BZ 2010-03.pdf - Luxemburger Landesverband für Bienenzucht
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3<br />
März <strong>2010</strong><br />
D'Lëtzebuerger<br />
Beien-Zeitung
68<br />
<strong>Luxemburger</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>für</strong> <strong>Bienenzucht</strong><br />
Fédération des Unions d’Apiculteurs<br />
du Grand-Duché de Luxembourg<br />
CODE BIC : CCPLLULL - IBAN LU 41 1111 0089 8965 0000<br />
Internet: http://www.apis.lu<br />
Verwaltungsrat:<br />
Präsident: DAMME Roger, L-4951 BASCHARAGE - Tél. 23 65 03 91- E-mail: roger_damme@yahoo.com<br />
Vize-Präsident: BOUR Robert, L-5407 BOUS - Tél. 23 69 99 18 - E-mail: robert.bour@education.lu<br />
Sekretär: HENCKES Robert, L-9907 TROISVIERGES - Tél. 99 70 42 - Fax 99 70 47 - E-mail: henckesr@pt.lu<br />
Kassierer: STROTZ Cathy, L-9648 ERPELDANGE - Tél. 95 81 58 - E-mail: cathy_strotz@yahoo.de<br />
Mitglieder: GIDT Georges, L-7423 DONDELANGE - Tél. 30 72 76 - E-mail: gidtraus@internet.lu<br />
KRAUS Lex, L-3672 Kayl - Tél. 56 52 84<br />
KUTTEN Fränz, L-5443 ROLLING - Tél. 23 69 95 10<br />
KEISER Carlo, L-9678 NOTHUM - Tél. 69 1 63 55 26 - E-mail: keeser@pt.lu<br />
Aufsichtsrat:<br />
Präsident: BECK Jean-Paul, L-5690 ELLANGE - Tél. 23 66 70 42 - E-mail: jean-paul.beck@pt.lu<br />
Mitglieder: MATHIAS Arsène, L-3673 KAYL - Tél. 56 45 42 - E-mail: amathias@laposte.net<br />
Redaktionsschluss ist der 1. des Vormonats.<br />
Zuschriften und Anzeigen sind zu senden an: Hamen Albert, 5A, montée de l'école, L-9908 TROISVIERGES<br />
Tél. 99 89 01 - E-mail: albert.hamen@gmail.com<br />
Die abgedruckten Artikel stehen unter der Verantwortung des jeweiligen Autors.<br />
An das Personal der Postämter: Sollten nicht genügend Bienenzeitungen zugesandt<br />
worden sein, möge man Herrn Robert Bour telefonisch ✆ 23 69 99 18 benachrichtigen.<br />
AN-, UM- und ABMELDUNGEN sind ebenfalls an Herrn Robert Bour zu senden!<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Leitartikel des Präsidenten ................................................................................................................ 69<br />
Agenda März - April ....................................................................................................................... 70<br />
Delegiertenversammlung .................................................................................................................. 71<br />
Nosema ........................................................................................................................................ 72<br />
Cours 2 ......................................................................................................................................... 75<br />
ASTA: Marque Nationale ................................................................................................................ 76<br />
Beschränkt Teil 2 ............................................................................................................................. 79<br />
Auf dem Weg zu mehr Varroatoleranz ............................................................................................... 81<br />
Rezept ............................................................................................................................................ 88<br />
Bauernregeln .................................................................................................................................. 89<br />
Cuisine au miel <strong>2010</strong> ..................................................................................................................... 90<br />
Iddien fir de März ........................................................................................................................... 92<br />
Frühjahrsversammlung Kv Capellen ................................................................................................... 95<br />
Honig-Sensorik Kv Remich ............................................................................................................... 96<br />
Generalversammlung Kv Remich ....................................................................................................... 97<br />
Herbstpollen Kv Clerf ...................................................................................................................... 98<br />
Imkerpraxis Kv Clerf ........................................................................................................................ 99<br />
Titelbild : Cuisine au Miel <strong>2010</strong> - Foto: Roby Bour
Lëtzebuerger<br />
Beien-Zeitung<br />
Organ vum Lëtzebuerger <strong>Landesverband</strong> fir Beienzuucht.<br />
D’Lëtzebuerger Beien-Zeitung kënnt 12 mol am Joër.<br />
121. Joergank<br />
Januar<br />
Nummer: 3<br />
Liebe Imkerkollegen,<br />
Redaktiounskomitee:<br />
R. Dammé, R. Henckes, A. Hamen<br />
5A, montée de l’école, L-9908 Troisvierges<br />
Tél.: 99 89 01 E-mail: albert.hamen@gmail.com<br />
Mit höheren Temperaturen und längeren Tagen steigt auch bei uns Imkern die Vorfreude<br />
auf eine neue und hoffentlich erfolgreiche Bienensaison. Der Grundstein <strong>für</strong> eine gute<br />
Überwinterung unserer Bienenvölker wurde schon im letzten Jahr gelegt: Völkerselektion,<br />
Auffüttern, Varroakontrolle und –behandlung. Jetzt gilt es sich nach dem Wetter zu richten,<br />
abzuwarten und ggf. die Futterreserven kontrollieren. Weitere Hinweise zu den jetzt anfallenden<br />
Arbeiten finden Sie auch in dieser Ausgabe der Beienzeitung.<br />
Wie bei den Bienen, gehen wohl auch bei den Imkern die Honigreserven, auf Grund<br />
der weiterhin hohen Nachfrage, langsam zur Neige. Etwas beneidet werden wohl die<br />
Kollegen aus dem Ösling, die im Sommer letzten Jahres die besseren Erträge vorzuweisen<br />
hatten. Von Jahr zu Jahr ist es immer wieder erstaunlich festzustellen welch unterschiedliche<br />
Honigerträge die Bienen je nach Wetterlage, Lage der Bienenstände und Blütenangebot<br />
erzeugen zu vermögen. Noch spannender wird es bei Farbe und Geschmack der Honige:<br />
Oft genügen Abstände von wenigen Kilometern zwischen zwei Bienenständen um ganz<br />
verschiedene Honige zu ernten.<br />
Dies sind nur einige der Elemente, die die Imkerei zu dem machen, was wir so sehr<br />
schätzen: Eine einzigartige Beschäftigung in der Natur.<br />
Für uns alle gilt aber, dass unser Naturbelassener Honig ein regional hergestelltes,<br />
einzigartiges Qualitätsprodukt ist, welches wir zu einem anständigen Preis verkaufen sollen.<br />
Die Geiz-ist-geil Mentalität bei Lebensmitteln führt zu einem gnadenlosen Wettbewerb bei<br />
Agrarprodukten. Wenn immer grössere Betriebe sich immer weiter spezialisieren um immer<br />
billiger zu produzieren, dann leidet darunter auch die Umwelt. Ein Dumpingwettbewerb geht<br />
immer zu Lasten von Sozial- und Umweltstandards.<br />
Einen herzlichen Dank an alle Imker, welche sich mit einer Spende finanziell an der<br />
Werbekampagne beteiligt haben. Ungefähr 6.000 Euro an freiwilligen Beiträgen kamen so<br />
zusammen, was der höchste Betrag ist, der je über diesen Weg zustande gekommen ist.<br />
Dieser Vertrauensbeweis verpflichtet uns die nächste Kampagne weiter zu verbessern.<br />
R. Dammé, Präsident<br />
69
70<br />
Kalender<br />
<strong>2010</strong><br />
März<br />
KALENDER<br />
DO 4. Uucht Luxemburg<br />
DO 4. Uucht Remich<br />
SA 6. Kurs: Anatomie, Biologie Hollenfels, Lehrbienenstand, FUAL, 14.30<br />
SO 7.<br />
SA 13.<br />
Generalversammlung Amicale<br />
Carnica<br />
„De Cliärrwer Beieverein sicht fir all Duerf<br />
en Imker“ Beginn der Kurse <strong>für</strong> Anfänger<br />
Hollenfels, Lehrbienenstand, 14.30<br />
Eselborn, vereinseigener Bienenstand,<br />
13.30 Uhr<br />
SO 14. Generalversammlung Wiltz Weidingen, Beieschoul<br />
SA 20. Generalversammlung Vianden Bëttel, Restaurant Noben, 18.30<br />
SO 21. Delegiertentagung Beringen, A Guddesch, FUAL, 8.30<br />
MO 22. Kurse <strong>für</strong> Jungimker Diekirch, Centre Holdaer, ab 17.00 Uhr<br />
FR 26. Frühjahrsnachschau, Wiltz<br />
Anfängerstand Heiderscheid, 18.00 Uhr,<br />
Infoline ✆ 26 81 19 99<br />
SO 28. 23. Frühjahrsversammlung, Capellen Capellen, Centre de Loisirs, 10.00-17.00<br />
MO 29. Kurse <strong>für</strong> Jungimker Diekirch-Centre Holdaer, ab 17.00 Uhr<br />
DO 1. Uucht Luxemburg<br />
FR 9.<br />
Auspflanzen von Mandelbaumstecklingen<br />
Drauffelt, an der Straße nach Clerf<br />
Clerf<br />
SA 10. Generalversammlung Grevenmacher Grevenmacher<br />
MO 12. Kurse <strong>für</strong> Jungimker Diekirch, Centre Holdaer, ab 17.00 Uhr<br />
DO 15. Uucht Remich<br />
FR 16. Generalversammlung Diekirch Diekirch<br />
SO 18.<br />
Beienapero - Praktische Vorführung am<br />
Bienenstand<br />
Differdingen (Schießstand), ab 9.30 Uhr<br />
MO 19. Kurse <strong>für</strong> Jungimker Diekirch, Centre Holdaer, ab 17.00 Uhr<br />
SA 24. “Fréijoers-Trëppeltour“ Capellen<br />
SA 24. Generalversammlung Clerf Weicherdingen, Café Bourg, 20.00 Uhr<br />
MO 26. Kurse <strong>für</strong> Jungimker Diekirch, Centre Holdaer, ab 17.00 Uhr<br />
FR 30. Honigraumfreigabe, Wiltz<br />
April<br />
Anfängerstand Heiderscheid, 17.30 Uhr,<br />
Infoline ✆ 26 81 19 99
Ordentliche<br />
Delegiertenversammlung <strong>2010</strong><br />
am Sonntag den 21. März um 8.30 Uhr<br />
im Restaurant „ A GUDDESCH “<br />
1, Am Kaesch, Beringen / Mersch<br />
Tagesordnung<br />
***************<br />
1. Begrüßung durch den Präsidenten der FUAL<br />
