Unser Thema: Die Attestausbildung EBA Neue Perspektive Wir ...
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Berufsbildung<br />
hsl HöhereFachschule<br />
Gazette<br />
für Sozialpädagogik Luzern<br />
sbt Schulen für Betagtenbetreuung<br />
Weiterbildung<br />
Dezember2007<br />
<strong>Unser</strong><strong>Thema</strong>:<strong>Die</strong> <strong>Attestausbildung</strong> <strong>EBA</strong><br />
<strong>Neue</strong><strong>Perspektive</strong> Seite 3<br />
<strong>Wir</strong>brauchen dieseBerufsgruppe Seite 4<br />
Eine Chancefür die Heime Seite 6<br />
<strong>Die</strong> Seiten derhsl Seite 8<br />
<strong>Die</strong> Seitedersbt Seite 11<br />
<strong>Die</strong> Seiten derWeiterbildung Seite 12<br />
<strong>Die</strong> SeitederBerufsbildung Seite 14<br />
Ganzpersönlich Seite 15
2<br />
Gazette editorial<br />
LiebeLeserin, lieberLeser<br />
«Der stetige Wandel ist die einzige<br />
Konstante unserer Zeit.» <strong>Die</strong>ses Zitat<br />
findet man invielen Jahresberichten<br />
und in Management-Bestsellern.<br />
So ausgeleiert es auch tönen<br />
mag, so zutreffend beschreibt<br />
es doch die Veränderungen der Gesellschaftund<br />
Entwicklungen in der<br />
Berufsbildungs- und Arbeitswelt.<br />
Veränderte, neue Berufsbilder und<br />
Ausbildungen wirken sich auf die<br />
internen Strukturen und Prozesse<br />
der Heime aus und lassen Heimleiter/innen<br />
viele Fragen stellen und<br />
nach neuen Antworten suchen.<br />
Dass Heimleitungen ihre Verantwortung<br />
für eine nachhaltige Umsetzung<br />
aktueller und künftiger<br />
Veränderungen der Berufsbildung<br />
zur Heranbildung und Sicherung<br />
des Nachwuchses an Fach- und Assistenzpersonal<br />
nicht nur re-, sondern<br />
auch proaktiv wahrnehmen<br />
(müssen),zeigen wirIhnen in dieser<br />
Nummer mit verschiedenen Beiträgenauf.<br />
Inden nächsten Jahren wirdgemäss<br />
der demografischen Entwicklung<br />
das Potenzial der Schulabgänger/<br />
innen und somit der jungen Lehrstellenbewerber/innen<br />
abnehmen.<br />
Demgegenüber steht auf dem Arbeitsmarkt<br />
der höhere Anteil der<br />
über45-jährigen Personen.Curaviva<br />
Bildung setzt auf Ausbildungen,<br />
die für Frauen und Männer in unterschiedlichen<br />
Lebenssituationen<br />
zugänglich sind und die gemäss<br />
dem PrinzipderBildungssystematik<br />
«kein Abschluss ohne Anschluss»individuelle<br />
Lernwege und Laufbahnplanungenermöglichen.Mitattraktiven<br />
Ausbildungen auf allen Qualifikationsniveaus<br />
sollen Jugendliche<br />
sowie Wieder- und Quereinsteigerinnen<br />
gewonnen werden. Dazu<br />
gehört auch die in der Bildungssystematik<br />
vorgesehene zweijährige,<br />
berufliche Grundbildung mit eidgenössischem<br />
Attest <strong>EBA</strong>. <strong>Die</strong>ser für<br />
den Sozial- und Gesundheitsbereich<br />
neuen Ausbildung ist der Schwerpunkt<br />
der vorliegenden Nummer<br />
gewidmet.<br />
Ausbildung ist für Heime eines der<br />
wertvollsten ElementederPersonalentwicklung.Sie<br />
gehört alsKernprozess<br />
in die Unternehmensplanung,<br />
ist eine der lohnendsten Investitionen<br />
und macht Heime, wenn<br />
sie professionell und systematisch<br />
betrieben werden, zu einem attraktiven<br />
Arbeitgeber. Lernende sind die<br />
künftigen Mitarbeitenden.<br />
MargritKnüsel, Projektleiterin<br />
Berufsbildung AlterCuraviva<br />
Bildung Gazette Dezember2007 www.curaviva.ch
WasPersonen mit <strong>EBA</strong><br />
brauchen: definierte<br />
Aufgaben und ein ab-<br />
gestecktesBetätigungs-<br />
feld<br />
Gazette unser thema die attestausbildung eba<br />
<strong>Neue</strong><strong>Perspektive</strong>inderBerufsbildung<br />
Gesundheit und Soziales<br />
<strong>Die</strong> Einführung einer<strong>Attestausbildung</strong> (<strong>EBA</strong>)für die Bereiche<br />
Gesundheit und Sozialesist umstritten.<strong>Die</strong> beiden Dach-<br />
Organisationen derArbeitswelt Gesundheit und Soziales<br />
haben Entscheidgrundlagendazu erarbeitet. Curavivabefürwortet<br />
die Einführung des<strong>EBA</strong>.<br />
<strong>Die</strong> Projektsteuergruppe,<br />
die die Entscheidgrundlagen erarbeitet<br />
hat, schlägt als zukünftige<br />
Berufsbezeichnung Praktiker/in<br />
oder Angestellte/r Gesundheit und<br />
Betreuung vor. Sie entwickelte folgendesBerufsprofil:<br />
Berufsprofil<br />
<strong>Die</strong> AngestellteGesundheitund Soziales<br />
<strong>EBA</strong> unterstützt in ambulanten<br />
und stationären Institutionen<br />
Menschen aller Altersstufen mit<br />
physischen, geistigen, psychischen<br />
oder sozialen Einschränkungen in<br />
der Bewältigung ihres Alltags. Sie<br />
nimmt Pflege und Betreuungsaufgaben<br />
in einfachen Situationen<br />
wahrunderledigtHaushaltarbeiten.<br />
Das erarbeitete Profil sieht Kompetenzen<br />
in folgenden Bereichen vor:<br />
● Klientenorientierung<br />
● Gesundheitund Körperpflege<br />
● Betreuung und Begleitung im<br />
Alltag<br />
● Haushaltarbeiten<br />
● Sicherheit, Qualität, Prävention,<br />
Hygiene<br />
● Administration<br />
● Logistik<br />
● Arbeitsorganisation<br />
● Berufsrolle und Zusammenarbeit<br />
Zielgruppe<br />
<strong>Die</strong> Ausbildung richtet sich an Jugendliche<br />
mit schwächerem Leistungsprofil<br />
und an Erwachsene, die<br />
alsPflegehilfeohne Berufsabschluss<br />
ihrepraktische Erfahrungen validieren<br />
oder als Quereinsteiger/innen<br />
berufspraktisch dazu lernen möchten.<br />
Weiter bietet es FaGe- und<br />
FaBe-Lernenden, die den Abschluss<br />
EFZ nicht schaffen, eine Umsteigemöglichkeitzum<strong>EBA</strong>-Abschluss.<br />
<strong>EBA</strong>aus Sicht Curaviva<br />
Curaviva befürwortet die Einführung<br />
des <strong>EBA</strong> aus folgenden Überlegungen:<br />
<strong>Die</strong> demografische Entwicklung<br />
mit der sich verändernden Altersstruktur<br />
und der Wandel in der<br />
Versorgungsinfrastruktur werden<br />
in den Heimen zu deutlichen Veränderungen<br />
führen. Der Bedarf nach<br />
Pflege- und Betreuungsleistungen<br />
und nach qualifizierten Berufsper-<br />
sonen wird grösser. Der prognostizierte<br />
Rückgang der Anzahl Schulabgehenden<br />
wird den Wettbewerb<br />
umJugendliche unterden verschiedenen<br />
Branchen bzw.Lehrbetrieben<br />
wesentlich verschärfen. Ein wichtiges<br />
Potenzial für Heime bleibt der<br />
höhere Anteil der über 45-Jährigen.<br />
<strong>Die</strong>se als Neu- bzw. Berufsumsteiger/innen<br />
zu gewinnen und durch<br />
das<strong>EBA</strong>zu qualifizieren, bleibt eine<br />
wichtigeFörderaufgabe.<br />
Zwei von drei sagenja<br />
<strong>Die</strong> Fachkonferenzen der Fachbereiche<br />
Alterund Erwachsene Behinderte<br />
befürworten die Einführung<br />
des <strong>EBA</strong>. <strong>Die</strong> Arbeitsmarktfähigkeit<br />
ist in diesen Bereichen gegeben,<br />
aber nicht in jedem Heim. Den Bedarf<br />
nach Personal auf Assistenzniveau<br />
und den Mix zwischen Berufspersonen<br />
mit <strong>EBA</strong> und unausgebildetem<br />
Personal definieren die<br />
Heime selbst. <strong>Die</strong> Fachkonferenz<br />
Kinder und Jugendliche mit besonderen<br />
Bedürfnissen hingegen<br />
