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Final Fantasy VII Seite 1 The Mako Saga - Band 2 Seite ... - Squareport

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<strong>Final</strong> <strong>Fantasy</strong> <strong>VII</strong> <strong>Seite</strong> 1<br />

<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

Englisches Original von Eric H., Übersetzung von Patrick P. aka Omnislash.<br />

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<strong>Final</strong> <strong>Fantasy</strong> <strong>VII</strong> <strong>Seite</strong> 2<br />

<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

Index<br />

Kapitel I - Das Ding, genannt WEAPON <strong>Seite</strong> 3<br />

Kapitel II - Erinnerungen in der Winterlandschaft <strong>Seite</strong> 10<br />

Kapitel III - Cid Highwind, Cool Boarder <strong>Seite</strong> 16<br />

Kapitel IV - Winterfrost <strong>Seite</strong> 21<br />

Kapitel V - Die Wunde, die niemals heilt <strong>Seite</strong> 26<br />

Kapitel VI - Oh Mann, Malboro <strong>Seite</strong> 30<br />

Kapitel <strong>VII</strong> - Der dunkle Seraphim <strong>Seite</strong> 36<br />

Kapitel <strong>VII</strong>I - Verkörperung des Todes <strong>Seite</strong> 42<br />

Kapitel IX - Der Anfang vom Ende <strong>Seite</strong> 50<br />

Kapitel X - Verloren im Lebensstrom <strong>Seite</strong> 63<br />

Kapitel XI - Unsere Herzen lodern hell wie Kohle <strong>Seite</strong> 71<br />

Kapitel XII - Phönix <strong>Seite</strong> 76<br />

Kapitel XIII - Tifa’s Offenbarung <strong>Seite</strong> 82<br />

Kapitel XIV - Wille und Stärke <strong>Seite</strong> 94<br />

Kapitel XV - Projekt Meteor <strong>Seite</strong> 100<br />

Credits <strong>Seite</strong> 109<br />

Copyrights <strong>Seite</strong> 110<br />

Sonstiges <strong>Seite</strong> 110<br />

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<strong>Final</strong> <strong>Fantasy</strong> <strong>VII</strong> <strong>Seite</strong> 3<br />

<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

Tifa’s Offenbarung<br />

Kapitel I<br />

Das Ding, genannt WEAPON<br />

Draußen im Freien schien die Sonne herab auf den frisch gefallenen Schnee und badete den<br />

gesamten Kontinent in ein kräftiges weißes Glitzern. Ungeachtet dessen, war die Luft am nördlichen<br />

Kontinent bitterkalt, doch trotzdem war sie jenseits der vergessenen Stadt frisch und sauber. Im<br />

Norden erstreckten sich die riesigen Gebirgsketten scheinbar unendlich weit in den bewölkten Himmel<br />

und bildeten einen Pfad zu den Gaea Klippen.<br />

Sich in seiner verblassten Fliegerjacke durch den tiefen Schnee schleppend, begann Cid Highwind<br />

hemmungslos den Tag zu verfluchen, an dem er sein Zuhause verlassen hatte. Es kam ihm wie eine<br />

unendlich lange Zeit vor...aber es konnten nicht mehr als zehn Tage gewesen sein. Und doch ist in<br />

diesen zehn unscheinbaren Tagen so viel geschehen. Er begann sich mit jedem weiteren Schritt, den<br />

er durch den Schnee stapfte, älter zu fühlen.<br />

„Bist du sicher, dass wir hier richtig sind?“, brummte er. „Wir folgen diesen Bergen jetzt schon den<br />

ganzen Tag lang. Es wird schon langsam spät, weißt du? Beinahe Abend.“<br />

Vor ihm kuschelte sich Tifa Lockheart etwas tiefer in ihre alte Lederjacke und sah sich zuerst auf ihre<br />

Armbanduhr, dann hoch zum Himmel. „Wir sind schon zu weit nördlich, um den Tag-Nachtwechsel zu<br />

bemerken.“, erklärte sie. „Hier oben kann der Tag...na ja...eben den ganzen Tag lang dauern. Ich<br />

kannte mal einen Typen in Midgar, der...“<br />

Sie unterbrach ihren Satz abrupt, als die Erinnerungen an Sektor 7, die sie seit langer Zeit versuchte,<br />

in ihrem Hinterkopf zu vergraben, zurück an die Oberfläche kehrten. Die ShinRa hatten Sektor 7 dem<br />

Erdboden gleich gemacht, indem sie die Platte darüber auf die Slums hinabstürzen ließen...alle ihre<br />

Freunde lebten dort. Die Bar, für die sie so hart gearbeitet hatte, war weg. Fünf Jahre ihres<br />

Lebens...verschwunden.<br />

„Verdammte ShinRa.“, murmelte Barret plötzlich. Die Gatling Gun an seinem Arm begann zu rotieren,<br />

als er seinen rechten Arm hob und seine Muskeln anspannte. „Jetzt laufen wir hier schon so lange<br />

herum und wir haben noch immer keine Anzeichen ihrer Anwesenheit gefunden. Ich frage mich, wo<br />

die alle hin sind...“<br />

Ganz vorne, die Gruppe anführend, stapfte Cloud mit Mühen durch den knietiefen Schnee und<br />

versuchte, die Nörgelei seiner Freunde zu ignorieren. Aeris’ Tod schwirrte noch immer durch seinen<br />

Kopf, seine Tagträume begannen, sich in Alpträume zu wandeln. Sie waren alle gleich...Sephiroth, ein<br />

dunkler schlangenförmiger Schatten mit riesigen, silbernen Fangzähnen stürzte sich auf Aeris herab<br />

und verschlang sie mit Haut und Haaren. Das Geräusch von brechenden Knochen, Aeris folternde<br />

Schreie...der bittersüße und kupferne Geruch von Blut, als es von Sephiroth’s Fangzähnen hinab auf<br />

den Kristallaltar tropfte...<br />

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<strong>Final</strong> <strong>Fantasy</strong> <strong>VII</strong> <strong>Seite</strong> 4<br />

<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

Cloud schloss seine Augen und konzentrierte sich immer auf seinen nächsten Schritt durch den<br />

Schnee.<br />

* * * * * * * * * * * * *<br />

„Wir liegen Tage zurück.“, knurrte Hojo. Neben ihm stand Präsident Rufus und stopfte ärgerlich seine<br />

Hände in seine Hosentaschen. Zuerst hatte er seinen Spion verloren, dann den Tempel und die<br />

Schwarze Substanz, mitsamt Tseng, seinem besten Turk. Und jetzt, wo sie endlich den Pfad zur<br />

legendären Stadt der Cetra gefunden haben, ist der Weg in die innigste Kammer der Stadt durch eine<br />

solide Wand aus Substanz versiegelt.<br />

„Was würdest du jetzt tun, alter Herr?“, flüsterte Rufus sich zu. „Du warst schon immer besser in<br />

diesen Feldarbeiten als ich es bin.“<br />

Der Präsident strich sich durch seine roten Haare und wandte sich Hojo zu. „Also, was denkst du?<br />

Sollen wir versuchen, diese scheinbar unzerstörbare Wand hier in die Luft zu blasen oder sollen wir zu<br />

Cloud und den anderen aufschließen?“<br />

Professor Hojo zuckte einfach mit seinen Schultern. „Soweit wir wissen, sind Cloud und seine Freunde<br />

tot. Aber wir wissen auch, dass Sephiroth auf dem Weg zu den Gaea Klippen und dem riesigen Krater<br />

am Pol ist.“ Er schob sich seine Brille höher auf seine Nase, bevor er fortfuhr.<br />

„Die Frage ist jetzt, warum Sephiroth sich dort hinbegibt und warum er Jenova mit sich trägt. Wenn sie<br />

meine Meinung hören wollen, Ruf...Präsident ShinRa...dann sollten wir diesen Haufen Müll hier hinter<br />

uns lassen und unsere Reise zu den Gaea Klippen fortsetzen.“<br />

Rufus runzelte die Stirn und wandte sich der zentralen Muschel zu, wo gerade einige blau gekleidete<br />

ShinRa Soldaten und eine handvoll Zweiter Klasse SOLDATs in Deckung gingen. Nach ein paar<br />

Sekunden, ließ eine riesige Explosion die Stadt unter sich erzittern und spaltete einige Splitter des<br />

Daches der Muschelschale ab, die darauf in den Teich darunter stürzten. Ein SOLDAT der Zweiten<br />

Klasse spähte durch das entstandene winzige Loch ins Innere der Muschel, woraufhin er sich<br />

umdrehte und seinen Kopf schüttelte.<br />

„Das waren jetzt 54 kg Sprengstoff, Sir!“, schrie er zum Präsidenten. „Das ist mehr, als wir benötigt<br />

haben, um die Platte über Sektor 7 zum Einsturz zu bringen, aber hier hat es nicht mehr als ein<br />

winziges Loch in die Muschel gerissen!“<br />

Präsident Rufus ShinRa ignorierte Hojo’s Grinsen und schritt zurück zu seinem<br />

Langstreckenflugschiff, mit dem er angereist war. Die Motoren wurden bereits erhitzt, als er auch nur<br />

einen Fuß auf das Flugdeck gesetzt hatte, wo sich seine verbliebenden Turks neben dem Geländer<br />

versammelt hatten. Ohne auch nur einen Moment zu warten, packte Rufus Reno an dem Kragen<br />

seines Jacketts.<br />

„Cloud und die anderen sind uns gute drei Tage voraus.“, grummelte Rufus. „Ich will, dass der<br />

gottverdammte Rest deines beschissenen Team’s seinen Arsch bewegt und jeden einzelnen<br />

schneebedeckten Zentimeter vom Gasthaus zum Eiszapfen bis hoch zu den Gaea Klippen nach ihnen<br />

durchkämmt, und ich will, dass das JETZT geschieht!“<br />

* * * * * * * * * * * * *<br />

„Oooooooh mein Goooott, es fühlt sich ja so unglaublich gut an, meine Füße wieder spüren zu<br />

können!“, jammerte Yuffie, als sie sich vor dem Kaminfeuer wärmte. „Warum ist das nur so<br />

gottverdammt kalt da Draußen?“<br />

„Nur um dich zu ärgern.“, murmelte Cid.<br />

Die junge Ninja brummte und vergrub ihren Kopf in ihrem weichen Kopfkissen. Natürlich MUSSTE sie<br />

sich gerade mit diesem haarigen, riechenden, betrunkenen Piloten ein Zimmer teilen...Cloud, dieser<br />

Bastard! Gerade in diesem Moment ist er wahrscheinlich nebenan in seinem Zimmer und macht es<br />

sich mit Tifa gemütlich!<br />

Vincent grinste unter seinem Umhang und wandte sich Barret zu. „Noch zwei Minuten, bis sie wieder<br />

heult.“, sprach er.„Siehst du? Ich gewinne. Geld her.“<br />

Cloud stand vor dem geöffneten Fenster im höchsten Zimmer des Gashauses zum Eiszapfen und<br />

beobachtete den langerwarteten Sonnenuntergang. Tifa machte es sich derweil in der riesigen<br />

Badewanne im Badezimmer mit heißem Wasser gemütlich. Und das war auch gut so. Cloud brauchte<br />

etwas Zeit für sich selbst.<br />

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<strong>Final</strong> <strong>Fantasy</strong> <strong>VII</strong> <strong>Seite</strong> 5<br />

<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

Er wollte gerne wissen, was die anderen alle<br />

dachten...über Aeris’ Tod und seine Folgen. Aeris’<br />

Dahinscheiden hatte sie alle auf eine andere Art und<br />

Weise beeinflusst, kein Zweifel...aber wie, das war<br />

die Frage, die er sich andauernd stellte. Sogar<br />

Vincent schien noch mehr distanzierter zu sein als<br />

sonst. Könnte es sein, dass sogar er einen Platz für<br />

Freunde in seinem Herzen übrig hatte? Es war<br />

seltsam, Vincent als etwas Kaltherziges und Stilles<br />

anzusehen. Immerhin war er ein Mensch. Ein<br />

Mensch, wie auch Cloud es einer war.<br />

Barret, natürlich, war wie ein Fels, der einen stützte,<br />

und doch war es manchmal schwierig, seinen<br />

Gedankengang zu verstehen. Er und Aeris hatten<br />

eigentlich nie oft miteinander gesprochen. Nicht,<br />

dass sie sich nicht verstanden hätten oder so was,<br />

es war nur einfach eine Tatsache, dass sie sich<br />

wirklich nicht viel zu sagen hatten. Im Gegensatz zu<br />

ihm hatte Tifa sehr viel Zeit mit Aeris verbracht.<br />

Vielleicht sogar mehr Zeit als Cloud selbst.<br />

Tifa...manchmal wunderte er sich über ihre Art.<br />

Jedes Mal, wenn sich ihre Blicke trafen, sah sie ihn<br />

mit einem unglaublich nervösen Blick an. Es war, als<br />

ob sie ihm etwas Wichtiges zu sagen hatte, es<br />

jedoch nie tat. Trotzdem blieb sie immer an seiner<br />

<strong>Seite</strong>. Er muss ihr dafür sehr dankbar sein.<br />

Der EX-SOLDAT wurde zurück in die Realität<br />

gerissen, als er das letzte Wasser in den Abfluss der<br />

Badewanne rinnen hörte. Er drehte sich vom Fenster weg und wandte sich der Badezimmertüre zu,<br />

als Tifa gerade, in ein graues Handtuch eingewickelt, heraustrat. Bevor er auch nur ein einziges Wort<br />

verlieren konnte, sprang Tifa erschrocken in die Luft, rannte zurück ins Badezimmer und knallte die<br />

Türe hinter sich zu.<br />

Nach fünf Minuten Gemurmel aus dem Badezimmer, öffnete sich die Türe wieder, Tifa kam,<br />

eingewickelt in etwa fünf bis sechs dicken Badetüchern, heraus, schnappte sich ihre Klamotten von<br />

der Couch und trampelte wieder zurück hinein.<br />

„Meine unschuldigen Augen wurden soeben geschwängert.“, kicherte Cloud.<br />

„Oh, sei still!“, ertönte es aus dem Badezimmer.<br />

Ein willkommenes Grinsen überkam Cloud’s Gesicht, als dieser sich wieder zum Fenster drehte und<br />

hoch in die Berge blickte. Nicht mehr lange, und die Sonne würde hinter den Gipfeln verschwinden.<br />

Bereits die Hälfte des nördlichen Horizonts war von einem schwarzen Schleier bedeckt. Nur inmitten<br />

dieser Dunkelheit, glitzerte irgendetwas hoch am Himmel.<br />

Cloud überblickte die Landkarte der Umgebung, die auf der Wand in seinem Zimmer hing. Weit im<br />

Norden...das müssen die Gaea Klippen, mit dem riesigen Krater dahinter, sein. Er fragte sich, was auf<br />

der Welt nur in der Lage wäre, eine solche Wunde am Planeten zu verursachen. Sicherlich würde es<br />

irgendjemand in dieser Stadt wissen.<br />

Der EX-SOLDAT verließ sein Zimmer, eingehüllt in eine dicke Felljacke, bevor er schließlich aus dem<br />

Gasthaus hinaus in die Kälte trat. Jetzt, wo die Sonne untergegangen war, war der Rest des kleinen<br />

Eiszapfendorfes wie leer gefegt. Das einzige Anzeichen, dass die Stadt nicht total verlassen war,<br />

waren die Lichter in den Fenstern der verschneiten Häuser und die Schatten, die sich in diesen<br />

bewegten. Der Duft von hausgemachten Mahlzeiten war sehr verlockend für Cloud, doch dafür blieb<br />

ihm jetzt keine Zeit.<br />

Die reizvollen Düfte ignorierend, watete er durch den Schnee hinüber zu dem einzigen Haus in der<br />

Stadt, in dem kein Licht brannte. Und so wie es aussah, war dieses Haus tatsächlich menschenleer<br />

und verlassen. Das Dach sah aus, als würde es jeden Moment einstürzen, zusammen mit dem Rest<br />

des Hauses. Wie alt war dieses Gebäude schon?<br />

Cloud ging vorsichtig zu den vereisten Stufen, die hoch zum Eingang führten, Grimassen scheidend,<br />

als er an ihnen hoch rutschte. In Gebeten vertieft, dass das Haus ja nicht über ihm einstürzt, drückte<br />

er langsam die Türe auf und trat ein.<br />

Das Innere des Hauses roch, als ob es seit Jahren kein Leben mehr gesehen hätte. Staub bedeckte<br />

jeden Zentimeter des Bodens und der Möbel, da schien sich sogar noch mehr Staub auf dem Staub<br />

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<strong>Final</strong> <strong>Fantasy</strong> <strong>VII</strong> <strong>Seite</strong> 6<br />

<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

darunter zu befinden. Spinnennetze, groß genug, um einen Elefanten darin zu fangen, erstreckten<br />

sich über die Decke, verlassen von den unzähligen Spinnen, die vor langer Zeit vor dem endlosen<br />

Winter geflüchtet waren.<br />

Die zerschossenen Überreste von etwas, das aussah wie eine alte Kamera hing in einer Ecke. Das<br />

gesamte Erdgeschoss sah irgendwie aus, wie ein Labor, mit seinen meisten Experimenten<br />

unvollendet zurückgelassen. Einige der Reagenzgläser beinhalteten noch immer Restbestände<br />

irgendeiner Flüssigkeit und der flüssige Inhalt einer Flasche auf dem Tisch hatte sich in all den Jahren<br />

zu einer Art Mus und Wasser getrennt. Cloud sah sich die Flasche an und wagte einen vorsichtigen<br />

Atemzug...es war Natriumkarbonat, das sich vollständig separiert hatte.<br />

Gegenüber der Kamera in der Ecke befand sich ein Fernsehgerät, komplett mit Fernbedienung und<br />

Videorecorder. Zu Cloud’s Erstaunen, befand sich noch immer eine Kassette darin. Beinahe<br />

unbewusst, was seine Hände gerade taten, schaltete er das Gerät ein und wischte etwas von dem<br />

Staub vom Bildschirm, bevor das <strong>Band</strong> startete...<br />

„Verflixte Maschine...da wurde diese ganzen wissenschaftlichen Wunder der Welt alle in Midgar<br />

gebaut...und diese dumme Kamera funktioniert noch immer nicht richtig.“, grummelte die Stimme<br />

eines alten Mannes. Er hielt die Fernbedienung in seiner Hand und drückte rasend und immer wieder<br />

darauf herum, um das Bild am Monitor dazu zu bringen, mit dem Flimmern aufzuhören.<br />

Die Frau in der gegenüberliegenden Ecke kicherte und warf sich ihren dicken, braunen Haarzopf nach<br />

hinten über ihre Schulter. „Halt! Ich glaube jetzt funktioniert es, Professor Gast.“<br />

Der Professor blinzelte durch seine dicken Brillengläser und drehte sich zum Bildschirm, sah sich an,<br />

sah sich an, sah sich an...ganze fünf Minuten lang. „Scheint so.“, seufzte er.<br />

Professor Gast steckte die Fernbedienung in seinen weißen Laborkittel und wandte sich der Frau zu.<br />

„Nun, Ifalna, bitte erzähl mir mehr über die Gaea Klippen und die Wunde des Planeten.“<br />

Cloud’s Herz sprang ihm beinahe hoch in seinen Hals. Dies war also der berühmtberüchtigte<br />

Professor Gast, von dem Sephiroth andauernd sprach. Wie auch immer sich Cloud ihn vorgestellt<br />

hatte, so jedenfalls nicht. Er machte mehr den Anschein eines verwirrten und vergesslichen alten<br />

Mannes, anstatt eines hochklassigen Wissenschaftlers.<br />

Ifalna nickte und verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust. „Also...diese Gegend hier war nicht immer so<br />

von Schnee bedeckt wie sie es heute ist, Professor. Vor 2000 Jahren, bevölkerten meine Ahnen, die<br />

Cetra, diesen Planeten und teilten ihn sich mit vielen anderen Stämmen. Da waren die Canyon<br />

Wanderer, die Himmelsbeobachter, die feindseligen Nattak, und noch viele weitere. Die Cetra lebten<br />

in Frieden und Einklang mit dem Planeten, indem sie die Wohltätigkeit, die ihnen die spirituelle<br />

Energie gab, nutzten.<br />

„Dann, so erzählen es die Legenden...stürzte irgendetwas vom Himmel auf den Knowlespol herab,<br />

schob das Land unter sich hoch und bildete so den massivern Nordkrater.“<br />

Professor Gast nickte und kratzte sich seinen Schnurrbart. „Ifalna,<br />

was genau ist der Knowlespol?“<br />

Ifalna räusperte sich, bevor sie mit ihrer Hand durch ihr Haar strich.<br />

„So nannte man den nördlichen Kontinent, auf dem sich der Krater<br />

befindet.<br />

„Nachdem der Himmel gefallen war, fühlten die Cetra einen tiefen<br />

Schmerz im Inneren des Planeten.“, fuhr sie fort, ihre Stimme<br />

begann etwas zu zittern. „Sie versammelten sich und verrichteten<br />

ein ‚Planetenlesen’, welches ihnen erlaubte, die Schreie des<br />

Planeten zu vernehmen. Es geschah dann, dass sie beschlossen,<br />

die Energien des Planeten zu sammeln, um seine tiefe Wunde zu<br />

heilen.“<br />

„Also konnten die Cetra die spirituelle Energie mit ihrem Willen<br />

beeinflussen?“, fragte der Professor.<br />

Ifalna schüttelte ihren Kopf und trocknete ihre feuchten Augen.<br />

„Nein, nicht genau...es ist schwer zu erklären, wirklich. Alles was im<br />

Grunde geschah war, dass der Planet sich selbst Energie entzogen<br />

hat, um die Wunde zu heilen. Viele der Cetra opferten ihr Leben, in<br />

der Hoffnung, die spirituelle Energie, die daraus entstand, würde den Krater schließen können. Doch<br />

als die Wunde sich weigerte, sich zu schließen, begann der Planet die Cetra zu bitten, den<br />

Knowlespol zu verlassen, bevor sie alle sterben würden.<br />

„Und das war der Tag, an dem...es...erschien.“<br />

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<strong>Final</strong> <strong>Fantasy</strong> <strong>VII</strong> <strong>Seite</strong> 7<br />

<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

Cloud nahm sich einen alten Holzstuhl und wischte mehr Staub vom Monitor . Der Inhalt dieses<br />

<strong>Band</strong>es begann, sich vertraut anzuhören...irgendetwas fiel vom Himmel, eine unheilbare Wunde...wo<br />

hatte er das alles schon einmal gehört?<br />

„Das Biest offenbarte sich uns als unsere verstorbenen Mütter, unsere verstobenen Brüder...es zeigte<br />

uns Geister ihrer heimgesuchten Vergangenheiten. Die ‚Krise vom Himmel’ stellte sich uns als Freund<br />

vor...als Retter, der die Cetra von diesem neuentstandenem Terror befreien würde. Doch schon bald<br />

offenbarte das Biest sein wahres Gesicht und infizierte alle mit einer Seuche. Einer nach dem<br />

anderen, begannen sich die Clans der Cetra in abscheuliche Monster zu verwandeln. Tausende von<br />

Schatten unter seinem schrecklichen dunklen Schleier...unzählige von uns opferten sich, um es<br />

aufzuhalten, aber...“<br />

Professor Gast schlang seine Arme um Ifalna und seufzte, als sie in seine Schulter weinte.<br />

„Wir machen eine Pause.“, flüsterte er.<br />

Das <strong>Band</strong> erreichte sein abruptes Ende, als es Cloud aus seinen Tagträumen riss. Das war also<br />

Professor Gast...aber diese Ifalna kam ihm ebenfalls sehr bekannt vor. Er hatte so ein Gefühl in<br />

seinem Herzen, als ob er sie schon einmal getroffen hatte, aber er konnte sich beim besten Willen<br />

nicht erinnern, wo und wann das gewesen sein soll.<br />

Cloud begann die Regale neben dem Fernseher nach weiteren Kassetten zu durchstöbern. Weit im<br />

hintersten Eck des Regals versteckt, entdeckte er eine Reihe durchnummerierter Bänder mit einer<br />

Beschriftung darauf. „Das Ding, genannt WEAPON.“<br />

Der EX-SOLDAT entfernte das Siegel der Kassetten und schob die erste in den Recorder.<br />

„...du etwas über dieses Ding, genannt ‚Weapon’?“, fragte Professor Gast.<br />

Ifalna nickte. „Jenes...Ding..., das Sie zuerst irrtümlich für eine Cetra hielten, Professor, ist in<br />

Wirklichkeit ein böses Wesen, genannt ‚Jenova’.“<br />

Cloud hauten diesen Worte fast vom Stuhl.<br />

„Sie ist diejenige, die wir die ‚Krise vom Himmel’ nannten. Sie verstehen also, Professor...solange<br />

Jenova existiert, wird der Planet nie dazu in der Lage sein, die tiefe Wunde am nördlichen Kontinent<br />

vollständig zu heilen. Der Planet wusste, dass er die ‚Krise vom Himmel’ zerstören musste. Um<br />

überhaupt eine Chance gegen ihre mächtigen Kräfte zu haben, erschuf der Planet eigenständig fünf<br />

Massenzerstörungswaffen und versiegelte diese wieder. Eine perfekte Kombination aus Wissen und<br />

dem Willen des Planeten...das Ding, genannt ‚Weapon’.“<br />

Professor Gast brummte. „Nun, Ifalna...du sagtest fünf Weapons? Warum so viele?“<br />

„Jenova’s Kräfte sind unerschöpflich.“, antwortete Ifalna mit einem Schaudern. „Der Legende nach<br />

erschuf der Planet zwar mehr als fünf Weapons, doch einige von ihnen wurden von der Krise vom<br />

Himmel zerstört. Es heißt, diese fünf Weapons seien die gefährlichsten Waffen des Planeten.“<br />

Der Professor nickte erneut und verschränkte seine Arme. „Und, existieren die Weapons noch auf<br />

diesem Planeten?“, begann er, während er wieder an der Kamera herumfummelte.<br />

„Die Weapons können nicht vergehen.“, seufzte Ifalna. „Sie verbleiben schlafend, irgendwo auf<br />

diesem Planeten. Deshalb kann der Planet sich nicht heilen, solange Jenova sich auf ihm befindet.<br />

Die Weapons...beobachten Jenova nach wie vor in ihrer Gefangenschaft...und warten darauf, aus<br />

ihrem ewigen Schlaf aufzuerstehen und sie endgültig zu zerstören.“<br />

Gast lauschte ihr gebannt, bevor er die Kamera ausschaltete.<br />

Cloud’s Gedanken waren verschwommen. Jenova schlug also vor 2000 Jahren auf der Erde<br />

auf...erschuf so den Nordkrater und die Gaea Klippen. Dann stellte sie sich gegen die Cetra-Clans und<br />

brachte eine Seuche über das Land, welche die Mehrzahl aller Cetra in Monster verwandelte. Die<br />

Verbleibenden wurden niedergemetzelt.<br />

Die Fresken an den Wänden im Tempel des Alten Volkes...! Das war der Ort, an dem er das alles<br />

gesehen hatte!<br />

Langsam kam nun alles zusammen, und doch...blieben noch immer so viele Fragen offen und<br />

unbeantwortet.<br />

Er legte die nächste Kassette ein und passte auf...<br />

Dunkelheit<br />

„Faules Ding...komm schon, funktioniere!“<br />

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<strong>Final</strong> <strong>Fantasy</strong> <strong>VII</strong> <strong>Seite</strong> 8<br />

<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

„Was ist los, Prof...ich meine, Liebling?“, kicherte irgendjemand.<br />

Ein Husten. „Ich wollte alles auf Video aufnehmen, aber die Kamera will heute wohl nicht...“<br />

„Was wolltest du aufnehmen? Gibt es noch etwas, was ich vergessen habe, dir zu erzählen?“<br />

„Nein, das ist es nicht...ich wollte meine wunderschöne Tochter aufnehmen während sie schläft. Sieh<br />

sie dir doch nur an...wie ein Engel.“<br />

„Bevor wir sie aufnehmen, sollten wir ihr zuerst einen Namen geben, meinst du nicht?“<br />

„Ich habe bereits einen Namen für sie! Unser kleines Mädchen wird Aeris heißen!“<br />

Aber diese Worte brachten Cloud nun endgültig dazu, vom Stuhl zu fallen.<br />

„Manchmal bist du so egoistisch!“ Ein weiteres Lachen. „Aber Aeris ist ein wunderhübscher Name,<br />

Darling...besonders, wenn man bedenkt, dass er deinem leeren Kopf entsprungen ist!“<br />

Ifalna’s Gesicht erschien plötzlich ganz groß vor der Kamera, als sie auf diese zu ging und die Kappe<br />

vom Objektiv entfernte. Einen Moment später, endete das <strong>Band</strong>.<br />

Der EX-SOLDAT rieb seinen Hinterkopf und grummelte, während er langsam wieder zurück auf den<br />

Stuhl kroch. Das beantwortete zweifellos einige Fragen. Also, Ifalna war Aeris’ Mutter, und Professor<br />

Gast war ihr Vater. Ebenso denkt Sephiroth, dass Gast sein Vater war, aber seine leibliche Mutter war<br />

nicht Ifalna, sondern Lukrezia. Es war beinahe so, als ob Sephiroth und Aeris...irgendwie miteinander<br />

verwand waren.<br />

Der Gedanke daran brachte Cloud zum Zittern. Er setzte sich wieder auf den Stuhl und legte die letzte<br />

Kassette ein.<br />

„...du dumme, teuflische Erfindung.“, grummelte Professor Gast. An seiner <strong>Seite</strong> hielt Ifalna die kleine<br />

Aeris in ihren Händen und lächelte, als der Professor wie wild an der Kamera herumgrabschte. „Ach,<br />

warum hab ich mir die überhaupt zugelegt?“<br />

Ifalna hielt Aeris zu ihrem Vater hin und kicherte etwas. „Ist das vielleicht der Grund?“<br />

Der Professor seufzte und schenkte Ifalna ein warmes Lächeln. „Ihr zwei...ich liebe euch so sehr.<br />

Unsere kleine Aeris ist ein besonderes Kind, weißt du...aber egal wie schlecht die Zeiten sind, die auf<br />

uns zu kommen, ich werde euch beide beschützen! Egal, was passieren mag.“<br />

Professor Gast nahm Ifalna’s Hand und drückte sie fest. Er sah hinab zu ihr in ihre tiefen, grünen<br />

Augen...Augen, in die sich ein Mensch für immer verlieren könnte...“<br />

Ifalna erschrak, als die Vordertüre vor einem harten Klopfen erbebte. Sie übergab Aeris wortlos ihrem<br />

Mann und ging langsam auf die Türe zu. Es herrschte ein schrecklicher Eissturm da draußen...wer in<br />

aller Welt würde in solch einer Nacht auf die Straßen gehen?<br />

Aber noch bevor sie bei der Türe ankam, wurde diese durch mehrere Gewehrkugeln in ihrer Mitte<br />

gespalten. Zwei blau gekleidete ShinRa Soldaten traten durch den Eingang ein, gefolgt von einer<br />

weiteren Gestalt in einem Laborkittel. Ifalna schrie, als die Wachen mit ihren Maschinengewehren<br />

urplötzlich auf Professor Gast zielten, doch der Mann im Laborkittel stoppte sie sofort.<br />

„Hojo!“, ertönte es aus<br />

Gast’s Mund. „Wie hast du<br />

mich hier gefunden?“<br />

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Cloud rieb sich ungläubig<br />

seine Augen. Hojo? Das<br />

war Hojo?. Er<br />

sah...überhaupt nicht<br />

jünger aus. Sein Haar<br />

hatte die gleiche Länge<br />

wie heute. Es war<br />

erstaunlich, dass er sich in<br />

20 Jahren kein bisschen<br />

verändert hatte.<br />

Erstaunlich und seltsam.<br />

„Glaube mir, es war gar<br />

nicht so leicht.“, knurrte Hojo. „Ich musste lange suchen, um dich und Ifalna schließlich hier oben zu<br />

finden.“<br />

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<strong>Final</strong> <strong>Fantasy</strong> <strong>VII</strong> <strong>Seite</strong> 9<br />

<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

Professor Gast hielt Aeris ganz fest in seinen Armen. „I...Ich...bin aus der ShinRa Inc. ausgestiegen!“,<br />

stammelte er, überrascht wie ruhig sich seine Stimme anhörte. „Ich habe meine Krawatten zusammen<br />

mit dieser Firma vor Jahren gewechselt, Hojo! Du hast hier nichts zu suchen!“<br />

Hojo gab ein tiefes Seufzen von sich. „Professor Gast...eigentlich suche ich Sie. Sie und ihre reizende<br />

Frau. Und...ist das ein Kind, Professor? Eine Vereinigung zwischen dem Blut der Cetra und dem eines<br />

Menschen...“ Professor Hojo’s Gesicht brach in ein Grinsen aus. „Meine Güte...sich mit einem<br />

Testsubjekt einzulassen...mein lieber Professor!“<br />

Ein finsterer Blick übermannte Gast’s Gesicht, als er die kleine Aeris langsam Ifalna überreichte und<br />

ihr etwas ins Ohr flüsterte. Ifalna’s Blick sah einen Moment sehr besorgt aus, doch er wandelte sich<br />

sehr schnell in tiefe Sorge, als Professor Gast auf Hojo zu stürmte und ihn zu Boden rammte. Einer<br />

der beiden Wachen verfiel in Panik und schoss eine Feuersalve auf die Kamera in der Ecke, welche<br />

daraufhin zerstört wurde...<br />

„Hojo! Du korrupter Bastard!“, hörte man noch.<br />

Ein Schuss. Ein Schrei, als jemand auf den Boden stürzte.<br />

„Ihr nach! Lasst sie nicht entkommen!“<br />

Weitere Schritte und Hojo’s Murren. Ein Geräusch, als ob jemand die Regale nach Kassetten<br />

durchstöberte.<br />

„Oh...Professor Gast! Eine komplette Sammlung von Informationen über die Cetra, Jenova...und<br />

Weapon? Ich muss Ihnen wirklich danken, Professor. Ha..ha ha...“<br />

Das <strong>Band</strong> endete und Cloud sah sich nervös um. Die Kamera in der Ecke, noch immer zertrümmert,<br />

sogar die Kugeln, die sie zerstörten, lagen noch unter der Kamera in der selben Ecke. Ein dunkler<br />

Fleck auf dem Teppich rechts neben Cloud. Professor Gast, Aeris’ Vater und Verbindung zu ihrer<br />

Vergangenheit...wurde genau hier erschossen.<br />

Cloud zuckte zusammen, als er irgendein Flüstern in der Dunkelheit vernahm. Nein, es...war der<br />

Wind...und etwas von seiner Fantasie, zusammen mit den Ereignissen, die vor kurzer Zeit geschahen.<br />

Das war alles, was es war.<br />

„Ifalna...Ich liebe dich...“<br />

Sich nicht weiter um dieses Flüstern in seinem Kopf kümmernd, warf er sich wieder in seine Felljacke<br />

und ging zurück zum Gasthaus zum Eiszapfen.<br />

Englisches Original von Eric H., Übersetzung von Patrick P. aka Omnislash.<br />

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<strong>Final</strong> <strong>Fantasy</strong> <strong>VII</strong> <strong>Seite</strong> 10<br />

<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

Tifa’s Offenbarung<br />

Kapitel II<br />

Erinnerungen in der Winterlandschaft<br />

Im Abendfrost noch immer wie verzaubert aus dem Fenster starrend, lehnte sich Cloud gegen das<br />

gefrorene Glas und blickte mit einem Hauch von Sehnsucht in seinen Augen über das kleine<br />

Eiszapfendorf.<br />

Fünf Jahre...es vor fünf Jahren, seit seine lange, beschwerliche Reise begonnen hatte. Er trat<br />

SOLDAT bei und wurde schnell in die Erste Klasse befördert. Sein Traum ging in Erfüllung...er ging<br />

auf eine Mission mit seinem Helden aus Kindertagen, dem Großen Sephiroth. In dieser kalten,<br />

regnerischen Nacht, auf der Ladefläche eines LKW’s, offenbarte ihm Sephiroth das Ziel der Mission.<br />

Nibelheim. Oder vielmehr der Reaktor auf dem Gipfel des Mount Nibel.<br />

Es geschah in Cloud’s Heimatstadt, dass er endlich seine alte Freundin aus Kindertagen, Tifa,<br />

wiedergetroffen hat, nachdem er die Stadt vor beinahe zwei Jahren verlassen hatte, um nach Midgar<br />

aufzubrechen. Sie hatte sich verändert...nicht nur äußerlich. Natürlich war sie gerade dabei, zu einer<br />

wunderschönen jungen Damen heran zu reifen, doch daran lag es nicht. Irgendetwas in ihren Augen,<br />

und die Art, wie sie sprach...sogar die Art, wie sie ging hatte sich verändert. Sie war wie eine völlig<br />

andere Tifa.<br />

„Es fühlt sich an, als ob ich schon einmal hier gewesen bin.“, sagte Sephiroth damals. „Als ob ich<br />

jeden Baum und jeden Stein auf der Straße kenne...“<br />

Am nächsten Morgen kam Cloud spät zum verabredeten Treffpunkt. Der Rest seines Vier-Mann-<br />

Teams wartete bereits auf ihn. Tifa – die Führerin für die Wege in den Bergen – posierte vor der alten<br />

ShinRa Villa, zusammen mit Sephiroth und ihm selbst, für ein Foto. Cloud hat niemals daran gedacht,<br />

sich einen Abzug von diesem Bild zu holen. Er lachte sich beinahe selber aus, als er realisierte, wie<br />

jung und naiv er damals war...ein Foto von sich im Alter von 16 Jahren zu sehen...in diese Augen zu<br />

sehen, würde nun sein, wie in die Augen eines Fremden zu sehen.<br />

In dem <strong>Mako</strong> Reaktor am Gipfel des Berges hatte Cloud zum ersten Mal den Namen Hojo gehört, es<br />

war auch das erste Mal, dass er von seinen schrecklichen Experimenten gehört hatte. Er benutzte<br />

<strong>Mako</strong> Energie und ließ menschliche Zellen in brutale Monster mutieren. Es waren diese<br />

unmenschlichen Experimente, die schließlich die Drachen in den Bergen in höheres Terrain drängten.<br />

Und es waren diese „Monster“ – einst Menschen – die Sephiroth sein wahres Ich offenbarten.<br />

Sephiroth floh zurück in die ShinRa Villa und schloss sich in ihrem Keller für drei Tage und drei Nächte<br />

lang ein. Er studierte jedes Buch und jeden medizinischen Bericht, den er dort unten finden<br />

konnte...und nicht ein einziges Mal, erlosch das Licht im Kellergeschoss. Es geschah in der dritten<br />

Nacht, als Sephiroth schließlich die ganze Wahrheit über seine Vergangenheit und wie sie mit<br />

Professor Gast und Hojo zusammenhing, herausfand. Er erfuhr auch, dass Gast vor einigen Jahren<br />

unter mysteriösen Umständen verschwand – das war zu dem Zeitpunkt, als Sephiroth noch jung war.<br />

Englisches Original von Eric H., Übersetzung von Patrick P. aka Omnislash.<br />

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<strong>Final</strong> <strong>Fantasy</strong> <strong>VII</strong> <strong>Seite</strong> 11<br />

<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

Gast flüchtete in die nördlichen Regionen des Planeten, wo er sich in sein Subjekt, Ifalna, verliebte.<br />

Aus dieser Vereinigung entstand ihre Tochter...Aeris.<br />

Die Informationen, die Sephiroth aufdeckte, machten ihn verrückt. In einem Anfall von Wut, brannte er<br />

Cloud’s Heimatstadt nieder, während dieser das alles mit hilflosem Zorn beobachtete. Der dunkle<br />

Krieger bewegte sich nordwärts, zum alten Reaktor, doch als Cloud ihn dort entdeckte, war es schon<br />

zu spät. Sephiroth hatte Tifa’s Vater getötet und sie selbst schwer verwundet.<br />

Die darauffolgenden Jahre...nun ja, sie waren wie ausgelöst für Cloud. In seinen Gedanken passierte<br />

nicht viel seit dem Vorfall im Reaktor. Seine Kraftprobe mit Sephiroth...was geschah dort? Wie konnte<br />

er etwas wie das vergessen?<br />

Über die folgenden Ereignisse nachzudenken, verursachte ein frisches Stechen in seiner Brust. Er<br />

knöpfte sich sein Hemd auf und sah auf seine Rippen, wo sich schon wieder diese pinkfarbene Narbe<br />

zeigte. Die Narbe war etwas länger, als seine Hand und hatte in etwa die Breite von zwei Fingern. Als<br />

Reaktion darauf, schnappte er sich seine Murasame vom Tisch und zeigte mit ihrer Spitze auf die<br />

Narbe. Die Klinge dieses Schwertes sah so aus, als ob sie eine solche Wunde verursachen konnte,<br />

aber...<br />

„Oh mein Gott! Cloud, was tust du da?!“<br />

Cloud durchfuhr ein erschrecktes Zucken und er zog sich seine Hände zu seiner Brust hin, während er<br />

es gerade noch schaffte, dem Schwert auszuweichen und dessen Klinge nur in seine Schulter schnitt.<br />

Wenn man sich diese kleine Wunde betrachtete, war dieses Schwert unglaublich scharf und etwas<br />

Blut sickerte aus seiner Schulter, bevor es hinab auf den Boden tropfte.<br />

Tifa griff sich das Handtuch, mit dem sie sich noch vor ein paar Stunden abgetrocknet hatte, und<br />

drückte damit fest auf Cloud’s frische Wunde, während das Blut trotzdem weiterhin ausströmte.<br />

Cloud’s erster Gedanke war, Aeris zu holen, damit sie ihn heilen würde, doch sein Herz tat schrecklich<br />

weh, als er realisierte, woran er da dachte.<br />

„Es tut mir Leid.“, stammelte Cloud, bevor er sich in sein Bett legte. „Ich habe mich nur über diese alte<br />

Narbe gewundert, sie sieht so aus, als ob...“<br />

„Sei ruhig und leg dich hin!“, unterbrach Tifa, als sie den EX-SOLDAT auf sein Bett drückte. „Ich habe<br />

ehrlich keine Ahnung, wie du immer wieder eine weitere Narbe, Prellung, Quetschung oder Brandmal<br />

auf deinem Körper entdecken kannst, Cloud Strife, aber ich werde verdammt sein, wenn ich dich<br />

verbluten lasse, nur wegen deinem misslungenem Selbstmordversuch!“<br />

„Aber, ich habe doch nur...“<br />

„Ich weiß zwar, dass du noch immer wegen Aeris niedergeschlagen bist.“, fuhr Tifa fort. „Aber das<br />

Beste, das wir jetzt tun können ist, einfach nach vorne zu sehen. ‚Es macht keinen Sinn, über die<br />

Vergangenheit zu sprechen. Es ist immer besser, nach vorne zu blicken.“ Barret hat mir das einmal<br />

beigebracht...und du auch. Dich selbst zu töten würde nicht das geringste Problem lösen. Willst du<br />

denn nicht mit Sephiroth abrechnen?“<br />

„Aber...“<br />

„Nein!“, klagte Tifa. „Nein! Halt einfach den Mund, Cloud! Du bist nicht der einzige hier, der beunruhigt<br />

ist, weißt du? Barret, Cid, Nanaki...und die anderen ebenso! Wir alle machen uns Sorgen!“ Tifa biss<br />

besorgt auf ihrer Unterlippe herum und versuchte, sich die Tränen, die plötzlich in ihren sanften<br />

braunen Augen erschienen, wegzublinzeln.<br />

„Wir...wir sind alle beunruhigt, und wir wissen, dass du es auch bist. Du kannst nicht immer den<br />

unschlagbaren Superhelden markieren, Cloud! Du musst uns wissen lassen, was du denkst!“<br />

Cloud war dabei, etwas zu antworten,<br />

doch Tifa warf ihre Arme sofort um seinen<br />

Hals und vergrub ihr Gesicht in seiner<br />

Schulter. Ungeachtet des blutigen<br />

Handtuchs in ihren Haaren, umarmte sie<br />

Cloud weiterhin mit aller Kraft.<br />

„...es tut mit Leid.“, sprach nach einem<br />

kurzen Moment. „Du hast bestimmt genug<br />

Sorgen...auch ohne meine Probleme zu<br />

kennen.“<br />

Der EX-SOLDAT schüttelte seinen Kopf<br />

und seufzte. „Mach dir darüber bitte keine<br />

Sorgen.“<br />

Tifa drückte sich fester an Cloud heran<br />

und gab ein zufriedenes Gähnen von sich.<br />

„Ich möchte nur, dass du glücklich bist.“,<br />

sagte sie schläfrig. „Ich weiß, wie viel<br />

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<strong>Final</strong> <strong>Fantasy</strong> <strong>VII</strong> <strong>Seite</strong> 12<br />

<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

Aeris dir bedeutet hat...manchmal wünschte ich, Sephiroth hätte mich an ihrer Stelle geholt...“<br />

„Sag das nicht.“, flüsterte Cloud, während er mit seiner Hand durch ihr Haar strich. „Ich bin mir sicher,<br />

dass auch die anderen so denken, aber das macht keinen Sinn, denn es kann nicht passieren.<br />

Aeris...ist tot.“<br />

Sein Magen überschlug sich, als er sich daran erinnerte, wie Sephiroth’s Schwert durch ihre Brust<br />

drang. Dieses grausame, kalte Grinsen auf Sephiroth’s Lippen. „Ich werde Sephiroth töten...? Tifa?“<br />

Sie war in seinen Armen eingeschlafen<br />

„Also sach ich zu diesem Sack...also sach ich zu ihm: ‚HEY, du Fettarsch! Wie wärs mit nem Drink für<br />

den guten alten Cid, hä?’ Und der blickt mich denn mit diesem wirklich gruseligen Arschblick an, und<br />

ich WEIß einfach...der hat jetzt was heimtückisches mit mir vor.“<br />

Yuffie saß mit entzückter Aufmerksamkeit auf ihrem Bett, als Cid sich von seinem Sessel erhob und<br />

begann, mit geballten Fäusten auf dem Teppich herum zu zappeln. „Also mach ich dann diese wirklich<br />

gefährlich wirkende Pose und das alles, aber der zuckte nicht mal. Und dann seh ich, wie diese fette<br />

Sau diese Substanz aus seiner Tasche hervorkramt, und er...“<br />

„Was für eine war es!?!?!?!“, kreischte Yuffie und sprang wie wild auf ihrem Bett herum.<br />

„Wen zur Hölle interessiert das?“, grummelte Cid. „Naja egal. Er kramte also diese grüne Substanz<br />

aus seiner Tasche hervor...und da fängt der doch echt an sich vorzubereiten, mit gottverdammten<br />

Zaubersprüchen um sich zu schmeißen! Und ich bekam solchen Schiss!“<br />

Die junge Ninja schlürfte an ihrer heißen Schokolade und keuchte vor Aufregung. „Was hast du<br />

gemacht?!“<br />

Cid zuckte mit den Schultern und steckte sich seine Hände in seine Taschen. „Was hätte ich denn tun<br />

sollen? Ich habe dem Sack in seine Eier getreten und mir seine Substanz geschnappt. Und nur knapp<br />

bevor mir die Wachen in meinen Arsch treten wollten, kam der Präsident aus dem Aufzug heraus und<br />

er sagt zu mir: ‚Wer bist, Söhnchen?’ Und ich sach: ‚Nenn mich nich Söhnchen, weil du bist bestimmt<br />

nich mein Paps! Mein Name is Cid Highwind!’<br />

„Das wars dann. Der Präsident mochte meinen Geist und meinen....meinen...ähm...ja Übermut, also<br />

hat er mich in sein Büro gebeten. ER STELLTE MICH DOCH TATSÄCHLICH EIN, UM SHINRA’S<br />

ERSTE GELNIKA ZU DESIGNEN, ZU BAUEN UND ZU FLIEGEN!!!“<br />

Yuffie streckte sich über ihr gesamtes Bett und gähnte. „So wurdest du dann ins ShinRa’s<br />

Raumfahrtprogramm aufgenommen, huh? Weil du irgendeinem fetten Idioten in seinen Willy getreten<br />

hast? Was für ein Schwachkopf. Dafür hätten sie dich auch töten können.“<br />

“Ich wusste doch nicht, dass du dir Sorgen gemacht hast.“, plapperte Cid. Yuffie streckte ihm ihre<br />

Zunge heraus und versteckte sich unter ihrer Bettedecke.<br />

Zwar Umgeben von alten Männern, doch mit sich<br />

ganz alleine, nahm Barret einen weiteren tiefen<br />

schluck aus dem Glas an der Bar und seufzte. Es<br />

war kalt Draußen, sein Kopf tat ihm weh, er war<br />

hungrig, und sein rechter Arm bekam wieder diese<br />

seltsamen Phantomschmerzen. Sie hatten sich etwa<br />

ein oder zwei Jahre nachdem er die Gatling Gun an<br />

seinen Arm operiert bekam verzogen, doch Dyne’s<br />

Tod lastete scheinbar noch immer auf seinem<br />

Herzen. Wie konnte jemand wie Dyne sich nur<br />

derartig verändern? Es hatte etwas Furchterregendes<br />

an sich.<br />

Während seine Vergangenheit ihm durch den Kopf<br />

schwebte, schien diese die Gedanken an Midgar<br />

allmählich zu verdrängen, und damit<br />

auch...AVALANCHE. Nun war er kein Mitglied einer<br />

Rebellenfraktion, die versuchte die Welt von den<br />

ShinRa zu befreien, mehr. Jetzt war er nur noch<br />

jemand, der sich vor gut einem Monat, mit einem<br />

stachelhaarigen Punk an seiner <strong>Seite</strong>, auf dem Weg<br />

machte, um einen langhaarigen,<br />

schwerterschwingenden Psychopathen davon<br />

abzuhalten, mit etwas, das sich die Schwarze<br />

Substanz nennt, den gesamten Planeten ruckartig in<br />

Chaos und Zerstörung zu stürzen.<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

Es kam ihm vor wie gestern...er heftete Flugzettel, die für AVALANCHE warben, an jede<br />

Straßenlaterne und Windschutzscheibe, die er finden konnte. Sie verkündeten alle das Selbe, nämlich<br />

dass die ShinRa Inc. nichts weiter im Sinn hatte, als das Blut des Planeten auszusaugen und es in ein<br />

paar müde GIL umzuwandeln. Räudige Bastarde...<br />

„Neueste Berichte von kürzlich gesichteten hellen Lichtern über dem Nordkrater haben einmal mehr<br />

das Interesse der Bevölkerung der Stadt Midgar auf sich gezogen.“, begann der Fernsehapparat in<br />

der Ecke der Bar zu verkünden. „Wie wir alle wissen, wurde der Krater vor mehreren tausend Jahren<br />

geformt, als ein mysteriöses Objekt vom Himmel herabstürzte und das umliegende Land in die Höhe<br />

schob. Seit damals hat sich der Krater und die Gaea Klippen, die ihn umgeben, mehr und mehr zu<br />

einem Paradies für Bergsteiger mit einem leichten Hang zum Nervenkitzel gewandelt.<br />

„Ein Okkultist meinte diesbezüglich:“<br />

„Uns war dieses Licht schon Jahrzehntelang bekannt, jedoch hatten wir einfach nie ein besonderes<br />

Interesse oder Verlangen dazu, es zu erforschen. Während des kommenden Frühlings jedoch, planen<br />

ich und einige Mitglieder der Organisation für Unerklärbare Phänomene, kurz OUP, einen<br />

Forschungsausflug nach Bone Village, um einige Nachforschungen anzustellen. Wir hoffen, eine<br />

Verbindung zwischen dem Nordkrater und der vergessenen Stadt des Alten Volkes zu finden.“<br />

Barret knurrte und schob das Glas vor sich zur <strong>Seite</strong>. „Räudige Bastarde umgeben von einem Haufen<br />

Psychopathen, und das alles in einer einzigen Stadt...naja ich wollte ohnehin nie wieder dorthin<br />

zurückgehen...“<br />

„Darüber hinaus verkündete Präsident Rufus ShinRa die feierliche Annahme der Baupläne für den<br />

Bau Neo-Midgars.“<br />

„Jetzt, wo die Reparaturen der leicht beschädigten Sektor 6 Platte vollendet sind, steht unserem<br />

Vorhaben nichts mehr im Wege.“<br />

„So der Präsident. Nachdem nun schon einige Städte an Orten gebaut wurden, wo rohes <strong>Mako</strong> aus<br />

der Erde sickert – Nibelheim, Gongaga, Corel und Midgar selbst – habe Präsident Rufus nun<br />

strengstes Vertrauen, dass der neue, wiedereingestellte Chef der Wissenschaftsabteilung von ShinRa,<br />

Professor Hojo, den Standort des legendären Verheißenen Landes ausfindig macht.“<br />

„Es war einst der Traum meines Vaters, bevor er vor nur einigen Wochen brutal und hinterhältig in<br />

seinem Büro ermordet wurde.“<br />

Der Präsident schien in der Öffentlichkeit immer ehrlich und offen zu wirken, doch Barret kannte die<br />

ShinRa und ihre Methoden nur zu gut. Sogar im Fernsehen konnte er noch immer diesen<br />

skrupellosen, kalten Schimmer in Rufus’ Augen erkennen.<br />

„Dieses war jedoch nicht nur sein eigener Traum...es war der Traum eines jeden Slum-bewohnenden<br />

Einwohner Midgar’s. Der Traum, eine neue, tapfere Welt zu erschaffen, eine Welt in der Slums und<br />

Unterdrückung nur noch der Vergangenheit angehören. Neo-Midgar wird ein solcher Ort sein. Eine<br />

Heimat und ein Hafen der Geborgenheit für alle!“<br />

„Professor Hojo war für einen Kommentar leider nicht verfügbar, doch der Chef der Einrichtung zum<br />

Erhalt des Friedens, Heidegger, kommentierte die derzeitige Lage mit den Worten:“<br />

„Die Terroristenfraktion, die der ShinRa in letzter Zeit soviel Ärger bereitet hat, scheinen<br />

währenddessen ihre eigenen Züge zu machen und wandeln sich langsam zu einem lästigen Dorn in<br />

unserer Abteilung. Doch wir versichern ihnen, dass wir jeden erforderlichen Schritt unternehmen<br />

werden, um diese gefährlichen Kriminellen zu fassen.“<br />

„Ja leck mich doch einer am Arsch.“, grummelte Cid, als er langsam die Treppe zur Kellerbar<br />

herabgetaumelt kam und sich neben Barret auf einen Hocker setzte. „Die sind doch nur angefressen,<br />

weil WIR es sind, die ihnen immer einen Schritt voraus sind.“<br />

Barret grunzte eine schlichte Antwort heraus und riss sich von den Nachrichten im Fernseher los. „Yo,<br />

aber dafür ist Sephiroth UNS wiederum immer einen Schritt voraus. Das stört mich gewaltig.“<br />

Cid kicherte und nahm einen langen Schluck von seinem Bier. „Hehe...du hörst dich schon an wie<br />

Cloud.“<br />

Barret knurrte und stocherte mit einem Strohhalm auf dem Eiswürfel in seinem Glas herum.<br />

* * * * * * * * * * * * *<br />

Ein finsterer Blick übermannte Gast’s Gesicht, als er die kleine Aeris langsam Ifalna überreichte und<br />

ihr etwas ins Ohr flüsterte. Ifalna’s Blick sah einen Moment sehr besorgt aus, doch er wandelte sich<br />

sehr schnell in tiefe Sorge, als Professor Gast auf Hojo zu stürmte und ihn zu Boden rammte. Einer<br />

der beiden Wachen verfiel in Panik und schoss eine Feuersalve auf die Kamera in der Ecke, welche<br />

daraufhin zerstört wurde...<br />

„Hojo! Du korrupter Bastard!“, hörte man noch.<br />

Ein Schuss. Ein Schrei, als jemand auf den Boden stürzte.<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

„Ihr nach! Lasst sie nicht entkommen!“<br />

Weitere Schritte und Hojo’s Murren. Ein Geräusch, als ob jemand die Regale nach Kassetten<br />

durchstöberte.<br />

„Oh...Professor Gast! Eine komplette Sammlung von Informationen über die Cetra, Jenova...und<br />

Weapon? Ich muss Ihnen wirklich danken, Professor. Ha..ha ha...“<br />

Ein tiefes Seufzen entkam Vincent, als das <strong>Band</strong> zu einem ziemlich abrupten Ende kam. Abgesehen<br />

von dem leisen, sanften Zischen des Fernsehers, war der komplette Raum totenstill. Vincent hatte das<br />

plötzliche Verlangen zu zittern, doch er konnte es nicht, aus welchem Grund auch immer.<br />

Möglicherweise war seine Seele in der langen Zeit, in der er in diesem Sarg im Kellergewölbe der<br />

ShinRa Villa ruhte, bereits zerfallen, wohingegen sein Körper es nicht tat.<br />

Das Labor war ein richtiges Durcheinander, trotzdem erkannte Vincent einige der Instrumente, die auf<br />

dem Tisch lagen, wieder. Sie waren die selben, wie jene, die an Lukrezia und ihrem armseligen Kind,<br />

Sephiroth, benutzt wurden. Sie hatten niemals eine wirkliche Chance dem Ganzen zu entgehen...<br />

Ungeachtet seiner Wünsche, drifteten Vincent’s Gedanken in seine Vergangenheit als Turk ab...<br />

„Sie und ich, wir sind beide Wissenschaftler!“, schrie jemand, als<br />

dieser seine Brille auf seine lange Nase schob. „Warum musst du<br />

dich ständig einmischen!?“<br />

„Weil...ob Wissenschaftler oder nicht...was du tust ist<br />

unmenschlich!“, antwortete Vince pfeilschnell, während er seine<br />

Fäuste ballte. „Diese barbarischen Experimente werden Lukrezia<br />

und ihr Baby töten! Verstehst du das nicht?“<br />

Der Professor brummte und verschränkte seine Arme vor seiner<br />

Brust. „Eine schwache Ausrede für einen Turk.“, knurrte er. „Ich<br />

sollte...“<br />

Vincent entriss sich seinen Gedanken. Er hatte sich für diesen Tag schon genug erinnert.<br />

* * * * * * * * * * * *<br />

„Ich versuche es, Großvater.“, flüsterte Nanaki, als er das Fenster in seinem Zimmer mit seiner<br />

feuchten Nase aufdrückte. „Ich versuche es wirklich...genau wie du sagtest. Um das Leiden des<br />

Planeten zu lindern...müssen wir alle unser Bestes geben.“<br />

Er warf sich erschöpft auf den warmen Teppich in der Mitte des Raumes und legte seinen Kopf auf<br />

seine beiden Vorderpfoten. „Nur manchmal...zweifle ich daran, Großvater...Cloud und die anderen<br />

sind zwar stark, doch unsere Herzen sind nicht vereint. Was würdest du jetzt wohl sagen, Großvater?<br />

Was würdest du jetzt tun?“<br />

Nanaki sah hoch durchs Fenster in den bewölkten Himmel und wünschte sich, er würde die Sterne<br />

sehen können...wenigstens einen. Sie hatten sich<br />

nun schon so lange hinter diesem leblosen grauen<br />

Schleier versteckt, zu lange für ihn. Es musste<br />

mehrere Tage her sein, als Nanaki zuletzt die<br />

Gelegenheit bekam, sie zu bewundern. Hier oben<br />

am nördlichen Kontinent...er war sich sicher, dass<br />

sie hier wunderschön strahlen würden, jenseits der<br />

versmogten Wolken über Midgar.<br />

„Nein...ich weiß, was du sagen würdest, was du tun<br />

würdest.“, sagte Nanaki, während er seinen Kopf<br />

wieder erhob. „Du würdest mir sagen, ich solle<br />

mein Herz bewahren, Nanaki...um die Reise<br />

fortzusetzen, auch wenn sie mir freudlos und leer<br />

erscheint. Weil ich ein Krieger bin, Sohn des<br />

tapferen Seto! Sephiroth wird für seine Taten und<br />

Absichten bezahlen!“<br />

Sich wieder vom Boden erhebend und hoch zur Fensterbank springend, richtete Nanaki seinen Blick<br />

nach oben und entließ ein schrilles, kummervolles Heulen in die Nacht.<br />

* * * * * * * * * * * * *<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

Das ShinRa Langstreckenflugschiff Model #707-A, wovon Cait Sith noch immer dachte, dass es ein<br />

schrecklicher Name für ein Flugschiff war, bahnte sich seinen Weg durch die Lüfte, während es Kurs<br />

nach Norden, über dem Gasthaus zum Eiszapfen hinweg, setzte. Präsident Rufus war schon den<br />

ganzen Flug über schlecht gelaunt, doch Cait Sith konnte ihn dafür keine Vorwürfe machen...nach<br />

allem, was vorgefallen war. Nach Tseng’s Tod befehligte nun Reno die Turks, welche allerdings unter<br />

seiner lockeren Einstellung auseinander zu brechen begannen. Des Weiteren bekam Rufus auch<br />

noch fortwährend negative Berichte von Hojo und Reno vorgelegt, was ihm dann vermutlich den Rest<br />

gab...<br />

Alles in allem, war es eine sehr unangenehme Reise für ihn.<br />

„Idioten!“, brüllte Rufus, als er auf die Brücke stapfte. „Ihr alle! Ich verfolge hier den Mann, der die<br />

Macht, den GESAMTEN Planeten zu zerstören, in seinen Händen hält, und ihr lahmt hier dermaßen<br />

rum!<br />

„HEIDEGGER!!“<br />

So schnell er nur konnte, hetzte der Chef ShinRa’s Einrichtung zum Erhalt des Friedens weg von dem<br />

riesigen Fenster an der Spitze des Flugschiffes und schlitterte genau vor Rufus’ Füßen zum Stillstand,<br />

während er sein Bestes gab und versuchte, nicht vorlauter Atemnot wie wild zu keuchen.<br />

„Sag mir, Heidegger.“, fing Rufus still an, als er den fetten Mann an seinen Schultern packte. „Sag mir,<br />

wie eine riesige, sich über den gesamten Globus erstreckende Firma wie ShinRa – einstmals die<br />

ShinRa Elektrizitätsgesellschaft, gegründet und erbaut von meinem Ur-Großvater – SAG mir,<br />

Heidegger, warum ist es so arsch-unmöglich, nur EINEN EINZIGEN, WINZIGEN MENSCHEN<br />

ausfindig zu machen!!“<br />

Heidegger, der bis hinab zu seinen Stiefeln zitterte, antwortete dem Präsidenten mit einem simplen<br />

Salut und zuckte mit seinen Schultern. „I...uh...ich bin mir nicht sicher, Herr Präsident.“, stotterte er.<br />

„Er muss wohl seine Spuren schneller verwischen, als wir sie entdecken können! Aber....aber wir<br />

wissen, dass er sich nach Norden, am Gasthaus zum Eiszapfen vorbei, und hoch zum Gaea Krater<br />

fortbewegt, Sir! Soviel ist jedenfalls sicher.“<br />

„Fahre fort.“, knurrte Rufus.<br />

„Uh...“<br />

Dem fetten General fehlten für einen Moment die Worte, denn eigentlich hatte er gedacht, er müsse<br />

nur eben schnell den Zorn des Präsidenten ausbaden, doch jetzt musste er ihm gleich noch einen<br />

kompletten Lagebericht abliefern. „Äh...uhm...Sir...Herr Präsident, Sir...nun ja...also, unsere Satteliten<br />

haben eine gewaltige Energiewelle in der Gegend um den Nordkrater geortet. Das geschah nun vor<br />

genau 48 Stunden, doch bis jetzt haben wir es noch nicht geschafft, irgendwelche Fotos der Gegend<br />

dort aufzunehmen. Dort existiert eine Art elektromagnetische Störung, welche das ganze Gebiet dort<br />

bedeckt.“<br />

„Achtung an die gesamte Crew! Wir haben soeben die nördliche Zeitzone durchbrochen. Bitte stellen<br />

