Eckpunkte eines Familienzentrums - Bassum 2020
Eckpunkte eines Familienzentrums - Bassum 2020
Eckpunkte eines Familienzentrums - Bassum 2020
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<strong>Bassum</strong><strong>2020</strong><br />
<strong>Eckpunkte</strong> <strong>eines</strong> <strong>Familienzentrums</strong><br />
http://www.beelener-familienzentrum.de<br />
http://www.wir-bassum.de<br />
Skizze der Eltern-Initiative der GS Petermoor / Arbeitsstand: 16.12.2012
Überblick<br />
• Vorbemerkung<br />
• Zum Begriff des „Vorschul- und <strong>Familienzentrums</strong>“<br />
• Ausgangssituation: Wieso ein Familienzentrum?<br />
• Familienzentren – Mögliche Aufgabenfelder und Funktionen<br />
• Beispiele aus Barnstorf, Bremen, Berlin<br />
• Erfolgsfaktoren von Familienzentren<br />
• Wege zu einem <strong>Bassum</strong>er Familienzentrum<br />
• Vorhandene Angebote in <strong>Bassum</strong> prüfen<br />
• Weitere Bedarfssituation in <strong>Bassum</strong> ermitteln<br />
• Raumsituation analysieren<br />
• Strukturen <strong>eines</strong> <strong>Familienzentrums</strong> klären<br />
• Schlussfolgerungen und Fazit<br />
2 <strong>Bassum</strong><strong>2020</strong><br />
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Vorbemerkung<br />
Seit rund einem Jahr wird in <strong>Bassum</strong> eine Diskussion darüber geführt, ob es richtig<br />
sein kann, eine gut funktionierende, inklusionsfähige Grundschule zu schließen, um<br />
das Gebäude dann zu einem Vorschul- und Familienzentrum umzubauen. Bislang gibt<br />
es allerdings kaum Aussagen darüber, was unter einem <strong>Bassum</strong>er Vorschul- und<br />
Familienzentrum überhaupt zu verstehen ist: Aufgaben, Arbeitsweise, Trägerschaft<br />
etc. sind noch weitestgehend unklar, d.h. wie das ins Auge gefasste Gebäude<br />
überhaupt mit neuem Leben gefüllt würde.<br />
Können die hohen Erwartungen an diese „noch unbekannte“ Einrichtung erfüllt<br />
werden bzw. was muss getan werden, damit eine solche Einrichtung ein erfolgreiches<br />
Markenzeichen für <strong>Bassum</strong> werden kann?<br />
In der Skizze „<strong>Bassum</strong> <strong>2020</strong> – Zukunft für Stadt und Ortschaften“ hat die<br />
Elterninitiative <strong>Eckpunkte</strong> <strong>eines</strong> Entwicklungskonzepts für <strong>Bassum</strong> umrissen. Hier geht<br />
es nun schwer-punktmäßig um Überlegungen hinsichtlich der Schaffung einer<br />
Einrichtung bzw. <strong>eines</strong> Netzwerkes, das u.a. Beratungsleistungen rund um die Familie<br />
bündelt und anbietet.<br />
Mit den hier dargelegten Überlegungen soll dazu beigetragen werden, die aktuelle<br />
Diskussion auf eine breitere Basis zu bringen. Es soll aufgezeigt werden, was vor der<br />
Klärung von Raumfragen konzeptionell erarbeitet und geprüft werden sollte.<br />
3 <strong>Bassum</strong><strong>2020</strong>
Zum BEGRIFF des Vorschul- und <strong>Familienzentrums</strong> (1)<br />
Er besteht eine große Vielfalt an Begriffen, die alle in Zusammen-<br />
hang mit einem „Familienzentrum“ stehen können:<br />
Haus der<br />
Familie<br />
Sozialberatung<br />
Offener<br />
Treff<br />
Vorschul-<br />
zentrum<br />
Mehr-Generationenhaus <br />
Freizeitheim<br />
Es gibt keine allgemeingültige Definition – es kommt darauf an, wie man vor Ort<br />
den Begriff mit Leben füllt! Dafür ist zu fragen, auf welche Probleme reagiert wird<br />
