2011_04_02_Festschrift_150_Jahre_TVB_komplett.pdf - Turnverein ...
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24<br />
Chronik<br />
Wie man in Bieber eine Turnhalle baute und finanzierte (von Martin Bauer)<br />
“Es werden von den wöchentlichen Beiträgen<br />
von den Mitgliedern 2 Pfennig und von den<br />
Zöglingen 1 Pfennig zurückgelegt und für sich<br />
gebucht. Das Geld darf nicht vergriffen und zu<br />
keinem anderen Zweck verwendet werden”<br />
Die so angesparten Beträge konnten bei aller<br />
Begeisterung für die Sache natürlich nicht<br />
ausreichen, um ernsthaft an einen Baubeginn<br />
denken zu können. Auch die bei allen<br />
Festlichkeiten und Veranstaltungen des Vereins<br />
herausgeschlagenen Spenden führten nur wenig<br />
weiter. Schließlich kam man auf den Gedanken,<br />
den Mitgliedern und Gönnern verzinsliche<br />
Bausteine zum Kauf anzubieten. Sie waren<br />
anfangs nur schwer abzusetzen, als sich aber im<br />
Verlauf der neunziger <strong>Jahre</strong> die Einkommensverhältnisse<br />
etwas besserten, ging es<br />
voran. 1897 hatte man dann 4000 Mark<br />
zusammen und konnte ans Bauen denken.<br />
Weiteren Auftrieb gab das im gleichen Jahr in Bieber abgehaltene Gauturnfest, das auf den damals noch vorhandenen Wiesen<br />
zwischen Bach und den “Bruchgärten” stattfand und für das rund 5000 Eintrittskarten verkauft wurden. Weit über 2000 Personen<br />
beteiligten sich an dem großen Festzug durch Bieber.Als Reinerlös des Festes floss die ansehnliche Summe von 624,42 Mark dem<br />
Turnhallenfonds zu. Man muss sich dabei vergegenwärtigen, dass zu damaliger Zeit ein angesparter Betrag von 1000 Mark<br />
ausreichte, um den Kauf eines einfachen Hauses im Wert von 10000 Mark mit entsprechender Hypothekenbelastung tätigen zu<br />
können. Viele der damals nach einheitlichem Grundriss erstellten Häuser, bestehend aus drei Kammern und Küche im<br />
Erdgeschoss und einer weiteren Wohnung mit vier Räumen (davon zwei mit schräger Decke) im Dachgeschoss, haben sich bis<br />
heute erhalten.