />
um die erforderliche Sanierung und Erhaltung der<br />
Ortsteil-Wahrzeichen zu ermöglichen.<br />
Der Förderverein hat seit seiner Gründung im Jahre<br />
2000 die dringend notwendige Sanierung der Großen Kirche<br />
in Dortmund-<strong>Aplerbeck</strong> unterstützt. <strong>Die</strong> Große Kirche<br />
wurde mit gewaltigem Kosten aufwand, auch mit Mitteln<br />
des Fördervereins, in vier Bauabschnitten soweit saniert,<br />
dass eine akute Gefährdung des Bauwerkes nicht mehr besteht.<br />
Es verbleibt aber mit dem fünften Bauabschnitt, dem<br />
Außenchor, immer noch ein erheblicher Sanierungsbedarf<br />
für die Große Kirche, der wegen der erforderlichen großen<br />
Finanzmittel nur langfristig gedeckt werden kann.<br />
Förderverein Große Kirche und <strong>Georgskirche</strong> <strong>Aplerbeck</strong> e.V.<br />
3<br />
<strong>Die</strong> Durchführung dieser Maßnahmen wird auch weiterhin<br />
von dem Förderverein unterstützt werden.<br />
<strong>Aplerbeck</strong> besitzt neben der neugotischen Großen Kirche<br />
aus dem 19. Jh. eine weitere historische Kirche, die<br />
<strong>Georgskirche</strong> an der Ruinenstraße, erbaut im Mittelalter.<br />
Sie zählt zu den ältesten Kirchen in Dortmund und ist eine<br />
der selteneren romanischen Kreuzbasiliken in Westfalen<br />
und die einzige in Dortmund. Leider weist auch dieses<br />
Bauwerk schon seit einigen Jahren zunehmend gravierende<br />
Schäden auf.<br />
Es ist unsere Aufgabe, das uns anvertraute Kulturgut zu<br />
bewahren. Deshalb muss alles getan werden, um die <strong>Georgskirche</strong><br />
zu erhalten.<br />
Mit diesem Mitteilungsblatt möchten wir den Bürgerinnen<br />
und Bürgern <strong>Aplerbeck</strong>s und hoffentlich vielen<br />
Menschen weit darüber hinaus die <strong>Georgskirche</strong> neu vorstellen.<br />
Sie finden darin neben den Beschreibungen auch<br />
die Einzelheiten hinsichtlich der vorhandenen Schäden.<br />
Der Förderverein Große Kirche und <strong>Georgskirche</strong> <strong>Aplerbeck</strong><br />
e.V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, die notwendigen<br />
Maßnahmen zur Sicherung und Erhaltung der <strong>Georgskirche</strong><br />
zu unterstützten.<br />
Wir treten daher mit der Bitte an Sie heran, uns auch<br />
bei diesem Vorhaben finanziell zu helfen.<br />
Es grüßt Sie<br />
Günther Bethke<br />
Vorsitzender des Fördervereins Große Kirche und <strong>Georgskirche</strong><br />
<strong>Aplerbeck</strong> e.V.<br />
Einleitung<br />
Wer die Ruinenstraße oder die Schweizer Allee entlang<br />
geht und auf die <strong>Georgskirche</strong> schaut, erhält zuerst den<br />
Eindruck, dass dieses Gotteshaus einen guten baulichen<br />
Zustand aufweist. Bei näherer Betrachtung werden dann<br />
allerdings umfangreiche Schäden am Gemäuer sichtbar.<br />
Genau so verhält es sich im Innenraum. Somit sind außen<br />
wie innen Erhaltungsarbeiten dringend erforderlich. Außen<br />
verliert der Sandstein durch Umwelteinflüsse und andere<br />
Ursachen an Substanz, innen wird der Kirchenraum<br />
u.a. durch aufsteigende Feuchtigkeit in Mitleidenschaft<br />
gezogen<br />
In den vergangenen Jahren und aktuell auch in diesem<br />
Jahr wurden Untersuchungen zum baulichen Zustand<br />
durchgeführt. In diesem Mitteilungsblatt möchten wir Sie<br />
umfassend über die Historie, den aktuellen baulichen Zustand<br />
und die notwendigen Maßnahmen informieren. Außerdem<br />
beschreiben wir unsere bisherigen Aktivitäten und<br />
wie Sie uns bei der Bewältigung unserer Aufgaben helfen<br />
können.<br />
Wilfried John<br />
Geschäftsführer des Fördervereins
Förderverein Große Kirche und <strong>Georgskirche</strong> <strong>Aplerbeck</strong> e.V.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Georgskirche</strong>,<br />
ein Überblick<br />
Von Siegfried Erve und Siegfried Liesenberg<br />
<strong>Die</strong> Evangelische Georgs-Kirchengemeinde Dortmund<br />
und der Förderverein Große Kirche und <strong>Georgskirche</strong> <strong>Aplerbeck</strong><br />
e.V. stellen die <strong>Aplerbeck</strong>er Dorfkirche St. Georg,<br />
kurz ,,<strong>Georgskirche</strong>“ vor.<br />
Sie möchten damit die einst in der Mitte des Dorfes <strong>Aplerbeck</strong><br />
gestandene Kirche wieder stärker ins Bewusstsein<br />
der Bürgerinnen und Bürger rücken. Fußgänger, Autofahrer<br />
und vor allem Kirchgänger kennen das Bauwerk an der<br />
Ecke Ruinenstrasse/Schweizer Allee, aber Einzelheiten<br />
und Besonderheiten dieser Kirche sind vielen wohl weniger<br />
bekannt.<br />
Das aus dem Mittelalter stammende Bauwerk stellt weit<br />
über die Grenzen <strong>Aplerbeck</strong>s, ja sogar Dortmunds hinaus<br />
ein kunst- und kulturhistorisch wertvolles Denkmal von<br />
besonderer Bedeutung dar. Das gilt nicht nur für einen<br />
,,leblosen Bau“, sondern unser Gotteshaus dient während<br />
seiner jahrhundertelangen Geschichte mit Ausnahme einer<br />
kurzen Unterbrechung bis heute der Gemeinde als Gottesdienstort.<br />
Aus vielen Quellen, s. arabische Ziffern (...), in denen<br />
die <strong>Georgskirche</strong> mehr oder weniger intensiv beschrieben<br />
wurde, bringen wir hier einen Überblick. Fachausdrücke<br />
in Kursiv gekennzeichnet, werden im Glossar erklärt.<br />
Unter den 15 Dortmunder Dorfkirchen, die sich rings<br />
um die alte Reichs- und Hansestadt Dortmund in einem<br />
großen Kreis aufreihen, ist wohl die <strong>Georgskirche</strong> die älteste<br />
(1) und die einzige Kreuzbasilika, s. u. (2). Sie bildet in<br />
dem Kirchenring den südöstlichen „Pfeiler“ zwischen der<br />
alten Kirche in Wellinghofen und den Kirchen am Hellweg<br />
in Brackel und Wickede. Nimmt man eine benachbarte<br />
mittelalterliche Kirche knapp östlich der Stadtgrenze<br />
in Opherdicke (3) hinzu, bildet die <strong>Georgskirche</strong> gar<br />
für all diese eine Art Mittelpunkt (Bild 1). <strong>Aplerbeck</strong> war<br />