und welche Funktionen das „Zentrum“ übernehmen soll.<br />
4 <strong>Bassum</strong><strong>2020</strong><br />
Nachbarschaftshaus <br />
Integrationszentrum <br />
Gesundheitszentrum <br />
Seniorenbegegnungsstätte
Zum BEGRIFF des Vorschul- und <strong>Familienzentrums</strong> (2)<br />
Zwischen einem „Vorschul-“ und einem „Familienzentrum“ ist prinzipiell von einer<br />
großen inhaltlichen Überschneidung auszugehen - es liegt aber bei ersterem eine<br />
Einschränkung der Zielgruppe auf „Eltern mit Kindern im Vorschulalter“ vor.<br />
Vorschul-<br />
zentrum<br />
Familien-<br />
zentrum<br />
Reine „Vorschulzentrum“ sind in der Praxis nur selten zu finden. In der Regel sind Angebote<br />
für Grundschulkinder und ihre Eltern (z.B. Hort) integriert, so dass die begriffliche<br />
Einengung auf die „Vorschul-Phase“ nicht zielführend ist und besser von einem<br />
Familienzentrum gesprochen werden sollte. Angesichts des demographischen Wandels<br />
wird heute immer mehr auf generationenübergreifende Einrichtungen gesetzt.<br />
5 <strong>Bassum</strong><strong>2020</strong><br />
Senioren-<br />
treff
Zum BEGRIFF des Vorschul- und <strong>Familienzentrums</strong> (3)<br />
• Wenn im Folgenden von einem „Familienzentrum“ gesprochen wird, ist damit<br />
also eine Einrichtung gemeint, die für verschiedene Altersabschnitte von<br />
Familien Angebote schafft oder koordiniert.<br />
• Dies kann sowohl innerhalb <strong>eines</strong> Gebäudekomplexes angelegt aber auch<br />
dezentral organisiert werden. In diesem Fall bezieht sich „Zentrum“ stärker auf<br />
die Bündelung und Vernetzung von Kompetenzen.<br />
• Angesichts der hohen Ziele, die mit der „Vision“ für <strong>Bassum</strong> verbunden sind,<br />
kann man davon ausgehen, dass diese mit einem lediglich auf den engeren<br />
Vorschulbereich konzentriertem Vorhaben kaum zu erreichen sind.<br />
• Ein breiterer Ansatz <strong>eines</strong> <strong>Familienzentrums</strong> steht auch deshalb im Mittelpunkt,<br />
weil mit den angestoßenen Überlegungen für die Zukunft <strong>Bassum</strong>s deutlich<br />
geworden ist, dass nicht nur in Richtung „mehr Zuzug von jungen Familien“<br />
etwas getan werden muss, sondern auch in die Richtung „Verringerung des<br />
Wegzugs der 20- bis 30-Jährigen“ (s. Abschnitt „Ausgangssituation“)<br />
Anstrengungen unternommen werden müssen.<br />
6 <strong>Bassum</strong><strong>2020</strong>
AUSGANGSSITUATION – wieso ein Familienzentrum?<br />
Dem Demographischer Wandel begegnen…<br />
• <strong>Bassum</strong> „kinderfreundlicher“ machen<br />
• den Zuzug nach <strong>Bassum</strong> attraktiver machen<br />
• auf veränderte Familienstrukturen reagieren<br />
Mit knappen Mittel mehr machen…<br />
• Ressourcen bündeln und effektivieren<br />
• Bürgerengagement aufgreifen , einbinden und stärken<br />
-> Erwartungshaltungen…<br />
Ein Familienzentrum kann dazu beitragen<br />
-> auf die vorhandene Probleme zu reagieren!<br />
-> die kommunalen Standortfaktoren zu verbessern!<br />
7 <strong>Bassum</strong><strong>2020</strong><br />
-> Neu-<strong>Bassum</strong>er gewinnen!<br />
-> Junge <strong>Bassum</strong>er halten!!<br />
(größten „dem. Verluste“<br />
bei den 20-30 Jährigen)<br />
�es sind hohe Erwartungen,<br />
denen die Einrichtung<br />
gerecht werden soll!<br />
�Was ist dafür erforderlich?<br />
�Was gibt es dafür schon?
