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Offshore-Leitungsverlegung für die Nord Stream-Pipeline durch die ...

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<strong>die</strong> Verlegung der <strong>Pipeline</strong> in Richtung <strong>Nord</strong>en fort und<br />

kehrte dann zurück, um den zweiten Rohrstrang anzulanden.<br />

Beide <strong>Pipeline</strong>stränge wurden einzeln produziert und abschnittsweise<br />

versetzt nebeneinander in den Graben verlegt,<br />

der seit August <strong>die</strong>ses Jahres wieder mit Sediment verfüllt<br />

wird. Bis Ende des Jahres werden sämtliche Bagger- und Verfüllarbeiten<br />

abgeschlossen sein. Ab der Höhe des <strong>Nord</strong>perds<br />

wird <strong>die</strong> <strong>Pipeline</strong> von der C6 verlegt. Der Verlegung des ersten<br />

<strong>Pipeline</strong>strangs im deutschen Streckenabschnitt wurde bis<br />

Mitte Oktober <strong>die</strong>ses Jahres abgeschlossen. Die Weiterverlegung<br />

des zweiten <strong>Pipeline</strong>strangs erfolgt im Herbst 2011. Für <strong>die</strong><br />

Berufsschifffahrt und das Fischereiwesen als auch <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Wassersportler im Greifswalder Bodden und dem Küstenmeer<br />

ergeben sich aufgrund der Bauaktivitäten besondere Be -<br />

dingungen. Da in Spitzenzeiten mehr als 40 Schiffe in dem<br />

Gebiet arbeiten, wurde frühzeitig über Einschränkungen im<br />

Zusammenhang mit den Bauaktivitäten informiert.<br />

Vorbetrieb und Drucktest<br />

Bevor das erste Gas <strong>durch</strong> <strong>die</strong> <strong>Nord</strong> <strong>Stream</strong>-<strong>Pipeline</strong> fließt,<br />

wird <strong>die</strong> Integrität der Leitung sorgfältig überprüft. Das Design<br />

der <strong>Nord</strong> <strong>Stream</strong>-<strong>Pipeline</strong> basiert auf dem Prinzip der segmentierten<br />

Wandstärke. Entsprechend der Fließrichtung des<br />

Erdgases und des damit sinkenden Drucks entlang der Trasse,<br />

von 220 Bar bei der Aufnahme des Gases in Russland bis zu<br />

100 Bar bei der Empfangsstation in Lubmin, nimmt <strong>die</strong> Wandstärke<br />

der <strong>Pipeline</strong> in drei Schritten ab. Dieses Konstruktionsprinzip<br />

ermöglicht Materialeinsparungen in erheblichem<br />

Umfang. Die drei Abschnitte werden separat vonein ander<br />

geprüft. Nachdem <strong>die</strong> <strong>Pipeline</strong> verlegt ist, wird sie mit Wasser<br />

gefüllt und einer mindestens 24-stündigen Druckprüfung<br />

unterzogen. Der Wasserdruck ist dabei höher als der spätere<br />

Gasdruck. Mit <strong>die</strong>ser Druckprüfung wird <strong>die</strong> Integrität der<br />

Leitung bestätigt. Nach der Druckprüfung werden <strong>die</strong> <strong>Pipeline</strong>-Abschnitte<br />

unter Wasser verbunden. Für das sogenannte<br />

Trockenschweißen unter Wasser wird eine Schweißstation<br />

auf dem Meeresboden installiert. Die Zugköpfe werden<br />

entfernt, bevor <strong>die</strong> Rohre auf <strong>die</strong> richtige Länge zugeschnitten<br />

und dann in eine Linie gebracht werden. Dann werden <strong>die</strong><br />

beiden Enden zusammengeschweißt und <strong>die</strong> Schweißnaht<br />

mittels Ultraschall überprüft. Abschließend wird <strong>die</strong> Schweiß -<br />

station wieder abgebaut und <strong>die</strong> korrekte Position der <strong>Pipeline</strong><br />

überprüft. Danach wird das Wasser komplett aus der <strong>Pipeline</strong><br />

entfernt. Vor der ersten Gaseinleitung, wird <strong>die</strong> <strong>Pipeline</strong> von<br />

Deutschland aus mit Stickstoff gefüllt, um zu vermeiden, dass<br />

bei der Inbetriebnahme ein gefährliches Gas-Luft-Gemisch<br />

entsteht.<br />

Sichere und umweltschonende Verlegung<br />

<strong>Nord</strong> <strong>Stream</strong> hat den Verlauf der <strong>Pipeline</strong>route und den Bauzeitplan<br />

über mehrere Jahre sorgfältig geplant, damit <strong>die</strong><br />

Auswirkungen auf <strong>die</strong> Umwelt so gering wie möglich sind.<br />

Da<strong>für</strong> hat <strong>Nord</strong> <strong>Stream</strong> <strong>die</strong> bislang umfangreichsten Untersuchungen<br />

des Meeresbodens in der Ostsee <strong>durch</strong>geführt.<br />

Dabei wurden insgesamt mehr als 40.000 Kilometer entlang<br />

des Meeresbodens untersucht und in Feldstu<strong>die</strong>n über 1.000<br />

Wasser- und Bodenproben analysiert, <strong>die</strong> an 96 unterschiedlichen<br />

Messstationen gesammelt wurden. An 77 weiteren<br />

Stationen wurde das Verhalten von Fischen, Meeressäugern<br />

Jahresmagazin 12/ 2010<br />

und Vögeln beobachtet. Darüber hinaus wurden auch soziale<br />

und ökonomische Aspekte wie beispielsweise Fischerei und<br />

Schiffsverkehr in der Planung berücksichtigt.<br />

Alle Schiffe, <strong>die</strong> während der Bauaktivitäten <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Nord</strong><br />

<strong>Stream</strong>-<strong>Pipeline</strong> im Einsatz sind, operieren gemäß den<br />

„Internationalen Regeln zur Verhütung von Zusammenstößen<br />

auf See“. Zusätzlich zu den üblichen Navigationsmaßnahmen<br />

wird in einem Radius von bis zu drei Kilometern um das<br />

Verlegeschiff herum eine Sicherheitszone eingerichtet. So<br />

wird eine Beeinträchtigung des Schiffsverkehrs, beispielsweise<br />

während der Platzierung der Anker, vermieden. Die Küsten -<br />

wache informiert den Schiffsverkehr über laufende Arbeiten<br />

und Verkehrseinschränkungen wie beispielsweise Sperrzonen.<br />

Außerdem werden <strong>die</strong> Informationen über verschiedene<br />

Me<strong>die</strong>n, wie z. B. Navtex (Telex) und VHF-Funk, übermittelt.<br />

Da sich <strong>die</strong> Verlegeschiffe in der Regel mit einer Geschwindigkeit<br />

von etwa 2,5 Kilometern pro Tag bewegen, sind alle Einschränkungen<br />

aufgrund der Bauaktivitäten temporär.<br />

Es wurde sichergestellt, dass <strong>die</strong> international gültigen Standards<br />

bezüglich Gesundheitsschutz, Sicherheit und Umwelt von<br />

Beginn an eingehalten werden. Unabhängige Experten übernehmen<br />

<strong>die</strong> Zertifizierung, das heißt sie beobachten und bewerten<br />

verschiedene Arbeitsschritte während der Verlegung,<br />

beispielweise <strong>die</strong> Ultraschallprüfung der Schweißnähte. Prüfer<br />

von <strong>Nord</strong> <strong>Stream</strong> und DNV (Det Norske Veritas, Nor-<br />

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