klub-net im Ãœberblick - Deutsche Kinder und Jugendstiftung
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Selbstbest<strong>im</strong>mt<br />
aktiv<br />
<strong>und</strong><br />
ver<strong>net</strong>zt<br />
das trinationale Schüler<strong>klub</strong>-Programm <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>
2<br />
Impressum<br />
Träger des Programms<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendstiftung</strong><br />
Polska F<strong>und</strong>acja Dzieci i Młodzieży<br />
Polnische <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendstiftung</strong><br />
Nadace rozvoje občanské společnosti<br />
Stiftung für die Entwicklung der Bürgergesellschaft, Tschechien<br />
Redaktionsteam<br />
Gerhild Vollherbst (DKJS)<br />
Gabriela Biskupová (NROS)<br />
Łukasz Kowalczyk (PKJS)<br />
Mitarbeit<br />
Pamela Kain<br />
Tanja Zobolski<br />
Übersetzungen<br />
Pavla Plachá<br />
Leszek Krol<br />
Fotos<br />
Vielen Dank für die Bereitstellung der Fotos aus den Projekten <strong>und</strong> Klubs<br />
Druck<br />
Spree Druck Berlin GmbH<br />
Gestaltung<br />
www.diekoenigskinder.de<br />
Herzlichen Dank<br />
an die Robert Bosch Stiftung, die das „<strong>klub</strong>-<strong>net</strong>“-Programm während seiner<br />
gesamten Dauer von 2002 bis 2008 gefördert hat.<br />
Berlin, April 2009
Vorwort 05<br />
<strong>klub</strong>-<strong>net</strong> <strong>im</strong> Überblick: Ziele <strong>und</strong> Ergebnisse 06<br />
10 Thesen – zum Erfolg des trinationalen Schüler<strong>klub</strong>-Programms 07<br />
60 erreichen 60.000 – Zahlen <strong>und</strong> Fakten 08<br />
Ergebnisse: „Programmatische Ziele sehr weitgehend erreicht“ 09<br />
Schüler<strong>klub</strong>s in Deutschland, Polen <strong>und</strong> Tschechien 11<br />
RelaKs in Ústi nad Labem, CZ 11<br />
KOS in Neratovice, CZ 12<br />
Spirála in Moravské Budějovice, CZ 13<br />
WK IX in Hoyerswerda, DE 14<br />
Jugendzentrum JUZ in Jonsdorf, DE 14<br />
HALB in Würzburg, DE 15<br />
INGENIUM in Kartuzy, PL 16<br />
BFK in Klodzko, PL 16<br />
No Name in Lubin, PL 17<br />
Internationale Projekte 18<br />
Three rivers – three countries Wasser als verbindendes Element 19<br />
Wilder Osten eine internationale Expedition mit Grenzerfahrungen 20<br />
MAFia Kunst als internationale Sprache 22<br />
Internationale Projekte <strong>im</strong> Überblick 24<br />
Eindrücke <strong>und</strong> Ergebnisse – <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> aus der Sicht der Begleiterinnen <strong>und</strong> Koordinatoren 26<br />
Was bleibt nach Klub<strong>net</strong>? 29<br />
... in Tschechien? 29<br />
... in Deutschland? 29<br />
... in Polen? 30<br />
Projekt-Logbuch – <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Projekte besser managen 31<br />
Partner 32<br />
Adressverzeichnis Schüler<strong>klub</strong>s 34<br />
Inhalt<br />
3
Vorwort<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
nach sechs Jahren kommt ein außergewöhnliches Programm<br />
für Jugendliche in Deutschland, Polen <strong>und</strong> Tschechien zum<br />
Abschluss. Diese Broschüre möchte Ergebnisse <strong>und</strong> Empfehlungen<br />
von <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> in ein breiteres Publikum tragen <strong>und</strong><br />
damit nicht zuletzt auch um Nachahmung werben.<br />
Im Jahre 2002 schlossen sich die <strong>Deutsche</strong> <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong><br />
<strong>Jugendstiftung</strong>, die Polnische <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendstiftung</strong>,<br />
die Stiftung zur Entwicklung der Bürgergesellschaft in<br />
Tschechien sowie die Robert Bosch Stiftung zu einer Initiative<br />
mit dem Ziel zusammen, in Deutschland, Polen <strong>und</strong><br />
Tschechien die Gründung von Schüler<strong>klub</strong>s voranzutreiben.<br />
Die Erfahrung hat gezeigt, dass Schüler<strong>klub</strong>s die Verbindung<br />
zwischen Schule <strong>und</strong> Gemeinwesen stärken, das Einüben<br />
demokratischer Verhaltensweisen von <strong>Kinder</strong>n <strong>und</strong> Jugendlichen<br />
unterstützen <strong>und</strong> einen Beitrag zur Verbesserung der<br />
Lern- <strong>und</strong> Schulkultur leisten können.<br />
Die Robert Bosch Stiftung <strong>und</strong> die drei Partnerstiftungen<br />
st<strong>im</strong>mten darin überein, dass ein trinationales Schüler<strong>klub</strong>-<br />
Programm besonders geeig<strong>net</strong> ist, das freiwillige Engagement,<br />
das demokratische Verhalten <strong>und</strong> das europäische Bewusstsein<br />
unter Jugendlichen zu stärken. Zugleich sollte mit der<br />
Initiative auch ein Muster für die dauerhafte trinationale<br />
Kooperation zwischen privaten Stiftungen geschaffen werden.<br />
4<br />
Dr. Heike Kahl Geschäftsführerin<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendstiftung</strong><br />
Im Sommer 2002 ging das Programm an den Start <strong>und</strong> die<br />
ersten Schüler<strong>klub</strong>s wurden gegründet. Gegenwärtig existieren<br />
insgesamt 60 aktive Schüler<strong>klub</strong>s in den drei Ländern, die<br />
gemeinsam über die Programmhomepage www.<strong>klub</strong>-<strong>net</strong>.org<br />
in Kontakt stehen. Die Schüler<strong>klub</strong>s bieten eine breite<br />
Palette von Aktivitäten, Veranstaltungen <strong>und</strong> Projekten an<br />
- für die Jugendlichen selbst, für ihre Schule <strong>und</strong> die schulnahe<br />
Umgebung. In dieser Broschüre werden exemplarisch<br />
drei Schüler<strong>klub</strong>s aus jedem Land vorgestellt, deren<br />
Projektarbeit zugleich die Arbeitsweise von <strong>klub</strong>-<strong>net</strong><br />
illustrieren will.<br />
Insgesamt entwickelten die grenzübergreifenden Teams 90<br />
internationale Projekte – r<strong>und</strong> um Kultur, Geschichte <strong>und</strong><br />
Sprache der Partnerländer. Die jungen Menschen erprobten<br />
<strong>und</strong> erlebten das gute Gefühl, gemeinsam etwas auf die Beine<br />
zu stellen <strong>und</strong> sich selbst <strong>und</strong> andere besser kennen zu<br />
lernen. Drei dieser internationalen Projekte werden ausführlich<br />
dargestellt, um einen Eindruck davon zu geben, wie<br />
vielfältiger, lebendiger <strong>und</strong> von gegenseitigem Verständnis<br />
getragener Austausch aussieht.<br />
Wie das Programm bei den jungen Menschen ankommt <strong>und</strong><br />
was es bewirkt, welche Fertigkeiten <strong>und</strong> Erfahrungen Jugendliche<br />
sammeln konnten, zeigen die Auszüge aus der wissenschaftlichen<br />
Evaluation. Sie bestätigt, dass <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> tragfähige<br />
Gr<strong>und</strong>lagen für lokale sowie internationale Arbeit<br />
Maria Holzer Geschäftsführerin<br />
Polska F<strong>und</strong>acja Dzieci i Młodzieży
geschaffen <strong>und</strong> dabei auch schwierige Fragen nicht<br />
ausgeklammert hat.<br />
Dies bestätigen auch die Programmbeteiligten: Reflexionen,<br />
Kommentare <strong>und</strong> Ideen von Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern<br />
aus den drei Ländern werden die Lektüre als Roter Faden<br />
begleiten. Im Abschnitt „Ansichten <strong>und</strong> Eindrücke der Trainer,<br />
Klub-Betreuer <strong>und</strong> Programmkoordinatoren“ werden die<br />
Programmaktivitäten aus der Sicht der begleitenden<br />
Erwachsenen bewertet.<br />
PH Dr. Hana Šilhánová Geschäftsführerin<br />
Nadace rozvoje občanské společnosti<br />
All jenen, die in Trainings, Beratungen <strong>und</strong> Koordination das<br />
Programm gestaltet haben, sagen wir herzlichen Dank. Vielen<br />
Dank auch an alle anderen „Klub-<strong>net</strong>ler“: die Dolmetscherinnen<br />
<strong>und</strong> Dolmetscher, die vielen jungen Helferinnen<br />
<strong>und</strong> Helfer sowie die Trägervereine, Schulen, Partner <strong>und</strong><br />
Fre<strong>und</strong>e des Programms <strong>und</strong> nicht zuletzt an alle beteiligten<br />
<strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Jugendlichen.<br />
Die Idee <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> wird über die engen Programmgrenzen<br />
hinaus lebendig bleiben. Möge diese Schrift noch viele<br />
dazu beflügeln, sich ihr anzuschließen.<br />
Dr. Ingrid Hamm Maria Holzer<br />
Dr. Ingrid Hamm Geschäftsführerin<br />
Robert Bosch Stiftung<br />
Dr. Heike Kahl PH Dr. Hana Šilhánová<br />
5
<strong>klub</strong>-<strong>net</strong> <strong>im</strong> Überblick:<br />
Ziele <strong>und</strong> Ergebnisse<br />
Ein anspruchsvolles Vorhaben...<br />
Im Frühjahr 2002 starteten vier Stiftungen aus drei europäischen<br />
Staaten das trinationale Programm <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>:<br />
Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, Schulen <strong>und</strong> Stiftungen aus Polen,<br />
Deutschland <strong>und</strong> Tschechien begannen, sowohl lokal wie<br />
national <strong>und</strong> schließlich international zusammen zu arbeiten.<br />
Genutzt wurde das lokal verankerte Modell „Schüler<strong>klub</strong>“, um<br />
durch internationale Projekte von Jugendlichen europäisches<br />
Bewusstsein <strong>und</strong> Demokratie-Kultur zu fördern <strong>und</strong> zu<br />
verankern.<br />
Angeregt <strong>und</strong> finanziell ermöglicht hat diese internationale<br />
Kooperation die Robert Bosch Stiftung. Weitere Programmpartnerinnen<br />
waren die <strong>Deutsche</strong> <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendstiftung</strong><br />
(DKJS), die Polnische <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendstiftung</strong> (PKJS)<br />
<strong>und</strong> die Stiftung zur Entwicklung der Bürgergesellschaft<br />
(NROS) in Tschechien.<br />
...mit erfolgreichem Transfer<br />
Da in Deutschland das Modell „Schüler<strong>klub</strong>“ bereits erprobt<br />
war, konnten die Programmakteure auf Wissen <strong>und</strong> Erfahrungen<br />
für die erfolgreiche Realisation zurückgreifen. Neben<br />
bereits bestehenden Schüler<strong>klub</strong>s sind in Deutschland<br />
die meisten Klubs jedoch <strong>im</strong> Rahmen von <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> neu<br />
gegründet worden. In Polen <strong>und</strong> Tschechien konnten<br />
die Erfahrungen aus Deutschland umgesetzt werden: ein<br />
gelungener Transfer über Staatsgrenzen hinweg. Im Laufe<br />
des Programms wurden jeweils über 20 Schüler<strong>klub</strong>s neu<br />
gegründet – die zum größten Teil nach wie vor aktiv sind.<br />
...zeigt Wirkung!<br />
lokal: Veränderung der Schulkultur <strong>und</strong> Öffnung der Schule<br />
Die eigenen Ideen in Taten umsetzen <strong>und</strong> sich nach demokratischen<br />
Regeln selbst organisieren – Schüler<strong>klub</strong>s sind ein<br />
Ort an der Schule, den Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler selbstständig<br />
gestalten. Dabei werden sie von Erwachsenen unterstützt.<br />
So entwickeln Jugendliche ihre persönlichen <strong>und</strong><br />
sozialen Kompetenzen – <strong>und</strong> Erwachsene erleben sich in<br />
der neuen Rolle des Begleitens statt des Vorgebens. Diese<br />
neue Form des Miteinanders verändert die Schulkultur.<br />
Angesiedelt sind Schüler<strong>klub</strong>s bei Schulfördervereinen oder<br />
anderen lokalen Vereinen (NGOs). Ganz <strong>im</strong> Sinne des community<br />
learnings verknüpfen sie dabei die Aktivitäten von<br />
Initiativen, ortsansässigen Unternehmen, lokaler Politik <strong>und</strong><br />
Schule. In der praktischen Arbeit beriet das <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Koordinationsteam<br />
Schulleitungen, Betreuerinnen <strong>und</strong> Betreuer von<br />
Schüler<strong>klub</strong>s sowie die Jugendlichen selbst bei der Entwicklung<br />
ihres Klubs. Klub-<strong>net</strong>-Schüler<strong>klub</strong>s erhielten auf Antrag<br />
Projektförderung durch die jeweilige Landesstiftung <strong>und</strong> konnten<br />
so ihren Klubraum einrichten, regelmäßige Aktivitäten<br />
etablieren <strong>und</strong> über die Schule hinaus wirksam werden.<br />
6<br />
national: Erfahrungen austauschen <strong>und</strong> sich weiterbilden<br />
Durch <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> konnten sich die Schüler<strong>klub</strong>s überregional<br />
ver<strong>net</strong>zen <strong>und</strong> ihre Erfahrungen austauschen: Wie lässt<br />
sich die Zusammenarbeit mit der Schulleitung, mit lokalen<br />
Initiativen oder Unternehmen sowie der Presse gestalten?<br />
Was kann man unternehmen, um Nachwuchs zu gewinnen?<br />
Im zweiten Teil der Austauschtreffen lernten die Teilnehmenden<br />
in Fortbildungen den Umgang mit Projektmanagement<br />
<strong>und</strong> mit Konflikten, sowie Teamarbeit <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit.<br />
international: Schüler<strong>klub</strong>s <strong>und</strong> Stiftungskooperation<br />
realisieren gemeinsame Projekte<br />
Jugendliche <strong>und</strong> begleitende Erwachsene aller beteiligten<br />
Länder trafen bei den internationalen <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Seminaren<br />
aufeinander, die abwechselnd in allen drei Ländern stattfanden.<br />
Bei der Entwicklung ihrer Projekte unterstützten<br />
sie für internationale Projektarbeit qualifizierte Trainerinnen<br />
<strong>und</strong> Trainer, die den interkulturellen Prozess vom<br />
ersten Kennenlernen an begleiteten, u. a. durch<br />
• Trainings für interkulturelle Kommunikation <strong>und</strong><br />
internationales Projektmanagement für Jugendliche<br />
<strong>und</strong> Erwachsene<br />
• angeleiteten Freiraum, um gemeinsame<br />
Projektideen zu entwickeln <strong>und</strong> erste internationale<br />
Projekt zu planen.<br />
Die zum Teil mehrere Monate dauernden internationalen<br />
Projekte realisierten die Schüler<strong>klub</strong>s <strong>und</strong> ihre Betreuerinnen<br />
<strong>und</strong> Betreuer in Eigenregie. Für Reise-, Übernachtungs-<br />
<strong>und</strong> Sachkosten erhielten sie auf Antrag Fördermittel<br />
von der jeweiligen Partnerstiftung.<br />
Durch das Programm <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> konnten die Partnerstiftungen<br />
aus den drei Ländern eine länderübergreifende, gleichberechtigte<br />
Kooperation aufbauen. Die Programmkoordination<br />
übernahm eine trinationale Arbeitsgruppe, während<br />
sich die Geschäftsführerinnen der Partnerstiftungen einmal<br />
jährlich berieten, um die auf dieser Ebene zu fällenden<br />
Entscheidungen zu treffen.
1 Schüler<strong>klub</strong>s sind ein hervorragendes Instrument:<br />
Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler in Europa werden in ihrer<br />
individuellen Persönlichkeitsentwicklung <strong>und</strong> ihren<br />
sozialen <strong>und</strong> demokratischen Kompetenzen gestärkt.<br />
Das in Deutschland vorhandene Wissen über Potenziale<br />
<strong>und</strong> Erfolgsfaktoren von Schüler<strong>klub</strong>s ließ sich auf europäische<br />
Nachbarländer übertragen: Schüler<strong>klub</strong>s in Polen<br />
<strong>und</strong> Tschechien funktionieren nach vergleichbarem Muster<br />
sowie ähnlichen Regeln <strong>und</strong> erzielen adäquate Ergebnisse.<br />
Der Transfer hat erfolgreich funktioniert.<br />
10 Thesen<br />
zum Erfolg des trinationalen Schüler<strong>klub</strong>-Programms<br />
2 Erwachsene mit einbeziehen: Gute Schüler<strong>klub</strong>arbeit<br />
gelingt nur bei kontinuierlicher <strong>und</strong> qualifizierter Begleitung<br />
durch Erwachsene. Ihre Haltung <strong>und</strong> ihr methodisches<br />
Wissen beeinflusst auch, inwiefern neue Lernkulturen<br />
mit stärkerer Beteiligungsorientierung <strong>im</strong> Schüler<strong>klub</strong> entstehen.<br />
Diese Erkenntnis zeigt sich gr<strong>und</strong>sätzlich in allen<br />
drei Partnerländern. An Schulen in Deutschland hat die<br />
Auseinandersetzung um Partizipation bereits eine längere<br />
Entwicklungszeit, deren Auswirkungen zum Teil gute Erfolge<br />
zeigen. In welchem Maß beteiligungsorientierte Methoden<br />
an Schulen in osteuropäischen Ländern Eingang finden <strong>und</strong><br />
sich langfristig in neuen Schul- <strong>und</strong> Lernkulturen auswirken,<br />
wird sich nach einigen Jahren Erfahrung zeigen.<br />
3 Erfolg durch lokale Projektförderung: Von zentraler<br />
Bedeutung für das Gedeihen der Schüler<strong>klub</strong>s war die<br />
Möglichkeit, Projektmittel für ihre Arbeit vor Ort zu beantragen.<br />
Die Praxis hat gezeigt, dass diese Projektförderung<br />
dann bereitwillig <strong>und</strong> konstruktiv von den Schülern selbst<br />
beantragt wurde, als sie vereinfacht war. Erfolgskriterien<br />
sind: überschaubare Fördersummen (bis zu 500 Euro),<br />
einfaches <strong>und</strong> klar aufgebautes Antrags- <strong>und</strong> Abrechnungsformular,<br />
einfache <strong>und</strong> verständliche Sprache, Beratung<br />
nach Bedarf.<br />
4 Gemeinwesenorientiertes Lernen durch Öffnung der<br />
Schule: Die organisatorische Ansiedlung von Schüler<strong>klub</strong>s<br />
bei Schulfördervereinen oder lokalen zivilgesellschaftlichen<br />
Organisationen (NGOs) ist ein zentraler Faktor für das Gelingen<br />
gemeinwesenorientierten Lernens <strong>und</strong> der Öffnung von<br />
Schule für außerschulische Partner. Die Kooperation von<br />
Schüler<strong>klub</strong> – NGO – Schule kann für alle drei Länder als<br />
Scharnier für die Öffnung einer Schule zum Gemeinwesen<br />
hin bezeich<strong>net</strong> werden. In Deutschland geht Schüler<strong>klub</strong>arbeit<br />
oft mit Kooperationsprojekten von Schule mit Jugendhilfe<br />
einher (z. B. Schulsozialarbeit).<br />
5 Austausch <strong>und</strong> Weiterbildung: Ein wichtiger Gelingensfaktor<br />
<strong>im</strong> Programm war die überregionale bzw. nationale<br />
Ver<strong>net</strong>zung <strong>und</strong> Qualifizierung der Schüler<strong>klub</strong>s eines Landes.<br />
Dies hat sich als ein starkes Instrument der Qualitätsentwicklung<br />
<strong>und</strong> -sicherung erwiesen, auf deren Basis die<br />
internationale Kooperation aufbauen konnte.<br />
6 Qualifizierte Begleitung: Die Ebene der internationalen<br />
Kooperation wurde durch die großen, jährlich stattfindenden<br />
trinationalen Seminare eingeführt. Erreicht wurde das Ziel,<br />
dort die Gr<strong>und</strong>steine für die nachfolgenden internationalen<br />
Projekte der Schüler<strong>klub</strong>s zu legen. Entscheidend war die<br />
Begleitung durch qualifizierte Trainerinnen <strong>und</strong> Trainer:<br />
Sie führten die zum großen Teil in interkultureller Kommunikation<br />
unerfahrenen Teilnehmenden sensibel vom ersten<br />
Kontakt bis zur internationalen Projektplanung.<br />
7 Pädagogisches Arbeitsmaterial: Notwendige Voraussetzungen<br />
für funktionierende internationale Kooperation<br />
zwischen den Schüler<strong>klub</strong>s waren zum einen qualifizierte<br />
interkulturelle Trainings, zum anderen angemessene<br />
pädagogische Materialien. Ein hervorragendes Ergebnis<br />
dieser trinationalen Entwicklungsarbeit ist das dreisprachige<br />
Projektlogbuch (vgl. Beitrag „Was bleibt nach <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>?“).<br />
8 Nachhaltiges Coaching: Die internationalen Projekte<br />
der Schüler<strong>klub</strong>s wurden nach den Seminaren in Eigenregie<br />
der beteiligten Klubs durchgeführt. Die Erfahrung zeigt,<br />
dass der Abst<strong>im</strong>mungsprozess nach dem Seminar oftmals<br />
interkulturelle Missverständnisse mit sich bringt <strong>und</strong> bei<br />
auftretenden Schwierigkeiten bisweilen die Tendenz besteht,<br />
doch Klischees über die Menschen aus den Nachbarländern<br />
bestätigt zu sehen. Entsprechend kann das Üben interkultureller<br />
Kommunikation <strong>und</strong> das Hinterfragen bestehender<br />
Vorurteile noch besser gelingen, wenn die Akteure in der<br />
Projektdurchführung nach dem Seminar prozessorientiert<br />
von einer interkulturell qualifizierten Person gecoacht<br />
werden.<br />
9 Eigeninitiative nutzen: Internationale Kooperation<br />
funktioniert dann gut, wenn es greifbare Ziele <strong>und</strong> Produkte<br />
gibt. Die Programmkonstruktion, auf lokal verankerten<br />
Schüler<strong>klub</strong>s <strong>und</strong> deren eigene Projektideen aufzubauen,<br />
um europäische Ver<strong>net</strong>zung zu erreichen, ist einer der<br />
zentralen Erfolgsfaktoren von <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>.<br />
10<br />
Gemeinsame Projekte fördern: Die trinationale Kooperation<br />
der Partnerstiftungen wird dann aufrechterhalten<br />
werden können, wenn die Stiftungen auch zukünftig an<br />
einem gemeinsamen Projekt arbeiten. Dies könnte ein neues<br />
Programm zur Unterstützung von Jugendlichen in den<br />
grenznahen infrastrukturarmen Regionen be<strong>im</strong> Übergang<br />
aus der Schule in Ausbildung oder Studium sein. Erste<br />
Projektskizzen liegen vor.<br />
7
60 erreichen 60.000<br />
Zahlen <strong>und</strong> Fakten<br />
Anzahl der <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> Schüler<strong>klub</strong>s<br />
Ein großer Teil der je 20 Klubs in den drei Staaten wurde<br />
erst <strong>im</strong> Rahmen des Programms initiiert <strong>und</strong> aufgebaut.<br />
Das Programm startete 2002/03 in Deutschland <strong>und</strong> Polen<br />
mit je fünf Schüler<strong>klub</strong>s <strong>und</strong> in Tschechien mit vier<br />
Klubs. 2003/04 haben in Deutschland <strong>und</strong> Polen bereits<br />
je 14 Schüler<strong>klub</strong>s, in Tschechien 13 Klubs teilgenommen.<br />
2005/06 wurden nochmals neue Klubs aufgenommen:<br />
In jedem Partnerland waren es jetzt 20 Klubs. Ende 2008<br />
waren in Deutschland <strong>und</strong> in Polen 17 Schüler<strong>klub</strong>s <strong>im</strong><br />
Programm aktiv 1 , in Tschechien nach wie vor 20.<br />
Die Zahl der in diesen Schüler<strong>klub</strong>s während der Programmlaufzeit<br />
aktiven Jugendlichen liegt insgesamt bei ca.<br />
7.000 Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern. Eine Schätzung von<br />
allen Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern, die an einzelnen<br />
Angeboten, Veranstaltungen <strong>und</strong> Festen teilgenommen<br />
haben, ergibt die Anzahl von insgesamt 40.000. Zählt<br />
man außerschulische Besucherinnen <strong>und</strong> Besucher aus<br />
den Gemeinden, den Stadtvierteln <strong>und</strong> der regionalen<br />
Umgebung hinzu, ergibt sich eine Gesamtzahl von ca.<br />
60.000 erreichten Personen.<br />
Insgesamt haben während der Programmlaufzeit 31<br />
Seminare zur nationalen Ver<strong>net</strong>zung der Schüler<strong>klub</strong>s<br />
1 Die geringere Anzahl der aktiven Schüler<strong>klub</strong>s in Deutschland <strong>und</strong><br />
Polen ergab sich zum einen aus Schulschließungen, zum anderen aus der<br />
Entscheidung, in der Schlussphase des Programms keine neuen Klubs mehr<br />
aufzunehmen.<br />
8<br />
20<br />
19<br />
18<br />
17<br />
16<br />
15<br />
14<br />
13<br />
12<br />
11<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
Deutschland<br />
Polen<br />
Tschechien<br />
2002 2003/04 2005/06 2007 2008 Projektlaufzeit<br />
stattgef<strong>und</strong>en. In Tschechien waren es insgesamt zwölf<br />
Seminare, in Polen neun <strong>und</strong> in Deutschland zehn. Zusätzlich<br />
wurden für erwachsene Begleiterinnen <strong>und</strong> Begleiter<br />
acht Seminare durchgeführt: in Tschechien ein Seminar<br />
für Schulleitungen von <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Schulen <strong>und</strong> zwei Seminare<br />
für Betreuerinnen <strong>und</strong> Betreuer der Schüler<strong>klub</strong>s, in<br />
Polen gab es ein Betreuerseminar <strong>und</strong> in Deutschland vier.<br />
Auf insgesamt zehn internationalen Seminaren haben<br />
sich Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler aus den drei Partnerländern<br />
kennen gelernt <strong>und</strong> ihre internationalen Projekte<br />
geplant. An jedem mezinárodní seminář <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>/internationalen<br />
<strong>klub</strong>-<strong>net</strong> Seminar/seminarium miedzynarodowe<br />
<strong>klub</strong>-<strong>net</strong> nahmen durchschnittlich 50 Jugendliche, 15<br />
begleitende Erwachsene, fünf Praktikanten, zehn Trainer<br />
<strong>und</strong> Dolmetscher, also insgesamt 80 Personen teil.<br />
Zwischen 2002 <strong>und</strong> 2008 wurden insgesamt 68 internationale<br />
Projekte realisiert. Alle Teilnehmerinnen <strong>und</strong><br />
Teilnehmer von internationalen Projekten <strong>und</strong> ihre<br />
erwachsenen Begleiter erhielten nach dem Projekt ein<br />
Zertifikat. Insgesamt wurden schätzungsweise 2.040<br />
Teilnahmezertifikate ausgegeben.<br />
Auf den internationalen Seminaren gab es bald eine<br />
Losung, die <strong>im</strong>mer wieder kraftvoll durch die Räume <strong>und</strong><br />
über die Wiesen schallte: „<strong>klub</strong>-<strong>net</strong>! <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>! <strong>klub</strong><strong>net</strong>-<strong>net</strong>-<strong>net</strong>!”.<br />
Wie oft wurde gerufen? Wir schätzen<br />
mindestens 15.000 Mal...
