14.02.2013 Aufrufe

DRA-INFO Audio - Deutsches Rundfunkarchiv

DRA-INFO Audio - Deutsches Rundfunkarchiv

DRA-INFO Audio - Deutsches Rundfunkarchiv

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

nr. 2 2009<br />

<strong>DRA</strong>-<strong>INFO</strong><br />

<strong>Audio</strong><br />

April · Mai · Juni 2009<br />

www.dra.de


<strong>DRA</strong>-<strong>INFO</strong><br />

<strong>Audio</strong><br />

April · Mai · Juni 2009<br />

INHALT<br />

Erläuterungen 4<br />

Nachweise 5<br />

Personenregister 140<br />

Ereignisregister 141<br />

Nachschlagewerke 142<br />

Abkürzungen 143<br />

Länderkürzel 143<br />

Benutzung und Gebühren 147


4 <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

ERLÄUTERUNGEN<br />

Das »<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong>« präsentiert aus den<br />

Archiven des <strong>DRA</strong> und der ARD eine Zusammenstellung<br />

interessanter Wort- und Musikbeiträge<br />

zu Personenjubiläen, Ereignissen<br />

und Uraufführungen.<br />

Die einzelnen Einträge sind wie folgt gekennzeichnet:<br />

� Person<br />

� Ereignis<br />

� Uraufführung<br />

Der Hauptteil des »<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong>« ist chronologisch<br />

und erlaubt so einen Überblick<br />

anstehender Jubiläen für den jeweiligen<br />

Zeitraum. Personen- und Ereignisregister<br />

ermöglichen den schnellen Zugriff auf bekannte<br />

Einzelereignisse.<br />

Fragen, Hinweise und Anregungen bitte an:<br />

sui@hr-online.de<br />

Telefon: (069) 15687-191<br />

Telefax: (069) 15687-177<br />

Das <strong>DRA</strong> stellt mit seinem Online-Hinweisdienst<br />

ein weiteres Recherchetool für die<br />

ARD-interne Verwendung zur Verfügung.<br />

Dieses bietet einen Recherchezugang zu<br />

Jubiläumsdaten und Gedenktagen von Personen<br />

und Ereignissen der Zeit-, Musik-,<br />

Kultur- und Rundfunkgeschichte bis zum<br />

Jahr 2027.<br />

http://dra-onlinehinweisdienst.hr.cn.ard.de


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 5<br />

NACHWEISE<br />

200. Geburtstag<br />

� Gogol, Nikolai • Schriftsteller<br />

* 1. April 1809 in Welikije Sorotschinzy / Poltawa<br />

† 4. März 1852 in Moskau<br />

Porträt über Nicolai Gogol und Lesung einer<br />

Episode aus dem Roman »Die toten Seelen«<br />

Sprecher: Sigismund von Radecki<br />

AD 26.03.1959 · NDR Nds · 6901669 44'56<br />

(O-Ton) Ludwig Renn über den Roman »Die<br />

toten Seelen« und den Einfluss dieses Romans<br />

auf sein eigenes Schaffen / Lesung eines<br />

Textes von Ludwig Renn über Gogol<br />

Sprecher: Herwart Grosse (Schauspieler)<br />

ESD 06.08.1961 · <strong>DRA</strong> B · B012759515 10'35<br />

Szenenausschnitte und Gespräche mit dem<br />

Regisseur (O-Ton) Boris Luzenko und Schauspielern<br />

über die Inszenierung des Stückes<br />

und seine aktuellen Bezüge<br />

Interviewer: Dieter Kranz<br />

Gesprächspartner: Boris Luzenko (Gastregisseur<br />

vom Maxim Gorki Theater Minsk)<br />

ESD 21.01.1981 · <strong>DRA</strong> B · B012663832 60'00<br />

LESUNG<br />

Text/Autor: Nikolai Gogol<br />

Sprecher: Curt Bois; Angela Schmid<br />

AD 1969v · <strong>DRA</strong> F · B007556759 o.A.<br />

Text/Autor: Werner Preuß (Einführung); Nikolai<br />

Wassiljewitsch Gogol<br />

Sprecher: Werner Preuß; Werner Ehrlicher<br />

Regie: Flora Hoffmann<br />

ESD 17.08.1969 · <strong>DRA</strong> B · B012665909 53'40<br />

HÖRSPIEL<br />

Text/Autor: Nikolai Gogol; Max Gundermann<br />

Sprecher: Hans Baender (Der Erzähler); Hans<br />

Rusch u.a.<br />

Regie: Wilhelm Semmelroth<br />

AD 11.02.1952 · SWR ST · 6003644 47'20<br />

Text/Autor: Nikolai Wassiljewitsch Gogol<br />

Sprecher: Maximilian Larsen ; Lore Schubert;<br />

Gisela Morgen u.a.<br />

Regie: Rudolf Hahn<br />

ESD 10.03.1949 · <strong>DRA</strong> B · B009982961 85'11<br />

Komponist: Mark Lothar<br />

Text/Autor: Nikolai Gogol<br />

Sprecher: Alois Maria Giani (Sprecher); Paul<br />

Dahlke (Anton Antonowitsch Skwosnik-Smuchanowskij,<br />

Stadthauptmann); Else Wolz<br />

(Anna Adrejewna, seine Frau); Ina Peters<br />

(Marja Antonowna, ihre Tochter) u.a.<br />

Regie: Walter Ohm<br />

AD 05.01.1952 · BR · DK 05821- 05823 101'40


6 APRIL N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

80. Geburtstag<br />

� Kundera, Milan • Schriftsteller, Literaturwissenschaftler<br />

* 1. April 1929 in Brünn / Mähren<br />

LESUNG<br />

Text/Autor: Milan Kundera<br />

Sprecher: Michael Schweighöfer (Schauspieler)<br />

ESD 26.09.1991 · <strong>DRA</strong> B · B012659812 9'42<br />

75. Geburtstag<br />

� Faber, Elmar • Germanist, Verleger, Lektor<br />

* 1. April 1934 in Deesbach / Thüringen<br />

Interviewer: Luise Köpp<br />

Gesprächspartner: Werner Mittenzwei<br />

(Schriftsteller); Elmar Faber (Direktor des<br />

Aufbau Verlags)<br />

ESD 08.02.1988 · <strong>DRA</strong> B · B012672631 26'41<br />

Interviewer: Cornelia Zetzsche<br />

ESD 02.12.1989 · BR · DK73464 4'35<br />

Sprecher: Götz Schwoche; Marianne Klußmann<br />

ESD 24.02.1990 · <strong>DRA</strong> B · B010609284 13'40<br />

Lesung aus Marginalien zu der unbekannten<br />

Erzählung von Anna Seghers, die im Aufbau-<br />

Verlag Berlin und Weimar erscheint<br />

Sprecher: Monika Dittmann; Hans Maikowski<br />

ESD 02.06.1990 · <strong>DRA</strong> B · B010609319 12'05<br />

Elmar Faber zur Zukunft der Leipziger Buchmesse<br />

/ zum Vorwurf der fehlenden Solidarität<br />

unter den ehemaligen DDR-Verlegern /<br />

zum Zulauf von Autoren aus dem Westen<br />

Deutschlands / zum Verhältnis zwischen<br />

Walter Janka und dem Aufbau-Verlag / Helmut<br />

Dähne, Geschäftsführer Rowohlt; über<br />

Bemühungen seines Verlages, Interessantes<br />

aus der ehemaligen DDR aufzudecken und<br />

neue Autoren in sein Programm aufzunehmen<br />

/ zur wachsenden Bedeutung der Verlage<br />

in Berlin / über sein Verhältnis zu ehemaligen<br />

DDR-Verlegern / zu kommenden Problemen<br />

der DDR-Verlage<br />

Interviewer: Volkhard Bode<br />

ESD 25.04.1991 · <strong>DRA</strong> B · B012856184 10'30<br />

Darin u.a. (O-Ton) Elmar Faber: über seine<br />

Kündigung als Geschäftsführer nach dem<br />

Kauf des Aufbau Verlags durch den Verlagsmanager<br />

Bernd Lunkewitz / die Diskussion<br />

um Umsätze und verlegerische Inhalte sei<br />

nicht neu / seine Meinung zum Thema »Leseland<br />

DDR« / zur Trivialisierung der Kultur /<br />

seine Ziele mit seinem Faber und Faber Verlag<br />

der Sisyhos-Presse Berlin / er sei zuversichtlich,<br />

was die Umsätze mit seinen<br />

bibliophilen Kostbarkeiten angehe<br />

Interviewer: Claus-Ulrich Bielefeld; Klaus<br />

Schulz<br />

AD 04.06.1993 · RBB B · 0906447 17'46


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E APRIL 7<br />

75. Jahrestag<br />

� Deutsche Sendegesellschaften werden<br />

Reichssender<br />

1. April 1934<br />

Mit der Umbenennung in »Reichssender ...« wird die<br />

Verstaatlichung und die nationalsozialistische Gleichschaltung<br />

der deutschen Sendegesellschaften abgeschlossen.<br />

Sie sind jetzt Filialsender der Reichs-<br />

Rundfunk-Gesellschaft und verlieren auch programmlich<br />

zunehmend an Selbständigkeit.<br />

Darin u.a. Eugen Hadamovsky (Reichssendeleiter):<br />

An die Stelle der zahlreichen Verwaltungen<br />

wurde ein Mann gestellt, Dr. Goebbels,<br />

der Führer des deutschen Rundfunks /<br />

Der Intendant ist die verantwortliche Persönlichkeit<br />

in jeder Sendeanstalt<br />

AD 20.01.1934 · <strong>DRA</strong> F · B004891612 18'40<br />

Julius Lippert (Staatskommissar für Berlin):<br />

Der Rundfunk ist zur stärksten Verbindung<br />

zwischen dem Reich und seiner Hauptstadt<br />

geworden (D 6'45) / Joseph Goebbels<br />

(Reichspropagandaminister): Forderung<br />

nach einem politischen Rundfunk / Der Begriff<br />

des Politischen muss soweit wie möglich<br />

gefasst werden: er muss alle Bezirke von<br />

Kunst, Kultur, Wissenschaft, sozialem Zusammensein,<br />

Lebensstil und Lebensgestaltung<br />

umschließen / Organisations- und personelle<br />

Änderung im Rundfunkwesen / »Der<br />

Intendant ist heute der autoritäre Führer des<br />

Einzelsenders« / Forderung nach einer eigenen<br />

gesetzlicher Kunst des Funks / Der<br />

Rundfunk sollte sich des Volkes bemächtigen,<br />

auf dass das Volk sich des Rundfunks<br />

bemächtigt<br />

AD 17.08.1934 · <strong>DRA</strong> F · B004891849 34'06<br />

(O-Ton) Kurt Stapelfeld, Mitarbeiter NORAG<br />

/ (O-Ton) Clemence Budow, Mitarbeiter NO-<br />

RAG / (O-Ton) Hermann Göring, Reichminister<br />

Sprecher: Sabine Hatscher<br />

AD 24.03.1994 · NDR · Y208246 5'49<br />

70. Jahrestag<br />

� Ende des spanischen Bürgerkriegs<br />

1. April 1939<br />

Am 28.03.1939 marschieren die nationalspanischen<br />

Truppen unter General Francisco Franco in Madrid<br />

ein. Am 1.4.1939 verkündet Franco den Sieg und beendet<br />

damit offiziell den seit sechs Jahren anhaltenden<br />

Bürgerkrieg in Spanien. Die Spitzen der ehemaligen<br />

Volksfrontregierung, Staatspräsident Manuel Azana<br />

und Ministerpräsident Juan Negrin waren im Februar<br />

nach Frankreich geflohen.<br />

Darin u.a.: Glückwunsch an Spanien, das<br />

sich vom Bolschewismus befreit hat / Deutsche<br />

Freiwillige haben dabei mitgeholfen /<br />

Die Welt wird sich verständigen müssen, um<br />

sich der bolschewistischen Bedrohung zu erwehren<br />

/ Eine endgültige Verständigung<br />

wird erst dann kommen, wenn »dieser jüdische<br />

Spaltpilz« beseitigt sein wird<br />

AD 01.04.1939 · <strong>DRA</strong> F · B004622288 64'54<br />

Darin Adolf Hitler u.a. über: Begrüßt den<br />

Sieg des »nationalen Spaniens« / Hat der Bitte<br />

Francos um Unterstützung entsprochen /<br />

Teilnahme deutscher Freiwilliger / »Der Sieg<br />

des bolschewistischen Untermenschentums<br />

in Spanien hätte nur zu leicht seine Wellen


8 APRIL N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

über ganz Europa schlagen können« / Das<br />

deutsche Volk kann in Ruhe seiner Arbeit<br />

nachgehen, seine Grenzen werden »vom besten<br />

Heer der deutschen Geschichte« verteidigt,<br />

im Westen ist »das stärkste Verteidigungswerk<br />

aller Zeiten« entstanden<br />

AD 28.04.1939 · <strong>DRA</strong> F · B004630093 140'17<br />

Soldaten singen die Parodie eines spanischen<br />

Liedes (mit Gitarrenbegleitung), »La<br />

paloma« (Summen, Gitarrenbegleitung), »Im<br />

Golf von Biskaya« und »O du wunderschöner<br />

deutscher Rhein« / (mit »lustigen« Zwischenbemerkungen)<br />

AD 15.05.1939 · <strong>DRA</strong> F · B005050355 8'25<br />

Gesang: »Es saßen die alten Germanen...« /<br />

(ab 2'17) Legionär: Berichtet vom Einsatz der<br />

Flak bei Erd-Kämpfen während der Katalonienoffensive<br />

bei Tarragona / Es gab Tote<br />

auf beiden Seiten / Anderer Legionär: Berichtet<br />

vom gleichen Ereignis, dem Einschlag<br />

eines Volltreffers und der Hilfe eines spanischen<br />

Arztes für deutsche Verwundete / Unteroffizier:<br />

Berichtet von einem Befehlsstand<br />

an der vordersten Front.<br />

AD 15.05.1939 · <strong>DRA</strong> F · B005050635 12'53<br />

AD 21.05.1939 · <strong>DRA</strong> F · B005051156 25'07<br />

AD 22.05.1939c · <strong>DRA</strong> F · B004628588 1'50<br />

AD 31.05.1939 · <strong>DRA</strong> F · B004628956 25'18<br />

»Als im Herbst, Spätsommer 1936 die rote<br />

Flut über Spanien dahin brauste und dieses<br />

stolze und freiheitsliebende Land drohte im<br />

Blutrausch bolschewistischer Anarchie unterzugehen,<br />

da klang der Hilferuf jener Männer,<br />

die sich gegen dieses Verderben stemmen<br />

wollten auch nach Deutschland« /<br />

»Und so begann der große und gewaltige<br />

Freiheitskampf des Generalisimus gegen<br />

den roten Feind« / »Die Demokratien, die<br />

Sowjetstaaten, sie standen von Anfang an<br />

gesinnungsgemäß schon an der Seite der roten<br />

Anarchie« / Hilfe der italienischen Wehrmacht<br />

/ Bildung der Legion Condor / Kampf<br />

bis zum endgültigen Zusammenbruch des<br />

roten Feindes / »Die junge neu geschaffene<br />

deutsche Luftwaffe brannte darauf, beweisen<br />

zu können, dass sie wieder dem Feind<br />

gewachsen war« / Gedenken der toten Helden<br />

der Legion …<br />

AD 31.05.1939 · <strong>DRA</strong> F · B003683723 33'50<br />

AD 03.06.1939 · <strong>DRA</strong> F · B003500658 17'25<br />

Man erwartet den Vorbeimarsch »unserer<br />

Helden« / Sie haben in Spanien für die Zivilisation,<br />

für die Kultur Europas, für den Gedanken<br />

des neu geschaffenen Deutschen<br />

Reiches gekämpft / Über die Freundschaft<br />

mit Spanien / Vertreter der Wehrmacht, des<br />

Staates und der Partei sind auf den Tribünen<br />

erschienen / Hitler begrüßt die spanischen<br />

Generäle / Die Angehörigen der Gefallenen<br />

haben einen Ehrenplatz bei der Parade erhalten<br />

/ Generalmajor von Richthofen erstattet<br />

Hitler Meldung / Vorbeimarsch der verschiedenen<br />

militärischen Gruppen / »Nur der, der<br />

Soldat gewesen ist, wird verstehen, was es


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E APRIL 9<br />

heißt, vor dem Führer ... vorbeimarschieren<br />

zu können« / Aufmarsch der Mannschaften<br />

des Panzerschiffs »Deutschland«, die 30 Tote<br />

zu beklagen hatten, auf dem Paradeplatz /<br />

Deutschland hat heute eine Armee, die ihre<br />

Luftwaffe fern nach Spanien verschicken<br />

und dem Bolschewismus die Spitze nehmen<br />

konnte<br />

AD 06.06.1939 · <strong>DRA</strong> F · B003500732 34'58<br />

Redner: Hermann Göring; Hitler Adolf<br />

AD 06.06.1939 · <strong>DRA</strong> F · B003500022 33'59<br />

Tagebuchaufzeichnungen von Angehörigen<br />

der Legion Condor, mit Marschmusik und O-<br />

Ton-Aufnahmen<br />

Darin u.a. Bericht aus Madrid: Beschreibung<br />

der Kriegsfolgen / Die Stadt gleicht einem<br />

Heerlager, zahlreiche Gebäude sind zerstört<br />

/ Gefangene müssen Aufräumungsarbeiten<br />

leisten / Bericht von der Siegesparade am<br />

20. Mai 1939 in Madrid vor Generalissimus<br />

Franco, mit dem Generalstab der »Zentrumsarmee«<br />

und den italienischen und<br />

deutschen Freiwilligen, die »hier auf Spaniens<br />

Boden die Kultur Europas verteidigt<br />

haben« / »Die Falange zieht vorüber, rot,<br />

schwarz, rot, in der Mitte das Bündel der roten<br />

Fahne. So marschieren sie vorüber, die<br />

Elite der spanischen Nation, die Sieger von<br />

heute, die Rebellen von gestern« / General<br />

von Richthofen und die deutschen Legionäre<br />

folgen / Bericht von der Parade der Legion<br />

Condor in Leon mit dem Kommandeur v.<br />

Richthofen an der Spitze, treue Waffenbrüderschaft<br />

mit den spanischen und den italienischen<br />

Kameraden / Eine Straße in Leon<br />

wird nach der Legion Condor benannt / Francisco<br />

Franco (span.; am 22.5.1939): Verabschiedet<br />

sich von der Legion Condor (D 0'20)<br />

Sprecher: Hans Joachim Stoevesandt; Bernhard<br />

Ernst<br />

AD 10.06.1939 · <strong>DRA</strong> F · B003432692 40'45<br />

Gespräch zwischen (O-Ton) Karin Schorsch<br />

und (O-Ton) Egbert von Frankenberg und<br />

Proschlitz / Frankenberg berichtet über seine<br />

Erlebnisse als deutscher Soldat im Spanienkrieg<br />

/ seine Vorgesetzten, spätere Bundeswehrgenerale<br />

/ die Politik Englands und<br />

Frankreichs / sein Werdegang / der Spanische<br />

Bürgerkrieg als Lehre der Geschichte /<br />

der Zweite Weltkrieg als Verbrechen<br />

ESD 06.04.1989 · <strong>DRA</strong> B · B011095047 5'27<br />

40. Jahrestag<br />

� Ende der Kulturrevolution in China<br />

1. April 1969<br />

In Peking findet vom 01.-24. April 1969 der neunte<br />

Parteitag der Kommunistischen Partei der Volksrepublik<br />

China statt. Dabei wird das Ende der Kulturrevolution<br />

verkündet. Gleichzeitig werden die Lehren<br />

Mao Zedongs zur offiziellen Parteiideologie erklärt.<br />

Höhepunkt des Parteitags ist die Ernennung von Verteidigungsminister<br />

Lin Piao zum Nachfolger Maos.<br />

(O-Ton) Klaus Mehnert: Reflektiert die Ereignisse<br />

der letzten 18 Monate und stellt dar,<br />

was die »große proletarische Kulturrevolution«<br />

im Einzelnen ist. Dabei geht es ihm auch<br />

um das politische und philosophische Profil<br />

des Mao Tse-tung<br />

AD 16.11.1967 · <strong>DRA</strong> F · B007006912 27'45<br />

Erinnerungen an eine Reise nach China, als<br />

erste westliche Delegation nach der Kulturrevolution<br />

Sprecher: Jockel Fuchs (OB Mainz)<br />

ESD 10.06.1988 · SWR MZ · 7954250 3'10


10 APRIL N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

25. Jahrestag<br />

� Beginn des Satellitenfernsehens in<br />

Deutschland und Start des Münchener<br />

Kabelpilotprojekts<br />

1. April 1984<br />

Mit der Ausstrahlung von Sendungen der »Programmgesellschaft<br />

für Kabel- und Satellitenrundfunk«<br />

(PKS), die bis dahin nur über das Netz des<br />

Ludwigshafener Kabelpilotprojekts zu empfangen<br />

waren, beginnt offiziell das Satellitenfernsehen in der<br />

Bundesrepublik Deutschland. Das Programm wird<br />

über den West-Beam des ECS-1-Satelliten in das Netz<br />

des Münchener Kabelpilotprojekts eingespeist, das an<br />

diesem Tag mit 16 Fernseh- und 23 Hörfunkprogrammen<br />

ebenfalls seinen Betrieb aufnimmt. Weiterhin<br />

wird das zeitversetzte ZDF-2-Programm über den Ostbeam<br />

des Satelliten in die Netze der beiden<br />

Kabelpilotprojekte eingespeist.<br />

Interview mit (O-Ton) Werner Kaltefleiter<br />

über die Medienkommission zur wissenschaftlichen<br />

Begleitung der Kabelversuchsprojekte<br />

in Deutschland / Über personelle<br />

Zusammensetzung und Aufgaben der Kommission<br />

/ Über erste Erfahrungen mit dem<br />

im Januar 1984 gestarteten Pilotprojekt in<br />

Ludwigshafen / Über unterschiedliche Organisationsformen<br />

und Verhältnis öffentlichrechtlicher<br />

und privater Elemente bei den<br />

vier Kabelpilotprojekten in Ludwigshafen,<br />

München, Dortmund und Berlin / Über die<br />

von Kommission in Zeitraum von fünf Jahren<br />

ermittelten Ergebnisse als Grundlage für<br />

Entscheidung der Ministerpräsidenten zur<br />

weiteren Gestaltung des Mediensystems der<br />

BRD<br />

Interviewer: Klaus Müller<br />

ESD 13.02.1984 · NDR SH · 5101352 4'52<br />

Radio München (Kabelpilotprojekt)<br />

Zur Eröffnung von »Radio München« – Ein<br />

Lokalprogramm des Bayerischen Rundfunks.<br />

Begrüßungsansprache von Hörfunkdirektorin<br />

Dr. Gustava Mösler am 1. April 1984, 5.55<br />

Uhr: »Guten Morgen, meine lieben Münchner<br />

Hörerinnen und Hörer, als Hörfunkdirektorin<br />

des Bayerischen Rundfunks darf ich Sie<br />

herzlich begrüßen. Es werden nur wenige<br />

sein, die ich jetzt – auf diesem Wege über<br />

das Kabel – erreichen kann. Aber diejenigen,<br />

die uns eingeschaltet haben, nehmen an einer<br />

Premiere teil: Sie hören zum ersten Mal<br />

»Radio München«, ein Lokalprogramm des<br />

Bayerischen Rundfunks im Münchner Kabelpilotprojekt<br />

AD 01.05.1984 · BR · 1984–05–01 3'10<br />

Kurze Entstehungsgeschichte der Kabelpilotprojekte<br />

/ Organisation, Programme, Ziele<br />

der Projekte in München und Ludwigshafen<br />

/ Kosten und Finanzierung / Bürgerinteresse<br />

am erweiterten Programmangebot / Mohn:<br />

Interesse in Ludwigshafen höher als in München<br />

/ Unterhaltungsprogramme sind gefragter<br />

als Serviceprogramme / Schleyer:<br />

äußert Zufriedenheit mit Ergebnissen des<br />

Ludwigshafener Projekts / Purzer: Geringerer<br />

Erfolg des Münchner Projekts liegt daran,<br />

dass »Pilotprojekte« eigentlich »Politprojekte«<br />

waren, die Einführung neuer Medien blockieren<br />

sollten, daher waren Pilotgebiete<br />

entsprechend falsch ausgewählt / Wichtiges<br />

Ergebnis: »Aktive, die mit der größeren kulturellen<br />

Energie« sind auch Kabelteilnehmer;<br />

die ohnehin »Teilnahmslosen« sind<br />

auch keine Kabelteilnehmer<br />

AD 29.08.1986 · SWR BA · 0167826 16'24


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E APRIL 11<br />

100. Geburtstag<br />

� Aussem, Cilly • Sportlerin, Tennisspielerin<br />

* 4. April 1909 in Köln<br />

† 22. März 1963 in Portofino<br />

Sprecher: Imke Andersen<br />

ESD 03.07.1999 · NDR · Y080646 4'59<br />

100. Jahrestag<br />

� Eröffnung der ersten Volkssternwarte in<br />

Berlin-Treptow (Archenhold-Sternwarte)<br />

4. April 1909<br />

Die heutige Archenhold-Sternwarte entstand als temporäre<br />

Installation für die Gewerbeausstellung 1896<br />

in Berlin. Am 1. Mai wurde die Ausstellung mit dem<br />

von Friedrich Simon Archenhold geplanten Riesenfernrohr<br />

eröffnet. Da die Mittel für den Abbau des Instrumentes<br />

fehlten, beschloss die Stadtverordnetenversammlung,<br />

dass das installierte Ensemble stehen<br />

bleiben dürfe. Archenhold betrieb dieses dann als<br />

Volkssternwarte. Es gründete sich 1896 der Verein<br />

Treptow-Sternwarte e.V. unter dem Vorsitz von Friedrich<br />

Simon Archenhold. 1908 wurde das baufällige<br />

Holzgebäude abgerissen und durch einen Neubau<br />

ersetzt. Die Eröffnung des neuen Gebäudes fand am<br />

4. April 1909 statt.<br />

Gespräch zwischen Wolfgang Bartsch und<br />

Eckehard Rothenberg über das Fernrohr der<br />

Archenhold-Sternwarte, das zum technischen<br />

Denkmal erklärt worden ist / das<br />

längste Fernrohr der Welt / spezielle Konstruktion<br />

/ Geschichte und Konstruktionsweise<br />

des Fernrohrs / Unterschiede zwischen<br />

Linsenteleskopen und Spiegelteleskopen<br />

/ optische Leistungsfähigkeiten /<br />

Daten zu Spiegelteleskopen<br />

Text/Autor: Karin Schorsch (Manuskript)<br />

ESD 13.10.1978 · <strong>DRA</strong> B · B012749382 4'43<br />

Gespräch mit Prof. Dietich Wattenberg<br />

Dietrich Wattenberg über seine entstehende<br />

Liebe zur Astronomie / erste Forschungen /<br />

beginnende Verbindung mit Treptower<br />

Sternwarte / Wattenbergs Anfänge an der<br />

Sternwarte in der NS-Zeit und Nachkriegszeit<br />

/ seine Berufung zum Direktor / die Rolle<br />

der Frauen in der Astronomie / Wiederaufbau<br />

1948 / Aufbau der Sternwarte zu einem<br />

neuen Institut / Sternwarte als kulturelles<br />

Zentrum / Aufbau von weiteren Instituten in<br />

der Nachbarschaft / die Rolle der Astronomie<br />

seit dem Altertum und ihre Auswirkungen<br />

auf alle Bereiche des Lebens / Wattenbergs<br />

Reaktion auf Sputnik-Schock 1957 / zur Einführung<br />

der Astronomie in der Schule / zur<br />

Einführung der Blindenastronomie / Astronomie<br />

und Raumfahrt / Anekdote über Wattenberg,<br />

der Bertolt Brecht über Astronomie<br />

belehrt / Wattenberg über seine Veröffentlichungen<br />

/ Forschung über Franz Xaver von<br />

Zach / Forschung in Archiven, Bibliotheken,<br />

Handschriften / Wattenberg über die<br />

Erkenntnisse des Lebens<br />

Interviewer: Anne-Katrin Leißner<br />

ESD 15.12.1979 · <strong>DRA</strong> B · B012748390 49'09<br />

Unterhaltsamer Nachmittag in der Archenhold-Sternwarte<br />

in Berlin-Treptow<br />

Dr. Dieter B. Herrmann über Herkunft und<br />

Alter des Meteoriten-Exponates der Archenhold-Sternwarte<br />

/ über seine Ausbildung<br />

zum Physiker, seine Hobbys Astronomie und<br />

Astronomiegeschichte sowie seine Tätigkeit<br />

als Direktor der Archenhold-Sternwarte / Geschichte<br />

der Sternwarte und ihre heutige<br />

Daseinsberechtigung als Volkssternwarte /<br />

zum Begriff und zur Geschichte der Wissenschaftsastronomie<br />

/ Einfluss der Sterne auf<br />

das menschliche Leben auf der Erde / zum


12 APRIL N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

Begriff Astrologie / über Wahrheit, Legende<br />

und Deutungen des Sterns von Bethlehem /<br />

Publikumsäußerungen über den Glauben<br />

der Menschen an die Bedeutung der Tierkreiszeichen<br />

/ Prof. Dr. Karl-Heinz Schmidt<br />

über Entstehung von Galaxien / Dieter B.<br />

Herrmann und Karl-Heinz Schmidt diskutieren<br />

über Grenzen unseres Gestirns, die Einteilung<br />

des Universums in der Antike in verschiedene<br />

Himmel, den Sinn der Astronomie,<br />

Astronomiegeschichte und die Zukunft der<br />

Astronomie<br />

Gesprächsleiter: Ingeborg Kreter; Harro Hess<br />

Gesprächspartner: Dieter B. Herrmann (Direktor<br />

der Archenhold-Sternwarte Berlin);<br />

Karl-Heinz Schmidt (Leiter des Wissenschaftsbereichs<br />

Astronomie der Friedrich-<br />

Schiller-Universität Jena und Leiter der<br />

Universitäts-Sternwarte Jena)<br />

Sprecher: Lotte Loebinger (Schauspielerin);<br />

Hermann Matt (Rezitator)<br />

ESD 23.12.1979 · <strong>DRA</strong> B · B011094269 62'20<br />

Zu Gast in der Archenhold-Sternwarte in<br />

Berlin<br />

Gespräche mit Arnold Zenkert, Dr. Dieter<br />

Herrmann, Prof. Hans Oleak und Dr. Gotthard<br />

Richter über Zeitmessung mit Sonnenuhren<br />

/ Sternenbeobachtung und Geschichte<br />

des Fernrohres / Sternwarten und ihre<br />

Aufgaben / Teleskop und Refraktor / Forschung<br />

und Auswirkungen auf das Weltbild<br />

/ Gespräche im Wechsel mit Fragen an die<br />

Zuschauer, Zitaten, Musik und Hörerfragen<br />

Gesprächsleiter: Ingeborg Kreter; Harro Hess<br />

Gesprächspartner: Dieter B. Herrmann (Direktor<br />

der Archenhold-Sternwarte, Berlin-<br />

Treptow); Hans Oleak (Zentralinstitut für<br />

Astrophysik, Sternwarte Potsdam-Babelsberg);<br />

Gotthard Richter (ph) (Zentralinstitut<br />

für Astrophysik, Mitarbeiter von Prof. Oleak);<br />

Arnold Zenkert (Astronomisches Zentrum<br />

Potsdam)<br />

Sprecher: Hans Maikowski (Lesung)<br />

ESD 20.12.1981 · <strong>DRA</strong> B · B011094393 59'03<br />

60. Jahrestag<br />

� Nordatlantikpakt (NATO) wird von zwölf<br />

westlichen Staaten geschlossen<br />

4. April 1949<br />

Die Außenminister der westeuropäischen Staaten<br />

Großbritannien, Frankreich, Niederlande, Belgien, Luxemburg,<br />

Dänemark, Norwegen, Island, Italien und<br />

Portugal sowie die der USA und Kanada unterzeichnen<br />

in Washington einen militärischen Bündnisvertrag,<br />

den Nordatlantikpakt (NATO), in dem sich alle<br />

Mitglieder u.a. zu gegenseitigem militärischen Beistand<br />

verpflichten. Außerdem wird die militärische<br />

Präsenz der USA in Westeuropa vereinbart. Die BRD<br />

tritt am 9. Mai 1955 dem Verteidigungsbündnis bei.<br />

Aufbau eines Systems der kollektiven Sicherheit<br />

beiderseits des Atlantiks / Aufzählung<br />

der beteiligten Staaten / Alles friedliche<br />

Staaten / Versagen der Vereinten Nationen /<br />

Skizziert die politische Entwicklung, die zur<br />

NATO führte (Brüsseler Pakt u.a.) / Gemeinsames<br />

Erbe der europäischen Staaten /<br />

Schutz des »common way of life« / Aufgabe<br />

des Paktes: »to establish universal peace«<br />

AD 18.03.1949 · <strong>DRA</strong> F · B004886036 14'15<br />

Harry S. Truman (amerikanischer Präsident)<br />

(engl): Verpflichtung der USA durch den<br />

NATO-Pakt / Erwartungen der UN wurden<br />

durch Verschulden einer großen Macht nicht<br />

erfüllt / Zweck des Vertrages ist es, den Frieden<br />

in diesem Gebiet zu erhalten / Der Wille<br />

der Völker ist es, Frieden und Freiheit zu erhalten<br />

/ Reportage (engl): Reportage von der<br />

Unterzeichnungszeremonie, Ansage und<br />

Beifall für die Außenminister der Unterzeichnerstaaten:<br />

Belgien, Kanada, Dänemark,<br />

Frankreich, Island, Italien, Luxemburg, Nie-


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E APRIL 13<br />

derlande, Norwegen, Portugal, Großbritannien,<br />

USA / Dean Acheson (amerikanischer<br />

Außenminister) (engl): Erklärung über das<br />

Inkrafttreten des Vertrages<br />

AD 04.04.1949 · <strong>DRA</strong> F · B004885226 23'18<br />

NATO am 4.4.1949 mit 12 Mitgliedsländern<br />

gegründet, um Westeuropa mit atomarischen<br />

Waffen vor Sowjetunion zu schützen /<br />

Truppen des Warschauer Pakts sollen am<br />

Marsch durch Westeuropa gehindert werden<br />

/ Existenzkrise der NATO / INF-Abkommen<br />

führte nicht zur vollständigen Abziehung<br />

sowjetischer Streitkräfte / Spaltung<br />

innerhalb der Allianz / Deutsche halten<br />

NATO für unnötig / Strategie der NATO: Angriff<br />

abwehren, bevor er beginnt / (ab 1'04)<br />

John Keagan (Militärhistoriker): amerikanischer<br />

Enthusiasmus muss erhalten werden /<br />

Andrew Duncan (Londoner International Institut<br />

of Statitic Studies): zur Politik des Flexible<br />

Response / Edward Mortimer (Beitrag<br />

für Financial Times): NATO verliert Existenzberechtigung,<br />

da Sowjetunion keine Gefahr<br />

mehr darstellt / Sir Geoffrey Howe: kritisiert<br />

sowjetische Abrüstungsinitiative / (ab 11'33)<br />

Henry Kissinger: Gorbatschow vermittelt<br />

falsches Bild der Sowjetunion / (ab 12'26)<br />

Manfred Wörner: BRD sucht Sicherheit beim<br />

westlichen Bündnis<br />

AD 07.04.1989 · <strong>DRA</strong> F · B008116604 14'30<br />

Sicherheitsbündnisse – Wie lässt sich<br />

Frieden organisieren<br />

Rundfunkreporter: Unterzeichnung Brüsseler<br />

Pakt / (O-Ton) Ernest Bevin, Außenminister<br />

Großbritannien (engl, darüber dt Übersetzung:<br />

»By this act of signing... fear of<br />

war« / »This treaty has been designed...« /<br />

(O-Ton) Harry S. Truman, Präsident USA, 4.<br />

April 1949, Eröffnung der Gründungszeremonie<br />

der NATO / (O-Ton) Ernest Bevin, bei der<br />

Gründungszeremonie der NATO: Welche Al-<br />

ternative zur Allianz mit den USA hätten die<br />

Europäer gehabt angesichts der von ihnen<br />

empfundenen Bedrohung durch die Sowjetunion<br />

/ (O-Ton) Robert Schumann, Außenminister<br />

Frankreich, bei der Gründungszeremonie<br />

der NATO (frz, darüber dt Übersetzung):<br />

Die überlegene militärische Kapazität der<br />

USA und ihre Beistandgarantie für die Westeuropäer<br />

/ (O-Ton) Konrad Adenauer,<br />

18.09.1951, Erklärung zu einem Außenministertreffen<br />

der drei Westmächte / (O-Ton) Jakob<br />

Kaiser, Bundesminister für gesamtdeutsche<br />

Fragen, 12.03.1952: Zu den Vorschlägen<br />

der Sowjetunion für einen Friedensvertrag<br />

mit Deutschland / (O-Ton) Konrad Adenauer,<br />

09.05.1955, Palais de Challieux, Paris, bei der<br />

Unterzeichnung der Pariser Verträge: Keine<br />

Alternative zu einer Allianz der westlichen<br />

Staaten / (O-Ton) Hans Speidel, ehemaliger<br />

General der Wehrmacht, wurde 1957 Oberkommandierender<br />

der NATO-Landstreitkräfte<br />

in Europa Mitte, bei der Unterzeichnung<br />

der Pariser Verträge am 09.05.1955 / (O-Ton)<br />

Otto Grotewohl, Ministerpräsident DDR,<br />

14.05.1955, bei der Gründung des Warschauer<br />

Paktes (WTO): »Der Bonner Staat ist kein<br />

friedliebender Staat … die Vormachtstellung<br />

in Europa zu erringen … Der Warschauer Vertrag<br />

dient der Sicherheit und dem Frieden« /<br />

(O-Ton) Erich Ollenhauer, SPD, Parteivorsitzender,<br />

im Deutschen Bundestag im September<br />

1956: Unterstreicht die grundsätzlichen<br />

Bedenken seiner Partei gegen die<br />

Wiederbewaffnung und die Außen- und Militärpolitik<br />

Adenauers / (O-Ton) Ungarischer<br />

Rundfunk (ungarisch, darüber dt Übersetzung,<br />

November 1956: Atmo – »Hier spricht<br />

Ministerpräsident Imre Nagy...« / (O-Ton)<br />

Horst Wagner, Jugendsekretär der IG Metall,<br />

April 1958: Begründet das Anliegen der<br />

»Kampagne Kampf dem Atomtod« / (O-Ton)<br />

Theodor Blank, Verteidigungsminister BRD,<br />

fünfziger Jahre: Zur NATO-Strategie »Massive<br />

Vergeltung« und »Abschreckung durch<br />

Schwert und Schild« / (O-Ton) Gene La Roque,<br />

Admiral, USA, sechziger Jahre:


14 APRIL N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

Beschreibt neue Strategie und warnt vor der<br />

Illusion, der Ablauf eines Krieges lasse sich<br />

kalkulieren / (O-Ton) Henry Kissinger, Sicherheitsberater<br />

und späterer Außenminister<br />

von Richard Nixon, Mitte sechziger Jahre<br />

(engl, darüber dt Übersetzung): Flexibles<br />

Verteidigungskonzept erforderlich / (O-Ton)<br />

Hans Georg Wieck, Berater des damaligen<br />

Bundesverteidigungsministers Gerhard<br />

Schröder / (O-Ton) Helmut Schmidt, SPD,<br />

Bundeskanzler, Dezember 1979, SPD-Parteitag<br />

Berlin: Wirbt um Zustimmung zu einer<br />

eventuellen Stationierung neuer amerikanischer<br />

Atomraketen / (O-Ton) Erhard Eppler,<br />

SPD, 10.10.1981, Friedenskundgebung mit<br />

300.000 Teilnehmern in Bonn: Widerspricht<br />

der Argumentation Schmidts / (O-Ton) Willy<br />

Brandt, SPD, Parteivorsitzender, Oktober<br />

1983, Bonner Kundgebung der Friedensbewegung:<br />

Setzt auf den Erfolg der amerikanisch-sowjetischen<br />

Verhandlungen über ein<br />

Gleichgewicht bei den eurostrategischen<br />

Waffen / (O-Ton) Helmut Kohl, CDU, Bundeskanzler,<br />

21.11.1983, Deutscher Bundestag:<br />

Verkündet den Vollzug der Stationierung<br />

von Raketen / (O-Ton) Reportage Friedhelm<br />

Brebeck aus Sarajewo: »Der NATO-Kampf-<br />

Bomber .. .erste Krieg der NATO in Europa« /<br />

(O-Ton) Boris Jelzin, Präsident Russland,<br />

Herbst 1995: Reagiert auf die militärische<br />

Intervention der NATO in Bosnien und<br />

kritisiert die geplante Osterweiterung der<br />

westlichen Allianz.<br />

Text/Autor: Andreas Zumach<br />

Regie: Klaus-Michael Klingsporn<br />

ESD 15.03.1998 · DKultur · B229093 53'53<br />

Treffen der Staats- und Regierungschefs der<br />

NATO zur Feier des 50. Jubiläums der Gründung<br />

der NATO in Washington / Aktuelle<br />

geopolitische Situation der NATO; Militäraktionen<br />

der NATO in Jugoslawien und im Kosovo;<br />

Befürwortung der Luftangriffe der<br />

NATO und Begründung; Abwendung einer<br />

humanitären Katastrophe / Militärische und<br />

moralische Grundlagen des NATO-Bündnisses<br />

/ Enge NATO-Kooperation mit Osteuropa<br />

im »Nordatlantischen Kooperationsrat«; erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit der NATO mit<br />

