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Wie Unternehmen wissen, was sie wissen - Starmind.com

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Industry Journal | 02 | 2012 | Companies to watch<br />

Companies to watch: <strong>Starmind</strong> International AG<br />

<strong>Wie</strong> <strong>Unternehmen</strong><br />

<strong>wissen</strong>, <strong>was</strong> <strong>sie</strong> <strong>wissen</strong><br />

Komplexität reduzieren, Erfahrungen teilen, Wissen managen – für große Organisati-<br />

onen gehört das zu den zentralen Erfolgsfaktoren. Das schweizerische <strong>Unternehmen</strong><br />

<strong>Starmind</strong> International AG entwickelt lernende IT-Systeme, um das Know-how von Mitar-<br />

beitern effizient zu verknüpfen. Die Netzwerke beruhen auf aktuellen Erkenntnissen der<br />

Neuro<strong>wissen</strong>schaft und ermöglichen es, für jede Frage schnell den richtigen internen<br />

Experten zu finden. Für Anwender ist die hochkomplexe Software frappierend einfach.


Schweizer gelten gemeinhin als<br />

bedächtig und gelassen. Pascal Kaufmann<br />

erfüllt dieses Klischee nur teilweise:<br />

Ja, er ist gelassen. Aber wenn<br />

es darum geht, seine Geschäftsidee<br />

voranzutreiben, kann es dem<br />

34-jährigen Gründer des Schweizer<br />

Softwareunternehmens <strong>Starmind</strong><br />

International nicht schnell genug<br />

gehen. »Wenn et<strong>was</strong> zu lange dauert<br />

und ich dann auch noch von anderen<br />

Personen abhängig bin, bekomme ich<br />

Bauchschmerzen«, sagt Kaufmann.<br />

Damit ist er nicht alleine. Mitarbeiter<br />

großer <strong>Unternehmen</strong> und Organisationen<br />

kennen das Phänomen: Sie<br />

ahnen, dass die Antwort auf ihre<br />

aktuelle Fragestellung irgendwo im<br />

Haus vorhanden ist. Und durchforsten<br />

dann Datenbanken, das Intranet,<br />

telefonieren herum, schreiben Mails –<br />

und verlieren Zeit. Häufig ohne Ergebnis.<br />

Also fangen <strong>sie</strong> von vorne<br />

an und tun das, <strong>was</strong> ein Kollege vor<br />

ihnen schon einmal erledigt hat.<br />

Effektives Knowledge-Management,<br />

die Reduzierung von Komplexität<br />

und das Auflösen von Wissensmonopolen<br />

gehören zu den zentralen<br />

Herausforderungen aller <strong>wissen</strong>sba<strong>sie</strong>rten<br />

größeren <strong>Unternehmen</strong>. Und<br />

<strong>sie</strong> investieren dafür viel Geld – für<br />

Prozessoptimierungen, Open-Space-<br />

Konferenzen, Intranet-Tools, unternehmenseigene<br />

Suchmaschinen und<br />

die Adaption sozialer Netzwerke wie<br />

Facebook oder Twitter.<br />

Erfahrungs<strong>wissen</strong> abrufen<br />

<strong>Starmind</strong> geht einen Schritt weiter:<br />

Mit ihrer Software bieten die Schweizer<br />

ihren Kunden die Möglichkeit, das<br />

individuelle Wissen der Mitarbeiter<br />

zielgerichtet abzufragen, es quasi<br />

per interner Suchanfrage zu googeln,<br />

und damit sehr schnell bereits<br />

vorhandenes Know-how aus den<br />

eigenen Reihen abzuschöpfen. »Wir<br />

brauchen in unseren <strong>Unternehmen</strong><br />

einen neuen Umgang mit der zen-<br />

Industry Journal | 02 | 2012 | Companies to watch<br />

CTO Marc Vontobel<br />

(links) und CEO<br />

Pascal Kaufmann<br />

haben <strong>Starmind</strong><br />

gegründet.<br />

tralen Ressource – dem Know-how<br />

der Mitarbeiter«, sagt Kaufmann.<br />

Dabei geht es ihm vor allem um Erfahrungs<strong>wissen</strong>,<br />

also gerade nicht<br />

um schriftlich bereits in PowerPoints,<br />

Spreadsheets oder Dokumentationen<br />

fixierte Erkenntnisse.<br />

Um <strong>Starmind</strong> zu nutzen, genügt<br />

es, eine Frage sowie dazugehörige<br />

Schlagworte in eine einfache Suchmaske<br />

einzugeben. Das lernende System<br />

leitet diese dann direkt an eine<br />

Handvoll Experten weiter, die am<br />

ehesten die gesuchte Antwort geben<br />

können – von denen der Fragesteller<br />

oft aber nicht einmal weiß, dass es<br />

<strong>sie</strong> im Haus gibt. Der Fragesteller<br />

bleibt dabei anonym, um keine Hürden<br />

wegen vermeintlicher Wissenslücken<br />

aufzubauen. Anders als das<br />

bei manchen Konzernen bereits praktizierte<br />

Einstellen von Fragen nach<br />

dem Gießkannenprinzip auf internen<br />

Wissensplattformen generiert die<br />

direkte <strong>Starmind</strong>-Ansprache oft die<br />

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Industry Journal | 02 | 2012 | Companies to watch<br />