2. Feststellung der Anwesenheiten<br />
3. Tätigkeitsbericht<br />
4. Kassenbericht 2009<br />
5. Stellungnahme des Aufsichtsrates<br />
6. Entlastung des Verwaltungsrates<br />
7. Bestätigung eines neuen Mitgliedes im Aufsichtsrat<br />
8. Anträge<br />
9. Budgetvoranschlag <strong>2010</strong><br />
10. Verschiedenes<br />
VERBANDSNACHRICHTEN<br />
Da gemäß den Statuten der Verwaltungs- und Aufsichtsrat nur alle 2 Jahre<br />
zur Hälfte erneuert wird, finden keine Neuwahlen statt.<br />
71
72<br />
SERVICE SANITAIRE<br />
Kommt Nosema zurück ?<br />
Das Bestreben in Kursen über Bienenkrankheiten, angehenden, aber auch älteren,<br />
routinierten Imkern, die Nosemose als absolutes Schreckgespenst ganzer früherer<br />
Imkergenerationen zu erläutern, bzw. in Erinnerung zu rufen, stößt meist auf bestenfalls<br />
höfliches Interesse. Mangels eindeutiger klinischer Fälle ist es schwer, besonders<br />
Jungimker von der Bedrohlichkeit dieser Seuche, der jahrzehntelang im Frühjahr die<br />
Völker reihenweise zum Opfer fielen und manchem Imker die Lust an der Bienenhaltung<br />
vergällte, zu überzeugen.<br />
Vor mehr als 20 Jahren hat Varroa unsere ganze Aufmerksamkeit in Anspruch genommen<br />
und allmählich fast sämtliche Bienenkrankheiten in den Hintergrund gedrängt.<br />
Wer Varroa im Griff hat, ist ein guter Imker und kennt kaum Probleme. Und das stimmt<br />
auch; bislang zumindest. Durch Varroa sind in den Anfangsjahren allmählich sämtliche<br />
schwachen Bienenstämme, zu denen besonders auch die nosemaanfälligen gehörten,<br />
von der Bildfläche verschwunden. Dieser natürlichen Auslese folgten 2 Jahrzehnte der<br />
Selektion auf Vitalität, Hygieneverhalten, im Gleichschritt mit verbesserten Haltungsbedingungen<br />
(z.B. Beuten mit Gitterböden) und verbesserten Betriebsweisen (Trennung<br />
von Brut- und Honigwaben, regelmäßige Wabenerneuerung usw.)<br />
Das Varroatoleranzprogramm hat bislang zwar noch keine tolerante Biene gebracht,<br />
aus allen Teilnehmern aber zweifelsohne bessere Imker gemacht und dem<br />
ganzen Land durch die Verbreitung von Qualitätsdrohnen vitalere, putzfreudige Bienen<br />
beider Rassen beschert.<br />
Wenn dem so ist, warum dann den friedlichen, wohlverdienten imkerlichen Winterschlaf<br />
durch die obige Fragestellung stören?<br />
Seit mehreren Jahren hören, lesen und sehen wir Beiträge über massive Völkerverluste<br />
in Übersee (Bienenkollaps in USA, Canada usw.) Als Ursache vermutet man ein<br />
sogenanntes Syndrom, d.h. ein Zusammenwirken mehrerer (vieler?) Ursachen, denen<br />
wir konventionelle europäische Imker kaum Verständnis entgegen bringen können;<br />
„Murks“imkerei mit Bestäubungsreisen von tausenden Kilometern über ganze Kontinente,<br />
Bienenhaltung ohne jegliche Hygiene, keine Wabenerneuerung, permanentes Zufüttern<br />
von Antibiotika usw., wäre, geschähe Vergleichbares nicht an wehrlosen Bienen, sondern<br />
an anderen Nutztieren, als absolut straffällige Tierquälerei einzustufen.
Ein wesentlicher Faktor im Krankheitsbild dieser Bienen sollte uns zu denken geben,<br />
und zwar die Belastung durch „Pflanzenschutzmittel“ (PSM), insbesondere Neonicotinoïde<br />
(z.B. Imidacloprid), sind doch ähnliche schwerwiegende Schädigungen und<br />
Völkerzusammenbrüche auch in europäischen Ländern (Spanien, Frankreich, Italien,<br />
Deutschland) festgestellt worden. Völkerverluste, die aber von der Chemoindustrie<br />
geleugnet oder verharmlost werden, mit Hinweis auf akribische, von „unabhängigen“<br />
Wissenschaftlern begutachtete und genehmigte Zulassungsverfahren. Man hat sich sogar<br />
die Mühe gemacht, den betroffenen Imkern „weiter zu helfen“, indem man, besonders<br />
in Frankreich und Spanien als Ursache des Bienensterbens massiven Nosemabefall<br />
diagnostizierte und sogar eine neue, bislang unbekannte Nosemavariante (Nosema<br />
Ceranae) zum Feind Nr. 1 erklärt hat.<br />
Somit wäre die allgewaltige Pharmaindustrie wieder einmal aus dem Schneider<br />
gewesen, wenn da nicht französische Umweltmikrobiologen der Sache auf den Grund<br />
gegangen wären und nach mehreren Testreihen eindeutig einen kausalen Zusammenhang<br />
zwischen Nosemose und Neonicotinoïdbelastung (in diesem Fall Imidacloprid)<br />
nachgewiesen hätten.<br />
Anlass zu diesen Versuchen und Untersuchungen waren die seit einigen Jahren<br />
neuartigen umweltfreundlichen, relativ erfolgreich praktizierten Methoden der Schädlingsinsektenbekämpfung<br />
durch Einsatz von speziellen Pilzsporen. Diese sogenannten<br />
biologischen Bekämpfungsmethoden ermöglichen den Verzicht, oder zumindest eine<br />
drastische Dosierungsreduzierung der chemischen Bekämpfungsmittel.<br />
Ähnliche Versuche laufen interessanterweise auch an der Varroafront: spezielle Pilzsporen<br />
sind in der Lage, die Varroapopulation der Bienenvölker erheblich zu reduzieren,<br />
leider wird aber, zumindest in bisherigen Testreihen die Bienenbrut so stark in Mitleidenschaft<br />
gezogen, dass bislang diese Bekämpfungsmethode noch nicht praxisreif ist.<br />
Die französischen Forscher versuchten also zu beweisen, dass ein Zusammenhang<br />
zwischen Nosemasporen- und Neonicotinoïdbelastung des Bienenfutters (Pollen, Honig,<br />
Futtersaft), eine sogenannte Interaktion besteht.<br />
In anderen Worten: sie wollten herausfinden, dass, wollte man Bienen bekämpfen,<br />
Neonicotinoïde zusammen mit Nosemasporen eine erfolgversprechende Methode<br />
wäre.<br />
Das Resultat war ernüchternd: Nosema und Imidacloprid, beide in subklinischen<br />
Dosierungen, d.h. in einer Dosierung, in der jeder <strong>für</strong> sich allein nicht in der Lage ist,<br />
den Bienen erkennbare Schäden zuzufügen, können aber, wirken sie zusammen, ganze<br />
Völker vernichten! Diese Feststellung haben die französischen Forscher in mehreren Versuchen<br />
eindeutig belegen können. Unter Vorbehalt weiterer Untersuchungen zur Klärung<br />
dieses Phänomens sehen die Forscher als Hauptursache die Beeinträchtigung (durch die<br />
Neonicotinoïdbelastung) der Produktion von Glucoseoxydase in den Kopfspeicheldrüsen<br />
der Bienen. Aus diesem Enzym entsteht das H2O2 (Wasserstoffsuperoxyd), das Antiseptikum,<br />
das die Bienen permanent zur Desinfizierung von Beuten, Waben und vom<br />
73
74<br />
Futtersaft benötigen. Ohne diesen Wirkstoff bricht das Immunsystem zusammen, weil<br />
das biologische Gleichgewicht zwischen Biene und Erreger, in diesem Fall Nosema<br />
nicht mehr gewährleistet werden kann.<br />
Einige Erklärungen zum Testverlauf:<br />
Es wurden 1 Tag alte Bienen derselben Herkunft in 4 Gruppen eingeteilt und mit der<br />
gleichen Futterlösung versorgt: Honig 70%, Zucker 30%, Wasser<br />
- Kontrollgruppe: Nur Futter<br />
- Nosemagruppe: Futter mit Nosemasporen (geringe Belastung)<br />
- Imidaclopridgruppe: Futter mit Imidacloprid (geringe Belastung)<br />
- Nosema-Imidaclopridgruppe (Futter mit geringer Nosema- und Imidaclorpid<br />
belastung)<br />
Testdauer: 10 Tage. Während in den 3 ersten Gruppen keine anormalen Bienenverluste<br />
festgestellt wurden, waren in der Gruppe 4 nach 10 Tagen die Bienen entweder<br />
tot oder stark geschwächt. Ursache: eine ungebremste Nosemavermehrung mit den<br />
typischen Krankheitssymptomen. Wie schon erwähnt wurde auf diese Weise bewiesen,<br />
dass Nosemasporen in subklinischer Dosierung (wie in fast jedem Volk anzutreffen),<br />
im Verbund mit einer, unter der normalen Schadensgrenze liegenden Imidaclopridbelastung,<br />
die Glucoseoxydaseproduktion so stark beeinträchtigen, dass die Bienen ihr<br />
Immunsystem nicht mehr aufrecht erhalten können und zu Grunde gehen.<br />
Ob sich derartige Versuche an anderer Stelle, mit anderem Bienenmaterial wiederholen<br />
lassen, scheint zweitrangig, angesichts der Erkenntnis, dass die bisher praktizierten<br />
Zulassungsverfahren <strong>für</strong> PSM, die nur akute Vergiftungserscheinungen analysieren<br />
(L50 Methode usw.), chronische Schäden, beziehungsweise Schäden durch Zusammenwirken<br />
mehrerer Faktoren völlig außer Acht lassen, verharmlosen oder verschweigen,<br />
neu überdacht werden müssten. In dieser Optik ist es durchaus denkbar und einleuchtend,<br />
dass als unbedenklich eingestufte „PSM“ unter entsprechenden Umständen bienengefährlich<br />
werden können.<br />
Wir Imker stehen in dieser Lage ziemlich allein da! Vielleicht mangels politischen<br />
Gewichts, aber vielleicht auch weil leider zu viele von uns zumindest in der Öffentlichkeit<br />
den Eindruck erwecken, nur an Honigproduktion und Verkauf interessiert zu sein.<br />
Was aber ist z.B. mit anderen, uns nahe stehenden Insekten? Wie wirken Pestizide<br />
auf Hummeln, Wespen, Hornissen, Solitärbienen und andere? Unsere Bienen leisten<br />
durch ihre Bestäuberaktivitäten einen wesentlichen Beitrag zu Ernteverbesserung, Artenerhalt<br />
usw. Das ist mittlerweise Allgemeinwissen. Aber etwas mehr öffentliches<br />
Engagement im Rahmen der verschiedenen Naturschutzinitiativen stände uns Imkern<br />
gut zu Gesicht, besonders im Jahr der Biodiversität. Wir fordern von Staat, Gemeinden<br />
und Landwirten mehr blühende Landschaften, spätere Mahd entlang von Straßen und<br />
Wegen, Ackerrandstreifen, sind aber oft nicht mal bereit, unsere eigenen Flächen um<br />
unsere Stände und Häuser, der Natur zur Verfügung zu stellen. Das Jahr <strong>2010</strong> bietet<br />
die Gelegenheit, auf diesem wichtigen Gebiet tätig zu werden; dann gewinnen auch<br />
unsere (berechtigten) Forderungen an Glaubwürdigkeit.