AUFGABEN und FUNKTIONEN <strong>eines</strong> <strong>Familienzentrums</strong><br />
Themenbereiche<br />
• Bildung: Ergänzung von Angeboten (Sprachförderung), Übergänge erleichtern<br />
• Betreuung: Erweiterung des Service in/von Kitas und Schulen<br />
• Gesundheit: Information und Veranschaulichung wichtiger Aspekte, Unterstützung<br />
• Ernährung: konkrete Angebote (Cafe, Mittagstisch) und Beratung<br />
• Kultur und Freizeit: altersstufenspezifische und –übergreifende Aktivitäten<br />
Arbeitsweisen:<br />
• Offene Treffen<br />
• Beratung (indiv., Gruppen)<br />
• Seminare und Tagungen<br />
• Aktionen zum Mitmachen<br />
(Events, Feste etc.)<br />
• Koordination und Vernetzung<br />
8 <strong>Bassum</strong><strong>2020</strong><br />
�viele Angebote sind „niedrigschwellig“ zu<br />
konzipieren, d.h. sie sollen da ansetzen, wo<br />
herkömmliche Angebote nicht greifen, weil<br />
die Zielgruppe zu hohe Hemmschwellen<br />
empfindet, um die Angebote wahrzunehmen<br />
�andere Angebote müssen weiterführend<br />
und/oder spezieller sein, um weitere<br />
Bedürfnisse zu decken
AUFGABEN und FUNKTIONEN <strong>eines</strong> <strong>Familienzentrums</strong><br />
Was macht „niedrigschwellige Angebote“ aus?<br />
• Niedrigschwelligkeit definiert sich immer erst einmal aus dem<br />
Blickwinkel der Betroffenen und dann nach dem Anbieter<br />
• Eine Einrichtung sollte für möglichst viele Bürger räumlich gut erreichbar<br />
(d.h. möglicherweise dezentral) und barrierefrei sein<br />
• Die Öffnungszeiten einer Einrichtung sollte an den zeitlichen<br />
Möglichkeiten der Nutzenden, d.h. auch Berufstätigen ausgerichtet sein<br />
• Ein Angebot sollte sich an den tatsächlichen Nutzungsbedürfnissen der<br />
Zielgruppe orientieren und keinen verpflichtenden Charakter haben<br />
• Die Angebote müssen alltagsnah und offen für Alle gestaltet und so<br />
offeriert werden, dass sie ohne soziale Ausgrenzung und Schamgefühle<br />
wahrgenommen können.<br />
• Niedrigschwellige Angebote sollen so konzipiert sein, dass sie den<br />
Wunsch verstärken, „konventionelle“ Angebote wahrzunehmen<br />
9 <strong>Bassum</strong><strong>2020</strong>
BEISPIELE für unterschiedliche „Familienzentren“ (1)<br />
Mehrgenerationenhaus Barnstorf – Tätigkeitsfelder<br />
• Elterngesprächskreis in Erziehungsfragen und<br />
Frühförderung<br />
• Lokales Bündnis für Familie koord. u. organisieren<br />
• Gesundheitsförderung und Gesundheitsmanagement<br />
für Betriebe und Verwaltung<br />
• Geburtsvorbereitung und Hebammenkurse<br />
• Kleinkindgruppen v. 4-36 Mon. (Bewegung , Motorik)<br />
• PatientInnen-Beratung<br />
• Psychosoziale onkologische Krebsberatung<br />
• Rechtsberatung, Rentenberatung, soziale Beratung,<br />
Schuldnerberatung<br />
• Selbsthilfekontaktstelle<br />
• Seniorenbegleitung organisieren<br />
10 <strong>Bassum</strong><strong>2020</strong><br />
www.igel-barnstorf.de<br />
www.kreiszeitung.de
BEISPIELE für unterschiedliche „Familienzentren“ (1)<br />
Mehrgenerationenhaus Barnstorf – Trägerstruktur e.V.<br />
Leitbild des Trägers IGEL e. V.<br />
• Der IGEL e.V. ist ein unabhängiges soziales Begegnungs-,<br />
Beratungs- und Dienstleistungszentrum.<br />
• Er umfasst die Bereiche Freiwilligenagentur, Krebsberatungsstelle,<br />
Mehrgenerationenhaus, Selbsthilfe-Kontaktstelle und Patientenberatungsstelle.<br />
• Wir sind engagierte Menschen, die ehrenamtlich, haupt- und nebenberuflich mit<br />
hoher Motivation und Professionalität in Netzwerken mit Anderen<br />