Bild 1<br />
Brackel<br />
Wellinghofen<br />
<strong>Aplerbeck</strong><br />
<strong>Georgskirche</strong><br />
Wickede<br />
Opherdicke<br />
4<br />
und ist aber Mittelpunkt der benachbarten ehem. ebenfalls<br />
dörflichen Wohnbereiche von Berghofen – Lichtendorf –<br />
Schüren – Sölde – Sölderholz, für die die Georskirche zum<br />
Teil Parochialkirche war. Noch heute firmiert der Bezirk<br />
unter dem Logo: ,,Sechs Profile - ein Gesicht“.<br />
Der Kirchenbau ist durch sein massives Bruchsteinmauerwerk,<br />
den wohlgestalteten Chor und nicht zuletzt durch<br />
den mächtigen Turm unübersehbar.<br />
Baugeschichte<br />
<strong>Die</strong> erste urkundliche Erwähnung <strong>Aplerbeck</strong>s aus dem<br />
Jahr 899 weist eine Pfarre aus, womit auch die Existenz<br />
einer Eigenkirche anzunehmen ist (4). Ausgrabungen im<br />
Jahr 1992 haben tatsächlich Spuren eines Vorgängerbaus<br />
der <strong>Georgskirche</strong> ergeben. Der heutige Bau mit dem Chor<br />
gen Osten gerichtet, geht bis in das 12. Jahrhundert zurück<br />
(5). Baupläne oder gar Namen von Erbauern oder Stiftern<br />
liegen aber nicht vor. Jedoch kann anhand von Indizien<br />
und, Urkunden über Abgaben an den Lehnsherrn, hier das<br />
Kloster in Köln-Deutz, geschlossen werden, dass die Kirche<br />
in den 60er Jahren des 12. Jh. als romanische Kreuzbasilika<br />
errichtet war (4), allerdings zeitgerecht mit einer<br />
Apsis als Altarraum, wie es die Ausgrabungen von 1963<br />
belegen (6) (Bild 2). Wahrscheinlich darf auch der Westabschluss<br />
mit einem romanischen Vorgängerturm angenommen<br />
werden (7).<br />
Bild 2
Im Zuge allgemeiner Weiterentwicklung der Baustile<br />
erfuhr die Kirche allmählich ihre gotische Wandlung. <strong>Die</strong><br />
Hauptapsis wurde bereits Mitte des 13. Jh. durch einen<br />
quadratischen, frühgotisch gewölbten Chor ersetzt und erweitert<br />
(Bilder 3 u. 4).<br />
Bild 3<br />
Bild 4<br />
Der heutige Westturm mit gotischen Fensteretagen entstand<br />
Anfang des 14. Jh. In dieser Zeit erscheint endgültig<br />
im Siegel der Kirche der heilige Georg (8). Bis auf den<br />
nördlichen Querarm mit seinem erhaltenen romanischen<br />
Kreuzgratgewölbe wurden auch das Mittelschiff und der<br />
südliche Querarm bis um 1500 gotisch eingewölbt (7)<br />
(Bild 5). Schließlich bekam der Turm noch einen acht-<br />
eckigen ca. 20 m hohen Turmschaft mit Spitzhaube auf-<br />
Förderverein Große Kirche und <strong>Georgskirche</strong> <strong>Aplerbeck</strong> e.V.<br />
5<br />
Bild 5<br />
gesetzt (9) (Bild 6), der erst 1888 einem Blitzschlag zum<br />
Opfer fiel (10). In der Nachfolgezeit sind Zerstörungen des<br />
Baus u.a. in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges bekannt.<br />
1652 musste der Turm repariert werden (11).<br />
Bild 6
Förderverein Große Kirche und <strong>Georgskirche</strong> <strong>Aplerbeck</strong> e.V.<br />
Nach dem Neubau der heutigen Großen Kirche an der<br />
Märtmannstrasse 1869 überließ man die <strong>Georgskirche</strong> dem<br />
Verfall. Erst nach dem 1. Weltkrieg mehrten sich Vorschläge,<br />
den zur Ruine herabgekommenen Bau zu retten (Bild 7).<br />
Bild 7<br />
Bild 8<br />
1926 beschloss das Presbyterium die Wiederherstellung<br />
der alten Kirche dazu den Bau eines Gemeindehauses,<br />
dem s. g. „Michaelsbau“ mit Wohnhaus (12) (Bild 8). <strong>Die</strong><br />
Vorgaben des Landeskonservators sorgten letztlich dafür,<br />
dass beim Wiederaufbau der Kirche der ehem. romanische<br />
Charakter mit dem Abschluss des Mittelschiffes durch<br />
eine auf Holzbalken lagernde Flachdecke hergestellt wurde<br />
und dass die Anbauten nicht Ansicht und Eindruck<br />
des Kirchengebäudes beeinträchtigten. 1928 wurden die<br />
Baumaßnahmen abgeschlossen (13); die Wiederherstellung<br />
der Kirche galt allerdings nur für das Bauwerk, nicht<br />
der Funktion als Gottesdienststätte (14).<br />
Mit der Restaurierung der Kirche 1961-63 ging die<br />
Rückgewinnung des Bauwerkes als Ort kirchlicher Feiern<br />
einher (14). Doch die Gestaltung im Innern der „alten/neuen“<br />
Kirche zog sich bis in die 80er Jahre hin und das äußere<br />
Antlitz nahm erst nach Fertigstellung des neuen Gemeindehauses<br />
und damit nach Beseitigung aller Anbauten<br />
1979 wieder seine vollkommene Gestalt an (15).<br />
6<br />
Bild 9<br />
Baubeschreibung<br />
A u ß e n: <strong>Die</strong> ursprüngliche Form der romanischen<br />
Kirche des 12. Jh. stellt eine zweijochige Kreuzbasilika<br />
dar, d.h. es besteht eine dreischiffi ge Anlage mit erhöhtem<br />
Mittelschiff unter einem Satteldach und zwei gleich hohen,<br />
niedrigeren Seitenschiffen, die sich unter Pultdächern<br />
an das Mittelschiff anlehnen. Den drei Schiffen ist im Osten<br />
ein Querhaus in gleicher Dachfi rsthöhe vorgelagert,<br />
das die Seitenschiffe nur um Mauerwerksstärke überragt.<br />
Der südliche Querhausarm wird gegen das abschüssige<br />
Gelände hin durch zwei massive schräg auslaufende Eckpfeiler<br />
gestützt (Bild 9). Der östliche Altarabschluss erfolgte<br />
dem klassischen romanischen Stil entsprechend<br />
in einer halbrunden Apsis, s. Zeichnung des Grundrisses<br />
(Bild 3) und Kirchenskizze (Bild 2). <strong>Die</strong> apsidialen Abschlüsse<br />
in der Flucht der Seitenschiffe auf der Ostseite<br />
des Querhauses sind ins Mauerwerk eingelassen und somit<br />
von außen nicht erkennbar, aber durch Fenster markiert.<br />
Das Bauwerk zeichnet dadurch in seinem Grundriss die<br />
Form eines lateinischen Kreuzes. <strong>Die</strong> gotische Veränderung<br />
mit dem heutigen quadratischen Chor wird durch die<br />
auf drei Seiten eingesetzten mehrbahnigen Spitzbogenfenster<br />
charakterisiert, das Ostfenster dreibahnig mit erhöhter<br />
Mittelbahn, Golgatha symbolisierend, Süd- und Nordfenster<br />
niederrangig zweibahnig.