Kommt Nosema also wieder? Hoffentlich nicht! Glücklicherweise haben die permanenten<br />
Zuchtbemühungen der letzten Jahre den Hauptakzent auf Vitalität und Hygieneverhalten<br />
gesetzt, so dass z.B. geschädigte Brut meist innerhalb von 24 Stunden<br />
ausgeräumt werden kann und auch Vergiftungsschäden auf diese Weise, oft vom Imker<br />
unbemerkt, neutralisiert werden können.<br />
Und dann gibt es noch die über Jahrtausende erworbene und erhaltene sprichwörtliche<br />
Anpassungsfähigkeit unserer Bienen. Ob und wie sie aber die massiven<br />
Keulenschläge der Umweltgifte auf Dauer verkraften werden, liegt wenigstens teilweise<br />
auch in unserer Hand.<br />
Dr. John Weis<br />
Quellen:<br />
- INRA, UMR 406 Abeilles et Environnement, Laboratoire Biologie et Protection de l’Abeille, Site<br />
Agroparc, 84914, Avignon, France.<br />
- INRA, UMR 406 Abeilles et Environnement, Laboratoire de Toxicologie Environnementale, Site<br />
Agroparc<br />
- Antunez K, Martin-Hernandez R, Pietro L, Meana A, Zunino P, Higes M. (2009) Immune suppression<br />
in the honey bee (Apis mellifera) following infection by Nosema ceranae (Microsporidia).<br />
Environ Microbiol 11: 2284-2290.<br />
- Brudzinsky K.(2006) Effect of hydrogen peroxide on antibacterial activities of Canadian honeys.<br />
Can J Microbiol 52: 1228-1237.<br />
- Decker H and Jaenicke E (2004) Recent findings on phenoloxidase activity and antimicrobial<br />
activity of hemocyanins. Dev Comp Immunol 28: 673-687<br />
- Purwar JP and Sachan GC (2006) Synergistic effect of entomogenous fungi on some insecticides<br />
against Bihar hairy carterpillar Spilarctia oblique (Lepidoptera: Arctiidae) Microbiol Res 161:38-42<br />
- Iris Kraaz, Daniel Zingg, Andermatt Biocontrol. Brigitte Meierhofer, Daniel Fassbind, Desinfecta.<br />
Gabriela Wyss, FiBL<br />
Kursus 2<br />
Samstag, 6. März <strong>2010</strong> - 14.30 Uhr<br />
Lehrbienenstand Hollenfels - Org. FUAL<br />
Anatomie, Biologie<br />
Kursusleiter: Dr. WEIS John<br />
Anmeldung : Henckes Robert<br />
Tel.: 99 70 42 – Fax: 99 70 47<br />
• Der Kursus ist gratis •<br />
75 7
76<br />
An alle interessierten Imker<br />
- AMTLICHE MITTEILUNG -<br />
betreffend Nationalmarke <strong>für</strong> Honig<br />
Um Ihre Honigernte <strong>2010</strong> <strong>für</strong> die Nationalmarke anzumelden, schicken Sie die Standorte<br />
und Zahl der Bienenvölker bis zum 1. April <strong>2010</strong> an die Gartenbauabteilung<br />
der Verwaltung der technischen Dienstellen <strong>für</strong> Landwirtschaft. Mit der Anmeldung sind<br />
zugleich 3 � pro Bienenstand auf das Konto CCPL LU38 1111 1009 9518<br />
0000 der Marque Nationale du Miel zu überweisen.<br />
Durch die Anmeldung erklären Sie sich bereit, die Bestimmungen der Nationalmarke<br />
- AOP zu beachten und sich den entsprechenden Kontrollen zu unterziehen.<br />
Die Bestimmungen der Nationalmarke <strong>für</strong> Honig besagen unter anderem dass:<br />
• zur Trachtzeit, bei geöffnetem Honigraum die Bienenvölker nicht gefüttert werden<br />
dürfen<br />
• die mit der Honigkontrolle beauftragten Personen jeder Zeit Zutritt zu dem Bienenstand,<br />
dem Schleuderraum sowie dem Honigaufbewahrungsraum haben muss<br />
• um die Nationalmarke zu erhalten, nur Honig von den eigenen Bienenvölkern auf<br />
luxemburger Territorium der Kontrolle zugeführt werden darf und sämtliche Bienenvölker<br />
anzumelden sind<br />
• die Gesamtmenge, der <strong>für</strong> die Nationalmarke angemeldeten Honigernten, <strong>für</strong> die<br />
Probenahme zur Verfügung stehen muss<br />
Die Nationalmarke veröffentlicht jährlich eine Liste der Imker, die sich <strong>für</strong> die Nationalmarke<br />
eingeschrieben haben. Falls Sie wollen, dass Ihre Anschrift auf der Liste<br />
veröffentlicht wird, teilen Sie uns dies in Ihre Anmeldung mit.<br />
Ein vorgefertigtes Anmeldeformular, sowie die ausführlichen Bestimmungen können beim<br />
Sekretariat der Nationalmarke <strong>für</strong> Honig unter der Telefonnummer 45 71 72 250/229<br />
oder unter miel@asta.etat.lu beantragt werden.<br />
Da die Bienenstände ab 1. Mai unter Kontrolle stehen, werden nach dem 1. April<br />
keine Anmeldungen mehr angenommen.<br />
Léon Wietor François Kraus<br />
Direktor der technischen<br />
Dienststellen <strong>für</strong> Landwirtschaft<br />
Leiter des Gartenbaudienstes
✂<br />
Ich, Unterzeichnete(r):<br />
Wohnhaft in:<br />
Telefonnummer:<br />
Anmeldung betreffend<br />
NATIONALMARKE <strong>für</strong> HONIG <strong>2010</strong><br />
(Name und Vorname)<br />
(Hausnummer und Straße)<br />
(Postleitzahl und Ort)<br />
beantrage hiermit die Nationalmarke <strong>für</strong> Honig und erkläre mich bereit, die Bestimmungen<br />
der Nationalmarke zu beachten und mich den entsprechenden Kontrollen zu<br />
unterziehen.<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
6.<br />
Standort(e) des (der) Bienenstandes (Bienenstände)<br />
❑ Fester Bienenstand ❑ Wanderstand<br />
Ortschaft und Flurteil Völkerzahl<br />
Meine Anschrift soll auf der Liste der angemeldeten Imker<br />
veröffentlicht werden: Ja ❑ Nein ❑<br />
(Unterschrift)<br />
Zu senden an: ASTA<br />
Service de l’Horticulture<br />
Boîte postale 1904<br />
L-1019 Luxembourg<br />
den März <strong>2010</strong><br />
77
www.asta.etat.lu www.asta.etat.lu www.asta.etat.lu<br />
www.asta.etat.lu www.asta.etat.lu www.asta.etat.lu<br />
www.asta.etat.lu www.asta.etat.lu www.asta.etat.lu<br />
www.asta.etat.lu www.asta.etat.lu www.asta.etat.lu<br />
www.asta.etat.lu www.asta.etat.lu www.asta.etat.lu
“BESCHRÄNKT”<br />
eine besondere Form der Inzucht bei Bienenvölkern<br />
TEIL 2<br />
Prof. Dr. Job van Praagh<br />
Der “wilde” Bien - die natürliche unkontrollierte Paarung<br />
In freier Wildbahn werden junge Königinnen durch Drohnen aus der Umgebung begattet.<br />
Alle Königinnen in die Völker innerhalb eines Umkreises von ca. 15 km Radius<br />
können theoretisch Vater vom neu entstehende Volk werden. Selbstverständlich haben<br />
die Königinnen, die näher am neuen Volk mit der jungen Königin stehen, eine größere<br />
Chance Vater zu werden. Das Volk ist das Produkt der jungen Königin und der Drohnenwolke<br />
vor Ort. (K.Ebbersten 1966)<br />
Abb.4.: Genetischen Inhalt eines Bienenvolkes.<br />
Eigentlich wird die Königin<br />
dargestellt. Links sie als diploides Individuum<br />
und rechts der Inhalt ihre<br />
Samenblase mit 21 Drohnen. Also<br />
sind die Arbeiterinnen dieses Volkes<br />
jeweils Töchter der diploiden Königin<br />
rechts ( ) und Tochter einer der Vaterköniginnen<br />
über deren haploiden<br />
Drohn ( ) links.<br />
Dieses im Laufe der Evolution entwickelte System “der Bien” sorgt da<strong>für</strong>, das nicht nur<br />
2 doppelter Chromosomensätze, sondern 2 + 21 = 23 Chromosomensätze das genetische<br />