Ergebnisse der Evaluation des trinationalen<br />
Schüler<strong>klub</strong>programms <strong>klub</strong>-<strong>net</strong><br />
Das Programm <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> wurde <strong>im</strong> Auftrag der Robert<br />
Bosch Stiftung vom Institut für Stadtplanung <strong>und</strong><br />
Sozialforschung Weeber+Partner (Stuttgart/Berlin) in<br />
zwei Durchgängen evaluiert. Das Institut hat 2004 bereits<br />
eine Zwischenevaluation vorgelegt, deren Ergebnisse <strong>und</strong><br />
Empfehlungen in einem ausführlichen Bericht dokumentiert<br />
sind <strong>und</strong> zu einer Fortsetzung des Programms bis<br />
2008 beigetragen haben. Zum Programmende hat das<br />
Institut Weeber+Partner eine abschließende Evaluation<br />
erstellt <strong>und</strong> in einem umfassenden Bericht dokumentiert.<br />
Gegenstand der Abschlussevaluation waren vor allem<br />
• die Effekte der Schüler<strong>klub</strong>aktivitäten auf der<br />
lokalen Ebene,<br />
• die Wirkung der internationalen Ver<strong>net</strong>zung auf<br />
die Schüler<strong>klub</strong>s selbst<br />
• <strong>und</strong> die Wirkungsd<strong>im</strong>ensionen der Kooperation<br />
zwischen den beteiligten Stiftungen.<br />
Wesentliche Ergebnisse sind:<br />
<strong>klub</strong>-<strong>net</strong> ist ein beeindruckendes <strong>und</strong> wirkungsvolles<br />
Programm durch die<br />
• Verbindung von lokaler Arbeit <strong>und</strong> internationaler<br />
Zusammenarbeit<br />
• Schaffung materieller Voraussetzungen (eigene<br />
Räume, technische Ausrüstung) für Schüler<strong>klub</strong>s<br />
<strong>und</strong> überzeugende Konzeption, zündende Ideen<br />
• kontinuierliche Arbeit von festen Teams <strong>und</strong><br />
deren Öffnung nach außen<br />
• Verknüpfung von befristeten Projekten <strong>und</strong><br />
dauerhaften Strukturen<br />
• Verbindung von Schule <strong>und</strong> außerschulischen<br />
Akteuren der Zivilgesellschaft<br />
• sowie durch das Zusammenspiel von Spontane-<br />
ität <strong>und</strong> Eigeninitiative der Jugendlichen mit<br />
Qualifizierung <strong>und</strong> Professionalisierung<br />
(<strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Seminare, Projektlogbuch).<br />
Dadurch wurden gute <strong>und</strong> tragfähige Gr<strong>und</strong>lagen für die<br />
weitere lokale <strong>und</strong> internationale Arbeit geschaffen. In<br />
den drei Ländern Polen, Tschechien <strong>und</strong> Deutschland<br />
(Bayern) sind über 60 Schüler<strong>klub</strong>s neu aufgebaut bzw.<br />
Ergebnisse<br />
„<strong>klub</strong>-<strong>net</strong> ist ein wirkungsvolles Programm“<br />
sind für die internationale Kooperation <strong>im</strong> Programm<br />
gewonnen worden (Brandenburg <strong>und</strong> Sachsen).<br />
An mehreren Orten sind Netzwerke <strong>und</strong> Trägerstrukturen<br />
entstanden, die auch nach Projektende weiter bestehen.<br />
Das große Engagement aller Beteiligten hat wesentlich<br />
zu dem Erfolg beigetragen. <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> hat sich als Marke<br />
etabliert, mit der sich die Beteiligten identifizieren. Das<br />
Programm hat interkulturelles Lernen <strong>und</strong> grenzüberschreitendes<br />
Verständnis gefördert.<br />
Ein schwieriger Punkt ist die Verstetigung nach dem Ende<br />
des Programmes. Gegen Ende der Laufzeit wurde die Arbeit<br />
durch personelle Wechsel erschwert, der langfristige<br />
Bestand des Inter<strong>net</strong>auftritts ist unklar, nicht alle Projekte<br />
haben zu weiterhin verfügbaren Produkten geführt.<br />
Bei einem Teil der Klubs ist die Zukunft auf Gr<strong>und</strong> unterschiedlicher<br />
Faktoren noch ungewiss.<br />
Es wird daher empfohlen, die Ergebnisse <strong>und</strong> Wirkungen<br />
auch über die Laufzeit <strong>und</strong> den derzeitigen Kreis der<br />
Beteiligten hinaus zu sichern durch Dokumentation,<br />
dauerhafte Produkte <strong>und</strong> systematische Einbeziehung<br />
der Erfahrungen in künftige Programme.<br />
„Von <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> erhoffe ich mir eine neue Initiative in unserer<br />
Region, die von den Jugendlichen gesteuert wird.“<br />
Mateusz aus Kartuzy CZ<br />
Programmatische Ziele sehr weitgehend erreicht<br />
Folgende Ziele wurden 2002 in der Rahmenvereinbarung<br />
der vier Stiftungen best<strong>im</strong>mt:<br />
• Förderung europäischen Bewusstseins unter<br />
jungen Menschen<br />
• Aufbau <strong>und</strong> internationale Ver<strong>net</strong>zung von bis<br />
zu 60 Schüler<strong>klub</strong>s<br />
• Ergänzung der Schule durch freiwillige<br />
Jugendarbeit<br />
• Verknüpfung von Schule <strong>und</strong> Gemeinwesen<br />
(community learning)<br />
• Einübung demokratischer Verhaltensweisen<br />
• Verbesserung der Schul- <strong>und</strong> Lernkultur<br />
• Aufbau einer länderübergreifenden Kooperation<br />
zwischen privaten Stiftungen<br />
9
Im Rahmen der Abschlussevaluation wird festgestellt,<br />
dass diese Ziele sehr weitgehend erreicht worden sind:<br />
Die Förderung des europäischen Bewusstseins durch<br />
das Stiften von Beziehungen zwischen jungen Menschen<br />
aus alten <strong>und</strong> neuen EU-Ländern, aber auch zwischen<br />
Polen <strong>und</strong> Tschechien, ist weitgehend gelungen. Hierzu<br />
hat vor allem die konkrete Arbeit der Schülerinnen <strong>und</strong><br />
Schüler aus den drei Ländern an gemeinsamen Projekten<br />
beigetragen. Die Verankerung des europäischen Bewusstseins<br />
findet in persönlichen Kontakten <strong>und</strong> Interessen,<br />
<strong>im</strong> Entdecken von Gemeinsamkeiten <strong>und</strong> der Anerkennung<br />
unterschiedlicher Fähigkeiten statt. Produktive Erfahrungen<br />
in unterschiedlichen Feldern, der Zugewinn an<br />
sozialen <strong>und</strong> methodischen Kompetenzen, das Nutzen<br />
von Sprachkenntnissen, das Üben interkultureller<br />
Kommunikation <strong>und</strong> Kooperation tragen zum Erfolg der<br />
internationalen Projektarbeit maßgeblich bei.<br />
Ein internationales Netzwerk von Schüler<strong>klub</strong>s der<br />
drei Länder hat sich entwickelt. Dies wurde durch die<br />
jährlich mindestens ein Mal stattfindenden internationalen<br />
Seminare <strong>und</strong> die hier entwickelten Projekte von jeweils<br />
zwei bis vier Klubs ermöglicht. Im Seminar werden den<br />
Jugendlichen Gr<strong>und</strong>lagen internationalen Projektmanagements<br />
sowie Sensibilität <strong>und</strong> Handwerkszeug für interkulturelle<br />
Kommunikation vermittelt. Die Projekte finden<br />
in Eigenregie <strong>und</strong> internationaler Kooperation statt <strong>und</strong><br />
dauern zum Teil mehrere Monate.<br />
Die Arbeit der Schüler<strong>klub</strong>s hat sich auf lokaler<br />
Ebene verstetigt. Die Klubs bieten Jugendlichen Raum<br />
für selbstständige <strong>und</strong> selbst organisierte Arbeit an ihren<br />
Themen <strong>und</strong> Interessen. Sie verfügen über eigene Räume,<br />
Personal <strong>und</strong> technische Ausstattung.<br />
Die freiwillige Arbeit von Jugendlichen an ihrer<br />
Schule wird durch das Engagement von erwachsenen<br />
Freiwilligen ergänzt. Die Klubs kooperieren regelmäßig<br />
mit außerschulischen Partnern <strong>und</strong> NGOs. Eine beträchtliche<br />
Zahl an Menschen wird für bürgerschaftliches<br />
Engagement mobilisiert.<br />
Schule <strong>und</strong> Gemeinwesen werden verknüpft:<br />
Mit Projekten <strong>und</strong> Angeboten mit lokalem Bezug, Sponsorengewinnung,<br />
Öffentlichkeitsarbeit <strong>und</strong> anderen Formen<br />
lokaler Zusammenarbeit öffnen sich die Schulen durch<br />
die Klubs für ihr lokales Umfeld. In Polen <strong>und</strong> Tschechien<br />
hat sich zudem ein ausgeprägtes soziales Engagement von<br />
Jugendlichen für Bedürftige in der Gemeinde entwickelt.<br />
In den Schüler<strong>klub</strong>s werden demokratische<br />
Verhaltensweisen geübt: durch die demokratische<br />
Entscheidungsfindung in der Klubarbeit, zum Teil in einem<br />
Klubrat, die <strong>im</strong>mer wieder betonte Möglichkeit, „eigene<br />
Ideen zu verwirklichen“, durch Selbstorganisation bei der<br />
laufenden Arbeit, bei Treffen, bei Projektarbeit.<br />
10<br />
Die Schul- <strong>und</strong> Lernkultur wird verbessert: durch<br />
die regelmäßig laufenden <strong>und</strong> zusätzlichen Angebote<br />
(auch zu anderen als den bisher üblichen Zeiten) <strong>und</strong> die<br />
sichtbare Präsenz der Klubs an den Schulen. Neue fach-<br />
<strong>und</strong> klassenübergreifende, interessenbezogene Formen<br />
des Lernens, Arbeit <strong>im</strong> „wirklichen Leben“ außerhalb des<br />
Schulunterrichts <strong>und</strong> ein veränderter Umgang zwischen<br />
Jugendlichen <strong>und</strong> Lehrenden tragen hierzu bei.<br />
Die Schüler<strong>klub</strong>arbeit fördert eine Reformierung der<br />
Schulen von unten.<br />
Eine länderübergreifende Kooperation zwischen<br />
privaten Stiftungen ist aufgebaut worden: Durch die<br />
regelmäßige qualifizierte Zusammenarbeit an einem<br />
konkreten Programm sind Erfahrungen <strong>im</strong> gemeinsamen<br />
Projektmanagement <strong>und</strong> Monitoring vorhanden, die in<br />
einem funktionierenden trinationalen Netzwerk für eine<br />
weitere Kooperation nutzbar sind.<br />
Institut für Stadtplanung <strong>und</strong> Sozialforschung Weeber+Partner<br />
(Stuttgart/Berlin)<br />
Gabriele Steffen/Dr. Heike Gerth<br />
„Als ich auf mein erstes <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Seminar kam, kannte<br />
ich niemanden, aber die „<strong>klub</strong>-<strong>net</strong>ler“ nahmen mich mit<br />
offenen Armen an. Heute bin ich selbst Klubleiter <strong>und</strong> sehe<br />
die Sache aus der anderen Perspektive. <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> öff<strong>net</strong><br />
Horizonte für Jugendliche, weil sie die neue Welt selbst<br />
entdecken können.“<br />
David aus Brno CZ
Schüler<strong>klub</strong>s in Deutschland, Polen <strong>und</strong> Tschechien<br />
– ganz unterschiedliche Beispiele mit besonderen Aspekten<br />
Über 60 Schüler<strong>klub</strong>s haben Jugendliche in drei Ländern<br />
mit <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> gegründet. Die meisten von ihnen sind<br />
nach wie vor aktiv <strong>und</strong> lebendig. Die Palette der Aktivitäten<br />
in den Schüler<strong>klub</strong>s ist vielfältig <strong>und</strong> wird von den<br />
Jugendlichen selbst entwickelt <strong>und</strong> umgesetzt. Denn was<br />
einen Schüler<strong>klub</strong> auszeich<strong>net</strong>, ist seine von den Jugendlichen<br />
selbst organisierte Struktur, während Erwachsene<br />
unterstützend begleiten.<br />
Die Schüler<strong>klub</strong>s sind von Land zu Land unterschiedlich:<br />
In Polen <strong>und</strong> Tschechien sind sie ein weitgehend neues<br />
Angebot; meist an Gymnasien angesiedelt, bieten sie oft<br />
die einzigen Jugendräume vor Ort. In Deutschland hat<br />
<strong>klub</strong>-<strong>net</strong> Wert darauf gelegt, die Klubs an verschiedenen<br />
Schulformen anzusiedeln, insbesondere an Haupt- <strong>und</strong><br />
Mittelschulen, wo mit den Schüler<strong>klub</strong>s Jugendliche<br />
aus sozial benachteiligten Familien besonders gefördert<br />
werden konnten.<br />
Der Schüler<strong>klub</strong> RelaKs an der Fachoberschule in Ústi nad<br />
Labem wurde 2003 in Zusammenarbeit zwischen der Fachoberschule,<br />
ihres Fördervereins <strong>und</strong> des Freiwilligenzentrums<br />
in Ústí nad Labem gegründet <strong>und</strong> ist Mitglied<br />
des Dachverbands <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> o.s. in Tschechien. RelaKs<br />
bietet Jugendlichen einen rauch- <strong>und</strong> drogenfreien Raum<br />
für selbsorganisierte Freizeitaktivitäten.<br />
Der Schüler<strong>klub</strong> wird von ca. 30 jungen Leuten aktiv<br />
getragen – von Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern der Fachoberschule,<br />
aber auch von anderen Jugendlichen aus dem<br />
Umfeld. Ihnen allen ist es wichtig, kontinuierlich mit<br />
außerschulischen Einrichtungen <strong>und</strong> Nichtregierungsorganisationen<br />
zusammen zu arbeiten sowie andere<br />
junge Leute anzuregen, sich sozial zu engagieren. Große<br />
Anerkennung verdient das Team für sein erfolgreiches<br />
F<strong>und</strong>raising bei Stiftungen <strong>und</strong> EU-Programmen sowie<br />
für seine Öffentlichkeitsarbeit. Die Arbeit des Klubs erfreut<br />
sich regelmäßig eines großen Medienechos.<br />
Die Aktivitäten des Klubs sind vielfältig. Sie reichen vom<br />
offenen Treffpunkt über Spielnachmittage, Filmfestivals<br />
<strong>und</strong> Sprachkurse bis hin zu künstlerischen Projekten, die<br />
jeweils alters- <strong>und</strong> zielgruppenspezifisch ausgerichtet sind.<br />
Beispiele sind Malen für <strong>Kinder</strong> aus Sonderschulen,<br />
„Street Art“ für Schüler aus Gr<strong>und</strong>schulen, „Graffitti<br />
History Ships“ für ein Projekt mit tschechischen <strong>und</strong><br />
deutschen Jugendlichen.<br />
Wir stellen Ihnen jeweils drei Schüler<strong>klub</strong>s aus jedem der<br />
drei Partnerländer des Programms <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> vor. Wir haben<br />
diese Schüler<strong>klub</strong>s ausgewählt, weil jeder von ihnen in<br />
einem Aspekt ganz besonders ist:<br />
So ist, um drei Klubs herauszugreifen, der Klub RelaKs<br />
besonders erfolgreich in der Öffentlichkeitsarbeit <strong>und</strong><br />
<strong>im</strong> F<strong>und</strong>raising, No Name hingegen engagiert sich in<br />
außergewöhnlicher Weise für benachteiligte <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong><br />
Jugendliche, <strong>und</strong> der Schüler<strong>klub</strong> HALB ist herausragend<br />
durch seine starke Präsenz <strong>im</strong> Stadtteil.<br />
RelaKs in Ústi nad Labem – CZ<br />
„Erholt euch aktiv <strong>und</strong> alles wird besser“<br />
In der internationalen Kooperation von <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> realisierten<br />
die Jugendlichen des Klubs RelaKs drei Projekte: Bridge,<br />
Křížem krážem (Zick Zack) <strong>und</strong> Aktivně relaksuj vše<br />
půjde (Erholt euch aktiv <strong>und</strong> alles wird besser). Im letztgenannten<br />
Projekt lernten die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />
durch interaktive Spiele, individuelle Unterschiede zu<br />
tolerieren <strong>und</strong> sich besser zu verstehen.<br />
11
KOS in Neratovice – CZ<br />
Bunt <strong>und</strong> anspruchsvoll<br />
Der Klub KOS (Klub Odložených Studentů) am František<br />
Palacký Gymnasium in Neratovice wurde 2005 gegründet<br />
<strong>und</strong> ist ebenfalls Mitglied des Dachverbands Klub <strong>net</strong> o.s.<br />
Träger des Schüler<strong>klub</strong>s ist die Nichtregierungsorganisation<br />
„Fre<strong>und</strong>e des František Palacký-Gymnasiums“.<br />
KOS ist jeden Nachmittag geöff<strong>net</strong> <strong>und</strong> wird von den Schülerinnen<br />
<strong>und</strong> Schülern zum gemeinsamen Lernen sowie für<br />
erholsame Freizeitaktivitäten <strong>und</strong> kreative Unternehmugen<br />
genutzt. Dies wird durch seine gute räumliche Ausstattung<br />
ermöglicht: Es gibt ein Studierz<strong>im</strong>mer mit PCs, eine Bibliothek,<br />
einen Probenraum für die Theatergruppe, einen<br />
Spielraum <strong>und</strong> einen gemütlichen Tearoom.<br />
KOS zeich<strong>net</strong> sich vor allem durch eine gute Arbeitsorganisation<br />
<strong>und</strong> kontinuierliches Zusammenwirken mit außerschulischen<br />
Partnern aus. Die regelmäßige Arbeit wird<br />
durch eine stabile Gruppe von Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern<br />
getragen. Sie bilden einen Klubrat, der sich einmal in der<br />
Woche trifft, um demokratisch über alles Anstehende zu<br />
entscheiden. Hier sind spezifische Funktionen auszufüllen<br />
wie z. B. Pressesprecherin, Netzverwalter, F<strong>und</strong>raiser.<br />
Die Schüler akquirieren Mittel aus dem Haushalt der Stadt<br />
<strong>und</strong> aus lokalen Unternehmen.<br />
Gegenwärtig ist KOS Partner bei den Stadtevents <strong>und</strong><br />
bereitet gemeinsam mit lokalen Unternehmen das Projekt<br />
„Naturwissenschaftliche Lehrpfade in Neratovice“ vor.<br />
Unterstützung erhält KOS vor allem von Absolventen des<br />
Gymnasiums sowie von Lehrern <strong>und</strong> Eltern.<br />
Die Angebote des Klubs sind bunt <strong>und</strong> anspruchsvoll:<br />
Neben der niedrigschwelligen Möglichkeit eines offenen<br />
Treffpunkts gibt es regelmäßig angeleitete Angebote wie<br />
literarische Abende <strong>und</strong> Vorträge mit Debatten, Sportwettkämpfe,<br />
Spielmarathons, Filmvorführungen <strong>und</strong> Kreativ-<br />
Kurse. Herausragende Events entwickeln sich aus den<br />
Theaterkreisen: Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler schreiben<br />
ihre Schauspiele selbst <strong>und</strong> stellen die Aufführungen<br />
zusammen, die beliebten „Kulturgulaschs“.<br />
12<br />
Der Klub ist auch Mitveranstalter des stadtweiten Events<br />
HiNeK (Geschichte der Neratovice Region), einem Spiel für<br />
<strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> Familien mit <strong>Kinder</strong>n.<br />
Die Schüler des Klubs KOS haben sich erfolgreich an vier<br />
internationalen Projekten beteiligt <strong>und</strong> sammelten dabei<br />
reiche Erfahrungen be<strong>im</strong> Organisieren der Zusammenarbeit.<br />
Zwei Projekte wurden mit dem polnischen Partnerclub Ateny<br />
realisiert: „Polnische Städte in tschechischen Augen“ <strong>und</strong><br />
„Tschechische Städte in polnischen Augen“. „Tradition <strong>und</strong><br />
Kultur“ war das Hauptthema eines Projekts mit dem polnischen<br />
Partner<strong>klub</strong> Ingenium. „Auf den Spuren von Emil Zátopek“<br />
waren die KOSler mit dem deutschen Partner<strong>klub</strong> HALB aus<br />
Würzburg.<br />
„Der Klub KOS ist für mich ein unvergesslicher Teil<br />
meines Lebens. Ich war schon bei seiner Gründung dabei<br />
<strong>und</strong> seit dieser Zeit wachse ich mit ihm! Der Klub war<br />
mein Prinz, der mich küsste – <strong>und</strong> ich begann, mich bei<br />
verschiedenen Aktivitäten zu engagieren.<br />
Ich habe dadurch so viele interessante Leute in der<br />
Tschechischen Republik <strong>und</strong> <strong>im</strong> Ausland kennen gelernt.<br />
Ich kann mir nicht vorstellen, wie mein Leben ohne den<br />
Klub aussehen würde… Vielleicht hätte ich auch nicht<br />
mein Talent für die Arbeit mit Menschen entdeckt.“<br />
Julie, Mitglied <strong>im</strong> KOS-Klubrat CZ