zahlreichen osteuropäischen Staaten innerhalb<br />

der »Partnerschaft für den Frieden«<br />

AD 22.04.1999 · DW · 3501684 24'11<br />

Militärisches Kommando, Fanfaren und Einzugsmarsch<br />

einer militärischen Ehrenformation<br />

/ (engl, danach frz) Javier Solana: Beginn<br />

der NATO vor 50 Jahren als visionäres Projekt<br />

nach zwei Weltkriegen / Aktuelle Lage des<br />

Bündnisses; Militäraktionen der NATO in Jugoslawien<br />

und im Kosovo zur Verhinderung<br />

von Mord und Vertreibung / Moralische und<br />

politische Prinzipien der NATO / (engl) Bill<br />

Clinton: Werte und Prinzipien der NATO seit<br />

der Gründung unverändert / Aktuelle militärische<br />

Maßnahmen der NATO in Jugoslawien<br />

zur Verteidigung der Menschenrechte /<br />

NATO als erfolgreiche Freiheits- und Friedensgemeinschaft<br />

/ Begrüßung der neuen<br />

NATO-Mitgliedsstaaten Polen, Tschechien<br />

und Ungarn; »Welcome home to the community<br />

of freedom« (D 9'02) / (ab 14'53) Rede<br />

(O-Ton, engl) Vaclav Havel: Bedeutung der<br />

Verträge von Washington vor 50 Jahren für<br />

die freie Welt / Würdigung der Verdienste<br />

der NATO um den Frieden in Europa / NATO-<br />

Beitritt bedeutendste Entscheidung in der<br />

Geschichte der Tschechen<br />

AD 24.04.1999 · DW · 3501681 19'10


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E APRIL 15<br />

75. Geburtstag<br />

� Herzog, Roman • Politiker, Jurist, Siebter<br />

Bundespräsident (1994-1999)<br />

* 5. April 1934 in Landshut<br />

Redner: Roman Herzog (Präsident des Bundesverfassungsgerichtes)<br />

ESD 23.04.1991 · <strong>DRA</strong> B · B012696631 4'18<br />

Gesprächspartner: Roman Herzog (Präsident<br />

des Bundesverfassungsgericht)<br />

ESD 24.04.1991 · <strong>DRA</strong> B · B012693260 3'00<br />

Darin u.a. Eidesleistung des neuen Bundespräsidenten<br />

Roman Herzog (D 2'25) / Roman<br />

Herzog: »Stellung des wiedervereinigten<br />

Deutschlands in der Welt« / »Besondere Verantwortung<br />

haben wir Deutschen für die Zukunft<br />

der frei gewordenen Völker östlich von<br />

uns.« / Bekenntnis zur deutschen Nation /<br />

»Ich rate uns (...) die Liebe zu unserem Land<br />

nicht einen Augenblick zu verschweigen, uns<br />

aber dabei, (...) ausgesprochen leiser Töne zu<br />

befleißigen.« / Rückblick auf die Zeit des<br />

Dritten Reiches / »An der historischen Einmaligkeit<br />

des Grauens von Auschwitz ist nun<br />

einmal nicht zu deuteln. Dass es eine historische<br />

Einmaligkeit bleibt, ist nicht Thema für<br />

streitende Historiker, sondern es ist Verantwortung<br />

und Pflicht für uns alle.« / Die heutige<br />

Generation hat keine persönliche<br />

Schuld, aber man kann verlangen, dass wir<br />

aus der Geschichte lernen und »dass wir mit<br />

vollem Einsatz dagegen antreten, wenn sich<br />

in diesem Land wieder totalitäre und menschenverächterische<br />

Tendenzen zeigen.« /<br />

Zur Ausländerfeindlichkeit: Ausländische<br />

Gastarbeit, die wir selbst geholt haben, müssen<br />

ihr Gastrecht behalten / Zur inneren Einheit<br />

zwischen den Deutschen: »Machen Sie<br />

sich klar, wie privilegiert sie 40 Jahre lang<br />

waren und wie privilegiert sie heute noch<br />

sind, trotz aller Kosten und Opfer des Wiederaufbaus<br />

in den neuen Bundesländem.« /<br />

Würdigung der Leistung der ostdeutschen<br />

Menschen bei der Wende 1989 / »Es liegt an<br />

uns, was wir aus dem Geschenk des Jahres<br />

1989 machen.« (D 15'30)<br />

AD 01.07.1994 · <strong>DRA</strong> F · B006442178 110'03<br />

Darin u.a.: »Durch Deutschland muss ein<br />

Ruck gehen ... Alle müssen mitmachen, alle<br />

müssen Opfer bringen!«<br />

AD 26.04.1997 · <strong>DRA</strong> F · B004729637 55'09<br />

AD 27.01.1999 · <strong>DRA</strong> F · B006020269 28'41<br />

Redner: Roman Herzog (Bundespräsident)<br />

AD 24.05.1999 · <strong>DRA</strong> F · B006213778 39'43


16 APRIL N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

100. Geburtstag<br />

� Lang, Hermann • Sportler, Rennfahrer<br />

* 6. April 1909 in Stuttgart-Bad Cannstatt<br />

† 19. Oktober 1987 in Stuttgart-Bad Cannstatt<br />

Stuttgart und Umgebung sind ein gewisses<br />

Zentrum des Automobilwesens und des<br />

Rennsports / besondere Eigenart des württembergischen<br />

Volkes / verstorbene Rennfahrer<br />

/ Rennfahrer der 1. Epoche bis 1914<br />

waren in der Regel Mechaniker / Rennfahrer<br />

in der 2. Epoche zwischen den beiden Weltkriegen<br />

waren in der Regel Sportler / Hermann<br />

Lang<br />

o.D · <strong>DRA</strong> F · B012467479 15'56<br />

Der Film stellt in seinem ersten Teil die historische<br />

Entwicklung des Automobils dar,<br />

nach der Vorführung von Geländefahrten<br />

folgt im dritten Teil ein Überblick über die<br />

beiden letzten Rennjahre 1938 und 1939 /<br />

Der Film soll in verschiedenen Städten vorgeführt<br />

werden, u.a. im deutschen Teil von<br />

Polen / Der Rennsport geht trotz des Krieges<br />

weiter / Eine neue Rennstrecke in Dresden<br />

geplant / Alle Rennfahrer werden sicherlich<br />

wieder zur Stelle sein<br />

AD 1940 · <strong>DRA</strong> F · B004626521 6'40<br />

Entwicklung des Rennsports / Lebenslauf<br />

von Lang / Formel und Konstruktion / Episoden<br />

aus dem Rennsport / Konkurrenz zwischen<br />

den Stallgefährten / Noch schwierige<br />

Situation für den Rennsport in der Slowakei,<br />

aber neue Rennstrecke geplant / Zusam-<br />

menarbeit zwischen Neubauer und Lang /<br />

Zukunftspläne / Lang z. Z. in Versuchsabteilung<br />

tätig / Lang hofft nach dem siegreich<br />

beendeten Krieg als erster wieder in einen<br />

Rennwagen zu steigen / Über den in der<br />

Messe ausgestellten Rennwagen / Rennsport<br />

ist 1940, dem letzten Jahr, in dem die<br />

Formel galt, wegen des Krieges ausgefallen<br />

Redner: Alfred Neubauer (Rennleiter von<br />

Daimler-Benz); Hermann Lang (Rennfahrer)<br />

AD 1941 · <strong>DRA</strong> F · B004626543 18'18<br />

Die beim Rennsport gewonnenen technischen<br />

Erfahrungen tragen zur Verbesserung<br />

des Gebrauchswagens bei / Die Zahl der<br />

Rennen könnte allerdings reduziert werden /<br />

Neben den wenigen »Qualitätsrennen« sollten<br />

auch Rennen für Nachwuchsfahrer<br />

durchgeführt werden / 1953 wird sich Mercedes<br />

Benz an keinen Rennen beteiligen, dafür<br />

aber 1954<br />

Gesprächspartner: Alfred Neubauer (Rennleiter<br />

von Mercedes Benz); Hermann Lang<br />

(Rennfahrer)<br />

AD April 1953 · <strong>DRA</strong> F · B006932350 4'15<br />

Darin u.a. Wunder von Tripolis / über Hermann<br />

Lang und seinen dreifachen Sieg in<br />

Tripolis<br />

AD 1963 · <strong>DRA</strong> F · B012430824 ca. 4'45


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E APRIL 17<br />

100. Jahrestag<br />

� Erste Nordpolexpedition geglückt<br />

6. April 1909<br />

Der amerikanische Polarforscher Robert Edwin Peary<br />

erreicht am 06.04.1909 als erster Mensch den Nordpol.<br />

Wenige Monate später behauptet sein Landsmann<br />

Frederick Cook, er habe den Nordpol noch vor<br />

Peary erreicht. Die Frage ist bis heute nicht eindeutig<br />

geklärt.<br />

(O-Ton) Robert Edwin Peary: Zum Ablauf der<br />

Expedition / Zur Ausrüstung / Zur Entdeckung<br />

des Nordpols<br />

AD 1909 · SWR ST · 6321124 3'08<br />

Erklärung des amerikanischen Polarforschers<br />

(engl)<br />

Die Angaben Cooks sind stark umstritten<br />

Redner: Frederick A. Cook (engl)<br />

AD 02.10.1909 · <strong>DRA</strong> F · B003853088 0'50<br />

Überblick über frühere Polarreisen / Seine<br />

Expedition verließ am 6. Juli 1908 New York,<br />

weiterer Verlauf, Überwinterung in Cape<br />

Sheridan, im Februar 1909 zog die Expedition<br />

weiter und sie erreichte, bestehend aus<br />

sechs Mann, am 6. April 1909 den Nordpol,<br />

wo die amerikanische Flagge gehißt wurde /<br />

Am 7.4.1909 begann die Heimreise über Labrador,<br />

wo am 5.9.1909 die Nachricht von<br />

der Eroberung des Nordpols um die Erde<br />

ging / Die Erschließung des Nordpols ist das<br />

Schlusskapitel in der Entdeckungsgeschichte<br />

der westlichen Hemisphäre<br />

Redner: Robert E. Peary (engl)<br />

AD 14.01.1910 · <strong>DRA</strong> F · B003851703 4'45<br />

Text/Autor: Gerhard Kegel<br />

ESD 06.04.1994 · RBB P · KIN02994 2'00<br />

80. Geburtstag<br />

� Previn, André • Dirigent, Pianist, Komponist<br />

* 6. April 1929 in Berlin<br />

(nach alter Schelmenweise in Rondeauform<br />

für großes Orchester)<br />

Komponist: Richard Strauss<br />

Orchester: Wiener Philharmoniker<br />

Dirigent: André Previn<br />

AD 1945 · <strong>DRA</strong> F · B005383264 o.A.<br />

70. Geburtstag<br />

� Coppola, Francis Ford • Filmregisseur, Produzent,<br />

Drehbuchautor<br />

* 7. April 1939 in Detroit<br />

Ratschläge an junge Regisseure / Über den<br />

Film »Der große Gatsby« / Probleme bei Studioproduktionen<br />

(Umgang mit den Stars) /<br />

Arbeit als Drehbuchautor / Über »Is Paris<br />

Burning?« / Erinnerung an seine Arbeit Anfang<br />

der 60er Jahre / (ca. 20.00) Umgang<br />

mit Schauspielern (z.B. Marlon Brando in<br />

Godfather) / Die Mafia hat auf den Film<br />

»Godfather« nicht reagiert / Zusammenarbeit<br />

mit dem »American Conservatory Theatre«<br />

/ Über »The Rain People« / »THX 1138« /<br />

»Godfather Part 2«<br />

AD 1973 · <strong>DRA</strong> F · B005021783 46'52


18 APRIL N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

(O-Ton) Francis Ford Coppola: Über seine Filme<br />

»Der Pate«, »Der Dialog« und »Apocalypse<br />

now«<br />

Interviewer: Klaus Eder<br />

AD 03.10.1979 · BR · 7923114 23'00<br />

(O-Ton, engl. ov.) Francis Ford Coppola, Regisseur:<br />

Zu seinem Film »Apocalypse now«<br />

AD 07.10.1979 · BR · DK27501 1'00<br />

Text/Autor: Jürgen Balitzki<br />

Gesprächspartner: Margit Voss (Filmkritikerin<br />

der Abteilung Kulturpolitik beim Berliner<br />

Rundfunk)<br />

Sprecher: Jürgen Balitzki<br />

ESD 27.04.1980 · <strong>DRA</strong> B · B008474367 39'34<br />

(O-Ton, engl, darüber dt Übersetzung) Francis<br />

Ford Coppola (Regisseur): zur Rollenbesetzung<br />

bei »Der Regenmacher« / seine kritische<br />

Haltung gegenüber »Hollywood« – man<br />

will nur Geld verdienen / zur Dramaturgie<br />

des Films<br />

ESD 04.04.1998 · RBB P · 0248–98 2'30<br />

(O-Ton) Francis Ford Coppola (engl, darüber<br />

dt Übersetzung): über Schwierigkeiten, Unterstützung<br />

für Film über Vietnam (»Apocalyse<br />

Now«) zu bekommen / (O-Ton) (Film)<br />

Ausschnitt aus »Apocalypse Now«, Originalfassung<br />

/ (O-Ton) Francis Ford Coppola (engl,<br />

darüber dt Übersetzung): Ausschnitt aus<br />

»Apocalyse Now«-Dokumentation<br />

Reporter: Thomas Wöllhaf<br />

ESD 07.04.2004 · NDR · F005924 3'14<br />

30. Todestag<br />

� Apitz, Bruno • Schriftsteller, Journalist,<br />

Schauspieler<br />

* 28. April 1900 in Leipzig<br />

† 7. April 1979 in Berlin<br />

AD 01.12.1959 · <strong>DRA</strong> B · B012764997 4'00<br />

(O-Ton) Bruno Apitz wendet sich an die Leser<br />

seines Romans »Nackt unter Wölfen«: Leser<br />

haben mit seinen Figuren gelitten / heute<br />

existiert ein anderes Deutschland dank des<br />

Kampfes gegen den Hitlerfaschismus / die<br />

Kämpfer von damals leben heute weiter als<br />

Arbeiter in den Kampfgruppen, als Volkspolizisten<br />

oder als Soldaten, sie schützen und<br />

verteidigen den sozialistischen Staat<br />

AD 18.08.1961 · <strong>DRA</strong> B · B012765243 3'13<br />

Gespräch über die Entstehung und Wirkungsgeschichte<br />

von »Nackt unter Wölfen«,<br />

über die Romane »Der Regenbogen« und<br />

»Schwelbrand«, u.a. über seine sehr genaue<br />

Recherche und Arbeitsweise am Roman<br />

»Nackt unter Wölfen«, über die Wirkung des<br />

Buches und Reaktionen der Leser, über die<br />

Aktualität des Stoffes, über die Motivation<br />

für seine Romane »Regenbogen« und<br />

»Schwelbrand« .<br />

Interviewer: Helmut Baldauf<br />

AD 27.03.1985 · <strong>DRA</strong> B · B012765094 14'00


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E APRIL 19<br />

LESUNG<br />

Kapitel über das Bekanntwerden des Versteckens<br />

eines Kindes im Konzentrationslager<br />

ESD 08.04.1970 · <strong>DRA</strong> B · B012684349 18'52<br />

HÖRSPIEL<br />

Ein Kind wird in das Konzentrationslager Buchenwald<br />

geschmuggelt. Durch die Solidarität<br />

der Häftlinge entgeht es dem sicheren<br />

Tod und erlebt die Befreiung.<br />

Text/Autor: Bruno Apitz (Lit. Vorlage)<br />

Sprecher: Manfred Borges (Höfel); Kurt Oligmüller<br />

(Bochow); Edwin Marian (Kropinski)<br />

u.a.<br />

Regie: Joachim Witte<br />

ESD 14.09.1958 · <strong>DRA</strong> B · B009985437 69'40<br />

80. Geburtstag<br />

� Korte, Hans • Schauspieler<br />

* 8. April 1929 in Bochum<br />

Hans Korte gehört zu den renommiertesten<br />

deutschen Bühnen- und Fernsehschauspielern.<br />

Er ist Träger des Deutschen Darstellerpreises<br />

und bekam zuletzt die Goldene Kamera<br />

für seine Rolle im »Großen Bellheim« /<br />

(O-Ton) Hans Korte<br />

Interviewer: Michael Ries<br />

Gesprächspartner: Hans Korte (Schauspieler<br />

und Regisseur)<br />

AD 12.04.1994c · SWR ST · 6022357 43'56<br />

AD 20.07.1995 · BR · 95/22871 29'00<br />

65. Geburtstag<br />

� Hein, Christoph • Schriftsteller, Dramatiker<br />

* 8. April 1944 in Heinzendorf / Schlesien<br />

Gespräch über sein Debüt als Prosaautor mit<br />

dem Band »Einladung zum Lever Bourgeois«<br />

/ über seine Stoffauswahl in Dramatik und<br />

Epik / zur Auseinandersetzung mit der Gegenwart<br />

/ zur Umsetzung historischer Stoffe<br />

in seinen Dramen / zu seiner Absicht mit<br />

dem »Album Berliner Stadtansichten« / über<br />

die Unterschiede seiner Helden in den dramatischen<br />

Stücken und in den Albumblättern<br />

/ über seine Auffassung zur Geschichtsschreibung<br />

und zum Geschichtsbewusstsein<br />

/ über literarische Vorbilder / über seine gegenwärtigen<br />

Arbeiten / über die Auswahl<br />

des komplizierten Titels »Einladung zum Lever<br />

Bourgeois« / (O-Ton) Christoph Hein liest<br />

aus der Titelerzählung »Einladung zum Lever<br />

Bourgeois« und aus dem Album Berliner<br />

Stadtansichten »Die Witwe eines Maurers«<br />

Interviewer: Peter Liebers<br />

ESD 16.05.1981 · <strong>DRA</strong> B · B012669425 60'18<br />

Christoph Hein zur Notwendigkeit der Veränderung<br />

der Strukturen in der DDR / Korruption,<br />

Amtsmissbrauch, Diebstahl von<br />

Volkseigentum auch bei den Spitzen des<br />

Staates müssen aufgeklärt werden / zu Fehlern<br />

Erich Honeckers, der einmal einen<br />

Traum hatte / Schaffung einer neuen Gesellschaft,<br />

die den Menschen angemessen ist /<br />

zur Bedeutung der Demonstrationen, besonders<br />

in Leipzig / Vorschlag, Leipzig zur Heldenstadt<br />

der DDR zu ernennen<br />

ESD 04.11.1989 · <strong>DRA</strong> B · B012765297 7'10


20 APRIL N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

Gespräch mit Christoph Hein über die Mitgliederversammlung<br />

des Bezirksverbandes<br />

der Berliner Schriftsteller, u.a. über die Verpflichtung<br />

der Aufarbeitung von Schuld aus<br />

der Vergangenheit, über den Umgang mit<br />

den im Zusammenhang mit der Biermann-<br />

Affäre aus dem Schriftstellerverband ausgeschlossenen<br />

Schriftstellern, zu benötigten<br />

neuen Strukturen im Verband, zu Veränderungen<br />

in den Medien<br />

Interviewer: Waltraut Mohnholz<br />

ESD 04.11.1989 · <strong>DRA</strong> B · B012854604 7'40<br />

Text/Autor: Beatrix Hermens; Jens Berger<br />

AD 25.10.2000 · MDR · MA2000376 5'01<br />

LESUNG<br />

Text/Autor: Christoph Hein<br />

Sprecher: Christoph Hein<br />

ESD 06.08.1989 · <strong>DRA</strong> B · B012673412 60'48<br />

HÖRSPIEL<br />

Text/Autor: Christoph Hein; Johann Wilhelm<br />

Ludwig Gleim (Lit. Vorlage); Theodor Fontane<br />

(Lit. Vorlage)<br />

Sprecher: Otto Sander (Friedrich II.); Kurt<br />

Böwe (Oberamtmann Fromme)<br />

Regie: Fritz Göhler<br />

ESD 12.08.1989 · <strong>DRA</strong> B · B010001370 34'21<br />

50. Todestag<br />

� Salvati, Salvatore • Tenor<br />

* 22. Februar 1885ca. in Neapel<br />

† 8. April 1959 in Olten<br />

Oper in 3 Akten<br />

E lucevan le stelle<br />

Arie des Cavaradossi<br />

Komponist: Giacomo Puccini<br />

Text/Autor: Luigi Illica; Giuseppe Giacosa<br />

Salvatore Salvati, T – Cavaradossi<br />

Orchester (it)<br />

o.D. · <strong>DRA</strong> F · B003217675 o.A.<br />

20. Jahrestag<br />

� Gründungskongreß der IG Medien beginnt<br />

8. April 1989<br />

Auf dem Gründungskongress der IG Medien – Druck<br />

und Papier, Publizistik und Kunst vom 8. bis 15. April<br />

in Hamburg fusionieren die IG Druck und Papier mit<br />

der Gewerkschaft Kunst und deren autonomen Einzelverbänden,<br />

darunter die Rundfunk-Fernseh-Filmunion<br />

(RFFU). Die Satzung der IG Medien tritt in der<br />

Nacht zum 15.4.1989 in Kraft.<br />

Reporter: Michael Wolf Thomas<br />

AD 08.04.1989 · WDR · 890408MI 5'20<br />

Kommentator: Thomas Gesterkamp<br />

AD 10.04.1989 · WDR · 432464 10'00


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E APRIL 21<br />

Statement von Erwin Ferlemann, IG Druck-<br />

Vorsitzender<br />

Bericht über die Konflikte bei der Gründung<br />

der IG Medien (u.a. Austritt von Günter<br />

Grass) mit Statements des Vorsitzenden der<br />

IG Druck und Papier, Erwin Ferlemann, über<br />

die auf dem Gründungskongress umstrittene<br />

Frage der zukünftigen Eigenständigkeit<br />

der bisher selbständigen Gewerkschaften:<br />

»Wir tragen den Wünschen nach Eigenständigkeit<br />

immer Rechnung, gerade in dem<br />

neuen Prinzip der Fachgruppen, wo die Fachgruppen<br />

ja sehr große Einflussmöglichkeiten<br />

haben. Dies kann natürlich, und das muss<br />

man natürlich auch einmal anmerken, nicht<br />

so weit gehen, wie Günter Grass sich das<br />

vorgestellt hat, dass etwa nun 'ne einzelne<br />

Gruppe das Vetorecht kriegt, ob eine andere<br />

Gruppe für ihre tarifpolitischen Ziele streiken<br />

kann, darf oder nicht. Das ist Beschluss<br />

der Gesamtorganisation« / Zum Vorwurf<br />

von Günter Grass, die IG Druck sei eine »zentralistische<br />

Kampfgewerkschaft«: »Wir sind<br />

eine Kampfgewerkschaft, unbestritten; das<br />

sagen uns alle Leute nicht nur nach, sondern<br />

das ist nachzuweisen an den Kampf erfolgen,<br />

die wir gehabt haben. Wir sind genau<br />

das Gegenteil von einer zentralistischen Gewerkschaft.<br />

Ich glaube, es gibt wenig Gewerkschaften,<br />

die eine so föderalistische<br />

haben wie wir. Wir haben selbständige Landesbezirke,<br />

wir sind ebenso föderativ wie<br />

diese Republik.« (aus dem ARD-Nachrichtenmagazin<br />

Tagesthemen)<br />

Reporter: Hanni Hüsch<br />

AD 10.04.1989 · WDR · 609834112 4'12<br />

(O-Ton) Erwin Ferlemann nimmt Wahl an,<br />

wünscht nach langer Diskussion Beginn echter<br />

politischer Arbeit (0'27) / (O-Ton) Heinz<br />

Müller leitet Abstimmung über das Statut<br />

ein und gibt Ergebnis bekannt (0'27)<br />

AD 12.04.1989 · SWR BA · 4210517 3'05<br />

Bericht zur Gründung der neuen Industriegewerkschaft,<br />

die aus dem Zusammenschluss<br />

der ehemaligen IG Druck und Papier und der<br />

Gewerkschaft Kunst u.a. hervorgeht<br />

Text/Autor: Wolf Scheller<br />

AD 15.04.1989 · WDR · 432633 30'00<br />

100. Geburtstag<br />

� Gerlach, Erich • Maler<br />

* 9. April 1909 in Dresden<br />

† 2000 in Dresden<br />

Ein Werkstattgespräch<br />

Einführung und Vorstellung des Grafikers<br />

Erich Gerlach von (O-Ton) Joachim Uhlitzsch<br />

/ 03'04 Beschreibung des Ateliers des Malers<br />

/ (O-Ton) Erich Gerlach über sein Anliegen,<br />

Bilder kleiner Formate für kleine Wohnungen<br />

zu schaffen / über seinen Wunsch, Schüler<br />

des Malers Otto Dix zu werden / über<br />

sein Bild »Im Zwielicht«, das auf der VI.<br />

Kunstausstellung große Beachtung gefunden<br />

hat / 12'50 über seine Auseinandersetzung<br />

mit Beziehungen von zwei Menschen<br />

in seinem Werk / zum Zusammenhang von<br />

Werden und Vergehen / künstliche Inspiration<br />

wird aus der Wirklichkeit gezogen / zum<br />

Verhältnis von angewandter und freier<br />

Kunst / über seine Beziehung zur Wandmalerei<br />

/ zur künstlerischen Gestaltung<br />

einer Stadt<br />

Text/Autor, Interviewer: Joachim Uhlitzsch<br />

(Direktor der Gemäldegalerie Neue Meister<br />

in Dresden)<br />

ESD 25.07.1968 · <strong>DRA</strong> B · B012665748 25'00


22 APRIL N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

75. Todestag<br />

� Miller, Oskar von • Elektrotechniker; Gründer<br />

des Deutschen Museums München<br />

* 7. Mai 1855 in München<br />

† 9. April 1934 in München<br />

Darin u.a. Oskar von Miller (16.6.1930 in Berlin):<br />

Zur Übernahme des Präsidiums der<br />

Weltkraftkonferenz (0'45)<br />

AD 16.08.1930 · <strong>DRA</strong> F · B003854367 8'47<br />

(O-Ton) Oskar von Miller<br />

AD 15.01.1932 · BR · DK20893 18'15<br />

Kann wegen der krisenhaften Situation Berlin<br />

nicht verlassen und übermittelt auf diesem<br />

Weg Glückwünsche / Verdienste Oskar<br />

von Millers / Bibliotheksbau als Beispiel für<br />

die Wiederaufrichtung des deutschen Vaterlandes<br />

/ (Schallplattenaufnahme)<br />

AD 07.05.1932 · <strong>DRA</strong> F · B003852956 2'02<br />

Der berühmte Erzgießer Ferdinand von Miller,<br />

der im Auftrag Ludwigs I. die Bavaria<br />

über der Münchener Theresienwiese gegossen<br />

hat, wurde am 13.10.1813, dem Tag der<br />

Völkerschlacht von Leipzig, geboren. Einer<br />

seiner Söhne war Oskar von Miller, der Pionier<br />

der Elektrifizierung und Gründer des<br />

Deutschen Musemus in der bayerischen<br />

Hauptstadt.<br />

Text/Autor: Heike Bretschneider<br />

Sprecher: Iris Mayer<br />

AD 16.06.1986 · BR · 8622445–46 53'40<br />

50. Todestag<br />

� Borel-Clerc, Charles • Komponist<br />

* 22. September 1879 in Pau (F)<br />

† 9. April 1959 in Cannes<br />

Komponist: Charles Borel-Clerc<br />

Orchester vom »Palais de Danse« Berlin<br />

Georgi Vintilescu<br />

AD 1913 · <strong>DRA</strong> F · B003246567 o.A.<br />

Revue du Casino de Paris<br />

C’est tout ce que j’ai<br />

Komponist: Borel-Clerc, Charles<br />

Text/Autor: D. Gold; H. Varna; P. de Lima<br />

Mistinguett (Ges-f)<br />

Mélodie Jazz<br />

Edmond Mahieux (frz)<br />

AD 1929 · <strong>DRA</strong> F · B003109783 2'49<br />

50. Todestag<br />

� Wright, Frank Lloyd • Architekt, Gestalter<br />

* 8. Juni 1867 in Richland Center (Wis)<br />

† 9. April 1959 in Phoenix (Ariz)<br />

Kurzer Ausschnitt aus einer Rede von<br />

Wright: Bezeichnet sich als »the greatest architect,<br />

who ever lived« (schlechte Tonqualität)<br />

/ Statements zu F. L. Wright: Aaron<br />

Green (engl. Architekt und Partner von<br />

Wright) / Erich Mendelsohns Frau (engl) /<br />

Bruno Zevi (engl; Architekturhistoriker) /<br />

John Kennian (?) (engl; Univ. Berkeley) / Carry<br />

Cames (?) (engl; Architekturhistoriker)<br />

über die Wright-Rezeption in Japan / Philip<br />

Johnson (eng!.; Architekt) u.a. über seine<br />

Auseinandersetzungen mit Wright / Um-


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E APRIL 23<br />

gang Wrights mit seinen Kollegen / Aaron<br />

Green: Vergleich zwischen Mies van der<br />

Rohe und Wright / Eero Saarinen (engl.; Architekt)<br />

/ Walter Gropius (eng!; Architekt):<br />

Vergleich des Bauhausstils mit den Architekturvorstellungen<br />

Wrights / Charles Bassett<br />

(?) (engl.; Architekt und Designer) / Auszug<br />

aus einer Rede von Wright: Über das Verhältnis<br />

von Architekt und Ingenieur / Richard<br />

Buckminster Füller (engl.; Architekt) / Allan<br />

Temko (engl.; Architekturhistoriker): u.a.<br />

über das Verhältnis zwischen Wright und<br />

Philip Johnson / Charles Bassett (?) / Allan<br />

Temko<br />

oD · <strong>DRA</strong> F · B010902053 73'06<br />

Notwendige Qualitäten eines Architekten<br />

(»he must be a creator«) / Kritik an den Zeitumständen<br />

(Erziehung, Universitäten usw.) /<br />

Der Mensch ist aber für seine Geschicke<br />

selbst verantwortlich / Gegen den Kalten<br />

Krieg und für eine weltweite einheitliche<br />

Kultur (auch mit den Russen) / Architektur<br />

und Demokratie (»organic architecture«)<br />

AD 1949 · <strong>DRA</strong> F · B005021778 33'34<br />

Über sein Verständnis von Architektur, die<br />

zugleich Ausdruck von Demokratie und Leben<br />

überhaupt ist / Bedeutung der Architektur<br />

für die Idee der Freiheit<br />

AD 1951 · <strong>DRA</strong> F · B005021775 20'47<br />

Bedeutung der Inspiration für den Architekten<br />

/ über Demokratie sowie Individualität<br />

und Freiheit des gemeinen Mannes (Chancengleichheit)<br />

/ Kritik am reinen Kommerzdenken<br />

/ Plädoyer für ein individuelles Bau-<br />

en / Gründe, warum er Architekt geworden<br />

ist / Bezeichnet das Äußere als das Klischee,<br />

das Innere dagegen als die Seele / Architektur<br />

ist niemals »subterraneous« sondern<br />

stets »subjective« / Ein guter Lehrer zeichnet<br />

sich durch Flexibilität aus, denn: Gesetze<br />

sind für den Menschen geschaffen worden<br />

und nicht umgekehrt / »What is architecture?<br />

There is no civilisation without that there<br />

is a basis. That’s true and everybody will admit,<br />

that they want to go further and say,<br />

that a civilisation without a culture is like an<br />

individual without a soul. Now, what is the<br />

culture of a civilisation? lt consists first of all<br />

an environment ...« Die Aufgabe des Architekten<br />

besteht nun darin, diese Umgebung<br />

des Menschen so individuell und schön wie<br />

möglich zu gestalten/ Das Verständnis für<br />

architektonische Formen lässt sich nicht in<br />

einem Universitätskurs lehren, es entsteht<br />

vielmehr auf der Grundlage von Erfahrung /<br />

Fast alle Familienangehörige übten entweder<br />

den Beruf des Predigers oder den des<br />

Lehrers aus / Erläutert die Wurzeln seines Interesses<br />

an der Architektur (Streben nach Individualität)<br />

/ Zitiert auf die Frage hin, welche<br />

Schriftsteller auf sein Schaffen eingewirkt<br />

haben, Samuel Coleridge: »Such as the<br />

life, so is the form« / Über seine Projekte und<br />

die Ideen, die jeweils zugrunde lagen / Hat<br />

sich als Architekt immer von einer ausgewogenen<br />

Proportion zwischen Kosten und Nutzen<br />

leiten lassen / über das System der<br />

geometrischen Formen / Die Grundzüge<br />

seines Denkens bleiben davon beeinflusst /<br />

Die Städte sterben, das ist eine Sache des Architekten.<br />

Aber wo ist er?<br />

AD 1957 · <strong>DRA</strong> F · B006417507 78'51<br />

Eine Annäherung an den Architekten Frank<br />

Lloyd Wright (dt)<br />

Von Mitte der 20er bis weit in die 30er Jahre<br />

hinein hatte der amerikanische Architekt<br />

Frank Loyd Wright kaum Aufträge erhalten.


24 APRIL N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

1936 beauftragte ihn der Warenhaus-Besitzer<br />

Edgar Kaufmann aus Pittsburgh/Pennsylvania<br />

mit dem Entwurf zu einem Wochenendhaus<br />

– und dieser Bau begründete die<br />

zweite Karriere von Frank Lloyd Wright: Über<br />

einem Wasserfall schuf Wright ein Gebäude,<br />

das bis heute als eines der schönsten der<br />

Welt gilt. Das Haus »Fallingwater«, vom<br />

American Institute for Architects immerhin<br />

mit dem Prädikat »Bedeutendstes Bauwerk<br />

der letzten 125 Jahre« geadelt, wurde in den<br />

40er und 50er Jahren zum Treffpunkt der internationalen<br />

Kunst- und Architektenszene<br />

ESD 23.07.1998 · RB · 391944 57'15<br />

25. Jahrestag<br />

� Geburt des ersten, aus einem tiefgefrorenen<br />

Embryo hervorgegangenen Babys verkündet<br />

10. April 1984<br />

Im australischen Melbourne wird die Geburt des ersten<br />

aus einem tiefgefrorenen menschlichen Embryo<br />

hervorgegangenen Babys bekannt gegeben. (nach<br />

anderer Quelle: 11.4.)<br />

Text/Autor: Helmut Fleischer<br />

ESD 10.04.1994 · DKultur · B202279 4'40<br />

Das Ergebnis der ersten erfolgreichen<br />

Schwangerschaft aus einer gefrorenen Eizelle<br />

war ein kleines Mädchen von 2.100<br />

Gramm, das in Erlangen per Kaiserschnitt<br />

zur Welt kam. Die Eizelle war der Mutter<br />

entnommen und bei minus 196 Grad eingefroren<br />

worden. Drei Monate später wurde<br />

die Zelle aufgetaut, im Reagenzglas mit<br />

Spermien des Vaters befruchtet und der<br />

Mutter eingepflanzt. Das »Tiefkühlbaby«<br />

sorgte für heftige Diskussionen. Auf einmal<br />

schienen »Eizellen-Banken« möglich, bei denen<br />

Eltern sich nach Bedarf bedienen können.<br />

Um solche Bestände aufzubauen, müssen<br />

sich Frauen jedoch Eizellen entnehmen<br />

lassen – bis heute eine unangenehme Prozedur<br />

/ (O-Töne) Jan van Uem: »Ich weiß auf<br />

alle Fälle, dass die Patientin sehr wohlwollend<br />

dem Versuch gegenüber stand. Und<br />

dann im Juni haben wir die eingefrorenen Eizellen<br />

aufgetaut und dann mit dem Samen<br />

zusammengegeben und nach de Befruchtung<br />

transferiert.« / »Wir mussten allerdings<br />

in der 38. Woche aufgrund eines nicht optimalen<br />

CTG, das heißt die Herztöne des Kindes<br />

waren nicht mehr optimal, ein Kaiserschnitt<br />

durchführen.« / »Das Mädchen war<br />

vollkommen gesund ...«<br />

Text/Autor: Sven Preger<br />

Sonst. Mitw.: Jan van Uem (Reproduktionsmediziner);<br />

Markus Montag (Reproduktionsbiologe,<br />

Uniklinik Bonn); Brigitte Zypries<br />

(Bundes-Justizministerin)<br />

AD 31.01.2007 · WDR · 6130401101 13'41<br />

30. Jahrestag<br />

� Uganda: Sturz des Diktators Idi Amin<br />

11. April 1979<br />

Am 11.04.1979 marschieren ugandische Exiltruppen<br />

mit Unterstützung tansanischer Militärs in Kampala<br />

und Entebbe ein. Damit beenden sie das achtjährige<br />

Terrorregime des ugandischen Diktators Idi Amin, der<br />

wenige Tage zuvor nach Libyen geflohen war. Am<br />

13.04.1979 übernehmen die siegreichen Truppen die<br />

Macht in Uganda und bilden unter Yusuf Lule eine<br />

provisorische Regierung.<br />

Umschwung in der Stimmung der Bevölkerung<br />

nach dem Sturz des Diktators Idi Amin:<br />

befreites Aufatmen / Keine Plünderungen


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E APRIL 25<br />

mehr in Kampala, tansanische Soldaten kontrollieren<br />

die Stadt / Beginn einer Normalisierung<br />

der Situation / Noch Kämpfe von Anhängern<br />

Idi Amins in den Provinzen / Amin<br />

ist nicht mehr im Land / Die neue Regierung<br />

Moderator: Volker Diepes<br />

Reporter: Peter Laudan<br />

ESD 25.04.1979 · SWR ST · 6011882 7'19<br />

Studiogespräch mit Pater Wolfgang Schonecke<br />

/ (O-Ton) Pater Schonecke: Chaos in<br />

Uganda nach dem Sturz Idi Amins / Finanzielle<br />

Schwierigkeiten / Hungersnot / Geringe<br />

Auslandshilfe / Gutes Verhältnis<br />

zwischen Missionaren und der afrikanischen<br />

Bevölkerung / Aussage der jungen Kirche<br />

Gesprächsleiter: Johannes Huthmann<br />

AD 14.11.1979 · RBB B · 0803749 7'55<br />

»I can contribute a lot with all my friends all<br />

over the world, friendly country, white and<br />

black also, to see that they assist Uganda<br />

economically in order to stabilize the situation<br />

because you cannot be ... the country cannot<br />

be stable if there is no money. And with<br />

the money you can buy all essential commodities<br />

which you need. You can buy equipment<br />

for the reconstructions, for repair of<br />

the roads, for construction of the roads, for<br />

industries.« / Reporter: »Field Marshal Amin,<br />

you talked about saving Uganda, you say you<br />

are not interested in power, but do you think<br />

you’re the man who can save Uganda?«<br />

Amin: »I can. I can. If Ugandans want me, I<br />

will«. Reporter: »You know what Obote said<br />

last week? I heard him say it. He said that Idi<br />

Amin Dada should be brought back to Uganda<br />

in chains. That’s what he said at that rally.«<br />

Amin: »Yes, but he knows that I am very<br />

popular. Obote is against any leader, popular<br />

in Uganda, because he’s unpopular.«<br />

AD Juni 1980 · <strong>DRA</strong> F · B007024613 1'25<br />

Ein Porträt über den »Schlächter von Afrika«<br />

Idi Amin<br />

Text/Autor: Martin Ermert<br />

AD 15.03.2007 · MDR · MA8005464 1'45<br />

Nie wurde er für die Grausamkeiten seiner<br />

achtjährigen Schreckensherrschaft bestraft.<br />

Seine pittoresken Auftritte nehmen Musiker<br />

und Kabarettisten in Europa zum Anlass,<br />

sich ausgiebig über ihn lustig zu machen /<br />

(O-Töne) Idi Amin (engl., dt. überspr.): »Ich<br />

handle ausschließlich auf Anweisung Gottes.<br />

Es ist die Stimme Gottes, da spreche nicht<br />

nur ich.« / »Als ich noch ein Niemand war,<br />

habe ich geträumt, dass ich einmal Staatschef<br />

werden würde, und zwar der wichtigste<br />

Staatschef der Welt.« /»Ich spreche als amtierender<br />

Schwergewichtsmeister von Uganda.<br />

(Applaus) Als Boxer, das solltet ihr wissen,<br />

ist es die einzige Chance, einen Schiedsrichter<br />

zu überzeugen, der gegen dich oder<br />

dein Land ist, durch KO zu gewinnen.« /<br />

(engl., freistehend) »I come from very poor<br />

family. I wanted to tell you this.« / »I dream,<br />

when I was still just none, nothing, completely,<br />

I will be the army commander, I am<br />

commander in chief of the armed forces.« /<br />

»Am 4. August um 5 Uhr morgens habe ich<br />

geträumt, dass die einzige Chance Ugandas<br />

darin besteht, alle Ausländer hinauszuwerfen,<br />

denn sie melken die Wirtschaft Ugandas.«<br />

/ »Ich habe geträumt, dass die Wahrheit<br />

auf meiner Seite ist. Manche Leute<br />

träumen die Unwahrheit, aber ich träume<br />

immer die Wahrheit...« (O-Ton) Tilo Held:<br />

Amins Ziel war es, sich selbst möglichst groß<br />

und gut aussehen zu lassen / Dafür missbrauchte<br />

er seine Minister und sein Volk /<br />

Sein Verhaltensrepertoire bestand lediglich<br />

aus Unterdrückung und gelegentlichen Witzen<br />

/ Nachdem er bei Idi Amin »paranoische<br />

Psychose« diagnostizierte, bekam er zahlreiche<br />

Todesdrohungen / Die Krankheit machte


26 APRIL N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

sich nur in dem Zeitraum bemerkbar, in der<br />

Amin die Macht innehatte / (O-Ton) Yusuf<br />

Lule (engl., dt. überspr.) über die politische<br />

Lage in Uganda 1982: Es ist noch schlimmer<br />

als unter Idi Amin / (O-Ton) Idi Amin (engl.,<br />

dt. überspr.): »Ich weiß exakt, wann, wie und<br />

um welche Uhrzeit ich sterben werde, in<br />

welchem Jahr und an welchem Datum. All<br />

das weiß ich jetzt schon, aber es ist ein<br />

Geheimnis.«<br />

Sprecher: Tobias Mayer<br />

Sonst. Mitw.: Idi Amin; Tilo Held (Psychiater<br />

und Psychotherapeut); Yusuf Lule (ugandischer<br />

Politiker)<br />

AD 29.07.2008 · WDR · 6130947101 13'54<br />

60. Jahrestag<br />

� Deutsche Angestellten-Gewerkschaft<br />

(DAG) in Stuttgart gegründet<br />

12. April 1949<br />

Hörbericht zur Geschichte einer gewerkschaftlichen<br />

Sonderorganisation<br />

Text/Autor: Hans Limmer<br />

Sprecher: Hans Schaumann; Peter Kritzer;<br />

Leo Bardischweski; Alois Maria Giani<br />

AD 30.04.1969 · BR · 6921428 29'00<br />

25. Jahrestag<br />

� Startbahn West am Flughafen Frankfurt in<br />

Betrieb<br />

12. April 1984<br />

Nach langjährigen, anfangs friedlichen Protesten und<br />

gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der Polizei<br />

(Blutsonntag) gegen die Erweiterung des Flughafens,<br />

wird die Startbahn West am 12. April 1984 ohne jede<br />

Zeremonie offiziell in Betrieb genommen.<br />

(O-Ton) Holger Börner (hessischer Ministerpräsident):<br />

Hessen ist geprägt vom Konflikt<br />

zwischen gesamtgesellschaftlichen Arbeitsplatzinteressen<br />

und regionalen Natur- und<br />

Freizeitinteressen / umreißt die wirtschaftliche,<br />

vom Verlust von Arbeitsplätzen in Hesssen<br />

gezeichnete Situation als Hintergrund<br />

einer Erweiterung des Ausbaus des Frankfurter<br />

Flughafens / Startbahn West<br />

AD Jan. 1981 · HR · 4698823 6'34<br />

Am 12. April wird die umstrittene Startbahn<br />

West in Betrieb genommen – Gemäßigte<br />

und radikale Gegnergruppen beginnen heute<br />

mit unterschiedlichen Aktivitäten: Ausstellungen,<br />

Kundgebungen, Diskussion ...<br />

Reporter: Rainer Witt<br />

ESD 08.04.1984 · WDR · 5093742 71'50<br />

Reportage vom Start der ersten Maschine<br />

auf der Startbahn 18/West auf dem Frankfurter<br />

Flughafen, Ausschnitt aus der Rede<br />

des Vertreters der Flughafengesellschaft und<br />

kurzer O-Ton von der alternativen Eröffnungsfeier<br />

der Startbahngegner von der<br />

Bürgerinitiative Mörfelden-Walldorf.<br />

Reporter: Ulrich Leidholdt<br />

ESD 12.04.1984 · WDR · 6095952104 4'26<br />

Erster Start auf der Startbahn West mit<br />

(O-Ton) Startgeräusch<br />

Reporter: Rainer Witt<br />

AD 15.04.1984 · BR · DK29365 0'24<br />

(O-Ton) Sprecher Frankfurter Flughafen:<br />

(1984) erster Start auf der Startbahn West,<br />

damit ist ein zugegeben umstrittenes Ver-


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E APRIL 27<br />

kehrsprojekt in Betrieb genommen worden /<br />

(O-Ton) Flughafengegner: (1984) alternative<br />

Eröffnung / (O-Töne) Demonstranten: »... wir<br />

werden das Abholzen der Bäume und den<br />

Bau der Startbahn West nicht hinnehmen.<br />

Wir werden Bau stören, behindern und verhindern<br />

... es wird keine Ruhe geben« / (über<br />

die Räumung Hüttendorf am 2.11.1981):<br />

»Schweinerei, Kinder werden hier geschlagen<br />

... Saat der Gewalt läuft hier ...« / (O-Ton)<br />

Jutta Dittfurth: Erinnerung an Räumung<br />

Hüttendorf / Demonstranten singen: »wehrt<br />

euch, leistet Widerstand gegen Startbahn ...«<br />

/ früher war Gewalt auf Seiten der Polizei,<br />

heute auch bei Gegenseite / (O-Ton) Walter<br />

Wallmann (2.11.1987, Ermordung von zwei<br />

Polizisten bei Demonstration): mit dem, was<br />

heute geschehen ist, wurde alles andere<br />

überschritten, Gewaltanwendung kann sich<br />

Staat nicht gefallen lassen.<br />

Text/Autor: Ulrike Holler<br />

Sonst. Mitw.: Flughafen Frankfurt Sprecher;<br />

Jutta Ditfurth (Stadträtin Frankfurt, Die Grünen);<br />

Walter Wallmann (Ministerpräsident<br />

von Hessen)<br />

AD 08.04.2004 · HR · B003445052 3'44<br />

75. Geburtstag<br />

� Matthus, Siegfried • Komponist, Dramaturg<br />

* 13. April 1934 in Mallenuppen / Ostpreußen<br />

Diskussionsrunde anlässlich der Uraufführung<br />

der komischen Kriminaloper »Noch einen<br />

Löffel Gift, Liebling?« von (O-Ton) Peter<br />

Hacks und (O-Ton) Siegfried Matthus in der<br />

Komischen Oper unter der musikalischen<br />

Leitung von Gert Bahner und der Inszenierung<br />

von Götz Friedrich am 16.04.1972. Ausgehend<br />

vom Premiereneindruck werden Autor<br />

und Komponist nach ihren Absichten,<br />

deren Verwirklichung und nach der Wahl<br />

des Sujets befragt und das Werk auf seine<br />

Brauchbarkeit und Nützlichkeit abgeklopft<br />

Gesprächsleiter: Otto Zengel<br />

Gesprächspartner: Peter Hacks (Librettist);<br />

Siegfried Matthus (Komponist); Hans-Joachim<br />

Kynaß (Musikredakteur, »Neues<br />

Deutschland«); Gerd Rienäcker (Musikwissenschaftler);<br />

Hans Schröter (Musikredakteur<br />

bei Radio DDR)<br />

Redaktion: Otto Zengel<br />

ESD 22.04.1972 · <strong>DRA</strong> B · B010140124 64'30<br />

(16'36) (O-Ton) Siegfried Matthus über seinen<br />

beruflichen Werdegang / komponierte<br />

das Orchesterwerk »Responso« für die<br />

Dresdner Staatskapelle, Konzerte für Soloinstrumente<br />

und die Oper »Omphale« / »Responso«<br />

wurde konzipiert für Gastspiele der<br />

Staatskappelle, so stellen sich die einzelnen<br />

Orchestergruppen musikalisch vor / zu seiner<br />

Prägung durch seine Meisterlehrer /<br />

Matthus identifiziert sich bis heute mit Anliegen,<br />

Haltungen und Ästhetik von Wagner-<br />

Régeny und Eisler / zu der Reihe »Kammermusik<br />

im Gespräch« in der Komischen Oper<br />

als Forum für junge zeitgenössische Komponisten<br />

mit Matthus als Moderator / zur Eröffnung<br />

der Semperoper und seiner diesbezüglichen<br />

Komposition der Oper »Judith« /<br />

zur Wirksamkeit des Genres Oper und Musiktheater<br />

durch Musik, Stimmen, Ausstattung,<br />

Libretto, Genre bietet bezogen auf<br />

das Libretto den Vorteil der Simultanität von<br />

Duett und Ensemble<br />

ESD 03.02.1982 · <strong>DRA</strong> B · B012108012 16'36<br />

Interviewer: Dieter Kranz<br />

Gesprächspartner: Harry Kupfer (Regisseur);<br />

Rolf Reuter (Dirigent); Siegfried Matthus<br />

(Komponist); Eva-Maria Bundschuh (Opernsängerin)<br />

ESD 23.10.1985 · <strong>DRA</strong> B · B012664117 57'10


28 APRIL N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

Über die Entstehung seines Orchesterwerkes<br />

»Responso«, seine Beziehung zum musikalischen<br />

Erbe / zur Belastung der Komponisten<br />

durch vorhandene Traditionen in der Musik /<br />

06'57 Bekenntnis zu seinen Anfängen in der<br />

Komposition, sieht diese als Zeitdokumente<br />

an / Bedeutung Felsensteins für sein Schaffen<br />

/ 09'58 zur Berücksichtigung technischer<br />

Möglichkeiten der Interpreten bei der Komposition<br />

/ zur Bedeutung der Zwölftonmusik<br />

/ 15'30 zu seinem Arbeitsstil und seiner Art<br />

zu komponieren, zur Nutzung von Erkenntnissen<br />

der »Wiener Schule« / zur Ideenfindung<br />

für seine Stücke / Bd.2: zum Komponieren<br />

anhand eines Konstruktionsplanes,<br />

Wichtigkeit des innerlichen Vorhörens /<br />

04'50 zum Umgang mit affektiver Musik /<br />

09'44 über sein Bild vom Hörer seiner Musik<br />

/ über seine gegenwärtige Arbeit an einer<br />

neuen Oper über den Grafen Mirabeau<br />

Interviewer: Gerald Felber<br />

ESD 13.04.1987 · <strong>DRA</strong> B · B012672184 41'53<br />

Interviewer: Barbara Krause<br />

ESD 10.02.1990 · <strong>DRA</strong> B · B012847474 4'00<br />

50. Todestag<br />

� Beinum, Eduard van • Dirigent<br />

* 3. September 1900 in Arnheim<br />

† 13. April 1959 in Amsterdam<br />

Komponist: Felix Mendelssohn Bartholdy<br />

Alfredo Campoli, V<br />

London Philharmonic Orchestra<br />

Eduard van Beinum<br />

oD · <strong>DRA</strong> F · B003323024 27'27<br />

für Orchester<br />

Komponist: Claude Debussy<br />

Concertgebouw-Orchester Amsterdam<br />

Eduard van Beinum<br />

oD · MDR · StET2517/A 23'08<br />

für Orchester<br />

Farandole<br />

Komponist: Georges Bizet<br />

Concertgebouw-Orchestra, Amsterdam<br />

Eduard van Beinum<br />

AD Sept. 1938n · <strong>DRA</strong> F · B014086663 o.A.<br />

für Orchester<br />

Valse d’amour<br />

Komponist: Max Reger<br />

Concertgebouw-Orchester Amsterdam<br />

Eduard von Beinum<br />

AD 1943 · <strong>DRA</strong> F · B003158528 o.A.<br />

Komponist: César Franck; Geza Anda, Kl<br />

Concertgebouw-Orchester Amsterdam<br />

Eduard van Beinum<br />

AD 1943 · <strong>DRA</strong> F · B003105712 15'38<br />

Slawische Tänze, op. 46, B 83, 1. Serie (für<br />

Klavier zu 4 Händen)<br />

ausgeführt von Orchester<br />

Komponist: Antonín Dvorák<br />

Concertgebouw-Orchestra, Amsterdam<br />

Eduard van Beinum<br />

AD 1943 · <strong>DRA</strong> F · B009119848 o.A.<br />

Ouvertüre zu Shakespeares Lustspiel<br />

Komponist: Johan Wagenaar<br />

Concertgebouw-Orchester Amsterdam<br />

Eduard van Beinum<br />

AD 1943 · <strong>DRA</strong> F · B003630503 o.A.