Der Anbau der Sakristei an der nordöstlichen Ecke wurde<br />
später angefügt, verdeckt aber leider Teile des nördlichen<br />
Chor- und des Apsisfensters am Querhaus.<br />
Vom gesamten Bauwerk fällt zuerst der mächtige Westturm<br />
ins Auge, der das Kirchlein schier zu erdrücken droht.<br />
Der quadratische Koloss, heute mit einer fl achen Pyramide<br />
gekrönt, spiegelt in seinen auf drei Geschossen eingesetzten<br />
Fenstern auch die stilistische Entwicklung wieder.<br />
Das später eingebrochene Westportal mit vorsichtig angedeutetem<br />
Spitzbogen fügt sich dabei gut ein. <strong>Die</strong> nächsten<br />
Etagen zeigen zweibahnige gotische Stockfenster noch<br />
mit Rundbögen, während die oberen, auf allen Seiten des<br />
Turmes eingesetzten Fenster die Steigerung mit gotischem<br />
Maßwerk unterstreichen.<br />
An äußerer Bauzier ist das südliche Eingangsportal, die<br />
romanische Himmels- oder Paradiespforte hervorzuheben.<br />
Das vor allem im Tympanon stark verwitterte Stufenportal<br />
lässt sich am besten in einer rekonstruierten Ansicht erkennen<br />
und beschreiben (16) (Bild 10): Gestuftes Säulenportal,<br />
die rechte Säule 1928 erneuert, mit umlaufendem<br />
Tauband, das im Tympanon zwei Bögen mit in Wechsel<br />
gesetzten Schachbrettornamenten umschließt, Darstellung<br />
des Kosmos. <strong>Die</strong>se umfassen ein umlaufendes Rankenwerk,<br />
das vom unteren waagerechten, mit Blütenroset-<br />
Bild 11<br />
Förderverein Große Kirche und <strong>Georgskirche</strong> <strong>Aplerbeck</strong> e.V.<br />
7<br />
Bild 10
Förderverein Große Kirche und <strong>Georgskirche</strong> <strong>Aplerbeck</strong> e.V.<br />
ten geschmückten Basisbalken aufsteigt, Darstellung des<br />
Paradieses. Im lnnenfeld, in das rechts und links ein Lebensbaum<br />
hineinragt, die Kreuzigungsszene, das mittlere<br />
Kreuz auf einer Halbkugel von zwei einfachen Kreuzen<br />
flankiert (17). Portale, Seitenschiff- und Obergadenfen-<br />
ster sind mit grünem, schon stark in Mitleidenschaft gezogenen<br />
Anröchter Sandstein eingefasst, ein Hauch von<br />
Hellwegarchitektur. <strong>Die</strong> Michaelsdarstellung an der Nordwestecke<br />
des Turms stammt aus der Bauzeit des Michaelsbaus<br />
nach 1920.<br />
1 n n e n: Wie außen erkennbar, erschließt sich das Innere<br />
in der klassischen Form einer romanischen Basilika<br />
in gebundener Ordnung, d.h. dem Grundriss liegt ein<br />
quadratisches Baumuster zu Grunde, das von der Vierung<br />
ausgeht und im zweijochigen Mittelschiff und den Seitenschiffen<br />
wiederkehrt (Bild 3). Auch der Kirchenraum<br />
ist systematisch aufgebaut (Bild 11). Das flachgedeckte<br />
Mittelschiff, die Decke, reicht über die Vierung hinaus bis<br />
zum Triumphbogen, wird von Seitenschiffen durch Pfeiler<br />
und Säulen im Wechsel, dem s. g. Rheinischen Stützenwechsel,<br />
von einander getrennt. <strong>Die</strong> Seitenschifffenster<br />
liegen genau in der Flucht der Arkadenbögen, während<br />
die Obergadenfenster exakt oberhalb der Säulen eingelassen<br />
sind. <strong>Die</strong> Doppelarkaden ruhen auf den kräftigen<br />
Säulen mit Eckblattbasen und Würfelkapitellen. Kämpfer<br />
und überstehende Bogenansätze sind sorgfältig profiliert.<br />
<strong>Die</strong> Seitenschiffgewölbe als Längstonne mit Stichkappen<br />
lagern auf Wandpfeilern (18). Durch die langgestreckte<br />
Flachdecke des Mittelschiffs entstanden im Osten drei getrennte<br />
Räume, die beiden Querarme und der Chor, der<br />
nördliche Querarm noch romanisch s.o. und der südliche<br />
gotisch mit einem Kreuzrippengewölbe geschlossen. Beide<br />
Arme sind durch hohe Rundbögen vom Mittelschiff getrennt.<br />
Den Höhepunkt des Raumeindrucks stellt der Blick<br />
in den erhellten Chor dar, was durch den hohen Spitz-Triumphbogen,<br />
das große Ostfenster und die Kreuzrippenwölbung<br />
unterstützt wird.<br />
<strong>Die</strong> Ausstattung<br />
Unsere kleine Kirche besitzt eine bemerkenswerte Ausstattung.<br />
Gegenstände aus der Gründungszeit wechseln<br />
ab mit wertvollen Einrichtungen der Gegenwart. Darüber<br />
hinaus sind Altertümer gelungen restauriert.<br />
Beim Eintritt schon sichtbar hängt das Triumphkreuz<br />
inmitten des hohen Triumphbogens. Es zeigt eine Nachbildung<br />
von 1981 des aus der Übergangszeit Romanik/<br />
Gotik stammenden Originals, das im Museum für Kunst-<br />
und Kulturgeschichte in Dortmund aufbewahrt wird. Der<br />
lebendige Christus mit Krone und Nimbus wird mit leicht<br />
geneigtem Kopf und sanftem Gesichtsausdruck dargestellt.<br />
Der moderne Tischaltar orientiert sich an alten Überlieferungen.<br />
Er wurde aus Ruhrsandstein aus einem Syburger<br />
Steinbruch 1984 geschaffen. Mit dem Taufstein besitzt die<br />
<strong>Georgskirche</strong> ein besonderes Kleinod (Bild 12). Das zylindrische<br />
Taufbecken stammt aus der Romanik des 12.<br />
Jh.; es wurde 1982 um den schmiedeeisernen Aufsatz er-<br />
8<br />
Bild 12<br />
gänzt. Wie eine Bildgeschichte meißelte der Künstler fünf<br />
Szenen aus dem Leben Jesu aus dem Stein. Im südlichen<br />
Querarm steht das ca. 5 m hohe zierliche spätgotische Sakramentshäuschen.<br />
Es wurde 1964 nach alten Fotos restauriert.<br />
<strong>Die</strong> Sakramentsnische liegt hinter einem schmiedeeisernen<br />
Gitter. <strong>Die</strong> beiden romanischen Altarleuchter<br />
sind Repliken des „Mindener Leuchters“ um 1250. Der<br />
Fußteil stellt ein schönes Filigranwerk aus einer speziellen<br />
Bronzelegierung dar. Bei Dunkelheit und zu besonderen<br />
Anlässen geben mehrere Arkadenleuchter ihr mildes Kerzenlicht<br />
in den Raum. <strong>Die</strong> fünfarmigen schmiedeeisernen<br />
Leuchter wurden 1985 in Anlehnung mittelalterlicher<br />
Kunst des ,,Wurzel Jesse Motivs“ geschaffen (19).<br />
Allen Inserenten<br />
gilt unser besonderer Dank<br />
für ihre freundliche Unterstützung!<br />
Ihr Engagement hilft uns,<br />
zur Sanierung der <strong>Georgskirche</strong><br />
beizutragen.<br />
Förderverein Große Kirche<br />
und <strong>Georgskirche</strong> <strong>Aplerbeck</strong> e.V.
