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klub-net im Ãœberblick - Deutsche Kinder und Jugendstiftung

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aktiv<br />

<strong>und</strong><br />

ver<strong>net</strong>zt<br />

das trinationale Schüler<strong>klub</strong>-Programm <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>


2<br />

Impressum<br />

Träger des Programms<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendstiftung</strong><br />

Polska F<strong>und</strong>acja Dzieci i Młodzieży<br />

Polnische <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendstiftung</strong><br />

Nadace rozvoje občanské společnosti<br />

Stiftung für die Entwicklung der Bürgergesellschaft, Tschechien<br />

Redaktionsteam<br />

Gerhild Vollherbst (DKJS)<br />

Gabriela Biskupová (NROS)<br />

Łukasz Kowalczyk (PKJS)<br />

Mitarbeit<br />

Pamela Kain<br />

Tanja Zobolski<br />

Übersetzungen<br />

Pavla Plachá<br />

Leszek Krol<br />

Fotos<br />

Vielen Dank für die Bereitstellung der Fotos aus den Projekten <strong>und</strong> Klubs<br />

Druck<br />

Spree Druck Berlin GmbH<br />

Gestaltung<br />

www.diekoenigskinder.de<br />

Herzlichen Dank<br />

an die Robert Bosch Stiftung, die das „<strong>klub</strong>-<strong>net</strong>“-Programm während seiner<br />

gesamten Dauer von 2002 bis 2008 gefördert hat.<br />

Berlin, April 2009


Vorwort 05<br />

<strong>klub</strong>-<strong>net</strong> <strong>im</strong> Überblick: Ziele <strong>und</strong> Ergebnisse 06<br />

10 Thesen – zum Erfolg des trinationalen Schüler<strong>klub</strong>-Programms 07<br />

60 erreichen 60.000 – Zahlen <strong>und</strong> Fakten 08<br />

Ergebnisse: „Programmatische Ziele sehr weitgehend erreicht“ 09<br />

Schüler<strong>klub</strong>s in Deutschland, Polen <strong>und</strong> Tschechien 11<br />

RelaKs in Ústi nad Labem, CZ 11<br />

KOS in Neratovice, CZ 12<br />

Spirála in Moravské Budějovice, CZ 13<br />

WK IX in Hoyerswerda, DE 14<br />

Jugendzentrum JUZ in Jonsdorf, DE 14<br />

HALB in Würzburg, DE 15<br />

INGENIUM in Kartuzy, PL 16<br />

BFK in Klodzko, PL 16<br />

No Name in Lubin, PL 17<br />

Internationale Projekte 18<br />

Three rivers – three countries Wasser als verbindendes Element 19<br />

Wilder Osten eine internationale Expedition mit Grenzerfahrungen 20<br />

MAFia Kunst als internationale Sprache 22<br />

Internationale Projekte <strong>im</strong> Überblick 24<br />

Eindrücke <strong>und</strong> Ergebnisse – <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> aus der Sicht der Begleiterinnen <strong>und</strong> Koordinatoren 26<br />

Was bleibt nach Klub<strong>net</strong>? 29<br />

... in Tschechien? 29<br />

... in Deutschland? 29<br />

... in Polen? 30<br />

Projekt-Logbuch – <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Projekte besser managen 31<br />

Partner 32<br />

Adressverzeichnis Schüler<strong>klub</strong>s 34<br />

Inhalt<br />

3


Vorwort<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

nach sechs Jahren kommt ein außergewöhnliches Programm<br />

für Jugendliche in Deutschland, Polen <strong>und</strong> Tschechien zum<br />

Abschluss. Diese Broschüre möchte Ergebnisse <strong>und</strong> Empfehlungen<br />

von <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> in ein breiteres Publikum tragen <strong>und</strong><br />

damit nicht zuletzt auch um Nachahmung werben.<br />

Im Jahre 2002 schlossen sich die <strong>Deutsche</strong> <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong><br />

<strong>Jugendstiftung</strong>, die Polnische <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendstiftung</strong>,<br />

die Stiftung zur Entwicklung der Bürgergesellschaft in<br />

Tschechien sowie die Robert Bosch Stiftung zu einer Initiative<br />

mit dem Ziel zusammen, in Deutschland, Polen <strong>und</strong><br />

Tschechien die Gründung von Schüler<strong>klub</strong>s voranzutreiben.<br />

Die Erfahrung hat gezeigt, dass Schüler<strong>klub</strong>s die Verbindung<br />

zwischen Schule <strong>und</strong> Gemeinwesen stärken, das Einüben<br />

demokratischer Verhaltensweisen von <strong>Kinder</strong>n <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

unterstützen <strong>und</strong> einen Beitrag zur Verbesserung der<br />

Lern- <strong>und</strong> Schulkultur leisten können.<br />

Die Robert Bosch Stiftung <strong>und</strong> die drei Partnerstiftungen<br />

st<strong>im</strong>mten darin überein, dass ein trinationales Schüler<strong>klub</strong>-<br />

Programm besonders geeig<strong>net</strong> ist, das freiwillige Engagement,<br />

das demokratische Verhalten <strong>und</strong> das europäische Bewusstsein<br />

unter Jugendlichen zu stärken. Zugleich sollte mit der<br />

Initiative auch ein Muster für die dauerhafte trinationale<br />

Kooperation zwischen privaten Stiftungen geschaffen werden.<br />

4<br />

Dr. Heike Kahl Geschäftsführerin<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendstiftung</strong><br />

Im Sommer 2002 ging das Programm an den Start <strong>und</strong> die<br />

ersten Schüler<strong>klub</strong>s wurden gegründet. Gegenwärtig existieren<br />

insgesamt 60 aktive Schüler<strong>klub</strong>s in den drei Ländern, die<br />

gemeinsam über die Programmhomepage www.<strong>klub</strong>-<strong>net</strong>.org<br />

in Kontakt stehen. Die Schüler<strong>klub</strong>s bieten eine breite<br />

Palette von Aktivitäten, Veranstaltungen <strong>und</strong> Projekten an<br />

- für die Jugendlichen selbst, für ihre Schule <strong>und</strong> die schulnahe<br />

Umgebung. In dieser Broschüre werden exemplarisch<br />

drei Schüler<strong>klub</strong>s aus jedem Land vorgestellt, deren<br />

Projektarbeit zugleich die Arbeitsweise von <strong>klub</strong>-<strong>net</strong><br />

illustrieren will.<br />

Insgesamt entwickelten die grenzübergreifenden Teams 90<br />

internationale Projekte – r<strong>und</strong> um Kultur, Geschichte <strong>und</strong><br />

Sprache der Partnerländer. Die jungen Menschen erprobten<br />

<strong>und</strong> erlebten das gute Gefühl, gemeinsam etwas auf die Beine<br />

zu stellen <strong>und</strong> sich selbst <strong>und</strong> andere besser kennen zu<br />

lernen. Drei dieser internationalen Projekte werden ausführlich<br />

dargestellt, um einen Eindruck davon zu geben, wie<br />

vielfältiger, lebendiger <strong>und</strong> von gegenseitigem Verständnis<br />

getragener Austausch aussieht.<br />

Wie das Programm bei den jungen Menschen ankommt <strong>und</strong><br />

was es bewirkt, welche Fertigkeiten <strong>und</strong> Erfahrungen Jugendliche<br />

sammeln konnten, zeigen die Auszüge aus der wissenschaftlichen<br />

Evaluation. Sie bestätigt, dass <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> tragfähige<br />

Gr<strong>und</strong>lagen für lokale sowie internationale Arbeit<br />

Maria Holzer Geschäftsführerin<br />

Polska F<strong>und</strong>acja Dzieci i Młodzieży


geschaffen <strong>und</strong> dabei auch schwierige Fragen nicht<br />

ausgeklammert hat.<br />

Dies bestätigen auch die Programmbeteiligten: Reflexionen,<br />

Kommentare <strong>und</strong> Ideen von Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern<br />

aus den drei Ländern werden die Lektüre als Roter Faden<br />

begleiten. Im Abschnitt „Ansichten <strong>und</strong> Eindrücke der Trainer,<br />

Klub-Betreuer <strong>und</strong> Programmkoordinatoren“ werden die<br />

Programmaktivitäten aus der Sicht der begleitenden<br />

Erwachsenen bewertet.<br />

PH Dr. Hana Šilhánová Geschäftsführerin<br />

Nadace rozvoje občanské společnosti<br />

All jenen, die in Trainings, Beratungen <strong>und</strong> Koordination das<br />

Programm gestaltet haben, sagen wir herzlichen Dank. Vielen<br />

Dank auch an alle anderen „Klub-<strong>net</strong>ler“: die Dolmetscherinnen<br />

<strong>und</strong> Dolmetscher, die vielen jungen Helferinnen<br />

<strong>und</strong> Helfer sowie die Trägervereine, Schulen, Partner <strong>und</strong><br />

Fre<strong>und</strong>e des Programms <strong>und</strong> nicht zuletzt an alle beteiligten<br />

<strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Jugendlichen.<br />

Die Idee <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> wird über die engen Programmgrenzen<br />

hinaus lebendig bleiben. Möge diese Schrift noch viele<br />

dazu beflügeln, sich ihr anzuschließen.<br />

Dr. Ingrid Hamm Maria Holzer<br />

Dr. Ingrid Hamm Geschäftsführerin<br />

Robert Bosch Stiftung<br />

Dr. Heike Kahl PH Dr. Hana Šilhánová<br />

5


<strong>klub</strong>-<strong>net</strong> <strong>im</strong> Überblick:<br />

Ziele <strong>und</strong> Ergebnisse<br />

Ein anspruchsvolles Vorhaben...<br />

Im Frühjahr 2002 starteten vier Stiftungen aus drei europäischen<br />

Staaten das trinationale Programm <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>:<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, Schulen <strong>und</strong> Stiftungen aus Polen,<br />

Deutschland <strong>und</strong> Tschechien begannen, sowohl lokal wie<br />

national <strong>und</strong> schließlich international zusammen zu arbeiten.<br />

Genutzt wurde das lokal verankerte Modell „Schüler<strong>klub</strong>“, um<br />

durch internationale Projekte von Jugendlichen europäisches<br />

Bewusstsein <strong>und</strong> Demokratie-Kultur zu fördern <strong>und</strong> zu<br />

verankern.<br />

Angeregt <strong>und</strong> finanziell ermöglicht hat diese internationale<br />

Kooperation die Robert Bosch Stiftung. Weitere Programmpartnerinnen<br />

waren die <strong>Deutsche</strong> <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendstiftung</strong><br />

(DKJS), die Polnische <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendstiftung</strong> (PKJS)<br />

<strong>und</strong> die Stiftung zur Entwicklung der Bürgergesellschaft<br />

(NROS) in Tschechien.<br />

...mit erfolgreichem Transfer<br />

Da in Deutschland das Modell „Schüler<strong>klub</strong>“ bereits erprobt<br />

war, konnten die Programmakteure auf Wissen <strong>und</strong> Erfahrungen<br />

für die erfolgreiche Realisation zurückgreifen. Neben<br />

bereits bestehenden Schüler<strong>klub</strong>s sind in Deutschland<br />

die meisten Klubs jedoch <strong>im</strong> Rahmen von <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> neu<br />

gegründet worden. In Polen <strong>und</strong> Tschechien konnten<br />

die Erfahrungen aus Deutschland umgesetzt werden: ein<br />

gelungener Transfer über Staatsgrenzen hinweg. Im Laufe<br />

des Programms wurden jeweils über 20 Schüler<strong>klub</strong>s neu<br />

gegründet – die zum größten Teil nach wie vor aktiv sind.<br />

...zeigt Wirkung!<br />

lokal: Veränderung der Schulkultur <strong>und</strong> Öffnung der Schule<br />

Die eigenen Ideen in Taten umsetzen <strong>und</strong> sich nach demokratischen<br />

Regeln selbst organisieren – Schüler<strong>klub</strong>s sind ein<br />

Ort an der Schule, den Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler selbstständig<br />

gestalten. Dabei werden sie von Erwachsenen unterstützt.<br />

So entwickeln Jugendliche ihre persönlichen <strong>und</strong><br />

sozialen Kompetenzen – <strong>und</strong> Erwachsene erleben sich in<br />

der neuen Rolle des Begleitens statt des Vorgebens. Diese<br />

neue Form des Miteinanders verändert die Schulkultur.<br />

Angesiedelt sind Schüler<strong>klub</strong>s bei Schulfördervereinen oder<br />

anderen lokalen Vereinen (NGOs). Ganz <strong>im</strong> Sinne des community<br />

learnings verknüpfen sie dabei die Aktivitäten von<br />

Initiativen, ortsansässigen Unternehmen, lokaler Politik <strong>und</strong><br />

Schule. In der praktischen Arbeit beriet das <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Koordinationsteam<br />

Schulleitungen, Betreuerinnen <strong>und</strong> Betreuer von<br />

Schüler<strong>klub</strong>s sowie die Jugendlichen selbst bei der Entwicklung<br />

ihres Klubs. Klub-<strong>net</strong>-Schüler<strong>klub</strong>s erhielten auf Antrag<br />

Projektförderung durch die jeweilige Landesstiftung <strong>und</strong> konnten<br />

so ihren Klubraum einrichten, regelmäßige Aktivitäten<br />

etablieren <strong>und</strong> über die Schule hinaus wirksam werden.<br />

6<br />

national: Erfahrungen austauschen <strong>und</strong> sich weiterbilden<br />

Durch <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> konnten sich die Schüler<strong>klub</strong>s überregional<br />

ver<strong>net</strong>zen <strong>und</strong> ihre Erfahrungen austauschen: Wie lässt<br />

sich die Zusammenarbeit mit der Schulleitung, mit lokalen<br />

Initiativen oder Unternehmen sowie der Presse gestalten?<br />

Was kann man unternehmen, um Nachwuchs zu gewinnen?<br />

Im zweiten Teil der Austauschtreffen lernten die Teilnehmenden<br />

in Fortbildungen den Umgang mit Projektmanagement<br />

<strong>und</strong> mit Konflikten, sowie Teamarbeit <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit.<br />

international: Schüler<strong>klub</strong>s <strong>und</strong> Stiftungskooperation<br />

realisieren gemeinsame Projekte<br />

Jugendliche <strong>und</strong> begleitende Erwachsene aller beteiligten<br />

Länder trafen bei den internationalen <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Seminaren<br />

aufeinander, die abwechselnd in allen drei Ländern stattfanden.<br />

Bei der Entwicklung ihrer Projekte unterstützten<br />

sie für internationale Projektarbeit qualifizierte Trainerinnen<br />

<strong>und</strong> Trainer, die den interkulturellen Prozess vom<br />

ersten Kennenlernen an begleiteten, u. a. durch<br />

• Trainings für interkulturelle Kommunikation <strong>und</strong><br />

internationales Projektmanagement für Jugendliche<br />

<strong>und</strong> Erwachsene<br />

• angeleiteten Freiraum, um gemeinsame<br />

Projektideen zu entwickeln <strong>und</strong> erste internationale<br />

Projekt zu planen.<br />

Die zum Teil mehrere Monate dauernden internationalen<br />

Projekte realisierten die Schüler<strong>klub</strong>s <strong>und</strong> ihre Betreuerinnen<br />

<strong>und</strong> Betreuer in Eigenregie. Für Reise-, Übernachtungs-<br />

<strong>und</strong> Sachkosten erhielten sie auf Antrag Fördermittel<br />

von der jeweiligen Partnerstiftung.<br />

Durch das Programm <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> konnten die Partnerstiftungen<br />

aus den drei Ländern eine länderübergreifende, gleichberechtigte<br />

Kooperation aufbauen. Die Programmkoordination<br />

übernahm eine trinationale Arbeitsgruppe, während<br />

sich die Geschäftsführerinnen der Partnerstiftungen einmal<br />

jährlich berieten, um die auf dieser Ebene zu fällenden<br />

Entscheidungen zu treffen.


1 Schüler<strong>klub</strong>s sind ein hervorragendes Instrument:<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler in Europa werden in ihrer<br />

individuellen Persönlichkeitsentwicklung <strong>und</strong> ihren<br />

sozialen <strong>und</strong> demokratischen Kompetenzen gestärkt.<br />

Das in Deutschland vorhandene Wissen über Potenziale<br />

<strong>und</strong> Erfolgsfaktoren von Schüler<strong>klub</strong>s ließ sich auf europäische<br />

Nachbarländer übertragen: Schüler<strong>klub</strong>s in Polen<br />

<strong>und</strong> Tschechien funktionieren nach vergleichbarem Muster<br />

sowie ähnlichen Regeln <strong>und</strong> erzielen adäquate Ergebnisse.<br />

Der Transfer hat erfolgreich funktioniert.<br />

10 Thesen<br />

zum Erfolg des trinationalen Schüler<strong>klub</strong>-Programms<br />

2 Erwachsene mit einbeziehen: Gute Schüler<strong>klub</strong>arbeit<br />

gelingt nur bei kontinuierlicher <strong>und</strong> qualifizierter Begleitung<br />

durch Erwachsene. Ihre Haltung <strong>und</strong> ihr methodisches<br />

Wissen beeinflusst auch, inwiefern neue Lernkulturen<br />

mit stärkerer Beteiligungsorientierung <strong>im</strong> Schüler<strong>klub</strong> entstehen.<br />

Diese Erkenntnis zeigt sich gr<strong>und</strong>sätzlich in allen<br />

drei Partnerländern. An Schulen in Deutschland hat die<br />

Auseinandersetzung um Partizipation bereits eine längere<br />

Entwicklungszeit, deren Auswirkungen zum Teil gute Erfolge<br />

zeigen. In welchem Maß beteiligungsorientierte Methoden<br />

an Schulen in osteuropäischen Ländern Eingang finden <strong>und</strong><br />

sich langfristig in neuen Schul- <strong>und</strong> Lernkulturen auswirken,<br />

wird sich nach einigen Jahren Erfahrung zeigen.<br />

3 Erfolg durch lokale Projektförderung: Von zentraler<br />

Bedeutung für das Gedeihen der Schüler<strong>klub</strong>s war die<br />

Möglichkeit, Projektmittel für ihre Arbeit vor Ort zu beantragen.<br />

Die Praxis hat gezeigt, dass diese Projektförderung<br />

dann bereitwillig <strong>und</strong> konstruktiv von den Schülern selbst<br />

beantragt wurde, als sie vereinfacht war. Erfolgskriterien<br />

sind: überschaubare Fördersummen (bis zu 500 Euro),<br />

einfaches <strong>und</strong> klar aufgebautes Antrags- <strong>und</strong> Abrechnungsformular,<br />

einfache <strong>und</strong> verständliche Sprache, Beratung<br />

nach Bedarf.<br />

4 Gemeinwesenorientiertes Lernen durch Öffnung der<br />

Schule: Die organisatorische Ansiedlung von Schüler<strong>klub</strong>s<br />

bei Schulfördervereinen oder lokalen zivilgesellschaftlichen<br />

Organisationen (NGOs) ist ein zentraler Faktor für das Gelingen<br />

gemeinwesenorientierten Lernens <strong>und</strong> der Öffnung von<br />

Schule für außerschulische Partner. Die Kooperation von<br />

Schüler<strong>klub</strong> – NGO – Schule kann für alle drei Länder als<br />

Scharnier für die Öffnung einer Schule zum Gemeinwesen<br />

hin bezeich<strong>net</strong> werden. In Deutschland geht Schüler<strong>klub</strong>arbeit<br />

oft mit Kooperationsprojekten von Schule mit Jugendhilfe<br />

einher (z. B. Schulsozialarbeit).<br />

5 Austausch <strong>und</strong> Weiterbildung: Ein wichtiger Gelingensfaktor<br />

<strong>im</strong> Programm war die überregionale bzw. nationale<br />

Ver<strong>net</strong>zung <strong>und</strong> Qualifizierung der Schüler<strong>klub</strong>s eines Landes.<br />

Dies hat sich als ein starkes Instrument der Qualitätsentwicklung<br />

<strong>und</strong> -sicherung erwiesen, auf deren Basis die<br />

internationale Kooperation aufbauen konnte.<br />

6 Qualifizierte Begleitung: Die Ebene der internationalen<br />

Kooperation wurde durch die großen, jährlich stattfindenden<br />

trinationalen Seminare eingeführt. Erreicht wurde das Ziel,<br />

dort die Gr<strong>und</strong>steine für die nachfolgenden internationalen<br />

Projekte der Schüler<strong>klub</strong>s zu legen. Entscheidend war die<br />

Begleitung durch qualifizierte Trainerinnen <strong>und</strong> Trainer:<br />

Sie führten die zum großen Teil in interkultureller Kommunikation<br />

unerfahrenen Teilnehmenden sensibel vom ersten<br />

Kontakt bis zur internationalen Projektplanung.<br />

7 Pädagogisches Arbeitsmaterial: Notwendige Voraussetzungen<br />

für funktionierende internationale Kooperation<br />

zwischen den Schüler<strong>klub</strong>s waren zum einen qualifizierte<br />

interkulturelle Trainings, zum anderen angemessene<br />

pädagogische Materialien. Ein hervorragendes Ergebnis<br />

dieser trinationalen Entwicklungsarbeit ist das dreisprachige<br />

Projektlogbuch (vgl. Beitrag „Was bleibt nach <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>?“).<br />

8 Nachhaltiges Coaching: Die internationalen Projekte<br />

der Schüler<strong>klub</strong>s wurden nach den Seminaren in Eigenregie<br />

der beteiligten Klubs durchgeführt. Die Erfahrung zeigt,<br />

dass der Abst<strong>im</strong>mungsprozess nach dem Seminar oftmals<br />

interkulturelle Missverständnisse mit sich bringt <strong>und</strong> bei<br />

auftretenden Schwierigkeiten bisweilen die Tendenz besteht,<br />

doch Klischees über die Menschen aus den Nachbarländern<br />

bestätigt zu sehen. Entsprechend kann das Üben interkultureller<br />

Kommunikation <strong>und</strong> das Hinterfragen bestehender<br />

Vorurteile noch besser gelingen, wenn die Akteure in der<br />

Projektdurchführung nach dem Seminar prozessorientiert<br />

von einer interkulturell qualifizierten Person gecoacht<br />

werden.<br />

9 Eigeninitiative nutzen: Internationale Kooperation<br />

funktioniert dann gut, wenn es greifbare Ziele <strong>und</strong> Produkte<br />

gibt. Die Programmkonstruktion, auf lokal verankerten<br />

Schüler<strong>klub</strong>s <strong>und</strong> deren eigene Projektideen aufzubauen,<br />

um europäische Ver<strong>net</strong>zung zu erreichen, ist einer der<br />

zentralen Erfolgsfaktoren von <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>.<br />