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E APRIL 29<br />

für Orchester (Ausschnitte)<br />

Komponist: Max Reger<br />

Concertgebouw-Orchester Amsterdam<br />

Eduard von Beinum<br />

AD Juni 1943 · <strong>DRA</strong> F · B003116038 29'00<br />

L’Arlésienne-Suite Nr. 1<br />

für Orchester<br />

Komponist: Georges Bizet<br />

Concertgebouw-Orchestra, Amsterdam<br />

Eduard van Beinum<br />

AD Sept. 1943n · <strong>DRA</strong> F · B014086529 o.A.<br />

für Orchester<br />

Komponist: Ludwig van Beethoven<br />

Concertgebouw-Orchester Amsterdam<br />

Eduard van Beinum<br />

AD 1946 · <strong>DRA</strong> F · B003617010 o.A.<br />

25. Todestag<br />

� Kirkpatrick, Ralph • Cembalist, Musikforscher<br />

* 10. Juni 1911 in Leominster (Ma) (USA)<br />

† 13. April 1984 in Guilford (Conn) (USA)<br />

für Klavier<br />

Komponist: Johann Sebastian Bach<br />

Ralph Kirkpatrick, Cemb<br />

AD 1948v · <strong>DRA</strong> F · B003364434 11'16<br />

Komponist: Domenico Scarlatti<br />

Ralph Kirkpatrick, Cemb<br />

AD 1948v · <strong>DRA</strong> F · B003364438 1'29<br />

Komponist: Domenico Scarlatti<br />

Ralph Kirkpatrick, Cemb<br />

AD 1948v · <strong>DRA</strong> F · B003364440 2'24<br />

10. Todestag<br />

� Stoph, Willi • SED-Politiker, Ministerpräsident<br />

der DDR<br />

* 9. Juli 1914 in Berlin<br />

† 13. April 1999 in Berlin<br />

Gesetz zur Schaffung der NVA und des Ministeriums<br />

für Nationale Verteidigung<br />

Willi Stoph begründet das Gesetz, es wird<br />

einstimmig angenommen / Willi Stoph wird<br />

zum Minister für Nationale Verteidigung<br />

berufen<br />

Redner: Willi Stoph (Stellvertreter des Vorsitzenden<br />

des Ministerrats)<br />

AD 18.01.1956 · <strong>DRA</strong> B · B012761903 51'55<br />

Reportagen, Kommentare und Gespräche im<br />

Vorfeld und während des Treffens<br />

AD 18.03.1970 · <strong>DRA</strong> B · B012766059 287'30<br />

Auswertung des Treffens der Regierungschefs<br />

Willy Brandt und Willi Stoph in Erfurt,<br />

u.a. Bericht von Willi Stoph<br />

Redner: Willi Stoph (Vorsitzender des Ministerrats<br />

der DDR)<br />

AD 21.03.1970 · <strong>DRA</strong> B · B012766063 168'00<br />

Reportagen, Kommentare und Gespräche im<br />

Vorfeld und während des Treffens<br />

AD 19.05.1970 · <strong>DRA</strong> B · B012766106 763'00


30 APRIL N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

Ministerrat als Organ der Volkskammer<br />

muss Arbeit entsprechend der politischen<br />

Veränderungen neu gestalten / Regierung<br />

wird ihren Beitrag zur notwendig gewordenen<br />

Wende in der Entwicklung der Gesellschaft<br />

leisten / notwendig, künftig stärker<br />

Rechenschaft vor der Volkskammer über Regierungstätigkeit<br />

abzulegen / Hauptziel der<br />

Regierung ist die spürbare Verbesserung des<br />

materiellen und kulturellen Lebensniveaus<br />

der DDR-Bürger / stärkere Einbeziehung der<br />

Bürger in die Vorbereitung staatlicher Entscheidungen<br />

/ nennt Maßnahmen des Ministerrats<br />

zur Verbesserung der Versorgung<br />

der Bevölkerung / Vertrauen der DDR-Bürger<br />

zur Regierung muss wieder hergestellt<br />

werden / Stärkung der Eigenverantwortung<br />

der Räte der Bezirke und Kreise in der Kommunalpolitik<br />

Interviewer: Anett Wundrak (Redakteur der<br />

Aktuellen Kamera); Dieter Jost (DDR-Rundfunk)<br />

ESD 26.10.1989 · <strong>DRA</strong> B · B012723389 14'00<br />

70. Geburtstag<br />

� Cardinale, Claudia • Filmschauspielerin<br />

* 15. April 1939 in Tunis<br />

Darin u.a.: Porträt der Schauspielerin Claudia<br />

Cardinale / (O-Ton) Claudia Cardinale,<br />

Schauspielerin (engl, darüber dt): Werdegang<br />

und Weg zum Film (0'33, 0'18) / Ihr erster<br />

Film »Diebe haben’s schwer« (1958)<br />

(0'20) / Hat noch niemals Theater gespielt<br />

(0'15) / Ihre wichtigsten Filme (0'36) / Hatte<br />

in ihrer bisherigen Karriere viel Glück (0'22)<br />

Interviewer: Kurt Schneider<br />

Gesprächspartner: Claudia Cardinale<br />

AD 05.04.1965 · SWR ST · 6026675 34'15<br />

Biografisches und Filmausschnitte<br />

Redaktion: Peggy Chlubek<br />

AD 15.04.1999 · RBB P · 99041502 3'13<br />

Auf der Berlinale im Gespräch mit Claudia<br />

Cardinale.<br />

Redaktion: Peggy Chlubek<br />

AD 16.02.2002 · RBB P · 020216P02 2'09<br />

25. Jahrestag<br />

� Der Arzt Julius Hackethal leistet einer<br />

Patientin Sterbehilfe und löst damit eine<br />

gesellschaftliche Debatte aus<br />

18. April 1984<br />

Julius Hackethal leistet im April 1984 einer unheilbar<br />

an Krebs erkrankten Patientin seiner Klinik am<br />

Chiemsee Sterbehilfe, indem er ihr auf ihren Wunsch<br />

hin Zyankali zur Verfügung stellt, das sie dann selbst<br />

einnimmt. Der juristische Tatbestand ist Beihilfe zum<br />

Selbstmord, die nicht strafbar ist. Es kam zu einem Ermittlungsverfahren<br />

und viel Wirbel in den Medien.<br />

(nach anderer Quelle: 19.4.)<br />

Zu seiner Sterbehilfe durch Besorgung von<br />

Zyankali, die er als juristisch gestattete Beihilfe<br />

zum Freitod sieht<br />

Interviewer: Heribert Schwan<br />

ESD 04.04.1985 · DLF · 5015952 8'45<br />

Abrechnung mit der Schulmedizin in seiner<br />

Autobiographie »Der Wahn, der mich beglückt«<br />

Text/Autor: Thomas Klug<br />

ESD 03.05.1995 · RBB P · KUL17595 5'36


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E APRIL 31<br />

17.10.97 – FS-Nachruf: Öffentliches Aufsehen<br />

erregte der Krebsspezialist Julius Hackethal<br />

durch seine Kritik an der Medizinerzunft.<br />

1962 warf er seinem damaligen Chef, einem<br />

renommierten Chirurgen, zahlreiche Kunstfehler<br />

vor. Fortan trat er in zahlreichen<br />

Kunstfehler-Prozessen als Sachverständiger<br />

gegen die Schulmedizin auf. / 1984 erregte<br />

Hackethal Aufsehen, als er einer unheilbar<br />

an Krebs erkrankten Frau Zyankali zum Freitod<br />

beschaffte. / Bei den meisten Patienten<br />

war Hackethal sehr beliebt. Ihnen gegenüber<br />

konnte er überaus freundlich und sanft sein.<br />

Redaktion: Carola Eickhoff<br />

AD 1997 · BR · DK68266 0'55<br />

10. Jahrestag<br />

� Bundestag übernimmt offiziell das Reichstagsgebäude<br />

in Berlin<br />

19. April 1999<br />

Offizielle Übergabe des umgebauten Reichstages in<br />

Berlin an den Deutschen Bundestag: Schlüsselübergabe<br />

und Debatte zum Thema deutsche Einheit.<br />

Bericht über den Reichstag anlässlich des<br />

Bundestagsumzugs nach Berlin am<br />

19.4.1999: O-Ton Bundestagspräsident Thierse<br />

v. 17.12.1998: über den veränderten »Vogel«<br />

(Enthüllung des neuen Bundestagsadlers,<br />

sehr schlechte Tonqualität) / O-Ton<br />

Philipp Scheidemann v. 9.11.1918 (nachgesprochen<br />

von ihm selbst): Ausrufung der Republik<br />

(Ausschnitt) / O-Töne Hans-Jochen<br />

Vogel (SPD), Anke Fuchs (SPD), Gerhard<br />

Baum (FDP), Willy Brandt (SPD), Helmut Kohl<br />

(CDU): über den Reichstag bzw. über Berlin<br />

als Regierungssitz / O-Ton (engl., darüber<br />

dt.) des Architekten?: Schlüsselübergabe / O-<br />

Ton Thierse: »Das ist ein großer Moment für<br />

Deutschland ...« / O-Ton Antje Vollmer (Grü-<br />

ne) über die Wirkung des Reichstagsgebäudes:<br />

»Der einzelne wird kleiner ...« / O-Ton<br />

Gerhard Schröder (SPD) über die gute Bonner<br />

Politik, die die Berliner Republik ermöglicht<br />

hat<br />

Text/Autor: Johanna Schenkel<br />

AD 12.04.1999 · RB · CW 1093 7'58<br />

Kurz nach 11.00 Uhr Schlüsselübergabe / (O-<br />

Ton) Norman Foster (engl), britischer Architekt:<br />

»I am honoured to hand over to you,<br />

president Thierse, the symbolic key to the<br />

new german parliament.« / Jahrelanges<br />

»Hickhack« zwischen Bauherr und Architekt<br />

/ Besonders Form Bundesadler im Plenarsaal<br />

strittig / Hunderte von Entwürfen von Norman<br />

Foster / Abgeordnete bevorzugten sog.<br />

»fette Henne«, vertrautes Bonner Rundadlermodell<br />

/ Kurz nach Schlüsselübergabe erste<br />

Rede im neuen Plenarsaal / (O-Ton) Wolfgang<br />

Thierse, Präsident des Deutschen Bundestags<br />

(SPD): Wollen keine andere Republik,<br />

sondern selbstverständlichen Wechsel von<br />

Bonn nach Berlin / Ende Kommunismus ist<br />

gemeinsame Ursache der Wiederkehr des<br />

gesamtdeutschen Parlaments nach Berlin<br />

und des Kosovo-Konflikts / (O-Ton) Gerhard<br />

Schröder, Bundeskanzler: Wünscht, dass gläserne<br />

Kuppel zum Sinnbild für Offenheit und<br />

Transparenz demokratischer Politik wird /<br />

Zwischenbilanz im Vereinigungsprozess /<br />

Eindrucksvolle Aufbauleistung in Ostdeutschland<br />

/ Überwindung Ost-West-Gefälle<br />

noch nicht vollständig gelungen / (O-<br />

Ton) Wolfgang Schäuble: Fordert Menschen<br />

in alten und neuen Bundesländern zu Unvoreingenommenheit<br />

bei Zugang aufeinander<br />

auf / hinter Fremdheit der Ostdeutschen,<br />

Einstellungsunterschieden z.B. zu Positionen<br />

soziale Marktwirtschaft, Verletzungen durch<br />

Aufarbeitung der Teilung lauert immer Bild,<br />

dass Wende Sieger und Besiegte hatte /<br />

Ostdeutsche sind aber nicht Besiegte,<br />

sondern Sieger<br />

ESD 19.04.1999 · NDR · R007062 5'04


32 APRIL N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

80. Geburtstag<br />

� Jakobs, Karl-Heinz • Schriftsteller<br />

* 20. April 1929 in Kiauken / Ostpreußen<br />

Diskussionsbeitrag von (O-Ton) Karl-Heinz<br />

Jakobs, u.a. mit einem Plädoyer für eine Literatur,<br />

die das ganze Leben umfasst und auch<br />

seine Konflikte gestaltet, über den »offenen<br />

Schluss«, der den Leser zur schöpferischen<br />

Mitarbeit aufruft, und über die Aufgabe des<br />

Schriftstellers, das literarische Verständnis<br />

der Leser zu vertiefen<br />

AD 14.11.1973 · <strong>DRA</strong> B · B012764988 20'17<br />

(O-Ton) Karl-Heinz Jakobs im Gespräch mit<br />

Schülern über sein Buch »Beschreibung eines<br />

Sommers«, über seine Arbeit als Reporter<br />

und seine Reisen, über die Fabel seines<br />

Buches »Eine Pyramide für mich«, über seine<br />

Arbeitsweise und Anlässe für seine Bücher,<br />

über seine Schreibweise und Gestaltungsprobleme,<br />

über Begebenheiten im Buch<br />

»Eine Pyramide für mich« / Karl-Heinz Jakobs<br />

liest eine Episode aus dem Buch »Eine<br />

Pyramide für mich« / Fortsetzung des Gesprächs<br />

über die Entwicklung der Hauptfiguren<br />

des Buches und ihre Charaktere.<br />

Text/Autor: Karl-Heinz Jakobs<br />

ESD 24.03.1975 · <strong>DRA</strong> B · B012676537 30'07<br />

Lesung aus dem Erinnerungsbuch »Das endlose<br />

Jahr« und der oben genannten Erzählung<br />

Vorstellung des Autors und des Buches »Das<br />

endlose Jahr«, in dem Jakobs die Zusammenhänge<br />

um Biermanns Ausbürgerung schil-<br />

dert, die Jakobs veranlassten, 1981 die DDR<br />

zu verlassen / 03'10 Gespräch mit Karl-Heinz<br />

Jakobs über seine Gründe, in die BRD zu gehen<br />

/ zur Lebensgeschichte von Dorothea<br />

Garrei (ph), die auch in dem Buch »Das endlose<br />

Jahr« dargestellt wird / 08'10 Karl-Heinz<br />

Jakobs liest aus seinem Buch »Das endlose<br />

Jahr« das erste Kapitel / Bd.2: Fortsetzung<br />

des Gesprächs über sein Romanmanuskript<br />

»Die Frau im Strom«, das in der damaligen<br />

DDR nicht veröffentlicht worden ist, jetzt<br />

aber im Verlag »Das neue Berlin« erschienen<br />

ist / über andere Veröffentlichungen in der<br />

BRD / über Reisereportagen / 05'30 Karl-<br />

Heinz Jakobs liest seine Erzählung »Wie es<br />

kam, dass ich eine lebenstüchtige und verdienende<br />

Persönlichkeit wurde«<br />

Text/ Autor: Karl-Heinz Jakobs<br />

ESD 02.06.1991 · <strong>DRA</strong> B · B012689612 59'08<br />

LESUNG<br />

Text/Autor: Karl-Heinz Jakobs<br />

Sprecher: Karl-Heinz Jakobs<br />

ESD 19.05.1973 · <strong>DRA</strong> B · B012765331 30'00<br />

HÖRSPIEL<br />

Komponist: Reiner Bredemeyer<br />

Text/Autor: Karl-Heinz Jakobs<br />

Sprecher: Michael Gwisdek (Casanova); Margit<br />

Bendokat (Elisa); Ulrich Voss (Feldkirchner)<br />

u.a.<br />

Regie: Barbara Plensat<br />

ESD 23.10.1980 · <strong>DRA</strong> B · B009996873 55'41


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E APRIL 33<br />

80. Geburtstag<br />

� Kruse, Martin • Theologe, EKD-Vorsitzender<br />

(1985-1991)<br />

* 21. April 1929 in Lauenberg bei Einbeck<br />

(O-Ton) Martin Kruse: »Keine Kursänderung«<br />

/ Muss als Bischof nach allen Seiten hin »gesprächsbereit«<br />

sein<br />

Reporter: Theo Wurm<br />

ESD 07.11.1985 · SWR ST · 6327296 3'10<br />

»Krach in der Kirche« als mögliches Thema<br />

eines Buches / Kompetenzen und Aufgaben<br />

des Vorsitzenden der EKD / persönliche Meinung<br />

und Meinung als Bischof zur Katastrophe<br />

von Tschernobyl / Verhältnis zur Politik<br />

/ Veränderung in der Haltung des Menschen<br />

zum Glauben / Haltung zur Ablehnung der<br />

Kirche als Institution / Bedeutung von Privatleben<br />

und privatem Glück / Frauen in der<br />

Kirche / Zukunft der Kirche<br />

Interviewer: Liane von Pein<br />

AD 18.06.1986 · NDR Nds · 6910099 23'31<br />

Geht aus christlicher Sicht auf die vorweihnachtliche<br />

Zeit ein.<br />

Text/Autor: Martin Kruse (Bischof der Evangelischen<br />

Kirche Berlin-Brandenburg)<br />

ESD 09.12.1990 · <strong>DRA</strong> B · B012661086 7'33<br />

(O-Ton) Martin Kruse u.a. zur Spendenbereitschaft<br />

und zum Einsatz dieser Mittel / zur<br />

Entwicklungshilfepolitik der Regierung<br />

Interviewer: Johannes Minkus<br />

ESD 01.12.1991 · <strong>DRA</strong> B · B012702203 6'00<br />

Musikauswahl u.a. Matthäus-Passion,<br />

Schlusschoral, Mozart, Klassik überhaupt /<br />

musikalische Erziehung im Elternhaus durch<br />

eigenes Musizieren und Singen; liebt Mozart<br />

/ Verbindung von Musik und Kirche kam<br />

durchs elterliche Pfarrhaus, ohne dass die Eltern<br />

je die Berufswahl vorbestimmt hätten /<br />

Aufgaben als Bischof für Berlin-Brandenburg<br />

schon vor der deutschen Einheit; besondere<br />

Herausforderung nach der Vereinigung;<br />

deutliche Unterschiede in Ost und West, was<br />

die Herzen und Sinne der Menschen bestimmt;<br />

ist bemüht, Unterschiede zu akzeptieren,<br />

nicht alles uniform zu machen; Kirche<br />

sei wie eine bunte Wiese, wo der liebe Gott<br />

vieles wachsen lasse; Respekt und gegenseitige<br />

Achtung das Gebot der Stunde / Bedeutung<br />

des Osterfestes für ihn / Aufgaben vor<br />

seinem Ausscheiden aus dem Amt Ende des<br />

Monats<br />

Interviewer: Gisela Zimmer<br />

ESD 02.04.1994 · RBB P · MUS11494 55'10<br />

Interviewer: Thomas Römer<br />

ESD 21.04.1994 · RBB P · KIR02394 8'16<br />

Martin Kruse (Bischof): Synode muss zur Gesamtproblematik<br />

Einflussnahme Staat (DDR)<br />

auf Kirche Stellung nehmen, in diesem Rahmen<br />

Kontakte Manfred Stolpe (früherer<br />

Konsistorialpräsident) und Stasi bewerten;<br />

Stolpe hat versucht, Freiraum für Kirche zu<br />

erweitern, hat wichtige, schwierige und<br />

schmutzige Arbeit geleistet, die unter<br />

gegebenen Bedingungen notwendig war<br />

Text/Autor: Thomas Prinzler<br />

ESD 23.04.1995 · RBB P · PZG20592 3'55


34 APRIL N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

25. Jahrestag<br />

� Entdeckung des AIDS-Virus in den USA<br />

bekannt gegeben<br />

23. April 1984<br />

Das US-Gesundheitsministerium gibt die Entdeckung<br />

des AIDS-Virus durch Robert Gallo bekannt. Der Franzose<br />

Luc Montagnier hatte das Virus ebenfalls identifiziert<br />

und erhielt 1986 nach langem Streit die Hälfte<br />

des Urheberrechts an dem Testverfahren zugesprochen.<br />

Montagnier gilt heute als Erstentdecker des Virus.<br />

2008 wurde ihm dafür der Nobelpreis für Medizin<br />

verliehen.<br />

Redaktion: Rainer Sütfeld<br />

Sonst. Mitw.: N.N. Haarmann<br />

AD 29.04.1984 · BR · DK29386 0'34<br />

125. Jahrestag<br />

� Erste deutsche Kolonie in Südwestafrika<br />

24. April 1884<br />

Der Bremer Kaufmann Adolf Lüderitz legt den Grundstein<br />

für die erste deutsche Kolonie in Afrika, durch<br />

Erwerb der Bucht Angra-Peauena (später Lüderitzbucht)<br />

vom Stamm der Betahnier, sowie Land im Umkreis.<br />

Im April ersucht Lüderitz beim Auswärtigen<br />

Amt um Schutzgewährung, was ihm am 24.4.1884<br />

gewährt wird.<br />

»Halt! Gewehr ab! Meldung von der Spitze:<br />

600 m vor uns zeigen sich feindliche Herero-<br />

Banden ... Das Gewehr über! Kompanie-Kolonne<br />

formiert ... Halt! ... Langsames Schützenfeuer.<br />

Lebhaftes Feuer pflanzt auf« (Signal)<br />

/ (Mit Ansage; der Herero-Aufstand<br />

begann am 12. Januar 1904)<br />

AD 1904 · <strong>DRA</strong> F · B003853217 1'04<br />

Szenen aus dem Schicksal einer deutschen<br />

Familie in Südwestafrika<br />

Text/Autor: Dieter Bassermann<br />

AD 1933 · <strong>DRA</strong> F · B006735207 18'43<br />

Geschichte der ehemaligen deutschen Kolonien<br />

seit 1884 / 1919 Lüge über die angebliche<br />

Unfähigkeit der Deutschen, die Kolonien<br />

ordentlich zu verwalten / Geographischer<br />

Überblick über das frühere Deutsch-Ostafrika<br />

/ Deutsche Einrichtungen, Erhaltung des<br />

Deutschtums / Das frühere Deutsch-Südwestafrika<br />

/ Herero-Aufstand / Kampf der<br />

deutschen Schutztruppen gegen die Engländer<br />

/ Der Deutsche kann kolonisieren, er<br />

kann mit den Eingeborenen umgehen, die<br />

sich in seiner Obhut sichtlich wohlfühlen /<br />

Die Deutschen haben eine harte Hand und<br />

ein weiches Herz / Bodenschätze, Viehzucht<br />

/ Das Leben der Farmer / Wasserprobleme /<br />

»Deutsch ist das Gesicht des Landes und sein<br />

Schicksal« / Eigene deutsche Schulen<br />

AD 1939 · <strong>DRA</strong> F · B004623263 28'35<br />

(O-Ton) Paul von Lettow-Vorbeck, Generalmajor<br />

und ehemaliger Kommandeur der<br />

Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika: ist erst<br />

kürzlich von einer Reise durch die ehemaligen<br />

deutschen Kolonien in Afrika zurückgekehrt.<br />

Gegenüber früher stellt er – sowohl in<br />

Deutsch-Südwestafrika wie auch in Deutsch-<br />

Ostafrika – erhebliche Verbesserungen der<br />

Infrastruktur und im Städtebau fest. Zur Frage<br />

der mitunter gespannten Beziehungen<br />

zwischen farbiger Urbevölkerung und der<br />

weißen Kolonistengeneration möchte er<br />

sich nicht speziell äußern. Er hat jedenfalls<br />

auch auf seiner letzten Afrikareise noch<br />

keine befriedigende Lösung dieses Problems<br />

entdecken können<br />

Interviewer: Hermann Zick<br />

AD 19.03.1953 · NDR · 0060457 3'05


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E APRIL 35<br />

(O-Ton) Karl Blietz, Diamantenschürfer in Lüderitz,<br />

Namibia (ehemals Deutsch-Südwestafrika):<br />

Seine Familie kam 1904 nach Lüderitz<br />

/ Biographische Daten / Die Stadt Lüderitz<br />

Interviewer: Ralph Martin<br />

AD 05.04.1983 · SWR ST · 6325971 5'10<br />

Der Autor besuchte im Frühjahr 1983 die<br />

ehemalige deutsche Kolonie, um den Spuren<br />

der kolonialen Vergangenheit nachzugehen,<br />

aber auch die Gegenwart mit der Unterdrückung<br />

der schwarzen Bevölkerung und ihrer<br />

Befreiungsbewegung SWAPO zu verstehen /<br />

Er sprach in Bremen auch mit (O-Ton) Inge<br />

von Lüderitz, der 80-jährigen Enkelin des<br />

Kaufmanns Adolf von Lüderitz, der als Begründer<br />

der Kolonie Deutsch-Südwest gilt<br />

Autor: Dirk-Eckehard Becker<br />

ESD 08.11.1983 · NDR SH · 8012721 69'07<br />

O-Ton William Mavulo (SWAPO-Vertreter in<br />

Zimbabwe), (dt. übersprochen) über Verzögerungen<br />

von Südafrika beim zugesagten<br />

Rückzug aus Namibia, dem ehemaligen<br />

Deutsch-Südwestafrika. Mit Musikeinspielung.<br />

Text/Autor: Ruth Weiss<br />

ESD 24.04.1984 · WDR · 6150526103 15'05<br />

Während des Kaiserreiches zeichneten Kolonialenthusiasten<br />

das Leben in den deutschen<br />

Kolonien in den leuchtesten Farben.<br />

Aber nur wenige Deutsche zog es nach<br />

Schwarzafrika. Das Klima war ungewohnt,<br />

die afrikanische Bevölkerung unruhig. Welchen<br />

Sorgen, Gefahren und Problemen die<br />

Siedlerfrau Margarethe von Eckenbrecher in<br />

Deutsch-Südwest ausgesetzt war, dem geht<br />

die Sendung von Klaus-Jörg Ruhl nach, der<br />

zugleich den politischen, sozialen und wirtschaftlichen<br />

Hintergrund der deutschen<br />

Kolonialgeschichte beleuchtet.<br />

Text/Autor: Klaus-Jörg Ruhl<br />

Sprecher: Wolf Euba; Heidi Forster; Joachim<br />

Höppner; Martin Umbach<br />

Regie: Anja Buczkowski<br />

AD 30.01.1987 · BR · 8722538 28'15<br />

Text/Autor: Gaby Mayr (Einführung und<br />

Textauswahl); Heinrich Vogelsang (Lesung)<br />

Sprecher: Hannes Schlunk (Lesung); Barbara<br />

Lankau (Zwischentext)<br />

AD 09.06.1992 · NDR Nds · 6913298 57'17<br />

HÖRSPIEL<br />

Komponist: Reiner Bredemeyer<br />

Text/Autor: Karl-Heinz Jakobs<br />

Sprecher: Michael Gwisdek (Rukua); Jürgen<br />

Holtz (Rahn); Blanche Kommerell (Mumio)<br />

Regie: Barbara Plensat<br />

ESD 30.05.1978 · <strong>DRA</strong> B · B009995491 55'26<br />

100. Geburtstag<br />

� Grzimek, Bernhard • Zoologe; Publizist;<br />

Umweltaktivist<br />

* 24. April 1909 in Neisse / Schlesien<br />

† 13. März 1987 in Frankfurt am Main<br />

Entstehung und Verlauf der Lepra / Über die<br />

Behandlung der Lepra im tropischen Afrika<br />

Interviewer: Reinhard Albrecht<br />

AD 12.03.1952 · <strong>DRA</strong> F · B007587005 19'50


36 APRIL N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

Grzimek hat das neue Amt trotz seiner vielen<br />

Aktivitäten übernommen, weil ihm diese<br />

Initiative der Bundesregierung besonders<br />

wichtig ist / Die Möglichkeit der Einflussnahme<br />

auf Gesetzgebung und Verwaltung ist<br />

ihm wichtiger als die finanzielle Ausstattung<br />

des Amtes / Sein Ziel ist ein Bundesnaturschutzgesetz<br />

/ Entscheidungen in den Kommunen<br />

sind leider stark beeinflusst durch<br />

die Abhängigkeit z. B. von der Gewerbesteuer<br />

Interviewer: Peter Schnell<br />

AD 10.04.1970 · SWR ST · 6327558 4'40<br />

Gefahren für alle Tierarten, aufgezeigt am<br />

Beispiel der 87 Säugetierarten, von denen die<br />

Hälfte durch Einflüsse der Umwelt ausgestorben,<br />

bedroht oder gefährdet sind (z.B. Biber,<br />

Störche, Lurche) / Zielsetzung der Zoologischen<br />

Gesellschaft, mit Hilfe von Spenden<br />

bestimmte Tierarten aus Osteuropa auf hier<br />

erworbenen Grundflächen wieder sesshaft<br />

zu machen / Geschichte der Zoologischen<br />

Gesellschaft seit 20 Jahren / Positive Würdigung<br />

kleinerer Initiativgruppen für den Erhalt<br />

von Naturgebieten und Tierarten /<br />

Mängel der bestehenden Tierschutz- und<br />

Naturschutzgesetzgebung / Beispiel einer<br />

Naturzerstörung an einem großen Teil des<br />

Wattenmeeres mit den hier vertriebenen<br />

Tierarten<br />

Sonst. Mitw.: Wolf Dieter Ruppel<br />

AD 09.12.1983 · WDR · 6071626106 8'03<br />

Zu dem chinesischen Sprichwort: Wer die<br />

Menschen kennt, der liebt die Tiere / Aufrüstung<br />

endet immer in der Vernichtung / Errichtung<br />

von Nationalparks / Unterschiede<br />

zwischen Natur-, Tier- und Umweltschutz /<br />

Überbevölkerung und Welternährung /<br />

Gutes Auskommen mit afrikanischen Staatsmännern<br />

/ Grzimeks politisches<br />

Engagement / Berufliche Stationen: Verhaltensforscher,<br />

Tierarzt und Zoodirektor / Objekte<br />

seiner Verhaltensforschung waren<br />

primär Hunde und Pferde / Zu der<br />

Nachfolgerfrage<br />

Interviewer: Eberhard Ruth; Ursula Schaffeld<br />

AD Jan. 1986 · SWR BA · 0166709 28'20<br />

Bernhard Grzimek fand mit der 1956 gestarteten<br />

Sendung »Ein Platz für Tiere« ein Millionenpublikum<br />

– mit Einschaltquoten bis zu<br />

70 Prozent. 1959 gewann der engagierte<br />

Tierschützer und Frankfurter Zoodirektor mit<br />

seinem Dokumentarfilm »Serengeti darf<br />

nicht sterben« internationale Anerkennung,<br />

ein Jahr später einen Oscar. Bei den Dreharbeiten<br />

kam sein Sohn Michael, mit dem er<br />

alle Filmprojekte zusammen durchführte,<br />

bei einem Flugzeugabsturz im Hochland<br />

Ost-Afrikas ums Leben / (O-Ton-Einspielungen<br />

verschiedener Filmausschnitte aus »Serengeti<br />

darf nicht sterben« / der Film wurde<br />

in Hollywood als Beitrag zum Natur- und<br />

Umweltschutz gesehen, für den sich in den<br />

50er Jahren niemand engagierte: »Ich<br />

glaube, dass wir durch dieses Interesse und<br />

diese Hilfe für die afrikanische Tierwelt in<br />

vieler Hinsicht wahrscheinlich besser helfen,<br />

als durch eine ganze Reihe jetzt moderner<br />

Wirtschaftsmaßnahmen«<br />

Sprecher: Heike Mund<br />

AD 08.06.2004 · WDR · 2040608 4'58<br />

Text/Autor: Cathrin Hennicke<br />

AD 10.03.2007 · MDR · MA5006926 2'38<br />

Die ARD-Reihe »Legenden« porträtiert Bernhard<br />

Grzimek, Pionier des Umweltschutzge-


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E APRIL 37<br />

dankens, Tierschützer und Unikum / Mit O-<br />

Tönen aus den rezensierten ARD-Porträt, aus<br />

Grzimek-Tierfilmen und aus Grzimek-Moderationen<br />

in seiner Fernsehsendung »Ein Platz<br />

für Tiere« darunter: »Guten Abend, meine<br />

Damen und Herren. Ich hab Ihnen einen kleinen<br />

Wüstenfuchs heute mitgebracht, einen<br />

Fennek, der aus der Sahara stammt.«<br />

Sprecher: Herwig Katzer<br />

Sonst. Mitw.: Bernhard Grzimek<br />

AD 14.07.2008 · WDR · 5163882 4'05<br />

75. Geburtstag<br />

� MacLaine, Shirley • Schauspielerin<br />

* 24. April 1934 in Richmond<br />

Bericht über den Besuch der amerikanischen<br />

Schauspielerin in Berlin am 4.11.1994 / Mit<br />

(O-Ton, engl) Shirley MacLaine vor dem Konzert<br />

/ kurzer Ausschnitt aus dem Konzert<br />

Reporter: Jochen Lamprecht<br />

AD 03.11.1994 · RBB B · 0807267 3'35<br />

Darin O-Töne (engl., darüber dt. – leicht versetzt)<br />

Shirley MacLaine, über ihre Berufsbezeichnung,<br />

über Hollywood, Billy Wilder, Esoterik<br />

und ihren Wunsch, mehr im Augenblick<br />

zu leben<br />

Reporter: Markus Aicher<br />

ESD 18.02.1999 · RB · MD0005A 3'15<br />

Text/Autor: Oliver Witt<br />

Sprecher: Oliver Witt<br />

ESD 24.04.2004 · NDR SH · 8107652 1'58<br />

75. Jahrestag<br />

� Volksgerichtshof per Gesetz geschaffen<br />

24. April 1934<br />

Mit dem »Gesetz zur Aburteilung von Hoch- und Landesverrat«<br />

wird der Volksgerichtshof geschaffen, der<br />

zunächst als Sondergericht am 1. August 1934 in Berlin<br />

seine Arbeit aufnimmt. Am 18. April 1936 wird der<br />

Volksgerichtshof in ein ordentliches Gericht umgewandelt.<br />

Der Volksgerichtshof urteilt in erster und<br />

letzter Instanz, Rechtsmittel sind nicht zulässig.<br />

(O-Ton) Günter Wieland u.a. über die Gründe,<br />

den Volksgerichtshof einzurichten / die<br />

Besetzung der Richter- und Beisitzerposten /<br />

Gründe für Todesurteile (Beispiele) / der Prozeß<br />

gegen die Geschwister Scholl / Anstieg<br />

der Todesurteile 1939/40 und 1941/42 / die<br />

spektakulärsten Prozesse (Beispiele) /<br />

Schicksal der Juristen des Volksgerichtshofs /<br />

Eingliederung der Richter in die BRD-Justiz<br />

Interviewer: Marianne Thoms<br />

Gesprächspartner: Günter Wieland (Schriftsteller)<br />

ESD 23.04.1989 · <strong>DRA</strong> B · B009892543 20'30<br />

Zur Bildung des faschistischen Volksgerichtshofes<br />

vor 55 Jahren<br />

Text/Autor: Klaus Drobisch (Manuskript)<br />

ESD 24.04.1989 · <strong>DRA</strong> B · B012682694 28'00<br />

Aufnahmen der Volksgerichtshofprozesse<br />

gegen die Beteiligten des 20. Juli 1944 auf<br />

Anfrage


38 APRIL N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

50. Jahrestag<br />

� Erste Bitterfelder Konferenz unter dem<br />

Motto »Greif zur Feder, Kumpel! Die sozialistische<br />

Nationalkultur braucht dich!«<br />

24. April 1959<br />

Thema der 1. Bitterfelder Konferenz: »Greif<br />

zur Feder Kumpel!« / 00'00 (O-Ton) Sepp<br />

Zach / ca. 03'00 (O-Ton) Hans Marchwitza /<br />

ca. 17'00 (O-Ton) Willi Bredel<br />

Redner: Sepp Zach (VEB Steinkohlenbergwerk<br />

»Karl Liebknecht« Oelsnitz); Hans<br />

Marchwitza (Schriftsteller); Willi Bredel<br />

(Schriftsteller)<br />

AD 24.04.1959 · <strong>DRA</strong> B · B012761416 40'11<br />

Schriftsteller äußern sich zur bevorstehenden<br />

Zweiten Bitterfelder Konferenz<br />

Zusammenfassung dessen, was die Schriftsteller<br />

an Erkenntnissen und Bekenntnissen<br />

wenige Wochen vor der II. Bitterfelder Konferenz<br />

bewegt: / Bd.1: / 03'00 Lesung aus<br />

dem Buch »Pony Pedro« von Erwin Strittmatter<br />

(bis 04'40) / 06'30 (O-Ton) Erwin Strittmatter<br />

über die vorgefasste Meinung von<br />

Reportern über seine Art des Bitterfelder<br />

Weges / zur Vulgarisierung des Bitterfelder<br />

Weges / zur Notwendigkeit der Poetisierung<br />

(bis 09'15) / 10'50 (O-Ton) Erik Neutsch schildert<br />

eine Begebenheit, die ihm den Stoff für<br />

seinen Roman »Spur der Steine« lieferte /<br />

zur Aufgabe des Schriftstellers, an der Politik<br />

der Partei sowie an den Aufgaben der Arbeiter<br />

teilzunehmen (bis 13'20) / 15'40 Lesung<br />

aus Tagebuchaufzeichnungen »Bekenntnisse<br />

und Erkenntnisse« von Erich Köhler (bis<br />

25'10) / 27'15 Lesung aus der Reportage<br />

»Kabelkran und blauer Peter« von Franz Fühmann<br />

(bis 31'35) / 31'35 (O-Ton) Franz Fühmann<br />

über Auffassungen über den Bitterfelder<br />

Weg / über sein Unvermögen, einen<br />

Arbeiterroman zu schreiben / Besinnung auf<br />

den großen Reichtum an Formen und Genres<br />

/ zum Qualitätsanspruch an die Literatur (bis<br />

40'02) / Bd.2: / 01'15 (O-Ton) Bernhard Seeger<br />

zur Literaturkritik / zur Funktion des Schriftstellers<br />

als Entdecker / zur Kritik an »Ole<br />

Bienkopp« von Strittmatter (bis 09'05) /<br />

09'58 (O-Ton) Dieter Noll über die Vereinbarkeit<br />

von Volkstümlichkeit und hoher Meisterschaft<br />

/ zum Streben des Schriftstellers,<br />

den arbeitenden Menschen mit seiner Kunst<br />

zu erreichen (bis 15'10)<br />

Text/Autor: Erich Köhler; Erwin Strittmatter<br />

ESD 12.04.1964 · <strong>DRA</strong> B · B012749042 56'26<br />

50. Jahrestag<br />

� Neubau der Deutschen Bibliothek in<br />

Frankfurt am Main eröffnet<br />

24. April 1959<br />

Einleitende und verbindende Worte durch<br />

Heinrich Waffenschmidt / (O-Ton) Paul Egon<br />

Hübinger: Aufgaben und Funktionen der Bibliotheken<br />

/ Gedanke der zentralen Nationalbibliothek<br />

/ Gründung der Bibliothek in<br />

Frankfurt nach 1949 / Verdienste Eppelsheimers<br />

für die Bibliothek / (O-Ton) Theodor<br />

Heuss: »Instrument geistigen Schaffens, die<br />

nicht in Kontobuch oder Bilanzen ihren Ausdruck<br />

findet« / zugleich Trauer über die Notwendigkeit<br />

des Baues (Deutsche Bibliothek<br />

Leipzig) auf Grund der politischen Verhältnisse<br />

zweier deutscher Staaten / persönliche<br />

Bemerkungen: ist »Großkonsument öffentlicher<br />

Bibliotheken« / über den bibliothekarischen<br />

Umgang mit Büchern und die Verleger<br />

/ (O-Ton) Alois Giefer: Schlüsselübergabe an<br />

Eppelsheimer / (O-Ton) Hanns Wilhelm<br />

Eppelsheimer: Aufgabenstellung einer<br />

deutschen Bibliothek<br />

Reporter: Heinrich Waffenschmidt<br />

AD 24.04.1959 · HR · 3088275 28'25


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E APRIL 39<br />

Kurt Köster, Direktor der Deutschen Bibliothek,<br />

stellt im Gespräch die Deutsche Bibliothek<br />

in Frankfurt vor. Kurzer historischer Abriss<br />

/ (O-Ton) Koester: Eröffnung, Ausbau des<br />

Magazinraumes / satzungsgemäße Auflage,<br />

alle in der BRD erscheinenden Bücher zu archivieren<br />

und nachzuweisen – Deutsche Bibliothek<br />

ist bibliographisches Zentrum der<br />

Bundesrepublik / Gegenstück zu Deutscher<br />

Bücherei in Leipzig, technische Kontakte;<br />

Sammlungsschwerpunkt Exilliteratur / Ausstellung<br />

/ Einrichtung eines Phonoraumes<br />

und eines Mikrofilmraumes<br />

Text/Autor: Heinrich Waffenschmidt<br />

AD 20.05.1963 · HR · 3018844 4'45<br />

25. Jahrestag<br />

� »Sprayer von Zürich« muss sich Schweizer<br />

Behörden stellen<br />

24. April 1984<br />

Harald Naegeli, der »Sprayer von Zürich«, muss sich,<br />

nach entsprechendem Beschluss bundesdeutscher Behörden,<br />

am 24.4.1984 an der Schweizer Grenze stellen,<br />

um eine Haftstrafe wegen Sachbeschädigung<br />

anzutreten. Er war am 27.8.1983 bei der deutschen<br />

Grenzkontrolle in Puttgarden verhaftet worden.<br />

Seit seiner Festnahme am Grenzkontrollpunkt<br />

Puttgarden sitzt der seit 12.7.1981 per<br />

internationalem Haftbefehl gesuchte<br />

»Sprayer von Zürich« in der Lübecker Haftanstalt.<br />

Evtl. wird Harald Oskar Andreas Naegeli<br />

an die Schweiz ausgeliefert<br />

Moderator: Regine Meyer<br />

Reporter: Uwe Germeroth<br />

AD 29.08.1983 · NDR SH · 8012390 3'44<br />

(O-Ton) Harald Naegeli: Zu seiner Auslieferung<br />

in die Schweiz / Vorwurf der Sachbeschädigung,<br />

sei nicht erwiesen / Richter gingen<br />

nicht auf Inhalte ein / »Ich hätte nichts<br />

dagegen, wenn die Justiz sagen würde, ich<br />

werde verurteilt, weil ich Kunstwerke herstelle.<br />

Mit einem Gnadengesuch hätte ich<br />

meine Botschaft verleugnet. Im Moment<br />

wird von außen ein starker Druck auf die<br />

Schweiz ausgeübt. Sie hat sich außerordentlich<br />

blamiert. Das Besprühen der SPD-Zentrale<br />

war ein gezielter politischer<br />

Schachzug«<br />

Interviewer: Werner Rhode<br />

AD 29.03.1984 · RBB B · 0804832 10'15<br />

(O-Ton) Harald Nägeli (der »Sprayer von Zürich«):<br />

Beschämend für jeden Schweizer,<br />

dass er zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt<br />

wurde<br />

Redaktion: Rainer Sütfeld<br />

AD 29.04.1984 · BR · DK29386 0'40<br />

Feature mit O-Tönen von Harald Naegeli<br />

(Sprayer von Zürich) und Louis Peters<br />

(Rechtsanwalt)<br />

AD 05.08.2008 · WDR · 6130958101 14'27


40 APRIL N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

5. Jahrestag<br />

� Wiedervereinigung Zyperns scheitert bei<br />

Volksabstimmung<br />

24. April 2004<br />

Bei der Volksabstimmung über den Einigungsplan<br />

der UNO stimmen die Bürger des türkischen Teils der<br />

Insel mehrheitlich zu (64,9%), die Mehrheit des griechischen<br />

Teils jedoch dagegen (75,8%). Damit ist der<br />

Einigungsplan gescheitert und am 1.5.2004 tritt nur<br />

der griechische Teil Zyperns der EU bei.<br />

Appelliert an die Konfliktparteien, diese historische<br />

Möglichkeit zu nutzen: »Ich bin mir<br />

sicher: Mein Schlichtungsplan bietet die beste<br />

und fairste Chance für Frieden, Wohlstand<br />

und Stabilität – wie wohl kein anderer.<br />

Es gab zu viele verpasste Gelegenheiten in<br />

der Vergangenheit. Zu ihrem aller Heil dränge<br />

ich Sie: Machen Sie nicht den gleichen<br />

Fehler noch einmal«<br />

Redner: Kofi Annan (Generalsekretär der Vereinten<br />

Nationen)<br />

AD 01.04.2004 · DW · 3542967 0'28<br />

AD 01.04.2004 · DW · 3542968 0'19<br />

»Der politische Schaden ist groß. Es liegt<br />

jetzt ein Schatten über dem Beitritt Zyperns.<br />

Wir wollten ja niemals ein geteiltes Land<br />

aufnehmen und jetzt tritt das doch ein mit<br />

allen negativen Folgen, die das nun einmal<br />

hat. Es wird aber auch unsere Beziehung zur<br />

Türkei unnötigerweise kompliziert und es<br />

entsteht ein negatives und ungewünschtes<br />

Signal für den Frieden in der ganzen Region«<br />

AD 24.04.2004 · DW · 3543831 0'28<br />

Verkündet vor der Presse das amtliche Endergebnis<br />

des Referendums über den »Annan-<br />

Plan« im südlichen bzw. griechischen Teil<br />

der Insel: »Es wurden gezählt 313.704 Nein-<br />

Stimmen, also 75,83 Prozent, bzw. 99.976 Ja-<br />

Stimmen, also 24,17 Prozent«<br />

AD 25.04.2004 · DW · 3543832 0'31<br />

»... Zumindest haben die Griechen nicht<br />

mehr das Recht, für die ganze Insel zu sprechen«<br />

(Hinweis: Erstmals ist eine Wiedervereinigung<br />

Zyperns nicht an der Türkei gescheitert;<br />

die Türkei hat damit die größte<br />

Hürde für Beitrittsverhandlungen mit der EU<br />

– ab Dezember 2004 – übersprungen und<br />

kann außerdem ihre Soldaten auf Zypern<br />

stehen lassen)<br />

AD 25.04.2004 · DW · 3543835 0'17<br />

»Unser Wunsch wäre ein zweifaches Ja gewesen,<br />

aber nun ist nur ein einziges Ja herausgekommen.<br />

Aber wir haben unseren Job<br />

gemacht. Wir haben unser Versprechen gegenüber<br />

der Weltgemeinschaft gehalten.<br />

Deshalb kann man der türkischen Seite keine<br />

Vorhaltungen machen. Auf Zypern wird nun<br />

nichts mehr sein wie früher«<br />

AD 25.04.2004 · DW · 3543834 0'26


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E APRIL 41<br />

150. Jahrestag<br />

� Baubeginn des Suezkanals<br />

25. April 1859<br />

Nach den Plänen des Ingenieurs Alois von Negrelli beginnen<br />

unter der Leitung des französischen Diplomaten<br />

Ferdinand de Lesseps die Bauarbeiten für die<br />

Schiffsverbindung, die das Mittelmeer mit dem Roten<br />

Meer verbindet. Der schleusenlose Kanal zwischen<br />

Port Said und Suez ist 168 Kilometer lang, 20 Meter<br />

breit und 8 Meter tief. Nach zehn Jahren Bauzeit wird<br />

der Kanal am 17. November 1869 eingeweiht.<br />

1967 Bericht von Karl-Heinz Wocker anlässlich<br />

der Suez-Krise, über die Geschichte des<br />

Suez-Kanals. Dieser Bericht enthält einen (O-<br />

Ton) von Gamal el Nasser (arab.) über den<br />

Kanal, Juni 1967, Einleitung des Auslandskorrespondenten<br />

Rolf Schloss (Tel Aviv) über<br />

den Sechs-Tage-Krieg zwischen Israelis und<br />

Arabern.<br />

ESD 17.11.1974 · WDR · 6150164103 14'31<br />

Text/Autor: Otto Schnabbe<br />

Sprecher: Heiner Schmitt; Tonio von der Meden;<br />

Eleonore Noelle<br />

Regie: Alexander Malachovsky<br />

AD 06.05.1975 · BR · 7521380–81 o.A.<br />

Text/Autor: Thilo Kössler<br />

ESD 17.11.1994 · DLF · 7900475 3'45<br />

80. Geburtstag<br />

� Rotzsch, Hans-Joachim • Tenor, Thomaskantor<br />

* 25. April 1929 in Leipzig<br />

Interviewer: Yvonne Herbert<br />

Gesprächspartner: Gerhard Bosse (Leiter des<br />

Gewandhaus-Orchesters Leipzig); Werner<br />

Felix (Rektor der Musikhochschule Leipzig);<br />

Hans-Joachim Rotzsch (Thomaskantor)<br />

ESD 01.03.1976 · <strong>DRA</strong> B · B012667639 45'43<br />

Gesprächsleiter: Hermann Börner<br />

Gesprächspartner: Ilse Domizlaff (Direktorin<br />

des Eisenacher Bachhauses); Hans-Joachim<br />

Rotzsch (Tenor, Thomaskantor); Werner Felix<br />

(Wissenschaftlicher Sekretär des Bach-Komitees);<br />

Dietrich Knothe (Direktor der Berliner<br />

Singakademie); Hans-Joachim Schulze<br />

(Direktor des Bach-Archivs Leipzig)<br />

ESD 07.10.1977 · <strong>DRA</strong> B · B010139916 76'30<br />

100. Geburtstag<br />

� Hoppe, Marianne • Schauspielerin<br />

* 26. April 1909 in Rostock<br />

† 23. Oktober 2002 in Siegsdorf / Oberbayern<br />

Spricht über Begegnungen mit Menschen /<br />

Vermutet, warum sie berühmte Menschen<br />

kennen gelernt hat / Erzählt ein Beispiel für<br />

ihre »Präzision« / Sagte: »Kinder, ihr wisst<br />

nicht, wie variabel Präzision ist« / Über »die<br />

Arbeit als eine der vielen Möglichkeiten, um<br />

das Leben auszuhalten« (Thomas Bernhard)<br />

/ Diese Möglichkeit für Künstler / »kann eine<br />

Flucht sein« / Über ihr Verhältnis zu Gustaf<br />

Gründgens / War eine Freundschaft / Hat<br />

»bei Gustaf« Skat spielen gelernt / Über ihre<br />

noch nicht geschriebene Biographie<br />

Gesprächspartner: Catarina Felixmüller<br />

AD 30.11.1994c · NDR · R000916 5'32


42 APRIL N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

Liest »Böhmen liegt am Meer« von Ingeborg<br />

Bachmann / Geboren 1911, seit 68 Jahren auf<br />

der Bühne / Ihre Arbeit, Biographie, Theaterkarriere<br />

/ Frankfurter Zeit / Über Gustaf<br />

Gründgens / Marianne Hoppe und Gustaf<br />

Gründgens in zwei Ausschnitten aus »Konzert«<br />

von Hermann Bahr in der Gründgens-<br />

Inszenierung am Hamburger Schauspielhaus<br />

1962 / »Nur wo du bist sei immer alles kindlich,<br />

so bist du alles, bist unüberwindlich.« /<br />

(ab 24'58) Filmausschnitt »Romanze in Moll«<br />

(Regie Helmut Käutner, 1943) Marianne<br />

Hoppe mit Ferdinand Marian<br />

AD 23.07.1996 · BR · 96/22663 28'25<br />

Erzählt, unterbrochen von Autorinnentexten,<br />

von ihrer Kindheit und ihrem Leben<br />

ESD 15.07.2002 · WDR · 6105886106 10'59<br />

Sie war eine der ganz großen deutschen<br />

Theaterschauspielerinnen. Die gebürtige<br />

Rostockerin wuchs auf dem Rittergut ihres<br />

Vaters in Mecklenburg auf. Mit 17 Jahren bewarb<br />

sie sich erfolgreich an der Schauspielschule<br />

des Deutschen Theaters in Berlin.<br />

Nach zahlreichen Engagements und Filmrollen<br />

(»Der Schimmelreiter«, »Romanze in<br />

Moll«) heiratete sie 1936 den Intendanten<br />

Gustaf Gründgens, von dem sie zehn Jahre<br />

später geschieden wurde. Wegen ihrer großen<br />

darstellerischen Kraft wurde ihr von der<br />

Akademie der Künste der Hermine-Körner-<br />

Ring verliehen. Werner Schröter drehte über<br />

sie den Dokumentarfilm »Marianne Hoppe –<br />

Die Königin«. Mit 93 Jahren starb Marianne<br />

Hoppe in Oberbayern/ (O-Ton) u.a. Marianne<br />

Hoppe: »Ich habe eine herrliche Jugend gehabt.<br />

Das ist wohl wahr, denn auf dem Lande<br />

groß zu werden, ist das Schönste, was es<br />

gibt, vor allem wenn einem Pferde und so alles<br />

gleich im Stall sind« / «Ich habe mir nur<br />

auf einen Zettel geschrieben: Vergiss nicht,<br />

dass du Schauspielerin werden willst. Und<br />

wusste nicht, was ich damit sagte, denn<br />

wenn ich gewusst hätte, hätte ich es mir sicher<br />

noch mal sehr sehr kräftig überlegt, ob<br />

ich das wirklich also werden wollte.« / (O-<br />

Töne) Carola Stern (Journalistin); Petra<br />

Kohse (Biografin)<br />

Sprecher: Detlev Wulke<br />

AD 10.10.2007 · WDR · 6130649101 13'45<br />

LESUNG<br />

Text/Autor: Sophokles<br />

Sprecher: Marianne Hoppe<br />

AD 1953 · <strong>DRA</strong> F · B012604539 2'10<br />

HÖRSPIEL<br />

Text/Autor: Fritz Peter Buch<br />

Sprecher: Marianne Hoppe (Jule); Albert Florath<br />

(Der Oberst); Volker von Collande u.a.<br />

Regie: Alfred Erich Sistig<br />

AD 11.03.1938 · <strong>DRA</strong> F · B003855181 61'24<br />

Komponist: Boris Blacher<br />

Text/Autor: William Shakespeare<br />

Sprecher: Marianne Hoppe (Lady Macbeth);<br />

Ernst Schröder (Macbeth); Rudolf Fernau u.a.<br />

Regie: Ludwig Berger<br />

ESD 26.09.1957 · RBB B · W500753 76'30<br />

Dieses Hörspiel, das der Autor selbst einen<br />

»Funkmonolog« nannte, wurde 1929 erstmals<br />

in der Reihe »6 Frauenschicksale« gesendet<br />

Text/Autor: Hermann Kesser<br />

Sprecher: Marianne Hoppe (Henriette)<br />

Regie: Rudolf Noelte<br />

AD 19.06.1958 · NDR · H 315/1–2 59'10


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E APRIL 43<br />

80. Geburtstag<br />

� Burkert, Erwin • Dokumentarist, Fernsehpublizist,<br />

Regisseur<br />

* 26. April 1929 in Zacler<br />

† 28. August 2006<br />

Erwin Burkert anlässlich der Ausstrahlung<br />

der Folge »In Spanien« aus der Sendereihe<br />

»Busch singt« im Fernsehen der DDR / zu<br />

dem Beginn seiner Freundschaft 1950 während<br />

der Dreharbeiten von Wolfs DEFA-Film<br />

»Einer von uns« / zu seiner Zusammenarbeit<br />

mit Konrad Wolf für die Sendereihe »Busch<br />

singt«, der musikalischen und historischen<br />

Ausrichtung der dokumentarischen Sendereihe,<br />

Originalschauplätzen / zur Aufteilung<br />

der Regie zwischen Wolf, Burkert und Peter<br />

Voigt und dem Versterben von Konrad Wolf<br />

/ zu verwandtem originalem Filmmaterial<br />

und dem bedeutendem Gewicht der Schnittmeisterin<br />

ESD 08.12.1982 · <strong>DRA</strong> B · B012106552 15'54<br />

Gespräch mit dem Publizisten Erwin Burkert<br />

über die Rolle der Lieder bei der Befreiung<br />

vom Hitlerfaschismus<br />

Interviewer: Brigitte Fechner<br />

ESD 06.03.1985 · <strong>DRA</strong> B · B012680023 29'30<br />

Interviewer: Petra Schwarz<br />

Gesprächspartner: Erwin Burkert (Leiter des<br />

Ernst-Busch-Hauses)<br />

AD 16.01.1990 · <strong>DRA</strong> B · B012690911 28'00<br />

40. Jahrestag<br />

� Der französische Staatspräsident Charles<br />

de Gaulle tritt zurück<br />

27. April 1969<br />

Frankreichs Staatspräsident Charles de Gaulle tritt<br />

nach elfjähriger Amtszeit zurück. Der Entschluss fällt<br />

nach der Ablehnung eines von ihm vorgelegten Referendums<br />

über Reformen im Senat und eine Neuordnung<br />

regionaler Strukturen. Seine Stellung war<br />

bereits durch die Unruhen im Mai 1968 sowie wachsende<br />

Kritik an seiner außenpolitischen Distanz gegenüber<br />

den USA geschwächt worden. Nachfolger im<br />

Amt des Staatspräsidenten wird der Gaullist Georges<br />

Pompidou.<br />

Kündigt an, bei einer Ablehnung der Vorlage<br />

zurückzutreten / Die Reform ist ein integrierender<br />

Teil der Participation<br />

Redner: Charles de Gaulle (frz)<br />

AD 25.04.1969 · <strong>DRA</strong> F · B006441577 7'25<br />

Auch zwei Jahrzehnte nach dem Rücktritt de<br />

Gaulles als französischer Staatschef spukt<br />

der Geist des Generals noch immer wie ein<br />

unerlöstes Gespenst im zugigen Gehäuse<br />

der V. Republik. Demoskopischen Umfragen<br />

zufolge beurteilen heute vier von fünf Franzosen<br />

die Grundsätze seiner Politik in den<br />

Jahren zwischen 1958 und 1969 positiv; für<br />

knapp zwei Drittel der Franzosen ist Charles<br />

de Gaulle der größte französische Staatsmann<br />

dieses Jahrhunderts. Was Wunder,<br />

dass noch sämtliche Amtsnachfolger an seinem<br />

Beispiel gemessen wurden und entsprechend<br />

schlecht abschnitten. 1987 hat der<br />

Pariser Journalist und Historiker Jean Lacouture<br />

eine dreibändige Biographie des Generals<br />

veröffentlicht; ihre Monumentalität ent-


44 APRIL N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

spricht der ihres Helden ... / Einblendungen:<br />

(O-Ton) Charles de Gaulle (frz, darüber dt<br />

Übersetzung), 18.06.1940 in London: Aufruf<br />

zur Fortsetzung des politischen und militärischen<br />

Widerstands / (O-Ton) Charles de<br />

Gaulle (frz, darüber dt Übersetzung),<br />

19.05.1958: Aufforderung, ihn zum Ministerpräsidenten<br />

zu wählen / (O-Ton) Charles de<br />

Gaulle (frz, darüber dt Übersetzung),<br />

04.06.1958 in Algier / (O-Ton) Charles de<br />

Gaulle (frz, darüber dt Übersetzung),<br />

01.09.1966 in Kambodscha / (O-Ton) Charles<br />

de Gaulle (frz, darüber dt Übersetzung),<br />

10.04.1969 im FS Paris zur bevorstehenden<br />

Volksabstimmung / Anm.: Alle O-Töne in<br />

französischer Sprache – nicht vollständig, da<br />

sie höchstens 0'30 lang stehenblieben und<br />

dann die deutsche Übersetzung darüber gelegt<br />

wurde<br />

Text/Autor: Claus Menzel<br />

Sprecher: Helmut Ahner; Hans Kemner; Hans<br />

Paetsch; Max Schweigmann<br />

Sonst. Mitw.: Charles de Gaulle (O-Ton-Einspielungen)<br />

AD 14.06.1988 · NDR · WR31088 59'50<br />

Zu seinen Lebzeiten oft als ein Mann des 19.<br />

Jahrhunderts verspottet, erweist sich heute<br />

als ein großer Visionär. Er sprach schon 1962,<br />

bei seinem triumphalen Staatsbesuch in der<br />

Bundesrepublik, vom »Europa vom Atlantik<br />

bis zum Ural«. Er sagte den Niedergang des<br />

Kommunismus voraus, weil für ihn nur die<br />

Nationen und nicht die Ideologien bewegende<br />

Kräfte der Geschichte waren. Im Aktuellen<br />

Feature zeichnet der Pariser SDR-Korrespondent,<br />

Klaus Huwe, das Wirken dieses<br />

großen französischen Patrioten und Europäers<br />

nach – von seinem berühmten Londoner<br />

Appell zum Weiterkämpfen vom Juni 1940<br />

bis zu seinem Rücktritt im April 1969.<br />

Text/Autor: Klaus Huwe<br />

AD 22.10.1990 · SWR ST · 0018322 29'40<br />

25. Jahrestag<br />

� Der neuerbaute Friedrichstadtpalast in<br />

Berlin wird eröffnet<br />

27. April 1984<br />

Gespräch mit Wolfgang E. Struck über die<br />

ins Fundament eingelassene Gründungskassette<br />

ESD 26.06.1981 · <strong>DRA</strong> B · B012762421 3'00<br />

Unvollständiger Mitschnitt der Eröffnungsveranstaltung<br />

am 27.04.1984 vom DDR-Fernsehen<br />

Redner: Wolfgang E. Struck (Intendant des<br />

Friedrichstadtpalastes)<br />

Moderator: O. F. Weidling (Conferencier)<br />

AD 27.04.1984 · <strong>DRA</strong> B · B012743459 83'52<br />

Reporter über die Schließung des alten Hauses<br />

und den Beschluss zur Errichtung eines<br />

neuen Hauses in der Friedrichstraße 107 /<br />

Übergabe des symbolischen Schlüssels an<br />

den Intendanten / (O-Ton) Wolfgang E.<br />

Struck mit Dank an alle Beteiligten<br />

Redner: Wolfgang E. Struck (Intendant des<br />

Friedrichstadtpalastes)<br />

Reporter: Siegfried Weiskönig<br />

ESD 27.04.1984 · <strong>DRA</strong> B · B014302115 8'18<br />

Reporter S. Weiskönig schildert den Empfang<br />

von Erich und Margot Honecker / (O-<br />

Ton) Wolfgang Junker meldet an Honecker<br />

die Fertigstellung des neuen Friedrichstadtpalastes<br />

/ zur Bedeutung des Friedrichstadtpalastes<br />

für die Hauptstadt Berlin / 13'35 Reporter<br />

zur Begrüßung des Ehepaars<br />

Honecker im Foyer / nennt weitere Ehrengäste<br />

/ 14'55 Reporter D. Hunziger zum Emp-


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E APRIL 45<br />

fang Honeckers im großen Saal / eine Strophe<br />

der Nationalhymne wird gespielt / 16'58<br />

(O-Ton) Wolfgang E. Struck spricht anlässlich<br />

der Eröffnung des neuen Hauses und gibt<br />

die Bühne frei / 19'40 Beginn des Premierenprogramms,<br />

geschildert von D. Hunziger .<br />

Redner: Wolfgang Junker (Minister für Bauwesen<br />

der DDR); Wolfgang E. Struck (Intendant<br />

des Friedrichstadtpalastes)<br />

Reporter: Siegfried Weiskönig; Dieter Hunziger<br />

ESD 27.04.1984 · <strong>DRA</strong> B · B014302739 11'56<br />

Erläuterung der modernen Bühnentechnik<br />

Interview mit (O-Ton) Herrn Ledderboge<br />

über die vielen technischen Möglichkeiten,<br />

wie Zirkusmanege, Wasserbecken und Eisarena<br />

/ zu Bühnenturm, Drehbühne und Trapeztechnik<br />

/ zur Zusammenarbeit mit dem<br />

Personal des Friedrichstadtpalastes während<br />

der Bauphase / 24'30 zu Licht- und Tontechnik<br />

/ über die Abmessungen der Haupt-,<br />

Seiten- und Hinterbühne, zur Sicherungstechnik<br />

/ über den kleineren Saal und das<br />

Theater »Das Ei« / Nennung von DDR-Betrieben,<br />

die am Bau des Friedrichstadtpalastes<br />

beteiligt waren<br />

Interviewer: Lilo Erbstößer<br />

Gesprächspartner: Ledderboge (Oberbauleiter)<br />

ESD 30.04.1984 · <strong>DRA</strong> B · B014302841 8'59<br />

Interviewer: Ulf Mahnecke<br />

ESD 06.08.1990 · <strong>DRA</strong> B · B012711741 13'00<br />

90. Jahrestag<br />

� Satzung des Völkerbundes angenommen<br />

28. April 1919<br />

Die Pariser Friedenskonferenz nimmt am 28.4.1919 die<br />