Sie ihre Uhren auf die entsprechenden Uhrzeiten um.“<br />

Rufus knurrte, als er seinen Blick sofort auf seine Uhr richtete. „Gibts noch was?“, fragte er. Heidegger<br />

salutierte abermals und schüttelte seinen Kopf. Der Präsident seufzte, während er irgendetwas<br />

unverständliches vor sich hin murmelte, bevor er seine Armbanduhr abnahm und sie gegen eine<br />

Stahlwand auf der Brücke schmetterte.<br />

„Verdammt, Heidegger! Finde ihn!“, schnappte er, als gerade dabei war, die Brücke zu verlassen.<br />

„Oder ich schwöre dir, ich werde dich ohne zu zögern in den Schneefeldern aussetzen, damit sich die<br />

Wölfe um dich kümmern können.“<br />

Heidegger zitterte sichtlich, als Rufus an ihm vorbei ging. Grummelnd watschelte er wieder nach vorne<br />

zu der riesigen Glasscheibe und sah nach vorne zum dunklen Horizont. Rufus’ Uhr...am Boden neben<br />

ihm lag sie. Warum hatte er sie weggeworfen? War das elektromagnetische Feld um den Nordkrater<br />

etwa schon so groß gewachsen, dass es seine Uhr angehalten hat?<br />

„Die Uhr war ein Geschenk von seinem Vater.“, sprach Cait Sith leise. „Ich nehme mal an, dass die<br />

von deinem Gehalt abgezwackt wird, Heidegger.“<br />

„Halt doch dein Maul.“, grummelte er.<br />

Englisches Original von Eric H., Übersetzung von Patrick P. aka Omnislash.<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

Tifa’s Offenbarung<br />

Kapitel III<br />

Cid Highwind, Cool Boarder<br />

Zum ersten Mal seit Tagen schien nun endlich wieder die Sonnen am klaren blauen Himmel und<br />

erwärmte die Luft, trotz des eiskalten Schnees, der nach wie vor das komplette Eiszapfendorf<br />

bedeckte. Auf dem Dach des Gasthauses sitzend und von dort die kleine Stadt überblickend, nahm<br />

Cid Highwind einen weiteren langen Zug von seiner Zigarette und gab ein verfechtendes Seufzen von<br />

sich, als er den Rauch aus seiner Nase herausblies. Die frische Luft und der blaue Himmel waren<br />

alles, was er brauchte, um sich frei zu fühlen. Er musste Cloud dafür danken, dass er ihn auf seiner<br />

Reise begleiten durfte.<br />

Durch die Fenster der Häuser konnte er sehen, wie sich derweil die Kinder in ihre Wintermäntel<br />

packten, bevor sie dann alle förmlich aus den Türen der Häusern hinaus auf die Straßen geflogen<br />

kamen. Sie fingen sofort mit einem Ereignis an, welches Cid später ‚Teil Drei der Großen Nördlichen<br />

Schneeballschlacht’ betiteln würde. Schon am gestrigen Nachmittag, als der Eissturm bereits etwas<br />

nachgelassen hatte, waren die Kinder draußen gewesen und haben alles für den heutigen Tag<br />

vorbereitet. Sie häuften riesige Schneebarrieren auf, die ihnen vor den durch die Luft schnellenden<br />

Schneebällen Schutz bieten sollten, und nebenher bestückten sie diese „Bunker“ auch noch mit festen<br />

kleinen Kugeln aus Schnee, genannt „Munition“, um sie sich heute endlich gegenseitig an die Rüben<br />

werfen zu können.<br />

Diese unbeschwerten Kinder dort unten spielen zu sehen, brachte in Cid’s Gedächtnis Erinnerungen<br />

an seinen Vater zurück, den er schon vor langer Zeit verloren hatte. Sein Paps war ebenso ein Pilot<br />

gewesen wie er, und es gab nichts auf der Welt, was mehr liebte als den Himmel – ausgenommen<br />

seiner Familie, natürlich. Egal wie beschäftigt er auch gerade war, für Cid und Mutti hatte er immer<br />

Zeit.<br />

„Erinnerst du dich, Paps...?“, fragte Cid die leere Luft, als er hoch in die Wolken starrte. „Dieser eine<br />

Winter...wir hatten eine riesige Schneeballschlacht am laufen. Ich erinnere mich noch genau...die<br />

muss den ganzen Tag gedauert haben. Und als du dann diesen Schneeball aufs Dach geworfen hast<br />

und eine riesige Schneelawine auf Mutti, die gerade aus dem Haus kam und uns sagen wollte, dass<br />

das Essen fertig war, herabgekracht kam...“<br />

Cid lächelte und kaute auf dem Ende seiner Zigarette herum. „Gott, wir waren danach bestimmt<br />

mehrere Wochen damit beschäftigt, diese Schneemassen wieder aus unserer Einfahrt zu schaufeln.<br />

Tag und Nacht haben wir nur geschaufelt und gebuddelt.“<br />

Englisches Original von Eric H., Übersetzung von Patrick P. aka Omnislash.<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

Trotz seinen Versuchen, nicht über seinen Vater<br />

nachzudenken, drifteten seine Gedanken mehr und mehr in<br />

die Vergangenheit ab und kamen an einem Punkt an, den er<br />

am liebsten aus seinem Leben gestrichen oder in seinen<br />

Hinterkopf geschoben und erbarmungslos zerschmettert hätte.<br />

Eines Morgens entdeckte er in den ShinRa Times einen<br />

Bericht über das neueste Testflugzeug, die Garnika, welche in<br />

einen plötzlich aufkommenden Sturm gekommen war und<br />

abstürzte...ihr Pilot hatte den Ruf, der Beste überhaupt zu<br />

sein, aber...sein Vater überlebte diesen Unfall nicht.<br />

Sein Zuhause war danach nie wieder das Selbe. Seine Mutter<br />

sprach nur mehr ungern über Dinge, die so in der Welt<br />

geschahen und wurde immer depressiver, während die Jahre<br />

vergingen. In seinen schwierigsten Jahren musste Cid ohne<br />

einen Vater aufwachsen, doch trotzdem hielt er seine<br />

Grundsätze immer aufrecht und vergaß nie, was er ihm<br />

beigebracht hatte. Die Liebe zum Himmel und den Wolken<br />

war eine dieser Grundsätze seines Vaters.<br />

Als Cid dann nach seinen drei Ausbildungsjahren auf der<br />

Pilotenschule von ShinRa aus Midgar zurückkehrte und seiner<br />

Mutter erzählen wollte, dass er ausgewählt wurde, als<br />

Testpilot in den Reihen der ShinRa-Flotte zu dienen, war er sicher, dass sie, genau wie er, vor Stolz<br />

platzen würde. Er würde wie sein Vater werden...tapfer, kühn, und mutig! Doch die Neuigkeiten über<br />

seine zukünftige Karriere bei ShinRa erzielten nicht die gewünschte Wirkung – stattdessen begann<br />

sich Cid’s Mutter schreckliche Sorgen um ihren einzigen Sohn zu machen. Sie lebte fortan in ständiger<br />

Angst, dass er seines Vaters Schicksal teilen würde.<br />

Schlussendlich wurde die Anstauung des ganzen Kummers wohl zu viel für sie. Cid’s Mutter erlag<br />

einem tödlichen Herzinfarkt. Dies geschah zu der Zeit, als Cid gerade das neue Gelnika-Flugschiff<br />

entwarf.<br />

Allein in der weiten Welt, fand der junge Cid Highwind nur noch Trost, wenn er durch die unendlichen<br />

Lüfte segelte, doch sogar dann, schien die Liebe seines Vaters zum Himmel und die Sorgen seiner<br />

Mutter sein Herz zu zerreißen. Die Wolken waren seine Freunde, die Himmelsrichtungen seine<br />

Familie...nichts auf der Welt bedeutete ihm so viel wie der endlose, blaue Himmel.<br />

„Hey, unfair!“, jammerte eines der Kinder hinter seiner Schneebarriere. „Das war kein Schneeball, das<br />

war ein Matschball!! In meiner Unterhose juckt es und alles ist nass!“<br />

„Es ist Schnee, Dummkopf!“, schrie jemand vom anderen Team. „Der ist nun mal nass! Gewöhn dich<br />

daran!“<br />

Cid grinste, als er beschloss, dass es nun höchste Zeit war, diesen Kids zu zeigen, wie eine<br />

RICHTIGE Schneeballschlacht auszusehen hatte.<br />

Cloud schwang das Fenster auf und streckte seinen Kopf kurz nach draußen. Für seinen Geschmack<br />

war es ja viel zu kalt...<br />

„Cid!“, brüllte er nach unten. „Lass doch endlich die Kids in Frieden und komm hier rein! Wir haben<br />

etwas Wichtiges zu besprechen...ach und grab den Jungen dort bitte wieder aus dem Schnee aus,<br />

ja?“<br />

PLATSCH! Cid’s Schneeball erwischte Cloud mitten im Gesicht. Der EX-SOLDAT blinzelte überrascht,<br />

bevor er das Fenster wieder schloss und den Schnee aus seinen Haaren schüttelte.<br />

„Hehe, affengeil!“<br />

Cid kicherte und warf noch einen Schneeball gegen das Glas. „Kommt alles aus dem Handgelenk! Ein<br />

gutes Ziel hilft natürlich auch, sonst knallt man nämlich aus Versehen irgend so einen Tölpel aus dem<br />

eigenen Team ab. An der Front kann so gut wie alles passieren.“<br />

„Nun?“, fragte Tifa, als sie Cloud beobachtete, wie er sich den Schnee aus seinem Gesicht wischte<br />

und ihn ins Kaminfeuer warf. „Hast du ihn gefunden?“<br />

„Sag jetzt nichts.“, schnappte der EX-SOLDAT.<br />

„Hm...dann hat er wohl dich gefunden...hihi.“<br />

Barret sah dem etwas verwirrt dreinblickenden Cloud zu, wie er anschließend ins Badezimmer<br />

trampelte, und als dieser die Türe hinter sich zu geknallt hatte, begann Barret vorlauter Gelächter zu<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

heulen. Und wie er gelacht hat...immer wenn er an Cloud’s erstauntes Gesicht dachte, als ihn der<br />

Schneeball ins Gesicht geschleudert wurde, musste er sich vor Schmerzen an den Bauch fassen.<br />

„Oh...na ja. Also ich denke, dann muss ich wohl an seiner Stelle die Ansprache halten.“, Tifa<br />

versuchte, ihren Minirock etwas weiter nach unten zu ziehen, während sie sich fragte, warum sie keine<br />

lange Hose eingepackt hatte, als sie in Midgar aufgebrochen war. Doch dann viel es ihr wieder ein,<br />

woher sollte sie denn wissen, dass sie jemals so weit kommen würden? Nun gut. Lebe und lerne,<br />

dachte sie sich. „Sephiroth befindet sich in den Schneefeldern im Norden und Gerüchte in der Stadt<br />

besagen, dass auch die ShinRa dorthin unterwegs sind. Unsere einzige Möglichkeit, auch dort hin zu<br />

kommen ist, den Hang am Ende der Stadt hinunter zu klettern und dann weiter zum Nordkrater zu<br />

wandern.“<br />

Yuffie gähnte und schenkte Tifa einen schläfrigen Blick. „Du hörst dich genau wie Cloud an.“<br />

„Des Weiteren...“, grummelte Tifa, Yuffie ignorierend. „...wissen wir, dass der schnellste Weg zum<br />

Krater über die Gaea Klippen verläuft, und der schnellste Weg zu diesen Klippen ist nun mal den<br />

Abhang an der Rückseite der Stadt hinunter. Also bereitet euch schon mal auf eine steile<br />

Bergwanderung nach unten vor. Ich schlage vor, jeder von uns kauft sich seine eigenen Seile,<br />

Eisenhaken und...“<br />

Die Zimmertüre öffnete sich...nein, sie wurde förmlich eingetreten. Unter dem Türrahmen stehend und<br />

ein seltsames Brett in seinen Armen haltend, trampelte Cid Highwind sich den Schnee von seinen<br />

Stiefeln und trat ein, während er jedes erstaunte Gesicht, das ihn ansah, finster anblickte.<br />

„Wie ich höre müssen wir den Abhang hinunter?“, sprach er plötzlich. „Wenn das so, vergiss mal die<br />

ganze Scheiße mit deinen Seilen, Eisenhaken und was weiß ich noch alles. Ich hab nämlich ne geilere<br />

Idee auf Lager.“<br />

Tifa fragte sofort nach Cid’s ach so geiler Idee. Cid’s finsterer Blick wandelte sich von einer Sekunde<br />

auf die nächste in ein breites Grinsen, seine Augen sahen scharf wie Dolche.<br />

„Snowboards??“<br />

Cloud’s erstaunter Gesichtsausdruck steigerte sich in seiner Erstauntheit mit jedem<br />

weiteren von Cid’s Blicken, als dieser ihm das glatte Brett, verziert mit roten und<br />

orangefarbenen Flammen, überreichte. In der Mitte dieser lodernden Flammen<br />

befand sich irgend so ein komisches Ding, das zwar aussah wie ein Schwert und<br />

auch eine solche Klinge hatte, doch statt dem Griff eines Schwertes, hatte das Teil<br />

den Griff eines Revolvers, mitsamt Patronenkammer. „Du verlangst echt von mir, auf<br />

diesem Ding...ähm zu fahren? Was steht denn da überhaupt...’S. Leonheart’? Was<br />

ist denn das für ein völlig verblödeter Name?“<br />

Cid zuckte mit den Schultern und nahm den Zigarettenstummel aus seinem Mund,<br />

bevor er ihn in den frischen Pulverschnee warf. „Hey, ich war es nicht, der dieses<br />

Ding so genannt hat. Ich hab’s von einem kleinen Jungen bekommen, weil ich ihn<br />

wieder aus dem Schnee ausgegraben hab. Ich denk mal der hat es so genannt. Der<br />

Bursche war so ein Süchtling, der andauernd eines dieser verdammten Videospiele<br />

gespielt hat. Ich sag’s dir, diese Jugend heutzutage...“<br />

„Es ist mir egal wie lange wir brauchen, wenn wir den Abhang da hinunter steigen.“,<br />

murrte der EX-SOLDAT aufmüpfig. „Ich werde jedenfalls NICHT auf diesem<br />

komischen Brett da runter...“<br />

„KAUUABUUUUUUUUNGAAAA!“<br />

Sowohl Cloud, als auch Cid schafften es nur knapp, ihre Köpfe einzuziehen, als Yuffie über<br />

ihnen auf einem grünen Snowboard hinweg flog, während sie nach der Kante des Boards griff und einen<br />

zweifachen Backflip hinlegte, bevor sie dann sauber im Tiefschnee landete und ihren Weg, den Abhang hinab,<br />

fortsetzte. Nicht weit hinter ihr zischten dann auch schon Barret und Tifa vorbei, zwar legten sie nicht eine<br />

solche Show wie Yuffie hin, aber wenigstens schafften sie es, ihr Gleichgewicht auf diesen komischen Dingern<br />

zu halten. Mit Nanaki, der sich auf Vincent’s Rücken geklammert hatte und bange über seine Schulter guckte,<br />

war der dunkle Mann auf seinem dunklen Snowboard das Schlusslicht der Boardergruppe.<br />

„Ähm, hast du was gesagt...?“ Cid streifte sich seine Fliegerbrille über die Augen und legte sein Board<br />

flach auf den puderigen Schnee. Ein leichtes Grummeln entkam Cloud, als auch er sich gezwungen<br />

fühlte, sein Board vor ihn hin zu werfen, seine Schuhe in die Bindung schnallte und sich den Hang<br />

hinunter schwang.<br />

„Hab ich dir nicht gesagt, dass das schneller gehen würde?“, jodelte Cid, als er Cloud aufholte und<br />

neben ihm über den Schnee glitt. „Bei diesem Tempo schaffen wir diese Zweitagesreise in einer<br />

halben Stunde! Pass nur auf die Bäume auf und wir sind im Nu unten!“<br />

Bäume. Großartig. Was hatte das Eiszapfendorf denn noch alles für Cloud auf Lager?<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

Wie auf Stichwort horchten Cloud’s Ohren ruckartig auf, als nicht weit entfernt Gewehrfeuer zu hören<br />

war, gefolgt von umfallenden Bäumen. Es war schwer zu schätzen, wie weit die Schüsse entfernt<br />

waren, doch schon eine Minute später, erreichten Cloud und Cid die gefallene Fichte, wo eine äußerst<br />

beunruhigende Blutspur ihre Quelle fand und anschließend den Abhang hinab floss. Weitere Schüsse<br />

fielen und jemand schrie auf.<br />

„Wie zur Hölle macht man dieses Ding schneller?!“, johlte Cloud, als er sich weit nach vorne lehnte,<br />

um nach dem <strong>Mako</strong>tank zu suchen. Bevor Cid antworten konnte, begann der EX-SOLDAT auch schon<br />

in einem alarmierenden Tempo die Piste hinabzufetzen.<br />

„Hey du Pistensau! Mach mal langsamer!!“, hörte Cloud noch von hinten, da begann sich die Welt vor<br />

ihm in seinen Augen vorlauter Geschwindigkeit in einen verschwommenen weißen Tunnel zu<br />

verwandeln. Seine <strong>Mako</strong>-geschärften Sinne und seine hyperaktiven Reflexe traten sofort und ohne<br />

auch nur daran zu denken ein. Bäume waren nun kein Hindernis mehr, er segelte an ihnen vorbei, als<br />

ob sie Hunderte von Kilometern auseinander stehen würden. Während Cid hinter ihm verzweifelt<br />

versuchte, mit ihm aufzuschließen, konnte er sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. Vielleicht<br />

realisierte es dieser Junge ja nicht, aber er hatte wirklich Hummeln im Hintern...“<br />

Ein Schrotschuss neben ihn in den Schnee brachte Cid zum Taumeln und er kam von der Piste ab.<br />

Die Kante seines Boards krachte in einen Baumstumpf, welcher ihn daraufhin aus seiner Bindung und<br />

hoch in die Luft katapultierte, bevor er dann auf einem Felsen am Rande der Piste aufschlug. Er<br />

versuchte noch seinen Kopf zu heben und sich umzusehen, doch<br />

der Felsen, auf dem er lag, traf ihn wie eine Tonne Ziegelsteine.<br />

Cid Highwind ließ einen gedämpften Fluch von sich und ging<br />

K.O.<br />

„Ich werde dir niemals vergeben!“, brüllte Elena, als sie das<br />

Magazin aus ihrer Pistole fallen ließ, bevor sie aus ihrer<br />

Jackentasche ein volles holte und damit ihre Kanone nachlud.<br />

„Jetzt rechnen wir ab! Rache für meinen Boss!“<br />

Barret nahm seinen nächsten Atemzug und umklammerte seine<br />

Schusswunde in seiner <strong>Seite</strong>. Wenn man beachtete, dass er und<br />

Tifa mit guten 50 Sachen den Hang hinab glitten, musste Elena<br />

ein wirklich guter Schütze sein. Entweder das, oder sie hatte<br />

einfach nur Glück gehabt...<br />

„Wir haben deinem gottverdammten Boss GAR NICHTS<br />

angetan!“ Wenn er schrie, fühlte sich seine Wunde an, als ob sie<br />

mit einem Brandeisen hineingebrannt worden wäre. „Sephiroth<br />

hat ihn auf dem Gewissen!“<br />

Elena trat hinaus auf die Kufen des schwebenden Helikopters<br />

und hielt sich mit einer Hand an der Türe fest. „Lügen! Du lügst,<br />

ich weiß es! Du hättest doch alles getan, nachdem Tseng die Freundin von diesem SOLDAT entführt<br />

hat!<br />

Aber noch bevor sie fortfahren konnte, gab der ShinRa Soldat hinter Elena einen entsetzlichen Schrei<br />

von sich, als sich sein Torso in einem Hagel aus blutbefleckten Pistolenkugeln entzwei riss und der<br />

Rest seines Körpers aus dem Hubschrauber hinab in den Schnee stürzte. Vincent erschien etwas<br />

weiter oben am Hang, zusammen mit Nanaki, welcher sich noch immer mit aller Kraft am Rücken des<br />

dunklen Mannes festklammerte, doch Vincent schien das nicht weiter zu stören. „Wenn ich<br />

bedenke...“, begann er mit gesenktem Kopf zu sprechen. „...dass ich mich einst selbst einen von euch<br />

genannt habe. Sieht so die Zukunft der Turks aus? Schändliche, rückratlose Mörder, die wie Feiglinge<br />

aus dem Schatten zuschlagen?“<br />

„W...was weißt du schon?!“, schrie Elena zurück, während sie ihren Griff um die Pistole etwas<br />

lockerte. „Du bist ja nicht einmal ein Turk!“<br />

Vincent zog sich erneut seine Quicksilver aus dem Halfter an seinem Oberschenkel und wirbelte sie<br />

mühelos auf seinem Finger im Kreis, bevor er sich ihren Griff schnappte und ihren Lauf auf den<br />

Helikopter richtete. „Nein“, sprach er, gerade laut genug, dass nur er es hören konnte. „Ich bin kein<br />

Turk. Nun nicht mehr.“<br />

Der dunkle Mann drückte den Abzug, woraufhin die Kugel den Heckrotor des Hubschraubers<br />

durchschlug und ihn, begleitet von Funken und Schrapnell, wirbelnd durch die Luft beförderte. Elena<br />

wurde von der kleinen Explosion erfasst und von den Kufen des Helikopter gestoßen, mit ihren Armen<br />

wild um sich schlagend, als sie in den Wipfel einer Fichte krachte und ohnmächtig wurde. Oben in der<br />

Luft begann der kleine Hubschrauber währenddessen unkontrolliert umher zu taumeln, während sein<br />

Pilot verzweifelt versuchte, mit dem Steuerknüppel wieder die Kontrolle zurück zu erlangen, doch<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

ohne dem Heck als Stabilisator, wandelte sich dieses Unterfangen in ein Kamikazemanöver<br />

geradeaus in den verschneiten Wald unter ihm.<br />

„Wooohoooo“, feierte Yuffie, als sie sich in ihrer rasanten Fahrt umdrehte, um die schwarze<br />

Rauchfahne im Wald hinter sich zu beobachten. „Was für ein Feuerwe...“<br />

WHUMP<br />

Tifa zuckte zusammen, als sie neben Barret mit ihrem Snowboard her glitt. „Yuffie hat einen Baum<br />

getroffen.“, grummelte sie. „Sollen wir ihr helfen?“<br />

„Hmm...nein, das überlassen wir Cloud.“, antwortete dieser.<br />

Cloud seufzte, als er an der im Schnee liegenden Yuffie vorbei zischte. „Was für ein Tollpatsch.“<br />

Barret versuchte sich auf die Heilungssubstanz zu konzentrieren, mit der Tifa gerade seine Wunden<br />

versorgte, doch es war schwer für ihn, in dem Schneegestöber noch etwas zu erkennen. War es<br />

wirklich Schnee...? Es war schwer zu sagen, denn die Dinge vor seinen Augen begannen, zu<br />

verschwimmen. Wie viel Blut hatte er verloren? Da zog sich eine liebliche Blutspur ein paar Kilometer<br />

den Hang hoch und er fing auch langsam an zu frieren.<br />

„Halt durch, Barret.“, flüsterte Tifa ihm zu, während sie noch immer versuchte, einen Heulzauber auf<br />

ihn zu sprechen. „Nicht mehr weit, dann sind wir unten!“<br />

„Nanaki klammerte sich nun an Vincent’s Bein und brummte. „Hier gibt es kein ‚Unten’!“<br />

Tifa wischte sich ihre Haare aus dem Gesicht und sah den Abhang hinab. Er hatte Recht. Hier gab es<br />

wirklich kein Unten. Bloß eine tiefe Klippe am Ende der Piste. „Na gut! Barret, versuch anzuhalten. Wir<br />

werden auf Cloud warten und...“<br />

Doch da war’s auch schon zu spät. Tifa segelte in hohem Bogen über die Klippe hinaus. Der Wind<br />

peitschte an ihr vorbei, als sich die Bindung ihres Snowboards löste und sie nach unten in den<br />

dichten, weißen Nebelschleier sandte. Irgendetwas Kaltes und Hartes schlug in ihr Gesicht, bevor sich<br />

die Welt vor Tifa’s Augen verdunkelte.<br />

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Tifa’s Offenbarung<br />

Kapitel IV<br />

Winterfrost<br />

Das Erste, was Tifa bemerkte, als sie aus ihrem seltsamen, nebelhaften Traum erwachte, war die<br />

extreme Kälte um sie herum. Sie fühlte sich, als ob sie auf einem Gletscher liegen würde, und als<br />

dann ihre Nase anfing, zu laufen, realisierte sie, dass sie das auch tatsächlich tat. Doch dann<br />

streichelte ein plötzlich aufkommender Hauch von Wärme sanft ihre kalte Haut, und sie erhob sich<br />

vom Boden, bevor sie auf die Quelle der Wärme zu stapfte.<br />

„Geh nicht zu nahe ran. Du verbrennst dich noch.“<br />

Tifa’s Augen blinzelten unaufhörlich, doch als sie sich nach ein paar Minuten an das schwache Licht in<br />

der Höhle gewöhnt hatten, erkannte sie Cloud, der vor einem lodernden Lagerfeuer saß, während er<br />

mit einem Stock ein Stück Fleisch über das Feuer hielt und es ungeduldig anstarrte. „Ist sowieso bald<br />

fertig. Ich hoff du bist auch richtig hungrig.“<br />

„Ich bin nahe am Verhungern!“, grummelte Tifa. „Was gibt’s denn Schönes?“<br />

Der EX-SOLDAT antwortete mit einem leisen Knurren. „Ich habe Vincent vorhin das Selbe gefragt. Er<br />

sagte: ‚Wenn du Hundeliebhaber bist, Cloud, frag lieber nicht.’“ Er lächelte kurz und drehte den Stock<br />

in seiner Hand. „Ich nehme an, es ist Wolfsfleisch von den hiesigen Eiswölfen. Vincent und Nanaki<br />

sind noch immer unterwegs, um Nachschub zu besorgen.“ Cloud nahm das Fleisch weg vom Feuer<br />

und wagte einen festen Biss, bevor er es gründlich durchkaute.<br />

„Das...schmeckt schrecklich.“, brummte er. „Schmeckt wie fettiges Leder...willste mal abbeißen?“ Tifa<br />

war viel zu hungrig, um sich von Cloud’s Beschwerden beeinflussen zu lassen und haute ihre Zähne<br />

begierig in die Wolfskeule. Ihr doch egal was Cloud dachte, ihr schmeckte die Keule vorzüglich.<br />

„Wo sind die anderen?“, fragte sie mit vollem Mund.<br />

Cloud knurrte erneut und sah zum Ausgang der Höhle in die ewigen Schneefelder hinaus. „Ein paar<br />

von uns...sind verloren gegangen. Cid und Yuffie haben wir schon am Hang verloren. Und Barret<br />

sagte, er wollte eben mal Eisfischen gehen.“<br />

Tifa blinzelte überrascht und hörte auf zu kauen. „Eisfischen? So richtig mit Angel und Haken durchs<br />

dicke Eis? Barret hat doch noch nie in seinem Leben Schnee gesehen! Was in aller Welt kann der<br />

schon groß von Eisfischen verstehen?“<br />

Barret kauerte sich ganz klein zusammen, um die Kälte etwas abzuwehren. „Dummer Fisch...“,<br />

begann er zu grummeln, während er hasserfüllt auf die Oberfläche des Wassers starrte. „Dummer<br />

Arsch-Fisch...lässt mich hier einfach so gottverdammt lange warten...was zur Hölle hab ich mir<br />

eigentlich dabei gedacht, überhaupt hier her zu kommen oder zu denken, ich sei der ‚Große Mister<br />

Naturliebhaber’. Jesses...Leute, geht ja nie fischen...wo is denn hier das nächste Steakhaus?“<br />

Manchmal konnte er diesen kleinen Teufelsfisch unter dem Eis hin und der schnellen sehen, doch mit<br />

dieser armseligen Holzangel und einem Zahn als Köder, konnte er wohl nicht erwarten, dass er<br />

plötzlich anbeißen würde. Ihm gefiel es nicht, Marlene’s ersten ausgefallenen Zahn als Köder zu<br />

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benutzen, doch was anderes hatte er nicht, außerdem hoffte er innerlich, sie würde ihm das noch<br />

einmal vergeben.<br />

„Hm...unsere einst so stolze Crew wurde auseinander gerissen.“ Tifa umarmte ihre Knie und gab ein<br />

tiefes Seufzen von sich. Trotz den Versuchen, damit aufzuhören, schaffte sie es nicht, den Gedanken,<br />

dass es besser gewesen wäre, wenn sie von Anfang an daheim geblieben wäre, zu verdrängen. An<br />

jenem regnerischen Abend am Bahnhof von Sektor 7...eigentlich wollte sie gar nicht dort hin gehen,<br />

doch irgendwie war es, als ob sie von ihm förmlich angezogen wurde.<br />

Dort sah sie ihn, am Boden sitzend und gegen eine Laterne lehnend, seinen Bauch vor Schmerzen<br />

umschlingend und stöhnend. Die ShinRa Wache am Bahnhof hatte ihn schon längst aufgegeben und<br />

saß mittlerweile wieder in ihrem sicheren – und zweifellos warmen – Wachposten, während sie Tifa<br />

beobachtete, wie sie ihren Regenschirm aufspannte und an diesen blassen Typen herantrat. Sie<br />

erinnerte sich and diese Sache, als ob es gestern gewesen wäre.<br />

„Bist du OK?“<br />

„...u...ugh...“<br />

„Hey, kannst du aufstehen? Was ist mit dir passiert?“<br />

„...uh...T...Tifa?“<br />

„Huch?“<br />

„Tifa...du bist Tifa...“<br />

„...ist...Cloud? Bist du es, Cloud??“<br />

Er erhob sich vom Boden, trotzdem zitterte er am ganzen Leib und sah so aus, als ob er jeden<br />

Moment wieder zusammenbrechen würde. So blass...<br />

„Das ist richtig. Ich bin Cloud...“<br />

„Cloud! Es ist...schon so lange her...“<br />

„Ja...Fünf Jahre...seit wir uns das letzte Mal gesehen haben...“<br />

Vor fünf Jahren. Er hatte seinen Wunsch erfüllt und ist SOLDAT beigetreten. Nach diesem<br />

Zwischenfall mit Sephiroth vor fünf Jahren...was geschah danach?<br />

Tifa sah rüber zu Cloud, der vor dem Feuer saß. Er lehnte sich gegen die Felswand hinter sich und<br />

wirkte etwas schläfrig. Dann, als er seine Augen schloss, schien es tatsächlich so, als ob er schlafen<br />

würde. Sie wusste, dass, immer wenn er seine Augen schloss und einschlief, er in Wirklichkeit in seine<br />

eigene, kleine Welt eintauchte. Und nun erneut.<br />

„Er hat bereits viel zu viel Leid ertragen müssen...“<br />

Tifa sprang erschrocken hoch, als sie diese Stimme vernahm. Während sie sich hastig umsah, um<br />

nach ihrer Quelle zu suchen, entdeckte sie Vincent, der am Höhleneingang stand und etwas Weißes<br />

in seinem klauenartigen Panzerhandschuh hielt.<br />

„Habe ich dich erschreckt?“, fragte er, als er sich neben das<br />

Feuer setzte und seinen Fang neben sich hinlegte. „Das<br />

wundert mich nicht, Tifa. Ich habe mich schon lange an meine<br />

dunkle Aura gewöhnt.“<br />

„Nein...das ist es nicht.“, murmelte Tifa, während sie ihren<br />

Kopf hängen ließ. „Ich...war einfach nur zu sehr in meinen<br />

Tagträumen vertieft.“<br />

Der dunkle Mann nickte kurz und zog sich seinen Mantel<br />

etwas nach unten, um sein Gesicht frei zu machen. Tifa<br />

starrte ihn einen Moment an und realisierte jetzt, dass das nun<br />

das erste Mal war, dass sie Vincent’s komplettes Gesicht sah.<br />

Sie musste schon zugeben, dass trotz seiner „dunklen Aura“,<br />

er ein sehr gutaussehender Mann war. Doch seine Augen<br />

waren so finster, so voller Leid und Kummer...manchmal<br />

bemitleidete sie ihn und wünschte sich, er würde wenigstens<br />

ein bisschen seiner schweren Bürde mit seinen Freunden<br />

teilen. Dann plötzlich ein Gedanke...vielleicht sah er ja keinen<br />

anderen Menschen als einen richtigen Freund an. Er musste<br />

schon viele schreckliche Dinge gesehen und erlebt haben.<br />

Mitunter hatte er einen sehr mysteriösen Charakter.<br />

„Ich würde mir keine großen Sorgen um ihn machen.“, fuhr<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

Vincent mit einem leeren Blick in das Feuer fort. „Genauso wie ich, ist Cloud an das grausame, dunkle<br />

Schicksal, das Gott uns auferlegt hat, gebunden...sein Wille ist gestärkt. Er wird auch die kommenden<br />

Prüfungen überleben.“<br />

Tifa schenkte ihm einen verwirrten Blick. „Prüfungen...?“<br />

Der dunkle Mann war gerade dabei, etwas zu sagen, doch als er seinen Mund öffnen wollte, wurde<br />

plötzlich die Stille der Höhle von einem entsetzlichen Geräusch von zersplitterndem Holz<br />

durchbrochen, das die Insassen in Deckung schickte. Auf einem kleinen Hügel in der Ferne tauchte<br />

eine große Schattengestalt auf, die durch den tiefen Schnee genau auf die Höhle zustapfte.<br />

„Sephiroth!!“, brüllte Cloud, als er aus seinen Träumen aufwachte und seine Murasame zog.<br />

„VERDAAAAMMMT...“<br />

Tifal zwinkerte und lockerte wieder ihre angespannten Muskeln, als Barret in ihr Sichtfeld plumpste, in<br />

der einen Hand einen ziemlich ärmlich aussehenden Fisch und in der anderen seine zerbrochene<br />

Angel haltend.<br />

„Eisfischen ist der größte Scheiß, dens gibt!“, schnappte dieser und warf den Fisch – na ja, eher<br />

Fischchen – in den Schnee, bevor Cloud mit einem irritierten Knurren seine Murasame wegsteckte.<br />

„Ich musste schließlich schwerere Geschütze auffahren.“<br />

„Schwerere...Geschütze?“ Tifa und Vincent tauschten sich ein paar besorgte Blicke aus.<br />

„Granaten, versteht ihr!“, sagte Barret daraufhin und brach in ein breites Grinsen aus. „Wusstet ihr,<br />

dass sich Granaten viel besser zum Eisfischen eignen, als eine dieser idiotischen Angeln?“<br />

* * * * * * * * * * * * *<br />

„Bitte denken Sie nicht, ich würde es genießen, grob und unhöflich zu anderen Leuten zu sein, Mr.<br />

Highwind. Es ist mehr so was wie eine Selbstverständlichkeit, verstehen Sie? Ich bin ein sehr<br />

beschäftigter Mann, und ich befürchte, dass mich dieses Gespräch hier mit Ihnen mehr Geld und Zeit<br />

kostet, als ich bereit bin, auszugeben.“ Rufus faltete seine Hände in seinem Schoß und stützte seinen<br />

Fuß auf den langen Bürotisch im Konferenzraum an Bord seinen Langstreckenluftschiffes. Auf der<br />

gegenüberliegenden <strong>Seite</strong> des beinahe zehn Meter langen Tisches, saß Cid Highwind und schenkte<br />

dem Präsidenten auch weiterhin einen finsteren Blick. Er versuchte inständig, seine Hand davon<br />

abzuhalten, hoch an seine Fliegerbrille auf seinem Kopf zu greifen, wo er seine Zigaretten<br />

aufbewahrte.<br />

„Na dann wollen wir es noch einmal versuchen...“, fuhr Rufus fort. „Warum reist du dreckiger Bastard<br />

mit deinen Freunden nach Norden zu den Gaea Klippen? Und erzähl mir nicht, ihr würdet nicht zum<br />

Nordkrater wollen, denn sonst befindet sich dort oben nichts! Also was wollt ihr da?“<br />

Cid knurrte. „Ach fick dich doch selber.“<br />

Rufus entkam ein tiefes Seufzen, während er sich mit seiner Hand an sein Nasenbein fasste. Die<br />

Sache verlief nicht ganz so, wie er sich das vorgestellt hatte. „Ich kann verstehen warum du dich so<br />

aufregst. Von seinen besten Freunden getrennt und von seinem schlimmsten Feind entführt zu<br />

werden...das ist wohl nicht gerade dein Tag heute, hm?“<br />

„Der heutige Tag wird in meine Top-Ten Liste meiner miesesten Tage aufgenommen.“<br />

„...Aber trotzdem hast du Informationen, die wir wollen! Die ICH will! Also wirst du, bis du dich dazu<br />

entschließt, mit uns zu kooperieren, wohl oder übel hungern müssen.“ Rufus erhob sich aus seinem<br />

Sessel, als die zwei ShinRa Soldaten Cid an seinen Armen packten. „Schafft ihn hier weg. Und bringt<br />

mir dann diese Göre rein. Vielleicht haben wir mit ihr mehr Glück.“<br />

* * * * * * * * * * * * *<br />

Weiß...nichts als pures, unbeflecktes Weiß. Das war alles, was Cloud sehen konnte, wenn er zum<br />

Horizont hinsah. Der Schneesturm von voriger Nacht hatte nun Gott sei Dank aufgehört, und der<br />

frische Pulverschnee überzuckerte den ohnehin schon schneebedeckten Boden in den weiten,<br />

endlosen Schneefeldern, die, so kam es Cloud vor, eine gewisse Ähnlichkeit mit der Corel Wüste<br />

hatten. Nur dass hier eben bittere Kälte, anstatt brennender Hitze herrschte. Über Corel<br />

nachzudenken, ließ Cloud sich fragen, was wohl mit dem Buggy, den Dio ihm gegeben hatte, passiert<br />

war. Das letzte Mal, als er ihn zu Gesicht bekommen hatte war an dem Tag, nachdem er den Tempel<br />

des Alten Volkes besucht hatte. Als er ihn an die südliche Küste bei Gongaga geparkt hatte, kurz<br />

bevor er mit dem Tiny Bronco nach Bone Village abreiste. Junge, war das eine lange Reise bis zum<br />

nördlichen Kontinent...er fragte sich, wie Aeris wohl dort hin gekommen ist.<br />

„ES IST EGAL, DENN NUN IST SIE TOT.“<br />

Cloud befahl der Stimme in seinem Kopf, zu schweigen, und konzentrierte sich wieder einmal darauf,<br />

einen Fuß vor den anderen zu setzen.<br />

Englisches Original von Eric H., Übersetzung von Patrick P. aka Omnislash.<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

„Wie lang ists denn noch bis zum Krater?“, meckerte Barret. „Fühlt sich so an, als ob meine Gatling<br />

Gun schon Frostbeulen bekommt.“<br />

Der EX-SOLDAT dankte seinem Freund still, dass er ihm etwas gegeben hatte, worüber er<br />

nachdenken konnte. „Bis wir diese Hütte finden, müssen wir wohl oder übel weiter gehen. Ich weiß<br />

noch, dass auf dieser Landkarte im Gasthaus zum Eiszapfen eine kleine Hütte am Fuße der Gaea<br />

Klippen abgebildet war.“ Cloud leckte sich seine Lippen feucht und fuhr dann fort. „Mit etwas Glück,<br />

lebt auch noch der alte Bergsteiger dort. Wenn ich mich nur erinnern könnte, welchen Weg man<br />

gehen muss, um dort hinzukommen...wir hätten die Karte besser mitnehmen sollen.“<br />

In dem Moment zog Vincent die zusammengerollte Landkarte des nördlichen Kontinents aus einer<br />

kleinen Falte in seinem Umhang heraus und übergab sie grinsend Cloud. Der EX-SOLDAT bekam fast<br />

einen Herzanfall, als er abwechselnd Vincent und die Karte anstarrte.<br />

„Warum...wie...wo hast die her??“<br />

Vincent zuckte mit den Schultern. „Niemand in der Stadt hat sie gebraucht. Wir brauchten sie, also<br />

habe ich sie genommen.“<br />

„...nächstes Mal...trau dich ruhig, mir das zu sagen.“, murmelte Cloud, noch immer mit seinem<br />

überraschten Blick auf Vincent ruhend.<br />

Das warme Feuer loderte im Kamin, während Asche und Ruß, gemeinsam mit dem Rauch hoch in<br />

den Schonstein zogen, als ein weiterer Holzklotz hinein geworfen wurde. Ein willkommener Stoß von<br />

Wärme füllte die alte zweiräumige Holzhütte, und der alte Mann gab ein zufriedenes Seufzen von sich,<br />

als er zurück in seinen gemütlich fellbezogenen Sessel sank.<br />

Egal, wie oft er sich umsah, das Gefühl von Nostalgie lag überall in der Luft. Die alten<br />

Bergsteigerschuhe, die auf der Wand hingen, brachten Erinnerungen an die Zeit mit seiner Frau<br />

zurück. Als sie damals an einem Morgen auf einen Spaziergang ging, von einem plötzlichen Blizzard<br />

überrascht wurde und nie wieder zurückkehrte. Das Bärenfell auf dem Boden holte ihn zurück in die<br />

Zeit, als er einmal von einem Polarbären verfolgt wurde und er ihn mit allen seinen Eisenhaken<br />

bewerfen musste, um sich zu wehren, bis schließlich einer der Haken in ein Auge des Bären traf und<br />

diesen tötete.<br />

Doch das was seine Aufmerksamkeit am meisten auf sich zog, war das kleine eingerahmte Foto auf<br />

einem der Regale. Darauf abgebildet war er, 20 Jahre jünger und mit einem Mann, der gut einen Kopf<br />

größer war, als er, an seiner <strong>Seite</strong>. Beide Männer lächelten wie ein Paar Narren, trotz der Tatsache,<br />

dass sie knietief im Schnee standen und der Frost schon begann, sich an ihre Augenbrauen<br />

festzusetzen. Bergsteigen bedeutete ihnen damals mehr als alles andere.<br />

Er hoffte innerlich, dass, wo auch immer sein alter Partner heute war, seine Seele über jene<br />

Bergsteiger wachen würde, die es wagten, die Gaea Klippen zu erklimmen.<br />

Die Gedanken des alten Mannes wurden durch das<br />

plötzliche Geräusch von Motoren unterbrochen – riesige<br />

Motoren – wie sie hoch über das Dach seiner kleinen<br />

Hütte flogen. So schnell er nur konnte, warf sich der<br />

Mann in seinen Anorak und in seine dicken Stiefel,<br />

bevor er sofort nach draußen rannte, um nachzusehen,<br />

was da vor sich ging. Als er da so hoch in den Himmel<br />

blickte, erspähter er kurz etwas, das aussah, wie ein<br />

riesiger silberner Fleck, dessen Oberfläche die Strahlen<br />

der Sonnen genau in seine Augen reflektierten, während<br />

das Objekt sich weiter nordwärts durch die starken<br />

Winde bewegte. Er verfolgte das Flugschiff noch einige<br />

Zeit zu Fuß, bevor er schließlich stoppte. Wer in aller<br />

Welt würde so weit nördlich mit so einem massivern Luftschiff rumfliegen? Hier oben gab es doch<br />

nichts, außer den Gaea Klippen und dem staubigen alten Krater.<br />

Der alte Bergsteiger stolperte plötzlich über ein aus dem Schnee ragendes Bein, doch landete schön<br />

weich im tiefen Weiß. Als er sich ansah, was das wohl gewesen sein konnte, entdeckte er zu seiner<br />

Überraschung einen leblosen Körper, halb vergraben in einer Schneewehe! Die lähmende Kälte, die<br />

sein Hände und Fingerspitzen befiel ignorierend, begann der alte Mann die junge Person so schnell er<br />

nur konnte auszugraben. Der Junge trug noch seinen Anorak und sein Gesicht war kaum blau, all das<br />

waren guten Anzeichen dafür, dass er noch am Leben und nicht erfroren war.<br />

Weiter oben auf einem kleinen Hügel erspähte der Bergsteiger tatsächlich noch zwei weitere<br />

Gestalten aus dem Schnee ragen. Die erste Gestalt war wohl der größte Mann, den er je gesehen<br />

hatte, wohingegen die zweite eher schlank war und lange schwarze Haare hatte. „Oh Jungs...ihr habt<br />

Englisches Original von Eric H., Übersetzung von Patrick P. aka Omnislash.<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

mein Leben gerade noch komplizierter gemacht.“, tadelte sich der Mann, bevor er begann, alle drei<br />

nach und nach zurück in seine warme Hütte zu schleppen.<br />

* * * * * * * * * * * * *<br />

„Nichts...“, sprach Cloud, während er sich am Hals kratzte. „Hey, hör zu...du solltest hier nicht einfach<br />

so rumlaufen. Der Reaktor ist gerade eben in die Luft gegangen und alle möglichen Psychopathen<br />

rennen jetzt auf den Straßen rum.“<br />

Das Blumenmädchen starrte ihn mit ihren wunderschönen, hellen Augen an und lächelte einfach. Sie<br />

sprach kein Wort und blinzelte kein einziges Mal. Sie stand einfach nur da und lächelte. Sie hatte<br />

etwas Beunruhigendes an sich. Als Cloud hinab auf seine Füße starrte und danach seinen Blick<br />

wieder erhob, erkannte er, warum sie sich nicht rührte.<br />

Sephiroth hatte sie durchdrungen.<br />

Jede Ader in Cloud’s Körper pumpte sein Blut in<br />

schmerzvollen Protesten durch ihn hindurch, als Aeris’<br />

steifer Körper in seine Arme fiel. Sie war noch immer...so<br />

wunderschön...<br />

Aeris? Woher wusste er ihren Namen? Er hatte sie doch<br />

gerade eben getroffen! Und warum hat Sephiroth, sein<br />

Jugendheld,...<br />

„Sorg dich nicht.“, flüsterte der dunkle Krieger. „Bald wird<br />

das Mädchen zu einem Teil des Planeten werden, und<br />

somit, ein Teil von mir...“<br />

Mit einem schaudernden Zittern in Aeris’ Körper, öffneten<br />

sich ruckartig ihre Augen und starrten mit bodenlosem Leid<br />

und Schmerz hoch zu Cloud. Dieser Blick...er riss Cloud’s<br />

Gewissen förmlich entzwei, als er ihn durchdrang. Er wollte<br />

sie loslassen, doch seine Arme gehorchten ihm nicht mehr.<br />

„Cloud, kennst du mich nicht?“, fragte sie. „Erinnerst du dich<br />

nicht? Sorgst du dich nicht?“<br />

„I...ich sorge mich...“, würgte Cloud heraus. Seine Kehle<br />

fühlte sich an, als ob sie voller Asche wäre. „Aeris...Verzeih<br />

mir...ich konnte dich nicht beschützen...“<br />

Sephiroth hob sein Schwert über seinen Kopf.<br />

„ZURÜCK!!“<br />

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Tifa’s Offenbarung<br />

Kapitel V<br />

Die Wunde, die niemals heilt<br />

„Koordinaten bestätigt. Eingabe: Sieben-vier-ZX-eins-aplha-fünf. Sir, wir haben den Nordkrater<br />

erreicht.“<br />

„Flieg zum Zentrum.“, sagte Rufus, während er über das Geländer auf der Brücke lehnte und zusah,<br />

wie das riesiges gewölbte Fenster die Wolken vor ihm zur <strong>Seite</strong> drückte und die massive Wunde im<br />

Planeten, die vor 2000 Jahren verursacht wurde, enthüllte. Der Krater selbst war zwar riesig genug,<br />

um die Energien des Planeten um sich zu sammeln, auf dass sie Wunde heilen würde, doch selbst<br />

nach so langer Zeit, konnte sie nicht geschlossen werden.<br />

Und auf der anderen <strong>Seite</strong> hingegen waren die enormen Mengen all dieser <strong>Mako</strong>-Energie im Krater zu<br />

viel, um einfach wieder verschwinden zu können. Diese Energie, und einzig und allein diese, war der<br />

Grund für Rufus, auf diesen scheinbar abgestorbenen Kontinent zu reisen. Um das Land einmal mit<br />

seinen eigenen Augen zu sehen und den zukünftigen Standort von Neo-Midgar persönlich für sich zu<br />

beanspruchen.<br />

„Sir, ich kriege hier eine Art elektrische Störung rein.“, sagte einer der Techniker über den roten Alarm<br />

auf seinem Schaltpult hinweg. „Um das Zentrum des Kraters scheint sich so etwas wie eine<br />

Energiebarriere aufgebaut zu haben. Wir können durch diese nicht hindurchbrechen, wenn wir es<br />

täten, würden wir unser Schiff verlieren.“<br />

„Das verheißene Land ist ein Mythos.“, sprach Professor Hojo. Er hatte sich entschieden, ebenfalls auf<br />

diese Reise mitzukommen, und aufgrund seinem Wissen, hatte Präsident Rufus auch nichts dagegen,<br />

als sie vor einiger Zeit Junon verließen. „Ein Ammenmärchen. Es existiert nicht.“ Hojo’s dunkle Augen<br />

blitzten hinter seinen Augengläsern, als er neben Rufus auf die Brücke trat.<br />

Der Präsident gab ein irritiertes Knurren von sich und weigerte sich, Hojo anzusehen. „Warum hast du<br />

uns dann begleitet?“<br />

„Weapon.“<br />

Nun wandte sich Rufus Hojo zu. „Was...?“<br />

„Nichts.“, murmelte der Professor, während er durch das große Glas hinab auf die durch die Luft<br />

wirbelnden <strong>Mako</strong>fluten um das Zentrum des Kraters herum blickte. „Nichts, über das Sie sich unnötig<br />

aufregen sollten.“<br />

* * * * * * * * * * * * *<br />

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„Komm, beruhige dich, Söhnchen!“, sagte der alte Mann, als er seine Hand auf Cloud’s Schulter legte<br />

und ihm einen Tasse Tee überreichte. „Beruhige dich! Es war nur ein Traum! Und dazu noch ein ganz<br />

ein schlimmer, wenn man bedenkt, dass er einen harten Kerl dich aus dem Schlaf gerissen hat.“<br />

Cloud nahm mehrere hastige Atemzüge der warmen Luft in der Hütte und setzte sich aufrecht auf das<br />

Sofa, auf dem er lag, hin. Er fühlte sich, als ob er auf der Stelle schreien musste, doch er schaffte es,<br />

dem seltsamen Drang zu widerstehen. Als der kleine Raum erst mal aufgehört hatte, sich in seinen<br />

Augen zu drehen, sah er sich um und versuchte herauszufinden, wo er hier war. Tifa lag neben ihm in<br />

einem warmen Schlafsack am Boden, aber es gab kein Anzeichen von Barret, Nanaki oder Vincent.<br />

„Hatten sie sich...verirrt?“<br />

„Dein großer Freund ist im Zimmer nebenan.“, sprach der alte Mann, als er sich mit krachenden Knien<br />

wieder aufrichtete. „Komm mit, wenn du etwas essen willst.“<br />

Essen...das hörte sich beinahe zu gut an, um wahr zu sein. Und wenn der Duft, der aus dem anderen<br />

Zimmer drang nur Einbildung war, dann konnte er wenigsten stolz auf seine so real wirkende Fantasie<br />

sein. Cloud ging zu Tifa und versuchte, sie aufzuwecken, aber ihre Haut fühlte sich noch immer eiskalt<br />

an. Cloud entschied, dass es wohl besser wäre, sie noch für eine Weile schlafen zu lassen, also ließ<br />

er sie alleine und folgte dem alten Mann in den zweiten Raum.<br />

„Hehe. Morgen.“, empfing ihn Barret sofort mit einem Mundvoll des besten Schmorbratens, den er je<br />

gegessen hatte. „Bin froh, dass du dich noch nicht in einen Eislutscher verwandelt hast. Obwohl dann<br />

hättest du wenigsten einen guten Grund, dir einen Stock in den Arsch zu bohren, was?“ Der große<br />

Mann kicherte über seinen kleinen Scherz und schaufelte sich mehr und mehr Fleisch in seinen Mund.<br />

„Wie geht’s Tifa?“<br />

„Du meinst das Mädchen?“, fragte der alte Mann. „Ihre Unterkühlung ist viel größer als deine es war.<br />

Ich fürchte, es wird noch einen Tag dauern, bis sie sich wieder erholt hat.“<br />

Cloud bekam nur die Hälfte des Gespräches zwischen Barret und dem alten Mann mit. Er war viel zu<br />

beschäftigt damit, die warme Suppe auf dem Tisch in sich hineinzulöffeln. Ein willkommener<br />

Schimmer von Wärme strömte durch ihn hindurch, als er das Teller berührte und ihren kompletten<br />

Inhalt in einer Rekordzeit hinunterlöffelte, bevor die eiskalten Nadelstiche in seinem Magen<br />

verschwanden. Während er sich seine zweite Tellerladung holte, beobachteten ihn die beiden mit<br />

einem merkwürdigen Blick.<br />

„Noch mal danke, dass Sie uns geholfen haben.“; sagte Barret zum alten Bergsteiger. „Ich darf gar<br />

nicht daran denken, was passierte wäre, wenn Sie nicht gewesen wären, um uns zu retten. Wir<br />

verdanken Ihnen unser Leben und wissen noch nicht einmal Ihren Namen.“<br />

“Mein Name ist Arne Holzoff, sehr erfreut.“, antwortete der alte Mann. „Und schuldig seid ihr mir<br />

nichts. Genau deswegen lebe ich hier oben am Fuße der Klippen. Ich helfe vorbeikommenden<br />

Bergsteigern wie euch und gewähre ihnen Unterschlupf. Es war mir ein Vergnügen, euch zu helfen.“<br />

Arne setzte sich wieder in seinen fellbezogenen Sessel, als Cloud gerade seinen Löffel zum dritten<br />

Teller ansetzte. „Aber trotzdem wundere ich mich immer wieder, wie viele Leute sich soweit nach<br />

Norden wagen, um die Klippen zu erklimmen. Eigentlich sind sie nichts Besonderes. Sie sind einfach<br />

nur gefährlich...noch viel gefährlicher als ihr es euch vorstellen könnt, glaubt mir. Ihre Höhlen werden<br />

von den Blauen Drachen und den noch viel gefährlicheren Malboros bevölkert. Ich würde vorschlagen,<br />

ihr kehrt auf der Stelle um, aber ich weiß auch, dass ihr es nicht machen werdet.“<br />

„Er hat Aeris getötet.“<br />

Sowohl Barret als auch Arne wandten sich Cloud zu. Sein Löffel war schon wieder auf dem in seinen<br />

Mund, doch sein Arm bewegte sich nicht mehr. „Ich werde da hoch gehen und ihn dafür töten.“<br />

Arne wurde blass und Barret atmete ruhig weiter. „Großartig, Mister EX-SOLDAT.“, grummelte er.<br />

„Nein, es ist nicht so wie es aussieht.“, sagte Barret zu Arne. „Na ja, eigentlich ist es ja doch genau<br />

so...aber nicht so, wie sie denken. Cloud hat einen langen, anstrengenden Tag hinter sich und ich<br />

denke, er braucht noch etwas Schlaf.“<br />

„Ja, du hast recht.“, Arne ging zur Türe und zog sich seinen Anorak und seine Stiefel an. „Im Lager<br />

befindet sich noch mehr Essen, falls ihr Hunger habt. Ich gehe raus und sehe, ob ich das Schiff noch<br />

einmal entdecken kann.<br />

Barret sah Arne fragwürdig an.<br />

„Kurz bevor ich euch gefunden habe, hab ich ein Flugschiff nach Norden fliegen sehen.“, fuhr der alte<br />

Mann fort. Er band sich seine dicken Stiefel zu und streifte seine Handschuhe über seine Hände. „Ein<br />

riesiges ShinRa – Luftschiff. Gott allein weiß, was die hier zu suchen haben, aber was auch immer es<br />

sein mag, es kann nichts Gutes sein.“ Arne lächelte zu Barret und Cloud hinüber, bevor er ohne ein<br />

weiteres Wort hinaus marschierte.<br />

* * * * * * * * * * * * *<br />

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„Hey, ich hab hier einen lebendigen gefunden! Ladet den Käfig auf, damit wir ihn ins Chocobo Gehege<br />

sperren können!“<br />

In seinem kleinen Stahlgefängnis jeden, der sich ihm näherte, anknurrend, versteifte Nanaki all seine<br />

Muskeln, als der Käfig auf die Ladefläche eines kleinen Schneemobiles gehievt wurde. Jedes Mal,<br />

wenn einer der Jäger etwas Essen durch die Gitterstäbe schieben wollte, attackierte Nanaki diesen,<br />

indem er seine Vorderklauen und seine Zähne in dessen Handgelenk fletschte. Doch in dem Moment,<br />

als Nanaki den warmen Geschmack von Blut auf seiner Zunge schmecken konnte, begannen vier<br />

andere Männer in blauen Anzügen schon, mit Elektrostäben auf ihn einzustechen und ihn so<br />

zwangen, loszulassen.<br />

„Ah...die Wunde wird genäht werden müssen.“, sprach einer der Jäger, als der Mann, der Nanaki<br />

füttern wollte, blutend im weißen Schnee saß. „Was hat das Vieh überhaupt für ein Problem?“<br />

„Weiß nicht.“, unterbrach ein anderer. „Aber ich habe gehört, Professor Hojo sucht es über...verdammt<br />

geh zurück!!“<br />

Als Nanaki Hojo’s Namen vernahm, begann die grüne Substanz in seinem zeremoniellem<br />

Kopfschmuck zu glühen. Damit viel mehr auf den Boden, anstatt auf die Jäger zielend, entfesselte<br />

Nanaki mit einem lauten Heulen die verborgenen Kräfte der Substanz, als plötzlich lodernde Flammen<br />

aus dem Boden hervor schossen, die den Schnee im Umkreis von 200 Metern in kürzester Zeit<br />

wegschmolzen. Nach einem kurzen Moment der Verwirrung und Panik, trauten sich die Jäger gar<br />

nicht mehr an den Käfig heran, während sich Nanaki wie wild in ihm hin und her wandte.<br />

Cait Sith stolperte die metallenen Stufen vom<br />

Außendeck des Schiffes hinab und summte<br />

irgend so eine Melodie, die er in der Gold<br />

Saucer gehört hatte und die er nun nicht mehr<br />

vergessen konnte, vor sich hin. Er hatte eine<br />

überraschend gute Laune, wenn man bedenkt<br />

was zur Zeit alles los war. Aber warum war er<br />

so fröhlich? Weil, wenn das so weiter gehen<br />

würde, dann würde er endlich bald seine<br />

Freunde wiedersehen können!<br />

Auf der anderen <strong>Seite</strong> war Cloud jedoch<br />

niemand, der sich so einfach gefangen<br />

nehmen lassen würde. Die Katze und der<br />

Mog seufzten zeitgleich. Es würde ihm sogar<br />

schon helfen, wenn er nur wissen würde, ob<br />

es Cloud gut geht. Der einzige Weg, das herauszufinden, war wohl die Kommunikationsanlage des<br />

Luftschiffes, doch wenn Rufus herausfinden würde, dass er Cloud und seinen Freunden noch immer<br />

half, würde er ihn wohl auf der Stelle verhaften lassen. Außerdem war Rufus ohnehin schon ziemlich<br />

sauer auf Cait Sith, denn warum er noch immer so einen blöden Plüschkörper benutzte, verstand er<br />

nämlich nicht...es war wohl eine Privatangelegenheit.<br />

„Du solltest morgens immer deine ganzen Probleme ins Klo runterspülen...das hilft!“<br />

Cait Cith knurrte. Heidegger würde sich niemals ändern.<br />

Nachdem er auf die Brücke des Schiffes watschelte, bewegte sich der ausgestopfte Mog hinüber zum<br />

riesigen Fenster und beobachtete, wie das Schiff noch immer durch die Wolken flitzte, bevor sie<br />

abermals wichen und ihm einen kurzen<br />

Blick hinab auf den gesamten Nordkrater<br />

gewährten. Dieses riesige Ding musste ja<br />

mindestens einen Durchmesser von zehn<br />

Kilometern haben! Eine riesige Säule aus<br />

Sturmwolken und flüssigem <strong>Mako</strong> erstreckte<br />

sich rund einen Kilometer hoch in den<br />

Himmel, bevor sie sich schließlich wieder<br />

spiralförmig um das Zentrum des Kraters<br />

gen Boden bewegte und so eine scheinbar<br />

undurchdringliche Barriere formte. Wenn<br />

Hojo’s Vermutungen richtig waren, würde<br />

sich Sephiroth genau in der Mitte dieses<br />

Naturwunders befinden. Cait Sith kicherte,<br />

als er sich bildlich vorstellte, dass der<br />

mächtige Sephiroth wohl jetzt gerade dort<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

unten in seinem gemütlichen Fernsehstuhl saß, Chips in sich hineinstopfte und auf die schwarze<br />

Substanz wartete.<br />

Doch der Gedanke an die verheerende Wirkung der Substanz, nämlich Meteor, vertrieb das Lächeln<br />

auf den Lippen der Spielzeugkatze sofort wieder. Cait Sith lehnte sich über das Geländer und spähte<br />

auf die weiten Schneefelder hinab, wo wohl gerade in diesem Moment, Cloud irgendwo umherstapfen<br />

würde.<br />

„Ich sehe es an euren Blicken, dass ihr nicht auf mich hören werdet, oder?“ Arne Holzoff tauschte sich<br />

einige Blicke mit Cloud, Tifa und Barret aus und ließ danach seinen Kopf, begeleitet von einem<br />

Seufzer, hängen. „Na ja, ich nehme an, das war dann wohl zu erwarten. Aber es tut trotzdem gut, den<br />

alten Bergsteigergeist in solch jungen Leuten wie euch wiederzusehen.“<br />

Der alte Mann ging hinüber zum Regal über seinem lodernden Kaminfeuer und nahm einen<br />

Bilderrahmen mit einer alten Fotographie darin herunter. Er starrte das Foto für einen Moment lang<br />

still an, als ein kleines Anzeichen eines Lächelns sich auf seinem Gesicht breit machte. „Das bin ich<br />

und mein früherer Partner, Yamski.“, sprach Arne, nachdem er es Cloud übergeben hatte. „Yamski<br />

und ich waren die ersten Menschen, die es jemals wagten, die Gaea Klippen zu besteigen. Unser<br />

Vorhaben ging durch sämtliche Schlagzeilen auf der Welt. Wir versprachen, eine große rote Flagge in<br />

die Mitte des Kraters zu setzen und ein Foto davon zu schießen...doch wir erreichten nicht einmal den<br />

Gipfel der Klippen.<br />

„Wir wussten, dass es kalt werden würde, doch wir waren einfach nicht auf diese tödlichen Winde auf<br />

den Klippen gefasst.“, fuhr Holzoff fort, als er sich in seinen Stuhl setzte. „Die Winde in den<br />

Schneefeldern schaffen es bei Nacht auf minus 30 Grad, doch die Winde auf den Klippen stoßen in<br />

den Nächten an die minus 70 Grad Grenze. Wenn ihr es also wirklich wagt, sie zu erklimmen, solltet<br />

ihr einige meiner extra Anoraks und Handschuhe mit euch nehmen.“<br />

Tifa spähte von hinten über Cloud’s Schulter auf das Bild in seinen Händen. Arne hatte sich seit<br />

damals nicht wirklich viel verändert, wie es aussah. Noch immer eher klein und kräftig, zusammen mit<br />

seinem etwas größeren Partner. Der einzige echte Unterschied waren seine Haare, die sich von blond<br />

zu schneeweiß verfärbt hatten. „Was ist mit Ihrem Partner geschehen?“, fragte Tifa, als sie ihm ins<br />

Gesicht sah.<br />

Der alte Bergsteiger runzelte seine Stirn und schüttelte den Kopf. „Armer Yamski...während unseres<br />

Aufstieges an den Klippen, wandelten sich die Wetterverhältnisse um uns von sehr kalt zu tödlich kalt.<br />