Von ernsten Themen bis zu Kunst <strong>und</strong> Kultur<br />
Der Klub Spirála wurde <strong>im</strong> November 2003 am Gymnasium in<br />
Moravské Budějovice <strong>im</strong> Rahmen des Programms <strong>klub</strong>-<strong>net</strong><br />
aus der Taufe gehoben. Gegenwärtig beteiligt er sich am<br />
Netz der Schüler<strong>klub</strong>s an Mittelschulen, das vom Dachverband<br />
der Schüler<strong>klub</strong>s in Tschechien moderiert wird.<br />
Fünfzehn aktive Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler <strong>und</strong> ein Klubleiter<br />
tragen die Arbeit. Über das Programm <strong>und</strong> die regelmäßigen<br />
Angebote des Klubs wird <strong>im</strong> Klubrat entschieden,<br />
der von einem Koordinator moderiert wird. Einzelne<br />
Schüler-Teams kümmern sich um spezielle Angebote <strong>und</strong><br />
organisieren Events. Darüber hinaus treffen sich Teilnehmerinnen<br />
<strong>und</strong> Teilnehmer eines Peer Trainer-Programms<br />
zur Drogenprävention regelmäßig <strong>im</strong> Klub.<br />
Der Klub Spirála ist vor allem für seinen Tearoom bekannt,<br />
in dem die Jugendlichen in ruhiger Umgebung zusammen<br />
sitzen, Musik hören <strong>und</strong> Tee bei Kerzenschein genießen.<br />
Hier gibt es jeden Freitagabend ein Programm mit Vorträgen<br />
zu unteschiedlichen Themen: UFOs <strong>und</strong> Astronomie, die<br />
Olympiade, AIDS <strong>und</strong> natürlich Sprachen <strong>und</strong> fremde Länder.<br />
Auf Kunst- <strong>und</strong> Bastelabenden kann man verschiedene<br />
künstlerische Gestaltungstechniken erlernen.<br />
Außerdem gibt es Abende mit Tanz- <strong>und</strong> Theateraufführungen.<br />
Zu den regelmäßigen Aktivitäten gehören die<br />
gemeinsamen Wochenenden mit Programmen zur Selbsterfahrung,<br />
Gruppenwanderungen oder Skifahrten.<br />
„Das Programm <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> hat mich mit seiner Einzigartigkeit<br />
angesprochen. Die Schüler entscheiden selbst,<br />
welche Aktivitäten sie verwirklichen <strong>und</strong> wie die Finanzen<br />
verwenden sollen. Die pädagogische Leitung leitete<br />
richtig an <strong>und</strong> wies auf unrealistische Ideen hin. Diese<br />
Arbeitsweise eröff<strong>net</strong> selbstverständlich viele Möglichkeiten<br />
<strong>und</strong> stärkt unsere Eigenverantwortlichkeit.“<br />
Radek, Mitglied von Spirála CZ<br />
„Vorher hat hier eine gewisse Identifikation der Schüler<br />
mit der Schule gefehlt, durch den Klub ist die<br />
Situation jetzt viel besser.“<br />
Vlaďka Krotká, Deutschlehrerin, Spirála CZ<br />
Besondere Ereignisse waren das Filmfestival „Eine Welt“<br />
<strong>und</strong> der 24-stündige Wettkampf <strong>im</strong> Fußball. Zum Klub gehört<br />
ein Verkehrsspielplatz mit Autos, Fahrrädern, Petanque <strong>und</strong><br />
Seilen, der auch rege von Jugendlichen <strong>und</strong> Familien mit<br />
<strong>Kinder</strong>n aus der Nachbarschaft genutzt wird.<br />
Darüber hinaus kooperiert der Klub zu best<strong>im</strong>mten Anlässen<br />
mit anderen Organisationen der Stadt, wie z. B. be<strong>im</strong> „<strong>Kinder</strong>tag<br />
für Tibet“, an dem an drei Tagen über 500 ältere <strong>und</strong><br />
jüngere Besucherinnen <strong>und</strong> Besucher an Abenteuerspielen,<br />
Ausstellungen, Wettbewerben <strong>und</strong> Konzerten teilnahmen.<br />
Spirála in Moravské Budějovice – CZ<br />
Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler des Klubs meisterten <strong>im</strong><br />
Rahmen von <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> fünf internationale Vorhaben:<br />
Mit polnischen <strong>und</strong> deutschen Jugendlichen realisierten<br />
sie die Projekte „Zeitschrift“, „Der Würfel“, „Aqua life<br />
free“, „Kalender 2006“ sowie „Die Erde <strong>und</strong> ihre Früchte“.<br />
Im letzten Projekt trafen sich etwa 30 Mitglieder von<br />
Spirála sowie eines deutschen <strong>und</strong> eines polnischen<br />
Klubs. Die Jugendlichen kletterten an Hochseilen,<br />
bestiegen Berge <strong>und</strong> erk<strong>und</strong>eten Höhlen.<br />
13
WK IX in Hoyerswerda – DE<br />
Ideen entwickeln <strong>und</strong> Verantwortung übernehmen<br />
Mit ca. 40.000 Einwohnern gehört Hoyerswerda zu den<br />
größten Städten <strong>im</strong> Freistaat Sachsen. Hier hat sich <strong>im</strong><br />
Wohngebiet „Wohnkomplex IX“ der gleichnamige Schüler-<br />
<strong>und</strong> Jugend<strong>klub</strong> WK IX bereits 1995 gegründet. Zunächst<br />
bot der Klub, angegliedert an eine Mittelschule, vor allem<br />
Freizeitbetreuung am Nachmittag an. Nach der Umwandlung<br />
der Schule in ein berufliches Schulzentrum mit beruflicher<br />
Förderschule hat der Klub sein Profil <strong>und</strong> seine Aktivitäten<br />
seit 2007 umgestellt. Seit 2000 befindet er sich in freier<br />
Trägerschaft der Regionalen Arbeitsstelle für Bildung,<br />
Demokratie <strong>und</strong> Lebensperspektiven (RAA).<br />
WK IX ist täglich von 8.30 bis 18.30 Uhr geöff<strong>net</strong>. Die<br />
Jugendlichen können hier spielen (z. B. Billard <strong>und</strong> Tischtennis),<br />
basteln, Hilfe für ihre Hausaufgaben erhalten, sich<br />
unterhalten <strong>und</strong> Musik hören. Alle finden bei den beiden<br />
Sozialarbeiterinnen ein offenes Ohr für Fragen <strong>und</strong> Probleme.<br />
Etwa 30 Jugendliche sind täglich <strong>im</strong> Klub. Die Klubtätigkeit<br />
ist schulartübergreifend <strong>und</strong> projektbezogen. WK IX wirkt<br />
mit <strong>Kinder</strong>tagesstätten, Schulen <strong>und</strong> Horten, aber auch mit<br />
außerschulischen Institutionen wie freien Jugendeinrichtungen<br />
<strong>und</strong> kommunalen Trägern zusammen. Beispiele aus<br />
einer breiten Palette von Projekten sind Veranstaltungen zur<br />
Teambildung/Teamzusammenarbeit, zu ges<strong>und</strong>er Ernährung<br />
<strong>und</strong> zur Suchtprävention. Des weiteren finden Lesungen,<br />
Filmvorführungen <strong>und</strong> Gedenkstättenfahrten statt.<br />
Besonderer Beliebtheit erfreuen sich die regelmäßigen<br />
Film-Tanz-Abende sowie die Auftritte der Tanzgruppe.<br />
Die Räumlichkeiten des Klubs werden für regelmäßige<br />
Veranstaltungen wie Feiern, Elternabende, schulbezogene<br />
Seminare, Arbeitsgemeinschaften <strong>und</strong> Schulungen genutzt.<br />
Auch während der Ferien ist der Klub geöff<strong>net</strong>. Nach dem<br />
Motto „Ferien-Äktschen kann man überall veranstalten“<br />
bietet der Klub gemeinsam mit anderen Jugendeinrichtungen<br />
allen <strong>Kinder</strong>n <strong>und</strong> Jugendlichen, die während der<br />
Ferien dahe<strong>im</strong> geblieben sind, ein offenes Programm an.<br />
Jugendzentrum JUZ in Jonsdorf – DE<br />
14<br />
Bindeglied zwischen Schule <strong>und</strong> Gemeinde<br />
Der Schüler<strong>klub</strong> Jugendzentrum (JUZ) Jonsdorf in Sachsen<br />
gehört zur Schkola Jonsdorf, einer freien Mittelschule.<br />
Sie ist Teil des grenzüberschreitenden Schulverb<strong>und</strong>s<br />
„Schkola“ <strong>im</strong> Dreiländereck Deutschland, Tschechien <strong>und</strong><br />
Polen. Dem Verb<strong>und</strong> gehören mittlerweile neun Schulen<br />
an: jeweils vier in Deutschland <strong>und</strong> in Tschechien sowie<br />
eine Schule in Polen. Die Schkola Jonsdorf wurde 1995<br />
als erste freie Mittelschule in Sachsen gegründet. In der<br />
Schkola lernen die <strong>Kinder</strong> vom ersten Schuljahr an <strong>im</strong><br />
Ein besonderer Schwerpunkt des Klubs ist die Arbeit mit<br />
körperlich <strong>und</strong> geistig behinderten Jugendlichen. Ein Miteinander<br />
von Menschen ohne <strong>und</strong> mit Behinderung gehört<br />
für alle dazu. Für diese Projekte erhält der Schüler<strong>klub</strong> eine<br />
Förderung <strong>im</strong> Rahmen von „Aktion Mensch“.<br />
Die Zukunft des Schüler<strong>klub</strong>s ist auf Gr<strong>und</strong> der sinkenden<br />
Einwohnerzahlen des Wohngebiets <strong>und</strong> der finanziellen<br />
Schwierigkeiten der Stadt Hoyerswerda ungewiss. Gleichzeitig<br />
hat sich der Klub <strong>im</strong> Laufe seines Bestehens einen<br />
Namen gemacht, <strong>und</strong> auch die Stadtverwaltung schätzt ihn<br />
als Ort, an dem die Jugendlichen lernen, in der Gemeinschaft<br />
Ideen zu entwickeln, Verantwortung zu übernehmen <strong>und</strong><br />
zu tragen. „Dieser Klub ist so gewachsen, dass er aus der<br />
Freizeitgestaltung der jungen Leute nicht mehr wegzudenken<br />
ist“, heißt es von offizieller Seite.<br />
Der Schüler<strong>klub</strong> WK IX n<strong>im</strong>mt seit 2002 an <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> teil<br />
– also seit dem Start des Programms – <strong>und</strong> hat, zum Teil<br />
gemeinsam mit den Schüler<strong>klub</strong>s in Wittichenau <strong>und</strong><br />
Würzburg, mehrere internationale Projekte durchgeführt.<br />
Rahmen des Fachs „Nachbarschaft & Sprache“ die jeweilige<br />
Nachbarsprache. Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler treffen<br />
sich regelmäßig zum gemeinsamen Unterricht, zur Projektarbeit<br />
<strong>und</strong> zu gemeinsamen Exkursionen mit Gleichaltrigen<br />
<strong>im</strong> Nachbarland. Seit 1997 gibt es diese Begegnungstage,<br />
die regulär in den St<strong>und</strong>enplan integriert sind.<br />
Während eines dreijährigen Praxisunterrichts arbeiten die<br />
Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler in unterschiedlichen Projekten,
deren Themen sie zumeist selbst entwickelt haben: Sie<br />
lernen Nähen <strong>und</strong> Töpfern, organisieren Spielnachmittage<br />
<strong>im</strong> <strong>Kinder</strong>garten <strong>und</strong> betreiben auch ein Schulradio.<br />
Der Schüler<strong>klub</strong> ging 1998/99 aus dem Praxisunterricht<br />
hervor <strong>und</strong> ist seitdem fester Bestandteil des Ganztagsangebots<br />
der Schkola <strong>im</strong> schulischen Freizeitbereich.<br />
Über die Schule hinaus ist das JUZ Jonsdorf zu einem<br />
Bindeglied zwischen Schule <strong>und</strong> Gemeinde geworden.<br />
Hier finden Projekte – z. B. zur Erforschung der jüdischen<br />
Geschichte der Region – <strong>und</strong> unterschiedliche<br />
Veranstaltungen statt. Vom JUZ Jonsdorf aus wird auch<br />
die Zusammenarbeit mit <strong>Kinder</strong>tagesstätten <strong>und</strong> Altenhe<strong>im</strong>en<br />
koordiniert.<br />
Der Schüler<strong>klub</strong> unterstützt inhaltlich die Schularbeit.<br />
Sowohl der Unterricht – viele Aktivitäten finden parallel<br />
zum Unterricht am Vormittag statt – als auch die<br />
Freizeitgestaltung der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler wird<br />
bereichert. Hier können die Jugendlichen weitgehend<br />
selbstbest<strong>im</strong>mt <strong>und</strong> eigenverantwortlich ihre Freizeit<br />
gemeinsam gestalten <strong>und</strong> verbringen.<br />
Seit 2005/2006 n<strong>im</strong>mt das JUZ Jonsdorf an <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> teil.<br />
Zu seinen von <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> geförderten Projekten gehört das<br />
Multikulturelle Begegnungsstätte<br />
Der 2001 entstandene Schüler<strong>klub</strong> HALB ist der Hauptschule<br />
Würzburg-Zellerau angegliedert <strong>und</strong> steht allen<br />
180 Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern der Schule offen. Der<br />
Klub bietet die Möglichkeit zum Spielen <strong>und</strong> Hausaufgabenmachen,<br />
zum Austausch oder Musikhören. Das Schülercafé<br />
sorgt für Verpflegung, zum Beispiel in den Pausen.<br />
Am regelmäßig stattfindenden internationalen Frühstück<br />
beteiligen sich auch die Eltern. Neben eigenen Aktivitäten<br />
des Klubs, zum Beispiel einer Hip-Hop-Gruppe, finden außerdem<br />
Veranstaltungen für Eltern statt wie das Seminar<br />
„Starke Eltern – starke <strong>Kinder</strong>“ vom <strong>Kinder</strong>schutzb<strong>und</strong>.<br />
Der Stadtteil Würzburg-Zellerau wurde aufgr<strong>und</strong> seiner<br />
prekären Sozial- <strong>und</strong> Infrastruktur von der Stadt Würzburg<br />
2006/2007 in das Programm „Soziale Stadt“ aufgenommen.<br />
Seit 2007 erhält HALB Fördermittel aus diesem Programm.<br />
So haben die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler z. B. gemeinsam<br />
mit ihren Lehrenden Ideen für eine neue Gestaltung des<br />
„Es gab auch Vorurteile gegenüber Jugendlichen aus Polen oder Tschechien.<br />
Aber dann stellten die sich als falsch heraus. Durch <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> haben wir erlebt,<br />
dass wir uns dort wohl fühlten <strong>und</strong> Jugendliche mit genau denselben Interessen,<br />
Hoffnungen <strong>und</strong> Sorgen leben wie hier auch.“<br />
Abbas aus Würzburg DE<br />
Projekt MAFia (Music – Art – Film-Festival), das bereits<br />
dre<strong>im</strong>al in Jonsdorf stattfand. Aufgr<strong>und</strong> des großen<br />
Erfolgs des ersten MAFia-Projekts wurde das Konzept mit<br />
wechselnden Partnern fortgeführt. In Zukunft sollen<br />
auch die Partnerschulen des Schkola-Verb<strong>und</strong>es in das<br />
Projekt einbezogen werden. Dann könnte das Festival<br />
fester Bestandteil der Zusammenarbeit innerhalb der<br />
Schkola-Partnerschaft werden.<br />
HALB in Würzburg – DE<br />
Pausenhofs erarbeitet – der beste Entwurf wurde ausgewählt<br />
<strong>und</strong> realisiert.<br />
Durch die Öffnung des Schüler<strong>klub</strong>s nach außen ist er<br />
mehr <strong>und</strong> mehr zu einer multikulturellen Begegnungsstätte<br />
geworden. Hier treffen sich internationale Tanzgruppen,<br />
Migrantinnen, die Deutsch lernen, <strong>und</strong> Anwohnerinnen<br />
veranstalten einen Frauentreff. Damit hat<br />
sich HALB auch als Treffpunkt <strong>und</strong> Veranstaltungsort in<br />
Zellerau einen Namen gemacht.<br />
HALB n<strong>im</strong>mt seit 2002 am Programm <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> teil <strong>und</strong><br />
hat mehrere internationale Projekte mit tschechischen<br />
<strong>und</strong> polnischen Partner<strong>klub</strong>s realisiert. Aber auch zu<br />
anderen deutschen Schüler<strong>klub</strong>s, insbesondere zu denen<br />
in Hoyerswerda <strong>und</strong> Wittichenau, hat sich über die Jahre<br />
ein intensiver Kontakt entwickelt.<br />
15
INGENIUM in Kartuzy – PL<br />
Eine kluge Idee<br />
2003 am 1. Allgemeinbildenden Lyzeum „H. Derdowski“<br />
in Kartuzy gegründet, haben sich die Schülerinnen<br />
<strong>und</strong> Schüler bei der Namensgebung ihres Klubs an dem<br />
lateinischen Begriff „ingenium“ – also sinngemäß „kluge<br />
Idee, kreativer Geist, Genie, Talent“ – orientiert.<br />
INGENIUM möchte<br />
• die Qualität des Schulalltags verbessern<br />
16<br />
• bessere Bedingungen für die Verwirklichung der<br />
Schülerinteressen schaffen<br />
• die Zusammenarbeit zwischen Schule <strong>und</strong><br />
örtlicher Gemeinschaft verbessern<br />
• <strong>und</strong> somit die Beteiligten auf das Miteinander <strong>im</strong><br />
gemeinsamen Europa vorbereiten.<br />
Die Stärken des Klubs sind seine Aufgeschlossenheit gegenüber<br />
der örtlichen Gemeinschaft, gute internationale<br />
Kooperationen, Eigeninitiative bei der Mitgestaltung des<br />
schulischen Kulturlebens, Kreativität <strong>und</strong> Selbstständigkeit<br />
der Klubmitglieder, ständiger Kontakt zu lokalen<br />
Medien sowie Evaluation <strong>und</strong> Schulungen.<br />
INGENIUM ist in drei Bereichen aktiv:<br />
In der Schule machen Veranstaltungen das Schulleben<br />
lebendiger. Hierzu zählen z. B. der Nikolaustag, der<br />
Europatag <strong>und</strong> ein zigarettenfreier Tag. Es gibt das<br />
Schülerkabarettfestival „Kabareton”, einen Maskenball<br />
sowie Begegnungen mit interessanten Persönlichkeiten<br />
(Schauspieler/innen, Sportler/innen), aber auch Schulungen.<br />
Im lokalen Umfeld besteht eine enge Zusammenarbeit<br />
mit dem Landratsamt Kartuzy, z. B. be<strong>im</strong> Projekt<br />
Bractwo Flanelowej Koszuli in Klodzko– PL<br />
BFK (Bractwo Flanelowej Koszuli – die Bruderschaft des<br />
Flanellhemds) aus Klodzko ist einer der ersten Schüler<strong>klub</strong>s,<br />
die am Programm <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> teilgenommen haben.<br />
Den Klub gab es schon acht Jahre lang, als er dem<br />
Programm beitrat. BFK besteht aus ca. 30 Schülerinnen<br />
<strong>und</strong> Schülern <strong>im</strong> Alter von 10 bis 19 Jahren. Sie treffen<br />
sich regelmäßig <strong>und</strong> organisieren Veranstaltungen für<br />
Gleichaltrige, die nicht nur aus ihrer Schule, sondern aus<br />
der ganzen Region Niederschlesien kommen. Thematisch<br />
konzentriert sich der Klub auf Ökologie, Tourismus,<br />
Scouting, Selbsthilfe <strong>und</strong> Wohltätigkeit.<br />
„Kaschubische Tradition – mit den Augen der Jugendlichen<br />
betrachtet” sowie bei karitativen Aktivitäten,<br />
insbesondere <strong>im</strong> <strong>Kinder</strong>he<strong>im</strong> <strong>und</strong> <strong>im</strong> Schul- <strong>und</strong> Erziehungszentrum<br />
Kartuzy.<br />
International sind es die Projekttreffen mit anderen<br />
Schüler<strong>klub</strong>s, insbesondere mit den Klubs aus Tschechien,<br />
Deutschland <strong>und</strong> der Türkei sowie internationale Seminare<br />
<strong>im</strong> Rahmen des Programms <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>.<br />
Besonders stolz sind die Klubmitglieder auf ihre Teilnahme<br />
an der polenweiten Aktion „Ehren-Paket”. Deren Ziel<br />
ist es, Spender zu akquirieren <strong>und</strong> anschließend Weihnachtspakete<br />
für sozial benachteiligte Familien aus der<br />
Region zusammenzustellen. Hier haben sich mit großer<br />
Bereitschaft alle Mitglieder von INGENIUM <strong>und</strong> weitere<br />
Schüler des 1. Allgemeinbildenden Lyzeums eingesetzt.<br />
Der Klub beabsichtigt, sein Wirken auszudehnen. Dabei<br />
geht es um den Ausbau der innerschulischen Vorhaben<br />
<strong>und</strong> das Knüpfen neuer internationaler Kontakte.<br />
Geöff<strong>net</strong> für alle<br />
Der Klub verfügt über eine moderne Ausstattung, <strong>und</strong><br />
die Ergebnisse seiner Arbeit können sich sehen lassen:<br />
regelmäßige große Events wie Rajd Spadajacego Liscia<br />
(die Sternfahrt des fallenden Blatts) <strong>und</strong> die Ausgabe<br />
der professionellen Vierteljahresschrift „NETik“, in der<br />
die Schüler das Geschehen an der Schule <strong>und</strong> <strong>im</strong> Umkreis<br />
beschreiben. Der Entwurf des Magazins, die Beiträge <strong>und</strong><br />
das Layout stammen von den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern<br />
selbst, die so ihre journalistischen Fähigkeiten verbessern.
