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PDF - EW Sirnach

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6 titelthema<br />

sammeln im Wald. Zwischen den Oasen<br />

begegnen sie sich: Für Peter ist es elementar,<br />

«gemeinsam etwas zu unternehmen, wenn das<br />

Knistern nicht mehr da ist». Psychologen<br />

erklären es so: Die eigene Persönlichkeit und<br />

der eigene Freundeskreis sind wichtig in einer<br />

Beziehung, um das Eigenleben zu erhalten,<br />

damit nicht zu viel Nähe entsteht. Peter und<br />

Der «1to1 energy»-Bund<br />

Wie Partnerschaften im Privaten<br />

auftreten, spielen sie auch auf der<br />

Business-Bühne eine Hauptrolle.<br />

Glücklich bis heute: Annemarie und<br />

Peter Christen haben den Tod der Tochter<br />

erlebt und eine Ehekrise umschifft.<br />

Aus der Gemeinsamkeit Starkes wachsen zu<br />

lassen, ist eine Lebensform, die auch auf dem<br />

Feld der Firmen gewählt wird. In der Energiebranche<br />

etwa haben sich vor knapp zwölf Jahren<br />

24 Unternehmen zusammengeschlossen<br />

– unter der Marke 1to1 energy ist so eine<br />

Beziehung mit Mehrwert entstanden. Heute<br />

Annemarie haben ihr Rezept für die glückliche<br />

Ehe gefunden: Vertrauen, gemeinsame Zeit,<br />

ohne sich anzuketten, und dass man sich vergibt,<br />

wenn einer einen Fehltritt macht. Oder<br />

beide:Kurz vor dem tragischen Autounfall flirten<br />

die Christens fremd. «Wir verliebten uns<br />

gleichzeitig in ein befreundetes Ehepaar. Doch<br />

landeten wir schnell wieder auf dem Boden»,<br />

leben in dieser Partnerschaft rund 140 Unternehmen.<br />

Und sie pflegen die gleichen<br />

Interessen: das Erarbeiten gemeinsamer<br />

Lösungen für eine sichere und nachhaltige<br />

Energiezukunft.<br />

Es sind Unternehmen verschiedener Grösse<br />

wie etwa die grosse BKW, die mittlere Localnet<br />

und die kleine Service électrique de<br />

Develier. Über Kantons- und Ländergrenzen<br />

hinweg (15 Kantone und das Fürstentum<br />

Liechtenstein) ergänzen und unterstützen sie<br />

sagt Annemarie. Peter ergänzt: «Nach dem<br />

Unglück merkten wir, das muss und darf nicht<br />

sein. Trotzdem ist die Freundschaft mit ihnen<br />

bis heute geblieben – auch ohne Flirt.»<br />

Die Krise als Hoffnung<br />

In den jungen Jahren sind sie oft ungleicher<br />

Meinung. «Die Liebe ist nicht ununterbrochen<br />

Jubel, Trubel, Heiterkeit. Man muss sich immer<br />

wieder neu finden», sagt Peter. Diese Streitigkeiten<br />

überstehen sie, ohne zu wissen, was<br />

ihnen John Gottman geraten hätte. Der amerikanische<br />

Paarforscher hat in den neunziger<br />

Jahren herausgefunden, dass Streiten niemals<br />

konstruktiv sein kann. Die vier «apokalyptischen<br />

Reiter» sollten dabei vermieden werden:<br />

Charakterkritik, ständige Rechtfertigung,<br />

Mauern und Geringschätzung.<br />

Paare, die eine Krise gemeistert haben, sind es,<br />

die Wissenschaftler hoffen lassen, eine Formel<br />

für die Liebe zu finden. Die deutsche Studie<br />

Pairfam (mit 12400 Frauen und Männern über<br />

14 Jahre hinweg, gestartet 2008) zeigt vorläufig:<br />

Der Glaube ans Zusammenbleiben scheint<br />

kränkelnden Liebenden wieder auf die Beine<br />

zu helfen. Psychologen sprechen von Commitment.<br />

Der Schweizer Guy Bodenmann beschreibt<br />

es in seinem Bestseller «Was Paare<br />

stark macht» als «Überzeugung, dass es richtig<br />

ist, beim Partner zu bleiben. Es entspricht<br />

einem Urbedürfnis nach dem sicheren Hafen,<br />

in dem man Schutz vor den Widernissen dieser<br />

Welt erfährt.» Annemarie und Peter haben der<br />

See getrotzt und den sicheren Hafen «Goldene<br />

Hochzeit» erreicht. Verlassen wollen sie ihn<br />

erst, wenn sie sterben und ihre Herzen deshalb<br />

aufhören,bum,bum!zumachen.<br />

sich: Kunden von kleineren Anbietern profitieren<br />

von Dienstleistungen, die aus der<br />

Möglichkeit grösserer Energieunternehmen<br />

entwachsen, umgekehrt geniessen die kleineren<br />

eine regionale Verankerung, wie es<br />

einem Grossversorger kaum mehr möglich<br />

ist. Gemeinsam aufzutreten und sein Knowhow<br />

auszutauschen, stärkt die einzelnen<br />

Firmen – gerade heute in der zunehmenden<br />

Internationalisierung des Strommarktes. Ein<br />

Bund für die Zukunft.

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