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Neuartige Hochleistungsfaser in der seilgebundenen Holzbringung

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flexiblen Chokerseilen <strong>der</strong> Firma HECKER fortgeführt. Durch die Wahl dieses Systems konnte<br />

das Gesamtgewicht des Zubehörs um rund 20 % reduziert werden.<br />

Weitere Gewichtsreduzierung im Bereich <strong>der</strong> Anschlagmittel versprach <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz von<br />

Kunststoffhebeschl<strong>in</strong>gen aus Polyester. Im geschnürten Zustand konnte aber we<strong>der</strong> e<strong>in</strong> ausreichen<strong>der</strong><br />

Reibschluss zum Hauptseil noch zum Stamm aufgebaut werden.<br />

Mit <strong>der</strong> Installation des Faserseiles wurde Bruchkraft und Seildehnung erstmalig für die Pilotstudie<br />

mittels W<strong>in</strong>denprüfung ermittelt. Die anfängliche Seildehnung überschritt das Vier- bis<br />

Fünffache <strong>der</strong> Werte e<strong>in</strong>es Stahllitzenseiles. Mit zunehmendem Gebrauch reduzierte sich die<br />

Seildehnung auf e<strong>in</strong>en mit Stahllitzenseilen vergleichbaren Wert von 0,3 %. Der Lagerungszustand<br />

des Seiles sowie <strong>der</strong> molekulare Aufbau <strong>der</strong> Fasern ist dynamisch und abhängig<br />

von den auf das Seil wirkenden Kräften. Daher werden Faserseile als „lebend“ bezeichnet.<br />

Oberhalb des dynamischen Verhaltens e<strong>in</strong>es Faserseiles setzen plastische Verformungen<br />

e<strong>in</strong>, die während des Versuches als Faserrisse erkennbar wurden. Folglich sorgen Überlastungen<br />

des Seiles zu bleibenden Schäden des Seilverbandes.<br />

In <strong>der</strong> Praxis s<strong>in</strong>d die Ursprünge e<strong>in</strong>es Faserrisses jedoch nicht immer klar bestimmbar. Neben<br />

Faserrissen <strong>in</strong> Folge von Zugüberlastung, können weitere Faserschäden unterschieden<br />

werden.<br />

Der mechanische Abrieb erzeugt auf <strong>der</strong> äußeren Mantelfläche des Seiles e<strong>in</strong>en parzellierten<br />

o<strong>der</strong> vollständig umschließenden haarigen „Faserflaum“. Die aus dem Seilkörper herraustehenden<br />

E<strong>in</strong>zelfasern legen sich über die verbleibenden <strong>in</strong>takten Seilzonen und stellen<br />

daher e<strong>in</strong>e Art Schutzmantel da. Sollten längere gruppenweise „Faserbüschel“ aus dem Seil<br />

herausschauen, lassen sie ich durch e<strong>in</strong> leichtes Aufschieben <strong>der</strong> Litzen <strong>in</strong> das Seil<strong>in</strong>nere<br />

zurückführen.<br />

Enge Umlenkradien strapazieren Stahl- und Faserseile beson<strong>der</strong>s stark. Die dabei auf die<br />

Längsachse entstehenden Kräfte schädigen beson<strong>der</strong>s das Seilskelett im Innenradius <strong>der</strong><br />

Umlenkung. Bei Überschreiten <strong>der</strong> vertraglichen Querstabilität können Fasern zerstört werden.<br />

Dies betrifft beson<strong>der</strong>s Zonen, die durch Last- und Biegewechsel häufig belastet s<strong>in</strong>d.<br />

Dazu zählen hauptsächlich die durch Anschlagmittel bee<strong>in</strong>trächtigten h<strong>in</strong>teren Seilstücke. Es<br />

liegen <strong>der</strong>zeit ke<strong>in</strong>e verb<strong>in</strong>dlichen Normen und Aussagen über den optimalen Umlenkradius<br />

für Dyneemaseiles vor. Enge Radien sollten soweit wie möglich vermieden werden. Hersteller<br />

wie SAMSON ROPE empfehlen als M<strong>in</strong>destradius den achtfachen Seildurchmesser.<br />

S<strong>in</strong>d ganze Seillitzen durchtrennt, ist es zu empfehlen den betroffenen Bereich herauszukürzen.<br />

Aus amerikanischen Studien geht hervor, dass e<strong>in</strong> Dyneemaseil selbst bei dem Verlust<br />

des halben Seilverbandes noch mehr als 50% <strong>der</strong> Seilbruchlast aufweist.<br />

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