zusammenarbeiten.<br />
• Wir informieren unabhängig und helfen kompetent. Wir stärken Menschen in<br />
ihrem Tun und Handeln und zeichnen uns aus durch unseren Respekt vor der<br />
Einzigartigkeit <strong>eines</strong> jeden Menschen undermöglichen Begegnungen in Vielfalt.<br />
• Wir erleben die Verschiedenheit der Menschen als Bereicherung. Für uns stehen<br />
die Bedürfnisse der Menschen im Mittelpunkt.<br />
11 <strong>Bassum</strong><strong>2020</strong><br />
www.igel-barnstorf.de
BEISPIELE für unterschiedliche „Familienzentren“ (2)<br />
Haus der Familie Hemelingen (Bremen) – Tätigkeitsfelder<br />
• Das Angebot richten sich an alle Mütter, Väter und ihre Kinder im<br />
Stadtteil. Im Mittelpunkt stehen dabei Kindererziehung, Ehe- und<br />
Partnerschaft, Lebensplanung und das Miteinander im Stadtteil.<br />
• Es gibt folgende Gruppen:<br />
- für Eltern mit ihren Kindern, insbesondere für Eltern mit<br />
Säuglingen und Kleinkindern (z.B. Mutter-Kind-Gruppen,<br />
Spielkreise, Elterngesprächskreise, Wochenendgruppen mit der<br />
ganzen Familie und vieles mehr),<br />
- für Mütter/Frauen (z.B. für alleinerziehende, getrenntlebende,<br />
ausländische Frauen)<br />
- für Väter/Männer (z.B. für "Trennungsväter")<br />
- für ausländische Mitbürger/innen (z.B. Deutschkurse,<br />
Gesprächskreise)<br />
- Selbsthilfegruppen für alle möglichen Interessen und Themen.<br />
12 <strong>Bassum</strong><strong>2020</strong><br />
http://www.amtfuersozialedienste.bremen.de
BEISPIELE für unterschiedliche „Familienzentren“ (2)<br />
Haus der Familie Hemelingen (Bremen) - Trägerstruktur<br />
• „Häuser der Familie“ und „Familienzentren“ sind<br />
Einrichtungen des Amtes für Soziale Dienste Bremen;<br />
• es gibt sie in 11 Stadtteilen: in Hemelingen, Horn-Lehe,<br />
Huchting, Lüssum, Lüssum-Bockhorn, Mitte, Obervieland,<br />
Tenever, Vahr, Vegesack und Walle<br />
• Die konzeptionelle Entwicklung sowie die Raumplanung für<br />
das Familienzentrum/Quartierszentrum in Hemelingen fand<br />
unter Beteiligung der BewohnerInnen des Ortsteiles und der<br />
möglichen Kooperationspartner (WIN BewohnerInnen-AG,<br />
Spielhaus, Bürgerinitiative Hemelingen Ost e.V., Neue Arbeit<br />
Diakonie gGmbH als Beschäftigungsträger für das Cafe, Kinder-<br />
und Jugendärztlicher Dienst des Gesundheitsamtes,<br />
Frühberatungsstelle, St. Petri Kinder- und Jugendhilfe) statt<br />
13 <strong>Bassum</strong><strong>2020</strong><br />
http://www.amtfuersozialedienste.bremen.de
BEISPIELE für unterschiedliche „Familienzentren“ (3)<br />
Nachbarschaftshaus Urbanstraße (Berlin) - Tätigkeitsfelder<br />
• Begegnung: Kieztreffen, Frühstück für Senioren,<br />
Tauschring, Kiezfeste…<br />
• Bildung & Erziehung: Kindergärten, Horte, Kinderfreizeitangebote,<br />
Sprachunterricht<br />
• Beratung: Familienberatung, SchreiBabyAmbulanz,<br />
Konfliktberatung/Mediation, Hilfen bei Anträgen,<br />
Rechtsberatung, Sozialberatung, Schuldnerberatung,<br />
Psychosoziale Beratung und Freiwilligenberatung…<br />
• Selbsthilfe: Eltern-Kind-Gruppe und verschiedene Selbsthilfegruppen<br />
(z.B. Meetings für Sexsüchtige Männer, Jugend<br />
gegen Rassismus, Selbsthilfe für Drogenabhängige)…<br />
• Musik, Tanz, Bewegung: offene Tanzveranstaltungen,<br />
Frauenchor, Wege zur Tiefenentspannung, Gymnastik und<br />
Tanz für Senioren, Konzentrationstraining, …<br />
• u.v.m. …<br />
14 <strong>Bassum</strong><strong>2020</strong><br />
http://www.nachbarschaftshaus.de/
BEISPIELE für unterschiedliche „Familienzentren“ (3)<br />