Wir waren am Rande des Todes. Einer der Eisenhaken, die ich in das Gestein der Klippen gehämmert<br />

hatte, brach und ich schaffte es nur knapp, mich an einem Felsen festzuhalten.“ Arne atmete tief<br />

durch. „Yamski hing mit einem Seil an mir und er wusste, dass ich es nicht schaffen würde, ihn und<br />

mich gleichzeitig festzuhalten. Er...er zog sein Messer und...schnitt das Seil durch. Ich habe ihn nie<br />

wieder gesehen...“<br />

Tifa’s Augen schlossen sich, als sie sich gegen eine Wand lehnte. Jetzt tat es ihr Leid, dass sie<br />

gefragt hatte. „Darum habe ich beschlossen, hier oben zu bleiben.“, fuhr Arne fort. „Damit niemand,<br />

der es wagen würde, die Klippen zu besteigen, den selben Tod wie Yamski sterben muss.“<br />

Arne erhob sich aus seinem Sessel und ging in den anderen Raum. „Wenn ihr dort hoch wollt, werdet<br />

ihr diese Ausrüstung brauchen.“<br />

Tifa presste sich fest in ihren dicken Anorak und versuchte, ihre Kapuze noch mehr über ich Gesicht<br />

zu streifen, um den Schnee daran zu hindern, in ihr Gesicht zu peitschen. Vor ihr schleppte sich Cloud<br />

furchtlos durch die Schneefelder. Barret mühte sich genau rechts von ihr durch den knietiefen Schnee<br />

und wie sie es schon befürchtete, war er wieder einmal nur am Meckern.<br />

„Das hier alles zu sehen, macht mich nachdenklich.“, sagte Barret, als er Tifa’s Seufzen ignorierte. „So<br />

weit nördlich zu sein...erst das macht dir begreiflich, wie ehrfürchtig und vollkommen die Natur<br />

eigentlich ist. Und wenn mir irgendjemand vorschlagen würde, hier oben zu leben, dann würde ich ihm<br />

sagen...hm...na ja, du weiß, was ich ihm dann sagen würde...<br />

„Das hier...ist wohl das krasse Gegenteil von Midgar.“ Barret leckte sich seinen trockenen Lippen<br />

feucht. „Wenn man es so sieht, sind die ShinRa doch gar nicht so übel.“<br />

Tifa starrte den großen Mann sprachlos an. Es dauerte ein paar Momente, bis Barret realisierte, was<br />

er eben gesagt hat, und sein Gesicht war in stille Verwirrung getaucht, als die Worte sein Gehirn<br />

erreichten.<br />

Englisches Original von Eric H., Übersetzung von Patrick P. aka Omnislash.<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

Tifa’s Offenbarung<br />

Kapitel VI<br />

Oh Mann, Malboro<br />

„Ich will nicht.“, grummelte Barret. „Ich will nicht und ich kann nicht! Das kann doch nicht wahr sein.<br />

Das kann nicht passieren! Es ist einfach zu verdammt kalt! Cloud, ich kann meine verdammten Finger<br />

nicht mehr spüren!“<br />

„Dann klettere mit deinen Zähnen weiter.“ Die Stimme des EX-SOLDAT war beinahe so kalt, wie das<br />

klare Eis, das die Hänge der Gaea Klippen bedeckte und welches Barret überlegen ließ, an dem Seil<br />

zurück nach unten zu rutschen und Holzoff’s warmer, gemütlicher Holzhütte einen weiteren,<br />

laaaangen Besuch abzustatten. „Dieser verdammte Sephiroth mit seiner verdammten Schwarzen<br />

Substanz...das is einfach zu viel!“<br />

„Jetz halt aber mal deine Klappe, ja? Außerdem müsste hier sowieso irgendwo eine Höhle sein.“, fuhr<br />

Cloud fort, während er seine Füße an die eisige Klippe schmiegte und mit seinen Händen nach dem<br />

nächsten Felsen griff. „Wenn wir erst mal in den Gaea Klippen sind, können wir uns dort etwas<br />

ausruhen und vielleicht auch was essen.“<br />

Das Erwähnen von Essen ließ Tifa’s Magen laut knurren. Sie meckerte zwar nicht, aber es war nun<br />

mal Tatsache, dass sie nicht solche Muskeln hatte, wie Barret oder Cloud. Sich selbst immer weiter an<br />

dem Seil nach oben zu ziehen und nach und nach kleine Eisenhaken in die Felsen zu hämmern, war<br />

alles andere als Spaß für sie. In Wirklichkeit hatte sie ja nicht einmal großes Interesse daran, die Welt<br />

am nördlichen Kontinent zu sehen.<br />

Sie hätte niemals gedacht, dass sie so weit kommen würden, als sie vor gut einigen Monaten in<br />

Midgar abreisten. Es war einfach der Gedanke daran, diese Stadt der Alpträume endlich verlassen zu<br />

können, der sie dazu veranlasste, es zu tun. Wenn auch nur irgendjemand ihr gesagt hätte, dass sie<br />

ihre Reise bis zu den tödlichen Gaea Klippen führen würde, wo sie einem toten Mann, der den<br />

Planeten mit nur einer einzigen Substanz zerstören will, hinterher jagen würde, hätte sie sich wohl<br />

geweigert, auch nur einen Fuß hinaus auf die endlosen Felder des östlichen Kontinents zu setzen.<br />

Unvorstellbar...<br />

Und jetzt...war sie hier, fror bis hinab zu ihren Knochen und wünschte sich nichts sehnlicher, als<br />

AVALANCHE weiter zu dienen. Doch der „Siebte Himmel“ war weg. Jessie, Biggs und Wedge...sie<br />

alle waren weg. Tot und gegangen, und nichts würde sie jemals wieder zurückbringen. Vermutlich<br />

waren sie jetzt bereits ein Teil des Lebensstroms. Jener Lebensstrom, den Sephiroth dazu benutzen<br />

will, einen Gott aus sich zu machen.<br />

Diese Gedanken stellten Tifa’s Nackenhaare senkrecht auf und ließen eine Welle von Wärme durch<br />

ihr hindurch fließen. Diese Welle brachte daraufhin auch Tifa’s Wut hervor und sie folgte still Barret<br />

und Cloud die Klippe nach oben und in die kristallüberfüllten Höhlen hinein.<br />

Englisches Original von Eric H., Übersetzung von Patrick P. aka Omnislash.<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

Cid wandte seinen Blick von den Kakerlaken auf dem Metallboden ab<br />

und sah zu der Zellentüre hin, als diese sich gerade öffnete und eine<br />

Brise frischer Luft in sein Gefängnis fließen ließ. „Geh da rein und setz<br />

dich hin.“, schnappte irgendjemand, als eine dunkle Gestalt in den<br />

kleinen Raum eintrat. Als die Türe sich wieder schloss und die Gestalt<br />

aus dem Schatten hervor trat, erkannte sie Cid schließlich – es war<br />

Vincent!<br />

„Also haben sie dich auch erwischt?“, fragte der Pilot rhetorisch, als er<br />

nach einer Zigarette in seinen Taschen kramte. „Lächerliche Figuren.<br />

Diese ShinRa Bastarde seien verdammt. Ich werde ihnen ihr dunkles<br />

Schicksal auferlegen.“<br />

„Ich werde ihnen ne dicke Lippe auferlegen, wenn ich erst mal hier<br />

raus bin!“, jammerte Yuffie von dem Feldbett, auf dem sie saß.<br />

„Hast du ihn gesehen, als sie dich hier rein gebracht haben?“, fragte<br />

Cid.<br />

Vincent ging in eine dunkle Ecke der Zelle, lehnte sich gegen die<br />

Wand und wartete einen Moment, bevor er hinab auf den Boden glitt<br />

und seinen Arm auf sein Knie stützte. „Wenn du mit ‚ihn’ Red XIII oder<br />

Nanaki meinst...ja, ich habe ihn gesehen. Er wird im Chocobo Gehege<br />

neben dem Gefängnistrakt festgehalten. Er schien unverletzt.“<br />

„Nunja. Wir sollten Gott für seine kleinen Wunder danken, nehm ich<br />

mal an.“, murrte Cid und sah hoch zur Decke. „Cloud du Bastard...wenn du uns nicht in der nächsten<br />

Stunde hier rausholst, dann machen wir das selbst!“<br />

„G-g-g-g-gottverdammte K-kälte...“, stammelte Barret zitternd vor sich hin. „G-g-gottverdammter<br />

Sephiroth...was w-w-will der nur so weit nördlich...?<br />

„M-macht doch Sinn...wenn du darüber nachdenkst...“, antwortete Tifa und schaffte es einfach nicht,<br />

ihre Wut zu stauen, um sie Barret an den Kopf zu werfen. Sie hatte genug von all dieser Nörgelei.<br />

„Denn wer...würde hier hoch kommen...um nach ihm zu suchen...?“<br />

Barret wollte schon antworten: Ein ShinRa Luftschiff mit Unmengen an warmen Suppen und heißem<br />

Kaffee an Bord, doch er wusste, dass Tifa, wenn er auch noch ein Wort sagen würde, ihm einen Satz<br />

heißer Ohren verpassen würde.<br />

Cloud sah aus seinem Versteck atemlos zu, wie die riesige dunkelrote Spinne hinter jedem kleinen<br />

Felsen nach dem EX-SOLDAT, der gerade eben versuchte, sie von hinten zu erstechen, suchte.<br />

Cloud hatte vollkommen vergessen, dass die dünne Klinge seiner Murasame zum Schlitzen und nicht<br />

zum Stechen gedacht war, denn bei diesem Vorgang hätte er beinahe sein neues Schwert in dem<br />

Fleisch der Spinne zerbrochen. Dieses Ding sah fast so aus wie der Skorpion am Mount Nibel, der<br />

den Pass nach Rocket Town bewachte. Und genau das brachte erneut Erinnerungen zurück...<br />

„Wow...all diese Maschinen, nur um einen kleinen Reaktor zu bauen.“ Aeris ging hinüber zum Hang<br />

und blickte hinab auf die ziemlich beeindruckenden Baumaschinen. So etwas hatte sie schließlich<br />

noch nie zuvor gesehen, nicht einmal in Midgar. Cloud schritt an ihre <strong>Seite</strong> und zuckte mit den<br />

Schultern. „So beeindruckend ist es auch wieder nicht.“, sagte er glatt.<br />

„Lediglich Kräne und Baugerüste...“, fuhr er trotz Aeris’ angespitzten Blick fort. „Mit so was kenne ich<br />

mich aus...ich wurde mal für einige Abrissarbeiten angeheuert. Wo meinst du denn, habe meinen<br />

Klasse S-Führerschein her?“<br />

Aeris hob eine Augenbraue und seufzte. „Nun...Mister Draufgänger...warum bewegen sie sich dann<br />

mal nicht da runter und demonstrieren uns wie man diese Dinger auf eine professionelle Art und<br />

Weise...ähm...bedient?“<br />

Cloud warf ihr einen äußerst kuriosen Blick zu, gab ihn dann weiter zu Tifa, die ihrerseits ihre Hand<br />

vor den Mund hielt und kicherte, und fühlte sich dann regelrecht dazu gezwungen, über eine Leiter<br />

den Hang hinunterzusteigen. Er tat also einen Fuß unter den anderen, während er sich über die Leiter<br />

immer mehr dem Boden näherte. Natürlich interessierten sich die anderen kein bisschen für sein<br />

verärgertes Nörgeln, das er währenddessen von sich gab. Unten angekommen pickte er sich ein<br />

schönes Teil heraus und warf sich augenblicklich in den größten Kran, den er finden konnte.<br />

„Ganz schön alt, das Teil.“, beschwerte er sich, als er den Zündknopf drückte. Langsam sprang der<br />

Motor an, und nach mehrmaligen Schlägen auf den Knopf, lächelte Cloud zufriedengestellt, als auch<br />

der Kran sich bewegte. Mit dem funktionierenden Kran, und natürlich seinem Fachwissen über<br />

jegliche Art der Fortbewegungsmittel...war es Cloud möglich, den riesigen Haken nach links zu<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

schwenken, denn dort standen nämlich die beiden Girls und schafften es noch immer nicht, mit dem<br />

Kichern aufzuhören. Nachdem Cloud die beiden nach unten zum Führerhaus des Kranes gehievt<br />

hatte, prahlte er etwas herum.<br />

„Muahahaha...seht ihr? Nichts Weltbewegendes.“, schrie der EX-SOLDAT mit einem breiten Grinsen.<br />

Helle Funken und Feuer brachen aus dem Heck des Kranes hervor, nachdem anscheinend<br />

irgendetwas hineingekracht war und anfing, den Motor in Stücke zu reißen. Cloud tat zwar das Beste,<br />

um ihn und die anderen in der Kabine zu halten, doch vergebens - sie wurden aus ihren weichen Sitz<br />

geschleudert und krachten auf den Boden. Schnell richtete sich Cloud als erstes auf, zog sein Schwert<br />

und bewegte sich vorsichtig zur Rückseite des Kranes, wo ein plötzlicher Schwung mit dem<br />

Stachelschwanz des violetten Riesenskorpions fast seinen Kopf vom Körper trennte.<br />

Begleitet von lautem Getöse, riss das Biest seine zwei Vorderklauen aus dem Motorblock des Kranes<br />

heraus und fuhr mit weiteren Schwüngen mit seinem Schwanz fort, die den EX-SOLDAT mit jedem<br />

weiteren Schwung, den er gekonnt mit seinem Schwert parierte, mehrere Schritte zurück zwang. Es<br />

war zwar nicht besonders schwer für ihn, die Hiebe abzuwehren, doch schon bald erblickte Cloud,<br />

dass beinahe jeder Teil vom Körper des Skorpions mit Panzerplatten bedeckt war – bereit für den<br />

Nahkampf. Abgesehen davon hatte Cloud genug damit zu tun, auf die Vorderklauen, die ebenfalls<br />

geschliffenen Hinterbeine, das Horn auf dem Kopf und die mehreren gefletschten Zahnreihen der<br />

Kreatur zu achten. Aber in diesem einen Moment hatte er dennoch ein weiteres Problem; nämlich den<br />

Stachelschwanz, der beinahe schneller hin und her geschleudert wurde, als Cloud überhaupt<br />

reagieren konnte.<br />

Währenddessen half auf der anderen <strong>Seite</strong> des Krans Tifa Aeris auf die Beine und nahm sich eine<br />

Hacke, die in der Erde neben ihr steckte, bevor sie schließlich Cloud zur Hilfe eilte. Trotz eines<br />

leichten verbleibenden Schwindelgefühls nahm Aeris ihren langen Eisenstab in ihre Hände und folgte<br />

Tifa.<br />

Tifa hob die Hacke hoch über ihren Kopf und gab einen schrillen Schrei von sich, als sie mit der<br />

rostigen Klinge eines der Hinterbeine des Skorpions durchtrennte. Cloud stolperte beinahe über sein<br />

nächstes Ausweichmanöver, doch fing sich gerade noch auf, als er plötzlich merkte, dass die Kreatur<br />

ihm keine Aufmerksamkeit mehr schenkte. Blind vor Zorn holte der Skorpion mit seinem Schwanz weit<br />

aus, um einen mächtigen Hieb auf Tifa loszulassen, die daraufhin mehrere Meter gegen die Klippe<br />

hinter ihr geschleudert wurde.<br />

Doch hinter der Bestie braute sich bereits sein Todesurteil zusammen. Ein wütender SOLDAT ist kein<br />

gerngesehner Feind, wie Hojo immer zu sagen pflegte. Cloud nahm also Anlauf, hechtete zwischen<br />

den acht Beinen des Monsters hindurch und landete, gemäß seines Plans, genau unter ihm, wo er<br />

sein Schwert steil nach oben richtete und sich mit seinen Füßen so stark wie er nur konnte vom Boden<br />

abstieß und seine Klinge von unten mitten durch die Eingeweide des Skorpions trieb. Hätte Cloud<br />

vorher auch nur irgendjemand von dem Giftstoff, der sich im Blut dieses Dinges befand und bereits<br />

anfing, seine Haut und sein Schwert wegzuätzen, erzählt, hätte er bestimmt noch ein bisschen<br />

gezögert. Wie auch immer...alles was er nun noch tun konnte, war sein Meisterschwert aus dem<br />

Magen des Biestes herauszuziehen und Aeris um etwas Linderung der brennenden Stellen an seinem<br />

Körper zu bitten.<br />

Mit einem seltsamen ausströmenden Sekret in seinen Wunden und im Maul, brüllte der Skorpion all<br />

seine schrecklichen Qualen aus sich heraus, drehte sich zu Cloud hin und senkte seinen Kopf, sodass<br />

sein Horn genau auf Cloud gerichtet war. Doch dieses Ding ging nicht zum Angriff über, sondern<br />

rammte seine beiden Vorderklauen immer schneller und tiefer abwechselnd in den Erdboden. Man<br />

konnte sehen, wie es sich darauf freute, dass Aeris endlich einen Heilzauber auf ihren Freund<br />

gesprochen hatte und der erbitterte Kampf weitergehen konnte. Langsam zeigte auch die<br />

Heilsubstanz in Aeris Stab ihre Wirkung und Cloud richtete sich, befreit von jeglichen Schmerzen, auf.<br />

Sein Schwert konnte sie jedoch nicht mehr heilen. Es war von oben bis unten mit dem giftigen Sekret<br />

aus dem Inneren dieses Viehs entstellt und auch allein nur daran zu denken, es jetzt weiter zu<br />

benutzen, war blanker Irrsinn. Cloud kramte fanatisch in seiner Gürteltasche herum, auf der Suche<br />

nach irgendetwas Nützlichen – da musste doch noch irgendwo eine Granate übrig sein!<br />

Nun hatte der Skorpion das Warten satt und stürmte mit dem riesigen Horn auf seiner Stirn schreiend<br />

nach vorne, während er mit jedem Herzschlag näher und näher kam. Cloud’s Brustkorb begann sich<br />

taub anzufühlen, seine Arme und Beine folgten gleich darauf. Panik vernebelte sein Sehvermögen,<br />

zwei Skorpione näherten sich. Irgendetwas in seinem Kopf lachte.<br />

„DU STIRBST JETZT!“, lachte es. „DU STIRBST! DU STIRBST! DU STIRBST UND SO FÜHLT ES<br />

SICH AN...“<br />

Cloud schloss seine Augen und bereitete sich auf das Schlimmste vor. Er konnte jede einzelne Klaue<br />

des Skorpions hören, wie sie nacheinander in den Erdboden stampften und ihn weiter und weiter<br />

vorantrieben. Nur ein paar Sekunden später konnte er schon den schwefelhaltigen Geruch, der aus<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

den Wunden des Skorpions sickerte, riechen. Von weit weg konnte er kurz zuvor das Geräusch einer<br />

Maschine hören, und etwas, das sich anhörte, als ob ein spitzer Speer eine dicke Platte durchstoßen<br />

hätte hallte noch immer in seinen Ohren.<br />

...und dann Stille.<br />

Aeris benutzte den Bohrkopf der Pfahlramme, um das riesige insektenartige Geschöpf auf den Boden<br />

zu nageln. „Nichts Weltbewegendes.“, scherzte sie mit einem Lächeln. Der Gedanke...die Erinnerung<br />

an dieses Lächeln brachten Cloud’s Herz zum Rasen. Aeris wird nie wieder Lächeln. Nie wieder. Und<br />

alles nur...wegen ihm...wegen...<br />

„SEPHIROTH!“<br />

Cloud duckte sich so tief er nur konnte hinter den Stalagmiten und spitzte seine Ohren, um zu hören,<br />

wie die rote Spinne immer näher krabbelte. Idiot, Idiot, Idiot...nach dem Nibelheim Vorfall hatte er fünf<br />

Jahre als Söldner gearbeitet und er hatte offensichtlich überhaupt nichts dabei gelernt! Die Art, wie<br />

sich die Dinge entwickelten...sah...eigentlich nicht sehr gut für ihn aus...<br />

Cloud wollte es gerade wagen, um die Ecke zu spähen, um zu sehen, wo sich die Spinne gerade<br />

befand, als plötzlich eine anderes Geräusch seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Es war kein<br />

Geräusch, das ein Drache von sich geben würde – wir sollten Gott für seine kleinen Wunder danken,<br />

dachte er noch, aber dann hörte sich dieses komische Geräusch mehr wie ein lautes Zischen und<br />

Gemurmel zur selben Zeit an. Ein sehr tiefes, raues Gestöhne war auch dabei. Ein Geräusch, als ob<br />

irgendetwas Nasses über das Eis in der Höhle geschleift wurde, wie ein riesiges nasses Handtuch<br />

oder ein...ein...<br />

Als der EX-SOLDAT die Quelle dieser Geräusche<br />

ausfindig machte und erblickte, was da über das Eis<br />

geschlittert kam, wünschte er sich sofort, er hätte<br />

dieses Ding niemals zu Gesicht bekommen.<br />

Denn was da auf die rote Spinne zu kam, sah aus wie<br />

eine riesige, sich windende Masse von grünen<br />

Tentakeln und unzähligen Stängeln, die jeweils ein<br />

Auge an ihrem Ende trugen und darunter hatte es ein<br />

enormes Maul, gefüllt mit mehreren Reihen<br />

messerscharfer Zähne. Dieses Ding sonderte einen<br />

wahrlich seltsamen Geruch von sich ab, ein Geruch,<br />

wie ein Stapel Leichen, die einen Tag lang der glühend<br />

heißen Sonne der Corel Wüste ausgesetzt worden<br />

waren. Eine handvoll der unzähligen Augen fokussierte die, im Vergleich zu dieser Bestie sehr kleine,<br />

rote Spinne. Der Arachnoid wusste gar nicht, was ihn da packte, da hatte dieses „Gemüse aus der<br />

Hölle“ sie auch schon mit weit aufgerissenem Maul säuberlich entzwei gefetzt.<br />

Cloud verkroch sich sofort wieder hinter dem Stalagmit und schloss seine Augen, während er<br />

verzweifelt versuchte, dieses magenumdrehende Geräusch der Chitinhülle der Spinne, als sie in dem<br />

Mund des Malboros wie ein Bonbon knirschte, zu verdrängen. Wenn dieses Ding so stark war, um<br />

diese riesige Spinne einfach so in seinem Mund zu zerkauen, dann hatte Cloud keine große Chance,<br />

an diesem Ding unverletzt vorbei zu kommen. Vielleicht wenn Tifa und Barret bei ihm wären...aber nur<br />

vielleicht. Aber trotzdem dachte er, dass es auch dann ziemlich unwahrscheinlich wäre. Das Beste,<br />

was er jetzt tun konnte, war sich still zu verkriechen und dafür zu beten, dass der Malboro ihn nicht<br />

bemerken würde. Langsam sah sich das bebende grüne Etwas mit seinen duzenden Augen in der<br />

Höhle um, als es sich offenbar nicht sicher war, ob nun die Spinne, die es gerade verzehrt hatte, oder<br />

etwas anderes dieses merkwürdige Geräusch verursacht hatte. Das Monster besaß zwar nicht<br />

besonders viel von dem, was wir Intelligenz nennen, aber trotzdem war es ein tödlicher und<br />

gefürchteter Jäger unter den Kreaturen, die in den Gaea Klippen lebten. Es wusste, dass es dieses<br />

Geräusch schon einmal gehört hatte, und es wusste auch, dass die Quelle dieses Geräusches sehr<br />

lecker geschmeckt hatte.<br />

Aber von wo her auch immer das Geräusch kam, von hier jedenfalls nicht. Der Ursprung musste<br />

irgendwo...anders gewesen sein. In einer anderen dunklen Ecke vom Reich des Malboros. Als es<br />

schließlich entschloss, dass es nun genug nachgedacht und überlegt hatte, beschloss das Biest, auf<br />

seinen Hunderten Tentakeln zurück in die Tiefen der Höhlen, von wo es das erste Mal erschienen ist,<br />

zurückzurutschen und nur noch einen fauligen Gestank zurückzulassen.<br />

Cloud wartete einen Moment, bis er es wieder wagte, auch nur zu atmen. Und als er es schließlich<br />

riskierte, einen Atemzug zu nehmen, musste er beinahe das Essen, das er in Holzoff’s Hütte zu sich<br />

genommen hatte, heraufwürgen. Ohne einen weiten Blick nach hinten zu werfen, beschloss der EX-<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

SOLDAT den Weg, den er gekommen war zurückzugehen und mit der Erforschung der Höhlen erst<br />

wieder fortzufahren, wenn er ein paar taktische Nuklear-Waffen zur Hand hatte.<br />

Rufus kletterte die Strickleiter vom Außendeck des Luftschiffes hinab und wurde dabei von Hojo und<br />

Scarlet gefolgt, als diese die letzte Sprosse erreichten und ihren Weg in das schimmernd grüne Tal<br />

vor ihnen fortsetzten. Der ShinRa Präsident hielt für einen Moment an, um den Reißverschluss an<br />

seiner Jacke zu schließen und in seine Handschuhe zu schlüpfen. Hier unten war es kälter, als er<br />

erwartete hatte. Aber das wäre dann kein Problem mehr, wenn hier erst einmal der erste <strong>Mako</strong>-<br />

Reaktor stehen würde. Hojo, der ja schon sonderbar genug war, schien von der Kälte überhaupt nicht<br />

geplagt zu werden und Scarlet sah aus, als würde sie hier auf Skiurlaub sein, anstatt ein<br />

Forschungsteam zu begleiten. Woher hatte sie denn überhaupt plötzlich diese genialen High-Heels<br />

her?<br />

Hojo schnupperte etwas an der Luft um ihm herum. Für einen Moment sah er unzufrieden über etwas<br />

aus. „Malboro.“, murmelte er leise.<br />

„Mal...was?“, fragte Rufus verwundert.<br />

„Eine Kreatur, geschaffen noch vor Ihrer Zeit. Eines der ersten Projekte, die der frühere Präsidenten in<br />

Auftrag gab.“ Hojo starrte Rufus regungslos durch seine Augengläser an. „Sein ganzes Leben lang<br />

träumte er schon von seinem Neo-Midgar, aber es mangelte ihm an Manneskraft, um einen<br />

Forschungstrupp hier herzuschicken. Also, um die Monster in dieser Umgebung zu beseitigen, stellte<br />

er die besten Genetiker der Welt ein, um für ihn ein Monster zu schaffen. Es sollte seine ultimative<br />

Waffe werden – grausam, clever und immun gegen alle Arten von Angriffen. Sogar unsere stärksten<br />

Testsubstanzen zeigten keine Wirkung auf es. Der Präsident nannte es ‚Malboro’.<br />

„Er verschiffte die Eier hoch zu den Gaea Klippen, wo er vermutete, dass sie ungehindert schlüpfen,<br />

sich vermehren und sämtliche Monster eliminieren würden.“<br />

Rufus knurrte. „Und es geriet außer Kontrolle.“<br />

Professor Hojo’s Gesicht überfiel ein grausames Grinsen. „Exakt. Die Regler, die der ersten<br />

Generation von Malboros implantiert wurden, waren fehlerhaft, und so erloschen sie in den Genen der<br />

zweiten Generation. So wurden die Malboros unkontrollierbar für uns und so gelang es ihnen auch,<br />

die Herrschaft über die Klippen an sich zu reißen. Sogar die gefürchteten Blauen Drachen mieden sie.<br />

Glücklicherweise sind sie so gefräßig, dass es hier oben nicht genügend Nahrung für sie gibt und<br />

darum kann die Population auch nie über maximal hundert hinauswachsen.“<br />

„Hmph...dummer alter Mann...“<br />

Rufus grinste selbstgefällig, als er weiter in das Tal schritt. Dieses Tal war, nach den Analysen des<br />

Computers am Luftschiff, der Ort mit der dichtesten Konzentration an <strong>Mako</strong> Energie in dieser Gegend.<br />

Hier sammelten sich sogar noch weitaus größere Mengen, als jene, die unter Midgar ruhten. Wenn<br />

das Verheißene Land also wirklich existierte, war es dieser Ort, an dem es sich befand. Der Ort, an<br />

dem in naher Zukunft Neo-Midgar stehen würde und der Rufus den Titel des mächtigsten Präsidenten<br />

aller Zeiten sichern würde.<br />

„Baut die Ausrüstung hier auf!“, rief Rufus zu den ShinRa Soldaten am Außendeck des Luftschiffes<br />

hoch. Die Soldaten salutierten kurz, bevor sie durch<br />

die Schleuse in der Stahlwand unter Deck<br />

verschwanden. „Dies hier wird einst mein Vermächtnis<br />

sein...ein Ereignis, welches...“<br />

Präsident ShinRa wurde plötzlich unterbrochen, als<br />

das gesamte Tal unter seinen Füßen zu beben<br />

begann. Stücke von gefrorener Substanz begann sich<br />

von dem gigantischen Substanzen-Netz, welches das<br />

Tal überdachte, zu trennen und hinab auf den Boden<br />

zu fallen, während Strahlen aus <strong>Mako</strong> Dampf den<br />

kristallklaren Wände des Tals entkamen. Von<br />

irgendwo weit entfernt erklang ein lautes und<br />

unheilvolles Brummen. Rufus sah sich die gläsernen<br />

Wände das Tals an und bemerkte, dass sie an<br />

manchen Stellen zu brechen begannen.<br />

Und die Wand blickte still zurück.<br />

„Weapon!“, brüllte Hojo aus purer Verblüffung. Der<br />

Mund des Professors stand weit offen, als er sich dem<br />

riesigen, geöffneten Auge hinter den Glaswänden, in<br />

wissenschaftlicher Begeisterung, näherte.<br />

„Unglaublich! Ich dachte nicht, dass es tatsächlich<br />

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noch existieren würde!“<br />

Rufus sah sich Hojo’s Gesichtsaudruck mit Sorge an. „W...Weapon?“<br />

„Uralte Organismen von enormer Stärke, angetrieben von der Kraft des Planeten!“, antwortete Hojo<br />

atemlos. Seine Aufmerksamkeit galt noch immer einzig und allein dem schimmernden Auge in der<br />

Wand. „Die Aufzeichnungen besagen, dass es vor Tausenden von Jahren geboren wurde, als die<br />

Krise vom Himmel auf dem Planeten aufschlug.“<br />

„Aufzeichnungen? Ich habe diese Aufzeichnungen niemals zu Gesicht bekommen!“, johlte Rufus. „Wo<br />

sind sie?“<br />

Hojo lachte freudlos und tippte sich auf seinen Kopf. „Hier drin. Es ist alles hier drin.“<br />

„Du behaltest zweifellos eine Menge Dinge für dich.“, schnappte der Präsident.<br />

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Tifa’s Offenbarung<br />

Kapitel <strong>VII</strong><br />

Der dunkle Seraphim<br />

Cloud spähte mit seinem Kopf vorsichtig um die nächste Ecke. Hier war es...ziemlich dunkel. Und er<br />

konnte noch immer diesen Geruch von Leichen riechen, den der Malboro abgesondert hatte. Wo<br />

immer dieses Ding auch war, weit weg konnte es jedenfalls nicht sein.<br />

„Ok, los.“, rief er den anderen hinter ihm zu. „Es ist nicht hier.“<br />

„‚Wah, wah, wah. Es ist nicht hier!’ Mann du musst dir ja ziemlich stark den Kopf angehauen haben<br />

oder so etwas.“, grummelte Barret, als er mit einem unglaubwürdigen Gesichtsausdruck um die Ecke<br />

schritt. Er packte Cloud an seiner Schulter und zerrte ihn mit sich, um zu beweisen, dass hier kein<br />

solches Monster lebte. Tifa folgte den beiden mit einem zurückhaltenden Grinsen. „Glaub mir. So ein<br />

Vieh existiert hier nich. Und überhaupt. Wenn das wirklich so groß war, wie du gesagt hast...wie um<br />

alles in der Welt, glaubst du, kann sich des Ding dann so gut verstecken? Und du hast gesagt, es<br />

wäre gefährlicher als die Drachen hier? Ich glaub die Kälte und der Frost haben dein Hirn in einen<br />

Eisklumpen verwandelt!“<br />

„Und ich sage dir, ich weiß, was ich gesehen habe!“, schoss Cloud zurück.<br />

Tifa fasste sich derweil an den Kopf und hoffte, dass sich ihre Kopfschmerzen bald verziehen würden.<br />

Ihre Finger waren komplett taub geworden, denn immerhin musste sie auch den ganzen Morgen über<br />

einen riesigen, gefrorenen Felsen erklimmen. Tifa bog ihre Finger und erschrak, als ihre Knöchel<br />

plötzlich wie zerbrochene Selleriestängel knackten. „Cloud, wir glauben dir ja. Es ist nur...na ja, es ist<br />

einfach schwer vorstellbar, dass hier etwas lebt, dass noch stärker und tödlicher als die Blauen<br />

Drachen ist.<br />

„Wie Sephiroth...“<br />

Ein Schaudern überkam sie. „Aber wenn wir tatsächlich auf das Vieh treffen, dann können wir es<br />

sicher ganz leicht erledigen.“<br />

Cloud sah zurück in die Dunkelheit. Dessen war er sich nicht so sicher.<br />

Nachdem sie die Fackel aus ihrem Rucksack genommen hatte, hielt sie Tifa so weit wie möglich von<br />

sich weg und konzentrierte sich auf die Feuer Substanz in ihrem Handschuh. Sie schloss ihre Augen<br />

und suchte nach der brodelnden Hitze im Kern der schimmernden grünen Kugel, und als sie diese<br />

gefunden hatte, hielten ihre Gedanken sie in einer festen Umklammerung fest, bevor sie ihre Mächte<br />

schließlich freisetzte. Die Laterne loderte für einen kurzen Moment hell wie die Sonne, doch starb<br />

Englisches Original von Eric H., Übersetzung von Patrick P. aka Omnislash.<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

dann wieder zu einer kleinen Flamme ab, die sich in den Kristallwänden der Höhle widerspiegelte und<br />

so die Dunkelheit darin zerteilte.<br />

In den Tiefen der dem Nordkrater so nahe liegenden Höhle pumpten Unmengen von rohem <strong>Mako</strong> in<br />

riesigen Venen durch die eisigen Wände, während sie deren Oberfläche in alle denkbaren Farbtöne<br />

hüllten. Der Gestank von <strong>Mako</strong> lag hier schwer in der Luft, er war beinahe so dicht wie der im <strong>Mako</strong><br />

Reaktor 8 in Midgar. Über das nachzudenken brachte erneut eine frische Ladung von Erinnerungen in<br />

Cloud’s Kopf hervor.<br />

„Und es ist mir egal wie eure Namen lauten! Wenn ich mit diesem Job fertig bin, bin ich schon wieder<br />

weg aus dieser Stadt.“<br />

„AVALANCHE.....ihr schert mich einen Dreck....dieser Planet, SOLDAT, ShinRa.....mir ist ALLES<br />

egal!“<br />

„Tifa, ich.....bin....kein Held. Ich kann mein Versprechen nicht halten. Es tut mir Leid...“<br />

„Worüber denkst du nach, Cloud?“, fragte Tifa ziemlich plötzlich.<br />

Cloud erschrak, als ob er aus seinem Tagtraum förmlich<br />

herausgerissen wurde, und wandte sich mit einem sonderbaren<br />

Blick Tifa zu. „Es ist nur...immer wenn du anfängst, wirklich schwer<br />

über etwas nachzudenken, neigst du dazu, deine Stirn zu runzeln<br />

und diesen wirklich ernsthaften Blick aufzusetzen.“<br />

Der EX-SOLDAT lächelte freudlos, bevor er seinen Weg fortsetzte.<br />

„Ich dachte an Midgar.“, begann er leise. „Und an all die<br />

Menschen, die wir zurückgelassen haben. Ich habe an meine erste<br />

Mission mit AVALANCHE zurückgedacht.“<br />

„Der Reaktor Nummer 8.“, fügte Barret mit einem aufheiternden<br />

Grinsen hinzu. „Das war ein Feuerwerk, was? Nummer 5 war dann<br />

aber auch nicht schlecht...obwohl ich es bevorzugt hätte, etwas<br />

weiter weg von der Detonation zu stehen.“<br />

Stimmt, das war das Ereignis, welches Cloud von AVALANCHE<br />

getrennt hatte. Ungebetene Erinnerungen begannen, sich vor Tifa<br />

zu zeigen, und mit ihnen, der bittere Stich von Verlust. Sie musste<br />

endlich darüber hinwegkommen. So war sie Cloud keine große<br />

Hilfe.<br />

„Öhm...wie weit ist es noch bis zum Gipfel?“, fragte sie zitternd, als die drei wieder an der Außenwand<br />

der Gaea Klippen emporstiegen.<br />

„Nicht mehr weit, hoffe ich zumindest.“, schnappte Barret. „Aber eins sag ich euch. Wenn ich jetzt<br />

noch länger klettern muss, dann schwöre ich, ich gehe sofort wieder nach unten und...“<br />

„Wir sind da.“<br />

Tifa sah nach oben zum Gipfel, wo sie knapp sechs Meter über ihr, Cloud’s Anorak im kalten Wind<br />

flattern sehen konnte. Dort wo er stand, kam die Klippe zu einem abrupten Ende und die eisigen<br />

Felsen wichen einfach so dem wolkenlosen, starren Himmel der Nacht, der den nördlichen Kontinent<br />

in einen schwarzen Schleier hüllte, welcher nur durch die helle Barriere aus Licht und <strong>Mako</strong> im Kern<br />

des Kraters durchdrungen wurde. Mit ihren Zähnen knirschend hielt Tifa das Seil, das vom Felsen<br />

neben Cloud herabhing, fest in ihrer Hand und drückte ihre Füße gegen die Eiswände der Klippe,<br />

während sie versuchte, sich stetig nach oben zu ziehen und mit ihren stachelbewährten Schuhen nicht<br />

in Barrets Gesicht direkt unter ihr abzurutschen.<br />

Als sie sich dann schließlich über die letzte Kante der Klippe hochzog, wurden ihre Bemühungen mit<br />

dem wohl atemberaubendsten Anblick auf diesem Planeten belohnt. Der Nordkrater – wohl mehr als<br />

zehn Kilometer breit und er reichte hinab bis in den innersten Kern des Planeten. Um das Zentrum<br />

dieser Wunde wirbelten massive Mengen von giftgrünen Wolken durch die Luft und der Geruch von<br />

<strong>Mako</strong>, die diese von sich gaben, war unverkennbar, trotz der weiten Entfernung. Und in der Mitte all<br />

dieser Wolken, im Auge des Sturmes, befand sich ein spitzer Felsen, aus welchem stetige Mengen an<br />

Lebensstrom zu sprudeln schienen. Ein riesiges rotes Netz aus Substanz bedeckte ein tiefes Tal<br />

darunter und eingewickelt in dieses mysteriöse Substanzennetz, saß etwas, das aussah wie ein<br />

gigantische Juwel, das wie ein Thron aus <strong>Mako</strong> über dem Tal herrschte.<br />

Tifa zuckte zusammen, als sie den stechenden Geruch des <strong>Mako</strong>s vernahm. Irgendwo dort unten,<br />

befand sich in diesem Moment Sephiroth und wartete auf sie. Auf Tifa. Auf Cloud. Auf Meteor.<br />

„Los.“, murmelte Cloud leblos.<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

„Hey, ich hab ne Idee! Cid, täusch mal eben vor, dass du krank bist, und wenn die Wache dann rein<br />

kommt, werde ich sie an die Wand nageln!“<br />

Yuffie stand auf ihrem Feldbett und zappelte wild herum, während sie stolz auf ihren grandiosen<br />

Einfall zu sein schien.<br />

„Jup, Klasse, Kindchen.“, grummelte Cid. „So ein Trick mag ja in deinem Kindergarten funktionieren,<br />

aber ich kann dir versichern, hier nicht!“<br />

Cid einen finsteren Blick schenkend, legte sie sich wieder aufs Bett und murmelte etwas vor sich hin.<br />

Dummer, alter Bastard. Was weiß der schon? Wenn sie erst mal hier raus sind, dann wird er ihr<br />

danken...nein, nicht danken...rühmen! Ihre verdammten Füße aus Respekt vor der großen<br />

Substanzjägerin, Elite-Ninja und Großmeisterin Yuffie küssen! Oh, sie wird alle möglichen<br />

wundervollen Sachen besitzen, wenn sie wieder zurück in Wutai sein würde. Paraden, Plakate,<br />

Feuerwerke und ein komplettes, ihr gewidmetes Musical! Und der Star darin würde die einzigartige<br />

Yuffie Kisaragi sein, Heldin von Wutai!<br />

Ja, das hörte sich gut an.<br />

„Hätte niemals gedacht, dass ich dieses Ding noch einmal in meinem Leben von innen zu Gesicht<br />

bekommen würde.“, sprach Cid nach einer kurzen Minute des Schweigens. „Dieses Schiff...dieses<br />

Luftschiff...ich habe es entworfen, zu der Zeit, als noch Rufus’ Vater Präsident von ShinRa war. Das<br />

muss jetzt ungefähr...schon drei oder vier Jahre her<br />

sein. Mann, aus diesem Schiff sollte mal etwas ganz<br />

großes werden.“<br />

„Wie das?“, fragte Vincent.<br />

Cid griff hoch zu seiner Fliegerbrille, um eine Zigarette<br />

hervorzuholen, als er sich wieder erinnerte, dass sie alle<br />

konfisziert wurden, als die ShinRa Soldaten ihn auf<br />

diesem steilen Hang gefunden haben. „Na ja, dieses<br />

Ding wurde mit einer ganz seltenen Stahllegierung, die<br />

aus dem Erboden tief unter Midgar geborgen wurde,<br />

überzogen. Das ganze Erz, das für den Rumpf benutzt<br />

wurde, ist gesättigt mit <strong>Mako</strong>, welches das Schiff für<br />

seine Größe übernatürlich leicht und windschnittig<br />

macht. Außerdem ist es das einzige Flugschiff in der<br />

gesamten ShinRa Flotte, das anstatt einer <strong>Mako</strong> Batterie<br />

eine normale Elektrobatterie benutzt, welche<br />

hauptsächlich dazu dient, die riesigen Propeller und die<br />

Bordcomputer mit Energie zu versorgen. Die<br />

Hauptantriebskraft entzieht es nämlich aus dem Wind.<br />

Auf diese Weise beschleunigt es in kürzester Zeit auf<br />

ungeahnte Geschwindigkeiten. Es war dazu bestimmt,<br />

ein weiterer Meilenstein der Technik in der Geschichte<br />

der ShinRa Inc zu werden.“<br />

„Wie schnell kann es fliegen?“<br />

„Es kann eine Geschwindigkeit von bis zu 716 km/h und eine Höhe von 13 Kilometern über dem<br />

Meeresspiegel erreichen.“, antwortete Cid stolz. „Warum fragst du?“<br />

Vincent sah den Piloten an. „Ich habe nichts gesagt.“<br />

Bevor Cid darauf antworten konnte, klopfte eine der Wachen an die Zellentür. Er erhob sich langsam<br />

vom Boden, um sich darauf vorzubereiten, der Wache eine dicke Lippe zu verpassen, wenn sie erst<br />

mal eintrat. Doch zu seiner Überraschung, hob die ShinRa Wache erschrocken ihre Hände und hatte<br />

den Lauf einer Schrotflinte in seinem Rücken. Einer der Techniker des Schiffes stand hinter ihm,<br />

während er die Flinte fest in seiner Hand hielt.<br />

„Ich wusste, dass du es bist!“, sprach der Techniker. „Der berühmte Cid Highwind, leitender Entwickler<br />

beim Bau des ShinRa-Alpha Flugschiffes! Die Tatsache, dass du alle technischen Daten davon kennst<br />

und die Art, wie du über es sprichst, beweist es!“<br />

Cid starrte die nun auftauchende Ansammlung von Technikern außerhalb der Zelle an, bevor er sich<br />

dann angeberisch gegen eine Wand lehnte und laut zu lachen begann. Wer hätte je gedacht, dass er<br />

an so einem gottverlassenem Ort wie diesem auf Leute treffen würde, die ihn kennen? Das war<br />

beinahe zu gut, um wahr zu sein. „Ihr habt Geschmack, Jungs!“, sprach Cid mit einem leichten<br />

selbstgefälligen Grinsen auf seinen Lippen. „Hey, danke für die Rettung. Ich schulde euch Burschen<br />

was.“<br />

„Alles worum wir dich bitten ist, dass du , wenn du erst mal die Kontrolle über dieses Schiff<br />

übernommen hast, uns nicht über Bord wirfst!“, sagte einer der Techniker. „Wir hassen es, unter<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

Heidegger’s Kommando zu dienen, verstehst du? Jedes Mal, wenn der Präsident ihn wieder mal<br />

anbrüllt, lässt er seine Wut an uns aus. Und als wir dann gehört haben, dass du hier ein Gefangener<br />

bist, mussten wir es einfach mit unseren eigenen Augen sehen. Also hab ich einfach ‚Feuer! Feuer!’<br />

geschrieen, und schon kam die Wache angerannt und wir haben sie überwältigt.<br />

„Ah, richtig. Das hier gehört euch, oder?“, fragte er, als er Cid seinen ausfahrbaren Speer zuwarf,<br />

gefolgt von Yuffie’s übergroßem Shuriken. „Und das hier ist für dich.“, fuhr er fort, als er die<br />

Winchester Schrotflinte in seiner Hand Vincent überreichte.<br />

„Gute Verarbeitung. Exzellentes Kiefernholz und stabiles Eisen. Ich hoffe, ich werde eines Tages auf<br />

den Hersteller treffen.“, lobte Vincent.<br />

„Okay! Alles bereit für die große Flucht!“, verkündete Cid freudig. „Aber etwas fehlt uns noch... und<br />

unser kleiner ShinRa Kumpel hier wird uns dabei sicherlich behilflich sein, nicht?“ Cid näherte sich<br />

dem zitternden Wärter, als dieser noch immer mit gehobenen Händen da stand, und schlug ihm mit<br />

dem hinteren Ende seines Speers ins Genick, worauf dieser KO ging.<br />

„Hilft mir mal jemand mit diesem verdammten Reißverschluss?“<br />

* * * * * * * * * * * * *<br />

Vor 2000 Jahren schlug etwas unvorstellbar machtvolles auf den Planeten auf und verursachte eine<br />

Wunde auf dem nördlichen Kontinent, früher genannt Knowlespol. Das Biest erhob sich aus seinem<br />

steinharten Gefängnis und verließ die Tiefen der Wunde, zu den Cetra Clans, die sich mittlerweile um<br />

den Krater versammelt hatten. Es war unsichtbar, totenstill...es würde nicht gesehen oder gehört<br />

werden, es sei denn, es wollte es. Es bewegte sich tagelang über die Cetra hinweg, lernte ihre<br />

Sprache und studierte ihre Kultur. Schon bald begannen die Cetra das Land zu nutzen. Sie legten<br />

Felder an, setzten pflanzen und ließen sich, trotz dem bitterkalten Wetter in der Gegend, nieder.<br />

Schlussendlich offenbarte die Krise vom Himmel sich ihnen als ein Freund – ein Reisender, nichts<br />

weiter. Doch seine Berührung, sein Atem, ja sogar seine bloßen Gedanken waren unheimlich und<br />

bitter wie tödliches Gift. Nach und nach wurden die Cetra am Knowlespol mit seiner<br />

seelenverschlingenden Gehässigkeit infiziert, und all jene, die dadurch nicht sofort zu Grunde<br />

gerichtet wurden, mutierten zu abscheulichen Kreaturen. Als der Planet den dunklen Schleier dieser<br />

bösen Existenz gelüftet hatte und sich somit über seine Zerstörungskraft im Klaren war, war es bereits<br />

zu spät. Die Knowlespol Cetra wurden dezimiert und die Armeen der bösen Existenz begannen, sich<br />

über den ganzen Planeten zu verteilen. Zeitgleich erreichte der namenlose Terror den Ort, der eines<br />

Tages den Namen Midgar tragen würde, ein Gebiet auf dem Planeten, in dem nicht weit unter der<br />

Erden die Massen des Lebensstroms zirkulierten und sich in großen Wellen fortbewegten. Hier<br />

geschah es, als den Cetra die Wahrheit über die Kreatur enthüllt wurde und diese sie mit dem Namen<br />

Jenova tauften. Die große ‚Krise vom Himmel’.<br />

Die kleinen Reste der Cetra stellten sich Jenova auf den großen, unendlich weiten Feldern des<br />

westlichen Kontinents gegenüber, auf jenen Feldern, auf denen die prachtvollen Weapons für das<br />

Leben des Planeten gekämpft hatten. Zwei der ursprünglich sieben Weapons wurden dort gänzlich<br />

vernichtet, doch die verbleidenden fünf dominierten, und die<br />

Schlacht vernarbte den Planeten auf ewig. Die massive Corel<br />

Wüste wurde geboren – nichts als eine weitere Narbe in der<br />

Oberfläche des Planeten. Versiegelt in einem soliden Kokon<br />

aus spiritueller Energie, wurde Jenova an den nördlichsten<br />

Punkt des Globus verbannt, in der Hoffnung, sie würde dort<br />

ihren ewigen Schlaf finden. Doch der Tod...kann nicht besiegt<br />

werden. Jenova’s Seele blieb am Leben. Sie brauchte keinen<br />

Körper, um zu vernichten. Angebtrieben durch ihren Drang zu<br />

erobern und zu zerstören, bahnte sich ihre Seele – die<br />

Essenz von Jenova – ihren Weg in den Lebensstrom, und<br />

erlang so das Wissen und die Weisheit der Cetra. Der<br />

Lebensstrom brodelte an die Oberfläche hervor und brachte<br />

Splitter von Planetenkristallen zum Vorschein.<br />

Die Macht, Weisheit und die Geschichten der Cetra wurden in<br />

diese altertümlichen Steine gesperrt. Doch weil selbst der<br />

tiefste Erforscherdrang nicht die wahre Natur der Kristalle<br />

oder das Material, aus dem sie entstanden waren, offenbaren<br />

konnte, wurden sie mit „Substanz“ betitelt – die solange<br />

bestehen bleiben wird, bis auch der Planet seinen Tod findet.<br />

Die Substanz würde mit den Cetra sprechen und das <strong>Band</strong><br />

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<strong>Final</strong> <strong>Fantasy</strong> <strong>VII</strong> <strong>Seite</strong> 40<br />

<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

zwischen ihnen und dem Planeten stärken. Viele Cetra vermachten ihre Seelen nach ihrem Tod den<br />

Substanzkristallen, um an ihrem Wissen teilzuhaben und es den folgenden Generationen<br />

weiterzugeben. Doch das Wissen der Cetra war nicht das einzige, das sich in dem Lebensstrom<br />

befand. Jenova lernte schnell die Geheimnisse der Substanz und realisierte die Möglichkeiten ihrer<br />

Kräfte. Der aufgezwungene, abscheuliche und zerstörerische Hass Jenova’s war wie eine Seuche für<br />

den Planeten, und diese Seuche war es, die einen Kristall, so schwarz wie eine mondlose Nacht und<br />

so schrecklich wie niemals enden wollende Alpträume, aus ihrem tiefen schwarzen Blut gebar. Die<br />

Schwarze Substanz.<br />

Die Cetra fürchteten dieses Erbe der Seuche, die den Planeten heimsuchte, und versiegelten es im<br />

Setora Tempel, auf einer kleinen Insel, südlich des östlichen Kontinents. Und trotzdem waren die<br />

Mächte der Cetra zu dieser Zeit bereits verblasst – viele sehnten sich nach einem einfacheren Leben<br />

und begannen sich zu dauerhaften Siedlungen zusammenzuschließen. Nach und nach verloren die<br />

Cetra ihr Dasein als Nomadenvolk, woraufhin sich das <strong>Band</strong> zwischen ihnen und dem Planeten immer<br />

mehr lockerte. Im fernen Osten erzählte der Prophet, Da-Chao, den Kindern Geschichten von dem<br />

dunklen Mond, der vom Himmel gefallen war und dem großen Beschützer Leviathan, welcher die<br />

Zerstörung der Welt abwandte. Wissend, dass sich ihre Zeit bald dem Ende neigen würde,<br />

akzeptierten die Cetra ihr Schicksal, als sie immer mehr in der Chronik des Planeten in Vergessenheit<br />

gerieten.<br />

Doch jene, die eines Tages „Das Alte Volk“ genannt werden würden, erinnerten sich weiterhin an den<br />

Tod, den die Krise vom Himmel einst brachte und das dunkle Erbe, welches sie zurückließ. Um die<br />

weitere Existenz des Planeten und der Lebewesen, die darauf lebten zu ermöglichen, baten die Cetra<br />

mit ihrem ganzen Herzen um Heilung für die Krankheit, die sich im Inneren des Planeten festgesetzt<br />

hatte und vor sich hinfaulte. Ein heiliges Gegenstück zur Schwarzen Substanz, welche die Macht<br />

besaß, ganze Zivilisationen auszurotten, wurden erschaffen. Dem letzten verbliebenem Cetra Clan<br />

überreicht, wurde dieser Retter der Menschheit zu einem streng gehütetem Geheimnis, ebenso wie<br />

seine unheilige „Schwester“, die Schwarze Substanz.<br />

* * * * * * * * * * * * *<br />

Langsam und mit mechanischen Bewegungen erhob sich Sephiroth von der steinigen Plattform, auf<br />

der er lag, die sich in der Mitte des wirbelnden Chaos im Zentrum des Nordkraters befand. Das<br />

Wissen, die Weisheit und die Mächte von über 1000 Jahren waren tief in seinen Erinnerungen<br />

eingeprägt; auf ewig ein Teil seiner selbst, und auf ewig zu seiner Verfügung stehend. Die heimliche<br />

Sage von der Krise vom Himmel und dem dunklen Laich, den sie produzierte, war mehr als eine<br />

Erinnerung und weniger als eine uraltes Märchen. Der Sohn der Kreatur, die einst Schrecken und<br />

Zerstörung über die Welt brachte. Ein karges, freudloses Grinsen machte sich auf Sephiroth’s Lippen<br />

breit, als sein Geist einen seiner in schwarz gehüllten Diener zu sich rief.<br />

„Bald werden sie da sein.“, sprach er, während seine hellen Augen eingehüllt in einer kalten Flamme<br />

loderten. „Die Wiedervereinigung wird sie alle zusammenbringen. Auch ihn wird es hier her<br />

treiben...er, der Mutters dunkles Erbe in sich trägt. Wir werden seine Stärke prüfen und darüber<br />

richten, ob er würdig ist, der Wiedervereinigung beizuwohnen.“<br />

Die Gestalt in schwarz nickte leicht und senkte seinen Kopf. Ein grässlicher, unmenschlicher Schrei<br />

zerriss plötzlich die Nachtluft, und die schwarz gekleidete Gestalt begann, ihren Körper auf eine Art<br />

und Weise zu verbiegen und zu winden, wie es ein normaler Menschenkörper nicht tun könnte. Seine<br />

Arme und Beine streckten sich unter der Kutte, sein weiches, fleischiges Gesicht wurde steif und hart,<br />

und seine Augen wandelten sich in weniger<br />

als einer Sekunde von lebendig zu tot. Nach<br />

einem langen, qualvollen Moment legte die<br />

Gestalt ihren schwarzen Mantel ab, worauf<br />

sie ihr langes, platinfarbenes Haar über<br />

ihren Rücken warf. Auf seinen Meister, den<br />

Großen Sephiroth, zu sehen war, wie in<br />

einen Spiegel zu blicken.<br />

Sephiroth zog seine Masamune aus der<br />

Eisenscheide an seiner Hüfte und entledigte<br />

sich seiner tiefschwarzen Kleidung.<br />

Gekleidet nur in seinem Zorn und Hass, sah<br />

Sephiroth nicht zurück, als sein<br />

Doppelgänger seine Uniform und den<br />

langen Umhang anzog.<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

Nur durch einen Moment des Atmens still stehend, warf sich Sephiroth ohne zu zögern über die<br />

Klippe, wo unten bereits ein weites, rotes Netz aus Substanz darauf wartete, ihn aufzufangen. Er<br />

verleibte sich der Mächte dieser Substanz ein und hüllte sich in sie, wie in einen durchscheinendem<br />

blauen Futteral ein. Sein stabiler Kristallkokon tauchte tief ins Substanznetz ein, welches für einen<br />

Moment heftig erzitterte, jedoch nicht zerbrach. Nachdem er seine Augen ein letztes Mal geschlossen<br />

hatte, gab sich der dunkle Krieger ganz seinem Siegel hin und wartete sehnsüchtig auf den Moment<br />

seiner Wiedergeburt als „Neuer Gott“.<br />

Hojo erschrak, als irgendetwas von dem<br />

Substanzennetz über ihm auf seine Schulter<br />

herabfiel. Er war überrascht, als er auf seinem<br />

weißen Laborkittel sanften, roten Staub<br />

entdeckte. Hojo wischte sich ihn von der<br />

Schulter, richtete dann seinen Blick nach<br />

oben und sah sich das Netz genau an. Da<br />

saß eine riesige blaue Kristallsubstanz direkt<br />

in die Mitte des Netzes. Sie ist gerade eben<br />

von oben herabgefallen und hing jetzt tief in<br />

diesem Netz. Er wusste, dass sie noch nicht<br />

da war, als Hojo hier eintraf. Woher kam<br />

diese Substanz?<br />

„Was? Was ist jetzt schon wieder?“, fragte<br />

Rufus, als er seine Harre aus seinem Gesicht<br />

streifte, um besser nach oben sehen zu können. „Wo ist das denn plötzlich hergekommen?“<br />

„Der Himmel.“, sagte Hojo entrüstet. Rufus knurrte etwas und wischte sich dann den roten Staub von<br />

seiner schneeweißen Jacke. Je schneller das Forschungsteam seine Arbeit hier abschließen würde,<br />

desto schneller würde er zurück in sein geliebtes Midgar kommen. Er plante, eine lange Besprechung<br />

mit Hojo über diese Malboro Biester zu halten. Und noch viel wichtiger, über die Weapons, oder wie<br />

immer diese Dinger auch hießen.<br />

Das riesige Auge blickte noch immer hinter den Kristallwänden hervor und starrte Rufus permanent<br />

an.<br />

„...irgendjemand soll endlich einen Vorhang über dieses Ding da hängen.“, brüllte er zur Crew.<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

Tifa’s Offenbarung<br />

Kapitel <strong>VII</strong>I<br />

Verkörperung des Todes<br />

Cloud’s helle, goldene Haarstränen waren nun der Gnade des eisigen Windes am Nordkrater<br />

ausgesetzt. Gefolgt von Tifa und Barret hinter ihm, betrat er das wirbelnde Auge des Sturmes in der<br />

Mitte der gigantischen Wunde im Planeten und auf einmal wurde es still und friedlich. Die Winde<br />

schlugen spiralförmig um den Krater herum, als ob sie in der Lage wären, jeden Moment ein Loch in<br />

den Kontinent zu reißen, und doch herrschte inmitten dieses Chaos eine besänftigende Stimmung. Als<br />

Cloud nach hinten blickte, konnte er nichts mehr außer den vorbeipfeifenden, mit grünem <strong>Mako</strong><br />

beschmutzten Winden sehen, doch was noch beunruhigender war, war die plötzlich immer lauter<br />

werdende, hallende Stimme, die der Wind jedoch immer wieder in Fetzen riss. Sein Atem stockte und<br />

sein pochendes Herz schien von seliger Ruhe umschlungen zu sein.<br />

„Dies ist Euer aller Ende!!!“<br />

„Sephiroth! Zeig dich!“, brüllte Cloud etwas heiser, womit er die Stille im Auge des <strong>Mako</strong>-Sturmes<br />

abruptartig unterbrauch. Die Murasame fest in seinen erstarrten Händen haltend, stand er mit<br />

angespannten Beinen unter dem Schein des Mondlichts, welches sich in der polierten Klinge seiner<br />

Waffe reflektierte, da.<br />

In der Zeitspanne von nur einem einzigen kurzen Augenzwinkern, erschien plötzlich Sephiroth, in zwei<br />

Metern Höhe vor Cloud in der Luft schwebend und auf die drei Abenteurer im kochenden <strong>Mako</strong>topf<br />

herabblickend.<br />

„Der Nutzen dieses Körpers ist nun vorüber.“, begann er, scheinbar zu sich selbst sprechend. „Unser<br />

Zweck liegt darin, Jenova dort hin zu bringen, wo sie zum ersten Mal in Erscheinung trat.“<br />

„Was meinst du mit ‚Unser’? Ich werde nicht länger Teil dieses verrückten Vorhabens sein!“, schrie<br />

Cloud ihm entgegen. Sephiroth erhob nun seinen Blick und richtete ihn von den Dreien ab. Er starrte<br />

nach oben ins totale Nichts, und doch hatte es den Anschein, als ob sein Blick irgendetwas fixieren<br />

würde, irgendetwas, das nur er sehen konnte. „Oh doch, du wirst.“, murmelte Sephiroth im Geheimen.<br />

„Du warst es schon immer. Du wirst es auch immer sein. Du bist der Schlüssel zu diesem<br />

sogenannten verrückten Vorhaben, du nummernloser Fehler. DU bist verrückt.“<br />

Wie ein wilder Nibel Drache brüllend, schoss Cloud urplötzlich nach vorne und versuchte, Sephiroth<br />

mit seiner langen Murasame zu erreichen, doch zu dem Zeitpunkt, an dem Cloud losgelaufen war,<br />

hatte der dunkle Krieger bereits seine Masamune gezogen, um den Hieb des EX-SOLDAT zu<br />

parieren. Cloud schlug erneut auf seinen früheren Mentor ein, welcher den Angriff erneut blockte. Ein<br />

Stich...Sephiroth parierte. Schneller als das Auge folgen konnte, lenkte Sephiroth jeden einzelnen von<br />

Cloud’s exakt platzierten Angriffen ab, beinahe so, als würde er genau wissen, wo sie landen würden,<br />

und das noch bevor Cloud selbst es tat.<br />

Einen weiteren Schlag abwendend, drehte sich Sephiroth zur Hälfte um und rammte seine geöffnete<br />

Handfläche in Cloud’s Brust, worauf der angeschlagene EX-SOLDAT nach hinten geschleudert wurde,<br />

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<strong>Final</strong> <strong>Fantasy</strong> <strong>VII</strong> <strong>Seite</strong> 43<br />

<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

bevor er mit einem krachenden Geräusch auf dem harten Steinboden aufschlug. Er keuchte schwer<br />

nach Luft, während er beinahe seine Lungen fühlen konnte, wie sie hilflos zitterten und versuchten,<br />

soviel Sauerstoff wie sie nur konnten, aus der <strong>Mako</strong> behafteten Luft im Krater zu filtern.<br />

Eine Stimme in seinem Kopf, die nur er hören konnte...„Du bist eine Marionette“.<br />

Sephiroth löste sich in Luft auf, als eine dicke rote Tentakel aus einer <strong>Mako</strong>pfütze unterhalb des<br />

Weges entsprang und sich um Cloud’s Knöchel wickelte. Das kochende, heiße <strong>Mako</strong> sickerte durch<br />

seine Hose und bedeckte anschließend sein gesamtes Bein. Cloud’s rasende Bewegungen, begleitet<br />

von einem Kugelhagel aus Barret’s Gatling Gun, befreiten schließlich sein Bein von dem Griff der<br />

Tentakel uns sandten diese über die Klippe hinab. Doch nur einen kurzen Augenblick später wurde sie<br />

durch ein duzend weitere ersetzt, jede davon war verbunden mit einem schwarzroten Ding von<br />

entsetzlicher Abscheu, das sich nun langsam selbst aus dem heißen <strong>Mako</strong> zog und seine Masse<br />

widerruflich auf den Rand der Klippe beförderte. Die Stimme in Cloud’s Kopf verriet ihm, was dieses<br />

Wesen war – Jenova, in ihrer neuesten Inkarnation. Dieses Geschöpf war viel größer, als jenes in der<br />

Stadt des Alten Volkes und noch viel mächtiger als das im Maschinenraum des ShinRa Frachters.<br />

Feuer blitzte aus Jenova’s Augen und verursachte ein beinahe zwei Meter tiefes Loch genau vor<br />

Barret’s Füßen. So schnell er nur konnte sein Magazin nachladend, begann Barret anschließend,<br />

unzählige Salven überallhin zu feuern, wo er Rot sehen konnte. Seine Kugeln zerteilten die Tentakeln<br />

um ihm herum genauso schnell, wie sie sich wieder regenerieren konnten. Es war schwierig, sich auf<br />

seine Substanz zu konzentrieren, während er zielte, doch Barret zwang sich förmlich dazu, auch noch<br />

den letzten Tropfen Energie aus sich herauszupressen, um dies durchzustehen. Auf seine mentalen<br />