Potential dieses Volkes bestimmen.<br />
Meine Kinder “schöpfen” aus den Potential nur zwei Paar Chromosomensätze; die von<br />
meine Frau und mich. Jede Arbeiterin oder Königin im Beispielvolk ist das Produkt von<br />
23 Chromosomensätze. Damit ist der Nachkommenschaft dieser Königin viel Breiter als<br />
es bei den “normalen” Genetik möglich wäre. Näheres bei van Praagh 1995a.<br />
Abb.5.: Drohnen (links), Arbeiterinnen<br />
(in der Mitte und junge unbegattete<br />
Königin (rechts) als “Produkte”<br />
der genetisch Ausstattung des Bienenvolkes.<br />
79
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Abb. 6: Ein Drohnenvolk.<br />
Abb. 7 Die Begattung. Drohnen aus<br />
mehrere Drohnenvölker haben die<br />
Samenblase der Königin gefüllt.<br />
Die diploide Königin im Volk hat über ihre unbefruchteten<br />
Eier eine Anzahl Drohnen produziert.<br />
Die Reduktionsteilung der doppelte<br />
Chromosomensatz bewirkt das jeden Drohn<br />
Erbträger andere genetische Information wird.<br />
Bei der Begattung überträgt diesen Drohn seine<br />
Erbmasse in der Form von Millionen identische<br />
Spermien an der Königin.<br />
Jeden Drohn, die eine junge Königin begattet,<br />
macht die betreffende Königin zum Vater eines<br />
Teiles der Arbeiterinnen im jungen Volk.<br />
Die Arbeiterinnen in diesem Volk werden alle Töchter der Königin und eines der Vaterköniginnen<br />
sein. Auf Grund der Tatsache das sie allen derselbe Mutter haben, sind sie<br />
Geschwister und haben im Durchschnitt unter einander jeweils 50% der Erbinformation<br />
gemeinsam. Jedoch, dadurch das der Vaterkönigin nur über viele identischen Spermien<br />
eines Drohns seine Rolle erfüllt, haben die Arbeiterinnen im Volk als “Geschwister<br />
väterlicherseits” alle die gleiche Erbinformation (100% gemeinsam). Diese Geschwister<br />
werden “Supergeschwister” genannt, weil sie im Durchschnitt nicht die übliche 50%<br />
gleiche Erbinformation haben, sondern 75%. Für so Gruppe Arbeiterinnen mit dem<br />
gleichen Drohn als Spermien-Lieferant wird auch den Begriff “Patrilinie” verwendet.<br />
Da Drohnen aus alle Drohnenvölker aus der Umgebung die Königin begattet haben<br />
können, sind die (in dem Modellvolk 21) Gruppen Supergeschwister väterlicherseits nicht<br />
verwandt. (Keine Verwandtschaft unter den Arbeiterinnen über die Patrilinien, sondern<br />
nur über die Königin im Volk.)<br />
Fortsetzung folgt
Paul Jungels<br />
Ewicht Gaass 1a<br />
L-9361 Brandenbourg<br />
apisjungels@vo.lu<br />
Auf dem Weg<br />
zu mehr Varroatoleranz<br />
Auslesekriterien in der Imkerpraxis*<br />
Nach einem Vortrag anlässlich des Imkertages<br />
vom 25.10.09 in ELLANGE<br />
SERVICE SANITAIRE<br />
Zwei Beobachtungen bewegen Imker und Wissenschaftler seit Beginn der Varroaepidemie:<br />
• Die Tatsache, dass sich die Milben in vielen Völkern scheinbar zügellos vermehren,<br />
während bei einzelnen Völkern bei gleicher Führung eine derart unbedeutende<br />
Vermehrung stattfindet, dass eine Behandlung überflüssig erscheint.<br />
• Die beunruhigende Beobachtung, dass im Laufe der Jahre zunehmend viele Völker<br />
bereits bei bescheidenem Varroabefall zu kränkeln beginnen, derweil auch heute<br />
noch viele Völker einen Sommerbefall von mehreren tausend Milben schadlos<br />
überstehen sofern Anfang bis Mitte August eine wirksame Entmilbung erfolgt.<br />
Weltweit wurde und wird bis heute die Erblichkeit der <strong>für</strong> Varroatoleranz relevanten<br />
Verhaltensmuster erforscht und auch bestätigt. Demnach besteht die Möglichkeit, unsere<br />
Bienenstämme schrittweise durch geeignete Auslese der Elterntiere zu verbesserter<br />
Fünf Auslesekriterien zur verbesserten Varroatoleranz<br />
1. Beurteilung der Gesundheit von Brut und Volksmasse beim Abräumen des Honigraums.<br />
2. Das Verhältnis von Brutleistung zur Menge an abgefallenen Milben nach Behandlung<br />
gibt gute Hinweise über die tatsächliche Milbenvermehrungsquote im Volk<br />
3. Bewertung des Ausräumverhaltens geschädigter Brut durch den Nadeltest oder<br />
Unterkühlung bzw. Überhitzung.<br />
4.Hygienetest bei der Auswahl der Zuchtmütter und der Drohnenvölker.<br />
5. VSH: Anteil unfruchtbarer Milben auf Brutwaben mit mindestens 17 Tage alten<br />
Bienenpuppen (als Bestätigung zu 1. ?)<br />
81
82<br />
Varroaverträglichkeit hin zu selektieren. Da wir derzeit unsere Bienenvölker nur mittels<br />
Einsatz mehr oder minder bienenfeindlicher, milbentötend wirkender Fremdstoffe vor<br />
massiven Schäden bewahren können, aber auch möglichst reine Bienenprodukte gewinnen<br />
möchten, ist verbesserte Varroatoleranz ein sinnvolles wenngleich komplexes<br />
Unternehmen. Wohlgemerkt, dieser Beitrag behandelt nicht betriebstechnische Aspekte<br />
wie Schwarmbienenzucht, Ablegerbildung, Drohnenbrutschneiden u. A., welche zweifelsfrei<br />
bei richtiger Handhabung positiven Einfluss auf die Milbenvermehrung ausüben.<br />
Betriebstechnische Maßnahmen der Völkerführung jeglicher Art unterliegen immer dem<br />
Nachteil keine nachhaltige Lösung eines Problems darzustellen. Ganz zu schweigen<br />
von anderen schwerwiegenderen Nachteilen.<br />
Vorbedingungen<br />
Ziel aller Selektion und Zucht ist die gezielte genetische Anpassung an eine<br />
gegebene Situation. Grundlegende Vorbedingung <strong>für</strong> eine effektive Selektion ist die<br />
Einheitlichkeit der zu vergleichenden Völker in physiologischer Hinsicht sowie eine<br />
effektive Ausschaltung möglichst aller Nebeneffekte in Bezug zu den zu beobachtenden<br />
Eigenschaften. Vorbedingung <strong>für</strong> Selektionsarbeit ist daher Methode und System in der<br />
Betriebsweise. Der österreichische Carnicazüchter Harald Singer erwähnte anlässlich<br />
eines Vortrages beim KV Capellen 2001 in diesem Zusammenhang den enormen Vorsprung<br />
der Buckfastzüchter in Europa: nahezu alle Züchter arbeiten in ähnlichen Beuten<br />
bei ähnlicher (Bruder Adam) Betriebsweise und erreichen hierdurch natürlich eine hohe<br />
Vergleichbarkeit ihrer Resultate.<br />
Gesunde Brut erkennt man an der<br />
gleichmäßigen Struktur und Hochwölbung<br />
der einzelnen Zelldeckel.<br />
In solchen Völkern werden Sie keine<br />
Brutkrankheiten finden. Gesunde Brut<br />
und gesunde Bienen sind die wichtigsten<br />
Selektionsmerkmale überhaupt.<br />
Für Fü die di Praxis P i gilt: il Altvölker, Al ölk Jungvölker, J ölk abgeschwärmte b<br />
Völker, geschröpfte Völker,<br />
frisch umgeweiselte Völker, Ableger, Schwärme, Drohnenvölker, dazu Völker in<br />
verschiedenen Beutensystemen und Betriebsweisen kann man nicht vergleichen. Man<br />
muss den Betrieb oder zumindest den zu prüfenden Stand als Einheit aufbauen und<br />
bewirtschaften:<br />
• nur Völker gleicher physiologischer Verfassung,<br />
• gleiche Beute und Betriebsweise,<br />
• gleiche Varroabehandlung im Vorjahr.