nimmteine kritische Haltung ein.<br />
Margrit Knüsel, Projektleiterin<br />
www.curaviva.ch Bildung Gazette Dezember2007<br />
■<br />
Berufsbildung Alter<br />
GrundlageninVernehmlassung<br />
<strong>Die</strong> von derProjektsteuergruppeerarbeitetenEntscheidungsgrundlagenwurden<br />
am21.November2007<br />
den Mitgliederverbänden sowie<br />
den kantonalen/regionalen OdAzur<br />
Anhörung vorgelegt. Stellungnahmen<br />
können bis Ende Januar 2008<br />
eingereicht werden. Im April entscheiden<br />
die OdA-Vorstände über<br />
die Einreichung eines Antrages auf<br />
eine Bewilligung, ein Vorticket für<br />
eine <strong>Attestausbildung</strong> Gesundheit-<br />
Soziales beim Bundesamt für Berufsbildung<br />
und Technologie BBT.<br />
3
4<br />
Gazette unser thema die attestausbildung eba<br />
<strong>Wir</strong>brauchen dieseBerufsgruppe<br />
Für Margrit Bergund ChristinaAffentrangerist die <strong>Attestausbildung</strong><br />
(<strong>EBA</strong>)im Sozial- und Gesundheitsbereich eine Chance<br />
für die Heime.Für die Vorbehalte, wie sie im Sozialbereich<br />
formuliert werden, bringen die Heimleiterinnen wenig Verständnisauf.<br />
<strong>Attestausbildung</strong>en gibt<br />
es in fast allen Branchen. Wo liegt<br />
das Problem für den Sozialbereich?<br />
Dort sei derAuftraginderBetreuung<br />
und Begleitung von Menschen auch<br />
ein agogischer,erklärt Christina Affentranger.<br />
Auf Sozialbereichseite<br />
werde auf die kognitiven Schwächen<br />
derBerufsgruppemit <strong>EBA</strong>hingewiesen<br />
mit der Schlussfolgerung,<br />
dass sie nicht in der Lage seien, die<br />
Menschen in sozialen Institutionen<br />
(Behindertenheime) adäquat zubegleiten:<br />
«Es gibt dort bereits heute<br />
viel ungelerntes Personal mit verschiedensten<br />
Lebenserfahrungen,<br />
sodass ich diese Argumentation<br />
sehr schlecht nachvollziehen kann.<br />
Sie entspricht nicht der heutigen<br />
Realität», entgegnet die Präsidentin<br />
der Fachkonferenz Erwachsene Behinderte<br />
bei Curaviva: «Es müssen<br />
nicht alle Mitarbeitenden in den<br />
Heimen mitdergleichen Kompetenz<br />
ausgestattet sein. <strong>Wir</strong> können gar<br />
nichtalle den gleichen Ausbildungsstand<br />
haben, um unseren Auftrag<br />
zu erfüllen.Dasist nichtnötig,nicht<br />
sinnvoll und auch nichtbezahlbar.»<br />
<strong>Wir</strong>brauchen dasAttest<br />
Margrit Berg sieht gerade in den<br />
lebenspraktischen Fähigkeiten der<br />
künftigen Mitarbeitenden mit <strong>EBA</strong><br />
eine Chance, und hiersiehtsie auch<br />
deren Einsatz:Bei dertäglichen Unterstützung<br />
von Grundbedürfnissen<br />
wie Körperpflege, Essen, begleitete<br />
Spaziergänge, im persönlichen Reinigungsbereich.<br />
Einige von diesen<br />
Arbeiten gehöre zum Intimbereich<br />
der Bewohnerinnen und Bewohner.<br />
Hier brauche es Vertrautheit, ein<br />
Grundwissen über die Menschen,<br />
über die Veränderungen im Alter<br />
usw. Margrit Berg verweist auf den<br />
Wegfall der Pflegeassistenz-Ausbildung<br />
und findet, dass das <strong>EBA</strong><br />
ein unverzichtbarer Ersatz dafür<br />
ist: «Bereits kommen die geburtenschwachen<br />
Jahrgänge aus den<br />
Schulen, die geburtenstarken auf<br />
der anderen Seite werden älter. <strong>Wir</strong><br />
brauchen dieseLeute.»<br />
AndereFähigkeiten<br />
Sie macht keinen Hehl daraus, dass<br />
zusätzliche Arbeit auf die Betriebsleitungen<br />
zukommt. Denn wichtig<br />
sei, dass die Betriebe die Aufgaben,<br />
Kompetenzen und Verantwortlichkeiten<br />
der verschiedenen<br />
Berufsbildungen abgrenzten und<br />
ihre Schnittstellen definierten. Sie<br />
wünschtesich eine Tabelle (Matrix),<br />
in derdie Kernkompetenzen derverschiedenen<br />
Berufsbilder aufgelistet<br />
sind. Hier wäre sie für eine Unterstützung<br />
von Seiten Curaviva oder<br />
derDach-OdAdankbar.<br />
ChristinaAffentrangerstört sich daran,<br />
wenn von dieser Berufsgruppe<br />
als Menschen mit Lernschwächen<br />
geredet wird: «Sie haben ganz andere<br />
Stärken. Es sind Leute, die oft<br />
mit beiden Beinen auf dem Boden<br />
stehen. Sie sind lebenspraktisch,<br />
oft sehr belastbar und verfügen oft<br />
über eine grosse Unbefangenheit<br />
und Natürlichkeit im sorgfältigen<br />
Umgang mit anderen Menschen.»<br />
Margrit Berg weist darauf hin, dass<br />
in den Heimen eine lange Tradition<br />
besteht, auch Leute mit weniger<br />
ausgeprägten intellektuellen Fähigkeiten<br />
zu integrieren. Schwache<br />
Kognition bedeute janicht, dass sie<br />
Unterschiedliche Fähigkeiten zusammenführen zumWohl derHeimbewohner/innen<br />
weniger Sozialkompetenz besässen:<br />
«Was sie aber brauchen, sind<br />
klar definierte Aufgaben, ein abgestecktes<br />
Betätigungsfeld und Kontinuität.<br />
Dann können sie wachsen<br />
und starkwerden.»<br />
WenigerKonkurrenzdenken<br />
Indertäglichen ArbeitalsHeimleiterin<br />
macht Christina Affentranger die<br />
Erfahrung, dass die Bereiche Pflege<br />
und Soziales nicht sosehr auseinanderliegen.Dass<br />
die Unterschiede oft<br />
mehrin den Köpfenexistieren, in den<br />
Bildern, die über die unterschiedlichen<br />
Ausbildungen bestehen: «Ich<br />
habe beim genauen Vergleich festgestellt,<br />
dass der Pflegeassistenz<br />
zumBeispiel viel mehrKompetenzen<br />
zugeordnet werden, als den Verantwortlichen<br />
bewusst ist.»<br />
<strong>Die</strong> beiden Heimleiterinnen<br />
wünschten sich weniger Konkurrenzdenken<br />
zwischen den Berufsfeldern,<br />
aber umso mehr interdiszi-<br />
Bildung Gazette Dezember2007 www.curaviva.ch
Gazette unser thema die attestausbildung eba<br />
plinäre Zusammenarbeit. So weist<br />
Christina Affentranger darauf hin,<br />
dass im Behindertenbereich die Bewohner/innen<br />
immerälterwerden:<br />
«Hier kann die Sozialpädagogik<br />
doch von derPflegeprofitieren, und<br />
im Umgang mit Demenz die Pflege<br />
von der Sozialpädagogik. Margrit<br />
Berg stellt fest, dass die Klientel<br />
im Pflegeheim mit ihren verschiedenen<br />
Lebenshintergründen immer<br />
vielfältigerwerde: «Mich überzeugt<br />
die Vorstellung, dass sich die Disziplinen<br />
in Zukunft mehr annähern.»<br />
Beide Heimleiterinnen sind sich<br />
einig;durch die interdisziplinäreZusammenarbeit<br />
könne die Arbeit an<br />
Qualität gewinnen. <strong>Die</strong> ganzheitliche<br />
Betreuung und Begleitung der<br />
Menschen würde gefördert.<br />
Ein klarerBildungsauftrag<br />
Wasimmer wieder vergessen gehe,<br />
erinnert Christina Affentranger,<br />
dass sowohl derSozial- wie derPfle-<br />
gebereich einen vom Bund verordneten<br />
Bildungsauftraghätten: «<strong>Wir</strong><br />
können nichtdavon ausgehen, dass<br />
wir jederzeit ausgebildete Leute<br />
erhalten. <strong>Die</strong>sen Aufwand müssen<br />
wir auch selber betreiben.» Margrit<br />
Bergempfindet esalsfordernd,<br />
Leute auszubilden, aber unbedingt<br />
auch als bereichernd: «<strong>Die</strong> Ausbildungstätigkeit<br />
ist eine Chance für<br />
die Heime, weil wiramPulsderEntwicklung<br />
sind. Weil wir Inputs und<br />
Anstösse erhalten und gezwungen<br />
werden, Konzepteauch immerwiederneuzuüberdenken.»<br />