Anmerkungen:<br />
Verwendete Literatur<br />
(1) Kunsthistorischer Wanderführer-Westfalen; Belser-<br />
Pawlak, 1966, S. 265<br />
(2) Bolege-Vieweg D., Müller G.P., Neuman J.H.: Dortmunder<br />
Dorfkirchen; Ruhfus Verlag, 1998, S. 238<br />
(3) s. (l) ebd, S. 245<br />
(4) Liesenberg S.: 1100 Jahre <strong>Aplerbeck</strong>, Festschrift;<br />
Kapitel <strong>Georgskirche</strong>; Klartext-Verlag, 1998,<br />
S. 48-58<br />
(5) Schilp Th. und Welzel B: Stadtführer Dortmund<br />
im Mittelalter, Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld<br />
2006, S. 233<br />
(6) Liesenberg S.: <strong>Die</strong> <strong>Georgskirche</strong> in <strong>Aplerbeck</strong>, Eine<br />
Biographie; Gustav Kleff KG 1992, S. 14<br />
(7) Dehio G.: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler,<br />
Westfalen; Deutscher Kunstverlag 1969, S. 133<br />
(8) s. (5) ebd. S. 51<br />
(9) s. (6) ebd. S. 24<br />
(10) s. (4) ebd. S. 52<br />
(11) s. (4) ebd. S. 53<br />
(12) s. (4) ebd. S. 54/55<br />
(13) s. (6) ebd. S. 36f.<br />
(14) s. (5) ebd. S. 235.<br />
(15) s. (4) ebd. S. 56<br />
(16) Niehaus S. <strong>Aplerbeck</strong>, Verlag H. Borgmann, Dortmund,<br />
1977, S. 41<br />
(17) s. (6) ebd. S. 6.<br />
(18) s. (7) ebd. S. 133<br />
(19) s. (6) ebd S. 6-12<br />
Sonstige Literatur<br />
1. Niehaus S. Kleine Geschichte des Amtes <strong>Aplerbeck</strong>,<br />
Tuschen GmbH, Dortmund 1980 S. 23f<br />
2. Schleef W. Geschichte der frühen Bauernschaft <strong>Aplerbeck</strong>,<br />
Verlag W. Ruhfus, Dortmund 1950, S. 11ff<br />
Impressum<br />
Förderverein Große Kirche und <strong>Georgskirche</strong> <strong>Aplerbeck</strong> e.V.<br />
„<strong>Die</strong> <strong>Georgskirche</strong> <strong>Aplerbeck</strong>“<br />
Mitteilungsblatt des Fördervereins Große Kirche und <strong>Georgskirche</strong> <strong>Aplerbeck</strong> e.V.<br />
Redaktion: Dr. Siegfried Erve, Siegfried Liesenberg<br />
Gestaltung und Produktion: Rüdiger Kleff<br />
Anzeigen: Ulrich Wemhöhner, Manfred Bernhard<br />
Fotos: <strong>Aplerbeck</strong>er Geschichtsverein, Rüdiger Kleff, G. Rohrberg<br />
Gesamtherstellung: Druckerei Gustav Kleff GmbH & Co. KG, Dortmund-<strong>Aplerbeck</strong><br />
Dezember 2008<br />
9<br />
Glossar:<br />
Apsis: Halbrunde Altarnische am äußersten Chorende<br />
Arkade: Bogenreihe i.a.R. zwischen Mittel- und Seitenschiff<br />
Basilika: Mehrschiffiger Kirchenraum mit höherem Mittelschiff<br />
als die Seitenschiffe<br />
Basis: Profilierter Fuß einer Säule<br />
Gebundene Ordnung, geb. System: Einem im Grundriss<br />
quadratischen Joch des Mittelschiffs entsprechen beiderseits<br />
zwei quadratische Felder in den Seitenschiffen<br />
Joch: Einzelner Raumabschnitt in einer Abfolge gleichartiger<br />
Abschnitte<br />
Kämpfer: Steinlage am Ansatz des Bogens<br />
Kapitell: Haupt einer Säule oder Pfeilers<br />
Kreuzbasilika: Eine B., der i.a.R. östlich ein Querhaus<br />
und ein Chor oder eine Apsis vorgelagert sind, so dass die<br />
Form eines lat. Kreuzes entsteht<br />
Kreuzgratgewölbe: Kreuzförmige Durchdringung zweier<br />
Tonnengewölbe<br />
Kreuzrippengewölbe: Anstelle von Graten sind Rippen<br />
gespannt, die die Last tragen<br />
Maßwerk: Bauornament aus geometrischen Formen, besonders<br />
aus Kreisen und Kreissegmenten, vornehmlich an<br />
Fenstern<br />
Obergaden: Obere Fensterzone im Langhaus<br />
Parochialkirche: Pfarrkirche eines Kirchspiels<br />
Stichkappe: In ein Tonnengewölbe seitlich einschneidendes<br />
Nebengewölbe; hier: Auf gleicher Scheitelhöhe<br />
entsteht somit ein Kreuzgratgewölbe<br />
Stützenwechsel: Regelmäßiger Wechsel von Säule und<br />
Pfeiler im Mittelschiff, vornehmlich in romanischen Kirchen<br />
Tauband: Bandornament in der Form eines Taus<br />
Tonnengewölbe: Gewölbe mit halbkreisförmigem Querschnitt<br />
Triumphbogen: Der Bogen, der Chor vom Kirchenschiff<br />
trennt<br />
Triumphkreuz: Monumentaler Kruzifix im Triumphbogen<br />
Tympanon: Feld im Bogen über einem Portal<br />
Vierung: Raumteil der Kirche, in dem sich die Hauptschiffe<br />
von Langhaus und Querhaus durchdringen.<br />
Förderverein Große Kirche<br />
und <strong>Georgskirche</strong> <strong>Aplerbeck</strong> e.V.
Förderverein Große Kirche und <strong>Georgskirche</strong> <strong>Aplerbeck</strong> e.V.<br />
Der bauliche Zustand<br />
Deutung der bisherigen Gutachten<br />
Von Siegfried Erve<br />
Nach dem Wiederaufbau und der gründlichen Sanierung<br />
der <strong>Georgskirche</strong> in den 60er Jahren des 20. Jh. und<br />
der damit verbundenen Nutzung als Gottesdienstraum erfüllte<br />
die Gemeinde das Arial wieder voll mit Leben, zumal<br />
dann später das neue Gemeindehaus für den Pfarrbezirk<br />
Mitte das Angebot vervollständigte.<br />
<strong>Die</strong> Hoffnung auf ein schadenfreies Gebäude hielt leider<br />
nicht lange vor, da die alte Bausubstanz in der neuen/<br />
alten Kirche erhalten bleiben musste. Bald zeigten sich<br />
im Innern, vornehmlich im Gewölbereich des südlichen<br />
Querhauses Risse und die Schiefstellung der südlichen<br />
Hochschiffwand wurde überdeutlich. Gleichermaßen nahmen<br />
die Steinabplatzungen an den Außenwänden und im<br />
Bereich der Fensterlaibungen zu.<br />
Anfang der 90er Jahre beschloss das Presbyterium den<br />
Zustand der Kirche gutachtlich untersuchen zu lassen. In<br />
der Folge wurde das Architekturbüro Heinrich Bräckelmann,<br />
Unna beauftragt, eine Schadensanalyse zu erstellen<br />
und Sanierungsvorschläge zu unterbreiten.<br />
Zunächst widmete man sich der Fragestellung der Untergrundverhältnisse<br />
der Kirche und insbesondere den<br />
Ursachen für die Schiefstellung des südöstlichen Baukörpers.<br />
Dazu legte das Erdbaulaboratorium Ahlenberg, Herdecke<br />
1993 eine Expertise auf der Grundlage umfangreicher Bodenuntersuchungen<br />
vor mit folgendem Ergebnis:<br />
<strong>Die</strong> an der Außenwand des südlichen Querhauses angebrachten<br />
