Abendzeitung - „Kochen auf sehr hohem Niveau“ - Silke Wingens
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<strong>Abendzeitung</strong> - <strong>„Kochen</strong> <strong>auf</strong> <strong>sehr</strong> <strong>hohem</strong> <strong>Niveau“</strong> http://www.abendzeitung.de/muenchen/essen_trinken/235901<br />
Längst war der Jury klar, dass die Entscheidung am Schluss nicht leicht werden würde.<br />
„Platz vier können wir eigentlich gar nicht vergeben, weil alle Finalisten besser sind“, so<br />
Inge Stollberg. Erste Überlegungen wurden laut, Platz vier womöglich gar nicht zu<br />
vergeben.<br />
Als letzte Finalistin war dann <strong>Silke</strong> <strong>Wingens</strong> an der Reihe. Von ihr bekam die Jury wieder<br />
ein raffiniertes Gericht <strong>auf</strong>getischt: „Maronenbraten in Rotwein- Kirsch-Sauce mit<br />
Rosenkohl und Schupfnudeln“, eine vegetarische Kreation.<br />
„Eine <strong>sehr</strong> gute Idee und wunderbar angerichtet", lautete der erste Kommentar von<br />
Spitzenköchin Inge Stollberg: „Der Maronenbraten ist mir nur ein bisserl zu trocken.“<br />
Dass er auch etwas mehr Würze vertragen hätte, meinte Giovanni Russo: „Da fehlt ein<br />
wenig der Kick. Gut wäre im Maronenbraten beispielsweise ein Schuss Grappa mit<br />
eingelegten Sultaninen.“ Nicken am Jury-Tisch – und doch wurde auch dieses Gericht<br />
gelobt. Und so begann eine heiße Diskussion über die Platzierung.<br />
Jedes Jury-Mitglied hatte so seine ganz persönlichen Favoriten. An Begründungen für<br />
oder gegen ein Gericht fehlte es nicht. Die vier Finalisten räumten derweil gemeinsam<br />
ihre Arbeitsplätze <strong>auf</strong>, plauderten mit den Kochkollegen und warteten gebannt <strong>auf</strong> das<br />
Ergebnis.<br />
Das stand schließlich auch fest – und war tatsächlich doch noch einstimmig zustande<br />
gekommen: Gestrichen wurde nicht nur der vierte Platz, sondern auch der dritte und der<br />
zweite: „Ein Finalist war besser als die anderen, die aber allesamt auch <strong>auf</strong> <strong>hohem</strong><br />
Niveau gekocht haben“, verkündete Werner Licht im Namen der gesamten Jury.<br />
Die vier Hobbyköche strahlten übers ganze Gesicht. Von Nervosität keine Spur mehr.<br />
Alle waren bester Laune. „Wir sind doch eh schon die vier Besten von rund 150<br />
AZ-Lesern“, sagte Karen Kaboth: „Das allein ist schon eine Freude.“<br />
Diese wurde dann doch noch größer, als der AZ-Chefredakteur die Entscheidung bekannt<br />
gab: „Wir haben uns entschlossen, dass es bei unserem Finale nur einen ersten Platz<br />
gibt und dreimal Platz zwei!“<br />
Jubel beim Finalisten-Quartett. Dann verkündete Arno Makowsky die Siegerin: Susanne<br />
Lößl mit ihrem „Berliner Flughirsch“!<br />
Die konnte ihr Glück kaum fassen, als ihr Kochkollegen und<br />
Jury gratulierten und Segmüller- Gesamtvertriebsleiter<br />
Reinhold Gütebier die Preisverleihung vornahm. „Alle<br />
Kandidaten haben unter Stress toll gearbeitet und <strong>auf</strong> <strong>sehr</strong><br />
