Votum Architekt Theo Hotz.pdf - Eichhof
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90.8 PL Geschäfts- und Wohnhaus Pilatusplatz, 6002 Luzern<br />
Grundsteinlegung 11. Juli 2005<br />
Sehr geehrter Herr Stadtrat Bieder<br />
Geschätzte Damen und Herren<br />
Lieber Werner Dubach<br />
Ich komme immer wieder gerne nach Luzern, unabhängig von den Konzertwochen.<br />
Drei Gründe sind es die meine besondere Beziehung zur Stadt Luzern ausmachen:<br />
1. ist Luzern ein wunderschönes, urban und kulturell bedeutendes Stadtgebilde<br />
mit einem unvergesslichen See, dessen Arme ein jeder einen besonderen<br />
Charakter aufweist.<br />
2. durfte ich als ganz junger <strong>Architekt</strong> das Hotel Astoria bauen, wobei es mir nach<br />
2 Jahren intensiver Verhandlungen gelang, im Einvernehmen mit den Baube-<br />
hörden, die Arkadenlösung vom Astoria bis zum Pilatusplatz durchzubringen, ob-<br />
wohl die Willisauer Bank nicht besonders angetan war mitzumachen, weil im er-<br />
höhten Vorplatzbereich, sprich Arkadengebiet der Kassenschrank platziert war.<br />
Sie haben dann später auch von der Mehrtiefe über alle Geschosse für ihren<br />
Neubau profitiert.<br />
3. weil meine liebe Mutter eine Luzernerin war.<br />
Heute, nach vielen Jahren der Bemühungen der Herren Werner Dubach und Sekundant<br />
Scherrer, der Baubehörden und uns <strong>Architekt</strong>en stehen wir mit grosser Freude und Ge-<br />
nugtuung vor der Grundsteinlegung.<br />
An dieser Stelle möchte ich nochmals allen Helfern vor und hinter den Kulissen herzlich<br />
danken. Insbesondere aber dem Bauherrn und Freund Werner Dubach.<br />
Zum Projekt, Projektidee<br />
Mit dem Neubau findet die nördliche Bebauung der Luzerner Hauptgeschäftsstrasse an<br />
markanter Stelle ihren städtebaulichen Abschluss.<br />
Strassenflucht und Traufhöhe der Nachbarhäuser werden übernommen und im Bogen<br />
zum Platz weitergeführt wo die geschlossene Bauweise des Hirschmattquartiers gegen-<br />
über den Einzelbauten an der Obergrundstrasse einen eindeutigen Abschluss erhält.<br />
Gleichzeitig markiert er den südlichen Zugang zur Stadt.<br />
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Es herrschte lange Zeit die Meinung, man müsste zuerst einen eventuellen Wettbewerb<br />
für die Pilatusplatz-Lösung abwarten, was wir in vielerlei Hinsicht nicht sinnvoll fanden.<br />
Wir sind heute mehr denn je überzeugt, dass das heutige Vorgehen den baulichen Ab-<br />
schluss an der Pilatusstrasse vorzuziehen, richtig ist. Dadurch entstehen für eine neue<br />
Pilatusplatz-Lösung klare Verhältnisse.<br />
Die lang gezogene, gleichmässig gestaltete Strassenfassade gibt dem Gebäude Länge<br />
und Kraft, zusammen mit der zweigeschossigen Arkade entsteht ein städtischer Ort.<br />
Die aus energetischen und akustischen Vorgaben heraus entwickelte zweischichtige Bürofassade<br />
lebt vom Licht- Schatten- sowie Farbenspiel der beiden Schichten und von der<br />
Vermittlung zwischen Büro- und Strassenleben mittels hoher Transparenz.<br />
Das Gebäude ist horizontal dreigeteilt, Erdgeschoss und Mezzanin bilden zusammen mit<br />
der Arkade den Sockelbereich mit Läden und Dienstleistungen, darüber liegen die fünf<br />
Büro- und Wohngeschosse. Das zurückgesetzte Dachgeschoss wird mit einem kräftigen<br />
Vordach strassenseitig abgeschlossen, es akzentuiert mit seiner Geometrie zusätzlich die<br />
Ecksituation des Grundstückes.<br />
Das Normalgeschoss wird zweigeteilt. Richtung pulsierender Strasse und Platz liegen die<br />
Geschäftsflächen und rückseitig zum Hof die Wohnungen mit Südwestlage. Die fünf<br />
Wohngeschosse mit zusätzlichem Attika heben sich volumetrisch, gestalterisch vom restlichen<br />
Geschäftshaus ab, ordnen sich der Gesamtsituation aber unter.<br />
Die beiden Untergeschosse nehmen Autoabstellplätze auf erschlossen über einen Autolift<br />
ab Hof - sowie die üblichen Technik- und Lagerflächen.<br />
Erschlossen wird das Gebäude ab Pilatusstrasse mit einem natürlich belichteten Treppenhaus.<br />
Jedes Bürogeschoss kann zweigeteilt werden, jeder Sektor verfügt dabei über einen<br />
eigenen Zutritt ab Treppenhaus, die Toilettenanlagen sind gemeinsam organisiert.<br />
Die Büroflächen eignen sich für Zellen-, Gruppen- oder Grossraumlayout, sämtliche Arbeitsplätze<br />
werden dank geschosshoher Verglasungen grosszügig natürlich belichtet.<br />
Die Stadtwohnungen kennzeichnen sich durch ein flexibel nutzbares Raumgefüge aus mit<br />
offenen und geschlossenen Bereichen die mittels Schiebetüren gekoppelt werden können.<br />
An Stelle herkömmlicher Nasszellen werden eigentliche Wellnesszonen angeboten, die<br />
zusammen mit den Einbauschränken vieles zum Komfort der luxuriösen Stadtappartements<br />
beitragen. Jedem Zimmer vorgelagert ist eine unterschiedlich tiefe Balkonschicht<br />
mit schönen Bezügen zwischen Innen- und Aussenraum. Die individuell verstellbaren<br />
Sonnenscreens garantieren ein hohes Mass an Intimsphäre und prägen die Gestalt der<br />
Wohnfassade zum Hof hin massgeblich.<br />
Das einfache Betonskelett mit aussteifenden Sichtbetonscheiben garantiert eine hohe Flexibilität<br />
auch für künftige Nutzungen.<br />
Trennende Wände in Leichtbau ergänzen die Tragstruktur zu Räumen dessen Ausbau im<br />
Laden- und Bürobereich den jeweiligen Mietern überlassen wird, während die Wohnungen<br />
mit wenigen eindeutigen Materialien ausgebaut werden.<br />
theo hotz ag architekten + planer münchhaldenstrasse 21 postfach 8034 zürich Seite 2 von 2