Attest bringt Anerkennung<br />
<strong>Die</strong> beiden Heimleiterinnen sind<br />
sich auch darin einig, dass die Ausbildung<br />
mit <strong>EBA</strong> auch den jungen<br />
Menschen etwas bringt. «Persönlichkeiten,<br />
die eine solche Ausbildung<br />
durchlaufen, fühlen sich<br />
gestärkt, und sie stehen in der Be-<br />
Zuden Personen<br />
ChristinaAffentranger ist 49-jährig,<br />
Muttervon drei Kindern.Sie ist eidg.<br />
dipl. Heimleiterin, Supervisorin und<br />
Organisationsberaterin. Sie war in<br />
verschiedensten Führungsfunktionen<br />
im Sozialbereich tätig. Heute<br />
arbeitetsie in einem Teilpensumals<br />
Leiterin im Pflegeheim Baumgarten<br />
in Bettlach und als Organisationsberaterin<br />
und Supervisorin. Sie ist<br />
rufsweltganzanders da.Sie kennen<br />
ihre Kompetenzen, sie erhalten Anerkennung,sie<br />
haben ihren Platz im<br />
Team und sind integriert», sagt die<br />
Heimleiterin in Zug. Für Christina<br />
Affentrangerist klar,dass nichtjede<br />
Institution gezwungen werden soll<br />
auszubilden oderLeutemit <strong>EBA</strong>anzustellen:<br />
«Warum aber soll einer<br />
ganzen Gruppe von Menschen eine<br />
so wertvolle Ausbildung verwehrt<br />
werden, nur weil ein Berufsbereich<br />
sie nichtfür nötig hält?»<br />
BernadetteKurmann<br />
www.curaviva.ch Bildung Gazette Dezember2007<br />
■<br />
Mitglied im Vorstand von Curaviva<br />
Schweiz und Präsidentin der FachkonferenzErwachsene<br />
Behinderte.<br />
Margrit Berg ist 59-jährig und Mutter<br />
von zwei erwachsenen Kindern.<br />
Ihre Ausbildung hat sie in der Psychiatrie<br />
gestartetund seitbald zwei<br />
Jahren ist sie Heimleiterin im BetagtenzentrumNeustadtin<br />
Zug.<br />
5
6<br />
Gazette unser thema die attestausbildung eba<br />
<strong>Attestausbildung</strong> –eine Chancefür die Heime<br />
ImGesundheits-und Sozialwesen steht die zweijährigeberufliche<br />
Grundausbildung,die sogenannte<strong>Attestausbildung</strong><br />
<strong>EBA</strong>,zur Diskussion.CuravivaBildung sieht sie alsChance.<br />
<strong>Die</strong> Bereichsleiterin MonikaWedersagt warum.<br />
<strong>Die</strong> meisten Berufszweigekennen<br />
ein <strong>EBA</strong>schon lange.<br />
Weshalb ist dieses im Gesundheitsund<br />
Sozialwesen erst jetzt aktuell?<br />
Monika Weder <strong>Die</strong> Ausbildungen<br />
im Gesundheits- und Sozialwesen<br />
unterliegen erst seit der Inkraftsetzung<br />
des neuen BerufsbildungsgesetzesimJahr2004derBundeskompetenz.<br />
In der Bildungssystematik<br />
desBundesist die Attestbildung als<br />
eigene Bildungsstufe vorgesehen.<br />
Im Gesundheits- und Sozialbereich<br />
gibtesviele unterschiedliche Berufe.<br />
Ist eine Übersicht überhaupt noch<br />
möglich?<br />
M.W. In den vergangenen Jahren<br />
wurde viel umgebaut und entwickelt.<br />
Zum Teil wurden Ausbildungen<br />
verändert, zumTeil sind sie<br />
miteinander verwandt und nicht<br />
klar abgrenzbar. Jetzt kommt mit<br />
dem <strong>EBA</strong> wieder etwas <strong>Neue</strong>s, und<br />
das ist herausforderungsreich. Curaviva<br />
hat die Aufgabe, hier Unterstützung<br />
zu leisten.<br />
Curaviva vertritt die Interessen der<br />
Heime.Gleichzeitig setzt sie sich ein<br />
für das<strong>EBA</strong>.<br />
M.W. <strong>Die</strong> schweizerische Anhörung<br />
läuft noch, für Curaviva Schweiz<br />
jedoch ist klar: Das <strong>EBA</strong> ist eine<br />
Chance für die Heime.<br />
Warum?<br />
M.W. Das <strong>EBA</strong> ist gedacht für<br />
junge Menschen mit schulischen<br />
Schwächen, so genannten Lernschwächen.<br />
Schon heute ist es für<br />
die Heime nicht einfach, Personal<br />
zu finden. In Zukunft wird sich<br />
dieseSituation zuspitzen.Wenn wir<br />
eine Gruppevon Leuten zumVorne-<br />
herein ausschliessen, dann fehltuns<br />
ein ganzesSegmentvon möglichen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.<br />
Dasist ungünstig.Das<strong>EBA</strong>ist letztlich<br />
auch nichts <strong>Neue</strong>s, sondern<br />
einfach ein Abschluss auf einem,<br />
für den Gesundheits- und Sozialbereich<br />
neuen Niveau. Er ist vergleichbar<br />
mit dem ersten Lehrjahr<br />
der Berufslehre Fachangestellte/r<br />
Gesundheit FaGe oder der Fachperson<br />
Betreuung FaBe, aber auf zwei<br />
Jahreverteilt.<br />
Wo werden Leute mit <strong>EBA</strong> eingesetzt?<br />
M.W. Ein wichtigerBereich sind die<br />
Alters- und Pflegeheime und auch<br />
Spitäler. Bei den Heimen für Menschen<br />
mit Behinderung gilt es zu<br />
differenzieren. Nicht alle Bereiche<br />
sind geeignet. Hier hängt der Einsatz<br />
von der Art der Klientel und<br />
der Institution ab. Im Bereich der<br />
Betreuung von Kindernund Jugendlichen<br />
mitbesonderen Bedürfnissen<br />
wirddas<strong>EBA</strong>allerdingskaumeingesetzt<br />
werden.<br />
Welche Arbeiten können Mitarbeitenden<br />
mit <strong>EBA</strong> übertragen werden?<br />
M.W. Weniger komplexe Arbeiten,<br />
bei denen agogische Kenntnisse<br />
nicht im Vordergrund stehen. Arbeiten<br />
im Alltag, wo die Mitarbeitenden<br />
mit <strong>EBA</strong> in ein Team eingebettet<br />
sind. Letztlich muss ihr<br />
Einsatz aber vor Ort entschieden<br />
werden, weil erstarkvon derjeweiligen<br />
Situation abhängig ist: von<br />
der Überschaubarkeit einer Arbeit,<br />
von den verlangten Kompetenzen,<br />
derVerantwortung,derTeamgrösse<br />
usw.<br />
MonikaWederist seit Juli 2007 Leiterin desGeschäftsbereichsBildung<br />
von CuravivaSchweiz.<br />
Werden ähnliche Ausbildungen<br />
nicht bereits angeboten?<br />
M.W. Solche Angebote bestehen.<br />
Sie sind für jungeMenschen jedoch<br />
wenig geeignet. Für Schulentlassene<br />
ist es wichtig, dass sie in den<br />
Genuss einer soliden Ausbildung<br />
kommen. Beim Attest können fachliche<br />
Kompetenzen erworben werden,<br />
und esweist auch einen Anteil<br />
an Allgemeinbildung auf. Falls die<br />
jungen Menschen den «Knopf auftun»,<br />
sollten sie die Möglichkeit zur<br />
Weiterentwicklung haben. Wichtig<br />
ist daher,dass der Weg vom Attest<br />
biszumErwerbdesFähigkeitszeugnisses<br />
durchgängig gestaltet wird.<br />
Damit kann jungen Menschen eine<br />
guteGrundlage geboten werden.<br />
Sie sagten, das <strong>EBA</strong> werde intern<br />
noch diskutiert. Es gibt demnach<br />
kritische Stimmen.–Weshalb?<br />
M.W. Zum einen entsteht gegenüber<br />
<strong>Neue</strong>m meistens Widerstand.<br />
Bildung Gazette Dezember2007 www.curaviva.ch
Gazette unser thema die attestausbildung eba<br />
Dann ist es eine Tatsache, dass Personen<br />
mit <strong>EBA</strong> nicht in allen Heimen<br />
einsetzbar sind, zum Beispiel<br />
dort, wo ein agogisches Verständnis<br />
im Zentrum steht. Ferner gibt<br />
es Heime, die mit der Ausbildung<br />
Pflegeassistenz zufrieden sind. <strong>Die</strong><br />
Pflegeassistenz ist allerdings eine<br />
Ausbildung,die ab 2011 nicht mehr<br />
weitergeführt wird.Schliesslich gibt<br />
esHeime, die arbeiten liebermit Erwachsenen<br />
ohne betreuerische bzw.<br />
pflegerische Ausbildung, und sie<br />
erachten die Ausbildung zum <strong>EBA</strong><br />
als zu aufwändig. Das ist meiner<br />