Satzung des Völkerbundes an, die dann als Teil I in<br />

den Versailler Friedensvertrag und die anderen Friedensverträge<br />

zur Beendigung des Ersten Weltkrieges<br />

aufgenommen wird. Der Völkerbund (Société des Nations,<br />

League of Nations) beginnt 1920 seine Tätigkeit<br />

in Genf.<br />

SPD tritt für den Völkerbund ein, obwohl er<br />

die Ideale des Sozialismus nicht verwirklicht<br />

/ Wirksamkeit hängt von den einzelnen Regierungen<br />

ab / Streitfragen müssen friedlich<br />

gelöst werden / Einfluss des arbeitenden<br />

Volkes muss verstärkt werden<br />

Redner: Rudolf Breitscheid (SPD)<br />

AD 1928 · <strong>DRA</strong> F · B003852695 3'35<br />

Erlass der Völkerbundsatzung / mit (O-Ton-<br />

Einspielung) Rudolf Breitscheid und Heinrich<br />

Brüning<br />

Text/Autor: Klaus Wilden<br />

Redaktion: Wolf Dieter Ruppel<br />

ESD 28.04.1979 · WDR · 6150370104 15'06<br />

Hans-Peter von Peschke stellt Genf und den<br />

Völkerbund vor. Die Gegenwart, Schilderungen<br />

der historischen Stätten und eine Führung<br />

durch den Palast des Völkerbunds werden<br />

ergänzt durch die Geschichte dieser<br />

Organisation und die Stimmen derer, die die<br />

Liga der Nationen gestalteten und vernichteten:<br />

Wilson, Briand, Stresemann auf der einen,<br />

Hitler, Mussolini auf der anderen Seite!<br />

Zuspielungen: (O-Ton) Fremdenführerin bei<br />

Führung durch den Völkerbundpalast / (O-


46 APRIL N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

Ton) Gustav Stresemann, Außenminister<br />

(1926) / (O-Ton) Julius Curtius, Außenminister<br />

(1930) / (O-Ton) Aristide Briand, franz. Ministerpräsident<br />

(vermutl. 1930) / (O-Ton) Arthur<br />

Henderson, britischer Außenminister<br />

(1932) / (O-Ton) Heinrich Brüning, Reichskanzler<br />

(1932) / (O-Ton) Adolf Hitler (1933) /<br />

(O-Ton) Benito Mussolini (1935) / (O-Ton)<br />

Carl Hambro, letzter Präsident des<br />

Völkerbundes<br />

Sprecher: Rüdiger Bahr; Wolfgang Büttner;<br />

Hans-Peter von Peschke<br />

AD 25.06.1984 · BR · 8424186 28'55<br />

Die KPD-Zeitung »Rote Fahne« kommentierte<br />

das Ereignis am 28.04.1919: »Es ist eine<br />

alte Geschichte, die immer wieder neu wird:<br />

wenn man in Kumpanei zum Hehlen geht,<br />

streiten sich schließlich die Diebe. Und so<br />

sind, ehe sie geboren, die Völkerverständigung<br />

und der Völkerbund, der ewige Friede<br />

und die dauernde Gerechtigkeit in die Brüche<br />

gegangen, und nach dem umgekehrten<br />

Sprichwort geht es vor: die eben noch sich in<br />

den Armen liegen, geifern vor Schmerz und<br />

Neid.«<br />

Text/Autor: Jochen R. Klicker<br />

Sprecher: Frank Hessenland<br />

ESD 24.04.1994 · DKultur · B201960 12'46<br />

»Am Genfer See, am Genfer See beraten /<br />

Diplomaten / Sie tagen, wenn die Sonne<br />

lacht, / Und oft auch tagen sie bei Nacht«<br />

(nach der Melodie »O Tannenbaum«) / ... /<br />

Der Völkerbund schläft Tag und Nacht / ... /<br />

(gegen Mittag) Frisch auf zum Frühstück, Kaviar<br />

wird serviert, / Und endlich dann heißt's:<br />

Geh'n wir's an! (Melodie aus »Carmen«) / ...<br />

So leben sie, so leben sie, so leben sie alle<br />

Tage, / Viermal so im Jahr, ja das ist nicht<br />

leicht! / Was sagen sie, was sagen sie, was<br />

sagen sie zu der Plage? / Und bei all der Last<br />

haben sie nichts erreicht!«<br />

Komponist: Hermann Leopoldi<br />

Text/Autor: Hermann Leopoldi; Peter Herz ;<br />

Julian Arendt<br />

Vokalist: Hermann Leopoldi<br />

AD 19.09.1928 · <strong>DRA</strong> F · B003338753 3'50<br />

80. Geburtstag<br />

� Böwe, Kurt • Schauspieler<br />

* 28. April 1929 in Reetz / Brandenburg<br />

† 14. Juni 2000 in Berlin<br />

Verleihung der Hörspielpreise 1976/1977<br />

(O-Ton) Kurt Böwe bedankt sich bei seinen<br />

Kollegen und spricht zur Bedeutung des Hörfunks<br />

für seine Laufbahn als Schauspieler<br />

AD 01.03.1977 · <strong>DRA</strong> B · B009994421 5'13<br />

Ausschnitt aus dem Funkmonolog »Ich heiße<br />

Josef Sontowski« mit Kurt Böwe in der<br />

Hauptrolle / Erläuterungen zu diesem Hörspiel<br />

von Gerhard Rentzsch / Ausschnitt aus<br />

einem Dialog zwischen (O-Ton) Kurt Böwe<br />

und dem Regisseur bei einer Hörspielaufnahme<br />

im Studio und Ausschnitt aus der<br />

Produktion des Hörspiels »Spätvorstellung«<br />

mit Kurt Böwe und Erwin Geschonneck / Gespräch<br />

zwischen Siegfried Pfaff und (O-Ton)<br />

Kurt Böwe über seine Freude und den Reiz<br />

an der Hörspielarbeit / seine erste Rolle in<br />

»Macbeth« unter der Regie von Fritz Göhler /<br />

die Möglichkeiten der Stimme / über seine<br />

Rolle im Hörspiel »Das alte Modell« / sein<br />

liebstes Hörspiel: »Portrait einer dicken<br />

Frau« von Günther Rücker / zur Palette der<br />

Rollen von Kurt Böwe / Szene mit Kurt Böwe


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E APRIL 47<br />

aus »Der Fahrer und die Köchin« von Albert<br />

Wendt<br />

Text/Autor: Peter Gugisch (Manuskript)<br />

Interviewer: Siegfried Pfaff; Peter Gugisch<br />

ESD 08.10.1979 · <strong>DRA</strong> B · B009996192 22'50<br />

ESD 04.03.1989 · <strong>DRA</strong> B · B012848240 8'00<br />

(O-Ton) Kurt Böwe, Schauspieler (Sebstauskünfte)<br />

/ Der Landwirtssohn und diplomierte<br />

Theaterwissenschaftler hat nie eine Schauspielschule<br />

besucht. »Entdeckt« wurde er an<br />

der Studentenbühne der Berliner Humboldt-<br />

Universität. Dort hatte er studiert und war<br />

als wohlbestallter Dozent für die Theatergeschichte<br />

des 18. Jahrhunderts angestellt. /<br />

Heute gehört er zu den Protagonisten im<br />

Schauspielerensemble des Deutschen Theaters,<br />

das jetzt zum 2. Mal als bestes im deutschen<br />

Sprachraum gekürt wurde. Derzeit<br />

steht er als Herr Paul in Tankred Dorsts<br />

gleichnamigen Stück auf der Bühne. / Oft ist<br />

Böwe mit dem großen Heinrich George verglichen<br />

worden, und das keinesfalls nur seiner<br />

souverän beherrschten voluminösen<br />

Körperlichkeit wegen. Seine Beliebtheit allerdings<br />

rührt nicht allein von seinen Bühnenrollen<br />

her / Die Sendung ist zum großen Teil<br />

getragen von den Selbstauskünften des<br />

Schauspielers Böwe<br />

Sprecher: Volker Trauth<br />

Regie: Klaus-Michael Klingsporn<br />

ESD 27.04.1994 · DKultur · B202493 24'06<br />

AD 1999 · MDR · 1006770 41'04<br />

LESUNG<br />

Sprecher: Kurt Böwe<br />

AD 1996 · MDR · 1005722 26'40<br />

HÖRSPIEL<br />

Komponist: Wolfgang Bayer<br />

Text/Autor: Wolfgang Kohlhaase<br />

Sprecher: Kurt Böwe (Lodek); Wolfgang<br />

Greese (Grünstein); Horst Hiemer u.a.<br />

Regie: Günther Rücker<br />

ESD 08.05.1977 · <strong>DRA</strong> B · B009994393 50'55<br />

Text/Autor: Helmut Bez<br />

Sprecher: Kurt Böwe (Alexander); Erwin Geschonneck<br />

(Hermann); Günter Junghans<br />

Regie: Fritz Göhler<br />

ESD 03.10.1979 · <strong>DRA</strong> B · B009996278 61'12<br />

100. Geburtstag<br />

� Deltgen, René • Schauspieler, Theaterregisseur<br />

* 30. April 1909 in Esch-sur-Alzette (L)<br />

† 29. Januar 1979 in Köln<br />

Über sein Leben und seine privaten Neigungen:<br />

Über Beschäftigung mit Sohn und Eisenbahn<br />

/ Über Fußballsport / Bücher /<br />

spielt Mundharmonika<br />

Interviewer: Bernhard Ernst<br />

AD 10.10.1949 · WDR · 6129243202 6'19


48 APRIL N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

Hätte die Ursache seiner Verletzung lieber<br />

verheimlicht aus Angst, dann nicht mehr<br />

Fußball spielen zu dürfen / Ist aus Loyalität<br />

mit dem Theater aufgetreten; geht nach<br />

dem Auftritt wieder in die Klinik; wurde von<br />

den Ärzten als »Wahnsinniger« tituliert<br />

AD 26.04.1950 · <strong>DRA</strong> F · B013028311 2'11<br />

Filme in Berlin und könne daher gerade die<br />

Premiere seines Films » Vom Himmel gefallen«<br />

miterleben, wobei er richtig Lampenfieber<br />

habe / Am liebsten spiele er auf der<br />

Bühne, führe aber auch gern Regie<br />

Interviewer: Eberhard Kruppa<br />

AD 20.06.1955 · RBB B · 0801451 6'35<br />

Schilderung seiner beruflichen Karriere /<br />

künstlerische Persönlichkeit unverwechselbar<br />

durch Aussehen und Stimme geprägt /<br />

möchte nicht nur als Darsteller »böser«<br />

Rollen in Erinnerung bleiben / andere Tätigkeiten<br />

als Journalist und – nach dem Krieg –<br />

im Zirkus / Erinnerungen an seine Rolle als<br />

»Paul Temple« im WDR-Hörfunk / will noch<br />

keine Memoiren schreiben<br />

Interviewer: Lothar Dombrowski<br />

AD 30.04.1974 · WDR · 6129566109 7'58<br />

Mit 20 verkaufte der Luxemburger sein Fahrrad<br />

und fuhr vom Erlös in die Theaterstadt<br />

Köln, um Schauspieler zu werden. Als Senkrechtstarter<br />

machte René Deltgen eine<br />

atemberaubende Karriere auf der Bühne und<br />

im Film. Schon in den Dreißigerjahren gehörte<br />

er zu den beliebtesten Leinwandhelden.<br />

Der sportliche, gut aussehende Kraftmensch<br />

mit dem eleganten Schnauzbart wurde als<br />

»Clark Gable der UFA« gehandelt. Nach 1945<br />

reifte er vom Filmhaudegen zum sensiblen<br />

Charakterdarsteller als »Des Teufels General«,<br />

als Napoleon oder Mephisto. Auf dem<br />

Bildschirm war er in Heinrich Bölls Satire<br />

»Nicht nur zur Weihnachtszeit« zu sehen,<br />

aber auch im Durbridge-Mehrteiler »Das<br />

Messer«. Mit Durbridge ist Deltgens vielleicht<br />

erstaunlichste Karriere verbunden:<br />

Millionen Radiohörern der Fünfziger- und<br />

Sechzigerjahre ist seine vertrauenserweckend<br />

rauchige, knarzige Stimme aus dem<br />

Straßenfeger »Paul Temple« unvergesslich<br />

im Ohr geblieben / Feature mit O-Tönen von<br />

René Deltgen aus verschiedenen Paul-Temple-Hörspielen<br />

und einem Interview, geführt<br />

von Ernst-Ludwig Freisewinkel (1959), sowie<br />

(O-Tönen) von Helga Kirchner (Journalistin)<br />

und Matthias Deltgen (Sohn von René<br />

Deltgen)<br />

Sprecher: Hans-Detlev von Kirchbach<br />

AD 22.04.2004 · WDR · 6087124101 13'50<br />

100. Geburtstag<br />

� Juliana • Königin der Niederlande<br />

* 30. April 1909 in Den Haag<br />

† 20. März 2004 in Schloss Soestdijk / Baarn<br />

Darin u.a. Ansprache der Königin Juliana (O-<br />

Ton), die in der geleisteten Hilfe ein Beispiel<br />

internationaler Zusammenarbeit und auch<br />

eine Verpflichtung zur Hilfe gegen andere<br />

sieht (ab 14'25)<br />

AD 05.04.1953 · SR · 9900163 17'00<br />

AD 19.09.1961 · WDR · 6127970202 5'47


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E APRIL 49<br />

Fernsehbericht 1948: »Im Namen des Volkes<br />

Königin Juliana! Hurra! Hurra! Hurra!« / (O-<br />

Ton) Königin Juliana: Bedankt sich mit zitternder<br />

Stimme bei Mutter Wilhelmina und<br />

Volk / (O-Ton) Harm van Riel (Historiker, dt<br />

6. September 1948): »Im Wesen liegt sie in<br />

emotionellen Beziehungen begründet zu einer<br />

Frau, die irgendwie als beispielhafte<br />

Mutter gesehen wird und die die Problematik<br />

der verheirateten Frau im Leben auch gesehen<br />

hat.« / (O-Ton) Jan Tarlau: »Wir waren<br />

immer für die Monarchie und wollen sie gerade<br />

jetzt, wo sie bedrängt ist, nicht abschaffen.<br />

Auch im Zeitalter des Glaubensabfalls<br />

und des Überflusses bleibt das Band<br />

zwischen Holland und dem Haus Oranien<br />

stark.«<br />

ESD 04.09.1998 · WDR · 6067376105 4'25<br />

Was für ein ungleiches Paar: Juliana, die<br />

schüchterne, höfisch-streng erzogene Königstochter,<br />

und Bernhard, der fröhliche<br />

Draufgänger und Bonvivant. Am 7. Januar<br />

1937 heiratete die niederländische Thronfolgerin<br />

den deutschen Adeligen. Es folgten 67<br />

turbulente Ehejahre. Juliana wurde 1948 zur<br />

Königin gekrönt, in den Fünfziger Jahren geriet<br />

sie unter den Einfluss einer mysteriösen<br />

Wunderheilerin und verursachte damit beinahe<br />

eine Staatskrise. Prinz Bernhard stolperte<br />

1976 über eine Schmiergeldaffäre und<br />

musste daraufhin alle seine militärischen<br />

Ämter niederlegen. Noch zu Lebzeiten wurde<br />

bekannt, dass der Frauenschwarm neben<br />

seinen vier Töchtern mit Juliana noch zwei<br />

uneheliche Kinder hatte. Die Popularität des<br />

königlichen Paares hat unter den Skandalen<br />

und Affären nie gelitten. Unter großer Anteilnahme<br />

der Bevölkerung wurden beide im<br />

Jahr 2004 zu Grabe getragen: Erst die schon<br />

lange schwer demenzkranke Juliana, neun<br />

Monate später Bernhard. / Mit (O-Tönen)<br />

von Jan Kikkert (Historiker, niederl, dt übersprochen);<br />

Juliana; Königin Wilhelmina;<br />

Prinz Bernhard<br />

Sprecher: Ludger Kazmierczak<br />

AD 15.12.2006 · WDR · 6130360101 13'22<br />

50. Jahrestag<br />

� Der Probebetrieb im neuerbauten Kombinat<br />

»Schwarze Pumpe« wird aufgenommen<br />

30. April 1959<br />

Zu Ehren des 1. Mai werden vier Wochen vorfristig um<br />

5.30 Uhr die ersten Briketts gepresst, um 5.38 Uhr<br />

geht der erste Strom ans Netz (die Gemeinde Terpe<br />

wurde am 5. August 1959 durch Beschluss des Kreistages<br />

Spremberg in Gemeinde Schwarze Pumpe umbenannt,<br />

1998 wird diese Gemeinde in die Stadt<br />

Spremberg eingemeindet).<br />

Zu ersten Bauarbeiten für das neue Kombinat<br />

und zur Errichtung einer Wohnstadt in<br />

Hoyerswerda<br />

Reporter über die ersten Arbeiten zum Bau<br />

des Kombinats »Schwarze Pumpe«, den Abholzarbeiten<br />

/ Herr Riedel (ph) über die Errichtung<br />

einer Trasse für den Bahnverkehr /<br />

zu den Gebäuden, die für das Kombinat errichtet<br />

werden müssen / zur Ausnutzung der<br />

Lausitzer Braunkohlevorkommen / zum Beschluss,<br />

in Hoyerswerda eine neue Stadt mit<br />

großen Wohnungsbauten für die Arbeiter<br />

des Kombinats zu errichten / 04'04 Reporter<br />

über die noch kleine Stadt Hoyerswerda /<br />

Herr Fuhrmann über die vorbereitenden Arbeiten<br />

zur Errichtung der ersten Wohnungsbauten<br />

/ über die geplanten Bauarbeiten für<br />

eine neue sozialistische Wohnstadt Hoyerswerda<br />

/ zur Anzahl der Wohnungen und zur


50 APRIL N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

erwarteten Einwohnerzahl / über die zu<br />

schaffenden Einkaufsmöglichkeiten<br />

AD 1955 · <strong>DRA</strong> B · B012763534 7'27<br />

Gespräch mit Oberingenieur Neumann über<br />

den zu erwartenden Verbrauch des Kombinats<br />

an Braunkohle / zum erwarteten Verbrauch<br />

des Kombinats »Schwarze Pumpe«<br />

an Braunkohle / 09'15 Gespräch mit (O-Ton)<br />

Oberingenieur Neumann über das Vorkommen<br />

an Braunkohle in der Lausitz / über die<br />

Aufschließung der um das Kombinat liegenden<br />

Tagebaue / zu den Tagebauen Burghammer<br />

und Welzow-Süd / zur späteren<br />

Förderung der Braunkohle, über neue moderne<br />

Technik / über die Anzahl der Arbeitskräfte<br />

in den Tagebauen / über die Schaffung<br />

der Verkehrsverbindungen zwischen<br />

Kombinat und Hoyerswerda sowie anderen<br />

Orten<br />

AD 1955 · <strong>DRA</strong> B · B012763537 9'28<br />

Über die Errichtung des Kohlebunkers als<br />

erstes Industrieobjekt für das Kombinat<br />

»Schwarze Pumpe« / Gespräch mit (O-Ton)<br />

Ingenieur Günnel (ph) über die Errichtung<br />

des Kohlebunkers als erstes Industrieobjekt<br />

für das Kombinat »Schwarze Pumpe« / über<br />

die Arbeitsweise und Ausmaße des Kohlebunkers<br />

/ über weitere geplante Bauten, wie<br />

Kraftwerke, Brikettfabriken und Kokerei /<br />

über Bauten für die chemische Aufbereitung<br />

/ 22'10 über die gewaltigen Bauten und Mengen<br />

an zu verarbeitender Kohle / zur geplanten<br />

Erzeugung an Energie durch die Kraftwerke<br />

/ über die Quantität der eingehenden<br />

Rohstoffe und der erzeugten Kohle, Koks,<br />

Teer, Gas usw. / über die im Kombinat vereinten<br />

verschiedenen Produktionszweige<br />

ESD 27.06.1956 · <strong>DRA</strong> B · B012763540 8'23<br />

Selbstzeugnisse (O-Ton) eines Ehepaars aus<br />

Hoyerswerda reflektieren den Aufbau des<br />

Gaskombinats »Schwarze Pumpe« und ihre<br />

dortige Arbeit seit Ende der 1950er Jahre.<br />

Probleme bei der Entstehung der sozialistischen<br />

Stadt – wie übermäßiger Alkoholkonsum,<br />

Entfremdung, psychische Belastungen<br />

durch widrige Arbeitsumstände und Lebensverhältnisse<br />

sowie materielle Stimmlanzen<br />

im Produktionsprozess – werden ebenso thematisiert<br />

wie die Entwicklung der Ehe nach<br />

der Aufbauphase des Werks, die soziale Situation<br />

der Ehefrau als Mutter und Hausfrau<br />

und der Wandel der individuellen Erwartungen<br />

und Ansprüche an die Gestaltung des<br />

Alltags zu Beginn der 1980er Jahre.<br />

Text/Autor: Hans J. Frühauf<br />

Regie: Werner Grunow<br />

ESD 12.03.1981 · <strong>DRA</strong> B · B009997103 48'37<br />

Geschichte des Gaskombinats »Schwarze<br />

Pumpe«<br />

(O-Ton) Peter Ottow, u.a. zu den Lagerstätten<br />

von Braunkohle in der Niederlausitz /<br />

über die Arbeitskräfte, die aus dem ganzen<br />

Land zusammen kamen / über die Notwendigkeit<br />

der Errichtung von Wohnungen in<br />

Hoyerswerda / über den Aufbau des Werkgeländes<br />

/ zur Gasproduktion und Vorteile<br />

des Gases / zum Aufbau der zweiten Stufe<br />

des Kombinates / zu heutigen Produktionszahlen<br />

Text: Peter Ottow<br />

Sprecher: Peter Ottow<br />

ESD 20.04.1984 · <strong>DRA</strong> B · B012735935 7'51


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E MAI 51<br />

50. Jahrestag<br />

� Uraufführung »Die heilige Johanna der<br />

Schlachthöfe« von Bertolt Brecht<br />

30. April 1959<br />

Uraufführung der Bühnenfassung des Schauspiels<br />

»Die heilige Johanna der Schlachthöfe« von Bertolt<br />

Brecht im Deutschen Schauspielhaus Hamburg. Inszenierung:<br />

Gustaf Gründgens. Die Hörspielfassung war<br />

bereits am 11.4.1932 erstmals über den Sender gegangen.<br />

Szenenausschnitte aus Bertolt Brechts »Heilige<br />

Johanna der Schlachthöfe« und Interview<br />

mit dem Chefdramaturgen des Deutschen<br />

Schauspielhauses in Hamburg,<br />

Günther Penzoldt, anlässlich der Uraufführung<br />

des Stückes am 01.05.1959<br />

Interviewer: Rolf Eschenbach<br />

ESD 30.04.1959 · NDR · Z002374 3'35<br />

Darin u.a. Erich Franzen über Brechts »Die<br />

heilige Johanna der Schlachthöfe«, Deutsche<br />

Erstaufführung am Hamburger Schauspielhaus.<br />

Inszenierung Gustaf Gründgens<br />

»eine der besten Inszenierungen in der Geschichte<br />

des deutschen Schauspielhauses.«<br />

ESD 04.05.1959 · BR · DK20138 5'35<br />

Zur Entstehung des Werks »Die heilige Johanna<br />

der Schlachthöfe« / zum Interesse<br />

Brechts an der Heilsarmee / zur Grundidee<br />

des Stücks »Die heilige Johanna...«<br />

Interviewer: Dieter Kranz<br />

ESD 25.01.1965 · <strong>DRA</strong> B · B012662194 6'26<br />

100. Geburtstag<br />

� Melachrino, George • Komponist, Bandleader,<br />

Filmkomponist<br />

* 1. Mai 1909 in London<br />

† 18. Juni 1965 in London<br />

Fassung für Streichorchester<br />

Komponist: Unbekannt<br />

The Melachrino Orchestra<br />

George Melachrino<br />

AD 1939c · <strong>DRA</strong> F · B003278837 o.A.<br />

Komponist: Harry Ralton<br />

Text/Autor: Martyn Mayne<br />

Richard Tauber, T (engl)<br />

Orchester<br />

George Melachrino<br />

AD 15.01.1946 · <strong>DRA</strong> F · B003113497 2'53<br />

Komponist: Leslie Mayne<br />

Text/Autor: Phillips<br />

Richard Tauber, T (engl)<br />

Orchester<br />

George Melachrino<br />

AD 15.01.1946 · <strong>DRA</strong> F · B003113552 3'03<br />

Komponist: Anton Rubinstein<br />

Text/Autor: Alexander Sergejewitsch Puschkin<br />

Richard Tauber, T (engl)<br />

Orchester<br />

George Melachrino<br />

AD 15.01.1946 · <strong>DRA</strong> F · B003113784 2'38


52 MAI N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

100. Geburtstag<br />

� Ritsos, Jannis • Dichter<br />

* 1. Mai 1909 in Monemvasia (GR)<br />

† 11. November 1990 in Athen<br />

Ein Porträt anlässlich des Geburtstages des<br />

vor neun Jahren gestorbenen Dichters, der<br />

heute 90 Jahre alt geworden wäre. Sein publiziertes<br />

literarisches Oeuvre umfasst ca.<br />

7000 große und kleine Gedichte, nicht mitgerechnet<br />

seine Prosa, seine Übersetzungen<br />

der Werke berühmter Autoren und seine<br />

Essays. Mit einer Liedeinspielung von einem<br />

seiner Werke, das vertont wurde, in griechisch,<br />

später deutsch übersprochen und einigen<br />

kurzen O-Tönen von Jannis Ritos in<br />

griechisch, deutsch übersprochen<br />

Text/Autor: Niki Eideneier<br />

AD 01.05.1999 · WDR · 5101165 38'46<br />

1987 schickte der WDR ein Kamerateam<br />

nach Athen, um dort den griechischen Lyriker<br />

Jannis Ritsos mehrere Tage lang in seinem<br />

Haus interviewen. Man kann sagen,<br />

dass dies gerade noch rechtzeitig vor dem<br />

Tod des Dichters 1991 geschah<br />

Kommentator: Ioannis Skouras<br />

Moderator: Michael Möller<br />

AD 15.11.2002 · WDR · 2021115 3'00<br />

LESUNG<br />

Sendung über Leben und Werk von Jannis<br />

Ritsos mit Liedern und Lesung aus seinen<br />

Poemen »Brief an Joliot-Curie«, »Mondscheinsonate«,<br />

»Gruß an Wladimir Majakowski«.<br />

Text/Autor: Jannis Ritsos; Walter Nowojski<br />

ESD 17.12.1967 · <strong>DRA</strong> B · B012665663 55'45<br />

Essay von Hans Marquardt über den griechischen<br />

Lyriker Jannis Ritsos<br />

Text/Autor: Hans Marquardt<br />

Sprecher: Hermann Matt<br />

Redaktion: Luise Köpp<br />

ESD 30.01.1988 · <strong>DRA</strong> B · B010608811 15'12<br />

Text/Autor: Jannis Ritsos<br />

Sprecher: Erika Pelikowsky (Schauspielerin);<br />

Helmut Müller-Lankow (Schauspieler); Otto<br />

Mellies (Schauspieler); Arno Wyzniewski<br />

(Schauspieler)<br />

Regie: Karlheinz Drechsel<br />

ESD 24.05.1970 · <strong>DRA</strong> B · B012666109 58'26<br />

HÖRSPIEL<br />

Komponist: Hans Rempel<br />

Text/Autor: Jannis Ritsos<br />

Sprecher: Inge Keller; Ruth Glöss; Marga Legal;<br />

Hans-Joachim Thieme (Erzähler)<br />

Regie: Fritz Göhler<br />

Regieassistenz: Ingrid Hauschild<br />

ESD 16.08.1985 · <strong>DRA</strong> B · B009999355 44'56<br />

80. Geburtstag<br />

� Dahrendorf, Ralf • Soziologe, Politiker,<br />

Journalist<br />

* 1. Mai 1929 in Hamburg<br />

Darin u.a. (O-Ton) Jürgen Habermas: Laudatio<br />

auf den diesjährigen Preisträger des Sigmund-Freud-Preises,<br />

Ralf Dahrendorf, zu seinem<br />

persönlichen und wissenschaftlichen<br />

Werdegang, zu seiner brillanten Analyse,


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E MAI 53<br />

zum Problem der sozialen Ungleichheit als<br />

erstem inhaltlichen Schwerpunkt (12'42) /<br />

(O-Ton) Habermas: Verleihung des Sigmund-<br />

Freud-Preises an Dahrendorf (0'44) / (O-Ton)<br />

Dahrendorf: Dankrede für die Preisverleihung,<br />

zum Problem der Sprache, zu ihrem<br />

Bedeutungsgehalt und ihrer Symbolik, zur<br />

Sprachsoziologie (12'33)<br />

Reporter: Ruthard Stäblein<br />

AD 21.10.1989 · HR · 3259569 129'34<br />

Anlässlich seines 65. Geburtstages äußerte<br />

sich der in England lebende und lehrende<br />

Politologe Ralf Dahrendorf im Gespräch<br />

über: Die Beziehungen zwischen Deutschland<br />

und Großbritannien und ihre Rollen im<br />

vereinten Europa / Zu seinen Gründen, die<br />

britische Staatsangehörigkeit anzunehmen /<br />

Kindheit und Jugend in Hamburg und Berlin:<br />

sozialdemokratisches Elternhaus; 1944 Verhaftung<br />

wegen Beteiligung an einer illegalen<br />

Schülervereinigung / 1947 Eintritt in die<br />

SPD und Engagement für den Sozialistischen<br />

Studentenbund in Hamburg / Zur Position<br />

der FDP in den fünfziger Jahren und zur damaligen<br />

eigenen liberalen Position / Gründe<br />

für FDP-Eintritt 1968 – Auftakt zu einer zügigen<br />

politischen Karriere / Zum Zusammenhang<br />

seiner theoretischen Schriften mit seinen<br />

eigenen politischen Aktivitäten / Zum<br />

legendären Streit mit Rudi Dutschke 1968 in<br />

Freiburg, zur 68er Bewegung und zum Terrorismus<br />

der siebziger Jahre / Heutige Einschätzung<br />

der europäischen Einigung: notwendige<br />

Erweiterung nach Ost-Mittel-<br />

Europa unter Ausschluss Russlands / Rolle<br />

und Aufgabe des vereinten Deutschlands:<br />

Konzentration auf Beziehungen zu kleineren<br />

und mittleren osteuropäischen Staaten (z.B.<br />

Polen), vorsichtige Distanz zu Russland / Zur<br />

Situation in den ostdeutschen Bundesländern<br />

und über Möglichkeiten der Integration<br />

in Deutschland und Europa / Zur Bekämpfung<br />

von Rechtsradikalismus und Neonazismus<br />

in Deutschland / Politische Parteien,<br />

Sozialdemokratie und Liberalismus am Ende<br />

des 20. Jahrhunderts<br />

Gesprächspartner: Rainer Buchardt<br />

AD 19.04.1994 · NDR Nds · 6914302 44'05<br />

(O-Ton) Ralf Dahrendorf: »Demokratie<br />

macht frei, sie macht nicht notwendig reich«<br />

/ »Man muss hoffen, dass Deutschland nicht<br />

den Fehler anderer macht, soziale Gerechtigkeit<br />

auf dem Altar der wirtschaftlichen<br />

Wettbewerbsfähigkeit zu opfern; doch die<br />

schwierigere Frage ist, wie diese Wettbewerbsfähigkeit<br />

hergestellt werden kann,<br />

ohne dass Menschen am Nutzen der Demokratie<br />

zu zweifeln beginnen. Das ist der wahre<br />

Test der nächsten Jahre; es ist zudem einer,<br />

bei dem Westdeutsche von Ostdeutschen<br />

lernen können, denn in den Ländern<br />

der früheren DDR – und nur hier – mußte ein<br />

tiefgreifender wirtschaftlicher Umbruch<br />

Hand in Hand mit der Konstruktion eines demokratischen<br />

Gemeinwesens durchgesetzt<br />

werden. Das war und ist eine starke Probe<br />

auf Bürgersinn und Freiheitsliebe.« / Euromelancholiker<br />

bin ich vielleicht, also traurig<br />

darüber, dass dieses organisierte Europa sich<br />

in kostspieligen Irrelevanzen verliert statt<br />

brennende Fragen auszupacken. Für mich ist<br />

auch die Währungsunion eine Irrelevanz, die<br />

ablenkt von zentralen Themen und zudem<br />

Europa spaltet<br />

AD 25.02.1996 · BR · 96/21714–16 21'25<br />

Charakterisiert England und die Engländer /<br />

Über die rücksichtsvollen Engländer / Über<br />

seine Karriere in England und seine Adelung<br />

als Lord / Ausländer, die sich entschlossen<br />

haben, in Engand zu leben, »wenn voll aufgenommen«<br />

/ Über seine Arbeit als<br />

Collegeleiter in Oxford<br />

Interviewer: Christine Lemmen<br />

AD 22.04.1997 · WDR · 6101356102 3'55


54 MAI N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

Erinnerungen des Soziologen und liberalen<br />

Vordenkers Lord Ralf Dahrendorf<br />

Interviewer: Helga Haase<br />

ESD 01.05.2002 · WDR · 5103951 24'14<br />

(O-Ton) Ralf Dahrendorf: über die EU-Osterweiterung<br />

/ bewertet das Jahr 1989 im Spiegel<br />

der Thesen von Fukuyama und Huntington<br />

als überaus positives Erlebnis / Gründe<br />

für die gegenwärtige Missstimmung in<br />

Deutschland / zur voranschreitenden Individualisierung<br />

der Gesellschaft / Substitution<br />

der traditionellen Bindungen durch organisierte<br />

Solidarität und freiwillige Bindungen /<br />

»schöpferisches Chaos« der Bürgergesellschaft<br />

/ erklärt seine Haltung als »Euro-Melancholiker«<br />

und »Euro-Realist« / seine Skepsis<br />

gegenüber einer emotionalen Haltung zu<br />

Europa / betrachtet Europa als »vernünftige<br />

Konstruktion« und ersten Schritt in eine<br />

weltbürgerliche Richtung / Terrorismus als<br />

Bedrohung der liberalen Ordnung / in Zeiten<br />

der Globalisierung und offenen Gesellschaften<br />

braucht Politik ein Maß an Grundvertrauen<br />

und gute Beispiele / lehnt eine<br />

direkte Wahl des deutschen Bundespräsidenten<br />

ab: »ich glaube, dass die Direktwahl<br />

eine Stärke vorspiegelt, die im Amt nicht<br />

gegeben ist« / über die Freiheit: »gegen die<br />

Zerbrechlichkeit der Freiheit hilft nur die<br />

Stimme derer, die an die Freiheit glauben«<br />

Gesprächsleiter: Wilhelm Heinrich Pott<br />

AD 17.05.2004 · NDR Nds · 6000877 24'53<br />

VORTRAG<br />

Vortrag von Ralf Dahrendorf auf dem 25.<br />

Deutschen Soziologentag in Frankfurt am<br />

Main<br />

ESD 20.10.1990 · <strong>DRA</strong> B · B012706039 45'17<br />

100. Geburtstag<br />

� Carlsen, Carla • Schauspielerin, Sängerin<br />

* 2. Mai 1909 in Kiel<br />

† 16. Januar 1971 in Hamburg<br />

Film, 1935<br />

Jetzt müßte die Welt versinken<br />

Komponist: Robert Katscher<br />

Text/Autor: Walter Reisch<br />

Carla Carlsen<br />

Orchester<br />

AD 1935 · <strong>DRA</strong> F · B014092484 2'58<br />

80. Geburtstag<br />

� Kusche, Lothar • Schriftsteller, Publizist<br />

* 2. Mai 1929 in Berlin<br />

Wolfgang Sellin zu Gast bei dem erfolgreichen<br />

Autor des Eulenspiegel-Verlages<br />

Einführende Worte zu Person und Schaffen<br />

Lothar Kusches von (O-Ton) Wolfgang Sellin<br />

/ zu Schwierigkeiten, ein Interview mit Kusche<br />

zu führen / Gespräch mit Lothar Kusche<br />

über seine Rolle als Satiriker, über sein Gefühl<br />

als Berliner, über die Absicht mit seiner<br />

Figur des Kellners Willi, über die Auswahl für<br />

den Band »Lothar Kusches Drucksachen« /<br />

Lothar Kusche liest aus der Satiren-Sammlung<br />

»Lothar Kusches Drucksachen«: »Selbstanzeige«<br />

/ 13'55 »Alter Mann, was nun oder<br />

Was Hemingway sagen wollte« / 19'23 »Der<br />

Bart als Problem« / Bd.2: »Über bildende und<br />

eröffnende Kunst« / 07'00 »Der Dubbas als<br />

Lebenshilfe« / 12'50 »Die Männer mit den<br />

kurzen Armen« / 21'30 »Ein Leben mit der<br />

Seife« / 27'07 »Hugo hinter der Theke«<br />

Text/Autor: Lothar Kusche; Wolfgang Sellin<br />

Interviewer: Wolfgang Sellin<br />

ESD 04.09.1976 · <strong>DRA</strong> B · B012667822 57'31


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E MAI 55<br />

LESUNG<br />

Sprecher: Lothar Kusche<br />

ESD 31.12.1989 · <strong>DRA</strong> B · B012673607 12'00<br />

ESD 10.04.1977 · <strong>DRA</strong> B · B012655296 29'16<br />

Der Autor liest heitere Geschichten<br />

Text/Autor: Lothar Kusche<br />

ESD 05.02.1988 · <strong>DRA</strong> B · B012685342 20'50<br />

40. Todestag<br />

� Papen, Franz von • Politiker, Diplomat,<br />

Reichskanzler<br />

* 29. Oktober 1879 in Werl / Westfalen<br />

† 2. Mai 1969 in Obersasbach / Baden<br />

Franz von Papen (Reichskanzler): Reichsregierung<br />

unterstützt die Bitte des Winterhilfswerks,<br />

für die Unterstützung von Volksgenossen<br />

zu spenden / Tiefpunkt der Krise<br />

überwunden / Die Reichsregierung hat den<br />

Kampf gegen die Arbeitslosigkeit aufgenommen<br />

/ Gesundungsprozess fordert Zeit /<br />

Winterhilfe bedeutet Dienst am Vaterland /<br />

Das letzte Winterhilfswerk erbrachte 100<br />

Mio. Mark / Deutschlands Ringen um die Zukunft<br />

AD 22.09.1932 · <strong>DRA</strong> F · B003855059 6'30<br />

Vertritt eine konservative Politik / Appell an<br />

die persönliche Verantwortung der Unternehmer<br />

/ Wirtschaftsprogramm der Regierung<br />

nicht nur für große, sondern auch für<br />

kleine Unternehmen / Will aktive Mittelstandspolitik<br />

betreiben / Gedanken an eine<br />

klassenmäßige Bevorzugung sind sinnlos<br />

und verwerflich / Sein Ziel, so viel Arbeit wie<br />

möglich schaffen / Staatliche Programme<br />

können bei der Überwindung der Krise nur<br />

unterstützen / Sieht erste Erfolge in einer<br />

Geschäftsbelebung und einer Entlastung des<br />

Arbeitsmarktes / Lohnsenkungsverordnung<br />

am meisten angefeindet / Verteidigt sich gegen<br />

den Vorwurf der Arbeiterfeindlichkeit /<br />

Keine Milliardengeschenke an Unternehmer,<br />

hat nur das Ziel, den Millionen Arbeitslosen<br />

Arbeit zu schaffen / Wendet sich gegen den<br />

offenen Brief der katholischen Arbeitnehmerschaft,<br />

völlig falsche Darstellung, dass er<br />

den Arbeiterschutz abbauen wolle / Notlage<br />

der bäuerlichen Wirtschaft / Schicksal der<br />

deutschen Landwirtschaft ist das Schicksal<br />

der Nation selbst / Deutsche Grundproduktion<br />

schützen / Preußenkasse wird auf das<br />

Reich übergeleitet als Deutsche Reichsgenossenschaftskasse<br />

/ Entschuldung des Osthilfegebiets<br />

/ Auslandsschulden können nur<br />

in Form von Waren zurückgezahlt werden /<br />

Das Ausland darf seine Grenzen nicht für<br />

deutsche Waren verschließen / Jahre der rigorosesten<br />

Sparsamkeit liegen vor uns /<br />

Reichsregierung hat Voraussetzungen zur<br />

Überwindung der Krise geschaffen, Wirtschaft<br />

muss jetzt handeln / Die Regierung<br />

hat den Kampf um Deutschlands Recht und<br />

Freiheit in der Welt aufgenommen /<br />

Deutschland muss die gleichen Grundrechte<br />

wie andere Völker bekommen / Ziel deutscher<br />

Politik ist die Abrüstung / Gegen Hege-


56 MAI N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

monie in Europa / Sehnsucht des deutschen<br />

Volkes nach dem Deutschen Reich von den<br />

Alpen bis zur Memel / Betont die Notwendigkeit<br />

einer Reichsreform / Der Reichstag<br />

hat seit 13 Jahren der Wirtschaft nicht die<br />

notwendige Sicherheit gegeben / Die Parteien<br />

haben versagt / Der Staat hat auch jenseits<br />

der parlamentarischen Regierungsform<br />

Existenzrecht in sich selbst / Die marxistische<br />

Irrlehre vom Klassengegensatz muss<br />

verschwinden, das Volk besteht aus Ständen<br />

und Berufen, nicht aus Klassen / Beseitigung<br />

der Anonymität der Verantwortung in der<br />

Wirtschaft / Das Volk muss aus der Anarchie<br />

der politischen Auffassung herausgeführt<br />

werden / Nur eine Weltanschauung: Glaube<br />

an das deutsche Volk, Glaube an das<br />

Deutsche Reich / »Mit Hindenburg für ein<br />

neues und ein besseres Deutschland!«<br />

Redner: Franz von Papen (Reichskanzler)<br />

AD 16.10.1932 · <strong>DRA</strong> F · B003855074 47'47<br />

Trauer über die geistige Zerrissenheit des<br />

deutschen Volkes / Herstellung einer neuen<br />

Staatsführung, die »uns der nationalen Wiedergeburt«<br />

zuführen soll / Parteien haben<br />

Deutschland in zwei Lager gespalten: auf der<br />

einen Seite die Marxisten aller Schattierungen,<br />

auf der anderen Seite die Reste des Bürgertums<br />

/ Enttäuscht über Hitler, der die<br />

Methoden des Klassenkampfes, der<br />

Verleumdung und der Verhöhnung übernommen<br />

hat / Der gottesleugnerische Bolschewismus<br />

ist der Tod unserer jahrtausendealten<br />

Kultur / »Beschaffung von Arbeit<br />

und Brot« als Ziel der Reichsregierung /<br />

Wirtschaftsprogramm der Regierung ist<br />

nicht gescheitert / Kein Programm für Großunternehmer,<br />

sondern für das ganze deutsche<br />

Volk / Hitler hat am 13. August die ganze<br />

Macht gefordert und hat es deshalb<br />

abgelehnt, in das Kabinett der »nationalen<br />

Konzentration« beizutreten / Gegen die For-<br />

derung der NSDAP »Alles oder Nichts« / Verteidigt<br />

das Eingreifen der Reichsregierung in<br />

Preußen / 6 Millionen Arbeitslose können<br />

nicht in 5 Monaten von der Straße gebracht<br />

werden / »Durchbruchsschlacht deutscher<br />

Selbstbestimmung und Selbstbesinnung« /<br />

»Mit Hindenburg für ein neues Deutschland«<br />

AD 04.11.1932 · <strong>DRA</strong> F · B003851666 15'03<br />

Ansprache in der Aula der Friedrich-Wilhelm-<br />

Universität Berlin<br />

Keine Isolierung der Politik vom Lebenszusammenhang<br />

und geistigen Geschehen /<br />

»Alle wahren Revolutionen sind solche des<br />

Geistes gegen die Mechanik und die Materie«<br />

/ Zerstörung der »lebendigen Kulturkräfte«<br />

und Proletarisierung durch den<br />

Bolschewismus / Eigene Schuld durch<br />

»Überbürokratisierung des Staates, Verkapitalisierung<br />

unseres Besitzes und Unternehmertums«<br />

/ Kampf für die »Verwurzelung<br />

und für die totale Neuordnung des deutschen<br />

Volkstums« / Bei der Industrialisierung<br />

wurden »die Folgen für die Volksseele<br />

völlig übersehen« / Verantwortung der Wirtschaft<br />

für die in ihr Tätigen / »Der Staat als<br />

solcher ist und kann kein nationaler Träger<br />

für die Lebensverantwortung sein« / Fehlende<br />

Distanzierung der Linken von zersetzenden<br />

Ideen / »Entstehung neuer Wertmaßstäbe,<br />

das Wiedererwecken religiöser Kräfte,<br />

das neue soziale Verantwortungsgefühl, das<br />

überall sich regende kulturelle Schaffen« /<br />

Versöhnung zwischen Demokratie und<br />

Aristokratie / Vorrangstellung der deutschen<br />

Rechten »nicht nur machtpolitisch, sondern<br />

auch geistig«<br />

Redner: Franz von Papen (Vizekanzler)<br />

AD 21.02.1933 · <strong>DRA</strong> F · B004891000 30'48


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E MAI 57<br />

Die Regierung der nationalen Erhebung ist<br />

eine Regierung der Autorität, der Ordnung,<br />

der Sauberkeit und der Disziplin / Leistungen<br />

der Regierung / Der Kampf um die Gleichberechtigung<br />

Deutschlands muss außerhalb<br />

des Völkerbundes fortgesetzt werden / Gegen<br />

Bolschewismus und Klassenzersetzung /<br />

»Am 12. November wählen wir keine Parteien<br />

und kein System, am 12. November<br />

wählen wir nichts als Deutschland«<br />

Redner: Franz von Papen (Vizekanzler)<br />

AD 25.10.1933 · <strong>DRA</strong> F · B004891438 6'05<br />

90. Geburtstag<br />

� Seeger, Pete • Sänger, Komponist, Singer /<br />

Songwriter<br />

* 3. Mai 1919 in New York<br />

Aufzeichnung einer Gesprächsrunde des<br />

amerikanischen Sängers Pete Seeger mit<br />

Freunden zu Fragen seiner Zeit und Problemen<br />

seiner Arbeit<br />

Über den Sänger Pete Seeger / 04'37 (O-Ton<br />

engl, darüber dt Übersetzung) Pete Seeger<br />

über seine gegenwärtige Arbeit, über seine<br />

politische Tätigkeit, über seinen Einsatz gegen<br />

Rassismus in den USA / 08'55 über die<br />

Kriegspolitik von Ronald Reagan / 11'02 zur<br />

amerikanischen Gewerkschaftsbewegung /<br />

17'15 über eine große Kundgebung in Washington<br />

und die dort gesungenen Lieder,<br />

singt (O-Ton) eine Strophe aus der »Nationalhymne<br />

der Neger« / Bd.2: / 01'55 über seine<br />

Meinung zu neuen Liedern von amerikanischen<br />

Sängern, singt (O-Ton) ein Stück aus<br />

einem Lied einer amerikanischen Sängerin /<br />

über sein Engagement in Vorbereitung des<br />

100. Jahrestages des Ersten Mai / 09'45 über<br />

den Sänger Paul Robson / 16'40 über seine<br />

gegenwärtigen Auftrittsmöglichkeiten /<br />

18'50 Musik / zwischen den Gesprächsteilen<br />

Einspiel von Ausschnitten aus einem Konzert<br />

mit Pete Seeger<br />

Text/Autor: Inge Lammel (Arbeiterliederarchiv<br />

der Akademie der Künste der DDR);<br />

Manfred Wagenbrett; Hanni Bode<br />

Gesprächspartner: Pete Seeger (Sänger)<br />

Sprecher: Inge Lammel<br />

Redaktion: Marianne Konzag<br />

ESD 24.05.1982 · <strong>DRA</strong> B · B012669881 42'28<br />

Eine Sendung zum 65. Geburtstag von Pete<br />

Seeger / Bd. A Interview mit (O-Ton engl, dt<br />

Übersetzung) Pete Seeger im Wechsel mit<br />

Konzertausschnitten inklusive Textübersetzungen,<br />

aufgenommen während des Komitees<br />

der kubanischen Liedbewegung Nueva<br />

Trova in Havanna am 16. bis 17. Dezember<br />

1983 / (O-Ton engl, dt Übersetzung) Pete<br />

Seeger zum gegenwärtigen Interesse an Liedern<br />

für Frieden und Gerechtigkeit und der<br />

Ignoranz der Medien gegenüber politischen<br />

Liedermachern / zu Formen des politischen<br />

Widerstands gegen Aufrüstung und der Rolle<br />

des politischen Liedes für die Bewegung,<br />

zu eigenen Krisen und seinem eigenen Talent<br />

als Sänger / Bd. B (O-Ton) Victor<br />

Grossmann stellt das Musikalbum »Singalong«<br />

von Pete Seeger vor<br />

Interviewer: Michael Gaissmaier<br />

ESD 30.04.1984 · <strong>DRA</strong> B · B010169560 67'40<br />

(O-Ton, engl, dt übersprochen) Pete Seeger<br />

spricht auf seinem Konzert im Berliner Metropoltheater<br />

über das amerikanische politische<br />

Lied<br />

Interviewer: Hanni Bode<br />

ESD 22.02.1986 · <strong>DRA</strong> B · B012850119 8'00


58 MAI N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

70. Geburtstag<br />

� Oz, Amos • Schriftsteller<br />

* 4. Mai 1939 in Kerem Avraham bei Jerusalem<br />

Porträt und Interview anlässlich der<br />

Auszeichnung mit dem Friedenspreis des<br />

deutschen Buchhandels 1992 mit Interviewausschnitten<br />

(engl.): Neugier als schriftstellerischer<br />

Antrieb: etwas in der Sprache festzuhalten,<br />

was nicht in die Sprache gehört /<br />

aktiver Leser als Partner und Koproduzent /<br />

Ziel: Hinweisen auf und In Frage stellen des<br />

Potentials an Fanatismus / Haltung zur Palästinenserfrage<br />

/ Einstellung zum Thema<br />

»Juden und Deutschland«<br />

Interviewer: Martin Wagner<br />

AD 02.10.1992 · RB · WO06070 6'55<br />

Darin u.a. Amos Oz: (Einleitung hebräisch,<br />

dann engl. Ansprache): »Peace, love and<br />

compromise« / Über die Notwendigkeit,<br />

Grenzen abzustecken für einen »brüderlichen«<br />

Umgang miteinander / Schriftstellerische<br />

Tätigkeit wie auch Engagement für den<br />

Frieden von der Vergangenheit geprägt, jedoch:<br />

»I reject all forms of tyranny of the<br />

past« / Seine Überzeugung als Friedensaktivist:<br />

»The ultimate evil is not war itself but<br />

aggression« / Hofft auf eine Intensivierung<br />

des Dialogs zwischen Deutschen und Juden<br />

»using the past as building material for the<br />

future« / Über die Friedensbewegung in Israel<br />

/ Seine Einstellung zum Kämpfen: würde<br />

jederzeit kämpfen, um sein Leben und seine<br />

Freiheit zu verteidigen / Zum israelisch-palästinensischen<br />

Konflikt: notwendig, das<br />

Land in zwei Staaten aufzuteilen / Grundsätzlich<br />

jedoch kein Befürworter der Nationalstaaten<br />

/ Über den Einfluss von<br />

Literatur auf die Zeitgenossen / »Qualifikationen«<br />

des Schriftstellers: das »Sich-inandere-hineinversetzen«<br />

und die enge<br />

Beziehung zur Sprache / Über die politische<br />

Verantwortung des Schriftstellers / »Peace ...<br />

is ... a fair and sensible compromise between<br />

opposites«<br />

AD 04.10.1992 · <strong>DRA</strong> F · B006115823 37'55<br />

Amos Oz und die kritische Intelligenz Israels<br />

resümieren den Friedensschluss zwischen<br />

der PLO und Israel (dt)<br />

Bericht mit O-Tönen des Schriftstellers Amos<br />

Oz, die seine Stellungnahme zur Annäherung<br />

zwischen dem israelischen Premierminister<br />

Rabin und und dem PLO-Vorsitzenden<br />

Arafat in Washington 1993 enthalten / O-<br />

Ton Amos Oz (engl., dt.): »Meine Begeisterung,<br />

Freude, waren gemischt mit einem<br />

ernsten Gefühl für Verantwortung. (...) Als<br />

ich dann im Radio hörte, dass Israel und die<br />

PLO direkt verhandeln und eine Abmachung<br />

haben, da habe ich gespürt: Wenn das scheitert,<br />

ist das auch meine Verantwortung.« /<br />

Therapeutischer Wert der neuen Autonomie<br />

palästinensischer Gebiete: Bereicherung, mit<br />

einem Palästinenser streiten zu können,<br />

ohne darüber verlegen werden zu müssen,<br />

dass er unter seiner Herrschaft lebt / Über<br />

die Beziehung zwischen seiner Arbeit und<br />

dem palästinensisch-israelischen Konflikt:<br />

»Die dunklen Wolken, der dunkle Schatten<br />

des israelisch-arabischen Konfliktes, zusammen<br />

mit dem dunklen Schatten der jüdischen<br />

Geschichte, schweben über meiner Arbeit<br />

und der meiner Kollegen (...) Es wird<br />

andere Wolken, andere Probleme geben.« /<br />

Amos Oz erwartet für die Zukunft Debatten<br />

über die jüdische Identität und das Verhältnis<br />

von Staat und Religion. / O-Ton Über sein<br />

eigenes Verhältnis zum Staat Israel: »It is<br />

now, more than ever since 1967, my<br />

country.«<br />

Text/Autor: Martin Wagner<br />

ESD 13.09.1994 · RB · WO07017 5'46


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E MAI 59<br />

(O-Ton, engl, dt übersprochen) Amos Oz<br />

Interviewer: Matthias Fink<br />

AD 04.05.1997v · BR · 97/21342–44 16'40<br />

ESD 27.03.2002 · NDR Nds · W220383 17'50<br />

Porträt des israelischen Schriftstellers Amos<br />

Oz / mit (O-Ton, engl, darüber dt Übersetzung)<br />

Amos Oz: Der autobiografische Hintergrund<br />

seines Romans »Eine Geschichte von<br />

Liebe und Finsternis« / seine politische Haltung<br />

zum Nahostkonflikt und seine Hoffnung<br />

auf eine friedliche Zwei-Staaten-Lösung<br />

Sprecher: Aishe Malekshani<br />

AD 12.11.2004 · RBB B · D002355 4'14<br />

(O-Ton) Shmuel Tomas Huppert bespricht<br />

das Buch »Eine Geschichte von Liebe und<br />

Finsternis« von Amos Oz (Suhrkamp Verlag).<br />

Mit von Hans Mittermüller gelesenen Zitaten<br />

aus »Eine Geschichte ...« sowie mit (O-<br />

Ton) Amos Oz (hebr) / (O-Ton) Amos Oz<br />

(hebr): Statement für eine friedliche Lösung<br />

im Nahen Osten inkl. (O-Ton) »make peace,<br />

not love« (statt »make love, not war«) (Aufnahme<br />

aus dem Jahr 1995) / spricht sich<br />

prinzipiell für einen Kompromiss aus: das<br />

Gegenteil des Kompromisses ist nicht Integrität,<br />

sondern Fanatismus. Im Internet<br />

heißt es über den Roman: »Amos Oz erzählt<br />

in seinem neuen Buch, von wem er abstammt,<br />

wo er herkommt und wie er wurde,<br />

was er heute ist. Im Mittelpunkt des Buches<br />

steht die traumatische Erinnerung an den<br />

Selbstmord von Oz' Mutter Fania Klausner<br />

im Januar 1952, Amos ist 12 Jahre alt. Die<br />

mögliche Gründe für diesen Akt der Verzweiflung<br />

sucht der Erzähler aufzuhellen<br />

durch eine Vergegenwärtigung der Geschichte<br />

seiner Familie, die sich zu einem<br />

Panorama des Lebens osteuropäischer Juden,<br />

der Situation der Einwanderer in Palästina<br />

und der Gegenwart Israels ausweitet.<br />

ESD 18.01.2005 · SR · 0902375 55'04<br />

Der israelische Schriftsteller Amos Oz erhält<br />

den Preis der Stadt Frankfurt für sein schriftstellerisches<br />

und essayistisches Lebenswerk<br />

/ (O-Ton, engl) Amos Oz: »Ich teile den Goethe-Preis<br />

mit meiner toten Familie«<br />

Reporter: Mario Scalla<br />

AD 28.08.2005 · WDR · 5117144 3'24<br />

85. Geburtstag<br />

� Thalheim, Hans-Günther • Schriftsteller,<br />

Literaturwissenschaftler<br />

* 5. Mai 1924 in Chemnitz<br />

Gespräch mit (O-Ton) Prof. Dr. Hans-Günther<br />

Thalheim zu den »Lebenserinnerungen« des<br />

Arztes Friedrich Wilhelm von Hoven, dem<br />

engsten Jugendfreund Schillers / Prof. Thalheim<br />

gab den Memoirenband im Verlag Rütten<br />

& Loening Berlin heraus. Er spricht über<br />

Charakteristika und Wert dieser Publikation<br />

Interviewer: Peter Liebers<br />

Gesprächspartner: Hans-Günther Thalheim<br />

(Literaturwissenschaftler)<br />

ESD 28.09.1985 · <strong>DRA</strong> B · B012850242 7'43


60 MAI N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

(O-Ton) Hans-Günther Thalheim über seine<br />

Beschäftigung mit der deutschen Klassik,<br />

über veränderte Sichten und das Erfordernis<br />

eines differenzierteren Umgangs mit der Literatur<br />

jener Epoche / über die Beteiligung<br />

an literaturwissenschaftlichen Kongressen<br />

in der BRD und seine Äußerungen dort /<br />

über das Interesse an Germanisten aus der<br />

DDR.<br />

Interviewer: Luise Köpp<br />

ESD 24.01.1987 · <strong>DRA</strong> B · B012849532 7'53<br />

60. Jahrestag<br />

� Gründungsstatut des Europarats<br />

unterzeichnet<br />

5. Mai 1949<br />

Die Außenminister von zehn europäischen Staaten<br />

unterzeichnen in London die Satzung zur Gründung<br />

des Europarats. Die überstaatliche Organisation mit<br />

Sitz in Straßburg spricht Empfehlungen an die Mitgliedstaaten<br />

zur Förderung des wirtschaftlichen und<br />

sozialen Fortschritts aus. Gründungsmitglieder sind<br />

Großbritannien, Irland, Frankreich, die Benelux-Staaten,<br />

Norwegen, Schweden, Dänemark und Italien.<br />

Später schließen sich bis auf Finnland und den Ostblock<br />

alle übrigen europäischen Staaten an. Der Bundestag<br />

beschließt am 15.6.1950 den Beitritt der BRD<br />

als assoziiertes Mitglied; am 2.5.1951 wird sie<br />

Vollmitglied.<br />

(O-Ton, frz) Einleitungssätze, danach (O-Ton,<br />

engl)<br />

Redner: Winston S. Churchill<br />

AD 17.08.1949 · <strong>DRA</strong> F · B008734539 19'14<br />

Bundestag und Bundesrat haben diese Entscheidung<br />

vor kurzem getroffen / Die Opposition<br />

wollte nur als vollberechtigtes Mitglied<br />

in den Europarat beitreten, war also<br />

nicht grundsätzlich gegen den Europarat /<br />

Abschied von der deutschen imperialistischen<br />

Politik / Beseitigung der »Balkanisierung<br />

Europas« / Europa muss sich auch geistig<br />

zusammenschließen / Unzulänglichkeiten<br />

des Europarates, aus der Beratenden<br />

Versammlung muss ein echtes europäisches<br />

Parlament entstehen / Die Auswahl der<br />

deutschen Delegierten darf sich nicht auf die<br />

Mitglieder des Bundestages beschränken<br />

(Beifall) / Deutschland muss bald vollberechtigtes<br />

Mitglied des Ministerrates werden /<br />

Die Europabewegung ist keine Bewegung<br />

einer einzigen Partei / Die Paulskirchenbewegung<br />

hatte nichts mit der späteren nationalen<br />

Machtpolitik zu tun / Historische Wurzeln<br />

der Europabewegung / Die Katastrophen<br />

haben aus den Utopien eine Notwendigkeit<br />

gemacht / Abstimmungen (so in<br />

Breisach) haben gezeigt, dass sich die Menschen<br />

für Europa entscheiden / Ursprünge<br />

der Europa-Bewegung nach dem Kriege:<br />

Hertensteiner Konferenz 1946 in der Schweiz<br />

/ 1948 Europa-Kongress in Den Haag mit<br />

erstmaliger deutscher Beteiligung: das deutsche<br />

Problem lasse sich nur durch Einbeziehung<br />

in einen Europäischen Bund lösen /<br />

Menschen und Waren sollten in einem Europ.<br />

Bund so zirkulieren können wie heute in<br />

einem Staat // Wir können in kurzer Zeit keine<br />

perfekte Lösung schaffen, wir müssen<br />

Schritt für Schritt vorgehen / Die deutsche<br />

Delegation in Straßburg wird einen deutschen<br />

Beitrag leisten / Die deutsche Beteiligung<br />

bedeutet keine Anerkennung der Lage<br />

an der Saar / Die Jugend will Europa nicht<br />

noch einmal in ein Schlachtfeld verwandelt<br />

sehen, sie will ein freies und einiges


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E MAI 61<br />

Deutschland in einem freien und einigem<br />

Europa (Beifall)<br />

Redner: Max Brauer (Bürgermeister der Hansestadt<br />

Hamburg)<br />

AD Juli 1950c · <strong>DRA</strong> F · B004888889 27'35<br />

Sendung des AFN (engl.)<br />

Redner: Unbekannt<br />

AD 13.08.1950 · <strong>DRA</strong> F · B008057686 o.A.<br />

Europarat als wesentlicher Schritt auf dem<br />

Weg zur europäischen Einheit / Zusammenschluss<br />

europäischer Staaten nur auf der<br />

Grundlage der Gleichberechtigung möglich /<br />

Versuch der Einigung nach dem 1. Weltkrieg<br />

(Völkerbund) fehlgeschlagen / Nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg politischer Zusammenschluss<br />