10<br />

Gemeinsame Projekte fördern: Die trinationale Kooperation<br />

der Partnerstiftungen wird dann aufrechterhalten<br />

werden können, wenn die Stiftungen auch zukünftig an<br />

einem gemeinsamen Projekt arbeiten. Dies könnte ein neues<br />

Programm zur Unterstützung von Jugendlichen in den<br />

grenznahen infrastrukturarmen Regionen be<strong>im</strong> Übergang<br />

aus der Schule in Ausbildung oder Studium sein. Erste<br />

Projektskizzen liegen vor.<br />

7


60 erreichen 60.000<br />

Zahlen <strong>und</strong> Fakten<br />

Anzahl der <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> Schüler<strong>klub</strong>s<br />

Ein großer Teil der je 20 Klubs in den drei Staaten wurde<br />

erst <strong>im</strong> Rahmen des Programms initiiert <strong>und</strong> aufgebaut.<br />

Das Programm startete 2002/03 in Deutschland <strong>und</strong> Polen<br />

mit je fünf Schüler<strong>klub</strong>s <strong>und</strong> in Tschechien mit vier<br />

Klubs. 2003/04 haben in Deutschland <strong>und</strong> Polen bereits<br />

je 14 Schüler<strong>klub</strong>s, in Tschechien 13 Klubs teilgenommen.<br />

2005/06 wurden nochmals neue Klubs aufgenommen:<br />

In jedem Partnerland waren es jetzt 20 Klubs. Ende 2008<br />

waren in Deutschland <strong>und</strong> in Polen 17 Schüler<strong>klub</strong>s <strong>im</strong><br />

Programm aktiv 1 , in Tschechien nach wie vor 20.<br />

Die Zahl der in diesen Schüler<strong>klub</strong>s während der Programmlaufzeit<br />

aktiven Jugendlichen liegt insgesamt bei ca.<br />

7.000 Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern. Eine Schätzung von<br />

allen Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern, die an einzelnen<br />

Angeboten, Veranstaltungen <strong>und</strong> Festen teilgenommen<br />

haben, ergibt die Anzahl von insgesamt 40.000. Zählt<br />

man außerschulische Besucherinnen <strong>und</strong> Besucher aus<br />

den Gemeinden, den Stadtvierteln <strong>und</strong> der regionalen<br />

Umgebung hinzu, ergibt sich eine Gesamtzahl von ca.<br />

60.000 erreichten Personen.<br />

Insgesamt haben während der Programmlaufzeit 31<br />

Seminare zur nationalen Ver<strong>net</strong>zung der Schüler<strong>klub</strong>s<br />

1 Die geringere Anzahl der aktiven Schüler<strong>klub</strong>s in Deutschland <strong>und</strong><br />

Polen ergab sich zum einen aus Schulschließungen, zum anderen aus der<br />

Entscheidung, in der Schlussphase des Programms keine neuen Klubs mehr<br />

aufzunehmen.<br />

8<br />

20<br />

19<br />

18<br />

17<br />

16<br />

15<br />

14<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Deutschland<br />

Polen<br />

Tschechien<br />

2002 2003/04 2005/06 2007 2008 Projektlaufzeit<br />

stattgef<strong>und</strong>en. In Tschechien waren es insgesamt zwölf<br />

Seminare, in Polen neun <strong>und</strong> in Deutschland zehn. Zusätzlich<br />

wurden für erwachsene Begleiterinnen <strong>und</strong> Begleiter<br />

acht Seminare durchgeführt: in Tschechien ein Seminar<br />

für Schulleitungen von <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Schulen <strong>und</strong> zwei Seminare<br />

für Betreuerinnen <strong>und</strong> Betreuer der Schüler<strong>klub</strong>s, in<br />

Polen gab es ein Betreuerseminar <strong>und</strong> in Deutschland vier.<br />

Auf insgesamt zehn internationalen Seminaren haben<br />

sich Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler aus den drei Partnerländern<br />

kennen gelernt <strong>und</strong> ihre internationalen Projekte<br />

geplant. An jedem mezinárodní seminář <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>/internationalen<br />

<strong>klub</strong>-<strong>net</strong> Seminar/seminarium miedzynarodowe<br />

<strong>klub</strong>-<strong>net</strong> nahmen durchschnittlich 50 Jugendliche, 15<br />

begleitende Erwachsene, fünf Praktikanten, zehn Trainer<br />

<strong>und</strong> Dolmetscher, also insgesamt 80 Personen teil.<br />

Zwischen 2002 <strong>und</strong> 2008 wurden insgesamt 68 internationale<br />

Projekte realisiert. Alle Teilnehmerinnen <strong>und</strong><br />

Teilnehmer von internationalen Projekten <strong>und</strong> ihre<br />

erwachsenen Begleiter erhielten nach dem Projekt ein<br />

Zertifikat. Insgesamt wurden schätzungsweise 2.040<br />

Teilnahmezertifikate ausgegeben.<br />

Auf den internationalen Seminaren gab es bald eine<br />

Losung, die <strong>im</strong>mer wieder kraftvoll durch die Räume <strong>und</strong><br />

über die Wiesen schallte: „<strong>klub</strong>-<strong>net</strong>! <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>! <strong>klub</strong><strong>net</strong>-<strong>net</strong>-<strong>net</strong>!”.<br />

Wie oft wurde gerufen? Wir schätzen<br />

mindestens 15.000 Mal...


Ergebnisse der Evaluation des trinationalen<br />

Schüler<strong>klub</strong>programms <strong>klub</strong>-<strong>net</strong><br />

Das Programm <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> wurde <strong>im</strong> Auftrag der Robert<br />

Bosch Stiftung vom Institut für Stadtplanung <strong>und</strong><br />

Sozialforschung Weeber+Partner (Stuttgart/Berlin) in<br />

zwei Durchgängen evaluiert. Das Institut hat 2004 bereits<br />

eine Zwischenevaluation vorgelegt, deren Ergebnisse <strong>und</strong><br />

Empfehlungen in einem ausführlichen Bericht dokumentiert<br />

sind <strong>und</strong> zu einer Fortsetzung des Programms bis<br />

2008 beigetragen haben. Zum Programmende hat das<br />

Institut Weeber+Partner eine abschließende Evaluation<br />

erstellt <strong>und</strong> in einem umfassenden Bericht dokumentiert.<br />

Gegenstand der Abschlussevaluation waren vor allem<br />

• die Effekte der Schüler<strong>klub</strong>aktivitäten auf der<br />

lokalen Ebene,<br />

• die Wirkung der internationalen Ver<strong>net</strong>zung auf<br />

die Schüler<strong>klub</strong>s selbst<br />

• <strong>und</strong> die Wirkungsd<strong>im</strong>ensionen der Kooperation<br />

zwischen den beteiligten Stiftungen.<br />

Wesentliche Ergebnisse sind:<br />

<strong>klub</strong>-<strong>net</strong> ist ein beeindruckendes <strong>und</strong> wirkungsvolles<br />

Programm durch die<br />

• Verbindung von lokaler Arbeit <strong>und</strong> internationaler<br />

Zusammenarbeit<br />

• Schaffung materieller Voraussetzungen (eigene<br />

Räume, technische Ausrüstung) für Schüler<strong>klub</strong>s<br />

<strong>und</strong> überzeugende Konzeption, zündende Ideen<br />

• kontinuierliche Arbeit von festen Teams <strong>und</strong><br />

deren Öffnung nach außen<br />

• Verknüpfung von befristeten Projekten <strong>und</strong><br />

dauerhaften Strukturen<br />

• Verbindung von Schule <strong>und</strong> außerschulischen<br />

Akteuren der Zivilgesellschaft<br />

• sowie durch das Zusammenspiel von Spontane-<br />

ität <strong>und</strong> Eigeninitiative der Jugendlichen mit<br />

Qualifizierung <strong>und</strong> Professionalisierung<br />

(<strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Seminare, Projektlogbuch).<br />

Dadurch wurden gute <strong>und</strong> tragfähige Gr<strong>und</strong>lagen für die<br />

weitere lokale <strong>und</strong> internationale Arbeit geschaffen. In<br />

den drei Ländern Polen, Tschechien <strong>und</strong> Deutschland<br />

(Bayern) sind über 60 Schüler<strong>klub</strong>s neu aufgebaut bzw.<br />

Ergebnisse<br />

„<strong>klub</strong>-<strong>net</strong> ist ein wirkungsvolles Programm“<br />

sind für die internationale Kooperation <strong>im</strong> Programm<br />

gewonnen worden (Brandenburg <strong>und</strong> Sachsen).<br />

An mehreren Orten sind Netzwerke <strong>und</strong> Trägerstrukturen<br />

entstanden, die auch nach Projektende weiter bestehen.<br />

Das große Engagement aller Beteiligten hat wesentlich<br />

zu dem Erfolg beigetragen. <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> hat sich als Marke<br />

etabliert, mit der sich die Beteiligten identifizieren. Das<br />

Programm hat interkulturelles Lernen <strong>und</strong> grenzüberschreitendes<br />

Verständnis gefördert.<br />

Ein schwieriger Punkt ist die Verstetigung nach dem Ende<br />

des Programmes. Gegen Ende der Laufzeit wurde die Arbeit<br />

durch personelle Wechsel erschwert, der langfristige<br />

Bestand des Inter<strong>net</strong>auftritts ist unklar, nicht alle Projekte<br />

haben zu weiterhin verfügbaren Produkten geführt.<br />

Bei einem Teil der Klubs ist die Zukunft auf Gr<strong>und</strong> unterschiedlicher<br />

Faktoren noch ungewiss.<br />

Es wird daher empfohlen, die Ergebnisse <strong>und</strong> Wirkungen<br />

auch über die Laufzeit <strong>und</strong> den derzeitigen Kreis der<br />

Beteiligten hinaus zu sichern durch Dokumentation,<br />

dauerhafte Produkte <strong>und</strong> systematische Einbeziehung<br />

der Erfahrungen in künftige Programme.<br />

„Von <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> erhoffe ich mir eine neue Initiative in unserer<br />

Region, die von den Jugendlichen gesteuert wird.“<br />

Mateusz aus Kartuzy CZ<br />

Programmatische Ziele sehr weitgehend erreicht<br />

Folgende Ziele wurden 2002 in der Rahmenvereinbarung<br />

der vier Stiftungen best<strong>im</strong>mt:<br />

• Förderung europäischen Bewusstseins unter<br />

jungen Menschen<br />

• Aufbau <strong>und</strong> internationale Ver<strong>net</strong>zung von bis<br />

zu 60 Schüler<strong>klub</strong>s<br />

• Ergänzung der Schule durch freiwillige<br />

Jugendarbeit<br />

• Verknüpfung von Schule <strong>und</strong> Gemeinwesen<br />

(community learning)<br />

• Einübung demokratischer Verhaltensweisen<br />

• Verbesserung der Schul- <strong>und</strong> Lernkultur<br />

• Aufbau einer länderübergreifenden Kooperation<br />

zwischen privaten Stiftungen<br />

9


Im Rahmen der Abschlussevaluation wird festgestellt,<br />

dass diese Ziele sehr weitgehend erreicht worden sind:<br />

Die Förderung des europäischen Bewusstseins durch<br />

das Stiften von Beziehungen zwischen jungen Menschen<br />

aus alten <strong>und</strong> neuen EU-Ländern, aber auch zwischen<br />

Polen <strong>und</strong> Tschechien, ist weitgehend gelungen. Hierzu<br />

hat vor allem die konkrete Arbeit der Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler aus den drei Ländern an gemeinsamen Projekten<br />

beigetragen. Die Verankerung des europäischen Bewusstseins<br />

findet in persönlichen Kontakten <strong>und</strong> Interessen,<br />

<strong>im</strong> Entdecken von Gemeinsamkeiten <strong>und</strong> der Anerkennung<br />

unterschiedlicher Fähigkeiten statt. Produktive Erfahrungen<br />

in unterschiedlichen Feldern, der Zugewinn an<br />

sozialen <strong>und</strong> methodischen Kompetenzen, das Nutzen<br />

von Sprachkenntnissen, das Üben interkultureller<br />

Kommunikation <strong>und</strong> Kooperation tragen zum Erfolg der<br />

internationalen Projektarbeit maßgeblich bei.<br />

Ein internationales Netzwerk von Schüler<strong>klub</strong>s der<br />

drei Länder hat sich entwickelt. Dies wurde durch die<br />

jährlich mindestens ein Mal stattfindenden internationalen<br />

Seminare <strong>und</strong> die hier entwickelten Projekte von jeweils<br />

zwei bis vier Klubs ermöglicht. Im Seminar werden den<br />

Jugendlichen Gr<strong>und</strong>lagen internationalen Projektmanagements<br />

sowie Sensibilität <strong>und</strong> Handwerkszeug für interkulturelle<br />

Kommunikation vermittelt. Die Projekte finden<br />

in Eigenregie <strong>und</strong> internationaler Kooperation statt <strong>und</strong><br />

dauern zum Teil mehrere Monate.<br />

Die Arbeit der Schüler<strong>klub</strong>s hat sich auf lokaler<br />

Ebene verstetigt. Die Klubs bieten Jugendlichen Raum<br />

für selbstständige <strong>und</strong> selbst organisierte Arbeit an ihren<br />

Themen <strong>und</strong> Interessen. Sie verfügen über eigene Räume,<br />

Personal <strong>und</strong> technische Ausstattung.<br />

Die freiwillige Arbeit von Jugendlichen an ihrer<br />

Schule wird durch das Engagement von erwachsenen<br />

Freiwilligen ergänzt. Die Klubs kooperieren regelmäßig<br />

mit außerschulischen Partnern <strong>und</strong> NGOs. Eine beträchtliche<br />

Zahl an Menschen wird für bürgerschaftliches<br />

Engagement mobilisiert.<br />

Schule <strong>und</strong> Gemeinwesen werden verknüpft:<br />

Mit Projekten <strong>und</strong> Angeboten mit lokalem Bezug, Sponsorengewinnung,<br />

Öffentlichkeitsarbeit <strong>und</strong> anderen Formen<br />

lokaler Zusammenarbeit öffnen sich die Schulen durch<br />

die Klubs für ihr lokales Umfeld. In Polen <strong>und</strong> Tschechien<br />

hat sich zudem ein ausgeprägtes soziales Engagement von<br />

Jugendlichen für Bedürftige in der Gemeinde entwickelt.<br />

In den Schüler<strong>klub</strong>s werden demokratische<br />

Verhaltensweisen geübt: durch die demokratische<br />

Entscheidungsfindung in der Klubarbeit, zum Teil in einem<br />

Klubrat, die <strong>im</strong>mer wieder betonte Möglichkeit, „eigene<br />

Ideen zu verwirklichen“, durch Selbstorganisation bei der<br />

laufenden Arbeit, bei Treffen, bei Projektarbeit.<br />

10<br />

Die Schul- <strong>und</strong> Lernkultur wird verbessert: durch<br />

die regelmäßig laufenden <strong>und</strong> zusätzlichen Angebote<br />

(auch zu anderen als den bisher üblichen Zeiten) <strong>und</strong> die<br />

sichtbare Präsenz der Klubs an den Schulen. Neue fach-<br />

<strong>und</strong> klassenübergreifende, interessenbezogene Formen<br />

des Lernens, Arbeit <strong>im</strong> „wirklichen Leben“ außerhalb des<br />

Schulunterrichts <strong>und</strong> ein veränderter Umgang zwischen<br />

Jugendlichen <strong>und</strong> Lehrenden tragen hierzu bei.<br />

Die Schüler<strong>klub</strong>arbeit fördert eine Reformierung der<br />

Schulen von unten.<br />

Eine länderübergreifende Kooperation zwischen<br />

privaten Stiftungen ist aufgebaut worden: Durch die<br />

regelmäßige qualifizierte Zusammenarbeit an einem<br />

konkreten Programm sind Erfahrungen <strong>im</strong> gemeinsamen<br />

Projektmanagement <strong>und</strong> Monitoring vorhanden, die in<br />

einem funktionierenden trinationalen Netzwerk für eine<br />

weitere Kooperation nutzbar sind.<br />

Institut für Stadtplanung <strong>und</strong> Sozialforschung Weeber+Partner<br />

(Stuttgart/Berlin)<br />

Gabriele Steffen/Dr. Heike Gerth<br />

„Als ich auf mein erstes <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Seminar kam, kannte<br />

ich niemanden, aber die „<strong>klub</strong>-<strong>net</strong>ler“ nahmen mich mit<br />

offenen Armen an. Heute bin ich selbst Klubleiter <strong>und</strong> sehe<br />

die Sache aus der anderen Perspektive. <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> öff<strong>net</strong><br />

Horizonte für Jugendliche, weil sie die neue Welt selbst<br />

entdecken können.“<br />

David aus Brno CZ


Schüler<strong>klub</strong>s in Deutschland, Polen <strong>und</strong> Tschechien<br />

– ganz unterschiedliche Beispiele mit besonderen Aspekten<br />

Über 60 Schüler<strong>klub</strong>s haben Jugendliche in drei Ländern<br />

mit <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> gegründet. Die meisten von ihnen sind<br />

nach wie vor aktiv <strong>und</strong> lebendig. Die Palette der Aktivitäten<br />

in den Schüler<strong>klub</strong>s ist vielfältig <strong>und</strong> wird von den<br />

Jugendlichen selbst entwickelt <strong>und</strong> umgesetzt. Denn was<br />

einen Schüler<strong>klub</strong> auszeich<strong>net</strong>, ist seine von den Jugendlichen<br />

selbst organisierte Struktur, während Erwachsene<br />

unterstützend begleiten.<br />

Die Schüler<strong>klub</strong>s sind von Land zu Land unterschiedlich:<br />

In Polen <strong>und</strong> Tschechien sind sie ein weitgehend neues<br />

Angebot; meist an Gymnasien angesiedelt, bieten sie oft<br />

die einzigen Jugendräume vor Ort. In Deutschland hat<br />

<strong>klub</strong>-<strong>net</strong> Wert darauf gelegt, die Klubs an verschiedenen<br />

Schulformen anzusiedeln, insbesondere an Haupt- <strong>und</strong><br />

Mittelschulen, wo mit den Schüler<strong>klub</strong>s Jugendliche<br />

aus sozial benachteiligten Familien besonders gefördert<br />

werden konnten.<br />

Der Schüler<strong>klub</strong> RelaKs an der Fachoberschule in Ústi nad<br />

Labem wurde 2003 in Zusammenarbeit zwischen der Fachoberschule,<br />

ihres Fördervereins <strong>und</strong> des Freiwilligenzentrums<br />

in Ústí nad Labem gegründet <strong>und</strong> ist Mitglied<br />

des Dachverbands <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> o.s. in Tschechien. RelaKs<br />

bietet Jugendlichen einen rauch- <strong>und</strong> drogenfreien Raum<br />

für selbsorganisierte Freizeitaktivitäten.<br />

Der Schüler<strong>klub</strong> wird von ca. 30 jungen Leuten aktiv<br />

getragen – von Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern der Fachoberschule,<br />

aber auch von anderen Jugendlichen aus dem<br />

Umfeld. Ihnen allen ist es wichtig, kontinuierlich mit<br />

außerschulischen Einrichtungen <strong>und</strong> Nichtregierungsorganisationen<br />

zusammen zu arbeiten sowie andere<br />

junge Leute anzuregen, sich sozial zu engagieren. Große<br />

Anerkennung verdient das Team für sein erfolgreiches<br />

F<strong>und</strong>raising bei Stiftungen <strong>und</strong> EU-Programmen sowie<br />

für seine Öffentlichkeitsarbeit. Die Arbeit des Klubs erfreut<br />

sich regelmäßig eines großen Medienechos.<br />

Die Aktivitäten des Klubs sind vielfältig. Sie reichen vom<br />

offenen Treffpunkt über Spielnachmittage, Filmfestivals<br />

<strong>und</strong> Sprachkurse bis hin zu künstlerischen Projekten, die<br />

jeweils alters- <strong>und</strong> zielgruppenspezifisch ausgerichtet sind.<br />

Beispiele sind Malen für <strong>Kinder</strong> aus Sonderschulen,<br />

„Street Art“ für Schüler aus Gr<strong>und</strong>schulen, „Graffitti<br />

History Ships“ für ein Projekt mit tschechischen <strong>und</strong><br />

deutschen Jugendlichen.<br />

Wir stellen Ihnen jeweils drei Schüler<strong>klub</strong>s aus jedem der<br />

drei Partnerländer des Programms <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> vor. Wir haben<br />

diese Schüler<strong>klub</strong>s ausgewählt, weil jeder von ihnen in<br />

einem Aspekt ganz besonders ist:<br />

So ist, um drei Klubs herauszugreifen, der Klub RelaKs<br />

besonders erfolgreich in der Öffentlichkeitsarbeit <strong>und</strong><br />

<strong>im</strong> F<strong>und</strong>raising, No Name hingegen engagiert sich in<br />

außergewöhnlicher Weise für benachteiligte <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong><br />

Jugendliche, <strong>und</strong> der Schüler<strong>klub</strong> HALB ist herausragend<br />

durch seine starke Präsenz <strong>im</strong> Stadtteil.<br />

RelaKs in Ústi nad Labem – CZ<br />

„Erholt euch aktiv <strong>und</strong> alles wird besser“<br />

In der internationalen Kooperation von <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> realisierten<br />

die Jugendlichen des Klubs RelaKs drei Projekte: Bridge,<br />

Křížem krážem (Zick Zack) <strong>und</strong> Aktivně relaksuj vše<br />

půjde (Erholt euch aktiv <strong>und</strong> alles wird besser). Im letztgenannten<br />

Projekt lernten die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

durch interaktive Spiele, individuelle Unterschiede zu<br />

tolerieren <strong>und</strong> sich besser zu verstehen.<br />

11


KOS in Neratovice – CZ<br />

Bunt <strong>und</strong> anspruchsvoll<br />

Der Klub KOS (Klub Odložených Studentů) am František<br />

Palacký Gymnasium in Neratovice wurde 2005 gegründet<br />

<strong>und</strong> ist ebenfalls Mitglied des Dachverbands Klub <strong>net</strong> o.s.<br />

Träger des Schüler<strong>klub</strong>s ist die Nichtregierungsorganisation<br />

„Fre<strong>und</strong>e des František Palacký-Gymnasiums“.<br />

KOS ist jeden Nachmittag geöff<strong>net</strong> <strong>und</strong> wird von den Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schülern zum gemeinsamen Lernen sowie für<br />

erholsame Freizeitaktivitäten <strong>und</strong> kreative Unternehmugen<br />

genutzt. Dies wird durch seine gute räumliche Ausstattung<br />

ermöglicht: Es gibt ein Studierz<strong>im</strong>mer mit PCs, eine Bibliothek,<br />

einen Probenraum für die Theatergruppe, einen<br />

Spielraum <strong>und</strong> einen gemütlichen Tearoom.<br />

KOS zeich<strong>net</strong> sich vor allem durch eine gute Arbeitsorganisation<br />