Regelmäßige monatliche Reisen ins Gebirge tragen dazu<br />
bei, dass die Teilnehmenden <strong>im</strong>mer selbstständiger werden<br />
<strong>und</strong> Neues lernen wie die Gr<strong>und</strong>lagen des Bergsteigens.<br />
Getreu dem Leitsatz von BFK „Geöff<strong>net</strong> für alle“ kann<br />
jeder Schüler <strong>und</strong> jede Schülerin als Beisitzer am Treffen<br />
der Klubmitglieder teilnehmen. Diese Regel hilft, neue<br />
<strong>klub</strong>-<strong>net</strong>ler zu finden <strong>und</strong> erweitert den Wirkungskreis<br />
des Klubs.<br />
BFK hat vor, die internationalen Partnerschaften weiter<br />
zu entwickeln <strong>und</strong> die Zusammenarbeit mit den anderen<br />
polnischen Klubs zu pflegen.<br />
Echte Fre<strong>und</strong>e mit Vorbildfunktion<br />
Konnten sich die Gründungsmitglieder von No Name<br />
zunächst auch nicht für einen Klubnamen entscheiden,<br />
so waren sie sich um so sicherer in ihrer Zielsetzung,<br />
dem ehrenamtlichen Einsatz der Jugendlichen für ihre<br />
Mitmenschen, besonders für <strong>Kinder</strong> aus benachteiligten<br />
Familien. Die Klubmitglieder organisieren Hortangebote,<br />
Lernfördermaßnahmen <strong>und</strong> Ausflüge <strong>und</strong> entwickeln<br />
darüber hinaus vielfältige Aktivitäten des freiwilligen<br />
Engagements. Einen wichtigen Beitrag leistet die<br />
Rettungsmannschaft mit Erste-Hilfen-Kursen für <strong>Kinder</strong><br />
<strong>und</strong> Jugendliche. Ganz wesentlich ist – wie bei den anderen<br />
Klubs auch – das praktische Erk<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Kennenlernen<br />
der Nachbarländer.<br />
Im Juni 2009 n<strong>im</strong>mt der Klub an einer Reise teil, die Partner<br />
aus Ostrava organisieren. Die Integrationsreise dient<br />
in erster Linie dem Kennenlernen der Tschechischen<br />
Republik. Auf dem Programm stehen auch Bergwanderungen,<br />
Rafting, Paintball <strong>und</strong> Klettern. Die Jugendlichen<br />
werden die jeweils anderen Traditionen <strong>und</strong> Kulturen des<br />
Nachbarlandes kennen lernen, durch gemeinsame Spiele<br />
neue Fre<strong>und</strong>schaften knüpfen <strong>und</strong> die bereits bestehenden<br />
Kontakte vertiefen.<br />
Die Erfolge der Klubarbeit kann man an den besseren<br />
Lernergebnissen sowie am veränderten Verhalten der<br />
<strong>Kinder</strong> messen, die die Unterstützungsangebote wahrnehmen.<br />
Zugleich erfüllen die Klubmitglieder eine<br />
Vorbildfunktion. Dem Klub ist es außerdem gelungen,<br />
zahlreiche Kontakte mit Schulen in Polen <strong>und</strong> <strong>im</strong> europäischen<br />
Ausland zu knüpfen.<br />
No Name Lubin – PL<br />
Die Stärke von No Name liegt in seinen Mitgliedern: Sie<br />
halten fest zusammen <strong>und</strong> sind echte Fre<strong>und</strong>e. Dadurch<br />
sind sie in der Lage, gemeinsam die abgesteckten Ziele zu<br />
erreichen <strong>und</strong> sich <strong>im</strong>mer neue, größere zu setzen.<br />
Klub No Name be<strong>im</strong> Suvival Camp 2005<br />
17
Internationale Projekte<br />
Im Laufe der sechs Programmjahre von <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> haben<br />
Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler aus den drei beteiligten<br />
Ländern insgesamt 68 internationale Projekte realisiert.<br />
Die ersten Planungsschritte wurden zum größten Teil bei<br />
einem internationalen <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Seminar unternommen,<br />
ab 2006 mit der Unterstützung des Projektlogbuchs,<br />
einem von <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> entwickelten Projektmanagement-<br />
Tool für die Jugendlichen. Wieder zu Hause angekommen,<br />
bestand die große Herausforderung darin, die Projektidee<br />
in Eigenregie weiter zu gestalten <strong>und</strong> schließlich<br />
Wirklichkeit werden zu lassen – in den meisten Fällen<br />
mit großem Erfolg, wie die Produkte <strong>und</strong> Erzählungen der<br />
Projektgruppen zeigen.<br />
Inhaltlich weisen die internationalen Projekte eine breite<br />
Themenvielfalt auf, die wir Ihnen <strong>im</strong> Beitrag „Internationale<br />
Projekte <strong>im</strong> Überblick“ aufgefächert haben.<br />
Allen Projekten gemein ist die Aussage zwei Drittel aller<br />
Teilnehmenden, viel Neues über die anderen Länder<br />
gelernt zu haben. Alle Klubs haben an mindestens einem,<br />
die größte Zahl an zwei, teilweise sogar an fünf internationalen<br />
Projekten mitgewirkt. 88 Prozent der befragten<br />
Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler sind hoch motiviert für eine<br />
weitere internationale Zusammenarbeit. 2<br />
18<br />
...stiften interkulturelle Lernerlebnisse<br />
„Fight of Nature“ (CZ/PL)<br />
„From Water to City“ (DE/PL)<br />
2 Vergl. Weeber + Partner: Abschlussevaluation des Programms, S. 41<br />
„Der Mensch in der Stadt“ (CZ/PL)<br />
Im Folgenden stellen wir Ihnen drei Projekte vor, die<br />
gleichzeitig Schwerpunkte in der Projektvielfalt<br />
repräsentieren:<br />
In „Three rivers – Three countries“ beschäftigten sich die<br />
Jugendlichen mit Umweltschutz <strong>und</strong> lokaler Geschichte,<br />
die Expedition „Wilder Osten“ erlaubte, kulturelle<br />
Forschungsfragen mit Naturerlebnissen zu verbinden,<br />
<strong>und</strong> „MAFia“ ist das Codewort für ein internationales<br />
Kulturfestival der Schüler<strong>klub</strong>s, das drei Mal in Folge<br />
stattgef<strong>und</strong>en hat.<br />
„Der Mensch in der Natur“ (CZ/PL)
Drei Schüler<strong>klub</strong>s, der polnische Klub Junior Balt, der<br />
tschechische Klub Párátko <strong>und</strong> der deutsche Klub der<br />
Mittelschule Claußnitz, untersuchten <strong>im</strong> Juni 2006 unter<br />
dem Motto „Three rivers – Three countries“ die Flüsse,<br />
die durch ihre Ortschaften fließen. Mit dem Projekt sollte<br />
die Öffentlichkeit auf die Umweltverschmutzung sowie<br />
auf den für die Flüsse notwendigen Umweltschutz hingewiesen<br />
<strong>und</strong> angeregt werden, sich an der Reinigung von<br />
Gewässern zu beteiligen. Weitere Ziele waren, Menschen<br />
aus den Nachbarländern kennen zu lernen <strong>und</strong> bei den<br />
Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern Interesse für andere Kulturen<br />
zu wecken. Die Ergebnisse haben die Jugendlichen in<br />
Form eines Prospekts mit zahlreichen Fotos dargestellt.<br />
Drei Akteure beantworteten Fragen zu ihrem Projekt:<br />
Petr Zajíček, ehemaliges Mitglied des Klubs Páratko (CZ),<br />
Mariola Chodzińska, Mitglied <strong>im</strong> Schüler<strong>klub</strong> Junior Bałt<br />
(PL) <strong>und</strong> Christiane Rudelt, Betreuerin des Schüler<strong>klub</strong>s<br />
der Mittelschule Claußnitz (DE).<br />
Wie habt ihr euch gef<strong>und</strong>en?<br />
Petr Zajíček: Wir haben uns be<strong>im</strong> internationalen <strong>klub</strong><strong>net</strong>-Seminar<br />
<strong>im</strong> November 2005 in Krzyżowa getroffen.<br />
Christiane Rudelt: Das war Liebe auf den ersten Blick.<br />
Zuerst kamen die Tschechen <strong>und</strong> hatten auf Anhieb<br />
Interesse an unserem Thema, dann kamen die Polen.<br />
Wie seid ihr auf die Projektidee gekommen?<br />
Christiane Rudelt: Die Projektidee kam von uns.<br />
Umweltschutz ist einer unserer Schwerpunkte <strong>im</strong> Schüler<strong>klub</strong>,<br />
insbesondere Wasser. Wir hatten uns schon das<br />
ganze Jahr über damit beschäftigt <strong>und</strong> auch außerschulische<br />
Partner, die <strong>im</strong> Bereich Umweltschutz tätig sind,<br />
zu uns geholt <strong>und</strong> mit ihnen gemeinsam Wasserproben<br />
entnommen <strong>und</strong> analysiert sowie Lebensformen <strong>im</strong> <strong>und</strong><br />
am Fluss erk<strong>und</strong>et. Die Tschechen hatten ebenfalls schon<br />
zu diesem Thema gearbeitet...<br />
Petr Zajíček: Der deutsche Klub hat uns seine Fotografien<br />
vom Fluss gezeigt. Auch für unsere Stadt Litovel ist der<br />
Fluss prägend <strong>und</strong> mit vielen Traditionen verb<strong>und</strong>en.<br />
Warum habt ihr euch für diese Partner entschieden?<br />
Mariola Chodzińska: Wir wollten Partner finden, die<br />
ebenfalls an einer anspruchsvollen Initiative mit Partner<strong>klub</strong>s<br />
aus dem Ausland interessiert sind <strong>und</strong> außerdem<br />
Lust haben, Polen zu besuchen. Im Übrigen ist Umweltschutz<br />
eines unserer Interessensgebiete.<br />
Petr Zajíček: Wir führen ähnliche Aktivitäten durch wie<br />
der Klub in Claußnitz.<br />
Wie <strong>und</strong> wie oft habt ihr euch zur Vorbereitung<br />
ausgetauscht?<br />
Petr Zajíček: Wir haben Kontakt per E-Mail aufgenommen.<br />
Die Kommunikation war besonders am Anfang schwierig.<br />
internationales Projekt<br />
Three rivers – three countries<br />
Wasser als verbindendes Element<br />
Christiane Rudelt: Am Anfang haben meine Schüler<br />
auch ganz viele E-Mails verschickt. Und das, obwohl es<br />
ihnen sehr schwer gefallen ist, auf Englisch zu schreiben.<br />
Mariola Chodzińska: Wir haben versucht, uns an die<br />
Vereinbarung zu halten, einmal in der Woche zu kommunizieren.<br />
In der Praxis hat sich aber gezeigt, dass es<br />
häufigerer Kontakte bedarf.<br />
Wer war für das Projekt verantwortlich?<br />
Mariola Chodzińska: In unserem Klub waren für das<br />
Projekt vor allem die Schüler zuständig, die am Seminar<br />
in Krzyżowa teilgenommen hatten<br />
Petr Zajíček: Das Projekt wurde von dem achtköpfigen<br />
Schüler-Team koordiniert, das sich für Umweltschutz<br />
interessiert. Ein Projektteilnehmer hat die Präsentation<br />
unseres Flusses Morava vorbereitet, ein zweiter hat eine<br />
Übersetzung der Präsentation erarbeitet <strong>und</strong> andere<br />
haben sich z. B. Integrationsaktivitäten oder Spiele ausgedacht.<br />
Für die Aufsicht waren Erwachsene zuständig.<br />
Christiane Rudelt: Ich würde sagen, von unserer Seite<br />
aus habe vor allem ich mich um das Projekt gekümmert.<br />
Auf der Ebene der Jugendlichen war es ein Problem, dass<br />
meine Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler zwei bis drei Jahre jünger<br />
sind als die tschechischen <strong>und</strong> polnischen Jugendlichen.<br />
Und unsere Partner<strong>klub</strong>s sind an Gymnasien. Das bedeutete,<br />
dass unseren Jugendlichen von der Mittelschule manchmal<br />
das Selbstvertrauen fehlte.<br />
Was war die wichtigste Erfahrung für dich?<br />
Petr Zajíček: Ich fand das internationale Treffen in<br />
Krzyżowa, wo das Projekt geboren wurde, sehr lehrreich.<br />
Ich habe gesehen, wie man sich viele verschiedene <strong>und</strong><br />
bunte Aktivitäten ausdenken <strong>und</strong> sie mit Lust <strong>und</strong><br />
Begeisterung erfolgreich realisieren kann.<br />
Mariola Chodzińska: Die ausländischen Teilnehmer<br />
haben zu Hause bei den <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Mitgliedern aus Bałtów<br />
übernachtet. Also mussten viele von ihnen zum ersten<br />
Mal ihre Sprachkenntnisse auf den Prüfstand stellen.<br />
Deswegen hat dieses Projekt sicherlich zur Entwicklung<br />
der Sprachkompetenz beigetragen.<br />
19
Viele waren überrascht, dass sich die Teilnehmerinnen<br />
<strong>und</strong> Teilnehmer aus den anderen Ländern in Wirklichkeit<br />
von uns in keiner Weise unterscheiden; für viele von uns<br />
war dies der erste Kontakt mit einem Ausländer.<br />
Christiane Rudelt: Ich habe gelernt, dass ich mich<br />
manchmal mehr zurück nehmen muss. Aber ich hatte<br />
auch <strong>im</strong>mer Angst, dass die Schüler das nicht allein<br />
schaffen. Aber: Man muss loslassen können <strong>und</strong> den<br />
Schülern sagen: Das ist Euer Ding. Versucht, die Verantwortung<br />
zu übernehmen.<br />
Was waren die Highlights des Projekts?<br />
Was lief nicht so gut?<br />
Christiane Rudelt: Das Highlight war das eigentliche<br />
Treffen. Für die Schüler war es eine wichtige Erfahrung<br />
zu sehen, wie Jugendliche in anderen Ländern leben.<br />
Sie haben gemerkt, wie verwöhnt sie eigentlich sind.<br />
In Polen waren die Jugendlichen in den Familien untergebracht,<br />
haben dort gegessen, das Wochenende verbracht<br />
<strong>und</strong> gesehen, dass unser Lebensstandard in Deutschland<br />
deutlich höher ist. Was sie geschätzt haben, war die<br />
Gastfre<strong>und</strong>schaft <strong>und</strong> das gesellige Miteinander. Und<br />
die Gastgeber sind ganz früh aufgestanden <strong>und</strong> haben<br />
uns zum Zug gebracht. Schön war auch, dass trotz aller<br />
Sprachschwierigkeiten <strong>und</strong> trotz des Altersunterschieds<br />
die Verständigung bei den Treffen gut geklappt hat. Das<br />
hat unsere Jugendlichen in ihrem Selbstbewusstsein<br />
sehr gestärkt.<br />
Wie habt ihr mit einander gesprochen?<br />
In welcher Sprache?<br />
Petr Zajíček: Wir haben viel in Englisch kommuniziert,<br />
in der Vorbereitungsphase per E-Mail <strong>und</strong> dann auch<br />
während des Projekts.<br />
internationales Projekt<br />
Wilder Osten<br />
Die bergige Region zwischen der Slowakei, Polen <strong>und</strong><br />
der Ukraine zu Fuß zu erk<strong>und</strong>en <strong>und</strong> dabei das Leben<br />
der Menschen mit ihren unterschiedlichen Kulturen <strong>und</strong><br />
Traditionen, alltäglichen Sorgen <strong>und</strong> Freuden zu erk<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> zu dokumentieren – dies war das ambitionierte<br />
Projektziel der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler der tschechischen<br />
Schüler<strong>klub</strong>s VOKO <strong>und</strong> Hydrant sowie aus dem polnischen<br />
Klub Bractwo Flanelowej Koszuli (BFK).<br />
Im August 2008 unternahmen sie gemeinsam eine achttägige<br />
„wilde“ Expedition in das polnisch-ukrainischslowakische<br />
Grenzgebiet Bieszczady. Erschwerend hatte<br />
sich die Gruppe vorgenommen, auf moderne technische<br />
Errungenschaften wie Inter<strong>net</strong> <strong>und</strong> Handy zu verzichten<br />
<strong>und</strong> ganz naturnah zu leben.<br />
20<br />
Christiane Rudelt: Unsere Arbeitssprache war Deutsch,<br />
<strong>und</strong> das lag vor allem an mir, weil ich kaum Englisch kann.<br />
Mariola Chodzińska: Wir haben vor allem auf Deutsch<br />
kommuniziert, da die meisten Klubmitglieder sowohl aus<br />
Polen als auch aus Tschechien sich eben in dieser Sprache<br />
verständigen konnten.<br />
Seid Ihr noch in Kontakt mit den anderen Klubs?<br />
Könnt Ihr Euch eine weitere Zusammenarbeit vorstellen?<br />
Petr Zajíček: Unsere Zusammenarbeit setzte sich weiter<br />
fort! Wir haben <strong>im</strong> darauf folgenden Jahr mit den gleichen<br />
zwei Partner<strong>klub</strong>s das Projekt „Three rivers – Three countries<br />
II“ realisiert. Die Fortsetzung wurde den ältesten<br />
Menschen <strong>und</strong> den Denkmälern in den Herkunftsorten der<br />
Teilnehmenden gewidmet. Wir machten Fotos der ältesten<br />
Gebäude <strong>und</strong> Interviews mit den ältesten Bürgern.<br />
Mariola Chodzińska: Wir haben bereits während des<br />
Treffens in Polen ein Thema für das Folgeprojekt konzipiert<br />
<strong>und</strong> auch realisiert.<br />
Christiane Rudelt: Mit den anderen Klubs sind wir weiterhin<br />
in Kontakt, was allerdings nicht ganz einfach ist.<br />
Viele ältere Schüler haben inzwischen die Schule verlassen,<br />
jüngere sind nachgerückt. Aber, von den älteren Schülern<br />
haben einige noch Kontakt zu Polen. Eine weitere Zusammenarbeit<br />
mit dem tschechischen <strong>und</strong> dem polnischen<br />
Klub können wir uns gut vorstellen, auch wenn wir<br />
noch nicht wissen, wie wir das finanziell auf die Beine<br />
stellen sollen.<br />
eine internationale Expedition mit Grenzerfahrungen<br />
Die Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmer der Expedition<br />
erklommen zunächst die Berge Polonina Carinska, Kremanarose<br />
<strong>und</strong> Farnica in der Slowakischen Republik. Danach<br />
überschritten sie die Grenze ins polnische Bergland,<br />
gelegen <strong>im</strong> Dreiländereck Slowakei-Polen-Ukraine.<br />
Die Schüler sammelten Heilkräuter, bereiteten daraus Tee<br />
<strong>und</strong> stellten sogar ihr eigenes Shampoo her. Sie lebten bei<br />
Kälte <strong>und</strong> Regen in Zelten, wuschen sich <strong>im</strong> Bach <strong>und</strong><br />
sangen gemeinsam polnische <strong>und</strong> tschechische Lieder.<br />
Gleichzeitig kamen sie ihrem Forschungsauftrag nach <strong>und</strong><br />
betrieben kulturelle <strong>und</strong> sozial-anthropologische Terrainforschung<br />
mittels Umfragen. Der polnische Klub BFK<br />
verarbeitete die Erlebnisse in der Zeitschrift „NETik“, die<br />
tschechischen Klubs erstellten eine Wanderausstellung.