»Du<br />

bist,<br />

<strong>was</strong><br />

du<br />

teilst.«<br />

Pascal Kaufmann,<br />

CEO <strong>Starmind</strong> International AG<br />

Die Geschäftsleitung:<br />

CTO Marc Vontobel<br />

(l.) und CEO<br />

Pascal Kaufmann<br />

(Mitte) haben<br />

<strong>Starmind</strong> gegründet.<br />

Ergänzt durch<br />

CFO Christopher<br />

Jarke (r.).<br />

besseren Resultate. »Wir reduzieren<br />

die Menge der möglichen Antwortgeber<br />

auf maximal fünf. Und das sind<br />

dann die besten, die es unternehmensweit<br />

gibt«, sagt Marc Vontobel,<br />

CTO und Co-Founder von <strong>Starmind</strong>.<br />

Mit jeder Frage lernt das<br />

System dazu<br />

Um die kompetentesten Experten<br />

herauszufiltern, bekommen alle<br />

Mitarbeiter bei der Implementierung<br />

der Software einige ausgewählte<br />

Fragen gestellt. Diese beantworten<br />

<strong>sie</strong> entweder selbst oder leiten <strong>sie</strong><br />

an kompetentere Kollegen weiter. So<br />

entsteht als Basis ein erster Expertenpool.<br />

Bei jeder Frage-Antwort-Runde<br />

lernt das System hinzu. Es speichert,<br />

in welchem <strong>Unternehmen</strong>sbereich<br />

ein Mitarbeiter zu einem Thema<br />

besonderes Fach<strong>wissen</strong> besitzt und<br />

welche Fragen bisher beantwortet<br />

wurden.<br />

Eine Antwort gibt es in der Regel innerhalb<br />

von 24 Stunden. »Wir kartographieren<br />

die internen Spezialisten<br />

und <strong>wissen</strong> damit, wo die Top-Shots<br />

und Know-how-Hotspots sitzen«,<br />

erläutert Kaufmann. Und wenn auf<br />

wiederkehrende relevante Fragestel-<br />

lungen niemand eine Lösung weiß,<br />

könnte dies für das Management Anlass<br />

sein, das fehlende Wissen im <strong>Unternehmen</strong><br />

systematisch aufzubauen.<br />

Aufwändige Anwenderschulungen<br />

sind nicht notwendig. »Wer eine<br />

E-Mail schreiben kann, kann auch<br />

<strong>Starmind</strong> nutzen«, sagt Marc Vontobel.<br />

Diese Einfachheit und die Möglichkeit,<br />

schnell zu guten Ergebnissen<br />

zu kommen, machen die Software<br />

zum Unikat. Dem Technikfreak Vontobel<br />

kann es gar nicht simpel genug<br />

sein: »Wir lassen Softwareprototypen<br />

bauen, bis <strong>sie</strong> bahnbrechend einfach<br />

sind.« Anders könne ein Unternehmer<br />

kein Geschäft mehr machen.<br />

»Was schwierig zu erklären ist,<br />

lässt sich kaum verkaufen«, ergänzt<br />

Kaufmann.<br />

Mehr als Social Media<br />

Der erste Impuls potenzieller Kunden<br />

ist, <strong>Starmind</strong> mit einem Netzwerk<br />

wie Facebook zu vergleichen. Die<br />

<strong>Starmind</strong>-Manager sehen da nur eine<br />

kleine Schnittmenge. Social-Media-<br />

Kanäle seien Plattformen für Nebensächliches,<br />

Lustiges, Privates, Small<br />

Talk, Tratsch und Klatsch, die Antworten<br />

auf eingestellte Fragen zufallsgetrieben.<br />

»Als Wissensgeneratoren


Das menschliche<br />