Befehle antwortend, erstrahlte die grüne Substanz in Barret’s Armreif in hellem Licht. Die Erde unter<br />

Jenova’s Körper erhob sich mit ihr in einer gigantischen Welle in die Luft und ließ sie anschließend<br />

krachend zu Boden fallen.<br />

Blitze und Eiszapfen flogen durch die Luft, bevor sie schließlich in Jenova’s rotem Fleisch das Ende<br />

ihrer Flugbahn, welche von Cloud’s Substanzen in seinem Schwert ausging, fanden. Er war erschöpft<br />

und taumelte noch immer aufgrund Sephiroth’s Schlag angeschlagen umher, doch als sich seine<br />

Substanz so nahe an ihrer elterlichen Quelle, dem <strong>Mako</strong>, befand, entfesselte sie beinahe von selbst<br />

unglaubliche Kräfte. Zur selben Zeit, sah Tifa über ihre Feuersubstanz in ihrem Panzerhandschuh<br />

hinweg, denn wenn Jenova sogar die tödliche Hitze von kochendem <strong>Mako</strong> widerstehen konnte, war es<br />

sehr wahrscheinlich, dass auch Feuer ihr nichts anhaben konnte. Stattdessen fokussierte sie ihren<br />

Geist auf die glänzende gelbe Todesschlag Substanz, welche Tifa’s ohnehin schon beeindruckende<br />

körperlicher Stärke in erstaunliche Höhen trieb. Sie hatte keine Ahnung, wie viel Schaden sie damit<br />

anrichten konnte, denn diese Art von Substanz hatte sie noch nie zuvor benutzt, doch sie würde<br />

verdammt sein, wenn sie nur dastehen und zusehen würde, wie Cloud und Barret die ganze Arbeit<br />

machten.<br />

„Du bist eine Marionette.“<br />

„Halts Maul! HALT DEIN MAUL!!!“, toste Cloud als Antwort auf die Stimmen, die nur er vernahm. „Ich<br />

bin keine Marionette! Ich bin keines deiner Kinder oder deiner<br />

missgebildeten Sklaven! Ich bin Cloud aus Nibelheim, früherer<br />

SOLDAT Erster Klasse --„<br />

Cloud’s Gedankenzug kam zu einem plötzlichen Halt. Seine<br />

Worte verstummten noch in seinem Hals und er bewegte keinen<br />

einzigen seiner Muskeln, während Jenova einen ihrer langen,<br />

schlanken Tentakeln nach ihm ausstreckte und sie um Cloud’s<br />

Taille schlang. Ihren Blick auf Tifa und Barret wendend, zuckte<br />

die ‚Krise vom Himmel’ mit einem Muskel in ihrem halbgeschmolzenen<br />

Gesicht, was eine Explosion von<br />

feuerbedeckten Felsbrocken unter den Füßen von Tifa zur Folge<br />

hatte. Sie wurde gewalttätig durch die Luft geschleudert und<br />

wäre auch kopfüber über die Klippe gestürzt, wenn nicht eine<br />

von Jenova’s Tentakeln in letzter Sekunde nach ihr gegriffen<br />

und abgefangen hätte.<br />

Barret sah nichts aufgrund der heißen Funken, die durch die Luft<br />

peitschten und seinen, von der Explosion geblendeten Augen,<br />

doch er konnte ganz deutlich hören, wie Jenova ihren massiven<br />

Körper immer weiter von ihm weg bewegte. Seine erste<br />

Reaktion war natürlich, wie wild auf die Bestie zu feuern, doch<br />

als er sich erinnerte, dass die Tentakeln noch immer Cloud und<br />

Tifa in ihrer Gewalt hatten, senkte er seinen Gewehrarm wieder.<br />

Englisches Original von Eric H., Übersetzung von Patrick P. aka Omnislash.<br />

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<strong>Final</strong> <strong>Fantasy</strong> <strong>VII</strong> <strong>Seite</strong> 44<br />

<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

Er konnte es einfach nicht riskieren, bei so schlechter Sicht einen Schuss ins Dunkle abzufeuern.<br />

Barret rieb sich seine Augen von der Staubdecke, die sich vor ihn gelegt hatte, klar.<br />

Als die Sicht besser wurde, sah er, dass er nun ganz alleine inmitten des <strong>Mako</strong> Sturmes da stand.<br />

Tifa’s Ohren lauschten auf, als sie sich wieder von ihrer Bewusstlosigkeit erholte und das knisternde<br />

Geräusch von Laub, das zertreten wurde, vernahm. Nein, es war zu laut dafür. Und eine<br />

ungewöhnliche Wärme ging von irgendwo her aus...wie die eines Lagerfeuers. Als sie langsam ein<br />

Auge öffnete, sah sie, dass sie Recht behielt – dort befand sich tatsächlich eine Feuerquelle direkt vor<br />

ihr. Doch während sie sich wieder aufrappelte, realisierte sie, dass diese Quelle nicht im entferntesten<br />

einem Lagerfeuer ähnelte. Alles um sie herum war in Feuer gehüllt! Ein Andrang von heißer Panik fuhr<br />

durch sie hindurch, als sie um sich sah, um nach Cloud zu suchen. Da sah sie ihn, in der Mitte der<br />

Flammen stehend und auf etwas starrend, das sich scheinbar hinter einer Wand aus Rauch befand.<br />

So still sie konnte nach vorne schleichend, verlor sie all ihre Gelassenheit, als sie erkannte, wer da<br />

wirklich vor Cloud stand. Sephiroth, mit seinen hassreflektierenden, kalten Augen, der hinab auf Cloud<br />

sah und scheinbar über einen Scherz lachte, den nur er allein verstand. Die lodernden Flammen<br />

ignorierend, näherte sich Tifa den beiden und versuchte, ihren Worten zu lauschen.<br />

„...passierte vor fünf Jahren!“, sprach Cloud erbittert. „Das ist die Realität! Ich erinnere mich doch...die<br />

Hitze der Flammen...der Schmerz in meinem Herzen. Nein...nichts so tief Verankertes könnte je falsch<br />

sein.“<br />

Sephiroth grinste verschlagen. „Es gibt da etwas, das du sehen solltest, Cloud. Eine Erinnerung...ein<br />

Foto...aus der Vergangenheit, auf ewig aufbewahrt und Zeuge vergangener Geschehnisse. Ein<br />

einziger Moment der Wahrheit, der deinen Schleier aus Lügen ein für alle Mal zertrümmern wird.“<br />

Mit einer leichten Bewegung seiner Hand beschwor Sephiroth etwas, das aussah wie ein Blatt Papier,<br />

aus der Tasche von einem der toten Körper, die vor ihm auf dem Boden lagen, hervor. Cloud entriss<br />

dieses Blatt sofort den Fängen des dunklen Kriegers und betrachtete es sich in seinen zitternden<br />

Händen. Ein Moment der Stille hing in der stickigen Luft, und als Cloud schließlich genug davon hatte,<br />

ließ er das Bild in den Staub vor seinen Füßen fallen.<br />

„Jetzt hast du es gesehen. Und doch streitest du es ab? Was ich dir gezeigt habe, ist die Wahrheit.<br />

Woran du dich zu erinnern glaubst...das ist die Illusion.“<br />

„Das ist nur eine von dir erschaffene Täuschung.“, murmelte Cloud ängstlich. Seine Augen strahlten<br />

trotzig wie Eisen, doch seine Stimme zweifelte sichtlich an seiner Überzeugung.<br />

„Soll ich ihm zeigen, was sich in deinem Herzen befindet, Tifa?“, kündigte Sephiroth plötzlich an. Tifa<br />

hob es vor Überraschung beinahe aus ihren Stiefeln, doch sie schaffte es, sich selbst daran zu<br />

hindern, wie ein kleines Schulmädchen zu keuchen. Beinahe. „Sie kennt die Wahrheit auch, Cloud.<br />

Und doch ist auch ihr nicht die ganze Wahrheit bewusst. Nein, nur ich allein trage dieses schwere<br />

Kreuz. Nun bitte ich dich...mein Bruder, mein Sohn...tragen wir diese Bürde gemeinsam.“<br />

Cloud ballte seine Fäuste und richtete seinen Blick auf Sephiroth.<br />

„Vor fünf Jahren...“, begann Sephiroth. „...wurdest du, Cloud Strife, im <strong>Mako</strong> Reaktor von Nibelheim<br />

erschaffen. Stück für Stück zusammen gesetzt, entworfen nach dem Vorbild des Großen Sephiroth. In<br />

Kombination mit Sephiroth’s genetischen Stoffen, Jenova’s Zellen und der Macht des <strong>Mako</strong>. Doch mit<br />

Hilfe eines jungen Erster Klasse SOLDAT, gelang dir die Flucht, als der Prozess erst zur Hälfte<br />

abgeschlossen war. Ein Fehlversuch eines Klons. Ein Fehlversuch eines SOLDAT. Noch nicht einmal<br />

eine Nummer hat man dir gegeben...und doch bist du der einzige, der es so weit geschafft hat. Hojo<br />

wäre außer sich, wenn er das erfahren würde.“ Der dunkle Krieger brach erneut in leeres Gelächter<br />

aus. „Dies ist deine Welt, Cloud Strife...dies ist deine Realität. Du hast keine Vergangenheit, du hast<br />

keine Nummer und du hast keinen Namen. Du bist nicht Cloud Strife. Du bist ein unvollendeter<br />

Sephiroth Klon. Allein die Jenova<br />

in dir ist, was uns aneinander<br />

bindet, mein Bruder...nicht dein<br />

Hass oder deine bedeutungslosen,<br />

falschen Gefühle.“<br />

„Du Lügner!“<br />

Sephiroth drehte sich zur Hälfte<br />

um, um nun Tifa gegenüber zu<br />

stehen, welche ihre Fäuste stark<br />

genug ballte, um ihre harten<br />

Lederpanzerhandschuhe zum<br />

krachen zu bringen. Ihre Augen<br />

waren voll von Tränen, doch ihre<br />

Stimme war stark, stärker als sie<br />

Englisches Original von Eric H., Übersetzung von Patrick P. aka Omnislash.<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

es jemals erwartet hätte. „Du lügst, Sephiroth! Was du sagst, kann nicht wahr sein! Cloud und ich<br />

haben unsere gesamte Kindheit in Nibelheim gemeinsam verbracht! Diese sternenklaren Nächte...und<br />

all die Zeit, in der wir zusammen gespielt haben...und...und...“<br />

„Gespielt?“, knurrte Sephiroth. „Sternenklare Nächte? Was sind solche Erinnerungen schon im<br />

Vergleich zu den Mächten Jenova’s? Die Fähigkeit, das Aussehen einer Person zu ändern,<br />

Persönlichkeiten zu kopieren und auch Erinnerungen zu Verdrehen. Das ist die wahre Macht der<br />

Jenova. Von dem Moment an, in dem du mit Cloud bei der Zugstation in Sektor 7 in Kontakt tratest,<br />

begann Jenova, auch deine Erinnerung zu winden und deine Wahrnehmung zu trüben. Innerhalb von<br />

nur ein paar kurzen Momenten wurde aus einer einsamen Kindheit ohne Freunde eine erfüllte und<br />

fröhliche...mit deinem besten Freund, namens Cloud Strife. Cloud’s Persönlichkeit, seine Launen und<br />

sogar sein Name waren Dinge, die du für ihn erschaffen hast.“<br />

„Nichts kann so etwas bewirken...“, sprach Tifa fassungslos. „Es ist ganz einfach unmöglich.“<br />

„Glaub was immer du willst. Die Wahrheit wurde dir nun offen gelegt.“ Sephiroth hob das Foto wieder<br />

vom Boden auf, starrte es wiederum einen Moment an und warf es ungerührt zu Tifa hinüber.<br />

„Die Wahrheit zu verleugnen ist, die Realität zu verleugnen. Und ob du sie nun anerkennst oder<br />

nicht...die Realität wird stets voranschreiten. Die Realität wird dich zerreiben und zurücklassen, und<br />

wiederum fortfahren, so als ob du nie existiert hättest.“<br />

Tifa betrachtete sich das Bild in ihren Händen. Sie war darauf abgebildet, fünf Jahre jünger, mit einem<br />

großen Sonnenhut auf ihrem Kopf und goldenen Ringen in ihren Ohren. Neben ihr türmte sich<br />

Sephiroth, der sie um etwas mehr als 20<br />

Zentimeter überragte. Und am äußeren<br />

linken Rand der Fotographie, stand...<br />

Sie sah erneut hin. Es war nicht Cloud,<br />

der dort posierte. Trotzdem hätte man<br />

diesen jungen Mann sehr leicht mit ihm<br />

verwechseln können. Er war genau so<br />

groß und genau gleich gebaut, nur das<br />

Gesicht war etwas anders. Und seine<br />

Haare waren dunkler als die von Cloud.<br />

Doch wenn man davon absieht, könnte<br />

man annehmen, sie wären miteinander<br />

verwand.<br />

„Was versuchst du, uns hier<br />

vorzuspielen, Sephiroth?“, fragte Tifa.<br />

Doch als sie ihren Blick vom Foto erhob,<br />

war der dunkle Krieger nicht mehr da.<br />

Nur noch Cloud teilte seine Anwesenheit<br />

mir ihr, während er im Herzen der lodernden Flammen stand und noch immer diese beklemmende<br />

Hitze fühlte, während Nibelheim um sie herum bis auf die Grundmauern nieder brannte. Es dauerte<br />

einen Moment, bis Tifa bemerkte, dass sie aufgehört hatte zu atmen und als sie sich Cloud näherte,<br />

wandelte sich ihr anfangs leichtes Keuchen in ein hastiges Schnappen nach Luft. Ihr Körper schien<br />

die Flammen nicht zu spüren, aber ihr Verstand dachte, dass er es doch tat und das war zu viel für<br />

ihre Lungen.<br />

„Cloud, hör nicht auf ihn.“, flüsterte sie ihm zu, als sie seine Hand umschlang. „Es sind Lügen, alles<br />

Lügen. So etwas Machtvolles existiert nicht. Wir beide haben doch die selben Erinnerungen, richtig?“<br />

Cloud erhob seinen Kopf und richtete seinen Blick auf Tifa, doch sein gesamter Körper wirkte nun sehr<br />

zerbrechlich und genau das war es, was tief in seinen Augen reflektierte. „Ja, ich weiß.“, murmelte er.<br />

„Ich weiß. Mach dir keine Sorgen, Tifa. Ich habe ihm ohnehin nicht zugehört.<br />

„Tifa...es gibt das etwas, das ich dir zeigen will...“<br />

Tifa blinzelte kurz und die Dunkelheit verschlang sie erneut.<br />

* * * * * * * * * * * *<br />

„Tifa! Tifa, wo bist du, Mädchen?!“, schrie Barret in den Sturm hinein. Trotz der steifen Brise, die hier<br />

herrschte, war es Barret ein Leichtes, sein zurückfallendes Echo zu vernehmen, wie es von den<br />

massiven Bergwänden des Kraters wiederhallte und ohne Zweifel alle möglichen Sorten von<br />

bösartigen Kreaturen aus ihrem Schlaf riss. Doch wenn er dazu in der Lage war, Jenova selbst<br />

Wiederstand zu leisten, würden diese Kreaturen kein Hindernis für ihn darstellen.<br />

Noch immer gegen den Wind rufend, war sich Barret unbewusst dessen, dass ihn schon die ganze<br />

Zeit jemand beobachtete. Ein Gewehrschuss ging los und trennte einen kleinen Stein direkt neben<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

Barret’s Füßen aus der Klippe, woraufhin er so schnell er nur konnte hinter dem nächsten größeren<br />

Felsen Deckung suchte und nur seinen Gewehrarm hervorstreckte, um der näher kommenden Gefahr<br />

Einhalt zu gebieten. Er vernahm das Geräusch von stetig lauter werdenden Schritten, die sich direkt in<br />

seine Richtung bewegten. Barret spähte nun vorsichtig um die Ecke des Felsen und als ob er es<br />

schon gewusst hatte, waren ShinRa Soldaten die Quelle der Schritte. Sie waren schon im Zentrum<br />

des Kraters angekommen! Aber wo waren nur Cloud und Tifa?<br />

„Komm raus und nimm schön deine Hände nach oben!“, begann einer der blau gekleideten Soldaten<br />

zu rufen. „Dies ist ein gesichertes Gebiet und Eigentum der ShinRa Inc.! Du hast soeben<br />

Privateigentum betreten und dich damit strafbar gemacht! Ergib dich jetzt und dir wird kein Leid<br />

zugefügt!“<br />

Barret war für einen Moment total still, während er seine Optionen überblickte. Noch vor ein paar<br />

Wochen wäre er in so einer Situation wohl mit lodernden Gewehrläufen geradewegs in diese Horde<br />

von ShinRa Soldaten gestürmt. Doch jetzt, aus irgendwelchem Grund, erschien ihm das Töten von<br />

ShinRa Offizieren nicht als eine sonderlich kluge Idee. Nicht nur weil er gnadenlos in der Unterzahl<br />

war, nein, auch weil sie vermutlich Cloud und Tifa in ihrer Gewalt hatten und das könnte sich zu einer<br />

klebrigen Situation wandeln.<br />

Welche große Wahl hatte er schon...<br />

„Ich komm raus! Nicht schießen!“, brüllte Barret zurück. Nachdem er seine beiden Hände nach oben<br />

genommen hatte, krallte er vorsichtig aus seiner Deckung hinter dem Felsen hervor und trat hinaus<br />

auf offenes Gelände. Alsbald wurde er von den Soldaten in ein kleines kreisförmiges Tal in der Mitte<br />

des Kraters eskortiert, welches von einem seltsamen roten Netz aus solider Substanz bedeckt wurde.<br />

Genau in der Mitte dieses rund 20 Meter über<br />

dem Erdboden gesponnenen Netzes befand<br />

sich eine Art riesiger blauer Kristall und die<br />

Wände rings herum waren mit einem<br />

seltsamen halbdurchsichtigen Farbton erfüllt.<br />

Als er nun weiter in das kleine Tal hinein<br />

geführt wurde, erblickte Barret endlich<br />

Professor Hojo, der <strong>Seite</strong> an <strong>Seite</strong> mit<br />

Präsident Rufus ShinRa stand und die Wände<br />

erforschte. Beide sprachen in stillen Worten<br />

zueinander, doch Rufus’ Aufmerksamkeit<br />

richtete sich von einem Moment auf den<br />

anderen auf den näherkommenden<br />

AVALANCHE Anführer.<br />

„Ne schöne Truppe habt ihr da<br />

zusammengestellt.“, sagte Barret unterhaltend. „Sieht so aus, als ob du doch nicht so anders als dein<br />

alter Vater bist. Er hatte auch so einen verrückten Traum, hier eine neue Stadt zu bauen.“<br />

„In der Tat.“, antwortete Rufus arrogant, als er den Wachen das Zeichen gab, abzutreten. Barret<br />

verschränkte angespannt seine Arme. „Doch im Gegensatz zu meinem Vater ist es mir sowohl<br />

gelungen, das Verheißene Land zu finden, als auch seine unbegrenzten Ressourcen anzuzapfen.<br />

Denk mal darüber nach...wenn Midgar, die Krone von ShinRa, in der Lage ist, <strong>Mako</strong> in so gewaltigen<br />

Mengen aus dem gewöhnlichen Erdboden, auf dem es gebaut wurde, zu saugen...stell dir dann nur<br />

mal die Mächte vor, die wir aus der legendären Begräbnisstätte des Alten Volkes gewinnen können!<br />

Neo Midgar wird die krönende Vollendung meine Lebens. Die Welt wird erzittern vor der Macht der<br />

ShinRa, sogar diese rebellischen Narren in Wutai werden es nicht wagen, mir Wiederstand zu leisten.<br />

Und wenn ich dann...“<br />

Rufus’ Augen blickten über Barret hinweg und seine Worte erstickten in seinem Hals. Dort stand<br />

Cloud, seine Augen schienen leer, so als ob er irgendetwas Entlegenes anstarrte, etwas das nur er<br />

sehen konnte. Einen kurzen Augenblick später stand nun auch Tifa inmitten des Tales. Sie sah bleich<br />

und desorientiert aus. Barret drehte sich augenblicklich um, um Cloud gegenüber zu stehen. Cloud<br />

antwortete auf keines der Wörter, die ihm Barret nun zurief.<br />

„Tifa? Was zur Hölle geht hier vor sich? Wo bist du so plötzlich hergekommen?“, stieß Barret spontan<br />

hervor. „I...ich weiß nicht.“, flüsterte sie. „In der einen Minute, waren Cloud und ich noch in Nibelheim<br />

und sahen zu, wie es abbrannte...doch schon im nächsten Moment, standen wir hier...im Zentrum des<br />

Nordkraters...zusammen mit Sephiroth.“<br />

In dem Moment, als Sephiroth’s Name Tifa’s Lippen entkam, schnappte das gesamte<br />

Vermessungsteam zugleich nach Luft. Rufus und Barret tauschten sich gegenseitig besorgte Blicke<br />

aus, bevor der junge Präsident sich zurück zu Hojo drehte. „Du hast es die ganze Zeit gewusst.“,<br />

knurrte er. „Warum hast du nichts gesagt, Hojo?“<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

„Meine Nummer...“<br />

Alle Augen richteten sich auf Cloud. Der EX-SOLDAT erhob langsam seinen Kopf, als er sich den<br />

Handschuh von seiner rechten Hand zerrte und sie ausdruckslos anstarrte. „Du? Einer der Klone?“,<br />

sprach Hojo atemlos. „Dann...dann bedeutet das, dass meine <strong>The</strong>orie korrekt war! Und das<br />

Experiment war ein voller Erfolg! Bemerkenswert...wahrlich bemerkenswert! Du, Junge, wo ist deine<br />

Nummer?“, schrie der Professor hastig, während er zu Cloud hin hetzte und sich seinen Arm ansah.<br />

„Du...hast mir nie eine Nummer gegeben, Professor. Du sagtest ich sei ein Fehler.“ Cloud sah Hojo<br />

verlangend an, doch die Gesichtszüge des Professors verhärteten sich. „Du sagtest ich sei ein Fehler<br />

und verdiene es nicht, eine Nummer zu tragen. Aber ich habe es geschafft...ich habe es bis hierher<br />

geschafft. Ich bin kein Fehler. Hojo...bitte...gib mir eine Nummer.“<br />

„Sei still!“, murrte Hojo. „Du miserabler Fehlversuch!“<br />

Wut flammte in Cloud’s hellen Augen auf, gefolgt von einer Woge aus Niederlage und Kummer. Tifa<br />

und Barret sahen beide in schierer Verwunderung zu, wie Cloud sich langsam vom Erdboden erhob,<br />

für einen kurzen Moment wie eine Marionette frei in der Luft hing und schließlich im roten<br />

Substanznetz über dem Tal verschwand. Rufus ShinRa richtete seinen Blick vom roten Netz hinab auf<br />

Hojo, während seine angsterfüllten grünen Augen den ruhigen Gesichtsausdruck wie aufgesetzt<br />

erscheinen ließen. „Wer...war das?“, fragte er verunsichert.<br />

„Das war ein unvollständiger Sephiroth Klon, den ich vor fünf Jahren erschaffen habe.“, antwortete<br />

Hojo, als er seine Augengläser höher auf seine Nase schob. „Sephiroth’s Zellen vermischt mit<br />

Jenova’s Zellen und einer Brise <strong>Mako</strong>. Das sind die Zutaten zum Schlüssel, der die Mitglieder von<br />

SOLDAT so unbesiegbar macht. Jedes einzelne Mitglied des SOLDAT Programms wurden solche<br />

Zellen eingeflößt.<br />

„Aber warum?“ unterbrach Tifa. „Was hofftest du zu beweisen?“<br />

„Die Jenova Wiedervereinigung. Die <strong>The</strong>orie,<br />

dass Jenova, die Krise vom Himmel, die vor<br />

2000 Jahren beinahe den gesamten Planeten<br />

in den Tod gestürzt hatte, eines Tages<br />

zurückkehren wird und zu Ende bringt, was<br />

sie angefangen hat.“, Hojo verschränkte seine<br />

Arme und blickte hoch zum blauen Kristall,<br />

der im Substanznetz eingesponnen war. „Vor<br />

vielen Jahren hat mein Vorgänger, Professor<br />

Gast, Jenova’s körperliche Überreste in einer<br />

geologischen Erdschicht entdeckt und brachte<br />

sie zu dem Reaktor, der zu dieser Zeit gerade<br />

in Nibelheim gebaut wurde, wo er hoffte, er<br />

könnte sie in einem Futteral aus solider<br />

Substanz konservieren. Kurz darauf flüchtete<br />

er mit einem seiner Testsubjekte, einer Frau namens Ifalna, die behauptete, sie sei die letzte<br />

Überlebende des Alten Volkes. Die beiden ließen sich im Gasthaus zum Eiszapfen nieder, wo sie sich<br />

ineinander verliebten und ein Kind bekamen, welches euch durchaus sehr bekannt sein dürfte.“ Hojo<br />

blickte hinüber zu Tifa und grinste. „Ihr Name war Aeris und als ich die drei Flüchtlinge schließlich<br />

entdeckt hatte, weigerte sich der Professor zu ShinRa zurück zu kommen und wurde wegen Verrates<br />

exekutiert. Ifalna gelang die Flucht nach Midgar, wo es mir ein Leichtes war, sie zu finden. Sie entfloh<br />

erneut und ließ ihr Kind in der Obhut einer Frau aus den Slums. Elmyra Gainsborough.<br />

„Viele Jahre verstrichen und obwohl ich genau wusste, wo sich Aeris befindet, war ich alsbald in<br />

andere Angelegenheiten gedankenverloren. Noch ein paar Tage früher, war ich fasziniert von den<br />

Mächten Jenova’s, deren Fähigkeiten sehr denen der Cetra glichen – die Fähigkeit, mit lebenden<br />

Planeten zu kommunizieren und deren gigantische Mächte zu beherrschen. Durch Benutzung der<br />

Jenova Zellen und einem Hauch von rohem <strong>Mako</strong>, hoffte ich, neue ‚Kinder’ Jenova’s erzeugen zu<br />

können, welche in Wachstumskammern im Reaktor von Nibelheim aufbewahrt wurden. Dort standen<br />

sie fortan in ständiger Obhut und Kommunikation zu ihrer Mutter. Traurig genug, dass diese Kinder<br />

unfähig waren, außerhalb des <strong>Mako</strong>s zu überleben...ich habe sie ihrem Schicksal überlassen. Meine<br />

Pläne hatten sich jedoch nicht verändert. Ich war mir sicher, dass ich Geschöpfe, gleich mächtig wie<br />

die Cetra selbst, erschaffen konnte. Ja sogar noch viel mächtiger als die Cetra.<br />

„Deshalb, mit der Unterstützung von Heidegger und Scarlet von der Einrichtung zum Erhalt des<br />

Friedens und des Waffen Komitees, wurden meine Pläne dem ehemaligen Präsident ShinRa<br />

vorgetragen. Mit seiner Genehmigung, wurde das SOLDAT Programm ins Leben gerufen. Einfach<br />

unsterbliche Krieger zu erschaffen war jedoch nicht mein einziges Ziel. Ich war davon überzeugt, dass<br />

Jenova, ungeachtet ihrer starren Gefangenschaft, noch immer sehr lebendig war und beabsichtigte,<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

die Welt erneut in Chaos und Zerstörung zu stürzen. Die Tatsache, dass sich der Planet noch immer<br />

nicht von dieser Wunde befreien konnte, ist Beweis genug dafür – eine Narbe kann nicht heilen, ohne<br />

dass die Infektion vorher entfernt wurde. Mit einem kleinen Teil von Jenova in jedem Mitglied von<br />

SOLDAT, war es mir ein Leichtes, die Nachwirkungen der Injektionen zu überwachen. Es nahm zwar<br />

einige Jahre in Anspruch, doch ich muss sagen, ich bin außerordentlich zufrieden mit den Resultaten.“<br />

Hojo unterbrach seine Ansprache für einen Moment und wandte seinen Blick wieder vom blauen<br />

Kristall ab. Er räusperte sich und steckte seine Hände in die Taschen seines Laborkittels, bevor er<br />

fortfuhr. „Die Männer in den schwarzen Mänteln waren allesamt am SOLDAT Programm beteiligt und<br />

kamen mit Jenova’s Zellen in Berührung. Sephiroth bildet da keine Ausnahme. Er war einer der<br />

ersten, die das Privileg hatten, Jenova’s Erbe zu empfangen. Die Enthüllung dieser Information war<br />

unzweifelhaft die wahre Ursache für sein Durchdrehen und den Amoklauf in Nibelheim vor nunmehr<br />

fünf Jahren.“<br />

„Vor fünf Jahren...“, Rufus verschränkte seine Arme vor seiner Brust und erhob seinen steifen Blick<br />

vom Boden. „In Nibelheim, sagtest du? Was passierte dort wirklich?“<br />

„Vor fünf Jahren, in Nibelheim...Sephiroth wurde auf eine Mission geschickt, um den stetigen Zuwachs<br />

der Monster rund um der Stadt zu stoppen. Bei ihm befand sich ein junger SOLDAT Erster Klasse und<br />

zwei gewöhnliche Gefreite der ShinRa Armee.“, begann Hojo erneut. „Sephiroth enthüllte seine<br />

Abstammung im Kellergewölbe des ShinRa Anwesens, wurde verrückt und überzog die Stadt mit<br />

Feuer und Asche. An jenem Abend begann eine bittere Konfrontation zwischen ihm und dem Erste<br />

Klasse SOLDAT im Inneren des Nibel Reaktors. Das Ende dieses Kampfes ist...unbekannt, doch<br />

Berichte besagen, dass Sephiroth dabei seinen Tod fand. Ich halte diese Akten für unwahr. Sephiroth<br />

ist sehr lebendig und er ist hierher zurückgekehrt, um der Jenova Wiedervereinigung neues Leben<br />

einzuverleiben. Seine kraftvollen Jenova Zellen, zusammen mit seiner eigenen unbeugsamen<br />

Willenskraft und seinem überlegenen Wissen über den Lebensstrom erlaubten ihm, Mitglieder von<br />

SOLDAT geistig zu beherrschen und sogar Jenova’s Mächte, eigene körperliche Kopien von sich<br />

selbst zu erschaffen, anzuwenden. Jedes Mal wenn wir dachten, wir sehen Sephiroth, war dies in<br />

Wirklichkeit nur ein Klon, geformt wie sein eigenes Abbild. Dies erklärt, warum er in der Lage war, so<br />

schnell voranzukommen. Der echte Sephiroth ist hier, er war es die ganze Zeit...und nun hat er die<br />

Schwarze Substanz bei sich.“<br />

„Anfangs verstand ich es nicht, und als ich es tat, war es bereits zu spät. Es tut mir Leid, Aeris. Ich<br />

habe versucht, das zu vollenden, was du begonnen hast, doch du hast mich zu früh verlassen, sodass<br />

ich nicht in der Lage dazu war.<br />

Und Tifa...Ich kann mich nicht oft genug bei dir entschuldigen. Ich wurde dem Ruf des Cloud nie<br />

gerecht. Aber vielleicht...wirst du eines Tages...dem echten ‚Cloud’... begegnen...<br />

Geradewegs nach vorne blickend, bewegte sich der blonde EX-SOLDAT langsam zur Mitte des<br />

Substanznetzes hin, wo Sephiroth’s<br />

Kristallkokon im schwachen Einfall des<br />

Mondlichts, das seine Strahlen herab vom<br />

klaren Himmel sandte, funkelte und<br />

reflektierte.<br />

„Ich bin gekommen, Sephiroth. All der Hass<br />

und Ärger, den du mir gabst...all die Wut, die<br />

ich für dich in mir trug, war nichts als ein<br />

Werkzeug, um mich zu beschwören.<br />

Ich bin der Letzte, auch wenn ich ein Fehler<br />

sein mag. Alle anderen SOLDAT starben<br />

durch deine Hand...und so werde auch ich<br />

mich deinem Zorn hingeben. Benutze mich,<br />

um die Jenova Wiedervereinigung zu<br />

vervollständigen. Meine Energie wird dir<br />

helfen, Meteor herbeizurufen und zu vollenden, was Jenova vor 2000 Jahren begonnen hat.<br />

Im Inneren der Kristallschale öffneten sich schlagartig Sephiroth’s Augen. Die Schwarze Substanz<br />

tropfte langsam an dem Substanznetz herab und versank im blauen Kristall, bevor sie sich zu einer<br />

faustgroßen Kugel formte. Schwarze Blitze fuhren aus dem roten Substanznetz heraus und flüchteten<br />

in die Schwarze Substanz, während sie auch noch den letzten Funken Energie aus dem Verheißenen<br />

Land heraufbeschworen. <strong>Mako</strong> begann, aus dem Erdboden zu sickern und riesige Fontänen aus<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

kochendem Lebensstrom weit gen Himmel zu schleudern. Unter diesen Fontänen begannen sich die<br />

Bergwände des Kraters zu spalten wie eine Eierschale und der Planet selbst schien vor Schmerz und<br />

Furcht zu donnern.<br />

„Holt sofort das Luftschiff zurück!“, schrie Rufus über dem Knurren des Planeten. „Wir müssen sofort<br />

evakuieren, schnell!“<br />

Tifal sah zum Himmel, um nach Anzeichen von einem Luftschiff Ausschau zu halten, doch ihre<br />

Aufmerksamkeit wurde sofort von dem Speer aus Licht eingefangen, der sich seinen Weg vom Herzen<br />

des Kraters hoch in die nun wolkenlose Nacht bahnte. Sogar im Vergleich zur ewigen Kälte, die den<br />

Nordkrater zudeckte, schien diese Energie, die dort gerade Meteor beschwor, dunkel, kühl und leblos.<br />

Sie starrte weiterhin auf die pulsierende Säule, die sich scheinbar unendlich weit in den Himmel<br />

bohrte, bevor sie fühlte, wie Barret nach ihrem Arm griff und sie aus dem kleinen Tal zu einer höher<br />

gelegenen Ebene zerrte. Das ShinRa Luftschiff wartete bereits auf sie, als sie alle gemeinsam die<br />

Strickleiter nach oben kletterten.<br />

Nur einen kurzen Augenblick, nachdem das<br />

Schiff vom Boden abgehoben war, wurde der<br />

gesamte Krater von einer strahlenden grünen<br />

Explosion überflutet. Felsbrocken, zweimal so<br />

groß wie Barret zischten durch die Luft wie<br />

eine Himmelslawine, die es wagte, die<br />

schrillen Schreie des Planten zu<br />

überschatten. Tifa vernahm als Erste das<br />

Gebrüll, welches den Himmel wie ein scharfes<br />

Messer entzwei schnitt. Als sie über die<br />

Reling des Schiffdecks nach unten blickte,<br />

sah Tifa atemlos zu, wie sich der dunkelblaue<br />

Umriss einer monströsen Kreatur aus den<br />

Tiefen des Kraters erhob und sich in nur ein<br />

paar riesigen Schritten zu dessen Rand<br />

schleppte, wo er sich schließlich ins angrenzende Nordmeer fallen ließ.<br />

Nicht weniger als ein Augenzwinkern später, entsprang ein weiteres Biest vom Grund, tröpfelnd mit<br />

grünem und pinkfarbenem <strong>Mako</strong>, als es seine massiven Klauen in die Felsen versank und sich selbst<br />

aus dem Krater hievte. Noch größer als das erste Monster, war dieses am ganzen Körper mit<br />

stahlharten Panzerplatten bedeckt und erstrahlte in einem hellen Weiß unter dem sprudelnden <strong>Mako</strong>.<br />

Noch bevor sich Tifa das Gesicht der Kreatur näher ansehen konnte, wurde das<br />

Langstreckenflugschiff durch die Ankunft einer dritten Bestie gewalttätig erschüttert, welche ihre<br />

Wiedergeburt aus dem Innersten des Planeten durch ein donnerndes, ohrenzerreißendes Brausen<br />

verkündete. Geformt wie ein Drache und mit zwei Paaren Flügeln auf ihrem Rücken, gab die<br />

alptraumhafte Waffe des Planeten ein weiteres zerschmetterndes Getöse von sich, bevor sie ihre<br />

massiven Flügel ausbreitete und, begleitet von einer gewaltigen Explosion, in die tiefe, blaue Nacht<br />

entschwand.<br />

Sogar die Größe des gigantischen ShinRa Luftschiffes wirkte im Vergleich zu den enormen Weapons<br />

wie ein Zwerg und als auch das letzte Monster<br />

seinem nunmehr 2000 Jahre andauernden<br />

Schlummer entkam, wurde das Schiff wie ein<br />

Spielzeug von der Druckwelle der<br />

Wiedergeburt erfasst. Tifa versuchte an dem<br />

Geländer auf dem Deck des Schiffes Halt zu<br />

finden, doch es war einfach zu viel für sie – sie<br />

verlor die Kontrolle über ihren Körper und<br />

wurde quer auf die andere <strong>Seite</strong> geschleudert,<br />

wo sie mit ihrem Kopf gegen das<br />

Eisengeländer schlug. Beruhigende<br />

Dunkelheit übermannte sie alsbald und ihre<br />

Träume erhallten von dem Geräusch der<br />

drakonischen Weapon wieder, die zwei<br />

Jahrtausende voller Hass, Wut und<br />

Rachegelüste von sich schrieen.<br />

Englisches Original von Eric H., Übersetzung von Patrick P. aka Omnislash.<br />

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<strong>Final</strong> <strong>Fantasy</strong> <strong>VII</strong> <strong>Seite</strong> 50<br />

<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

Tifa’s Offenbarung<br />

Kapitel IX<br />

Der Anfang vom Ende<br />

Der <strong>Mako</strong> behaftete Regen prasste in gewaltigen Wogen auf die Erde hernieder, oder besser gesagt<br />

der Rest, der von der riesigen Platte über den Slums herabtropfte, als Tifa zur Vordertür des „Siebten<br />

Himmels“ hinausschritt und eine alte Zeitung über ihrem Kopf hielt, um sich vor dem nassen Element<br />

zu schützen. Als sie zum Fuße der Säule in Sektor 7 kam, erinnerte sie sich, dass sie noch eine<br />

warme Lederjacke neben dem Flipper Automaten in ihrer Bar hängen hatte, doch es war schon zu<br />

spät, jetzt noch umzukehren. Das Beste, was sie nun tun konnte war, ihren Botengang zu erfüllen,<br />

bevor sie im Regenguss ertrank.<br />

Barret erzählte ihr, dass zur Zeit ein professioneller Söldner in Midgar war und dieser junge Mann<br />

hatte bereits eine Menge Jobs in den Slums gemacht. Er war teuer, aber gut und wie es hieß, war er<br />

ein ehemaliges Mitglied von ShinRa’s Elite Kampftruppe SOLDAT. AVALANCHE brauchte keine<br />

Muskeln oder Hirn mehr, doch an professionellen und kampferfahrenen Mitglieder mangelte es ihnen<br />

noch. Und ein Ex-ShinRa Angestellter, nahm Barret an, wäre genau die richtige Verstärkung für<br />

AVALANCHE’s Anti-ShinRa Aktivitäten. Dieser Barret war gar nicht so dumm, wie er aussah...<br />

Ihren Weg durch Sektor 7, geradewegs zur Zugstation, fortsetzend, stand Tifa schließlich unter dem<br />

Dach des kleinen Fahrkartenschalters, als die Menschenmengen aus den sich gerade öffnenden<br />

Zugtüren herausströmten und vor dem Regen in die Slums flüchteten. Sie fühlte sich erschreckend<br />

kalt in ihrem engen T-Shirt und ihrem Minirock. Tifa stand überblickend auf ihren Zehenspitzen, doch<br />

nirgendwo konnte sie ein Anzeichen von diesem Söldner sehen, den Barret als einen jungen, dünnen,<br />

blondhaarigen Mann beschrieb. Unterernährt auszusehen war hier unten nichts Besonderes mehr,<br />

doch sein stacheliges Haar würde Tifa den nötigen Hinweis auf diesen Typen geben. Beinahe alle<br />

Leute in den Slums hatten von Natur aus dunkle Haare, außer die Punker, die die Angewohnheit<br />

hatten, ihre Skalpe in pink, grün oder andere scheußliche Farbtöne zu färben. In der Dunkelheit der<br />

Midgar Slums zu leben, würde die Haare von jedem dunkel Färben, egal wie golden sie vorher auch<br />

geglänzt haben mögen.<br />

Als sich das Gedränge am Bahnsteig gelöst und die Menge sich zerstreut hatte, schützte sich Tifa<br />

wieder mit der alten Zeitung und trat erneut unter dem Dach der Ticketbude hervor, während sie nach<br />

einem Anzeichen ihres „Kontaktmannes“ suchte. Doch der einzige Mensch, der sich jetzt noch am<br />

Bahnsteig befand, war der Schaffner, der einen schrillen Pfiff aus seiner Pfeife gab, bevor er sich<br />

wieder in seine Lock verzog und seinen durchnässten Plastik Poncho abwischte. Für einen kurzen<br />

Moment, weigerte sich Tifa nun, zurück in ihr warmes trockenes Zuhause zu gehen, denn wenn sie<br />

mit leeren Händen zurückkehren würde, würde ihr Barret das nie verzeihen, nicht nach allem was er<br />

durchgemacht hatte, um dieses Treffen zu arrangieren.<br />

Doch nach einigen Momenten des Wartens und als Tifa gerade dabei war, einfach aufzugeben,<br />

torkelte eine einsame Gestalt hinter der Ecke des Fahrkartenschalters hervor. Ein riesiges schweres<br />

Schwert war um seinen Rücken geschnallt und im fahlen Licht der Straßenlaterne, wirkte sein Gesicht<br />

entsetzlich bleich, beinahe wie das einer Leiche. Seine Augen schließend und schwer atmend,<br />

Englisches Original von Eric H., Übersetzung von Patrick P. aka Omnislash.<br />

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<strong>Final</strong> <strong>Fantasy</strong> <strong>VII</strong> <strong>Seite</strong> 51<br />

<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

schwankte der blonde Mann mit dem Schwert weiter auf Tifa zu, doch er schaffte nicht mehr als ein<br />

paar Schritte, bevor er in sich zusammenbrach und auf den nassen Boden fiel.<br />

Tifa’s Herz pochte wie wild in ihrer Brust, als sie ihre Zeitung weg warf, an die <strong>Seite</strong> des Söldners eilte,<br />

ihn umdrehte und so sein Gesicht aus der schlammigen Pfütze auf dem Boden des Backstein<br />

Bahnhofsteiges hob. Durch seine Zähne gequält stöhnend, zwang der Mann seine Augen offen und<br />

sah geradeaus nach oben in den Regen, als dieser in sein zartes, beinahe weiblich wirkendes Gesicht<br />

fiel.<br />

„...Ti...fa...?“, murmelte er. Tifa zwinkerte in Verwunderung und legte den Kopf des<br />

jungen Mannes in ihren Schoß, während sie sein stacheliges blondes Haar, das in<br />

seinem Gesicht haftete, wegwischte. „Tifa...bist...du es wirklich...? Es ist...schon so<br />

lange...her...“<br />

„Oh mein Gott! Cloud?!“, keuchte sie und lehnte sich näher an ihn. „Cloud...du bist<br />

Cloud! Was in aller Welt ist mit dir geschehen ? Ist dir schlecht? Tut dir etwas<br />

weh?“<br />

Schwach lächelnd, schüttelte Cloud leicht seinen Kopf und erlaubte es sich selbst,<br />

ein bisschen zu grinsen. „Ich hab eine...Zeitschrift...im Zug gefunden...mir wurde<br />

langweilig...beschloss, sie zu lesen...“ Er schluckte und hustete, bevor sich sein<br />

Lächeln verbitterte. „Schlechte Idee...lesen...im Zug...“<br />

Der EX-SOLDAT und Tifa waren still, tauschten einfach Blicke miteinander aus<br />

und ignorierten den Regen, der von oben herab kam. Dem Cloud, den sie in<br />

Nibelheim kennen gelernt hatte, der schon immer so stark wie sein großer Held,<br />

Sephiroth sein wollte...dem Cloud, der SOLDAT, der Elite Einheit der mächtigsten<br />

Armee der Welt beigetreten war, wurde plötzlich übel vom Lesen während einer<br />

Zugfahrt. Tifa brach in ein warmes Lächeln aus, bevor sie realisierte, dass Cloud<br />

und sie sich gerade umarmten und lachten, wie ein Paar Narren...<br />

„Ihre Lebenszeichen sind stabil, Sir. Wenn man diesen Berichten glauben<br />

schenken kann, träumt sie gerade. Ich hoffe, sie erwacht bald aus ihrem Koma.“<br />

Rufus ShinRa gab ein zufriedengestelltes Knurren von sich, als er über die<br />

Schulter des Arztes auf die Monitore an der Wand starrte. Herzkreislauf, Blutdruck<br />

und sogar Gehirnströme wurden sorgfältig überwacht, um Tifa’s Überleben zu<br />

sichern. Denn nach wie vor hatte sie eine sehr wichtige Rolle in ShinRa’s Drehbuch für die Zukunft zu<br />

spielen und Rufus wollte sicher gehen, dass sie dabei auch bei Besinnung ist.<br />

„Bewegungen, Sir!“, sagte der Arzt nach einem Moment. „Ich denke, sie kommt durch.“<br />

„Stell die Lautsprecher an.“, sprach Rufus.<br />

...ding...<br />

„Huh?“<br />

„...au...mein Kopf tut weh...“<br />

„Kein Wunder. Du warst nun für eine ganze Woche weg.“<br />

„Ich bin...hungrig...“<br />

Tifa’s Augen öffneten sich, als sie das Geräusch von hartem Metall, das gegen Porzellan klapperte,<br />

vernahm. Die Lichter, die von den Decken hingen, waren ausgeschaltet. Ihr Nacken war steif wie ein<br />

Brett und er tat weh, wenn sie ihn bewegte, doch der Schmerz in ihrem ganzen Körper war wie<br />

weggefegt, als Barret ihr eine Schüssel voller farbloser und übelriechender Bohnen mit Matsch in die<br />

Hand drückte. Tifa beschwerte sich nicht. Nachdem sie nun eine Woche lang durch Maschinen<br />

intravenös am Leben erhalten wurde, schmeckte dieser Brei beinahe so gut wie eine Platte voller<br />

geräucherten Schinken aus dem Lebensmittellager ihres „Siebten Himmels“.<br />

„Hey, übernimm dich nicht, Mädchen.“, fuhr Barret mit einem halben Lächeln fort. „Ich will ja<br />

schließlich nicht, dass du an dem Zeug erstickst.“<br />

Tifa’s Schlingen wurde etwas langsamer und sie bewegte ihr Unterkiefer langsamer auf und ab, um<br />

den schmerzvollen Stich in ihren Backen zu unterbinden.<br />

„Gott, das ist ja furchtbar.“, flüsterte sie mit einem Mundvoll Brei. „Wo sind wir? Was ist nach dem<br />

Kraterausbruch passiert? Wo ist Cloud?“<br />

„Jesses, immer langsam mit den jungen Pferden! Alles zu seiner Zeit.“, schnappte Barret zurück, als<br />

er aufstand und quer durch den ziemlich großen Raum schritt. „Verdammt, nicht mal hier kann sich ein<br />

Mann ausruhen.“ Er grinste sie an, doch das tat Tifa’s niedergeschlagener Laune keinen Abbruch.<br />

„Naja, es überrascht mich ja nicht, dass du dich nicht mehr an viel erinnern kannst. Du erinnerst dich<br />

aber an das grelle Licht, oder? Diese Säule, die sich aus dem Krater in den Himmel bohrte?“<br />

Tifa nickte.<br />

Englisches Original von Eric H., Übersetzung von Patrick P. aka Omnislash.<br />

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<strong>Final</strong> <strong>Fantasy</strong> <strong>VII</strong> <strong>Seite</strong> 52<br />

<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

„Tja, das war unser guter alter Sephiroth, der gerade Meteor gerufen hat.“, sprach der große Mann,<br />

noch immer über Tifa’s Erwachen erleichtert. „Dann war da noch so eine Horde wilder Monster, die<br />

plötzlich unter dem Erdboden hervorkamen. Eins davon entkam sofort ins Nordmeer und war auf und<br />

davon. ShinRa hat ihnen die Namen von Klunkern gegeben – Saphir, Diamant, Rubin und Smaragd.<br />

Den großen Drachen haben sie ‚Ultima’ oder ‚Ultimate’ getauft und nach dem was ich gehört habe,<br />

sind sie alle eine Art Waffe, die vom Planeten geschaffen wurde, um Jenova zu vernichten oder so<br />

etwas in der Art. Jetzt schwimmt diese Fischgesicht-Weapon hier in der Gegend rum und läuft Amok.<br />

Hab’ gehört, sie hat vor kurzem nen guten Klotz von der Costa Del Sol Küste aus der Landschaft<br />

geblasen.“<br />

Tifa stellte ihre Schüssel weg und versuchte, ihre Knie durchzubeugen, als sie sich auf der Liege<br />

aufsetzte. „Was ist mit Meteor?“, fragte sie, eine kleine Nadel aus ihrem Handgelenk ziehend.<br />

Ohne ein Wort zu sagen, gab Barret der Rouleau, die vor dem langen Fenster hing, einen Ruck, bevor<br />

Tifa’s Augen von den plötzlich einfallenden rötlichen Lichtstrahlen zusammenzuckten.<br />

„Barret, du hättest mir sagen können, dass wir in Junon sind!“, stieß sie hervor. „Ein Sonnenuntergang<br />

am Meer hilft meinen Kopfschmerzen auch nicht weiter!“<br />

„Das ist kein Sonnenuntergang.“, murmelte Barret. „Es ist jetzt genau drei Uhr Morgens.“<br />

Tifa blinzelte und rieb sich ihre Augen. „Was sonst könnte den Himmel in solch rötlichen Tönen<br />

erstrahlen lassen?“, fragte sie erbittert. Als sich ihre Augen langsam an das Licht gewöhnten, sah sie<br />

hinaus auf den weiten Horizont, um nach einer Lichtquelle Ausschau zu halten. Dies war der<br />

Zeitpunkt, an dem sie merkte, dass keine Sonne zu sehen war. Doch noch immer war der Himmel<br />

blutrot. Das musste doch von irgendwo her kommen. Sie drückte ihr Gesicht ganz nah an die<br />

Glasscheibe und versuchte, weiter Richtung Westen über den Ozean zu blicken, doch Barret packte<br />

sie an ihrer Schulter und deutete mit seinem Finger einfach nach oben.<br />

Wie ein felsiger Vollmond tief am Himmel<br />

hängend und mit aus ihm herausfahrenden<br />

azurblauen Blitzen, befand sich Meteor. Dort<br />

wo er jetzt stand, war er noch Unmengen an<br />

Kilometern von der Atmosphäre entfernt, doch<br />

schon zum jetzigen Zeitpunkt war er groß<br />

genug, um den undurchdringbaren Schatten<br />

der Nacht zu verbannen und jede Minute<br />

eines jeden Tages in einen immerwährenden<br />

blutigen Sonnenuntergang zu hüllen.<br />

„ShinRa unternimmt gerade etwas dagegen.“,<br />

erzählte Barret nach einem stillen Moment<br />

weiter. „Ich hab gehört, sie haben da bereits<br />

so einen Generalplan am Laufen und<br />

irgendwie ist Substanz ein Bestandteil davon.<br />

Das ist auch schon alles, was ich mitgekriegt habe.“<br />

Barret und Tifa wandten sich beide der Eisentüre zu, als diese sich mit einem zischenden Geräusch<br />

öffnete. Präsident Rufus trat gelockert über die Schwelle in den Raum ein, seine Hände in seine<br />

Taschen gesteckt und ein verzogenes Lächeln auf seinen Lippen. Hinter der roten Haarsträhne, die in<br />

sein Gesicht baumelte, konnte Barret genau seine Augen sehen und erkannte es sofort. Es war das<br />

selbe Funkeln, das man in den Augen eines wilden angreifenden Löwen finden konnte. Rufus hatte<br />

seine beiden Gefangenen genau da, wo er sie haben wollte und sie alle wussten das.<br />

„So. Jetzt, da ihr unser Problem ja schon entdeckt habt, muss ich ja keine Worte mehr darüber<br />

verlieren.“ Rufus verschränkte seine Arme vor seiner Brust und sah Tifa für einen Moment an.<br />

„Hm. Reizend. Ich hab eigentlich erwartet, dass Cloud kommen und euch befreien würde...na ja, das<br />

bedeutet dann wohl, dass er jetzt endgültig tot ist. Sephiroth’s Alter Ego, verschlungen vom Planeten,<br />

als dieser sich aufbäumte und das Verheißene Land hinwegraffte. Meine Pläne für Neo Midgar, traurig<br />

aber wahr, sind den Bach runter gegangen.“<br />

Barret spuckte auf den Boden vor Rufus. „Geschieht dir Recht, du verdammter Arsch!“<br />

„Hojo wollte Cloud noch einmal sehen.“, fuhr Rufus ShinRa, nicht weiter auf Barret’s Beschimpfungen<br />

achtend, fort. „Naja...wenn Cloud wirklich nicht zurückkommen sollte, kann sich dieser verleitete Narr<br />

noch immer einen neuen heranzüchten. Trotzdem wäre es besser für euch, wenn ihr hoffen würdet,<br />

dass dieser Junge seinen Arsch doch noch hierher bewegt, bevor wir eure Strafe vollziehen können...“<br />

Tifa und Barret tauschten sich mit ihren bleichen Gesichtern besorgte Blicke aus. „Was meinst du mit<br />

Strafe?“, schnappte Barret.<br />

Rufus’ Grinsen erweiterte sich, als er mit seiner Hand durchs Haar fuhr. „Ihr beide, die einzigen<br />

Überlebenden Mitglieder von AVALANCHE nach dem Sektor 7 Desaster, werdet für das Rufen<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

Meteors und das Erwachen der Weapons aus dem Nordkrater, öffentlich exekutiert.“ Barret sah so<br />

aus, als würde er Rufus jeden Moment anspringen und den Taft aus seinen Haaren beißen, doch Tifa<br />

schaffte es noch, ihn daran zu hindern. Mit knapper Not. „Die Leute heutzutage sind naiv und<br />

leichtgläubig. Sie werden sich besser fühlen, wenn irgendjemand für dieses ganze Durcheinander<br />

bestraft wird. Außerdem, wenn wir euch erst mal aus dem Weg geschafft haben, stellen Sephiroth und<br />

Meteor sowieso kein Problem mehr für ShinRa’s absoluter Macht dar.“<br />

„Du bist verrückt...“, bemerkte Tifa atemlos. „Was macht dich glauben, Meteor stoppen zu können,<br />

Rufus? Du bist genauso machtlos wie jeder andere auf diesem Planeten auch! Du bist kein Gott,<br />

Rufus ShinRa!“<br />

„Wir werden sehen.“, knurrte Rufus.<br />

Heidegger rückte noch ein weiteres Mal seine goldenen Schulterplätter zurecht, während er durch das<br />

riesige Fenster der Junon Kommandobrücke auf den Ozean hinaus blickte. An einem klaren Tag<br />

konnte man von hier aus sogar bis zur Costa del Sol an der anderen Küste sehen. Doch die letzten<br />

fünf Tage hing der Meteor am Himmel und hatte den reinen blauen Ozean in eine Schicht aus<br />

geschmolzenen Goldtönen gehüllt . Er wird ohnehin bald vom Himmel geputzt...und dann würde<br />

Heidegger endlich den Respekt bekommen,<br />

den er verdiente.<br />

„Eine Freude, sie hier bei uns zu haben, Mr.<br />

Präsident!“, schleimte der dicke Heidegger,<br />

als sich plötzlich Rufus dem Fenster<br />

näherte.<br />

„Die Exekution von AVALANCHE wird über<br />

jede Online Fernsehstation auf diesem<br />

Globus übertragen. Sogar Wutai sieht heute<br />

unserem Rundfunkprogramm zu!“<br />

Rufus pferchte seine Hände in seine<br />

Hosentaschen und sah zu, wie sich das<br />

Wasser draußen wallte. Heidegger’s<br />

Grinsen war schmerzhaft transparent. Er<br />

würde sich ohnehin nicht mehr so lange mit<br />

dem leeren Lob dieses fetten Typen<br />

herumschlagen müssen.<br />

„Was ist mit der Weapon? Ich habe gehört, sie wurde heute Vormittag an der nördlichen Küste zu<br />

Midgar gesichtet.“<br />

„Machen Sie sich keine Sorgen um Weapon! Unsere große Kanone kann es mit allem aufnehmen,<br />

egal was der Planet auf uns werfen mag!“ Heidegger gab ein lautes hallendes Lachen von sich, jene<br />

Art von idiotischem Pferdelachen, das Rufus so sehr hasste. Der Präsident hatte wirklich Besseres zu<br />

tun. Heidegger beschimpfen konnte er später genauso gut...<br />

„Ich hoffe es für dich.“, antwortete Rufus kühl. „Hoff du lieber, dass du Recht behältst, Heidegger.“<br />

„Miss Scarlet, wie beabsichtigen Sie, die Terrorristen zu exekutieren?“<br />

Scarlet, die Chefin von ShinRa’s Waffen und Verteidigungsabteilung, widerstand dem Drang, laut<br />

aufzulachen. Sie genoss all die auf sie gerichteten Blicke der Reporter sichtlich. „AVALANCHE<br />

werden nacheinander in einer speziellen Gaskammer exekutiert, die von meiner Abteilung entwickelt<br />

wurde. Das verwendete Gas ist eine außergewöhnliche Mischung aus Arsen, Methan, Stickstoff und<br />

ein bisschen <strong>Mako</strong> für das gute Aroma.“ Eine kleine Welle aus Gelächter wanderte durch die Reihen<br />

der versammelte Journalisten.<br />

„Ich stimme zwar zu, dass es weitaus einfacher und billiger wäre, sie einfach zu erschießen,“, fuhr sie<br />

fort, als Tifa und Barret gerade in den schwer bewachten Presseraum geführt wurden. „, doch solch<br />

ein Verrat der Menschheit verdient die ultimative Bestrafung! Für die Zerstörung von Sektor 7, die<br />

Vernichtung mehrerer <strong>Mako</strong> Reaktoren und der Herbeirufung von Meteor, wird AVALANCHE mit dem<br />

Tode bestraft. Doch seien Sie beruhigt, ShinRa wird Meteor stoppen!“<br />

„Bullshit!“, unterbrach Barret schreiend. „Ihr ShinRa-Arschlöcher ward es doch, die, die Platte bei dem<br />

Versuch uns zu kriegen ruiniert haben! Alle meine Freunde lebten dort unten! Du hast sie auf deinem<br />

Gewissen, du rechthaberisches Miststück!“<br />

Scarlet war wie entrüstet, als sie hinter ihrem kleinen Podium hervor trat. „Stur und dämlich, sogar in<br />

ihren letzten Momenten. Wir hätten in Frieden miteinander Leben können, Mister Wallace.“ Scarlet<br />

bohrte mit ihren Finger in Barret’s Brust und lächelte an ihm hoch. „Eine Schande, dass du und dieses<br />

Mädchen da eine langsamen, schmerzvollen Tod sterben werden.“<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

Barret rempelte Scarlet von sich weg. „Arrrgh, wart du nur, bis ich aus diesen verdammten<br />

Handschellen komme! Und dann, schwöre ich bei Gott, werde ich mir euch alle einzeln vornehmen,<br />

deinen fettarschigen Partner, deinen kleinen Weichei-Präsidenten und sogar diese idiotischen Turks!<br />

Alle ihr ShinRa Bastarde werdet dafür bezahlen, unseren Planeten über Jahrzehnte lang trocken<br />

gesaugt zu haben!“<br />

„Kamera, hier rüber!“, schrie Scarlet, um jedem klar zu machen, wie wenig sie Barret’s Wutausbrüche<br />

kümmerten. „Das Publikum liebt solche herzzerreißende Abschiede und emotionale Reden.“ Ein Mann<br />

vom Kamerateam trat näher, um an eine gute Einstellung von Barret zu kommen, welcher auf diese<br />

Aktion mit einem Fußtritt in die Rippen des Kameramannes antwortete, der den Bediener der Kamera<br />

und seinen Kollegen nach hinten in einen zusammenklappbaren Stuhl beförderte. Auf ihren spitzen<br />

High-Heels herumwirbelnd, gab Scarlet den Wachen das Zeichen, Tifa durch die Hintertür des<br />

Pressezimmers hinaus zu eskortieren, wo bereits ihre vorbereitete Gaskammer wartete. Die beiden<br />

Wachen entriegelten gemeinsam das riesige Schloss an der Eisentüre der Kammer, bevor diese sich<br />

schließlich in weitem Bogen offen schwang und Scarlet als Erste in diese Todesfalle eintrat. Das<br />

Lächeln in ihrem Gesicht war breit genug, um schon beinahe künstlich zu wirken, aber Tifa hatte so<br />

eine Ahnung, dass das einzige was Scarlet in diesen Tagen fühlte, der Rausch der Macht war.<br />

„Ich habe fast zwei Jahre damit verbracht, diese Kammer zu entwerfen.“, flüsterte Scarlet zu sich<br />

selbst, während sie mit einem Finger über eines der Rohre streichelte. „Und das ist nun das Ergebnis<br />

meiner Bemühungen...die Frucht meiner Labore. Du wirst die Erste Person sein, die in meiner<br />

Gaskammer zu Grunde geht.“<br />

„Hört sich ja sehr optimistisch an.“, antwortete Tifa ironisch. „Und was, wenn es nicht funktioniert?“<br />

„Dann werde ich die Ehre und das Vergnügen haben, euch persönlich zu beseitigen.“, sprach Scarlet<br />

kaltblütig. Tifa knurrte und warf ihren Haarzopf nach hinten über ihre Schulter. Scarlet sah zwar nicht<br />

so aus, als würde sie stark genug sein, um alleine einen Liter Milch anzuheben, doch die bloße<br />

Erscheinung kann durchaus täuschen...Tifa selbst war der beste Beweis dafür. Nach einem weiteren<br />

Moment der Stille, wurde Tifa in einen Sessel in der Mitte der Kammer geschubst, woraufhin eiserne<br />

Handschellen aus den Armlehnen des Stuhles gefahren kamen und ihre Arme umschlungen. Eine der<br />

Wachen machte sich sofort daran, die Schellen mittels eines rostigen alten Schlüssels zu versiegeln.<br />

Tifa dachte noch, dass sie ihr wenigsten eine anständige Wache als Mörder geben hätten können.<br />

Diese hier grinste sie nämlich ständig anzüglich an, hatte sich seit Tagen nicht mehr rasiert und roch<br />

nach Motoröl und Zigaretten.<br />

Tifa schreckte plötzlich schockartig zurück, als der Soldat sich zu ihr hinbeugte, in ihre Wangen kniff<br />

und so ihren Mund offen zwang. Sie quietschte regelrecht aus Protest, als die Wache irgendetwas<br />

Kaltes in ihren Mund steckte und ihn darauf wieder schloss. Von den rauen Ecken und dem knolligen<br />

Ende dieses Gegenstandes zu urteilen, war es offensichtlich ein alter Schlüssel. Der Schlüssel für die<br />

Schellen an ihren Armen! Den Schlüssel in ihrem Mund versteckend, sah Tifa hoch zur Wache und<br />

versuchte, durch ihr dunkles Visier zu spähen.<br />

„Wir sind alle hier, Kleines. Brich hier so schnell du nur kannst aus und wir werden dich finden.“<br />

Sie erkannte die Stimme wieder. Es war Cid.<br />

Draußen, im Presseraum, machte Barret noch immer an seinen Handschellen rum und versuchte, sich<br />

von ihnen zu befreien. Sein linkes Armgelenk begann schon, rot zu werden, doch sein Gewehrarm glitt<br />

langsam aber sicher in Richtung Freiheit...er konnte es fühlen. Noch eine Minute und er würde diesen<br />