Meinung nach eine zu kurzfristige<br />
Denkweise. Wer qualifiziertes Personalwill,<br />
muss auch investieren.<br />
Bleiben wir beim Stichwort Qualität.WashatQualitätmitderAttestbildung<br />
zu tun?<br />
M.W. Das <strong>EBA</strong> ist ein Abschluss<br />
mit einem eigenständigen Profil,<br />
der auf einfache praktische Tätigkeiten<br />
im Arbeitsfeld derPflegeund<br />
Betreuung ausgerichtet ist. <strong>Die</strong>se<br />
Personen leisten gute Assistenzdienste.<br />
Das Fachpersonal der Tertiär-<br />
und Sekundarstufe kann sich<br />
somit auf ihre Kernaufgaben und<br />
-kompetenzen konzentrieren. <strong>Wir</strong>k-<br />
same Arbeitsteilung ist qualitätssichernd<br />
im Sinne der Effizienz und<br />
Effektivität.<br />
Da liegt das<strong>Thema</strong> «billige Arbeitskräfte»<br />
nahe.<br />
M.W. Das <strong>EBA</strong> ist eine Ausbildung,<br />
die auf einer tieferen Stufe als das<br />
Fähigkeitszeugnis abschliesst, und<br />
entsprechend wird der Lohn ausgestaltet<br />
sein: <strong>Die</strong> Ausbildung ist kürzer,das<br />
Kompetenzniveau ist tiefer<br />
alsbei den Ausbildungen FaGeoder<br />
FaBe. Das wird sich auf das Lohnniveauauswirken.Dennoch<br />
ist gerade<br />
wegen der soliden, eidgenössisch<br />
anerkannten Ausbildung die Position<br />
dieser Berufsleute besser als<br />
für Ungelernte.Mankann hiernicht<br />
von billigen Arbeitskräften reden.<br />
Einerseits gehtesumden effizienten<br />
Einsatz der personellen und finanziellen<br />
Ressourcen, andererseits<br />
kostet die Ausbildung. Wie geht die<br />
Rechnung auf?<br />
M.W. Jede Ausbildung bedeutetfür<br />
die Heime personellen und finanziellen<br />
Aufwand. Es sind Investitionen,<br />
von denen man oft erst<br />
längerfristig profitiert. Frauen und<br />
Männer mit <strong>EBA</strong> arbeiten in der<br />
Regel eine lange Zeit in Heimen.<br />
Oft kommen sie nach der Familienpause<br />
zurück und bleiben über<br />
Jahre. Am Anfang ist der Aufwand<br />
derBegleitung gross,doch je länger<br />
sie den Heimen erhalten bleiben,<br />
destomehrkommtzurück.<br />
Das <strong>EBA</strong> eine Allerweltslösung? Gut<br />
für die Heime und gut für die Gesellschaft?<br />
M.W. Es besteht das gesellschaftliche<br />
Interesse, Personal für die<br />
Zukunft zusichern. Es besteht das<br />
Interesse der Heime, die kostbare<br />
Ressource Personal gezielt und effizient<br />
einzusetzen. Schliesslich gibt<br />
es auch den Anspruch, für junge<br />
Menschen mit Lernschwächen eine<br />
gute Ausbildung zu schaffen. Dass<br />
alle diese Interessen unter einen<br />
Hut gebracht werden können, das<br />
macht das<strong>EBA</strong>in derTatsehrwertvoll.<br />
www.curaviva.ch Bildung Gazette Dezember2007<br />
■<br />
Interview:BernadetteKurmann<br />
<strong>Wir</strong>ksame Arbeitsteilung ist qualitätssichernd.<br />
7
8<br />
Gazette die seiten der hsl<br />
Arbeit schaffen –Menschen verbinden<br />
Erwerbslosen Menschen während einerWoche eine Arbeitsmöglichkeit<br />
zuverschaffen und sie im gesamten Arbeitsprozess<br />
zu begleiten wardasZiel desProjektes«joberia–arbeit<br />
verbindet».Erfolgreich konzipiert und realisiert wurde esvon<br />
sechshsl-Studentinnen.<br />
Hinter jedem von Erwerbslosigkeit<br />
und Armut betroffenen<br />
Menschen steht ein Einzelschicksal.<br />
«Erwerbslosigkeit und<br />
Armut sind Tabuthemen», finden<br />
Sylvia Bieri, Fabienne Charrière,<br />
Sarah De la Cruz, Anita Egli, Daniela<br />
Marti und Andrea Ramseier,<br />
allesamt Studentinnen der hsl im<br />
zweiten Ausbildungsjahr. Mitihrem<br />
Projekt «joberia –arbeit verbindet»<br />
wollen sie auf die Problematik von<br />
Erwerbslosigkeitin derSchweizaufmerksammachen.<br />
«joberia»–wasesist<br />
«joberiaist für mich eine guteErfahrung<br />
gewesen», meint die 32-jährige<br />
Anna im Evaluationsinterview<br />
mit dem Projektteam. «<strong>Die</strong> Arbeit<br />
hat mir die Angst genommen, wiedereinmalnach<br />
draussen zu gehen.<br />
Und man ist mir mit viel Respekt<br />
begegnet. Anna leidet unter einer<br />
psychischen Krankheit, bezieht<br />
eine IV-Rente und beansprucht den<br />
<strong>Die</strong>nst der InteressenGemeinschaft<br />
Arbeit (IGA), um den schwierigen<br />
Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt<br />
leichter zuschaffen. Über die IGA<br />
gelangten sie und zwei weitere IV-<br />
Bezügerinnen zu «joberia», wo sie<br />
für eine Woche eine Arbeitsmöglichkeiterhielten.<strong>Die</strong><br />
Idee «joberia–arbeit<br />
verbindet» entstand nach dem<br />
Modell der von der IGA geführten<br />
«EssSenti», einer Studentenmensa<br />
in Luzern.Inder«joberia»wirdzwar<br />
nicht stationär gekocht, sondern es<br />
werden Sandwichesproduziert und<br />
neben Süssigkeiten und Getränken<br />
mobil verkauft. <strong>Die</strong> Mitarbeiterinnen<br />
sind gefordert, gilt es für sie<br />
doch gegenüber dem Projektteam<br />
Verantwortung für sämtliche Arbeitsprozesse<br />
(von der Zubereitung<br />
bis zur Abrechnung) zu übernehmen.<br />
So können sie im Hinblick auf<br />
die künftige Arbeitssuche nicht zuletzt<br />
ihrSelbstbewusstsein stärken.<br />
«joberia»–eine Marke<br />
Dass «joberia» dem Projektteam<br />
mehr bedeutet als ein simples Be-<br />
schäftigungsprogramm, belegen<br />
die Autorinnen in einersorgfältigen,<br />
gehaltvollen und umfangreichen<br />
Dokumentation. «joberia» soll für<br />
eine Geisteshaltung stehen: Das<br />
eigensgeschaffene Logo(hellgrüner<br />
Dreiviertelkreis umden Schriftzug<br />
«joberia – arbeit verbindet») soll<br />
die Bedeutung dessozialen Aspekts<br />
von Arbeit zum Ausdruck bringen.<br />
Arbeit könne und solle Menschen<br />
zusammenführen, seien es Verkäuferinnen<br />
und Kundschaft, seien es<br />
Mitarbeitende und Betreuerinnen.<br />
Hierin sieht das Projektteam insbesondere<br />
den Bezug zur Sozialpädagogik:<br />
Ausgehend von den Ressourcen<br />
derMitarbeiterinnen soll für sie<br />
ein Arbeitsumfeld geschaffen werden,<br />
das vielfältige Kompetenzen<br />
erfordert und fördert. Gleichzeitig<br />
sollte «joberia» aber auch lehren,<br />
dass ArbeitSpass bereiten kann.<br />
«joberia»–eine Lebenserfahrung<br />
Profitieren können von den Erfahrungen<br />
mit«joberia»abernichtnur<br />
Bildung Gazette Dezember2007 www.curaviva.ch
Gazette die seiten der hsl<br />
«joberia»–<br />
kollegialesErlebnis<br />
und Lebensschule<br />
die Mitarbeiterinnen, sondern auch<br />
dasProjektteam.Wervermöchteim<br />
Nachhinein die Arbeitsstunden zu<br />
zählen, die eine mit Engagement<br />
und Leidenschaft aus- und durchgeführte<br />
Studienarbeit ihren Autorinnen<br />
abverlangte? Der Aufwand<br />
aber habe sich gelohnt, konnten<br />
doch von Planungs- und Organisationsarbeiten<br />
über den Umgang<br />
mit den Mitarbeiterinnen, den<br />
Kontakt nach aussen, die Suche<br />
nach Sponsoren und nicht zuletzt<br />
die Lösung kleinerer Konflikte aufgrund<br />
von Meinungsverschiedenheiten<br />
im Projektteam vielfältige<br />
Lernerfahrungen gemacht werden.<br />
UnvergesslicheskollegialesErlebnis<br />
einerseits,ist «joberia»andererseits<br />
für alle Beteiligten auch ein Stück<br />