Strebepfeiler zeigen, dass man bereits in der Vergangenheit<br />
versuchte, der fortschreitenden Schiefstellung<br />
durch konstruktive Maßnahmen entgegenzuwirken.<br />
Im Innern halfen einmal Zuganker, die Wände zusammenzuhalten<br />
(Bild 1), denn auch das später eingezogene<br />
gotische Gewölbe (Bild 2) übte Druck auf die Außenwände<br />
aus.<br />
Bild 1<br />
10<br />
Bild 2<br />
Eine, nach Ansicht des Gutachters entscheidende Ursache<br />
liegt sicherlich im Vorhandensein alter Gräber im<br />
unmittelbaren Gründungsbereich, s. u. auch Gutachten<br />
„Boullion“.<br />
Hinzu kommt, dass der stabile Felshorizont nach Südosten<br />
abfällt, was an der Südseite der Kirche zu Erdauffüllungen<br />
zwang.<br />
<strong>Die</strong> Lotabweichung der südlichen Außenwand beträgt<br />
0,6 m über eine Höhe von ca. 7 m (Bild 3).<br />
Über die Dachflächen und Wände ungehindert abfließendes<br />
Niederschlagswasser kann zusätzlich zu Ausspülungen<br />
im Gründungsbereich beigetragen haben.<br />
Bild 3
<strong>Die</strong> damals vorgeschlagenen Sanierungsmöglichkeiten<br />
würden zu umfangreichen und sehr aufwendigen Gründungssicherungen<br />
führen. Zur Kontrolle brachte man über<br />
einigen Rissen Glasspangen an. Da in den letzten 15 Jahren<br />
sich weder die Schiefstellung vergrößerte noch Rißspangen<br />
platzten, nahm man bisher von dieser Großmaßnahme<br />
Abstand.<br />
Zur Absicherung der Gründungsverhältnisse an der<br />
Südseite der Kirche wurden von der Fa. H. Boullion, Dortmund,<br />
die sich auf Bautätigkeit an denkmalgeschützten<br />
Gebäuden spezialisiert hatte, Handschürfen vorgenommen;<br />
insgesamt 3, im Winkel von südlichem Querhaus<br />
und Chor, im Winkel von Querhaus und südlichem Seitenschiff<br />
und an der Südwand des Querhauses. An mehreren<br />
Stellen wurden Gruben und Knochenreste gefunden,<br />
die eindeutig auf Grabstätten bereits während der Bauzeit<br />
und wohl auch schon früher hinweisen. Über dieses Thema<br />
sollte bei einer späteren Veröffentlichung gesondert<br />
berichtet werden.<br />
Was die Gründung in dem südlichen Bereich angeht,<br />
zeigten sich folgende Ergebnisse:<br />
<strong>Die</strong> Bauabfolge der einzelnen Bauteile wurde bestätigt,<br />
jedoch deuten sich undatierte Umbauten bzw. Veränderungen<br />
an.<br />
<strong>Die</strong> Verstärkungen an der Südwand stammen nicht aus<br />
der Zeit des 1. Baus, sondern wurden später angefügt.<br />
Alle ergrabenen Fundamente sind nicht auf gewachsenem<br />
Boden gegründet, sondern stehen z.T. auf verdichtetem<br />
Lehm, der mit Bauschutt und auch Knochenresten<br />
durchsetzt ist.<br />
Mehrfache Veränderungen und Unregelmäßigkeiten im<br />
Fundamentbereich der Südwand deuten auf Instabilität des<br />
Untergrundes hin, die immer wieder aufzufangen versucht<br />
wurde. Ursachen dafür liegen wohl auch im Vorhandensein<br />
der ehem. Gräber.<br />
Aus diesen Voruntersuchungen und einer umfangreichen<br />
Überprüfung des Bauwerks, außen wie innen,<br />
kommt das Architekturbüro Bräckelmann zu folgender<br />
Beurteilung (Auszüge):<br />
<strong>Die</strong> z. T. deutlich sichtbaren Steinschäden im Außenmauerwerk<br />
haben zum größten Teil witterungsbedingte<br />
Ursachen.<br />
Hinzu kommen Bearbeitungsschäden aus früheren Sanierungen,<br />
in dem z. B. Verfugungen von Mörtel mit Zementzusatz<br />
zur „Kraterbildung“ des Gesteins führte, wodurch<br />
ablaufendes Wasser in das Wandinnere gelangt, was<br />
bei Frosteinwirkung weitere Abplatzungen zur Folge hat.<br />
Neben den Mauerwänden sind gleichermaßen Fensterbänke,<br />
Laibungen und Fensterrahmen einschließlich des<br />
Maßwerks geschädigt.<br />
Was den Innenraum angeht, so sind an Pfeilern, Säulen<br />
und Wänden Anstriche auf Kunststoffbasis aufgebracht,<br />
die schon seit längerem Farbabblätterungen, Ausblühungen<br />
und Durchfeuchtungen, auch im bodennahen Bereich<br />
zeigen.<br />
<strong>Die</strong> Fa. weist zudem darauf hin, dass wegen ungünstiger<br />
Raumklimaschwankungen und dem damit verbundenen<br />
Förderverein Große Kirche und <strong>Georgskirche</strong> <strong>Aplerbeck</strong> e.V.<br />
11<br />
höheren Energiebedarf eigentlich die Heizungsanlage erneuert<br />
werden müsste.<br />
<strong>Die</strong> aufgrund dieser Schadensanalyse empfohlenen Sanierungsvorschläge,<br />
die sich seinerzeit auf ca. 2,2 Mio.<br />
DM beliefen, sind u.a. wegen eines sich nicht gravierend<br />
veränderten Schadensbildes bisher nicht in Angriff genommen<br />
worden, werden aber jetzt immer dringlicher.<br />
Noch eine Betrachtung über Schäden an der <strong>Georgskirche</strong><br />
wurde in den letzten Jahren vorgelegt von einer Seite,<br />
von der man es eigentlich nicht vermutete. Das <strong>Aplerbeck</strong>er<br />
Gymnasium an der Schweizer Allee (GadSA) ist seit<br />
2003 in ein Projekt eingebunden mit dem Thema: „<strong>Die</strong><br />
alte Kirche im Dorf - ein Kulturdenkmal wird zum lebendigen<br />
Unterrichtsobjekt“. Mit dieser Arbeit hat es unter<br />
dem Schirm der Deutschen Stiftung Denkmalschutz den<br />
Zuschlag in der Schulaktion „denkmal aktiv“ erhalten.<br />
Wie konnte es anders sein, das Objekt war und ist unsere<br />
<strong>Georgskirche</strong>, direkt in der Nachbarschaft der Schule. Begleitet<br />
und unterstützt wurde das Projekt vom damaligen<br />
Vorsitzenden des <strong>Aplerbeck</strong>er Geschichtsvereins und<br />
Gründungsmitglied unseres Fördervereins, dem Denkmalpfleger<br />
Siegfried Liesenberg.<br />
Im Rahmen dieses Projektes arbeiteten die Schülerinnen<br />
und Schüler z. B. in den Fächern Biologie, Chemie<br />
oder Physik an Themen rund um die Problematik des „Sanierungsfalls<br />
<strong>Georgskirche</strong>“. Eine Spende des <strong>Aplerbeck</strong>er<br />
Stadtbezirksmarketing ermöglichte den Kauf eigener<br />
