Entwicklung durch Austausch - Deutsches Netzwerk ...

Ob eine Intervention komplex oder simpel ist, hängt von der Forschungsfrage ab.
„Manchmal ist es nützlich, eine einfache Frage zu stellen, denn nur weil ein
Problem komplex ist, ist nicht automatisch eine komplexe Lösung hilfreich“, war
eine der Botschaften von Marc Petticrew. Karin Hannes stellte die Arbeit der
Campbell Collaboration vor. Dieses internationale Wissenschaftler-Netzwerk
beschäftigt sich ähnlich wie die Cochrane Collaboration mit der Synthese von
Evidenz, aber mit den Schwerpunkten Erziehung, Politik und Soziales. Die
Campbell Collaboration ist in Deutschland bisher noch nicht vertreten und auch
wenig bekannt. Sie ist jedoch für Untersuchungen gerade im Public Health
Bereich von großer Bedeutung. Die Vorträge beider internationaler Experten
wurden mitgeschnitten und sind in Kürze auf der Website des Netzwerks
www.ebm-netzwerk.de verfügbar.
Offen für alles
Edukation und Erwerb von Kompetenzen in evidenzbasierter
Gesundheitsversorgung für die Zielgruppen Patienten und Patientenvertreter,
Ärztinnen und Ärzte, Pflegende, Medizinjournalisten und sowie Lehrerinnen und
Lehrer war ein weiterer wichtiger Themenschwerpunkt des Kongresses. Erstmalig
wurde neben den Fachvorträgen und Postern zu diesem Thema eine „Open Space
Conference“ durchgeführt. „Das ist eine Art strukturierte Kaffeepause“, erklärt
Tobias Weberschock. Der Frankfurter Hautarzt ist Mitglied im erweiterten
Vorstand des Netzwerks. „Die wichtigsten Gespräche finden doch immer in der
Konferenzpause statt. Hier werden Kontakte geknüpft, Projektideen ausgetauscht
und manchmal auch Kooperationspartner gefunden“, weiß Weberschock. Die
diesjährige Open Space Conference wurde von vielen interessierten
Konferenzteilnehmerinnen und –teilnehmern genutzt. Sie haben zum Beispiel die
Umfrage zur Aus-, Weiter- und Fortbildung in Evidenzbasierter Medizin
beantwortet und wichtige Anregungen und Impulse zur Überarbeitung des
Curriculums EbM gegeben. „Das hat dem Netzwerk wirklich viel gebracht. Es hat
mich gefreut, wie viele Angebote der Aus-, Weiter- und Fortbildung es zu
evidenzbasierter Medizin gibt, die wir mit unserem Survey zur Lehre in
Deutschland, Österreich und der Schweiz erfasst haben.“ fasst Weberschock seine
Eindrücke von der Open Space Conference zusammen.
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