Lebensschule.Gerade weil viel Herzblut<br />
in dieses Projekt geflossen sei,<br />
wünscht sich das Projektteam eine<br />
Weiterführung von «joberia».<br />
■<br />
Michel Charrière<br />
Schwerpunkt Jugendarbeit<br />
Da der Entscheid über<br />
die definitive Einführung einer<br />
Ausbildung in Jugendarbeit HF voraussichtlich<br />
erst im Herbst 2008<br />
fallen wird, nimmtdie hsl2008zum<br />
zweiten Mal eine Gruppe von 5bis<br />
8Studierenden mit Arbeitsplatz in<br />
der Jugendarbeit in die berufsintegrierte<br />
Ausbildung auf. <strong>Die</strong>se Studienplätze<br />
beinhalten gegenüber<br />
der Sozialpädagogik-Ausbildung<br />
ein teilweise modifiziertes Ausbildungsprogramm<br />
und sind reserviert<br />
für Teilnehmer/innen aus dem<br />
Feld der offenen oder kirchlichen<br />
Jugendarbeit.<br />
<strong>Die</strong> Ausbildungsgruppe für Jugendarbeit<br />
wird einen Abschluss in<br />
Sozialpädagogik erwerben, jedoch<br />
mit dem Schwerpunkt Jugendarbeit.<br />
Der Schwerpunkt umfasst<br />
rund 10 Prozent der Ausbildungsinhalte<br />
und findet als Unterricht<br />
in der Kleingruppe der Jugendarbeiter/innen<br />
statt. <strong>Die</strong> Inhalte des<br />
Schwerpunkts sind Grundlagen der<br />
Soziokulturellen Animation und der<br />
Jugendarbeit. <strong>Die</strong> spezifischen fachlichen<br />
und methodischen Anforderungen<br />
des Berufsfeldes werden<br />
erarbeitet.<br />
Informationen<br />
Ausbildungsorientierung: 9. Januar<br />
2008, 14.00 UhranderhslinLuzern<br />
Anmeldung bis25.Februar2008<br />
Aufnahmeprüfung: 5. März 2008,<br />
14.00 Uhr<br />
Auskunft und Anmeldung: Sekretariat<br />
hsl, Telefon 041 419 01 70,<br />
info@hsl-luzern.ch<br />
Weiter gehende Auskünfte: Toni<br />
Zrotz,Ressort Aufnahmen, t.zrotz@<br />
hsl-luzern.ch und Sandra Herren,<br />
Verantwortliche für den Bereich Jugendarbeit,s.herren@hsl-luzern.ch<br />
Termine<br />
NächsteAusbildungsorientierungen<br />
9.Januar2008, 14.00 Uhr<br />
16. April 2008, 14.00 Uhr<br />
27. August 2008, 14.00 Uhr<br />
10. Dezember2008, 14.00 Uhr<br />
NächsteAufnahmeprüfungen<br />
7. Januar2008, 14.00 Uhr<br />
5.März 2008, 14.00 Uhr<br />
20. August 2008, 14.00 Uhr<br />
Auskunftund Anmeldung<br />
im Sekretariathsl<br />
Telefon 041 419 0170<br />
info@hsl-luzern.ch<br />
www.curaviva.ch Bildung Gazette Dezember2007<br />
9
10<br />
Gazette die seiten der hsl<br />
Diplomierungen 2007<br />
Am28.Septemberschlossen<br />
68Studierende ihreAusbildung<br />
an der hsl (Höhere Fachschule für<br />
Sozialpädagogik Luzern) als diplomierte<br />
Sozialpädagoginnen und<br />
Sozialpädagogen HF ab und erhielten<br />
anlässlich einer Feier im Casino<br />
LuzernihrDiplom.<br />
<strong>Die</strong> Ansprache an der Diplomfeier<br />
hielt Sepp Riedener, Theologe und<br />
Sozialpädagoge, Leiter des Vereins<br />
kirchliche Gassenarbeit in Luzern.<br />
Kursverantwortliche auf Seiten der<br />
hsl waren Walter E. Gammenthaler<br />
für den Kurs 2004 der Vollzeitausbildung,<br />
Elvira Viefhues für den<br />
Kurs 2003 Ader berufsintegrierten<br />
Ausbildung und Monika Sempach<br />
für den Kurs 2003 Bder berufsintegrierten<br />
Ausbildung.<br />
Speziell zu erwähnen ist, dass im<br />
A-Kurs eine Gruppevon fünf Gehörlosen<br />
die Ausbildung absolviert hat.<br />
<strong>Die</strong>s war für alle Beteiligten eine<br />
Herausforderung. Es ist das dritte<br />
Mal, dass die hslhörbehinderteStudierende<br />
diplomiert hat.<br />
Mit einem Buchpreis wurden die<br />
folgenden herausragenden Diplomarbeiten<br />
ausgezeichnet:<br />
Diplomiert wurden<br />
Kurs 04Vollzeitausbildung<br />
● Alba Prieto: Humorinstrumente<br />
im sozialpädagogischen Berufsalltag<br />
Frau Prieto zeigt in ihrer Arbeit,<br />
wie mit Humor der sozialpädagogische<br />
Berufsalltag bereichert<br />
werden kann. <strong>Die</strong> Arbeit besticht<br />
insbesondere durch eine hohe<br />
Originalität und durch die vielen<br />
konkreten Anregungen für die<br />
Praxis.<br />
● Erich Schmidlin: Muttersöhne.<br />
Männliche Sozialisation auf dem<br />
Hintergrund abwesenderVäter<br />
Herr Schmidlin setzt sich in seiner<br />
Arbeitdamitauseinander,welche<br />
Fragensich in dermännlichen So-<br />
BucherKurt,Schötz; BürglerMarisa,Schwyz; Duong Duy,Ebikon;Enderli Sabine, Kehrsiten;EnzPhilipp,St. Niklausen;FinkerLorella,Männedorf;<br />
Hänni Nadja,Kölliken;HuberSandra,Luzern;Lehmann Nadja,Schöftland;MeierMichael, Zürich;MeijerNadine, Zug;MoserFabienne, Erlinsbach;<br />
Münger Stéphanie, Bern; Nagel Monika, Luzern; Odermatt Karin, Ennetmoos; Oneta Rebekka, Basel; Prieto Alba, Luzern; Rickenbacher Karin,<br />
Brunnen;SchacherMirijam, Malters; Schmid Daniela,Buus; Schmid Madeleine, Seedorf;SpichigerFränzi, Widen;StalderChristian, Luzern;Stirni-<br />
mann Urban, Malters; Stöckli Natasha,Luzern;StrübiEveline, Buchrain;Süss Christian, Zürich;von Rotz Nadin, Malters; WalkerLucas,Burgdorf;<br />
Wicki Claudia,Hochdorf;WyssBettina,Fulenbach;Zäch Oliver,Wabern<br />
Kurs 03 «A»berufsintegrierteAusbildung<br />
FesslerUrs,Bettlach;Gabriel Andrea,Ennetbürgen;Gambon Nadia,Sursee;Helbling Thomas,Winterthur;Hermann Doris,Hölstein;Hess Marcel,<br />
Koppigen;HöggerRenata,Arlesheim;HuberPeter,Rudolfstetten;HuwylerMatthias,Baar; KohlerCorina,LeFuet; MeisterSimon, Büren zumHof;<br />
Müller Marcel, Aarau; Ramella Christa, Hallau; Schifferle Irene, Luzern; Schmidli Rauch Pia, Luzern; Schmidlin Erich, Hildisrieden; Siegenthaler<br />
Nadine, Uetendorf;WidmerCornelia,Huttwil;Zumbühl Lucia,Oberdorf<br />
Kurs 03 «B»berufsintegrierteAusbildung<br />
Baumberger Dunja, Oberhasli;Yasemin Bilik, Gutenswil; Buss Jinnie, Neerach; Frei Esther,Zürich; Gallmann Daniel, Hausen am Albis; Horn An-<br />
dreas, Nürensdorf; Kaufmann Patrick, Altdorf; Keller Nicole, St. Gallen; Leimser Markus, Hinwil; ManzTanja, Brig; Naunheim Eveline, Walchwil;<br />
ReumerPaulina,Schwanden;Riatsch Nata,Zürich;VeltmanKarin, Zürich;VestiRaymond, Ilanz; WandelerJörg, Schüpfheim;Wüthrich Christian,<br />
Ottenbach<br />
Agieren, nicht reagieren –auch im Heim<br />
zialisation stellen, wenn der Vater<br />
abwesend ist. <strong>Die</strong> Stärke der<br />
Arbeit liegt in derdifferenzierten<br />
und sensiblen fachlichen Aufarbeitung.<br />
● Yasemin Bilik: Ich möchtedein Du<br />
sein. <strong>Die</strong> Bedeutung zwischenmenschlicherBeziehungen<br />
in der<br />
Förderung autistischerKinder<br />
FrauBilik zeigtin ihrerArbeit,wie<br />
Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen<br />
mit autistischen Kindern<br />
arbeiten können. <strong>Die</strong> Arbeit<br />
überzeugt durch die gehaltvolle<br />
und konkreteUmsetzung theoretischer<br />
Überlegungen in die Praxis.<br />
Bildung Gazette Dezember2007 www.curaviva.ch
Gazette die seite der sbt<br />
Fachperson Betreuung unterden TopTen<br />
<strong>Die</strong>Berufslehrezur Fachperson Betreuung mit den Fachrichtungen<br />
Kinderbetreuung,Behindertenbetreuung und Betagtenbetreuung<br />
und dem Generalistischen Modell ist 2006<br />
eingeführt worden und hat sich aufAnhiebunterden zehn<br />
meist gewählten Lehrberufenetabliert.<br />
<strong>Die</strong> Berufslehrezur Fachperson<br />