Messgeräte. Erwähnt sei hier nur ein Beispiel ihrer Arbeit.<br />
Ihnen ist u. a. gelungen, einen Zusammenhang herauszufinden<br />
und zu beweisen über den Einfluss der Pappelreihe<br />
auf die Durchfeuchtung und die Moosbildung an den<br />
nördlichen Außenwänden der Kirche, die damit Steinschäden<br />
verursachen können. Durch das Abtraufwasser<br />
der Bäume und den ohnehin schattigen Bereich konnten<br />
die Mauern auch in Trockenzeiten kaum austrocknen. Zu<br />
diesen Erkenntnissen kam erschwerend hinzu, dass die<br />
Pappeln altersbedingt auch nicht mehr standfest waren, So<br />
entschloss man sich 2005, um weitere Schäden zu vermeiden,<br />
die Baumreihe zu fällen (Bild 4).<br />
Bild 4
Förderverein Große Kirche und <strong>Georgskirche</strong> <strong>Aplerbeck</strong> e.V.<br />
Aufgrund der Erkenntnisse der vorliegenden Gutachten<br />
wurden die Kanäle zur Abführung des Oberflächenwassers<br />
der <strong>Georgskirche</strong> untersucht. <strong>Die</strong> exakte romanische<br />
Bauweise der Kirche hat den „Nachteil“ einer vielschichtigen<br />
Dacharchitektur unterschiedlicher Flächengröße,<br />
Steilheit und Höhenlage. Bedingt dadurch kann die Ableitung<br />
der Dachwässer nicht einheitlich sein. Regelmäßig<br />
werden jährlich die Fallrohre untersucht und die Dachrinnen<br />
gereinigt. Größe der Dachrinnen und Durchmesser<br />
der Fallrohre sind nicht überall ausreichend dimensioniert.<br />
Zur Überprüfung der Abwasserableitung durch die unterirdische<br />
Kanalisation wurde 2007 die Fa. M. Bracht GmbH<br />
beauftragt. Sie stellte fest, dass im Ostteil der Kirche 3<br />
<strong>Die</strong> bautechnische<br />
Situation und<br />
ihre Sanierung<br />
Von Siegfried Liesenberg<br />
Grundlagen:<br />
- Bautechnischer Bericht der Fa. Schriek & Rohrberg,<br />
Lippstadt, vom 03.06.2008.<br />
- Situation und Maßnahmenkonzept zur Sanierung des<br />
südlichen Querhausfensters nach Osten und des großen<br />
Chorfensters Glasmalerei Peters GmbH, Paderborn vom<br />
06.19.2008.<br />
- Kostenschätzung der Sanierung der <strong>Georgskirche</strong> in<br />
einzelnen Abschnitten vom 30.10.2008.<br />
1. Bautechnischer Bericht der Fa. Schriek & Rohrberg<br />
(Zusammenfassung):<br />
Das Architekturbüro Bräckelmann, Unna, hat im März<br />
1992 nach gründlichen Untersuchungen ein Gesamtsanierungskonzept<br />
für die <strong>Georgskirche</strong> vorgelegt. <strong>Die</strong>ses Konzept<br />
umfasst nicht nur die notwendigen, sondern auch die<br />
wünschenswerten Maßnahmen.<br />
In diesem Jahr 2008 wurde die Fa. Schriek & Rohrberg<br />
in Lippstadt, ein Ingenieursbüro speziell für die Beratung<br />
bei „Bauwerksinstandsetzung an sakralen Gebäuden“, mit<br />
der Untersuchung der <strong>Georgskirche</strong> beauftragt.<br />
Herr Rohrberg hat sich bei 2 Ortsterminen am<br />
22.04.2008 und am 19.05.2008 die Grundlagen für seinen<br />
bautechnischen Bericht verschafft, den er am 03.06.2008<br />
vorgelegt hat.<br />
Der Bericht ist in einzelne Bereiche gegliedert denen<br />
dieser zusammenfassende Überblick folgt.<br />
Folgende Schäden werden beschrieben:<br />
1.Turm innen:<br />
<strong>Die</strong> ersten Schäden zeigen sich unterhalb der Traufe des<br />
Turmhelms an der Innenseite des Mauerwerks durch Ablösung<br />
und Versandungen, die durch Feuchtigkeit bedingt<br />
sind.<br />
12<br />
Fallrohre gebündelt werden und das Wasser über einen gemeinsamen<br />
Kanal zur Schweizer Allee abgeführt wird.<br />
Im Westen nimmt ein Kanal das Dachwasser der übrigen<br />
Bauteile auf, was dann in Richtung Ruinenstraße<br />
nach Nordwesten abgeleitet wird. In diesem Kanal musste<br />
ein ca. 12 m langes Rohrstück saniert werden, indem in die<br />
alten Tonleitungen Kunststoffrohre eingezogen wurden.<br />
Vorher hatte man mittels einer Kanalkamera das gesamte<br />
Ablaufkanalsystem der <strong>Georgskirche</strong> geprüft. <strong>Die</strong><br />
Aktion einschließlich der Sanierung kostete ca. 10.000 €.<br />
Fazit: Evtl. Bodenfeuchtigkeit innerhalb und außerhalb<br />
der Kirche rührt nach diesen Untersuchungen nicht von<br />
undichten, unterirdischen Rohrleitungen her.<br />
Im obersten Turmzimmer hat sich die Tapete abgelöst,<br />
und auf der Westseite sind die Fenster defekt (die unteren<br />
Wasserschläge und Fensterscheiben). Hier zeigen sich<br />
deutliche Feuchtigkeitsschäden, deren Ursache noch nicht<br />
ermittelt ist (Niederschläge, Wasser, Kondensat, Wassereinsickerung<br />
durch offene Fugen).<br />
2. Dachstuhl<br />
<strong>Die</strong> Feuchtigkeitsränder auf dem Boden sind auf schadhafte<br />
Vermörtelung der Ziegel zurückzuführen. <strong>Die</strong> Decke<br />
über dem Kirchenschiff ist eine Holzbalkendecke<br />
mit Holzschalung, die im westlichen Bereich erheblichen<br />
Holzwurmbefall zeigt (Bild 1). Sollten auch die tragenden<br />
Balken (Sparren, Pfetten) betroffen sein, muss ein Holzgutachter<br />
hinzugezogen werden.<br />
Bild 1<br />
3. Kircheninnenraum:<br />
Hier finden sich Schäden insbesondere an den Wandflächen<br />
und an Natursteinen, wo sie nicht mit einer Feuchtigkeitssperre<br />
versehen sind (Bild 2). An diesen Stellen<br />
erfolgt ein wesentlich höherer Wassertransport als an anderen<br />
Stellen. Insbesondere die Außenwände und die Stützen<br />
haben keine Sperre. Das Wasser enthält Salze, welche
Bild 2<br />
Oberflächen von Bauteilen zerstören (s. die Probleme mit<br />
dem Taufstein). Der deckende Anstrich verstärkt diesen<br />
Effekt noch. Der Feuchtigkeitstransport erfolgt auf 2 Wegen:<br />
1. gasförmig durch Diffusion,<br />
2. flüssig durch Kapillare.<br />
<strong>Die</strong> vorhandenen Schäden an den Innenseiten der Außenwände<br />
werden mit der Zeit größer werden. Dann wird<br />
auch mehr Putz von den Wänden abfallen, und an den Stützen<br />
werden größere Abplatzungen entstehen, was v. a. zu<br />
größeren optischen Beeinträchtigungen führt. Außerdem<br />