im Europarat / Die Arbeit des Europarats<br />

war bisher erfolgreich, Unterstützung<br />

durch die Bundesregierung / Ziel: Die Einheit<br />

Europas muss verwirklicht werden.<br />

Redner: Konrad Adenauer (Bundeskanzler)<br />

AD 05.05.1954 · <strong>DRA</strong> F · B006441900 3'40<br />

Autor: Ernst Tauber<br />

AD 24.04.1959 · SWR BA · 5592175 19'20<br />

Ernest Bevin – 5.5.1949 (engl)<br />

(O-Ton) Ernest Bevin (britischer Außenminister)<br />

AD 1999 · DLF · 70042830 1'38<br />

Bericht zur Gründung und Entwicklung des<br />

Europarats / (O-Ton) Winston Churchill (Premierminister<br />

Großbritannien), Rede Straßburg<br />

1949: »Unsere Hoffnungen und unsere<br />

Arbeit zielen auf eine Epoche des Friedens<br />

(frz, darüber dt übers) (0'33) / (O-Ton) Konrad<br />

Adenauer (Bundeskanzler): Sieht Einigkeit<br />

und Unerschütterlichkeit als notwendige<br />

Voraussetzungen für den erfolgreichen Weg<br />

Europas (0'31)<br />

Reporter: Hans Joerg Krieger<br />

AD 05.05.1999 · SWR BA · 4231644 3'39<br />

Stellt seine Ansprache anlässlich des Beginns<br />

der Herbstsitzung der Parlamentarischen<br />

Versammlung des Europarates in den Kontext<br />

des fünfzigjährigen Jubiläums der Unterzeichnung<br />

der Europäischen Menschenrechtskonvention<br />

durch den Europarat, den<br />

nahezu zeitgleichen erstmaligen Einzug<br />

deutscher Abgeordneter in den Europarat,<br />

sowie die Notwendigkeit, dass der Europarat<br />

auch und gerade in heutiger Zeit für Grundund<br />

Menschenrechte offensiv eintreten<br />

muss; benennt Unterstützung des demokratischen<br />

Wandels in Jugoslawien als Beispielsfall<br />

/ Skizziert und würdigt Geschichte<br />

des Europarats als wichtigen Bestandteil der<br />

europäischen Integration und als großen<br />

Beitrag zur Einbeziehung Deutschlands in<br />

den europäischen Einigungsprozess / Beschreibt<br />

das Eintreten für Menschenrechte<br />

als Kernaufgabe des Europarats; skizziert die<br />

Durchsetzung gesamteuropäischer Werte,<br />

den Kampf gegen Rassismus, Antisemitismus<br />

und Fremdenfeindlichkeit sowie eine<br />

stärkere Verankerung des Europarats im öffentlichen<br />

Bewusstsein als vornehmliche Zukunftsaufgaben;<br />

benennt weitere Herausforderungen<br />

AD 27.09.2000 · <strong>DRA</strong> F · B007016872 18'08


62 MAI N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

150. Todestag<br />

� Humboldt, Alexander von • Forscher, Geograph<br />

* 14. September 1769 in Berlin<br />

† 6. Mai 1859 in Berlin<br />

Das Wirken Alexander von Humboldts in der<br />

Beurteilung berühmter Zeitgenossen<br />

Text/Autor: Heinz Winter<br />

ESD 06.09.1964 · <strong>DRA</strong> B · B009673888 13'20<br />

Lebenswerk des Naturforschers und Geographen<br />

Der Welterfolg des »Kosmos – Entwurf einer<br />

physischen Weltbeschreibung«, veröffentlicht<br />

von Alexander von Humboldt / Studium<br />

in Frankfurt Oder, Berlin, Göttingen und an<br />

der Bergakademie Freiberg / berufliche Tätigkeit<br />

in der fränkischen Bergbauverwaltung<br />

/ Forschungsreise nach Amerika / Auswertung<br />

seiner Forschungsergebnisse /<br />

Umzug von Berlin nach Paris / Mitglied der<br />

Académie des Sciences / 1805 – 1834 Entstehung<br />

der »Reise in die Équinoxialgegenden«,<br />

mit 34 Bänden das größte private Reisewerk<br />

der Geschichte / Rückkehr nach Berlin 1827 /<br />

Bekenntnis zu den demokratischen Grundsätzen<br />

der französischen Revolution / als<br />

Kammerherr des preußischen Königs Friedrich<br />

Wilhelm III Konfrontation mit den<br />

Prinzipien politischer Restauration / Humboldts<br />

Vorlesungen in Berlin und seine Arbeit<br />

am »Kosmos« / Humboldts Kritik an der<br />

»spekulativen Naturphilosophie« / (Bericht<br />

im Wechsel mit Auszügen aus dem Briefwechsel<br />

mit Zeitgenossen)<br />

Text/Autor: Conrad Grau (Manuskript)<br />

Sprecher: Hans Hildebrandt; Gerhard Murche<br />

ESD 05.04.1987 · <strong>DRA</strong> B · B009892096 15'20<br />

(O-Ton) Hans Magnus Enzensberger (Schriftsteller)<br />

hat das Lebenswerk von Alexander<br />

von Humboldt »Kosmos« – Entwurf einer<br />

physischen Weltbeschreibung neu herausgebracht<br />

/ Markus Weber, stellt dieses<br />

Werk vor / (O-Ton) Manfred Osten (Geschäftsführer<br />

der Humboldtstiftung) über<br />

den großen Gelehrten Alexander von Humboldt<br />

(Live zugeschaltet)<br />

Text/Autor: Niels Beintker<br />

AD 13.09.2004 · MDR · MA7000972 46'45<br />

LESUNG<br />

Text/Autor: Alexander von Humboldt (Naturwissenschaftler);<br />

Harro Hess (Einführung)<br />

Sprecher: Helmut Müller-Lankow (Schauspieler);<br />

Harro Hess<br />

ESD 02.02.1982 · <strong>DRA</strong> B · B011747511 14'39<br />

HÖRSPIEL<br />

Komponist: Daniel Velasco<br />

Text/Autor: Daniel Velasco<br />

Sprecher: Peter Lieck; Ian Halcrow; Rafael<br />

Taibo; Leopold von Verschuer<br />

Regie: Daniel Velasco<br />

AD 2001 · DKultur· DB239160 42'55<br />

Komponist: Andreas Weiser<br />

Text/Autor: Andreas Weiser<br />

Sprecher: Guntram Brattia (Alexander Humboldt);<br />

Otto Höfer (Originaltonstimme);<br />

Heinz Boeckler (Originaltonstimme)<br />

Realisation: Andreas Weiser<br />

AD 10.06.2003 · HR · 4695001 73'26


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E MAI 63<br />

70. Geburtstag<br />

� Braun, Volker • Schriftsteller, Lyriker, Dramatiker<br />

* 7. Mai 1939 in Dresden<br />

Ein Werkstattgespräch mit dem Schriftsteller<br />

Gespräch mit (O-Ton) Volker Braun über seine<br />

Arbeit in der Dramaturgie am Leipziger<br />

Theater, über die Notwendigkeit der Bindung<br />

an eine bestimmte Tätigkeit, über seine<br />

Gedichte, die die Darstellung der Arbeit<br />

beinhalten, über den sozialen Aspekt der Literatur,<br />

über die Anziehungskraft verschiedener<br />

Dichter, wie Hölderlin und Majakowski,<br />

über sein Verhältnis zum Leser, über<br />

die Bedeutung des Begriffes »Provokation«<br />

für ihn, über seine Vorgehensweise beim<br />

Schreiben, über seine Vorbildwirkung auf<br />

junge Talente<br />

Interviewer: Luise Köpp<br />

ESD 22.12.1971 · <strong>DRA</strong> B · B012666547 14'30<br />

Gespräche mit Autor, Regisseur und Intendant<br />

sowie Szenenausschnitte<br />

Interviewer: Dieter Kranz<br />

Gesprächspartner: Volker Braun (Schriftsteller,<br />

Dramatiker); Thomas Langhoff (Regisseur);<br />

Albert Hetterle (Intendant des Maxim<br />

Gorki Theaters)<br />

ESD 03.05.1988 · <strong>DRA</strong> B · B012664230 59'10<br />

Volker Braun bekommt den Georg-Büchner-<br />

Preis verliehen<br />

Thomas Fritzel besuchte ihn für uns zuhause<br />

in Berlin-Pankow / (O-Ton) Volker Braun: Gespräch<br />

und Lesung »Die Kunst« (unveröffentlichtes<br />

Gedicht) und »Die Austern«<br />

Interviewer: Thomas Fritzel<br />

ESD 26.10.2000 · WDR · 6053806109 5'21<br />

Verleihung des Georg-Büchner-Preises 2000<br />

an Volker Braun durch die Deutsche Akademie<br />

für Sprache und Dichtung am<br />

28.10.2000 in Darmstadt / (O-Ton) Volker<br />

Braun: Dankrede<br />

AD 28.10.2000 · NDR Nds · W219155 20'33<br />

VORTRAG<br />

ESD 11.11.2001 · NDR Nds · W220139 18'50<br />

LESUNG<br />

Es ist Musik aus Vivaldis »Vier Jahreszeiten«<br />

zu hören.<br />

Text/Autor: Volker Braun; Luise Köpp (Einführung)<br />

Sprecher: Luise Köpp; Volker Braun<br />

ESD 17.06.1990 · <strong>DRA</strong> B · B012685919 49'20<br />

Text/Autor: Volker Braun<br />

Sprecher: Volker Braun<br />

ESD 30.12.1989 · <strong>DRA</strong> B · B012673602 14'30<br />

Text/Autor: Volker Braun<br />

Sprecher: Volker Braun<br />

AD 12.11.1992 · SR · 1211618 0'52


64 MAI N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

HÖRSPIEL<br />

Hörszene von Volker Braun<br />

Sprecher: Ulrike Krumbiegel (Iphigenie);<br />

Martin Seifert (Orest); Carl Martin Spengler<br />

(Pylades) u.a.<br />

Regie: Karlheinz Liefers<br />

ESD 06.09.1991 · <strong>DRA</strong> B · B010002292 16'59<br />

100. Geburtstag<br />

� Bernadotte, Lennart • Land- und Forstwirtschaftler,<br />

Filmproduzent und Fotograf<br />

* 8. Mai 1909 in Stockholm<br />

† 21. Dezember 2004 auf der Insel Mainau<br />

(O-Ton) Lennart Graf Bernadotte freut sich,<br />

dass an seinem Geburtstag aus dem hohen<br />

Norden angerufen wird, erzählt, wie seine<br />

Familie ihn am Morgen mit Blumen am Bett<br />

überraschte, betont, dass er noch immer Zeit<br />

fürs Fotografieren seiner Insel Mainau hat<br />

und schaut auf den Anfang zurück / 2'23:<br />

»Die Mainau wird nie fertig, weil sie eben<br />

lebt (...) Sie ist wie eine hübsche Dame, wie<br />

eine hübsche Frau, die immer wieder hübsche<br />

Kleider haben möchte, damit sie<br />

hübsch bleibt.« / Zwar sind seine Kinder<br />

noch zu klein, hofft aber, dass einige von ihnen<br />

doch Interesse für die Gärtnerei haben<br />

Interviewer: Martina Schimmelpenning<br />

ESD 08.05.1984 · NDR SH · 8009139 3'12<br />

Über sein Leben / 1909 Geburt in Stockholm<br />

als Erbfürst von Schweden und Herzog von<br />

Småland, Sohn des Prinzen Wilhelm von<br />

Schweden und der Großfürstin Maria Pawlowna<br />

von Russland / Erstes bewusstes Erlebnis<br />

300-Jahrfeier der Romanows 1913, zu<br />

der ihn seine Mutter mit nach Russland<br />

nimmt / Wird nach Ehescheidung der Eltern<br />

1913/14 von seiner Großmutter Königin Victoria<br />

von Schweden und Prinzessin von Baden<br />

aufgezogen; strenge Erziehung durch<br />

religiöse und noch von Gottesgnadentum<br />

beeinflusste Großmutter / Häufiger Ausbruch<br />

der »Lausbubenseele« aus der Etikette<br />

/ Besuch einer öffentlichen Schule in Stockholm;<br />

noch heute Kontakt zu Schulkameraden<br />

/ Sein Berufswunsch, Röntgenarzt zu<br />

werden, scheitert am Gelderwerb ausschließenden<br />

adligen Rollenverständnis, das ihn<br />

zum Militär führt; eine Lungenentzündung<br />

kostet ihn dort fast das Leben, bereits Nachruf<br />

in Dagens Nyheter erschienen / Heirat<br />

mit der Bürgerlichen Karin Nissvandt führt<br />

zum Verlust aller Titel und Privilegien; anfang<br />

der fünfziger Jahre verleiht ihm seine<br />

Tante, die Großherzogin von Luxemburg, einen<br />

Grafentitel / Insel Mainau über seinen<br />

Vater von Großmutter ererbt; Sanierung des<br />

vom Urgroßvater Friedrich I von Baden angelegten<br />

und zwischenzeitlich verwilderten<br />

Parks; Einnahmesteigerung durch Ankurbelung<br />

von Tourismus und Gastronomie /<br />

Muss 1939 Mainau verlassen und geht vorübergehend<br />

nach Schweden; dort Tätigkeit<br />

im Filmgewerbe; über Bedeutung des<br />

Schneidens als das, was einen Film letztlich<br />

ausmacht / Passionierter Photograph, bes.<br />

Aufnahmen von der Mainau-Flora mit Makroobjektiv;<br />

internationale Photoausstellungen,<br />

u.a. 1989 in St. Petersburg / Nach 40<br />

Jahren Ehe Scheidung von Karin Nissvandt;<br />

1972 Heirat von Sonja Haunz, mit der er in<br />

bereits fortgeschrittenem Alter 5 Kinder<br />

zeugt / Verbringt Lebensabend mit viel<br />

Lektüre und Arbeit an zweitem Memoirenbuch,<br />

schreibt auf Schwedisch / Regelmäßige<br />

Sommerurlaube in Schweden; gutes<br />

Verhältnis zum Königshaus<br />

Interviewer: Hans-Jürgen Mende<br />

AD 11.09.1995 · SWR BA · 0180689 42'21


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E MAI 65<br />

Drin u.a. über die Insel Mainau in der Familiengeschichte<br />

/ hat selbst dort mit »30 Kühen<br />

und zwei Paar Pferden angefangen« /<br />

erinnert sich an die Instandsetzung des<br />

durch Bomben beschädigte Mainauschloss /<br />

hatte keinerlei Berufsausbildung, konnte<br />

sich nur auf das »Wenige an menschlicher<br />

Vernunft« stützen, das er hatte / bis zu Beginn<br />

des Zweiten Weltkriegs war es eine<br />

wunderbar romantische Zeit zusammen mit<br />

seiner Ehefrau auf der Insel / kurz über seine<br />

Arbeit als Fotograf in Schweden und (ausführlich)<br />

über seine Präsidentschaft bei der<br />

»Deutschen Gartenbaugesellschaft« / schildert<br />

die näheren Umstände, die dazu führten,<br />

dass der Wettbewerb »Unser Dorf soll<br />

schöner werden« von ihm ins Leben gerufen<br />

wurde / schwärmt von seiner Frau Sonja<br />

»starke Führungspersönlichkeit« / über die<br />

musikalische Familie seiner Frau und den<br />

eigenen Musikunterricht / im Herbst 1975<br />

zog er sich zur Abfassung seiner Memoiren<br />

in eine Dachkammer des Schlosses zurück,<br />

duldete kein deutsches Wort, weil er auf<br />

schwedisch schrieb<br />

Interviewer: Gisela Steinhauer<br />

AD 16.03.1999 · WDR · 6071087101 51'54<br />

(O-Ton) Graf Lennart Bernadotte: Insel Mainau<br />

als »große Liebe meines Lebens« /<br />

Brauchte lange, um das touristische Potential<br />

der Insel Mainau zu erkennen / Hofft, dass<br />

er einige umweltpolitische Akzente in der<br />

Landespflege setzen konnte / Über die Bedeutung<br />

des Familienlebens / (O-Ton) Gräfin<br />

Sonja Bernadotte, Ehefrau: über ihren Mann<br />

Text/Autor: Marion Kynaß<br />

Redaktion: Guido Schulenberg<br />

ESD 22.12.2004 · NDR Nds · 6001334 2'29<br />

60. Jahrestag<br />

� Parlamentarischer Rat beschließt<br />

Grundgesetz<br />

8. Mai 1949<br />

Der Parlamentarische Rat in Bonn nimmt mit 53 gegen<br />

zwölf Stimmen in dritter Lesung den Grundgesetzentwurf<br />

für den künftigen westdeutschen Staat<br />

an. Damit beenden die »Väter der Verfassung« u.a.<br />

Konrad Adenauer, Adolph Schönfelder, Hermann<br />

Schäfer, Carlo Schmid nach neun Monaten ihre am 1.<br />

September 1948 begonnene Arbeit.<br />

Carlo Schmid (SPD): Betont das Entgegenkommen<br />

der SPD / Hält weitere Zugeständnisse,<br />

die die deutsche Rechts- und Wirtschaftseinheit<br />

in Frage stellen würden, für<br />

unzumutbar (D 6'35) / Konrad Adenauer<br />

(CDU): Tritt dafür ein, den Wünschen der Besatzungsmächte<br />

voll Rechnung zu tragen,<br />

um jedes Risiko hinsichtlich der Anerkennung<br />

des Grundgesetzes seitens der Militärgouverneure<br />

auszuschließen (D 5'35) / Theodor<br />

Heuss (FDP): Fordert einen Kompromiss<br />

zwischen den Parteien und Verzicht auf<br />

Prestigefragen, um beim Schlussentscheid<br />

über das Grundgesetz eine starke Mehrheit<br />

zu erzielen, die Voraussetzung für die<br />

Zustimmung durch die Militärgouverneure<br />

ist (D 5'25)<br />

AD 05.04.1949 · <strong>DRA</strong> F · B004893457 17'45<br />

Dritte Lesung des Entwurfes für ein Grundgesetz<br />

(Ausschnitt)<br />

Theodor Heuss (DVP/FDP) über die historische<br />

Bedeutung des Grundgesetzes<br />

AD 08.05.1949 · <strong>DRA</strong> F · B005527438 3'38


66 MAI N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

Dritte Lesung des Entwurfs für ein Grundgesetz<br />

(Ausschnitt)<br />

Thomas Dehler (FDP) appelliert an die Gegner<br />

des Gesetzesentwurfs (mit einer Intervention<br />

von Konrad Adenauer)<br />

AD 08.05.1949 · <strong>DRA</strong> F · B005527539 4'10<br />

Konrad Adenauer (CDU): Abstimmung über<br />

das Grundgesetz / »Das Grundgesetz ist mit<br />

53 : 12 Stimmen angenommen«<br />

AD 08.05.1949 · <strong>DRA</strong> F · B005527597 0'50<br />

Reportage / Konrad Adenauer (CDU): Eröffnung<br />

der Sitzung; Tagesordnung: Unterzeichnung<br />

und Verkündung des Grundgesetzes<br />

/ »Neuer Abschnitt in der wechselvollen<br />

Geschichte unseres Volkes«; Eintritt der Bundesrepublik<br />

Deutschland in die Geschichte /<br />

»Grundgesetz beruht auf dem freien Willen,<br />

auf der freien Entscheidung des deutschen<br />

Volkes« // Reportage (im Hintergrund Orgelspiel):<br />

Feierliche Unterzeichnung (Ausschnitt)<br />

/ Adenauer: »Gemäß Artikel 145 verkündige<br />

ich im Namen und im Auftrag des<br />

Parlamentarischen Rates unter Mitwirkung<br />

der Abgeordneten Groß-Berlins das Grundgesetz«<br />

/ Das Grundgesetz tritt mit Ablauf<br />

des heutigen Tages in Kraft / »Wesentlicher<br />

Beitrag zur Wiedervereinigung des ganzen<br />

deutschen Volkes«<br />

Reporter: Hans Jesse<br />

AD 23.05.1949 · <strong>DRA</strong> F · B005527649 8'50<br />

Weitere Aufnahmen siehe Verkündung des<br />

Grundgesetzes am 23. Mai 1949<br />

50. Jahrestag<br />

� Grundsteinlegung für den Neubau der<br />

Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin<br />

9. Mai 1959<br />

Nach einem eigenwilligen Entwurf des Architekten<br />

Egon Eiermann wird die 1943 zerstörte Kirche wieder<br />

aufgebaut. So ist noch heute sichtbar, dass die Kaiser-<br />

Wilhelm-Gedächtniskirche nicht nur ein Symbol für<br />

den Wiederaufbau Berlins ist, sondern auch Wahrzeichen<br />

für das Aufeinandertreffen zweier Architekturzeitalter.<br />

Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche soll<br />

nach langer Diskussion wiederaufgebaut<br />

werden / (O-Ton) Pfarrer Schmidt: über geplanten<br />

Ausbau der Gedenkhalle und Gottesdienst<br />

/ (O-Ton) Mitbegründer der Vereinigung<br />

der Freunde der Kaiser-Wilhelm-<br />

Gedächtniskirche: über Mittelverwendung /<br />

(O-Ton) Superintendent: über Pläne, Gelder<br />

für den Aufbau zu beschaffen – Konzerte,<br />

Straßensammlungen, Lotterie / (O-Ton) Professor<br />

Ludwig Lemmer, Senatsbaudirektor:<br />

über Bebauungsplan – Kirche am alten<br />

Standort erhalten – Wettbewerb wird über<br />

formale Gestaltung entscheiden / (O-Ton)<br />

Lied: »An der Gedächtniskirche von Berlin«<br />

Gesprächspartner: Paul Schmidt (Pfarrer);<br />

Ludwig Lemmer<br />

Reporter: Ilse Picho<br />

ESD 13.05.1952 · DKultur · 0107000 3'10<br />

Aufruf (O-Ton) Paul Schmidt, Pfarrer zum<br />

Wiederaufbau der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche<br />

/ 60. Jahrestag der Einweihung der<br />

Kirche / Zur Baugeschichte / Wichtiger Bestandteil<br />

der Stadt und kein Verkehrshindernis<br />

/ Seit Jahren Kampf um den Wiederaufbau<br />

/ Pläne des Architekten Werner March


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E MAI 67<br />

umstritten / Standort und Turm sollen erhaltenbleiben<br />

/ Finanzielle Hilfe aus dem Ausland<br />

/ Neuer Architekturwettbewerb gefordert<br />

ESD 01.09.1955 · DKultur · 0147100 9'50<br />

(O-Ton) N.N. Pohl: Sei für eine moderne,<br />

neue Lösung beim Wiederaufbau der Kaiser-<br />

Wilhelm-Gedächtniskirche / zur Gestaltung<br />

der Wände und des Turmes / über die Vorstellungen<br />

des Architekten Eiermann / zur<br />

Erhaltung des alten Turmes<br />

Interviewer: Lutz Lehmann<br />

AD 22.03.1957 · RBB B · 0801786 o.A.<br />

(O-Ton) Pohl, Pfarrer der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche,<br />