Pappnasen um ihm herum endlich ungehindert den Arsch versohlen können! Und als Erste wäre dann<br />

diese rothaarige ShinRa Schlampe an der Reihe...<br />

Rufus ShinRa stand nun vor einem Fenster im am höchsten gelegenen Raum Junon’s, welcher ihm<br />

als sein Privatbüro diente, wenn er gerade nicht im ShinRa Gebäude in Midgar residierte, und starrte<br />

hoch auf Meteor. Er überschattete den Mond, die Sterne und die Sonne. Die Welt war in einen ewig<br />

währenden Sonnenuntergang geworfen worden. Vergänglich, wie er dachte, als er sich noch immer<br />

weigerte, das Schicksal des Planeten anzuerkennen. Mit etwas Glück würden ShinRa diejenigen sein,<br />

die den Tagesanbruch wieder zurück holen. Ohne Rücksicht auf das, was passieren würde, hatte er<br />

nicht vor, ohne einen Kampf unterzugehen. Dieser planetenzerstörenden Magie wird es noch Leid tun,<br />

sich mit dem mächtigsten Mann in der Geschichte angelegt zu haben.<br />

Zu seiner Linken flimmerten unzählige Monitore, die gerade die Live-Exekution von AVALANCHE<br />

übertrugen. Auf ShinRa.com befand sich sogar eine Web-Cam Übertragung, um die Menschen in aller<br />

Welt mit Rache zu versorgen. Es war nicht nur leere Prahlerei, wenn er sagte, dass die gesamte Welt<br />

dem Sterben der Rebellen zusah. Natürlich wäre Rufus noch zufriedener gewesen, wenn er auch den<br />

Rest von Cloud’s kleiner Privatarmee geschnappt hätte, nachdem die letzten Meldungen über ihre<br />

Flucht beim Nordkrater über seinen Schreibtisch kamen. Aber eigentlich war es egal – wenn die Kälte<br />

sie nicht dahinraffen würde, dann eben die Monster. Ein passendes Ende, von den Kreaturen<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

verschlungen zu werden, die von dem selben Planeten, den sie alle so verzweifelt zu „retten“<br />

versuchten, erschaffen wurden.<br />

Rufus Aufmerksamkeit wich nicht von Meteor ab, als das Faxgerät in seinem hochgelegenem Büro zu<br />

klingeln begann. Neben ihm, befand sich nur noch ein junger Matrose, der gerade ein paar<br />

Aufräumarbeiten vornahm, in seinem Büro und sogleich zum Fax eilte, um sich die ankommende<br />

Nachricht anzusehen. Währenddessen starrte Rufus weiter zum Fenster hinaus. Dort oben am<br />

nördlichen Horizont, wo die Berge sich zum Himmel türmten, war sich Rufus sicher, Sephiroth’s<br />

massive Energiekuppel zu sehen, die er zum Schutz seines kostbaren Kraters über diesem<br />

geschaffen hatte. Abgesehen von Hojo, hatte er seine eigenen Pläne mit Sephiroth, doch die mussten<br />

vorerst bis zur Zerstörung des Meteors warten.<br />

„S...Sir...uhm...Mr. Präsident, Sir…“<br />

Rufus weigerte sich noch immer, sich vom Fenster abzuwenden, als der Matrose zu ihm sprach. „Ja,<br />

Unteroffizier?“<br />

„Ich...denke...sie sollten sich das ansehen, Mr. Präsident.“, stammelte der junge Mann im weißen<br />

Anzug. Er hielt den Faxzettel in seinen zitternden Händen und seine Augen reflektierten pure Angst.<br />

„Steh nicht einfach nur so da!“, schnappte Rufus. „Was steht drin?“<br />

Der Matrose schluckte seine Angst hinunter und drückte den Zettel in Rufus’ Hände.<br />

„Weapon! Weapon kommt auf Junon zu!“<br />

Die gesamte Küstenmetropole Junon brach in<br />

eine panikartige Raserei aus. Um die Häuser,<br />

die zum Meer gerichtet waren zu beschützen,<br />

wurden gewaltige Platten aus Stahl unter dem<br />

Boden herausgefahren und schnappten<br />

schließlich in die Schlösser an den Dächern<br />

eines jeden Hauses ein, um so Junon in eine<br />

gigantische Stahlfestung, komplett mit<br />

Artilleriegeschützen, die sich unter den<br />

Straßen hervorhoben, zu verwandeln. Die<br />

Ladenbesitzer und Pendler von Junon wurden<br />

alle durch Legionen von Armee Personal aus<br />

den Reihen von ShinRa’s Elite Einheit<br />

SOLDAT, ersetzt. Die Dritte Klasse wurde an<br />

die Front beordert, um ihren Waffen eine<br />

optimale Reichweite zu gewähren, während die Einheiten der Zweiten Klasse, die sehr selten in Junon<br />

waren, damit beauftragt wurden, die oberen Ränge der ShinRa Inc. zu schützen.<br />

Soldaten, die mit Panzerfäusten bewaffnet waren, wurde über den ganzen Hafen verteilt stationiert.<br />

Sogar die Boden-Luft Geschütze waren nun darauf abgestimmt, auf den offenen Ozean hinaus zu<br />

feuern, wenn Weapon sich zeigen würde. Einer der beiden einzigen Erste Klasse SOLDAT’s in Junon<br />

wurde das Kommando über die riesige Kanone in Junon übergeben und sollte das Abfeuern dieser<br />

alles zerstörenden Waffe überwachen. Der Zweite war gerade dabei, hoch ins Büro der<br />

Kommandobrücke zu eilen, wo Rufus und Heidegger bereits auf Meldung warteten. Ein schneller,<br />

sauberer Gewehrschuss in die Rückseite seines Kopfes stellte sicher, dass er niemals dort ankommen<br />

würde.<br />

Die goldene Klaue, die Vincent anstelle<br />

seiner linken Hand trug, entspannte sich<br />

und erlaubte es ihm, sich von der Stange an<br />

der Decke, die er fest umklammerte, zu<br />

lösen und neben dem toten SOLDAT am<br />

Boden zu landen. Irgendetwas, das sich wie<br />

ein leises Gebet unter seinem Mantel<br />

anhörte murmelnd, führte Vincent seinen<br />

Weg an dem SOLDAT vorbei fort. Sein Ziel<br />

war das leitende Büro auf der Brücke<br />

Junons.<br />

„...keine andere Wahl, als JETZT zu<br />

evakuieren!“, bat Heidegger verzweifelt.<br />

„Sir, Weapon hat schon unsere Truppen in<br />

Costa del Sol aufgerieben und zwei unserer<br />

größten Schlachtkreuzer versenkt! Und<br />

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<strong>Final</strong> <strong>Fantasy</strong> <strong>VII</strong> <strong>Seite</strong> 56<br />

<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

wenn Hojo’s Berichte über die Weapon-Forschung stimmen, dann ist dieses hier das schwächste von<br />

ihnen!“<br />

„Geduld ist eine Tugend, Heidegger.“, begann Rufus, während er auf den scheinbar endlosen Ozean<br />

hinaus starrte, so als würde er die Weapon näher kommen sehen. „Ich war geduldig, als ich darauf<br />

gewartet habe, meinen Vater als Präsident der ShinRa Inc. abzulösen. Ich war geduldig bei meiner<br />

Suche nach dem Verheißenen Land. Und nur weil ich Geduld hatte, habe ich beides geschafft! Ich<br />

werde auch jetzt geduldig sein. Weapon wird nach Junon kommen und wir werden sie zerstören.“<br />

Heidegger dagegen sah nicht so beruhigt aus. „Und was wenn wir es nicht schaffen? Was wenn sie<br />

stattdessen uns tötet?“<br />

Rufus seufzte. „In diesem Fall,“, sprach er. „,denke ich, ich sollte es dir jetzt sagen. Wenn diese<br />

Operation beendet ist, werde ich das Kommando über die Turks übernehmen und die Offiziellen der<br />

Dritter Klasse SOLDAT zum neuen Vorstand der Einrichtung zum Erhalt des Friedens ernennen.<br />

Zusätzlich werden alle laufenden Programme dieser Einrichtung gestrichen, zusammen mit dem<br />

Raumfahrt Programm, um es der Waffenabteilung zu erlauben, über ein höheres Budget für das<br />

SOLDAT Programm zu verfügen.<br />

„W...was...sagen Sie da?!“, stotterte Heidegger. „Ich war Teil dieser Firma noch bevor Sie überhaupt<br />

geboren wurden, Rufus! Das können Sie nicht machen!“<br />

„Überleg dir nur, Heidegger. Deine Schmerzen und Leiden werden kurz sein, nicht so wie die Meinen.“<br />

Beide Männer wandten sich vom großen Fenster ab, um zu erblicken, dass plötzlich Vincent an der<br />

Schwelle der Türe stand und an einem toten Marine Unteroffizier vorbei schritt. „Kommandant<br />

Heidegger. Oder heißt es jetzt ‚General’ Heidegger? Du hast dich<br />

nicht sehr viel verändert seit unserem letzten<br />

Aufeinandertreffen...vielleicht etwas an Gewicht zugelegt.“<br />

Heidegger starrte Vincent finster an. „Fanatischer Freak. Ich<br />

wusste von Anfang an, dass es eine schlechte Idee war, dich bei<br />

den Turks aufzunehmen, aber Tseng musste unbedingt darauf<br />

bestehen. Er sagte, er würde etwas ‚Besonderes’ in dir sehen.<br />

Wenn ich nur gewusst hätte, wie viel Ärger ihr beide mir bereiten<br />

würdet, hätte ich euch auf der Stelle erschossen!“<br />

„Wer ist das?“, fragte Rufus, der nun auf Heidegger hinabblickte.<br />

„Noch vor dem SOLDAT Programm und dem Eintritt von Scarlet,<br />

wurde unsere Waffenabteilung von einer Gruppierung angeführt,<br />

die Feldtestversuche und kleine Anschläge für ShinRa durchführen<br />

sollte. Unoffiziell wurden sie Turks genannt.“ Heidegger’s Augen<br />

flackerten für einen Moment hoch zu Rufus, bevor sie sich wieder<br />

auf den dunklen Vincent richteten. „Als Ihr Vater die Firma von<br />

Ihrem Großvater geerbt hatte, veränderte er den Zweck der Turks<br />

etwas und wandelte sie stattdessen in eine Elite Spionage Einheit<br />

um. Damals führte ich sie an. Das war zu dem Zeitpunkt, als eine<br />

Einrichtung zum Erhalt des Friedens noch nicht notwendig war. In<br />

diesen Tagen bestand diese Einheit nur aus mir, Tseng...und<br />

einem kleinen Kind, das er in Midgar getroffen hatte. Er streifte andauernd in den Slums herum, am<br />

Rande des Verhungerns und befleckt mit Schmutz. Er hat ständig über sein verlorenes Zuhause<br />

gebrabbelt und davon, dass er jemanden finden müsse.<br />

„Ich hatte keine Ahnung, was er damit meinte, genauso wenig wie Tseng. Aber als wir versuchten, ihn<br />

wegen Herumlungerns zu verhaften, hat er zehn unserer ShinRa Wachen außer Gefecht gesetzt.<br />

Tseng wollte ihn unbedingt bei den Turks und da<br />

ich ihm noch einen Gefallen schuldig war, war ich<br />

damit einverstanden. Er wurde aufgenommen<br />

und erhielt sogleich seinen ersten Befehl. Eine<br />

sogenannte ‚Rein und Raus’ Mission – ein<br />

einjähriger Aufenthalt in Nibelheim, um die<br />

Planungsphase für das gerade anlaufende<br />

SOLDAT Programm zu beaufsichtigen.<br />

„Aber er hat es sogar geschafft, das zu<br />

Vermasseln!“, johlte Heidegger vor Wut<br />

schäumend. Spucke entkam seinen Lippen und<br />

baumelte in seinem dicken schwarzen Bart. „Er<br />

wurde nach nur zehn Monaten für Tod erklärt,<br />

doch seine Leiche wurde nie gefunden. Er konnte<br />

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nicht mal richtig sterben! Ich hab gehört, du hättest dich mit den Rebellen verbündet, Vincent<br />

Valentine, aber ich hätte es nie für möglich gehalten, bis ich es nicht mit eigenen Augen gesehen<br />

hätte. Du siehst ja aus wie der leibhaftige Tod.“<br />

Vincent blickte finster und richtete den Lauf seines Gewehres auf seinen früheren Hauptmann. „Ich bin<br />

tot, Heidegger. Ein Engel des Todes auf seiner Rachemission für die vergangenen 20 Jahre voller<br />

Leid! Für die Verbrechen an Liebe und Menschheit, verursacht durch deine niederträchtige Firma,<br />

Heidegger. Ich verurteile euch beide zum ewigen—„<br />

Der dunkle Mann konnte seinen Satz niemals zu Ende bringen, denn zur selben Zeit teilten sich die<br />

Wellen unten im Hafen entzwei, als die unglaublich massive Saphir Weapon sich aus der See erhob.<br />

Ihr langer, dicker Schwanz peitschte auf die Wasseroberfläche, während er gigantische Wellen der<br />

Gezeiten entlang der kompletten Junon Küste schuf. Artillerie und panzerbrechende<br />

Granatengeschütze entkamen den Verteidigungsanlagen der Hafenfestung Junon, als sie die Straßen<br />

der Stadt wie ein Sperrfeuer von Feuerwerkskörpern erhellten. Aber welche Wirkung hat schon<br />

Artillerie bei einem Wesen, geboren aus der Essenz des Planeten? Artillerie! Nutzlos gegen dieses<br />

Monster, das selbst dem unglaublichen Tiefendruck des Ozeans widerstehen konnte. Den schweren<br />

Beschuss ignorierend, als wäre es nichts weiter als ein paar Nadelstiche auf ihren Schuppen, richtete<br />

die Weapon ihren Blick direkt auf die Brücke Junons und entblößte ihr beinahe menschenähnliches<br />

Gesicht von dem Plattenpanzer, den sie zu dessen Schutz besaß. Das große Horn an der äußersten<br />

Spitze ihres Kopfes brummte wie ein Dynamo, als die Kreatur ihren ungeheuerlichen Mund öffnete<br />

und einen Strahl aus purem Licht in die <strong>Seite</strong> des größten Gebäudes in Junon feuerte. Die dicke<br />

Stahlwand wurde unter dem Druck der heftigen Attacke wie ein Blatt Papier auseinander gerissen und<br />

als Saphir ihren Mund endlich wieder schloss, wurden die Schäden dieses Angriffes freigelegt. Die<br />

Hälfte des Komplexes war wie weggefegt.<br />

Einige Stockwerke unter der Einschlagstelle, im Presseraum, war nicht mal mehr eine einzige Kamera<br />

samt Kameramann zu sehen, denn in dem Moment, als das Warnsignal über Junon zum ersten Mal<br />

ertönte, wurde das gesamte Gebäude schon geräumt. Sogar Barret war überrascht, wie schnell die<br />

Menschen auf und davon waren.<br />

„Das kann nicht passieren! Ich glaubs nicht!“, verkündete Scarlet, die sich noch immer im Presseraum<br />

befand und einen Stuhl zur <strong>Seite</strong> trat. „Diese Weapon ist doch kein Hindernis für unsere riesige<br />

Kanone! Wieso rennen diese feigen Reporter alle weg?!“<br />

„Yo, nicht alle sind weg.“, sagte Barret hinter Scarlet’s Schulter. Oben vor dem Rednerpult war noch<br />

immer einer der kürzesten und stämmigsten Männer, die Barret jemals gesehen hatte, dabei, die<br />

ganze Szene zu filmen, als ob er den Evakuierungsbescheid gar nicht vernehmen würde. „Verdammt<br />

noch mal! Du musst ja Nerven haben, hier herumzustehen und zu filmen, während draußen die<br />

Weapon dabei ist, hier alles in die Luft zu jagen! Verschwinde hier!“<br />

Der Bediener der Kamera quälte sich sichtbar, als er vom Podium herabschlenderte und seine<br />

Kamera direkt auf Scarlet’s Gesicht richtete. „Miss Scarlet, bitte übernehmen Sie sich nicht. Zu viel<br />

Aufregung kann Sie träge und schläfrig machen.“<br />

Scarlet zwinkerte und ihre Worte verstummten noch in ihrem Hals, als sich die Linse der Kamera nach<br />

unten verschob und eine kleine Wolke eines pinkfarbenen Gases in die Luft entsandte. Die Chefin der<br />

Waffenabteilung gab ein sanftes Stöhnen von sich, während sich ihre Augen verdrehten und sie<br />

bewusstlos auf den Fußboden zusammen brach.<br />

„Diese Frauen heutzutage...hören einfach nie zu!“ Der Kameramann warf sein Gerät auf den Boden,<br />

packte seine Hände auf jeweils eine <strong>Seite</strong> seines Kopfes und riss ihn sich ordentlich von den<br />

Schultern. Barret schrie panikartig auf, als er einen Schritt zurück trat und die schwarzweiße Katze<br />

unter dem Kostüm ihm ein spaltendes Grinsen<br />

schenkte.<br />

„DU! Der ShinRa Spion!“ Barret’s Kiefer<br />

schlug beinahe am Boden auf.<br />

„Was...aber...warum...?“<br />

„Persönliche Gründe.“, antwortete Cait Sith,<br />

als er über Scarlet trampelte und den letzten<br />

Rest seiner falschen Garderobe ablegte, um<br />

den großen ausgestopften Mog unter sich zu<br />

enthüllen. „Außerdem hasse ich dieses<br />

Weibsbild. Los, hilf Tifa jetzt aus dieser<br />

Kammer raus, während ich hier für reine Luft<br />

sorge.“<br />

Mit der Hilfe von Cait Sith bekam Barret<br />

schließlich seine Handschellen ab. Während<br />

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er sich seine Hand rieb, um wieder etwas vom Kreislauf in ihn zurückzubringen, eilte der große Mann<br />

hinüber zu der soliden Stahltüre der Gaskammer, nahm den Türriegel in den Griff und zerrte so fest er<br />

nur konnte daran. Barret zerrte, drückte, trat und feuerte sogar eine Salve aus seiner Gatling Gun auf<br />

die Türe ab, aber nichts schien eine Wirkung zu haben. „Verdammt...gottverdammte ShinRa!“ Barret<br />

drückte sich selbst gegen die Türe und schlug mit seiner Faust dagegen. „Tifa! Halt deine Luft an! Ich<br />

hol dich da raus, versprochen!“<br />

„Beeil dich, ich kann meine Luft nicht ewig anhalten...“<br />

„Die Türverriegelung wird sicher von einem anderen Raum aus gesteuert!“, schrie Cait Sith<br />

dazwischen. „Wir müssen runter zum Hauptbüro und einen Weg finden, dieses Ding zu entriegeln!“<br />

Barret warf der kleinen Katze auf dem riesigen Mog einen verwirrten Blick zu, bevor er sich schließlich<br />

wieder der Tür zuwandte. Cait Sith war...für ihn immer noch ein Spion der ShinRa. Das könnte alles<br />

eine Falle sein.<br />

Aber, Tifa...<br />

„Dieses Mal benimmst du dich aber anständig, Katze!“, brummte Barret. „Oder sonst, schwöre ich,<br />

wirst du dir wünschen, niemals geboren...äh gebaut worden zu sein!“<br />

Tifa kaute auf dem alten Schlüssel in ihrem Mund, den Cid ihr zugesteckt hatte, für einen Moment<br />

herum, während sie versuchte, das Gas, welches langsam aber sicher den Raum füllte, zu ignorieren.<br />

Wenn sie hier auf Barret warten und nur atmen würde, wenn es absolut notwendig wäre, könnte es<br />

Barret gelingen, sie zu befreien. Aber wie lange würde das dauern? Sie hatte aus dem Training mit<br />

ihrem Meister, Zangan, zwar viel Übung darin, ihre Luft anzuhalten, doch in solch einer Panik und<br />

Hektik fiel es ihr schon schwer genug, nur darüber nachzudenken, dass sie nicht atmen darf.<br />

Als Tifa ihre Möglichkeiten überdachte, begann ihre Haut zu kribbeln und ein kleiner Schweißtropfen<br />

rannte an ihrer Stirn hinab. Es fühlte sich an, als ob der Raum nun zweimal so heiß wäre wie er es<br />

noch vor einer Minute war. Hatte Scarlet etwa beschlossen, sie auch noch zu foltern, während sie<br />

gerade dabei war zu sterben? Oder vielleicht hatte die Explosion, die Tifa vor einem Moment hörte,<br />

etwas damit zu tun? Bei ihrem Glück würde Saphir Weapon wohl nur darauf lauern, bis Tifa sich<br />

befreit und zur Tür hinaus schreiten würde.<br />

Tifa’s Umfeld hüllte sich plötzlich in einen blendenden weißen Vorhang aus Licht, begleitet von einem<br />

ohrenbetäubenden Geheule, das damit drohte, ihr Gehör zu zerreißen. Tifa biss ihre Zähne<br />

zusammen und versuchte, sich auf ein Bild in ihrer Erinnerung zu konzentrieren – irgendetwas<br />

Schönes – um sie etwas zu beruhigen. Das Licht verzehrte auch den letzten Schatten im kleinsten<br />

Winkel der Gaskammer.<br />

Einige Momente vergingen, bevor Tifa wieder vorsichtig ihre Augen öffnete. Sie sah noch immer<br />

tänzelnde Punkte und Farben vor ihren Augen herumschwirren, aber verglichen mit dem hellen Licht<br />

von vorhin, war es eine richtige Augenweide, sich den karmesinroten Himmel über Junon anzusehen.<br />

Sie konnte noch immer nicht das kleinste Geräusch hören und sie erwartete, dass es noch einige Zeit<br />

dauern würde, bevor sie wieder dazu in der Lage wäre. Als sie ihren Blick nach oben richtete, sah sie,<br />

dass beinahe die gesamte Vorderseite des Gebäudes aufgerissen war und was auch immer das<br />

vollbracht haben mag, hat es mit einer chirurgischen Präzision getan. Es war ein perfekter Schnitt, der<br />

sich da an der Wand entlang erstreckte – oder zumindest was davon übrig geblieben war.<br />

Einen kurzen Moment pausierend, nahm Tifa einen tiefen Atemzug; die frische Luft hatte das ganze<br />

Gas im Raum verdrängt und nur ein einziger Atemzug hat sich für sie wohl noch nie besser angefühlt.<br />

Tifa richtete dann den Schlüssel vorsichtig zwischen ihren Zähnen aus, beugte sich damit nach vorne<br />

und begann, ihre Armschienen<br />

aufzusperren. Mit beiden ihrer Armen in<br />

Freiheit, konnte Tifa nun auf das Loch in der<br />

Wand der Gaskammer zugehen.<br />

Doch draußen, knietief im Wasser lauernd,<br />

wartete bereits die Saphir Weapon mit weit<br />

aufgerissenem Mund. Ein glänzendes<br />

Funkeln strahlte aus den Tiefen ihres<br />

Schlundes hervor. War es Weapon, die hier<br />

beinahe das halbe Gebäude wegbeblasen<br />

hat? Sie musste es gewesen sein. Sonst<br />

existierte nichts, das dazu in der Lage<br />

gewesen wäre. Wie erstarrt vor der<br />

furchteinflößenden Aussicht über das<br />

kämpfende Junon, stand Tifa da und<br />

beobachte, wie all die unzähligen Massen<br />

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an Kanonen und Raketen jämmerlich versagten, auch nur einen Kratzer in die undefinierbare<br />

Panzerrüstung der Weapon zu reißen. Wenigstens spürte Tifa nun deutlich, wie ihr Hörsinn wieder zu<br />

ihr zurückkehrte. Das machte sich an den zahlreichen dumpfen Geräuschen jeder einzelnen<br />

Gewehrkugel und Explosion, die auf die Weapon aufschlug, bemerkbar. Sogar hier oben konnte sie<br />

die Einschläge förmlich spüren.<br />

Weapon bereitete einen weiteren ihrer zerstörenden Lichtsäulenangriffe vor.<br />

Die riesige Kanone über Junon feuerte eine ihrer metergroßen Salven auf die nur minimal entfernte<br />

Weapon ab. Als Folge davon wurde Saphir’s Kopf in einer gewaltigen Explosion von ihren breiten<br />

Schultern getrennt. Der gesamte Planet schien vor Missbilligung zu erbeben, als die langen schlanken<br />

Arme der Weapon, die mehr wie die Tentakeln eines Tintenfisches aussahen, ein letztes Mal leblos<br />

auf die Wasseroberfläche peitschten, bevor die Waffe des Planeten im Ozean versank. Saphir schlug<br />

gegen die steilen Unterwasserklippen unter dem Hafen von Junon, bevor ihr toter Körper mit einem<br />

gewaltigen Krach auf dem Grund des Meeres aufschlug, um einmal mehr zu einem Teil des Planeten,<br />

der sie vor vielen Jahrtausenden geboren hat, zu werden.<br />

Tifa ließ sich auf ihre Knie fallen und hatte vor, vorsichtig an der Außenfassade des größten<br />

Gebäudes in Junon nach unten zu rutschen. Die Außenwände gaben Tifa mit all den Rohren und<br />

Kanten einen sehr guten Halt und so war sie dazu in der Lage, die unteren Stockwerke der<br />

Büroeinrichtungen in nur wenigen Minuten zu erreichen. Tifa hielt für einen kurzen Moment an, um<br />

den Staub von ihren Händen zu klatschen. Doch als sie zurück nach oben blickte, bemerkte sie<br />

endlich die zwei winzigen blauen Umrisse, die versuchten, auf dem selben Weg wie sie es tat, nach<br />

unten zu kommen. Scarlet musste irgendwie die Tür der Gaskammer geöffnet haben und ihr ein paar<br />

ShinRa Wachen auf den Hals gehetzt haben.<br />

„Ha! Ich wusste, dass du dich hier unten rumtreiben würdest!“ Tifa erschrak, als sie Scarlets<br />

eingeschnappte Stimme, die den steifen Wind hier oben noch bei weitem übertönte, vernahm. Was für<br />

ein wundervoller Zeitpunkt für ihr lautstarkes<br />

Comeback. „Du magst aus meiner<br />

Gaskammer gekommen sein,“, fuhr sie fort,<br />

als sie aus einem Fenster des Büros im<br />

ersten Stock auf den Lauf der großen Kanone<br />

heraus trat. „, aber dir hier in deinen Arsch zu<br />

treten und zuzusehen, wie dein Körper sich<br />

über die Oberfläche des Ozeans verteilt, ist<br />

auch ein amüsierender Gedanke. Wer<br />

weiß...wenn du dann auf den Grund des<br />

Meeres sinkst und auf schnellstem Wege zur<br />

Hölle fährst, wirst du möglicherweise auch<br />

deinem kleinen blonden Freund begegnen!“<br />

„Halts Maul!“, schrie Tifa zurück. „Halt einfach<br />

dein Maul! Du kleines arrogantes Miststück!“<br />

Tifa machte einen Ausfallschritt, drehte sich um ihre eigene Achse und verband den Absatz ihrer<br />

Stiefel mit Scarlet’s Gesicht. Die Chefin der Waffenabteilung torkelte nach hinten, während sie ihr<br />

Gesicht mit ihren Händen verdeckte und jedes Schimpfwort in ihrem Sprachschatz hinausbrüllte.<br />

Obwohl Scarlet nur ein Auge geöffnet hatte, zielte sie wie ein Profi, als sie ihre Pistole zog und auf Tifa<br />

anlegte. Tifa schaffte es gerade noch, sich nach rechts zu werfen, gerade als die Kugel an ihrem Kopf<br />

vorbeirauschte, doch sie konnte deutlich sehen, wie der Wind einige abgetrennte Strähnen ihrer<br />

Haare davon trug.<br />

„Gott! Ich halte dich einfach nicht mehr aus!“, grollte Scarlet, bevor sie erneut einen Schuss abfeuerte<br />

und fluchte, als sie daneben schoss. „Jetzt gib auf du aufgedonnertes Balg, oder ich schwöre, ich<br />

werd dich wirklich da runter werfen lassen!“ Scarlet hielt ihre etwas sperrige Pistole fest in beiden<br />

Händen, während sie ihrem Magazin Kugel für Kugel entlockte und sie in Tifa’s Richtung schickte.<br />

Scarlet prahlte immer damit, welch ein großartiger Schütze sie doch wäre, aber sie hatte noch nie auf<br />

ein Ziel geschossen, dass sich derartig schnell bewegte. Wie in alle Welt machte dieses Mädchen<br />

das?<br />

War es...<br />

„Substanz! Zeit-Substanz! Du kleiner Satansbraten!“ Scarlet wechselte das leergeschossene Magazin<br />

und wich etwas zurück, als sich Tifa’s Erscheinungsbild verwischte. Für sie war es nun ein Leichtes,<br />

den Geschossen auszuweichen, doch noch während sie die Flucht ergriff, fiel Tifa auf, dass sie direkt<br />

in ein Sackgasse rannte. Wenn sie am Ende der unglaublich langen Kanone angelangt wäre, gäbe es<br />

kein Entkommen mehr für sie. Jemanden eine Pistolenkugel ins Gesicht zu schießen wäre für Scarlet<br />

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zwar nicht so aufregend wie ein Sturz in den Ozean, doch zu diesem Zeitpunkt war ihr das herzlich<br />

egal. Alles was sie wollte, war Tifa tot zu sehen!<br />

Scarlet nahm so schnell sie nur konnte die Verfolgung, den Lauf der Riesenkanone entlang und an<br />

ihren, schräg in den Himmel ragenden, motorisierten Batterien vorbei, auf. Es war dieser Ort, in<br />

diesem Durcheinander von Dynamos und Kabeln, von wo die Kanone ihre Energiemassen, die sie<br />

benötigte, um die überdimensionalen Geschosse, die auch die Weapon zum Erliegen gebracht haben,<br />

abzufeuern, aus dem Unterwasser Reaktor von Junon gewann. Dort realisierte Tifa nun auch, dass<br />

ihre Substanz ihr einen definitiven Vorteil verschaffte. Mit dieser Geschwindigkeit könnte sie einfach<br />

zu Scarlet rüber rennen, sie K.O schlagen und sich dann auch noch aus dem Staub machen, bevor<br />

Scarlet überhaupt merken würde, was da gerade vor sich geht. Eigentlich eine sehr gute Idee...wenn<br />

die Zeit-Substanz nicht allmählich die letzten Energiereserven ihres Körpers aufbrauchen würde. Denn<br />

der konnte das nicht länger aushalten. Sich zu Verstecken würde ihr jetzt die Möglichkeit geben, sich<br />

auszuruhen.<br />

„Du kannst dich nicht vor mir verstecken, Mädchen!“, johlte Scarlet. „Du kannst nirgendwo hin! Ich<br />

muss dich nicht einmal sehen, um dich zu eliminieren. Pass auf!“<br />

Scarlet fasste mit einer Hand hoch an ihren rechten Ohrring und nahm die sich darin befindliche<br />

rundliche Kugel heraus. Sie hatte das schon lange nicht mehr gemacht, ja sie hatte sogar Angst, dass<br />

sie vergessen hatte, wie es funktioniert. Aber als sie dann die Substanz in die Einkerbung ihrer Pistole<br />

schob, fühlte sie genau, wie die Mächte des Planeten durch sie hindurch pulsierten. Scarlet<br />

verschwendete keine weitere Zeit und sog die Kräfte der Substanz lieber schnell und mit Gewalt in<br />

sich auf.<br />

„Aah, eine Wonne!“<br />

Mit einer lockeren Bewegung ihres Armes, entsprangen keilförmige Flammen aus ihren Fingerspitzen<br />

und krachten in eine der rund 20 Meter großen Batterien, bevor eine Welle aus Elektrizität und<br />

Schrapnell von ihr weggeschleudert wurde. Als Scarlet ihre Pistole anlegte und den Abzug betätigte,<br />

durchbohrte ein fliegender Speer aus rotem Licht eine ganze Reihe der hintereinander angeordneten<br />

Dynamos, was sie alle in einer Explosion aus Stahl und Flammen aufgehen ließ.<br />

Tifa hielt sich ihre Ohren zu, als die Dynamo Stationen weiterhin, einer nach dem anderen, in die Luft<br />

gingen. Wenn das so weiter gehen würde, würde sie bald wirklich keinen Platz zum Verstecken mehr<br />

haben, denn außer den Batterien und den Dynamos bot der Lauf der riesigen Kanone keine wirklichen<br />

Alternativen, die sich als Versteck anboten. Kugeln auszuweichen war ein Ding, aber Tifa zweifelte<br />

doch stark daran, dass sie dazu in der Lage war, der Magie des Planeten zu entkommen. Sie musste<br />

etwas gegen diese verrückte Zicke unternehmen, und sie musste es bald tun.<br />

„Gar nicht mal so lustig der Gejagte zu sein, nicht wahr? Natürlich verstehe ich davon nichts, aber so<br />

eine räudige <strong>Band</strong>e wie AVALANCHE müsste sich schon daran gewöhnt haben, richtig?“ Scarlet<br />

grinste leicht, als sie an dem nächsten Dynamo vorbei schlenderte und auch auf diesen einen<br />

Feuerball schleuderte.<br />

„Ich könnte ewig so weitermachen, weißt du? Vielleicht sogar noch länger. Oh, diese entzückende<br />

grüne Substanz!“<br />

Eine weitere Batterie entflammte. „Ich frage mich, ob du das auch kannst.“<br />

„Ich werd’s gar nicht müssen!“, antwortete Tifa, die sich hinter einer der brennenden Batterien<br />

versteckt hatte und wild auf Scarlet zustürmte.<br />

„Das war’s! Ich werd dich jetzt in so viele kleine Stückchen zerteilen, dass deine Überreste nicht mal<br />

eine Schuhschachtel füllen würden!“, entgegnete Scarlet erzürnt.<br />

„Weich dem mal aus!“<br />

Scarlet drückte den Abzug an ihrer Pistole, was einen dünnen Strahl aus rotem Licht die Allee<br />

zwischen den Batterien entlang schleuderte und genau auf Tifa’s Stirn zuraste. Tifa konnte schon die<br />

Hitze des Strahles fühlen, bevor er überhaupt in ihre Nähe kam, doch sie konnte nicht ausweichen;<br />

noch nicht. Das musste jetzt perfekt sitzen. Scarlet hob eine Augenbraue und spannte ihre Arme an,<br />

um sie vom Zittern abzuhalten. Jetzt konnte sie die vollends entfaltete Macht ihrer Substanz in sich<br />

fühlen, sie fühlte die ansteigenden Flammen, sie fühlte das Feuer, wie es in der Substanz wütete.<br />

Jede Sekunde würde es soweit sein...jede Sekunde...<br />

Der Speer aus rotem Licht, der vorhin aus Scarlet’s Pistole entsprungen war, wurde rapide langsamer<br />

und stand für einen Moment still, bevor er sich immer weiter ausdehnte und wie von Geisterhand zu<br />

einer beinahe fünf Meter großen Feuerkugel geformt wurde, die daraufhin ihren Weg in Richtung Tifa<br />

fortsetzte und dabei den Boden unter ihr wie eine Herdplatte erhitzte. Ihre Augen schließend und<br />

einen weiteren tiefen Atemzug nehmend, rannte Tifa auf einen der Dynamos zu, sprang auf ihn und<br />

beförderte sich selbst so stark sie konnte in die Luft. Ihre unglaubliche Geschwindigkeit, gepaart mit<br />

ihrer Stärke, die sie aus der Todesschlag Substanz gewann, trugen sie hoch über den Feuerball<br />

hinweg. Tifa’s Füße erreichten den heißen Stahlboden, bevor sie zu einem unglaublichen Sprint auf<br />

Englisches Original von Eric H., Übersetzung von Patrick P. aka Omnislash.<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

Scarlet zu ansetzte. Als sie noch rund vier Meter von ihr entfernt war, setzte sie zu einem letzten<br />

großen Sprung an. Noch in der Luft drehte sich Tifa mit ausgestrecktem Fuß einmal um ihre Achse,<br />

um genug Schwung zu bekommen, um schließlich ihren Stiefel in Scarlet’s Genick zu rammen.<br />

Nachdem Tifa nach einem kurzen Moment des Staunens und des Verweigerns der Taten, die sie<br />

eben vollbracht hatte, wieder zu Atem kam, erstickte sie beinahe an dem Schleier aus Asche und<br />

Hitze, der in der Luft lag.<br />

Doch viel Zeit zur Erholung blieb ihr auch jetzt nicht, denn kurz nachdem Scarlet’s bewusstloser<br />

Körper am Boden aufschlug, öffnete sich das Fenster des Büros im ersten Stock vom am höchsten<br />

gelegenen Gebäude Junons und ein ganzer Trupp ShinRa Wachen, zusammen mit ein paar Dritter<br />

Klasse SOLDATs kam auf den Lauf der gigantischen Kanone herausgestürmt. Jeder einzelne von<br />

ihnen war mit einem langen Sturmgewehr bewaffnet und die SOLDAT Einheiten trugen neben einem<br />

Schwert für den Nahkampf sogar noch schwerere Bewaffnung in Form von Panzerfäusten und<br />

schwerer Artillerie bei sich. Immer mehr blau gekleidete ShinRa Wachen begannen sich in Reih und<br />

Glied zu sammeln und ließen Tifa nur eine Möglichkeit offen, nämlich jene, die sie gehofft hatte, nicht<br />

benutzen zu müssen. Tifa bat die Kräfte ihrer Zeit-Substanz flehentlich um Hilfe, noch während sie<br />

rannte und sich immer schneller dem Ende der Junon Kanone näherte.<br />

„Sie weigert sich, Sir!“, rief einer der blaugekleideten Wachen einem Dritte Klasse SOLDAT an der<br />

Front zu. „Soll ich Befehl zum Feuern erteilen?“<br />

„Das wird nicht nötig sein.“, antwortete der SOLDAT ruhig, bevor er seine eigene grüne Substanzkugel<br />

im Griff seines Schwertes berührte und anschließend seine Hand erhob. Die Wirkung seiner<br />

zustandsverändernden Substanz brach sogleich über die davonrennende Tifa herein und sie spürte<br />

genau, wie sie immer müder und langsamer wurde. „Geht sicher, dass ihr ihre Füße zusammenbindet<br />

und nehmt ihr die Substanz weg.“<br />

„Versuch mal, das hier wegzunehmen, Sucker!“, tobte Barret, während er auch die letzte Kugel aus<br />

seinem Gewehrarm hinab in die Gruppe von Soldaten pumpte. Mit seiner linken Hand hielt er sich an<br />

der Strickleiter fest, deren Ende wiederum am Außendeck des rund 50 Meter über ihm schwebenden<br />

ShinRa Langstreckenflugschiffes angebunden war, welches im roten Licht des Meteors Silber glänzte.<br />

Am Steuer des Flugschiffes stand Captain Cid Highwind und tat sein Bestes, die fliegende Festung<br />

ruhig in der Luft zu halten und nicht gegen die weit auf den Ozean hinausragende Junon Kanon zu<br />

stoßen. „So ein Langstreckenflugschiff ist nicht dafür gebaut worden nur faul an einer Stelle<br />

herumzuschweben, Kumpel! Also mach ein bisschen schneller da draußen, ja?“, schrie er durch ein<br />

Mikrofon hinaus aufs Außendeck. Wie auf Befehl ließ sich Barret über der Kanone fallen und eilte zur<br />

am Boden liegenden, erschöpften Tifa. Noch während er sie aufhob und über seine Schulter legte,<br />

suchte er schon nach dem in der Luft baumelnden Ende der Strickleiter und hielt sich daran fest, als<br />

es an ihm vorbeischwang.<br />

Cait Sith half den beiden hoch, als Barret mit Tifa in seinen Armen das Außendeck erreichte.<br />

„Komm schon, Mädchen! Wach auf!“, bat Barret, nachdem er Tifa auf den Boden gelegt hatte und das<br />

Luftschiff sich immer weiter von Junon entfernte . „Du hast jetzt ne ganze Woche lang geschlafen, sag<br />

mir nicht, dass du schon wieder müde bist!“<br />

Cait Sith schüttelte seinen Kopf, begleitet von einem tiefen Seufzer seitens des Mogs. „Komm, wir<br />

bringen sie erst mal rein. Diese Schlafzauber von den SOLDAT Offizieren sind nicht von schlechten<br />

Eltern.“<br />

„Ich brauch dich wohl nicht daran zu erinnern,“, begann Barret, als er Tifa wieder aufhob. „, dass uns<br />

das alles erspart geblieben wäre, wenn du uns zum ShinRa Büro, anstatt zum Flugdock geführt<br />

hättest! Was zur Hölle hast du dir dabei eigentlich gedacht?“<br />

„Wir brauchten ein Fluchtfahrzeug...und das war das einzige was da grad rumstand.“, antwortete die<br />

Katze vertretend. „Außerdem geht’s ihr doch gut! Sie schläft ja nur. Also was ist dein Problem?“<br />

Barret brummte irgendetwas vor sich hin.<br />

„Und noch was.“, fuhr Cait Sith fort. „Unser nächstes Ziel ist es, ShinRa daran zu hindern, die vier<br />

Großen Substanzen für ihre Pläne zu missbrauchen.<br />

Barret zwinkerte verwirrt. „Große Substanzen?“<br />

„Jup, das ist eine ganz besondere Art von Substanz mit einem um 233% höher liegendem Potential<br />

als normale Substanz.“, antwortete Cait Sith. Barret pfiff vor Erstaunen, als die Katze ihn anlachte.<br />

„Nicht schlecht, was? Rufus hat vor, die Großen Substanzen aus Nibelheim, Fort Condor, Corel und<br />

Junon zu sammeln, sie alle in eine Rakete zu stopfen und diese dann auf Meteor zu schießen. Wenn<br />

alles gut geht, soll diese Substanzbombe Meteor vernichten und das war’s dann.“<br />

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„Dann bleibt uns ja nur noch Sephiroth!“,<br />

vollendete Barret. „Huh. Hört sich ja gar nicht<br />

mal sooo schlecht an. Aber wir können ShinRa<br />

nicht die Große Substanz zerstören lassen...das<br />

wolltest du doch damit sagen, oder?“<br />

„Exakt. Die Große Substanz ist sehr selten und<br />

etwas Wertvolles. Ich glaube, die wissen gar<br />

nicht, was sie an der haben. Das einzige<br />

Problem wird dann aber nur sein, dass wir dann<br />

keine Waffe mehr gegen Meteor haben.“<br />

Barret zuckte mit den Achseln. „Hm, aber da<br />

muss es noch eine Alternative geben. Cloud<br />

hätte gewusst...weiß, wie man Meteor stoppen<br />

kann.“, korrigierte sich Barret. „Er weiß es. Wir<br />

müssen ihn einfach finden!“<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

Tifa’s Offenbarung<br />

Kapitel X<br />

Verloren im Lebensstrom<br />

„Ho Ho Hoooo! Meine Kinder! Ich bin glücklich, euch alle lebend und gesund wiederzusehen! Wir<br />

haben gehört, ihr seid von ShinRa entführt worden! Ihr müsst mir später unbedingt von eurer<br />

aufregenden Flucht berichten!“<br />

„Das werden wir, Großvater.“, antwortete Nanaki, zu Bugenhagen hochblickend, als er mit der<br />

Plattform in seinem Planetarium herunter gefahren kam. „Doch jetzt brauchen wir deine Hilfe. Cloud,<br />

der Mann, der mit uns reiste, ist verschwunden. Er wurde oben am Nordkrater vom Planeten selbst<br />

verschlungen, als die Weapons seinem tiefsten Inneren entkamen.“<br />

Bugenhagen nickte und kratzte sich bedenklich sein Kinn. „In der Tat. Dann waren die Schreie, die<br />

kürzlich vom Planeten ausgingen noch schmerzbehafteter, als ich zunächst annahm. Cloud, ein<br />

SOLDAT der ShinRa Inc., befleckt mit Jenova’s Erbe, reist durch die Innersten Venen unseres<br />

Planeten. Der Planet muss gerade unglaubliche Qualen durchleiden.“<br />

Hinter Nanaki stehend, tauschten sich Barret und Tifa überraschte und besorgte Blicke zugleich aus,<br />

bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder Bugenhagen widmeten. „Also...wussten Sie über Hojo’s kranke<br />

Experimente? Über SOLDAT und die Verbindung, die zur Jenova Wiedervereinigung bestand?“, fragte<br />

Tifa atemlos.<br />

Bugenhagen nickte nur. „Dann...warum haben Sie uns nichts davon gesagt?“, schrie Tifa plötzlich mit<br />

angehobenem Ton.<br />

„Ich dachte, ihr wusstet es bereits.“<br />

„Hey, wir haben dafür keine Zeit!“, schnappte Barret hervor, als er zwischen Bugenhagen und den<br />

anderen trat. „Alter, wenn du weißt, wo Cloud jetzt ist, dann sag’s uns! Jetzt hängt alles von ihm ab!“<br />

Barret’s Ausbruch ignorierend, wandte sich Bugenhagen von ihm ab, ging zurück zu dem Kontrollpult<br />

für das Planetarium und griff nach einer kleinen verstaubten Kugel, die darauf lag. Der alte Mann<br />

wischte in aller Gelassenheit mit seinem Ärmel die dicke Staubdecke auf der Kugel ab, bevor er sie<br />

schließlich Barret überreichte.<br />

„Weit südlich von Fort Condor und beinahe am südliche Ende der Landkarte, liegt eine kleine<br />

Inselgruppe.“, begann Bugenhagen, als er in die Mitte des südlichen Ozeans auf der kleinen<br />

Landkarte, die sich im Inneren der kleinen Kugel offenbarte, deutete. „Die ShinRa hatten vor, auch<br />

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dort einen <strong>Mako</strong> Reaktor zu erbauen. Nämlich auf der einzigen Insel, die in dieser Gruppe bevölkert<br />

wird. Mideel.“<br />

„Aber warum dort unten? Was ist denn so besonders an dieser Insel?“, fragte Tifa.<br />

„Mideel ähnelt Midgar sehr, wenn man sich die geologische Lage dieser Insel näher betrachtet. Die<br />

Erdkruste, welche die Stadt von dem Lebensstrom trennt, ist dort nur sehr dünn und somit<br />

zerbrechlich. Es ist bekannt, dass der Lebensstrom dort durchaus aus der Erde sprudeln kann und so<br />

Erbeben oder sogar Gezeiten-Wellen verursacht. Mideel war auch der Ort, an dem einige der<br />

seltensten Substanzen gefunden wurde.“<br />

Barret gab ein irritiertes Knurren von sich und verschränkte seine Arme vor seiner Brust. „Geile Sache.<br />

Aber was hat das bitteschön mit unserem Problem zu tun?“<br />

„Das ist doch offensichtlich.“, antwortete Nanaki darauf. „Wenn Cloud in den Lebensstrom gefallen ist,<br />

könnte er in Mideel wieder an die Erdoberfläche kommen. Natürlich ist das nur eine <strong>The</strong>orie...die<br />

Temperatur des Lebensstromes beträgt schließlich beinahe 122 Grad, sein Strömen ist<br />

unberechenbar und...“<br />

Tifa schenkte Nanaki einen Blick, der sogar die Gaea Klippen wie die Corel Wüste aussehen lassen<br />

würden. Das rote Biest schloss augenblicklich seinen Mund und senkte den Kopf. „Aber ich bin<br />

sicher...er ist am Leben...ich meine...ihm gings schon mal schlechter...glaub ich...“<br />

„Dann gehen wir nach Mideel!“, verkündete Tifa frohen Mutes. „Um Cloud zu finden und Meteor zu<br />

vernichten...und vor allen...Sephiroth!“<br />

Alle Blicke waren auf Rufus ShinRa gerichtet, als er mit ruhig verschränkten Händen am Kopf des<br />

langen Konferenztisches saß. Er hatte dieses Treffen vor beinahe einer halben Stunde einberufen und<br />

doch war alles, was er in dieser Zeitspanne getan hatte, hinter einem kleinen Stoß Papiere zu sitzen,<br />

seine Augen besänftigend geschlossen zu halten und nicht ein einziges Wort seinen Lippen<br />

entkommen zu lassen. Mit der verdorbenen Stimmung, die er nun schon gut eine Woche lang mit sich<br />

trug, war niemand in der Runde des Tisches mutig genug, den Sinn der Konferenz anzuzweifeln.<br />

Sogar Heidegger, der seit der Ankunft in Midgar rein technisch gesehen gar kein Teil mehr der ShinRa<br />

Inc. war, wurde herbeibeordert. Doch am meisten überrascht dürfte wohl Midgar’s unterdrückter<br />

Bürgermeister, Domino, gewesen sein, dem nun<br />

seit genau sechs Monaten der Zutritt zu einem<br />

höherliegenden Stockwerk als dem 64.des<br />

ShinRa Turmes im Kern Midgars untersagt<br />

wurde. Und doch saß er nun hier, am ShinRa<br />

Konferenztisch im 66. Stockwerk des wohl am<br />

besten bewachten Gebäudes auf dem Planeten.<br />

Auch die drei letzten verbliebenen Turks waren<br />

anwesend, genauso wie Professor Hojo, der an<br />

der <strong>Seite</strong> seines Laborassistenten saß.<br />

Rufus öffnete langsam seine Augen. Im<br />

gesamten Raum drohte die Luft zum Atmen<br />

knapp zu werden. Sogar die Klimaanlage an der<br />

Decke hörte scheinbar auf, ihr summendes<br />

Geräusch von sich zu geben.<br />

„Wie geht das Projekt Meteor voran?“, fragte der<br />

junge Präsident scharf, woraufhin alle in der<br />

Runde, ja auch der letzte Anwesende im Raum<br />

begann, Missklänge aus Zahlen, Statistiken,<br />

Entwicklungszeugnissen, Finanzzeugnissen und jede andere Art von „Zeugnissen“, die Rufus bekannt<br />

waren, hinaus zu schreien. So gut wie alle Mitarbeiter der ShinRa Inc. waren am Projekt Meteor<br />

beteiligt, dies ging sogar hinab zum neuesten Unteroffizier der ShinRa Armee.<br />

„Die ShinRa 26 wird rund um die Uhr repariert, sogar in diesem Augenblick!“, schrie Palmer regelrecht<br />

durch den Raum über den Rest des Personales hinweg. „Den letzten Berichten zur Folge werden wir<br />

in allerhöchstens vier Tagen zum Liftoff bereit sein. Drei Tage, wenn unsere leitende Ingenieurin nicht<br />

immer so herumtrödeln würde.“<br />

„Die Zweite Klasse der SOLDAT überwacht den Transport der Großen Substanz aus Nibelheim.“,<br />

unterbrach plötzlich Scarlet. „Ich habe gerade ein Telefongespräch einem der Zweiter Klasse Offiziere<br />

geführt und er sagte, dass alles nach Plan läuft. Es gab kein Anzeichen von AVALANCHE beim<br />

Nibelheim Reaktor, auch in Rocket Town gab es noch keinerlei Komplikationen mit ihnen.<br />

Vorbereitungen, die Großen Substanzen aus Corel und Fort Condor zu sammeln, laufen bereits auf<br />

Hochtouren.“<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

„Alle Mitglieder der Dritten Klasse sind verschwunden, vermutlich auf dem Weg zum Nordkrater...“,<br />

fügte Hojo hinzu. „Bei diesem Tempo werden sie morgen zu dieser Zeit von Sephiroth und Jenova<br />

assimiliert worden sein. Am Ende der Woche wird die Zweite Klasse von SOLDAT anfangen, gen<br />

Norden zu marschieren und am Vorabend der Ankunft Meteors wird sich nicht mehr ein einziger<br />

SOLDAT auf dem Planeten befinden. Jenova’s Wiedervereinigung wird vervollständigt sein.“<br />

Rufus lehnte sich in seinen Ledersessel zurück. So weit, so gut. Alles lief so, wie er es wollte.<br />

„Heidegger, auch wenn es gegen mein Urteil verstößt, werde ich dich wieder zum Leiter der<br />

Einrichtung zum Erhalt des Friedens ernennen. Die neue Aufgabe deiner Einrichtung wird es sein,<br />

Anti-Weapon Technologie zu entwickeln, um diesen Monstern Einhalt zu gebieten. Ich will<br />

funktionierende Artillerie sehen, die den Kopf dieser Viecher von ihren Rümpfen sprengt!“<br />

„Da-danke...Mr. Präsident!“, stotterte Heidegger. Er war sich nicht sicher, ob er nun beleidigt oder<br />

positiv überrascht sein sollte. „Aber...ich befürchte, dass Sie das Budget meiner Einrichtung bereits<br />

derartig gekürzt haben, dass die Entwicklung einer derartig mächtigen Waffe sich als sehr schwierig<br />

gestalten könnte. Um eine halbwegs effektive Waffe zu schaffen, werden wir sehr viel mehr Geld<br />

brauchen. Woher sollen wir das nehmen?“<br />

Ohne ein weiteres Wort zu sagen, sah Rufus rüber zu Reno, dessen Gesicht in ein leichtes Grinsen<br />

ausbrach, während er sich von seinem Stuhl erhob. Er griff in seine Jackentasche, zog seine Pistole<br />

und schoss in einer fließenden Bewegung dem neben ihm sitzenden Bürgermeister Domino in den<br />

Hinterkopf. Nicht einen Moment zögernd, fuhr Reno fort, den Kommandeur der ShinRa Armee, Hojo’s<br />

Laborassistenten und den Sozialhilfesekretär Midgar’s auf eine abscheuliche Weise zu exekutieren.<br />

Rufus wandte sich Heidegger zu und grinste ihn träge an. „Ich bin sicher, da wird sich etwas machen<br />

lassen.“<br />

Cid beugte sich über die Reling der<br />

Luftschiffbrücke und sah zu, wie sich der<br />

massive Rumpf, des von ihm „Highwind“<br />

getauften Flugschiffes, durch die Wolken nach<br />

unten bohrte und dem Erdboden immer näher<br />

kam. Die Inselgruppe befand sich genau da, wo<br />

der alte Bugenhagen es ihnen vorrausgesagt<br />

hatte. Das einzige Problem war nur, dass dort<br />

unten wahrlich unzählige Inseln<br />

herumschwammen und es sehr schwierig<br />

werden würde, von dort die richtige<br />

herauszupicken. Eine Insel mit einer Stadt<br />

darauf zu finden, würde sich zu einer Suche<br />

nach einer Nadel im Heuhaufen wandeln.<br />

„Yo, Cid!“, rief Barret. „Du bist doch ein Pilot,<br />

richtig? Nachdem du unter anderem auch für<br />

ShinRa gearbeitet hast, musst du doch<br />

wenigsten etwas Ahnung von Geographie<br />

haben. Bis vor Kurzem haben die hier unten<br />

sogar angefangen, nen Reaktor zu bauen. Wieso weißt du eigentlich so überhaupt nicht, wo sich<br />

diese verdammte Stadt befindet!?“<br />

Cid’s Griff um den Steuerknüppel der Highwind wurde immer fester. „Hey, wir müssen einfach nur<br />

unsere Augen offen halten. Mideel ist nicht mehr, als ein ruhiger kleiner Ort, gefüllt mit alten Leuten.<br />

So schwierig wird’s auch nicht sein, diese Hinterwäldlerstadt zu finden!“<br />

Die Beschwerden des großen Mannes vollständig ignorierend, richtete Cid seinen Blick hinauf, durch<br />

den karmesinroten Himmel hindurch und noch viel weiter nach oben. Die Sonne hing noch immer<br />

nicht am Himmel, denn Meteor hatte ihr nun endgültig ihre Aussicht auf die Erde hinab genommen,<br />

indem er schon auf die zweifache Größe, die er noch vor zwei Tagen hatte, herangewachsen war.<br />

Dieser gute alte Planet hatte wahrlich nicht mehr viel Zeit.<br />

„Hey, wieso suchen wir überhaupt gerade jetzt nach Cloud?“, fragte Cid plötzlich, als er sich zur Rest<br />

der Crew drehte. „Ja, er ist hart im Nehmen, aber wir zusammengeschmissener Haufen Rebellen sind<br />

auch nicht gerade schwach! Lasst uns doch einfach eben zum Nordkrater fliegen und uns Sephiroth<br />

auf eigene Faust holen!“<br />

Tifa’s Gesicht entkam der kälteste Blick, den sie jemals damit geformt hatte, bevor sie wie wild von der<br />

Brücke des Luftschiffes stürmte. Alle Augen richteten sich plötzlich auf Kapitän Cid, der die Blicke mit<br />

einem ziemlich verwirrten und ungläubigen Gesichtsausdruck erwiderte. „Was? Was hab ich gesagt?“<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

„So einfach geht das nicht.“, begann Nanaki und setzte sich neben Cid auf den Boden. „Tifa...und wir<br />

alle...wollen Cloud finden, weil er unser Freund und Verbündeter ist. Außerdem hat er immer davon<br />

erzählt, wie sehr er sich nach seiner Rache an Sephiroth sehnt. Ich denke es wäre nicht richtig, jetzt<br />

alleine in den Kampf zu ziehen, nach allem, was Cloud für uns getan hat.“<br />

„Überdies...“, fügte Vincent hinzu, „...wird Sephiroth von seiner undurchdringlichen Lichtbarriere über<br />

dem Nordkrater beschützt. Sogar die mächtigen Waffen des Planeten könnten diese Schale nicht<br />

durchstoßen. Zur Zeit ist Sephiroth wahrlich unantastbar.“<br />

Barret brummte und verschränkte seine Arme. „Hey, Mann! Irgendwie hat er schon recht! Muss Cloud<br />

denn immer dabei sein? Ich mein, ich seh mir Tifa an und denke ‚Was ist bloß aus diesem starken<br />

Mädchen geworden, das ich früher mal kannte?’ Zur Hölle, am Anfang haben wir uns auch ohne ihn<br />

gut geschlagen!“<br />

Nachdem Cid seine Zigarette am Geländer ausgedrückt hatte, steckte er seine Hände in seine<br />

Hosentaschen und überquerte die gesamte Brücke auf seinem Weg nach hinten in den<br />

Maschinenraum, weiter zu einer nach oben führenden Stahltreppe und durch eine Metallluke hinaus<br />

aufs Außendeck. Dieses Deck, welches<br />

vorwiegend dazu diente, den Erdboden aus<br />

den Lüften herab zu überwachen, lag beinahe<br />

im hintersten Teil der Highwind und wurde<br />

durch dessen gigantischer Rückseite vor dem<br />

Gegenwind bewahrt, der sonst jeden<br />

Menschen, der sich darauf befand, gnadenlos<br />

über Bord blasen würde. Cid dachte, er würde<br />

Tifa dort oben vorfinden. Und, wie er es<br />

erwartet hatte, war er im Recht.<br />

„Hör zu...es tut mir Leid.“, murmelte Cid, als er<br />

sich auf dem beinahe windstillen<br />

Beobachtungsdeck eine weitere Zigarette in<br />

den Mund steckte. „Ich will sagen...ich konnte<br />

nur einen Moment lang nicht richtig<br />

nachdenken. Vergibst du mir, huh?“<br />

Tifa war still, als sie ihn ignorierte und über die Reling auf den Planeten unter sich hinabblickte.<br />

Cid seufzte. Er hasste es einfach, wenn süße Mädels das mit ihm taten. „Ich will, dass du weißt, dass<br />

ich ihn keinesfalls hasse. Ja, OK. Ich muss ja zugeben, dass er ein ziemlich merkwürdiger Typ ist.“,<br />

fuhr er mit einem schwachen Kichern fort. „Hehe...Immer wenn man gedacht hat, er wäre richtig<br />

schlau, hat er irgendeine völlig idiotische Aktion abgezogen. Und immer wenn man gedacht hat, er<br />

wäre cool, ist er wieder mal mit dem Kopf voraus durch die Wand gelaufen. Wenn ich jetzt darauf<br />

zurückblicke, was er in seinem Leben bereits alles durchgemacht haben muss, kann ich zwar<br />

verstehen, warum er so war...aber trotzdem...“<br />

„Ist...schon gut, Cid.“, antwortete Tifa mit einem tiefen Seufzen. „Ich weiß, dass du es nicht so gemeint<br />

hast.“ Cid lächelte und trat an Tifa’s <strong>Seite</strong>, um mit ihr gemeinsam über die Reling zu blicken. „Kopf<br />

hoch, Schwester! Wir werden ihn finden.“<br />

Tifa nickte und ging zur Tür, die nach drinnen führte, doch auf halbem Wege stoppte sie plötzlich<br />

abruptartig in ihrem recht flotten Gang. „Hast...du gerade etwas gesagt?“, fragte sie, verwirrt<br />

dreinblickend.<br />

„Ich nicht.“, erwiderte Cid.<br />

„Das ist...komisch...ich dachte wirklich, jemand hätte meinen Namen gerufen.“, Tifa schüttelte ihren<br />

Kopf und nahm ein paar tiefe Atemzüge. Vielleicht war das einfach alles zu viel Stress für sie. „Ich<br />

glaube, ich werde mich jetzt für eine Weile aufs Ohr legen. Weck mich, wenn wir in Mideel ankommen,<br />

ja?“<br />

Cid nickte und sah zu, wie Tifa das Außendeck verließ. Mein Fresse, was für ein Mädel. Wenn er nur<br />

zehn Jahre jünger wäre, würde er sie wohl umkreisen wie Fliegen einen Chocobo. Doch sie war<br />

gerade erst 20 und er...37. Fast 40...<br />

„Gott, wo sind all die Jahre hin?“, dachte sich Cid, als er sich seine staubige Fliegerbrille vom Kopf<br />

nahm. Die ganze Zeit...hat sich das alles überhaupt gelohnt? Vielleicht stimmte es ja, dass das Leben<br />

erst ab 40 beginnt. „Was meinst du, du mystische, magische Substanz?“<br />

Die Antworten, nach denen du suchst, liegen dir nahe.<br />

Cid’s Zigarette baumelte schlapp zwischen seinen Lippen, als er fassungslos auf die Spitze seines<br />

langen Speeres starrte. Die Substanz...hat sie gerade...zu ihm gesprochen? Nein, unmöglich! Es<br />

muss wohl das Zischen des Windes gewesen sein oder irgendetwas in der Art. Substanz konnte nicht<br />

sprechen. Es war doch nur kristallisiertes <strong>Mako</strong>.<br />

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<strong>Final</strong> <strong>Fantasy</strong> <strong>VII</strong> <strong>Seite</strong> 67<br />

<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

Der treulose Sohn Jenova’s wird die Mauern zwischen Mensch und Natur zerschmettern.<br />

„W...wer bist...“<br />

Wach auf!<br />

Cid’s nächster Gedanke bestand darin, aufzuwachen. Aufwachen? Wann war er denn eingeschlafen?<br />

Als er seine Augen öffnete, fühlte er eine heiße Brise an seinem Gesicht vorbeiwehen und der kalte<br />

Stummel seiner Zigarette wurde aus seinem Mund gerissen. „Cid? Bist du wach?“, fragte Tifa,<br />

während sie ihn kräftig wach schüttelte. „Du warst seit Stunden hier draußen. Wie kannst du hier nur<br />

einschlafen? Weißt du nicht, dass das lebensgefährlich ist?“<br />

„Ich...uh...bin mir nicht sicher.“, murmelte Cid, sich nur halbbewusst, was er da gerade tat. „Ich hab<br />

diese bizarre Stimme gehört. Die hat irgendetwas über Jenova, Antworten und solchen Scheiß<br />

geschwafelt. Ich weiß nicht...scheint so, als ob ich geträumt hab.“<br />

„Egal, ich bin nur froh, dass dir nichts passiert ist.“, fuhr Tifa fort. „Wir sind gelandet und haben Mideel<br />

gefunden. Aber es wird bald Nacht, also sollten wir schleunigst nach Cloud suchen.“<br />

Es war bereits später Abend, als Barret sich seinen Weg durch den dichten Wald auf der kleinen Insel<br />

hackte. Seinen Fuß als schlagkräftiges Argument gegen das Laub verwendend, ließ ihn etwas<br />

schneller vorankommen, doch zwischendurch musste er immer wieder aussetzen, um die<br />

herumkriechenden Monster und giftigen Insekten mit Kugeln aus seiner Gatling Gun zu zerstückeln.<br />

Das machte es auch nicht gerade leicht. Es dauerte Stunden, um vom Landeplatz der Highwind einen<br />

Pfad, der durch den Wald führte, zu finden und als sie endlich einen entdeckten, war es bereits kurz<br />

vor Mitternacht. Durch das dichte Blätterdach der Bäume schien sich der Rest der Welt Millionen von<br />