<strong>hohem</strong> Niveau gekocht“, sagte Gütebier und überreichte dem<br />
Quartett jeweils ein hochwertiges WMF-Kochset im Wert von<br />
rund 800 Euro sowie edle Riedel- Weingläser.<br />
Susanne Lößl bekam zudem noch eine WMF-Kaffeemaschine<br />
der Superlative für rund 1800 Euro. „Ich kann's nicht fassen“,<br />
sagte die Siegerin, die ihr erfolgreiches Gericht jetzt an<br />
Weihnachten auch ihrer Familie servieren will: „Dann werde<br />
ich glücklicherweise ohne die heutigeNervosität kochen!<br />
Hoffentlich gelingt mir mein Hirschfilet dann auch ebenso gut<br />
wie heute!“ A. Baronikians<br />
Ein dickes Paket für die<br />
Siegerin des<br />
Koch-Wettbewerbs: Die<br />
Segmüller-Chefs<br />
Reinhold Gütebier (l.)<br />
und Wolfgang Rauscher<br />
überreichen Susanne<br />
Lößl eine Luxus-<br />
Kaffeemaschine.<br />
Foto: Daniel v.<br />
Loeper<br />
DAS SIEGER-REZEPT : Hirschfiletmedaillons mit Macadamia-Nuss-Kruste<br />
Zutaten (für 4 Personen) - Hirschmedaillons: 600 g Hirschfiletmedaillons, Salz, Pfeffer,<br />
3 EL Butterschmalz, 3 Thymianzweige, 1 Rosmarinzweig, 1 halbierte Schalotte, 1<br />
Knoblauchzehe; Nusskruste: 125 g Butter, 1 Eigelb,6Wachholderbeeren, 1/2 EL<br />
abgezupfte Thymianblätter, 100 g gemahlene Macadamianusskerne, 40 g frische<br />
Weißbrotbrösel, Salz, Pfeffer; Sauce: 2 rote Zwiebeln, 150 ml schwarzer<br />
Johannesbeersaft, 50 ml dunkler Balsamico, 150 ml Rotwein, 150 ml Wildfond, Salz und<br />
Pfeffer, Wacholder, 30 g kalte Butterwürfel; Sellerie- Püree: 200 g Knollensellerie, Salz,<br />
180 ml Sahne, 150 g Kartoffeln, Muskatnuss, 3 EL Sahne, 3 EL gehackte Petersilie;<br />
Rosenkohl: 600 g Rosenkohl, 30 g Butter, 1 Schalotte, 1 EL Zucker, Salz,<br />
Muskatnussabrieb, 2 EL Tomatenwürfel.<br />
Zubereitung: Ofen <strong>auf</strong> 120 Grad vorheizen. Fleisch mit Salz und Pfeffer würzen,<br />
beidseitig in heißem Butterschmalz mit Kräutern, Schalotte und Knoblauch scharf<br />
anbraten. Fleisch <strong>auf</strong> ein mit Alufolie ausgelegtes Blech legen, für ca. 10 bis 12 Min. im<br />
Ofen zartrosa braten. Pfanne mit Kräutern beiseite stellen.<br />
Für die Nusskruste Butter schaumig schlagen. Eigelb, gemahlene Wacholderbeeren und<br />
Thymian dazu, gut durchrühren. Gemahlene Nüsse in einer Pfanne ohne Fett goldgelb<br />
rösten, abkühlen lassen, mit Weißbrotbröseln zur Butter geben, mit Salz und Pfeffer<br />
abschmecken. Masse in einen Gefrierbeutel geben, platt ausrollen, in den Kühlschrank<br />
legen, bis Kruste fest wird. Diese dann in gleichgroße Stücke wie die Hirschmedaillons<br />
schneiden, Gefrierbeutel abziehen, jeweils Kruste <strong>auf</strong> die Filets legen, andrücken, dann<br />
unter dem Backofengrill goldbraun überbacken.<br />
Für die Sauce Zwiebeln in Streifen schneiden und in die Pfanne, in der die Filets<br />
angebraten wurden, geben und goldbraun braten. Mit Saft, Balsamico, Wein und Fond<br />
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