Gehirn und künstliche<br />

Intelligenz<br />

faszinieren den Neuro<strong>wissen</strong>schaftler<br />

Pascal Kaufmann<br />

schon lange. Der<br />

<strong>Starmind</strong>-CEO will<br />

ein künstliches Gehirn<br />

entwickeln.<br />

funktionieren <strong>sie</strong> aber nur sehr ineffizient.<br />

Außerdem können wir uns die<br />

langwierigen Filtermechanismen von<br />

Trial-and-Error-Prozessen nicht mehr<br />

leisten«, sagt Gründer Kaufmann.<br />

Versuche, Wissen und Erfahrungen<br />

von Mitarbeitern systematisch und<br />

IT-gestützt zu erfassen und der gesamten<br />

Organisation zugänglich<br />

zu machen, sind nicht neu. Und<br />

<strong>sie</strong> scheitern immer wieder an der<br />

geringen Bereitschaft, individuelles<br />

Wissen preiszugeben – stellt es doch<br />

im internen Wettbewerb ein karriererelevantes<br />

Asset dar. Aber in diesem<br />

Punkt beobachtet der <strong>Starmind</strong>-Chef<br />

gerade einen Gesinnungswandel:<br />

»Das Bedürfnis, Wissen und Ideen zu<br />

teilen, zusammen an einem Ziel zu<br />

arbeiten und gemeinsam Resultate<br />

zu verbessern, ist viel höher als in der<br />

früheren Shareholder-Value-Kultur.<br />

Du bist, <strong>was</strong> du teilst.«<br />

Die vergleichsweise hohe Bereitschaft,<br />

via <strong>Starmind</strong> zu antworten,<br />

mag aber auch daran liegen, dass die<br />

Antworten ausgewertet und anhand<br />

ihrer Qualität bewertet werden –<br />

von einem bis zu fünf Sternen. So<br />

entsteht nicht nur eine Wissenslandkarte<br />

des <strong>Unternehmen</strong>s, sondern<br />

Mitarbeiter mit besonders vielen und<br />

guten Antworten ragen – auch für<br />

ihre Vorgesetzten erkennbar – aus<br />

der Masse heraus. Know-how wird<br />

sichtbar und nutzbar.<br />

Erkenntnisse aus der<br />

Gehirnforschung<br />

Die Idee, eine lernende Software für<br />

den unternehmensinternen Wissensaustausch<br />

zu entwickeln, kam Kaufmann,<br />

während er in den USA neuro<strong>wissen</strong>schaftlich<br />

an der Schnittstelle<br />

zwischen Gehirnen und Maschinen<br />

forschte. Gemeinsam mit Marc Vontobel<br />

wurde das Projekt dann an<br />

der renommierten Eidgenössischen<br />

Technischen Hochschule Zürich (ETH)<br />

weiterentwickelt.<br />

Künstliche Intelligenz hat den Züricher<br />

schon immer begeistert. So entschied<br />

sich der ausgebildete Pilot für<br />

ein Biologiestudium an der ETH und<br />

speziali<strong>sie</strong>rte sich nach zwei Jahren<br />

auf Gehirnforschung. Schon in der<br />

Schule gehörte der Neuro<strong>wissen</strong>schaftler<br />

zu den Besten. Sein Ehrgeiz<br />

ging damals so weit, dass er freiwillig<br />

Altgriechisch und Latein paukte,<br />

während seine Mitschüler das schöne<br />

Wetter genossen.<br />

Industry Journal | 02 | 2012 | Companies to watch<br />

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Industry Journal | 02 | 2012 | Companies to watch<br />