Betreuung konnte von den<br />
Erfahrungen mit der Sozialen Lehre<br />
profitieren, dennoch waren und<br />
sind alle Beteiligten mit der Durchführung<br />
bis aufs Äusserste gefordert.<br />
Entwicklung und Neuorganisation<br />
<strong>Die</strong> Vorgaben für die Umsetzung<br />
derAusbildung mussten innert kürzester<br />
Zeit erarbeitet und erlassen<br />
werden. <strong>Die</strong> Betriebe mussten sich<br />
auf die neuen Ausbildungsgänge<br />
umstellen oder, wenn sie neu als<br />
Lehrbetriebe auftraten, sich auf<br />
ihre neue Aufgabe vorbereiten. <strong>Die</strong><br />
Berufsfachschulen waren gefordert,<br />
den Unterricht für viel mehr<br />
Klassen zu organisieren als in den<br />
Planungen angenommen.<strong>Die</strong> überbetrieblichen<br />
Kurse mussten ad<br />
hoc aufgebaut werden. Spezifische<br />
Lehrmittel werden erst noch erarbeitet.<br />
Und schon laufen die Vorbereitungen<br />
für die Lehrabschlussprüfungen<br />
aufHochtouren.<br />
Weiterhin viel Engagement<br />
Curaviva als bisherige Trägerin<br />
von drei Schulen für Betagtenbetreuung<br />
ist erfreut über die grosse<br />
Nachfrage. Sie zeigt, dass sich der<br />
Einsatz für diese Form der beruflichen<br />
Grundbildung gelohnt hat.<br />
Quantitätist abernoch nichtQualität.<br />
<strong>Die</strong> einmal formulierten inhaltlichen<br />
Ziele sollen erreicht werden.<br />
Das heisst, dass alle Beteiligten –<br />
Bund, Kantone und Organisationen<br />
der Arbeitswelt auf der steuernden<br />
Ebene, Betriebe, Berufsfachschulen<br />
und dritte Lernorte auf der ausführenden<br />
Ebene –noch viel Aufwand<br />
und Engagementin die Entwicklung<br />
dieserBerufslehrestecken müssen.<br />
Abschied von den Seiten dersbt<br />
In den letzten vier Jahren, seit die<br />
Gazette inder aktuellen Form besteht,haben<br />
wiraufden Seiten zehn<br />
und elf,den Seiten dersbt,überdie<br />
Schulen für Betagtenbetreuung<br />
und über die Entwicklung der Berufslehre<br />
berichtet. <strong>Die</strong>se Berichterstattung<br />
entfällt ab der nächsten<br />
Nummer. <strong>Unser</strong>Engagementfür die<br />
Berufslehre zur Fachperson Betreuung<br />
wird aber weitergehen. <strong>Unser</strong>e<br />
Reflexion dazu werden Sie auch in<br />
Zukunft in der Gazette nachlesen<br />
können.<br />
■<br />
Eusebius Spescha,Gesamtschulleitung<br />
Curavivasbt-Schulen<br />
Informationen zur FaBe<br />
<strong>Die</strong> Dach-Organisation der Arbeitswelt<br />
Soziales bündelt auf der Website<br />
www.fachpersonbetreuung.ch<br />
alle Informationen zur neuen Lehre<br />
Fachperson Betreuung wie beispielsweise<br />
rechtliche Grundlagen,<br />
Informationen zur Ausbildung und<br />
zu den Berufsfachschulen, verschiedene<br />
Downloads.<br />
Informationen über den Berufsverband<br />
FaBefinden Sie unter<br />
www.fachperson-betreuung.ch<br />
Kompetenzen zumErgänzen bringen –eine<br />
Führungsaufgabe<br />
www.curaviva.ch Bildung Gazette Dezember2007<br />
11
12<br />
Gazette die seiten der weiterbildung<br />
ErfolgreicherAbschluss<br />
ImOktober2007haben 17Frauen den erfolgreichen Abschluss<br />
desLehrgangsGerontopsychiatrische Pflegeund<br />
Betreuung im Romerohaus in Luzerngefeiert.Mit Stolzund<br />
Glück erfüllt,haben sie dasZertifikat von Susanne Eberle, der<br />
Leiterin CuravivaWeiterbildung,entgegennehmen können.<br />
Der Lehrgang Gerontopsychiatrische<br />
Pflege und Betreuung<br />
wurde von Curaviva Weiterbildung<br />
in Zusammenarbeit mit fachkompetenten<br />
Lehrbeauftragten im<br />
2006 entwickelt. <strong>Die</strong> demografische<br />
Entwicklung zeigtdeutlich, dass der<br />
Anteil deralten betagten Menschen<br />
stetig ansteigt. <strong>Die</strong> Demenzerkrankung<br />
beträgt bei den über 85-jährigen<br />
Menschen über 30%. Oftmals<br />
ist die Demenzerkrankung begleitet<br />
von psychischen Erkrankungen. Der<br />
konzipierte Lehrgang liefert das<br />
spezielle Fachwissen mit dem Ziel,<br />
den Mitarbeitenden in Pflege und<br />
Betreuung Rüstzeug für eine adäquateHandlungskompetenzmitzugeben.<br />
Wie ist derLehrgang aufgebaut?<br />
● Der Lehrgang ist praxis- und prozessorientiert<br />
aufgebaut<br />
● <strong>Die</strong> Dauer beträgt 28Tage, verteiltauf1½Jahre<br />
● <strong>Die</strong> Inhalte sind in 6Sequenzen<br />
aufgeteilt,diesedauern3–5 Tage<br />
im Rhythmus von ca.8Wochen<br />
● Zwischen den Sequenzen finden<br />
Praxisberatungen statt<br />
<strong>Die</strong> einzelnen Sequenzen<br />
<strong>Die</strong> Sequenzen befassen sich mit<br />
unterschiedlichen Arbeitsbereichen<br />
der gerontopsychiatrischen Pflege<br />
und Betreuung. <strong>Die</strong> Sequenzen haben<br />
unterschiedliche Titel, Ziele,<br />
Inhalte, Methoden, die die notwendigen<br />
Kenntnisse, Fähigkeiten und<br />
Haltungen vermitteln.<br />
Ein Beispiel im Bereich Demenz<br />
Handlungsbereiche derTeilnehmer/<br />
innen:<br />
● InPflegeund Betreuung erlangen<br />
sie Sicherheit im Umgang mit<br />
demenzkranken und psychisch<br />
kranken betagten Menschen.<br />
● Sie kennen unterschiedliche<br />
●<br />
Konzepte, Modelle, Instrumente,<br />
damit sie komplexe Pflegesituationen<br />
kreativ und lösungsorientiert<br />
bewältigen können.<br />
Durch ihre spezielle Fachkompetenz<br />
können sie gerontopsychiatrische<br />
Fragestellungen aufnehmen<br />
und den Pflegeprozess<br />
entsprechend steuern.<br />
Methodische Hilfsmittel<br />
● Fachliche Diskussionen mit fachkompetentenunderfahrenenLehrbeauftragten<br />
in der gerontopsychiatrischen<br />
Pflegeund Betreuung<br />
● Themenspezifische Fachreferate<br />
● Auseinandersetzung mit fachspezifischen<br />
Transferaufgaben<br />
●<br />
(Hausaufgaben)<br />
Fachspezifische Literaturangaben<br />
(Selbststudium)<br />
● Themenspezifische Praxisberatungen<br />
und fachspezifische Fallbeispiele<br />
Kenntnisse<br />
● Auseinandersetzung mit den<br />
●<br />
Pflegekonzepten Validation, Verlust,Trauer,Krise<br />
Demenzerkrankung und depressiveErkrankungen<br />
● Psychische Verhaltensauffälligkeiten<br />
mit den Schwerpunkten<br />
Verwahrlosung, Aggressionen<br />
und körperliche Agitation<br />
Fähigkeiten<br />
● Gesprächsführung mit dem personenzentrierten<br />
Ansatz<br />
Koordination derAusbildungen –Herausforderung für die Heimleitung<br />
● Empathisches,aktivesZuhören<br />
● Rollenbewusstsein im Rahmen<br />
der gerontopsychiatrischen Tätigkeit<br />
Haltung<br />
● Demenzkranke und psychisch<br />
kranke betagte Menschen kennen<br />
lernen wollen (Caring-Dimensionen)<br />
● Demenzkranke und psychisch<br />
kranke betagte Menschen als<br />
Individuum mit persönlichen<br />
Bedürfnissen achten und wertschätzen<br />
(ethische Grundsätze)<br />
Ziele und Nutzen desLehrgangs<br />
Wichtigstes Instrument ist die<br />
Pflege- und Betreuungsperson.<br />
Durch das fachkompetente Verhalten<br />
kann sie Pflege-, Betreuungs-<br />
und Lebensqualität auf zwei<br />
Ebenen sicherstellen. Ernst Schäfer,<br />
Fachlicher Leiter des Pilot-LehrgangsGerontopsychiatrische<br />
Pflege<br />
und Betreuung hatesim Abschlussreferat<br />
wie folgt ausgedrückt: «Es<br />
gilt, einen Pflege- und Betreuungsprozess<br />