Kilometern entfernt zu befinden. Sogar der leuchtend grelle Schein von Meteor war auf ein stumpfes<br />

Glühen reduziert worden.<br />

Im leblos wirkenden Dorf Mideel schien alles zu schlafen, als Tifa und die anderen dort ankamen. Das<br />

Blätterdach öffnete sich über der Stadt und ließ so den feurigen Schein von Meteor erneut auf den<br />

Erdboden hinabdringen. Die Läden waren alle geschlossen und nicht ein einziger Bewohner befand<br />

sich auf den Wegen. Nur die Holzhütte am Ende des Dorfes bildete eine kleine Ausnahme – es war<br />

tatsächlich noch Licht durch das Fenster zu erkennen.<br />

„Wir sollten uns eine Unterkunft für die Nacht suchen.“, sagte Nanaki, als er sich hinsetzte und mit weit<br />

geöffnetem Mund gähnte.<br />

„Meinst du?“, stieß Tifa achtsam hervor. „Was, wenn<br />

wir Cloud verpassen?“<br />

„Tifa, dieses Dorf ist gerade mal halb so groß wie<br />

Rocket Town.“, sprach Cid dazwischen, während er<br />

verächtlich um sich blickte. Damit hatte er nicht mal so<br />

ganz Unrecht. Nicht mehr als fünf oder sechs<br />

Holzhütten bildeten diese kleine Siedlung inmitten der<br />

Dschungellichtung. „Wenn wir ihn verpassen, ist es<br />

sicherlich nicht unsere Schuld.“<br />

Nur halbbewusst, was Cid gerade sagte, murmelte<br />

Tifa eine leise Zustimmung, als sie sich in die Mitte<br />

des Dorfes bewegte. Sie versuchte, positiv zu denken<br />

und sich zu fragen, wohin Cloud wohl als erstes gehen<br />

würde, wenn er hier ankommen würde, doch das war<br />

der Moment, an dem sie sich wieder an Nanaki’s<br />

Worte in Cosmo Canyon erinnerte. Über den<br />

Lebensstrom, die Geschwindigkeit, mit der er unter<br />

der Erde pulsierte und die extremen Temperaturen.<br />

Konnte Cloud das wirklich überleben?<br />

Tifa schüttelte ihren Kopf und stampfte mit ihrem Fuß<br />

in den Boden. An so etwas zu denken war das Letzte, was sie jetzt gebrauchen konnte. Sie musste<br />

klar und positiv bleiben. Cloud war hier. Er musste einfach hier sein.<br />

„Hey, schau dir das mal an.“, begann Barret. „Dieser Hund. Der ist dem verhungern ja verdammt<br />

nahe. Ich wette die anderen Leute hier sehen auch nicht besser aus.“ Der große Mann kniete sich<br />

neben dem kleinen Tier hin und kraulte es hinter seinen Ohren. „Freundliches Tierchen.“<br />

Yuffie strahlte sichtlich, als auch sie angerannt kam, sich auf den Boden neben den Hund schmiss<br />

und ihn an seinem Halsband packte. „Heyhey Leute! Ne Hundemarke an einem Hundehalsband. Das<br />

is witzig! Ich dachte solche Marken tragen nur Soldaten. Hm...das müsste dann aber Soldatenmarke<br />

heißen.“, gackerte Yuffie. „Soldatenmarken. Gott, ich bin ja urkomisch!“<br />

„Warum sollte ein Hund einen Militärausweis tragen?“, fragte Tifa, hauptsächlich sich selbst.<br />

Englisches Original von Eric H., Übersetzung von Patrick P. aka Omnislash.<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

„Das Dorf hier ist so eine Art Altenheim.“, antwortete Cid, als er sich die Hundemarke näher<br />

betrachtete. „Vielleicht war ja einer der Knacker hier in der Armee.“, versuchte er zu erklären, während<br />

er im roten Schein die Schrift auf dem kleinen Metallkärtchen las. „ShinRa Armee. Spezialeinheit.<br />

SOLDAT Erster Klasse.“<br />

Bevor Cid ein einziges weiteres Wort sprechen konnte, eilte Tifa schon ans Ende von Mideel, zur<br />

Hütte, die als einzige noch Licht in ihren Fenstern hatte. Das war Cloud! Er war es ganz sicher!<br />

SOLDAT existierte noch nicht einmal, als diese Leute jung genug waren, um in der ShinRa Armee zu<br />

dienen! Tifa versuchte erst gar nicht, ihre Tränen zurückzuhalten, als sie an die Holztüre der Hütte<br />

klopfte, laut Cloud’s Namen rief und nahe dran war, die komplette Türe aus ihren Angeln zu schlagen.<br />

Es war ein langer und schmervoller Moment, bis sie endlich leise Schritte im Inneren des Hauses und<br />

ein sich öffnendes Türschloss vernahm.<br />

„Grundgütiger, was ist das für ein Lärm?“, murrte der Mann, der in der Türschwelle stand, als dieser<br />

die Türe öffnete.<br />

„Solchen Krach wie Sie eben, junge Dame, würde nicht mal Meteor machen, wenn er auf die Erde<br />

kracht. Versuchen Sie doch bitte, sich zu beherrschen. Wir haben einen Patienten hier und er...uh...?<br />

Der Mann im Laborkittel sah erstaunt zu, wie Tifa an ihm vorbeirannte, sich ihren Weg in einen<br />

weiteren Raum des Hauses bahnte und schließlich vor Erschöpfung auf ihre Knie fiel. Einen kleinen<br />

Schreibblock von einem Tisch nehmend, folgte der alte Doktor Tifa in die zweite Hälfte der kleinen<br />

Holzhütte.<br />

„Oh, Sie haben ihn bereits gefunden.“, sprach der Doktor trocken. „Kennen Sie diesen jungen Mann?<br />

Er ist ein Mitglied von SOLDAT, richtig? Ich habe es an seinen blauen Augen erkannt. Wir haben ihn<br />

unten am Strand gefunden, bedeckt mit <strong>Mako</strong> und mit einem langen Schwert an seiner Hüfte. Seine<br />

Substanz fühlte sich an, als ob sie eine Tonne wiegen würde; die Hälfte der Stadt half dabei mit, ihn<br />

hoch in meine Klinik zu bringen. Wenn man darüber nachdenkt, was er durchgemacht haben muss,<br />

kann man von Glück reden, dass er überhaupt noch lebt.“<br />

Tifa vernahm niemals ein Wort des Doktors. Cloud saß vor ihr, fallen gelassen in einen alten Rollstuhl,<br />

so als ob er jegliche Kontrolle über seinen Körper verloren hätte...fast wie eine Art Marionette, deren<br />

Fäden von seinem Meister getrennt wurden. Seine einst spitzen blauen Augen schienen nun glasig<br />

und abgestumpft, während er seinen leeren Blick durch ein Fenster permanent nach oben in den<br />

blutunterlaufenden Himmel richtete und Dinge flüsterte, die nur er allein verstehen konnte.<br />

„Billionen...Spiegel...Bruchstücke...klein...Licht...angeschlagen...Engel...singende...Stimmen... " Tifa<br />

ergriff Cloud’s Hand mit ihrer eigenen und ließ ihren Kopf in seinen Schoß fallen, bevor der Schlaf und<br />

die Müdigkeit sie übermannten.<br />

Stunden später sah es draußen noch immer gleich aus wie schon vor einer Woche. Mit einer kleinen<br />

Ausnahme. Der Meteor hing tiefer am Himmel als je zuvor und hatte sich in seinem Volumen bereits<br />

vervielfacht. Der Horizont war in ein Meer aus Flammen gehüllt, welche die Hitze des Meteors<br />

scheinbar permanent verstärkten. Cid verfluchte seine Taten in den vergangenen sechs Monaten und<br />

fragte sich inständig, wie viel Zeit ihnen wohl noch bleiben würde. Er gab dem Planeten noch<br />

allerhöchstens zehn Tage – mehr auf keinen Fall.<br />

„Sag’s uns frei heraus, Doc.“, sagte Barret mit einem<br />

tiefen Seufzer. „Wie stehen Cloud’s Chancen, das hier<br />

zu überstehen?“<br />

„Ihr Freund trieb beinahe sechs Tage lang durch den<br />

Lebensstrom, der Ader des Planeten. Seine<br />

unglaubliche Hitze und grobes Strömen machen es<br />

normalerweise unmöglich, dort unten zu überleben.“<br />

Der Doktor nahm sich seine Brille von seiner Nase<br />

und putzte die Gläser mit einem kleinen Tuch ab.<br />

„Und doch hat er es geschafft. Ich weiß nicht wie, aber<br />

er hat die Qualen überlebt. Dieser Junge muss einen<br />

mächtigen Schutzengel an seiner <strong>Seite</strong> haben.“<br />

Barret knurrte. Wenn der Doktor nur wüsste, wie<br />

Recht er damit hatte.<br />

„Um ehrlich zu sein, kann ich Ihnen nicht sagen, ob er<br />

leben oder sterben wird.“, fuhr der Doc fort. „Auch<br />

wenn er aus dem <strong>Mako</strong> Delirium erwachen sollte, wird<br />

er noch immer mit einem schweren Gehirnschaden<br />

rechnen müssen. Doch jetzt, in diesem Moment, ist Ihr<br />

Freund Cloud vorerst verloren. Eine Million Kilometer<br />

Englisches Original von Eric H., Übersetzung von Patrick P. aka Omnislash.<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

entfernt, an einem Ort, den noch nie jemand zu Gesicht bekommen hat, ganz allein...“<br />

„Verdammt. Das ist übel.“, grollte Cid.<br />

„Ja, aber vielleicht ist es auch gut so.“, fügte Barret hinzu. „Ich war dabei, als Hojo uns sein Jenova<br />

Projekt enthüllte, Cid. Cloud ist Sephiroth’s Schatten. Darum zieht er auch immer solch seltsame<br />

Aktionen durch, wenn Sephiroth anwesend ist. Die beiden sind wie die zwei <strong>Seite</strong>n einer verfluchten<br />

Münze. Vielleicht wäre es sogar besser, wenn er sich gar nicht erst erholen würde...“<br />

„Solch eine kalte Logik ist etwas, das ich niemals von einem stürmischen Charakter wie dir, Barret,<br />

erwartet hätte.“, schob sich Vincent ein, als er die Stille brach, die sich seit dem Vorfall in Junon wie<br />

ein Schleier über ihn gelegt hatte. „Es hört sich beinahe so an, als ob ich das gesagt hätte.<br />

Interessant.“<br />

Barret knurrte leise und murmelte eine Aneinanderreihung von Flüchen vor sich hin. „Yooo...ich hab<br />

damit eigentlich auch nichts gemeint. Ich wollt’s nur mal sagen.“<br />

„Wegen dem Mädchen...“, unterbrach der Doktor, während er sich seine Brille wieder aufsetzte. „Ich<br />

denke, es wäre das Beste für sie, wenn hier, bei ihrem jungen Freund, bleiben würde. Für ihr<br />

Wohlergehen und auch dem Seinigen. Der Heilungsprozess wird lange und schwierig werden.<br />

Genauso wie erlesener Wein, braucht auch das seine Zeit. Aber solange ihr daran glaubt, wird er<br />

gesund werden.“<br />

„Wenn Sie’s sagen Doc.“, sprach Cid mit einem Seufzer. „Los...wir gehen zurück zur Highwind.“<br />

Das riesige, versilberte Flugschiff schraubte sich mit seinen massiven Propellern mühelos durch die<br />

karmesinrot gefärbten Wolken, als es sich aus dem Mideel Wald erhob und steuerte in nördlicher<br />

Richtung, wo die breite Küste des östlichen Kontinents bereits auf sie zu warten schien. Neben dem<br />

stumpfen Geräusch der Motoren war es auf der Brücke der Highwind erschreckend still geworden. Cid<br />

schlief tief im Schalensitz neben dem Piloten, Vincent und Nanaki unterhielten sich ihrerseits und<br />

Barret hatte weder Yuffie noch Cait Sith gesehen, seit sie in Mideel an Bord gingen.<br />

„Das führt doch alles immer wieder auf Cloud zurück, ist es nicht so?“, begann Barret zu sich selbst zu<br />

nörgeln. „Sephiroth, der Planet, die Schwarze Substanz...wie kann ein einzelner Mensch nur soviel<br />

Chaos anrichten? Warum ist Cloud überhaupt in diese ganze Sache verwickelt worden?“<br />

„Vielleicht solltest du die ShinRa fragen.“<br />

Barret sah hinter sich, um Cait Sith, der gerade aus dem Maschinenraum auf die Brücke trat, zu<br />

entdecken. „Ich habe gerade Rufus’ letzte Konferenz belauscht. Er hat soeben die Anzahl des<br />

Vorstandes auf die Hälfte der Mitglieder ‚reduziert’, um ein höheres Budget für die neue Anti-Weapon<br />

Abteilung herauszuschlagen. Diese Abteilung wird in absehbarer Zeit drei verschiedene Arten von<br />

übermächtigen Waffen entwickeln und bauen, jede von ihnen zu einem anderen Zweck. Das Ziel der<br />

ersten wird es sein, die verbleibenden Weapons, die auf dem Planeten herumrennen, zu bekämpfen.<br />

Saphir wurde bereits besiegt, doch die Weapons, die als Diamant und Ultima klassifiziert wurden,<br />

treiben noch immer ihr Unwesen auf der ganzen Welt. Erinnert ihr euch an diesen riesigen fliegenden<br />

Drachen am Nordkrater? Ja, das war Ultima oder auch Ultimate, wie sie die ShinRa nennen. Von ihr<br />

geht ihres Erachtens nach die größte Gefahr aus, deshalb wird sie auch ‚Die Ultimative Waffe’<br />

genannt...macht Sinn, oder?“<br />

Barret nickte, während die Katze weiter redete. „Die beiden letzten, Smaragd und Rubin, wurden seit<br />

gut einer Woche nicht mehr gesichtet. Die ShinRa nehmen an, dass sich Smaragd in die Tiefen des<br />

Ozeans zurückgezogen hat, wohingegen Rubin scheinbar völlig von der Erdoberfläche verschwunden<br />

ist. Solange die beiden sich weiterhin ruhig verhalten, lassen wir sie besser ruhen.<br />

„Die zweite Waffe wird eine Art Anti-Meteor Bombe sein. Sie sammeln die Großen Substanzen aus<br />

Fort Condor, Corel, Junon und Nibelheim und laden diese gemeinsam in ein Raumschiff, welches dem<br />

Meteor entgegenfliegen und als gigantische Substanzbombe fungieren wird. Das besagte Raumschiff<br />

existiert bereits und wird in diesem Augenblick an der Rampe in Rocket Town startklar gemacht. Es<br />

handelt sich dabei um eine Rakete mit dem Projektnamen--“<br />

„Rocket Town! Gottverdammt!“, schrie der plötzlich aufwachende Cid empört dazwischen, während er<br />

mit seinen Armen wild durch die Luft fuchtelte. „Die werden meine ShinRa Nummer 26 benutzen, um<br />

Meteor zu bombardieren? AAAArgh! Das is MEINE Rakete! Ich sollte dieses Ding fliegen und nicht<br />

irgend so ein lahmarschiger Newbie Rekrut!“<br />

„Dann steht es ja fest.“, sprach Barret ruhig. „Du wirst unser neuer Anführer.“<br />

Cid zwinkerte ein paar Mal, um Barret’s Worte zu realisieren. „Ja scheiß mich doch einer zu! Vergiss<br />

das ganz schnell wieder.“, murmelte der Kapitän mit etwas gesenkter Stimme.<br />

„Hey, wir haben doch eh keine andere Wahl.“, begann Barret erneut. „Ich meine, ich wollte immer<br />

schon der Anführer sein, weißt du? Aber dazu tauge ich nicht...ich wusste es nur nie...bis Cloud kam<br />

und es mir bewiesen hat. Aber jetzt ist es mir klar geworden. Ich bin bloß ein Mitläufer, kein Anführer.<br />

Und außer dir ist hier niemand dazu qualifiziert!“<br />

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„Qualifiziert?“, schnappte Cid hervor.<br />

„Um den Planeten zu retten, brauchen wir die Highwind. Und um die zu bekommen, brauchen wir<br />

dich. Mann, das passt alles so schön zusammen.“<br />

Cid ließ seine Schultern augenblicklich nach unten hängen und war für einen Moment still. Langsam<br />

und mit mechanischen Bewegungen, griff sich Cid in die Tasche seiner Fliegerjacke und zog eine<br />

noch ungeöffnete Packung Zigaretten aus ihr heraus. Er packte das goldene Klebeband, riss die<br />

Oberseite der Schachtel auf und nahm sich die erstbeste Zigarette heraus, die er sogleich zwischen<br />

seine Lippen steckte.<br />

„Tja...verdammt kann man da nur sagen.“, murrte er, als er in einer anderen Tasche nach seinem<br />

Zippo kramte. „Verdammt, verdammt, verdammt. Das ging mir jetzt ja direkt ins Herz, Mann. Ich und<br />

mein Schiff sollen den Planeten retten, huh?“<br />

Cid entzündete die Spitze seiner Zigarette, nahm einen langen tiefen Zug davon und lies eine dicke<br />

weiße Rauchwolke aus seiner Nase entkommen. „Na schön ihr tollen Hechte! Wir werden jetzt<br />

geradewegs in Corel einmarschieren, uns die Große Substanz aus dem Reaktor schnappen, uns dann<br />

meine kleine ShinRa 26 zurückholen und diese GENÜSSLICH Rufus’ Arsch hochschieben!!!“<br />

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Tifa’s Offenbarung<br />

Kapitel XI<br />

Unsere Herzen lodern hell wie Kohle<br />

„Große Substanz ist eine ganz besondere Art von Substanz, geschaffen in speziellen<br />

Kompressionskammern, zu denen nur die ranghöchsten Offiziere der ShinRa Inc. Zutritt haben. In<br />

dieser Substanz ruht genug kondensiertes <strong>Mako</strong>, um damit eine Stadt von der Größenordnung eines<br />

Midgars eine ganze Woche lang mit elektrischem Strom zu versorgen.“<br />

Cait Sith stand am Ende des riesigen Raumes im Rumpf der Highwind, während sich in den kleinen<br />

Augen der schwarzen Katze von Angst und Besorgnis gezeichnete Gesichter wiederspiegelten. Hinter<br />

ihm, breit über die Wand des Raumes gespannt, hing eine enorm detaillierte Weltkarte, welche vier,<br />

mit Filzstiften aufgemalte, schwarze Kreise an verschiedenen Regionen der Erde auf sich trug, welche<br />

allesamt die Orte markierten, an denen die vier Großen Substanzen von ShinRa aufbewahrt wurden:<br />

Nibelheim, Fort Kondor, Corel und der Unterwasserreaktor der Hafenfestung Junon.<br />

„Große Substanz hat ein in etwa 233% höherliegendes Potenzial als normale Substanz.“, fuhr Cait<br />

Sith fort, als er eine grüne Substanz aus dem Mund des Mogs, auf dem er ritt, hervorkramte. „Wenn<br />

ein Mensch seine Willenskraft auf eine der Großen Substanzen fokussieren würde, würden die Folgen<br />

davon verheerend sein – sowie für den Menschen, als auch für den gesamten Planeten. Niemand ist<br />

in der Lage, solch gewaltige Mächte zu begreifen, geschweige denn, über sie zu gebieten und sie zu<br />

kontrollieren. Nun wollen die ShinRa die vier Großen Substanzen allesamt in die ShinRa 26 Rakete<br />

verladen, ihr eine Kontaktbombe mit auf den Weg geben und sie geradewegs auf Meteor abfeuern.“<br />

„Die wollen also tatsächlich Meteor vom Himmel holen, huh?“, fragte Barret beeindruckt. „Mumm<br />

haben die ja, das muss man ihnen lassen.“<br />

„Aber so einfach geht das nicht.“, unterbrach Nanaki. „In den Großen Substanzen ruhen unzählige<br />

Generationen Wissen und Weisheit des Alten Volkes. Genau so wie uns normale Substanz im Kampf<br />

schon oft behilflich war, könnte uns auch diese Substanz auf unserer schweren Reise Schutz<br />

gewähren...schon allein deshalb dürfen wir nicht zulassen, dass Rufus sie einfach zerstört.“<br />

Barret nickte leicht und wandte sich der Weltkarte an der Wand zu. „Und Corel ist ihr nächstes<br />

Ziel...verdammt noch mal, haben die meine Stadt nicht schon genug geschändet? Ich kann die nicht<br />

einfach in Corel einmarschieren lassen!“<br />

„Wir reisen nach Corel, so schnell wir können. Seid geduldig und habt vertrauen in Cid und in die<br />

Highwind.“, fügte Nanaki hinzu.<br />

Der Sonnenuntergang deckte das tiefe Corel Tal zu, als die Highwind durch die Lüfte über die Berge<br />

hinweg tauchte und nach einem geeigneten Landeplatz Ausschau hielt. Diesen fand sie schließlich<br />

auch, als das massive Luftschiff sich einer Ebene näherte, durch die ein kleiner Fluss sich durch die<br />

Landschaft schlängelte. Die Propeller der Highwind drehten sich immer langsamer, wodurch sie in der<br />

Lage war, ihre Flughöhe zu senken und nun graziös über der Wasseroberfläche schwebte. Eine lange<br />

Strickleiter wurde von einem Crewmitglied über das Geländer am Außendeck hinab geworfen, was es<br />

Cid und Barret ermöglichte, sich hinab ins knietiefe Wasser zu lassen, worauf sich Cid umdrehte und<br />

der Highwind mit einem Wink das Signal gab, abzudrehen und erneut in die unendlichen Weiten der<br />

Lüfte einzutauchen.<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

„Ich kann mich noch erinnern, wie es hier aussah, als Corel noch eine stille kleine Bergbaustadt war.“<br />

Cid stand nachdenklich am Ufer des Flusses und blickte in die Berge. „Ich durchquerte dieses Gebirge<br />

schon einmal, als ich mich damals von Midgar aus auf den Weg zur Raketenabschussbasis der<br />

ShinRa machte. Ein vorbeifahrender Kohlentransporterzug nahm mich mit...das muss jetzt<br />

schon...viele...Jahre her sein. Noch bevor ShinRa das hier alles in seiner Hand gehabt hat.“<br />

„Ja, ich weiß...“, murmelte Barret.<br />

Cid zuckte reflexartig zusammen, als er Barret sprechen hörte. „Oh, shit...sorry. Ich hab vergessen,<br />

dass du hier aufgewachsen bist. Cloud hat mir davon erzählt...bevor das alles passiert ist.“<br />

„Ach, is schon gut. Tut mir nicht halb so viel weh, wie es eigentlich sollte.“, sprach der große Mann,<br />

während er ein Seufzen zurückhielt. „So lange war ich schon nicht mehr hier...alle leben in Slums, die<br />

nicht mehr sind, als ein paar über Holzstäbe<br />

gespannte Leintücher– aber sie sind am Leben.<br />

Und es besteht immer Hoffnung.“<br />

Einen Rucksack vom Boden aufheben und ihre<br />

nassen Stiefel ignorierend, erklommen Cid und<br />

Barret den Trampelpfad, der zu den stillgelegten<br />

alten Eisenbahnschienen durch die Berge führte.<br />

Am Wegesrand lagen unzählige kleine Holzkisten<br />

mit der Aufschrift „ShinRa-Munitionversorgung“<br />

darauf. Cid sprach innerlich zu sich selbst. „Die<br />

ShinRa waren vor uns da.“<br />

„Los komm, wir beeilen uns.“, sagte Barret mit einer, durch seine Heimat gestärkten Stimme. „Die<br />

ShinRa haben Corel schon einmal zerstört. Ich will gar nicht darüber nachdenken, was sie nun mit<br />

meiner Heimat vorhaben.“<br />

Dem Weg nach Norden folgend, überquerten Cid und Barret über eine Eisenbahnbrücke einen<br />

weiteren reißenden Fluss, der sich von einer weit entfernten Quelle in den Bergen in das tiefe Corel<br />

Tal spannte und auch an einer alten Weiche vorbei floss. Barret sah sich die Felsenwände der Berge<br />

genauer an und entdeckte Unmengen von winzigen Einschusslöchern darin. Dies war der Ort, an dem<br />

Scarlet vor vielen Jahren sein Schicksal in einen anderen Weg lenkte. Damals befahl sie einem Trupp<br />

ShinRa Soldaten das Feuer auf den jungen Barret und seinen Freund Dyne zu eröffnen, was Barret<br />

seinen rechten und Dyne seinen linken Arm, sowie seinen Lebenswillen kostete. Dieser Ort brachte in<br />

Barret Erinnerungen an Dyne hervor. Wie lange war es her...zwei...vielleicht drei Wochen? Barret<br />

selbst hatte seinen ehemaligen besten Freund im Wüstengefängnis von Corel bekämpft, und das nur,<br />

um Cloud zu beschützen. Jetzt sah es so aus, als ob Cloud so gut wie tot wäre - und mit ihm,der<br />

gesamte Planet.<br />

Alles führte immer wieder auf den ShinRa Konzern zurück. Sogar Sephiroth, der ShinRa hasste, war<br />

ein Produkt dieser teuflischen Firma. Cloud, Tifa, Cid...alle, die er kannte hatten einen guten Grund,<br />

dieses weltüberspannende Konglomerat zu bekämpfen. Es machte Barret schwindelig, darüber<br />

nachzudenken, wie es etwas so unvorstellbar Machtvolles geben kann, das in der Lage ist, die Herzen<br />

und den Mut so vieler Menschen auf dem Planeten zu brechen. Sephiroth war nur ein Mann und<br />

dennoch hat er bereits so viel vollbracht. Und vielleicht sogar noch mehr. Da stand er nun, ein<br />

einarmiger Vagabund, der vergeblich versuchte, das Gehör der Welt zu erlangen.<br />

„Warte, Mann.“, sprach Barret plötzlich.<br />

„Was los?“, fragte Cid verwundert.<br />

„Wir können nicht mehr klar sehen...“<br />

Cid murrte leise. „Yo, gut...aber was sollen—uh?“<br />

Die beiden Abenteurer blickten den Hügel vor ihnen hinauf, als ein schneidendes Zischen die Luft wie<br />

ein Messer zerteilte. Cid und Barret standen still auf den alten Gleisen, die über das tiefe Corel Tal<br />

führten und tauschten sich einige verwirrte Blicke aus. Ein leichtes Vibrieren war unter Cid’s<br />

Schuhsolen zu vernehmen, als ein enormer Felsbrocken von einer Klippe am anderen Ende des tiefen<br />

Corel Tals begann, einen Hang hinab zu rollen. Nur einen kurzen Augenblick später erkannte er aber,<br />

dass es unmöglich dieser Stein sein konnte, der die Vibrationen im Erdboden verursachte, die Quelle<br />

musste irgendetwas Anderes sein. Barret berührte mit seiner linken Hand das Eisenbahngleis, auf<br />

dem er stand und es dauerte nicht lange, bis der Auslöser der leichten Erderschütterung geklärt war.<br />

„Heilige Scheiße – die haben den Zug in Gang gesetzt!“, schrie Barret entsetzt. „Er kommt genau auf<br />

uns zu!“<br />

Wie aufs Stichwort kam auch schon der dicke schwarze Dampf aus dem Schornstein der alten<br />

Lokomotive über die Spitzen der Berge geprescht, bevor die Rauchwolke sich in einem bedenklichen<br />

Tempo verzog. Der Zug passierte die erste Wende auf seinem Weg vom Corel <strong>Mako</strong> Reaktor aus und<br />

entgleiste beinahe, als die Auswirkungen seiner schnellen Fahrt die Gleise unter seinen Rädern<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

erzittern ließ. Der Lärm der nachtschwarzen Lokomotive kam mit gewaltiger Geschwindigkeit näher<br />

und brummte weiterhin wie eine dämmerige Sturmwolke, bereit auszubrechen.<br />

„Wir müssen es zur alten Weiche schaffen! Von dort aus können wir den Zug umleiten!“, entkam es<br />

aus Barrets Mund.<br />

„Wieso willst du Psychopath ihn umleiten? Lauf lieber um dein Leben!“, entgegnete Captain Cid.<br />

„Weißt du überhaupt was passiert, wenn wir ShinRa tun lassen, was sie gerade vorhaben? Diese<br />

Gleise führen direkt durch Nord Corel!! Wenn der da reinrast, wird niemand im Dorf überleben!“, schrie<br />

Barret über das donnernde Getöse des Zuges hinweg.<br />

„Das schaffen wir doch nie rechtzeitig.“, sprach Cid mit angehobener Stimme. „Dieses Ding wird uns<br />

über den Haufen fahren, bevor wir diese Weiche überhaupt zu Gesicht bekommen!“<br />

Er hatte Recht und das realisierte nun auch Barret. Die beiden hatten nur noch eine handvoll<br />

Sekunden, bevor der Zug sie in den Boden rammen würde. Und nach ihnen wäre Nord Corel an der<br />

Reihe. Aber es musste irgendetwas geben, was sie tun konnten! Irgendetwas...egal was!<br />

„Meine Gatling Gun! Hey, geh von den Schienen runter!“, rief Barret.<br />

„Was? Geht’s dir noch gut?! Da geht’s doch mindestens 50 Meter nach unten ins Tal!“, fragte Cid mit<br />

einem ungläubigen Blick. „Da lass ich mich doch vorher lieber von diesem Scheißzug überfahren!!“<br />

„Tu es einfach!“, johlte Barret und gab Cid einen starken Stoß gegen seine Schulter.<br />

Cid wedelte wie wild mit seinen Armen durch die Luft, als er vergeblich versuchte, sein Gleichgewicht<br />

wieder zu erlangen und langsam aber sicher dem Rand der Eisenbahnbrücke immer näher kam. Als<br />

er am Rande des Abgrundes stand, übermannte ihn plötzlich neuer Mut – da war ein See direkt unter<br />

der Brücke. Nichts desto trotz würde ein Aufprall aus so einer Höhe natürlich höllisch weh tun.<br />

Die Zeit schien sich enorm zu verlangsamen, als Cid seinen Blick noch einmal nach hinten richten<br />

konnte und sah, wie Barret von der Brücke in die Tiefe sprang. Ein Auge geschlossen haltend richtete<br />

Barret noch während dem Sturz auf den See zu, seinen Gewehrarm auf und zielte nach oben an den<br />

Gleisen entlang. Cid spürte plötzlich jeden einzelnen seiner Herzschläge ganz genau, als diese<br />

nervös in seinen Ohren wiederhallten und gegen den schrecklichen Lärm der Metallräder des Zuges<br />

auf den alten, rostenden Gleisen rebellierten. Barret spannte jeden seiner Muskel in seinem rechten<br />

Arm an und feuerte eine einzige Kugel aus seinem Gewehrarm ab. Diese eine Kugel entkam der<br />

Mündung des stählernen Maschinengewehrs, während sie sich ihren Weg durch den Widerstand der<br />

Luft bahnte, als ob sie aus purem Quecksilber gemacht wäre. Währenddessen näherte sich der<br />

Minenzug mit einer Geschwindigkeit, die Barret’s Geschoss scheinbar in nichts nachstand, weiterhin<br />

dem Dorf Corel. Es bestand kein Zweifel – dieser Zug würde erst wieder zum Stillstand kommen,<br />

wenn er in das Dorf Nord Corel rasen und jegliches Leben dort auslöschen würde. Es würde nichts<br />

mehr übrig bleiben, als ein Haufen brennender Asche und ein Turm von Leichen.<br />

Aus purem Glück oder vielleicht auch aufgrund eines unglaublichen Wunders, traf Barret’s<br />

Gewehrkugel den Hebel an der Weiche, die etwa 100 Meter von ihm entfernt lag. Der Hebel bewegte<br />

sich nach hinten, verstellte so die Weiche und die Gefahr, dass der Zug nach links und so geradewegs<br />

durch Nord Corel rasen würde, war gebannt. Der Pfad, welcher der alten Lok nun vorbestimmt war,<br />

führte durch ein altes, verlassenen Bergbaugebiet, das zu dem Zeitpunkt stillgelegt wurde, an dem die<br />

ShinRa das Dorf Corel vor etlichen Jahren niedergebrannt hatten.<br />

Sichtlich zufrieden und erschöpft von seiner Meisterleistung, entspannte Barret seine Muskeln kurz<br />

bevor er auf der Wasseroberfläche des Sees aufschlug.<br />

Barret’s Schulter schlug auf etwas Hartes und Kaltes auf. Und dann, war da nichts außer Dunkelheit.<br />

Ein warmer, willkommener Hauch wehte an Barret’s Brust vorbei und ließ sich auf seinem Bauch<br />

nieder, als der große Mann wieder zu Bewusstsein kam. Er öffnete seine Augen. Yuffie saß neben ihm<br />

und hielt einen dampfenden Becher in ihren Händen, während sie in Barret’s Gesicht grinste. Hinter<br />

Yuffie standen die anderen und beobachtete ihre Taten voller Hoffnung.<br />

„Na? Ich hab euch doch gesagt, dass das hinhaut.“, äußerte sich Yuffie. „Ein Meister Ninja weiß nicht<br />

nur, wie man jemanden weh tut. Er muss auch wissen, wie man sich von den Wunden einer Schlacht<br />

erholen kann.“<br />

Barret blinzelte und setzte sich vorsichtig auf. Ein Flecken Tageslicht strömte durch die zerlumpte<br />

Wand in das Zelt, in dem er sich befand. Er musste noch immer in Nord Corel sein. Das bedeutete...<br />

„Es steht noch!“, schrie Barret triumphierend. „Corel wurde nicht zerstört!“<br />

Er schwieg für einen Moment und wandte sich Cid zu. „Hey, und warum grinst jetzt DU so albern?“<br />

Cid überkam ein breites Grinsen, bevor er seinen Mund öffnete, um zu sprechen.<br />

„Eine Große Substanz ist auf Ihrem Konto eingegangen!“, verkündete er, während er einen rund 40<br />

Zentimeter großen, grün schimmernden Kristall aus seinem Rucksack packte. „Große Substanz mit<br />

der Eigenschaft von Zauber Substanzen. Jeder erdenkliche Zauber schlummert in diesem Ding, sogar<br />

welche, die ich noch nie zuvor gesehen habe. Da ist zum Beispiel ein Zauber ganz ganz tief im<br />

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Inneren.“ Cid starrte förmlich in den halbdurchsichtigen Kristall. Die Große Substanz schimmerte als<br />

Reaktion darauf. „Ich weiß nicht, was es ist, aber es ist der mächtigste Zauber, den ich jemals<br />

gesehen habe, soviel kannst du mir glauben. So etwas wie die ultimative Zerstörungsmagie...wenn<br />

man von Meteor mal absieht.“<br />

Barret entkam ein tiefes Seufzen. Endlich hatte er ShinRa die Tour gehörig vermasselt.<br />

„Aber wo hast du das Ding her?“, fragte er verwundert.<br />

„Naja irgendwo musste die alte Lok ja schließlich zum Stehen kommen, und zufällig hat die Highwind<br />

ihren Standort ausfindig gemacht. Wir dachten uns, warum sollte ShinRa grundlos Nord Corel<br />

zerstören wollen...also haben wir uns auf den Weg gemacht und den Zug gründlich inspiziert. Die<br />

Große Substanz befand sich auf der Ladefläche. Diese Dummköpfe wollten sie wohl gerade aus dem<br />

Corel Reaktor abtransportieren. Aber so leicht lässt sich altertümliche Substanz nicht kidnappen!<br />

Irgendetwas muss schiefgelaufen sein, dass sie die Kontrolle über den Zug verloren haben.“<br />

Barret schaffte es nicht, sich ein leichtes hämisches Grinsen zu verkneifen.<br />

„Hey, wo sind all die anderen? Die Einwohner?“<br />

„Die sind abgehaun, als wir hier angekommen sind.“, antwortete Nanaki plötzlich. „Sie sagten was von<br />

‚Zur Hölle mit Meteor! Wir sind Minenarbeiter! Wir graben uns ein fettes Loch und verstecken uns vor<br />

diesem mistigen Bastard!“<br />

„Genau...das klingt nach meinen Leuten!“, lächelte Barret. „Die ShinRa haben uns nicht untergekriegt<br />

und Meteor wird das auch nicht schaffen! In unseren Herzen flackert ein Feuer, so hell wie das Licht<br />

der roten Kohle in den Corel Minen! Wir werden diese Hölle überleben, die Sephiroth für uns<br />

geschaffen hat, so oder so!“<br />

Tifa kaute in einer besorgten Art und Weise auf ihrer Lippe, als sie versuchte, die letzten Flecken auf<br />

Cloud’s dreckigen Lederstiefeln zu beseitigen. In den vergangen zwei Tagen hatte sie nichts außer<br />

Kummer erlitten und diese Tatsache ließ sie an ihrem Lebenswillen zweifeln. Der Doktor sagte, dass<br />

es keine Lösung wäre, ihren Kummer immer wieder zu verstecken und noch in demselben Moment<br />

realisierte sie, dass er recht hatte. Seid diesem Zeitpunkt hat sie so gut wie alles erledigt, was an<br />

Arbeiten in dem kleinen Krankenhaus so angefallen ist. Gestern hatte die Krankenschwester sie<br />

gebeten, ihr zu helfen, Cloud zu baden, wobei Tifa knallrot im Gesicht angelaufen ist. Sie war sich<br />

beinahe sicher, dass die Schwester das mit Absicht getan hatte.<br />

Neben den dreckigen Lederstiefeln gegen eine Wand gelehnt, befand sich das schwergewichtige<br />

Eisenschwert, welches Cloud seit ihrem Besuch im Tempel des Alten Volkes mit sich trug. Eiji, der<br />

Schmied, der den sagenhaften Schlüsselstein entdeckt hatte, schenkte Cloud diese Waffe. Cloud<br />

sagte damals zu Tifa, dass selbst das mächtigste Schwert aller Zeiten nichts Wert wäre, wenn der<br />

Geist und der Körper vom Träger der Waffe nicht Eins mit dem Planeten und ausgeglichen sind. Was<br />

auch immer er damit gemeint hatte – Tifa begriff es nicht. Cloud war die unausgeglichenste Person,<br />

die sie jemals kennen gelernt hatte. Er konnte seine Emotionen von einem Moment<br />

auf den nächsten umkrempeln. In der einen Sekunde war er zärtlich, weich und<br />

empfindlich, doch innerhalb eines Augenzwinkerns wandten sich seine Gefühle in<br />

pure Gewalt.<br />

Die Türe hinter Tifa öffnete sich und der Doktor trat in das Zimmer ein, während er<br />

einen Stapel Papier in seinen Händen hielt. „Ich habe hier ein weiteres EKG<br />

vorliegen.“, sprach er, als er die Diagramme auf dem Papier näher betrachtete. „Es<br />

hat sich nichts verändert. Seine Gehirnströme zeigen an, dass er träumt, aber da<br />

ist noch etwas, das ich noch nie zuvor gesehen habe. Es sieht fast so aus, als ob<br />

sein Geist schläft und nur seine Seele imstande ist, zu träumen.“<br />

„Gibt es denn nichts, was wir tun können?“, brachte Tifa zum Ausdruck.<br />

„Was Sie für ihn tun können? Sie waren doch diejenige, die mir gesagt hat, ich<br />

solle die ShinRa über seinen Unfall nicht benachrichtigen.“, antwortete der Arzt. „Es<br />

ist nun mal so, dass niemand sich besser auskennt als der ShinRa Konzern, wenn<br />

es um <strong>Mako</strong>-Vergiftungen geht. Ich befürchte, das hier liegt einfach jenseits meiner<br />

Fähigkeiten. Alles was wir tun können, ist zu beten und Glauben zu haben. Ihr<br />

Freund ist stark.“<br />

Tifa sah über die Schulter des Doktors hinweg in den nächsten Raum. Cloud saß in<br />

seinem Rollstuhl, welcher sich direkt neben einem geöffneten Fenster befand,<br />

dennoch richtete sich sein Blick nicht mehr auf den blutroten Himmel. Er befand sich zur Zeit an einem<br />

Ort, der Millionen von Kilometern entfernt war und an dem nur er allein existierte. Wenn man ihn da so<br />

leblos sitzen sah, konnte man denken, er würde jeden Moment ein Wort sprechen, und trotzdem sah<br />

es aus, als ob ein Kleinkind versuchen würde, sein erstes Wort über die Lippen zu bringen. Was auch<br />

immer das Kind sprechen würde, der Zusammenhang der Wörter würde keinerlei Sinn ergeben.<br />

Englisches Original von Eric H., Übersetzung von Patrick P. aka Omnislash.<br />

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<strong>Final</strong> <strong>Fantasy</strong> <strong>VII</strong> <strong>Seite</strong> 75<br />

<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

„Sie kommt...Weapon.“, entkam es plötzlich aus Cloud’s Mund, während sein Kopf sich erhob und sein<br />

Blick tief in Tifa’s Augen drang. Seine Pupillen waren leer und leblos. Und kalt.<br />

„Milliarden...Spiegel...Bruchstücke...klein...Licht...das alte Echo...verstummt...“<br />

Tifa erzitterte bis tief in ihr Innerstes und wandte sich von dem EX-SOLDAT ab. Er musste einfach<br />

gesund werden...denn sonst wären sie alle verdammt.<br />

Englisches Original von Eric H., Übersetzung von Patrick P. aka Omnislash.<br />

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<strong>Final</strong> <strong>Fantasy</strong> <strong>VII</strong> <strong>Seite</strong> 76<br />

<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

Tifa’s Offenbarung<br />

Kapitel XII<br />

Phönix<br />

Barret stand auf dem Außendeck der Highwind und winkte den vielen Menschen tief unter dem<br />

silbernen Luftschiff zu, als dieses dem Himmel immer näher kam und schließlich in dessen<br />

unendlichen Weiten verschwand. Nur eine Minute später blieb vom Anblick des kleinen Dorfes Nord<br />

Corel nichts mehr übrig, als ein kleiner Fleck in einer Gebirgskette und schon wenige Sekunden später<br />

wurde es völlig von den Bergen verschluckt, als sich die Highwind mit ihrer Crew auf den Weg auf den<br />

weiten Ozean hinaus machte.<br />

„Bist du sicher, dass du nicht bei ihnen bleiben möchtest?“, fragte Cid, sich Barret zuwendend,<br />

während sich beide auf dem Weg ins Innere des Luftschiffes machten.<br />

Barret stoppte für einen Moment und sah zurück auf den kleinen Fleck am Horizont, welcher noch vor<br />

ein paar Momenten riesige Berge waren. „Ja, ich bin mir sicher.“, antwortete er mit einer tiefen<br />

Stimme. „So gern ich auch dort bleiben und beim Wiederaufbau mithelfen würde...Meteor hat Vorrang.<br />

Denn wenn ich Meteor nicht stoppe, vernichtet er nicht nur Nord Corel, sondern den gesamten<br />

Planeten. Bevor irgendjemand von uns in sein normales Leben zurückkehren kann, muss erst<br />

Sephiroth sterben.“<br />

„Ich hoffe, ich mache das Richtige...“, flüsterte Barret in den Wind. „Was, wenn Cloud nicht wieder<br />

gesund wird? Er ist vermutlich der einzige von uns, der es mit Sephiroth aufnehmen kann...“<br />

Barret fühlte, dass er Recht hatte. Ohne Cloud würden sie eine bereits verlorene Schlacht schlagen.<br />

Vielleicht wäre es sogar besser, wenn sie alle nach Hause gehen und dort friedlich auf ihr Ende<br />

warten würden.<br />

Barret knurrte, als er sich entschloss, unter Deck zu gehen. Diese ganze Weltanschauung bereitete<br />

ihm Kopfschmerzen. „Ich steige erst aus, wenn mir der Kopf abfällt.“, schnappte er, als er an Cid<br />

vorbeiging. Auf der Brücke angekommen, rempelte Cid Barret mit der Schulter an. „Hey, du musst dir<br />

noch jemanden aussuchen, der dich nach Fort Condor begleitet.“<br />

Barret lehnte sich über die Reling und beobachtete durch das riesige Fenster auf der Brücke, wie die<br />

Wolken von dem spitzen Rumpf der Highwind entzwei geschnitten wurden.<br />

Barret stand still und regungslos da, während er tief in Gedanken versunken war.<br />

Cid wandte sich von ihm ab und sah den Rest der Crew an. „Okay, Herr Nutzlos will nicht nach Fort<br />

Condor. Auch gut. Irgendwelche Freiwillige?“<br />

„Ich! Ich! Nimm mich!“, schrie Yuffie, hysterisch auf und ab springend. „Oooooh bitte! Ich will! Ich will<br />

diese Große Substanz sehen! Ich wett, die is ne Million wert!<br />

„Wir machen das nicht des Geldes wegen!“, unterbrach Nanaki. „Unzählige Generationen von Wissen<br />

und Weisheit sind in der Großen Substanz enthalten. Wir borgen uns die Macht der Cetra, um dem<br />

Planeten zu helfen. Du kannst kein Geld dafür verlangen!“<br />

Yuffie verschränkte ihre Arme und zeigte dem überraschten Nanaki die Zunge. „Ich wette, ich kann, du<br />

pelziges altes...Was-auch-immer! Sie muss super mächtig sein! Die Leute, die auf diesem Berg<br />

wohnen, verteidigen sie schon seit Jahren gegen die ShinRa!“<br />

Englisches Original von Eric H., Übersetzung von Patrick P. aka Omnislash.<br />

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<strong>Final</strong> <strong>Fantasy</strong> <strong>VII</strong> <strong>Seite</strong> 77<br />

<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

„Das weißt du auch nur weil ich es dir erzählt habe!“, unterbrach Cait Sith, während er seinen Kopf<br />

wild hin und her schüttelte.<br />

„Ich geh jedenfalls mit! Keiner wird mich davon abhalten!“, verkündete Yuffie.<br />

Cid zuckte mit den Schultern. „Schön, dann mach doch. Du kannst mitgehen. Und du gehst auch.“,<br />

fügte er hinzu, als er mit seinem Finger auf Nanaki deutete. „Du weißt von uns allen am meisten über<br />

die Große Substanz.“<br />

Das rote Biest wachte aus seinem Halbschlaf auf und spannte seine Muskeln an. Wenn es das ist,<br />

was der Anführer wollte, würde er sein Angebot nicht ablehnen. „Für die Ehre meines Volkes und die<br />

des Cosmo Canyon!“, sprach er ernsthaft.<br />

„Gut!“, fuhr Cid fort, als er dem Piloten der Highwind auf den Rücken klopfte. „Fort Condor, wir<br />

kommen!“<br />

Elena lief es kalt den Rücken runter, als sie dort, beinahe 800 Meter<br />

unter dem Meeresspiegel stand und sie dabei nur eine Glasscheibe<br />

davon bewahrte, von den Wassermassen erdrückt zu werden. Der<br />

lange Glastunnel, welcher sich über den Grund des Ozeans<br />

schlängelte, führte direkt zum Unterwasserreaktor von Junon. Hinter<br />

ihr hörte man ein leises Summen vom Aufzug, der gerade von Junon<br />

herabgefahren kam. „Ich wollte schon immer mal hier runter kommen.<br />

Schon als ich noch ein kleines Mädchen war!“, sprach sie zu sich<br />

selbst, als sich ein zufriedenes Lächeln auf ihrem Gesicht breit<br />

machte.<br />

„Pff...Fische sind dämlich.“, murmelte Reno an ihrer <strong>Seite</strong> und starrte dabei auf die Reflektionen im<br />

Glas. „Ich mag sie nur wenn sie gebraten, gegrillt oder gekocht sind.“<br />

Elena sah ihren Partner schief an. „Ach wirklich? Und...was ist mit dem da?“, fragte sie, während sie<br />

mit ihrem Finger auf einen vorbeischwimmenden Hai deutete. „Ich könnte ihn fertig machen.“,<br />

erwiderte Reno ruhig.<br />

„Vielleicht.“, schoss Elena zurück. „Aber sicher nicht alleine.“<br />

Reno zuckte zusammen und sah über seine Schulter nach hinten. „Hey Rude, was sagst du? Lust auf<br />

ne Haijagd?“<br />

Der kahle Turk steckte seine Hände in seine Hosentaschen und beobachtete den Hai durch seine<br />

dunkle Sonnenbrille. „Keinen Hunger.“, antwortete er flach.<br />

Elena war gerade dabei, sich ein leichte Kichern zu verkneifen, als ein Lautsprecher im<br />

Unterwassertunnel ertönte.<br />

„Achtung! Achtung, an das gesamte Personal: Der Transport von Projekt HADES wird um 22 Uhr<br />

anlaufen. Sofort mit den letzten Checks der Gelnika beginnen!“<br />

„Das war das Stichwort.“, sagte Reno, als er sich mit seiner Hand durch sein widerspenstiges,<br />

braunes Haar strich. „Los, ab nach oben. Wir holen uns Hades, zusammen mit den freakigen<br />

Kreaturen von Hojo, bevor die am Ende noch ein paar von den Dritte Klasse SOLDATS auffressen.“<br />

Fort Condor war eigentlich nicht mehr, als ein<br />

alter <strong>Mako</strong>-Reaktor. Die ShinRa hatten schon<br />

immer Probleme mit ihm. Doch keines schien<br />

bisher so unlösbar, wie das, das sie zur Zeit<br />

mit ihm hatten. Ein riesiger Kondor hatte die<br />

Spitze des Reaktors zu seinem Brutplatz<br />

auserkoren. Es dauerte nicht lange, bis alle<br />

Welt davon erfuhr. Schnell waren die ersten<br />

Touristen vor Ort, um den mehr als 20 Meter<br />

großen Vogel zu sehen. Alle waren sich<br />

sicher, er war einzigartig. Doch ShinRa<br />

scherte das einen Dreck. Sie dachten nur an<br />

Profit und die Tatsache, dass das Nest des<br />

Vogels den Betrieb des Reaktors negativ<br />

beeinflusste, war für sie Grund genug, das<br />

Tier beiseite schaffen zu wollen.<br />

Doch eine mutige kleine Rebellentruppe wollte nicht einfach still bleiben und für das Aussterben einer<br />

uralten Vogelrasse verantwortlich sein. Sie verschanzten sich auf der Anhöhe, auf der der Reaktor<br />

stand und hinderten die ShinRa Sturmtruppen seit jeher, dem Vogel auch nur ein Haar zu krümmen.<br />

Doch es würde unweigerlich der Tag kommen, an dem die Rebellen in die Knie gezwungen werden<br />

Englisches Original von Eric H., Übersetzung von Patrick P. aka Omnislash.<br />

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<strong>Final</strong> <strong>Fantasy</strong> <strong>VII</strong> <strong>Seite</strong> 78<br />

<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

würden und jeder kampfbereite Mann in Fort Condor wusste, es würde nicht mehr lange dauern, bis<br />

Heerscharen von SOLDATs den Reaktor, auf der Suche nach der Großen Substanz, überrennen<br />

würden.<br />

„Fort Condor, da ist es!“, verkündete Cid. „Geh durch die Wolken runter. Der Landungstrupp wird sich<br />

vom Außendeck auf den Gipfel des Berges abseilen.“<br />

Die Highwind schlingerte immer langsamer vorwärts, bevor der Pilot sie schließlich regelrecht durch<br />

die dicke Wolkenbank hindurch in Richtung Erde fallen ließ. Die Hälfte der Crew hielt sich am<br />

Geländer der Brücke fest und sah durch das<br />

riesige Fenster hinab auf den Gipfel Fort<br />

Condors. „Hey, seht euch den Vogel an.“,<br />

begann Nanaki atemlos. „Er ist riesig! Der<br />

muss mindestens 20 Meter groß sein!“<br />

„Mmmh… ich kann die Substanz von hier aus<br />

riechen!“, scherzte Yuffie. Den anderen kroch<br />

ebenfalls der Geruch von Substanz in die<br />

Nasen, doch die Quelle dieses Geruchs sollte<br />

sich als ein anderer entpuppen. Ein Reaktor<br />

dieser Größe verbreitete genug <strong>Mako</strong>-<br />

Gestank, um eine ausgewachsene Zolom zu<br />

ersticken.<br />

„Ich rieche noch etwas Anderes.“, sprach<br />

Nanaki, als er sich mit seinen Vorderpfoten<br />

auf die Reling stützte. „Hier riecht es nach Maschinenöl und Schießpulver. Aber welche Maschine…“<br />

Cid blickte dem Pilot der Highwind über seine Schulter aufs Radar, das auf dem Steuerpult seltsame<br />

Laute von sich gab. Unmengen von Punkten und seltsame Verzerrungen bedeckten das gesamte<br />

Display. „Hey, ruf einen der Techniker nach vorne. Der soll sich das mal ansehen.“, sprach Cid zu<br />

dem Crewmitglied neben ihm.<br />

„Ich kann keinen von ihnen erreichen.“, erwiderte der Co-Pilot, während er an dem Funkgerät<br />

herumdrehte. „Ich habe keinen Empfang.“<br />

„Das ist eine Blockade! Eine Flotte Gelnika Luftschiffe befindet sich direkt über uns!“, schrie Cait Sith<br />

auf.<br />

Wie aufs Stichwort, erschütterte eine enorme Explosion die gesamte Highwind bis auf ihren Kern. Die<br />

Hälfte der Crew lag auf der Brücke verteilt am Boden, während das Schiff beinahe seitlich <strong>Seite</strong><br />

überrollte. Alarmsirenen gingen los, eine nach der anderen, bevor unzählige Schadensberichte den<br />

Monitor auf der Brücke erfüllten.<br />

„Verdammt! Die haben uns!“, brüllte Cid, als er zurück auf seine Füße sprang und das Steuer des<br />

Schiffes übernahm. „Sie wussten, dass wir kommen würden. Die haben auf uns gewartet!<br />

Gottverdammt!“<br />

Die Türen zur Brücke öffneten sich, bevor einer der Offiziere hindurchgeeilt kam und Cid hektisch<br />

salutierte. „Kapitän! Eine Nachricht vom Außendeck! Zehn Gelnika Transportschiffe der Klasse S sind<br />

über uns aufgetaucht. Vier davon sind bereits nördlich von Fort Condor gelandet und setzen soeben<br />

Infanterie ab; die restlichen Sechs befinden sich noch in der Luft und transportieren<br />

höchstwahrscheinlich Boden-Luft Bewaffnung.“<br />

„Besetze die Geschütztürme und befiel der Mannschaft feuern auf eigenes Ermessen!“ Cid brüllte laut,<br />

als eine weitere Explosion in den Rumpf der Highwind einschlug. „Lasst die ShinRa nicht in die Nähe<br />

des Reaktors! Wir können ihnen die Große Substanz nicht überlassen!“<br />

„Warte mal…“, entkam es plötzlich aus Nanaki’s Mund. „Wo ist Yuffie?“<br />

„Ich hasse Höhen, ich hasse Höhen, ich hasse Höhen…!“, jammerte Yuffie, die sich wie der Teufel am<br />

Reling des Außendecks festklammerte. Etwas, das aussah, wie ein Paar kleiner windschnittiger Flügel<br />

aus Aluminium, war an ihrem Rücken festgeschnallt. Ihr Gesichtsausdruck sah nicht gerade so aus,<br />

als würde sie diesem Ninjawerkzeug besonders viel Vertrauen schenken. Immerhin, dachte sie sich,<br />

bestand ja durchaus die Möglichkeit, dass dieses Teil plötzlich in tausend Teile zerspringen und sie<br />

auf den Erboden tief unter ihr befördern könnte.<br />

Doch da unten gab es Substanz, die nur auf sie wartete. Große Substanz! Substanz, deren<br />

Wirkungsgrad um hundert mal höher war, als der von normaler Substanz. Das müsste dann doch<br />

bedeuten, dass die auch hundert mal so wertvoll ist! Mit so viel Geld könnte sie Wutai gleich zwei mal<br />

wieder aufbauen und es würde noch genug für ihren persönlichen Palast übrigbleiben!<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

„Ja! Ich tu es!“, schrie sie auf, bevor sie auf das Geländer stieg. „Substanzjägerin Yuffie, von den<br />

Winden des Schicksal zur Großen Substanz geführt! Gott, ich bin ja so cool!“<br />

Den Griff ihres Gleiters fest in die Hände nehmend, sprang Yuffie über Bord, hinab in die Wolken und<br />

geradewegs auf Fort Condor zu. Weit unter sich konnte sie die Dutzenden ShinRa Soldaten sehen,<br />

wie sie stetig auf den Reaktor zu marschierten, während über ihr die Gelnika Lufttransportschiffe<br />

kreisten. Als sie zwischen der Erde und des Himmels, mit nichts als dem Geräusch des<br />

vorbeizischenden Windes in ihren Ohren, hinab segelte, fing Yuffie an zu merken, warum Cid dieses<br />

Gefühl so liebte. Dort oben gab es keine Sorgen. Nur den endlosen blauen Horizont, der sich ins<br />

unendliche zu strecken schien.<br />

Mit der Kraft des Windes auf ihrer <strong>Seite</strong>, dauerte es nicht lange, bis Yuffie die Spitze des kleinen<br />

Berges erreichte, auf dem der Reaktor stand. Es würde nicht lange dauern, bis auch die ShinRa<br />

Truppen dort eintreffen würden. Yuffie konnte bereits sehen, wie verschiedene Kommandotrupps<br />

einen Hang des Berges erklommen. Der Aufstieg auf den kleinen Berg war nicht besonders schwierig.<br />

Nur noch ein paar Minuten und sie würden oben ankommen. Yuffie musste sich beeilen und die<br />

Große Substanz vor ihrer Ankunft finden.<br />

„Ich wette, du hast sie. Ist es nicht so?“, fragte sie sich selbst, als sie hoch zum Nest des großen<br />

Kondors sah. „Dir gefallen doch kleine funkelnde Dinge. Wo hast du sie versteckt?“ Yuffie begann,<br />

sich durch das enorme Neste zu wühlen. Doch außer Unmengen an Zweigen und Federn, fand sie nur<br />

ein riesiges Ei, genau in der Mitte des Nestes. Aber die Substanz musste doch hier sein. Oder befand<br />

sie sich am Ende doch noch im Reaktor...? Wollte sie da wirklich reingehen? Schließlich könnte sie<br />

sich eine <strong>Mako</strong>-Vergiftung einfangen und so enden wie Cloud – ein babbelnder Idiot, gestrandet in der<br />

Mitte von nirgendwo.<br />

Das folgende Gewehrfeuer riss Yuffie unsanft aus ihrem Tagtraum heraus. Die Truppen näherten sich<br />

schneller, als sie es gedacht hatte. Ihre Uniformen sahen aus wie jene, die Cloud trägt, nur dass diese<br />

etwas dunkler gefärbt waren. Zweiter Klasse SOLDATs, vermutete sie. Die Einheiten der Dritten<br />

Klasse in Junon trugen schließlich orange.<br />

„Treten Sie von dem Vogel weg, Miss!“, begann einer der Soldaten zu brüllen, als er mit seinem<br />

Sturmgewehr auf sie zielte. Zwei weitere SOLDATs, beide bewaffnet mit keilförmigen Schwertern,<br />

stießen von den Flanken hinzu. Alle drei waren bis an die Zähne mit Substanz bewaffnet.<br />

Yuffie tat ein paar vorsichtige Schritte zurück. Einen hätte sie ja noch überwältigen können...aber<br />

gleich drei? Unmöglich. Das nächste mal, schimpfte sie zu sich selbst, würde sie auf die anderen<br />

warten!<br />

Als sie weiter zurück wich, vernahm sie das Geräusch von einem<br />

Felsen, der gegen irgendein anderes Gestein kratzte. Ihr Fußknöchel<br />

stieß auf etwas. Sie sah so schnell sie nur konnte nach unten, wo sie<br />

eine kleine rote Kugel liegen sah, die sie förmlich anzustarren schien.<br />

Es war Substanz! Beschwörungssubtanz! Diese Art von Zaubern war<br />

sehr selten. Beschwörungssubstanz war eine ganz spezielle Art von<br />

Substanz. Man könnte sie ohne weiteres mit Großer Substanz<br />

vergleichen. Die einzige Frage, die man sich vor ihrer Benutzung<br />

immer stellen musste, war, wen oder was sie beschwor. Etwas<br />

Nützliches? Oder vielleicht etwas Gefährliches?<br />

Doch wen kümmerte es denn jetzt ob es etwas Gefährliches sein könnte? Alles würde ihr jetzt hilfreich<br />

sein. „Jetzt seit ihr Pappkameraden dran!“, schrie sie den Soldaten entgegen, während sie die<br />

Substanz vom Boden aufhob. „Dieses kleine Baby hier wird euch ShinRa Abschaum von diesem Berg<br />

fegen!“<br />

Die Drei SOLDATs nahmen ihre Waffen runter und begannen, einen Schritt zurückzutreten. Yuffie<br />

grinste schadenfroh; sie wussten, was rote Substanz war. „Genau, Jungs...zurück mit euch, denn<br />

diese Bombe wird jetzt hochgehen!“<br />

Yuffie umklammerte die Substanz fest in ihrer Faust und hob sie gen Himmel.<br />

„Rote Substanz! Von den verstummten Gefilden des Planeten, rufe ich den schlafenden Geist in<br />

diesem heiligen Stein! Verbreite deine Wut!“<br />

Kein einziges Wort davon war wirklich notwendig, um die Seele in der Substanz zum Leben zu<br />

erwecken, aber in diesem Moment war ihr das egal. Die Beschwörungssubstanz loderte wie ein<br />

Inferno in ihrer Hand, als der Geist in ihrem Inneren nach Yuffie’s Anweisung verlangte. Kränze aus<br />

Feuer flammten unter dem steinigen Boden hervor und begannen, den gesamten Berg zu umkreisen.<br />

Yuffie’s Sichtfeld wurde eingefärbt von einem starken roten Licht, bevor eine Fontäne aus Flammen<br />

um sie herum entsprang, welche langsam immer mehr vom Gipfel des Berges verschlang.<br />

Aus dem lodernden Feuer auferstehend und seine, mit brennenden Federn bedeckten, Flügel<br />

ausbreitend, erhob sich die uralte vogelähnliche Kreatur Phönix, während sich ein schimmernder<br />

Englisches Original von Eric H., Übersetzung von Patrick P. aka Omnislash.<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

Regenbogen von einer Flügelspitze zur nächsten spannte. Jeder Soldat auf dem Berg schien wie<br />

erstarrt zu sein vor dem Anblick der sagenumwobenen Bestie. Der Phönix war beinahe zehn Meter<br />

groß, während seine Flügelspannweiter mehr als das doppelte Betrug. Seine dunklen, roten Augen<br />

glänzten im tobenden Schein der Flamme, aus welcher er zum Vorschein trat und reflektierten die<br />

unbeschreiblichen Tiefen des unendlichen Wissens der Unsterblichkeit.<br />

Und dann, mit nur einem Schlag<br />

seiner mächtigen Flügel, sandte<br />

der Phönix eine Feuerwoge den<br />

Berghang hinab, die alles, was<br />

Yuffie oder dem Planeten feindlich<br />

gesonnen war, vernichtete. Die<br />

Heerscharen der ShinRa Soldaten<br />

wurden zu Asche und es blieb<br />

nichts, außer eine rauchende Spur<br />

aus Staub, an den Orten, an denen<br />

sie standen. Der Phönix richtete<br />

seinen Kopf gen Himmel, während<br />

er einen traurigen, trüben Gesang<br />

von sich gab. Jener Gesang verstummte erst nach mehreren Minuten, in denen die Feuerwoge ihre<br />

zerstörerische Arbeit verrichtete. Mit einem hellen Licht inmitten des brennenden Körpers des Phönix,<br />

löste sich die Kreatur in einer Wolke aus Asche auf und verschwand schließlich genau so schnell, wie<br />

sie gekommen war, zurück in die rote Substanz.<br />

An den Hängen von Fort Condor war es für einen Moment totenstill. Yuffie öffnete langsam wieder ihre<br />

Augen, die sie aus Ehrfurcht geschlossen hatte und machte sich auf den Weg, den Berg hinunter.<br />

Alles um sie herum war mit einer feinen Schicht aus Glas bedeckt; die Hitze der Phönixflammen<br />

musste unbeschreibbar heiß sein! Doch ihr selbst wurde es nicht einmal warm. Nicht, dass sie sich<br />

darüber beschwerte, im Anbetracht dessen, auf welche Art und Weise diese Soldaten eben starben.<br />