Nikola Vitová vom tschechischen Klub VOKO schildert die<br />
Erfahrungen der Expedition:<br />
Wie habt ihr euch gef<strong>und</strong>en?<br />
Wir haben uns auf dem internationalen <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Seminar<br />
in Hejnice gef<strong>und</strong>en.<br />
Wie seid ihr auf die Projektidee gekommen?<br />
Jeder Klub hat etwas zur Projektidee beigetragen:<br />
Die Idee, Bieszczady zu besuchen <strong>und</strong> eine Bergwanderung<br />
zu machen, kam vom polnischen Klub BFK. Wir von VOKO<br />
hatten die Idee mit der Dokumentation <strong>und</strong> der „anthropologischen<br />
Terrainforschung“, Hydrant hat uns mit<br />
Wandersachen geholfen <strong>und</strong> eine Wanderausstellung<br />
vorgeschlagen.<br />
Warum habt ihr euch für diese Partner entschieden?<br />
Weil uns die Idee, die polnische Bergwelt zu besuchen,<br />
sehr gefallen hat. Außerdem waren wir uns alle sympathisch.<br />
Wie <strong>und</strong> wie oft habt ihr zur Vorbereitung<br />
kommuniziert?<br />
Hanka, unsere Betreuerin, hat uns jede Woche angehalten,<br />
E-Mails zu schreiben. Es funktionierte ganz gut.<br />
Wer war für das Projekt verantwortlich?<br />
Formal war ich verantwortlich, aber Hanka hatte die letzte<br />
Kontrolle. Das galt vor allem am Anfang <strong>und</strong> am Ende bei<br />
der Abschlussdokumentation. Sonst waren jeder <strong>und</strong> jede<br />
für etwas verantwortlich. Míša war verantwortlich für die<br />
Interviews, Jarda <strong>und</strong> Monča für das Video, Tomáš für die<br />
Fotografie, Kamil <strong>und</strong> Babka, der H<strong>und</strong>, sorgten für gute<br />
Laune <strong>und</strong> schnelles Gehen, denn Babka hat uns angetrieben.<br />
Wie war das Projekt?<br />
An was erinnerst du dich besonders?<br />
Das Projekt war für mich sehr anstrengend. Der Augenblick,<br />
als ich unseren zukünftigen Standort gesehen habe, <strong>und</strong><br />
wie wir dann das Zelt in kalter <strong>und</strong> dunkler Nacht aufgestellt<br />
haben… das ist unvergesslich. Die Touren waren<br />
nicht so leicht, aber ich muss sagen, ich habe alle gut<br />
bewältigt. Kurz: das war die Erfahrung der Überwindung,<br />
das war der Zweck unseres Projekts. Das Projekt war fein,<br />
„Dieses Projekt war einzigartig, wir fuhren irgendwo<br />
hin, in unbekanntes Gebiet, in die Wildnis. Wir lebten<br />
das Leben der Einwohner des polnisch-ukrainischslowakischen<br />
Grenzgebietes, ohne moderne Technik,<br />
ohne Hast <strong>und</strong> Eile, wir vergaßen die Zeit. Wir lernten<br />
neue Leute, neue Orte kennen… erlebten r<strong>und</strong>um<br />
etwas Neues.“<br />
Michaela, Mitglied VOKO<br />
das haben uns auch die Besucher unserer Wanderausstellung<br />
voller Gedichte, Fotografien <strong>und</strong> Artikel bestätigt.<br />
Was war die wichtigste Erfahrung für dich?<br />
Ich habe die Berge bestiegen, viele polnische Wörter gelernt<br />
<strong>und</strong> habe mehr ausgehalten, als ich erwartet hatte.<br />
Wie habt ihr mit einander gesprochen?<br />
In welcher Sprache?<br />
Polnisch <strong>und</strong> Tschechisch sind ganz ähnlich, also haben<br />
wir uns in wichtigen Sachen ganz gut verstanden.<br />
Seid ihr in Kontakt mit anderen vom Projekt?<br />
Könnt ihr euch eine weitere Zusammenarbeit mit<br />
diesen Klubs vorstellen?<br />
Die Kommunikation unter uns wird schwächer, weil viele<br />
vom Projektteam jetzt studieren. Doch wir kommunizieren<br />
mit dem Klub BFK <strong>und</strong> hoffen, wieder ein gemeinsames<br />
Vorhaben organisieren zu können.<br />
21
internationales Projekt<br />
MAFia<br />
Kunst als internationale Sprache<br />
Hinter dem irreführenden Namen MAFia steckt ein äußerst<br />
erfolgreiches Kunst- <strong>und</strong> Kulturprojekt – Music, Art and<br />
Film – das bei den jungen Beteiligten so beliebt wurde, dass<br />
sie gleich drei Jahre hintereinander daran teilnahmen: Von<br />
2006 bis 2008 trafen sich zahlreiche „MAFiosi“ aus Deutschland,<br />
Polen <strong>und</strong> Tschechien jeweils <strong>im</strong> Juni <strong>im</strong> Klub JUZ<br />
in Jonsdorf, Sachsen. Gemeinsam realisierten sie in drei<br />
gemischten internationalen „Gangs“ einen Musik-, einen<br />
Kunst- <strong>und</strong> einen Filmworkshop. Sie produzierten eigene<br />
Musik, entwarfen <strong>und</strong> fertigten die Kostüme sowie das Bühnenbild<br />
<strong>und</strong> drehten einen Film über diese Vorbereitungen<br />
zum „Final Event“, einem kleinen Musikfestival für Schule<br />
<strong>und</strong> Öffentlichkeit.<br />
Die Statistik des Projekts ist beeindruckend: Die beteiligten<br />
Klubs waren 2006 (MAFia I) JUZ (DE), In spe (PL) <strong>und</strong><br />
Euro<strong>klub</strong> (CZ). Im Sommer 2007 (MAFia II) kamen die<br />
Klubs JUZ, Wszystko gr@ (PL) <strong>und</strong> Poklop (CZ) zusammen.<br />
2008 (MAFia III) trafen sich JUZ, Ateny (PL) <strong>und</strong> VOKO (CZ).<br />
„Am Anfang wussten wir nicht, wie das gehen soll, so<br />
ein internationales Projekt, wenn man die Sprache des<br />
anderen nicht spricht. Aber dann war klar: Man konnte<br />
sich verständigen, mit Händen <strong>und</strong> Füßen, mit Hilfe von<br />
Dolmetschern, manchmal mit Englisch. Na ja, <strong>und</strong> über<br />
das gemeinsame Projekt reden hilft natürlich auch.“<br />
Mandy aus Cottbus DE<br />
22<br />
Irina Heinrich, Betreuerin des Jugend- <strong>und</strong> Schüler<strong>klub</strong>s<br />
JUZ Jonsdorf (DE) berichtet:<br />
Wie habt Ihr Euch gef<strong>und</strong>en?<br />
Ein Schüler der 10. Klasse, Felix, <strong>und</strong> ich als Betreuerin waren<br />
2006 in Sejda be<strong>im</strong> internationalen <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Seminar.<br />
Dort hatten wir Glück: Es war unser erstes internationales<br />
Seminar <strong>und</strong> wir sind mit dem Ziel dorthin gefahren, Partner<br />
für ein gemeinsames Projekt zu finden.<br />
Woher kam die Idee für das gemeinsame Projekt?<br />
Für die Projektidee waren wir ganz offen. Felix hat die anderen<br />
Klubs geworben. Sie kamen ins Gespräch <strong>und</strong> stellten fest,<br />
dass in allen drei Klubs Film <strong>und</strong> Musik Schwerpunkte<br />
waren. So entstand die Idee, ein Minifestival auf die Beine<br />
zu stellen. Dank der guten Unterlagen <strong>im</strong> Projektlogbuch<br />
konnten die drei Klubs gleich in Sejda das Projekt entwickeln<br />
<strong>und</strong> fuhren mit klaren Absprachen nach Hause, was jeder in<br />
seinem Klub zu tun hatte. Insgesamt hat das Projekt MAFia<br />
– Music, Art and Film – seit 2006 drei Mal stattgef<strong>und</strong>en.<br />
Warum habt Ihr Euch für diese Partner entschieden?<br />
2006 in Sejda war es so, dass sich Felix <strong>und</strong> die Schüler von<br />
den anderen Klubs einfach sympathisch waren. Auf dieser<br />
Basis haben sie überlegt, was sie gemeinsam machen könnten.<br />
Bei den Nachfolgeprojekten war das dann anders.<br />
Wir konnten an weiteren internationalen Seminaren nicht<br />
mehr teilnehmen. Deshalb haben wir auf der <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-<br />
Homepage <strong>im</strong> Inter<strong>net</strong> die Idee vorgestellt <strong>und</strong> Partner<br />
geworben. Das lief dann alles über E-Mail-Kontakt <strong>und</strong><br />
Inter<strong>net</strong>. Das waren mehr oder weniger Blindaktionen, aber<br />
irgendwie passte es <strong>im</strong>mer.<br />
Wie oft <strong>und</strong> auf welche Art <strong>und</strong> Weise habt Ihr in der<br />
Phase der Vorbereitung miteinander kommuniziert?<br />
Und wie lief das sprachlich?<br />
Nach dem Seminar in Sejda haben wir uns zur Projektvorbereitung<br />
noch ein Mal mit den polnischen Partnern getroffen,<br />
die Tschechen konnten damals nicht.
Viel lief auf Englisch. Wir haben außerdem an unserer Schule<br />
das Glück, dass wir Muttersprachler haben, die wir in das<br />
Projekt bzw. die Vorbereitungen miteinbezogen haben.<br />
Wer war für das Projekt verantwortlich?<br />
Be<strong>im</strong> ersten Projekt war Felix der Hauptverantwortliche.<br />
Mit ihm stieg <strong>und</strong> fiel das Projekt. Er war sehr engagiert.<br />
Be<strong>im</strong> zweiten Durchgang hat er <strong>im</strong> Rahmen seines sozialen<br />
Jahrs das Projekt als Betreuer begleitet <strong>und</strong> sein Wissen an<br />
die jüngeren Schüler weitergegeben. Im dritten Durchgang<br />
hatten wir sehr viele junge Schüler dabei, da lief viel über<br />
die Betreuerinnen.<br />
Wie lief das Projekt?<br />
Woran erinnerst Du Dich noch am besten?<br />
Was ist den Schülern in Erinnerung geblieben?<br />
Bei den beiden letzten Durchgängen hat mich die Zusammenarbeit<br />
mit einem bis dahin fremden Projektpartner am<br />
meisten beeindruckt. Obwohl man sich zum ersten Mal sah,<br />
hatte man fast das Gefühl, sich zu kennen. Faszinierend<br />
war, wie sich die Schüler gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> innerhalb von vier<br />
Tagen ein kleines Veranstaltungsprogramm auf die Beine<br />
gestellt haben. Dahinter steckte auch ein künstlerischer<br />
Anspruch. Wir hatten zwei Musiker <strong>im</strong> Projekt, die Workshops<br />
anboten. Wichtig war zu sehen, wer wozu Lust hat.<br />
Es gab ja nicht nur Leute, die Musik machen. Die Bühnengestaltung<br />
wurde von einer Kreativgruppe übernommen.<br />
Und <strong>im</strong> letzten Jahr hatten wir sogar eine Pantom<strong>im</strong>egruppe.<br />
Die Workshoparbeit wurde durch regionale Erk<strong>und</strong>ungen<br />
ergänzt, zum Beispiel in Zittau oder auch vor Ort bei uns in<br />
Jonsdorf. Die Schüler haben das interessiert aufgenommen.<br />
Bei ihnen kam besonders gut an, dass sie <strong>im</strong> Rahmen des<br />
Projekts ihre Talente ausprobieren konnten <strong>und</strong> dabei auch<br />
etwas Neues entdeckt haben. Toll war auch, dass sie sich<br />
trotz fehlender Sprachkenntnisse verständigen konnten.<br />
Wir haben sehr junge Schüler von 13 bis 16 Jahren. Die<br />
Schüler unserer Partner<strong>klub</strong>s hingegen waren älter, zum<br />
Teil schon 18 Jahre. Da gab es schon einige Vorbehalte.<br />
Trotzdem hat die gemeinsame Arbeit gut funktioniert.<br />
Was war die wichtigste Erfahrung für Dich?<br />
Von meiner Ausbildung her bin ich Sprachlehrerin. Deshalb<br />
hat es mich persönlich sehr gefreut, <strong>im</strong> Rahmen des Projekts<br />
wieder einmal eine slawische Sprache zu sprechen.<br />
Was waren die Highlights des Projekts?<br />
Highlights waren auf jeden Fall die breit gefächerten Abschlussprogramme.<br />
Es haben sogar junge Kollegen unserer Schule<br />
teilgenommen.<br />
Was lief nicht so gut? Was würdet Ihr das nächste Mal<br />
anders machen?<br />
Es gab mitunter kleine Reibungspunkte, zum Beispiel bei<br />
der Aufteilung der Finanzen. Hier war die Verständigung<br />
über das Inter<strong>net</strong> manchmal schwierig. Wir haben eigentlich<br />
in jedem Jahr <strong>im</strong>mer wieder etwas anders gemacht, also<br />
unser Programm ständig verbessert.<br />
Von Jahrgang zu Jahrgang waren die Sprachkenntnisse<br />
<strong>im</strong>mer mal wieder ein Problem. Und die Öffentlichkeitsarbeit<br />
für unsere Veranstaltung lief noch nicht so gut. Trotz<br />
Werbung – <strong>und</strong> Jonsdorf ist ja ein Urlaubsort – kamen<br />
<strong>im</strong>mer nur ganz wenige Zuschauer von außerhalb. Das<br />
möchten wir verbessern.<br />
Seid Ihr noch in Kontakt mit den anderen Klubs?<br />
Könnt Ihr Euch eine weitere Zusammenarbeit<br />
vorstellen?<br />
Mit manchen Klubs sind wir noch in Kontakt, allerdings<br />
nicht kontinuierlich. Das liegt vor allem daran, dass wir<br />
bereits zwei Partnermittelschulen in Tschechien <strong>und</strong> eine<br />
Partnerschule in Polen <strong>im</strong> Verb<strong>und</strong> der Schkola haben.<br />
Wir wollen versuchen, das Projekt MAFia zunächst mit<br />
unseren Partnerschulen umzusetzen. Wir sind aber offen<br />
für weitere Projektpartner.<br />
23
Internationale Projekte <strong>im</strong> Überblick<br />
vielfältig, mult<strong>im</strong>edial, nachhaltig<br />
Das Themenspektrum<br />
Jugendliche in drei Ländern in je 20 Klubs haben in sechs<br />
Jahren 68 länderübergreifende Projekte entwickelt, organisiert,<br />
in die Tat umgesetzt, dokumentiert <strong>und</strong> oft auch<br />
in der Öffentlichkeit präsentiert. Dabei wurden nahezu<br />
7.000 Jugendliche international aktiv – entsprechend breit<br />
gefächert war das Themenspektrum, denn <strong>im</strong> Programm<br />
<strong>klub</strong>-<strong>net</strong> verwirklichten Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler in<br />
eigener Regie ausschließlich ihre eigenen Ideen. Bei aller<br />
Themenvielfalt lassen sich folgende Trends erkennen:<br />
Sich kennen lernen<br />
Mit Abstand am häufigsten stellten die Klubs ihre Regionen<br />
zum gegenseitigen Kennenlernen vor <strong>und</strong> erk<strong>und</strong>eten <strong>im</strong><br />
Gegenzug die Lebensbedingungen ihrer Partner. Dieser<br />
Schwerpunkt durchzog alle Projekte. Herausgegriffen sei<br />
stellvertretend das Projekt „Pictures of Communication/<br />
Kalender 2005“: 2004 trafen sich die Klubs WK IX aus<br />
Hoyerswerda (DE), Sklep 02 aus Šternberk (CZ) <strong>und</strong> HALB<br />
aus Würzburg (DE) in Šternberk <strong>und</strong> stellten je 30 repräsentative<br />
Fotos von ihren Klubs, Städten <strong>und</strong> Schulen<br />
aus. Die besten Fotos wurden <strong>im</strong> deutsch-tschechischen<br />
Kalender 2005 vereinigt. Den Verkaufserlös von 200<br />
Kalendern haben die Jugendlichen für die Betreuung<br />
kranker <strong>und</strong> behinderter <strong>Kinder</strong> in Šternberk gespendet.<br />
Kulturfestivals<br />
Äußerst beliebt waren gemeinsame Musik-, Theater- <strong>und</strong><br />
Filmfestivals. Neben dem bereits vorgestellten Projekt<br />
MAFia <strong>und</strong> anderen Festivals kann das Projekt „Arts<br />
connect the world“ genannt werden: Ein halbes Jahr lang<br />
bereiteten die Klubs KOSZ aus Cottbus (DE), Johanneum aus<br />
Hoyerswerda (DE) <strong>und</strong> Halo aus Kielce (PL) ein Jugendband-Festival<br />
vor, das <strong>im</strong> Sommer 2004 in Hoyerswerda<br />
statt fand.<br />
24<br />
„Kultur <strong>und</strong> Tradition“ (CZ/PL)<br />
„Survival Camp“ (CZ/D/PL)<br />
Sport<br />
Sportveranstaltungen, Extremsporttreiben <strong>und</strong> Survivaltrainings<br />
erwiesen sich erwartungsgemäß als sehr<br />
attraktiv. Das Survival Camp 2005 in Bledowska Wüste<br />
vereinte Jugendliche der Klubs Makaroni aus Marktredwitz<br />
(DE), Koda aus Klucze (PL), Skok aus Ostrava (CZ),<br />
JUZ aus Jonsdorf (DE) <strong>und</strong> No Name aus Lubin (PL).<br />
Naturschutz<br />
Dass Ökologie, Natur- <strong>und</strong> Umweltschutz keine Pflichtthemen<br />
sind, sondern Jugendliche vor allem dann<br />
interessieren, wenn es ihre Region betrifft, zeigten viele<br />
entsprechende Projekte. Davon zeugen das bereits vorgestellte<br />
Projekt „Three rivers – Three countries“ sowie<br />
verschiedene ökologische Workshops. 2003 widmeten<br />
sich Mitglieder der Klubs Inferius aus Bistrzyca Klodzka<br />
(PL), BFK aus Klodzko (PL) <strong>und</strong> der Schüler<strong>klub</strong> Storkow<br />
(DE) in Boleslawow (PL) den ökologischen Problemen ihrer<br />
Regionen <strong>und</strong> erk<strong>und</strong>eten auf Bergwanderungen die<br />
Umweltschäden am Tagungsort. Das Thema wurde 2004<br />
<strong>im</strong> Projekt „ALF Aqua life free“ weitergeführt.<br />
Ges<strong>und</strong>heit<br />
Erste Hilfe, Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> suchtfreies Leben waren Gegenstand<br />
etlicher Vorhaben. Im Projekt „MPM (Międzynarodowa<br />
Pomoc Mlodziežowa)“ hatten sich 2004/2005 Jugendliche<br />
der Klubs Psik aus Brno (CZ), Voko aus Nachod (CZ)<br />
<strong>und</strong> S<strong>im</strong>ka-<strong>net</strong> aus Świdnica (PL) zum Ziel gesetzt, Jüngeren<br />
die Gr<strong>und</strong>lagen der Ersten Hilfe beizubringen. Darüber<br />
hinaus unterstützten sie diejenigen <strong>Kinder</strong>, die Probleme<br />
in ihren Familien hatten. In anderer Zusammensetzung<br />
wurde das Projekt 2006 fortgesetzt. Im Projekt „Erste<br />
Hilfe international“ stießen zu S<strong>im</strong>ka-<strong>net</strong> der Annen<strong>klub</strong><br />
aus Görlitz (DE) <strong>und</strong> Warmia-<strong>net</strong> aus Nidzica (PL). Auch<br />
hier wurden Erste-Hilfe-Kurse <strong>und</strong> -Lehrgänge nicht nur<br />
für Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, sondern auch für Erwachsene<br />
angeboten.