<strong>und</strong> kontinuierliches Zusammenwirken mit außerschulischen<br />

Partnern aus. Die regelmäßige Arbeit wird<br />

durch eine stabile Gruppe von Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern<br />

getragen. Sie bilden einen Klubrat, der sich einmal in der<br />

Woche trifft, um demokratisch über alles Anstehende zu<br />

entscheiden. Hier sind spezifische Funktionen auszufüllen<br />

wie z. B. Pressesprecherin, Netzverwalter, F<strong>und</strong>raiser.<br />

Die Schüler akquirieren Mittel aus dem Haushalt der Stadt<br />

<strong>und</strong> aus lokalen Unternehmen.<br />

Gegenwärtig ist KOS Partner bei den Stadtevents <strong>und</strong><br />

bereitet gemeinsam mit lokalen Unternehmen das Projekt<br />

„Naturwissenschaftliche Lehrpfade in Neratovice“ vor.<br />

Unterstützung erhält KOS vor allem von Absolventen des<br />

Gymnasiums sowie von Lehrern <strong>und</strong> Eltern.<br />

Die Angebote des Klubs sind bunt <strong>und</strong> anspruchsvoll:<br />

Neben der niedrigschwelligen Möglichkeit eines offenen<br />

Treffpunkts gibt es regelmäßig angeleitete Angebote wie<br />

literarische Abende <strong>und</strong> Vorträge mit Debatten, Sportwettkämpfe,<br />

Spielmarathons, Filmvorführungen <strong>und</strong> Kreativ-<br />

Kurse. Herausragende Events entwickeln sich aus den<br />

Theaterkreisen: Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler schreiben<br />

ihre Schauspiele selbst <strong>und</strong> stellen die Aufführungen<br />

zusammen, die beliebten „Kulturgulaschs“.<br />

12<br />

Der Klub ist auch Mitveranstalter des stadtweiten Events<br />

HiNeK (Geschichte der Neratovice Region), einem Spiel für<br />

<strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> Familien mit <strong>Kinder</strong>n.<br />

Die Schüler des Klubs KOS haben sich erfolgreich an vier<br />

internationalen Projekten beteiligt <strong>und</strong> sammelten dabei<br />

reiche Erfahrungen be<strong>im</strong> Organisieren der Zusammenarbeit.<br />

Zwei Projekte wurden mit dem polnischen Partnerclub Ateny<br />

realisiert: „Polnische Städte in tschechischen Augen“ <strong>und</strong><br />

„Tschechische Städte in polnischen Augen“. „Tradition <strong>und</strong><br />

Kultur“ war das Hauptthema eines Projekts mit dem polnischen<br />

Partner<strong>klub</strong> Ingenium. „Auf den Spuren von Emil Zátopek“<br />

waren die KOSler mit dem deutschen Partner<strong>klub</strong> HALB aus<br />

Würzburg.<br />

„Der Klub KOS ist für mich ein unvergesslicher Teil<br />

meines Lebens. Ich war schon bei seiner Gründung dabei<br />

<strong>und</strong> seit dieser Zeit wachse ich mit ihm! Der Klub war<br />

mein Prinz, der mich küsste – <strong>und</strong> ich begann, mich bei<br />

verschiedenen Aktivitäten zu engagieren.<br />

Ich habe dadurch so viele interessante Leute in der<br />

Tschechischen Republik <strong>und</strong> <strong>im</strong> Ausland kennen gelernt.<br />

Ich kann mir nicht vorstellen, wie mein Leben ohne den<br />

Klub aussehen würde… Vielleicht hätte ich auch nicht<br />

mein Talent für die Arbeit mit Menschen entdeckt.“<br />

Julie, Mitglied <strong>im</strong> KOS-Klubrat CZ


Von ernsten Themen bis zu Kunst <strong>und</strong> Kultur<br />

Der Klub Spirála wurde <strong>im</strong> November 2003 am Gymnasium in<br />

Moravské Budějovice <strong>im</strong> Rahmen des Programms <strong>klub</strong>-<strong>net</strong><br />

aus der Taufe gehoben. Gegenwärtig beteiligt er sich am<br />

Netz der Schüler<strong>klub</strong>s an Mittelschulen, das vom Dachverband<br />

der Schüler<strong>klub</strong>s in Tschechien moderiert wird.<br />

Fünfzehn aktive Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler <strong>und</strong> ein Klubleiter<br />

tragen die Arbeit. Über das Programm <strong>und</strong> die regelmäßigen<br />

Angebote des Klubs wird <strong>im</strong> Klubrat entschieden,<br />

der von einem Koordinator moderiert wird. Einzelne<br />

Schüler-Teams kümmern sich um spezielle Angebote <strong>und</strong><br />

organisieren Events. Darüber hinaus treffen sich Teilnehmerinnen<br />

<strong>und</strong> Teilnehmer eines Peer Trainer-Programms<br />

zur Drogenprävention regelmäßig <strong>im</strong> Klub.<br />

Der Klub Spirála ist vor allem für seinen Tearoom bekannt,<br />

in dem die Jugendlichen in ruhiger Umgebung zusammen<br />

sitzen, Musik hören <strong>und</strong> Tee bei Kerzenschein genießen.<br />

Hier gibt es jeden Freitagabend ein Programm mit Vorträgen<br />

zu unteschiedlichen Themen: UFOs <strong>und</strong> Astronomie, die<br />

Olympiade, AIDS <strong>und</strong> natürlich Sprachen <strong>und</strong> fremde Länder.<br />

Auf Kunst- <strong>und</strong> Bastelabenden kann man verschiedene<br />

künstlerische Gestaltungstechniken erlernen.<br />

Außerdem gibt es Abende mit Tanz- <strong>und</strong> Theateraufführungen.<br />

Zu den regelmäßigen Aktivitäten gehören die<br />

gemeinsamen Wochenenden mit Programmen zur Selbsterfahrung,<br />

Gruppenwanderungen oder Skifahrten.<br />

„Das Programm <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> hat mich mit seiner Einzigartigkeit<br />

angesprochen. Die Schüler entscheiden selbst,<br />

welche Aktivitäten sie verwirklichen <strong>und</strong> wie die Finanzen<br />

verwenden sollen. Die pädagogische Leitung leitete<br />

richtig an <strong>und</strong> wies auf unrealistische Ideen hin. Diese<br />

Arbeitsweise eröff<strong>net</strong> selbstverständlich viele Möglichkeiten<br />

<strong>und</strong> stärkt unsere Eigenverantwortlichkeit.“<br />

Radek, Mitglied von Spirála CZ<br />

„Vorher hat hier eine gewisse Identifikation der Schüler<br />

mit der Schule gefehlt, durch den Klub ist die<br />

Situation jetzt viel besser.“<br />

Vlaďka Krotká, Deutschlehrerin, Spirála CZ<br />

Besondere Ereignisse waren das Filmfestival „Eine Welt“<br />

<strong>und</strong> der 24-stündige Wettkampf <strong>im</strong> Fußball. Zum Klub gehört<br />

ein Verkehrsspielplatz mit Autos, Fahrrädern, Petanque <strong>und</strong><br />

Seilen, der auch rege von Jugendlichen <strong>und</strong> Familien mit<br />

<strong>Kinder</strong>n aus der Nachbarschaft genutzt wird.<br />

Darüber hinaus kooperiert der Klub zu best<strong>im</strong>mten Anlässen<br />

mit anderen Organisationen der Stadt, wie z. B. be<strong>im</strong> „<strong>Kinder</strong>tag<br />

für Tibet“, an dem an drei Tagen über 500 ältere <strong>und</strong><br />

jüngere Besucherinnen <strong>und</strong> Besucher an Abenteuerspielen,<br />

Ausstellungen, Wettbewerben <strong>und</strong> Konzerten teilnahmen.<br />

Spirála in Moravské Budějovice – CZ<br />

Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler des Klubs meisterten <strong>im</strong><br />

Rahmen von <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> fünf internationale Vorhaben:<br />

Mit polnischen <strong>und</strong> deutschen Jugendlichen realisierten<br />

sie die Projekte „Zeitschrift“, „Der Würfel“, „Aqua life<br />

free“, „Kalender 2006“ sowie „Die Erde <strong>und</strong> ihre Früchte“.<br />

Im letzten Projekt trafen sich etwa 30 Mitglieder von<br />

Spirála sowie eines deutschen <strong>und</strong> eines polnischen<br />

Klubs. Die Jugendlichen kletterten an Hochseilen,<br />

bestiegen Berge <strong>und</strong> erk<strong>und</strong>eten Höhlen.<br />

13


WK IX in Hoyerswerda – DE<br />

Ideen entwickeln <strong>und</strong> Verantwortung übernehmen<br />

Mit ca. 40.000 Einwohnern gehört Hoyerswerda zu den<br />

größten Städten <strong>im</strong> Freistaat Sachsen. Hier hat sich <strong>im</strong><br />

Wohngebiet „Wohnkomplex IX“ der gleichnamige Schüler-<br />

<strong>und</strong> Jugend<strong>klub</strong> WK IX bereits 1995 gegründet. Zunächst<br />

bot der Klub, angegliedert an eine Mittelschule, vor allem<br />

Freizeitbetreuung am Nachmittag an. Nach der Umwandlung<br />

der Schule in ein berufliches Schulzentrum mit beruflicher<br />

Förderschule hat der Klub sein Profil <strong>und</strong> seine Aktivitäten<br />

seit 2007 umgestellt. Seit 2000 befindet er sich in freier<br />

Trägerschaft der Regionalen Arbeitsstelle für Bildung,<br />

Demokratie <strong>und</strong> Lebensperspektiven (RAA).<br />

WK IX ist täglich von 8.30 bis 18.30 Uhr geöff<strong>net</strong>. Die<br />

Jugendlichen können hier spielen (z. B. Billard <strong>und</strong> Tischtennis),<br />

basteln, Hilfe für ihre Hausaufgaben erhalten, sich<br />

unterhalten <strong>und</strong> Musik hören. Alle finden bei den beiden<br />

Sozialarbeiterinnen ein offenes Ohr für Fragen <strong>und</strong> Probleme.<br />

Etwa 30 Jugendliche sind täglich <strong>im</strong> Klub. Die Klubtätigkeit<br />

ist schulartübergreifend <strong>und</strong> projektbezogen. WK IX wirkt<br />

mit <strong>Kinder</strong>tagesstätten, Schulen <strong>und</strong> Horten, aber auch mit<br />

außerschulischen Institutionen wie freien Jugendeinrichtungen<br />

<strong>und</strong> kommunalen Trägern zusammen. Beispiele aus<br />

einer breiten Palette von Projekten sind Veranstaltungen zur<br />

Teambildung/Teamzusammenarbeit, zu ges<strong>und</strong>er Ernährung<br />

<strong>und</strong> zur Suchtprävention. Des weiteren finden Lesungen,<br />

Filmvorführungen <strong>und</strong> Gedenkstättenfahrten statt.<br />

Besonderer Beliebtheit erfreuen sich die regelmäßigen<br />

Film-Tanz-Abende sowie die Auftritte der Tanzgruppe.<br />

Die Räumlichkeiten des Klubs werden für regelmäßige<br />

Veranstaltungen wie Feiern, Elternabende, schulbezogene<br />

Seminare, Arbeitsgemeinschaften <strong>und</strong> Schulungen genutzt.<br />

Auch während der Ferien ist der Klub geöff<strong>net</strong>. Nach dem<br />

Motto „Ferien-Äktschen kann man überall veranstalten“<br />

bietet der Klub gemeinsam mit anderen Jugendeinrichtungen<br />

allen <strong>Kinder</strong>n <strong>und</strong> Jugendlichen, die während der<br />

Ferien dahe<strong>im</strong> geblieben sind, ein offenes Programm an.<br />

Jugendzentrum JUZ in Jonsdorf – DE<br />

14<br />

Bindeglied zwischen Schule <strong>und</strong> Gemeinde<br />

Der Schüler<strong>klub</strong> Jugendzentrum (JUZ) Jonsdorf in Sachsen<br />

gehört zur Schkola Jonsdorf, einer freien Mittelschule.<br />

Sie ist Teil des grenzüberschreitenden Schulverb<strong>und</strong>s<br />

„Schkola“ <strong>im</strong> Dreiländereck Deutschland, Tschechien <strong>und</strong><br />

Polen. Dem Verb<strong>und</strong> gehören mittlerweile neun Schulen<br />

an: jeweils vier in Deutschland <strong>und</strong> in Tschechien sowie<br />

eine Schule in Polen. Die Schkola Jonsdorf wurde 1995<br />

als erste freie Mittelschule in Sachsen gegründet. In der<br />

Schkola lernen die <strong>Kinder</strong> vom ersten Schuljahr an <strong>im</strong><br />

Ein besonderer Schwerpunkt des Klubs ist die Arbeit mit<br />

körperlich <strong>und</strong> geistig behinderten Jugendlichen. Ein Miteinander<br />

von Menschen ohne <strong>und</strong> mit Behinderung gehört<br />

für alle dazu. Für diese Projekte erhält der Schüler<strong>klub</strong> eine<br />

Förderung <strong>im</strong> Rahmen von „Aktion Mensch“.<br />

Die Zukunft des Schüler<strong>klub</strong>s ist auf Gr<strong>und</strong> der sinkenden<br />

Einwohnerzahlen des Wohngebiets <strong>und</strong> der finanziellen<br />

Schwierigkeiten der Stadt Hoyerswerda ungewiss. Gleichzeitig<br />

hat sich der Klub <strong>im</strong> Laufe seines Bestehens einen<br />

Namen gemacht, <strong>und</strong> auch die Stadtverwaltung schätzt ihn<br />

als Ort, an dem die Jugendlichen lernen, in der Gemeinschaft<br />

Ideen zu entwickeln, Verantwortung zu übernehmen <strong>und</strong><br />

zu tragen. „Dieser Klub ist so gewachsen, dass er aus der<br />

Freizeitgestaltung der jungen Leute nicht mehr wegzudenken<br />

ist“, heißt es von offizieller Seite.<br />

Der Schüler<strong>klub</strong> WK IX n<strong>im</strong>mt seit 2002 an <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> teil<br />

– also seit dem Start des Programms – <strong>und</strong> hat, zum Teil<br />

gemeinsam mit den Schüler<strong>klub</strong>s in Wittichenau <strong>und</strong><br />

Würzburg, mehrere internationale Projekte durchgeführt.<br />

Rahmen des Fachs „Nachbarschaft & Sprache“ die jeweilige<br />

Nachbarsprache. Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler treffen<br />

sich regelmäßig zum gemeinsamen Unterricht, zur Projektarbeit<br />

<strong>und</strong> zu gemeinsamen Exkursionen mit Gleichaltrigen<br />

<strong>im</strong> Nachbarland. Seit 1997 gibt es diese Begegnungstage,<br />

die regulär in den St<strong>und</strong>enplan integriert sind.<br />

Während eines dreijährigen Praxisunterrichts arbeiten die<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler in unterschiedlichen Projekten,


deren Themen sie zumeist selbst entwickelt haben: Sie<br />

lernen Nähen <strong>und</strong> Töpfern, organisieren Spielnachmittage<br />

<strong>im</strong> <strong>Kinder</strong>garten <strong>und</strong> betreiben auch ein Schulradio.<br />

Der Schüler<strong>klub</strong> ging 1998/99 aus dem Praxisunterricht<br />

hervor <strong>und</strong> ist seitdem fester Bestandteil des Ganztagsangebots<br />

der Schkola <strong>im</strong> schulischen Freizeitbereich.<br />

Über die Schule hinaus ist das JUZ Jonsdorf zu einem<br />

Bindeglied zwischen Schule <strong>und</strong> Gemeinde geworden.<br />

Hier finden Projekte – z. B. zur Erforschung der jüdischen<br />

Geschichte der Region – <strong>und</strong> unterschiedliche<br />

Veranstaltungen statt. Vom JUZ Jonsdorf aus wird auch<br />

die Zusammenarbeit mit <strong>Kinder</strong>tagesstätten <strong>und</strong> Altenhe<strong>im</strong>en<br />

koordiniert.<br />

Der Schüler<strong>klub</strong> unterstützt inhaltlich die Schularbeit.<br />

Sowohl der Unterricht – viele Aktivitäten finden parallel<br />

zum Unterricht am Vormittag statt – als auch die<br />

Freizeitgestaltung der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler wird<br />

bereichert. Hier können die Jugendlichen weitgehend<br />

selbstbest<strong>im</strong>mt <strong>und</strong> eigenverantwortlich ihre Freizeit<br />

gemeinsam gestalten <strong>und</strong> verbringen.<br />

Seit 2005/2006 n<strong>im</strong>mt das JUZ Jonsdorf an <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> teil.<br />

Zu seinen von <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> geförderten Projekten gehört das<br />

Multikulturelle Begegnungsstätte<br />

Der 2001 entstandene Schüler<strong>klub</strong> HALB ist der Hauptschule<br />

Würzburg-Zellerau angegliedert <strong>und</strong> steht allen<br />

180 Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern der Schule offen. Der<br />

Klub bietet die Möglichkeit zum Spielen <strong>und</strong> Hausaufgabenmachen,<br />

zum Austausch oder Musikhören. Das Schülercafé<br />

sorgt für Verpflegung, zum Beispiel in den Pausen.<br />

Am regelmäßig stattfindenden internationalen Frühstück<br />

beteiligen sich auch die Eltern. Neben eigenen Aktivitäten<br />

des Klubs, zum Beispiel einer Hip-Hop-Gruppe, finden außerdem<br />

Veranstaltungen für Eltern statt wie das Seminar<br />

„Starke Eltern – starke <strong>Kinder</strong>“ vom <strong>Kinder</strong>schutzb<strong>und</strong>.<br />

Der Stadtteil Würzburg-Zellerau wurde aufgr<strong>und</strong> seiner<br />

prekären Sozial- <strong>und</strong> Infrastruktur von der Stadt Würzburg<br />

2006/2007 in das Programm „Soziale Stadt“ aufgenommen.<br />

Seit 2007 erhält HALB Fördermittel aus diesem Programm.<br />

So haben die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler z. B. gemeinsam<br />

mit ihren Lehrenden Ideen für eine neue Gestaltung des<br />

„Es gab auch Vorurteile gegenüber Jugendlichen aus Polen oder Tschechien.<br />

Aber dann stellten die sich als falsch heraus. Durch <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> haben wir erlebt,<br />

dass wir uns dort wohl fühlten <strong>und</strong> Jugendliche mit genau denselben Interessen,<br />

Hoffnungen <strong>und</strong> Sorgen leben wie hier auch.“<br />

Abbas aus Würzburg DE<br />

Projekt MAFia (Music – Art – Film-Festival), das bereits<br />

dre<strong>im</strong>al in Jonsdorf stattfand. Aufgr<strong>und</strong> des großen<br />

Erfolgs des ersten MAFia-Projekts wurde das Konzept mit<br />

wechselnden Partnern fortgeführt. In Zukunft sollen<br />

auch die Partnerschulen des Schkola-Verb<strong>und</strong>es in das<br />

Projekt einbezogen werden. Dann könnte das Festival<br />

fester Bestandteil der Zusammenarbeit innerhalb der<br />

Schkola-Partnerschaft werden.<br />

HALB in Würzburg – DE<br />

Pausenhofs erarbeitet – der beste Entwurf wurde ausgewählt<br />

<strong>und</strong> realisiert.<br />

Durch die Öffnung des Schüler<strong>klub</strong>s nach außen ist er<br />

mehr <strong>und</strong> mehr zu einer multikulturellen Begegnungsstätte<br />

geworden. Hier treffen sich internationale Tanzgruppen,<br />

Migrantinnen, die Deutsch lernen, <strong>und</strong> Anwohnerinnen<br />

veranstalten einen Frauentreff. Damit hat<br />

sich HALB auch als Treffpunkt <strong>und</strong> Veranstaltungsort in<br />

Zellerau einen Namen gemacht.<br />

HALB n<strong>im</strong>mt seit 2002 am Programm <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> teil <strong>und</strong><br />

hat mehrere internationale Projekte mit tschechischen<br />

<strong>und</strong> polnischen Partner<strong>klub</strong>s realisiert. Aber auch zu<br />

anderen deutschen Schüler<strong>klub</strong>s, insbesondere zu denen<br />

in Hoyerswerda <strong>und</strong> Wittichenau, hat sich über die Jahre<br />

ein intensiver Kontakt entwickelt.<br />

15


INGENIUM in Kartuzy – PL<br />

Eine kluge Idee<br />

2003 am 1. Allgemeinbildenden Lyzeum „H. Derdowski“<br />

in Kartuzy gegründet, haben sich die Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler bei der Namensgebung ihres Klubs an dem<br />

lateinischen Begriff „ingenium“ – also sinngemäß „kluge<br />

Idee, kreativer Geist, Genie, Talent“ – orientiert.<br />

INGENIUM möchte<br />

• die Qualität des Schulalltags verbessern<br />

16<br />

• bessere Bedingungen für die Verwirklichung der<br />

Schülerinteressen schaffen<br />

• die Zusammenarbeit zwischen Schule <strong>und</strong><br />

örtlicher Gemeinschaft verbessern<br />

• <strong>und</strong> somit die Beteiligten auf das Miteinander <strong>im</strong><br />

gemeinsamen Europa vorbereiten.<br />

Die Stärken des Klubs sind seine Aufgeschlossenheit gegenüber<br />

der örtlichen Gemeinschaft, gute internationale<br />

Kooperationen, Eigeninitiative bei der Mitgestaltung des<br />

schulischen Kulturlebens, Kreativität <strong>und</strong> Selbstständigkeit<br />

der Klubmitglieder, ständiger Kontakt zu lokalen<br />

Medien sowie Evaluation <strong>und</strong> Schulungen.<br />

INGENIUM ist in drei Bereichen aktiv:<br />

In der Schule machen Veranstaltungen das Schulleben<br />

lebendiger. Hierzu zählen z. B. der Nikolaustag, der<br />

Europatag <strong>und</strong> ein zigarettenfreier Tag. Es gibt das<br />

Schülerkabarettfestival „Kabareton”, einen Maskenball<br />

sowie Begegnungen mit interessanten Persönlichkeiten<br />

(Schauspieler/innen, Sportler/innen), aber auch Schulungen.<br />

Im lokalen Umfeld besteht eine enge Zusammenarbeit<br />

mit dem Landratsamt Kartuzy, z. B. be<strong>im</strong> Projekt<br />

Bractwo Flanelowej Koszuli in Klodzko– PL<br />

BFK (Bractwo Flanelowej Koszuli – die Bruderschaft des<br />

Flanellhemds) aus Klodzko ist einer der ersten Schüler<strong>klub</strong>s,<br />

die am Programm <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> teilgenommen haben.<br />

Den Klub gab es schon acht Jahre lang, als er dem<br />

Programm beitrat. BFK besteht aus ca. 30 Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schülern <strong>im</strong> Alter von 10 bis 19 Jahren. Sie treffen<br />

sich regelmäßig <strong>und</strong> organisieren Veranstaltungen für<br />

Gleichaltrige, die nicht nur aus ihrer Schule, sondern aus<br />

der ganzen Region Niederschlesien kommen. Thematisch<br />

konzentriert sich der Klub auf Ökologie, Tourismus,<br />

Scouting, Selbsthilfe <strong>und</strong> Wohltätigkeit.<br />

„Kaschubische Tradition – mit den Augen der Jugendlichen<br />

betrachtet” sowie bei karitativen Aktivitäten,<br />

insbesondere <strong>im</strong> <strong>Kinder</strong>he<strong>im</strong> <strong>und</strong> <strong>im</strong> Schul- <strong>und</strong> Erziehungszentrum<br />

Kartuzy.<br />

International sind es die Projekttreffen mit anderen<br />

Schüler<strong>klub</strong>s, insbesondere mit den Klubs aus Tschechien,<br />

Deutschland <strong>und</strong> der Türkei sowie internationale Seminare<br />

<strong>im</strong> Rahmen des Programms <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>.<br />

Besonders stolz sind die Klubmitglieder auf ihre Teilnahme<br />

an der polenweiten Aktion „Ehren-Paket”. Deren Ziel<br />

ist es, Spender zu akquirieren <strong>und</strong> anschließend Weihnachtspakete<br />

für sozial benachteiligte Familien aus der<br />

Region zusammenzustellen. Hier haben sich mit großer<br />

Bereitschaft alle Mitglieder von INGENIUM <strong>und</strong> weitere<br />

Schüler des 1. Allgemeinbildenden Lyzeums eingesetzt.<br />

Der Klub beabsichtigt, sein Wirken auszudehnen. Dabei<br />

geht es um den Ausbau der innerschulischen Vorhaben<br />

<strong>und</strong> das Knüpfen neuer internationaler Kontakte.<br />

Geöff<strong>net</strong> für alle<br />

Der Klub verfügt über eine moderne Ausstattung, <strong>und</strong><br />

die Ergebnisse seiner Arbeit können sich sehen lassen:<br />

regelmäßige große Events wie Rajd Spadajacego Liscia<br />

(die Sternfahrt des fallenden Blatts) <strong>und</strong> die Ausgabe<br />

der professionellen Vierteljahresschrift „NETik“, in der<br />

die Schüler das Geschehen an der Schule <strong>und</strong> <strong>im</strong> Umkreis<br />

beschreiben. Der Entwurf des Magazins, die Beiträge <strong>und</strong><br />

das Layout stammen von den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern<br />

selbst, die so ihre journalistischen Fähigkeiten verbessern.