Kuratorium beschloss im November,<br />

dass Prof. Eiermann ein neues Modell<br />

anfertigen soll und erst danach wird<br />

eine endgültige Entscheidung getroffen<br />

werden; Gemeinden mit wieder erbauten<br />

Gotteshaus berichten von einem lebendigen<br />

Gemeindeleben; entweder die große Kirche<br />

oder die kleine Gemeindekapelle soll zu einer<br />

täglichen Andacht geöffnet werden; persönliche<br />

Meinung betreffs des Innenraums:<br />

Prof. Eiermann möchte im Inneren mit Holz<br />

arbeiten, da er selbst von Nüchternheit mancher<br />

moderner Kirchen enttäuscht ist, damit<br />

ist Pohl herzlich einverstanden; Bau soll trotz<br />

allem Aussage unserer Zeit mit den Mitteln<br />

unserer Zeit sein<br />

Reporter: Rainer Höynck<br />

ESD 19.12.1957 · DKultur · 0186500 4'27<br />

Bericht mit kurzem Ausschnitt aus Ansprache<br />

von Otto Dibelius und Gespräch mit<br />

Egon Eiermann über das alte und das zukünftige<br />

neue Bauwerk<br />

Redner: Otto Dibelius (Bischof der evangelischen<br />

Kirche Berlin-Brandenburg); Egon Eiermann<br />

(Architekt)<br />

Reporter: Rainer Höynck<br />

AD 09.05.1959 · WDR · 6067058107 4'26<br />

Bericht über den neuen Glockenturm und<br />

den 10. evangelischen Kirchentag, an dem<br />

die 6 Glocken eingeweiht werden / (02'45) /<br />

Weihestunde / (03'20) / Läuten der Glocken<br />

Reporter: Heinz Deutschendorfer<br />

AD 19.07.1961 · RBB B · 0802068 7'15<br />

Text/Autor: Franz Herre<br />

Sprecher: Reinhard Glemnitz; Gert Heidenreich<br />

Regie: Anja Buczkowski<br />

AD 08.01.1982 · BR · 8221755 29'00<br />

10. Todestag<br />

� Fuchs, Jürgen • Schriftsteller, Psychologe<br />

* 19. Dezember 1950 in Reichenbach / Vogtland<br />

† 9. Mai 1999 in Berlin<br />

Leseprobe aus »Vernehmungsprotokolle« /<br />

Berichtet über den Anlass seiner Verhaftung<br />

1976 / Begründet seinen Eintritt in die Partei<br />

und seine kritische Haltung gegenüber der<br />

DDR / Die Auffassung im Westen, in der DDR<br />

Geborene seien kritiklos, ist falsch / Erklärt<br />

das wachsende kritische Bewusstsein unter<br />

den Intellektuellen / Versucht seinen politischen<br />

Standort als Kommunist zu verdeutlichen<br />

/ Will mit seiner Literatur nicht belehren,<br />

sondern schreibt in erster Linie für sich /<br />

Die »Gedächtnisprotokolle« sind der Anlass


68 MAI N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

für die verhärtete Reaktion des Staates gewesen<br />

/ Leseprobe aus »Schriftproben«: »Papier,<br />

keine Angst«; »Das Fach Schönschreiben«<br />

/ »Die wunderbaren Jahre« sind aus<br />

dem Wunsch entstanden, dokumentarisch<br />

zu reagieren, wenn die Zeitungen es nicht<br />

mehr tun, auch unter Verzicht auf ästhetische<br />

Reize / Greift in den »Vernehmungsprotokollen«<br />

seine Haftzeit auf, die seinen<br />

Standort – im Sinne von Orientierung, Unterwegssein<br />

– geklärt hat: Er erlebte die Mächtigen<br />

von einer anderen Seite, aber auch seine<br />

Mitmenschen / Wurde gegen seinen<br />

Willen in die BRD abgeschoben / Antwortet<br />

mit einem Gedicht auf die Frage nach seiner<br />

heutigen Haltung zur BRD: »Vielleicht gibt<br />

es viele Zuhause« / Sieht mehrere Möglichkeiten<br />

der Arbeit in seiner Zukunft / Hat<br />

»kein Verhältnis zur DDR«: sein Verhältnis<br />

zur Obrigkeit ist weiterhin schlecht, sieht<br />

nun einige Sachen mit Abstand / Redet über<br />

die Rolle seines Schreibens heute / Beobachtete,<br />

dass Literatur, auch gesellschaftskritische,<br />

in einen Kreislauf der Produktion<br />

einbezogen ist, der auch zur Entschärfung<br />

führen kann / Liest seine Gedichte »Der<br />

16.01.1979«, »Das Schlimme ist nicht ...«,<br />

»Vom 07.09.1978«<br />

AD 21.02.1979 · SWR ST · 6011871 43'50<br />

Die Ereignisse in der DDR überschlagen sich.<br />

Anlässlich der jüngsten Entwicklungen<br />

spricht Lerke von Saalfeld mit Jürgen Fuchs,<br />

einem der besten Kenner der inneren Verhältnisse<br />

der DDR<br />

Interviewer: Lerke von Saalfeld<br />

ESD 07.10.1989 · SWR ST · 0016608 37'34<br />

(O-Ton) Jürgen Fuchs über den Wunsch der<br />

Bürgerkomitees nach einer breiten öffentlichen<br />

Debatte über das Stasi-Unterlagenge-<br />

setz / über die Notwendigkeit der Öffnung<br />

und Benutzung der Archive für die Betroffenen<br />

/ zur abweisenden Haltung der Gauck-<br />

Behörde, ermöglicht nicht das Ausdiskutieren<br />

des Stasi-Themas in der Bevölkerung<br />

ESD 02.09.1991 · <strong>DRA</strong> B · B009574067 1'55<br />

Zur moralischen Bewertung seiner Veröffentlichungen<br />

– er sass zu DDR-Zeiten im<br />

Gefängnis; Stasivergangenheit vieler und<br />

Versuche, sich der »Stasiwerbung« zu entziehen;<br />

Gedächtnisprotokolle von 1978 über<br />

seine Vernehmungen durch Stasi – Sprache<br />

der Vernehmer; Ablehnung von Kadavergehorsam<br />

in den Kasernen, Ablehung einer<br />

militaristischen Tradition<br />

Interviewer: Olaf Leitner<br />

ESD 31.07.1994 · RBB P · KUL06694 16'00<br />

Jürgen Fuchs im Gespräch mit Sabine Küchler<br />

ESD 11.01.1998 · DLF · 7906971 30'00<br />

Ein Porträt zum 1. Todestag von Jürgen Fuchs<br />

Lutz Rathenow war mit Jürgen Fuchs befreundet.<br />

In seinen Erinnerungen an den<br />

Schriftsteller, Menschenrechtler und Lyriker<br />

kommt er unter anderem zu einer überraschenden<br />

Analyse der frühen Gedichte und<br />

der kaum beachteten Dramatik. Außerdem<br />

wird die Gefahr einer Stilisierung des »Opfers«<br />

Jürgen Fuchs thematisiert. Das Essay<br />

wechselt von persönlichen Erlebnissen zu<br />

analytischen Wertungen. Im Mittelpunkt<br />

steht jedoch immer wieder eine interessante<br />

Persönlichkeit der deutschen Nachkriegsgeschichte<br />

und ein weithin unterschätzter<br />

Schriftsteller<br />

Sprecher: Lutz Rathenow<br />

AD Mai 2000 · MDR · 1009504 22'47


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E MAI 69<br />

Personenporträt des deutschen Bürgerrechtlers,<br />

Schriftstellers und Lyrikers Jürgen Fuchs<br />

anlässlich seines 50. Geburtstages / (O-Ton)<br />

Utz Rachowski, Freund von Jürgen Fuchs / O-<br />

Ton-Einspielung) Jürgen Fuchs: u.a. über den<br />

Beginn des Schreibens und den Einfluss von<br />

Borchert / über seine Haft und die dort entstandenen<br />

»Gedächtnisprotokolle« / (O-Ton)<br />

Thomas Auerbach, Freund: Über Jürgen<br />

Fuchs' Lebensstil<br />

Text/Autor: Heide Schwochow<br />

Sonst. Mitw.: Utz Rachowski; Jürgen Fuchs;<br />

Thomas Auerbach<br />

AD 19.12.2000 · WDR · 6066887103 14'11<br />

LESUNG<br />

Sprecher: Jürgen Fuchs<br />

AD 27.03.1998 · RBB P · 0228–98 3'38<br />

60. Jahrestag<br />

� Bonn wird Hauptstadt der Bundesrepublik<br />

Deutschland<br />

10. Mai 1949<br />

Die Vollversammlung des Parlamentarischen Rates<br />

bestimmt in geheimer Wahl die Stadt Bonn zur vorläufigen<br />

Hauptstadt der Bundesrepublik. Bei der Abstimmung<br />

sprechen sich 33 Delegierte für Bonn, 29<br />

für Frankfurt am Main aus. Am 3. November 1949<br />

bestätigt der Deutsche Bundestag das Votum des<br />

Parlamentarischen Rates, Bonn zur vorläufigen<br />

Bundeshauptstadt zu machen.<br />

Bonn hat zusammen mit Nordrhein-Westfalen<br />

dargelegt, warum es geeignet ist, die<br />

ihm zugedachten Aufgaben zu erfüllen /<br />

Geographische Lage, Brücke zwischen Ost<br />

und West / Vorläufiger Charakter der Entscheidung<br />

/ Im Westen Deutschlands liegen<br />

die industriellen Kraftzentren, die Hauptstadt<br />

darf nicht zu weit entfernt liegen /<br />

Bonn ist in der Lage, für die Bundesorgane<br />

»eine würdige Bleibe« und entsprechende<br />

Wohnungen für die Abgeordneten und die<br />

Angestellten zu stellen<br />

Redner: Peter Stockhausen (Oberbürgermeister<br />

von Bonn); Johannes Langendörfer<br />

(Oberstadtdirektor von Bonn)<br />

AD 18.01.1949 · <strong>DRA</strong> F · B004893367 3'55<br />

Redeentwurf des Frankfurter Oberbürgermeisters<br />

als Reaktion auf die erhoffte Wahl<br />

Frankfurts zur Bundeshauptstadt<br />

Wahl Frankfurts als Bundeshauptstadt /<br />

Steuergelder so günstig wie möglich ausgeben<br />

/ Alle Einrichtungen für eine Hauptstadt<br />

vorhanden / Verkehrslage günstig / Große<br />

demokratische Tradition / Paulskirchenversammlung<br />

/ Wiege der deutschen Demokratie<br />

/ In den Jahren des politischen Niedergangs<br />

ist der demokratische Geist lebendig<br />

geblieben / Bundeshauptstadt nur vorläufig<br />

/ Gruß an Berlin / Blockade / Ostzone / Stadt<br />

Frankfurt will ihr bestes geben<br />

Redner: Walter Kolb (Frankfurter Oberbürgermeister)<br />

AD 09.05.1949 · <strong>DRA</strong> F · B004893514 6'23<br />

Zur Abstimmung über den vorläufigen Sitz<br />

der Bundeshauptstadt<br />

Redner: Hermann Schäfer (Vizepräsident des<br />

Parlamentarischen Rates; Partei Freier Demokraten/FDP)<br />

AD 10.05.1949 · <strong>DRA</strong> F · B005527625 1'53


70 MAI N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

Reportage (im Hintergrund namentlicher<br />

Aufruf der Abgeordneten) / Konrad Adenauer:<br />

Gibt das Abstimmungsergebnis bekannt /<br />

Für Bonn 33, für Frankfurt 29 Stimmen / Reportage:<br />

Glückliche Männer fallen sich um<br />

den Hals<br />

Redner: Konrad Adenauer (CDU)<br />

AD 10.05.1949 · <strong>DRA</strong> F · B005527637 2'00<br />

150. Geburtstag<br />

� Kapeller, Karl • Komponist<br />

* 11. Mai 1859 in Wien<br />

† 17. April 1918 in Wien<br />

Komponist: Karl Kapeller<br />

Text/Autor: Julius Wilhelm<br />

Richard Tauber, T<br />

Orchester des Deutschen Künstlertheaters<br />

Berlin<br />

Ernst Hauke<br />

AD 12.03.1927 · <strong>DRA</strong> F · B003110441 3'52<br />

100. Geburtstag<br />

� Holtzbrinck, Georg von • Verleger, Buchhändler<br />

* 11. Mai 1909 Haus Schöpplenberg bei Hagen<br />

/ Westfalen<br />

† 27. April 1983 in Stuttgart<br />

(O-Ton) Georg von Holtzbrinck<br />

Text/Autor: Ralf Geißler<br />

AD 27.03.2008 · MDR · MA5008401 3'09<br />

100. Geburtstag<br />

� Friedmann, Werner • Journalist, Verleger<br />

(Süddeutsche Zeitung)<br />

* 12. Mai 1909 in Berlin<br />

† 23. April 1969 in München<br />

(O-Ton) Werner Friedmann: Unabhängigkeit<br />

in der Meinungsäußerung des Rundfunks lebensnotwendig<br />

für jede Demokratie (15'38)<br />

Redner: Werner Friedmann<br />

AD 16.10.1951 · BR · DK10536 15'38<br />

100. Geburtstag<br />

� Klare, Hermann • Chemiker<br />

* 12. Mai 1909 in Hameln<br />

† 22. August 2003 in Dresden<br />

Redner: Hermann Klare (Präsident der Akademie<br />

der Wissenschaften der DDR)<br />

AD 28.02.1979 · <strong>DRA</strong> B · B012763365 45'00<br />

U.a. über die schwierigen Anfangsjahre nach<br />

1945 als Chemiker in den Chemiefaserwerken<br />

Premnitz und Schwarza, seine zweijährige<br />

Arbeit in der Sowjetunion und die Zeit der<br />

Forschung als Direktor des Instituts für Faserforschung<br />

an der AdW (ab 10'44 Musik bis<br />

Bandende) / Bd.2: / über Vereinbarung von<br />

Beruf und Familie (4 Kinder), Freizeit / sein<br />

Verhältnis zum Forschernachwuchs, Appell<br />

an Konfliktbereitschaft in der Wissenschaft /<br />

Aufgaben als Präsident der Akademie der<br />

Wissenschaften seit 1968 / Problematik der<br />

Durchsetzung wissenschaftlich-technischen<br />

Fortschritts / Zukunftspläne nach Abgabe


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E MAI 71<br />

seines Präsidentenamtes an Prof. Dr. Dr.<br />

Werner Scheler<br />

Interviewer: Bernd Rösler; Ulrike Burger<br />

ESD 26.12.1979 · <strong>DRA</strong> B · B012733809 45'45<br />

Porträt des Chemikers und ehemaligen Präsidenten<br />

der Akademie der Wissenschaften<br />

der DDR<br />

Archivaufnahme (O-Ton) Wilhelm Pieck verleiht<br />

1951 an Hermann Klare den Nationalpreis<br />

III. Klasse für Wissenschaft und Technik<br />

für die Entwicklung vollsynthetischer Fasern<br />

/ ca.04'00, 19'00, 29'00 Gespräche mit (O-<br />

Ton) Prof. Dr. Hermann Klare über sein Leben<br />

und seine berufliche Entwicklung als Chemiker<br />

und seine Verdienste bei der Entwicklung<br />

der Chemiefaser / ca. 25'00 Ausschnitte<br />

aus öffentlichen Ansprachen von (O-Ton)<br />

Hermann Klare, die aus dem <strong>Rundfunkarchiv</strong><br />

stammen<br />

Text/Autor: Armin Klein (Manuskript)<br />

Interviewer: Armin Klein<br />

ESD 27.06.1985 · <strong>DRA</strong> B · B012680233 29'30<br />

60. Jahrestag<br />

� Ende der Berlin-Blockade durch die<br />

Sowjetunion<br />

12. Mai 1949<br />

Nach elfmonatiger Dauer endet mit dem Inkrafttreten<br />

des so genannten Jessup-Malik-Abkommens die<br />

sowjetische Blockade West-Berlins. Der amerikanische<br />

UNO-Delegierte Philip Jessup und sein sowjetischer<br />

Amtskollege Jakov A. Malik hatten die Übereinkunft<br />

nach wochenlangen Verhandlungen am<br />

04.05.1949 unterzeichnet. Die Versorgung der West-<br />

Berliner Bevölkerung durch die amerikanisch-britische<br />

Luftbrücke wird noch bis zum 06.10.1949<br />

aufrechterhalten.<br />

»Die Aufhebung der Blockade ist der größte<br />

Erfolg seit Jahren, den wir errungen haben«<br />

/ Erfolg mit friedlichen Mitteln errungen /<br />

Positive Folgen für Berlin / »Menschen, Kapital<br />

und Güter werden nach Berlin kommen«<br />

/ Weiterhin wird es zwei Währungen geben<br />

und zwei Verwaltungen in Berlin / »Wir<br />

müssen nicht nur West-Berlin ... verteidigen<br />

und halten / Wir müssen unsere Landsleute<br />

im Osten endgültig befreien« / Aufhebung<br />

der Blockade ist der erste Schritt zur Sicherung<br />

eines wirklichen Friedens in Europa /<br />

Bewunderung auswärtiger Besucher für die<br />

Tatkraft der Berliner Bevölkerung / Entwicklung<br />

unserer Stadt, »dass keiner diese Stadt<br />

mehr wiedererkennt«<br />

Redner: Ernst Reuter (Oberbürgermeister<br />

von (West-)Berlin)<br />

AD 05.05.1949 · <strong>DRA</strong> F · B004886492 6'05<br />

Reporter (Helmstedt): Zur Belebung der Verkehrs<br />

zwischen Ost- und Westdeutschland /<br />

Schilderung der Ereignisse am Helmstedter<br />

Bahnhof / Der erste Zug wird bald in Richtung<br />

der wieder zugänglichen Stadt abfahren<br />

/ In Helmstedt existieren drei »Checkpoints«<br />

/ Reporter (Berlin): Ursachen und<br />

Vorgeschichte der Blockade Berlins / Enormer<br />

Erfolg der Luftflotte / Normalisierung<br />

des Lebens in West-Berlin / Reporter: Schilderung<br />

der Ereignisse am Helmstedter Bahnhof<br />

/ Die Autobahn nach Berlin ist in gutem<br />

Zustand (O-Ton Gespräch mit weiterem Reporter)<br />

/ Der Zug wird bald nach Berlin fahren<br />

/ Eine große Menschenmenge ist am<br />

Bahnhof versammelt (Gespräch) / Es ist ein<br />

historischer Moment / Nachrichtenüberblick<br />

/ Meldungen aus Washington, London<br />

(Musik) / Reporter: Bericht von der Autobahn<br />

bei Helmstedt (Jubel beim Anfahren der<br />

Fahrzeuge)<br />

AD 11.05.1949 · <strong>DRA</strong> F · B004804765 35'05


72 MAI N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

»In diesem Augenblick wird die Blockade von<br />

Berlin aufgehoben / Die Schranken zwischen<br />

uns und dem Westen sind gefallen / Unser<br />

erstes Gedenken gilt unseren Landsleuten<br />

im Westen, zu denen wir endlich wieder, wie<br />

wir hoffen, für immer frei kommen dürfen<br />

und die, wie wir auch hoffen, für immer frei<br />

zu uns kommen dürfen / Auf diesen Tag haben<br />

wir seit Monaten gewartet / Um ihn zu<br />

erreichen, haben wir Leiden und Entbehrungen<br />

ohne Beispiel auf uns genommen / Diese<br />

Stunde ist für uns Berliner eine festliche<br />

und frohe Stunde / Dass wir noch Sorgen haben,<br />

wollen wir nicht verhehlen / Aber größer<br />

als die Sorgen für die Zukunft ist die<br />

Freude über diesen Augenblick / Wir grüßen<br />

unsere Landsleute im Westen, und wir hoffen,<br />

dass Berlin für immer mit ihnen verbunden<br />

bleiben wird, und wir grüßen in diesem<br />

gleichen Augenblick aber auch unsere Brüder<br />

im Osten, von denen wir hoffen, dass<br />

auch für sie bald die Stunde einer wirklichen<br />

Befreiung schlagen wird / Dann wollen wir<br />

alle wieder zusammen in Berlin uns treffen<br />

und die Einigung Deutschlands als ein freies<br />

Land festlich begehen«<br />

Redner: Ernst Reuter (Oberbürgermeister<br />

von (West-)Berlin)<br />

AD 11.05.1949 · <strong>DRA</strong> F · B004886277 1'30<br />

Gespräch mit Edmund Frohne (Direktor der<br />

Verwaltung für Verkehr): In wenigen Minuten<br />

wird der erste Zug nach Berlin fahren,<br />

zuerst ein britischer Militär-Zug, dann ein<br />

Kohlenzug / Wiederaufnahme der Binnenschiffahrt<br />

/ Die Wiederaufnahme des gesamten<br />

Verkehrs wird reibungslos vor sich<br />

gehen, allerdings werden Massengüter<br />

vorerst auch weiterhin über die Luftbrücke<br />

transportiert werden / Gespräch mit Ministerialbeamten<br />

über Einzelheiten bei der Wiederaufnahme<br />

des LKW-Verkehrs / Erforder-<br />

lich sind Warenbegleitscheine und Interzonenpässe<br />

/ Gleiche Bedingungen wie vor Beginn<br />

der Blockade / Gigantische Leistung der<br />

Luftbrücke / Für eine Normalisierung der<br />

Wirtschaftsbeziehungen zwischen allen<br />

Zonen und Berlin<br />

AD 11.05.1949 · <strong>DRA</strong> F · B004886293 8'30<br />

Aussprache der Fraktionen über die Magistratserklärung<br />

zur Aufhebung der Blockade<br />

Redner: Otto Bach (SPD); Kurt Landsberg<br />

(CDU); Paul Ronge (FDP); Carlo Schmid (Sprecher<br />

des Parlamentarischen Rates); Otto<br />

Suhr (Stadtverordnetenvorsteher)<br />

AD 12.05.1949 · <strong>DRA</strong> F · B004885409 95'01<br />

Reporter: Transparente und Fahnen in<br />

Schwarz-Rot-Gold, in Rot und in Blau (FDJ) /<br />

Aufmarsch der Betriebe / Losungen: Für Frieden<br />

und Verständigung / Magdalene Stark-<br />

Wintersig (CDU): Die Aufhebung der Verkehrsblockade<br />

bedeutet Erfolg für die Arbeit<br />

der Friedenskräfte in der ganzen Welt / Erster<br />

Schritt zur Wiedervereinigung unseres<br />

Vaterlandes / Ziel ist das gleichberechtigte<br />

Deutschland ohne Besatzungsstatut und<br />

ohne Besatzungstruppen / Wir wollen keinen<br />

Ost- und keinen Weststaat, kein Ostund<br />

kein West-Berlin / Vorschlag der SED für<br />

Berlin-Verhandlungen / Hermann Kastner<br />

(Präsident des Volksrates): Demonstration<br />

für Einigkeit und Frieden / Luitpold Steidle<br />

(stellvertr. Vorsitzender der Deutschen Wirtschaftskommission):<br />

Berlin kann nicht ausgegliedert<br />

werden / Der Friede wird uns<br />

nicht in den Schoß gelegt / Der Kampf um<br />

ein einiges und friedliches Deutschland geht<br />

weiter / Friedrich Ebert (Oberbürgermeister<br />

von (Ost-)Berlin): Gegen Bedingungen für<br />

eine Verständigung, wie sie der Westen aufstellt<br />

/ Keine Änderung der Wirtschaftsver-


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E MAI 73<br />

fassung in der Ostzone / »Von der Grundlage<br />

der Herrschaft des Volkes lassen wir uns<br />

nichts abhandeln« / Der Friede ist auf dem<br />

Marsch / Der Geist des Friedens soll auch die<br />

Außenministerkonferenz in Paris beherrschen<br />

/ Adolf Deter (Berliner FDGB-Vorsitzender):<br />

Für den Aufbau einer breiten Front<br />

zur Sicherung des Friedens / Verwaltungsund<br />

Gewerkschaftseinheit in ganz Berlin /<br />

Unterstützung des Kampfes durch alle Betriebe<br />

/ Aufforderung zur Stimmenabgabe<br />

für den Dritten Volkskongreß am 15./16. Mai<br />

(RIAS-Mitschnitt)<br />

AD 12.05.1949 · <strong>DRA</strong> F · B004886029 41'05<br />

Die Luftbrücke wurde bald als Selbstverständlichkeit<br />

betrachtet / Hervorragende<br />

Leistung der amerikanischen und britischen<br />

Luftwaffe / Wichtig war die Haltung der Berliner<br />

Bevölkerung / Dank an die britische<br />

Gemeinde in Berlin<br />

Redner: Geoffrey K. Bourne (engl 3'00, dt.<br />

Übers. 2'35)<br />

AD 12.05.1949 · <strong>DRA</strong> F · B004886272 5'35<br />

Ernst Reuter (Oberbürgermeister von<br />

(West-)Berlin) u.a.: Leistungen der Berliner<br />

Frauen während der Blockade / Unterstützung<br />

Berlins durch die demokratischen Kräfte<br />

in aller Welt / »Schickt alle Grotewohls<br />

und Piecks kostenlos ins Paradies« / Ziel ist<br />

ein wiedervereinigtes demokratisches<br />

Deutschland / »Wir schaffen das neue, das<br />

bessere Berlin« / Konrad Adenauer (Präsident<br />

des Parlamentarischen Rates): Moralische<br />

und materielle Unterstützung Berlins<br />

durch Westdeutschland / Historische Mission<br />

Berlins / Carlo Schmid (Vorsitzender des<br />

Hauptausschusses des Parlamentarischen<br />

Rates): Dank an die Berliner Mitglieder des<br />

Parlamentarischen Rates / Nicht nur<br />

Deutschland, vielleicht die ganze westliche<br />

Welt bezieht moralische Kalorien aus Berlin<br />

/ Für freie Wahlen in der SBZ / »Weg mit der<br />

neuen Gestapo, weg mit den neuen KZs« /<br />

Berlin hat durch seinen Widerstand die Solidarität<br />

der großen Demokratien geschaffen<br />

/ Es hat bewiesen, dass die Freiheit, die sich<br />

verteidigt, stärker ist als die Gewalt, die angreift<br />

/ »Es lebe die Freiheit, es lebe die Republik<br />

Deutschland« / Ernst Reuter: Erinnert<br />

an die Freiheitskundgebung vom September<br />

1948 / Warnung an die kommende Pariser<br />

Außenministerkonferenz: »Niemals darf diese<br />

Stadt verkauft werden« / Errichtung eines<br />

Denkmals für die gefallenen Luftbrücken-<br />

Piloten / »Berlin – ein Bollwerk der Freiheit«<br />

/ Louise Schroeder (Berliner Bürgermeisterin):<br />

Der Sieg wurde nicht mit Gewalt,<br />

sondern durch Tapferkeit, Zusammenhalten<br />

und Treue erzielt / Die Frauen Berlins<br />

werden sich am Wiederaufbau ihrer Stadt<br />

entscheidend beteiligen<br />

AD 12.05.1949 · <strong>DRA</strong> F · B004893520 69'01<br />

75. Geburtstag<br />

� Muschg, Adolf • Schriftsteller, Literaturwissenschaftler<br />

* 13. Mai 1934 in Zollikon / Zürich<br />

U.a. über seine Stellung zur Literatur als Literaturwissenschaftler<br />

und Schriftsteller /<br />

über seine Haltung zum Moralbegriff / zur<br />

Auseinandersetzung mit Barlach / über den<br />

Erfolg mit seinem Roman »Der Sommer des<br />

Hasen« / zum Vorwurf, er sei sprachlich zu<br />

virtuos / über sein Theaterstück »Rumpelstilz«<br />

/ über den Unterschied zwischen den<br />

Gattungen Roman und Erzählung / über die<br />

Absichten mit seinen Erzählungen / zum


74 MAI N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

Vorwurf der Resignation / zum Roman »Albissers<br />

Grund« / zur Auseinandersetzung<br />

mit dem Werk Gottfried Kellers / zur Gültigkeit<br />

von Wörtern / zur Darstellung der Partnerbeziehung<br />

in seinen Erzählungen / über<br />

seine Haltung zu seinen Lesern / zur Wirksamkeit<br />

der Kunst in der Gesellschaft / zur<br />

schweizerischen Eigenart in der Literatur /<br />

zur Besonderheit der Schriftsteller der<br />

Schweiz / zur Rolle der Literaturkritik.<br />

Interviewer: Josef-Hermann Sauter<br />

ESD 15.11.1981 · <strong>DRA</strong> B · B012655797 26'16<br />

Über seine Haltung zur literarischen Gattung<br />

des Romans / zur Kunstfigur des Vampirs<br />

in seinem Roman / zu autobiografischen<br />

Zügen in seinem Roman / zur Literatur als<br />

Therapie und die Umsetzung im Roman / zur<br />

Wirkung von Literatur am Beispiel Kafkas /<br />

über seine Liebe zu Katzen / 13'55 Lesung von<br />

(O-Ton) Adolf Muschg aus dem Roman »Das<br />

Licht und der Schlüssel« mit dem Untertitel<br />

»Erziehungsroman eines Vampiers«<br />

ESD 06.12.1987 · <strong>DRA</strong> B · B012656643 24'57<br />

Gespräch mit (O-Ton) Adolf Muschg anlässlich<br />

der Leipziger Buchmesse über die Literatur<br />

der Schweiz / über seine Einschätzung<br />

der DDR-Literatur: Entschärfung der alten<br />

Fronten, Herausbildung eines Problembewusstseins<br />

hinsichtlich der Bedrohung der<br />

Menschheit durch Krieg und Umweltzerstörung<br />

/ zur gemeinsamen Verantwortung der<br />

Literatur<br />

Interviewer: Helmut Baldauf<br />

Moderator: Ingeburg Seifert<br />

ESD 20.03.1988 · <strong>DRA</strong> B · B012836908 5'00<br />

Lesung aus seinem Werk und Gespräch mit<br />

dem Schweizer Schriftsteller<br />

Einführung in die Schweizer Literatur / 04'20<br />

Gespräch mit (O-Ton) Adolf Muschg über<br />

sein Leben und Arbeiten in Zürich / über die<br />

Problematik der Schweizer Literatur aufgrund<br />

der drei verschiedensprachigen Landesteile<br />

/ zur gemeinsamen Verantwortung<br />

von Literatur für die Gestaltung der Zukunft<br />

/ zur Liebe der Schweizer zur Prosa / 10'50<br />

Lesung aus der Erzählung »Der blaue Mann«<br />

von Adolf Muschg / Bd.2: über die Rolle des<br />

bürgerlichen Autors Gottfried Keller / zur<br />

Widerspiegelung seines Interesses für Keller<br />

und China in seinem Roman »Bayun oder<br />

Die Freundschaftsgesellschaft« / 05'08<br />

Lesung aus dem Roman »Bayun oder Die<br />

Freundschaftsgesellschaft«<br />

Interviewer: Helmut Baldauf<br />

Sprecher: Hans-Joachim Thieme; Christoph<br />

Engel (Schauspieler)<br />

ESD 20.05.1988 · <strong>DRA</strong> B · B012685412 54'12<br />

Über die Wirkung des Preises auf seine literarische<br />

Arbeit und deren Einschätzung /<br />

Rückblick und Bewertung seines bisherigen<br />

Lebens / Literarische Anfänge – wie er zum<br />

Schreiben kam / Über literarische Arbeiten in<br />

seiner Familie (u.a. auch über sein Verhältnis<br />

zu dem Literaturhistoriker Walter Muschg) /<br />

Zur Entstehung seines ersten Romans »Im<br />

Sommer des Hasen«, nachdem er jahrelang<br />

nur Gedichte geschrieben hat / Beziehung<br />

zu Japan und speziell zu Kyoto / Zu seinem<br />

Lebensmotto »In der Fremde das Eigene suchen«,<br />

das er häufig in seinen Romanen bearbeitet<br />

hat / Beim Schreiben entdeckt man,<br />

was man eigentlich schreiben will (Beispiel:<br />

Sein Parzival-Roman »Der Rote Ritter«) /<br />

Schreiben als Schule gegen jede Ideologie,<br />

vor allem gegen das bequeme Selbstverständnis<br />

/ Schreiben als Kompensation / Literatur<br />

als permanente Beanspruchung des


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E MAI 75<br />

»Möglichkeitssinns« des Menschen, deshalb<br />

auch Darstellung des Schlimmsten / Bedeutung<br />

des antiken Dramas für Muschg / Über<br />

die Liebe und die Frauen / Es lohnt sich nur,<br />

über das zu schreiben, worüber man mit keinem<br />

Menschen sich zu sprechen getraut /<br />

Grenzüberschreitungen mit Hilfe der Fiktion<br />

(Beispiel: Parzival-Roman) / Nächstes literarisches<br />

Projekt / Bedeutung von Georg<br />

Büchner für das eigene Schreiben: »Ein<br />

Wunder der Literatur«<br />

Interviewer: Mechthild Zschau<br />

AD 27.09.1994v · NDR Nds · W214095 44'58<br />

Über seine Herkunft, sein Elternhaus und<br />

über seinen Vornamen »Adolf«, der für ihn<br />

immer eine besondere Bedeutung hatte:<br />

Wer so heißt, muss damit leben, dass sein<br />

Name »im ›Wörterbuch des Unmenschen‹<br />

eingeschrieben ist.« Muschg reflektiert über<br />

die Vergangenheit, die Unmenschlichkeit<br />

und die Banalität des Bösen, die auch heute<br />

existiert. Am Beispiel des antiken Dramas erläutert<br />

er seine Vorstellung von der Wechselbeziehung<br />

zwischen Literatur und Politik.<br />

Die Kunst – so sein Fazit zu deren Aufgaben<br />

und Wirkungen – kann unseren »Möglichkeitssinn«<br />

soweit stärken, dass er uns sogar<br />

das Nichtmögliche deutlicher sehen lässt.<br />

AD 15.10.1994 · NDR Nds · W214108 26'22<br />

Roman. Ausschnitte<br />

Sprecher: Adolf Muschg<br />

AD 04.10.1979 · <strong>DRA</strong> F · B007466885 19'59<br />

Erzählung<br />

Sprecher: Adolf Muschg<br />

AD 04.10.1979 · <strong>DRA</strong> F · B007467058 23'57<br />

Sprecher: Adolf Muschg<br />

AD 1993 · RB · KWL0151 15'15<br />

HÖRSPIEL<br />

Text/Autor: Adolf Muschg<br />

Sprecher: Kurt Böwe (der alte Mann); Dieter<br />

Mann (Tobler); Victor Deiß (Beer)<br />

Regie: Albrecht Surkau<br />

ESD 17.01.1976 · <strong>DRA</strong> B · B012766850 49'46<br />

100. Geburtstag<br />

� Mason, James • Filmschauspieler<br />

* 15. Mai 1909 in Huddersfield / Yorkshire<br />

(GB)<br />

† 27. Juli 1984 in Lausanne<br />

AD 04.09.1952 · WDR · 6151335105 20'03<br />

Text/Autor: William A. Wellman; Robert Carson<br />

Sprecher: James Mason (Norman Maine);<br />

Judy Garland (Esther Blodgett); Tommy Noonan<br />

(Danny McGuire)<br />

Regie: George Cukor<br />

AD 1955 · <strong>DRA</strong> F · B009600871 o.A.<br />

Schauspielarbeit bei Fernsehen und Film /<br />

Konkurrenz Film – Fernsehen / Bedeutung<br />

des internationalen Marktes für Hollywood /<br />

Erfolge nationaler amerik. Filme in Europa<br />

Interviewer: Bert Reisfeld<br />

AD 29.08.1955 · BR · DK06373 29'05


76 MAI N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

Schwerpunkt: Berlinale 1962<br />

Interviews u.a. mit dem Schauspieler James<br />

Mason auf der Berlinale 1962 – (O-Ton)<br />

James Mason, Schauspieler (engl, darüber<br />

dt): Anekdote zu den Dreharbeiten zum Film<br />

»Gefährlicher Urlaub« (Regisseur: Carol<br />

Reed) in Berlin 1953 (0'54) / Freute sich, als er<br />

hörte, dass Stanley Kubrick – und nicht ein<br />

großes Hollywood-Studio – die Filmrechte<br />

am Roman »Lolita« erworben hatte (1'09) /<br />

Seine Partnerin im Film »Lolita«, Sue Lyon<br />

Interviewer: Kurt Schneider<br />

Sprecher: Norbert Scheumann; Fred C. Siebeck<br />

AD 13.07.1962 · SWR ST · 6026629 44'40<br />

80. Geburtstag<br />

� Schubert, Dieter • Erzähler, Schriftsteller<br />

* 15. Mai 1929 in Görlitz<br />

Lesung von Schriftstellern, die nach einem<br />

Brief an den Staatsratsvorsitzenden Erich<br />

Honecker am 16.05.1979 aus dem Schriftstellerverband<br />

ausgeschlossen wurden<br />

(O-Ton) Dieter Schubert liest die Humoreske<br />

»Kleiner Bahnhof«<br />

Gesprächsleiter: Gerhard Wolf<br />

AD 08.01.1990 · <strong>DRA</strong> B · B012664481 13'25<br />

Sie gehören verschiedenen Generationen<br />

und Kulturen an – der 41jährige Bosnier Zlatan<br />

Cabaravdic, der Görlitzer Dieter Schubert,<br />

Jahrgang 1929, der im letzten Kriegsjahr<br />

in Breslau geborene Michael Zeller und<br />

Zhou Chun, der über 70jährige gebürtige<br />

Shanghaier. So unterschiedlich ihre Schreib-<br />

anlässe und Formen, eint die Autoren die Erfahrung<br />

von Krieg, des Ausgeliefertseins in<br />

diktatorischen Zeiten. In der Reflexion des<br />

Kriegsalltags oder in der Schilderung außergewöhnlicher<br />

Begebenheiten zeigen sie die<br />

seelischen Zerstörungen von Menschen. (O-<br />

Ton) Dieter Schubert liest »Der Maulbeerbaum«<br />

Sprecher: Dieter Schubert; Gunter Schoß;<br />

Gerry Wolf; Viola Sauer<br />

ESD 27.02.1997 · DKultur · B221419 54'02<br />

HÖRSPIEL<br />

Hörspiel nach dem Kinderbuch von Dieter<br />

Schubert<br />

Sprecher: Helmut Müller-Lankow (Kaiser);<br />

Hanna Rieger (Hamila); Werner Lierck (Stahlfeder)<br />

u.a.<br />

Regie: Maritta Hübner<br />

ESD 06.02.1971 · <strong>DRA</strong> B · B013064355 40'49<br />

Text/Autor: Dieter Schubert<br />

Sprecher: Ingolf Gorges (Robert); Heidi Weiglet<br />

(Schwester Ulrike); Christoph Engel (Berni,<br />

Roberts Vater) u.a.<br />

Regie: Werner Grunow<br />

ESD 30.10.1974 · <strong>DRA</strong> B · B009993266 49'54<br />

75. Geburtstag<br />

� Mierau, Fritz • Literaturwissenschaftler,<br />

Essyist, Herausgeber, Übersetzer<br />

* 15. Mai 1934 in Breslau<br />

Über seinen Werdegang und seine Arbeit<br />

über die zeitgenössische russische Literatur /<br />

Vater initiiert aufgrund der Schreckenserlebnisse<br />

während des Russland-Feldzuges die<br />

»Gesellschaft für deutsch-sowjetische


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E MAI 77<br />

Freundschaft« in Döbeln; animiert Sohn<br />

schon früh, Russisch, die Sprache der Besatzungsmacht,<br />

zu lernen; studiert slawische<br />

Sprachen (Russisch, Tschechisch, Bulgarisch)<br />

an der Humboldt-Universität Berlin; Diplomarbeit<br />

handelt von den deutsch-russischen<br />

Beziehungen nach 1918; spezialisiert sich auf<br />

Lyrik; bleibt trotz mehrmaliger Versuche unpromoviert;<br />

wird stark beeinflusst von Ernst<br />

Bloch, dem Germanisten Hans Meyer und<br />

dem Romanisten Werner Kraus / Über sein<br />

Verhältnis zum DDR-Regime: Nicht-Teilnahme<br />

an der Ersten Mai Kundgebung 1952<br />

bringt Rüge wegen unklarem gesellschaftlichen<br />

Bewusstsein und Individualismus ein;<br />

zeigt sich nach Geheimrede Chrustschows<br />

vom Ausmaß stalinistischen Terrormaschinerie<br />

überrascht und erschüttert / Gibt nach<br />

Mauerbau Stelle als Assistent am slawischen<br />

Institut der Humboldt-Universität auf; detaillierte<br />

Arbeitsvorgaben / Nimmt nach Jahren<br />

als Freiberufler Stelle als wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter am Zentralinstitut für<br />

Literaturgeschichte der Akademie der Wissenschaften,<br />

Berlin, an; schließt sich als einziger<br />

im Kollegium nicht der Ausbürgerung<br />

Wolf Biermanns (1976) an / Russische Literatur<br />

unterliegt besonders stark der Zensur;<br />

das Erscheinen von Ilja Ehrenburgs Memoiren<br />

ist Motivation, sich intensiv mit zur Zeit<br />

Stalins verfolgten russischen Schriftstellern<br />

wie etwas Isaac Babel auseinanderzusetzen;<br />

Publikation von Biographie des Moskau-kritischen<br />

Schriftstellers Franz Jung bringt ihn<br />

ins Fadenkreuz der Staatssicherheit / Verlässt<br />

1980 Akademie der Wissenschaften;<br />

arbeitet fortan als freier Publizist; im Zuge<br />

von Glasnost ist publizistisches Arbeiten weniger<br />

eingeschränkt / Erlebt wegen eines<br />

Auslandsaufenthaltes die Wendezeit nur<br />

mittelbar mir; empfindet Mauerfall als Befreiungsschlag<br />

/ Situation der Ost-Verlage<br />

änderte sich radikal; Bereich der zur DDR-<br />

Zeit tabuisierten russischen Exilliteratur ist<br />

jetzt Schwerpunkt des Verlagprogramms /<br />

Bringt im Jahr 2000 unter Mitarbeit seiner<br />

Ehefrau Sieglinde Mierau »Almanach für<br />

Einzelgänger« heraus; Einzelgänger bzw.<br />

Minderheiten stehen außerhalb von<br />

Zwangsgemeinschaften, überdenken erstarrte<br />

Strukturen; Maßstab einer Gesellschaft<br />

ist ihr Umgang mit Minderheiten /<br />

Äußert sich zur Situation Russlands unter<br />

Putin: rückwärts gewandte Kräfte spielen<br />

nur geringe Rolle; jedoch fehlt Basis jahrzehnterlanger<br />

Demokratie<br />

Interviewer: Stephan Reinhardt<br />

ESD 23.06.2002 · SWR BA · 0188233 44'22<br />

Porträt des Literaturwissenschaftlers Fritz<br />

Mierau / mit (O-Ton) Fritz Mierau: Übersetzung<br />

und Herausgabe russischer Literatur<br />

Sprecher: Ina Beyer<br />

AD 15.05.2004 · RBB B · D003626 4'26<br />

80. Geburtstag<br />

� Nowottny, Friedrich • Journalist, Medienberater<br />

* 16. Mai 1929 in Hindenburg / Oberschlesien<br />

(O-Ton) Friedrich Nowottny, Journalist: Nach<br />

der Vergabe des Ordens »Wider den tierischen<br />

Ernst« / Über die Arbeit beim »Bericht<br />

aus Bonn«<br />

Interviewer: Ralph Martin<br />

AD 10.11.1983 · SWR ST · 6326246 6'10<br />

(O-Ton) Friedrich Nowottny: »Bericht aus<br />

Bonn«, »ist das, was er bleibt« / Über den<br />

Unterschied zwischen seiner jetzigen und<br />

seiner zukünftigen Tätigkeit / Zur Frage, ob<br />

ihm vor seiner Wahl Auflagen gemacht wurden:<br />

»Das müßte ich wissen« / Es gab keine<br />

Bedingungen: War »einzige Möglichkeit«


78 MAI N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

überhaupt »als Kandidat zur Verfügung zu<br />

stehen«<br />

Reporter: Rüdiger Sommerling<br />

AD Jan. 1985 · SWR ST · 6326777 4'30<br />

Anerkennung der an der Sendereihe beteiligten<br />

Mitarbeiter von Programm, Technik, Produktion<br />

und Ausstattung, über den Nutzen<br />

und Erfolg der Maskenbildner / Ausfall von<br />

Wendungen im Verlauf von 22 Jahren /<br />

Gründe für den Erfolg des »Bericht aus<br />

Bonn«, Versuch der Vermittlung politischer<br />

Sachverhalte nicht im Stil der Politik, vielmehr<br />

in distanzierter Unterhaltung / Sendereihe<br />

mit wenigen öffentlichen Einsprüchen,<br />

Nowottny gegen ein Programm mit<br />

Juristenbeistand und Ärger mit Rundfunkgremien<br />

/ Platzvorteil Bonns gegenüber<br />

Düsseldorf / Der bisherige Studioleiter als Institution,<br />

die mit seiner Wahl zum neuen<br />

WDR-Intendanten abgebaut wird / Noch offene<br />

Frage der Nachfolge im Bonner Studio /<br />

Nowottny für einen politischen Journalismus<br />

auf Distanz, gegen »Aufdrücken<br />

politischer Meinungen auf die Augen der<br />

Zuschauer«, Absage an Bevormundung der<br />

»Kunden« des Rundfunks<br />

Interviewer: Klaus-Jürgen Haller<br />

AD 07.06.1985 · WDR · 6108352103 8'31<br />

(vor seinem Amtsantritt als Intendant des<br />

WDR) Verabschiedung mit seinem üblichen<br />

Schlusswort: »Auf Wiedersehn. Das Wetter.«<br />

Sprecher: Friedrich Nowottny<br />

AD 09.06.1985 · BR · DK60016 0'12<br />

Gespräch mit dem WDR-Intendanten Friedrich<br />

Nowottny<br />

(O-Ton) Friedrich Nowottny: Betont, dass die<br />

privaten Fernsehanbieter mehr Geld durch<br />

Werbeeinnahmen verdienen als der öffentlich-rechtliche<br />

Rundfunk. Dem könne man<br />

nur so entgegenwirken, dass das eigene Informationsangebot<br />

erweitert wird. Bedenklich<br />

stimmt ihn jedoch der Plan, mit VOX einen<br />

privaten Informationssender in Köln<br />

einzurichten, weil die Information »das ureigenste<br />

Feld der Öffentlich-Rechtlichen« ist.<br />

Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten<br />

müssen ihre Programmqualität weiter<br />

steigern, um konkurrenzfähig zu bleiben;<br />

gleichzeitig müssen sie mit ihren geringeren<br />

Geldmitteln aus den Rundfunkgebühren<br />

sparsam umgehen, müssen jedoch aufpassen,<br />

dass nicht »die besten Köpfe« von den<br />

Privaten abgeworben werden. Gerade der<br />

geringe Werbeanteil im Programm ist ein<br />

wesentlicher Vorzug des Öffentlich-rechtlichen<br />

Rundfunks, »ein Pfund, mit dem wir<br />

wuchern müssen«. Die eigene, überparteiliche<br />

Meinung und solide Analysen<br />

müssen weiterhin im Mittelpunkt des<br />

Programms stehen.<br />

Interviewer: Kurt Gerhart<br />

AD 01.06.1992 · WDR · 6098651104 7'37<br />

Interviewer: Christine Lemmen; Gerd Tille<br />

AD 16.05.1994 · WDR · 2400331008 8'57<br />

Kündigt seinen Rücktritt zum 30. Juni 1995<br />

an / Hat schon manchmal gedacht, »Mein<br />

Gott, packst du das noch einmal?« / hat sich<br />

nun letzte Gewissheit verschafft / Amtsübernahme<br />

durch NachfolgerIn wäre<br />

schwieriger, wenn er erst 1996 ginge / wäre


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E MAI 79<br />

bei Amtsübergabe 1996 mitten in Verhandlungen<br />

über den Gebührenstaatsvertrag /<br />

NachfolgerIn muss die Chance haben, »vorher<br />

die Diskussion mitzugestalten« / »am<br />

Ende werden die Vielschwätzer, die sich über<br />

das Schicksal der ARD so laut Gedanken machen,<br />

feststellen, dass sie am besten im Verbund<br />

der elf Landesrundfunkanstalten aufgehoben<br />

sind« / »die ARD ist ein Faktor in<br />

der Medienlandschaft in Deutschland, den<br />

niemand wegdiskutieren kann«<br />

ESD 02.01.1995 · NDR · F816724 3'17<br />

Rückblick auf sein Leben als Journalist und<br />

auf zehn Jahre Intendanz beim WDR versuchte<br />

als Intendant Brücken zu schlagen<br />

zwischen Bürgern und Politik / Medienlandschaft<br />

im Umbruch (Konkurrenz durch<br />

Privatsender); Ausbau des WDR als »Informationssender«<br />

(z.B. Verstärkung der Auslandsberichterstattung)<br />

/ finanzielle Ausstattung<br />

der ARD ausreichend, sofern<br />

Schwerpunkte gesetzt werden (Etat des<br />

WDR: zwei Milliarden DM im Jahr) / bewusst,<br />

für ein Massenpublikum zu arbeiten,<br />

das heißt: Streben nach Verständlichkeit /<br />

Lebensweg 1945 und danach: gemeinsam<br />

mit Vater beim Volkssturm; Dolmetscher bei<br />

anglo-amerikanischer Besatzungsmacht /<br />

Kriegserlebnisse prägend für seine späteren<br />

Tätigkeiten: »Kein Ereignis ist es wert, sein<br />

Leben zu riskieren.« / Volontariat in der Versicherungswirtschaft<br />

/ durch freie Mitarbeit<br />

bei der Zeitung, Berufsentscheidung für den<br />

Journalismus / sein journalistisches Credo:<br />

»Neugier, Nähe und Distanz«; Unantastbarkeit<br />

der Menschenwürde (Bezugnahme auf<br />

Geiseldrama von Gladbeck 1988)<br />

Interviewer: Leska Kaufmann<br />

AD 09.06.1995 · SWR BA · 0180239 53'17<br />

65. Geburtstag<br />

� Schorlemmer, Friedrich • Theologe, Publizist<br />

* 16. Mai 1944 in Wittenberge<br />

(O-Ton) Friedrich Schorlemmer über den Inhalt<br />

des Buches, der seine letzten Lebensjahre,<br />

also auch die Wende, dokumentiere, über<br />

die Notwendigkeit, Träume zu haben, über<br />

Alpträume, die das Desinteresse der meisten<br />

DDR-Bürger zu Themen wie Umweltschutz,<br />

Verhältnis zu Osteuropa und gerechte Weltwirtschaftsordnung<br />

betreffen, über seine<br />

Absicht, sich weiter in politische Belange<br />

einzumischen<br />

ESD 21.09.1990 · <strong>DRA</strong> B · B012766119 5'30<br />

(O-Ton) Friedrich Schorlemmer zur Chance<br />

eines Neuanfangs / über die politischen Zustände<br />

in der DDR / zum Wandel der demokratischen<br />

Reform in den nationalen Anschluss<br />

/ zum Verhältnis zwischen alten und<br />

neu hinzukommenden Bundesbürgern /<br />

trauert dem Staat DDR nicht nach, aber den<br />

vierzig verlorenen Jahren und den verpassten<br />

Chancen, eine soziale Demokratie aufzubauen<br />

/ zum Einbringen positiver und negativer<br />

Erfahrungen der DDR-Bürger in die<br />

deutsche Einheit<br />

ESD 02.10.1990 · <strong>DRA</strong> B · B012766123 12'00<br />

(O-Ton) Friedrich Schorlemmer, u.a. über seine<br />

Gefühle und Eindrücke bezüglich des Beitritts<br />

der DDR zur BRD, seine Hoffnungen für<br />

die Zukunft, Stationen seines Lebensweges,<br />

Sozialismus, Kapitalismus und Demokratie


80 MAI N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

und sein Verhältnis zu Politik und der Arbeit<br />

in der Kirche / Bd.2: über Ereignisse während<br />

seines beruflichen Werdegangs, sein »Sendungsbewusstsein«,<br />

seine Hobbys, seinen<br />

Glauben und Probleme, deren Lösung er in<br />

Zukunft als vorrangig ansieht (Zwischenmusik).<br />

Interviewer: Rosemarie Radtke<br />

ESD 07.10.1990 · <strong>DRA</strong> B · B012706018 61'10<br />

(O-Ton) Friedrich Schorlemmer über die Folgen<br />

des Mauerbaus für sein Leben / Beton<br />

der Mauer als Symbol des freudlosen Systems,<br />

das der Freiheitsberaubung bedurfte /<br />

zur Schwierigkeit der Schuldfrage<br />

Redaktion: Dunja Welke<br />

ESD 15.08.1991 · <strong>DRA</strong> B · B012798773 4'33<br />

Darin u.a. Ansprache von Friedrich Schorlemmer:<br />

»Den Frieden riskieren« / Beschreibt<br />

die Gefahr die Demokratie durch das Militär<br />

zu erhalten / »So sehr es um Politik geht, so<br />

geht es letztlich um jeden von uns, seine<br />

Friedensfähigkeit und Zivilcourage im Konflikt«<br />

/ Nennt Beispiele für aktiven Widerstand<br />

in der DDR, wobei die Kirchen als Versammlungsort<br />

dienten / Der »Glaube hat<br />

uns aufrechter und aufrichtiger leben lassen,<br />

als wir uns das selber zutrauten in den Landschaften<br />

der dialektischen Lügen und der geballten<br />

Friedensfäuste« / Die Situation von<br />

Tätern und Opfern / »Die Vereinten Nationen<br />

finden nicht die Kraft, den Krieg auszutrocknen«<br />

/ »Wenn uns die Mittel des Friedens<br />

zu teuer werden, werden wir an den<br />

Mitteln des Krieges zugrunde gehen« / Plädiert<br />

für Friedenscorps / Beschreibt die Entwicklung<br />

der Ereignisse in der DDR bis zu der<br />

»Ökumenische Versammlung für Gerechtigkeit,<br />

Frieden und Bewahrung der Schöpfung«<br />

in Dresden April 1989 / Berlin als<br />

Hauptstadt wird zur »Werkstatt der Einheit«,<br />

wenn sich Regierung, Parlamentarier<br />

und Beamte dazu entschließen ein wenig<br />

von der Mühseligkeit des Alltags der (Ost-)<br />

Berliner auf sich zu nehmen / Bedauert die<br />

Tatsache, dass nach dem 9. Oktober den Ostdeutschen<br />

die westdeutsche Demokratie<br />

übergestülpt wurde und »nichts bleiben<br />

konnte, was uns Ostdeutsche doch auch ausmachte...«<br />

/ Sieht es als verpasste Chance,<br />

dass nicht ein gemeinsamer Weg gesucht<br />

wurde / Für die Zukunft sieht er zwei<br />

Probleme: die gerechte Verteilung der Arbeit<br />

und die Suche nach einem gerechten Frieden<br />

/ Arbeit gehört zur Würde des Menschen /<br />

Plädiert für die Einführung eines sozialen<br />

Jahres für alle<br />

AD 10.10.1993 · <strong>DRA</strong> F · B006115829 46'55<br />

(O-Ton) Friedrich Schorlemmer (evangelischer<br />

Pfarrer in Wittenberg) ist beunruhigt<br />

über das, was in der Welt passiert / meint,<br />

nur ein glücklicher Mensch kann die Welt<br />

verbessern / hält sich nicht für einen Moralist<br />

und versucht, die Menschen zu verstehen<br />

Interviewer: Tim Deisinger<br />

AD 29.11.2007 · MDR · MA5008432 3'29<br />

(O-Ton) Friedrich Schorlemmer (Theologe<br />

und Publizist)<br />

AD April 2008 · MDR · MA7002867 4'06<br />

100. Geburtstag<br />

� Schneider, Magda • Schauspielerin<br />

* 17. Mai 1909 in Augsburg<br />

† 30. Juli 1996 in Schönau / Königssee


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E MAI 81<br />

Gespräch über den Film »Heute Nacht oder<br />

nie« anlässlich der Aufführung des Kiepura-<br />

Eggerth-Films »Ihre wunderbare Lüge« in<br />

Köln / (O-Ton) Magda Schneider: Beginnt<br />

mit Musik / über ihren ersten Film mit Kiepura<br />

/ Eindruck von Kiepura / Vergleich zu<br />

damals und heute (Gespräch während einer<br />

Filmvorstellung)<br />

Interviewer: Hasso Wolf<br />

AD 01.12.1949 · WDR · 6129246101 1'47<br />

Sendung des AFN (engl.)<br />

Interview mit Magda Schneider<br />

AD 11.06.1956 · <strong>DRA</strong> F · B008061984 o.A.<br />

AD 01.08.1996 · MDR · 1000444 2'05<br />

FILMTON<br />

Aus dem Film »Ich kenn' dich nicht und liebe<br />

dich«<br />

Liebeslied<br />

Komponist: Franz Grothe<br />

Text/Autor: Willy Dehmel<br />

Vokalist: Magda Schneider; Willi Forst<br />

AD 22.12.1933 · <strong>DRA</strong> F · B003108662 3'18<br />

Langsamer Foxtrott aus dem gleichnamigen<br />

Film<br />

Komponist: Robert Stolz<br />

Text/Autor: Rudolf Weys<br />

Vokalist: Magda Schneider; Hans Söhnker<br />

AD 06.12.1937 · <strong>DRA</strong> F · B004743386 2'55<br />

Sprecher: Erich Ponto; Magda Schneider<br />

AD 1956 · SWR ST · 6324025 1'57<br />

Aus dem Tonfilm »Musik für Dich«<br />

Komponist: Robert Stolz<br />

Text/Autor: Rudolf Weys<br />

Vokalist: Magda Schneider; Hans Söhnker<br />

AD 06.12.1937 · <strong>DRA</strong> F · B004743388 2'40<br />

100. Todestag<br />

� Albéniz, Isaac • Komponist, Pianist<br />

* 29. Mai 1860 in Camprodón / Gerona<br />

† 18. Mai 1909 in Cambo-les-Bains / Pyrenäen<br />

6 hojas de album (6 Albumblätter), op. 165<br />

(für Klavier)<br />

Tango<br />

bearbeitet für Violine und Klavier<br />

Komponist: Isaac Albéniz<br />

Fritz Kreisler, V; Carl Lamson, Kl<br />

AD 1928c · <strong>DRA</strong> F · B003678905 2'15<br />

für Klavier<br />

Komponist: Isaac Albéniz<br />

Artur Rubinstein, Kl<br />

AD 1929 · <strong>DRA</strong> F · B005374487 4'25<br />

für Klavier<br />

Sevilla<br />

Komponist: Isaac Albéniz<br />

Artur Rubinstein, Kl<br />

AD 1929 · <strong>DRA</strong> F · B005374518 3'15<br />

für Klavier<br />

Malagueña<br />

Komponist: Isaac Albéniz<br />

Alfred Cortot, Kl<br />

AD 1930c · <strong>DRA</strong> F · B005374304 2'49


82 MAI N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

Klänge aus Spanien<br />

Seguidillas<br />

Komponist: Isaac Albéniz<br />

Alfred Cortot, Kl<br />

AD 1930c · <strong>DRA</strong> F · B005374342 2'30<br />

70. Geburtstag<br />

� Bohm, Hark • Filmregisseur, Drehbuchautor,<br />

Schauspieler, Produzent<br />

* 18. Mai 1939 in Hamburg<br />

Er will keine Kunst machen, sondern »radikal<br />

Kino«. Er will nicht die Kritiker beeindrucken,<br />

sondern das Publikum. Er hat den »Filmverlag<br />

der Autoren« mit begründet, den spektakulären<br />

»Fall Bachmeier« verfilmt und mit<br />

»Yasemin« den offiziellen deutschen Beitrag<br />

zur diesjährigen Berlinale geliefert: der<br />

Regisseur Hark Bohm. (Pr-Text)<br />

Interviewer: Stefan Siller<br />

ESD 17.05.1988 · SWR ST · 6700500 120'00<br />

Er handelt von zwei Frauen – der leiblichen<br />

und der Pflegemutter –, die beide um ihre<br />

Tochter kämpfen / O-Ton Bohm: »Ich habe<br />

versucht, nicht ... das Spektakel eines Sozialamtes<br />

zu erstellen, sondern in erster Linie<br />

eine spannende Geschichte ...« / seine Tochter<br />

spielt das Mädchen Maria / der Schauspieler<br />

Heinz Hoenig zeigt sich in dem Film<br />

ganz anders, als der Zuschauer es bisher von<br />

ihm gewohnt ist / zum Thema des Films:<br />

»wir wollten nicht Beweisführung für eine<br />

bestimmte soziale Tatsache führen« / B., der<br />

selbst sechs Kinder angenommen hat: »wir<br />

sind den leiblichen Müttern unserer Kinder<br />

ungeheuer dankbar, die die große Kraft gehabt<br />

haben zu sagen, wir müssen für unsere<br />

Kinder eine andere Perspektive eröffnen« /<br />

in einem US-Film ist es selbstverständlich,<br />

dass »die Kraft, die das Drama in Gang setzt,<br />

… aus einem Charakter sich entwickelt« /<br />

und so entwickele sich auch B.'s Geschichte<br />

aus einzigartigen Charakteren<br />

Interviewer: Ralf Andreas Bürk<br />

AD 29.01.1997 · WDR · 6024581108 5'21<br />

Von Hause aus ist er Jurist, aber nach kurzer<br />

Berufstätigkeit entdeckt er das Kino für sich<br />

und die Leidenschaft, Filme zu machen.<br />

Seine berühmtesten Filme sind »Nordsee ist<br />

Mordsee« und »Yasemin«, der für einen Oscar<br />

nominiert wurde. Hark Bohm ist auf Amrum<br />

aufgewachsen, in der verschworenen<br />

Gemeinschaft von Insulanern, von denen<br />

allerdings viele später ihr Glück in den USA<br />

suchen und finden. Er ist stolzer und begeisterter<br />

Vater von sechs Adoptivkindern und<br />

hat eine mongolisch-buddhistische Frau.<br />

Er erzählt auch von seiner geheimen Leidenschaft,<br />

wilde Tiere und Vögel mit dem Fernglas<br />

zu beobachten.<br />

Interviewer: Eva Lauterbach<br />

AD 18.12.1997 · SWR BA · 0183192 47'47<br />

10. Todestag<br />

� Mahle, Hans • Intendant des Berliner<br />

Rundfunks, Generalintendant des Deutschen<br />

Demokratischen Rundfunks, Politiker (KPD/<br />

SED/SEW)<br />

* 22. September 1911 in Hamburg<br />

† 18. Mai 1999 in Berlin<br />

Begrüßung und Eröffnung durch (O-Ton)<br />

Hans Mahle: Rundfunk ist verpflichtet, eine<br />

freie Aussprache zum Thema zu führen, mit


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E MAI 83<br />

dem Ziel der allseitigen Verbesserung der<br />

künstlerischen Tätigkeit des Rundfunks /<br />

Kampf in der Kunst in zwei Richtungen:<br />

wahre volksverbundene Kunst im Gegensatz<br />

zur vom Volk abgekapselten und volksfeindlichen<br />

Kunst / imperialistische Kreise versuchen,<br />

den Zweck des von ihnen entwickelten<br />

Formalismus in der Kunst zu verschleiern /<br />

demokratischer Rundfunk muss den fortschrittlichen<br />

Künstlern im Kampf um die<br />

Wahrung des deutschen Kulturerbes zur Seite<br />

stehen / es darf keine Neutralität geben /<br />

Rundfunk ist selbst einer der größten Kunstproduzenten<br />

– Kampf gegen Formalismus,<br />

Streben nach realistischer Kunst ist Lebensfrage<br />

/ Wahrung und Verteidigung des<br />

nationalen Kulturerbes/ fortschrittliche<br />

Kunst muss Beitrag im Kampf um Frieden<br />

leisten<br />

AD 13.04.1951 · <strong>DRA</strong> B · B012755974 7'31<br />

Interview mit Hans Mahle, ehemaliger Intendant<br />

des Berliner Rundfunks<br />

(O-Ton) Hans Mahle erinnert sich an den Beginn<br />

des Rundfunks im Mai 1945, an die fehlenden<br />

technischen Voraussetzungen / erste<br />

Sendung am 13. Mai 1945 wurde direkt in Tegel<br />

gestaltet, wo die Sendetürme standen /<br />

daran beteiligt waren Arthur Mannbar und<br />

Matthäus Klein / Ende 1945 gab es schon<br />

mehrere Sender, Berliner Rundfunk und<br />

MDR, Sender Leipzig / erster Sender im Mai<br />

1945 war der Berliner Rundfunk, am 18. Mai<br />

wurde das erste Rundfunkkonzert ausgestrahlt<br />

/ zur Bedeutung des Jahres 1945 für<br />

die Entwicklung der DDR / Berliner Rundfunk<br />

war vom ersten Tag an Sender mit einer klaren<br />

demokratischen Konzeption / Pioniere<br />

des Rundfunks haben ihre Aufgaben gut gemeistert<br />

Interviewer: Werner Klein<br />

AD 07.05.1970 · <strong>DRA</strong> B · B014307608 9'27<br />

Hans Mahle, Mitbegründer des NKFD und<br />

Aktivist der ersten Stunde des Demokratischen<br />

Rundfunks, erinnert sich<br />

(O-Ton) Hans Mahle zur Arbeit des NKFD:<br />

war Mitglied des Vorbereitungskomitees,<br />

half, Gründungsversammlung vorzubereiten<br />

/ zu Aussprachen und Diskussionen in sowjetischen<br />

Kriegsgefangenenlagern / zahlreiche<br />

Hitler-Offiziere beteiligten sich aktiv an<br />

der Bildung des NKFD / zur Haltung der Sowjetregierung<br />

zur Gründung eines NKFD /<br />

NKFD als breiteste Zusammenfassung aller<br />

Anti-Hitler-Kräfte / zum Anschluss vieler<br />

deutscher Widerstandsgruppen an das NKFD<br />

/ zum Erfolg des NKFD bei großen Kesselschlachten,<br />

wo sich viele Soldaten ergaben /<br />

NKFD bewirkte große Veränderungen im<br />

Denken von Tausenden Soldaten und Offizieren<br />

/ Arbeit des NKFD richtete sich auch<br />

auf die Zeit nach Beendigung des Krieges /<br />

viele Mitglieder des NKFD wurden Politiker<br />

der DDR<br />

Interviewer: Walter Vorwerk<br />

ESD 06.07.1978 · <strong>DRA</strong> B · B012761941 10'48<br />

Hans Mahle und Karl Gass über gescheiterte<br />

Hoffnungen<br />

Über 40 Jahre DDR-Geschichte und den weiteren<br />

Weg der DDR<br />

AD 25.11.1989v · RBB B · 0905557 24'53<br />

»Wir wollten ein antifaschistisches Radio« /<br />

Über den Berliner Rundfunk der Nachkriegszeit<br />

spricht der erste Intendant Hans Mahle<br />

AD 22.05.1996 · RBB B · 0E28465 44'46


84 MAI N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

100. Geburtstag<br />

� Kunz, Erich • Baßbariton<br />

* 20. Mai 1909 in Wien<br />

† 8. September 1995 in Wien<br />

Oper in 3 Akten (Gesamtaufnahme der Funkbearbeitung)<br />

Komponist: Carl Maria von Weber<br />

Text/Autor: Johann Friedrich Kind<br />

Gerhard Bertermann, Bar – Ottokar; Walter<br />

Hildmann, Spr – Ottokar; Erich Kunz, B –<br />

Kuno; Herbert Schulz, Spr – Kuno u.a.<br />

Chor des Reichssenders Breslau<br />

Johannes Rietz<br />

Großes Orchester des Reichssenders Breslau<br />

Ernst Prade<br />

AD 26.01.1939 · <strong>DRA</strong> F · B003243422 168'31<br />

Oper in 4 Akten (Gesamtaufnahme)<br />

Komponist: Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Text/Autor: Lorenzo Da Ponte; Kurt Honolka<br />