Politik <strong>und</strong> Geschichte<br />
In verschiedenen Projekten beschäftigten sich die<br />
Jugendlichen mit dem Einfluss von Politik <strong>und</strong> folgten<br />
historischen Spuren. Bei „Communism in our eyes“ beispielsweise<br />
untersuchten die Mitglieder von Warmia-<strong>net</strong><br />
aus Nidzica (PL) <strong>und</strong> vom S.Klub aus Uherske Hradiste<br />
(CZ) die kommunistische Vergangenheit ihrer Länder<br />
sowie deren Auswirkungen auf die Gegenwart. „The<br />
Shadows of our history“ widmete sich vergessenen Orten<br />
<strong>und</strong> Denkmälern in Krakau, Berlin <strong>und</strong> den He<strong>im</strong>atorten<br />
der Klubs. Historische Recherchen mündeten in<br />
eine fotografische Dokumentation. Beteiligt waren der<br />
Annen<strong>klub</strong> aus Görlitz (DE), Inferius aus Bistrzyca Klodzka<br />
<strong>und</strong> Afera aus Slupsk (PL).<br />
Im Projekt „Sagen <strong>und</strong> Erzählungen aus Deutschland<br />
<strong>und</strong> Tschechien“ sammelten Jugendliche von Oáza aus<br />
Prostejov (CZ), Glashaus aus Weiden (DE) <strong>und</strong> LuGy aus<br />
Wunsiedel (DE) Sagen <strong>und</strong> Erzählungen mit deutschem,<br />
tschechischem <strong>und</strong> deutsch-tschechischem Hintergr<strong>und</strong><br />
<strong>und</strong> erarbeiteten dazu eine Broschüre.<br />
„Der Mensch in der Natur“ (CZ/PL)<br />
... kreativ präsentiert<br />
Den bemerkenswerten Mix aus Schwerpunktthemen <strong>und</strong><br />
Publikationsmethoden zeigen auch folgende Beispiele:<br />
• Die Vorstellung der jeweiligen Klub-Region<br />
wurde mit Fotografieren, Filmen <strong>und</strong> Schreiben verb<strong>und</strong>en.<br />
Besonders interessant sind in diesem Zusammenhang die<br />
mult<strong>im</strong>edialen Aus- <strong>und</strong> Vorstellungen einzelner Regionen.<br />
In vier Projekten erarbeiteten 2003/2004 die polnischen<br />
Klubs Enigma <strong>und</strong> Ingenium, der deutsche Schüler<strong>klub</strong><br />
Germering sowie der Klub Sušensky aus dem tschechischen<br />
Cheb mult<strong>im</strong>ediale Präsentationen sowie eine Broschüre<br />
zu Kultur, Architektur <strong>und</strong> Natur.<br />
• Individuelles Kennenlernen verband sich mit der<br />
Vorstellung regionaler Besonderheiten. So organisierten<br />
<strong>im</strong> Projekt „Mein Platz auf der Erde“ die Klubs in spe aus<br />
Gliwice (PL) <strong>und</strong> der Klub-Ka aus Sumperk (CZ) eine<br />
Fotoausstellung. Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler fotografierten<br />
sich an ihren Lieblingsorten, sprachen über ihre<br />
Hobbys <strong>und</strong> die Dinge, die ihnen besonders wichtig sind.<br />
Eine intensive Art, miteinander bekannt zu werden.<br />
• Das Interesse an den jeweiligen sozialen Lebensbedingungen<br />
mündete zum Beispiel in die Wanderausstellung<br />
„In young peoples eyes“ mit Fotos zum Thema<br />
Armut. An diesem Projekt waren die polnischen Klubs<br />
Afera aus Slupsk <strong>und</strong> INGENIUM aus Gdansk, die 23. Mittelschule<br />
aus Dresden (DE) sowie der Schüler<strong>klub</strong> Uherste<br />
Hradiste (CZ) beteiligt.<br />
• Das Projekt „S<strong>im</strong>ilar or Strange“ (1) setze das<br />
Thema Toleranz in einem Film um. Hier interviewte die<br />
Teilnehmenden Menschen, die diskr<strong>im</strong>iniert worden waren.<br />
Der Film entstand in Zusammenarbeit der Klubs Halo aus<br />
Kielce (PL), Oáza aus Prostejov (CZ) <strong>und</strong> Johanneum aus<br />
Hoyerswerda (DE) auf Treffen in Krakau <strong>und</strong> Auschwitz.<br />
Zum Schluss entstanden zudem Plakate <strong>und</strong> andere<br />
künstlerische Arbeiten, die bei den Partnerschulen<br />
ausgestellt wurden. An „S<strong>im</strong>ilar or Strange” (2) nahmen<br />
wiederum Jugendliche der Klubs Halo aus Kielce<br />
(PL) <strong>und</strong> Oáza aus Prostejov (CZ) teil. Sie erprobten ein<br />
alternatives Leben ohne Massenmedien <strong>und</strong> Telefon. Die<br />
so gewonnene Zeit nutzten die Teilnehmerinnen <strong>und</strong><br />
Teilnehmer für intensive Gespräche. Ihre Erfahrungen<br />
fanden Eingang in einen Film <strong>und</strong> eine Chronik.<br />
Botschafter für ein demokratisches Europa<br />
durch <strong>klub</strong>-<strong>net</strong><br />
Die Zusammenschau zeigt: Alle Projekte orientierten sich<br />
an den Zielen von <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>, denn sie<br />
• förderten das europäische Bewusstsein durch<br />
länderübergreifende Zusammenarbeit,<br />
• ergänzten <strong>und</strong> bereicherten den Schulalltag<br />
durch freiwillige <strong>und</strong> selbstbest<strong>im</strong>mte Freizeit-<br />
aktivitäten,<br />
• boten eine Basis für das Entwickeln gegensei-<br />
tigen Verständnisses <strong>und</strong> Toleranz <strong>und</strong> damit<br />
für das Einüben demokratischen Verhaltens,<br />
• schafften stärkere Verbindungen zu den<br />
Kommunen <strong>und</strong> Regionen<br />
• <strong>und</strong> verbesserten die Schul- <strong>und</strong> Lernkultur.<br />
Kurz: Die Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmer des Programms<br />
<strong>klub</strong>-<strong>net</strong> haben nicht nur einen großen Schritt auf dem<br />
Weg zur europäischen Zivilgesellschaft zurückgelegt,<br />
sondern sie bleiben nachhaltig Multiplikatoren für<br />
gelebte Demokratie.<br />
25
Eindrücke <strong>und</strong> Ergebnisse<br />
<strong>klub</strong>-<strong>net</strong> aus der Sicht der Begleiterinnen <strong>und</strong> Koordinatoren<br />
„Der Partizipationsgedanke war ständig präsent“<br />
Der Erfolg des Programms <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> beruht zum großen<br />
Teil auf der aktiven <strong>und</strong> ideenreichen Beteiligung der<br />
zahlreichen Jugendlichen aus den drei Ländern. Die<br />
engagierte Begleitung der Jugendlichen durch die<br />
erwachsenen Begleiterinnen <strong>und</strong> Begleiter hat jedoch<br />
maßgeblich zur Qualität der Programmumsetzung beigetragen.<br />
Auf der lokalen Ebene haben die Betreuerinnen<br />
<strong>und</strong> Betreuer der Schüler<strong>klub</strong>s die Jugendlichen kontinuierlich<br />
unterstützt <strong>und</strong> motiviert. In den internationalen<br />
Seminaren haben Trainerinnen <strong>und</strong> Dolmetscher aktiv<br />
zum Gelingen der internationalen Zusammenarbeit beigetragen.<br />
Und die Koordinatorinnen <strong>und</strong> Koordinatoren<br />
der drei Partnerstiftungen haben sich für eine fruchtbare<br />
Steuerung auf der internationalen Ebene eingesetzt <strong>und</strong><br />
das Programm qualitativ weiter entwickelt.<br />
Ihre Eindrücke <strong>und</strong> Erinnerungen aus der Praxis wie<br />
auch Ergebnisse des Programms schildern hier befragte<br />
Klub-Betreuer, Trainerinnen <strong>und</strong> Dolmetscher sowie<br />
Programmkoordinatoren: die Trainerinnen Tanja Zobolski,<br />
Joanna Bojanowska, Gabriela Fütterer <strong>und</strong> Monika<br />
Nikzentaitis-Stobbe (DE) sowie der Trainer Tomasz<br />
Wałezko (PL), die Klub-Betreuerinnen <strong>und</strong> Betreuer Irina<br />
Heinrich, Bettina Nachtigall, Doris Altmann, Lucas Wejda,<br />
sowie für die Koordination Pamela Kain, Andrea Blaneck<br />
<strong>und</strong> Gerhild Vollherbst (DE), Vera Zemanová, Gabriela<br />
Jirku, Gabriela Biskupová (CZ) sowie Arek Brzeziński <strong>und</strong><br />
Łukasz Kowalczyk (PL).<br />
„Ganz viele Ideen in eigener Verantwortung<br />
umgesetzt“ – Die internationalen <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-<br />
Seminare<br />
Tanja Zobolski, Trainerin: Als ich das erste Mal als<br />
Trainerin bei einem <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Seminar dabei war, war ich<br />
zunächst einmal überwältigt von der Anzahl der Personen.<br />
Das müssen ungefähr 80 bis 90 Schüler <strong>und</strong> Betreuer<br />
gewesen sein! Erstaunt war ich auch von der Bandbreite<br />
der teilnehmenden Schüler<strong>klub</strong>s, die sich bei der Vorstellung<br />
der einzelnen Klubs zeigte.<br />
Joanna Bojanowska, Trainerin: Am besten erinnere ich<br />
mich an die Emotionen der Teilnehmer bei der Projektentwicklung:<br />
Das war unglaublich spannend <strong>und</strong> emotionsgeladen.<br />
Die Jugendlichen hatten ganz viele Ideen.<br />
Und wie schafften sie es jetzt, das Projekt umzusetzen?<br />
Wie würden sie es beantragen können? Die Jugendlichen<br />
wussten ja, dass sie einen Antrag stellen müssen. Das<br />
war für sie eine große Herausforderung. Und sie waren<br />
aufgeregt, weil das ja nicht nur geübt wurde, sondern am<br />
Ende auch wirklich der Antrag stehen sollte.<br />
26<br />
„In Tschechien haben wir die polnischen <strong>und</strong> tschechischen<br />
Jugendlichen getroffen <strong>und</strong> sind mit ihnen dann<br />
nach Kreisau in Polen gefahren. Ich kann mich noch gut<br />
daran erinnern, wie ich zu den anderen <strong>Deutsche</strong>n gesagt<br />
habe: ‚Oh mein Gott! Wir verstehen ja gar nichts!’<br />
Die ganze Woche war dann aber wirklich schön.“<br />
Jens, in Rehlovice<br />
Gabriela Fütterer, Trainerin: Das Einzigartige war, dass<br />
die Jugendlichen die Projekte selbst entwickelt <strong>und</strong> in<br />
eigener Verantwortung umgesetzt haben. Aus meiner<br />
sonstigen Arbeit weiß ich, dass meist die Erwachsenen<br />
die Idee haben, das Projekt planen <strong>und</strong> dann dafür<br />
Jugendliche suchen. Der Partizipationsgedanke war bei<br />
<strong>klub</strong>-<strong>net</strong> ständig präsent. Die internationalen Seminare<br />
waren auch etwas Besonderes, weil die Zusammenarbeit<br />
<strong>im</strong> gesamten Team gut geklappt hat. Überhaupt war die<br />
Atmosphäre bei den Seminaren stets herzlich. Beeindruckt<br />
haben mich auch <strong>im</strong>mer wieder die Jugendlichen, die<br />
sehr konzentriert <strong>und</strong> engagiert an ihren Projekten gearbeitet<br />
haben, ebenso die Vielfalt <strong>und</strong> die Kreativität der<br />
Präsentationen der einzelnen Klubs.<br />
Tomek Wałezko, Trainer: Die Jugendlichen lernten<br />
die Kulturunterschiede kennen <strong>und</strong> ließen langsam die<br />
Vielfalt in der Einheit zu, wonach man eine andere Vorstellung<br />
von Freizeitgestaltung haben <strong>und</strong> trotzdem in<br />
einer Gruppe bleiben <strong>und</strong> die Zeit gemeinsam verbringen<br />
kann. Eine wichtige Rolle spielten hier auch die Sprachkenntnisse.<br />
Im Verlauf der Seminare <strong>und</strong> des gesamten<br />
Programms nahmen sie Grammatik <strong>und</strong> unzureichenden<br />
Wortschatz <strong>im</strong>mer weniger als Hindernis wahr, <strong>und</strong> sie<br />
fingen an, <strong>im</strong>mer spontaner Bekanntschaften zu machen,<br />
sich zu unterhalten <strong>und</strong> Spaß zu haben.<br />
Betreuerinnen <strong>und</strong> Betreuer: Die Begegnung mit<br />
Jugendlichen aus anderen Ländern trug dazu bei, dass<br />
Jugendliche andere Kulturen kennen lernten <strong>und</strong> vielfach<br />
Vorurteile abbauen konnten. Zum Beispiel existieren<br />
in Deutschland zahlreiche Vorurteile gegenüber Polen.<br />
Durch die konkrete Begegnung mit polnischen Jugendlichen<br />
stellten sich diese Vorurteile als falsch heraus
<strong>und</strong> führten zu neuen Sichtweisen. Interkulturelles<br />
Lernen fand aber auch innerhalb Deutschlands, zwischen<br />
deutschen Schülern aus verschiedenen Klubs, statt: In<br />
Gesprächen über Fre<strong>und</strong>schaft, Familie, Freizeit, die die<br />
Jugendlichen führten, traten deutliche Unterschiede zu<br />
Tage. Selbstverständlichkeiten wurden in Frage gestellt.<br />
So lernten Jugendliche aus Hoyerswerda das erste Mal<br />
Jugendliche mit Migrationshintergr<strong>und</strong> aus Würzburg<br />
kennen <strong>und</strong> erfuhren vieles über andere kulturelle Hintergründe,<br />
die auch in Deutschland existieren.<br />
Auf der anderen Seite fuhren Jugendliche aus Würzburg<br />
das erste Mal in den „Osten“, in die neuen B<strong>und</strong>esländer,<br />
um festzustellen, dass sie sich dort wohl fühlten <strong>und</strong><br />
dass dort Jugendliche mit genau denselben Interessen,<br />
Hoffnungen <strong>und</strong> Sorgen wie sie leben.<br />
„Die Arbeit mit den Jugendlichen bedeutet sehr viel<br />
Spaß <strong>und</strong> Genugtuung sowie Aktivität über die Schule,<br />
Nachbarschaft <strong>und</strong> Grenzen hinaus. Wir haben die Möglichkeit,<br />
Kontakte zu anderen Klubs zu unterhalten <strong>und</strong><br />
Erfahrungen auszutauschen. Eine solche Workshopsform<br />
fördert die aufgeschlossene Einstellung dieser Jugendlichen,<br />
sie erwerben hier viele Kompetenzen.“<br />
Andrzej Klasa, Lehrer <strong>und</strong> Betreuer aus Kartuzy<br />
Koordinatorinnen <strong>und</strong> Koordinatoren: Zweifelsohne<br />
bildeten die internationalen <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Veranstaltungen<br />
das Highlight des gesamten Programms. In Seminaren<br />
mit gut 100 Personen gab es eine ureigene Dynamik, der<br />
man sich weder als Koordinatorin oder Trainer, noch als<br />
Teilnehmerin entziehen konnte. Für viele Jugendliche<br />
waren diese Seminare die ersten Fahrten ins Ausland<br />
ohne Eltern <strong>und</strong> auch die ersten persönlichen Kontakte<br />
mit Jugendlichen aus anderen Ländern. Durch Methoden<br />
der Sprachan<strong>im</strong>ation <strong>und</strong> Spielpädagogik wurden spielerisch<br />
sprachliche Hemmschwellen abgebaut <strong>und</strong> die<br />
Jugendlichen wurden motiviert, sämtliche Fremdsprachenkenntnisse<br />
<strong>und</strong> auch nonverbale Kommunikation<br />
untereinander zu nutzen, was zu einer erheblichen<br />
Steigerung des Selbstbewusstseins bei Einzelnen führte.<br />
Die Jugendlichen entdeckten oft ganz neue Fähigkeiten<br />
an sich, die sie bisher noch nicht genutzt hatten <strong>und</strong><br />
lernten, diese auch wertzuschätzen.<br />
„Direkt an der Lebenswirklichkeit orientiert“<br />
– Die Jugendlichen<br />
Tanja Zobolski: Die deutschen Jugendlichen waren häufig<br />
jünger als die polnischen oder tschechischen Jugendlichen,<br />
auch haperte es oft an den Sprachkenntnissen.<br />
Es war aber toll zu beobachten, wie die Jugendlichen aus<br />
sich herausgingen, ihre Schüchternheit überwanden, für<br />
ihre eigenen Projektideen warben, sich an die gemeinsame<br />
Projektplanung machten. Irgendwie – natürlich auch<br />
mit Hilfe der Dolmetscher <strong>und</strong> der Trainer – ging es dann<br />
doch <strong>im</strong>mer. Und das war für die Jugendlichen eine<br />
unglaublich positive Erfahrung. Wenn ich dann mit<br />
denselben Jugendlichen <strong>im</strong> Zug nach Hause saß, hatte<br />
ich das Gefühl, dass in diesen vier bis fünf Tagen ganz viel<br />
mit ihnen passiert war.<br />
Monika Nikzentaitis-Stobbe: Die Jugendlichen waren<br />
insgesamt sehr engagiert in den Seminaren. Schwieriger<br />
war es, wenn sie dann wieder zu Hause waren. Oft habe<br />
ich sie aber auch erschreckend ahnungslos empf<strong>und</strong>en,<br />
was ihre Kentnisse über Verhältnisse in den anderen<br />
Ländern anbetrifft. Vielleicht wären in der Vorbereitung<br />
entsprechende Vorträge sinnvoll gewesen, denn in den<br />
Länderabenden, die wir bei den internationalen Seminaren<br />
meist hatten, kam zu wenig an Informationen ’rüber.<br />
Gabriela Fütterer: Erstaunlich fand ich <strong>im</strong>mer, wie<br />
schnell die Jugendlichen sich kennen gelernt haben,<br />
trotz mancher Sprachschwierigkeiten. Ich habe gern<br />
mit ihnen gearbeitet, weil sie alle motiviert <strong>und</strong> neugierig<br />
waren. Man hat auch gesehen, wie sie sich durch<br />
die Seminare entwickelt haben, wie die Seminare sie in<br />
ihrer Persönlichkeit gestärkt haben. Ich kann mich an<br />
Jugendliche erinnern, zum Beispiel aus Deutschland,<br />
die am Anfang sehr skeptisch waren <strong>und</strong> Übungen nicht<br />
mitmachen wollten. Sie haben dann doch Sachen gewagt,<br />
die sie sonst nicht machen würden.<br />
Betreuerinnen <strong>und</strong> Betreuer: Während auf den internationalen<br />
Seminaren Dolmetscher <strong>und</strong> Trainer für die<br />
Verständigung der Jugendlichen sorgten, waren die<br />
Jugendlichen bei den eigentlichen Projekttreffen auf<br />
sich allein bzw. ihre Betreuer gestellt. Was anfänglich<br />
für große Ängste sorgte (wie kann man sich verständigen,<br />
wenn man die Sprache des anderen nicht spricht?),<br />
führte <strong>im</strong> Verlauf der Begegnung bei vielen zum Aha-<br />
Effekt: Man konnte sich verständigen, mit Händen <strong>und</strong><br />
Füßen, mit Hilfe von Sprachführern, Englisch – <strong>und</strong> über<br />
den gemeinsamen Projektinhalt, an dem alle ein Interesse<br />
hatten. Eine große Herausforderung bestand für die<br />
Jugendlichen darin, ihre Projekte weitgehend selbst zu<br />
organisieren. Das bedeutete zum einen, dass die Projekte<br />
direkt an der Lebenswirklichkeit <strong>und</strong> den Interessen der<br />
Schüler orientiert waren, sie waren also aktiv Handelnde.<br />
Zum anderen waren die Jugendlichen mit den anfallenden<br />
Aufgaben zum Teil überfordert <strong>und</strong> auf die Unterstützung<br />
der Betreuer angewiesen.<br />
„In seiner Form einzigartig“ – Gute Erfahrungen<br />
<strong>und</strong> Tipps für Verbesserungen<br />
Tanja Zobolski: Gut war, dass in manchen Einheiten<br />
Erwachsene <strong>und</strong> Jugendliche jeweils unter sich waren.<br />
Gerade in der Phase der Ideenfindung <strong>und</strong> Partnersuche<br />
war es für die Jugendlichen besser, wenn sie ohne ihren<br />
Betreuer waren. Auf der anderen Seite tat es auch den<br />
Betreuern gut, unter sich zu sein. Häufig gab es Probleme<br />
27
mit der Zeit- <strong>und</strong> Finanzplanung. Hier hätte ich mir<br />
gewünscht, für jedes Projekt mehr Zeit zu haben. So hatte<br />
ich manchmal das Gefühl, dass die Jugendlichen mit einer<br />
tollen Idee nach Hause fahren, aber wie genau die nächsten<br />
Schritte aussehen sollten, das wussten sie nicht.<br />
Monika Nikzentaitis-Stobbe: Die Projektentwicklung<br />
lief sehr gut. Mein persönlicher Eindruck ist aber, dass es<br />
dabei Probleme mit der Kreativität gab. Merkwürdigerweise<br />
waren die Ideen oft nicht so spritzig bzw. ließen<br />
<strong>im</strong> Laufe des Programms an Originalität nach. Es wurden<br />
lieber Projekte wiederholt als etwas Neues zu entwickeln.<br />
Joanna Bojanowska: Die Seminare waren <strong>im</strong>mer sehr<br />
groß. Deshalb war es manchmal schwierig, alle Jugendlichen<br />
zu integrieren. Im informellen Rahmen hat das<br />
hingegen <strong>im</strong>mer super geklappt. Gut funktioniert hat die<br />
Bildung der Projektgruppen. Toll war die Zusammenarbeit<br />
mit den Alumni. Sie einzubeziehen, war eine sehr gute<br />
Idee. Nicht gefallen hat mir, dass unser Trainerteam nie<br />
trinational war. Die tschechischen Trainer fehlten. Und<br />
ich hätte mir mehr Zeit für die Integration der Teilnehmer<br />
gewünscht, damit sie sich besser kennen lernen, bevor<br />
sie Projekte entwickeln. Was in meinen Augen ebenfalls<br />
zu kurz gekommen ist, sind Methoden zur Projektumsetzung.<br />
Dafür hat die Zeit leider nie gereicht, <strong>und</strong> das war<br />
schade.<br />
Gabriela Fütterer: Zwischen den Teilnehmern gab es zum<br />
Teil große Unterschiede. Die deutschen Schüler waren<br />
oft sehr viel jünger als die Tschechen <strong>und</strong> Polen. Das war<br />
schwierig. Problematisch fand ich auch die unterschiedlichen<br />
Rahmenbedingungen der einzelnen Klubs <strong>und</strong><br />
welchen Status die Betreuer hatten. In Polen waren das<br />
oft Lehrer, in Deutschland Schulsozialarbeiter, in Tschechien<br />
meist Jugendarbeiter. Ich hätte mir zudem einen<br />
Workshop zur Öffentlichkeitsarbeit <strong>und</strong> zur <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-<br />
Homepage gewünscht.<br />
Klubbetreuerinnen <strong>und</strong> Klubbetreuer: Eine wesentliche<br />
Erleichterung der Projektplanung war das <strong>im</strong> Laufe von<br />
<strong>klub</strong>-<strong>net</strong> entwickelte Projekt-Logbuch. Dieses umfasste<br />
in anschaulicher Form alle für das Projekt wichtigen<br />
Bestandteile <strong>und</strong> konnte von den Jugendlichen selbstständig<br />
zur Projektplanung genutzt werden.<br />
Koordinatorinnen <strong>und</strong> Koordinatoren: <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> hat<br />
den Schüler<strong>klub</strong>s <strong>und</strong> den Jugendlichen die einzigartige<br />
Möglichkeit geboten, sehr früh in die internationale<br />
Projektarbeit einzusteigen <strong>und</strong> sich dort ausprobieren<br />
zu können.<br />
28<br />
„Die Arbeit mit den Jugendlichen ist eine Herausforderung für mich.<br />
Dies ist die Krönung der bisherigen Arbeit auf der Gr<strong>und</strong>lage des<br />
Europa<strong>klub</strong>s <strong>und</strong> des Ehrenamts<strong>klub</strong>s.“<br />
Ewa Bystroń, Koordinatorin aus Kartuzy<br />
Das Programm war auf Gr<strong>und</strong> seiner Vielseitigkeit auf<br />
nationaler <strong>und</strong> internationaler Arbeit in seiner Form<br />
einzigartig <strong>und</strong> hat für die Schulen, Klubs, Betreuerinnen<br />
<strong>und</strong> Jugendlichen viel bewirkt. Die Jugendlichen sind <strong>im</strong><br />
Rahmen des Programms an ihren Aufgaben<br />
gewachsen <strong>und</strong> konnten Kompetenzen erwerben, die<br />
ihnen der schulische Rahmen nicht bietet. Erfolge <strong>und</strong><br />
Misserfolge trugen zur Persönlichkeitsentwicklung<br />
Einzelner bei. Netzwerke <strong>und</strong> persönliche Verbindungen<br />
werden auch über das <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Programm hinaus<br />
Bestand haben <strong>und</strong> die Arbeit der Klubs bereichern.<br />
Die Fördermöglichkeiten <strong>im</strong> Programm <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>, insbesondere<br />
die jugendgemäßen Antragsmodalitäten, haben<br />
die Partizipation der Jugendlichen wie in keinem anderen<br />
Programm ermöglicht. Diese stärkende Erfahrung nehmen<br />
die Jugendlichen mit in ihr späteres Leben. Sie gibt<br />
ihnen die Möglichkeit, auch weiterhin Mittel für die<br />
Fortsetzung ihrer Projektarbeit zu finden.