Sofern es nicht um wissenschaftliche Arbeit geht, braucht man Milben nicht zu zählen. Interessant<br />
sind Völker mit auffallend wenig und mit auffallend vielen Milben nach der Hauptbehandlung.<br />
In unserem Betrieb werden bei allen Völkern elf Kriterien bis Jahresende bewertet,<br />
von denen mindestens fünf Bewertungen eine größere Rolle in Bezug auf Varroatoleranz<br />
spielen. Diese werden im Folgenden erläutert:<br />
1. Beurteilung nach krankheitsresistenter Brut und virenresistenten Bienen<br />
Kranke Brut oder Bienen üben kaum Einfluss auf die Vermehrungsrate der Milben<br />
aus. Allerdings erkranken gewisse Völker bei höherem Varroadruck oft schleichend<br />
und unerkannt an Symptomen der Gutartigen Faulbrut aber auch der Sackbrut, einer<br />
Viruserkrankung welche Brut und erwachsene Bienen befällt. Alarm auslösen sollten<br />
allerdings verstümmelte Bienenflügel als auffälligstes Symptom einer Viruserkrankung.<br />
Das Ei Einfrieren f i kl kleiner i BBrutflächen tflä h mit it flü flüssigem i Stickstoff Sti k t ff ist i t relativ l ti einfach i f h und d bei b i<br />
einiger<br />
Fingerfertigkeit recht sicher. Die mit der Beutennummer versehene Wabe wird markiert und<br />
fotografiert. (Zusammenarbeit mit den belgischen Kollegen vom CARI)<br />
83
84<br />
Fällt diese Krankheitsphase in die Zeit, wo die Völker die Winterbienen brüten, sind<br />
anfällige Völker rettungslos verloren.<br />
Das Frühjahrsbrutnest eines gesunden Volkes ist bekanntlich nahezu geschlossen.<br />
Erst im Laufe des Sommers entwickeln sich bedeutende Unterschiede. Brutlücken gegen<br />
Ende der Saison bedeuten nicht unbedingt kranke Brut. Sehr oft räumen hygienische Völker<br />
ab Mitte Juli viele mit Varroamilben befallene, an sich aber „gesunde“ Brutzellen aus.<br />
Aber auch kranke Brut wird von hygienischen Völkern ausgeräumt. Gesunde verdeckelte<br />
Brut erkennt man an der klaren Prägung jeder einzelnen Zelle, selbst bei stärkeren<br />
Brutlücken. Die Vorstufen kranker Brutnester wirken hingegen in ihrem rein optischen<br />
Erscheinungsbild oft schwammig.<br />
Beim Einlegen der Bienenfluchten Ende Juli zum Abräumen der Honigräume ergibt<br />
sich eine besonders gute Gelegenheit zur Beurteilung der Brutnester. Nach dem<br />
Entfernen der Bienen auf einer kurz vor dem Schlupf stehenden Brutwabe werden<br />
alle Details sichtbar. An frisch schlüpfenden Bienen und an der Volksmasse kann man<br />
den Gesundheitszustand eines Volkes recht zuverlässig ablesen. Um Völkerverlusten<br />
vorzubeugen, lohnt sich genau diese Kontrolle wie keine andere. Völker welche um diese<br />
Zeit Anzeichen von Brutanomalien und Krankheiten der erwachsenen Bienen zeigen,<br />
müssen sofort umgeweiselt werden.<br />
Abtöten der Brut mit Stickstoff (Kälte)<br />
und dem Gasbrenner (Hitze) auf<br />
derselben Wabe zeigt vergleichbare<br />
Ergebnisse. Der Gasbrenner ist um<br />
ein vielfaches schneller und einfacher.<br />
Beide Methoden sollen im Frühjahr<br />
in einem Großversuch weiter erprobt<br />
werden.<br />
2. Völkereinteilung nach Brutleistung und Milbenvermehrung<br />
Die Bewertung der Brutleistung, als Vorstufe zu Volksstärke, ist aus vielerlei Hinsicht<br />
interessant. Fruchtbare Völker sind mit Sicherheit leistungsfähiger, sofern der Imker mit<br />
solchen Völkern umzugehen weiß. Sie verbrauchen wohl mehr Eigenfutter, sind da<strong>für</strong><br />
allerdings stressunempfindlicher. Die Varroamilbe vermehrt sich in fruchtbaren Völkern<br />
tendenziell stärker als in Hünglertypen, aber eben nur tendenziell und nicht generell. Die<br />
langsame Vermehrung der Milben bei hoher Brutleistung ist ein untrügliches Zeichen <strong>für</strong><br />
eine gebremste Fertilität der Varroamilben. Die Gründe hier<strong>für</strong> können unterschiedlicher<br />
Natur sein. Die Auslese auf wenig Milben bei guter Brutleistung bleibt bis auf weiteres<br />
neben allen Gesundheits- und Vitalitätsaspekten das wichtigste Auslesekriterium bei<br />
Varroatoleranz, selbst dann, wenn die Mechanismen welche hierzu führen, nur teilweise<br />
bekannt sind.
Während der Schwarmkontrollen ergeben sich Gelegenheiten zu Notizen über<br />
den Brutumfang der Völker, später im Jahr wird gegebenenfalls korrigiert. Nach dem<br />
Abschleudern erfolgt Anfang August die Varroabehandlung. Acht Tage später wird bei<br />
allen Völkern die bei Behandlungsbeginn gesäuberte Bodeneinlage der Gitterböden<br />
ausgewertet. Hierbei müssen in der Regel nicht Milben gezählt werden. Für die Praxis<br />
genügt die Einteilung der Völker in wenig, viel und mittel. Interessant <strong>für</strong> die Weiterzucht<br />
sind Völker, welche bei hoher Brutleistung einen mittleren oder niedrigen Milbenabfall<br />
zeigen.<br />
3. Ausräumverhalten als Maß <strong>für</strong> Hygienestatus<br />
Die Resistenz der Völker gegenüber Brutkrankheiten verschiedener Art ist gewiss<br />
genetisch bedingt. Ebenso das Entfernen kränkelnder oder gar abgestorbener Brutzellen<br />
durch die Bienen. Beide Eigenschaften sind aber nicht unbedingt gekoppelt. Um bösen<br />
Überraschungen vorzubeugen, verlangt die heutige Bienenhaltung auch abgesehen von<br />
der Varroamilbe nach einer Koppelung beider Eigenschaften. Der Hygienestatus eines<br />
Volkes lässt sich relativ leicht ermitteln durch den sogenannten Nadeltest, wo verdeckelte<br />
Brut einheitlichen Alters mittels dünner Nadel durch den Zelldeckel hindurch abgestochen<br />
wird. 12 bis maximal 20 Stunden später kann man den Hygienestand verschiedener<br />
Völker durch Auszählen vergleichen (auf gleiche Bedingungen, gleichen Standort etc.<br />
achten). Mit der bei uns als „Spivac Methode“ bekannten Unterkühlung kleiner Brutkreise<br />
mittels Konservendose und flüssigem Stickstoff kann man systematisch und relativ schnell<br />
ganze Stände testen. Noch schneller ist die Anwendung von Hitze in der Konservendose.<br />
Bei der endgültigen Auswahl der Zuchtvölker im Frühjahr wenden wir derartige Tests seit<br />
vielen Jahren an, nämlich dann, wenn es darum geht unter scheinbar gleichwertigen<br />
Zuchtköniginnen einer Linie entscheiden zu müssen.<br />
4. Hygienetests bei der Auswahl der Drohnenvölker<br />
Der Befund, dass ein Volk allen Hygieneanforderungen entspricht, will nicht bedeuten,<br />
dass diese Eigenschaftskombination sich in allen Nachzuchten wiederfindet.<br />
Neben der Aufteilung der Erbanlagen bei der Reduktionsteilung ist zu beachten, dass<br />
ein Bienenvolk väterlicherseits aus 15-20 Gruppen (= Anzahl der Drohnen, welche die<br />
Volksmutter begatteten) von Superschwestern besteht. Das Kommunikationssystem eines<br />
Volkes bewirkt, dass oft wenige Gruppen eine Eigenschaft im Volk auslösen können.<br />
Will man also mühsam erzüchtete Eigenschaftskombinationen in Nachzuchtgenerationen<br />
verankern, so ist eine weitere Selektion innerhalb der Drohnensippe welche <strong>für</strong> die<br />
Zucht in Frage kommt notwendig.<br />
Als Beispiel sei hier die Drohnenlinie P133 aus dem Jahre 2008 angeführt, da<br />
sie von belgischen Kollegen als besonders hygienisch angesehen wird: Ausgehend<br />
von 49 im Herbst 2007 in Ertragsvölker eingeweiselten Schwesterköniginnen, alles<br />
Töchter der Zuchtmutter 133, welche sich auf einem der Überlebensstände als sehr<br />
krankheitsresistent und varroatolerant erwies, wurde eine Auswahl von 32 Völkern<br />
einem Hygiene-Test unterzogen. Die 11 besten dienten 2008 als Drohnenspender.<br />
85
86<br />
Selbst hier gilt: Jedes von diesen Königinnen abgelegte Ei, das sich zu einem Drohn<br />
entwickelte, war einer Reduktionsteilung unterworfen – mit eventuellen negativen Folgen<br />
bezüglich der angepeilten Eigenschaft.<br />
5. Auslese nach Anteil unfruchtbarer Milben<br />
Mit VSH (Varroa Sensitive Hygienic) bezeichnen wir einen weiteren, erweiterten<br />
Aspekt der Volkshygiene. Bereits Prof. Ruttner berichtete von Völkern, in welchen die<br />
Milben größtenteils unfruchtbar blieben. Prof. Spivac deutete anders herum: In manchen<br />
Völkern wird Mehrfachmilbenbefall der Brutzellen (also erfolgreiche Vermehrung) erkannt<br />
und von den Bienen ausgeräumt. Bei Brutuntersuchungen findet man dann, je nach<br />
Ausprägung der Eigenschaft, einen mehr oder minder hohen Prozentsatz parasitierter<br />
Brutzellen ohne Jungmilben, also Nachkommen. Hierdurch wird die Entwicklungsdynamik<br />
der Milbenpopulation empfindlich gestört. Das Brutnest solcher Völker sieht gegen<br />
Ende der Saison mosaikartig aus, die Brut ist aber nicht unbedingt krank. Wir werden<br />
in den nächsten Jahren versuchen, potenzielle Zuchtvölker auf diese Eigenschaft hin<br />
zu überprüfen.<br />
Ende Juli/Anfang August (also vor der Hauptbehandlung) werden von diesen Völkern<br />
größere verdeckelte Brutflächen mit mindesten 17 Tage alten Puppen (die Augen<br />
sind deutlich gefärbt) eingefroren. Die<br />
Untersuchung und Auszählung kann<br />
dann im Winter erfolgen.<br />
Kranke Brut kann genetisch bedingt<br />
sein. Solche Völker können dennoch<br />
ganz schön Brut ausräumen - hier nach<br />
knapp 20 Stunden. Beide Eigenschaften,<br />
Resistenz gegenüber Brutkrankheiten<br />
und Hygiene, sollten gekoppelt<br />
sein, um gesunde Völker zu erhalten.<br />
Viele Brutzellen werden bei hygienischen<br />
Völkern ausgeräumt,<br />
vor allem gegen Ende der Saison. Das Brutnest<br />
wird eher lückenhaft.