Nachbarschaftshaus Urbanstraße (Berlin) - Trägerstruktur<br />
• Der Verein „Nachbarschaftshaus Urbanstraße e.V.“ wurde<br />
1954 gegründet. Als Träger von sozialen, kulturellen und<br />
bildungsorientierten Einrichtungen leistet er seinen Beitrag<br />
zur Gestaltung <strong>eines</strong> solidarischen und gerechten<br />
Gemeinwesens.<br />
• Der e.V. ist Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin<br />
e.V. , Verband für sozial-kulturelle Arbeit , Berliner Verband für<br />
Arbeit und Ausbildung , Kooperationsverbund „Bürgerengagement-Nachbarschaft-Selbsthilfe“<br />
in Friedrichshain-Kreuzberg<br />
• Die Arbeit finanziert sich aus städtischen Haushalten, EU-<br />
Fördermitteln, Mittel von Stiftungen und Spenden<br />
• Die Arbeit des Vereins wird neben den hauptamtlichen<br />
Mitarbeitern von vielen ehrenamtlich und bürgerschaftlich<br />
engagierten Menschen getragen.<br />
15 <strong>Bassum</strong><strong>2020</strong><br />
http://www.nachbarschaftshaus.de/
ERFOLGSFAKTOREN von „Familienzentren“<br />
Fördernde Faktoren<br />
+ Anknüpfen an vorhandenen, artikulierten Bedarf<br />
+ Niedrigschwelligkeit des Angebots<br />
+ Verzahnung von Prozessen und Inhalten<br />
+ Aufbau auf gewachsenen Akteursnetzwerken<br />
+ Trägerorganisation breit aufgestellt (bspw. als e.V.) und erfahren<br />
+ Politische Absicherung im Hintergrund (Sicherung von Strukturen)<br />
Hemmende Faktoren<br />
� mangelnde Flexibilität, bspw. aufgrund „Verwaltungs-Charakter“<br />
� Unprofessionalität in Beratung und Betreuung<br />
� keine Kontinuität erkennbar (thematisch, personell)<br />
� „künstliches Wachsen“ durch Fördermittel (nicht nachfragegerecht)<br />
� Politische Vereinnahmung<br />
16 <strong>Bassum</strong><strong>2020</strong>
Wege zu einem <strong>Bassum</strong>er Familienzentrum<br />
1. Bestand mit den Aktiven und Betroffenen analysieren<br />
• Was wird wann und wie schon angeboten und in welcher Weise nachgefragt?<br />
• Was sind die Stärken und was sind die Schwächen des aktuellen Angebots?<br />
2. Entwicklungsoptionen prüfen<br />
• Was haben andere Kommunen gemacht -> Lernen von guten Beispielen<br />
• Was können wir davon übernehmen, welche Fehler sind zu vermeiden?<br />
3. Konzept erarbeiten<br />
• Prioritäten setzen (Inhalte, Formate, Personal, Service, Gebäude…)<br />
• Vorhandene Ressourcen verteilen (Räume, Geld…)<br />
• Fahrplan mit Meilensteinen erarbeiten<br />
-> Sich gemeinsam an die Umsetzung machen und den Fortschritt überprüfen!<br />
17 <strong>Bassum</strong><strong>2020</strong>
Vorhandene ANGEBOTE in <strong>Bassum</strong> prüfen (nur Auszüge)<br />
Seniorenberatung<br />
Allg. Sozialberatung<br />
(Diakonie)<br />
Familien- u.<br />
Kinderservice<br />
NIKO-<br />
Fachkräfte<br />
release<br />
18 <strong>Bassum</strong><strong>2020</strong><br />
Schattensprung<br />
MüKiZe<br />
PBS <strong>Bassum</strong><br />
(Caritas)<br />
Kinder- und<br />
Jugendarzt<br />
Weitere???<br />
www.google.de
Weitere BEDARFSITUATION in <strong>Bassum</strong> ermitteln<br />
In welchen Bereichen<br />
fehlt es momentan an<br />
Angeboten?<br />
Vorschul-<br />
zentrum<br />
Welche Anforderungen<br />
bestehen hinsichtlich<br />
benötigter Räume?<br />
Familien-<br />
zentrum<br />
19 <strong>Bassum</strong><strong>2020</strong><br />
Welche Personen oder<br />
Gruppen sind bereit, sich<br />
noch mehr als bisher zu<br />
engagieren?<br />
Senioren-<br />
treff<br />
Wo mangelt es<br />
möglicherweise an<br />
Koordination und<br />
Abstimmung?