Ein großer Erfolg ist die Gründung des Dachverbands<br />
Klub-NET o.s 2006 in der Tschechischen Republik, in dem<br />
18 der 20 Klubs aus dem <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Programm vertreten<br />
sind. Die Initiative, einen Dachverband zu gründen,<br />
ging von den Klubbetreuern aus, die regelmäßig an den<br />
nationalen Treffen der Stiftung für die Entwicklung der<br />
Bürgergesellschaft (Nadace rozvoje občanské společnosti<br />
– NROS) teilnahmen. Die Klubbetreuer haben das Statut,<br />
die Ziel- <strong>und</strong> Zwecksetzung, die Organisation sowie die<br />
Finanzierung der neuen Organisation vorbereitet.<br />
Das Hauptziel des Dachverbands besteht darin, schon<br />
bestehende Klubs zu unterstützen, die Verstetigung des<br />
<strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Programms zu sichern <strong>und</strong> die Schüler<strong>klub</strong>idee<br />
weiter unter den Schulen zu verbreiten. Klub-NET o.s<br />
übern<strong>im</strong>mt die Gründungsberatung <strong>und</strong> organisiert<br />
nationale Seminare <strong>und</strong> Workshops, auf denen Erfahrungen<br />
zwischen den Klubs ausgetauscht werden können.<br />
Klub-NET o.s hat die gemeinsame Homepage www.<strong>klub</strong><strong>net</strong>.cz<br />
aufgebaut <strong>und</strong> Werbematerial für die Mitglieder<br />
erstellt. Das erste Seminar fand mit differenzierten Programmen<br />
für alte wie neue Klubmitglieder sowie für die<br />
Klubbetreuer <strong>im</strong> März 2009 statt.<br />
Nachhaltig erweiterte Kompetenzen <strong>und</strong><br />
internationale Kontakte<br />
Was bleibt noch? Zu erwähnen sind vor allem<br />
• verantwortlichere, motivierte <strong>und</strong> motivierende<br />
junge Menschen, die bereit sind, sich für die Ent-<br />
wicklung der Bürgergesellschaft zu engagieren,<br />
Sechs Jahre <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> hinterließen ihre Spuren in den<br />
Klubs <strong>und</strong> bei den Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmern<br />
des Programms. Es sind nicht nur die bleibenden Fre<strong>und</strong>schaften<br />
<strong>und</strong> Erinnerungen zu erwähnen, die internationale<br />
Projekte mit sich bringen, sondern auch einzelne<br />
Projekte, die hoffen lassen, dass es weiter geht <strong>und</strong> die<br />
bestehenden Netzwerke auch in den folgenden Jahren<br />
genutzt werden. Hier ist es für die grenznahen Schüler<strong>klub</strong>s<br />
einfacher, in Kontakt zu bleiben <strong>und</strong> ihre Projekte<br />
über die Grenzen hinweg mit geringen Kosten weiterzuführen.<br />
Von deutscher Seite klappt das auch außerhalb<br />
des <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Programms bei den Schüler<strong>klub</strong>s Jonsdorf<br />
<strong>und</strong> Marktredwitz sehr gut.<br />
Was bleibt nach <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>?<br />
... in Tschechien<br />
Gründung eines Dachverbandes<br />
• Erwachsene, die wissen, wie viele Ideen in jungen<br />
Leuten stecken, <strong>und</strong> wie motiviert sie sind, sie<br />
auch umzusetzen, wenn man sie lässt,<br />
• Menschen mit interkulturellen Kompetenzen,<br />
• junge Menschen mit vielen Kontakten zu<br />
Fre<strong>und</strong>en <strong>im</strong> Ausland,<br />
• verbesserte Beziehungen zwischen Jüngeren <strong>und</strong><br />
Älteren, zwischen Lehrern, Schülern, Eltern,<br />
Partnern <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>en der Schule,<br />
• langjährig etablierte Schüler<strong>klub</strong>s, die an ihren<br />
Schulen Raum zur Selbstverwirklichung <strong>und</strong> zur<br />
Umsetzung gemeinsamer Ideen bieten,<br />
• ein besseres soziales Kl<strong>im</strong>a in den Schulen <strong>und</strong><br />
eine fre<strong>und</strong>lichere Atmosphäre<br />
• sowie ein erweitertes Angebot an Freizeitaktivitäten<br />
• <strong>und</strong> kollegiale <strong>und</strong> fre<strong>und</strong>schaftliche Kontakte<br />
zwischen europäischen Stiftungen.<br />
... in Deutschland<br />
Fre<strong>und</strong>schaften <strong>und</strong> Netzwerke<br />
Neue Projekte<br />
Aus dem Programm <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> heraus startete 2007 das<br />
Modellprojekt „Interkulturelles Lernen <strong>und</strong> internationale<br />
Projektarbeit an der Schule“.<br />
Es wurde von kobra.<strong>net</strong>, dem regionalen Partner der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendstiftung</strong> (DKJS) in Brandenburg,<br />
in Zusammenarbeit mit dem Verein Die Eine Welt e. V.<br />
realisiert. Am <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Programm beteiligte Schulen<br />
konnten sich bewerben <strong>und</strong> ein interkulturelles Training<br />
oder auch Beratung zu internationaler Arbeit an ihre<br />
Schule holen.<br />
29
Die 64. Mittelschule in Dresden nutzte das Modellprojekt,<br />
um Methoden des interkulturellen Lernens für die 7. bis<br />
9. Klassen an drei Tagen kennen zu lernen <strong>und</strong> auszuprobieren.<br />
Die Übungen weckten bei Schülern <strong>und</strong> Lehrern<br />
Interesse auf mehr.<br />
An der Carl-von-Ossietzky-Oberschule in Werder/Havel<br />
traf der Modellversuch auf großen Bedarf bei der Schulleitung<br />
<strong>und</strong> mehreren Lehrern. Deshalb wurde ein<br />
gemeinsames Modellprojekt mit Eine Welt e. V. für die<br />
nächsten vier Jahre entworfen, das unter anderem den<br />
Aufbau von Schulpartnerschaften, die Bausteinentwicklung<br />
für den Unterricht sowie die Vermittlung neuer<br />
Lernformen an der Oberschule vorsieht.<br />
Das Besondere an diesem Projekt ist die Einbeziehung<br />
aller Beteiligten – von der Schulleitung, über den Lehrkörper,<br />
die Eltern <strong>und</strong> Schüler <strong>und</strong> Schülerinnen bis hin<br />
zu außerschulischen Partnern, die sich auf einer zweitägigen<br />
Open Space-Veranstaltung <strong>im</strong> März 2009 mit ihren<br />
Ideen <strong>und</strong> Wünschen einbringen konnten.<br />
Im Anschluss daran wurde gemeinsam beschlossen, welche<br />
Projekte in den nächsten Jahren umgesetzt werden<br />
sollen. Die erste Projektphase wurde durch das Brandenburger<br />
Programm Initiative Oberschule (IOS) gefördert<br />
<strong>und</strong> stößt be<strong>im</strong> Brandenburger Bildungsministerium auf<br />
großes Interesse.<br />
... in Polen<br />
Während der sechs Programmjahre sind in Polen 20<br />
Schüler<strong>klub</strong>s entstanden, davon existieren 17 bis heute.<br />
Die Idee, dass Schüler<strong>klub</strong>s ein wichtiges Mittel zur<br />
Unterstützung eigener Schüleraktivitäten sowie von<br />
lokalen <strong>und</strong> internationalen Initiativen sein könnten,<br />
war für Polen neu.<br />
Zirka 100 Klub-Betreuer nahmen an den innovativen<br />
fachlichen Schulungen teil. Sie haben dort gelernt, wie<br />
man von einer Idee bis zum realisierbaren Projekt kommt.<br />
Dazu erwarben sie neue Kenntnisse z. B. <strong>im</strong> Konfliktmanagement,<br />
in der zielorientierten Planung, in Methoden<br />
zum Erlernen kreativen Denkens <strong>und</strong> schneller Entscheidungsfindung<br />
sowie zur Identifizierung von Bedürfnissen<br />
lokaler Gemeinschaften. Jetzt geben sie die <strong>im</strong> Programm<br />
erfahrenen Ideen <strong>und</strong> Methoden weiter <strong>und</strong> bringen eigene<br />
Publikationen über die Projektarbeit heraus. Einige<br />
Schullehrer gründen neue Nichtregierungsorganisationen<br />
(NGOs) oder beleben die schon existierenden.<br />
30<br />
<strong>klub</strong>-<strong>net</strong> als Multiplikator innovativer Ansätze<br />
Dieses Projekt wurde erst durch <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> ermöglicht <strong>und</strong><br />
soll nun weiteren Oberschulen zur Verfügung gestellt<br />
werden.<br />
Zur Nachhaltigkeit der Ergebnisse von <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> trug<br />
insbesondere das letzte nationale Betreuerseminar <strong>im</strong><br />
November 2008 bei. Betreuerinnen <strong>und</strong> Betreuer der<br />
Schüler<strong>klub</strong>s lernten Fördermöglichkeiten z. B. des<br />
Deutsch-Polnischen Jugendwerks, von TANDEM <strong>und</strong><br />
JUGEND in Aktion kennen. Es wurde noch einmal darauf<br />
hingewiesen, wie nützlich das Netzwerk von <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> für<br />
die einzelnen Klubs sein kann <strong>und</strong> dass nicht bei Null mit<br />
der internationalen Arbeit begonnen werden muss.<br />
Auch die nationalen Netzwerke der Schüler<strong>klub</strong>s bilden<br />
eine gute Ausgangslage für gemeinsame Projekte <strong>und</strong> Anträge.<br />
Auf der Basis durch <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> entstandener Kontakte<br />
wollen einige Klubs ihre nationalen Verbindungen<br />
sowie die internationalen Beziehungen halten <strong>und</strong> weiter<br />
ausbauen, vorausgesetzt, der zeitliche Rahmen lässt die<br />
umfangreiche Beantragung von Fördergeldern zu.<br />
Schüler<strong>klub</strong>s als bleibendes Markenzeichen<br />
Nach dem Programm bleibt die Ver<strong>net</strong>zung von fast 20<br />
Schulen <strong>und</strong> Nichtregierungsorganisationen, die ihre<br />
Erfahrungen austauschen. Nicht zuletzt auf Gr<strong>und</strong> ihrer<br />
Zusammenarbeit ist die Finanzierung der Schüler<strong>klub</strong>s<br />
gesichert. Sie bekommen Zuschüsse aus europäischen<br />
Fonds (z. B. Youth in Action), anderen Stiftungen (wie<br />
Stiftung für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit) <strong>und</strong><br />
Gemeindeverwaltungen.<br />
Viele Schulen sehen den Schüler<strong>klub</strong> als ihr Markenzeichen<br />
an. Die internationalen Partnerschaften werden<br />
stabilisiert <strong>und</strong> weiter entwickelt. Manche Schulen<br />
haben Partnerschaftsverträge abgeschlossen <strong>und</strong> unterstützen<br />
die Schülerinitiativen. Die Polnische <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong><br />
<strong>Jugendstiftung</strong> bleibt in ständigem Kontakt mit allen<br />
Organisationen <strong>und</strong> informiert sie über alle Programme,<br />
durch die sie unterstützt werden können.
Bis ins Jahr 2006 arbeiteten die Schüler<strong>klub</strong>s bei der<br />
Konzeption ihrer Projekte mit Checklisten. Diese dreisprachigen<br />
Checklisten enthielten Fragen zum Schüler<strong>klub</strong>profil,<br />
zur Projektidee sowie Hinweise von der<br />
Projektdurchführung über die Finanzplanung bis hin<br />
zur Antragstellung. Als Leitfaden <strong>im</strong> „Projektdschungel“<br />
boten diese Checklisten den Schülerinnen <strong>und</strong><br />
Schülern eine große Hilfestellung. Sie hatten allerdings<br />
einen entscheidenden Nachteil, sie waren – in Form von<br />
nacheinander verteilten Arbeitsblättern – für die Jugendlichen<br />
sehr unpraktisch: Während in den Workshops die<br />
Checklisten von allen fleißig ausgefüllt wurden, gingen<br />
so manche Arbeitsblätter be<strong>im</strong> Wechsel in andere Räume<br />
oder zwischen den Papierbergen verloren.<br />
Die langjährige Erfahrung bei der Koordination <strong>und</strong> dem<br />
Training des Programms hatte zudem gezeigt, dass die<br />
Checklisten bei der konkreten Vorbereitung der Projekte<br />
in den einzelnen Klubs wenig Hilfestellung boten.<br />
Vielen Klubs fehlte methodisches Know-how zur Umsetzung<br />
von Projekten, das allein durch Checklisten nicht<br />
vermittelt werden konnte. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong><br />
entstand die Idee, ein Praxishandbuch zur Konzeption <strong>und</strong><br />
Durchführung von <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Projekten zu erarbeiten – das<br />
Projekt-Logbuch.<br />
In den Allgemeinen Informationen zum Logbuch heißt<br />
es: „Damit euer Projekt erfolgreich ist, müssen viele<br />
Fragen beantwortet werden: Was soll am Ende des Projekts<br />
herauskommen? Wer bereitet was vor? Wie werdet ihr euch<br />
miteinander verständigen? Trefft ihr euch in Polen, Tschechien<br />
oder Deutschland? Das <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Logbuch soll euch dabei<br />
helfen, diese Fragen zu beantworten. In kleinen Schritten<br />
führt es euch durch die Ideenfindung, die Projektplanung<br />
<strong>und</strong> euer internationales Treffen. “Es hilft euch, wichtige<br />
Vereinbarungen <strong>und</strong> Ergebnisse festzuhalten <strong>und</strong> gibt<br />
euch Anregungen, aus dem, was nicht so gut gelaufen ist,<br />
für das nächste Projekt zu lernen.“<br />
Das <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Projekt-Logbuch ist dreisprachig <strong>und</strong> hat<br />
einen Umfang von 63 Seiten (DIN A 4). Es gliedert sich,<br />
dem Verlauf eines Projekts folgend, in die fünf Kapitel:<br />
„Die Idee“, „Die Partner“, „Die Planung“, „Das Projekttreffen“<br />
<strong>und</strong> „Der Projektabschluss“. Die einzelnen Kapitel<br />
enthalten Checklisten („An alles gedacht?“), Tipps zur<br />
Projektvorbereitung <strong>und</strong> -durchführung (z. B. Hinweise<br />
auf kostenlose Chatprogramme für die Kommunikation<br />
zwischen den Klubs, zur Arbeit <strong>im</strong> Team), zu spezifischen<br />
Methoden (z. B. zur Ideenfindung, zum Kennenlernen)<br />
<strong>und</strong> zielleitende Vorlagen (z. B. für einen Zeitplan, die<br />
Aufgabenteilung <strong>im</strong> Projekt oder die Projektauswertung).<br />
Der Antrag für Schüler<strong>klub</strong>projekte ist direkter Bestandteil<br />
des Logbuchs (Kapitel „Die Planung“). Natürlich<br />
fehlen auch Hinweise zur Auswertung <strong>und</strong> Abrechnung<br />
des Projekts nicht (Kapitel „Der Projektabschluss“).<br />
<strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Projekte besser managen<br />
Projekt-Logbuch<br />
Die Logbücher erhielten alle Klubs, die an einem internationalen<br />
Projekt teilnahmen. Für jedes neue internationale<br />
Projekt gab es ein neues Projektlogbuch. In ihm<br />
wurden alle mit dem Partner<strong>klub</strong> getroffenen Vereinbarungen<br />
<strong>und</strong> Absprachen festgehalten. Die Verbindlichkeit<br />
der Absprachen zwischen den Klubs wurde damit<br />
deutlich erhöht. Die Verteilung der Logbücher fand<br />
meist <strong>im</strong> Rahmen der internationalen Seminare statt<br />
<strong>und</strong> bedeutete für die Jugendlichen zumeist den Startschuss<br />
für die eigentliche Arbeit. Die Logbücher wurden<br />
– trotz ihres Umfangs – von den Jugendlichen sehr gut<br />
angenommen <strong>und</strong> zu ihren ständigen Begleitern bei den<br />
Seminaren.<br />
Im Laufe der Nutzung der Logbücher zeigte sich natürlich<br />
auch, wo die Schwachpunkte lagen: Besser als ein kompaktes<br />
Ringbuch wäre vermutlich ein Ordner gewesen, in<br />
den die Jugendlichen weitere Logbuchseiten (aus dem<br />
Inter<strong>net</strong> konnten zusätzliche Seiten heruntergeladen<br />
werden), Projektunterlagen <strong>und</strong> eigene Notizen problemlos<br />
hätten einfügen können. In dieser Form wäre das Logbuch<br />
noch flexibler einsetzbar gewesen <strong>und</strong> die Schüler hätten<br />
es noch individueller gestalten können. Dennoch ist das<br />
<strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Projekt-Logbuch in seiner Kombination aus<br />
methodisch-fachlichen Inhalten zum Thema Projektmanagement<br />
<strong>und</strong> altersgemäßer Ansprache ein gelungenes<br />
Beispiel für ein Praxishandbuch zum Thema Projekte für<br />
<strong>und</strong> von jungen Menschen.<br />
31
Die Partner<br />
Robert Bosch Stiftung<br />
Die Robert Bosch Stiftung ist eine der großen unternehmensverb<strong>und</strong>enen<br />
Stiftungen in Deutschland.<br />
Sie wurde 1964 gegründet <strong>und</strong> setzt die Bestrebungen<br />
des Firmengründers <strong>und</strong> Stifters Robert Bosch (1861–<br />
1942) fort. Die Stiftung beschäftigt sich vorrangig mit<br />
den Themenfeldern Völkerverständigung, Bildung <strong>und</strong><br />
Ges<strong>und</strong>heit. Darüber hinaus befasst sie sich auch mit<br />
anderen gesellschaftlichen Fragestellungen, Fragestellungen<br />
der Wissenschaft, Kultur <strong>und</strong> der humanitären<br />
Hilfe.<br />
Robert Bosch Stiftung GmbH<br />
Heidehofstr. 31<br />
70184 Stuttgart<br />
Deutschland<br />
Postanschrift:<br />
Postfach 10 06 28<br />
70005 Stuttgart<br />
Telefon +49 (0)711 46084-0<br />
Telefax +49 (0)711 46084-1094<br />
www.bosch-stiftung.de<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Katharina Burger-Springwald<br />
Projektleiterin<br />
Programmbereich Bildung <strong>und</strong> Gesellschaft<br />
Robert Bosch Stiftung GmbH<br />
Heidehofstr. 31<br />
70184 Stuttgart<br />
Deutschland<br />
Tel: + 49 (0)711 - 460 84-83<br />
Fax: + 49 (0)711 - 460 84-1083<br />
katharina.burger-springwald@bosch-stiftung.de<br />
Polska F<strong>und</strong>acja Dzieci i Młodzieży<br />
Polnische <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendstiftung</strong><br />
Die Polnische <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendstiftung</strong> setzt sich für<br />
eine vielseitige Entwicklung von <strong>Kinder</strong>n <strong>und</strong> Jugendlichen<br />
ein. Sie möchte die Etablierung einer Generation<br />
von verantwortungsbewussten, kreativen Menschen<br />
fördern, die ihr eigenes Leben <strong>und</strong> ihr lokales Umfeld<br />
aktiv mitgestalten. Durch die Zusammenarbeit mit<br />
lokalen Partnern möchte die Stiftung einen Chancenausgleich<br />
für die <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> Jugendlichen herbeiführen,<br />
die aufgr<strong>und</strong> ihres geographischen oder sozialen Hintergr<strong>und</strong>es<br />
benachteiligt sind. Anliegen der Stiftung ist<br />
es, die intellektuelle, soziale <strong>und</strong> körperliche Entwick-<br />
32<br />
lung von <strong>Kinder</strong>n <strong>und</strong> Jugendlichen zu fördern, um ihre<br />
Chancen auf Bildungs- <strong>und</strong> Lebenserfolg zu steigern. Die<br />
Stiftung will dort unterstützen, wo Personen <strong>und</strong> Organisationen<br />
aus dem <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendbereich Hilfe in<br />
Sachen Ablaufgestaltung, Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung sowie<br />
Finanzierung brauchen. Die Stiftung gewährt finanzielle<br />
Subventionen, organisiert Lehrgänge für Vertretende der<br />
Kommunalbehörden, Führungskräfte der Freien Träger<br />
<strong>und</strong> Leitende von informellen Jugendgruppen. Zum<br />
Bildungsangebot der Stiftung gehören für Erzieherinnen<br />
<strong>und</strong> Erzieher entwickelte, zielgruppenspezifische Bildungsprogramme,<br />
in denen neue Methoden der Jugendarbeit<br />
präsentiert werden.<br />
Die Polnische <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendstiftung</strong> ist als Non-<br />
Profit-Organisation 1992 mit der Unterstützung der<br />
International Youth Fo<strong>und</strong>ation gegründet worden <strong>und</strong><br />
finanziert sich durch Subventionen <strong>und</strong> Schenkungen<br />
von Institutionen <strong>und</strong> Privatpersonen.<br />
Polska F<strong>und</strong>acja Dzieci i Młodzieży<br />
(Polish Children and Youth Fo<strong>und</strong>ation)<br />
Kredytowa 6/20 street<br />
00-062 Warsaw<br />
Polen<br />
Tel/Fax: +48 (22) 826 10 16<br />
E-Mail:pcyf@pcyf.org.pl<br />
www.pcyf.org.pl<br />
Nadace rozvoje občanské společnosti (NROS)<br />
Stiftung für die Entwicklung der Bürgergesellschaft,<br />
Tschechien<br />
Die Stiftung für die Entwicklung der Bürgergesellschaft<br />
(NROS) wurde 1993 mit dem Ziel gegründet, den Nichtregierungssektor<br />
in der Tschechischen Republik zu stärken<br />
<strong>und</strong> auszubauen.<br />
Die Vision von NROS ist eine Gesellschaft verantwortungsbewusster,<br />
aktiver Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger, die in<br />
der Lage sind, allein oder in freiwillig gebildeten Gemeinschaften<br />
das öffentliche Geschehen mit eigenen Initiativen<br />
zu beeinflussen, die demokratischen Werte der<br />
Gesellschaft zu festigen, Bürgerrechte <strong>und</strong> Freizeit zu<br />
stärken, Toleranz durchzusetzen, Solidarität auszudrücken<br />
<strong>und</strong> sich gegenseitig Hilfestellung <strong>und</strong> Unterstützung<br />
zu leisten.<br />
Zu den Prioritäten von NROS gehören die Entwicklung<br />
der Bürgergesellschaft <strong>und</strong> des Nichtregierungssektors,<br />
der Bereich der Menschenrechte, Programme für <strong>Kinder</strong><br />
<strong>und</strong> Jugendliche sowie die europäische Zusammenarbeit.