Möglichkeiten, Grenzen und Hintergründe<br />
Bei der Einzelbiene wie bei Gruppen von Superschwestern geht eine Eigenschaft<br />
in der Regel auf eine Gruppe von Genen zurück, die eine additive Wirkung aber auch<br />
Wechselwirkung aufweisen. Gengruppen, welche in ihrer Gesamtheit eine Eigenschaft<br />
hervorbringen, existieren innerhalb einer Art gewiss nicht nur in einer einzigen Form.<br />
Vielmehr muss man davon ausgehen, dass man auch andere Formen findet, welche<br />
ähnliches Verhalten bewirken. Ein Bienenvolk kann, bedingt durch die Vielfachpaarung,<br />
also eine enorme Variation an Möglichkeiten summieren. Wir müssen verstehen lernen,<br />
dass ein solches Bienenvolk aus seiner inneren Vielfalt heraus <strong>für</strong> fast alle Bedürfnisse<br />
Reaktionen auslösen kann. Diese Reaktionen können, genetisch gesehen, initial auf die<br />
eine oder die andere Gruppe von Bienen zurückgehen. Zweckdienlich muss die Reaktion<br />
auf ein Bedürfnis so erfolgen, dass dabei andere Bedürfnisse nicht untergehen oder<br />
„vergessen“ werden. Für ein Bienenvolk sind nicht Überreaktionen sondern vielmehr<br />
die Vielfalt an Reaktionsvermögen überlebenswichtig.<br />
Einige Beispiele, die der praktische Imker nachvollziehen kann: Scheinbar alle<br />
Priorität liegt im zeitigen Frühjahr bei dem enormen Drang Brut zu pflegen und entsprechend<br />
Pollen zu sammeln. Später wendet sich die Priorität zum Nektarsammeln,<br />
obwohl eigentlich in der Natur noch mehr Pollen vorhanden ist. Aber Honigvorräte<br />
müssen eben angelegt werden, wenn die Nektarquellen sprudeln, und nicht irgendwann.<br />
Gegen Ende der Saison steigt die Wichtigkeit der Erbrütung von Winterbienen und die<br />
Verteidigung des Fluglochs gegenüber Räubern. Ein Bienenstamm, der bei einer späten<br />
Melezitosetracht im September nicht die Flexibilität und die Fruchtbarkeit besitzt, dann<br />
eben im Oktober nochmals neue Winterbienen zu brüten, wird diese späte Tracht nicht<br />
überleben.<br />
Ähnlich bei Varroa oder Hygiene. Ein Bienenvolk zu züchten, welches- nur mit den<br />
Milben zurecht kommt, ist ein Schritt. Davon eine stabile Linie oder Familie zu züchten,<br />
ist schon schwieriger. Man benötigt wegen der Inzucht mehrere Varianten ähnlicher<br />
Anlagen. Eine Population zu erschaffen, welche überwintert, Honig erzeugt, krankheits-<br />
und varroaresistent ist, ja Bienen zu züchten, welche im gesamten Jahresablauf nichts<br />
„vergessen“ und auch sonst den Imker begeistern, ist das Ziel. Jeder Schritt der diesem<br />
Ziel näher kommt ist ein Erfolg.<br />
Ich bleibe dabei: da die unerbittliche Naturauslese <strong>für</strong> Honigbienen in menschlicher<br />
Obhut ad acta gelegt wurde, besteht geradezu die Notwendigkeit, dass die breite Imkerschaft<br />
gezielte Vermehrung nach Auslese auf Krankheitsresistenz und Vitalität in die<br />
gängige Imkerpraxis integriert. Die breite Imkerschaft besitzt diesbezüglich ungeahnte<br />
Möglichkeiten sofern sie sich nicht durch Nebenschauplätze ablenken lässt.<br />
Gesunde Brutnester bedeuten nicht unbedingt<br />
Hygiene! Auch nach 22 Stunden lässt dieses<br />
Volk die abgefrorene Brut in der Wabe.<br />
Fotos: Autor<br />
87
88<br />
Kutten Fränz<br />
(Wenn man keinen Alkohol verwenden<br />
möchte, kann man auch mit Zitrone<br />
oder Apfelisine par<strong>für</strong>mieren.)<br />
REZEPTE<br />
Parfait glacé mit Honig
BAUERNREGELN<br />
89
90<br />
VERBANDSNACHRICHTEN<br />
Früher als üblich, nämlich am 2. Februar fand der<br />
17. „Concours Cuisine au Miel“ in der Hotelschule „Alexis Heck“<br />
in Diekirch statt.<br />
Zum ersten Mal seit Bestehen dieser Tradition folgte ein<br />
Minister, nämlich der jetzige Ackerbauminister, Herr Romain<br />
Schneider unserer Einladung. Dieses ist umso mehr erfreulich,<br />
denn wegen Schneefall und Straßenglätte bevorzugten es einige<br />
der geladenen Gäste lieber zu Hause zu bleiben.<br />
10 Schüler waren eingeschrieben an<br />
dem Wettbewerb teilzunehmen und jeder<br />
musste aus den vorgeschriebenen Lebensmitteln<br />
ein Menü <strong>für</strong> 10 Personen vorbereiten.<br />
Schüler aus den Klassen 11e, 12e<br />
und 13e sind zugelassen. Zu bemerken<br />
bleibt, dass ein Schüler, der schon einmal<br />
den 1. Preis gewonnen hat, nicht mehr am<br />
Wettbewerb teilnehmen darf.<br />
Auf der Speisekarte<br />
standen:<br />
als Vorspeise Skrei<br />
(auch Wanderkabeljau genannt, er wird vorwiegend bei den<br />
Lofoten nördlich des Polarkreises von Januar bis März gefangen),<br />
als Hauptmenü Perlhuhn und als Nachspeise Birnen.<br />
Den Kandidaten war es überlassen, was sie aus diesen<br />
Zutaten zubereiteten. Grundbedingung war wie immer die<br />
Verarbeitung von Honig.<br />
Wie immer hatte die Jury es nicht leicht, den Sieger zu<br />
ermitteln.<br />
Der erste Preis ging an Possing Rafael, gefolgt von Kevin<br />
Kieffer und Danica Liebl.<br />
Der 4. Preis ging „ex aequo“ an: Nils Bossmann gefolgt<br />
von Doriano Buscemi, Le, Manh Cuong, Fränk Manes,<br />
Ricardo Matos Silva, Joe Molitor und Ben Schronen.<br />
Weitere Preise wurden vergeben: <strong>für</strong> die beste Theorie:<br />
Possing Rafael, <strong>für</strong> die beste Vorspeise: Kieffer Kevin, <strong>für</strong> das Hauptmenü: Manes Fränk<br />
und <strong>für</strong> die beste Nachspeise: Liebl Danica.
Ein großes Dankeschön und das muss einmal gesagt<br />
werden, geht an das Mitglied vom Verwaltungsrat, Herrn<br />
Fränz Kutten, der wie schon die Jahre vorher „seinen“<br />
Wettbewerb in der Jury erlebte, ein Job, um den nicht<br />
gerade gestritten wird. Aber der Fränz ist geeignet wie<br />
kein anderer aus unseren Reihen eine solche Aufgabe<br />
zu erfüllen.<br />
Wir möchten uns aber auch bei unseren Sponsoren<br />
bedanken: Den „Caves Bernard Massard“, der Nationalmarke<br />
<strong>für</strong> Schinken, Honig und Branntwein. Sie<br />
haben, wie jedes Jahr zum guten Gelingen des Wettbewerbs<br />
beigetragen.<br />
HB<br />
(Fotos: Henckes Robert & Roby Bour)<br />
VERKAUFE UND VERSENDE AB MÄRZ:<br />
Gesunde, starke Carnica Bienenvölker<br />
mit amtlichem Gesundheitszeugnis<br />
inkl. Magazin (Deutsch Normalmass Hoffm.)<br />
ab Imkerei: 125 �<br />
Versandkosten frei Haus: 29 � pro Volk<br />
APICULTURE CHEVANTE<br />
D – 56812 COCHEM an der MOSEL<br />
Büro: 0049 2671 7837 - Bienenstand : 0049 1578 2603299<br />
91
92<br />
Der Frühling erwacht: Die Tage werden länger, es wird wärmer, erste Blüten zeigen<br />
sich, und die Bienen fliegen wieder. Mit dem Reinigungsflug beginnt die neue Saison,<br />
und auch erste Arbeiten am Bienenstand sind zu erledigen.<br />
Wenn die Märzsonne die Kisten erwärmt, trauen sich die Bienen<br />
nach dem langen Winter erstmals wieder vor die Tür.<br />
• Bodenbretter wechseln<br />
IDDIEN FIR DE MÄERZ<br />
Die Durchschnittstemperatur im März beträgt in Luxemburg etwa 5°C (www.aeroport.lu).<br />
An mehreren Tagen können die Tageshöchsttemperaturen 15°C oder sogar 20°C<br />
erreichen und die Bienen machen einen Reinigungsflug, tragen ersten Pollen ein und<br />
sammeln Nektar an Weide, Haselnuss und anderen Frühblühern. Wenn nicht bereits<br />
Ende Februar geschehen, sollten die Bodenbretter in der ersten März-Hälfte gewechselt<br />
oder zumindest gereinigt werden. Auf den Bodenbrettern sammelt sich über die Wintermonate<br />
eine Menge Totenfall. Die alten Bienen können wegen der kalten Temperaturen<br />
nicht wie im Sommer aus der Beute fliegen und fallen auf den Gitterboden. Es kann<br />
passieren, dass der Totenfall das Flugloch verstopft. Würde man die Böden dann nicht
wechseln hätte das ein Abkoten in der Beute zur Folge. Überlässt man die Bodenreinigung<br />
den Bienen, kommen sie mit unnötig vielen Krankheitskeimen in Verbindung.<br />
Außerdem erspart das Reinigen der Bodenbretter den Bienen unnötige Arbeit. In dieser<br />
Zeit ist es sinnvoller, die Bienen nutzen ihre Kraft <strong>für</strong> die Volksentwicklung und nicht zum<br />
Heraustragen des Gemülls.<br />
• Futterkontrolle<br />
Mitte bis Ende April müssen genügend Bienen <strong>für</strong> erste Massentrachten zur Verfügung<br />
stehen, und bereits im März sind die Bienen voll in Brut. Die Brutnesttemperatur wird auf<br />
35°C erhöht, wodurch der Futterverbrauch erheblich ansteigt. Der Verbrauch im März<br />