Regelmäßige monatliche Reisen ins Gebirge tragen dazu<br />

bei, dass die Teilnehmenden <strong>im</strong>mer selbstständiger werden<br />

<strong>und</strong> Neues lernen wie die Gr<strong>und</strong>lagen des Bergsteigens.<br />

Getreu dem Leitsatz von BFK „Geöff<strong>net</strong> für alle“ kann<br />

jeder Schüler <strong>und</strong> jede Schülerin als Beisitzer am Treffen<br />

der Klubmitglieder teilnehmen. Diese Regel hilft, neue<br />

<strong>klub</strong>-<strong>net</strong>ler zu finden <strong>und</strong> erweitert den Wirkungskreis<br />

des Klubs.<br />

BFK hat vor, die internationalen Partnerschaften weiter<br />

zu entwickeln <strong>und</strong> die Zusammenarbeit mit den anderen<br />

polnischen Klubs zu pflegen.<br />

Echte Fre<strong>und</strong>e mit Vorbildfunktion<br />

Konnten sich die Gründungsmitglieder von No Name<br />

zunächst auch nicht für einen Klubnamen entscheiden,<br />

so waren sie sich um so sicherer in ihrer Zielsetzung,<br />

dem ehrenamtlichen Einsatz der Jugendlichen für ihre<br />

Mitmenschen, besonders für <strong>Kinder</strong> aus benachteiligten<br />

Familien. Die Klubmitglieder organisieren Hortangebote,<br />

Lernfördermaßnahmen <strong>und</strong> Ausflüge <strong>und</strong> entwickeln<br />

darüber hinaus vielfältige Aktivitäten des freiwilligen<br />

Engagements. Einen wichtigen Beitrag leistet die<br />

Rettungsmannschaft mit Erste-Hilfen-Kursen für <strong>Kinder</strong><br />

<strong>und</strong> Jugendliche. Ganz wesentlich ist – wie bei den anderen<br />

Klubs auch – das praktische Erk<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Kennenlernen<br />

der Nachbarländer.<br />

Im Juni 2009 n<strong>im</strong>mt der Klub an einer Reise teil, die Partner<br />

aus Ostrava organisieren. Die Integrationsreise dient<br />

in erster Linie dem Kennenlernen der Tschechischen<br />

Republik. Auf dem Programm stehen auch Bergwanderungen,<br />

Rafting, Paintball <strong>und</strong> Klettern. Die Jugendlichen<br />

werden die jeweils anderen Traditionen <strong>und</strong> Kulturen des<br />

Nachbarlandes kennen lernen, durch gemeinsame Spiele<br />

neue Fre<strong>und</strong>schaften knüpfen <strong>und</strong> die bereits bestehenden<br />

Kontakte vertiefen.<br />

Die Erfolge der Klubarbeit kann man an den besseren<br />

Lernergebnissen sowie am veränderten Verhalten der<br />

<strong>Kinder</strong> messen, die die Unterstützungsangebote wahrnehmen.<br />

Zugleich erfüllen die Klubmitglieder eine<br />

Vorbildfunktion. Dem Klub ist es außerdem gelungen,<br />

zahlreiche Kontakte mit Schulen in Polen <strong>und</strong> <strong>im</strong> europäischen<br />

Ausland zu knüpfen.<br />

No Name Lubin – PL<br />

Die Stärke von No Name liegt in seinen Mitgliedern: Sie<br />

halten fest zusammen <strong>und</strong> sind echte Fre<strong>und</strong>e. Dadurch<br />

sind sie in der Lage, gemeinsam die abgesteckten Ziele zu<br />

erreichen <strong>und</strong> sich <strong>im</strong>mer neue, größere zu setzen.<br />

Klub No Name be<strong>im</strong> Suvival Camp 2005<br />

17


Internationale Projekte<br />

Im Laufe der sechs Programmjahre von <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> haben<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler aus den drei beteiligten<br />

Ländern insgesamt 68 internationale Projekte realisiert.<br />

Die ersten Planungsschritte wurden zum größten Teil bei<br />

einem internationalen <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Seminar unternommen,<br />

ab 2006 mit der Unterstützung des Projektlogbuchs,<br />

einem von <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> entwickelten Projektmanagement-<br />

Tool für die Jugendlichen. Wieder zu Hause angekommen,<br />

bestand die große Herausforderung darin, die Projektidee<br />

in Eigenregie weiter zu gestalten <strong>und</strong> schließlich<br />

Wirklichkeit werden zu lassen – in den meisten Fällen<br />

mit großem Erfolg, wie die Produkte <strong>und</strong> Erzählungen der<br />

Projektgruppen zeigen.<br />

Inhaltlich weisen die internationalen Projekte eine breite<br />

Themenvielfalt auf, die wir Ihnen <strong>im</strong> Beitrag „Internationale<br />

Projekte <strong>im</strong> Überblick“ aufgefächert haben.<br />

Allen Projekten gemein ist die Aussage zwei Drittel aller<br />

Teilnehmenden, viel Neues über die anderen Länder<br />

gelernt zu haben. Alle Klubs haben an mindestens einem,<br />

die größte Zahl an zwei, teilweise sogar an fünf internationalen<br />

Projekten mitgewirkt. 88 Prozent der befragten<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler sind hoch motiviert für eine<br />

weitere internationale Zusammenarbeit. 2<br />

18<br />

...stiften interkulturelle Lernerlebnisse<br />

„Fight of Nature“ (CZ/PL)<br />

„From Water to City“ (DE/PL)<br />

2 Vergl. Weeber + Partner: Abschlussevaluation des Programms, S. 41<br />

„Der Mensch in der Stadt“ (CZ/PL)<br />

Im Folgenden stellen wir Ihnen drei Projekte vor, die<br />

gleichzeitig Schwerpunkte in der Projektvielfalt<br />

repräsentieren:<br />

In „Three rivers – Three countries“ beschäftigten sich die<br />

Jugendlichen mit Umweltschutz <strong>und</strong> lokaler Geschichte,<br />

die Expedition „Wilder Osten“ erlaubte, kulturelle<br />

Forschungsfragen mit Naturerlebnissen zu verbinden,<br />

<strong>und</strong> „MAFia“ ist das Codewort für ein internationales<br />

Kulturfestival der Schüler<strong>klub</strong>s, das drei Mal in Folge<br />

stattgef<strong>und</strong>en hat.<br />

„Der Mensch in der Natur“ (CZ/PL)


Drei Schüler<strong>klub</strong>s, der polnische Klub Junior Balt, der<br />

tschechische Klub Párátko <strong>und</strong> der deutsche Klub der<br />

Mittelschule Claußnitz, untersuchten <strong>im</strong> Juni 2006 unter<br />

dem Motto „Three rivers – Three countries“ die Flüsse,<br />

die durch ihre Ortschaften fließen. Mit dem Projekt sollte<br />

die Öffentlichkeit auf die Umweltverschmutzung sowie<br />

auf den für die Flüsse notwendigen Umweltschutz hingewiesen<br />

<strong>und</strong> angeregt werden, sich an der Reinigung von<br />

Gewässern zu beteiligen. Weitere Ziele waren, Menschen<br />

aus den Nachbarländern kennen zu lernen <strong>und</strong> bei den<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern Interesse für andere Kulturen<br />

zu wecken. Die Ergebnisse haben die Jugendlichen in<br />

Form eines Prospekts mit zahlreichen Fotos dargestellt.<br />

Drei Akteure beantworteten Fragen zu ihrem Projekt:<br />

Petr Zajíček, ehemaliges Mitglied des Klubs Páratko (CZ),<br />

Mariola Chodzińska, Mitglied <strong>im</strong> Schüler<strong>klub</strong> Junior Bałt<br />

(PL) <strong>und</strong> Christiane Rudelt, Betreuerin des Schüler<strong>klub</strong>s<br />

der Mittelschule Claußnitz (DE).<br />

Wie habt ihr euch gef<strong>und</strong>en?<br />

Petr Zajíček: Wir haben uns be<strong>im</strong> internationalen <strong>klub</strong><strong>net</strong>-Seminar<br />

<strong>im</strong> November 2005 in Krzyżowa getroffen.<br />

Christiane Rudelt: Das war Liebe auf den ersten Blick.<br />

Zuerst kamen die Tschechen <strong>und</strong> hatten auf Anhieb<br />

Interesse an unserem Thema, dann kamen die Polen.<br />

Wie seid ihr auf die Projektidee gekommen?<br />

Christiane Rudelt: Die Projektidee kam von uns.<br />

Umweltschutz ist einer unserer Schwerpunkte <strong>im</strong> Schüler<strong>klub</strong>,<br />

insbesondere Wasser. Wir hatten uns schon das<br />

ganze Jahr über damit beschäftigt <strong>und</strong> auch außerschulische<br />

Partner, die <strong>im</strong> Bereich Umweltschutz tätig sind,<br />

zu uns geholt <strong>und</strong> mit ihnen gemeinsam Wasserproben<br />

entnommen <strong>und</strong> analysiert sowie Lebensformen <strong>im</strong> <strong>und</strong><br />

am Fluss erk<strong>und</strong>et. Die Tschechen hatten ebenfalls schon<br />

zu diesem Thema gearbeitet...<br />

Petr Zajíček: Der deutsche Klub hat uns seine Fotografien<br />

vom Fluss gezeigt. Auch für unsere Stadt Litovel ist der<br />

Fluss prägend <strong>und</strong> mit vielen Traditionen verb<strong>und</strong>en.<br />

Warum habt ihr euch für diese Partner entschieden?<br />

Mariola Chodzińska: Wir wollten Partner finden, die<br />

ebenfalls an einer anspruchsvollen Initiative mit Partner<strong>klub</strong>s<br />

aus dem Ausland interessiert sind <strong>und</strong> außerdem<br />

Lust haben, Polen zu besuchen. Im Übrigen ist Umweltschutz<br />

eines unserer Interessensgebiete.<br />

Petr Zajíček: Wir führen ähnliche Aktivitäten durch wie<br />

der Klub in Claußnitz.<br />

Wie <strong>und</strong> wie oft habt ihr euch zur Vorbereitung<br />

ausgetauscht?<br />

Petr Zajíček: Wir haben Kontakt per E-Mail aufgenommen.<br />

Die Kommunikation war besonders am Anfang schwierig.<br />

internationales Projekt<br />

Three rivers – three countries<br />

Wasser als verbindendes Element<br />

Christiane Rudelt: Am Anfang haben meine Schüler<br />

auch ganz viele E-Mails verschickt. Und das, obwohl es<br />

ihnen sehr schwer gefallen ist, auf Englisch zu schreiben.<br />

Mariola Chodzińska: Wir haben versucht, uns an die<br />

Vereinbarung zu halten, einmal in der Woche zu kommunizieren.<br />

In der Praxis hat sich aber gezeigt, dass es<br />

häufigerer Kontakte bedarf.<br />

Wer war für das Projekt verantwortlich?<br />

Mariola Chodzińska: In unserem Klub waren für das<br />

Projekt vor allem die Schüler zuständig, die am Seminar<br />

in Krzyżowa teilgenommen hatten<br />

Petr Zajíček: Das Projekt wurde von dem achtköpfigen<br />

Schüler-Team koordiniert, das sich für Umweltschutz<br />

interessiert. Ein Projektteilnehmer hat die Präsentation<br />

unseres Flusses Morava vorbereitet, ein zweiter hat eine<br />

Übersetzung der Präsentation erarbeitet <strong>und</strong> andere<br />

haben sich z. B. Integrationsaktivitäten oder Spiele ausgedacht.<br />

Für die Aufsicht waren Erwachsene zuständig.<br />

Christiane Rudelt: Ich würde sagen, von unserer Seite<br />

aus habe vor allem ich mich um das Projekt gekümmert.<br />

Auf der Ebene der Jugendlichen war es ein Problem, dass<br />

meine Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler zwei bis drei Jahre jünger<br />

sind als die tschechischen <strong>und</strong> polnischen Jugendlichen.<br />

Und unsere Partner<strong>klub</strong>s sind an Gymnasien. Das bedeutete,<br />

dass unseren Jugendlichen von der Mittelschule manchmal<br />

das Selbstvertrauen fehlte.<br />

Was war die wichtigste Erfahrung für dich?<br />

Petr Zajíček: Ich fand das internationale Treffen in<br />

Krzyżowa, wo das Projekt geboren wurde, sehr lehrreich.<br />

Ich habe gesehen, wie man sich viele verschiedene <strong>und</strong><br />

bunte Aktivitäten ausdenken <strong>und</strong> sie mit Lust <strong>und</strong><br />

Begeisterung erfolgreich realisieren kann.<br />

Mariola Chodzińska: Die ausländischen Teilnehmer<br />

haben zu Hause bei den <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Mitgliedern aus Bałtów<br />

übernachtet. Also mussten viele von ihnen zum ersten<br />

Mal ihre Sprachkenntnisse auf den Prüfstand stellen.<br />

Deswegen hat dieses Projekt sicherlich zur Entwicklung<br />

der Sprachkompetenz beigetragen.<br />

19


Viele waren überrascht, dass sich die Teilnehmerinnen<br />

<strong>und</strong> Teilnehmer aus den anderen Ländern in Wirklichkeit<br />

von uns in keiner Weise unterscheiden; für viele von uns<br />

war dies der erste Kontakt mit einem Ausländer.<br />

Christiane Rudelt: Ich habe gelernt, dass ich mich<br />

manchmal mehr zurück nehmen muss. Aber ich hatte<br />

auch <strong>im</strong>mer Angst, dass die Schüler das nicht allein<br />

schaffen. Aber: Man muss loslassen können <strong>und</strong> den<br />

Schülern sagen: Das ist Euer Ding. Versucht, die Verantwortung<br />

zu übernehmen.<br />

Was waren die Highlights des Projekts?<br />

Was lief nicht so gut?<br />

Christiane Rudelt: Das Highlight war das eigentliche<br />

Treffen. Für die Schüler war es eine wichtige Erfahrung<br />

zu sehen, wie Jugendliche in anderen Ländern leben.<br />

Sie haben gemerkt, wie verwöhnt sie eigentlich sind.<br />

In Polen waren die Jugendlichen in den Familien untergebracht,<br />

haben dort gegessen, das Wochenende verbracht<br />

<strong>und</strong> gesehen, dass unser Lebensstandard in Deutschland<br />

deutlich höher ist. Was sie geschätzt haben, war die<br />

Gastfre<strong>und</strong>schaft <strong>und</strong> das gesellige Miteinander. Und<br />

die Gastgeber sind ganz früh aufgestanden <strong>und</strong> haben<br />

uns zum Zug gebracht. Schön war auch, dass trotz aller<br />

Sprachschwierigkeiten <strong>und</strong> trotz des Altersunterschieds<br />

die Verständigung bei den Treffen gut geklappt hat. Das<br />

hat unsere Jugendlichen in ihrem Selbstbewusstsein<br />

sehr gestärkt.<br />

Wie habt ihr mit einander gesprochen?<br />

In welcher Sprache?<br />

Petr Zajíček: Wir haben viel in Englisch kommuniziert,<br />

in der Vorbereitungsphase per E-Mail <strong>und</strong> dann auch<br />

während des Projekts.<br />

internationales Projekt<br />

Wilder Osten<br />

Die bergige Region zwischen der Slowakei, Polen <strong>und</strong><br />

der Ukraine zu Fuß zu erk<strong>und</strong>en <strong>und</strong> dabei das Leben<br />

der Menschen mit ihren unterschiedlichen Kulturen <strong>und</strong><br />

Traditionen, alltäglichen Sorgen <strong>und</strong> Freuden zu erk<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> zu dokumentieren – dies war das ambitionierte<br />

Projektziel der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler der tschechischen<br />

Schüler<strong>klub</strong>s VOKO <strong>und</strong> Hydrant sowie aus dem polnischen<br />

Klub Bractwo Flanelowej Koszuli (BFK).<br />

Im August 2008 unternahmen sie gemeinsam eine achttägige<br />

„wilde“ Expedition in das polnisch-ukrainischslowakische<br />

Grenzgebiet Bieszczady. Erschwerend hatte<br />

sich die Gruppe vorgenommen, auf moderne technische<br />

Errungenschaften wie Inter<strong>net</strong> <strong>und</strong> Handy zu verzichten<br />

<strong>und</strong> ganz naturnah zu leben.<br />

20<br />

Christiane Rudelt: Unsere Arbeitssprache war Deutsch,<br />

<strong>und</strong> das lag vor allem an mir, weil ich kaum Englisch kann.<br />

Mariola Chodzińska: Wir haben vor allem auf Deutsch<br />

kommuniziert, da die meisten Klubmitglieder sowohl aus<br />

Polen als auch aus Tschechien sich eben in dieser Sprache<br />

verständigen konnten.<br />

Seid Ihr noch in Kontakt mit den anderen Klubs?<br />

Könnt Ihr Euch eine weitere Zusammenarbeit vorstellen?<br />

Petr Zajíček: Unsere Zusammenarbeit setzte sich weiter<br />

fort! Wir haben <strong>im</strong> darauf folgenden Jahr mit den gleichen<br />

zwei Partner<strong>klub</strong>s das Projekt „Three rivers – Three countries<br />

II“ realisiert. Die Fortsetzung wurde den ältesten<br />

Menschen <strong>und</strong> den Denkmälern in den Herkunftsorten der<br />

Teilnehmenden gewidmet. Wir machten Fotos der ältesten<br />

Gebäude <strong>und</strong> Interviews mit den ältesten Bürgern.<br />

Mariola Chodzińska: Wir haben bereits während des<br />

Treffens in Polen ein Thema für das Folgeprojekt konzipiert<br />

<strong>und</strong> auch realisiert.<br />

Christiane Rudelt: Mit den anderen Klubs sind wir weiterhin<br />

in Kontakt, was allerdings nicht ganz einfach ist.<br />

Viele ältere Schüler haben inzwischen die Schule verlassen,<br />

jüngere sind nachgerückt. Aber, von den älteren Schülern<br />

haben einige noch Kontakt zu Polen. Eine weitere Zusammenarbeit<br />

mit dem tschechischen <strong>und</strong> dem polnischen<br />

Klub können wir uns gut vorstellen, auch wenn wir<br />

noch nicht wissen, wie wir das finanziell auf die Beine<br />

stellen sollen.<br />

eine internationale Expedition mit Grenzerfahrungen<br />

Die Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmer der Expedition<br />

erklommen zunächst die Berge Polonina Carinska, Kremanarose<br />

<strong>und</strong> Farnica in der Slowakischen Republik. Danach<br />

überschritten sie die Grenze ins polnische Bergland,<br />

gelegen <strong>im</strong> Dreiländereck Slowakei-Polen-Ukraine.<br />

Die Schüler sammelten Heilkräuter, bereiteten daraus Tee<br />

<strong>und</strong> stellten sogar ihr eigenes Shampoo her. Sie lebten bei<br />

Kälte <strong>und</strong> Regen in Zelten, wuschen sich <strong>im</strong> Bach <strong>und</strong><br />

sangen gemeinsam polnische <strong>und</strong> tschechische Lieder.<br />

Gleichzeitig kamen sie ihrem Forschungsauftrag nach <strong>und</strong><br />

betrieben kulturelle <strong>und</strong> sozial-anthropologische Terrainforschung<br />

mittels Umfragen. Der polnische Klub BFK<br />

verarbeitete die Erlebnisse in der Zeitschrift „NETik“, die<br />

tschechischen Klubs erstellten eine Wanderausstellung.