zeigen sich am östlichen Fenster im südlichen Querschiff<br />
schon Schäden an den Natursteinen und besonders an der<br />
Verglasung, die schon stark verformt ist (Bild 3).<br />
Bild 3<br />
Förderverein Große Kirche und <strong>Georgskirche</strong> <strong>Aplerbeck</strong> e.V.<br />
13<br />
Bild 4<br />
4.Außenfassade:<br />
<strong>Die</strong> Westseite des Kirchturms zeigt große Fugen- und<br />
Steinschäden, die nach oben hin noch zunehmen dürften<br />
(Bild 4) (Mit Hubsteiger überprüfen).<br />
An der Südfassade sind v. a. die Dachanschlüsse an die<br />
Obergadenwand und die Fugenanschlüsse an den Obergadenfenstern<br />
schadhaft (Bild 5).<br />
Bild 5
Förderverein Große Kirche und <strong>Georgskirche</strong> <strong>Aplerbeck</strong> e.V.<br />
<strong>Die</strong> Fugen an den beiden schrägen Stützpfeilern des<br />
südlichen Querhausgiebels sind zu erneuern. <strong>Die</strong> Fenster<br />
insbesondere an der Ostseite zeigen Schäden an Verglasung<br />
und Gewände.<br />
Im gesamten Sockelbereich sind starke Fugenschäden<br />
vorhanden.<br />
Da anzunehmen ist, dass die Außenwand nicht gegen<br />
Erdfeuchtigkeit abgedichtet ist, ist zu untersuchen, ob hier<br />
einschlägige Maßnahmen erforderlich sind.<br />
Folgende Maßnahmen werden empfohlen:<br />
Zu 1: Tapete entfernen, Putz erneuern, Fenster der Westseite<br />
überarbeiten, am besten zusammen mit der Stein- und<br />
Fugensanierung der Turmwestseite.<br />
Zu 2: Sanierung der Holzbalkendecke, insbesondere<br />
Austausch der befallenen Holzteile (dringend!) und Mörtelverstrich<br />
der Dachpfannen. Dämmung mit Mineralwolle<br />
erforderlich, da jetzt großer Wärmeverlust durch Spalten<br />
und Fugen erfolgt.<br />
Zu 3: Da es kaum möglich ist, Wände und Stützen mit<br />
einer Diffusionssperre zu versehen, käme eine alternative<br />
Sanierung zur Regulierung des Feuchtigkeitstransportes in<br />
Frage: Anordnung eines Kiesstreifens (15 – 20 cm breit)<br />
zur schnellen Abführung der Feuchtigkeit an den Bauteilen,<br />
die in den Boden gehen. In dem Zusammenhang<br />
im unteren Bereich Putz erneuern und die Stützen von<br />
deckender Farbe befreien. Das führt zu Grundsatzüberlegungen<br />
über die Farbgestaltung der Kirche insgesamt.<br />
Zu 4: Fugen und Steinoberflächen am Turm (Westseite)<br />
erneuern. (dringend!), weil Steinschlaggefahr. Dach- und<br />
Fensteranschlüsse überarbeiten. Fugen an den Strebepfeilern<br />
und am gesamten Sockel überarbeiten. Außenwände<br />
gegen Erdfeuchtigkeit mit speziellem Lehmmörtel abdichten.<br />
Fenster an der Ostseite, insbesondere das im Querschiff<br />
restaurieren.<br />
Nach dieser Untersuchung ist also Handlungsbedarf an<br />
der <strong>Georgskirche</strong> gegeben!<br />
Kontakte zu<br />
übergeordneten<br />
Institutionen<br />
Von Wilfried John, Geschäftsführer des Fördervereins<br />
Wie bereits vorher erwähnt, ist der Sanierungsbedarf an<br />
der <strong>Georgskirche</strong> schon in früheren Jahren erkannt worden.<br />
Deshalb wurden zur Vorbereitung durchzuführender<br />
Maßnahmen schon seit längerem Kontakte zu verschiedenen<br />
Institutionen geknüpft. <strong>Die</strong>s war u.a. auch Auslöser<br />
zur Ausweitung der Aufgaben des Fördervereines auf die<br />
<strong>Georgskirche</strong> und veranlasste ihn, den jetzt vorliegenden<br />
14<br />
Herr Rohrberg empfiehlt eine Maßnahmenreihenfolge<br />
nach Dringlichkeit, und zwar:<br />
1. Dachstuhl (Wurmsanierung und Pfannenverstrich)<br />
am dringlichsten.<br />
2. Westliche Turmfassade mit Fenstern und Turmetage<br />
(nächstes Jahr 2009, wegen Verkehrssicherungspflicht).<br />
3. Kirchenschiff außen (Dachanschlüsse, Fensterbänke,<br />
Sockel).<br />
4. Strebepfeiler (evtl. zusammen mit Westfassade des<br />
Turms).<br />
5. Fenster auf der Ostseite. Für jedes Fenster einzeln<br />
sind Spender gefragt (mit Eingravierung des Spenders in<br />
der Verglasung).<br />
Inzwischen liegt auch eine Kostenschätzung der Fa.<br />
Schriek & Rohrberg vom 30.10.2008 vor. Sie beläuft sich<br />
auf eine Gesamtsumme von 436.500,00 Euro und teilt sich<br />
auf in 1. Turmsanierung: 102.500,00 Euro<br />
2. Kirchenschiff außen: 57.500,00 Euro<br />
3. Fenstersanierung: 36.000,00 Euro<br />
4. Innenraumsanierung: 240.500,00 Euro<br />
Als Beispiel für die Ermittlung der Kosten sei das Ostfenster<br />
im südlichen Querschiff vorgestellt:<br />
- Sakramentshäuschen demontieren: 1.200,00 Euro<br />
- Staubschutzwand<br />
- (Montage/Demontage): 1.600,00 Euro<br />
- Einrüstung innen und außen: 1.000,00 Euro<br />
- Steinmetzarbeiten + Material: 2.400,00 Euro<br />
- Fugen überarbeiten und schlämmen: 1.600,00 Euro<br />
- Glaserarbeiten + Material: 8.000,00 Euro*<br />
- Sakramentshäuschen montieren: 1.200,00 Euro<br />
Netto-Summe 17.000,00 Euro<br />
MwSt 19% 3.230,00 Euro<br />
Brutto-Summe 20.230.00 Euro<br />
* Der Preis für die Glaserarbeiten bezieht sich auf das<br />
Angebot der Fa. Glasmalerei Peters GmbH, Paderborn,<br />
vom 06.10.2008.<br />
Bautechnischen Bericht mit Kostenschätzung in Auftrag<br />
zu geben.<br />
Vorausgegangen waren im Jahre 2007 Beratungsgespräche<br />
einschließlich umfangreicher Ortsbesichtigungen<br />
mit dem Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde<br />
<strong>Aplerbeck</strong>, der Bauabteilung der Vereinigten Kirchenkreise<br />
Dortmund, dem Bauamt der Kirchlichen Aufsichtsbehörde<br />
in Bielefeld, der Unteren- und Oberen Denkmalbehörde<br />
in Dortmund und Münster. Weiterhin wurde die Deutsche<br />
Stiftung Denkmalschutz, vertreten durch den Ortskoordinator,<br />
Herrn Drüll, in einem Ortstermin umfassend über<br />
den Sanierungsbedarf an der <strong>Georgskirche</strong> informiert.<br />
Sämtliche genannten Institutionen und Einrichtungen sind<br />
bereit, unseren Förderverein bei dem Bemühen um den Erhalt<br />
der <strong>Georgskirche</strong> zu unterstützen.