dermassen zu gestalten,<br />
dass die Menschen, denen wir<br />
professionell verpflichtet sind, in<br />
Bildung Gazette Dezember2007 www.curaviva.ch
Gazette die seiten der weiterbildung<br />
grösstmöglicher Sicherheit, mit<br />
bestmöglichem Wohlbefinden und<br />
wirkungsvoll die zum Teil schwierigen<br />
Situationen meistern können.<br />
Grundsätzlich gehe ich davon aus,<br />
dass wir uns und sicher auch die<br />
Menschen, die wir pflegen und betreuen,<br />
wohl fühlen möchten und<br />
dasLeben alssinnvoll erfahren.»<br />
<strong>Die</strong> Zielgruppen<br />
Mitarbeitende in Pflege- und Betreuungsberufen<br />
mit einer abgeschlossenen<br />
Sekundarstufe II oder<br />
Tertiärstufe Bwerden in den Lehrgang<br />
aufgenommen.<br />
Der Lehrgang schliesst mit einem<br />
Zertifikat von Curaviva Weiterbildung<br />
ab. Ein Abschluss mit Eidgenössischer<br />
Berufsprüfung wird angestrebt.<br />
■<br />
Irene Mahnig-Lipp,Bildungsbeauftragte<br />
CuravivaWeiterbildung<br />
Start neuerLehrgang<br />
Am28.Mai2008startetderdritte<br />
Lehrgang! Eshatnoch freie Plätze.<br />
Bei Fragenkann die Informationsveranstaltung<br />
vom 21. Februar<br />
2008 inLuzern bei CuravivaWeiterbildung<br />
besucht werden oder<br />
direkt mit der Kursleitung, Irène<br />
Mahnig-Lipp Kontakt aufgenommenwerden,i.mahnig@curaviva.<br />
ch. Für weitere Informationen<br />
zum Lehrgang bestellen Sie das<br />
Detailprogramm unter Telefon<br />
041 419 0183.<br />
Aktuelle Kursangebote<br />
Nachdiplomkurse, Lehrgänge<br />
● NDKEPOS–Ethische Prozesse<br />
und Organisationsentwicklung<br />
im Sozialbereich, September<br />
2008–Juni 2009, 22 Tage,Luzern<br />
● NDKPraxisausbildner/in,<br />
September2008–Mai2009,<br />
19 Tage,Luzern<br />
● NDKLeiten von Teamsin sozialen<br />
Institutionen, September<br />
2008–Juni 2009, 19 Tage,Luzern<br />
● NDKSystemorientierte<br />
Sozialpädagogik, September<br />
2008–Juli 2009, 25Tage,Zürich/<br />
Luzern<br />
Fachkurse<br />
● Kochen in Kinder-und Jugendinstitutionen,<br />
März–Oktober<br />
2008, 10Tage,Zürich/Bern<br />
● Wasserund Stein<br />
Methodisch weiterbilden und<br />
geniessen, 5.–7. März 2008,<br />
ValsGR<br />
● Burnout<br />
Prävention, Erkennung und<br />
Begleitung,17. März 2008,<br />
Luzern<br />
● Beobachten –Ressourcen<br />
entdecken –neueWegegehen<br />
InderBegleitung von Menschen<br />
miteinergeistigen Behinderung,<br />
17./18.April 2008, Luzern<br />
● Humorin dersozialen Arbeit,<br />
24./25.April 2008, Luzern<br />
● Spielend Konfliktelösen<br />
Konflikttheorie verbunden mit<br />
innovativem Handlungsmodell,<br />
5.–7. Mai2008, Luzern<br />
● Feedback-Kultur einführen und<br />
leben, 7. Mai2008, Zürich<br />
● Gewaltprävention und<br />
Bubenpädagogik in dersozialpädagogischen<br />
Arbeit,8./9.Mai<br />
+29.Mai2008, Luzern<br />
● Ressourcenorientiertes<br />
Selbstmanagement<br />
DasZürcherRessourcenmodell<br />
ZRM,21./28.Mai+4.Juni 2008,<br />
Luzern<br />
CuravivaWeiterbildung<br />
Luzern<br />
Telefon 041 419 0172<br />
www.weiterbildung.curaviva.ch<br />
www.curaviva.ch Bildung Gazette Dezember2007<br />
13
14<br />
Gazette die seite der berufsbildung<br />
GrossesInteresseamAbschluss Teamleitung<br />
ImJanuar2007wurde die Berufsprüfung Teamleitung in sozialen<br />
und sozialmedizinischen Institutionen durch dasBundesamt<br />
für Berufsbildung und Technologie BBTgenehmigt.<br />
Trägerverbände sind Curaviva,agogis/INSOS,Berufsverband<br />
Fachperson Betreuung Schweizund vivica.<br />
Ausbildung alsMotorderEntwicklung<br />
<strong>Die</strong> Berufsprüfung bildet<br />
die erste Stufe eines dreistufigen<br />
Führungsmodells Teamleitung –<br />
Bereichsleitung –Heimleitung. <strong>Die</strong><br />
Stufe Teamleitung fordert nebst<br />
Fachkompetenz in Betreuung, Agogik<br />
und PflegespezifischesFachwissen<br />
im Bereich Führung.<strong>Die</strong> Berufsprüfung<br />
ist aufMitarbeiter/innen in<br />
Institutionen wie Alters-und Pflegeheime,<br />
Institutionen für Menschen<br />
mit Beeinträchtigungen, sozialpädagogische<br />
Institutionen sowie<br />
Organisationen derHilfeund Pflege<br />
zu Hause ausgerichtet. Ein modular<br />
aufgebauter Lehrgang bereitet auf<br />
die Eidg.Berufsprüfung vor.<br />
Das Interesse an der neuen Ausbildung<br />
ist gross. Der erste Lehrgang<br />
nach neuem Modell ist im Oktober<br />
2007 gestartet. Im Frühling 2008<br />
beginnt parallel dazu ein zweiter<br />
Curaviva-Lehrgang. <strong>Die</strong> Eidg. Berufsprüfung<br />
wirdimApril 2009erstmalig<br />
durchgeführt.<br />
Fachausweisfür Betagtenbetreuer/innen<br />
<strong>Die</strong> Prüfungsordnung siehtvor,dass<br />
das Diplom Betagtenbetreuung DA<br />
SODK (3. Jahr) dem Fachausweis<br />
Teamleiter/in in sozialen und sozialmedizinischen<br />
Institutionen gleichgestellt<br />
ist. Betagtenbetreuer/innen<br />
mit Diplom SODK können den<br />
entsprechenden Fachausweis beim<br />
Prüfungssekretariat Teamleitung<br />
bestellen: SusanGrafCerny,Telefon<br />
041 419 72 53, s.grafcerny@curaviva.ch.<br />
Informationen zur Berufsprüfung<br />
Sämtliche Informationen zur Berufsprüfung<br />
Teamleiter/in sowie<br />
zu den Vorbereitungslehrgängen<br />
finden Sie unterwww.fachausweisteamleitung.ch<br />
■<br />
TanjaWicki, Projektleiterin Berufsbildung<br />
Curaviva<br />
RahmenlehrplanPflegegenehmigt<br />
Der neue Rahmenlehrplan für Höhere<br />
Fachschulen Pflege wurde<br />
durch das Bundesamt für Berufsbildung<br />
und Technologie (BBT) genehmigt.<br />
Ertritt per1.Januar2008<br />
in Kraft. Weitere Informationen:<br />
www.odasante.ch<br />
309neueHauswarte<br />
Vom 6. bis12. Oktober2007 fand die<br />
18. Eidg. Berufsprüfung für HauswarteinZürich<br />
statt.309Kandidat/<br />
innen haben die Prüfung bestanden<br />
und erhalten den Eidg.Fachausweis<br />
Hauswart.Herzliche Gratulation.<br />
Revision derHöheren Fachprüfung<br />
Heimleitung<br />
<strong>Die</strong> Träger der Eidg. Höheren Fachprüfung<br />
Heimleitung (Curaviva,<br />
bvsm.ch, arfodis) haben beschlossen,<br />
die Höhere Fachprüfung zu revidieren.<br />
Das Revisionsprojekt sieht<br />
eine umfassende Organisationsund<br />
Umweltanalyse vor sowie eine<br />
Erweiterung der Trägerschaft. Gestartet<br />
wird imJanuar 2008. Projektleiterin<br />
ist ElisabethBauer,Ökonomin<br />
und Sozialarbeiterin, Zürich.<br />
Bildung Gazette Dezember2007 www.curaviva.ch
Christine SerdalyMorgan<br />
Secrétairegénérale<br />
adjointe, Fegems–<br />
Fédération genevoisedes<br />
établissements médico-<br />
sociaux<br />
Gazette ganz persönlich<br />
Eine garnicht neueÜberzeugung<br />
Ich bin wiedereinmalbei meinem Dossierüberdas<br />
«Abenteuer»einer<strong>Attestausbildung</strong> in den Alters-und<br />
Pflegeheimen (APH)derWestschweizund bei dessen<br />
Geschichte.<br />
Meine Motivation bei diesem Abenteuer<br />
liegt in den angestellten<br />
Pflegeassistentinnen begründet.<br />
Erwachsene Personen ohne berufliche<br />
Qualifikation, häufig mit einer<br />
grossen Erfahrung und mit kurzer<br />
Schulbildung, viele Frauen – und<br />
in einem Kanton wie Genf –häufig<br />
Ausländerinnen. Eine Gruppe<br />
von Berufsleuten, die an vorderster<br />