Hans Hotter, Bar – Graf Almaviva; Helena<br />

Braun, S – Gräfin; Irma Beilke, S – Susanne;<br />

Erich Kunz, BBar – Figaro u.a.<br />

Chor der Staatsoper Wien<br />

Wiener Philharmoniker<br />

Clemens Krauss<br />

AD 16.08.1942 · <strong>DRA</strong> F · B003243849 160'37<br />

Oper in 3 Akten (Gesamtaufnahme)<br />

Komponist: Richard Wagner<br />

Text/Autor: Richard Wagner<br />

Paul Schöffler, Bar – Hans Sachs; Frederick<br />

Dalberg, B – Veit Pogner; Benno Arnold, T –<br />

Kunz Vogelsang; Erich Kunz, B – Beckmesser<br />

u.a.<br />

Chor der Bayreuther Festspiele<br />

Gerhard Steeger<br />

Orchester der Bayreuther Festspiele<br />

Hermann Abendroth<br />

AD 16.07.1943 · <strong>DRA</strong> F · B003242275 264'47<br />

80. Geburtstag<br />

� Fensch, Eberhard • Journalist, Szenarist,<br />

Leiter der Sektion Rundfunk und Fernsehen<br />

beim ZK der SED<br />

* 20. Mai 1929 in Stettin<br />

(O-Ton) Eberhard Fensch über die Rolle des<br />

Hörspiels für die Meisterung des Lebens der<br />

DDR-Bevölkerung / Schrittmacherarbeit bei<br />

der gesellschaftlichen Entwicklung geleistet<br />

/ zur Gestaltung des Revolutionärs in der gegenwärtigen<br />

Zeit als zentrale Frage des<br />

künstlerischen Schaffens / Darstellung von<br />

Kämpfen und Konflikten in der sozialistischen<br />

Gesellschaft / zur Bedeutung der<br />

Wirksamkeit der Funkdramatik auf den Hörer<br />

/ zum Problem der Erfassung der ganzen<br />

Persönlichkeit eines Menschen in allen Lebensbereichen<br />

/ zur Darstellung sozialistischer<br />

Persönlichkeiten, sozialistischer Menschenschicksale<br />

/ Künstler müssen sich<br />

theoretisch und praktisch mit gesellschaftlichen<br />

Entwicklungsprozessen auseinander<br />

setzen / zum Verdienst von Rundfunk und<br />

Fernsehen bei der Entwicklung der sozialistischen<br />

Gegenwartskunst<br />

Redner: Eberhard Fensch (Journalist)<br />

ESD 01.12.1970 · <strong>DRA</strong> B · B012666367 20'02<br />

HÖRSPIEL<br />

Text/Autor: Eberhard Fensch<br />

Sprecher: Eberhard Esche (Dietmar Braun);<br />

Erwin Geschonneck (Herbert Köhler); Willi<br />

Narloch (Walter Gerlach) u.a.<br />

Regie: Helmut Hellstorff<br />

ESD 22.03.1967 · <strong>DRA</strong> B · B009988629 47'24


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E MAI 85<br />

Text/Autor: Eberhard Fensch<br />

Sprecher: Gerd Grasse (Feldmann); Kurt<br />

Böwe (Merkel, Werkdirektor); Wilhelm Thielmann<br />

(Dr. Wagenbach) u.a.<br />

Regie: Horst Schönemann<br />

ESD 19.09.1969 · <strong>DRA</strong> B · B009990148 45'19<br />

85. Geburtstag<br />

� Friedeburg, Ludwig von • Sozialwissenschaftler,<br />

Bildungspolitiker<br />

* 21. Mai 1924 in Wilhelmshaven<br />

»Man versteht nichts, aber auch gar nichts<br />

von den heutigen Problemen, wenn man<br />

nicht die Geschichte zu Rate zieht«. Ludwig<br />

von Friedeburg ... hat u.a. umfassende Studien<br />

über die Geschichte der Bildungsreform<br />

in Deutschland betrieben. Von Friedeburg ist<br />

aber beileibe nicht nur Bildungshistoriker,<br />

vielmehr kann man von ihm Antworten auf<br />

ganz aktuelle Probleme der Bildungspolitik<br />

erwarten – »Chancengleichheit«, »Begabungsförderung«,<br />

»Koedukation« oder auch<br />

»Freie Schulen« stehen bei ihm, dem ehemaligen<br />

hessischen Kultusminister, auf der Tagesordnung<br />

– wie die Bildungsreform überhaupt.<br />

Warum Reformen, etwa wie die der<br />

70er Jahre, scheitern und in Restauration<br />

umschlagen, dafür bietet von Friedeburg Erklärungen,<br />

die umso qualifizierter sind, als<br />

sie vor dem Hintergrund der geschichtlichen<br />

Entwicklungslinien abgegeben werden. Seine<br />

scharfsinnige und spannende Analyse, die<br />

sich immer der »kritischen Theorie« verpflichtet<br />

weiß, gerät zu einer Perspektive, die<br />

besagt, dass Veränderungen, Reformen auf<br />

dem Bildungssektor nach wie vor möglich<br />

sind<br />

AD 1989 · SR · 1410620 59'37<br />

Ein Rückblick auf die 70-jährige Bestehungsgeschichte<br />

des Frankfurter Instituts für Sozialforschung<br />

sowie eine Positionsbestimmung<br />

der Kritischen Theorie heute / Zur<br />

Aktualität der Kritischen Theorie als Erkenntnismethode<br />

für gesellschaftliche Phänomene<br />

wie Ethnozentrismus, Arbeitslosigkeit,<br />

Rechtsextremismus / Über die Begrenztheit<br />

des ökonomischen Erklärungsmusters für<br />

Probleme der Gegenwart / Zum veränderten<br />

gesellschaftlichen Stellenwert der Arbeit<br />

Interviewer: Michael Köhler<br />

Gesprächspartner: Ludwig von Friedeburg<br />

(Soziologe); Alfred Schmidt (Philosoph)<br />

AD 14.06.1994 · SWF · 017 8912 52'20<br />

Interviewer: Rainer Schossig<br />

ESD 23.09.1999 · DLF · 7912797 6'45<br />

VORTRAG<br />

Redner: Ludwig von Friedeburg<br />

AD Okt. 1991v · <strong>DRA</strong> F · B009591104 43'00


86 MAI N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

60. Todestag<br />

� Mann, Klaus • Schriftsteller<br />

* 18. November 1906 in München<br />

† 21. Mai 1949 in Cannes<br />

Der Titel des Romans »You can't go home<br />

again« von Thomas Wolfe verfolgt ihn während<br />

seines Besuches im besetzten Deutschland<br />

1945–46 / 1933 hat er das Land verlassen<br />

/ Die Mehrheit seiner Landsleute jubelte<br />

über die Inthronisierung Adolf Hitlers / Sein<br />

Krieg gegen die zivilisierte Welt war der<br />

Krieg des deutschen Volkes / Hitler war nur<br />

von außen zu bekämpfen / Er war stolz darauf,<br />

der US-Armee beitreten zu können /<br />

Kurz vor der Kapitulation Deutschlands kam<br />

er als Korrespondent für »Stars and Stripes«<br />

nach München / Er besuchte die Villa der<br />

Manns, die die Nazis 1933 der Familie abgenommen<br />

hatten / Er trifft Emil Jannings,<br />

einen alten Freund der Familie, um ihn zu interviewen<br />

/ Jannings gibt vor, von Goebbels<br />

zur Teilnahme an »Ohm Krüger« gezwungen<br />

worden zu sein / Auf seinen Artikel über Jannings<br />

erhält er Vorwürfe von Lesern, weil er<br />

diesen »notorischen Schurken« reingewaschen<br />

habe / Er beschließt, ehemaligen<br />

Freunden gegenüber vorsichtiger zu sein /<br />

Er interviewt Richard Strauss und ist entsetzt<br />

über dessen unpolitische, naive Haltung<br />

(Hitler schätzte er nicht besonders, da dessen<br />

Musikgeschmack etwas einseitig war;<br />

Baldur von Schirach hingegen lobt er wegen<br />

seiner Musikkennerschaft) / Deutschland ist<br />

ihm fremd geworden / Sogar Genies scheinen<br />

die Sprache der Humanität vergessen zu<br />

haben / Nur eine Minderheit ist vernünftig<br />

Redner: Klaus Mann (engl)<br />

AD 30.12.1947 · <strong>DRA</strong> F · B004887798 21'45<br />

Über das gegenwärtige Theaterleben in Berlin<br />

/ Berlin, eine anregende und gefährdete<br />

Stadt / Hier ist der Ost-West-Gegensatz besonders<br />

stark bemerkbar / Bearbeitet die<br />

deutsche Fassung seiner Biographie »Der<br />

Wendepunkt« / Will dann einen neuen Roman<br />

schreiben, der wahrscheinlich teilweise<br />

in Berlin spielen wird<br />

AD 12.05.1948 · <strong>DRA</strong> F · B004884424 3'55<br />

Ein Porträt des Klaus Mann<br />

Text/Autor: Hans Albert Walter<br />

Gesprächspartner: Erika Mann; Ludwig Marcuse;<br />

Wilhelm Emanuel Süßkind; Hans Albert<br />

Walter; Wolfgang Engels<br />

AD 17.11.1966 · HR · 157420 28'50<br />

Anliegen in Leben und Werk: antifaschistischer<br />

Kampf / Leben in der Jugend / Wende,<br />

die ab 1927 durch die ersten Erfolge der Nazis<br />

im Leben eintritt / Emigration / Werke im<br />

Exil / Selbstmord.<br />

Sprecher: Carl-Otto Conrady<br />

AD 1986 · RB · WO05830 10'03<br />

Klaus Mann 1946 über Berlin und Porträt (dt)<br />

Klaus Mahn schildert seine Eindrücke von<br />

Berlin 1946 / Kindheit und Jugend / Berufswahl<br />

/ Thema Homosexualität im Werk /<br />

Emigration und Agitation gegen den Nationalsozialismus<br />

/ Spiegelung des Lebens im<br />

Werk / Selbstmord<br />

Text/Autor: Hermann Schlösser<br />

Sprecher: Holger Postler<br />

Sonst. Mitw.: Klaus Mann<br />

AD 1989 · RB · WO05830 6'35


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E MAI 87<br />

VORTRAG<br />

Besuch bei André Gide vor dessen Kongo-<br />

Reise (1925) / Zwei Episoden von dieser Begegnung<br />

/ Über »Les nourritures terrestres«<br />

/ Beeinflusst vom Puritanismus / Über »Die<br />

Verließe des Vatikan«: sinnloser Mord des<br />

unverantwortlichen Helden (»acte gratuit«)<br />

/ Über »Die Falschmünzer«, »Theseus«, sein<br />

»Tagebuch« / Aufgreifen sozialer Probleme<br />

seit seiner Reise in den Kongo / Sein Welterfolg<br />

»Retour de l' U.R.S.S.« eigentlich ein Nebenwerk<br />

und nicht gut genug dokumentiert<br />

/ Gides Beziehung zum Kommunismus / Keine<br />

Festlegung auf religiöser oder politischer<br />

Weltanschauung / Gide als Weltbürger<br />

Redner: Klaus Mann<br />

AD 07.06.1948 · <strong>DRA</strong> F · B006880441 28'15<br />

LESUNG<br />

Einführung von (O-Ton) Gudrun Bunge /<br />

01'45 Lesung aus der Autobiographie »Wendepunkt«<br />

Text/Autor: Klaus Mann; Hans Bunge (Einführung);<br />

Gudrun Bunge (Einführung)<br />

Sprecher: Eberhard Mellies (Schauspieler)<br />

ESD 19.09.1984 · <strong>DRA</strong> B · B011748669 14'47<br />

60. Jahrestag<br />

� Der erste Traktor aus den Horch-Werken<br />

in Zwickau verlässt das Werk<br />

21. Mai 1949<br />

(O-Ton) Fritz Selbmann (Minister für Industrie)<br />

über das Ziel der Horch-Werker, bis<br />

Ende des Jahres mehr als die geplanten 350<br />

Traktoren zu liefern / jede Maschinenausleihstation<br />

(MAS) in der SBZ soll mit<br />

mehreren Traktoren ausgerüstet werden:<br />

»das werden die Festungen auf dem Lande<br />

sein«<br />

ESD 21.05.1949 · <strong>DRA</strong> B · B012757952 1'00<br />

150. Geburtstag<br />

� Doyle, Arthur Conan • Schriftsteller, Historiker<br />

* 22. Mai 1859 in Edinburgh<br />

† 7. Juli 1930 in Crowborough / Sussex<br />

Über die Figur des Sherlock Holmes und die<br />

große Resonanz des Romans in aller Welt /<br />

Über Spiritualismus / Es ist wichtig für die<br />

Menschen und es wird die große Aufgabe<br />

der Zukunft sein, zu beweisen, dass es ein<br />

Leben nach dem Tod gibt<br />

AD 14.05.1930 · <strong>DRA</strong> F · B003852794 7'44<br />

Einführung in Leben und Werk von Arthur<br />

Conan Doyle, dazwischen gestaltete Szene<br />

nach »Dr. Watsons Erinnerungen« von Arthur<br />

Conan Doyle / gestaltete Szene nach Arthur<br />

Conan Doyles »Der Fall der Miss Masten<br />

– im Zeichen der 4« / Georges Simenons Romanfigur<br />

Kommissar Maigret wird vorgestellt<br />

/ gestaltete Szene nach dem Kriminalroman<br />

»Maigret erlebt eine Niederlage« von<br />

Georges Simenon.<br />

Text/Autor: Wilfried Bütow (Manuskript)<br />

Sprecher: Rolf Ludwig (Schauspieler)<br />

Regie: Wolfgang Brunecker<br />

ESD 13.04.1979 · <strong>DRA</strong> B · B012677399 48'32<br />

Text/Autor: Markus Escher<br />

AD 21.05.2008 · MDR · MA5008511 3'11


88 MAI N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

»Dear fellow ... How are you Holmes«<br />

Sprecher: Arthur Conan Doyle (?)<br />

AD 1900c · <strong>DRA</strong> F · B010896888 1'45<br />

HÖRSPIEL<br />

Frei nach der Erzählung von Sir Arthur Conan<br />

Doyle (dt)<br />

Sprecher: Arno Wyzniewski (Sherlock Holmes);<br />

Peter Bause (Dr. Watson); Erik S. Klein<br />

(Charles August Milverton) u.a.<br />

Regie: Rainer Schwarz<br />

ESD 30.05.1986 · <strong>DRA</strong> B · B010855319 29'28<br />

Komponist: Joachim Faber<br />

Text/Autor: Michael Hardwick; Mollie Hardwick<br />

Sprecher: Ernst Stankovski, Spr; Peter Pasetti<br />

(Sherlock Holmes); Klaus Schwarzkopf (Dr.<br />

Watson) u.a.<br />

Regie: Otto Kurth<br />

AD 23.12.1963 · BR · 6311201–6311202 84'05<br />

Ein Lebensbild des Erfinders von Sherlock<br />

Holmes<br />

Komponist: Joachim Faber<br />

Text/Autor: Michael Hardwick; Mollie Hardwick<br />

Sprecher: Ernst Stankovski, Spr; Hans Michael<br />

Rehberg (Doyle als junger Mann); Paul<br />

Hoffmann (Doyle als Erzähler); Bodo Riederer<br />

(Doyle als Kind) u.a.<br />

Regie: Otto Kurth<br />

AD 13.01.1964 · BR · 6311203–6311204 66'50<br />

100. Geburtstag<br />

� Bergander, Rudolf • Maler, Grafiker<br />

* 22. Mai 1909 in Meißen<br />

† 10. April 1970 in Dresden<br />

Künstler der DDR gegen den Vietnam-Krieg<br />

anlässlich des Weltfriedenstages<br />

(O-Ton) Prof. Rudolf Bergander erinnert sich<br />

daran, dass er als Student die Hochschule<br />

verlassen und von 1940 bis 1945 am Zweiten<br />

Weltkrieg teilnehmen musste / Krieg kam<br />

für ihn nicht überraschend / setzt sich im<br />

künstlerischen Schaffen mit seinen Kriegserlebnissen<br />

auseinander / sein Werk als<br />

Beitrag zu seiner Zeit.<br />

Text/Autor: Bertolt Brecht; Erwin Strittmatter;<br />

Günther Deicke<br />

Gesprächspartner: Rudolf Bergander (Maler,<br />

Rektor der Hochschule für Bildende Künste<br />

Dresden)<br />

ESD 01.09.1966 · <strong>DRA</strong> B · B012665430 2'23<br />

Text/Autor: Jutta Schmidt (Chefredakteurin<br />

der Zeitschrift »Bildende Kunst«)<br />

Sprecher: Jutta Schmidt<br />

ESD 23.10.1969 · <strong>DRA</strong> B · B011898829 26'21


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E MAI 89<br />

60. Jahrestag<br />

� Grundgesetz der Bundesrepublik<br />

Deutschland verkündet<br />

23. Mai 1949<br />

Das am 8. Mai beschlossene Grundgesetz wird in einer<br />

Feierstunde in Bonn vor dem Plenum des Parlamentarischen<br />

Rates von dessem Präsidenten Konrad<br />

Adenauer verkündet. Es wird im ersten Bundesgesetzblatt<br />

veröffentlicht und tritt am 24. Mai 1949, 0.00<br />

Uhr in Kraft.<br />

Feststellung der Annahme des Grundgesetzes<br />

für die Bundesrepublik<br />

Hans Jesse, Reportage (D 2'00) / Konrad<br />

Adenauer (Präsident des PR): Tagesordnung<br />

(D 0'35) / Orgelmusik (Bach, Orgelfantasie,<br />

g-moll) (D 6'00) / Konrad Adenauer: »Neuer<br />

Abschnitt in der wechselvollen Geschichte<br />

unseres Volkes« / »Kräfte, die stärker sind als<br />

der Wille des deutschen Volkes« verhinderten<br />

gesamtdeutsche Lösung / Grundgesetz<br />

beruht auf »freier Entscheidung des deutschen<br />

Volkes« / Begrüßt den Vertreter der<br />

Besatzungsmächte, die Minister- und Landtagspräsidenten<br />

der elf Länder, und die Repräsentanten<br />

des Wirtschaftsrats und der<br />

Wirtschaftsverwaltung / Politische Aufbauarbeit<br />

durch die Demontage gefährdet<br />

(D 9'45) / Aufruf der Namen zur Unterzeichnung<br />

des Grundgesetzes / Währenddessen<br />

Orgelspiel und Reportage (D 22'40) / Konrad<br />

Adenauer: Ratifizierung durch die Landtage<br />

(D 2'00) / Namensaufruf der Chefs der Länderregierungen<br />

und Landtagspräsidenten /<br />

Reportage (D 7'05) / Konrad Adenauer: Verliest<br />

den Beschluss der Stadtverordnetenversammlung<br />

von Groß-Berlin: Bekenntnis zu<br />

den Prinzipien und Zielen der Grundgesetze<br />

(D 1'25) / Paul Löbe (SPD): Dank an den Präsidenten<br />

und Vizepräsidenten sowie alle anderen<br />

Beteiligten für ihre Arbeit während<br />

der vergangenen 9 Monate (D 4'30) / Konrad<br />

Adenauer: »Achtung vor der ehrlichen Mei-<br />

nung des anderen« / »Gemäß Artikel 145 verkünde<br />

ich im Namen und im Auftrag des<br />

Parlamentarischen Rates unter Mitwirkung<br />

der Abgeordneten Groß-Berlins das Grundgesetz«<br />

/ »Wesentlicher Beitrag zur Wiedervereinigung<br />

des ganzen deutschen Volkes«<br />

(D 4'15) / Orgelspiel und gemeinsamer Gesang<br />

der Abgeordneten: »Ich hab' mich<br />

ergeben« (D 1'35)<br />

AD 23.05.1949 · <strong>DRA</strong> F · B004893526 60'16<br />

(O-Ton) Dr. Gericke erinnert sich an das Jahr<br />

1948, als er als stellvertretender Ministerpräsident<br />

und Minister für Ernährung, Landwirtschaft<br />

und Forsten im Land Niedersachsen<br />

tätig war / 1948 erarbeitete der Parlamentarische<br />

Rat in Bonn eine Empfehlung für die<br />

künftige westdeutsche Verfassung / war<br />

eine Empfehlung an die Besatzungsmächte<br />

mit der Bitte, eine solche Verfassung zu genehmigen<br />

/ Verfassungsentwurf war Kompromiss<br />

zwischen den einzelnen Parteien /<br />

westdeutsche Bevölkerung war nicht an Entstehung<br />

des Entwurfes beteiligt, im Gegensatz<br />

zur demokratischen Mitbestimmung in<br />

der DDR<br />

ESD 30.12.1967 · <strong>DRA</strong> B · B014317149 4'14<br />

Geschichte der Verfassung der Bundesrepublik<br />

Deutschland<br />

Erarbeitung des Grundgesetzes durch den<br />

Parlamentarischen Rat auf Beschluss der<br />

Westalliierten / Verzicht auf Direktwahl der<br />

Vertreter für den Parlamentarischen Rat<br />

habe Ausschluss der Mitwirkung der Öffentlichkeit<br />

an Staatsbildung zum Ziel gehabt /<br />

Konstituierung des Rates am 1. September<br />

1948 / Wahl Adenauers zum Vorsitzenden<br />

des Rates / Abhängigkeit der verfassungsgebenden<br />

Versammlung von den westlichen<br />

Alliierten / geplante Verabschiedung des<br />

Grundgesetzes bereits 1948 durch Unstimmigkeiten<br />

unter den Alliierten verhindert /


90 MAI N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

im Rat Durchsetzung von Zielstellung, die<br />

auf die Errichtung eines »perfekten westdeutschen<br />

Staates abzielte«, der Kern, Vorbild<br />

und »erster Schritt zur Wiederherstellung<br />

Deutschlands in den Grenzen von 1937<br />

sein sollte« / Alliierte akzeptierten Anfang<br />

1949 vorgelegte Entwürfe nicht / Anfang<br />

Mai erneute Lesung des Verfassungsentwurfes<br />

und Verabschiedung am 8. Mai 1949 /<br />

am 12. Mai Genehmigung durch die Alliierten<br />

und anschließend Ratifizierung durch<br />

die Länderparlamente / Unterzeichnung des<br />

Grundgesetzes am 23. Mai 1945 im Beisein<br />

der Militärgouverneure / Bildung des separaten<br />

Staates bedeutete endgültige Spaltung<br />

Deutschlands / Grundgesetz als Produkt der<br />

»wiedererstarkenden Reaktion in Westdeutschland«<br />

und deutlicher Schritt nach<br />

rechts im Vergleich zu den Länderverfassungen<br />

von 1946 / im Grundgesetz Sanktionierung<br />

der kapitalistischen Verhältnisse und<br />

außenpolitische Orientierung auf die Westmächte<br />

/ Festschreibung eines Alleinvertretungsanspruches<br />

für alle Deutschen in der<br />

Präambel des Grundgesetzes<br />

Text/Autor: Siegfried Thomas (Manuskript)<br />

Sprecher: Hans Maikowski<br />

ESD 06.05.1979 · <strong>DRA</strong> B · B009738868 15'26<br />

Vor 40 Jahren wurde das Grundgesetz der<br />

Bundesrepublik Deutschland vom Parlamentarischen<br />

Rat abschließend beraten, anschließend<br />

von den Landtagen beschlossen<br />

mit Ausnahme des bayerischen und am<br />

23.05.1949 schließlich verkündet. Hans Heinz<br />

Bauer aus Würzburg ist eines der letzten<br />

noch lebenden Mitglieder dieses Parlamentarischen<br />

Rates, der damals eine äußerst<br />

schwierige Aufgabe zu bewältigen hatte:<br />

eine neue demokratische Verfassung zu<br />

schaffen, die nicht mit den Fehlern von Weimar<br />

behaftet war und das alles unter Aufsicht<br />

der Alliierten und in einer Lage, in der<br />

sich die Nation keineswegs als frei empfinden<br />

konnte<br />

ESD 03.05.1989 · SWR ST · 6018328 3'00<br />

25. Jahrestag<br />

� Niedersachsen verkündet als erstes Bundesland<br />

ein Rundfunkgesetz, mit dem die<br />

Zulassung privater Rundfunkanbieter geregelt<br />

wird<br />

23. Mai 1984<br />

Als erstes Bundesland verabschiedet der niedersächsische<br />

Landtag ein Rundfunkgesetz, das die Zulassung<br />

privaten Rundfunks auf Dauer regeln soll. Sendelizenzen<br />

für private Anbieter erteilt ein aus Vertretern<br />

gesellschaftlich relevanter Gruppen zusammengesetzter<br />

Landesrundfunkausschuss. Werbung darf 20%<br />

der Dauer einer einzelnen Sendung bzw. des wöchentlichen<br />

Sendeumfangs nicht überschreiten. In<br />

seinem Niedersachsenurteil vom 4. November 1986<br />

erklärt das Bundesverfassungsgericht einige<br />

Bestimmungen des Gesetzes für verfassungswidrig.<br />

In seiner einleitenden Erklärung definiert Albrecht<br />

den Entwurf als Konsequenz aus der<br />

rasanten technischen Entwicklung, für die es<br />

den ordnungspolitischen Rahmen abzustecken<br />

gilt / Große Teile sind aus dem Staatsvertrag<br />

über den Norddeutschen Rundfunk<br />

übernommen, denn private sind nicht anders<br />

als öffentlich-rechtliche Veranstalter zu<br />

behandeln / Die Ausgewogenheit muss wie<br />

bei der Presse nicht beim einzelnen Veranstalter,<br />

sondern in der gesamten Rundfunklandschaft<br />

vorhanden sein / Die Werbung<br />

betreffend darf der Lokalpresse nicht die<br />

Existenzbasis entzogen werden, deshalb darf<br />

Werbung nur landesweit veranstaltet werden<br />

(11'45) / Anschließend antwortet Albrecht<br />

auf Fragen nach der Lizenzvergabe,


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E MAI 91<br />

erläutert, wie die Gefahr der Monopolisierung<br />

ausgeschlossen wird und nimmt zum<br />

Verbot von Pornographie und Sadismus<br />

Stellung (29'20)<br />

AD 03.11.1982 · NDR · F806722 41'00<br />

(O-Ton) Karl Ravens, Vorsitzender der SPD-<br />

Fraktion im Niedersächsischen Landtag / Die<br />

Privatfunkpläne orientieren sich nicht am<br />

Bedarf oder den Wünschen des Hörers /<br />

Schon jetzt gibt es Wettbewerb zwischen<br />

den verschiedenen Sendeanstalten, d.h. dieses<br />

wird nicht nur durch Private garantiert,<br />

und da Private von den Werbeeinnahmen<br />

abhängig sind, d.h. auf hohe Einschaltquoten<br />

angewiesen sind, wird der Wettbewerb<br />

dann auf niedrigerem Niveau stattfinden,<br />

denn die Argumentation, dass ein größeres<br />

kulturelles Angebot das Niveau hebt, ist<br />

durch die Defizite der Sinfonieorchester oder<br />

Dritten Programme widerlegt / Die Trennung<br />

zwischen privatwirtschaftlich organisierter<br />

Presse und öffentlich-rechtlichem<br />

Rundfunk hat sich bewährt, was im Fernsehurteil<br />

von 1961 festgehalten ist, und die SPD<br />

sieht in der Mischform, die sich nach vorliegendem<br />

Entwurf andeutet, keine Vorteile für<br />

die Entwicklung der Medienpolitik in der<br />

Bundesrepublik, zumal die Kabelpilotprojekte<br />

nicht abgewartet werden sollen<br />

Sonst. Mitw.: Michael Wolf Thomas<br />

AD 18.05.1983 · NDR · F806723 27'27<br />

Mit den Stimmen der CDU und gegen die<br />

Stimmen der Oppositionsparteien SPD, Grüne<br />

und FDP hat der Landtag am 15. Mai 1984<br />

dieses Gesetz verabschiedet. Die Sozialdemokraten<br />

kündigten an, das Gesetz vom<br />

Bundesverfassungsgericht in einem Normenkontrollverfahren<br />

überprüfen zu lassen<br />

und bei dem Karlsruher Gericht eine einstweilige<br />

Anordnung zu beantragen. Ministerpräsident<br />

Albrecht äußerte die Erwartung,<br />

dass die neuen Sender mehr Programmvielfalt<br />

und höhere Qualität brächten. Er kündigte<br />

an, Niedersachsen werde seinen rundfunkrechtlichen<br />

Vorsprung nutzen und vor<br />

allem die Verkabelung vorantreiben sowie<br />

die schon vorhandenen »Kabelinseln« per<br />

Satellit verbinden. In der Debatte sagte der<br />

SPD-Abgeordnete Scheibe, das Gesetz halte<br />

weder den vom Bundesverfassungsgericht<br />

formulierten Anforderungen stand, noch<br />

entspreche es dem, was das Grundgesetz zur<br />

Sicherung der Rundfunkfreiheit verlange<br />

AD 15.05.1984 · NDR Nds · 6909147 179'40<br />

Als Chef der Lintas Media (größte Werbeagentur<br />

Deutschlands) in Hamburg antwortet<br />

(O-Ton) Fritz-Jürgen Stockmann auf Fragen<br />

zu den Erwartungen der werbetreibenden<br />

Wirtschaft an den künftigen Privatfunk:<br />

mehr Freiheit, mehr Fläche, mehr Zielgruppengenauigkeit,<br />

mehr Gestaltungsraum<br />

Interviewer: Klaus Müller<br />

AD 30.11.1984 · NDR SH · 8013841 6'44<br />

(O-Ton) Ernst Albrecht, Ministerpräsident<br />

des Landes Niedersachsen: private Rundfunkanbieter<br />

sollen Chance neben öffentlichrechtlichen<br />

Rundfunkanstalten haben / für<br />

private Anbieter keine größere Kontrolle als<br />

für öffentlich-rechtliche / Niedersachsen<br />

wird für »gutes Weiterbestehen« von NDR<br />

und ZDF sorgen<br />

Interviewer: Hans Jessen (Reporter)<br />

AD 12.04.1985 · NDR · F814368 6'04


92 MAI N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

25. Jahrestag<br />

� Richard von Weizsäcker wird sechster<br />

Bundespräsident<br />

23. Mai 1984<br />

Als Nachfolger von Karl Carstens wird Richard von<br />

Weizsäcker im Mai 1984 von der Bundesversammlung<br />

zum sechsten Bundespräsidenten der Bundesrepublik<br />

gewählt. Am 1. Juli wird er in seinem Amt<br />

vereidigt. 1989 wird er in seinem Amt bestätigt. Am<br />

30. Juni 1994 übergibt er sein Amt an Roman Herzog.<br />

Seine Kinder glaubten nicht, dass die Mittel<br />

von Ulrike Meinhof zur Veränderung der<br />

Welt geeignet seien / Kinder sind den Eltern<br />

das Wichtigste auf der Welt / Über die umstrittene<br />

Rolle seines Vaters im Nationalsozialismus<br />

/ Arbeitete beim Prozess gegen<br />

seinen Vater als dessen Verteidiger mit /<br />

»Churchill hat die Anklage gegen meinen<br />

Vater einen tödlichen Irrtum der Anklagebehörde<br />

genannt« / Läßt sich für die Position<br />

»Du sollst Vater und Mutter ehren« gerne<br />

konservativ nennen / Bei all seinen schrecklichen<br />

Mängeln wird es dennoch nichts Besseres<br />

geben als das parlamentarische Mehrheitssystem<br />

/ »Das Mehrheitssystem kann<br />

nicht durch das Wahrheitssystem ersetzt<br />

werden« / Alternative Bewegungen haben<br />

zwar heilsame Fragen nach dem Wahrheitsgehalt<br />

der Mehrheit gestellt, doch geben sie<br />

keine befriedigende Antwort / Macht wird<br />

nicht nur durch die Parlamentarier ausgeübt,<br />

sondern durch verfestigte Strukturen<br />

der Gesellschaft / Der Kapitalismus muss<br />

eine dienende Funktion haben / Der Kapitalismus<br />

ist ein wirtschaftliches System, das<br />

seine Effektivität besser unter Beweis gestellt<br />

hat als andere Systeme / Über sein Nationalbewusstsein<br />

/ »Es ist nicht unser Ziel,<br />

den Warschauer Pakt aufzubrechen« / Hört<br />

zum ersten Mal, dass manche seiner Partei-<br />

freunde ihn einen »Weihbischof« nennen /<br />

Die Erfahrungen in Berlin waren entscheidend<br />

für sein Leben / Die vornehmste Pflicht<br />

eines Bundespräsidenten: sich selber eine<br />

begründete Zuversicht für die Zukunft zu<br />

schaffen und zu vermitteln<br />

Interviewer: Günter Gaus<br />

AD 19.02.1984 · <strong>DRA</strong> F · B006441723 41'48<br />

Bundespräsidentenwahl: Wahlergebnisse;<br />

Wahlannahme von Richard von Weizsäcker;<br />

Über das Amt des Bundespräsidenten<br />

(O-Ton) Rainer Barzel<br />

Moderator: Klaus-Jürgen Haller; Klaus Laing-<br />

Kuse<br />

ESD 23.05.1984 · DLF · 5014777 29'40<br />

»Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung«, der<br />

Befreiung vom menschenverachtenden System<br />

der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft<br />

/ Ursache für Flucht, Vertreibung und<br />

Unfreiheit liegt nicht im Kriegsende, sondern<br />

ist nicht zu trennen vom Beginn der<br />

Gewaltherrschaft, vom 30. Januar 1933 /<br />

Deutsche haben keinen Grund zur Beteiligung<br />

an Siegesfesten, aber Erinnerung an<br />

das Ende eines Irrweges deutscher Geschichte<br />

/ »Wir gedenken heute in Trauer aller Toten<br />

des Krieges und der Gewaltherrschaft«;<br />

Aufzählung der betroffenen Personengruppen<br />

/ Gedenken an Opfer des Widerstands /<br />

Erinnerung an das menschliche Leid, vor allem<br />

Frauen besonders betroffen / »Wenn<br />

aber die Völker an den Zerstörungen, an den<br />

Verwüstungen ... innerlich nicht zerbrachen,<br />

dann verdanken wir das zuerst unseren<br />

Frauen«<br />

AD 08.05.1984 · <strong>DRA</strong> F · B009850548 42'48


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E MAI 93<br />

Seine Amtszeit durch Überwindung der Teilung<br />

Deutschlands und Europas geprägt; damit<br />

verbundene Herausforderungen / Deutsche<br />

Einheit weltweit begrüßt; soziale und<br />

wirtschaftliche Probleme ihrer Umsetzung /<br />

Rolle des geeinten Deutschland: Verpflichtung<br />

zu internationaler Verantwortung;<br />

Einbindung in NATO und EU; Beziehungen<br />

zu Polen / Deutschlandbild im Ausland /<br />

Rechtsradikale Gewalt / Appell an Gemeinsinn<br />

der Bürger / Globale Veränderungen;<br />

Arbeit der UNO-Reformkommission / Polen-<br />

Besuch, letzte Amtshandlung als Bundespräsident<br />

Interviewer: Josef M. Gerwald<br />

AD 22.06.1994 · DW · 1 722 126 19'30<br />

100. Geburtstag<br />

� Fürnberg, Louis • Schriftsteller, Komponist<br />

* 24. Mai 1909 in Iglau / Mähren<br />

† 23. Juni 1957 in Weimar<br />

11'52 Gespräch mit (O-Ton) Louis Fürnberg<br />

über seine Eindrücke vom Kulturleben in der<br />

Sowjetischen Besatzungszone (SBZ), über die<br />

Entstehung eines Bündnisses zwischen Kulturarbeitern<br />

und dem Volk / zum Kulturaustausch<br />

zwischen der Tschechoslowakei und<br />

der SBZ in Deutschland / 15'45 (O-Ton) Louis<br />

Fürnberg liest aus seiner »Mozart-Novelle« /<br />

23'36 Fürnberg über die Entstehung seines<br />

Werkes »Die Spanische Hochzeit« / 25'06<br />

Fürnberg liest aus »Die Spanische Hochzeit«<br />

AD 28.02.1948 · <strong>DRA</strong> B · B012449418 20'31<br />

Über seine zwei Bücher, die während der<br />

Zeit des Krieges erschienen sind: »Das Fest<br />

des Lebens«, »Hölle, Hass und Liebe« / zum<br />

Erscheinen der »Mozart-Novelle« und der<br />

»Spanischen Hochzeit« / über das Verhältnis<br />

der Tschechoslowakei zu deutschen Dichtern<br />

nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges /<br />

Bücher der fortschrittlichen Autoren werden<br />

den tschechischen Lesern selbstverständlich<br />

vermittelt / zur Bedeutung der Volksdemokratie<br />

in der Tschechoslowakei für die geistig<br />

Schaffenden / zur Rolle der Februarrevolution<br />

und die Notwendigkeit der Zusammenarbeit<br />

von Intelligenz und arbeitenden Massen<br />

/ über seine Erwartungen an die demokratischen<br />

Errungenschaften in Deutschland.<br />

Gesprächspartner: Louis Fürnberg<br />

AD 27.10.1948 · <strong>DRA</strong> B · B012449364 8'02<br />

Einführende Worte in Leben und Werk des<br />

Dichters / 01'40 Gespräch mit (O-Ton) Louis<br />

Fürnberg über seine Sammlung von Kurzprosa<br />

»Das Jahr des vierblättrigen Klees« / über<br />

die Auswahl des Titels / 04'40 (O-Ton) Louis<br />

Fürnberg liest Erzählungen aus seinem<br />

Band: »Rübezahl oder Statt eines Vorworts«<br />

/ 15'38 »Skizze für einen Schnellzeichner« /<br />

18'47 »Herbstnachmittag im Büro« / 26'04<br />

»Bach, Präludium und Fuge C-Dur«<br />

Text/ Autor: Louis Fürnberg<br />

Sprecher Louis Fürnberg<br />

ESD 20.05.1957 · <strong>DRA</strong> B · B012449723 29'59<br />

Ernst Hermann Meyer über Fürnberg und Lesung<br />

seiner Gedichte<br />

(O-Ton) Ernst Hermann Meyer über Leben<br />

und Schaffen Fürnbergs: über seine Begegnungen<br />

mit Fürnberg und ihre Freundschaft<br />

/ über die Herzlichkeit Fürnbergs / über vielseitige<br />

Interessen Fürnbergs / Fürnberg als<br />

Dichter des Kämpfens als auch ein Dichter<br />

des Träumens / zum Gedicht »Alt möcht' ich


94 MAI N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

werden« / über Fürnbergs Verhältnis zur<br />

Musik, sein Wirken als Komponist / über die<br />

Vertonung der Gedichte durch Ernst Hermann<br />

Meyer / 07'47 Lesung des Gedichts<br />

»Widmung« / 09'29 Gedicht »Der Weg zu<br />

ihnen war ...« / 10'55 Gedicht »Ein Lied für<br />

meine Kinder« / 15'35 Einspiel Musik »Seht,<br />

das Brot ist euch bereitet« in der Vertonung<br />

von Ernst Hermann Meyer / 18'29 Gedicht<br />

»Spätsommerabend« / 19'20 Einspiel Musik<br />

»Heuruch zieht von den Wiesen her« / 21'17<br />

Gedicht »Liebeslied« / 22'48 Gedicht »Nichts<br />

ist schöner als des Menschen Herz« / 24'33<br />

Einspiel Musik »Alt möcht' ich werden wie<br />

ein alter Baum« / 27'53 Gedicht »Manchmal<br />

am Abend, wenn wir im Kreise sitzen« /<br />

28'49 Gedicht »Sei dankbar, Herz, sei bescheiden<br />

...«<br />

Text/Autor: Louis Fürnberg<br />

Interviewer: Horst Czaja<br />

Gesprächspartner: Ernst Hermann Meyer<br />

(Komponist, Musikwissenschaftler)<br />

Sprecher: Ernst Hermann Meyer<br />

ESD 07.01.1967 · <strong>DRA</strong> B · B012665502 29'25<br />

(O-Ton) Louis Fürnberg singt aus dem Zyklus<br />

»Der Frosch-Mäuse-Krieg« die Lieder »Die<br />

Mausemutter«, »Sucht der Mausekönig eine<br />

Mausefrau« und »Es war einmal eine Prinzessin«<br />

/ (O-Ton) Louis Fürnberg spielt eine<br />

Klavierimprovisation (Einleitung zu einem<br />

Krippenspiel) (D 11'50)<br />

Interviewer: Hermann Börner<br />

Gesprächspartner: Eberhard Rebling (Pianist)<br />

Redaktion: Hermann Börner<br />

ESD 25.09.1967 · <strong>DRA</strong> B · B010072686 54'30<br />

LESUNG<br />

Text/Autor: Louis Fürnberg<br />

Sprecher: Louis Fürnberg<br />

AD 06.01.1955 · <strong>DRA</strong> B · B011188081 18'00<br />

50. Todestag<br />

� Dulles, John Foster • Politiker, US-Außenminister<br />

(1953-1959)<br />

* 25. Februar 1888 in Washington<br />

† 24. Mai 1959 in Washington<br />

Redner: John Foster Dulles (amerikanischer<br />

Außenminister)<br />

AD 07.05.1954 · <strong>DRA</strong> F · B009599925 3'42<br />

Darin u.a. John Foster Dulles, amerikanischer<br />

Außenminister (engl; dt Übersetzung):<br />

Ab heute wird Österreich wieder seinen Platz<br />

unter den freien Völkern einnehmen / Das<br />

österreichische Volk hat seine Freiheit und<br />

Unabhängigkeit selbst wiedergewonnen /<br />

Das österreichische Volk hat seinen Glauben<br />

an ein freies und unabhängiges Osterreich<br />

niemals verloren / Enge Verbundenheit des<br />

amerikanischen mit dem österreichischen<br />

Volk<br />

AD 15.05.1955 · <strong>DRA</strong> F · B007332627 2'30<br />

Bekräftigung der Sicherheitsgarantie für<br />

Berlin<br />

AD 08.05.1958 · <strong>DRA</strong> F · B011171855 0'39


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E MAI 95<br />

10. Todestag<br />

� Frank, Horst • Schauspieler, Regisseur<br />

* 28. Mai 1929 in Lübeck<br />

† 25. Mai 1999 in Heidelberg<br />

(O-Ton) Horst Frank: Beschreibt sich als<br />

»sentimental im wahren Sinne des Wortes«<br />

/ über seine Arbeitsweise bei der Aneignung<br />

und Umsetzung einer Rolle / sein Verhältnis<br />

zu seiner Arbeit / Stellenwert des Schauspielberufs<br />

im Wandel der Zeit / über seinen<br />

Weg zur Schauspielerei / kulturelle Angebote<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg / über die<br />