liegt bei etwa vier bis sechs Kilogramm, und regelmäßige Futterkontrollen werden sehr<br />
wichtig. Zu knapp eingefütterte Völker sind in der Zeit von März bis April gefährdet.<br />
Bis zum Einsetzen der ersten Massentracht können Bienenvölker auch noch Anfang<br />
Mai durch längere Schlechtwetterperioden in akute Futternot kommen und verhungern.<br />
Durch Anheben der Beuten kann der verbliebene Futtervorrat abgeschätzt werden.<br />
Fühlt sich eine Beute im Vergleich zu den anderen sehr leicht an, so sollte man eine<br />
volle Futterwabe aus einer schweren Beute entnehmen und dem leichten Volk zusetzen.<br />
Hat man keine Futterwaben zur Hand, kann auch mit mehreren kleinen Portionen<br />
(1-2 Liter) angewärmtem Flüssigfutter notgefüttert werden. Dazu sollte unbedingt Invertzucker<br />
benutzt werden. Invertzucker kann sofort von den Bienen eingelagert und verzehrt<br />
werden. Aufgelöster Kristallzucker hingegen besteht aus Zweifachzucker (Saccharose)<br />
, welcher von den Bienen zuerst durch Enzyme in die Einfachzucker Glukose und Fructose<br />
gespaltet werden muss. Dann erst kann er verzehrt werden. Außerdem müssen die<br />
Bienen diese Zuckerlösung noch verdicken, da zu viel Wasser in ihr enthalten ist. Das<br />
kostet die Bienen viel Kraft und ist im Frühling schlecht <strong>für</strong> die Volksentwicklung. Das<br />
Futter (ob Waben oder Flüssigzucker) sollte immer nahe an die Bienentraube gehängt<br />
werden. Im Herbst ordentlich eingefütterte Völker haben generell keine Futterprobleme<br />
im Frühling. Man sollte im Herbst nie zu knauserig mit dem Futter umgehen. Es ist <strong>für</strong> die<br />
Bienen weitaus besser und auch <strong>für</strong> den Imker mit erheblich weniger Arbeit verbunden<br />
wenn im Frühling nicht nachgefüttert werden muss. Es kann allerdings immer wieder<br />
vorkommen, dass trotz guter Fütterung einzelne Völker Futtermangel haben. Wurde im<br />
Herbst zu viel eingefüttert, so können volle Futterwaben zu Beginn der ersten Massentracht<br />
entfernt und <strong>für</strong> Ableger aufgehoben werden.<br />
• Arbeit in den Beuten<br />
Im März ist es im Regelfall noch nicht nötig die Beuten zu öffnen. Auch wenn es dem<br />
Imker in den Fingern kribbelt, sollte er vermeiden, die Bienen bereits jetzt unnötigem<br />
Stress auszusetzen. Eine erste Frühjahrsdurchsicht erfolgt erst Anfang April. Fluglochbeobachtungen<br />
geben jetzt Aufschluss über den Zustand des Volkes. Bei den ersten Reinigungsflügen<br />
kann man beobachten, ob alle Völker fliegen und bereits Pollen eintragen.<br />
Polleneintrag ist ein Indiz <strong>für</strong> Brutpflege und da<strong>für</strong>, dass das Volk nicht weisellos ist. Ist<br />
ein Volk besonders unruhig oder herrscht kein Flugbetrieb, so kann man bei diesem<br />
93
94<br />
Volk den Deckel heben und einen Blick durch die Folie werfen. Eine genauere Kontrolle<br />
erfolgt erst bei Temperaturen über 15°C. Schwache oder weisellose Völker können dann<br />
aufgelöst oder vereinigt werden. Eingegangene Völker sollte man abräumen und die<br />
Waben einschmelzen.<br />
• Trachtpflanzen<br />
Pollen ist <strong>für</strong> Bienen lebensnotwendig. Im zeitigen Frühling, wenn die Pollenreserven des<br />
Winters aufgebraucht sind und wieder vermehrt Brut gepflegt wird, ist es unablässig,<br />
dass die Bienen bei ersten Sammelflügen ein reiches Angebot an pollenspendenden<br />
Pflanzen vorfinden. Aber auch nach und zwischen den Massentrachten ist das Pollenangebot<br />
oft dürftig. Erwünscht wäre ein ‘Trachtfließband’ vom Frühling bis zum Herbst.<br />
Jeder Imker kann seinen Beitrag dazu leisten, dass die Bienen zu jeder Jahreszeit ein<br />
reiches Nahrungsangebot vorfinden. Im März ist der Boden nicht mehr gefroren, die<br />
Natur beginnt zu erwachen und es herrschen optimale Bedingungen zum Pflanzen von<br />
Gehölzen und Stauden.<br />
Einige besonders pollenspendende Frühblüher:<br />
Gehölze:<br />
Haselnuss, Reifweide, Saalweide, Küblerweide, Schlehe<br />
Stauden:<br />
Krokus, Schneeglöckchen, Blaustern, Winterling<br />
Was man jetzt tun kann:<br />
• Anfang und Ende März das Gewicht der Beuten kontrollieren. Falls einige Beuten<br />
sehr leicht sind, eine Futterwabe zuhängen oder flüssig zufüttern.<br />
• In der ersten Märzhälfte: Bodenbretter reinigen, oder besser noch wechseln, falls man<br />
genügend Böden zur Verfügung hat.<br />
• Bei Flugwetter das Treiben der Bienen am Flugloch beobachten und bereits jetzt<br />
eventuelle Problemvölker erkennen.<br />
• Wenn der Boden nicht mehr gefroren ist, Pollen und Nektar spendende Pflanzen im<br />
Garten oder in der Nähe des Bienenstands pflanzen.<br />
PETITE ANNONCE :<br />
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VEREINSNACHRICHTEN<br />
Eine der größten Imkerversammlungen der Großregion, mit der<br />
Teilnahme von Imkern aus Belgien, Deutschland, Frankreich und<br />
Luxemburg<br />
„Bienenhaltung leicht gemacht“<br />
Wollten Sie schon immer Bienen halten, Ihren eigenen Honig ernten... und wissen nicht wie?<br />
Das diesjährige Frühjahrstreffen des Imkervereins Capellen steht ganz im Zeichen der<br />
Imkerausbildung. Informieren Sie sich über Imkerkurse und Arbeitsmethoden im In- und<br />
Ausland, knüpfen Sie Kontakte zu erfahrenen Imkern und besuchen Sie eine interessante<br />
Ausstellung mit modernstem Arbeitsgerät.<br />
Programm :<br />
Ab 9:00 Kaffee und Croissants<br />
10:00 Eröffnung<br />
10:10 Kurzvorträge über die praktische Imkerausbildung im In- und Ausland<br />
- Matthias Rettig, Imkerverband Rheinland (D)<br />
- François Rongvaux, Imkerschule Provinz Luxemburg-Süd (B)<br />
- Jean Glin, Imkerschule Metz (F)<br />
- Roger Dammé, Imkerverein Capellen (L)<br />
12:00 Mittagessen<br />
14:00 Imkerliche Nachrichten aus Europa<br />
14:30 Vortrag von Dr. Otto Boecking (Institut <strong>für</strong> Bienenkunde Celle) zum Thema<br />
« Bestäuber- und Landschaftsmanagement in Kulturheidelbeeren – ein Beitrag auch zur<br />
Förderung der Biodiversität“<br />
Gegen 16.30 Uhr: Ende der Veranstaltung<br />
Französische Vorträge werden auf Deutsch übersetzt.<br />
23. INTERNATIONALE<br />
FRÜHJAHRSVERSAMMLUNG<br />
28. März <strong>2010</strong><br />
Centre de Loisirs, Route d’Arlon, Capellen, Luxemburg<br />
Aussteller : - Carl Fritz Imkereibedarf (www.carl-fritz.de)<br />
- Imkertechnik Wagner (www.imkertechnikwagner.de)<br />
- Natural Life style – Schutzkleidung <strong>für</strong> Imker<br />
Kontakt<br />
Roger Dammé (Präsident), Tel. +352 23650391, roger_damme@yahoo.com<br />
Jos Guth (Vice-präsident), Tel. +352 358575, guthj@pt.lu<br />
Mario Schmitz (Kassierer), Tel. +352 388002, mavi@pt.lu<br />
Guy Schons (Schriftführer), Tel. +352 356162, schons.guy@internet.lu<br />
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VEREINSNACHRICHTEN<br />
Schulung Honig-Sensorik<br />
unter Leitung von<br />
Dr. Dr. Helmut Horn<br />
09.10.2009 in Ellingen<br />
(Fotos: Roby Bour)
Generalversammlung des Kantonalvereins Remich<br />
Am 04.02.<strong>2010</strong> fand in<br />
der Salle Polyvalente in<br />
Bous die ordentliche Generalversammlung<br />
des<br />
Kantonalimkervereins<br />
Remich statt.<br />
In Anwesenheit von<br />
Guy Hary, Schöffe der<br />
Gemeinde Bous, von<br />
Johny Bertemes, Ehrenpräsident<br />
des Imkerverbandes,<br />
sowie von Bob<br />
Henckes, Lex Kraus und Carlo Keiser vom <strong>Landesverband</strong> <strong>für</strong> <strong>Bienenzucht</strong> konnte Präsident<br />
Jean-Paul Beck zahlreiche Mitglieder des Vereins begrüssen.<br />
Er blickte auf ein durchwachsenes Bienenjahr 2009 zurück, gekennzeichnet von einem<br />
mengenmäßig unterdurchschnittlichen Honigertrag. In Punkto Honigqualität hingegen<br />
konnte man sehr zufrieden sein. Er bedankte sich alsdann bei den Mitgliedern <strong>für</strong> ihre<br />
unermüdliche Mitarbeit bei den zahlreichen Aktivitäten des Vereins.<br />
Sekretär Luc Seny blickte auf ein ereignisreiches Jahr zurück.<br />
Bereits zum vierten Mal organisierte der Verein eine Honigprämierung. Alle zur Prämierung<br />
gestellten Honige wiesen eine hervorragende Qualität auf, was das Resultat<br />
von 5 Goldmedaillen und 3 Silbermedaillen eindrucksvoll bestätigt.<br />