Front tätig ist und die im Kanton<br />
Genf ungefähr die Hälfte aller Pflegeassistentinnen<br />
ausmacht, und<br />
zwar in Pflegeteams, die zu zwei<br />
Dritteln oder drei Vierteln aus Pflegeassistentinnen<br />
bestehen. Eine<br />
Gruppe, die zahlenmässig ins Gewichtfällt.<br />
Eigentlich ein klarerFall<br />
<strong>Die</strong> enorme Arbeit, die schweizweit<br />
zur Qualifizierung und Harmonisierung<br />
der Praxis durch die Ausbildung<br />
zur Pflegeassistentin SRK<br />
geleistet worden ist, schien eigentlich<br />
ein unwiderlegbares Argument<br />
zu sein, um nach dem Inkrafttreten<br />
des neuen Berufsbildungsgesetzes<br />
nicht wieder in Kantons- oder<br />
Branchenlösungen zurückzufallen.<br />
Das Berufsattest schien für mich,<br />
aber auch für unseren rasch aktiv<br />
gewordenen Verband in der Westschweiz,<br />
ein sicheres Mittel zu<br />
sein, um gleichzeitig die Qualität<br />
der Leistungen, die Gesundheit der<br />
Mitarbeiterinnen, eine Art Vorbeugung<br />
gegen Arbeitslosigkeit sowie<br />
die Mobilität im Beruf und im Bildungssystem<br />
zu erhalten. So viele<br />
Vorteile, die eigentlich Arbeitgeber<br />
und Arbeitnehmer zueiner raschen<br />
Einigung hätten bringen müssen.<br />
Soeinfach ist esabernicht<br />
Das Projekt hat in der Schweiz die<br />
Berufsleute der Bereiche Gesundheit<br />
und Soziales zueiner seltenen<br />
und spannenden Übung zusammengeführt.<br />
Das Wunder war,<br />
dass jenseits aller Unterschiede,<br />
gemeinsame Besorgnisse und<br />
Wertvorstellungen zum Ausdruck<br />
kamen in Bezug auf die Qualität,<br />
auf die Art und Weise, wie Kompetenz<br />
erreicht werden soll, in Bezug<br />
auf die Begriffe Pflege und Betreuung.<br />
<strong>Wir</strong> haben Lücken in der<br />
eidgenössischen Statistik entdeckt<br />
oder Vorgehensweisen kennen<br />
gelernt, welche wir näher ansehen<br />
wollten, um nicht nochmals das<br />
Rad neu zuerfinden. Ich habe aber<br />
auch Trennendes gesehen, wo ich<br />
es nicht erwartet habe. Ich habe<br />
Berufsverbände erlebt, welche die<br />
Höchstqualifizierten gegen ein<br />
vermeintliches «Bildungsdumping»<br />
verteidigten und dabei diejenigen<br />
vergassen, welche durch eine solche<br />
Politik ausser Gefecht gesetzt<br />
würden.<br />
Ein nuanciertesBild<br />
Am Schluss ergibt sich ein nuanciertes<br />
Bild, wie immer, wenn wir<br />
in der Schweiz aus unserer Vielfalt<br />
das Beste herausholen wollen. Es<br />
ist klaraufgezeigtworden, dass das<br />
Berufsattest für zahlreiche Stellen<br />
und für bestimmte Zielgruppen<br />
sinnvoll ist und dass es eine<br />
Weiterentwicklung verdient. Es<br />
wurde aber auch aufgezeigt, dass<br />
gewisse Institutionen wegen ihrer<br />
Aufgabenstellung, wegen ihrer<br />
Kunden, wegen ihrer Grösse oder<br />
ihrer Arbeitsorganisation selbstständigere<br />
und damit höher qualifizierte<br />
Angestellte benötigen.<br />
Schliesslich wurde auch deutlich,<br />
dass allein, weil eine Ausbildung<br />
besteht und aus ihr Berufsleute<br />
hervorgehen, noch keine Verpflichtung<br />
besteht, sie auch anzustellen.<br />
Wenn aber umgekehrt ein echter<br />
Arbeitsmarkt besteht, wäre es<br />
schade, Leute an einer Ausbildung<br />
zu hindern, nur weil sie dann nicht<br />
der Personalpolitik in allen Institutionen<br />
entsprechen.<br />
(Aus dem Französischen übersetzt)<br />
Christine SerdalyMorgan<br />
www.curaviva.ch Bildung Gazette Dezember2007<br />
■<br />
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16<br />
Gazette die allerletzte<br />
Fachtagung<br />
«Wer pflegt und betreut (uns) in<br />
zwanzig Jahren –und wie? –und<br />
wo?», 10. Januar 2008, Technopark<br />
Zürich.<br />
<strong>Die</strong> Tagung stellt die Frage nach der<br />
Zukunft von Pflege und Betreuung<br />
ins Zentrum: Was muss jetzt getan<br />
werden, um auch in Zukunft das<br />
Richtigerichtig tunzu können?Konkret<br />
wird über finanzielle Rahmenbedingungen<br />
auf nationaler und<br />
kantonalerEbene und bildungspolitische<br />
Entscheide gesprochen, aber<br />
auch über Gestaltungsmöglichkeiten<br />
und Zusammenarbeit über Berufs-und<br />
Systemgrenzen hinweg.<br />
Eine Fachtagung von Curaviva Kanton<br />
Zürich für Personen, die Fachund<br />
Führungsverantwortung tragen<br />
inden Bereichen Alter, Pflege<br />
und Betreuung. Für Männer und<br />
Frauen, die sich in der Altersarbeit<br />
engagieren, sowie für all jene, die<br />
sich in Politik und Gesellschaft mit<br />
Altersfragenauseinandersetzen.<br />
Informationen:<br />
www.curaviva-zh.ch<br />
CuravivaBildung<br />
Abendweg 1, CH-6000 Luzern6<br />
Telefon 041 419 72 53<br />
bildung@curaviva.ch<br />
www.curaviva.ch<br />
Impressum<br />
Bildung Gazette Dezember2007<br />
Lesetipps<br />
Ort desLebens–OrtedesSterbens<br />
Fachleute aus dem stationären Alters-und<br />
Pflegebereich beschreiben<br />
in der Broschüre die Situation aus<br />
der Sicht der verschiedenen Akteure:<br />
Bewohnerinnen und Bewohner,Angehörige,<br />
Pflegende, Freiwillige.<br />
Zusätzlich werden Themenkreise<br />
wie die Begleitung demenzkranker<br />
Menschen am Lebensende,<br />
strukturierte Entscheidfindung auf<br />
ethischer Grundlage, religiöse Begleitung<br />
und Abschied-Nehmen<br />
thematisiert. <strong>Die</strong> Broschüre wurde<br />
in Zusammenarbeit von Curaviva<br />
Schweiz mit Caritas Schweiz entwickelt.<br />
Sie kostet CHF 30.– und kann<br />
unter Telefon 044 385 91 86 oder<br />
unter www.shop.curaviva.ch bestelltwerden.<br />
Impulsefür eine politische Agenda<br />
<strong>Die</strong> Leitungsgruppe des Nationalen<br />
Forschungsprogramms Kindheit,<br />
Jugend und Generationenbeziehungen<br />
NFP 52 fasst in einer<br />
Publikation die Essenz der Impulse<br />
und Vorschläge, die aus den 29 Forschungsprojekten<br />
des Programms<br />
resultieren, zu einer politischen<br />
Agendazusammen.Eine Grundlage<br />
und Orientierungshilfefür Politiker/<br />
innen und alle, die sich für eine generationenübergreifende<br />
Kinder-,<br />
Jugend-, Familien- und Sozialpolitik<br />
interessieren. <strong>Die</strong> Publikation kann<br />
unter www.nfp52.ch bezogen werden.<br />
Redaktionskommission:<br />
TanjaWicki, Leitung<br />
Susanne Eberle, BernadetteKurmann,<br />
Eusebius Spescha,Christine Vonarburg,<br />
ElisabethZöllig<br />
<strong>Die</strong> Fotosin dieserNummer<br />
Aus Einzelteilen entstehtein sinnvollesGanzes. Aus dem Zusammenspiel<br />
verschiedensterBerufe im Heim wirdQualität<br />
sichergestellt. Ein vielfältiger Personalmix wird zum Wohl<br />
der Bewohnerinnen und Bewohner eingesetzt. Das Miteinander,nichtdasGegeneinanderhältden<br />
MotoramLaufen:<br />
Bilder,die unsbei derErarbeitung des<strong>Thema</strong>s<strong>Attestausbildung</strong><br />
durch den Kopf gegangen sind. Peter Allamand, Dozent<br />
an der hsl, hat das ganzheitliche Räderwerk mit der<br />
Kamera eingefangen und damit stimmungsvolle Bilder für<br />
unser<strong>Thema</strong>geschaffen.<br />
Design: www.grafikdesignklein.ch<br />
Layout/Druck: SticherPrinting,Luzern<br />
Auflage:6000 Exemplare<br />
Erscheinungsweise: 4-maljährlich<br />
Fotos:PeterAllamand