RAUMSITUATION analysieren<br />
Raumbedarf für verschiedene Angebotsfelder<br />
• Beratungsbüros<br />
• Seminarräume für Gruppen<br />
• Spielräume für Kinder<br />
• Café für alle Generationen<br />
• Außenbereich<br />
Räumliche Verortung in der Stadt bzw. dem Gemeindegebiet<br />
• Was spricht für „räumliche Zentralität“? -> Starke Bündelung von Leistungen<br />
• Was spricht für „räumliche Dezentralität“? -> Bessere Einbeziehung Aller<br />
Wie könnte der <strong>Bassum</strong>er-Ansatz aussehen?<br />
→ Eine zentrale Einheit, die als Mindestangebot einen offenen Treffpunkt mit<br />
einem Café und eine erste Anlaufstelle für Fragen und Probleme beinhaltet.<br />
Darüber hinaus müssen dezentrale Beratungsangebote in die Schulen und<br />
Kitas gehen und dort „mobile“ Angebote kontinuierlich vorhalten.<br />
20 <strong>Bassum</strong><strong>2020</strong>
STRUKTUREN <strong>eines</strong> <strong>Familienzentrums</strong> klären<br />
Von „Alles unter einem Dach“ über ein „Lotsen-“ zum „Verbundmodell“:<br />
• Erweiterung des Aufgabenbereichs einer bestehenden Einrichtung<br />
(z.B. Mütter-Kinder-Zentrum / MüKiZe) zum Familienzentrum<br />
• Kooperation von bestehenden Einrichtungen (Kitas, Schulen, Horte)<br />
mit externen Fachkräften. Bei der Koordination sind mehrere Partner<br />
beteiligt, z.B. Kindertagesstätte und Familienbildungseinrichtung.<br />
• In der Regie <strong>eines</strong> Zentrums werden unterschiedliche Angebote<br />
gemacht, die jedoch von unterschiedlichen Institutionen<br />
verantwortet werden. Die Zentrumsleitung koordiniert<br />
das Angebot.<br />
21 <strong>Bassum</strong><strong>2020</strong>
SCHLUSSFOLGERUNGEN und FAZIT (1)<br />
• Die politisch formulierten Erwartungshaltungen hinsichtlich der Möglichkeiten und<br />
Wirkungen <strong>eines</strong> <strong>Familienzentrums</strong> (auf Demographie reagieren, Zuzug erhöhen)<br />
sind als sehr hoch anzusehen, so dass dementsprechend ambitioniert auch dessen<br />
Ausgestaltung anzugehen ist.<br />
• Dafür ist in erster Linie von einem umfassenden Angebot auszugehen (von<br />
niedrigschwellig bis spezifisch), das unterschiedliche Themenbereiche anspricht<br />
und verbindet – daher ist es wenig zielführend, nur auf ein „Vorschulzentrum“ zu<br />
setzen.<br />
• Vorhandene Angebote müssen als „Kristallisationskerne“ genutzt und ausgebaut<br />
werden – auf keinen Fall darf riskiert werden, vorhandene, gewachsenen<br />
Strukturen mit neuen Einrichtungen zu schwächen.<br />
• Benötigt wird eine flexible, offene Einrichtung, die an allen Standorten von<br />
Kindergärten und (Grund-) Schulen im <strong>Bassum</strong>er Gemeindegebiet aktiv wird – d.h.<br />
vor Ort arbeitet und zentral ansprechbar ist (Koordinationsfunktion).<br />
22 <strong>Bassum</strong><strong>2020</strong>
SCHLUSSFOLGERUNGEN und FAZIT (2)<br />
• Voraussetzung für die Einrichtung solcher Zentren ist der Wunsch,<br />
die Initiative und die Mitarbeit der Bevölkerung.<br />
• Ein <strong>Familienzentrums</strong> und dessen Angebot können nur aus der<br />
Gemeinde selbst heraus durch das Engagement der Akteure und<br />
Bewohner getragen werden – unterstützt von einer Koordinierungsstelle,<br />
die professionell an den Rahmenbedingungen für ein<br />
erfolgreiches Familienzentrum arbeitet.<br />
• Nach einer Bedarfsfeststellung sollten zunächst personelle<br />
Ressourcen geschaffen werden, die die Strukturen für ein<br />
Familienzentrum weiter aufbauen (Kontakt- und Kompetenznetz)<br />
und dann die dafür erforderlichen räumlichen Bedingungen<br />
gestalten.<br />
23 <strong>Bassum</strong><strong>2020</strong>