Nikola Vitová vom tschechischen Klub VOKO schildert die<br />

Erfahrungen der Expedition:<br />

Wie habt ihr euch gef<strong>und</strong>en?<br />

Wir haben uns auf dem internationalen <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Seminar<br />

in Hejnice gef<strong>und</strong>en.<br />

Wie seid ihr auf die Projektidee gekommen?<br />

Jeder Klub hat etwas zur Projektidee beigetragen:<br />

Die Idee, Bieszczady zu besuchen <strong>und</strong> eine Bergwanderung<br />

zu machen, kam vom polnischen Klub BFK. Wir von VOKO<br />

hatten die Idee mit der Dokumentation <strong>und</strong> der „anthropologischen<br />

Terrainforschung“, Hydrant hat uns mit<br />

Wandersachen geholfen <strong>und</strong> eine Wanderausstellung<br />

vorgeschlagen.<br />

Warum habt ihr euch für diese Partner entschieden?<br />

Weil uns die Idee, die polnische Bergwelt zu besuchen,<br />

sehr gefallen hat. Außerdem waren wir uns alle sympathisch.<br />

Wie <strong>und</strong> wie oft habt ihr zur Vorbereitung<br />

kommuniziert?<br />

Hanka, unsere Betreuerin, hat uns jede Woche angehalten,<br />

E-Mails zu schreiben. Es funktionierte ganz gut.<br />

Wer war für das Projekt verantwortlich?<br />

Formal war ich verantwortlich, aber Hanka hatte die letzte<br />

Kontrolle. Das galt vor allem am Anfang <strong>und</strong> am Ende bei<br />

der Abschlussdokumentation. Sonst waren jeder <strong>und</strong> jede<br />

für etwas verantwortlich. Míša war verantwortlich für die<br />

Interviews, Jarda <strong>und</strong> Monča für das Video, Tomáš für die<br />

Fotografie, Kamil <strong>und</strong> Babka, der H<strong>und</strong>, sorgten für gute<br />

Laune <strong>und</strong> schnelles Gehen, denn Babka hat uns angetrieben.<br />

Wie war das Projekt?<br />

An was erinnerst du dich besonders?<br />

Das Projekt war für mich sehr anstrengend. Der Augenblick,<br />

als ich unseren zukünftigen Standort gesehen habe, <strong>und</strong><br />

wie wir dann das Zelt in kalter <strong>und</strong> dunkler Nacht aufgestellt<br />

haben… das ist unvergesslich. Die Touren waren<br />

nicht so leicht, aber ich muss sagen, ich habe alle gut<br />

bewältigt. Kurz: das war die Erfahrung der Überwindung,<br />

das war der Zweck unseres Projekts. Das Projekt war fein,<br />

„Dieses Projekt war einzigartig, wir fuhren irgendwo<br />

hin, in unbekanntes Gebiet, in die Wildnis. Wir lebten<br />

das Leben der Einwohner des polnisch-ukrainischslowakischen<br />

Grenzgebietes, ohne moderne Technik,<br />

ohne Hast <strong>und</strong> Eile, wir vergaßen die Zeit. Wir lernten<br />

neue Leute, neue Orte kennen… erlebten r<strong>und</strong>um<br />

etwas Neues.“<br />

Michaela, Mitglied VOKO<br />

das haben uns auch die Besucher unserer Wanderausstellung<br />

voller Gedichte, Fotografien <strong>und</strong> Artikel bestätigt.<br />

Was war die wichtigste Erfahrung für dich?<br />

Ich habe die Berge bestiegen, viele polnische Wörter gelernt<br />

<strong>und</strong> habe mehr ausgehalten, als ich erwartet hatte.<br />

Wie habt ihr mit einander gesprochen?<br />

In welcher Sprache?<br />

Polnisch <strong>und</strong> Tschechisch sind ganz ähnlich, also haben<br />

wir uns in wichtigen Sachen ganz gut verstanden.<br />

Seid ihr in Kontakt mit anderen vom Projekt?<br />

Könnt ihr euch eine weitere Zusammenarbeit mit<br />

diesen Klubs vorstellen?<br />

Die Kommunikation unter uns wird schwächer, weil viele<br />

vom Projektteam jetzt studieren. Doch wir kommunizieren<br />

mit dem Klub BFK <strong>und</strong> hoffen, wieder ein gemeinsames<br />

Vorhaben organisieren zu können.<br />

21


internationales Projekt<br />

MAFia<br />

Kunst als internationale Sprache<br />

Hinter dem irreführenden Namen MAFia steckt ein äußerst<br />

erfolgreiches Kunst- <strong>und</strong> Kulturprojekt – Music, Art and<br />

Film – das bei den jungen Beteiligten so beliebt wurde, dass<br />

sie gleich drei Jahre hintereinander daran teilnahmen: Von<br />

2006 bis 2008 trafen sich zahlreiche „MAFiosi“ aus Deutschland,<br />

Polen <strong>und</strong> Tschechien jeweils <strong>im</strong> Juni <strong>im</strong> Klub JUZ<br />

in Jonsdorf, Sachsen. Gemeinsam realisierten sie in drei<br />

gemischten internationalen „Gangs“ einen Musik-, einen<br />

Kunst- <strong>und</strong> einen Filmworkshop. Sie produzierten eigene<br />

Musik, entwarfen <strong>und</strong> fertigten die Kostüme sowie das Bühnenbild<br />

<strong>und</strong> drehten einen Film über diese Vorbereitungen<br />

zum „Final Event“, einem kleinen Musikfestival für Schule<br />

<strong>und</strong> Öffentlichkeit.<br />

Die Statistik des Projekts ist beeindruckend: Die beteiligten<br />

Klubs waren 2006 (MAFia I) JUZ (DE), In spe (PL) <strong>und</strong><br />

Euro<strong>klub</strong> (CZ). Im Sommer 2007 (MAFia II) kamen die<br />

Klubs JUZ, Wszystko gr@ (PL) <strong>und</strong> Poklop (CZ) zusammen.<br />

2008 (MAFia III) trafen sich JUZ, Ateny (PL) <strong>und</strong> VOKO (CZ).<br />

„Am Anfang wussten wir nicht, wie das gehen soll, so<br />

ein internationales Projekt, wenn man die Sprache des<br />

anderen nicht spricht. Aber dann war klar: Man konnte<br />

sich verständigen, mit Händen <strong>und</strong> Füßen, mit Hilfe von<br />

Dolmetschern, manchmal mit Englisch. Na ja, <strong>und</strong> über<br />

das gemeinsame Projekt reden hilft natürlich auch.“<br />

Mandy aus Cottbus DE<br />

22<br />

Irina Heinrich, Betreuerin des Jugend- <strong>und</strong> Schüler<strong>klub</strong>s<br />

JUZ Jonsdorf (DE) berichtet:<br />

Wie habt Ihr Euch gef<strong>und</strong>en?<br />

Ein Schüler der 10. Klasse, Felix, <strong>und</strong> ich als Betreuerin waren<br />

2006 in Sejda be<strong>im</strong> internationalen <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Seminar.<br />

Dort hatten wir Glück: Es war unser erstes internationales<br />

Seminar <strong>und</strong> wir sind mit dem Ziel dorthin gefahren, Partner<br />

für ein gemeinsames Projekt zu finden.<br />

Woher kam die Idee für das gemeinsame Projekt?<br />

Für die Projektidee waren wir ganz offen. Felix hat die anderen<br />

Klubs geworben. Sie kamen ins Gespräch <strong>und</strong> stellten fest,<br />

dass in allen drei Klubs Film <strong>und</strong> Musik Schwerpunkte<br />

waren. So entstand die Idee, ein Minifestival auf die Beine<br />

zu stellen. Dank der guten Unterlagen <strong>im</strong> Projektlogbuch<br />

konnten die drei Klubs gleich in Sejda das Projekt entwickeln<br />

<strong>und</strong> fuhren mit klaren Absprachen nach Hause, was jeder in<br />

seinem Klub zu tun hatte. Insgesamt hat das Projekt MAFia<br />

– Music, Art and Film – seit 2006 drei Mal stattgef<strong>und</strong>en.<br />

Warum habt Ihr Euch für diese Partner entschieden?<br />

2006 in Sejda war es so, dass sich Felix <strong>und</strong> die Schüler von<br />

den anderen Klubs einfach sympathisch waren. Auf dieser<br />

Basis haben sie überlegt, was sie gemeinsam machen könnten.<br />

Bei den Nachfolgeprojekten war das dann anders.<br />

Wir konnten an weiteren internationalen Seminaren nicht<br />

mehr teilnehmen. Deshalb haben wir auf der <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-<br />

Homepage <strong>im</strong> Inter<strong>net</strong> die Idee vorgestellt <strong>und</strong> Partner<br />

geworben. Das lief dann alles über E-Mail-Kontakt <strong>und</strong><br />

Inter<strong>net</strong>. Das waren mehr oder weniger Blindaktionen, aber<br />

irgendwie passte es <strong>im</strong>mer.<br />

Wie oft <strong>und</strong> auf welche Art <strong>und</strong> Weise habt Ihr in der<br />

Phase der Vorbereitung miteinander kommuniziert?<br />

Und wie lief das sprachlich?<br />

Nach dem Seminar in Sejda haben wir uns zur Projektvorbereitung<br />

noch ein Mal mit den polnischen Partnern getroffen,<br />

die Tschechen konnten damals nicht.


Viel lief auf Englisch. Wir haben außerdem an unserer Schule<br />

das Glück, dass wir Muttersprachler haben, die wir in das<br />

Projekt bzw. die Vorbereitungen miteinbezogen haben.<br />

Wer war für das Projekt verantwortlich?<br />

Be<strong>im</strong> ersten Projekt war Felix der Hauptverantwortliche.<br />

Mit ihm stieg <strong>und</strong> fiel das Projekt. Er war sehr engagiert.<br />

Be<strong>im</strong> zweiten Durchgang hat er <strong>im</strong> Rahmen seines sozialen<br />

Jahrs das Projekt als Betreuer begleitet <strong>und</strong> sein Wissen an<br />

die jüngeren Schüler weitergegeben. Im dritten Durchgang<br />

hatten wir sehr viele junge Schüler dabei, da lief viel über<br />

die Betreuerinnen.<br />

Wie lief das Projekt?<br />

Woran erinnerst Du Dich noch am besten?<br />

Was ist den Schülern in Erinnerung geblieben?<br />

Bei den beiden letzten Durchgängen hat mich die Zusammenarbeit<br />

mit einem bis dahin fremden Projektpartner am<br />

meisten beeindruckt. Obwohl man sich zum ersten Mal sah,<br />

hatte man fast das Gefühl, sich zu kennen. Faszinierend<br />

war, wie sich die Schüler gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> innerhalb von vier<br />

Tagen ein kleines Veranstaltungsprogramm auf die Beine<br />

gestellt haben. Dahinter steckte auch ein künstlerischer<br />

Anspruch. Wir hatten zwei Musiker <strong>im</strong> Projekt, die Workshops<br />

anboten. Wichtig war zu sehen, wer wozu Lust hat.<br />

Es gab ja nicht nur Leute, die Musik machen. Die Bühnengestaltung<br />

wurde von einer Kreativgruppe übernommen.<br />

Und <strong>im</strong> letzten Jahr hatten wir sogar eine Pantom<strong>im</strong>egruppe.<br />

Die Workshoparbeit wurde durch regionale Erk<strong>und</strong>ungen<br />

ergänzt, zum Beispiel in Zittau oder auch vor Ort bei uns in<br />

Jonsdorf. Die Schüler haben das interessiert aufgenommen.<br />

Bei ihnen kam besonders gut an, dass sie <strong>im</strong> Rahmen des<br />

Projekts ihre Talente ausprobieren konnten <strong>und</strong> dabei auch<br />

etwas Neues entdeckt haben. Toll war auch, dass sie sich<br />

trotz fehlender Sprachkenntnisse verständigen konnten.<br />

Wir haben sehr junge Schüler von 13 bis 16 Jahren. Die<br />

Schüler unserer Partner<strong>klub</strong>s hingegen waren älter, zum<br />

Teil schon 18 Jahre. Da gab es schon einige Vorbehalte.<br />

Trotzdem hat die gemeinsame Arbeit gut funktioniert.<br />

Was war die wichtigste Erfahrung für Dich?<br />

Von meiner Ausbildung her bin ich Sprachlehrerin. Deshalb<br />

hat es mich persönlich sehr gefreut, <strong>im</strong> Rahmen des Projekts<br />

wieder einmal eine slawische Sprache zu sprechen.<br />

Was waren die Highlights des Projekts?<br />

Highlights waren auf jeden Fall die breit gefächerten Abschlussprogramme.<br />

Es haben sogar junge Kollegen unserer Schule<br />

teilgenommen.<br />

Was lief nicht so gut? Was würdet Ihr das nächste Mal<br />

anders machen?<br />

Es gab mitunter kleine Reibungspunkte, zum Beispiel bei<br />

der Aufteilung der Finanzen. Hier war die Verständigung<br />

über das Inter<strong>net</strong> manchmal schwierig. Wir haben eigentlich<br />

in jedem Jahr <strong>im</strong>mer wieder etwas anders gemacht, also<br />

unser Programm ständig verbessert.<br />

Von Jahrgang zu Jahrgang waren die Sprachkenntnisse<br />

<strong>im</strong>mer mal wieder ein Problem. Und die Öffentlichkeitsarbeit<br />

für unsere Veranstaltung lief noch nicht so gut. Trotz<br />

Werbung – <strong>und</strong> Jonsdorf ist ja ein Urlaubsort – kamen<br />

<strong>im</strong>mer nur ganz wenige Zuschauer von außerhalb. Das<br />

möchten wir verbessern.<br />

Seid Ihr noch in Kontakt mit den anderen Klubs?<br />

Könnt Ihr Euch eine weitere Zusammenarbeit<br />

vorstellen?<br />

Mit manchen Klubs sind wir noch in Kontakt, allerdings<br />

nicht kontinuierlich. Das liegt vor allem daran, dass wir<br />

bereits zwei Partnermittelschulen in Tschechien <strong>und</strong> eine<br />

Partnerschule in Polen <strong>im</strong> Verb<strong>und</strong> der Schkola haben.<br />

Wir wollen versuchen, das Projekt MAFia zunächst mit<br />

unseren Partnerschulen umzusetzen. Wir sind aber offen<br />

für weitere Projektpartner.<br />

23


Internationale Projekte <strong>im</strong> Überblick<br />

vielfältig, mult<strong>im</strong>edial, nachhaltig<br />

Das Themenspektrum<br />

Jugendliche in drei Ländern in je 20 Klubs haben in sechs<br />

Jahren 68 länderübergreifende Projekte entwickelt, organisiert,<br />

in die Tat umgesetzt, dokumentiert <strong>und</strong> oft auch<br />

in der Öffentlichkeit präsentiert. Dabei wurden nahezu<br />

7.000 Jugendliche international aktiv – entsprechend breit<br />

gefächert war das Themenspektrum, denn <strong>im</strong> Programm<br />

<strong>klub</strong>-<strong>net</strong> verwirklichten Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler in<br />

eigener Regie ausschließlich ihre eigenen Ideen. Bei aller<br />

Themenvielfalt lassen sich folgende Trends erkennen:<br />

Sich kennen lernen<br />

Mit Abstand am häufigsten stellten die Klubs ihre Regionen<br />

zum gegenseitigen Kennenlernen vor <strong>und</strong> erk<strong>und</strong>eten <strong>im</strong><br />

Gegenzug die Lebensbedingungen ihrer Partner. Dieser<br />

Schwerpunkt durchzog alle Projekte. Herausgegriffen sei<br />

stellvertretend das Projekt „Pictures of Communication/<br />

Kalender 2005“: 2004 trafen sich die Klubs WK IX aus<br />

Hoyerswerda (DE), Sklep 02 aus Šternberk (CZ) <strong>und</strong> HALB<br />

aus Würzburg (DE) in Šternberk <strong>und</strong> stellten je 30 repräsentative<br />

Fotos von ihren Klubs, Städten <strong>und</strong> Schulen<br />

aus. Die besten Fotos wurden <strong>im</strong> deutsch-tschechischen<br />

Kalender 2005 vereinigt. Den Verkaufserlös von 200<br />

Kalendern haben die Jugendlichen für die Betreuung<br />

kranker <strong>und</strong> behinderter <strong>Kinder</strong> in Šternberk gespendet.<br />

Kulturfestivals<br />

Äußerst beliebt waren gemeinsame Musik-, Theater- <strong>und</strong><br />

Filmfestivals. Neben dem bereits vorgestellten Projekt<br />

MAFia <strong>und</strong> anderen Festivals kann das Projekt „Arts<br />

connect the world“ genannt werden: Ein halbes Jahr lang<br />

bereiteten die Klubs KOSZ aus Cottbus (DE), Johanneum aus<br />

Hoyerswerda (DE) <strong>und</strong> Halo aus Kielce (PL) ein Jugendband-Festival<br />

vor, das <strong>im</strong> Sommer 2004 in Hoyerswerda<br />

statt fand.<br />

24<br />

„Kultur <strong>und</strong> Tradition“ (CZ/PL)<br />

„Survival Camp“ (CZ/D/PL)<br />

Sport<br />

Sportveranstaltungen, Extremsporttreiben <strong>und</strong> Survivaltrainings<br />

erwiesen sich erwartungsgemäß als sehr<br />

attraktiv. Das Survival Camp 2005 in Bledowska Wüste<br />

vereinte Jugendliche der Klubs Makaroni aus Marktredwitz<br />

(DE), Koda aus Klucze (PL), Skok aus Ostrava (CZ),<br />

JUZ aus Jonsdorf (DE) <strong>und</strong> No Name aus Lubin (PL).<br />

Naturschutz<br />

Dass Ökologie, Natur- <strong>und</strong> Umweltschutz keine Pflichtthemen<br />

sind, sondern Jugendliche vor allem dann<br />

interessieren, wenn es ihre Region betrifft, zeigten viele<br />

entsprechende Projekte. Davon zeugen das bereits vorgestellte<br />

Projekt „Three rivers – Three countries“ sowie<br />

verschiedene ökologische Workshops. 2003 widmeten<br />

sich Mitglieder der Klubs Inferius aus Bistrzyca Klodzka<br />

(PL), BFK aus Klodzko (PL) <strong>und</strong> der Schüler<strong>klub</strong> Storkow<br />

(DE) in Boleslawow (PL) den ökologischen Problemen ihrer<br />

Regionen <strong>und</strong> erk<strong>und</strong>eten auf Bergwanderungen die<br />

Umweltschäden am Tagungsort. Das Thema wurde 2004<br />

<strong>im</strong> Projekt „ALF Aqua life free“ weitergeführt.<br />

Ges<strong>und</strong>heit<br />

Erste Hilfe, Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> suchtfreies Leben waren Gegenstand<br />

etlicher Vorhaben. Im Projekt „MPM (Międzynarodowa<br />

Pomoc Mlodziežowa)“ hatten sich 2004/2005 Jugendliche<br />

der Klubs Psik aus Brno (CZ), Voko aus Nachod (CZ)<br />

<strong>und</strong> S<strong>im</strong>ka-<strong>net</strong> aus Świdnica (PL) zum Ziel gesetzt, Jüngeren<br />

die Gr<strong>und</strong>lagen der Ersten Hilfe beizubringen. Darüber<br />

hinaus unterstützten sie diejenigen <strong>Kinder</strong>, die Probleme<br />

in ihren Familien hatten. In anderer Zusammensetzung<br />

wurde das Projekt 2006 fortgesetzt. Im Projekt „Erste<br />

Hilfe international“ stießen zu S<strong>im</strong>ka-<strong>net</strong> der Annen<strong>klub</strong><br />

aus Görlitz (DE) <strong>und</strong> Warmia-<strong>net</strong> aus Nidzica (PL). Auch<br />

hier wurden Erste-Hilfe-Kurse <strong>und</strong> -Lehrgänge nicht nur<br />

für Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, sondern auch für Erwachsene<br />

angeboten.


Politik <strong>und</strong> Geschichte<br />

In verschiedenen Projekten beschäftigten sich die<br />

Jugendlichen mit dem Einfluss von Politik <strong>und</strong> folgten<br />

historischen Spuren. Bei „Communism in our eyes“ beispielsweise<br />

untersuchten die Mitglieder von Warmia-<strong>net</strong><br />

aus Nidzica (PL) <strong>und</strong> vom S.Klub aus Uherske Hradiste<br />

(CZ) die kommunistische Vergangenheit ihrer Länder<br />

sowie deren Auswirkungen auf die Gegenwart. „The<br />

Shadows of our history“ widmete sich vergessenen Orten<br />

<strong>und</strong> Denkmälern in Krakau, Berlin <strong>und</strong> den He<strong>im</strong>atorten<br />

der Klubs. Historische Recherchen mündeten in<br />

eine fotografische Dokumentation. Beteiligt waren der<br />

Annen<strong>klub</strong> aus Görlitz (DE), Inferius aus Bistrzyca Klodzka<br />

<strong>und</strong> Afera aus Slupsk (PL).<br />

Im Projekt „Sagen <strong>und</strong> Erzählungen aus Deutschland<br />

<strong>und</strong> Tschechien“ sammelten Jugendliche von Oáza aus<br />

Prostejov (CZ), Glashaus aus Weiden (DE) <strong>und</strong> LuGy aus<br />

Wunsiedel (DE) Sagen <strong>und</strong> Erzählungen mit deutschem,<br />

tschechischem <strong>und</strong> deutsch-tschechischem Hintergr<strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> erarbeiteten dazu eine Broschüre.<br />

„Der Mensch in der Natur“ (CZ/PL)<br />

... kreativ präsentiert<br />

Den bemerkenswerten Mix aus Schwerpunktthemen <strong>und</strong><br />

Publikationsmethoden zeigen auch folgende Beispiele:<br />

• Die Vorstellung der jeweiligen Klub-Region<br />

wurde mit Fotografieren, Filmen <strong>und</strong> Schreiben verb<strong>und</strong>en.<br />

Besonders interessant sind in diesem Zusammenhang die<br />

mult<strong>im</strong>edialen Aus- <strong>und</strong> Vorstellungen einzelner Regionen.<br />

In vier Projekten erarbeiteten 2003/2004 die polnischen<br />

Klubs Enigma <strong>und</strong> Ingenium, der deutsche Schüler<strong>klub</strong><br />

Germering sowie der Klub Sušensky aus dem tschechischen<br />

Cheb mult<strong>im</strong>ediale Präsentationen sowie eine Broschüre<br />

zu Kultur, Architektur <strong>und</strong> Natur.<br />

• Individuelles Kennenlernen verband sich mit der<br />

Vorstellung regionaler Besonderheiten. So organisierten<br />

<strong>im</strong> Projekt „Mein Platz auf der Erde“ die Klubs in spe aus<br />

Gliwice (PL) <strong>und</strong> der Klub-Ka aus Sumperk (CZ) eine<br />

Fotoausstellung. Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler fotografierten<br />

sich an ihren Lieblingsorten, sprachen über ihre<br />

Hobbys <strong>und</strong> die Dinge, die ihnen besonders wichtig sind.<br />

Eine intensive Art, miteinander bekannt zu werden.<br />

• Das Interesse an den jeweiligen sozialen Lebensbedingungen<br />

mündete zum Beispiel in die Wanderausstellung<br />

„In young peoples eyes“ mit Fotos zum Thema<br />

Armut. An diesem Projekt waren die polnischen Klubs<br />

Afera aus Slupsk <strong>und</strong> INGENIUM aus Gdansk, die 23. Mittelschule<br />

aus Dresden (DE) sowie der Schüler<strong>klub</strong> Uherste<br />

Hradiste (CZ) beteiligt.<br />

• Das Projekt „S<strong>im</strong>ilar or Strange“ (1) setze das<br />

Thema Toleranz in einem Film um. Hier interviewte die<br />

Teilnehmenden Menschen, die diskr<strong>im</strong>iniert worden waren.<br />

Der Film entstand in Zusammenarbeit der Klubs Halo aus<br />

Kielce (PL), Oáza aus Prostejov (CZ) <strong>und</strong> Johanneum aus<br />

Hoyerswerda (DE) auf Treffen in Krakau <strong>und</strong> Auschwitz.<br />

Zum Schluss entstanden zudem Plakate <strong>und</strong> andere<br />

künstlerische Arbeiten, die bei den Partnerschulen<br />

ausgestellt wurden. An „S<strong>im</strong>ilar or Strange” (2) nahmen<br />

wiederum Jugendliche der Klubs Halo aus Kielce<br />

(PL) <strong>und</strong> Oáza aus Prostejov (CZ) teil. Sie erprobten ein<br />

alternatives Leben ohne Massenmedien <strong>und</strong> Telefon. Die<br />

so gewonnene Zeit nutzten die Teilnehmerinnen <strong>und</strong><br />

Teilnehmer für intensive Gespräche. Ihre Erfahrungen<br />

fanden Eingang in einen Film <strong>und</strong> eine Chronik.<br />

Botschafter für ein demokratisches Europa<br />

durch <strong>klub</strong>-<strong>net</strong><br />

Die Zusammenschau zeigt: Alle Projekte orientierten sich<br />

an den Zielen von <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>, denn sie<br />

