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HÄUSER & STRASSEN<br />
Stein“ – dem Selbst – profitieren, beantwortet<br />
er wie folgt: „In der Loge lernen<br />
wir, zuzuhören und andere Charaktere<br />
und Meinungen zu respektieren. Und<br />
wir haben die Chance, unser eigenes<br />
Verhalten zu reflektieren. Meine Familie<br />
sagte mir einmal, ich sei sehr tolerant<br />
und ausgeglichen.“ Darüber hinaus wird<br />
die Zugehörigkeit zu einer Freimaurer-<br />
Loge, die übrigens eingetragene Vereine<br />
sind, durch eine Vielzahl gemeinsamer<br />
Aktivitäten bestimmt: Vortragsabende,<br />
kulturelle Veranstaltungen, Kohlfahrten,<br />
Weihnachtsfeiern oder Reisen.<br />
Gemäß dem freimaurerischen Verständnis<br />
der „weltumspannenden Bruderkette“<br />
sind alle Freimaurer-Logen freundschaftlich<br />
miteinander verbunden. Ob<br />
regional oder international – die Nähe<br />
zu anderen Logenhäusern wird gesucht<br />
und gefördert. Unterschiede bestehen<br />
höchsten in Bezug auf die jeweilige<br />
Lehrart und die damit einhergehende<br />
Auslegung des Rituals, die Grundstruktur<br />
dagegen ist überall gleich. „Als Bruder<br />
bin ich in jeder Loge der Welt willkommen.<br />
Selbst, wenn ich die Sprache nicht<br />
verstehe, kann ich der Arbeit ohne Probleme<br />
folgen“, sagt Harry Mohns.<br />
Wer sich für die Freimaurerei entscheidet,<br />
sollte die Volljährigkeit erreicht haben<br />
und ein wenig Geduld mitbringen.<br />
Denn schließlich handele es sich um<br />
eine Einstellungssache, etwas Langfristiges,<br />
sozusagen einen „Bund fürs Leben“,<br />
so Lothar Hesse. Viele der Bremer Logenbrüder<br />
seien bereits seit Jahren oder<br />
Jahrzehnten dabei, dass jemand austrete,<br />
käme eher selten vor. Vielleicht ein<br />
Grund, weshalb der Altersdurchschnitt<br />
meist um die 50 oder 60 Jahre liegt. In<br />
letzter Zeit ist aber auch ein gegenläufiger<br />
Trend zu beobachten. „Immer mehr<br />
Jüngere interessieren sich für das Logenleben“,<br />
weiß Karl Engelhard, welcher der<br />
ältesten, im Jahre 1788 gegründeten<br />
und mit etwa 140 Mitgliedern größten<br />
Bremer Loge „Zum Oelzweig“ vorsteht.<br />
Im Gegensatz zu den bisher genannten<br />
Freimaurer-Vereinigungen, die Männer<br />
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aller Glaubensrichtungen und Weltanschauungen<br />
aufnehmen, müssen sich<br />
Interessierte zu der Lehre Jesu Christi,<br />
wie sie in der Bibel steht, bekennen.<br />
Anfragen kommen meist über Empfehlungen<br />
oder das Internet. Einige Logen<br />
bieten zudem öffentliche Gästeabende<br />
an. Für potentielle Mitglieder empfiehlt<br />
es sich, regelmäßig an diesen Veranstaltungen<br />
teilzunehmen, die neben<br />
der Information vor allem dem gegenseitigen<br />
Kennenlernen dienen. „Der<br />
persönliche Kontakt ist wichtig“, so Karl<br />
Engelhard, der wie andere Logenmeister<br />
auf Einzelgespräche zur Erörterung der<br />
Intention der Neulinge setzt. Viele geben<br />
als Grund an, ihre privaten und beruflichen<br />
Ziele erreicht zu haben. „Wenn<br />
der Lebensweg gesichert ist, können<br />
Gedanken wie ‚es muss doch noch mehr<br />
geben’ auftreten“, erläutert Jürgen Rotschies.<br />
„Vielleicht ist dies als allgemeine<br />
Sinnsuche zu sehen.“<br />
Ob das Ergebnis dieser Suche für den<br />
Einzelnen tatsächlich in der Freimaurerei<br />
liegt, stellt sich oft erst nach einer gewissen<br />
Vorlaufzeit. Diese kann mehrere<br />
Monate oder auch ein Jahr betragen.<br />
Eine Faustregel dafür gibt es nicht. Ist<br />
der Zeitpunkt gekommen, stellt der Kandidat<br />
einen formellen Aufnahmeantrag,<br />
über den alle Logenbrüder gemeinsam<br />
entscheiden. In einer geheimen Abstimmung,<br />
der so genannten „Kugelung“,<br />
wird mit Hilfe weißer und schwarzer Kugeln<br />
– für Ja und Nein – über die Neuaufnahme<br />
abgestimmt. Fällt die Entscheidung<br />
positiv aus, wird ein Termin<br />
für die eigentliche Aufnahme in den �<br />
Gemälde über der Tür im Festsaal des Bremer Logenhauses.<br />
Kleiner Saal der Freimaurer-Loge "Zum Oelzweig",<br />
Kurfürstenallee 8.<br />
Dreiteiliges Glasfenster im Treppenhaus<br />
des Bremer Logenhauses.<br />
Freimaurerische Symbole:<br />
Buch, Winkelmaß und Zirkel<br />
auf dem Meistertisch.<br />
Tempelnachbau der Ausstellung<br />
"Licht ins Dunkel"<br />
im Focke-Museum.<br />
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Verlieben.<br />
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