Förderverein Große Kirche und <strong>Georgskirche</strong> <strong>Aplerbeck</strong> e.V.<br />
Spendenaufruf<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
auf den vorhergehenden Seiten konnten Sie eindrucksvoll sehen, wie groß die Schäden<br />
der <strong>Georgskirche</strong> sind und wie hoch der Finanzbedarf ist, um diese Schäden zu beseitigen.<br />
<strong>Die</strong> Evangelische Georgsgemeinde Dortmund-<strong>Aplerbeck</strong> als Eigentümerin der Kirche<br />
ist nicht in der Lage, diesen Finanzbedarf allein zu decken,<br />
öffentliche Mittel zur Durchführung der notwendigen Maßnahmen sind kaum zu erlangen.<br />
Der Förderverein ruft (bittet Sie daher sehr inständig) Sie daher auf,<br />
die Sanierungsmaßnahmen finanziell zu unterstützen.<br />
<strong>Die</strong>se Unterstützung kann wie folgt gewährt werden:<br />
Fördermitgliedschaft<br />
Sie können Fördermitglied des Fördervereins „Große Kirche und <strong>Georgskirche</strong> <strong>Aplerbeck</strong>“ e.V.<br />
werden und im Rahmen dieser Mitgliedschaft regelmäßig monatlich<br />
oder in einem anderen von Ihnen gewählten Rythmus einen Beitrag an den Förderverein zahlen.<br />
Ihre Fördermitgliedschaft können Sie schriftlich und formlos unter folgender Adresse anmelden:<br />
Förderverein „Große Kirche und <strong>Georgskirche</strong> <strong>Aplerbeck</strong>“ e.V.<br />
z.Hd. Rechtsanwalt und Notar Günther Bethke,<br />
Köln-Berliner Straße 31, 44287 Dortmund,<br />
Telefon-Nr. 0231/456009, Fax-Nr. 0231/443306, Email penning-bethke@t-online.de<br />
Bitte geben Sie den gewünschten Förderbeitrag an, ferner ob Sie den Förderbeitrag<br />
durch Über weisung, Dauerauftrag oder Lastschriftermächtigung entrichten wollen.<br />
Wir bestätigen Ihnen dann die Fördermitgliedschaft schriftlich.<br />
Zum Ende eines jeden Kalenderjahres geht Ihnen unaufgefordert eine<br />
Spendenbescheinigung zu.<br />
Spende<br />
Neben der Fördermitgliedschaft im Verein können Sie die Arbeit des Fördervereins<br />
„Große Kirche und <strong>Georgskirche</strong> <strong>Aplerbeck</strong>“ e.V. auch durch eine Spende unterstützen.<br />
Spendenkonto: Konto-Nr. 101 021 181 bei der Sparkasse Dortmund, BLZ 44050199<br />
Nach Eingang Ihrer Spende erhalten Sie eine Spendenbescheinigung.<br />
15
Förderverein Große Kirche und <strong>Georgskirche</strong> <strong>Aplerbeck</strong> e.V.<br />
Schlussbetrachtung<br />
Der Förderverein „Große Kirche und <strong>Georgskirche</strong> <strong>Aplerbeck</strong>“<br />
e.V. bemüht sich auch in Zukunft, die Gemeinde<br />
und die allgemeine Öffentlichkeit über Besonderheiten<br />
„Rund um die <strong>Georgskirche</strong>“ zu informieren. Vor allem<br />
geschieht dies über den Fortschritt eingeleiteter Sanierungsmaßnahmen.<br />
Weiterhin planen die Mitglieder, die<br />
<strong>Die</strong> <strong>Georgskirche</strong> im Zeitraffer<br />
um 1150 Erbaut als dreischiffige Kreuzbasilika, roman.<br />
Taufstein aus derselben Zeit<br />
um 1400 Gotische Überbauung der alten Basilika<br />
1570 Durch Beschluss des Dortmunder Rates wird<br />
die Reformation eingeführt - auch <strong>Aplerbeck</strong><br />
wird evangelisch<br />
1815/1824 Reparaturen an der Kirche<br />
seit 1870 Verfall zur Ruine<br />
1928-1930 Erste Restaurierungen und Anbau eines Ge-<br />
meindesaales (Sonnenraum). Ehrenmal für<br />
Kriegsopfer wird errichtet (St. Michael). Es<br />
entsteht der Name „Michaelsbau“.<br />
1945 <strong>Die</strong> Städt. Bühnen Dortmund spielen in der<br />
Kirche vorübergehend Theater<br />
1960-1963 Wiederaufbau als Kirche, Ausgrabungen<br />
1979 Abriss des Sonnenraum-Anbaus<br />
1980 Der Taufstein (12. Jh) kehrt zurück<br />
1981 Replik des Triumphkreuzes (13. Jh) hängt an<br />
der Stelle des Originals<br />
1984 Im Chorraum steht nun der neue Altar<br />
Gutes tun - über den Tod hinaus . . .<br />
Unser Leben währet 70 Jahre, und wenn‘s hoch kommt, so sind es 80 Jahre..., heißt es in dem bekannten 90. Psalm.<br />
In der Regel denken und planen wir in kürzeren Zeiträumen, oft nur Tage oder Wochen voraus. Und leben doch ganz selbstverständlich<br />
in den großen Zusammenhängen - leben in dem und von dem, was Menschen vor uns geschaffen und gestaltet<br />
haben: unsere Orte etwa mit ihren Straßen und Gebäuden, den Wohnhäusern und den Zeichen und Zeugen der Geschichte<br />
unserer Kultur. So empfangen wir, gestalten selbst weiter und hinterlassen der Generation nach uns diese Welt.<br />
Und immer wieder waren es einzelne, die mehr bewegten, die Außergewöhnliches verwirklichten, die über ihre Lebenszeit<br />
hinaus reichende Manifestationen kulturellen Schaffens erbauten oder erhielten.<br />
Vor ca. 900 Jahren erbauten unsere Vorfahren die <strong>Georgskirche</strong>. Unserer Generation fällt nun die Aufgabe zu, diese alte<br />
Kirche zu erhalten. Mit normalen Mitteln ist die Restaurierung nicht möglich! Hier braucht es den besonderen Einsatz, die<br />
außergewöhnliche Tat.<br />
So manches Denkmal wird erhalten durch eine Stiftung. Ein oder mehrere Stifter stellen einen Kapitalstock zur Verfügung<br />
mit der Zweckbestimmung: Erhalt der Georgs-Kirche in <strong>Aplerbeck</strong>. Das Grundkapital darf nicht angerührt werden, die Zinsen<br />
jedoch helfen Jahr für Jahr, den Stiftungszweck zu erfüllen, und das auch noch dann, wenn wir alle schon nicht mehr über<br />
diese Erde wandeln!<br />
Der eine möchte vielleicht anonym bleiben, die andere aber dieser Stiftung ihren Namen geben: „Ihr-Name-Stiftung für<br />
den Erhalt der Georgs-Kirche“.<br />
Über den Tod hinaus Gutes tun - verbunden mit meinem Namen oder auch in aller Stille - solche besonderen Menschen<br />
braucht unsere Georgs-Kirche in dieser Generation, damit auch morgen noch Frauen und Männer und Kinder in diesem<br />
Gotteshaus zusammenkommen und die Liebe Gottes erfahren können.<br />
16<br />
interessierten Bürgerinnen und Bürger zu Veranstaltungen<br />
einzuladen. Spenderinnen und Spender können mit besonderen<br />
Hinweisen gewürdigt werden. In der Anfangszeit<br />
soll allen Interessenten nach der Information durch das<br />
hier vorliegende Mitteilungsblatt die Kirche u. a. durch<br />
geführte Besichtigungen nahe gebracht werden. Vielerlei<br />
Aktionsprogramme werden folgen. Später lassen sich dann<br />
hoffentlich bald die Ergebnisse Ihrer aller Bemühungen<br />
und Hilfen vor Ort zeigen.<br />
Förderverein Große<br />
Kirche und <strong>Georgskirche</strong> <strong>Aplerbeck</strong> e.V.<br />
Vorstand und Beirat<br />
Günther Bethke, 1. Vorsitzender<br />
Ulrich Wemhöhner, 2. Vorsitzender<br />
Manfred Bernhard, Schatzmeister<br />
Wilfried John, Geschäftsführer<br />
Wolfgang Asshoff<br />
Holger Benninghoff<br />
Klaus Dohrmann<br />
Dr. Siegfried Erve<br />
Rüdiger Kleff<br />
Siegfried Liesenberg<br />
Horst Müller<br />
Karl Joachim Neuhaus<br />
Internet: www.foerderverein.cw-john.de<br />
www.georgsgemeinde.de
Werden Sie Mitglied<br />
und helfen Sie uns!<br />
Förderverein Große Kirche und<br />
<strong>Georgskirche</strong> <strong>Aplerbeck</strong> e.V.<br />
Günther Bethke, Vorsitzender<br />
Rechtsanwalt und Notar<br />
Köln-Berliner Straße 31<br />
44287 Dortmund-<strong>Aplerbeck</strong><br />
Telefon (0231) 456009<br />
Telefax (0231) 443306<br />
Förderverein Große Kirche und <strong>Georgskirche</strong> <strong>Aplerbeck</strong> e.V.<br />
Inhaber Thomas Ebbinghaus<br />
Köln-Berliner Straße 37<br />
44287 Dortmund-<strong>Aplerbeck</strong><br />
17<br />
Regina Holland-Erlei<br />
Köln-Berliner Straße 24<br />
“Ich bin <strong>Aplerbeck</strong>erin<br />
und unterstütze die<br />
Sanierung der Georgs-<br />
Kirche <strong>Aplerbeck</strong> -<br />
Helfen auch Sie!”<br />
Förderverein Große Kirche und <strong>Georgskirche</strong><br />
<strong>Aplerbeck</strong> e.V.<br />
Spendenkonto: Sparkasse Dortmund<br />
BLZ 440 501 99, Konto 101 021 181<br />
Telefon (02 31) 44 13 27<br />
Telefax (02 31) 44 62 542<br />
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