Wissenskarte<br />

von<br />

Mitarbeitern<br />

Persönliche Wissenskarten von<br />

<strong>Starmind</strong>-Nutzern zeigen auf, in welchen<br />

Bereichen <strong>sie</strong> über besondere<br />

Expertise verfügen. Dies motiviert<br />

einerseits zum Mitmachen und hilft<br />

andererseits dem Management bei<br />

dem besseren Einsatz ihrer Personalressourcen.<br />

Die Bewertung entsteht<br />

unter anderem durch die Auswertung<br />

der gegebenen Antworten.<br />

Microsoft Office<br />

Mathematik<br />

Benutzerfrage<br />

iPhone<br />

Twitter<br />

App<br />

Fragen Antworten<br />

reseller<br />

<strong>com</strong>petitor<br />

Strategie<br />

Internet<br />

Xerox<br />

Englisch<br />

produkt<br />

Facebook<br />

Marketing<br />

Gläsernes Hirn<br />

Idee<br />

Excel<br />

Software<br />

Technologie<br />

E-Mail<br />

<strong>Starmind</strong> App<br />

Bug<br />

Netzwerken<br />

Video<br />

Virales Marketing<br />

iPad<br />

PR<br />

Demo<br />

brainteaser<br />

Server<br />

Business<br />

Apple<br />

Design<br />

Drucker<br />

MySQL<br />

Corporate Identity<br />

Glashirn<br />

Test<br />

YouTube<br />

Logistik<br />

Markenpositionierung<br />

UBS<br />

OSX<br />

Soziales Netzwerk<br />

Denkaufgabe<br />

Logo<br />

Fragenstellen<br />

Kunden<br />

Google<br />

Mac OS X<br />

Terminal<br />

Php<br />

VOIP<br />

IT<br />

Verkauf<br />

Computer<br />

Pressemitteilung<br />

Social Media<br />

Internes Marketing<br />

<strong>Starmind</strong><br />

Mac<br />

Algorithmus<br />

Presse<br />

Problem<br />

Datenbank<br />

Open Source Software<br />

Sales<br />

salesargumente<br />

Powerpoint<br />

Rechtliches<br />

2010 starteten Kaufmann und Vontobel<br />

mit der <strong>Starmind</strong> International AG.<br />

Vontobel ist bis heute für technische<br />

Fragen und die Weiterentwicklung<br />

des Produkts zuständig. Kaufmann<br />

versteht sich eher als Entdecker, der<br />

sich zum Beispiel die Aufgabe gestellt<br />

hat, ein künstliches Gehirn zu entwickeln.<br />

Inzwischen haben er und sein<br />

Team die ersten erfolgreichen Schritte<br />

in diese Richtung gemacht.<br />

Teamwork als Erfolgsfaktor<br />

15 Mitarbeiter, inklusive des Führungsteams,<br />

arbeiten derzeit daran,<br />

die Software zu verbessern und vor<br />

allem auch zu vermarkten. Beides<br />

findet im Wesentlichen im zweiten<br />

Stock eines schlichten, modernen<br />

Bürogebäudes in der Züricher Innenstadt<br />

statt. Eine große Kaffeeküche<br />

dient als Kommunikationszentrum<br />

und soll bald mit einem Tischkicker<br />

für die »<strong>Starmind</strong>er« ausgestattet<br />

werden. Doch anders als einst bei<br />

<strong>Unternehmen</strong> der New Economy mit<br />

ihrem Designer-Schnickschnack, Sitzkissen<br />

und Lounge-Bereichen dominieren<br />

bei <strong>Starmind</strong> Einfachheit und<br />

Funktionalität. Niemand arbeitet hier<br />

hinter verschlossenen Türen, denn<br />

Teamwork zählt zu den wichtigsten<br />

Erfolgsfaktoren.<br />

Schnelle Antwort auf lästige<br />

Routinefragen<br />

Zur Kernzielgruppe gehören vor allem<br />

<strong>wissen</strong>sba<strong>sie</strong>rte <strong>Unternehmen</strong>.<br />