• förderten das europäische Bewusstsein durch<br />

länderübergreifende Zusammenarbeit,<br />

• ergänzten <strong>und</strong> bereicherten den Schulalltag<br />

durch freiwillige <strong>und</strong> selbstbest<strong>im</strong>mte Freizeit-<br />

aktivitäten,<br />

• boten eine Basis für das Entwickeln gegensei-<br />

tigen Verständnisses <strong>und</strong> Toleranz <strong>und</strong> damit<br />

für das Einüben demokratischen Verhaltens,<br />

• schafften stärkere Verbindungen zu den<br />

Kommunen <strong>und</strong> Regionen<br />

• <strong>und</strong> verbesserten die Schul- <strong>und</strong> Lernkultur.<br />

Kurz: Die Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmer des Programms<br />

<strong>klub</strong>-<strong>net</strong> haben nicht nur einen großen Schritt auf dem<br />

Weg zur europäischen Zivilgesellschaft zurückgelegt,<br />

sondern sie bleiben nachhaltig Multiplikatoren für<br />

gelebte Demokratie.<br />

25


Eindrücke <strong>und</strong> Ergebnisse<br />

<strong>klub</strong>-<strong>net</strong> aus der Sicht der Begleiterinnen <strong>und</strong> Koordinatoren<br />

„Der Partizipationsgedanke war ständig präsent“<br />

Der Erfolg des Programms <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> beruht zum großen<br />

Teil auf der aktiven <strong>und</strong> ideenreichen Beteiligung der<br />

zahlreichen Jugendlichen aus den drei Ländern. Die<br />

engagierte Begleitung der Jugendlichen durch die<br />

erwachsenen Begleiterinnen <strong>und</strong> Begleiter hat jedoch<br />

maßgeblich zur Qualität der Programmumsetzung beigetragen.<br />

Auf der lokalen Ebene haben die Betreuerinnen<br />

<strong>und</strong> Betreuer der Schüler<strong>klub</strong>s die Jugendlichen kontinuierlich<br />

unterstützt <strong>und</strong> motiviert. In den internationalen<br />

Seminaren haben Trainerinnen <strong>und</strong> Dolmetscher aktiv<br />

zum Gelingen der internationalen Zusammenarbeit beigetragen.<br />

Und die Koordinatorinnen <strong>und</strong> Koordinatoren<br />

der drei Partnerstiftungen haben sich für eine fruchtbare<br />

Steuerung auf der internationalen Ebene eingesetzt <strong>und</strong><br />

das Programm qualitativ weiter entwickelt.<br />

Ihre Eindrücke <strong>und</strong> Erinnerungen aus der Praxis wie<br />

auch Ergebnisse des Programms schildern hier befragte<br />

Klub-Betreuer, Trainerinnen <strong>und</strong> Dolmetscher sowie<br />

Programmkoordinatoren: die Trainerinnen Tanja Zobolski,<br />

Joanna Bojanowska, Gabriela Fütterer <strong>und</strong> Monika<br />

Nikzentaitis-Stobbe (DE) sowie der Trainer Tomasz<br />

Wałezko (PL), die Klub-Betreuerinnen <strong>und</strong> Betreuer Irina<br />

Heinrich, Bettina Nachtigall, Doris Altmann, Lucas Wejda,<br />

sowie für die Koordination Pamela Kain, Andrea Blaneck<br />

<strong>und</strong> Gerhild Vollherbst (DE), Vera Zemanová, Gabriela<br />

Jirku, Gabriela Biskupová (CZ) sowie Arek Brzeziński <strong>und</strong><br />

Łukasz Kowalczyk (PL).<br />

„Ganz viele Ideen in eigener Verantwortung<br />

umgesetzt“ – Die internationalen <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-<br />

Seminare<br />

Tanja Zobolski, Trainerin: Als ich das erste Mal als<br />

Trainerin bei einem <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Seminar dabei war, war ich<br />

zunächst einmal überwältigt von der Anzahl der Personen.<br />

Das müssen ungefähr 80 bis 90 Schüler <strong>und</strong> Betreuer<br />

gewesen sein! Erstaunt war ich auch von der Bandbreite<br />

der teilnehmenden Schüler<strong>klub</strong>s, die sich bei der Vorstellung<br />

der einzelnen Klubs zeigte.<br />

Joanna Bojanowska, Trainerin: Am besten erinnere ich<br />

mich an die Emotionen der Teilnehmer bei der Projektentwicklung:<br />

Das war unglaublich spannend <strong>und</strong> emotionsgeladen.<br />

Die Jugendlichen hatten ganz viele Ideen.<br />

Und wie schafften sie es jetzt, das Projekt umzusetzen?<br />

Wie würden sie es beantragen können? Die Jugendlichen<br />

wussten ja, dass sie einen Antrag stellen müssen. Das<br />

war für sie eine große Herausforderung. Und sie waren<br />

aufgeregt, weil das ja nicht nur geübt wurde, sondern am<br />

Ende auch wirklich der Antrag stehen sollte.<br />

26<br />

„In Tschechien haben wir die polnischen <strong>und</strong> tschechischen<br />

Jugendlichen getroffen <strong>und</strong> sind mit ihnen dann<br />

nach Kreisau in Polen gefahren. Ich kann mich noch gut<br />

daran erinnern, wie ich zu den anderen <strong>Deutsche</strong>n gesagt<br />

habe: ‚Oh mein Gott! Wir verstehen ja gar nichts!’<br />

Die ganze Woche war dann aber wirklich schön.“<br />

Jens, in Rehlovice<br />

Gabriela Fütterer, Trainerin: Das Einzigartige war, dass<br />

die Jugendlichen die Projekte selbst entwickelt <strong>und</strong> in<br />

eigener Verantwortung umgesetzt haben. Aus meiner<br />

sonstigen Arbeit weiß ich, dass meist die Erwachsenen<br />

die Idee haben, das Projekt planen <strong>und</strong> dann dafür<br />

Jugendliche suchen. Der Partizipationsgedanke war bei<br />

<strong>klub</strong>-<strong>net</strong> ständig präsent. Die internationalen Seminare<br />

waren auch etwas Besonderes, weil die Zusammenarbeit<br />

<strong>im</strong> gesamten Team gut geklappt hat. Überhaupt war die<br />

Atmosphäre bei den Seminaren stets herzlich. Beeindruckt<br />

haben mich auch <strong>im</strong>mer wieder die Jugendlichen, die<br />

sehr konzentriert <strong>und</strong> engagiert an ihren Projekten gearbeitet<br />

haben, ebenso die Vielfalt <strong>und</strong> die Kreativität der<br />

Präsentationen der einzelnen Klubs.<br />

Tomek Wałezko, Trainer: Die Jugendlichen lernten<br />

die Kulturunterschiede kennen <strong>und</strong> ließen langsam die<br />

Vielfalt in der Einheit zu, wonach man eine andere Vorstellung<br />

von Freizeitgestaltung haben <strong>und</strong> trotzdem in<br />

einer Gruppe bleiben <strong>und</strong> die Zeit gemeinsam verbringen<br />

kann. Eine wichtige Rolle spielten hier auch die Sprachkenntnisse.<br />

Im Verlauf der Seminare <strong>und</strong> des gesamten<br />

Programms nahmen sie Grammatik <strong>und</strong> unzureichenden<br />

Wortschatz <strong>im</strong>mer weniger als Hindernis wahr, <strong>und</strong> sie<br />

fingen an, <strong>im</strong>mer spontaner Bekanntschaften zu machen,<br />

sich zu unterhalten <strong>und</strong> Spaß zu haben.<br />

Betreuerinnen <strong>und</strong> Betreuer: Die Begegnung mit<br />

Jugendlichen aus anderen Ländern trug dazu bei, dass<br />

Jugendliche andere Kulturen kennen lernten <strong>und</strong> vielfach<br />

Vorurteile abbauen konnten. Zum Beispiel existieren<br />

in Deutschland zahlreiche Vorurteile gegenüber Polen.<br />

Durch die konkrete Begegnung mit polnischen Jugendlichen<br />

stellten sich diese Vorurteile als falsch heraus


<strong>und</strong> führten zu neuen Sichtweisen. Interkulturelles<br />

Lernen fand aber auch innerhalb Deutschlands, zwischen<br />

deutschen Schülern aus verschiedenen Klubs, statt: In<br />

Gesprächen über Fre<strong>und</strong>schaft, Familie, Freizeit, die die<br />

Jugendlichen führten, traten deutliche Unterschiede zu<br />

Tage. Selbstverständlichkeiten wurden in Frage gestellt.<br />

So lernten Jugendliche aus Hoyerswerda das erste Mal<br />

Jugendliche mit Migrationshintergr<strong>und</strong> aus Würzburg<br />

kennen <strong>und</strong> erfuhren vieles über andere kulturelle Hintergründe,<br />

die auch in Deutschland existieren.<br />

Auf der anderen Seite fuhren Jugendliche aus Würzburg<br />

das erste Mal in den „Osten“, in die neuen B<strong>und</strong>esländer,<br />

um festzustellen, dass sie sich dort wohl fühlten <strong>und</strong><br />

dass dort Jugendliche mit genau denselben Interessen,<br />

Hoffnungen <strong>und</strong> Sorgen wie sie leben.<br />

„Die Arbeit mit den Jugendlichen bedeutet sehr viel<br />

Spaß <strong>und</strong> Genugtuung sowie Aktivität über die Schule,<br />

Nachbarschaft <strong>und</strong> Grenzen hinaus. Wir haben die Möglichkeit,<br />

Kontakte zu anderen Klubs zu unterhalten <strong>und</strong><br />

Erfahrungen auszutauschen. Eine solche Workshopsform<br />

fördert die aufgeschlossene Einstellung dieser Jugendlichen,<br />

sie erwerben hier viele Kompetenzen.“<br />

Andrzej Klasa, Lehrer <strong>und</strong> Betreuer aus Kartuzy<br />

Koordinatorinnen <strong>und</strong> Koordinatoren: Zweifelsohne<br />

bildeten die internationalen <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Veranstaltungen<br />

das Highlight des gesamten Programms. In Seminaren<br />

mit gut 100 Personen gab es eine ureigene Dynamik, der<br />

man sich weder als Koordinatorin oder Trainer, noch als<br />

Teilnehmerin entziehen konnte. Für viele Jugendliche<br />

waren diese Seminare die ersten Fahrten ins Ausland<br />

ohne Eltern <strong>und</strong> auch die ersten persönlichen Kontakte<br />

mit Jugendlichen aus anderen Ländern. Durch Methoden<br />

der Sprachan<strong>im</strong>ation <strong>und</strong> Spielpädagogik wurden spielerisch<br />

sprachliche Hemmschwellen abgebaut <strong>und</strong> die<br />

Jugendlichen wurden motiviert, sämtliche Fremdsprachenkenntnisse<br />

<strong>und</strong> auch nonverbale Kommunikation<br />

untereinander zu nutzen, was zu einer erheblichen<br />

Steigerung des Selbstbewusstseins bei Einzelnen führte.<br />

Die Jugendlichen entdeckten oft ganz neue Fähigkeiten<br />

an sich, die sie bisher noch nicht genutzt hatten <strong>und</strong><br />

lernten, diese auch wertzuschätzen.<br />

„Direkt an der Lebenswirklichkeit orientiert“<br />

– Die Jugendlichen<br />

Tanja Zobolski: Die deutschen Jugendlichen waren häufig<br />

jünger als die polnischen oder tschechischen Jugendlichen,<br />

auch haperte es oft an den Sprachkenntnissen.<br />

Es war aber toll zu beobachten, wie die Jugendlichen aus<br />

sich herausgingen, ihre Schüchternheit überwanden, für<br />

ihre eigenen Projektideen warben, sich an die gemeinsame<br />

Projektplanung machten. Irgendwie – natürlich auch<br />

mit Hilfe der Dolmetscher <strong>und</strong> der Trainer – ging es dann<br />

doch <strong>im</strong>mer. Und das war für die Jugendlichen eine<br />

unglaublich positive Erfahrung. Wenn ich dann mit<br />

denselben Jugendlichen <strong>im</strong> Zug nach Hause saß, hatte<br />

ich das Gefühl, dass in diesen vier bis fünf Tagen ganz viel<br />

mit ihnen passiert war.<br />

Monika Nikzentaitis-Stobbe: Die Jugendlichen waren<br />

insgesamt sehr engagiert in den Seminaren. Schwieriger<br />

war es, wenn sie dann wieder zu Hause waren. Oft habe<br />

ich sie aber auch erschreckend ahnungslos empf<strong>und</strong>en,<br />

was ihre Kentnisse über Verhältnisse in den anderen<br />

Ländern anbetrifft. Vielleicht wären in der Vorbereitung<br />

entsprechende Vorträge sinnvoll gewesen, denn in den<br />

Länderabenden, die wir bei den internationalen Seminaren<br />

meist hatten, kam zu wenig an Informationen ’rüber.<br />

Gabriela Fütterer: Erstaunlich fand ich <strong>im</strong>mer, wie<br />

schnell die Jugendlichen sich kennen gelernt haben,<br />

trotz mancher Sprachschwierigkeiten. Ich habe gern<br />

mit ihnen gearbeitet, weil sie alle motiviert <strong>und</strong> neugierig<br />

waren. Man hat auch gesehen, wie sie sich durch<br />

die Seminare entwickelt haben, wie die Seminare sie in<br />

ihrer Persönlichkeit gestärkt haben. Ich kann mich an<br />

Jugendliche erinnern, zum Beispiel aus Deutschland,<br />

die am Anfang sehr skeptisch waren <strong>und</strong> Übungen nicht<br />

mitmachen wollten. Sie haben dann doch Sachen gewagt,<br />

die sie sonst nicht machen würden.<br />

Betreuerinnen <strong>und</strong> Betreuer: Während auf den internationalen<br />

Seminaren Dolmetscher <strong>und</strong> Trainer für die<br />

Verständigung der Jugendlichen sorgten, waren die<br />

Jugendlichen bei den eigentlichen Projekttreffen auf<br />

sich allein bzw. ihre Betreuer gestellt. Was anfänglich<br />

für große Ängste sorgte (wie kann man sich verständigen,<br />

wenn man die Sprache des anderen nicht spricht?),<br />

führte <strong>im</strong> Verlauf der Begegnung bei vielen zum Aha-<br />

Effekt: Man konnte sich verständigen, mit Händen <strong>und</strong><br />

Füßen, mit Hilfe von Sprachführern, Englisch – <strong>und</strong> über<br />

den gemeinsamen Projektinhalt, an dem alle ein Interesse<br />

hatten. Eine große Herausforderung bestand für die<br />

Jugendlichen darin, ihre Projekte weitgehend selbst zu<br />

organisieren. Das bedeutete zum einen, dass die Projekte<br />

direkt an der Lebenswirklichkeit <strong>und</strong> den Interessen der<br />

Schüler orientiert waren, sie waren also aktiv Handelnde.<br />

Zum anderen waren die Jugendlichen mit den anfallenden<br />

Aufgaben zum Teil überfordert <strong>und</strong> auf die Unterstützung<br />

der Betreuer angewiesen.<br />

„In seiner Form einzigartig“ – Gute Erfahrungen<br />

<strong>und</strong> Tipps für Verbesserungen<br />

Tanja Zobolski: Gut war, dass in manchen Einheiten<br />

Erwachsene <strong>und</strong> Jugendliche jeweils unter sich waren.<br />

Gerade in der Phase der Ideenfindung <strong>und</strong> Partnersuche<br />

war es für die Jugendlichen besser, wenn sie ohne ihren<br />

Betreuer waren. Auf der anderen Seite tat es auch den<br />

Betreuern gut, unter sich zu sein. Häufig gab es Probleme<br />

27


mit der Zeit- <strong>und</strong> Finanzplanung. Hier hätte ich mir<br />

gewünscht, für jedes Projekt mehr Zeit zu haben. So hatte<br />

ich manchmal das Gefühl, dass die Jugendlichen mit einer<br />

tollen Idee nach Hause fahren, aber wie genau die nächsten<br />

Schritte aussehen sollten, das wussten sie nicht.<br />

Monika Nikzentaitis-Stobbe: Die Projektentwicklung<br />

lief sehr gut. Mein persönlicher Eindruck ist aber, dass es<br />

dabei Probleme mit der Kreativität gab. Merkwürdigerweise<br />

waren die Ideen oft nicht so spritzig bzw. ließen<br />

<strong>im</strong> Laufe des Programms an Originalität nach. Es wurden<br />

lieber Projekte wiederholt als etwas Neues zu entwickeln.<br />

Joanna Bojanowska: Die Seminare waren <strong>im</strong>mer sehr<br />

groß. Deshalb war es manchmal schwierig, alle Jugendlichen<br />

zu integrieren. Im informellen Rahmen hat das<br />

hingegen <strong>im</strong>mer super geklappt. Gut funktioniert hat die<br />

Bildung der Projektgruppen. Toll war die Zusammenarbeit<br />

mit den Alumni. Sie einzubeziehen, war eine sehr gute<br />

Idee. Nicht gefallen hat mir, dass unser Trainerteam nie<br />

trinational war. Die tschechischen Trainer fehlten. Und<br />

ich hätte mir mehr Zeit für die Integration der Teilnehmer<br />

gewünscht, damit sie sich besser kennen lernen, bevor<br />

sie Projekte entwickeln. Was in meinen Augen ebenfalls<br />

zu kurz gekommen ist, sind Methoden zur Projektumsetzung.<br />

Dafür hat die Zeit leider nie gereicht, <strong>und</strong> das war<br />

schade.<br />

Gabriela Fütterer: Zwischen den Teilnehmern gab es zum<br />

Teil große Unterschiede. Die deutschen Schüler waren<br />

oft sehr viel jünger als die Tschechen <strong>und</strong> Polen. Das war<br />

schwierig. Problematisch fand ich auch die unterschiedlichen<br />

Rahmenbedingungen der einzelnen Klubs <strong>und</strong><br />

welchen Status die Betreuer hatten. In Polen waren das<br />

oft Lehrer, in Deutschland Schulsozialarbeiter, in Tschechien<br />

meist Jugendarbeiter. Ich hätte mir zudem einen<br />

Workshop zur Öffentlichkeitsarbeit <strong>und</strong> zur <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-<br />

Homepage gewünscht.<br />

Klubbetreuerinnen <strong>und</strong> Klubbetreuer: Eine wesentliche<br />

Erleichterung der Projektplanung war das <strong>im</strong> Laufe von<br />

<strong>klub</strong>-<strong>net</strong> entwickelte Projekt-Logbuch. Dieses umfasste<br />

in anschaulicher Form alle für das Projekt wichtigen<br />

Bestandteile <strong>und</strong> konnte von den Jugendlichen selbstständig<br />

zur Projektplanung genutzt werden.<br />

Koordinatorinnen <strong>und</strong> Koordinatoren: <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> hat<br />

den Schüler<strong>klub</strong>s <strong>und</strong> den Jugendlichen die einzigartige<br />

Möglichkeit geboten, sehr früh in die internationale<br />

Projektarbeit einzusteigen <strong>und</strong> sich dort ausprobieren<br />

zu können.<br />

28<br />

„Die Arbeit mit den Jugendlichen ist eine Herausforderung für mich.<br />

Dies ist die Krönung der bisherigen Arbeit auf der Gr<strong>und</strong>lage des<br />

Europa<strong>klub</strong>s <strong>und</strong> des Ehrenamts<strong>klub</strong>s.“<br />

Ewa Bystroń, Koordinatorin aus Kartuzy<br />

Das Programm war auf Gr<strong>und</strong> seiner Vielseitigkeit auf<br />

nationaler <strong>und</strong> internationaler Arbeit in seiner Form<br />

einzigartig <strong>und</strong> hat für die Schulen, Klubs, Betreuerinnen<br />

<strong>und</strong> Jugendlichen viel bewirkt. Die Jugendlichen sind <strong>im</strong><br />

Rahmen des Programms an ihren Aufgaben<br />

gewachsen <strong>und</strong> konnten Kompetenzen erwerben, die<br />

ihnen der schulische Rahmen nicht bietet. Erfolge <strong>und</strong><br />

Misserfolge trugen zur Persönlichkeitsentwicklung<br />

Einzelner bei. Netzwerke <strong>und</strong> persönliche Verbindungen<br />

werden auch über das <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Programm hinaus<br />

Bestand haben <strong>und</strong> die Arbeit der Klubs bereichern.<br />

Die Fördermöglichkeiten <strong>im</strong> Programm <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>, insbesondere<br />

die jugendgemäßen Antragsmodalitäten, haben<br />

die Partizipation der Jugendlichen wie in keinem anderen<br />

Programm ermöglicht. Diese stärkende Erfahrung nehmen<br />

die Jugendlichen mit in ihr späteres Leben. Sie gibt<br />

ihnen die Möglichkeit, auch weiterhin Mittel für die<br />

Fortsetzung ihrer Projektarbeit zu finden.