Alles was sie wollte, war sie davon abzuhalten, sich die Große Substanz zu holen. Sie wollte sie zu<br />

keinem Zeitpunkt in Asche verwandeln.<br />

Das Geräusch von Propellern über ihr ließ sie zum Himmel blicken. Die Highwind näherte sich von<br />

oben und stoppte etwa 50 Meter über der Kondorfestung. Cid stand auf dem Außendeck, mit einem<br />

weißen Megaphon in seinen Händen. „Hey! Hey, was zur heiligen Hölle war das?!“, schrie er hinab zu<br />

Yuffie.<br />

„Beschwörungssubstanz!“ , antwortete sie, während sie die Substanz hochhielt.<br />

„Gott im Himmel, nimm das Ding runter, bevor du uns alle zur Hölle bläst!“, brüllte Cid. Yuffie<br />

kicherte, als sie den Stein in ihre Tasche steckte. „Ich hab mit dem Anführer der Rebellen gesprochen!<br />

Wir können heute hier übernachten, weil wir jetzt die großen Helden hier sind!“<br />

„ICH bin der große Held!!!“, verbesserte Yuffie Cid. „Heut ist hier Nationaler Yuffie-Tag in Fort Condor!<br />

Ich werde--“<br />

Yuffie’s Aufmerksamkeit wandte sich augenblicklich dem riesigen Kondor zu, als dieser nur ein paar<br />

Meter von ihr entfernt seine Flügel ausbreitete und einen ohrenbetäubenden Schrei von sich gab.<br />

Dann, ohne eine Warnung, taumelte der große Kondor nach hinten und stürzte über eine Klippe den<br />

Berg hinab, wo er schließlich mit einem abscheulichen dumpfen Ton auf den Ausläufer des Hügels<br />

krachte. Yuffie’s Gesicht wurde blass und ihr Herz sank ihr geradewegs in ihre Stiefel. Hatte der<br />

Phönix...hatte SIE...den Kondor getötet?<br />

Doch noch bevor sich der Staub vom Aufprall des Kondors gelegt hatte, zersplitterte das große Ei,<br />

welches er bewacht hatte und ein helles Licht begann, aus seinem Inneren zu entkommen. Der<br />

Lichtstrahl wurde immer schwächer, als die Eierschale sich mehr und mehr öffnete und als das Ei sich<br />

schließlich komplett geöffnet hatte, verschwand es. Anstelle des Lichtstrahles erschien ein zwei Meter<br />

großes, gelbes Geschöpf. Ein Babyvogel! Das Kind des Kondors, erkannte Yuffie. Die Hitze des<br />

finalen Angriffes von Phönix musste wohl gereicht haben, um das Ei fertig auszubrüten.<br />

Oder...<br />

„Nein, es war nicht die Hitze.“, flüsterte Yuffie, als sie die rote Substanz aus ihrer Tasche holte. „Das<br />

warst du. Der Phönix, das Symbol des Lebens, gab dem Baby eine Chance zu überleben.“ Der groß<br />

geratene Vogel kreischte Yuffie fröhlich an, woraufhin er seine Flügel ausbreitete und auf den<br />

südlichen Horizont zuflog. „Das heißt wohl ‚Danke’...“, sagte die junge Ninja zu der schimmernden<br />

roten Kugel in ihrer Hand. Sie strahlte, als die Substanz warm glühte und wie ein Leuchtfeuer durch<br />

Yuffie hindurchfuhr. „Also...danke. Danke, dass du mich und das Leben beschützt hast. Ich werde nie<br />

vergessen, was du getan hast.“<br />

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<strong>Final</strong> <strong>Fantasy</strong> <strong>VII</strong> <strong>Seite</strong> 81<br />

<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

Vielleicht, dachte sich Yuffie, war am Ende doch noch etwas mehr als nur bloßes Geld an Substanz<br />

dran.<br />

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Tifa’s Offenbarung<br />

Kapitel XIII<br />

Tifa’s Offenbarung<br />

„Also ehrlich, Cloud, deine Frisur ist ein einziges Durcheinander.“, tadelte Tifa, als sie nach einer<br />

Schere griff. „Es ist zwar schon eine ganze Weile her, seit wir das letzte Mal so zusammen waren,<br />

aber das ist überhaupt kein Grund, dich so gehen zu lassen. Noch bevor du es mitkriegen wirst, wirst<br />

du wieder einen genau so niedlichen Pferdeschwanz haben wie damals als wir klein waren.“<br />

Tifa lächelte, als sie begann, Cloud’s Haare zu trimmen. Sie wusste, dass sie mehr oder weniger mit<br />

sich selber sprach, aber es hielt sie davon ab, den ganzen Tag nur zu weinen und Nichts zu tun.<br />

Außerdem, hier im Krankenhaus zu bleiben, ließ in ihr eine Erinnerung hervorkommen, die sie schon<br />

beinahe vergessen hatte – Das Kochen. Sie hatte keine Möglichkeit mehr, sich eines ihrer „Premium-<br />

Herz“ Sandwiches zu machen, seit Sektor 7 gefallen ist und damit auch den Siebten Himmel unter<br />

sich begraben hat.<br />

„Es fühlt sich an, als ob all das schon eine Million Jahre her ist, nicht Cloud?“, sprach sie in Gedanken<br />

versunken, während sie zärtlich gegen Cloud’s Ohren schnippte. „Aber in Wirklichkeit ist es nicht mehr<br />

als ein Monat...doch trotz alledem...muss ich zugeben...habe ich es genossen, die Welt zu sehen.<br />

Denk nur an all die wunderbaren Dinge, die wir gesehen und getan haben – wir sind auf Chocobos<br />

geritten, dem Midgar Zolom entkommen, überquerten den Ozean von Junon aus und haben uns sogar<br />

Costa del Sol angesehen. Ich glaube der Teil hat mir am Besten gefallen. Erinnerst du dich auch,<br />

Cloud? Barret meinte, er war so froh, als er diesen Matrosenanzug loswurde, den er zur Tarnung<br />

anhatte. Du hast gesagt, er sähe damit aus wie ein großer Bär, der einen Marshmallow anhaben<br />

würde.“<br />

Tifa strahlte und erlaubte es sich sogar, zu lachen. Es fühlte sich gut an, nach den letzten<br />

trauererfüllten Tagen. Cloud hingegen starrte immer noch mit dem selben steifen und leeren<br />

Gesichtsausdruck auf die Wand auf der anderen <strong>Seite</strong> des Raumes. „Und dann sahen wir auch noch<br />

Barret’s Heimatort, Corel. Wir besuchten den Gold Saucer...und als wir dann im dortigen Gefängnis<br />

landeten, musstest du ein Chocobo Rennen gewinnen, um uns alle da wieder raus zu holen.“, fuhr<br />

Tifa fort, als sie mit ihrer Hand durch Cloud’s Haare fuhr. „Wir durften dank Nanaki Bugenhagen’s<br />

<strong>The</strong>orie über das Planetenleben hören. Dann trafen wir Cid, reisten nach Wutai und haben sogar den<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

Tempel des Alten Volkes mit unseren eigenen Augen gesehen.“ Sie ging vor dem im Rollstuhl<br />

sitzenden Cloud hin und her, bevor sie sich über ihn beugte und ihm tief in seine Augen sah.<br />

Die Stellen, an denen Cloud dann die Kontrolle über sich verlor auszulassen, war wohl für sie beide<br />

das Beste, dachte sich Tifa. Ganz besonders für sich selbst, realisierte sie.<br />

„Perfekt“, sagte sie, als sie sich wieder erhob. „Gutaussehend und doch gefährlich; das Zeichen eines<br />

guten SOLDAT’s.“<br />

„SOLDAT!“, ertönte es aus Cloud’s Mund. „SOLDAT. Jenova. Ich bin...eine Marionette...“<br />

Tifa’s Lächeln wurden immer schmäler. Sie kniete sich neben Cloud hin und hielt seine Hand. „Sag<br />

das nicht...hör auf.“, flüsterte sie. „Es ist nicht wahr. Du bist keine Marionette. Du warst schon immer<br />

viel zu stur und dickköpfig, als dass dich jemand kontrollieren hätte können. Sogar deine Freunde<br />

konnten dir nicht sagen, was du tun sollst. Warum hätte es irgend ein dahergekrochenes Monster tun<br />

können?“<br />

„Wiedervereinigung...meine Nummer...“ Cloud sah hinab auf seine rechte Hand. „Fehler.“, würgte er<br />

hervor and lehnte sich schlafend zurück in seinen Rollstuhl.<br />

„Cloud...wir finden einen Weg, dir zu helfen.“<br />

* * * * * * * * * * * * *<br />

„Große unabhängige Substanz und Große Befehlssubstanz.“, grübelte Cid, während er seine<br />

Reflektionen in den beiden Kristallen beobachtete. Die zwei schimmernden Steine lagen auf dem<br />

langen Konferenztisch im Besprechungsraum der Highwind, in welchem nur Barret abwesend war.<br />

„Die Große Zaubersubstanz wurde kürzlich in Nibelheim geborgen und an einen unbekannten Ort<br />

abtransportiert, wohingegen die Große Beschwörungssubstanz im Unterwasserreaktor von Junon<br />

untergebracht wurde.“<br />

„Exakt“, sprach Cait Sith nickend. „Nur der Präsident, Scarlet und Heidegger wissen wohin die<br />

Substanz aus Nibelheim gebracht wurde. Die beiden Substanzen, die wir hier haben, sind nicht einmal<br />

zusammen so mächtig wie die Große Zaubersubstanz and diese wiederum reicht nicht im<br />

Entferntesten an die Kraft der Großen Beschwörungssubstanz heran.“<br />

„Menschen können soviel Macht nicht kontrollieren.“, unterbrach Yuffie, als sie an ihr Erlebnis mit dem<br />

Phönix zurückdachte. „Unmöglich.“<br />

Cait Sith kratzte sich am Kopf, während sein ausgestopfter Mog das Selbe tat. „Vielleicht. Vielleicht<br />

aber auch nicht. Normale Menschen können es nicht, soviel steht fest. Sogar ganz schwache<br />

Substanz hat zuviel Macht, als dass ein menschlicher Geist ihr Wissen auf Anhieb erfassen könnte.<br />

Nur mit wochenlangem Training und Konzentrationsübungen ist man in der Lage, sich an die Ströme<br />

zu gewöhnen, die bei der Benutzung von Substanz durch den Körper fließen. Also ich kenne nur eine<br />

Person, die in der Lage wäre, die Ströme einer Großen Substanz auszuhalten.“<br />

„Cloud.“, unterbrach Vincent aus der Ecke heraus, in der er lehnte. „Cloud, ein SOLDAT höchsten<br />

Ranges, infiziert mit den Zellen Jenovas...ja, solch ein mächtiges Wesen hat bestimmt die Fähigkeit<br />

dazu. Stark genug, um sogar die vernichtendsten Zaubersprüche heraufzubeschwören.“<br />

„Genau. Aber im Moment ist Cloud nicht mal in der Lage aufrecht zu stehen. Darum müssen wir ihm<br />

irgendwie helfen. Wir brauchen ihn so schnell wie möglich zurück.“, fügte Cait Sith hinzu. „Wir müssen<br />

nur irgendwie herausfinden, wie man eine <strong>Mako</strong>-Vergiftung heilen kann.“<br />

Vincent sah durch seine Gesichtssträhnen hoch zur kleinen Katze. „Er ist nicht vergiftet. Die Jenova in<br />

seinem Körper hat auf den Lebensstrom reagiert und der Planet nahm ihm seinen Geist, um ihn zu<br />

schützen. Solch eine Kreatur, sollte er denn tatsächlich ein Abbild Sephiroth’s sein, wie Hojo sagte,<br />

würde gefährlicher sein, als alle Substanzen auf dem Planeten.“<br />

„Wartet, ich höre etwas!“, stieß Nanaki hervor.<br />

„Ohhh Scheiße, nicht schon wieder.“, schrie Cid, noch während er auf die Brücke hetzte.<br />

„Ich höre es auch.“, sprach Vincent. „Ein Schrei vom Planeten. Irgendetwas Großes nähert sich...“<br />

„Sie kommt!“, sagte Cloud plötzlich, bevor er unsanft erwachte.<br />

Tifa stand langsam aus ihrem Sessel auf und sah hinaus zum Fenster. Noch nicht mal eine Wolke<br />

stand am Himmel. „Wer kommt?“, fragte sie.<br />

„Ultima Weapon nähert sich von Steuerbord! Hebt eure Ärsche hoch und bewegt euch zum<br />

gottverdammten RECHTEN Deck!!“, johlte Cid in die Lautsprecheranlage der Highwind. Auf dem<br />

gesamten Schiff tummelten sich hektisch Crewmitglieder, auf ihrem Weg zu den<br />

Verteidigungsanlagen.<br />

Draußen am Beobachtungsdeck sah Barret zu, wie die nachtschwarze, drachenförmige Weapon der<br />

Highwind immer näher kam. „Dieses Ding wird uns in Nullkommanichts wegputzen!“, schrie er und<br />

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zückte sein PHS aus der Tasche. „Yo, Brücke...ich kann sie sehen. Nicht mehr als 900 Meter entfernt.<br />

Ich denke das ist nah genug...also bring uns hier weg, Herr Anführer!“<br />

„Ich arbeite daran! Jetzt komm endlich zurück in das verdammte Schiff!“, rief Cid zurück. Er übergab<br />

das Steuer dem Co-Piloten und nahm sich wieder das Mikro. „He, ihr im Maschinenraum, ich will, dass<br />

ihr da unten volle Geschwindigkeit gebt! Unterbrecht ALLE anderen nicht notwendigen Vorgänge. Auf<br />

mein Signal machen wir eine starke Linkswende. Kanoniere, nicht feuern, bevor dieser Bastard uns<br />

folgt. Vielleicht stehen wir nur in seinem Weg. Wenn wir einen Kampf mit dem Ding verhindern können<br />

– super!“<br />

„Ultima Weapon – 500 Meter und nähert sich!“, verkündete Cid’s Co-Pilot.<br />

„Wir müssen den richtigen Augenblick abpassen. Wenn wir zu früh abdrehen, denkt es wir greifen an.<br />

Zu spät, und wir werden an den Himmel genagelt. Das wird jetzt wild, haltet also lieber eure<br />

Unterwäsche fest!“<br />

„300 Meter!....200! Sir, sie kommt!“<br />

„Ich sagte warten! Noch eine Sekunde...“<br />

Mit einer enormen Geschwindigkeit breitete Ultima Weapon ihre großen Stahlflügel aus und begann<br />

rasend ihren Schwanz hin und her zu schlagen. Begleitet von einem ohrenzerreißenden Schrei aus<br />

ihrer gepanzerten Kehle, lehnte sich die Weapon hart nach rechts und verfehlte die Highwind nur um<br />

Meter. Allein der Windschub, der ihr nacheilte, erschütterte das gesamte Flugschiff bis auf seine letzte<br />

Niete. Fanatisch schmiegte die Weapon ihre Flügel wieder an ihren Stahlkörper an und setzte ihren<br />

Weg nach Süden fort.<br />

Auf der Brücke der Highwind war alles still, nur die Bieptöne der Navigationscomputer waren zu hören.<br />

Doch für Cid existierten in diesem Moment keine Geräusche, außer das Schlagen seines Herzens.<br />

Langsam und steif lockerte Cid seinen Griff vom Steuer und schloss seine Augen.<br />

„Uh...Sch...Schadensbericht.“, würgte er hervor. „Ich will den genauen Zustand des Schiffes wissen –<br />

bis auf die kleinste Schraube! Und markiert das Vieh, damit wir wissen, wohin es will.“<br />

„Schon gemacht, Kapitän!“, verkündete der Navigator auf der Brücke. „Captain, Sir, südlich von<br />

unserem Standort gibt es nur einen kleinen Ort, der als Ziel der Weapon in Frage kommt.“<br />

Abermals war es auf dem Schiff totenstill.<br />

„Mideel, Sir!“<br />

„Sie kommt!“, schrie Cloud, während er sich zitternd aus seinem Rollstuhl erhob. Tifa erschrak. Noch<br />

vor einer Minute hatte Cloud nicht einmal genug Kraft, um seinen kleinen Finger zu bewegen! Mit<br />

einem starren Blick in seinen Augen nahm sich Cloud den gefederten Schwertgriff, den er damals vom<br />

Schwertschmied Eiji Nakamura bekommen hatte und begann, nach draußen zu humpeln.<br />

Tifa folgte ihm sofort und als beide<br />

durch die Türe des Krankenhauses<br />

schritten, machte sich ein breiter<br />

Schatten über ganz Mideel breit. Ein<br />

tiefes Beben erschütterte die Stadt und<br />

das rote Licht von Meteor wurde<br />

überdeckt, bevor Mideel in Dunkelheit<br />

gehüllt war. Cloud hielt den<br />

Schwertgriff fest in seinen Händen.<br />

Wie aus dem Nichts entsprang dem<br />

Griff plötzlich eine durchsichtige,<br />

beinahe 2 Meter lange Klinge. Sie sah<br />

aus, wie gesponnenes Glas, als sie<br />

aus dem runenbedeckten Griff<br />

erwachte. Blaue und grüne Blitze<br />

zuckten an der Oberfläche des<br />

geschliffenen Schwertes hervor.<br />

Auch Tifa erkannte die Waffe wieder.<br />

Sie war vom Schmied, der in der Nähe von Gongaga wohnte, realisierte sie. Ist das, was die Waffe<br />

wirklich war? Die wahre Form des Schwertes? Warum wurde es gerade jetzt geweckt?<br />

Die Ultima Weapon begab sich auf einen Sturzflug auf Mideel herab und landete auf dem Dorfplatz<br />

vor Cloud. Der monströse Metalldrachen war fast zehn Stockwerke hoch und ließ den EX-SODAT<br />

aussehen, wie eine Ameise. Weapon öffnete ihren Mund, bevor ein Lichtstrahl aus diesem entkam<br />

und das Krankenhaus hinter Cloud dem Erdboden gleich machte. Ein riesiges Loch in der Oberfläche<br />

des Planeten war alles, was von dem Einschlag des Strahles übrig geblieben war. Dort, wo vor einer<br />

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Minute noch ein Krankenhaus stand, begann nun, rohes <strong>Mako</strong> aus der zerbrochenen Planetenkruste<br />

hervorzuquellen und einen breiten dampfenden Fluss quer durch Mideel zu bilden.<br />

„Cloud! Wir müssen weg von hier!“, schrie ihm Tifa über den kochenden Lebensstrom hinweg zu. „Die<br />

Stadt wird evakuiert! Komm schon!“<br />

Doch Cloud war nicht daran<br />

interessiert, wegzurennen.<br />

Sein blankes, leeres<br />

Starren hatte sich in einen<br />

feurigen und hasserfüllten<br />

Blick verwandelt, der einzig<br />

und allein auf Ultima<br />

Weapon ruhte. Der EX-<br />

SOLDAT bewegte sich mit<br />

hohem Tempo auf den<br />

gepanzerten Drachen zu,<br />

bevor er sich vom Boden<br />

abstieß und die Klinge<br />

seines Schwertes tief in der<br />

Brust des Monsters<br />

vergrub. Ultima Weapon<br />

schrie vor entsetzlichen<br />

Schmerzen auf. In ihrer<br />

Kehle begann erneut<br />

gleißendes Licht zu<br />

entstehen, welches in einem weiteren Strahl mündete, der den Erdboden neben Tifa brutal aufriss, als<br />

diese in Deckung sprang.<br />

Der Lebensstrom unter Mideel kochte und immer mehr rohes <strong>Mako</strong> entkam dem Planeten.<br />

Währenddessen wurde der Erdboden unter Cloud’s Füßen gefährlich unstabil und noch bevor Tifa<br />

realisierte, was passiert war, hatte sich Mideel in vier kleine Inseln verwandelt – vier nichts<br />

bedeutende Erdfetzen in einem Meer aus kochendem <strong>Mako</strong>. Wie es aussah, war das <strong>Mako</strong> etwas<br />

dickflüssig und konnte die kleinen Inseln nicht mehr lange halten. Mideel begann zu sinken, wie ein<br />

Stein im Wasser und zog Tifa und Cloud mit sich hinab, während Ultima Weapon hinab in die dunklen,<br />

nebeligen Venen des Planeten flüchtete.<br />

Ein kurzes grünes Flackern, dann sah Tifa nur noch Dunkelheit<br />

An jenem Tag...vor fünf Jahren...<br />

Ich wurde von meinem besorgten Herzen hier her geführt...<br />

Jene, die vom Planeten auserwählt wurden.<br />

Wach auf!<br />

Tifa wachte unsanft auf. Ihre Augen erfassten eine dunkle Pflastersteinstraße. Sie versuchte,<br />

aufzustehen, doch ihre Bewegungen fühlten sich an, als ob sie in dickem Nebel schwimmen würde.<br />

Ihre Bewegungen schienen langsam und schwer, als ob sie sich in einem Traum befand. Sogar<br />

Denken fiel ihr schwer; ein dicker Schleier schien sich über ihr Gedächtnis zu breiten und ließ sogar<br />

die Erinnerung an ihren Namen unmöglich erscheinen. Es war als ob man versuchen würde, etwas in<br />

Erinnerung zu rufen, das schon tausend Lebzeiten her war. Als sie es schließlich zurück auf die Beine<br />

schaffte und sich umsah, erkannte sie, dass die Luft um sie herum wie eine dicke grüne Suppe zu<br />

fließen schien.<br />

„Lebensstrom.“, flüsterte sie. In ihrer Stimme lag ein weites Echo, so als ob sie in ein Megafon sprach.<br />

„Cloud? Bist du hier?“, rief Tifa.<br />

Ein steinerner Pfad tat sich vor ihr auf und drängte den fließenden Lebensstrom zur <strong>Seite</strong>. Am Ende<br />

dieses Pfades existierte ein runder Wasserturm und als sich Tifa’s Blicke von diesem abwandten,<br />

erkannte sie alte Gebäude, die einen kleinen Marktplatz um den Wasserturm herum bildeten. Tifa<br />

wusste, wo sie sich hier befand – Nibelheim! Alles war wie in ihrer Erinnerung an ihren Heimatort.<br />

Sogar der alte Laster rostete noch an den Toren zur Stadt vor sich hin. Im Führerhaus des Lasters<br />

sitzend und tief in Gedanken versunken, entdeckte Tifa Cloud.<br />

„Vor fünf Jahren kam Sephiroth in Nibelheim an...“, begann Cloud zu sprechen, als er seinen ernsten<br />

Blick erhob. „Das war der Tag, an dem alles begann.“<br />

Tifa trat näher an den Laster heran und versuchte mit ihrer Hand über Cloud’s Wange zu streichen.<br />

Sie spürte zwar etwas, doch ihre Hand glitt durch Cloud’s Wange hindurch, als ob er gar nicht da<br />

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wäre. „Du suchst nach dir, nicht wahr? Du versuchst, dich selbst zu finden.“, sagte Tifa, als Cloud<br />

etwas zurückwich. „Hier warst du also die ganze Zeit. Die Welt, in die du dich zurückgezogen hast, als<br />

du in den Nord Krater gefallen bist. Der Doktor hat so etwas erwähnt. Jetzt bin ich hier...ich werde dir<br />

helfen, dein wahres Ich zu finden. Wir können gleich hier anfangen, in Nibelheim. Ganz vom Anfang<br />

an. Deine früheste Erinnerung von vor fünf Jahren.“<br />

Cloud erhob sich aus dem Laster und sprang hinab auf den Erdboden. Nur ein Augenzwinkern Tifa’s<br />

später, stand ein fünf Jahre jüngerer Cloud vor ihr. Sein Meisterschwert war schmiedeneu auf seinen<br />

Rücken gebunden und sein Gesicht war noch sauber. Drei schwarze Gestalten begannen sich nun<br />

um ihn herum zu manifestieren. Zwei davon hatten die Form von<br />

ShinRa Soldaten. Langsam nahmen sie die blaue Farbe der<br />

üblichen Uniformen an. Nun begann auch die dritte Gestalt,<br />

Farbe anzunehmen. Die langen Haare, die über seine Schultern<br />

hingen, färbten sich Silber, die Schulterplatten weiß. Der Rest<br />

seiner Kleidung verblieb in jenem schwarzen Farbton, welcher<br />

scheinbar alles Licht um sich herum aufzusaugen schien. Es war<br />

Sephiroth. Ein fünf Jahre jüngerer Sephiroth, der noch viel<br />

weniger Zorn und Hass in seinen schimmernden grünen Augen<br />

liegen hatte.<br />

„Wie fühlst du dich? Das ist das erste mal seit Langem, dass du<br />

in deiner Heimatstadt bist, oder?<br />

Tifa seufzte. „Das ist also der wahre Sephiroth.“<br />

„Ich wünschte ich hätte einen Ort, den ich mein Zuhause nennen<br />

könnte.“<br />

„Sephiroth...“<br />

„Hmm...was ist mit deiner Familie?<br />

„Um die Wahrheit zu sagen, dachte ich, er wäre sehr kalt und erbarmungslos.“<br />

„Der Name meiner Mutter war Jenova.....mir wurde erzählt, sie starb bei meiner Geburt. Mein Vater...<br />

was macht das schon.“<br />

Sephiroth ging auf den Dorfplatz zu und Cloud reihte sich hinter ihm ein. Er sah hinüber zu Tifa und<br />

nickte. „Vor fünf Jahren.“, bestätigte er.<br />

„...nein, Cloud.“, antwortete Tifa mit einem traurigen Blick. „Ich hatte die ganze Zeit über Angst<br />

davor...Angst vor meinem Geheimnis und was mit dir passieren würde, wenn ich es dir sagen würde.<br />

Oder gar was mit uns passieren würde. Aber ich kann es dir nicht länger verheimlichen...<br />

„Das hier geschah in Wirklichkeit gar nicht. Vor fünf Jahren kamst du, Cloud Strife, nicht nach<br />

Nibelheim. Die vier Männer, die hier ankamen, waren Sephiroth, zwei ShinRa Soldaten und ein junger,<br />

nervöser SOLDAT...aber dieser SOLDAT warst nicht du, Cloud.“<br />

Cloud’s Abbild verblasste und wurde durch einen anderen Mann in seinem Alter ersetzt. Sein<br />

schwarzes Haar war durcheinander und ungekämmt, als es auf seine Schultern hinabbaumelte und<br />

das Meisterschwert auf seinem Rücken streifte. Er trug die selbe violette Uniform, wie Cloud – die<br />

Uniform der ranghöchsten SOLDATs.<br />

Doch auch dieses Abbild löste sich urplötzlich in Nichts auf und ließ nur noch Cloud zurück, am Boden<br />

vor Tifa kniend. „Cloud...kam niemals...?“, flüsterte er heiser. „Aber...ich erinnere mich an...“<br />

„Cloud...es muss eine Erklärung dafür geben.“, sagte Tifa, während sie ihre Hand auf Cloud’s Schulter<br />

legte. Abermals fuhren ihre Finger geradewegs durch seinen Körper hindurch. „Wir finden die<br />

Erklärung. Wir müssen nur etwas weiter zurück in der Vergangenheit suchen. Noch vor diesem Tag<br />

von vor fünf Jahren.“<br />

Cloud erhob sich und der Lebensstrom begann erneut zu kochen. Der dunkelgrüne Himmel über<br />

Nibelheim spaltete sich entzwei und offenbarte einen wolkenlosen Nachthimmel, überfüllt mit einer<br />

unendlichen Anzahl von Sternen. Der Duft von kaltem klaren Wasser lag in der Luft. Tifa sah hinüber<br />

zum kleinen Wasserturm in der Mitte des Dorfes und erkannte sich selbst wieder – sieben Jahre<br />

Jünger im zarten Alter von 13. Neben ihr auf dem Wasserturm sitzend und mit über die Kante des<br />

Turmes herabhängenden Beinen, befand sich ein junger Cloud mit einem langen Pferdeschwanz.<br />

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„Kommenden Frühling...werde ich die Stadt verlassen.“<br />

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„Ich erinnere mich daran.“, sagte Tifa, bevor sie sich neben ihrem Jugendabbild hinsetzte. „Auch an<br />

diese kalte, klare Nacht, als sich Cloud mit mir treffen wollte.“<br />

„Alle Jungen verlassen die Stadt.“<br />

„Du warst damals so klein. Und niedlich.“, fügte sie lächelnd hinzu.<br />

„Aber ich bin nicht so wie die Anderen. Ich werde SOLDAT beitreten.“<br />

„Sephiroth sagte einmal,...“<br />

„Ich will der Beste werden, genau wie der Große Sephiroth!“<br />

„...dass sich Cloud seine Vergangenheit aufgrund der Geschichten, die ich ihm erzählt habe,<br />

zusammengereimt hat. Aber hast du dir auch diese Sterne am Himmel zusammengereimt?“<br />

Tifa stützte ihr Kinn auf ihre Knie und sah hoch in die dunkle Nacht. „Nein, du hast dich daran erinnert.<br />

Doch...diese Erinnerung allein genügt noch nicht...“<br />

So schnell wie Nibelheim aus dem Nichts entstanden war, verging die Illusion und wurde vom<br />

reißenden Lebensstrom ersetzt. Tifa stand vom Boden auf und wischte sich den Staub von ihrer<br />

Kleidung. Überall um sie herum hingen Kreise in der Luft, oder vielmehr schwammen sie im<br />

Lebensstrom. Braune, grüne, weiße und blaue Kreise. Nein, das waren nicht nur Kreise...es waren<br />

Planeten. Dieser Planet. Dutzende von ihnen in jeder denkbaren Größe. Die Himmelskörper bewegten<br />

sich mit dem Strom des <strong>Mako</strong>s um Tifa herum.<br />

„Was wir brauchen...“, fuhr Tifa fort. „...ist etwas, an das wir uns beide erinnern. Wenn ich etwas sage,<br />

das dir anschließend bekannt vorkommt, ist das noch keine Erinnerung. Das ist dann nur deine<br />

Einbildung. Aber wenn du etwas erzählst, an das auch ich mich erinnern kann, dann wissen wir, dass<br />

das wirklich passiert ist!“<br />

Tifa verschränkte ihre Arme und starrte für einen Moment auf den Boden. „Denk nach...warum wolltest<br />

du überhaupt SOLDAT beitreten? Damals erschien diese Entscheidung für mich eher wie ein allzu<br />

spontaner Entschluss.“<br />

„I...ich fühlte mich unbedeutend.“, antwortete Cloud, während er seine Augen schloss und sich von<br />

Tifa abwandte. „Ich wollte bemerkt werden...ich wollte, dass du mich bemerkst, Tifa.“<br />

„Ich?“, fragte Tifa skeptisch. „Aber...warum ich?“<br />

Cloud öffnete seine Augen. „Du erinnerst dich wirklich nicht mehr daran?“, fragte er. Seine Stimme<br />

klang wie die, eines Kindes. Sie klang so, als ob ein kleiner Junge aus seinem Inneren heraus<br />

sprechen würde. In einem weiteren Blitz aus grünem Licht, spaltete sich eine kleinere Gestalt von<br />

Cloud’s Körper ab und seine ursprüngliche Gestalt verblasste zu einem Schatten. Der kleine<br />

blondhaarige Junge, der nun neben ihm stand, konnte nicht mehr als 13 Jahre alt gewesen sein.<br />

„Ich nehme es dir nicht übel, Tifa.“, sprach der junge Cloud mit einem leichten Lächeln. „Viel Zeit ist<br />

seitdem vergangen und Vieles ist geschehen seit jenem Tag.“<br />

Unter dem Füßen der beiden begannen sich, Holzbretter zu zeigen und bildeten nach kurzer Zeit<br />

einen Fußboden. Nur einen Augenblick später wuchsen Wände um die beiden herum aus dem Boden<br />

und formten sogleich einen gemütlich eingerichteten Raum, mitsamt einem Fenster, durch das man<br />

nach unten auf einen Dorfplatz sehen konnte. Frisch gegossene Blumen verzierten die Fensterbank<br />

und es roch nach Frühling.<br />

„Das...ist mein Zimmer.“, sagte Tifa, als sie sich etwas umsah. Sie stand gemeinsam mit den beiden<br />

Clouds in ihrem ehemaligen Zimmer in Nibelheim und beobachtete ihr junges Ich, wie es mit ihrem<br />

blauen Kleid auf dem Boden saß. „Dieses Kleid.“, begann Tifa lächelnd. „Ich habe dieses alte Ding<br />

Tag und Nacht getragen.“<br />

„Tifa hat immer mit ihren beiden Freunden gespielt.“, fuhr der junge Cloud fort, während er auf die<br />

beiden Kinder zeigte, die plötzlich im Raum erschienen. „Ich erinnere mich genau, weil ich damals nie<br />

so richtig zu dieser Gruppe dazugehörte. Ich dachte, ihr wärt alle nicht normal. Ihr habt immer so<br />

kindisch rumgealbert und über jeden dummen Witz gelacht...“<br />

Tifa errötete. „Wir...waren Kinder damals...“<br />

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„Ich weiß.“, antwortete Cloud mit einem Nicken. „Ich war derjenige, der nicht normal war. Ich war<br />

voreingenommen, weil ich so schwach war...also hab ich eines Nachts...Tifa gebeten, sich mit mir am<br />

Wasserturm zu treffen. Ich habe nicht gedacht, dass sie kommen würde.“<br />

„Es war allerdings eine kleine Überraschung.“, stimmte Tifa zu.<br />

Der kleine Cloud ging auf das Fenster zu und sah hinaus auf die kleine Stadt hinab. Von einem<br />

Moment auf den anderen ließ er sein älteres Abbild links stehen und hockte sich in eine Ecke des<br />

Zimmers. Er sah verlassen und gebrochen aus. „Ich wusste, ich konnte das, was zwischen mir und<br />

Tifa passiert war nicht so einfach wieder gut machen, aber jene Nacht ereignete sich auch noch zu der<br />

Zeit als...“<br />

„...als was?“, unterbrach Tifa. „Was war so besonders an dieser Zeit?“<br />

Cloud trat aus der Ecke hervor und ging hinüber zu der Wand, an der ein Kalender hing. Er hob ihn<br />

auf und deutete mit seinem Finger auf das damalige Datum. Im großen Spiegel war keine Reflektion<br />

des jungen Cloud’s zu sehen, erkannte Tifa. Doch dann sah sie, dass sie ebenfalls kein Spiegelbild<br />

besaß. Nur die drei Kinder in dem Zimmer schienen wirklich zu existieren. „Es war zu jener Zeit...“,<br />

fuhr Cloud’s jüngeres Ich fort. „...Tifa’s Mutter war gestorben.“<br />

Tifa’s Herz stand still. In diesem Moment stand sie am Anfang des steinernen Pfades, der hoch zum<br />

Mount Nibel führte. Dort stand auch ihr jüngeres Ich, zusammen mit ihren beiden Freunden. Die kleine<br />

Tifa blickte hoch auf die verwitterten Gipfel der Berge und war in Gedanken versunken. „Glaubt ihr,<br />

Mama ist auf die andere <strong>Seite</strong> der Berge gegangen?“, sagte sie, fast schon zu sich selbst.<br />

„Mount Nibel ist ein schrecklicher Ort. Niemand, der diesem Pfad auf den Berg hinauf jemals gefolgt<br />

war, kehrte zurück.“, antwortete eines der Kinder. Ohne ein weiteres Wort zu sagen ging Tifa los.<br />

Trotz der Rufe ihrer Freunde, umzukehren, ging sie weiter den Pfad entlang, welcher an eine lange<br />

Hängebrücke führte. Die beiden anderen Kinder liefen verängstigt zurück nach Nibelheim und<br />

schienen den ihnen entgegenkommenden Cloud gar nicht zu bemerken, während dieser hinter Tifa<br />

herrannte.<br />

„Ich erinnere mich nicht mehr an das was geschehen war,<br />

nachdem die Brücke riss.“, sprach der junge Cloud, als er und<br />

Tifa zusahen, wie die beiden Kinder die Hängebrücke<br />

überquerten. Vor Tifa’s Augen wurde es plötzlich schwarz und im<br />

nächsten Moment, sah sie ihr jüngeres Abbild in einem tiefen Tal<br />

unter der Brücke liegen. Der junge Cloud lag bewusstlos neben<br />

ihr. „Damals kam ich mit abgeschürften Knien davon...aber Tifa<br />

lag nach dem Sturz für eine ganze Woche im Koma. Jeder in der<br />

Stadt gab mir die Schuld an dem Unfall. Ich schämte mich so sehr<br />

für meine Schwäche und für meine Unfähigkeit, Tifa zu<br />

beschützen, dass ich mehr und mehr aggressiv wurde. Ich fing an<br />

zu kämpfen. Es kümmerte mich nicht, wer mein Gegner war oder<br />

in welchen Zustand er sich befand.“<br />

Tifa zwinkerte. Der Himmel war wieder mit Grün überflutet,<br />

bedeckt mit verformten Abbildern von Planeten. Die Vision von<br />

Tifa’s Zimmer fing an, zu verblassen, bevor sie schließlich im<br />

Nichts verschwand und Tifa allein mit den beiden Cloud’s zurück<br />

ließ. „Das war es also...deshalb hast du dich so zurückgezogen.“<br />

Tifa kniete sich vor dem jungen Cloud nieder und umarmte ihn.<br />

„Es tut mir Leid, Cloud. Wenn ich mich nur daran erinnert hätte,<br />

hätte all dies verhindert werden können.“<br />

„Das ist in Ordnung. Versprich mir nur, ihm das zu sagen.“, antwortete der junge Cloud, als er einen<br />

Schritt von Tifa wegtrat. „Er wird froh sein, das zu hören.“<br />

„Wir sind nur einen Schritt davon entfernt, dein wahres Ich zu finden! Ich weiß es einfach!“, sagte Tifa,<br />

während sie wieder aufstand und sich Cloud’s Schatten zuwandte. „Wir haben jetzt alle wichtigen<br />

Momente in deinem Leben gesehen, bis auf...“<br />

„...im <strong>Mako</strong> Reaktor vor fünf Jahren.“, antwortete der Schatten vom großen Cloud. Sein jüngeres<br />

Abbild verschwand in einer Wolke aus grünem Rauch, als die Stadttore zu Nibelheim vor ihnen<br />

erschienen. Der schattenhafte Cloud errang seine undurchsichtige Form wieder und glich nun erneut<br />

dem normalen Cloud. Er blickte nordwärts, hoch in die Berge, während sich um ihm herum alles<br />

andere zu verzerren schien. Die Wirklichkeit floss an Tifa und Cloud vorbei wie Öl in Wasser, als die<br />

beiden den Pfad zum Mount Nibel entlang schritten. Vorbei an den toten Hängen der Berge und<br />

hindurch durch die Substanzhöhlen des mächtigen Gebirges wurde Tifa von Cloud geführt, bis sie<br />

schließlich durch die Panzertüre ins Innere des <strong>Mako</strong> Reaktors eintraten. Sie erblickte ihren toten<br />

Vater am Boden liegend, gemetzelt von Sephitoth’s Klinge, der Masamune.<br />

Englisches Original von Eric H., Übersetzung von Patrick P. aka Omnislash.<br />

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<strong>Final</strong> <strong>Fantasy</strong> <strong>VII</strong> <strong>Seite</strong> 89<br />

<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

Als sich die Umgebung um sie herum wieder verschärfte, befanden die zwei sich in der Halle mit den<br />

in die Stasis-Kammern eingeschlossenen mutierten Organismen. Oben am Anfang der großen Treppe<br />

packte Sephiroth Tifa’s Hände und entriss ihr mit erschreckendem Fanatismus sein Schwert. Mit<br />

einem gewaltigen Hieb schlitzte er den Körper der fünf Jahren jüngeren Tifa auf und beförderte sie die<br />

Stufen hinter ihr hinab. Tifa lag am Fuße der Treppe in ihrer eigenen Blutlache und bewegte sich nicht<br />

mehr. Tifa erinnerte sich nur schwach an die Qualen, die sie bei diesem Angriff erdulden musste.<br />

Dieses Ereignis aus einer anderen Perspektive zu sehen war erschaudernd und widerwärtig.<br />

Mit dämonischer Grazie drehte sich Sephiroth um und trat in Jenova’s Kammer ein. Der Moment, in<br />

dem sich die Türen hinter ihm schlossen, war der Moment, in dem der schwarzhaarige SOLDAT<br />

erschien. Das Meisterschwert lag fest in seinen Händen. Ohne ein Zögern eilte der SOLDAT, die<br />

verblutende Tifa unbeachtet lassend, die Metallstufen hoch und in die Kammer Jenova’s.<br />

„Z...Zack...“, flüsterte Cloud. “Der Mann hieß…Zack..:“<br />

„Zack!? Der Zack aus Gongaga?“, erschruk Tifa. „Der Junge, in den Aeris verliebt war?!“<br />

Sekunden später öffneten sich die Stahltüren durch die Wucht des hindurchfliegenden Zacks. Sein mit<br />

Blut bedeckter Körper prallte gegen eine der Stasis-Kammern und das Meisterschwert kam mit einem<br />

lauten Trümmern am Boden neben Tifa auf.<br />

„Genau...Zack wurde verwundet.“, sagte Tifa.<br />

Die Lichter im gesamten Reaktor verdunkelten sich, als sich<br />

ein Schatten im Raum rührte. Der sperrige Schatten trat in<br />

die Halle ein und hob das Meisterschwert neben Tifa auf.<br />

Nachdem er die Klinge auf seine Schulter lehnte, rannte der<br />

Schatten weiter, in Richtung Jenova’s Kammer.<br />

„Cloud...? Woher weißt du das alles? Du warst damals doch<br />

gar nicht da...“<br />

Im Inneren von Jenova’s schwach beleuchtetem Gemach<br />

eilte der Schatten an dem Rohr hoch, das zur Röhre führte,<br />

in dem Jenova’s körperliche Überreste aufbewahrt wurden<br />

und richtete die Spitze des Meisterschwertes nach vorne.<br />

Sephiroth drehte sich sofort um, als er den Schatten hinter<br />

sich schreien hörte und hatte gar keine Zeit mehr zu<br />

reagieren, als die breite Klinge des Schwertes bereits seine<br />

Rippen gestreift hatte. Das Schwert schnitt ihm eine tiefe<br />

Wunde in seinen Oberkörper.<br />

„Ich...habe dir vertraut...dich verehrt!“, begann der Schatten<br />

zu brüllen, als er von Sephiroth zurückwich. „Du hast mir alles genommen...meine Mutter, meine<br />

Heimatstadt und sogar Tifa...“<br />

Die Lichter in der Kammer flackerten leicht und enthüllten die Gestalt des Schattens. Es war ein blau<br />

gekleideter ShinRa Soldat. Der Wachmann ließ das Meisterschwert auf den Boden fallen und griff<br />

hoch an seinen Helm.<br />

Er nahm ihn sich ab und fuhr sich durch seine langen blonden Haare. Der Mann sah hinab auf den<br />

zusammengebrochenen Sephiroth und schenkte ihm den kältesten Blick seines Lebens. „Stirb<br />

endlich.“, knurrte er, während er Sephiroth den Rücken zuwandte und den Raum verließ.<br />

„Du...warst da.“, begann Tifa atemlos. Erinnerungen kamen in ihr zum Vorschein. Erinnerungen an die<br />

Wanderung durch die Berge von vor fünf Jahren. „Nachdem die Brücke riss, ging einer der beiden<br />

ShinRa Soldaten verloren. Doch der andere stand genau neben mir, als ich mein Bewusstsein<br />

wiedererlangte. Das warst du, Cloud. Du hast die ganze Zeit auf mich aufgepasst...“<br />

Der in einer ShinRa Uniform gekleidete Cloud ging die Metallstufen hinab und beugte sich über Tifa,<br />

hob sie hoch und legte sie zur <strong>Seite</strong>. Er kramte ein Glas mit einer violetten Flüssigkeit aus seinen<br />

Taschen hervor und leerte den dickflüssigen Inhalt in Tifa’s Mund.<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

„Du hast dein Versprechen gehalten<br />

und kamst, um mich zu retten.“<br />

Die Türen zu Jenova’s Kammer<br />

wurden gewaltsam geöffnet und<br />

Sephiroth schritt hindurch, mit seiner<br />

Masamune in einer Hand und dem<br />

abgerissenen Kopf Jenova’s in der<br />

anderen. Jeder Atemzug, den er nahm<br />

schien ihm höllische Schmerzen zu<br />

bereiten und aus der klaffenden<br />

Wunde in seiner Brust rannte Blut auf<br />

den Metallboden hinab. Die<br />

Heilungssubstanz in seiner Masamune<br />

hatte seine Verletzung bereits etwas<br />

geheilt, doch eine so große Wunde<br />

würde noch mehrere Tage dauern, bis<br />

sie vollkommen verheilt sein würde.<br />

Der dunkle Krieger humpelte die Stufen hinunter, während er sich standhaft weigerte, das Geländer<br />

als Stütze zu benutzen. Seine brennenden grünen Augen waren auf Cloud fixiert, als er an diesem<br />

vorbeiwankte. „Das war erst der...Anfang.“<br />

„C...Cloud...“, fing Zack an zu stöhnen, als er seinen Kopf hob. „Du musst Sephiroth...töten...er wird<br />

alles...zerstören...genau...wie...Nibel...heim...“<br />

Einen letzten Blick auf Tifa richtend, stand Cloud auf und rannte hinter Sephiroth her, der gerade den<br />

Raum mit den Stasis-Kammern verlassen hatte. Hier befand sich eine Laufplanke, die zum Eingang<br />

des Reaktors führte und unter der sich ein tiefes Becken voll mit kochendem <strong>Mako</strong> befand. Sein<br />

Meisterschwert in einer Hand haltend, zog Cloud stattdessen seine Pistole aus dem Halfter und<br />

entleerte die restlichen Kugeln seines Magazins auf Sephiroth. Doch trotz der schweren Verletzungen,<br />

die der dunkle Krieger trug, war es für ihn ein Leichtes, jede einzelne Kugel mit Hieben seines<br />

Schwertes von sich wegzulenken. Bevor Cloud überhaupt eine Chance hatte, die Waffe nachzuladen,<br />

stürmte Sephiroth mit vorgehaltener Klinge auf ihn zu und vergrub sie tief in Cloud’s Brust. Die<br />

schimmernde Klinge wurde von Cloud’s Blut vollkommen bedeckt, als ein dickflüssiger Strom Blut aus<br />

seinem Körper entkam.<br />

„Treib...es nicht zu weit!!“, grölte Sephiroth voller Zorn und etwas erschöpft.<br />

Cloud’s gesamter Körper fühlte sich von dem sengenden Schmerz taub an. Seine Qualen wuchsen<br />

immer mehr, als Sephiroth ihn mit seinem Schwert vom Boden hochhob und ihn der Klinge entlang<br />

nach unten zum verzierten Griff der Masamune rutschen ließ. Durch den dicken Nebel aus Qual<br />

bahnte sich in Cloud langsam ein leises Echo durch seinen Kopf – „Zorn.“<br />

Sephiroth’s kaltes Lachen und sein durchbohrender Blick verhöhnten Cloud, als er den Radius seiner<br />

Schwerthaltung erhöhte und ihn so immer näher zu sich heran rutschen ließ. In Cloud’s Gesicht<br />

machte sich der selber Ausdruck breit, den er hatte, als er zusah, wie Sephiroth an jenem Tag seine<br />

Heimatstadt nieder brannte.<br />

„Zorn!“<br />

Jedes Bisschen Stärke, das er in seinem Körper<br />

noch übrig hatte sammelnd, packte sich Cloud<br />

die Klinge der Masamune. Das geschliffene<br />

Schwert durchdrang seine Handschuhe und<br />

schnitt sich tief in seine Finger, doch sein<br />

Schmerz schien plötzlich unendliche Kilometer<br />

weit weg entfernt zu sein, verloren in Raserei,<br />

welche ihm scheinbar unantastbare Stärke<br />

verlieh. Cloud verlagerte sein Gewicht<br />

sprungartig nach hinten bis er wieder festen<br />

Boden unter den Füßen hatte.<br />

„Das...das kann nicht sein!!“, brüllte Sephiroth.<br />

„Das ist nicht möglich! Wer bist du?!“<br />

„Mein Name...ist Cloud!“, antwortete er, während<br />

noch immer Blut aus seiner offenen Brust<br />

pumpte. „Ich bin ein Soldat aus Nibelheim, der<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

Stadt, die du zerstörtest! Ich sorge dafür, dass sie alle ihre Rache an dir bekommen, Sephiroth!“<br />

In einem letzten Kraftausbruch gelang es Cloud, den dunklen Krieger aus der Balance zu bringen und<br />

ihn hochzustemmen, bis dieser den Kontakt zum Boden vollständig verloren hatte. Irgendetwas in<br />

Sephiroth hinderte ihn daran, den Griff seines Schwertes loszulassen. Mit der Klinge der Masamune<br />

noch immer in seiner Brust rastend, drehte sich Cloud mit Schwung zur <strong>Seite</strong> und schaffte es so, das<br />

Schwert aus seinem Körper herauszuziehen. Mit der heiligen Masamune und dem abgetrennten Kopf<br />

Jenova’s fest in seinen Händen, stürzte der dunkle Krieger über die Kante der Laufplanke hinab in das<br />

Loch, das tief in den Planeten hineinführte, und tauchte mit einem enormen Platschen in die<br />

dahinwalzenden <strong>Mako</strong>fluten ein. Seine Todesschreie wurden von dem dickflüssigen Lebenssaft des<br />

Planeten, der in seinen Mund eindrang, erstickt, während dieser ihn lebendig zu kochen schien. Der<br />

Kopf Jenova’s glühte hellrot und sank sofort in die Tiefe. Sephiroth’s Hand ragte noch immer über die<br />

<strong>Mako</strong>oberfläche hinaus und zuckte für einen kurzen Moment krampfartig zusammen, bevor sie eine<br />

Faust bildete und nach unten in den kochenden Sumpf gezogen wurde.<br />

Cloud’s Kräfte verließen ihn wieder und er ging in die Knie. Nach einem kurzem Atemzug sackte er<br />

schließlich endgültig in sich zusammen und blieb leblos auf der Laufplanke liegen.<br />

„Das geschah also in Wirklichkeit.“, flüsterte Tifa, sich Cloud zuwendend, während die Szenerie um<br />

sie herum verblasste und wieder vom reißenden Grün des Lebensstromes ersetzt wurde. „An jenem<br />

Tag, vor fünf Jahren.“<br />

Cloud nickte. Um ihm herum begann der Lebensstrom zu reagieren und ein heftiger Aufwärtsstrom<br />

war bemerkbar.<br />

„Danke, Tifa.“, begann er, während seine durchsichtige Gestalt klarer und klarer wurde. „Du hast mir<br />

so sehr geholfen...ich weiß nicht, ich dir danken kann.<br />

„Doch lass uns jetzt zurück zu den Anderen gehen. Sie müssen sich schon Sorgen machen.“<br />

Tifa sah nach oben, als ein gleißender Lichtstrahl den smaragdgrünen Himmel durchstach. Sie konnte<br />

fühlen, wie der Lebensstrom sie näher und näher an seine Oberfläche trieb und ein warmes Gefühl<br />

machte sich in ihr breit...eine beruhigende, einladende Wärme...sie konnte die schwachen Umrisse<br />

eines Gesichtes erkennen...<br />

* * * * * * * * * * * * *<br />

Tifa konnte es spüren, wie der dicke Schleier der Dunkelheit von ihren Augen genommen wurde. Sie<br />

öffnete ein Auge und sah direkt in Barret’s Gesicht, welcher mit dem breitesten Grinsen, das sie je<br />

gesehen hatte, in ihres zurückstarrte.<br />

„Sie ist wach! Sie werden es beide schaffen!“, verkündete er, während er einer Person zuwinkte, die<br />

Tifa nur verschwommen sah. Höchstwahrscheinlich handelte es sich dabei um ihre Freunde.<br />

„Mm...Barret? Wo ist Cloud?“, fragte sie.<br />

Barret kniete sich neben ihr hin und richtete seinen Blick nach rechts. „Da liegt er ja und schläft wie ein<br />

Holzklotz. Also ich kann dir sagen...als wir hier angekommen sind, sah es hier echt übel aus. Alles lag<br />

in Schutt und Asche und Weapon hat sich grad in den Planeten verzogen. Aber wie’s aussieht<br />

brauchts wohl mehr als antike Waffen des Planeten, um euch unterzukriegen.“<br />

Barret bot Tifa seine Hand als Stütze an und half ihr hoch. Ihr war noch schwindelig, doch wenigstens<br />

konnte sie noch stehen. „Du bist hart im Nehmen. Beinahe ein zweiter Cloud...nur halt mit schöneren<br />

Beinen.“<br />

Tifa lächelte leicht und wandte sich Cloud zu, der gerade aus der Bewusstlosigkeit aufwachte. „Ist das<br />

nicht komisch,“, fing Tifa an zu flüstern. „wie viele Dinge Menschen in sich verborgen haben können?<br />

Dinge, die sie glaubten oder wünschten, schon längst vergessen zu haben...“<br />

„Yo, scheint so.“, murmelte Barret. „Los jetzt. Gehen wir zurück zur Highwind.“<br />

Mit Meteor, der den Himmel in eine fortwährende Abendröte hüllte, konnte Cloud nur anhand seiner<br />

Armbanduhr sagen, dass es jetzt gerade spät am Nachmittag war. Um den langen Tisch im<br />

Besprechungsraum der Highwind sahen ihm seine Freunde an und erwarteten geduldig eine<br />

Erklärung. Es war das Wenigste, was ihnen zustand.<br />

„Ich möchte mich entschuldigen.“, begann er, während er auf den Boden starrte. „Bei euch allen.“<br />

„Es muss dir nicht Leid tun, Cloud. Entschuldige dich nicht mehr. Das hast du jetzt schon den ganzen<br />

Nachmittag über gemacht.“, sagte Nanaki.<br />

Cloud schloss seine Augen und nahm einen tiefen Atemzug.<br />

„Ich...ich war niemals in SOLDAT.“, gestand er, mit dem Rest der Crew Blicke austauschend. „Ich hab<br />

Nibelheim vor sieben Jahren verlassen, in der Hoffnung, ich könnte wie Sephiroth werden. Aber ich<br />

hab es nie in SOLDAT hinein geschafft. Ich schämte mich so...ich wollte Nibelheim oder auch nur<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

Irgendjemanden von dort nie wiedersehen. Ich hörte viele Geschichten von meinem damaligen besten<br />

Freund, Zack. Er war der wahre SOLDAT in Nibelheim vor fünf Jahren. Ich hab mir nur Teile seiner<br />

Vergangenheit genommen und sie mit meiner eigenen verknüpft, um es so aussehen zu lassen, als<br />

ob ich der SOLDAT war.<br />

„Es waren mein Herz und mein Geist, die zu schwach waren, um die Aufnahmeprüfung zu bestehen.<br />

Nachdem ich Sephiroth damals in das <strong>Mako</strong>becken geworfen hatte,<br />

wurden Zack und ich von ShinRa gefunden und zurück ins ShinRa<br />

Anwesen in Nibelheim gebracht. Zack hatte die SOLDAT-Behandlung<br />

bereits bekommen und ich war gerade an der Reihe, meine eigene zu<br />

erfahren.<br />

„Behandlung?“, fragte Barret.<br />

„Das ist schwer zu erklären...“, antwortete Cloud. „Also, normale<br />

Mitglieder der ShinRa Wache werden einem bestimmten Grad an <strong>Mako</strong><br />

ausgesetzte, genauso wie alle SOLDATs. Aber wenn du es erst einmal in<br />

die Dritte Klasse geschafft hast, wirst du dem <strong>Mako</strong> nicht nur ausgesetzt,<br />

sondern du bekommst tatsächlich Jenova Zellen injiziert. Das war Hojo’s<br />

ursprünglicher Plan, als er die <strong>The</strong>orie der Jenova-Wiedervereinigung<br />

erschaffen hatte. Dass alle Teile Jenova’s wieder zueinander finden<br />

werden, egal wie weit sie auch über den Globus verstreut sein mögen. Die<br />

Tatsache, dass Jenova’s Zellen, gepaart mit rohem <strong>Mako</strong> mächtige<br />

Wesen aus den SOLDATs machte, war nur ein praktischer Nebeneffekt.<br />

Man fand heraus, dass wenn man verwundete SOLDATs oder ShinRa<br />

Wachen in <strong>Mako</strong> taucht, dies eine heilende Wirkung auf die Person hatte.<br />

„Jedenfalls hat es uns mehrere Wochen gekostet, endlich aus dem Anwesen fliehen zu können. Wir<br />

beide fühlten uns erschöpft, aber unsere Wunden waren geheilt. Mein Geist hatte die Behandlung, die<br />

wir in Nibelheim bekamen, nicht verkraften können. Ich schaffte es nur zu überleben, weil Zack sich<br />

um mich gekümmert hat. Wir entkamen aus der Stadt und ließen uns von einem Laster nach Gongaga<br />

mitnehmen. Von dort aus trampten wir nordwärts nach Costa del Sol und erreichten über den Seeweg<br />

den Hafen von Junon. Der Tag war gekommen, an dem wir letzten Endes Midgar erreichten.“ Cloud<br />

lehnte sich gegen eine Wand und verschränkte seine Arme.<br />

„Die ganze Reise über redete Zack von nichts Anderem, als das, was wir machen würden, wenn wir<br />

erst Midgar erreichten. Er meinte, wir beide sollten Söldner werden. Er hat mir sogar seine zweite<br />

SOLDAT Uniform gegeben.<br />

„Aber als wir kurz vor unserem Ziel waren, wurde alles anders als geplant. Zack und ich wurden<br />

steckbrieflich gesucht, wegen des Mordes an dem ‚Großen Sephiroth’. Auf einer Anhöhe vor Midgar<br />

liefen wir in einen Hinterhalt. Mein Körper hatte sich noch immer nicht von der <strong>Mako</strong>-Behandlung<br />

erholt. Während ich kaum einen Finger rühren konnte, wurde Zack festgenommen und vor Ort<br />

exekutiert. Mich haben die ShinRa Soldaten, die uns entdeckt haben, einfach liegen lassen. Sie<br />

dachten, in meinem Zustand würde ich nicht mehr lange leben und haben beschlossen, mich als<br />

Futter für die Wölfe in den Steppen um Midgar zurückzulassen. Aber ich schaffte es. Ich kehrte zurück<br />

nach Midgar und schmiedete mir meine eigene Vergangenheit als SOLDAT zusammen. Ich hatte die<br />

Uniform, das Meisterschwert und eine prägende Erinnerung, auf die ich mich stützte...die Mission in<br />

Nibelheim. Das Einzige, das ich nicht hatte, war die Wahrheit.“<br />

Cloud stand regungslos da. Er dachte, was für ein Narr er doch gewesen sein muss, aber wenigstens<br />

war die Wahrheit nun raus. Es gab keinen Zweifel darüber. „Cloud Strife, ex-ShinRa Wache, geboren<br />

in Nibelheim...Herr meiner eigenen illusorischen Welt.“<br />

„Junge, du bist jetzt sicher fertig mit den Nerven.“, tadelte Cid mit einer Zigarette im Mund. „Aber wenn<br />

man’s genau nimmt, warst du das ja schon imm – au!“ Cid sah runter auf sein Bein, wo Nanaki gerade<br />

in seinen Knöchel gezwickt hatte.<br />

„Also, was machst du jetzt?“, fragte Tifa.<br />

Cloud nahm den Griff seines mysteriösen klingenlosen Schwertes und hielt ihn in beiden Händen.<br />

Seine Finger umklammerten den Lederverband fest und mit einem schmalen Lichtstrahl, begann die<br />

durchscheinende Klinge aus dem runenbedeckten Griff sich zu zeigen. Das ganze Schwert funkelte in<br />

einem weißen, durchsichtigen Ton. „Diese Ultimative Waffe ist ein Geschenk.“, murmelte er. Blaue<br />

und grüne Funken tänzelten an der massiven Klinge auf und ab und durchflossen die Waffe, wie Blut<br />

die Venen eines Menschen. „Ein Geschenk des Planeten, um die Fehler der Menschen wieder<br />

auszubügeln. Mit diesem Schwert werde ich die Weapons besiegen, Sephiroth stoppen und den<br />

Planeten von der Seuche Jenova befreien!“<br />

Barret pfiff und stützte seine Hand gegen seine Hüfte. „So wird’s dann wohl sein.“<br />

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<strong>Final</strong> <strong>Fantasy</strong> <strong>VII</strong> <strong>Seite</strong> 93<br />

<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

„Ja, es ist genau, wie du gesagt hast, Barret.“, antwortete Cloud. Er, Tifa und Barret tauschten sich für<br />

einen Moment zuversichtliche Blicke aus, wohingegen die anderen eher verwirrt starrten.<br />

„Was ist?“, fragte Vincent. „Ich versteh’s nicht.“<br />

„Ganz einfach.“, antwortete Tifa. Die drei hoben ihre Hände und schrieen: „Wir können von diesem<br />

Zug nicht mehr runter!“<br />

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Tifa’s Offenbarung<br />

Kapitel XIV<br />

Wille und Stärke<br />

„Wie erniedrigend...die Arbeit von Dritter Klasse SOLDATs zu erledigen.“ Reno kramte eine Zigarette<br />

aus seinem zerknitterten blauen Blazer hervor und steckte sie sich in den Mund, während er<br />

gelangweilt nach seinem Feuerzeug suchte. „Nur weil denen hier unten das Personal ausgeht, kann<br />

ich mich jetzt mit diesem Kinderkram befassen.“<br />

Reno fand endlich sein Feuerzeug, versteckt in einer der Taschen seines Blazers. Im Unterwasser<br />

Reaktor von Junon war Rauchen streng verboten, denn nur ein kleiner Funken würde genügen, um<br />

einen der Sauerstofftanks hochgehen zu lassen und den gesamten Komplex aus dem Ozean zu<br />

sprengen. Fast zwei Kilometer unter der Wasseroberfläche und mehrere Kilometer vor der Küste<br />

Junons gelegen, war es dieser Reaktor, der die Stadt am Leben erhielt. Ursprünglich war geplant,<br />

<strong>Mako</strong> aus den Reaktoren in Midgar abzuzapfen um damit über Pipelines Junon unterirdisch mit Strom<br />

zu versorgen. Dieses Vorhaben wurde dann aber wegen der riesigen Gebirgskette, die Midgar von<br />

Junon trennt, aufgegeben. Diese Berge waren einfach ein zu großes Hindernis, sogar für die mächtige<br />

ShinRa Inc.<br />

Der Junon Reaktor war ShinRa’s bis Dato ehrgeizigstes Projekt und der Bau der Anlage verschlang<br />

mehrere Milliarden Gil. Ob sich dieses ganze Vorhaben überhaupt lohnen würde, wusste niemand so<br />

genau, nicht einmal Reeve, der Leiter der Abteilung für die Städteentwicklung bei ShinRa. Er hatte alle<br />

Mühe und Not, auch den letzten Gil vom Budget, das ihm zur Verfügung stand, bis aufs Letzte<br />

auszuquetschen. Natürlich würde auch ShinRa’s aktuelles Vorhaben, das Projekt: Meteor, kostspielig<br />

werden, besonders da Cloud und seine Freunde es schon zweimal geschafft hatten, ihnen die<br />

Verwirklichung des Projektes zu erschweren. Zuerst in Corel und dann bei Fort Condor.<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

Der Reaktor bei Nibelheim war bereits ausgeschöpft worden, womit der Unterwasser Reaktor von<br />

Junon als der letzte Reaktor verblieb, in dem noch eine Große Substanz schlummerte. Zu diesem<br />

Zeitpunkt wusste auch der allerletzte Idiot, wofür diese Substanz benötigt wurde.<br />

Alle Soldaten in der Stadt sprachen darüber. „Wir laden dieses Ding auf eine Rakete, katapultieren sie<br />

ins All und blasen Meteor vom Himmel!“<br />

Reno wandte seinen Blick nach oben, durch das dicke Glas, aus dem der Verbindungstunnel<br />

zwischen dem Festland und dem Aufzug, der einen noch tiefer in den Planeten hinein brachte,<br />

bestand. Hier unten gab es nichts außer Wasser, soweit man sehen konnte. Ein gewaltiges<br />