Zum ersten Mal organisierte der Verein unter Leitung von Dr Helmut Horn vom Bieneninstitut<br />
der Universität Stuttgart-Hohenheim ein Seminar zum Thema Honigsensorik.<br />
Nicht weniger als 23 Teilnehmer, darunter fast alle Mitglieder der Kontrollkommission<br />
der Nationalmarke <strong>für</strong> Honig konnten bei dieser ganztägigen Veranstaltung ihr Wissen<br />
in Punkto organoleptische Prüfung des Honigs vertiefen.<br />
Am 26. Oktober richtete der Verein in Ellingen turnusgemäß den nationalen Bienentag aus.<br />
Vorträge von Paul Jungels, Berufsimker aus Luxemburg, von Dr Jürgen Tautz von der<br />
Universität Würzburg sowie die neue Wanderausstellung des Naturmuseums zum<br />
Thema Bienen wussten die zahlreichen Teilnehmer zu begeistern.<br />
Mit der einwöchigen Teilnahme am Weihnachtsmarkt in Mondorf endete <strong>für</strong> die Imker<br />
des Kantons Remich ein arbeitsreiches Jahr.<br />
Kassierer Roby Bour konnte der Versammlung von einer gesunden Kassenlage berichten.<br />
Aus Anlass des 125. Geburtstages des Imkervereins werden <strong>2010</strong> in jeder der zehn<br />
Gemeinden des Kantons eine Linde zu Erinnerung gepflanzt.<br />
Der aktuelle Vorstand setzt sich zusammen aus Jean-Paul Beck, Präsident, Fränz Kutten,<br />
Vize-Präsident, Luc Seny, Sekretär, Roby Bour, Kassierer, sowie den Mitgliedern<br />
Romain Bingen und Christian Wagner .<br />
Im Aufsichtsrat fungieren Lucien Wies, Präsident, sowie Frank Haag Frank und Josiane<br />
Raus als Beisitzende.<br />
RB<br />
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Im Sommer <strong>2010</strong> blühen wieder<br />
vermehrt Mandelweiden und<br />
bieten den Bienen Pollen.<br />
VEREINSNACHRICHTEN<br />
- De Cliärrwer Beieverein - 1884 -<br />
Union des apiculteurs du Canton de Clervaux<br />
Besonders im Spätsommer leiden unsere Bienen häufig unter Nektar- und Pollenmangel.<br />
Das liegt am Verschwinden von artenreichen Magerwiesen, blühenden Feldrainen<br />
und Hecken.<br />
Auch wegen der Beeinträchtigung der Bienen durch die Varroamilbe kommt der Versorgung<br />
der Bienenvölker mit Pollen im Spätsommer eine Besondere Bedeutung zu. Die<br />
Mandelweide bietet sich hier als Alternative an. Als einheimische Pflanze ist sie leider<br />
nur noch an wenigen Standorten aufzufinden. Zusammen mit dem Naturhistorischen<br />
Museum werden wir diese Standorte im Frühjahr bei Anfang der Blüte aufsuchen und<br />
eine Vermehrung planen.<br />
Weil diese Pollenspender Mangelware sind, hatte der Vorstand des Cliärrwer Beieverein<br />
am 4. April 2009 zum 125. Geburtstag eine Pflanzaktion beschlossen. Zusammen<br />
mit einer Schulklasse wurden Stecklinge entlang der Clerve gepflanzt. Zusätzlich wurden<br />
auch Stecklinge an alle Imkerkollegen verteilt, so dass in diesem Frühjahr zusätzliche<br />
Weiden im ganzen Kanton vorhanden sind.<br />
Weil die Nachfrage so groß war haben wir eine zweite Pflanzaktion geplant und<br />
werden am Wochenende vom 3. und 4. April <strong>2010</strong> zusätzliche Stecklinge verteilen.<br />
Zum Preis von 0,95 � pro Stück können diese nach Anmeldung an folgender Adresse<br />
abgeholt werden.<br />
Nico Hamen, 10 op der Lei, L-9647 Drauffelt, Tel.: 929081<br />
(nach 20.00 Uhr) oder hamennic@pt.lu<br />
Nico HAMEN, Schriftführer
BIENENJAHR <strong>2010</strong><br />
IMKERPRAXIS auf dem vereinseigenen Bienenstand<br />
„Jaufferbierg“ in ESELBORN<br />
Seit dem Bienenjahr 2004 konnten<br />
wir eine ganze Reihe von Leuten aus<br />
allen Alterskategorien <strong>für</strong> die Imkerei<br />
gewinnen. Basis hier<strong>für</strong> waren unsere<br />
vereinsinternen Anfängerkurse und die<br />
damit verbundene Patenimkerschaft.<br />
Der Bienenstand in Eselborn ist die<br />
zentrale Ausbildungsstätte der Imker aus<br />
dem Kanton Clerf. Die Erfahrungen aus<br />
den letzten Jahren haben uns gezeigt,<br />
dass sowohl der Anfänger in der <strong>Bienenzucht</strong> als auch der Fortgeschrittene sich hier<br />
Wissen und Fertigkeiten erwerben können, die ihnen beim Umgang mit den Bienen<br />
und bei der Verarbeitung von Produkten aus dem Bienenvolk dienlich sind. Über die<br />
Lehrtätigkeit hinausgehend, versucht der Verein durch Vermehrung von Königinnen,<br />
eine sanftmütige, schwarmträge und fleißige Carnica-Biene zu erhalten. Dieses ausgesuchte<br />
Zuchtmaterial steht den Mitgliedern im Verein zur Verfügung und so können<br />
flächendeckend genügend Drohnenvölker zur Standbegattung vorhanden sein. Durch<br />
periodischen Zukauf von Reinzucht-Königinnen aus dem österreichweiten Zuchtprogramm<br />
(ACA) ist <strong>für</strong> eine bestmögliche Weiterentwicklung der genetischen Ressourcen<br />
gesorgt. Am Ende des Bienenjahres sind die Kursusleiter den Imkern auch bei der<br />
Varroabekämpfung behilflich.<br />
Da man Erfolgsrezepte nicht ändern soll, werden wir diese Kurse dann auch im<br />
Jahr <strong>2010</strong> anbieten. Die praktischen Arbeiten richten sich selbstverständlich nach dem<br />
jeweiligen Wetter und der Zeitpunkt <strong>für</strong> unsere Treffen bleibt der gleiche wie bisher:<br />
am Samstagnachmittag um 13.30 Uhr auf dem Bienenstand in Eselborn<br />
am Samstag, den 13. März <strong>2010</strong><br />
am Samstag, den 10. April <strong>2010</strong><br />
am Samstag, den 17. April <strong>2010</strong><br />
am Samstag, den 24. April <strong>2010</strong><br />
am Samstag, den 08. Mai <strong>2010</strong><br />
am Samstag, den 15. Mai <strong>2010</strong><br />
am Samstag, den 22. Mai <strong>2010</strong><br />
am Samstag, den 29. Mai <strong>2010</strong><br />
am Samstag, den 05. Juni <strong>2010</strong><br />
am Samstag, den 12. Juni <strong>2010</strong>*<br />
am Samstag, den 19. Juni <strong>2010</strong><br />
am Samstag, den 31. Juli <strong>2010</strong><br />
am Samstag, den 18. Dez. <strong>2010</strong><br />
*Königinnenvermehrungskurs in Zusammenarbeit mit der FUAL (Beginn: 14.30 Uhr)<br />
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An diesen Tagen werden hauptsächlich die praktischen Arbeiten an den Bienenvölkern<br />
durchgeführt, so dass jeder nach dem Besuch der Kurse folgende Themen aus<br />
der Imkerei gesehen hat:<br />
• Die Anfänge der <strong>Bienenzucht</strong><br />
(Grundlagen der <strong>Bienenzucht</strong>, körperliche Anforderungen, Bienen und Bienenvolk,<br />
Beute und Aufstellung, Grundausstattung, Völkerzahl, Betriebsweise und Bienenkrankheiten)<br />
• Arbeiten am Bienenvolk<br />
(Frühjahrsrevision: Stärke, Sitz und Futtervorrat der Völker, Einengen des Brutraumes,<br />
Imkern mit dem Baurahmen, Schwarmverhinderung, Wabenerneuerung und Honigraumzugabe)<br />
• Königinnenvermehrung<br />
(Aufbau von Pflegevölkern, Auslese des Zuchtstoffs, Umlarven mit dem Nicotsystem,<br />
Aufzucht von Königinnen, Zeichnen und Verwerten von Königinnen)<br />
• Jungvolkbildung<br />
(Erstellung diverser Ableger und Verwertung von Königinnen, Jungvolkpflege und Wanderung)<br />
• Honigernte<br />
(Honigentnahme, Schleudern der Honigwaben, Aufbereitung des Honigs und Vermarktung)<br />
• Nachsommerpflege der Bienenvölker<br />
(Fütterungsmaßnahmen, Königinnenerneuerung und Bekämpfung der Varroamilbe mit<br />
Thymol)<br />
• Bienenkrankheiten<br />
(Bienenpflege/Krankheiten, die wichtigsten Krankheiten und Parasitosen – Erreger,<br />
Symtome, Abwehr und Vorbeugung)<br />
• Nachbehandlung<br />
(Gemülldiagnose, Bekämpfung der Varroamilbe mit Oxalsäure im brutfreien Volk)<br />
Während diesen Kursen werden wir auch Ablegervölker aufbauen damit anschließend<br />
neue Imkerinnen und Imker mit diesen Völkern ihre eigene Imkerei beginnen<br />
können.<br />
Einschreibungen zu den Kursen erwarten wir, entweder per Post oder per E-Mail,<br />
zwischen dem 1. und dem 10. März <strong>2010</strong>. Wir freuen uns auf ihren Besuch.<br />
Mit freundlichen Imkergrüßen<br />
Nico HAMEN, Schriftführer
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Mass «DEUTSCH NORMAL» bis zu 20 Völker verfügbar<br />
Die Bienenvölker haben eine Höhe von 2 Zargen<br />
Preis pro Volk :<br />
100 � ohne Zargen<br />
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125 � mit Zargen<br />
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Raymond Kirsch · Bereldange · ✆ +352 338357<br />
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