Ein großer Erfolg ist die Gründung des Dachverbands<br />

Klub-NET o.s 2006 in der Tschechischen Republik, in dem<br />

18 der 20 Klubs aus dem <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Programm vertreten<br />

sind. Die Initiative, einen Dachverband zu gründen,<br />

ging von den Klubbetreuern aus, die regelmäßig an den<br />

nationalen Treffen der Stiftung für die Entwicklung der<br />

Bürgergesellschaft (Nadace rozvoje občanské společnosti<br />

– NROS) teilnahmen. Die Klubbetreuer haben das Statut,<br />

die Ziel- <strong>und</strong> Zwecksetzung, die Organisation sowie die<br />

Finanzierung der neuen Organisation vorbereitet.<br />

Das Hauptziel des Dachverbands besteht darin, schon<br />

bestehende Klubs zu unterstützen, die Verstetigung des<br />

<strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Programms zu sichern <strong>und</strong> die Schüler<strong>klub</strong>idee<br />

weiter unter den Schulen zu verbreiten. Klub-NET o.s<br />

übern<strong>im</strong>mt die Gründungsberatung <strong>und</strong> organisiert<br />

nationale Seminare <strong>und</strong> Workshops, auf denen Erfahrungen<br />

zwischen den Klubs ausgetauscht werden können.<br />

Klub-NET o.s hat die gemeinsame Homepage www.<strong>klub</strong><strong>net</strong>.cz<br />

aufgebaut <strong>und</strong> Werbematerial für die Mitglieder<br />

erstellt. Das erste Seminar fand mit differenzierten Programmen<br />

für alte wie neue Klubmitglieder sowie für die<br />

Klubbetreuer <strong>im</strong> März 2009 statt.<br />

Nachhaltig erweiterte Kompetenzen <strong>und</strong><br />

internationale Kontakte<br />

Was bleibt noch? Zu erwähnen sind vor allem<br />

• verantwortlichere, motivierte <strong>und</strong> motivierende<br />

junge Menschen, die bereit sind, sich für die Ent-<br />

wicklung der Bürgergesellschaft zu engagieren,<br />

Sechs Jahre <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> hinterließen ihre Spuren in den<br />

Klubs <strong>und</strong> bei den Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmern<br />

des Programms. Es sind nicht nur die bleibenden Fre<strong>und</strong>schaften<br />

<strong>und</strong> Erinnerungen zu erwähnen, die internationale<br />

Projekte mit sich bringen, sondern auch einzelne<br />

Projekte, die hoffen lassen, dass es weiter geht <strong>und</strong> die<br />

bestehenden Netzwerke auch in den folgenden Jahren<br />

genutzt werden. Hier ist es für die grenznahen Schüler<strong>klub</strong>s<br />

einfacher, in Kontakt zu bleiben <strong>und</strong> ihre Projekte<br />

über die Grenzen hinweg mit geringen Kosten weiterzuführen.<br />

Von deutscher Seite klappt das auch außerhalb<br />

des <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Programms bei den Schüler<strong>klub</strong>s Jonsdorf<br />

<strong>und</strong> Marktredwitz sehr gut.<br />

Was bleibt nach <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>?<br />

... in Tschechien<br />

Gründung eines Dachverbandes<br />

• Erwachsene, die wissen, wie viele Ideen in jungen<br />

Leuten stecken, <strong>und</strong> wie motiviert sie sind, sie<br />

auch umzusetzen, wenn man sie lässt,<br />

• Menschen mit interkulturellen Kompetenzen,<br />

• junge Menschen mit vielen Kontakten zu<br />

Fre<strong>und</strong>en <strong>im</strong> Ausland,<br />

• verbesserte Beziehungen zwischen Jüngeren <strong>und</strong><br />

Älteren, zwischen Lehrern, Schülern, Eltern,<br />

Partnern <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>en der Schule,<br />

• langjährig etablierte Schüler<strong>klub</strong>s, die an ihren<br />

Schulen Raum zur Selbstverwirklichung <strong>und</strong> zur<br />

Umsetzung gemeinsamer Ideen bieten,<br />

• ein besseres soziales Kl<strong>im</strong>a in den Schulen <strong>und</strong><br />

eine fre<strong>und</strong>lichere Atmosphäre<br />

• sowie ein erweitertes Angebot an Freizeitaktivitäten<br />

• <strong>und</strong> kollegiale <strong>und</strong> fre<strong>und</strong>schaftliche Kontakte<br />

zwischen europäischen Stiftungen.<br />

... in Deutschland<br />

Fre<strong>und</strong>schaften <strong>und</strong> Netzwerke<br />

Neue Projekte<br />

Aus dem Programm <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> heraus startete 2007 das<br />

Modellprojekt „Interkulturelles Lernen <strong>und</strong> internationale<br />

Projektarbeit an der Schule“.<br />

Es wurde von kobra.<strong>net</strong>, dem regionalen Partner der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendstiftung</strong> (DKJS) in Brandenburg,<br />

in Zusammenarbeit mit dem Verein Die Eine Welt e. V.<br />

realisiert. Am <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Programm beteiligte Schulen<br />

konnten sich bewerben <strong>und</strong> ein interkulturelles Training<br />

oder auch Beratung zu internationaler Arbeit an ihre<br />

Schule holen.<br />

29


Die 64. Mittelschule in Dresden nutzte das Modellprojekt,<br />

um Methoden des interkulturellen Lernens für die 7. bis<br />

9. Klassen an drei Tagen kennen zu lernen <strong>und</strong> auszuprobieren.<br />

Die Übungen weckten bei Schülern <strong>und</strong> Lehrern<br />

Interesse auf mehr.<br />

An der Carl-von-Ossietzky-Oberschule in Werder/Havel<br />

traf der Modellversuch auf großen Bedarf bei der Schulleitung<br />

<strong>und</strong> mehreren Lehrern. Deshalb wurde ein<br />

gemeinsames Modellprojekt mit Eine Welt e. V. für die<br />

nächsten vier Jahre entworfen, das unter anderem den<br />

Aufbau von Schulpartnerschaften, die Bausteinentwicklung<br />

für den Unterricht sowie die Vermittlung neuer<br />

Lernformen an der Oberschule vorsieht.<br />

Das Besondere an diesem Projekt ist die Einbeziehung<br />

aller Beteiligten – von der Schulleitung, über den Lehrkörper,<br />

die Eltern <strong>und</strong> Schüler <strong>und</strong> Schülerinnen bis hin<br />

zu außerschulischen Partnern, die sich auf einer zweitägigen<br />

Open Space-Veranstaltung <strong>im</strong> März 2009 mit ihren<br />

Ideen <strong>und</strong> Wünschen einbringen konnten.<br />

Im Anschluss daran wurde gemeinsam beschlossen, welche<br />

Projekte in den nächsten Jahren umgesetzt werden<br />

sollen. Die erste Projektphase wurde durch das Brandenburger<br />

Programm Initiative Oberschule (IOS) gefördert<br />

<strong>und</strong> stößt be<strong>im</strong> Brandenburger Bildungsministerium auf<br />

großes Interesse.<br />

... in Polen<br />

Während der sechs Programmjahre sind in Polen 20<br />

Schüler<strong>klub</strong>s entstanden, davon existieren 17 bis heute.<br />

Die Idee, dass Schüler<strong>klub</strong>s ein wichtiges Mittel zur<br />

Unterstützung eigener Schüleraktivitäten sowie von<br />

lokalen <strong>und</strong> internationalen Initiativen sein könnten,<br />

war für Polen neu.<br />

Zirka 100 Klub-Betreuer nahmen an den innovativen<br />

fachlichen Schulungen teil. Sie haben dort gelernt, wie<br />

man von einer Idee bis zum realisierbaren Projekt kommt.<br />

Dazu erwarben sie neue Kenntnisse z. B. <strong>im</strong> Konfliktmanagement,<br />

in der zielorientierten Planung, in Methoden<br />

zum Erlernen kreativen Denkens <strong>und</strong> schneller Entscheidungsfindung<br />

sowie zur Identifizierung von Bedürfnissen<br />

lokaler Gemeinschaften. Jetzt geben sie die <strong>im</strong> Programm<br />

erfahrenen Ideen <strong>und</strong> Methoden weiter <strong>und</strong> bringen eigene<br />

Publikationen über die Projektarbeit heraus. Einige<br />

Schullehrer gründen neue Nichtregierungsorganisationen<br />

(NGOs) oder beleben die schon existierenden.<br />

30<br />

<strong>klub</strong>-<strong>net</strong> als Multiplikator innovativer Ansätze<br />

Dieses Projekt wurde erst durch <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> ermöglicht <strong>und</strong><br />

soll nun weiteren Oberschulen zur Verfügung gestellt<br />

werden.<br />

Zur Nachhaltigkeit der Ergebnisse von <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> trug<br />

insbesondere das letzte nationale Betreuerseminar <strong>im</strong><br />

November 2008 bei. Betreuerinnen <strong>und</strong> Betreuer der<br />

Schüler<strong>klub</strong>s lernten Fördermöglichkeiten z. B. des<br />

Deutsch-Polnischen Jugendwerks, von TANDEM <strong>und</strong><br />

JUGEND in Aktion kennen. Es wurde noch einmal darauf<br />

hingewiesen, wie nützlich das Netzwerk von <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> für<br />

die einzelnen Klubs sein kann <strong>und</strong> dass nicht bei Null mit<br />

der internationalen Arbeit begonnen werden muss.<br />

Auch die nationalen Netzwerke der Schüler<strong>klub</strong>s bilden<br />

eine gute Ausgangslage für gemeinsame Projekte <strong>und</strong> Anträge.<br />

Auf der Basis durch <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> entstandener Kontakte<br />

wollen einige Klubs ihre nationalen Verbindungen<br />

sowie die internationalen Beziehungen halten <strong>und</strong> weiter<br />

ausbauen, vorausgesetzt, der zeitliche Rahmen lässt die<br />

umfangreiche Beantragung von Fördergeldern zu.<br />

Schüler<strong>klub</strong>s als bleibendes Markenzeichen<br />

Nach dem Programm bleibt die Ver<strong>net</strong>zung von fast 20<br />

Schulen <strong>und</strong> Nichtregierungsorganisationen, die ihre<br />

Erfahrungen austauschen. Nicht zuletzt auf Gr<strong>und</strong> ihrer<br />

Zusammenarbeit ist die Finanzierung der Schüler<strong>klub</strong>s<br />

gesichert. Sie bekommen Zuschüsse aus europäischen<br />

Fonds (z. B. Youth in Action), anderen Stiftungen (wie<br />

Stiftung für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit) <strong>und</strong><br />

Gemeindeverwaltungen.<br />

Viele Schulen sehen den Schüler<strong>klub</strong> als ihr Markenzeichen<br />

an. Die internationalen Partnerschaften werden<br />

stabilisiert <strong>und</strong> weiter entwickelt. Manche Schulen<br />

haben Partnerschaftsverträge abgeschlossen <strong>und</strong> unterstützen<br />

die Schülerinitiativen. Die Polnische <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong><br />

<strong>Jugendstiftung</strong> bleibt in ständigem Kontakt mit allen<br />

Organisationen <strong>und</strong> informiert sie über alle Programme,<br />

durch die sie unterstützt werden können.


Bis ins Jahr 2006 arbeiteten die Schüler<strong>klub</strong>s bei der<br />

Konzeption ihrer Projekte mit Checklisten. Diese dreisprachigen<br />

Checklisten enthielten Fragen zum Schüler<strong>klub</strong>profil,<br />

zur Projektidee sowie Hinweise von der<br />

Projektdurchführung über die Finanzplanung bis hin<br />

zur Antragstellung. Als Leitfaden <strong>im</strong> „Projektdschungel“<br />

boten diese Checklisten den Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schülern eine große Hilfestellung. Sie hatten allerdings<br />

einen entscheidenden Nachteil, sie waren – in Form von<br />

nacheinander verteilten Arbeitsblättern – für die Jugendlichen<br />

sehr unpraktisch: Während in den Workshops die<br />

Checklisten von allen fleißig ausgefüllt wurden, gingen<br />

so manche Arbeitsblätter be<strong>im</strong> Wechsel in andere Räume<br />

oder zwischen den Papierbergen verloren.<br />

Die langjährige Erfahrung bei der Koordination <strong>und</strong> dem<br />

Training des Programms hatte zudem gezeigt, dass die<br />

Checklisten bei der konkreten Vorbereitung der Projekte<br />

in den einzelnen Klubs wenig Hilfestellung boten.<br />

Vielen Klubs fehlte methodisches Know-how zur Umsetzung<br />

von Projekten, das allein durch Checklisten nicht<br />

vermittelt werden konnte. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong><br />

entstand die Idee, ein Praxishandbuch zur Konzeption <strong>und</strong><br />

Durchführung von <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Projekten zu erarbeiten – das<br />

Projekt-Logbuch.<br />

In den Allgemeinen Informationen zum Logbuch heißt<br />

es: „Damit euer Projekt erfolgreich ist, müssen viele<br />

Fragen beantwortet werden: Was soll am Ende des Projekts<br />

herauskommen? Wer bereitet was vor? Wie werdet ihr euch<br />

miteinander verständigen? Trefft ihr euch in Polen, Tschechien<br />

oder Deutschland? Das <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Logbuch soll euch dabei<br />

helfen, diese Fragen zu beantworten. In kleinen Schritten<br />

führt es euch durch die Ideenfindung, die Projektplanung<br />

<strong>und</strong> euer internationales Treffen. “Es hilft euch, wichtige<br />

Vereinbarungen <strong>und</strong> Ergebnisse festzuhalten <strong>und</strong> gibt<br />

euch Anregungen, aus dem, was nicht so gut gelaufen ist,<br />

für das nächste Projekt zu lernen.“<br />

Das <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Projekt-Logbuch ist dreisprachig <strong>und</strong> hat<br />

einen Umfang von 63 Seiten (DIN A 4). Es gliedert sich,<br />

dem Verlauf eines Projekts folgend, in die fünf Kapitel:<br />

„Die Idee“, „Die Partner“, „Die Planung“, „Das Projekttreffen“<br />

<strong>und</strong> „Der Projektabschluss“. Die einzelnen Kapitel<br />

enthalten Checklisten („An alles gedacht?“), Tipps zur<br />

Projektvorbereitung <strong>und</strong> -durchführung (z. B. Hinweise<br />

auf kostenlose Chatprogramme für die Kommunikation<br />

zwischen den Klubs, zur Arbeit <strong>im</strong> Team), zu spezifischen<br />

Methoden (z. B. zur Ideenfindung, zum Kennenlernen)<br />

<strong>und</strong> zielleitende Vorlagen (z. B. für einen Zeitplan, die<br />

Aufgabenteilung <strong>im</strong> Projekt oder die Projektauswertung).<br />

Der Antrag für Schüler<strong>klub</strong>projekte ist direkter Bestandteil<br />

des Logbuchs (Kapitel „Die Planung“). Natürlich<br />

fehlen auch Hinweise zur Auswertung <strong>und</strong> Abrechnung<br />

des Projekts nicht (Kapitel „Der Projektabschluss“).<br />

<strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Projekte besser managen<br />

Projekt-Logbuch<br />

Die Logbücher erhielten alle Klubs, die an einem internationalen<br />

Projekt teilnahmen. Für jedes neue internationale<br />

Projekt gab es ein neues Projektlogbuch. In ihm<br />

wurden alle mit dem Partner<strong>klub</strong> getroffenen Vereinbarungen<br />

<strong>und</strong> Absprachen festgehalten. Die Verbindlichkeit<br />

der Absprachen zwischen den Klubs wurde damit<br />

deutlich erhöht. Die Verteilung der Logbücher fand<br />

meist <strong>im</strong> Rahmen der internationalen Seminare statt<br />

<strong>und</strong> bedeutete für die Jugendlichen zumeist den Startschuss<br />

für die eigentliche Arbeit. Die Logbücher wurden<br />

– trotz ihres Umfangs – von den Jugendlichen sehr gut<br />

angenommen <strong>und</strong> zu ihren ständigen Begleitern bei den<br />

Seminaren.<br />

Im Laufe der Nutzung der Logbücher zeigte sich natürlich<br />

auch, wo die Schwachpunkte lagen: Besser als ein kompaktes<br />

Ringbuch wäre vermutlich ein Ordner gewesen, in<br />

den die Jugendlichen weitere Logbuchseiten (aus dem<br />

Inter<strong>net</strong> konnten zusätzliche Seiten heruntergeladen<br />

werden), Projektunterlagen <strong>und</strong> eigene Notizen problemlos<br />

hätten einfügen können. In dieser Form wäre das Logbuch<br />

noch flexibler einsetzbar gewesen <strong>und</strong> die Schüler hätten<br />

es noch individueller gestalten können. Dennoch ist das<br />

<strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Projekt-Logbuch in seiner Kombination aus<br />

methodisch-fachlichen Inhalten zum Thema Projektmanagement<br />

<strong>und</strong> altersgemäßer Ansprache ein gelungenes<br />

Beispiel für ein Praxishandbuch zum Thema Projekte für<br />

<strong>und</strong> von jungen Menschen.<br />

31


Die Partner<br />

Robert Bosch Stiftung<br />

Die Robert Bosch Stiftung ist eine der großen unternehmensverb<strong>und</strong>enen<br />

Stiftungen in Deutschland.<br />

Sie wurde 1964 gegründet <strong>und</strong> setzt die Bestrebungen<br />

des Firmengründers <strong>und</strong> Stifters Robert Bosch (1861–<br />

1942) fort. Die Stiftung beschäftigt sich vorrangig mit<br />

den Themenfeldern Völkerverständigung, Bildung <strong>und</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heit. Darüber hinaus befasst sie sich auch mit<br />

anderen gesellschaftlichen Fragestellungen, Fragestellungen<br />

der Wissenschaft, Kultur <strong>und</strong> der humanitären<br />

Hilfe.<br />

Robert Bosch Stiftung GmbH<br />

Heidehofstr. 31<br />

70184 Stuttgart<br />

Deutschland<br />

Postanschrift:<br />

Postfach 10 06 28<br />

70005 Stuttgart<br />

Telefon +49 (0)711 46084-0<br />

Telefax +49 (0)711 46084-1094<br />

www.bosch-stiftung.de<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Katharina Burger-Springwald<br />

Projektleiterin<br />

Programmbereich Bildung <strong>und</strong> Gesellschaft<br />

Robert Bosch Stiftung GmbH<br />

Heidehofstr. 31<br />

70184 Stuttgart<br />

Deutschland<br />

Tel: + 49 (0)711 - 460 84-83<br />

Fax: + 49 (0)711 - 460 84-1083<br />

katharina.burger-springwald@bosch-stiftung.de<br />

Polska F<strong>und</strong>acja Dzieci i Młodzieży<br />

Polnische <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendstiftung</strong><br />

Die Polnische <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendstiftung</strong> setzt sich für<br />

eine vielseitige Entwicklung von <strong>Kinder</strong>n <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

ein. Sie möchte die Etablierung einer Generation<br />

von verantwortungsbewussten, kreativen Menschen<br />

fördern, die ihr eigenes Leben <strong>und</strong> ihr lokales Umfeld<br />

aktiv mitgestalten. Durch die Zusammenarbeit mit<br />

lokalen Partnern möchte die Stiftung einen Chancenausgleich<br />

für die <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> Jugendlichen herbeiführen,<br />

die aufgr<strong>und</strong> ihres geographischen oder sozialen Hintergr<strong>und</strong>es<br />

benachteiligt sind. Anliegen der Stiftung ist<br />

es, die intellektuelle, soziale <strong>und</strong> körperliche Entwick-<br />

32<br />

lung von <strong>Kinder</strong>n <strong>und</strong> Jugendlichen zu fördern, um ihre<br />

Chancen auf Bildungs- <strong>und</strong> Lebenserfolg zu steigern. Die<br />

Stiftung will dort unterstützen, wo Personen <strong>und</strong> Organisationen<br />

aus dem <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendbereich Hilfe in<br />

Sachen Ablaufgestaltung, Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung sowie<br />

Finanzierung brauchen. Die Stiftung gewährt finanzielle<br />

Subventionen, organisiert Lehrgänge für Vertretende der<br />

Kommunalbehörden, Führungskräfte der Freien Träger<br />

<strong>und</strong> Leitende von informellen Jugendgruppen. Zum<br />

Bildungsangebot der Stiftung gehören für Erzieherinnen<br />

<strong>und</strong> Erzieher entwickelte, zielgruppenspezifische Bildungsprogramme,<br />

in denen neue Methoden der Jugendarbeit<br />

präsentiert werden.<br />

Die Polnische <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendstiftung</strong> ist als Non-<br />

Profit-Organisation 1992 mit der Unterstützung der<br />

International Youth Fo<strong>und</strong>ation gegründet worden <strong>und</strong><br />

finanziert sich durch Subventionen <strong>und</strong> Schenkungen<br />

von Institutionen <strong>und</strong> Privatpersonen.<br />

Polska F<strong>und</strong>acja Dzieci i Młodzieży<br />

(Polish Children and Youth Fo<strong>und</strong>ation)<br />

Kredytowa 6/20 street<br />

00-062 Warsaw<br />

Polen<br />

Tel/Fax: +48 (22) 826 10 16<br />

E-Mail:pcyf@pcyf.org.pl<br />

www.pcyf.org.pl<br />

Nadace rozvoje občanské společnosti (NROS)<br />

Stiftung für die Entwicklung der Bürgergesellschaft,<br />

Tschechien<br />

Die Stiftung für die Entwicklung der Bürgergesellschaft<br />

(NROS) wurde 1993 mit dem Ziel gegründet, den Nichtregierungssektor<br />

in der Tschechischen Republik zu stärken<br />

<strong>und</strong> auszubauen.<br />

Die Vision von NROS ist eine Gesellschaft verantwortungsbewusster,<br />

aktiver Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger, die in<br />

der Lage sind, allein oder in freiwillig gebildeten Gemeinschaften<br />

das öffentliche Geschehen mit eigenen Initiativen<br />

zu beeinflussen, die demokratischen Werte der<br />

Gesellschaft zu festigen, Bürgerrechte <strong>und</strong> Freizeit zu<br />

stärken, Toleranz durchzusetzen, Solidarität auszudrücken<br />

<strong>und</strong> sich gegenseitig Hilfestellung <strong>und</strong> Unterstützung<br />

zu leisten.<br />

Zu den Prioritäten von NROS gehören die Entwicklung<br />

der Bürgergesellschaft <strong>und</strong> des Nichtregierungssektors,<br />

der Bereich der Menschenrechte, Programme für <strong>Kinder</strong><br />

<strong>und</strong> Jugendliche sowie die europäische Zusammenarbeit.