Firmament aus endlosem Blau. Reno erinnerte sich daran, dass auch der Himmel einmal so<br />

ausgesehen hatte. Doch jetzt war er von Meteor mit einem tiefen Rot befleckt. „Lächerlich. Das wird<br />

nicht funktionieren.“, flüsterte er zu sich selbst.<br />

Innerlich hoffte er, dass er damit falsch lag.<br />

Die Tür des Aufzugs zur Oberfläche öffnete sich und Elena trat in den Glastunnel ein. Eine hellrote<br />

Mappe, beinahe so dick wie ein Wörterbuch, war unter ihren Arm geklemmt und ihr Gesichtsausdruck<br />

verriet, dass sie über Irgendetwas ganz und gar nicht erfreut war. „Elena. Nett, dass du mich hier<br />

unten mal besuchst.“, fing Reno an. „Ich dachte, nach deiner Beförderung hättest du Junon<br />

verlassen.“<br />

„Wenn du es wissen willst, ich wurde aufgehalten.“, schnauzte sie zurück, als sie Reno die Mappe in<br />

die Hand drückte. „Ich habe fast zwei Stunden mit Heidegger telefoniert. Er hat mir alle bisher<br />

bekannten Daten über die Große Substanz gefaxt, sowie gut ein Dutzend Passwörter, um uns<br />

hundertprozentigen Zugang zur Carry Armor Verteidigungseinheit zu geben.“<br />

„Dieses Ding ist hässlich wie die Nacht.“, meckerte Reno, während er sich durch den dicken Ordner<br />

arbeitete. „Berichte, Berichte, Berichte,...Gebrauchsanweisung für Carry Armor...Garantie für Carry<br />

Armor...nutzloser Müll. Mir gefällt die Idee, die Große Substanz dafür zu verwenden, noch immer<br />

nicht. Ich meine, auch wenn wir Meteor damit zerstören, was ist, wenn uns dann die unzähligen<br />

Meteor-Splitter treffen? Das Resultat wäre das Gleiche. Wir werden alle sterben, dank Hojo’s Voodoo-<br />

Bullshit.“<br />

Elena runzelte die Stirn und schnappte sich Reno’s halb abgebrannte Zigarette aus<br />

seinem Mund. „Das liegt nicht an uns, zu entscheiden.“, sagte sie, während sie die<br />

Zigarette auf den Boden warf und mit ihrem Schuh austötete. Reno konnte Elena’s<br />

eingebildete Art noch nie ausstehen, aber im Moment hatte er wirklich Besseres zu<br />

tun, als sich über so etwas aufzuregen. Eine Person zu zwingen, etwas zu tun und<br />

einer Person zu befehlen, etwas zu tun, waren zwei verschiedene Dinge, realisierte er.<br />

Ein Anführer zu sein, war schwer. Wie hatte Tseng das nur geschafft?<br />

„Ich gehe hoch und informiere Rude über die Neuigkeiten.“, fügte Elena hinzu. „Wenn<br />

hier alles glatt läuft, komm zu uns nach Rocket Town. Ich wette, du willst den Start der<br />

Rakete um keinen Preis versäumen.“<br />

„Vielleicht.“, nahm Reno Stellung, als Elena an ihm vorbei, zum Lift ging. Er fragte sich,<br />

ob es das wirklich wert wäre, nach Rocket Town zu reisen, nur um zu sehen, wie die<br />

ganze Sache scheitern würde. Andererseits wäre so ein Raketenstart auch sehr<br />

beeindruckend zu sehen. So oder so, ihm war alles recht, um aus diesem nassen Loch raus zu<br />

kommen. Er fragte sich schon die ganze Zeit, ob zwei Große Substanzen anstelle von Vieren<br />

ausreichen würden, um Meteor in die Knie zu zwingen. Machte es denn überhaupt einen<br />

Unterschied?<br />

Reno senkte seinen Blick, als er zurück zum Aufzug ging und nach unten in den eigentlichen Reaktor<br />

mit dem U-Boot Dock fuhr. Der Reaktor war nicht größer oder kleiner als einer der Reaktoren aus<br />

Midgar. Soweit er sich erinnern konnte, war dieser Reaktor jedoch der Einzige, der mit Quartieren<br />

bestückt worden war. Mechaniker, Reaktorarbeiter, U-Boot Besatzungen, Wachen und Dritte Klasse<br />

SOLDAT Einheiten verbrachten hier mitsamt ihren Familien ihre dreimonatigen Schichten. Es war<br />

schon etwas erschreckend, wenn er genauer über den Plan nachdachte. Rufus würde als Held und<br />

als der größte Präsident, den die Welt jemals gesehen hatte, gefeiert werden. Dieser Typ war auf<br />

einem Egotrip, den Reno nicht so einfach schlucken konnte. Vielleicht wäre es für Reno an der Zeit,<br />

ShinRa Inc. zu verlassen. Die Turks brauchten ShinRa nicht unbedingt, aber ShinRa hingegen<br />

brauchten die Turks sehr.<br />

Das U-Boot Dock des Reaktors war ein großer Teil des Komplexes. Gut 200 Meter lang war die<br />

kuppelförmige Halle von einem Ende zum Anderen. Zwei himmelblaue U-Boote lagen bereit, ein<br />

weiteres, feuerrotes U-Boot, zu eskortieren, wenn jenes die Große Substanz von hier aus nach Rocket<br />

Town transportieren würde. Ursprünglich war geplant, alle vier Großen Substanzen auf dem<br />

Transportflugzeug des Typs Gelnika von Junon nach Rocket Town zu fliegen, doch jetzt, wo Cloud<br />

und seine Freunde bereits zwei der Substanzen besaßen, beschloss ShinRa, dass nur noch eine<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

Große Substanz mittels der Gelnika transportiert wird. Die andere sollte ihr Ziel per U-Boot erreichen.<br />

Somit wollte Rufus sichergehen, dass wenigstens eine Große Substanz unbeschadet in Rocket Town<br />

ankommt.<br />

Reno ging zum Ende der ersten Anlegestelle, wo einige Dritte Klasse SOLDATs um ein altes Holzfass<br />

saßen und ihr Glück bei einem Pokerspiel versuchten. SOLDAT-Einheiten wurde es normalerweise<br />

untersagt, im Dienst Glücksspiele zu betreiben aber unter Reno’s Kommando ging es in der Truppe<br />

immer etwas lockerer zu. Im Hintergrund sitzend und mit beiden Armen verschränkt, war die Carry<br />

Armor, eines der neuesten Projekte der Abteilung zur Erhaltung des Friedens. Heidegger bezeichnete<br />

seine neue Erfindung als „Turk-Ersatz“. Scarlet entwickelte das Design des Roboters, womit er indirekt<br />

zum Eigentum der SOLDATs wurde.<br />

„Ist die Carry Armor bereit?“, fragte Reno, während er sich zu den Soldaten dazusetzte und die Karten<br />

neu mischte.<br />

„Jawohl, Sir.“, antwortete einer der SOLDATs. „Vollständig ausgerüstet und kampfbereit, Sir. Dieser<br />

Typ namens Squall wird die Große Substanz nicht einmal zu Gesicht bekommen.“<br />

Reno sah den SOLDAT verwundert an, aber sagte nichts. Fehlinformation war der größte Makel der<br />

SOLDATs. Manchmal kam es Reno so vor, als hätte Scarlet keinerlei Ahnung, wie man ein<br />

funktionierendes Informationsnetzwerk führte. Diese Soldaten kannten noch nicht einmal den richtigen<br />

Namen ihrer Zielperson. Der Turk sah sich die Karten in seiner Hand an. Was er da hatte, war eine<br />

wunderschöne handvoll Müll. „Schlechtes Omen.“, murmelte er.<br />

„Haben Sie was gesagt, Sir?“, fragte ihn ein SOLDAT.<br />

„Nah. Gib mir noch drei.“, antwortete Reno. „Also, wie funktioniert dieses Blechding da?“<br />

Einer der SOLDATs sah dem Turk verwundert an. „Haben Sie die Gebrauchsanweisung nicht<br />

gelesen, Sir?“<br />

„Hass mich nicht deswegen...“, scherzte Reno.<br />

„Nunja, öhm...Kapitän Irvine hier ist derjenige, der sich mit diesem Ding auskennt.“, sagte der<br />

SOLDAT, während er auf den Mann neben ihm zeigte.<br />

Irvine sah hoch von seinem Blatt. „Jesses...alte Klatschtante du. Kannst du nicht einen Moment<br />

warten? Ich arbeite hier gerade an einem astreinen Full House.“ Irvine ließ die Karten auf den Tisch<br />

fallen und seufzte. „Na schön...die Carry Armor funktioniert im Prinzip nicht anders, als jede andere<br />

automatisierte Kampfeinheit von ShinRa. Der Hauptunterschied liegt bei ihr im Design. Ihre beiden<br />

Metallarme erreichen ausgefahren eine Länge von 20 Metern und können jeweils ein Gewicht von<br />

zwei Tonnen heben. Also kannst du dir ja ungefähr die Schmerzen vorstellen, die du spürst, wenn dich<br />

einer der beiden trifft...Angetrieben wird sie von einer Miniaturausgabe einer <strong>Mako</strong>-Batterie. Die hält<br />

im Notfall zwei bis drei Tage durch, bevor man sie wieder aufladen muss. Der Lapis-Werfer in der<br />

Brust war ein Nachtrag von Ms. Scarlet. Er verschießt erhitzte, mit <strong>Mako</strong> gefüllte Geschosse, die eine<br />

Geschwindigkeit von –„<br />

„Okay, ich kann’s mir schon Vorstellen.“, unterbrach Reno. „Heilige Scheiße, ich wollte eigentlich nur<br />

wissen, ob das Ding diese Typen killen kann.“<br />

„Hm. Das sollte sie, Sir.“, antwortete Irvine. „In der Praxis...“<br />

Reno hob eine Augenbraue an. „Genau. In der Praxis sieht immer alles einfach aus. Wie könnt ihr<br />

eigentlich für Rufus arbeiten, wenn ihr noch nicht einmal wisst, ob das Ding überhaupt richtig<br />

funktioniert?“<br />

„Mit allem gebührendem Respekt, Sir, das kann man nie wissen. Ich glaube, es ist besser, wenn man<br />

einen kleinen Funken Hoffnung hat, anstatt schon am Anfang aufzugeben.“, sagte Irvine.<br />

Ein anderer SOLDAT kramte inzwischen in seinen Taschen nach seinen letzten Gil und warf die<br />

Münzen auf den Tisch. „Ich geh mit. Das sind dann 25 und ein paar Zerquetschte.“<br />

Hinter Reno fiel ein Stapel Holzkisten um. Irgendjemand schrie. „Verdammt, halt schon dein Maul! Ich<br />

kann mich ja selber nicht mehr denken hören!“, brüllte der Turk, während er seinen Blick auf den<br />

Karten hielt. „Okay, 30.“ Reno warf ein paar Münzen auf den Geldstapel vor sich.<br />

„Mist. Ich bin raus.“, grummelte ein SOLDAT.<br />

„30 plus zwei Magazine für ein StG 77.“, sagte Irvine völlig gelassen.<br />

„Der zweite SOLDAT sah Irvine an. „Jetzt mach aber mal halblang, Captain, das is Bullshit.“<br />

„Hey, ich bin halt etwas knapp bei Kasse!“<br />

„Und alles, was du bieten kannst, ist Munition?“<br />

„30. Bin dabei.“, unterbrach Reno.<br />

„Narsh, kannst du mir bis Zahltag 5 pumpen?“, fragte Irvine den dritten SOLDAT.<br />

„Captain, ich hab doch eh schon alles verloren.“ Antwortete Narsh mit einem Seufzen.<br />

„Schön, auch gut.“, grummelte ein anderer SOLDAT. Er legte seine Karten auf den Tisch. „Drei<br />

Siebener.“<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

„Drei Könige“, begann Reno triumphierend. Ein lautes Stöhnen ging durch die Runde, als Reno mit<br />

einem breiten Grinsen seine Gewinne einstreifte. „Behalt das Wechselgeld.“, fuhr er fort, als er die<br />

beiden Magazine zu Irvine hinüber schob.<br />

Über Reno begann etwas zu rasseln. Er sah hoch und beobachtete, wie ein großer roter Kristall am<br />

Ende einer Kette hing und gerade dabei war, in das rote U-Boot verladen zu werden. Das musste die<br />

Große Beschwörungssubstanz sein. „Es ist Zeit.“, grummelte Narsh. „Okay, Ladies. Packt<br />

zusammen.“, verkündete Irvine, während er seine beiden Magazine und die Karten einpackte. Reno<br />

begann, nach einer weiteren Zigarette zu suchen. Endlich würde er aus dieser Sardinenbüchse raus<br />

kommen. Hier unten roch es nach alten Tunbeuteln und toten Seelen. Doch bevor er seinen<br />

Glimmstängel anzünden konnte, erregte etwas Anderes seine Aufmerksamkeit. Es hörte sich an, wie<br />

das Geräusch eines Motors. Der Motor eines...Motorrades? „Was zur Hölle is das?“, fragte er.<br />

„Hört sich an wie ein Auto.“, fügte Irvine hinzu.<br />

„Ne, das ist so eins von diesen kleinen Transportwagen, die die Mechaniker hier unten benutzen.“,<br />

meinte ein anderer SOLDAT.<br />

Narsh entsicherte sein Gewehr und sah zum Eingang der Halle hin. „Das muss aber nen Affenzahn<br />

drauf haben, so wie sich das anhört. Ich wette, wenn man eins von denen richtig aufmotzen würde,<br />

würde man das Ding locker auf 50 Sachen kriegen.“<br />

Reno und die drei SOLDATs sahen hin zum Eingang, während das Geräusch immer näher kam. Als<br />

dann noch Gewehrschüsse zu hören waren, fing der Turk an, sich Sorgen zu machen. „Wenn das<br />

Ding hier rein kommt, aktivier sie!“, befahl er, während er zur Kontrolltafel für die Carry Armor zeigte.<br />

Irvine nickte und begab sich zur Kontrolltafel.<br />

„Ihr zwei habt Substanz, richtig?“, fragte Reno die beiden SOLDATs. „Zauber-Substanz auf Level<br />

drei!“, antwortete Narsh<br />

„Blitz und Feuer Substanz, beide auf Level zwei!“, fügte der Andere hinzu.<br />

Reno blickte skeptisch. Großartig. Seine eigene Substanz war stärker als die der beiden zusammen.<br />

Noch ein paar Wochen und seine Feuer-Substanz würde die Master Stufe erreichen.<br />

„Seid einfach bereit, wenn’s los geht.“<br />

Die drei ShinRa Wachen gingen in Position und bereiteten sich auf den bevorstehenden Angriff vor.<br />

Das U-Boot Dock erzitterte, als eine Explosion das Fundament auf die Probe stellte. Die große<br />

Doppeltüre zum Dock wurde von einer Druckwelle aus ihren Angeln gehoben und gefolgt von einer<br />

Fontäne aus <strong>Mako</strong>, kam einer der kleinen Reaktorwägen in die Halle gefahren. Rauch und Flammen<br />

erschwerten den SOLDATs das Zielen auf den Wagen. In dem Moment wusste Reno, wer hinter dem<br />

Angriff steckte.<br />

„Woooooooh!! Was für ein Ritt! Halt bloß deine Unterhosen fest, bevor sie dir der Fahrtwind<br />

wegbläst!“, schrie Cid Highwind, als er die Bremse des Wagens betätigte und ihn als Deckung quer<br />

parkte. Am Beifahrersitz saß der in einen roten Umhang gehüllte Cloud. Nachdem er den<br />

runenverzierten Griff seines Schwertes gezogen hatte, kletterte er auf das Dach des kleinen Wagens<br />

und bereitete eine grüne Substanzkugel vor.<br />

„Schießt doch, ihr Schwachköpfe!!“, schrie Reno, der nach seiner modifizierten Handfeuerwaffe griff.<br />

Er war gerade am Entsichern der Pistole, als Cloud’s Umhang begann, in einem plötzlich<br />

aufkommenden Wind zu flattern.<br />

Cloud hatte die Substanz aktviert.<br />

Nur ein Augenzwinkern später<br />

bildete sich ein Tornado rund um<br />

den EX-SOLDAT und der Umhang<br />

wurde von seinen Schultern<br />

gerissen. Dies war der Augenblick,<br />

in dem die Wachen zu feuern<br />

begannen. Cloud konnte beinahe<br />

sehen, wie die Kugeln aus den<br />

Sturmgewehren auf ihn zukamen,<br />

aber sobald sie in den Tornado<br />

eindrangen, veränderte sich ihre<br />

Flugbahn und die Kugeln wurden<br />

von dem mächtigen Wind in alle<br />

Richtungen abgelenkt. Cloud<br />

sprang vom Dach des Autos<br />

hinunter und lief auf die in<br />

Deckung gegangenen SOLDATs<br />

zu, welche Kugel um Kugel in den<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

Tornado feuerten. Auch die SOLDATs spürten nun einen immer stärker werdenden Wind um sich<br />

herum aufkommen, umso stärker, je näher Cloud ihnen kam. „Der wird uns wegblasen, hört auf zu<br />

schießen und macht, dass ihr wegkommt!!“, schrie Irvine zu seinen Kollegen. Doch als er seinen Satz<br />

zu Ende gesprochen hatte, befanden sich seine zwei Kollegen bereits in der Luft. Die Stärke des<br />

Windes schleuderte sie gegen die Wand der Kuppel und machte sie kampfunfähig. Cloud’s Substanz<br />

hörte auf, zu glühen und der Wind verzog sich wieder. „Idioten, steht auf! Wir können ihnen die Große<br />

Substanz nicht überlassen! Irvine, aktiviere die Carry Armor“, brüllte Reno. In dem Moment startete die<br />

Carry Armor auch schon ihr Programm und ein rotes Auge begann auf dem Metallkörper zu leuchten<br />

wie das Herz eines Reaktors.<br />

Cloud wandte seinen durchdringenden Blick auf Cid zu. „Cid, die Substanz wird ins U-Boot verladen!<br />

Los rein mit dir! Ich kümmere mich um diese Blechkiste.“<br />

Cloud war gerade dabei, die Klinge seiner Ultimativen Waffe zum<br />

Leben zu erwecken, als ein einzelner lauter Schuss zu hören war.<br />

Nur ein Schuss, dann herrschte Stille in der gesamten Halle. Doch<br />

diese beruhigende Stille bestand nicht lange und wurde von einem<br />

Splittern unterbrochen. Die Quelle des Splitterns war nichts anderes<br />

als das rotglühende Auge der Carry Armor, das von Vincent’s<br />

Gewehr ins Jenseits geschickt worden war. Die Arme der Carry<br />

Armor verloren ihre hochgepriesene Kraft und hingen leblos<br />

hinunter, bevor schließlich ihr gesamter Körper in sich<br />

zusammenbrach. Gefolgt von Barret trat der dunkle Mann in seinem<br />

roten Umhang in die Halle ein und zwinkerte Cloud kurz zu, bevor<br />

abermals ein Geräusch eines Motors zu hören war. Alle Blicke<br />

richteten sich auf das rote U-Boot, welches in dem Moment, mit der<br />

Großen Substanz im Laderaum, begann, abzutauchen. Cloud,<br />

Barret und Vincent sprinteten auf die geöffnete Luke des Bootes zu und stiegen ein. Sekunden später<br />

hatte das U-Boot, mit Cid am Steuer, das Dock verlassen und verschwand im Meer. Reno spuckte<br />

verärgert ins Wasser, als die <strong>Mako</strong> Batterie der Carry Armor endgültig ihren Geist aufgab und<br />

explodierte. Irvine wurde von der Explosion erfasst. Bevor der Turk überhaupt etwas machen konnte,<br />

war er schon von Asche und Rauch umhüllt. Reno lief hinüber zu den am Boden liegenden Irvine und<br />

fühlte seinen Puls. Er schlug nur noch sehr langsam, lange würde er es nicht mehr machen. Nachdem<br />

Reno die beiden anderen SOLDATs gecheckt und festgestellt hatte, dass sie nur bewusstlos waren,<br />

wandte er sich wieder dem sehr viel schwerer verletzten Irvine zu. Irvines’s Körper sah schrecklich<br />

aus. Er war von den, von der Explosion der Carry Armor freigesetzten Splittern, geradezu durchlöchert<br />

worden und blutbedeckt. Reno seufzte und kniete sich neben ihn hin.<br />

„S...Sir...sie...entkommen...“, flüsterte Irvine.<br />

„Ja...ich weiß.“, antwortete der Turk. „Aber ich krieg sie. Mach dir keine Sorgen darüber, entspann dich<br />

jetzt einfach, okay?“<br />

Was machte Reno da? Mitgefühl für einen SOLDAT Dritter Klasse? Er hatte noch nicht einmal bei<br />

Tseng’s Begräbnis auch nur eine Träne vergossen und jetzt zeigte er Reue gegenüber einem Typen,<br />

den er erst vor ein paar Tagen kennen gelernt hatte? Bedeutete es das, ein Anführer zu sein? Tseng<br />

meinte immer, er liebte es, mit Reno und Rude zusammenzuarbeiten aber Reno wollte ihm das nie<br />

glauben. Er dachte, solche Dinge sagen Anführer nur weil es ihre Pflicht war.<br />

Hat er das damals wirklich ernst gemeint?<br />

Irvine würgte ein schweres Keuchen hervor und streckte seine Hand zur Decke hin. Reno hielt Irvine’s<br />

Hand fest. Er war sich unsicher, was er tun sollte. Der SOLDAT versuchte, weiterzuatmen, doch fand<br />

die Kraft nicht mehr dazu. „Ich sterbe...ich...“, flüsterte er, während er in Reno’s eiskalte Augen starrte.<br />

„Ich...will...ich will...nicht...“<br />

Irvine hielt seinen Atem an und sein Griff um Reno’s Hand festigte sich. Es schien so, als ob er genau<br />

wusste, dass dies sein letzter Atemzug war. Er wollte ihn einfach nicht hergeben. Irvine’s<br />

Gesichtsausdruck war gefüllt von Kummer, Schmerz und Leid und als er den Atem nicht mehr länger<br />

anhalten konnte, atmete er mit einem tiefen Röcheln aus. Sein Kopf fiel nach hinten auf den<br />

Stahlboden und sein Körper wurde schlaff.<br />

Reno saß für eine weitere Minute stillschweigend neben der Leiche, schüttelte Irvine’s Hand und sah<br />

in seine leblosen Augen. Nachdem der medizinische Versorgungsdienst angekommen war, stand der<br />

Turk auf und ließ den Arzt durch, um Irvine zu checken. Ohne ein Wort von sich zu geben, verließ<br />

Reno die Docks. Er passierte den Bereich mit dem Reaktorkern, in dem ein noch größeres<br />

Durcheinander herrschte, als bei den Docks selbst. Den Berichten des Sicherheitspersonals zufolge,<br />

wurde der Reaktor gänzlich ausgeschalten, als Cloud und seine Freunde ihren Angriff begannen. Das<br />

erklärte, warum der Komplex nicht in die Luft flog, als hier die ganzen Explosionen losgingen.<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

Reno ging weiter, an den zerstörten Unterkünften vorbei und hinaus in den Glastunnel, geradewegs<br />

zum Aufzug, der an die Oberfläche führte. Sanitäter und Krankenschwestern liefen durch den Tunnel<br />

und versorgten die verletzten Wachen, die dort überall herumlagen. Die meisten der Wachen standen<br />

nur ein paar Wochen vor ihrer Beförderung in die Dritte Klasse, der Rest war tot oder schwer verletzt.<br />

Stichwunden, Einschnitte, Kopfschüsse...Markenzeichen von AVALANCHE.<br />

Der Turk verließ den Komplex wie ein Geist. Er trat in den Aufzug ein, beinahe schon flüchtend vor<br />

dem Geruch von Verletzung und Tod. Die Türen schlossen sich und Reno war allein mit sich selbst.<br />

Mit steifen Bewegungen suchte er nach seiner letzten Zigarette und kaute für einen Moment auf dem<br />

Filter herum. Und in diesem Augenblick verspürte er etwas, das er glaubte, schon lange vergessen zu<br />

haben und das den Schmerz seiner Verbrennungen in seinem Gesicht wohltuend linderte - das Gefühl<br />

einer einzelnen, an seiner Wange herunter laufenden, Träne.<br />

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Tifa’s Offenbarung<br />

Kapitel XV<br />

Projekt Meteor<br />

„Nein“, bestätigte Cloud mit einem Seufzer. „Ich kann sie nicht benutzen. Die ist ein paar Nummern zu<br />

groß für mich.“ Die gesamte Crew der Highwind schien zugleich zu stöhnen, als Cloud die Grosse<br />

Substanz aus dem Junon Reaktor auf den Tisch zurücklegte. Das Selbe hatte er zuvor auch von den<br />

beiden anderen Substanzen gesagt. „Vielleicht hätte Aeris es können...es braucht wohl eine erheblich<br />

größere Menge an Spiritueller Energie als ein normaler Mensch besitzt, um Große Substanz aktivieren<br />

zu können.“<br />

„Aber...verdammt...du hast doch am meisten Energie von uns allen!“, unterbrach Barret. „Ich mein...du<br />

hast <strong>Mako</strong> in dir, und Jenova Zellen!“<br />

Cloud zuckte mit den Achseln und starrte auf die schimmernde rote Oberfläche der Großen Substanz.<br />

„Mag sein. Aber vielleicht ist dies nicht die richtige Art von Energie...“<br />

„Hat eigentlich irgendwer von euch Hirnis mal dran gedacht, dass wir das ganze falsch angehen?“ Alle<br />

Blicke wandten sich Cid zu, als dieser ruhig den Autopilot aktivierte und einen tiefen Zug von seiner<br />

Zigarette nahm. „Ich meine, wir alle hassen Rufus und ShinRa...aber trotzdem müsst ihr zugeben,<br />

dass sie eine gute Chance haben, Meteor zu besiegen.“<br />

„Cid, wir können den ShinRa nicht die Große Substanz überla—„ bagann Cloud, der jedoch sogleich<br />

von Cid unterbrochen wurde.<br />

„Ich weiß! Aber das sage ich auch gar nicht! Aber vielleicht könnten wir die Rakete, mit der sie Meteor<br />

vom Himmel holen wollen, übernehmen und Meteor selbst fertig machen!“<br />

„Rakete?“, fragte Cloud unwissend.<br />

Cid rollte seine Augen und tötete seine Zigarette aus. „Ja, Stachelbirne, eine Rakete. Was hast du<br />

denn gedacht? Dass Rufus die Große Substanz in den Himmel wirft und Meteor lieb bittet, doch<br />

endlich abzuhauen?! Beim Projekt Meteor geht es darum, dieses verdammte Ding mit einer Rakete in<br />

die Luft zu jagen! Mit MEINER Rakete! Der alten ShinRa 26!“<br />

„Mach dir deswegen mal keine Sorgen. Nie im Leben kriegen die diesen fliegenden Müllhaufen in die<br />

Luft.“, kicherte Barret.<br />

„Die is kein Müllhaufen, du Faultier!“, schrie Cid, während er auf Barret zumarschierte und einen<br />

anklagenden Finger auf ihn richtete. „Meine Rakete könnte sogar fliegen wenn die nur durch<br />

Kaugummi und Tixo zusammengehalten werden und als Treibstoff Pisse und Scheiße benutzen<br />

würde!! Und weißt du auch warum? Weil ich schon so gottverdammt lange an ihr rumgeschraubt habe<br />

und wenn ShinRa damit einen Kamikaze-Einsatz gegen Meteor fliegen wollen, dann sage ich: Nicht<br />

ohne mich!“<br />

Cid war gerade dabei, sich eine neue Zigarette aus seiner Schachtel zu holen, als er bemerkte, dass<br />

diese leer war, während er verärgert die Brücke verließ. Cloud hielt sich seine Ohren zu und lehnte<br />

sich mit einem sarkastischen Gesichtsausdruck gegen eine Wand. „Das war nicht sehr nett, Barret.“,<br />

meinte Tifa. „Cid’s Schiffe bedeuten ihm viel.“<br />

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Cloud blinzelte ein paar mal und rieb sich seine Augen. Diese Streitereien bereiteten ihm Kopfweh.<br />

„Irgendwie hat er ja recht. Einerseits können wir ShinRa die Große Substanz nicht zerstören lassen –<br />

andererseits haben sie mit dieser Rakete zumindest eine geringe Chance, Meteor zu zerstören.“<br />

„Nichts, von Menschenhänden geschaffenes, kann Meteor aufhalten.“, murmelte Nanaki tief.<br />

Die Crew wurde merkwürdig still, nach Nanakis Worten. Die massiven Motoren der Highwind dröhnten<br />

dumpf in ihren Ohren und sandten das Luftschiff, hoch über den Inseln nördlich des Corel Gebirges,<br />

durch die Wolken. Die Highwind schlug einen südlichen Kurs ein, Tifa’s Gedanken wanderte jedoch<br />

nach Norden hin, zu der Stadt Bone Village und der dahinterliegenden Stadt des Alten Volkes. Als ihre<br />

Gedanken den nördlichsten Punkt des Planeten, den gigantischen Nordkrater, erreichten, fragte sie<br />

sich abermals im Stillen: „Was macht Sephiroth dort oben?“ Sie lehnte sich auf das Geländer vor der<br />

riesigen, gewölbten Windschutzscheibe der Highwind und beobachtete, wie das Land unter ihr<br />

vorbeizog. „Wartet er im Krater nur auf Meteor?“<br />

„...wir werden Rocket Town in weniger als einer Stunde erreichen.“, sagte Cloud, als er die Brücke<br />

verließ. „Macht euch bereit. ShinRa wartet.“<br />

Das große Tor, das von der Brücke führte schloss sich hinter ihm, während Cloud seinen Weg auf das<br />

Beobachtungsdeck fortsetzte. Er dachte, er würde Cid dort draußen finden und er hatte recht. Dort<br />

stand er, ein einsamer Pilot, der seine einzigen Freunde, die endlosen Wolken, beobachtete, wie sie<br />

an ihm vorbeizogen und sanft sein Gesicht streichelten.<br />

„Ich hab versucht, so zu werden wie du...Dad...doch jetzt...bin ich mir<br />

nicht mehr sicher.“, flüsterte Cid in den Wind. „Soll ich ShinRa etwa<br />

die Große Substanz überlassen? Was, wenn es funktioniert und<br />

Meteor aufgehalten werden kann? Wir würden damit zwei Probleme<br />

auf einmal lösen. Meteor...und die Frage, ob Menschen jemals in den<br />

Weltraum reisen könnten. Auch wenn der Plan nicht aufgeht, die<br />

Rakete wird starten und alle Leute werden es sehen. Mein Traum<br />

wäre nicht länger nur eine finanzielle Nummer für dieses<br />

blutsaugende ShinRa Pack!“<br />

„Wenn du mit ihm sprichst...antwortet er jemals?“, fragte Cloud.<br />

Cid sah über seine Schulter. Nach einem Moment drehte er sich<br />

wieder zurück und lehnte sich über die Reling. „Ne. Er redet nicht<br />

wirklich mit mir. Aber Dad war ein Pilot, genau wie ich. Damals in<br />

dem verdammten Krieg. Ich hab gelernt, ein Flugzeug zu fliegen,<br />

noch bevor ich lernte, ein Auto zu lenken. Ich kann ihn im Wind<br />

fühlen, wann immer ich fliege.“ Cloud ging neben Cid hin und<br />

verschränkte seine Arme. „Hey...hör zu. Ich hör mich ja schon an wie<br />

Nanaki.“ Cid griff abermals, vermutlich schon aus Gewohnheit, in<br />

seine nun leere Zigarettenschachtel. Als Cloud das sah, zog er aus seiner Hosentasche Cid’s<br />

Lieblingszigarettenmarke hervor und schob sie in Cid’s Mund. Cid konnte sich ein Lächeln nicht<br />

verkneifen, während er die Zigarette anzündete. „Wie steht’s mit dir? Redest du manchmal mit deinem<br />

Vater?“<br />

„Ich kannte ihn nie.“, antwortete Cloud emotionslos. „Ich glaub, ich kann mich erinnern, in den Armen<br />

eines Mannes gelegen zu haben, als ich noch sehr klein war, aber an sein Gesicht kann ich mich nicht<br />

mehr entsinnen. Ich kann mir ja noch nicht mal sicher sein, ob ich mich überhaupt an ihn erinnere oder<br />

ob ich ihn mir nur einbilde. Meine Mutter war alles, was ich bis zu meinem sechzehnten Lebensjahr<br />

hatte. Sie starb im Feuer in Nibelheim.“<br />

Cid blickte verwundert. „Nur eine Mutter? Kein Tante oder Onkel? Großeltern? Cousins?“ Cloud<br />

schüttelte seinen Kopf. „Verdammt, das is hart.“, murmelte Cid, als die Glut am Ende seiner Zigarette<br />

aufflackerte. „Jedenfalls...bist du nicht allein mit deinem Schmerz. Viele andere Kinder sind, wie du, zu<br />

der Zeit geboren worden, als der Krieg ausbrach. Ich kann mir vorstellen dass eine Menge von diesen<br />

Kindern mit nur einem Elternteil aufwachsen mussten, oder noch schlimmer – mit keinem.“<br />

Cloud nickte, aber wirkte nicht so, als ob er Cid zustimmen würde. „Ich hab ihn nie gekannt. Ich denke,<br />

ich bin nicht wirklich einsam. Trotzdem würde ich manchmal gerne wissen, wer und wie er war.“<br />

„Ich will dich nicht anlügen, Cloud. Du hast einiges verpasst. Eines Jungen Vater ist sein bester<br />

Freund und stärkster Verbündeter. Cid nahm die Zigarette aus seinem Mund und tippte etwas Asche<br />

über die Reling. „Aber du hast es sehr gut verkraftet. Du bist etwas Besonderes. Ich wusste es, als ich<br />

dich das erste mal gesehen hab. Du hast echte Führerqualitäten in dir.“<br />

„Hab ich das...“, fragte Cloud.<br />

„Hör auf einen Mann, der selbst mal das Kommando über ein riesiges Schiff hatte.“, antwortete Cid<br />

und blickte hinab auf den Ozean, mehrere hundert Meter unter ihm. „Ein Anführer braucht mehr, als<br />

nur Mumm in den Knochen. Man muss auch besondere Talente besitzen. Nun, ich habe solche<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

Talente – nur leider sind sie nicht von der richtigen Art. Ich kann problemlos einen Motor reparieren<br />

aber ich bin verdammt, wenn ich jemanden von diesen Lahmärschen da drinnen dazu bringen wollte,<br />

endlich in die Gänge zu kommen.“ Er sah hoch zu Cloud und schenkte ihm ein breites Grinsen. „Im<br />

Besonderen Fall Barret. Mann, es ist unmöglich, ihn zu irgendwas zu bringen. Man sagt: Mach das –<br />

und er macht genau das Gegenteil...wie ein kleines Gör.“<br />

Cid lächelte, als auch Cloud langsam grinste. Ein leises Seufzen entkam seinen Lippen und nach<br />

einer Minute begannen beide zu Lachen. Nach einer Weile übertönte ihr Lachen sogar die dumpfen<br />

Motorengeräusche der Highwind, als diese ihren Weg durch die Wolken bahnte, wie ein heißes<br />

Messer durch Butter.<br />

„Ich kann es einfach nicht glauben, dass wir unser Baby endlich starten können! Endlich werden sich<br />

unsere Träume erfüllen!“<br />

Die drei Mechaniker erhoben auf ihren Barhockern ihre Gläser und stießen auf die Zukunft an. „Und<br />

wem verdanken wir das alles? Präsident Rufus Shinra!“ Die drei Gesellen jubelten erneut ließen sich<br />

ihre Biergläser neu auffüllen.<br />

„Ich wünschte, der Kapitän wäre jetzt hier.“, fügte einer von ihnen mit einer etwas gemäßigten Stimme<br />

hinzu. „Der würde seinen rechten Arm dafür geben, nur um die alte 26er starten zu sehen...hey hat<br />

jemand von euch dieses...Große Substanzium-Ding...gesehen, als ShinRa es hier her transportierte?“<br />

Rude sah vom anderen Ende der <strong>The</strong>ke, an der die Mechaniker saßen, zu ihnen hinüber, doch sprach<br />

kein Wort zu ihnen. Geplapper wie solches könnte für die Mission sehr gefährlich werden. Jeder von<br />

ShinRa’s Feinden könnte zuhören. Sogar einer von Cloud’s Leuten könnte ohne Weiteres<br />

Einzelheiten darüber aufschnappen. Er hatte bereits bewiesen, dass er und seine Freunde sehr wohl<br />

in der Lage dazu sind, ShinRa in die Quere zu kommen, als sie damals aus Junon entkommen waren.<br />

Weiters haben sie bei Fort Condor eine halbe Armee ShinRa Soldaten eliminiert und das U-Boot mit<br />

der Großen Substanz in seinem Inneren im Unterwasser Reaktor vor Reno’s Augen entführt.<br />

Nach Allem, was Rude gehört hatte, war Reno nicht sonderlich erfreut über diesen Zwischenfall bei<br />

Junon. Rude musste zugeben, dass bei Reno in letzter Zeit wirklich viele Sachen schief liefen. Es<br />

schien fast so, als würde hier alles den Bach runter gehen, nachdem Sephiroth Präsident Shinra<br />

getötet hatte.<br />

Der Turk griff nach seinem Drink an der Bar. Er sah in die trübe Flüssigkeit und bemerkte sein<br />

Spiegelbild darin. Doch nach kurzer Zeit schon verschwand es, als die gesamte <strong>The</strong>ke plötzlich zu<br />

beben begann. „Irgendetwas kommt näher.“, murmelte er.<br />

Rude und die drei Mechaniker sahen nach oben, als die Dachbalken des Hauses zu knarren<br />

begannen. Auf den weiten Feldern außerhalb der kleinen Stadt, begann sich ein großer Schatten zu<br />

erstrecken, der sich immer mehr dem Dorfplatz näherte. Als er schließlich über die Stadt zog,<br />

begannen unter ihm Fenster zu splittern und das Geräusch von enormen Propellern zerschnitt die Luft<br />

förmlich. Rude stürmte sofort aus dem Haus hinaus und entdeckte, wie die gigantische, silbrig<br />

schimmernde Highwind über der Stadt schwebte, beinahe tief genug, um die Dächer von den Häusern<br />

zu reißen. Eine Strickleiter wurde vom Außendeck hinab geworfen. Die Propeller begannen, immer<br />

mehr Staub in der Stadt aufzuwirbeln und dem Turk seine Sicht zu vernebeln.<br />

Neben ihm konnte Rude nur noch hören, wie Schüsse fielen, die sich nach Sekundenbruchteilen in<br />

Fleisch bohrten. Ein greller Blitz zuckte durch die Staubwolke und aus purem Instinkt duckte sich<br />

Rude. Ein weiteres dumpfes Geräusch über ihm und er konnte sehen, wie sich ein Speer in die<br />

Hausmauer gebohrt hatte, genau dort, wo<br />

sich noch vor Sekunden sein Kopf befand.<br />

Er zog verärgert den Speer aus der Wand<br />

und warf ihn zurück in die Staubwolke, aus<br />

welcher er geworfen wurde. Die Waffe traf<br />

ins Leere – der Angreifer musste sich<br />

verzogen haben.<br />

Die Highwind zog ihre Strickleiter ein und<br />

verschwand schnell zurück in den Himmel.<br />

Der Sandsturm legte sich augenblicklich.<br />

Rude war allein, die drei Mechaniker lagen<br />

erschossen neben ihm. Er richtete sich<br />

seine Krawatte zurecht und marschierte<br />

auf die ShinRa 26 im hinteren Teil des<br />

Dorfes zu. Er konnte Cloud in der Ferne<br />

erkennen, wie er sich seinen Weg, die<br />

Leiter hoch zum Eingang der Rakete,<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

bahnte. Rude zog seine Pistole und zielte auf die Leiter, bevor er einen Warnschuss abfeuerte, der<br />

nahe genug neben Cloud auftraf, um ihm beinahe den Finger abzutrennen.<br />

„Was ist bloß los mit diesem Typen?“, murmelte Cloud, als ein weiterer Schuss an seinem Kopf<br />

vorbeizischte. Unter der Bedrohung, beschossen zu werden, kletterte er weiter nach oben. „Hey! Denk<br />

mal nach, Rude!“, begann er zu schreien. „Wenn die Große Substanz explodiert, dann war’s das! Sie<br />

ist ein Schatz! Etwas, das man nicht so einfach ins All schießen sollte!“<br />

„Der Planet ist wertvoller als Substanz, ob Groß oder nicht!“, schrie Rude zurück. „Die Große<br />

Substanz wird Meteor zerstören! Willst du ernsthaft den gesamten Planeten opfern für etwas so<br />

wertloses wie Substanz?“<br />

Ein dritter Schuss ertönte noch bevor Cloud antworten konnte und Rude’s Waffe wurde aus seiner<br />

Hand geschleudert. Die Hand des Turks war wie betäubt; wer auch immer diesen Schuss abgefeuert<br />

hatte, war ein außergewöhnlicher Scharfschütze. Er wandte sich der Richtung zu, aus dem der<br />

Schuss kam und entdeckte Vincent, der auf dem Dach von Cid’s Haus stand und eine, aus dem Lauf<br />

rauchende, Pistole in seinen Händen hielt. Rude wusste, welche Waffe das war – eine per Hand<br />

geladene ‚Peacemaker’, ein alter Revolver. Vermutlich schon über hundert Jahre alt. Wer um alles in<br />

der Welt könnte mit solch einer Waffe einen so gezielten Schuss abfeuern...<br />

„Nichts von Menschenhand geschaffenes kann Meteor zerstören.“, begann Vincent, während er<br />

seinen Revolver eindrucksvoll durch die Luft schwang, bevor er sie zurück in den Halfter an seiner<br />

Hüfte steckte. „Nur durch die Schätze des Planeten, durch die Weisheit der Substanz, wird der Pfad<br />

der Erlösung offenbart.“<br />

Rude nahm seine Sonnebrille ab und warf sie auf den Boden.<br />

„Wertlose Sentimentalitäten. Niemand stellt sich den Turks in den<br />

Weg.“ Er zog sich seinen dunkelblauen Blazer aus und enthüllte<br />

seine zweite Waffe, in dem Halfter, der um seine Brust gespannt<br />

war. Rude beugte seine Finger und knackte mit seinen Gelenken.<br />

Einen fanatischen Blick auf Vincent werfend, forderte Rude ihn zum<br />

Duell. Der Mann in Rot ging an die Kante des Daches und sprang<br />

hinab auf den Dorfplatz, wo er seinen blutroten Umhang nach hinten<br />

warf, um besser an seine Waffe heranreichen zu können.<br />

Cid, der schon am Eingang zur Rakete angekommen war, wandte<br />

seinen Blick von den Duellanten ab. „Hey, Cloud! Komm jetzt<br />

endlich! Lass die beiden das unter sich ausmachen! Sollen sie sich<br />

doch ihre Ärsche mit Blei voll pumpen! Wir müssen in die Rakete!“<br />

„R-Richtig.“, stammelte Cloud. „Ich hoffe nur, Vincent weiß, was er<br />

da tut...“<br />

Cloud eilte den Rest der Leiter hinauf, drängte die ihm<br />

entgegenkommenden Mechaniker zur <strong>Seite</strong> und öffnete die Luke,<br />

die ins Innere der Rakete führte. Cid wunderte sich, wie es hier<br />

drinnen aussah. Vieles hatte sich verändert seit seinem letzten<br />

Besuch hier. Die ganzen alten Teile wurden auf den neuesten Stand<br />

der Technik gebracht. Rufus muss wohl sehr viel daran liegen,<br />

diesen Meteor endlich vom Himmel zu pusten und den roten Himmel ein für alle Mal zu verbannen.<br />

„Tja, beiß mich doch einer in den Arsch.“, begann Cid, während er über die Rohre an der Wand<br />

streichelte. „Sieh nur! Sie haben alles repariert! Jetzt ist sie besser als neu!“<br />

„Tagträume müssen warten! Wo ist die Große Substanz?“, schrie Cloud.<br />

„Find sie selber.“, schnappte Cid. „Ich bin gerade beschäftigt.“<br />

Cloud’s Kinnlade schlug beinahe am Boden auf. „Gottver...was ist jetzt dein Problem? Wir haben jetzt<br />

keine Zeit für so was! Cid, du wusstest, dass wir die Magie der Großen Substanz brauchen, um den<br />

Planeten zu retten. Wir müssen...“<br />

„Magie...“, unterbrach Cid. „Ja, ja, ich weiß doch. Trotzdem habe ich mich nie so richtig für Substanz<br />

begeistern können. Magie...ja, mag sein, dass es das war, was das Alte Volk benutzte,<br />

aber...Wissenschaft ist die ‚Magie’ von heute. Menschen, die bisher nur dazu in der Lage waren<br />

herumzugehen und die Vögel zu beobachten, können heute fliegen! Und jetzt...werden wir ins All<br />

fliegen! Magie und all dieser Hokus-Pokus-Kram mag ja für dich interessant sein, doch für mich gibt es<br />

nichts Großartigeres, als die Wissenschaft.“<br />

„Cid...“<br />

„Schnauze! Halt jetzt dein Maul!“, tobte Cid. „Ich weiß, was ich vorhin gesagt habe! Aber vielleicht lag<br />

ich damit falsch. Was, wenn Rufus’ Plan funktioniert? Was, wenn die Große Substanz Meteor<br />

zerstört?“<br />

„Was, wenn nicht?“, begann Cloud mit starker Stimme.<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

Cid’s finsterer Blick begann, dahinzuschmelzen und plötzlich konnte er Cloud nicht mehr ins Gesicht<br />

sehen. „...“<br />

„Du bist vielleicht bereit, dieses Risiko einzugehen, Cid, ich jedoch nicht. Von nichts, was ShinRa<br />

jemals getan hat, hat jemand profitiert, außer ihnen selbst. Mit oder ohne dich, ich werde die Große<br />

Substanz an mich nehmen.“ Cloud ging den Gang, der zum Cockpit führte, entlang. Die Tür schloss<br />

sich hinter ihm als er eintrat und Cid war nun alleine in dem langen Gang.<br />

Was, wenn Cloud recht hatte? Konnte all die Wissenschaft und Technologie in der Welt wirklich etwas<br />

gegen Meteor ausrichten? Welchen Platz hatte das alles dann in der Welt?<br />

Cid trat voller Frust gegen die Wand, worauf die gesamte Rakete plötzlich zu beben begann. Das<br />

war’s - er musste diesem Schrotthaufen wohl den Rest gegeben haben.<br />

Noch bevor er irgendetwas machen konnte, schallte ein enormes Dröhnen durch die Rakete und<br />

Schweiß begann sich, auf Cid’s Haut breit zu machen. Jetzt erst merkte er, was hier wirklich vor sich<br />

ging. Die Rakete wurde auf den Take-Off vorbereitet.<br />

Cid eilte ins Cockpit, wo Cloud verwirrt auf den Bordcomputer starrte und panikartig auf alle Knöpfe<br />

am Kontrollpult hämmerte. „Gottverdammt, lass mich mal ran. Du bringst uns ja alle um!“, schrie Cid,<br />

während er Cloud aus dem Weg stieß. „Die haben den Autopiloten reingehauen! Von hier aus kann<br />

ich nichts mehr machen!“<br />

Auf dem Hauptbildschirm konnten Cloud und Cid beobachten wie außerhalb die Stützen der Rakete<br />

lose wurden und zu Boden krachten. Der Antrieb der Rakete setzte ein und die ShinRa 26 begann<br />

langsam, sich vom Boden zu lösen.<br />

Die erzitternde Rakete hob ab wie ein Schuss, raste hoch in den trüben Himmel und begann so ihre<br />

gefährliche Reise ins All. Cloud und Cid<br />

wurden mit aller Wucht gegen eine Wand<br />

geschleudert. Der Druck und der Lärm waren<br />

beinahe unerträglich. Cloud konnte die<br />

Turbulenzen der Rakete bis in seine<br />

Knochen spüren. Alles wozu er noch fähig<br />

war, war seinen Kopf ruhig zu halten, um ihn<br />

nicht gegen eine Wand zu stoßen und sich<br />

selbst K.O zu schlagen.<br />

Der Lärm und die ständigen Erschütterungen<br />

schienen ewig anzudauern, ließen aber<br />

etwas nach, als der rote Himmel immer<br />

dunkler wurde und langsam einer weiten<br />

Schwärze wich. Als um die Rakete herum<br />

schließlich alles in schwarz gehüllt war,<br />

begann das Schütteln zu verschwinden.<br />

Cloud öffnete zaghaft ein Auge und sah sich im Cockpit um. Es schien so, als ob sie beide noch in<br />

einem Stück waren.<br />

„Woooo...was für ein Ritt! Was sagst du dazu?“, schrie Cid hysterisch. Ein breites Grinsen machte sich<br />

in seinem Gesicht breit. „Alles okay?“<br />

„Mir wird’s besser gehen, wenn wir meinen Magen wieder aufsammeln.“, begann Cloud. „Ich glaub,<br />

ich hab ihn etwa 100 000 Meter weiter unten verloren.“ Das Trudeln in seinem Kopf ignorierend, erhob<br />

sich Cloud langsam wieder auf seine Füße. Als er sich umsah, wirkte das Cockpit irgendwie kleiner,<br />

als noch vor einigen Minuten. War das normal im Weltall? Er sah hinunter zu seinen Füßen und dann<br />

bemerkte er, dass er den Boden gar nicht mehr berührte.<br />

„Null Schwerkraft.“, rief Cid ihm zu, sich vom Boden abstoßend und durch den Raum wirbelnd wie<br />

eine Fliege. „Die Physik ist ein Miststück, nicht?“, scherzte er. „Ich war seit meiner Pilotenausbildung<br />

nicht mehr schwerelos. Ich hab vergessen, wie krank sich das anfühlt.“<br />

„Ich glaub, mir wird schlecht.“, murmelte Cloud.<br />

Cid verkniff sich ein Lächeln und flog rüber zum Pilotensitz. „Jup, man muss sich daran gewöhnen.“ Er<br />

setzte sich vorsichtig hin und legte sich den Sicherheitsgurt um. „Komm her und setz dich hin. Ich<br />

schau mal, ob ich den Schwerkraftgenerator zum Laufen bringen kann.“ Cloud nickte und begann,<br />

unverholfen zum Co-Piloten Sessel hinüber zu schwimmen.<br />

Cid warf einen Blick auf den Hauptmonitor, auf die weite, schwarze Leere, die darauf zu sehen war. Er<br />

sah mehr Sterne, als er überhaupt zählen konnte. Das Schiff wurde plötzlich von einem weiteren Ruck<br />

erfasst und das Geräusch von brechendem Metall durchdrang Cid’s Ohren. „Öhm...und was jetzt?“,<br />

fragte Cloud hastig.<br />

„Die Nachbrenner werden ausgeklinkt.“, antwortete Cid gelassen. Cloud nickte und lehnte sich in<br />

seinem Sessel zurück, während der Antrieb der Rakete selbige langsam durch das All schob.<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

Langsam, wie eine aufgehende Sonne, schob sich Meteor nach einiger Zeit in ihr Blickfeld. Sein roter<br />

Schein ließ die leuchtenden Sterne um ihn herum erlöschen und das gesamte Cockpit der Rakete in<br />

einem blutroten Farbton erstrahlen. Aus dieser Entfernung konnte Cloud genau sehen, wie sich breite<br />

Feuerwogen auf der Oberfläche des Meteors bewegten. „Was haltest du davon?“, fragte Cid, während<br />

er auf Meteor deutete. „Schaut angsteinflößend aus. Schwer, sich vorzustellen, wie wir so ein riesiges<br />

Ding vom Himmel holen sollen.“<br />

„Eigentlich sieht es aus wie Lebensstrom.“, erkannte Cloud. „Nur rot anstelle von Grün.“<br />

„Das Ding treibt mir einen Schauder über den Rücken.“, meinte Cid. „Lass uns die Große Substanz<br />

holen und verschwinden.“<br />

In der künstlich geschaffenen Schwerkraft der Rakete, begann sich auch Cloud’s Magen zu erholen.<br />

Er war noch nie so froh darüber, auf festem Boden zu stehen. Cid’s Anweisungen befolgend, erklomm<br />

Cloud die Leiter im Cockpit, welche zu der Spitze der Rakete führte. In einer Glasvitrine liegend und in<br />

sanftem Licht erstrahlend, befand sich die letzte Große Substanz inmitten eines runden Raumes. Sie<br />

strahlte in einem weichen Blau, genau wie Unterstützungssubstanz. Cloud näherte sich der Vitrine und<br />

öffnete eine kleine Luke im Glas. ShinRa hatte nicht gerade dafür gesorgt, dass die Substanz<br />

besonders Diebstahlsicher untergebracht wurde. So konnte Cloud sich den blauen Kristall schnappen<br />

und zurück ins Cockpit klettern.<br />

„Scheiße. Die haben da wirklich ganze Arbeit geleistet.“, grummelte Cid, als Cloud das Cockpit über<br />

die Leiter betrag. „Ich hab versucht, den Kurs der Rakete zu ändern. Nutzlos.“ Er öffnete eine der<br />

Klappen unter dem Kontrollpult und sah hinein. „Mein Fresse, die haben nicht nur den Autopiloten<br />

aktiviert und die manuelle Steuerung mit einem Passwort versehen – die haben hier drin alle Kabel,<br />

die nur im Geringsten mit der Steuerung der Rakete zusammenhängen, entfernt.“<br />

Das Schiff begann erneut zu ächzen. Die Sensoren der Rakete schlugen auf einige Metallteile an, die<br />

sich von der Rakete lösten. „Schrauben! Die Anziehung von Meteor beginnt, dieses alte Schiff zu<br />

zerreißen!“, murmelte Cid.<br />

„Cid, wir müssen gehen.“, drängte Cloud.<br />

Cid nickte und erhob sich aus seinem Sitz. „Unten bei den Sauerstofftanks gibt es eine<br />

Rettungskapsel. Ich glaub zwar nicht, dass die in einem besseren Zustand als die Rakete selbst sein<br />

wird, aber sie muss uns ja nur sicher nach Hause bringen.“<br />

„Könnte Meteor’s Schwerkraft nicht auch die anziehen?“, fragte Cloud, während Cid ihn aus dem<br />

Cockpit führte.<br />

„Vielleicht.“, antwortete Cid, bevor er Cloud ein kurzes Lächeln über seine Schulter zuwarf. „Nichts ist<br />

unmöglich. Ich meine, wenn du mir vor einem Monat gesagt hättest, dass ich den Planeten bereisen<br />

werde, auf der Suche nach einem Verrückten, der selbigen in die Luft sprengen will, während ich mich<br />

mit der gesamten ShinRa Inc. auf einmal anlege...hätte ich dich für verrückt gehalten!“<br />

Cloud stand für einen Moment still, als die beiden den Gang mit den Sauerstofftanks erreichten. „Hörst<br />

du das Zischen?“<br />

Cid sah nach hinten zu Cloud. Er öffnete seinen Mund, um etwas zu sagen, doch bevor es soweit<br />

kam, wurde alles schwarz.<br />

„Kapitän...keine Sorge...ich bin hier, um zu helfen...“<br />

Wer immer da gerade gesprochen hatte, hörte sich an, als ob er Tausende Meter entfernt wäre. Jedes<br />

Wort schien in das Folgende zu münden, wodurch sich alles in ein unverständliches Gemurmel<br />

verwandelte. Cid sah nichts als Dunkelheit, die nur zeitweise von einem kleinen, grauen Licht vor<br />

seinen Augen durchdrungen wurde. Es kam ihm so vor, als ob er schweben würde. Seine Füße waren<br />

eiskalt, doch der Rest seines Körpers fühlte<br />

sich, als ob er in Flammen stand.<br />

„Wird er wieder?“<br />

„Ich glaube nicht, dass es etwas gibt, dass<br />

den Kapitän daran hindern kann, seine<br />

Mission zu erfüllen.“<br />

Umrisse begannen sich durch die Schwärze<br />

zu zeigen. Er hörte das Geräusch von<br />

Pressluft, die aus einem Gefäß zischte,<br />

gefolgt von einem lauten Knall. Cid zwinkerte<br />

ein paar mal, bevor er versuchte, sich etwas<br />

umzusehen. Er befand sich scheinbar in<br />

einem sehr kleinen Raum, mit nur einem<br />

Fenster, wodurch man genau sehen konnte,<br />

wie unzählige Sterne daran vorbeizogen.<br />

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„Kapitän, kannst du mich hören?“, fragte eine weibliche Stimme. „Du kannst froh sein, noch am Leben<br />

zu sein. Wenn Herr Cloud nicht gewesen wäre, wärst du jetzt tot.“<br />

Cid fasste sich an die Stirn. Sie fühlte sich feucht an und seine Hand färbte sich rot. „Cloud...? Wo<br />

ist...dieser Punk...?“<br />

„Ich bin hier, keine Sorge.“, sprach Cloud zu Cid’s Rechten.<br />

„Alles tut mir weh...was ist passiert?“, nuschelte Cid.<br />

„Shera hat gesagt, dass einer der<br />

Sauerstofftanks explodiert ist.“, antwortete<br />

Cloud. Cid legte seinen Kopf wieder nach<br />

hinten und wischte das Blut aus seinen<br />

Augen. Sauerstofftank. Also hatte Tank<br />

Nummer 8 wirklich eine Fehlfunktion,<br />

genau wie Shera es damals sagte. Wenn<br />

die Rakete damals gestartet wäre, hätten<br />

sie alle sterben können. „Bringt uns diese<br />

Kapsel auch wirklich sicher nach Hause?“,<br />

fragte Cid benommen. Shera nickte. „Sie<br />

sollte es jedenfalls...Ich hab sie bis jetzt<br />

überprüft.“<br />

„Dann bin ich beruhigt.“<br />

Shera errötete und sah auf den Boden.<br />

Das war das erste Kompliment, das sie<br />

jemals aus Cid’s Mund vernommen hatte.<br />

Cid musste leicht grinsen und wandte sich<br />

dem kleinen Fenster der Rettungskapsel<br />

zu. „Schaut nur...ich bin wirklich hier...im<br />

Weltall.“ Er drückte seine Hände gegen<br />

das Glas, so als ob er die Sterne berühren<br />

wollte. Die Kapsel begann sich zu drehen<br />

und Meteor war erneut in Sicht, zusammen<br />

mit der verdammten Rakete. „Das alles<br />

verdanke ich dir...ShinRa 26. Leb wohl,<br />

alter Freund. Du hast mir geholfen, meinen<br />

Traum zu erfüllen. Ich werde dich nie<br />

vergessen...“<br />

Die kleine Kapsel begann rot zu glühen, als sie in die Atmosphäre eintrat und das dunkle Weltall hinter<br />

sich ließ. Tausend Meter von ihr entfernt, setzte die ShinRa 26 ihren selbstmörderischen Kurs gegen<br />

Meteor fort; ein kleiner weißer Streifen, beinahe unsichtbar im Vergleich zur erschreckenden Gestalt<br />

Meteor’s.<br />

In ganz Midgar schienen die Leute alles fallen zu lassen und still zu stehen, als sie sich in den Straßen<br />

sammelten und hoch zum Himmel sahen. Sogar die Slums waren wie leergefegt, da alle Bewohner<br />

auf die Platte gekommen waren, um ShinRa’s Plan in Aktion zu erleben.<br />

Weit entfernt, auf dem westlichen Kontinent,<br />

beobachtete Bugenhagen in seinem<br />

Observatorium eine detaillierte Simulation,<br />

welche die Geschehnisse Hunderte von<br />

Kilometern über der Erdoberfläche<br />

widerspiegelte. Er wusste, dass ShinRa’s<br />

Plan fehlschlagen würde; er wusste es von<br />

Anfang an. Doch trotz dessen, gab es einen<br />

Platz in den tiefsten Tiefen seines Herzen, an<br />

dem er dafür betete, dass die Rakete stark<br />

genug sein würde, um den Planeten zu<br />

erlösen.<br />

Die ShinRa Rakete kollidierte mit Meteor. Der<br />

Himmel über der Welt wurde in einen<br />

blendenden Schleier aus weißem Licht<br />

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<strong>Final</strong> <strong>Fantasy</strong> <strong>VII</strong> <strong>Seite</strong> 107<br />

<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

gehüllt, welcher selbst den Meteor komplett überdeckte. Zuerst gab es keinerlei Geräusche, doch als<br />

die Schockwelle schließlich den Planeten erreichte, erschallte über den Himmeln Midgars eine<br />

Explosion, die so gewaltig war, dass selbst das zentralgelegene ShinRa Gebäude damit zu kämpfen<br />

hatte, stehen zu bleiben. Für einige lange, scheinbar unendlich andauernde Minuten, widerhallte der<br />

Schall durch die Straßen Midgars, während das weiße Licht misstönend auf die Stadt herabschien.<br />

Als das Beben dem Ende zu ging und der Lichtschein langsam verblasste, öffneten die Bewohner<br />

Midgars wieder ihre Augen und starrten voller Hoffung zum Himmel hin.<br />

Meteor hing immer noch am Firmament und seine blutrote Aura zeichnete sich weiterhin<br />

unbarmherzig auf dem Planeten ab.<br />

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<strong>Final</strong> <strong>Fantasy</strong> <strong>VII</strong> <strong>Seite</strong> 108<br />

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Ende des 2. <strong>Band</strong>es.<br />

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<strong>Seite</strong> 108


Englisches<br />

Übersetzt<br />

Layout<br />

Technische<br />

Publiziert � � �<br />

Ein<br />

Ebenso<br />

�<br />

Abschließend<br />

�<br />

� � �<br />

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<strong>The</strong> <strong>Mako</strong> <strong>Saga</strong> - <strong>Band</strong> 2<br />

Credits<br />

Original von Eric H. (HP: http://www.space-kitten.org/demon)<br />

von Patrick P. aka Omnislash.<br />

von Patrick P. aka Omnislash & Chocwise aka Björn H sowie Stefan. B. aka MuadDib<br />

Nachbearbeitung & eBook-Konvertierung von Chocwise aka Björn H. und MuadDib<br />

von SquarePort.<br />

besonderes Dankeschön geht an Eric H. welcher der Übersetzung und Publizierung seiner<br />

Story sehr freundlich gegenüberstand. Thanks a lot, Eric.<br />

gebührt ein großes Dankeschön Omnislash der bisher über hundert <strong>Seite</strong>n des<br />

englischen Originals ins Deutsche übersetzte, die Arbeit die er dabei investierte ist überwältigend.<br />

noch ein Dankeschön an die vielen Leser ohne deren Resonanz wohl nichts aus<br />

der Übersetzung geworden wäre.<br />

Englisches Original von Eric H., Übersetzung von Patrick P. aka Omnislash.<br />

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<strong>Seite</strong> 109


<strong>Final</strong> <strong>Fantasy</strong> <strong>VII</strong> <strong>Seite</strong> 110<br />

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Copyrights<br />

Die unveränderte PDF-Datei darf zum kostenfreien Download angeboten werden. Sobald diese Datei<br />

verändert wird, verfallen die Veröffentlichungsrechte.<br />

Möchtest du diese Datei oder ihren Inalt für irgendwelche Zwecke verändern und so veröffentlichen,<br />

wende dich zuvor per Mail an webmaster@squareport.de.<br />

Die im Laufe der Story abgebildeten Fanarts sind nicht Eigentum von SquareNet sondern derer<br />

Zeichner die uns leider unbekannt sind.<br />

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<strong>Seite</strong> 110


<strong>Final</strong> <strong>Fantasy</strong> <strong>VII</strong> <strong>Seite</strong> 111<br />

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Sonstiges<br />

Dies ist Version: 1.1<br />

Die aktuellsten Versionen und die folgenden Bände (soweit bereits erschienen) bekommt man auf<br />

www.squareport.de.<br />

Englisches Original von Eric H., Übersetzung von Patrick P. aka Omnislash.<br />

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<strong>Seite</strong> 111

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