Die Hauptaktivität der Stiftung besteht in der Bereitstellung<br />
von Zuschüssen für konkrete Projekte tschechischer<br />
Nicht-Regierungs- bzw. Non-Profit-Organisationen wie<br />
Vereine, gemeinnützige Insitutionen oder kirchliche<br />
Einrichtungen. Darüber hinaus schafft <strong>und</strong> realisiert die<br />
Stiftung aktiv eigene Programme gemäß ihren allgemeinen<br />
Zielen. Eine der wichtigsten Zielgruppen sind dabei<br />
<strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> Jugendliche, die die Stiftung <strong>im</strong> Rahmen<br />
spezieller Programme fördert.<br />
Nadace rozvoje občanské společnosti (NROS)<br />
Jelení 196/15<br />
118 00 Praha-Hradčany<br />
Tschechische Republik<br />
Tel: +42 (0)227 217 211<br />
Fax: +42 (0)227 217 217<br />
Email: nros@nros.cz<br />
www.nros.cz<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendstiftung</strong> (DKJS)<br />
Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendstiftung</strong> (DKJS) setzt<br />
sich dafür ein, dass junge Menschen in diesem Land gut<br />
aufwachsen <strong>und</strong> eine demokratische Kultur des Miteinanders<br />
erleben <strong>und</strong> erlernen. Als operative Stiftung entwickelt<br />
<strong>und</strong> realisiert sie mit unterschiedlichen nationalen<br />
wie internationalen Kooperationspartnern Programme<br />
<strong>und</strong> Projekte.<br />
Mit ihrer Arbeit stärkt die DKJS <strong>Kinder</strong> in dem, was sie<br />
können <strong>und</strong> was sie bewegt. Sie ermutigt junge Leute,<br />
ihren Platz in der Gesellschaft selbst zu gestalten <strong>und</strong> ihr<br />
Leben couragiert in die eigenen Hände zu nehmen. Mit<br />
ihren derzeit 34 Programmen unterstützt die Stiftung<br />
die Kompetenzentwicklung junger Menschen <strong>und</strong> gibt<br />
gleichzeitig praktische Antworten auf drängende Fragen<br />
in der <strong>Kinder</strong>tagesstätten-, Schul- <strong>und</strong> Ausbildungsentwicklung<br />
sowie zur Kooperation von Professionellen.<br />
Lösungen werden nie isoliert gesucht, sondern mit Blick<br />
auf alle Lebensbereiche junger Menschen <strong>und</strong> gemeinsam<br />
mit Pädagoginnen <strong>und</strong> Pädagogen, Verwaltungen, Unternehmen,<br />
Wissenschaftlerinnen <strong>und</strong> Wissenschaftlern,<br />
sowie den Jugendlichen selbst.<br />
Um nachhaltig Wirkung zu erzielen, regt die DKJS Partnerschaften<br />
zwischen öffentlichen <strong>und</strong> privaten Akteuren<br />
an. Hierfür hat sie seit ihrer Gründung 1994 tragfähige<br />
<strong>und</strong> erfolgreiche Modelle entwickelt.<br />
Die DKJS ist Teil des internationalen Netzwerks der<br />
International Youth Fo<strong>und</strong>ation.<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendstiftung</strong><br />
Tempelhofer Ufer 11<br />
10963 Berlin<br />
Deutschland<br />
Tel: +49 (0)30 25 76 76 – 0<br />
Fax: +49 (0)30 25 76 76 – 10<br />
E-Mail: info@dkjs.de<br />
www.dkjs.de<br />
Weeber+Partner<br />
Institut für Stadtplanung <strong>und</strong> Sozialforschung<br />
Das Institut besteht seit 1969 in Stuttgart <strong>und</strong> hat seit<br />
1988 auch eine Niederlassung in Berlin. Arbeitsschwerpunkte<br />
sind Planung, Forschung, Beratung, Beteiligung,<br />
Moderation <strong>und</strong> Evaluation in den Bereichen Stadtentwicklung,<br />
Soziales <strong>und</strong> Kultur, Bauen, Wohnen <strong>und</strong> Infrastruktur.<br />
Es arbeitet vorwiegend für öffentliche <strong>und</strong><br />
gemeinnützige Auftraggeber, für B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> Landesministerien,<br />
Regionen, Kommunen, Verbände, Stiftungen, Wohnungsunternehmen<br />
<strong>und</strong> soziale Organisationen – praxisbezogen<br />
<strong>und</strong> zielgenau, wissenschaftlich f<strong>und</strong>iert <strong>und</strong><br />
fachübergreifend, in engem Kontakt mit allen Beteiligten.<br />
Zum Team gehören r<strong>und</strong> 15 wissenschaftliche Fachkräfte<br />
aus mehreren Disziplinen, dazu Sekretariat <strong>und</strong> wissenschaftlicher<br />
Nachwuchs. Das Institut umfasst eine<br />
Gesellschaft bürgerlichen Rechts sowie eine GmbH unter<br />
der Geschäftsführung von Dr. Martina Buhtz, Dr. Heike<br />
Gerth, Gabriele Steffen, Dr.-Ing. Hannes Weeber, Prof. Dr.<br />
Rotraut Weeber.<br />
Weeber+Partner<br />
Institut für Stadtplanung <strong>und</strong> Sozialforschung<br />
Mühlrain 9<br />
70180 Stuttgart<br />
Deutschland<br />
Tel: +42 (0)711 - 62 00 93 60<br />
wpstuttgart@weeberpartner.de<br />
Emser Straße 18<br />
10719 Berlin<br />
Deutschland<br />
Tel: +42 (0)30 - 68 16 424<br />
wpberlin@weeberpartner.de<br />
www.weeberpartner.de<br />
Die Partner<br />
33
Adressen<br />
die <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> Schüler<strong>klub</strong>s in der Tschechischen Republik<br />
Klub-<strong>net</strong> o.s.<br />
Dachverband für tschechische Klubs<br />
Rašelinová 11, 628 00 Brno<br />
www.<strong>klub</strong>-<strong>net</strong>.cz<br />
DoGa<br />
Společnost pro rozvoj Dvořákova gymnázia o.p.s.<br />
Dvořákovo Gymnázium www.kralupy.cz/dg<br />
Dvořákovo nam. 800, 278 01 Kralupy nad Vltavou<br />
www.doga.wz.cz<br />
Euro<strong>klub</strong><br />
o.s. SRPDŠ při Gymnáziu Chotěboř<br />
Gymnázium Chotěboř www.gch.cz<br />
Jiráskova 637, 583 01 Chotěboř<br />
www.euro<strong>klub</strong>.wz.cz<br />
Hydrant<br />
o.s. Sdružení rodičů při Gymnáziu Třeboň<br />
Gymnázium Třeboň www.gymtrebon.cz<br />
Na Sadech 308, 379 01 Třeboň<br />
KLUB-KA<br />
o.s Střední odborní škola Šumperk www.vsps-su.cz<br />
Gen. Krátkého 1, 787 29 ŠUMPERK<br />
www.<strong>klub</strong>ka.org<br />
KOS<br />
Klub přátel GFP o.s.<br />
Gymnázium Františka Palackého www.gfp.cz<br />
Masarykova 450, 277 11 Neratovice<br />
www.kos-gfp.cz<br />
KPZ<br />
o.s. SRP Gymnázia ve Slezské Ostravě<br />
Gymnázium Hladnov www.hladnov.cz<br />
Hladnovská 35, 710 00 Slezská Ostrava<br />
www.Hl<strong>klub</strong>.wz.cz<br />
OÁZA<br />
Klub studentů, rodičů a přátel CMG Prostějov o.s.<br />
Cyrilometodějské gymnázium v Prostějově<br />
www.cmg.prostejov.cz<br />
Komenského 17, 796 01 Prostějov<br />
www.cmg.prostejov.cz/oaza<br />
Párátko<br />
o.s. Párátko Gymnázium Jana Opletala www.gjo.cz<br />
Opletalova 189<br />
784 01 Litovel<br />
www.paratko.wz.cz/paratko.php<br />
34<br />
Poklop<br />
o.s. Karel Ašler<br />
Alešova 39<br />
Gymnázium a střední odborní škola Aš<br />
Hlavní 106, 35201 Aš<br />
www.gymsos.com<br />
P.S.Í.K<br />
o.s. Lumina Brunensis Integrae<br />
Gymnázium INTEGRA Brno, s.r.o. www.integra.cz<br />
Rašelinová 11, 628 00 Brno<br />
www.integra.cz/lumina<br />
Půdička<br />
Sdružení pro SŠS Perspektiva a VOŠ o.s<br />
Střední škola sociální PERSPEKTIVA a Vyšší odborná škola<br />
s. r. o. www.skola-perspektiva.cz<br />
Mírová 218/6., 41501 Teplice-Doubí<br />
RelaKs<br />
o.s. sdružení přátel školy Střední odborní školy<br />
Střední odborná škola www.ulsos.cz<br />
Stará 100, 40011 Usti nad Labem<br />
www.<strong>klub</strong>relaks.cz<br />
S.KLUB<br />
o.p.s. Gymnázium Uherské Hradiště<br />
Gymnázium Uherské Hradiště www.guh.cz<br />
Velehradská tř. 218, 626 17 Uherské Hradiště<br />
SKLEP 02<br />
Obecně prospěšná společnost rodičů<br />
a příznivců Gymnázia Štenberk<br />
Gymnázium Štenberk www.gymst.cz<br />
Horní náměstí 5, 758 01 ŠTENBERK<br />
Skok<br />
o.s. Gymnasion Gymnázium Ostrava www.sgym-ostrava.cz<br />
U Haldy 18, 700 30 Ostrava – Hrabůvka<br />
www.skok-ssg.blog.cz<br />
Smažitko<br />
Klub rodičů a přátel při Gymnáziu v Brně o.s.<br />
Gymnázium Brno www.gymkren.cz<br />
Křenová 36, 602 00 Brno<br />
www.smazitko.eu<br />
SPIRÁLA<br />
SRPŠ při Gymnáziu Moravské Budějovice o.s.<br />
Gymnázium Moravské Budějovice www.gymsosmb.cz<br />
Tyršova 365, 676 19 Moravské Budějovice<br />
www.znudynatruc.wz.cz/index2.php<br />
www.<strong>klub</strong>spirala.ic.cz
SUŠENKY<br />
o.s. Sdružení rodičů a příznivců Gymnázia Cheb<br />
Gymnázium Cheb www.gymcheb.cz<br />
Nerudova 7, 350 40 Cheb www.lide.gymcheb.cz/~susenky<br />
VOKO<br />
o.s. Křesťanské sdružení mladých lidí - YMCA DAP<br />
Evangelická akademie Náchod www.socea.cz<br />
Kladská ul. 335, Náchod 547 01<br />
www.vokonachod.blog.cz<br />
www.<strong>klub</strong>voko.ic.cz<br />
V.O.R.<br />
o.s. Prácheň<br />
Gymnázium Písek www.gymna-pi.cz<br />
Komenského 89/20<br />
39701 Písek<br />
Adressen<br />
die <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> Schüler<strong>klub</strong>s in Deutschland<br />
Glashaus-Schüler<strong>klub</strong> der Max-Reger-Schule Weiden<br />
Max-Reger-Schule<br />
Ulrich-Schönberger-Str. 3, 92637 Weiden (Bayern)<br />
Ansprechpartner: Martin Reber<br />
Tel: +49 (0)961 - 39164-0 (Schule), +49 (0)961 - 39164-17<br />
schueler<strong>klub</strong>-glashaus@gmx.<strong>net</strong><br />
schulsozialarbeit@max-reger-schule.de<br />
www.max-reger-schule.de<br />
Schüler<strong>klub</strong> des Heinrich-Heine-Gymnasiums<br />
Heinrich-Heine-Gymnasium München<br />
Max-Reinhardt-Weg 27, 81739 München (Bayern)<br />
Ansprechpartnerin: Antonie Dachsberger<br />
Tel: +49 (0)089 - 673 68 48-0, +49 (0)089 - 673 68 484-0<br />
heinrich-heine-gymnasium@muenchen.de<br />
A1Dachsberger@aol.com<br />
mi.suess@hotmail.de<br />
Schüler<strong>klub</strong> des Otto-Hahn-Gymnasiums<br />
Otto-Hahn-Gymnasium<br />
Schulstr. 10, 95615 Marktredwitz (Bayern)<br />
Ansprechpartnerin: Mary Möller<br />
Tel: +49 (0)9231 - 9624-0, +49 (0)9231 - 9624-99<br />
direktorat@ohg-marktredwitz.de<br />
marymoeller@web.de<br />
www.ohg-marktredwitz.de<br />
Schüler<strong>klub</strong> Freestyler<br />
Luisenburggymnasium<br />
Burggraf-Friedrich-Str. 9, 95632 Wunsiedel (Bayern)<br />
Ansprechpartner: Herr Sträßer<br />
Tel: +49 (0)9232 - 9904 -0, +49 (0)9232 - 99 04 - 150<br />
gymnasium@lugy.de<br />
tamsomat@web.de<br />
www.lugy.de<br />
Schüler<strong>klub</strong> HALB<br />
Hauptschule Zellerau<br />
Adelg<strong>und</strong>enweg 4, 97082 Würzburg (Bayern)<br />
Ansprechpartner: Lucas Wejda<br />
Tel: +49 (0)931 - 20582-0, Tel: +49 (0)931 - 20582-18<br />
hauptschule-zellerau@wuerzburg.de<br />
Schüler<strong>klub</strong> des Max-Born-Gymnasiums Germering<br />
Max-Born-Gymnasium Germering<br />
Joh.-Seb.-Bach-Str. 8, 82110 Germering (Bayern)<br />
Ansprechpartner: Ulf Gräber<br />
Tel: +49 (0)89 - 843111, +49 (0)89 - 845790<br />
mbg@mbg-germering.de<br />
ulf_graeber@web.de<br />
www.mbg-germering.de<br />
Heine-Club *<br />
Heinrich-Heine Oberschule Brandenburg (Havel)<br />
35
Adressen<br />
die <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> Schüler<strong>klub</strong>s in Deutschland<br />
Karls Enkel<br />
Karl-Liebknecht-Gymnasium<br />
Wieckestr. 1b, 15230 Frankfurt (Oder)<br />
Ansprechpartnerin: Frau Czychi<br />
Tel: +49 (0)335 - 549972 (Schule)<br />
liebknecht-gymnasium@web.de<br />
AvdBrandt@web.de<br />
Schülerclub der Europaschule Storkow<br />
Europaschule Storkow<br />
Theodor-Fontane-Str. 23, 15859 Storkow (Brandenburg)<br />
Tel: +49 (0)33678 - 440154 (Schülerclub 7-16 Uhr)<br />
Tel: +49 (0)33678 - 72621 (Schule)<br />
schuelerclubstorkow@web.de<br />
SC-info@schuelerclub-storkow.de<br />
sekretariat@schule-storkow.de<br />
www.schule-storkow.de<br />
Schülerclub der Mühlendorf Oberschule<br />
Mühlendorf Oberschule<br />
Albert-Wiebach-Str. 4, 14513 Teltow (Brandenburg)<br />
Ansprechpartnerin: Britta Franke<br />
Tel: +49 (0)3328 - 304781 (Schulsozialarbeit)<br />
Tel: +49 (0)3328 - 41287 (Schule)<br />
muehlendorf-oberschule@teltow.de<br />
britta.franke@job-ev.de<br />
Schülerclub der Oberschule Carl von Ossietzky<br />
Oberschule Carl von Ossietzky Werder (Havel)<br />
Unter den Linden 11, 14542 Werder (Brandenburg)<br />
Ansprechpartnerin: Jördis Freiwald<br />
Tel: +49 (0)3327 - 42725 (Schule), +49 (0)162 - 326548<br />
cvo@schulen-werder.de<br />
joerdisf@gmx.de<br />
Schülerclub des KOSZ Cottbus *<br />
Kaufmännisches Oberstufenzentrum Cottbus<br />
Schülerclub des OSZ 1 Cottbus<br />
Oberstufenzentrum 1 Cottbus<br />
Sielower Str. 10, 03044 Cottbus (Brandenburg)<br />
Ansprechpartnerin: Sabine Reichan<br />
Tel: +49 (0)355 - 78436 -0 (Schule), -1106 (Büro)<br />
osz1cottbusschulsozialarbeit@gmx.de<br />
osz1cottbus@gmx.de<br />
Annenclub des Annengymnasiums Görlitz<br />
Augustum-Annen-Gymnasium Görlitz<br />
Annengasse 4, 02826 Görlitz (Sachsen)<br />
Ansprechpartnerin: Katharina Kincl<br />
Tel: +49 (0)3581 - 31 61 50 , +49 (0)3581 - 75 00 79 0<br />
alles-ist-easy@gmx.de<br />
mail@anne-augustum.de<br />
www.anne-augustum.de<br />
36<br />
Schulclub der 64. Mittelschule Dresden<br />
64. Mittelschule „Hans Gr<strong>und</strong>ig“ Dresden<br />
Linzerstr. 1, 01279 Dresden (Sachsen)<br />
Ansprechpartner/in: Dietmar Werner, Heike Dreyer<br />
Tel: +49 (0)351 - 2571021, +49 (0)351 - 2168234<br />
schulclub64ms@hotmail.de<br />
a.dietmar.werner@gmx.de<br />
Schulclub des Evangelischen Gymnasiums Johanneum *<br />
Evangelisches Gymnasium Johanneum<br />
Fischerstr. 5, 02977 Hoyerswerda (Sachsen)<br />
Ansprechpartner: Herr Wiesenberg, Frau Brause<br />
Tel: +49 (0)3571 - 42440 +49 (0)3571 - 424444<br />
verwaltung@johanneum-hoy.de<br />
www.johanneum-hoy.de<br />
Schüler- <strong>und</strong> Jugendclub WK IX der RAA Hoyerswerda<br />
Friedrich-Ebert-Mittelschule<br />
Thomas-Müntzer-Str. 25, 02977 Hoyerswerda (Sachsen)<br />
Ansprechpartnerin: Bettina Nachtigall<br />
Tel: +49 (0)3571 - 407023, +49 (0)3571 - 407023<br />
jugendclubwk9raahoyerswerda@gmx.de<br />
Schülerclub der Mittelschule Claußnitz<br />
Mittelschule Claußnitz<br />
Daniel-G.-Türk-Str. 3, 09236 Claußnitz (Sachsen)<br />
Ansprechpartnerin: Christiane Rudelt<br />
Tel: +49 (0)37202 - 2240, +49 (0)37202 - 89290<br />
mittelschule@claussnitz.de<br />
Schülerclub der Mittelschule Wittichenau<br />
Mittelschule Wittichenau<br />
Lessingstr. 16a, OT / Knr., 02977 Hoyerswerda (Sachsen)<br />
Ansprechpartnerin: Doris Altmann<br />
Tel: +49 (0)173 - 9256260, +49 (0)35725 - 92555<br />
schulclubwittichenau@gmx.<strong>net</strong><br />
Schülerclub der Mittelschule Wittichenau<br />
Mittelschule Wittichenau<br />
August-Bebel-Str. 19, 02977 Wittichenau (Sachsen)<br />
Ansprechpartner: Frau Geppert<br />
Tel: +49 (0)35725 - 70298<br />
SchülerFreizeitTreff JUZ<br />
Freie Mittelschule „Schkola Jonsdorf“<br />
Am Hieronymus 5, 02796 KO Jonsdorf (Sachsen)<br />
Ansprechpartnerin: Irina Heinrich<br />
Tel: +49 (0)35844 - 70084, +49 (0)35844 - 72 173<br />
jonsdorf@schkola.de<br />
irinaheinrich@schkola.de<br />
www.schkola.de
Energy *<br />
Stowarzyszenie EGO (biuro w SJO YES)<br />
SJO „YES“ ul. Sienkiewicza 66<br />
27-400 Ostrowiec Świętokrzyski<br />
Inferius<br />
F<strong>und</strong>usz Lokalny Masywu Śnieżnika<br />
Wójtowice, ul. Górna 19, 57-516 Bystrzyca Kłodzka<br />
Afera<br />
Centrum Wolontariatu<br />
ul. Sienkiewicza 7/23, 76-200, Słupsk<br />
BFK (Bractwo Flanelowej Koszuli)<br />
Kłodzkie Towarzystwo Oświatowe<br />
ul. Daszyńskiego 12, 57-300 Kłodzko<br />
www.bfk-<strong>net</strong>-<strong>klub</strong>.republika.pl<br />
Infinitus *<br />
Centrum Wolontariatu<br />
ul.Ks.J.Zator-Przytockiego 4, 80-245, Gdańsk<br />
Halo<br />
Stowarzyszenie Świętokorzyski F<strong>und</strong>usz Lokalny<br />
ul. Bodzentyńska 44A, 25-308 Kielce<br />
in spe *<br />
Stowarzyszenie Silesia Nostra<br />
Strzody 2/18, 44-100 Gliwice<br />
www.in-spe.skyblog.com<br />
Ingenium<br />
Kaszubskie Stowarzyszenie Producentów Truskawek<br />
Kamienica Szlachecka 74, 83-323 Kamienica Szlachecka<br />
www.ingenium-<strong>klub</strong>.republika.pl<br />
Enigma<br />
Raciborski F<strong>und</strong>usz Lokalny<br />
ul. Rzeźnicza 8, 47-400 Racibórz<br />
www.<strong>klub</strong><strong>net</strong>.republika.pl<br />
Warmia<strong>net</strong><br />
Nidzicki F<strong>und</strong>usz Lokalny<br />
ul. Rzemieślnicza 3, 13-100, Nidzica<br />
Clublin<br />
Stowarzyszenie Centrum Wolontariatu w Lublinie<br />
ul. Jezuicka 4/5 20-113 Lublin<br />
(w KRS: ul. Daszyńskiego 3a/18, 20-250 Lublin)<br />
KODA<br />
Stowarzyszenie Forum Oświatowe KLUCZE<br />
ul. Zawierciańska 30, 32-310 Klucze<br />
Adressen<br />
die <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> Schüler<strong>klub</strong>s in Polen<br />
Activa<br />
Stowarzyszenie na Rzecz Rozwoju Edukacjii<br />
i Kultury w Powiecie Strzeleck<strong>im</strong><br />
ul. Jordanowska 2, 47-100 Zawadzkie<br />
www.activa.zawadzkie.com<br />
No Name<br />
F<strong>und</strong>acja na Rzecz Bezpieczeństwa Dzieci i Młodzieży<br />
ul. Kamienna 69/7, 59-300 Lubin<br />
Pleśna Team<br />
Centrum An<strong>im</strong>acji Społecznej Horyzonty<br />
ul. Krakowska 26/4, 33-100 Tarnów<br />
www.horyzonty.org.pl<br />
Junior Bałt<br />
Stowarzyszenie na Rzecz Rozwoju Gminy Bałtow „Bałt“<br />
Bałtów 55, 27-423 Bałtów<br />
www.juniorbalt.<strong>net</strong><br />
Ateny<br />
Stowarzyszenie „Społeczeństwo Obywatelskie“<br />
ul. Obrońców Westerplatte 13a/8, 78-600 Wałcz<br />
Klub Miłośników cad/cam/cae<br />
Stowarzyszenie Oświatowe Wspomagające<br />
Rozwój Dzieci i Mlodzieży<br />
ul. Generała Sikorskiego 24, 64-980 Trzcianka<br />
S<strong>im</strong>ka-<strong>net</strong><br />
Grupa Społecznych Instruktorów Młodziezowych<br />
przy PCK w Świdnicy<br />
Pl. Grunwaldzki 3, 58-100 Świdnica<br />
Wszystko Gr@<br />
Jacht Klub „Opty“<br />
ul. Plażowa 1, 48-385 Otmuchów<br />
* Diese Klubs sind nicht mehr aktiv oder sind aus dem <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Netzwerk<br />
ausgeschieden.<br />
37
<strong>Deutsche</strong> <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendstiftung</strong><br />
www.dkjs.de<br />
Polska F<strong>und</strong>acja Dzieci i Młodzieży<br />
www.pcyf.org.pl<br />
Nadace rozvoje občanské společnosti<br />
www.nros.cz<br />
www.<strong>klub</strong>-<strong>net</strong>.org