Dazu zählen die Rüstungs- und<br />

Sicherheitsindustrie, die Pharmabranche,<br />

Telekommunikation, IT und<br />

Elektroindustrie, Finanzdienstleister<br />

oder Consultingunternehmen. Rund<br />

ein Dutzend Firmen stehen aktuell<br />

auf der <strong>Starmind</strong>-Kundenliste, darunter<br />

die schweizerische Großbank<br />

UBS. Die bisherige Bilanz der Zusammenarbeit<br />

fällt positiv aus. »Die Ex-<br />

pertensuche hilft vor allem dabei, auf<br />

lästige Routinefragen schnell eine<br />

gute Antwort zu finden«, zitiert das<br />

»Handelsblatt« Bert Pohl, IT-Manager<br />

von UBS. Ein europäischer Rüstungskonzern,<br />

der hohen Wert auf Diskretion<br />

legt, gehört ebenfalls zu den <strong>Starmind</strong>-Kunden.<br />

Außerdem laufen in<br />

Deutschland sehr konkrete Gespräche<br />

mit mehreren Kreditinstituten. Auch<br />

diese möchten nicht genannt werden.<br />

»Viele <strong>Unternehmen</strong> versprechen<br />

sich von der Zusammenarbeit<br />

mit <strong>Starmind</strong> Wettbewerbsvorteile<br />

und möchten daher die Konkurrenz<br />

nicht auf die gleiche Idee bringen«,<br />

erklärt Kaufmann.<br />

Die Software wird seit dem ersten Tag<br />

ständig weiterentwickelt. Inzwischen<br />

gibt es auch eine mobile Version, um<br />

Fragen per Smartphone oder iPad ins<br />

System einzustellen. Je größer die<br />

Belegschaft eines Kunden, desto größer<br />

wird auch das nutzbare Experten<strong>wissen</strong>.<br />

Mit der steigenden Zahl der<br />

Nutzer vergrößert sich allerdings<br />

nicht nur der Wissenspool, sondern<br />

auch die Kosten steigen. Zwischen<br />

5.000 und 120.000 Schweizer Franken<br />

muss ein <strong>Unternehmen</strong> pro Monat<br />

für die Software und die Begleitung<br />

durch <strong>Starmind</strong> überweisen. Bei<br />

einem <strong>Unternehmen</strong> mit 1.000 Beschäftigten<br />

fallen beispielsweise rund<br />

30.000 Schweizer Franken (entspricht<br />

rund 25.000 Euro) monatlich an.<br />

Das ist kein Klacks. Dennoch hält<br />

<strong>Starmind</strong> das Kundenpotenzial für<br />

riesig – nicht zuletzt, weil sich das<br />

System nicht auf den internen Wissensaustausch<br />

beschränkt. So könnten<br />

sich auch kleine und mittlere Betriebe<br />

mit <strong>Starmind</strong> vernetzen. Eine<br />

weitere Idee besteht darin, Mittelständlern<br />

so den Zugang zu internationalen<br />

Top-Experten verschiedener<br />

Wissensgebiete zu verschaffen. Das<br />

sind allerdings noch Visionen.


»Bis 2015 wollen wir<br />

die Verfügbarkeit von<br />

Echtzeit-Know-how in<br />

mehr als 10.000 Un-<br />

ternehmenselbstver- ständlich machen.«<br />

Pascal Kaufmann,<br />

CEO <strong>Starmind</strong> International AG<br />

Von der<br />

Frage zur<br />

Antwort<br />

Von banal bis hochspezifisch – mit<br />

<strong>Starmind</strong> finden Mitarbeiter schnell<br />

die besten Experten im <strong>Unternehmen</strong><br />

für ihre Problemstellung. »Gibt es<br />

eine Möglichkeit, die Datenbanksprache<br />

MySQL-Queries analog zu XCache<br />

in der Skriptsprache PHP zu optimieren?«,<br />

lautete zum Beispiel in der<br />

Vergangenheit eine Frage bei einem<br />

<strong>Starmind</strong>-Kunden.<br />

Um Antworten für solche Themen<br />

zu erhalten, muss der Mitarbeiter<br />

zunächst seine Frage eingeben. Zusätzliche<br />

Detailbeschreibungen können<br />

das Ergebnis weiter verbessern.<br />

Außerdem verlangt die Software ein<br />

paar Stichworte. Bei der Beispielfrage<br />

waren diese »MySQL« und »Datenbank«.<br />

Anschließend analy<strong>sie</strong>rt das<br />

System die Frage, findet die potenziell<br />

besten Experten autonom und<br />

informiert diese. Die Ausgewählten<br />

können dem Kollegen im <strong>Unternehmen</strong><br />

direkt antworten – auch mit<br />

sehr detaillierten Zusatzangaben wie<br />

Industry Journal | 02 | 2012 | Companies to watch<br />

Links, egal ob während der Arbeit,<br />

unterwegs oder aus den Ferien.<br />

Ein Textausschnitt aus der Antwort<br />

auf die Beispielfrage: »Ja, es gibt eine<br />

Lösung. Sie heißt MemSQL (http://<br />

memsql.<strong>com</strong>). Die beiden ehemaligen<br />

Facebook-Entwickler Eric Frenkiel<br />

und Nikita Shamgunov wollen mit<br />

MemSQL eine schnelle In-Memory-<br />

Alternative zu MySQL anbieten.<br />

MemSQL ist vollständig kompatibel<br />

mit MySQL und kann die freie Datenbank<br />

somit direkt ersetzen. Dabei soll<br />

MemSQL aber rund 30-mal schneller<br />

sein als MySQL, wenn dieses auf die<br />

Platte schreibt. (...) Quelle: http://<br />

www.golem.de/news/memsql-mysqlkompatibel-aber-30-mal-schneller-1206-92595.html.«<br />

Zusätzlich zur schriftlichen Textantwort<br />

kann der Mitarbeiter auch<br />

ergänzende Bilder, Videos oder Dokumente<br />

hochladen.<br />

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