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0708 Kerbwirkung Schnapphaken - IWK - HSR

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zur <strong>Kerbwirkung</strong>. Solche zu erarbeiten,<br />

war das Ziel der Untersuchungen [7, 8],<br />

über deren Ergebnisse hier berichtet wird.<br />

Zwei Grundtypen der<br />

Anbindung<br />

Als Grundlage für die Untersuchung wurde<br />

eine Systematik der möglichen Anbindungen<br />

erarbeitet. Sie orientiert sich<br />

an der Anzahl und der Ausrichtung der<br />

einzelnen Flächenübergänge von der Biegefeder<br />

des <strong>Schnapphaken</strong>s zum Bauteil<br />

in einem kartesischen Koordinatensystem.<br />

Dessen x- und y-Koordinaten liegen<br />

in der Querschnittsfläche der Anbindung,<br />

die z-Achse steht darauf senkrecht in<br />

Verwendete Zeichen und Symbole<br />

Feff: Effektive Auslenkkraft [N]<br />

Fn: Theoretische Auslenkkraft [N]<br />

E: Kurzzeit-Elastizitätsmodul [N/mm 2 ]<br />

Mb: Biegemoment im Anbindungsquerschnitt [Nmm]<br />

I: Achsiales Flächenträgheitsmoment [mm 4 ]<br />

Wb: Achsiales Widerstandsmoment [mm 3 ]<br />

l: Federnde <strong>Schnapphaken</strong>länge [mm]<br />

b: Querschnittsbreite des <strong>Schnapphaken</strong>s [mm]<br />

h: Querschnittshöhe des <strong>Schnapphaken</strong>s [mm]<br />

f: Federweg, Auslenkung des <strong>Schnapphaken</strong>s [mm]<br />

r: Rundungsradius der Anbindung [mm]<br />

αkσ: Spannungs-Formzahl [–]<br />

αkε: Dehnungs-Formzahl [–]<br />

αkf: Steifigkeits-Formzahl [–]<br />

εmax: Maximale Dehnung [–]<br />

εn: Nenndehnung [–]<br />

σmax: Maximale Spannung [N/mm 2 ]<br />

σn: Nennspannung [N/mm 2 ]<br />

Kunststoffe 7/2007<br />

Richtung der Biegefeder (Bild 1). Die Systematik<br />

beschränkt sich auf die wichtigsten<br />

Varianten, wie sie in der Praxis mehr<br />

oder weniger verbreitet vorkommen, und<br />

verzichtet bewusst auf Einbezug sämtlicher<br />

theoretisch denkbaren Möglichkeiten.<br />

Die umfangreichen Untersuchungen<br />

führten zur interessanten Erkenntnis,<br />

dass sich die einbezogenen Anbindungsvarianten<br />

zwei Grundtypen A und B zuordnen<br />

lassen (Bild 1). Diese unterscheiden<br />

sich im Wesentlichen durch den Ort<br />

der auftretenden Größtwerte der Spannungen<br />

und Dehnungen (Bild 2).<br />

Definition der Formzahlen<br />

Die Einflüsse einer <strong>Kerbwirkung</strong><br />

auf Spannungen,<br />

Dehnungen und Steifigkeit<br />

lassen sich durch sogenannte<br />

Formzahlen αk<br />

beschreiben, die bei linear-elastischemWerkstoffverhalten<br />

nur von der<br />

Geometrie des jeweiligen<br />

Querschnittsübergangs<br />

und des Formteils abhängig<br />

sind. Diese Formzahlen<br />

stellen Verhältniszahlen<br />

zwischen dem Größtwert<br />

der betreffenden<br />

physikalischen Größe bei<br />

<strong>Kerbwirkung</strong> und dem<br />

entsprechenden Nennwert<br />

ohne <strong>Kerbwirkung</strong><br />

dar. Wichtigster Geometrieparameter<br />

ist das Verhältnis<br />

des Rundungsradi-<br />

FÜGETECHNIK ■<br />

us r zur Querschnittshöhe h (Bild 3). Bei<br />

bekannten Formzahlen können so die<br />

Maximalwerte anhand der jeweiligen<br />

Nennwerte berechnet werden.<br />

■ Spannungs-Formzahl:<br />

σ<br />

α kσ<br />

=<br />

max<br />

σ n<br />

=<br />

max<br />

M b<br />

b<br />

■ Dehnungs-Formzahl:<br />

ε<br />

σ<br />

ε<br />

(1)<br />

max max b<br />

α kε<br />

= =<br />

(2)<br />

ε n M b<br />

■ Steifigkeits-Formzahl:<br />

3<br />

Feff Feff<br />

⋅l<br />

αkf<br />

= =<br />

(3)<br />

Fn<br />

3⋅<br />

E ⋅ I ⋅ f<br />

Die Bedeutung der in (1) bis (3) verwendeten<br />

Zeichen und Symbole ist in einer<br />

Liste zusammengestellt (siehe Kasten).<br />

Untersuchungen<br />

Bild 1. Systematik<br />

der Anbindungen von<br />

<strong>Schnapphaken</strong><br />

⋅W<br />

⋅ E ⋅W<br />

Die Formzahlen in Abhängigkeit der<br />

Geometrie wurden mittels rechnerischnumerischer<br />

Untersuchungen mit der<br />

Finite Elemente Methode (FEM) ermittelt.<br />

Zur Anwendung gelangten die Programme<br />

MSC.Marc und ANSYS. Als Referenz<br />

für die Brauchbarkeit der Modelle<br />

und die Plausibilität der Ergebnisse<br />

diente die bekannte Spannungs-Formzahl<br />

des abgesetzten Flachstabs unter Biegung<br />

[9, 10].<br />

Den Untersuchungen lagen eine Reihe<br />

von Voraussetzungen und Idealisierungen<br />

zugrunde:<br />

■ der federnde Teil des <strong>Schnapphaken</strong>s<br />

ist von konstantem rechteckigem<br />

Querschnitt;<br />

3

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