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Wir leben Vielfalt! - Paritätischer Wohlfahrtsverband

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Liebe Leserinnen und Leser,<br />

die Einflüsse ausländischer Kulturen<br />

bereichern unser Leben in zahllosen<br />

Bereichen und seit ewigen Zeiten. Sei<br />

es in Handwerk, Sprache, Technik,<br />

Musik, Kunst, Literatur oder Gastronomie<br />

– ohne all dies erschiene mir das<br />

Leben hierzulande doch recht karg<br />

und monoton. Doch nicht nur die Einflüsse<br />

fremder Kulturen mag heute<br />

kaum jemand entbehren. <strong>Wir</strong> können<br />

es uns auch weder gesellschaftlich<br />

noch wirtschaftlich leisten, auf die<br />

Potenziale von zugewanderten Menschen<br />

zu verzichten. Es ist daher notwendig,<br />

dass wir uns nicht nur kulturell,<br />

sondern auch demokratisch und<br />

menschlich zur Offenheit bekennen.<br />

Viel zu lange ist – gegen die Fakten –<br />

behauptet worden, Deutschland sei kein<br />

Einwanderungsland, viel zu lang ist in<br />

unserem Land ein Negativbild ausländischer<br />

Menschen kultiviert worden. Bezeichnenderweise<br />

ist Deutschland in<br />

der Pisa-Studie bei der Integration von<br />

Zuwanderern Schlusslicht. Zuwanderung<br />

ist nötig, um den demografischen<br />

Wandel abzumildern und den Bedarf an<br />

Fachkräften zu sichern. Zugleich kommen<br />

im Rahmen der humanitären Zuwanderung<br />

Flüchtlinge nach Deutschland,<br />

die eine sichere Zuflucht suchen.<br />

Ihre rasche Integration ist im Interesse<br />

beider Seiten. Es gebieten die Grundund<br />

Menschenrechte, den zugewander-<br />

4 www.der-paritaetische.de 6 | 2012<br />

Professor Dr. Rolf<br />

Rosenbrock,<br />

Vorsitzender des<br />

Paritätischen<br />

Gesamtverbands<br />

ten Menschen die gleichberechtigte<br />

Teilhabe in allen Bereichen unserer<br />

Gesellschaft zu ermöglichen.<br />

Der Paritätische mit seinem Motto<br />

„Offenheit, <strong>Vielfalt</strong>, Toleranz“ ist prädestiniert<br />

für diese Aufgabe. Daher stellen<br />

wir uns nun auch ganz aktiv die Frage:<br />

Wie können der Verband und seine<br />

Mitgliedsorganisationen Zugangs- und<br />

Teilhabehindernisse für Menschen mit<br />

Migrationshintergrund abbauen, die<br />

<strong>Vielfalt</strong> in der Gesellschaft in der Mitarbeiterschaft<br />

angemessen abbilden und<br />

die Beschäftigten befähigen, Menschen<br />

unterschiedlicher Herkunft wertschätzend<br />

und anerkennend zu begegnen?<br />

Viele unserer Mitgliedsorganisationen<br />

haben darauf bemerkenswerte Antworten<br />

gefunden. Einige davon finden Sie in<br />

diesem Heft. Dabei gibt es kein Patentrezept<br />

zur interkulturellen Öffnung. Denn<br />

klar ist: Die Migrantin und den Migranten<br />

gibt es nicht. Sowohl was die Herkunftsländer<br />

betrifft wie auch die Zuwanderungsgeschichte<br />

und die Qualifikation<br />

gibt es große <strong>Vielfalt</strong>.<br />

Bildung stellt traditionell einen hohen<br />

Wert bei Menschen mit Migrationshintergrund<br />

dar – als ein Mittel, in der Aufnahmegesellschaft<br />

erfolgreich zu sein.<br />

Menschen mit Migrationshintergrund<br />

gewinnen damit in der deutschen<br />

Gesellschaft sowohl als Neu-Zugewanderte<br />

wie auch als Einheimische mit<br />

Thema<br />

Zuwanderungsgeschichten immer mehr<br />

an Bedeutung. Hier liegt ein hohes<br />

Potenzial für Arbeitgeber auf der<br />

Suche nach den Fachkräften von heute<br />

und von morgen.<br />

Doch nicht nur diese Entwicklung macht<br />

die bundesdeutsche Bevölkerung immer<br />

vielfältiger und vielschichtiger: Gesellschaftliche,<br />

demografische und wirtschaftliche<br />

Strukturen führen zu immer<br />

größerer Heterogenität der Lebenslagen<br />

und der Lebensentwürfe. In der heutigen<br />

Gesellschaft gehören hohe Flexibilität<br />

und auch Mobilität ebenso dazu wie die<br />

Bereitschaft zum <strong>leben</strong>slangen Lernen<br />

– und dies nicht nur für den oder die Einzelne,<br />

sondern auch für ganze Organisationen.<br />

Es geht darum, diese gesellschaftliche<br />

<strong>Vielfalt</strong> als Verband aktiv mitzugestalten.<br />

Dieses Heft bietet einen Einblick,<br />

wie sich Mitgliedsorganisationen im<br />

Paritätischen bereits auf den Weg machen,<br />

um den Prozess der interkulturellen<br />

Öffnung in den eigenen Strukturen<br />

zu gestalten und was Gesamtverband<br />

und Landesverbände sich diesbezüglich<br />

vorgenommen haben.<br />

Herzlich Ihr<br />

Rolf Rosenbrock

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