Die Hauptaktivität der Stiftung besteht in der Bereitstellung<br />

von Zuschüssen für konkrete Projekte tschechischer<br />

Nicht-Regierungs- bzw. Non-Profit-Organisationen wie<br />

Vereine, gemeinnützige Insitutionen oder kirchliche<br />

Einrichtungen. Darüber hinaus schafft <strong>und</strong> realisiert die<br />

Stiftung aktiv eigene Programme gemäß ihren allgemeinen<br />

Zielen. Eine der wichtigsten Zielgruppen sind dabei<br />

<strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> Jugendliche, die die Stiftung <strong>im</strong> Rahmen<br />

spezieller Programme fördert.<br />

Nadace rozvoje občanské společnosti (NROS)<br />

Jelení 196/15<br />

118 00 Praha-Hradčany<br />

Tschechische Republik<br />

Tel: +42 (0)227 217 211<br />

Fax: +42 (0)227 217 217<br />

Email: nros@nros.cz<br />

www.nros.cz<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendstiftung</strong> (DKJS)<br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendstiftung</strong> (DKJS) setzt<br />

sich dafür ein, dass junge Menschen in diesem Land gut<br />

aufwachsen <strong>und</strong> eine demokratische Kultur des Miteinanders<br />

erleben <strong>und</strong> erlernen. Als operative Stiftung entwickelt<br />

<strong>und</strong> realisiert sie mit unterschiedlichen nationalen<br />

wie internationalen Kooperationspartnern Programme<br />

<strong>und</strong> Projekte.<br />

Mit ihrer Arbeit stärkt die DKJS <strong>Kinder</strong> in dem, was sie<br />

können <strong>und</strong> was sie bewegt. Sie ermutigt junge Leute,<br />

ihren Platz in der Gesellschaft selbst zu gestalten <strong>und</strong> ihr<br />

Leben couragiert in die eigenen Hände zu nehmen. Mit<br />

ihren derzeit 34 Programmen unterstützt die Stiftung<br />

die Kompetenzentwicklung junger Menschen <strong>und</strong> gibt<br />

gleichzeitig praktische Antworten auf drängende Fragen<br />

in der <strong>Kinder</strong>tagesstätten-, Schul- <strong>und</strong> Ausbildungsentwicklung<br />

sowie zur Kooperation von Professionellen.<br />

Lösungen werden nie isoliert gesucht, sondern mit Blick<br />

auf alle Lebensbereiche junger Menschen <strong>und</strong> gemeinsam<br />

mit Pädagoginnen <strong>und</strong> Pädagogen, Verwaltungen, Unternehmen,<br />

Wissenschaftlerinnen <strong>und</strong> Wissenschaftlern,<br />

sowie den Jugendlichen selbst.<br />

Um nachhaltig Wirkung zu erzielen, regt die DKJS Partnerschaften<br />

zwischen öffentlichen <strong>und</strong> privaten Akteuren<br />

an. Hierfür hat sie seit ihrer Gründung 1994 tragfähige<br />

<strong>und</strong> erfolgreiche Modelle entwickelt.<br />

Die DKJS ist Teil des internationalen Netzwerks der<br />

International Youth Fo<strong>und</strong>ation.<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendstiftung</strong><br />

Tempelhofer Ufer 11<br />

10963 Berlin<br />

Deutschland<br />

Tel: +49 (0)30 25 76 76 – 0<br />

Fax: +49 (0)30 25 76 76 – 10<br />

E-Mail: info@dkjs.de<br />

www.dkjs.de<br />

Weeber+Partner<br />

Institut für Stadtplanung <strong>und</strong> Sozialforschung<br />

Das Institut besteht seit 1969 in Stuttgart <strong>und</strong> hat seit<br />

1988 auch eine Niederlassung in Berlin. Arbeitsschwerpunkte<br />

sind Planung, Forschung, Beratung, Beteiligung,<br />

Moderation <strong>und</strong> Evaluation in den Bereichen Stadtentwicklung,<br />

Soziales <strong>und</strong> Kultur, Bauen, Wohnen <strong>und</strong> Infrastruktur.<br />

Es arbeitet vorwiegend für öffentliche <strong>und</strong><br />

gemeinnützige Auftraggeber, für B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> Landesministerien,<br />

Regionen, Kommunen, Verbände, Stiftungen, Wohnungsunternehmen<br />

<strong>und</strong> soziale Organisationen – praxisbezogen<br />

<strong>und</strong> zielgenau, wissenschaftlich f<strong>und</strong>iert <strong>und</strong><br />

fachübergreifend, in engem Kontakt mit allen Beteiligten.<br />

Zum Team gehören r<strong>und</strong> 15 wissenschaftliche Fachkräfte<br />

aus mehreren Disziplinen, dazu Sekretariat <strong>und</strong> wissenschaftlicher<br />

Nachwuchs. Das Institut umfasst eine<br />

Gesellschaft bürgerlichen Rechts sowie eine GmbH unter<br />

der Geschäftsführung von Dr. Martina Buhtz, Dr. Heike<br />

Gerth, Gabriele Steffen, Dr.-Ing. Hannes Weeber, Prof. Dr.<br />

Rotraut Weeber.<br />

Weeber+Partner<br />

Institut für Stadtplanung <strong>und</strong> Sozialforschung<br />

Mühlrain 9<br />

70180 Stuttgart<br />

Deutschland<br />

Tel: +42 (0)711 - 62 00 93 60<br />

wpstuttgart@weeberpartner.de<br />

Emser Straße 18<br />

10719 Berlin<br />

Deutschland<br />

Tel: +42 (0)30 - 68 16 424<br />

wpberlin@weeberpartner.de<br />

www.weeberpartner.de<br />

Die Partner<br />

33


Adressen<br />

die <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> Schüler<strong>klub</strong>s in der Tschechischen Republik<br />

Klub-<strong>net</strong> o.s.<br />

Dachverband für tschechische Klubs<br />

Rašelinová 11, 628 00 Brno<br />

www.<strong>klub</strong>-<strong>net</strong>.cz<br />

DoGa<br />

Společnost pro rozvoj Dvořákova gymnázia o.p.s.<br />

Dvořákovo Gymnázium www.kralupy.cz/dg<br />

Dvořákovo nam. 800, 278 01 Kralupy nad Vltavou<br />

www.doga.wz.cz<br />

Euro<strong>klub</strong><br />

o.s. SRPDŠ při Gymnáziu Chotěboř<br />

Gymnázium Chotěboř www.gch.cz<br />

Jiráskova 637, 583 01 Chotěboř<br />

www.euro<strong>klub</strong>.wz.cz<br />

Hydrant<br />

o.s. Sdružení rodičů při Gymnáziu Třeboň<br />

Gymnázium Třeboň www.gymtrebon.cz<br />

Na Sadech 308, 379 01 Třeboň<br />

KLUB-KA<br />

o.s Střední odborní škola Šumperk www.vsps-su.cz<br />

Gen. Krátkého 1, 787 29 ŠUMPERK<br />

www.<strong>klub</strong>ka.org<br />

KOS<br />

Klub přátel GFP o.s.<br />

Gymnázium Františka Palackého www.gfp.cz<br />

Masarykova 450, 277 11 Neratovice<br />

www.kos-gfp.cz<br />

KPZ<br />

o.s. SRP Gymnázia ve Slezské Ostravě<br />

Gymnázium Hladnov www.hladnov.cz<br />

Hladnovská 35, 710 00 Slezská Ostrava<br />

www.Hl<strong>klub</strong>.wz.cz<br />

OÁZA<br />

Klub studentů, rodičů a přátel CMG Prostějov o.s.<br />

Cyrilometodějské gymnázium v Prostějově<br />

www.cmg.prostejov.cz<br />

Komenského 17, 796 01 Prostějov<br />

www.cmg.prostejov.cz/oaza<br />

Párátko<br />

o.s. Párátko Gymnázium Jana Opletala www.gjo.cz<br />

Opletalova 189<br />

784 01 Litovel<br />

www.paratko.wz.cz/paratko.php<br />

34<br />

Poklop<br />

o.s. Karel Ašler<br />

Alešova 39<br />

Gymnázium a střední odborní škola Aš<br />

Hlavní 106, 35201 Aš<br />

www.gymsos.com<br />

P.S.Í.K<br />

o.s. Lumina Brunensis Integrae<br />

Gymnázium INTEGRA Brno, s.r.o. www.integra.cz<br />

Rašelinová 11, 628 00 Brno<br />

www.integra.cz/lumina<br />

Půdička<br />

Sdružení pro SŠS Perspektiva a VOŠ o.s<br />

Střední škola sociální PERSPEKTIVA a Vyšší odborná škola<br />

s. r. o. www.skola-perspektiva.cz<br />

Mírová 218/6., 41501 Teplice-Doubí<br />

RelaKs<br />

o.s. sdružení přátel školy Střední odborní školy<br />

Střední odborná škola www.ulsos.cz<br />

Stará 100, 40011 Usti nad Labem<br />

www.<strong>klub</strong>relaks.cz<br />

S.KLUB<br />

o.p.s. Gymnázium Uherské Hradiště<br />

Gymnázium Uherské Hradiště www.guh.cz<br />

Velehradská tř. 218, 626 17 Uherské Hradiště<br />

SKLEP 02<br />

Obecně prospěšná společnost rodičů<br />

a příznivců Gymnázia Štenberk<br />

Gymnázium Štenberk www.gymst.cz<br />

Horní náměstí 5, 758 01 ŠTENBERK<br />

Skok<br />

o.s. Gymnasion Gymnázium Ostrava www.sgym-ostrava.cz<br />

U Haldy 18, 700 30 Ostrava – Hrabůvka<br />

www.skok-ssg.blog.cz<br />

Smažitko<br />

Klub rodičů a přátel při Gymnáziu v Brně o.s.<br />

Gymnázium Brno www.gymkren.cz<br />

Křenová 36, 602 00 Brno<br />

www.smazitko.eu<br />

SPIRÁLA<br />

SRPŠ při Gymnáziu Moravské Budějovice o.s.<br />

Gymnázium Moravské Budějovice www.gymsosmb.cz<br />

Tyršova 365, 676 19 Moravské Budějovice<br />

www.znudynatruc.wz.cz/index2.php<br />

www.<strong>klub</strong>spirala.ic.cz


SUŠENKY<br />

o.s. Sdružení rodičů a příznivců Gymnázia Cheb<br />

Gymnázium Cheb www.gymcheb.cz<br />

Nerudova 7, 350 40 Cheb www.lide.gymcheb.cz/~susenky<br />

VOKO<br />

o.s. Křesťanské sdružení mladých lidí - YMCA DAP<br />

Evangelická akademie Náchod www.socea.cz<br />

Kladská ul. 335, Náchod 547 01<br />

www.vokonachod.blog.cz<br />

www.<strong>klub</strong>voko.ic.cz<br />

V.O.R.<br />

o.s. Prácheň<br />

Gymnázium Písek www.gymna-pi.cz<br />

Komenského 89/20<br />

39701 Písek<br />

Adressen<br />

die <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> Schüler<strong>klub</strong>s in Deutschland<br />

Glashaus-Schüler<strong>klub</strong> der Max-Reger-Schule Weiden<br />

Max-Reger-Schule<br />

Ulrich-Schönberger-Str. 3, 92637 Weiden (Bayern)<br />

Ansprechpartner: Martin Reber<br />

Tel: +49 (0)961 - 39164-0 (Schule), +49 (0)961 - 39164-17<br />

schueler<strong>klub</strong>-glashaus@gmx.<strong>net</strong><br />

schulsozialarbeit@max-reger-schule.de<br />

www.max-reger-schule.de<br />

Schüler<strong>klub</strong> des Heinrich-Heine-Gymnasiums<br />

Heinrich-Heine-Gymnasium München<br />

Max-Reinhardt-Weg 27, 81739 München (Bayern)<br />

Ansprechpartnerin: Antonie Dachsberger<br />

Tel: +49 (0)089 - 673 68 48-0, +49 (0)089 - 673 68 484-0<br />

heinrich-heine-gymnasium@muenchen.de<br />

A1Dachsberger@aol.com<br />

mi.suess@hotmail.de<br />

Schüler<strong>klub</strong> des Otto-Hahn-Gymnasiums<br />

Otto-Hahn-Gymnasium<br />

Schulstr. 10, 95615 Marktredwitz (Bayern)<br />

Ansprechpartnerin: Mary Möller<br />

Tel: +49 (0)9231 - 9624-0, +49 (0)9231 - 9624-99<br />

direktorat@ohg-marktredwitz.de<br />

marymoeller@web.de<br />

www.ohg-marktredwitz.de<br />

Schüler<strong>klub</strong> Freestyler<br />

Luisenburggymnasium<br />

Burggraf-Friedrich-Str. 9, 95632 Wunsiedel (Bayern)<br />

Ansprechpartner: Herr Sträßer<br />

Tel: +49 (0)9232 - 9904 -0, +49 (0)9232 - 99 04 - 150<br />

gymnasium@lugy.de<br />

tamsomat@web.de<br />

www.lugy.de<br />

Schüler<strong>klub</strong> HALB<br />

Hauptschule Zellerau<br />

Adelg<strong>und</strong>enweg 4, 97082 Würzburg (Bayern)<br />

Ansprechpartner: Lucas Wejda<br />

Tel: +49 (0)931 - 20582-0, Tel: +49 (0)931 - 20582-18<br />

hauptschule-zellerau@wuerzburg.de<br />

Schüler<strong>klub</strong> des Max-Born-Gymnasiums Germering<br />

Max-Born-Gymnasium Germering<br />

Joh.-Seb.-Bach-Str. 8, 82110 Germering (Bayern)<br />

Ansprechpartner: Ulf Gräber<br />

Tel: +49 (0)89 - 843111, +49 (0)89 - 845790<br />

mbg@mbg-germering.de<br />

ulf_graeber@web.de<br />

www.mbg-germering.de<br />

Heine-Club *<br />

Heinrich-Heine Oberschule Brandenburg (Havel)<br />

35


Adressen<br />

die <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> Schüler<strong>klub</strong>s in Deutschland<br />

Karls Enkel<br />

Karl-Liebknecht-Gymnasium<br />

Wieckestr. 1b, 15230 Frankfurt (Oder)<br />

Ansprechpartnerin: Frau Czychi<br />

Tel: +49 (0)335 - 549972 (Schule)<br />

liebknecht-gymnasium@web.de<br />

AvdBrandt@web.de<br />

Schülerclub der Europaschule Storkow<br />

Europaschule Storkow<br />

Theodor-Fontane-Str. 23, 15859 Storkow (Brandenburg)<br />

Tel: +49 (0)33678 - 440154 (Schülerclub 7-16 Uhr)<br />

Tel: +49 (0)33678 - 72621 (Schule)<br />

schuelerclubstorkow@web.de<br />

SC-info@schuelerclub-storkow.de<br />

sekretariat@schule-storkow.de<br />

www.schule-storkow.de<br />

Schülerclub der Mühlendorf Oberschule<br />

Mühlendorf Oberschule<br />

Albert-Wiebach-Str. 4, 14513 Teltow (Brandenburg)<br />

Ansprechpartnerin: Britta Franke<br />

Tel: +49 (0)3328 - 304781 (Schulsozialarbeit)<br />

Tel: +49 (0)3328 - 41287 (Schule)<br />

muehlendorf-oberschule@teltow.de<br />

britta.franke@job-ev.de<br />

Schülerclub der Oberschule Carl von Ossietzky<br />

Oberschule Carl von Ossietzky Werder (Havel)<br />

Unter den Linden 11, 14542 Werder (Brandenburg)<br />

Ansprechpartnerin: Jördis Freiwald<br />

Tel: +49 (0)3327 - 42725 (Schule), +49 (0)162 - 326548<br />

cvo@schulen-werder.de<br />

joerdisf@gmx.de<br />

Schülerclub des KOSZ Cottbus *<br />

Kaufmännisches Oberstufenzentrum Cottbus<br />

Schülerclub des OSZ 1 Cottbus<br />

Oberstufenzentrum 1 Cottbus<br />

Sielower Str. 10, 03044 Cottbus (Brandenburg)<br />

Ansprechpartnerin: Sabine Reichan<br />

Tel: +49 (0)355 - 78436 -0 (Schule), -1106 (Büro)<br />

osz1cottbusschulsozialarbeit@gmx.de<br />

osz1cottbus@gmx.de<br />

Annenclub des Annengymnasiums Görlitz<br />

Augustum-Annen-Gymnasium Görlitz<br />

Annengasse 4, 02826 Görlitz (Sachsen)<br />

Ansprechpartnerin: Katharina Kincl<br />

Tel: +49 (0)3581 - 31 61 50 , +49 (0)3581 - 75 00 79 0<br />

alles-ist-easy@gmx.de<br />

mail@anne-augustum.de<br />

www.anne-augustum.de<br />

36<br />

Schulclub der 64. Mittelschule Dresden<br />

64. Mittelschule „Hans Gr<strong>und</strong>ig“ Dresden<br />

Linzerstr. 1, 01279 Dresden (Sachsen)<br />

Ansprechpartner/in: Dietmar Werner, Heike Dreyer<br />

Tel: +49 (0)351 - 2571021, +49 (0)351 - 2168234<br />

schulclub64ms@hotmail.de<br />

a.dietmar.werner@gmx.de<br />

Schulclub des Evangelischen Gymnasiums Johanneum *<br />

Evangelisches Gymnasium Johanneum<br />

Fischerstr. 5, 02977 Hoyerswerda (Sachsen)<br />

Ansprechpartner: Herr Wiesenberg, Frau Brause<br />

Tel: +49 (0)3571 - 42440 +49 (0)3571 - 424444<br />

verwaltung@johanneum-hoy.de<br />

www.johanneum-hoy.de<br />

Schüler- <strong>und</strong> Jugendclub WK IX der RAA Hoyerswerda<br />

Friedrich-Ebert-Mittelschule<br />

Thomas-Müntzer-Str. 25, 02977 Hoyerswerda (Sachsen)<br />

Ansprechpartnerin: Bettina Nachtigall<br />

Tel: +49 (0)3571 - 407023, +49 (0)3571 - 407023<br />

jugendclubwk9raahoyerswerda@gmx.de<br />

Schülerclub der Mittelschule Claußnitz<br />

Mittelschule Claußnitz<br />

Daniel-G.-Türk-Str. 3, 09236 Claußnitz (Sachsen)<br />

Ansprechpartnerin: Christiane Rudelt<br />

Tel: +49 (0)37202 - 2240, +49 (0)37202 - 89290<br />

mittelschule@claussnitz.de<br />

Schülerclub der Mittelschule Wittichenau<br />

Mittelschule Wittichenau<br />

Lessingstr. 16a, OT / Knr., 02977 Hoyerswerda (Sachsen)<br />

Ansprechpartnerin: Doris Altmann<br />

Tel: +49 (0)173 - 9256260, +49 (0)35725 - 92555<br />

schulclubwittichenau@gmx.<strong>net</strong><br />

Schülerclub der Mittelschule Wittichenau<br />

Mittelschule Wittichenau<br />

August-Bebel-Str. 19, 02977 Wittichenau (Sachsen)<br />

Ansprechpartner: Frau Geppert<br />

Tel: +49 (0)35725 - 70298<br />

SchülerFreizeitTreff JUZ<br />

Freie Mittelschule „Schkola Jonsdorf“<br />

Am Hieronymus 5, 02796 KO Jonsdorf (Sachsen)<br />

Ansprechpartnerin: Irina Heinrich<br />

Tel: +49 (0)35844 - 70084, +49 (0)35844 - 72 173<br />

jonsdorf@schkola.de<br />

irinaheinrich@schkola.de<br />

www.schkola.de


Energy *<br />

Stowarzyszenie EGO (biuro w SJO YES)<br />

SJO „YES“ ul. Sienkiewicza 66<br />

27-400 Ostrowiec Świętokrzyski<br />

Inferius<br />

F<strong>und</strong>usz Lokalny Masywu Śnieżnika<br />

Wójtowice, ul. Górna 19, 57-516 Bystrzyca Kłodzka<br />

Afera<br />

Centrum Wolontariatu<br />

ul. Sienkiewicza 7/23, 76-200, Słupsk<br />

BFK (Bractwo Flanelowej Koszuli)<br />

Kłodzkie Towarzystwo Oświatowe<br />

ul. Daszyńskiego 12, 57-300 Kłodzko<br />

www.bfk-<strong>net</strong>-<strong>klub</strong>.republika.pl<br />

Infinitus *<br />

Centrum Wolontariatu<br />

ul.Ks.J.Zator-Przytockiego 4, 80-245, Gdańsk<br />

Halo<br />

Stowarzyszenie Świętokorzyski F<strong>und</strong>usz Lokalny<br />

ul. Bodzentyńska 44A, 25-308 Kielce<br />

in spe *<br />

Stowarzyszenie Silesia Nostra<br />

Strzody 2/18, 44-100 Gliwice<br />

www.in-spe.skyblog.com<br />

Ingenium<br />

Kaszubskie Stowarzyszenie Producentów Truskawek<br />

Kamienica Szlachecka 74, 83-323 Kamienica Szlachecka<br />

www.ingenium-<strong>klub</strong>.republika.pl<br />

Enigma<br />

Raciborski F<strong>und</strong>usz Lokalny<br />

ul. Rzeźnicza 8, 47-400 Racibórz<br />

www.<strong>klub</strong><strong>net</strong>.republika.pl<br />

Warmia<strong>net</strong><br />

Nidzicki F<strong>und</strong>usz Lokalny<br />

ul. Rzemieślnicza 3, 13-100, Nidzica<br />

Clublin<br />

Stowarzyszenie Centrum Wolontariatu w Lublinie<br />

ul. Jezuicka 4/5 20-113 Lublin<br />

(w KRS: ul. Daszyńskiego 3a/18, 20-250 Lublin)<br />

KODA<br />

Stowarzyszenie Forum Oświatowe KLUCZE<br />

ul. Zawierciańska 30, 32-310 Klucze<br />

Adressen<br />

die <strong>klub</strong>-<strong>net</strong> Schüler<strong>klub</strong>s in Polen<br />

Activa<br />

Stowarzyszenie na Rzecz Rozwoju Edukacjii<br />

i Kultury w Powiecie Strzeleck<strong>im</strong><br />

ul. Jordanowska 2, 47-100 Zawadzkie<br />

www.activa.zawadzkie.com<br />

No Name<br />

F<strong>und</strong>acja na Rzecz Bezpieczeństwa Dzieci i Młodzieży<br />

ul. Kamienna 69/7, 59-300 Lubin<br />

Pleśna Team<br />

Centrum An<strong>im</strong>acji Społecznej Horyzonty<br />

ul. Krakowska 26/4, 33-100 Tarnów<br />

www.horyzonty.org.pl<br />

Junior Bałt<br />

Stowarzyszenie na Rzecz Rozwoju Gminy Bałtow „Bałt“<br />

Bałtów 55, 27-423 Bałtów<br />

www.juniorbalt.<strong>net</strong><br />

Ateny<br />

Stowarzyszenie „Społeczeństwo Obywatelskie“<br />

ul. Obrońców Westerplatte 13a/8, 78-600 Wałcz<br />

Klub Miłośników cad/cam/cae<br />

Stowarzyszenie Oświatowe Wspomagające<br />

Rozwój Dzieci i Mlodzieży<br />

ul. Generała Sikorskiego 24, 64-980 Trzcianka<br />

S<strong>im</strong>ka-<strong>net</strong><br />

Grupa Społecznych Instruktorów Młodziezowych<br />

przy PCK w Świdnicy<br />

Pl. Grunwaldzki 3, 58-100 Świdnica<br />

Wszystko Gr@<br />

Jacht Klub „Opty“<br />

ul. Plażowa 1, 48-385 Otmuchów<br />

* Diese Klubs sind nicht mehr aktiv oder sind aus dem <strong>klub</strong>-<strong>net</strong>-Netzwerk<br />

ausgeschieden.<br />

37


<strong>Deutsche</strong> <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendstiftung</strong><br />

www.dkjs.de<br />

Polska F<strong>und</strong>acja Dzieci i Młodzieży<br />

www.pcyf.org.pl<br />

Nadace rozvoje občanské společnosti<br />

www.nros.cz<br />

www.<strong>klub</strong>-<strong>net</strong>.org

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