Berufswahl begleiten - Wirtschaftskammer Österreich
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Jobchancen<br />
Im Gesundheits- und Sozialbereich führt die<br />
Alterung der Gesellschaft nicht nur zu einem<br />
steigenden Angebot an Arbeitsplätzen, durch<br />
technische Entwicklungen (Medizintechnik,<br />
assistierende Technologien) und neue Formen<br />
des Zusammenlebens (z. B. betreute Wohnformen<br />
im Alter) verändern sich außerdem<br />
traditionelle Berufe und neue entstehen. Auch<br />
der Umweltbereich bringt neue Jobchancen:<br />
„Green Jobs“ sind in aller Munde. Neben neuen<br />
Berufen, die sich in diesem Bereich entwickeln,<br />
sind es aber vor allem „grüne“ Kompetenzen,<br />
die die Chancen in vielen bestehenden Berufen<br />
verbessern. Kenntnisse im Bereich Energieeffi<br />
zienz, ökologisches Bauen, ressourcenschonender<br />
Umgang mit Materialien sind nur<br />
einige Beispiele, die die Jobchancen im gesamten<br />
Produktionsbereich, am Bau, in der Elektro-<br />
und Energietechnik usw. erhöhen.<br />
Der IT-, Telekommunikations- und Softwarebereich<br />
bietet zwar immer wieder gute<br />
Jobchancen, unterliegt aber auch relativ großen<br />
Schwankungen. Verstärkt werden Fachkräfte<br />
weiterhin im gesamten Dienstleistungs- und<br />
Beratungsbereich gesucht. Auch Tourismus<br />
und Handel verfügen über ein hohes Arbeitsplatzpotenzial.<br />
Im produzierenden Sektor wird Produktivitätssteigerung<br />
weiterhin durch zunehmende<br />
Automatisierung mit weniger Arbeitskräften<br />
erfolgen. Vor allem für gering Qualifi zierte wird<br />
es dadurch immer schwieriger, Arbeitsplätze<br />
zu fi nden. Gut qualifi zierte Fachkräfte werden<br />
hingegen im industriellen und gewerblichen<br />
Bereich weiterhin beste Beschäftigungs- und<br />
Entwicklungsmöglichkeiten vorfi nden.<br />
Generell ist weiterhin mit einer deutlichen<br />
Anhebung der Qualifi kationsstruktur der<br />
Jugendlichen zu rechnen. Im Jahr 2008<br />
hatte fast 19 % der 20 bis 24jährigen<br />
Be völkerung keinen höheren Abschluss<br />
als Pfl ichtschule (Bildungsstandsregister<br />
2008 der Statistik Austria). In Zukunft wird<br />
diese Zahl weiter sinken und der Anteil der<br />
Jugendlichen, die eine Lehre oder weiterbildende<br />
Schule absolvieren, weiter steigen.<br />
Außerdem wird erwartet, dass weniger<br />
Maturantinnen und Maturanten auf den<br />
Arbeitsmarkt strömen, weil sie immer öfter<br />
die Chance eines Studiums wahrnehmen.<br />
Derzeit ist sowohl an allgemeinbildenden<br />
(AHS) als auch an berufsbildenden höheren<br />
Schulen (BHS) noch ein tendenzieller Anstieg<br />
der Schülerzahlen zu beobachten. Aufgrund<br />
der oben dargestellten demografi schen<br />
Entwicklung werden diese Zahlen in den<br />
nächsten Jahren aber eher sinken. Während<br />
AHS-Maturanten und Maturantinnen<br />
wie schon bisher überwiegend ein Studium<br />
beginnen, fi nden BHS-Abgänger/innen auch<br />
am Arbeitsmarkt gute Chancen vor. BHS-<br />
Absolventen nutzen zunehmend auch die<br />
Möglichkeit, berufs<strong>begleiten</strong>d ein Studium an<br />
einer Fachhochschule zu absolvieren.<br />
Seit dem starken Einbruch der Studentenzahlen<br />
im Wintersemester 2001/2002<br />
(Einführung der Studiengebühren) steigen<br />
die Hörerzahlen an Universitäten wieder<br />
konti nuierlich an. Die Fachhochschulen<br />
verzeichnen seit Einführung dieser Ausbildungsschiene<br />
Mitte der 90er Jahre<br />
ständig wachsende Studentenzahlen.<br />
Mit einer fundierten Ausbildung und dem<br />
Willen zur stetigen Fortbildung wird auch in<br />
Zukunft der Arbeitsmarkt für alle Jugendlichen<br />
offen stehen.<br />
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