Beziehung zu seinem Vater / seine Arbeit für<br />

den »Schulfunk« in Hamburg / Interesse für<br />

die Motive der von ihm gespielten Charaktere<br />

/ fiel beim ersten Versuch durch die Abschlussprüfung<br />

der Schauspielschule / Zusammenarbeit<br />

mit dem Regisseur Claude<br />

Autant-Laras an dem Film »Du sollst nicht<br />

töten« / seine Laufbahn beim Film und Fernsehen<br />

/ Verhältnis des Schauspielers zur Kamera<br />

/ sein berufliches Selbstverständnis /<br />

betrachtet »die schönen Dinge des Lebens«<br />

als einen Ausgleich zu den Rollen als Bösewicht<br />

/ sein erster Film / über sein Image<br />

und seine Popularität / Zusammenarbeit mit<br />

Filmstars und Bekanntschaft mit Hans Albers<br />

/ seine Arbeit als Schauspieler in Frankreich<br />

und Italien / seine Auftritte in »Italo-<br />

Western« / besondere Anforderungen einer<br />

Rolle / Begegnung mit Dean Martin und<br />

Frank Sinatra<br />

Interviewer: Reinhard Stein<br />

19.04.1996 · NDR · 6002920 54'03<br />

Gespräch anlässlich seines 65. Geburtstages<br />

zu seinen Rollen und seinem Leben / 40 Jahre<br />

Darsteller von Zynikern und Menschenfeinden<br />

/ Zu seinem Image: »Ich durfte ja für<br />

Deutschland nur morden« / Keine Anpassung<br />

an seine Rollen, sondern Interesse an<br />

Hintergründen und Handlungsmotiven /<br />

Spielte Theater (hier kein Pressen in eine<br />

»Schablone«) als Gegengewicht zum Fernsehen<br />

/ Seine Lieblingsrollen / Über sich: »Ich<br />

bin ein ausgesprochener Filmheini« / Veröffentlichung<br />

seiner Gedichte durch seine Frau<br />

/ Seine Eigenschaften sind u.a. »weich« und<br />

»sentimental« / Betroffenheit über den<br />

Krieg im ehemaligen Jugoslawien / Zukunftspläne<br />

Interviewer: Christine Lemmen; Gerd Tille<br />

AD 28.05.1994 · WDR · 2400344001 4'50<br />

Nachruf auf den Schauspieler Horst Frank<br />

mit O-Tönen: oft Rollen, die Hardy Krüger<br />

oder Klaus Kinski abgelehnt hatten / über<br />

Fritz Kortner / über seine Teilnahme an Sexfilmen<br />

/ alternative Berufsmöglichkeiten /<br />

»Ich habe nie für Deutschland geküsst, ich<br />

habe immer nur gemordet.«<br />

Reporter: Catarina Felixmüller<br />

ESD 26.05.1999 · RB · MD0006A 3'14<br />

125. Geburtstag<br />

� Brod, Max • Komponist, Schriftsteller<br />

* 27. Mai 1884 in Prag<br />

† 20. Dezember 1968 in Tel Aviv<br />

Zur Behebung der Krise haben einige Wiener<br />

Theater Theaterausrufer engagiert, die das<br />

Publikum in die Theater locken soll.<br />

Text/Autor: Max Brod<br />

Sprecher: Max Brod<br />

AD 1930 · <strong>DRA</strong> F · B003853602 6'35


96 MAI N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

Lange Freundschaft zu Kafka, beschreibt<br />

dessen Äußeres – »einfach und dabei prinzlich<br />

fein« – und Wesen / Kafka umgab Sphäre<br />

der Güte und Erfindungslust / Kafkas Botschaft:<br />

das Handeln, auch das eigene, mit<br />

Skrupeln und Wachsamkeit betrachten /<br />

Hält die häufige Deutung Kafkas als »Zerstörer<br />

des Glaubens« für falsch, sondern sieht in<br />

ihm einen Warner, der einen Funken Hoffnung<br />

behält / Brod berichtet über seine<br />

Tätigkeit als Übersetzer der Opern Leos<br />

Janáceks ins Deutsche / Mit einem neuen<br />

Werk über den Humanisten Johannes Reuchlin<br />

will Brod den europäischen Humanismus<br />

nach Israel bringen, sieht unter diesem Gesichtspunkt<br />

auch seine Arbeit am israelischen<br />

Nationaltheater Habimah<br />

Interviewer: Rolf W. Schloss<br />

AD März 1963 · SWR BA · 5776189 11'45<br />

Als Würdigung seiner Verdienste zur Verständigung<br />

zwischen Juden und Nichtjuden<br />

(spricht insbesondere über Erinnerungen an<br />

Franz Kafka und Franz Werfel)<br />

Interviewer: Peter Langer<br />

AD 14.09.1965 · WDR · 6127854106 6'15<br />

(O-Ton) Max Brod: Seine Publikation über<br />

den Prager Kreis, seine Mitgliedschaft und<br />

dessen Auflösung<br />

Interviewer: Peter Brünner<br />

ESD 05.10.1966 · SWR ST · 6900725 4'13<br />

(O-Ton) Max Brod: Das »Mütterchen Prag«,<br />

seine Geburtsstadt, hält fest / Seine Begegnungen<br />

mit den Schriftstellern Franz Kafka<br />

und Franz Werfel / Der »Prager Kreis« /<br />

Lehnt den Begriff »Prager Schule« ab / Der<br />

»jüngere Prager Kreis« / Seine derzeitige<br />

Arbeit<br />

Interviewer: Albrecht Baehr<br />

AD 02.10.1967 · SWR ST · 6009335 8'35<br />

LESUNG<br />

Text/Autor: Max Brod<br />

Sprecher: Max Brod<br />

AD 28.09.1961 · SWR ST · 6320766 12'10<br />

75. Jahrestag<br />

� Barmer Theologische Erklärung auf der<br />

Ersten Bekenntnissynode formuliert<br />

29. Mai 1934<br />

Die in vielen Landeskirchen gebildeten Bekenntnisgemeinschaften,<br />

die mit dem Pfarrernotbund die Wurzeln<br />

der Bekennenden Kirche darstellen, berufen die<br />

erste Barmer Bekenntnissynode ein, erklären sich als<br />

die rechtmäßige evangelische Kirche in Deutschland<br />

und verweigern der nationalsozialistisch orientierten<br />

Reichskirche den Gehorsam. Die sechs Thesen umfassende<br />

Erklärung (Barmer Theologische Erklärung) des<br />

Theologen Karl Barth wird ihr Fundament.<br />

(O-Ton) Bischof Otto Dibelius zur Situation<br />

der Kirche in totalitären Staaten / Gegen den<br />

Machtanspruch, den Menschen vorzuschreiben,<br />

was sie zu glauben hätten / Die Christen<br />

müssen sich dagegen wehren / (O-Ton)<br />

Joachim Beckmann (Präses der Evangelischen<br />

Kirche im Rheinland) Erläuterung der<br />

sechs Thesen der Barmer Erklärung, u.a.<br />

müsse die Kirche der Neigung des Staates,<br />

seine Gewalt auszudehnen, entschieden entgegentreten,<br />

und zwar überall auf der Welt,<br />

nicht nur jenseits des »Eisernen Vorhangs« /


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E MAI 97<br />

Gott habe die Kirche zu seiner »Gesandtschaft«<br />

auf Erden gemacht<br />

AD 31.05.1959 · WDR · 6067061106 9'44<br />

(O-Ton) Karl Barth: Über Vorgeschichte, Entstehen<br />

und seine Mitwirkung an der Abfassung<br />

des Barmer Erkenntnisses sowie über<br />

die heutige Bedeutung der Erklärung<br />

Interviewer: Heiner Lichtenstein<br />

AD April 1964 · WDR · 6127838101 24'47<br />

Hörfolge von Heiner Lichtenstein<br />

Bericht mit O-Tönen von Prof. Karl Barth,<br />

Pfarrer Wilhelm Niemöller; Dr. Gerhard<br />

Niemöller und Präses Prof. Beckmann<br />

AD Mai 1964 · WDR · 6127842201 43'56<br />

Erlebnisbericht<br />

(O-Ton) Martin Niemöller: 1933 identifizierten<br />

sich noch viele Christen mit dem Nationalsozialismus,<br />

der sich laut Parteiprogramm<br />

»auf dem Boden eines positiven<br />

Christentums« entfalten sollte / Zum Eklat<br />

kam es, als auf einer Massenkundgebung im<br />

Berliner Sportpalast im November 1933 der<br />

Gauleiter der Deutschen Christen Reinhold<br />

Krause für eine Abwendung der Kirche vom<br />

Alten Testament (»Zuhältergeschichten«)<br />

plädierte. Niemöller forderte daraufhin von<br />

Reichsbischof Ludwig Müller die Entlassung<br />

Krauses und die Auflösung der Deutschen<br />

Christen, dann wurde in der Kirche die Forderung<br />

nach einem Rücktritt des mit Hitler<br />

befreundeten Ludwig Müller laut. / 6'49<br />

Durch Vermittlung von Reichsinnenminister<br />

Wilhelm Frick lud Adolf Hitler ca. 40 Kirchenvertreter<br />

für den 25. Januar 1934 in die<br />

Reichskanzlei, darunter auch Niemöller als<br />

Mitbegründer des Pfarrernotbunds. Ziel der<br />

Kirchenvertreter war die Absetzung Müllers.<br />

/ zur nationalsozialistischen Einstellung von<br />

Ludwig Müller / 13'03 beschreibt detailliert<br />

den Ablauf des Treffens, in dessen Verlauf<br />

ihn Göring wegen eines Telefongesprächs<br />

und wegen angeblicher Auslandskontakte<br />

des Pfarrernotbunds beschuldigte / beim<br />

Verabschieden sagte Niemöller zu Hitler:<br />

»Sie haben gesagt, das Deutsche Volk ...<br />

überlassen Sie mir, und sorgen Sie dafür, wie<br />

die Leute in den Himmel kommen. Ich muss<br />

Ihnen dazu sagen, die Verantwortung ... hat<br />

Gott auf unsere Herzen und Gewissen gelegt,<br />

und davon kann keine Macht der Welt<br />

uns entbinden.« / 23'46 Diskussionen nach<br />

dem ergebnislosen Treffen führte zur Einberufung<br />

einer Bekenntnissynode im Mai 1934<br />

in Barmen, bei dem die Bekennende Kirche<br />

gegründet wurde, während die Deutschen<br />

Christen an Bedeutung verloren / zitiert den<br />

ersten Satz der Barmer Erklärung: »Jesus<br />

Christus, wie er uns in der heiligen Schrift<br />

bezeugt wird, ist das eine Wort Gottes, das<br />

wir zu hören, dem wir im Leben und im<br />

Sterben zu vertrauen und zu gehorchen<br />

haben.« / verweist auf Märtyrer wie Dietrich<br />

Bonhoeffer<br />

AD Jan. 1965 · HR 3019003 28'34<br />

Gertraud Grünzinger-Siebert geht der Frage<br />

nach, welche weltanschaulichen Strömungen<br />

und kirchenpolitischen Ereignisse die<br />

evangelische Kirche, schwankend zwischen<br />

staatspolitischer Loyalität und kirchlichtheologischer<br />

Unabhängigkeit, zu diesem<br />

Wort des geistlichen Widerstands provozierten.<br />

Als Zeuge der Zeit berichtet Dekan i.<br />

R. Eduard Putz, Mitglied der bayrischen<br />

Delegation der Barmer Bekenntnissynode<br />

Sprecher: Christian Marschall; Fritz Straßner;<br />

Leo Bardischewski<br />

AD 24.05.1984 · BR · 8421940 27'55


98 MAI N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

Günter Brakelmann (Prof. für Christliche Gesellschaftslehre),<br />

»Vor Barmen steht die Kapitulation<br />

des deutschen Protestantismus<br />

vor dem Faschismus«, über die politische<br />

Ausrichtung der Teilnehmer in Barmen als<br />

Deutschnational. (O-Ton) Karl Barth (Theologe),<br />

1964 in Rundfunkinterview über seine<br />

Stellungnahme gegen die »Deutschen Christen«<br />

1933, über Aussagen der Barmer Synode,<br />

gegen die Vereinnahmung der Kirche<br />

durch den Staat<br />

Text/Autor: Udo Kilimann<br />

ESD 29.05.1984 · WDR · 6150531103 15'17<br />

Interviewer: Ralf Martin<br />

AD 14.08.1984 · SWR ST · 6326446 4'50<br />

Text/Autor: Wilhelm Reinmuth<br />

Sprecher: Martin, Sailer, Daniel Schwab;<br />

Thomas Thieme; Sylvia Held<br />

AD 17.09.1984 · HR · 4177572 17'25<br />

Sprecher: Aart Veder<br />

Regie: Hans-Peter Klausenitzer<br />

AD 27.09.1984 · HR · 4682053 15'45<br />

In Erinnerung an die Barmener Synode, bei<br />

der sich die Bekennende Kirche formierte,<br />

gibt (O-Ton) Friedrich Hübner (Bischof i.R.)<br />

seine Einschätzung der historischen Auseinandersetzungen<br />

um das Verhältnis von<br />

NS-Staat und Kirche, die er als Student miterlebte<br />

Interviewer: Brigitte Riese<br />

ESD 03.11.1984 · NDR SH · 8013804 14'47<br />

Die sechs Thesen der Barmer Theologischen<br />

Erklärung machten unmissverständlich<br />

deutlich, dass Gottes Wort und nicht die nationalsozialistische<br />

Weltanschauung für die<br />

Kirche verbindlich ist. In der Sendung werden<br />

die einzelnen Thesen vorgestellt und<br />

aktualisiert. Sachkundiger Kommentator ist<br />

der langjährige Generalsekretär des Weltkirchenrates<br />

(O-Ton, engl, darüber dt. Übersetzung)<br />

Philip Potter. Der von der Karibikinsel<br />

Dominika stammende methodistische Theologe<br />

ist schon seit 1947 in der ökumenischen<br />

Bewegung engagiert. Von 1972 bis 1984<br />

leitete er den Weltkirchenrat<br />

Text/Autor: Herwig Sander<br />

Sprecher: Peter Schnurr; Rudolf Guckelsberger<br />

AD 17.05.1994 · SWR ST · 0022728 22'26<br />

LESUNG<br />

Redaktion: Martin Hofmeister<br />

ESD 26.05.1993 · DKultur · WKI0164 1'30<br />

Redaktion: Martin Hofmeister<br />

ESD 28.05.1993 · DKultur · WKI0166 1'30<br />

Redaktion: Martin Hofmeister<br />

ESD 29.05.1993 · DKultur · WKI0167 0'55


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E MAI 99<br />

60. Jahrestag<br />

� Deutscher Volkskongress billigt<br />

Verfassungsentwurf für DDR<br />

29. Mai 1949<br />

Der am 26.11.1947 von der SED ins Leben gerufene<br />

Deutsche Volkskongress für Einheit und gerechten<br />

Frieden legt auf seiner 3. Tagung einen Entwurf für<br />

die Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik<br />

vor, da die Bildung der BRD bereits konkrete<br />

Formen angenommen hatte. Mit Gründung der DDR<br />

am 7.10.1949 ging die Volkskongressbewegung in die<br />

Nationale Front über.<br />

Ausschnitte aus den Ausführungen von Otto<br />

Grotewohl über den Entwurf einer Verfassung<br />

für eine deutsche demokratische<br />

Republik<br />

Redner: Otto Grotewohl (Vorsitzender des<br />

Verfassungsausschusses)<br />

AD 22.10.1948 · <strong>DRA</strong> B · B012758437 40'00<br />

Gespräch mit Herbert Warnke (Erster Vorsitzender<br />

des FdGB) über Voraussetzungen, um<br />

die Verfassung des Deutschen Volksrates in<br />

Kraft zu setzen / Verfassung des Deutschen<br />

Volksrates kann nur in Kraft gesetzt werden,<br />

wenn Regierung die volle Verantwortung<br />

hat, wenn Sie, gestützt vom Parlament, Gesetze<br />

und Verordnungen erlassen kann /<br />

sowjetische Besatzungsmacht würde sich<br />

auf allgemeine Kontrolle beschränken, ohne<br />

selbst direkt einzugreifen / Gegensatz zur<br />

Lage in Westdeutschland, wo die Besatzungsmächte<br />

in die Politik eingreifen / deutsches<br />

Volk in der SBZ übernimmt große<br />

Verpflichtung für die Zukunft, noch mehr für<br />

die Freundschaft zwischen den Völkern einzutreten<br />

und die demokratische Entwicklung<br />

in der Ostzone weiter zu vertiefen<br />

AD 06.10.1949 · <strong>DRA</strong> B · B012761673 2'27<br />

15. Todestag<br />

� Honecker, Erich • Generalsekretär des ZK<br />

der SED; Staatsratsvorsitzender der DDR,<br />

* 25. August 1912 in Neukirchen / Saar<br />

† 29. Mai 1994 in Santiago de Chile<br />

(O-Ton) Erich Honecker spricht das Gelöbnis<br />

der deutschen Jugend<br />

Redner: Wilhelm Pieck (Präsident der DDR);<br />

Friedrich Ebert (Oberbürgermeister von Berlin);<br />

Erich Honecker (Vorsitzender des Zentralrats<br />

der FDJ); Margot Feist (jüngstes<br />

Mitglied der Volkskammer)<br />

AD 11.10.1949 · <strong>DRA</strong> B · B012761658 5'00<br />

Erich Honecker zu Besuch bei Familie Fichtner<br />

Wohnungsinhaber zeigen ihre Wohnung,<br />

Führung durch Schlafzimmer und Kinderzimmer<br />

/ Gespräch zwischen (O-Ton) Erich<br />

Honecker und der Familie Fichtner über Miete,<br />

Räumlichkeiten und Kinder / Anstoßen<br />

mit Sekt<br />

ESD 27.12.1984 · <strong>DRA</strong> B · B012745237 2'00<br />

Bericht vom abschließenden Essen, das Erich<br />

Honecker für Helmut Kohl im Bonner Hotel<br />

»Bristol« gab<br />

Bericht der Reporter über anwesende Gäste<br />

und Beschreibung des Saales / Tischrede von<br />

(O-Ton) Erich Honecker / Toast von (O-Ton)<br />

Helmut Kohl / Atmosphäre<br />

Redner: Erich Honecker (Generalsekretär des<br />

ZK der SED und Vorsitzender des Staatsrates<br />

der DDR); Helmut Kohl (Bundeskanzler)<br />

Reporter: Nicht bekannt; Bernd Skupin<br />

AD 08.09.1987 · <strong>DRA</strong> B · B014321653 19'00


100 MAI N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

Gespräch zwischen Erich Honecker und Udo<br />

Lindenberg vor dem Wuppertaler Friedrich-<br />

Engels-Haus<br />

(O-Ton) Erich Honecker und (O-Ton) Udo Lindenberg<br />

/ Udo Lindenberg überreicht Erich<br />

Honecker eine Gitarre mit der Aufschrift »Gitarren<br />

statt Knarren – für eine atomwaffenfreie<br />

Welt im Jahre 2000«<br />

AD 09.09.1987 · <strong>DRA</strong> B · B014321668 2'00<br />

(O-Ton) Erich Honecker u.a. Zitat: »So viel<br />

steht fest, für uns gilt die in der Gründerzeit<br />

der DDR geprägte Losung: Vorwärts immer,<br />

rückwärts nimmer.« (stürmischer Beifall)<br />

ESD 06.10.1989 · <strong>DRA</strong> B · B012723335 17'00<br />

Feature von Holger Kulick über Erich Honeckers<br />

Vergangenheit betreffende Akten aus<br />

dem Besitz von Erich Mielke<br />

(54'00) (O-Ton) Alexander von Stahl hält Aktenvernichtung<br />

in Generalstaatsanwaltschaft<br />

der DDR für unwahrscheinlich / (O-<br />

Ton) Erich Honecker über seine Verhaftung<br />

1935 und seine Befreiung 1945 / (O-Ton)<br />

Hans-Peter Hoffmann bestätigt das Vorhandensein<br />

von Akten aus Honeckers Zeit im<br />

Zuchthaus Brandenburg / (O-Ton) Armin<br />

Vorker (ph) über Honecker betreffende Akten<br />

aus dem Besitz von Erich Mielke, über<br />

Umstände der Flucht Honeckers aus dem<br />

Zuchthaus und über möglichen Inhalt der<br />

Akten / (O-Ton) Joachim Herrmann verneint<br />

Erinnerung an Mielkes Auftritt im Politbüro /<br />

(O-Ton) N.N., Mitarbeiter der Generalbundesanwaltschaft,<br />

über den Inhalt des »Roten<br />

Koffers« / Erich Honecker gratuliert Erich<br />

Mielke zu dessen 80. Geburtstag / (O-Ton)<br />

Erich Mielke verpflichtet sich dem Andenken<br />

der antifaschistischen Widerstandskämpfer<br />

/ (O-Ton) Reinhold Andert über seine<br />

Eindrücke von der Persönlichkeit Erich<br />

Honeckers<br />

Gesprächspartner: Alexander von Stahl (Generalbundesanwalt);<br />

Erich Honecker (Generalsekretär<br />

des ZK der SED); Hans-Peter<br />

Hoffmann (Generalstaatsanwalt der DDR);<br />

Armin Vorker (ph) (Kriminalist); Christoph<br />

Schäfgen (ph) (Staatsanwalt); N. N. (Generalbundesanwaltschaft);<br />

Reinhold Andert (Historiker);<br />

Hans-Jürgen Joseph<br />

(Generalstaatsanwalt der DDR); Monika<br />

Kaiser (Historikerin)<br />

ESD 23.12.1990 · <strong>DRA</strong> B · B012692135 54'00<br />

Der Psychotherapeut Dr. Hans-Joachim<br />

Maaz über die in seinem psycho-politischen<br />

Buch vertretenen Thesen<br />

(O-Ton) Dr. Hans-Joachim Maaz stellt im<br />

Vortrag u.a. Erich Honecker als Prototyp des<br />

DDR-Bürgers dar und belegt die Analyse seines<br />

Charakters mit Auszügen aus Honeckers<br />

Biographie<br />

Interviewer: Heike Schneider<br />

ESD 06.02.1991 · <strong>DRA</strong> B · B012706347 09'01<br />

80. Geburtstag<br />

� Klein, Manfred • Generalintendant des<br />

Rundfunks der DDR, Journalist<br />

* 30. Mai 1929 in Berlin<br />

Erinnert sich an das Ende des Krieges, das er<br />

in einem Wohnhaus in Pankow als Jugendlicher<br />

miterlebte, an die Befreiung durch sowjetische<br />

Soldaten / über die Ratlosigkeit in<br />

der Bevölkerung zum Ende des Krieges /<br />

über den Einsatz von deutschen Antifaschisten<br />

beim beginnenden Wiederaufbau<br />

ESD 17.03.1985 · <strong>DRA</strong> B · B012736092 8'10


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E MAI 101<br />

Neujahrsansprache des Rundfunkintendanten<br />

Manfred Klein<br />

Zum Rundfunk der DDR und seiner gegenwärtige<br />

Konstitution: zum Programmangebot<br />

/ zu der beabsichtigten politischen Öffnung<br />

der Sender nach dem Vorbild des<br />

Runden Tisches / zur Notwendigkeit einer<br />

technischen Verbesserung der Ausstattung<br />

der Rundfunkstationen<br />

ESD 31.12.1989 · <strong>DRA</strong> B · B012740337 7'49<br />

(O-Ton) Manfred Klein über die Berichterstattung<br />

zu den Wahlen / der Mangel an gesetzlichen<br />

Grundlagen zum Rundfunk bei<br />

den ersten freien Wahlen / der Platz für<br />

Wahlspots der Parteien im Rundfunk / Vorwurf<br />

tendenziöser Berichterstattung / die<br />

Frage der Chancengleichheit und Finanzierung<br />

einzelner Parteien.<br />

Interviewer: Alfred Eichhorn<br />

ESD 10.01.1990 · <strong>DRA</strong> B · B012751695 5'27<br />

(O-Ton) Manfred Klein zur Bildung leistungsstarker<br />

Landesrundfunkanstalten / ab<br />

01.07.1990 werden Landesprogramme gesendet<br />

/ neues Programmkonzept von Radio<br />

DDR II, Deutschlandsender und Deutschlandfunk<br />

im künftigen Kulturkanal DS-Kultur<br />

/ Vorstellungen zur Errichtung eines flächendeckenden<br />

Informations- oder<br />

Nachrichtenkanals<br />

Redner: Manfred Klein (Generalintendant<br />

des DDR-Rundfunks)<br />

ESD 27.04.1990 · <strong>DRA</strong> B · B012722813 4'50<br />

75. Geburtstag<br />

� Leonow, Alexej • Kosmonaut<br />

* 30. Mai 1934 in Listwjanka (UdSSR)<br />

Gerhart Eisler (O-Ton russ, darüber dt Übersetzung),<br />

Pawel Beljajew (O-Ton russ, darüber<br />

dt Übersetzung), Alexej Leonow<br />

Gesprächspartner: Gerhart Eisler (Vorsitzender<br />

des Staatlichen Rundfunkkomitees der<br />

DDR); Pawel Beljajew (Kosmomaut); Alexej<br />

Leonow (Kosmonaut)<br />

AD 07.10.1965 · <strong>DRA</strong> B · B014432990 11'55<br />

60. Geburtstag<br />

� Kahane, Peter • Regisseur, Lehrer<br />

* 30. Mai 1949 in Prag<br />

Gespräch mit den Gestaltern des DEFA-Films<br />

»Ete und Ali« (O-Ton) Peter Kahane, (O-Ton)<br />

Waltraud Meiengeis, (O-Ton) Henry Schneider,<br />

(O-Ton) Andreas Köfer / Szenenausschnitte<br />

mit (O-Ton) Jörg Schüttauf, (O-Ton)<br />

Daniela Hoffmann, (O-Ton) Thomas Putensen<br />

Interviewer: Margit Voss<br />

Gesprächspartner: Henry Schneider (Autor);<br />

Peter Kahane (Regisseur); Andreas Köfer (Kameramann);<br />

Waltraud Meienreis (Autorin)<br />

Sprecher: Jörg Schüttauf (Schauspieler); Daniela<br />

Hoffmann (Schauspielerin); Thomas<br />

Putensen (Schauspieler)<br />

ESD 05.06.1985 · <strong>DRA</strong> B · B011092773 51'31


102 MAI N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

(O-Ton) Peter Kahane über die wachsende<br />

Ernsthaftigkeit in seinen Filmen / über die<br />

Zusammenarbeit mit dem Autor Thomas<br />

Knauf (ph) / über den Inhalt des Films »Die<br />

Architekten« / über veränderte Aktualität<br />

des Films durch die politischen Veränderungen<br />

in der DDR / über seine Haltung zum<br />

Nationalen Spielfilmfestival in Karl-Marx-<br />

Stadt<br />

Interviewer: Margit Voss<br />

ESD 26.05.1990 · <strong>DRA</strong> B · B012854209 5'50<br />

Interview mit (O-Ton) Peter Kahane (Regisseur),<br />

(O-Ton) Uwe Hassbecker (Musiker)<br />

und (O-Ton) Rüdiger »Ritchie« Barton (Musiker)<br />

zum Dokumentarfilm »Tamara« über<br />

Tamara Danz, die verstorbene Sängerin der<br />

Ost-Rock-Band Silly / Peter Kahane erklärt,<br />

wie er die Musik von Tamara Danz und Silly<br />

kennen gelernt habe und wie er dazu gekommen<br />

sei, einen Film über Tamara Danz<br />

zu machen / Uwe Hassbecker und Rüdiger<br />

»Ritchie« Barton erzählen, dass sie erst sehr<br />

skeptisch gewesen seien, als sie um die Mitarbeit<br />

bei diesem Projekt gebeten wurden,<br />

es habe sehr lange gedauert, sie zu überzeugen<br />

/ Kahane erklärt, er wollte, dass der Film<br />

aus einer subjektiven Sicht von den zwei<br />

Männern, die Tamara Danz geliebt haben,<br />

erzählt wird / Hassbec ker über seine Beziehung<br />

zu Tamara Danz und ihre Trennung /<br />

Barton über seine Liebesbeziehung zu der<br />

Sängerin / Kahane beschreibt, welche Akzente<br />

er inhaltlich bei diesem Film setzen<br />

wollte / Hassbecker, Kahane und Barton<br />

darüber wie sie heute Tamara Danz sehen<br />

Interviewer: Knut Elstermann<br />

AD 13.02.2007 · RBB B · 070213R106 11'00<br />

(O-Ton) Peter Kahane: Was ihn am Projekt<br />

»Die rote Zora« gereizt hatte / Seine Kindheit<br />

/ Sein Vater / Sein Judentum / Was von<br />

seinen Träumen geblieben sei / Film und<br />

große Politik / »Komisch« liege ihm / Filmischer<br />

Einfluss auf ihn<br />

Interviewer: Peter Claus<br />

AD 18.01.2008 · RBB B · D010338 13'08<br />

100. Geburtstag<br />

� Coppi, Hilde • Widerstandskämpferin<br />

* 31. Mai 1909 in Berlin<br />

† 5. August 1943 in Berlin-Plötzensee (hingerichtet)<br />

Porträt der Widerstandskämpfer<br />

Porträt von Hans und Hilde Coppi, Kommunisten,<br />

die Widerstand gegen die Nazi-Diktatur<br />

leisteten / Mitglieder der Widerstandsgruppe<br />

Schulze-Boysen-Harnack / sandten<br />

Funkbotschaften an Sowjetunion / Verhaftung<br />

/ Geburt eines Sohnes in Gefangenschaft<br />

/ Hinrichtung<br />

Text/Autor: Klaus Drobisch (Manuskript)<br />

Sprecher: Alfred Knop; Uda Echtner; Detlef<br />

Bruns<br />

ESD 12.09.1982 · <strong>DRA</strong> B · B009855429 13'10<br />

Widerstand gegen den Nationalsozialismus<br />

Allen Mitgliedern der Widerstandsorganisation<br />

Schulze-Boysen-Harnack gewidmete<br />

Sendung mit Porträts der führenden Mitglieder<br />

wie Hans Coppi, Arvid Harnack und Harro<br />

Schulze-Boysen der Gruppe / ca. 06'10 (O-<br />

Ton) Prof. Dr. Heinrich Scheel zu den Gründen<br />

für den Widerstand / persönlichen Begegnungen<br />

/ der Zusammensetzung der<br />

Gruppe / Kundschaftertätigkeit für die Sowjetunion<br />

/ dazwischen Zitate aus Gestapoberichten<br />

an Adolf Hitler, Zitate aus Briefen der


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E MAI103<br />

Inhaftierten / (Textbeiträge, Musik, Lyrik und<br />

Prosa im Wechsel)<br />

Text/Autor; Interview: Marianne Thoms<br />

Gesprächspartner: Heinrich Scheel (Manuskript<br />

Co-Autor, Vizepräsident der Akademie<br />

der Wissenschaften, Mitglied der Schulze-<br />

Boysen-Harnack-Organisation)<br />

Sprecher: Hans Maikowski; Ernst Meincke;<br />

Wolf (ph)<br />

ESD 18.12.1982 · <strong>DRA</strong> B · B011902367 48'16<br />

Hans Coppi erinnert sich an die Widerstandskämpfer,<br />

die vor 50 Jahren von den<br />

Nazis hingerichtet wurden<br />

Am 22. Dezember 1942 wurden die führenden<br />

Mitglieder der Berliner Widerstandsgruppe<br />

»Rote Kapelle« hingerichtet, darunter<br />

Harro Schulze-Boysen, Arvid Harnack und<br />

Hans und Hilde Coppi. Hans Coppi jun. ist<br />

der Gesprächspartner von Annette Leo, die<br />

an die vor 50 Jahren Ermordeten erinnert<br />

und an die Spuren, die sie in Coppis Leben<br />

hinterlassen haben<br />

Interviewer: Annette Leo<br />

Regie: Ulrich Herrlitz<br />

AD 28.12.1992 · RBB B · 0F27032 25'00<br />

»Die Widerstandsgruppe ›Rote Kapelle‹ war<br />

ein lockeres Netzwerk unterschiedlicher<br />

Freundeskreise, die der Kampf gegen den<br />

nationalsozialistischen Terror einte. Für Jahrzehnte<br />

galten sie in der Bundesrepublik<br />

Deutschland als Spione und Verräter, in der<br />

DDR wurden sie dagegen als heldenhafte<br />

›Kundschafter‹ für die Sowjetunion gefeiert.<br />

Entsprechend unterschiedliche Erfahrungen<br />

machten auch die Angehörigen der hingerichteten<br />

Widerstandskämpfer in den beiden<br />

Teilen Nachkriegs-Deutschlands.« / Mit (O-<br />

Ton) Johannes Tuchel (Leiter der Gedenkstätte<br />

Deutscher Widerstand) / (O-Ton) Hans<br />

Coppi (Sohn der ermordeten Widerstandskämpfer<br />

Hans und Hilde Coppi) / (O-Ton)<br />

Saskia von Brockdorff (Tochter der ermordeten<br />

Widerstandskämpferin Erika von<br />

Brockdorff) / (O-Ton) Inge Roloff / (O-Ton)<br />

Regina Griebel (Mit Einspielungen aus dem<br />

Hörspiel »Klopfzeichen«)<br />

AD 19.07.2006v · RBB B · D005572 25'19<br />

HÖRSPIEL<br />

Radioszenen über Kampf und Ende einer<br />

Widerstandsgruppe<br />

Reflektiert wird die Arbeit und die Enttarnung<br />

der Widerstandsgruppe Schulze-Boysen-Harnack<br />

in den frühen 40er Jahren des<br />

20. Jahrhunderts sowie das Vorgehen der<br />

nationalsozialistischen Strafjustiz gegen ihre<br />

Mitglieder.<br />

Komponist: Wolfgang Schoor<br />

Text/Autor: Günther Weisenborn<br />

Sprecher: Käthe Reichel, Spr; Wolfgang<br />

Heinz, Spr; Gunter Schoß (Harro); Katrin<br />

Knappe (Rita); Henry Hübchen (Arvid); Ulrich<br />

Mühe (Hans); Katarina Tomaschewsky (Hilde)<br />

u.a.<br />

Regie: Fritz Göhler<br />

ESD 25.03.1984 · <strong>DRA</strong> B · B009998731 56'39<br />

85. Geburtstag<br />

� May, Gisela • Schauspielerin, Chansonnette<br />

* 31. Mai 1924 in Wetzlar / Lahn<br />

Über ihre Wohnungseinrichtung / über ihre<br />

Gastspiele im Ausland / über ihre schauspielerische<br />

Entwicklung und erste Engagements<br />

in Leipzig, Schwerin, Halle und am<br />

Deutschen Theater und ihren Wechsel zum<br />

Berliner Ensemble / über ihre Freizeitgestaltung<br />

/ über ihre Dozententätigkeit an der


104 MAI N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

Berliner Humboldt-Universität / über Fernsehrollen<br />

ESD 29.10.1962 · <strong>DRA</strong> B · B012764144 50'00<br />

(O-Ton) Gisela May über ihre erste Begegnung<br />

mit der Musik Eislers als Kind in ihrem<br />

Elternhaus / über Ratschläge Eislers für ihre<br />

Interpretation seiner Musik, z.B. beim »Friedenslied«<br />

/ über ihr Selbstverständnis als<br />

singende Schauspielerin / über ihre Interpretation<br />

der »Vier Wiegenlieder einer proletarischen<br />

Mutter« und Eislers Meinung dazu /<br />

über ihr Vorhaben, in Vorträgen Hanns Eislers<br />

Musik weiter in der Welt bekannt zu<br />

machen / (O-Ton) Hans Bunge<br />

Interviewer: Walter Vorwerk<br />

ESD 31.08.1968 · <strong>DRA</strong> B · B012765506 24'00<br />

Seminar zu Möglichkeiten der Interpretation<br />

von Brecht-Texten mit Teilnehmern und<br />

Gästen des 8. Festival des politischen Liedes.<br />

Die Sängerin und Pädagogin (O-Ton) Gisela<br />

May erarbeitet mit drei Studenten des letzten<br />

Studienjahres der Staatlichen Schauspielschule<br />

»Ernst Busch« Songs und Lieder<br />

von Hanns Eisler und Paul Dessau. Ausgehend<br />

von der praktischen Arbeit mit den Interpreten<br />

werden Texte analysiert, Genre<br />

und Funktion der Musik bestimmt, Ausdrucksmöglichkeiten<br />

erprobt, Vorschläge<br />

und Anregungen vermittelt. Abschließend<br />

erfolgt eine Diskussion mit dem Publikum<br />

AD 15.02.1978 · <strong>DRA</strong> B · B011507008 104'50<br />

Gespräch mit (O-Ton) Peter Kupke über die<br />

Konzeption des Regisseurs für »Mutter Courage<br />

und ihre Kinder« im Vergleich zur Inszenierung<br />

der Nachkriegszeit – Gespräch mit<br />

(O-Ton) Gisela May über ihre Auseinandersetzung<br />

mit der Figur der Courage und ihre<br />

Gestaltung dieser Rolle – Szenenausschnitte<br />

aus der neuen Inszenierung mit: (O-Ton) Gisela<br />

May als Courage, (O-Ton) Dieter Franke<br />

als Feldprediger, (O-Ton) Ekkehard Schall als<br />

Koch, (O-Ton) Renate Richter als Yvette<br />

Interviewer: Dieter Kranz<br />

AD 01.11.1978 · <strong>DRA</strong> B · B008161002 54'39<br />

Interview-Porträt Gisela May<br />

Interviewer: Stephan Göritz<br />

AD 18.12.1994 · RBB P · MUS02194 56'46<br />

In der ehemaligen DDR hatte sie sich als<br />

Mutter Courage und mit vielen anderen Rollen<br />

am Brecht-Theater einen Namen gemacht.<br />

In der ganzen Welt ist sie berühmt<br />

als Interpretin der Songs von Brecht und<br />

Weill. Von Moskau bis New York sang sie Lieder<br />

der Dreigroschen-Oper in allen großen<br />

Konzerthäusern, und noch heute gibt die<br />

72jährige regelmäßig Gastspiele. (Ansage) /<br />

(O-Ton) Gisela May<br />

ESD 16.02.1997 · SWR ST · 6025452 44'05<br />

(O-Ton) Gisela May, Schauspielerin, Sängerin,<br />

Diseuse: Johann Sebastian Bach hat ihr<br />

Leben beeinflusst / über Berlin heute und in<br />

den 50er Jahren / über Veränderung ihrer<br />

Stimme / über Aktualität der Lieder von<br />

Hanns Eisler / wie sie sich kennen gelernt<br />

haben / über politisches Engagement ihrer<br />

Eltern / über prägende Eindrücke während<br />

ihrer Jugend / über Ausstrahlung: »man hat<br />

sie oder man hat sie nicht« / Erinnerung an<br />

Produktion »Die sieben Todsünden« in 60er<br />

Jahren / glaubte nicht an schnelles Zusammenwachsen<br />

der DDR und Westdeutschland<br />

/ »Verschmelzung ist ein ungeheuer langsamer<br />

Prozess« / über Begriff »Diseuse« / ihre<br />

Rolle als »Mutti« in »Adelheid und ihre Mörder«<br />

/ über Hörspiel »Nachtgedanken« mit<br />

Gedanken von Marlene Dietrich / Anekdote


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E JUNI105<br />

über »Die 12 Cellisten der Berliner Philharmonie«<br />

/ »Musik spielt neben der Dramatik<br />

die größte Rolle in meinem Leben« / über<br />

Unterschied Theater heute und früher / gibt<br />

in ihrem Leben keine Bitterkeit / kann auf<br />

große Erfolge zurückblicken / »auf der Bühne<br />

stehen ist schon das Bedeutendste ... dieser<br />

unmittelbare Kontakt zum Publikum« /<br />

über bevorstehenden Solo-Abend bei Brecht-<br />

Tagen in Berlin / über ihren Unterricht für<br />

junge Interpreten aus Musik und Theater in<br />

Workshops und Meisterkursen / entstandene<br />

Freundschaften mit Absolventen ihrer<br />

Kurse machen sie glücklich<br />

Interviewer: Beate Scheibe<br />

ESD 15.09.2006 · NDR · F016564 51'32<br />

ESD 31.08.2008 · NDR · F027148 55'58<br />

HÖRSPIEL<br />

Komponist: Rolf Zimmermann<br />

Text/Autor: Alf Scorell<br />

Sprecher: Gisela May (Bürgermeisterin, genannt<br />

Slusia die Zweite); Werner Peters<br />

(Hans Nickel); Marianne Wünscher (Gisela,<br />

seine Sekretärin) u.a.<br />

Regie: Herwart Grosse<br />

ESD 17.12.1953 · <strong>DRA</strong> B · B009984256 62'52<br />

75. Jahrestag<br />

� Gründung des PEN-Zentrums deutscher<br />

Autoren im Exil mit Heinrich Mann als<br />

erstem Präsidenten<br />

Juni 1934<br />

Darin u.a.: Im Februar 1933 Treffen u.a. mit<br />

Brecht und Heinrich Mann, eine Diskussion<br />

über die Möglichkeit Widerstand zu leisten,<br />

blieb ohne Ergebnis / Bedeutung des Exils<br />

für die deutsche Literatur / Exil und Sprache<br />

/ Seine Hilfe für Emigranten in den USA / Zu<br />

seiner Einschätzung als »Moralist« / Hat kein<br />

schlechtes Gewissen, wenn er seine Bücher<br />

betrachtet<br />

Gesprächsleiter: Hanns-Jörg Dürrmeier<br />

AD 1976 · <strong>DRA</strong> F · B006298539 35'20<br />

Eklat beim 11. Internationalen PEN-Kongress<br />

1933 in Ragusa als die exilierten deutschen<br />

PEN-Mitglieder sich von der nationalsozialistischen<br />

deutschen Delegation distanzierten<br />

/ Gründung des PEN-Zentrums deutscher<br />

Autoren im Exil / dessen Aufnahme in den<br />

Internationalen PEN-Club / Reinfrank: Mitglieder,<br />

Aufgaben und Probleme des Exil-<br />

PENs, über seine personelle Regeneration<br />

durch neue BRD-Emigranten / Zur Frage des<br />

Gebrauchs der Muttersprache und der<br />

Fremdsprache / Zitat Thomas Mann 1939<br />

»Über die politische Passivität der deutschen<br />

Kultur« / Zur Neugründung des PEN-<br />

Deutschland im November 1948 / Spaltung<br />

in PEN-Zentren der BRD und DDR 1951 / Derzeitige<br />

Arbeit des Exil-PENs / Seine wichtigsten<br />

Funktionen: Vermittlung zwischen den<br />

PEN-Zentren in BRD und DDR, Mahner und<br />

Warner in Fragen von Demokratie und Freiheit<br />

/ Zu der geplanten Aufführung des für


106 JUNI N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

antisemitisch gehaltenen Fassbinder-Stücks<br />

»Der Müll, die Stadt und der Tod« und<br />

anderen antisemitischen Tendenzen in der<br />

BRD / Zur nationalen Identität als Emigrant:<br />

»Engländer wird man nie«<br />

Text/Autor: Jens Brüning; Arthur Apfel<br />

(Schatzmeister des PEN-Zentrums deutschsprachiger<br />

Autoren im Ausland, Schriftsteller);<br />

H.G. Alexander (Schriftsteller); Helmut<br />

Friedmann (Schriftsteller); Johann W. Brügel<br />

(Journalist); Fritz Hellendal (Schriftsteller<br />

Regie: Klaus Figge<br />

AD 30.01.1986 · SWR BA · 0167013 19'30<br />

(O-Ton) Walter Fabian: zu den Motiven für<br />

die Neugründung eines deutschen PEN-Zentrums<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg / Über<br />

das Verhältnis zwischen den emigrierten Autoren<br />

und den Autoren der inneren Emigration<br />

wie Erich Kästner und Ernst Wiechert /<br />

keine Beziehungen der PEN-Schriftsteller zur<br />

Gruppe 47, die im wesentlichen aus jüngeren<br />

Autoren bestand / Erinnerung an die 1.<br />

Tagung des Internationalen PEN nach dem<br />

Krieg im Jahr 1947 und der dort von Thomas<br />

Mann abgegebenen Stellungnahmen zur inneren<br />

Emigration<br />

Interviewer: Wolf Scheller<br />

ESD 20.06.1986 · WDR · 6098161106 4'51<br />

Gespräch mit Karin und Arno Reinfrank<br />

Zu den Ursprüngen des P.E.N.-Zentrums der<br />

im Ausland lebenden deutschsprachigen Autoren<br />

als Nachfolgeorganisation des Deutschen<br />

Exil-PEN / seiner Funktion heute / Aktivitäten<br />

des Zentrums wie u.a. Symposien in<br />

London und New York sowie die »Lesebühne«<br />

/ Schriftstellern, die in den Exilländern<br />

blieben und die Ursachen für ihr Bleiben / zu<br />

den Gründen Arno Reinfranks, von der Bun-<br />

desrepublik Deutschland nach London zu<br />

ziehen<br />

Interviewer: Alfred Eichhorn<br />

Gesprächspartner: Karin Reinfrank (Literaturwissenschaftlerin);<br />

Arno Reinfrank (in<br />

London lebender Autor, Sekretär des PEN-<br />

Zentrums der im Ausland lebenden deutschsprachigen<br />

Autoren)<br />

ESD 16.05.1988 · <strong>DRA</strong> B · B012255377 14'02<br />

Feature über das »2. Else-Lasker-Schüler-<br />

Dichterforum« (9.-11.9.1994), das aus Anlass<br />

des 60jährigen Bestehens des »PEN-Zentrums<br />

deutschsprachiger Autoren im Ausland«<br />

Mitglieder der Organisation zu Diskussionen,<br />

Lesungen, Vorträgen und Gesprächen<br />

nach Wuppertal eingeladen hatte.<br />

Deutsche Schriftsteller und Autoren, die vor<br />

dem Nazi-Regime ins Exil flüchten mußten,<br />

gründeten 1934 in London die Organisation<br />

(D 8'01) Einblendungen: RAU (O-Ton) aus der<br />

Eröffnungsansprache in Wuppertal: Rezeption<br />

deutscher Exilliteratur in Deutschland /<br />

Westphal (O-Ton): Geschichte der Organisation<br />

und ihrer Mitglieder, z.B. Hans Sahl /<br />

Beer (O-Ton): Geschichte der Organisation<br />

und Aktivitäten der 140 Mitglieder / Serke<br />

(O-Ton): Einstellung und Situation der Exil-<br />

Schriftsteller, die nach 1945 in der DDR lebten,<br />

z.B. Seghers und Brecht / Merz (O-Ton):<br />

Gründe für sein Leben in Holland und seine<br />

Dankbarkeit dem Land und seinen Menschen<br />

gegenüber / Müller (O-Ton): Bedeutung<br />

der Begriffs »Heimat« für sie / Fürst (O-<br />

Ton): Seine Verbindung mit der alten Heimat<br />

und über sein Leben in der »neuen« Heimat<br />

USA; (D 9'15)<br />

Text/Autor: Andreas Rumler<br />

Interviewer: Andreas Rumler<br />

Gesprächspartner: Johannes Rau (Ministerpräsident<br />

des Landes NRW); Uwe Westphal<br />

(Generalsekretär des deutschen Exil-PEN in<br />

London); Fritz Beer (Präsident des deutschen


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E JUNI107<br />

Exil-PEN); Jürgen Serke (Publizist und Autor);<br />

Konrad Merz (Schriftsteller aus den Niederlanden);<br />

Herta Müller (Rumäniendeutsche<br />

Schriftstellerin); Peter Fürst (Schriftsteller<br />

und Journalist aus den USA)<br />

Sprecher: Andreas Rumler<br />

AD 16.09.1994 · DW · 1 722 414 20'00<br />

Zu der Auflösung des Exil-Pen / Die Vereinigung<br />

fürchtete, dass sie nicht mehr so geachtet<br />

würde wie früher / 1934 gründete die<br />

Vereinigung ein Zentrum, das gegen die<br />

Nazi-Diktatur und die Vergewaltigung des<br />

Wortes kämpfte. Gegenüber diesen Gründern<br />

hatten die heutigen Mitglieder eine<br />

Verantwortung und die verpflichtete sie vor<br />

allem zur moralischen Integrität / Fritz Beer<br />

betreute, bevor er der Armee in Frankreich<br />

beitrat, Flüchtlinge, die über die Tschechoslowakei<br />

nach London flüchteten. Unter diesen<br />

Flüchtlingen befand sich Alfred Kerr, der<br />

Gründer des PEN-Clubs, den Fritz Beer schon<br />

kannte, da er ihm gelegentlich Unterstützung<br />

auszahlte / Nach der Bücherverbrennung<br />

1933 war es die Aufgabe der PEN, ihren<br />

Mitgliedern Mut zuzusprechen und die verständliche<br />

Verzweiflung durch eine innere<br />

Anspannung und durch Bekenntnis zu den<br />

Werten einer freien Gesellschaft zu stärken /<br />

Über den Schriftsteller Egon Erwin Kisch sagt<br />

er: »Mit dem konnte ich mich, wenn er in<br />

Prag aus Berlin zu Besuch war, lange unterhalten.<br />

Das war ein Gott, der für mich gestorben<br />

war, wie auch andere kommunistische<br />

Schriftsteller. Das ist es eigentlich.« / Es<br />

geht nicht nur darum, dass das Wort frei ist,<br />

sondern gerade in der heutigen Zeit, dass<br />

das Wort nicht missbraucht wird / Schriftsteller,<br />

die in Ländern leben, die sich in<br />

schwierigen Situationen befinden, muss<br />

man moralisch unterstützen (0'58)<br />

AD 04.02.2002 · DW · 3201034 3'38<br />

100. Todestag<br />

� Martucci, Giuseppe • Komponist, Dirigent,<br />

Pianist<br />

* 6. Januar 1856 in Capua<br />

† 1. Juni 1909 in Neapel<br />

für Klavier, bearbeitet für Orchester<br />

Komponist: Giuseppe Martucci<br />

Orchester des Reichssenders Köln<br />

Hans Rosbaud<br />

AD 14.06.1940 · <strong>DRA</strong> F · B003116627 6'18<br />

Komponist: Giuseppe Martucci<br />

Angelo Kessissoglu, Kl<br />

AD 25.01.1943 · <strong>DRA</strong> F · B003850843 2'27<br />

100. Geburtstag<br />

� Rohs, Martha • Altistin<br />

* 2. Juni 1909 in Saarbrücken<br />

† 27. Juli 1963 in Wien<br />

La finta giardiniera, KV 196 (Dramma giocoso<br />

in 3 Akten)<br />

Du Freundin treuer Liebe<br />

Arie des Ramiro<br />

Komponist: Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Text/Autor: Giuseppe Petrosellini (1727–<br />

1799c) (Autorschaft nicht gesichert)<br />

Martha Rohs, MezS – Ramiro<br />

Chor des Reichssenders Leipzig<br />

Sinfonieorchester Leipzig<br />

Hans Weisbach<br />

AD 07.04.1937 · <strong>DRA</strong> F · B003242135 5'01


108 JUNI N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

Oper in 4 Akten<br />

Ja, die Liebe hat bunte Flügel<br />

Habanera der Carmen<br />

Komponist: Georges Bizet<br />

Text/Autor: Henri Meilhac; Ludovic Halévy<br />

Martha Rohs, A – Carmen<br />

Chor des Reichssenders Leipzig<br />

Sinfonieorchester Leipzig<br />

Hans Weisbach<br />

AD 07.04.1937 · <strong>DRA</strong> F · B003242137 3'52<br />

Oper in 3 Akten<br />

Selig wie die Sonne<br />

Quintett: Sachs, Stolzing, David, Eva, Magdalene<br />

Komponist: Richard Wagner<br />

Text/Autor: Richard Wagner<br />

Paul Schöffler, BBar – Hans Sachs; August<br />

Seider, T – Walter von Stolzing; Paul Reinecke,<br />

T – David; Maria Lenz, S – Eva; Martha<br />

Rohs, A – Magdalene<br />

Sinfonieorchester Leipzig<br />

Hans Weisbach<br />

AD 22.05.1937 · <strong>DRA</strong> F · B003242124 4'17<br />

Bühnenweihfestspiel in 3 Akten<br />

3. Akt<br />

unvollständig<br />

Komponist: Richard Wagner<br />

Text/Autor: Richard Wagner<br />

Helge Rosvaenge, T – Parsifal; Josef von Manowarda,<br />

B – Gurnemanz; Paul Schöffler, Bar<br />

– Amfortas; Marta Fuchs, MezS – Kundry u.a.<br />

Chor des Reichssenders Leipzig<br />

Sinfonieorchester Leipzig<br />

Hans Weisbach<br />

AD 25.03.1938 · <strong>DRA</strong> F · B003291516 64'09<br />

für Singstimme und Klavier<br />

Komponist: Geni Sadero<br />

Martha Rohs, S; Ferdinand Leitner, Kl (it)<br />

AD 1943c · <strong>DRA</strong> F · B011111582 2'42<br />

20. Jahrestag<br />

� Bürgerkomitee »Solidarität« gewinnt<br />

erste freie Parlamentswahlen in Polen<br />

4. Juni 1989<br />

Das Bürgerkomitee Solidarität gewinnt am<br />

04.06.1989 mit überwältigender Mehrheit die ersten<br />

freien Parlamentswahlen in Polen nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg. Die siegreiche Oppositionsgruppe ist aus<br />

der Gewerkschaft »Solidarnosc« hervorgegangen, die<br />

erst zwei Monate zuvor offiziell wieder zugelassen<br />

worden war. Der bisherige Staatsratsvorsitzende und<br />

Chef der KP Polens, Wojciech Jaruzelski, wird Staatspräsident<br />

und tritt von seinen Parteiämtern zurück.<br />

Ministerpräsident wird Tadeusz Mazowiecki,<br />

Chefredakteur der Gewerkschaftszeitung »Solidarnosc«.<br />

Text/Autor: Gerhard Breker; Dieter Bingen;<br />

Gert Baumgarten<br />

ESD 19.04.1989 · DLF · 7006818 18'50<br />

5.6. Polen, Warschau; Hendryk Jarczyk: Nach<br />

den Wahlen in Polen: Fast alle Solidarnosc-<br />

Kandidaten haben die erforderliche Mehrheit<br />

erhalten (1'00)<br />

Reporter: Hendryk Jarczyk<br />

ESD Juni 1989 · BR · DK62628 1'00<br />

Wahlen in Polen<br />

Bericht über den Ausgang der Wahlen zum<br />

Parlament / Über den Wahlerfolg der Gewerkschaft<br />

»Solidarität«<br />

Text/Autor: Eberhard Ruth; Reinhold Vetter<br />

05.06.1989 · SWR BA · 0171932 4'00


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E JUNI109<br />

Moderator: Armin Hering<br />

Reporter: Reinhold Vetter (Korrespondent<br />

aus Warschau)<br />

ESD 05.06.1989 · SWR ST · 6328550 4'35<br />

65. Geburtstag<br />

� Ortleb, Rainer • Politiker, Vorsitzender der<br />

LDPD<br />

* 5. Juni 1944 in Gera<br />

(O-Ton) Prof. Dr. Rainer Ortleb zum Treffen<br />

zwischen Kohl und Modrow: Auch ein Nichtergebnis<br />

ist ein Ergebnis / Hilfe nicht durch<br />

Kredite, sondern nur durch die Möglichkeit<br />

zur Selbsthilfe / zu den Ängsten der Bevölkerung<br />

/ Bann muss gebrochen werden, das<br />

Land als Ausverkaufs- und Billiglohnland zu<br />

interpretieren / Vertrauen in einen soliden<br />

Wirtschaftskurs muss gefunden werden /<br />

Währungshoheit für Bundesbank wird von<br />

Bevölkerung als Stabilisierung empfunden<br />

ESD 16.02.1990 · <strong>DRA</strong> B · B012694957 3'00<br />

Interview mit Prof. Rainer Ortleb über das<br />

Wahlergebnis des Bundes Freier Demokraten<br />

Interviewer: Herbert Schalling<br />

Gesprächspartner: Rainer Ortleb (Vorsitzender<br />

des Bundes Freier Demokraten)<br />

Regie: Fritz Beyer; Fernand Nohr<br />

ESD 06.05.1990 · <strong>DRA</strong> B · B012826048 2'25<br />

(O-Ton) Prof. Rainer Ortleb, Vorsitzender der<br />

Fraktion FDP: Bedeutung der Vereinigung<br />

der Demokraten aus geschichtlicher Sicht /<br />

Erzielung eines liberalen Grundkonsens /<br />

Entwicklung der Partei / Führungspositionen<br />

in der gesamtdeutschen FDP / Problematik<br />

der Kandidatur von Prof. Wünsche / liberale<br />

Politik in der Koalitionsregierung<br />

ESD 23.06.1990 · <strong>DRA</strong> B · B012695590 11'30<br />

Letzte Tagung der Volkskammer der DDR<br />

(10'30) (O-Ton) Rainer Ortleb dankt Michail<br />

Gorbatschow und allen, die die Wende 1989<br />

einleiteten und die Einheit möglich machten<br />

/ zum Umgang mit der Staatssicherheit und<br />

rechtsstaatlichen Prinzipien / zu den wichtigsten<br />

geleisteten Arbeiten der Volkskammer<br />

und dem Anteil der Liberalen / zu bevorstehenden<br />

Aufgaben im Bundestag<br />

AD 02.10.1990 · <strong>DRA</strong> B · B012740678 10'30<br />

(O-Ton) Rainer Ortleb, u.a. über Berufsausbildung,<br />

Entwicklung der Universitäten, Berufsaussichten<br />

für Hochschulabsolventen, Dauer<br />

des Besuchs des Gymnasiums bis zum Abitur<br />

Interviewer: Ulrike Bajohr<br />

ESD 26.03.1991 · <strong>DRA</strong> B · B012706512 40'45


110 JUNI N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

100. Geburtstag<br />

� Berlin, Isaiah • Historiker, Schriftsteller, Sozialphilosoph<br />

* 6. Juni 1909 in Riga<br />

† 5. November 1997 in Oxford<br />

(O-Ton) Isaiah Berlin<br />

Interviewer: Werner Becker<br />

Gesprächspartner: Isaiah Berlin (Historiker)<br />

AD 10.01.1992 · BR · 9220313–15 5'40<br />

(O-Ton) Isaiah Berlin<br />

Interviewer: Isaiah Berlin; Christian Marschall<br />

Sprecher: Werner Becker<br />

AD 07.11.1997 · BR · 9723422–23 16'15<br />

(O-Ton) vorhanden<br />

Text/Autor: Carsten Probst<br />

Moderator: Karin Fischer<br />

ESD 13.12.1998 · DLF · 7909977 5'05<br />

LESUNG<br />

Text/Autor: Isaiah Berlin<br />

Sprecher: Peter Wilhelm<br />

AD 18.01.1965 · <strong>DRA</strong> F · B005444788 9'41<br />

30. Todestag<br />

� Gehlen, Reinhard • Offizier, Präsident des<br />

Bundesnachrichtendienstes<br />

* 3. April 1902 in Erfurt<br />

† 8. Juni 1979 in Berg bei Starnberg<br />

Aufgaben des BND / Keine innerpolitische<br />

Aufklärung / Über die Anlegung von Persönlichkeitsakten:<br />

Nur für seinen persönlichen<br />

Gebrauch / Über die Einsetzung von Journalisten,<br />

um falsche Vorstellungen über den<br />

BND zu beseitigen / Gutes persönliches Verhältnis<br />

zu den drei Parteien / Regelmäßiger<br />

Kontakt mit den Fraktionsvorsitzenden<br />

AD 06.03.1975 · <strong>DRA</strong> F · B009591127 2'15<br />

(O-Ton) Reinhard Gehlen, Chef des BND<br />

Text/Autor: Otto Köhler<br />

ESD 22.05.1995 · WDR · 6151104203 14'52<br />

Otto Köhler sah einen Film über Reinhard<br />

Gehlen, aber nicht über den BND<br />

Kommentator: Otto Köhler<br />

Sonst. Mitw.: Dina Netz<br />

ESD 08.03.2006 · WDR · 5131656 6'26


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E JUNI 111<br />

125. Jahrestag<br />

� Grundsteinlegung zum Deutschen<br />

Reichstag<br />

09. Juni 1884<br />

Der erste gesamtdeutesche Reichstag tritt im März<br />

1871 zusammen und beschließt den Bau eines repräsentativen<br />

Gebäudes für das Parlament. Die Ausschreibung<br />

gewinnt der Oppenheimer des Architekt<br />

Paul Wallot. Am 9.6.1884 erfolgt in Gegenwart von<br />

Kaiser Wilhelm I. die Grundsteinlegung. Erst 10 Jahre<br />

später, am 5.12.1894 weiht Kaiser Wilhelm II. das Gebäude<br />

feierlich ein<br />

(O-Ton) Carl Mertz: Zum Auffinden der Kassette<br />

/ Urkunde mit der Unterschrift von Kaiser<br />

Wilhelm und Bismarck wurde auf der<br />

Müllkippe am Teufelssee gefunden<br />

Reporter: Rolf Voss<br />

Sonst. Mitw.: Carl Mertz (Bundesbaudirektor)<br />

AD 02.02.1966 · RBB B · 0800636 3'10<br />

Text/Autor: Martin Kieren<br />

ESD 09.06.1993 · SWR BA · R008076 4'50<br />

Ein musikalischer Streifzug durch die Geschichte<br />

des Reichstags von der Grundsteinlegung<br />

bis heute<br />

Text/Autor: Wolfgang Knauer<br />

AD 06.05.1999 · NDR · R008076 114'48<br />

80. Geburtstag<br />

� Frank, Anne • NS-Opfer, Verfasserin des<br />

Tagebuches der Anne Frank<br />

* 12. Juni 1929 in Frankfurt am Main<br />

† März 1945 im KZ Bergen-Belsen<br />

Erinnerung an das Schicksal von 6 Mio Juden,<br />

darunter das der jüdischen Familie<br />

Frank / (O-Ton) Lin Jaldati: Erste Begegnung<br />

mit Familie Frank im Lager Westerbork / Abtransport<br />

von Juden und Strafgefangenen<br />

nach Auschwitz / Aussonderung von Alten<br />

und Schwachen / Trennung der Töchter<br />

Frank von der Mutter, die in Auschwitz umkam<br />

/ Wiederbegegnung mit den Schwestern<br />

Anne und Margot im KZ Bergen-Belsen;<br />

nachlassende Widerstandskraft Annes; Erkrankung<br />

an Typhus; Tod Margots und<br />

Annes / Gesang Lin Jaldatis<br />

Gesprächspartner: Lin Jaldati (jüdisch-holländische<br />

Sängerin)<br />

ESD 19.04.1957 · <strong>DRA</strong> B · B012701538 18'00<br />

Musikalisch-literarische Sendung mit Erinnerungen<br />

der Sängerin Lin Jaldati an Anne<br />

Frank<br />

02'50 (O-Ton) Lin Jaldati: Gemeinsame Haftzeit<br />

mit Margot und Anne Frank im KZ Auschwitz-Birkenau;<br />

organisierten Weihnachtsessen,<br />

bei dem Anne selbsterdachte<br />

Märchen erzählte / 15'37 Lesung der Märchen<br />

»Das Blumenmädchen«, »Kätchen«, »Das<br />

kluge Wichtelmännchen« in der Übersetzung<br />

von Lin Jaldati<br />

Gesprächspartner: Lin Jaldati (jüdisch-hol)<br />

Sprecher: Kati Szekely (Schauspielerin); Renate<br />

Glaetzner<br />

ESD 18.11.1964 · <strong>DRA</strong> B · B012703704 55'00


112 JUNI N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

Die heute achtzigjährige Niederländerin<br />

Miep Gies hat zusammen mit ihrem Mann<br />

und einigen Freunden zwischen 1942 und<br />

1944 acht untergetauchte Juden, darunter<br />

die vierköpfige Familie Frank / Miep Gies,<br />

Weggefährtin von Anne Frank: Angst nicht<br />

zugeben / Kampf gegen den Feind ohne<br />

Waffen: helfen, verstecken / Ihr Ehemann<br />

war auch im Widerstand / Anne Frank fragte<br />

nach Neuigkeiten / Anne Frank hatte über<br />

BBC gehört, dass Juden vergast wurden /<br />

Entsetzen darüber, dass das Versteck kurz<br />

vor dem Ende entdeckt wurde: Familie Frank<br />

ist mit dem letzten Transport nach Westerbork<br />

gekommen / Tagebuch der Anne Frank<br />

lange nicht gelesen / Rückkehr von Otto<br />

Frank, Nachricht vom Tod von Anne und<br />

Margot Frank / »Diese Wunde heilt nie bei<br />

uns« / ab 11'58: Angst, das Tagebuch zu lesen<br />

/ Das Lesen des Tagebuchs war dann doch<br />

eine Erleichterung für sie / ab 14'44: Lesung<br />

aus dem Tagebuch der Anne Frank<br />

Text/Autor: Bettina Wenke<br />

AD 29.05.1989 · SWR ST · 6021380 24'32<br />

Gespräch mit Miep und Jan Gies über ihre Erinnerungen<br />

an Anne Frank<br />

Umfrage unter Lesern, die sich in der Berliner<br />

Buchhandlung »Internationales Buch«<br />

von Miep Gies ihre Autobiographie »Meine<br />

Zeit mit Anne Frank« signieren ließen / Gespräch<br />

mit (O-Ton) Miep Gies: Freude über<br />

die herzerwärmenden Briefe und das Interesse<br />

der DDR-Leser; Erinnerungen an Anne<br />

Frank und ihre Familie im Amsterdamer Versteck<br />

/ 14'00 (O-Ton) Jan Gies über seine<br />

Besorgungen für die Familie Frank / (O-Ton)<br />

Miep Gies: Hoffnung auf nachhaltige Wirkung<br />

ihrer und Anne Franks Aufzeichnungen,<br />

Trauer über nachgesagte Fälschung<br />

Interviewer: Sigried Wesener<br />

ESD 31.10.1989 · <strong>DRA</strong> B · B012685752 23'53<br />

(O-Ton) Mies Giep (niederländische Angestellte<br />

von Otto Frank, dem Vater von Anne<br />

Frank): Über ihre Begegnung mit der jungen<br />

Jüdin Anne Frank, die aus Deutschland<br />

stammte und sich mit ihrer Familie und<br />

Freunden in einem Hinterhaus im besetzten<br />

Amsterdam vor den Nationalsozialisten versteckte.<br />

Nach ihrer Verhaftung und Verschleppung<br />

in ein KZ fand Frau Giep Annes<br />

Tagebuch, das sie nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

an den Vater Otto Frank zurückgeben<br />

konnte<br />

Text/Autor: Annette Morczinek<br />

ESD 12.06.1999 · WDR · 6067404106 4'20<br />

Heute jährt sich zum 60. Mal der Tag, an<br />

dem Anne Frank entdeckt und verhaftet<br />

wurde. Die Frage nach Verrätern kann nicht<br />

mehr geklärt werden. O-Töne (niederländisch,<br />

teilw. dt. überspr., Besucherin Anne-<br />

Frank-Haus): Man sollte Suche nach Verräter<br />

ruhen lassen / Suche nach Verrätern von Familie<br />

Frank ist nicht mehr wichtig / Hans Vestra<br />

(dt., Direktor des Anne-Frank-Hauses):<br />

Juden wurden für Geld verraten / Personenkreis,<br />

der Familie Frank verraten haben kann,<br />

sehr groß / David Barnouw (dt., Historiker,<br />

Niederländisches Institut für Kriegsdokumentation):<br />

Es fehlen Beweise für Überführung<br />

von drei des Verrats Verdächtigten /<br />

Man wird Verräter nicht mehr finden / NN<br />

(niederländisch, teilw. dt. überspr., Besucher<br />

Anne-Frank-Haus) schließt nicht aus, dass er<br />

damals zum Verräter geworden wäre. NN<br />

(niederländisch, teilw. dt. überspr., Besucher<br />

Anne-Frank-Haus) schämt sich für Verrat<br />

Kommentator: Silke Wortel<br />

Sonst. Mitw.: Hans Vestra (Direktor des<br />

Anne-Frank-Hauses); David Barnouw (Historiker,<br />

Niederländisches Institut für Kriegsdokumentation)<br />

AD 04.08.2004 · WDR · 6110091113 3'11


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E JUNI 113<br />

Kurzfeature mit O-Ton / Annemarie Bekker<br />

(Sprecherin der Anne-Frank-Stiftung, Amsterdam,<br />

niederl. dt. überspr.): »Sie hat das<br />

Tagebuch mit ihrem Vater zusammen gekauft<br />

– ein paar Wochen, bevor die Franks<br />

untertauchen mussten. Im Hinterhaus konnte<br />

sich Anne ihre Ängste von der Seele<br />

schreiben. Sie schildert, wie hier acht Personen<br />

auf wenigen Quadratmetern miteinander<br />

auskommen müssen.« / Jacqueline van<br />

Maarsen (Freundin von Anne Frank) erinnert<br />

sich sich: »An einem Tag kam eine Nachbarin<br />

zu mir und sagte: die Familie Frank ist<br />

verschwunden. Sie sind nach die Schweiz<br />

gegangen. So habe ich den ganzen Krieg<br />

gedacht, Anne war in der Schweiz und habe<br />

mich nicht wirklich Sorgen gemacht.« /<br />

»Man konnte auch Geld verdienen, wenn<br />

man einen Jude angezeigt hat. Das ist natürlich<br />

auch mit Anne passiert. Man weiß nicht,<br />

wer das war. Sie waren vielleicht gar nicht<br />

nationalsozialistisch, aber möchten gerne<br />

Geld verdienen und waren gleichgültig, was<br />

mit die Juden passierte.« / Otto Frank (Annes<br />

Vater) veröffentlicht 1947 nach dem Krieg<br />

Annes Tagebuch (engl. dt. überspr.): »Ich<br />

habe sehr lange gebraucht, bis ich es lesen<br />

konnte. Und dann war ich sehr erstaunt über<br />

Annes tiefe Gedanken. Das war eine völlig<br />

andere Anne als die, die ich als meine<br />

Tochter kannte.«<br />

Text/Autor: Ludger Kazmierczak<br />

Sonst. Mitw.: Annemarie Bekker (Sprecherin<br />

der Anne-Frank-Stiftung, Amsterdam); Jacqueline<br />

van Maarsen (Freundin von Anne<br />

Frank); Otto Frank (Vater von Anne Frank)<br />

ESD 14.06.2007 · WDR · 614432104 4'24<br />

LESUNG<br />

Aus dem »Tagebuch der Anne Frank«<br />

Einführung von (O-Ton) Walter Nowojski /<br />

02'30 Lesung aus dem »Tagebuch der Anne<br />

Frank«<br />

Text/Autor: Anne Frank; Walter Nowojski<br />

(Einführung)<br />

Sprecher: Friederike Aust (Schauspielerin);<br />

Walter Nowojski<br />

ESD 26.03.1985 · <strong>DRA</strong> B · B012654241 14'27<br />

HÖRSPIEL<br />

Text/Autor: Ernst Schnabel<br />

Sprecher: Gustl Halenke (Anne); Gertrud Kückelmann<br />

(Lies); Hans Paetsch (Otto Frank)<br />

u.a.<br />

Regie: Fritz Schröder-Jahn<br />

AD 20.01.1958 · <strong>DRA</strong> F · B006527530 84'49<br />

Auf der Suche nach dem Mädchen Anne<br />

Frank<br />

Text/Autor: Stephanie Menge<br />

Sprecher: Nele Hippe-Davis (Anne); Wolf Aniol;<br />

Donata Höffer u.a.<br />

Regie: Petra Feldhoff<br />

AD 09.06.1999 · WDR · 5035 881 0 29'43


114 JUNI N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

50. Jahrestag<br />

� Eröffnung der ersten Arbeiterfestspiele<br />

der DDR im Klubhaus der Chemischen Werke<br />

Buna in Schkopau<br />

12. Juni 1959<br />

Vom 12. bis 21. Juni 1959 finden die ersten Arbeiterfestspiele<br />

im Bezirk Halle statt. Unter dem Motto<br />

»Die besten Schätze der deutschen und internationalen<br />

Kunst und Literatur für unsere schaffenden Menschen«<br />

bieten die Festspiele rund 260 Kulturveranstaltungen<br />

aus den Bereichen Literatur, Musik, Film,<br />

Theater, Tanz, Kabarett und Bildende Kunst.<br />

Begrüßung, Referat von Alfred Kurella und<br />

Diskussion am ersten Tag der Konferenz (Teil<br />

4 des Mitschnitts)<br />

(O-Ton) Wolfgang Bayreuther (Sekretär des<br />

Bundesvorstandes des FDGB) zur Bedeutung<br />

der Arbeiterfestspiele, zu Erfahrungen aus<br />

den ersten Festspielen in Halle und über die<br />

Vorbereitung der zweiten Arbeiterfestspiele<br />

in Karl-Marx-Stadt: sollen Tribüne des sozialistischen<br />

Lebens werden, sollen demonstrieren,<br />

welche neuen kulturellen Werte das<br />

Volk schuf / »Arbeiterfestspiele sind Bitterfeld<br />

in Aktion« / alle Bezirke, Kreise und Betriebe<br />

müssen in die Vorbereitung einbezogen<br />

werden / in Wettbewerben, Leistungsschauen<br />

müssen die Besten ermittelt werden<br />

/ Bereitschaft zur Teilnahme an den Arbeiterfestspielen<br />

unter Künstlern nicht immer<br />

vorhanden, daran muss gearbeitet<br />

werden / Unzufriedenheit über ungenügende<br />

Veröffentlichungen über die Vorbereitung<br />

der Arbeiterfestspiele in der Presse<br />

AD 27.04.1960 · <strong>DRA</strong> B · B012736887 5'25<br />

Musik ohne Text (2 x Fanfare)<br />

ESD 1967 · <strong>DRA</strong> B · B012742585 0'53<br />

20. Jahrestag<br />

� Michail Gorbatschow besucht die<br />

Bundesrepublik<br />

12. Juni 1989<br />

Am 12. Juni 1989 trifft der sowjetische Staats- und<br />

Parteichef in Begleitung seiner Frau Raissa erstmals<br />

zu einer Staatsvisite in der Bundesrepublik ein. Während<br />

seines viertägigen Aufenthalts, der ihn in verschiedene<br />

Städte führt, wird der Reformpolitiker aus<br />

der UdSSR von der westdeutschen Bevölkerung mit<br />

Begeisterung empfangen.<br />

Reporter: Hermann Krause; Horst Kläuser<br />

AD 12.06.1989 · SWR BA · 4211135 5'30<br />

Richard von Weizsäcker: Die von Gorbatschow<br />

verfolgte Politik der Offenheit, des<br />

Umbaus und der Modernisierung ist von<br />

entscheidender Bedeutung für Europa und<br />

die Welt / Michail Gorbatschow (russ, dt<br />

Übers.): Begrüßung / Aus der Vergangenheit<br />

müßen alle Menschen heute Lehren ziehen /<br />

Die Bewältigung der Vergangenheit erst ermöglicht<br />

ein gegenseitigem Entgegenkommen<br />

/ Die Zusammenarbeit zwischen der<br />

Bundesrepublik und der Sowjetunion kann<br />

als Katalysator für neue Beziehungen in Ost<br />

und West dienen / Das bereits erreichte Niveau<br />

gegenseitigen Verständnisses erlaubt<br />

es, nicht nur das militärische Gegenüberstehen<br />

zu überwinden, sondern auch neue<br />

Strukturen und Formen der Zusammenarbeit<br />

zu schaffen / Der Weg zu einem »Gesamteuropäischen<br />

Haus« führt über die gemeinsame<br />

friedliche Lösung aktueller<br />

Probleme (nukleare Gefahr, Umweltschutz,<br />

3. Welt) / Niemand kann eigene Sicherheit<br />

und eigenes Wohlergehen auf Kosten<br />

anderer gewährleisten (D 9'20)<br />

AD 13.06.1989 · <strong>DRA</strong> F · B006441970 18'40


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E JUNI 115<br />

Mitschnitt der Ansprachen von H. Daniels<br />

und M. Gorbatschow auf dem Bonner Marktplatz<br />

am 13.6.1989<br />

ATMO vor dem Bonner Rathaus, Sprechchor:<br />

»Gorbi, Gorbi« / Abspielen der sowjetischen<br />

und deutschen Nationalhymne / Ansprache<br />

des Bonner Oberbürgermeisters Hans Daniels<br />

(dt., dazw. russ übersetzt) / (ab 16'36)<br />

Ansprache Michail Gorbatschow ( russ. dt.<br />

überspr.): Betont die Freundschaft und das<br />

Vertrauen zwischen dem deutschen und<br />

sowjetischen Volk / Wir müssen das beste<br />

aus unserer Geschichte machen und für eine<br />

glückliche Zukunft zusammenarbeiten / Es<br />

wird ein neues Kapitel in den deutschsowjetischen<br />

Beziehungen aufgeschlagen; die<br />

Menschen beider Länder sollten näher<br />

zusammenkommen / Dankt Deutschland für<br />

die humanitäre Hilfe bei dem schweren<br />

Eisenbahnunglück in der UdSSR<br />

AD 13.06.1989 · WDR · 6095954102 23'17<br />

Das Eis in der Beziehung zwischen der Bundesrepublik<br />

Deutschland und der UdSSR ist<br />

bereits im Oktober 1988 anlässlich des Moskaubesuchs<br />

von Bundeskanzler Helmut Kohl<br />

gebrochen; der Moskauer Vertrag wird weiter<br />

umgesetzt / Über die Wirtschaftsreform<br />

in der Sowjetunion (Perestroika) / Gute<br />

deutschsowjetische Beziehung eine Voraussetzung<br />

für die Europapolitik / Hat bei seinem<br />

Besuch an den Reaktionen unter der<br />

deutschen Bevölkerung gespürt, wie sehr<br />

beide Völker die Nähe suchen / UdSSR hat<br />

große wirtschaftliche und wissenschaftliche<br />

Reserven / Der sowjetische Markt braucht<br />

eine Preisreform, Dezentralisierung und Demokratisierung<br />

/ Das sowjetische Wirtschaftsmanagement<br />

muss modernisiert<br />

werden / Begrüßt die zahlreichen Joint-ven-<br />

tures ebenso wie jede andere neue Form der<br />

Wirtschaftszusammenarbeit / Strukturwandel<br />

in der UdSSR ein langfristiger Prozess,<br />

stabiler Rubel wünschenswert, aber von der<br />

Konkurrenzfähigkeit der UdSSR auf dem<br />

Weltmarkt abhängig / Die internationalen<br />

Beziehungen haben sich entspannt, man hat<br />

nicht mehr Angst voreinander; wir können<br />

uns in die internationalen politischen und<br />

wirtschaftlichen Strukturen integrieren (u.a.<br />

GATT) / Unterstreicht die führende Rolle der<br />

UdSSR auf dem Gebiet der Raumfahrt, stellt<br />

eine Zusammenarbeit mit den USA auf diesem<br />

Gebiet in Aussicht; wenn die Amerikaner<br />

uns das bezahlen, sind wir bereit, für sie<br />

alles in den Weltraum zu schießen; einiges<br />

davon ist aber wahrscheinlich überflüssig<br />

geworden; das eingenommene Geld können<br />

wir dann z.B. in der Bundesrepublik ausgeben<br />

/ Über Investitionen in der heimischen<br />

Elektronikindustrie, Stand von Schiffsbau,<br />

Luftfahrt und Kernenergie; bilaterale Zusammenarbeit<br />

auf allen Gebieten möglich und<br />

wünschenswert / Integration der UdSSR in<br />

Westeuropa begrüßenswert, aber keine<br />

militärische Integration / Kann sich kein<br />

gemeinsames europäisches Haus ohne<br />

ökonomisches Fundament vorstellen<br />

AD 13.06.1989 · WDR · 6073566101 51'03<br />

Dietmar Merten: Bericht von der Abschluss-<br />

Pressekonferenz beim Besuch Gorbatschows<br />

in Bonn / (O-Ton russ., darüber dt.) Gorbatschow<br />

zur künftigen Entwicklung seiner Politik<br />

in der UdSSR: Es wird noch schmerzhafte<br />

Augenblicke geben, aber wir sind heute viel<br />

sicherer als je zuvor / Zur Berliner Mauer: Die<br />

Mauer ist in konkreter Situation entstanden,<br />

sie kann auch verschwinden, wenn die Voraussetzungen<br />

entfallen, die diese Wand ins<br />

Leben gerufen haben<br />

Redner: Michail Gorbatschow<br />

Reporter: Dietman Merten<br />

AD 15.06 1989 · BR · DK62656 2'46


116 JUNI N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

Regierungserklärung zum Besuch von Generalsekretär<br />

Gorbatschow in der Bundesregierung<br />

Deutschland<br />

Redner: Helmut Kohl (Bundeskanzler); Willy<br />

Brandt (SPD)<br />

AD 16.06.1989 · <strong>DRA</strong> F · B006911812 58'04<br />

200. Geburtstag<br />

� Hoffmann, Heinrich • Psychiater, Schriftsteller<br />

(Struwwelpeter)<br />

* 13. Juni 1809 in Frankfurt am Main<br />

† 20. September 1894 in Frankfurt am Main<br />

Radio-Essay zum 100. Todestag von Heinrich<br />

Hoffmann<br />

Kurzbiographie von Dr. Heinrich Hoffmann,<br />

Autor des »Struwwelpeter«. Zeitgeschichtlicher<br />

Hintergrund des Kinderbuches, Pädagogik<br />

des 19. Jahrhunderts. Vergleich mit »Alice<br />

in Wonderland« von Lewis Carroll<br />

Sprecher: Rolf Schneider<br />

AD 1974 · HR · 2130–000920 29'10<br />

Struwwelpeter und die Folgen<br />

Die berühmteste und umstrittenste Kinderbuch-Figur<br />

der Deutschen wird in diesem<br />

Jahr 150 Jahre alt – der Struwwelpeter. Er hat<br />

alle Anfeindungen überstanden, obschon<br />

seine abschreckende Wirkung längst dahin<br />

sein dürfte. Seine Lebenskraft nährt sich<br />

auch aus dem Umstand, dass er noch immer<br />

als ideales Material für Parodien und Satiren<br />

herhalten kann. (Ansagetext) / In Frankfurt/<br />

Main wurde ein Struwwelpeter-Museum gegründet,<br />

das auf dem Nachlass des Schöpfers<br />

dieser Figur, des Arztes Heinrich Hoffmann,<br />

basiert. Das Hoffmann-Museum,<br />

ebenfalls in Frankfurt/Main, ist eine Abspaltung<br />

des Struwwelpeter-Museums, welches<br />

zwar nicht über so reiche Bestände wie die<br />

Sammlung des G.H. Herzog verfügt, dafür<br />

wendet es sich aber der Spielfreude der kindlichen<br />

Besucher zu. Anlässlich des Struwwelpeter-Jubiläums<br />

erscheinen Neubearbeitungen<br />

im Verlag Rütten & Loening. (Ms.)<br />

Text/Autor: Knut Elstermann<br />

Interviewer: Knut Elstermann<br />

Gesprächspartner: Manfred Bofinger (Karikaturist);<br />

Bernd Schemmel (Kinderpsychologe);<br />

G.H. Herzog (Gründer Struwwelpeter-<br />

Museum, Frankfurt/Main); Heinz Wegehaupt<br />

(Kinderbuchspezialist); Ulrike Gruner<br />

(Hoffmann-Museum, Frankfurt/Main);<br />

Bernd Lunkewitz (Verlagsleiter Rütten &<br />

Loening, Berlin)<br />

ESD 27.06.1994 · RBB P · GES13394 52'35<br />

Text/Autor: Elke Heidenreich<br />

Sprecher: Elke Heidenreich; Konrad Beikircher<br />

AD 29.12.1994 · NDR Nds · 6914680 44'46<br />

Text/Autor: Stephan Krass<br />

AD 14.02.1996 · SWR BA · 0181164 8'50<br />

HÖRSPIEL<br />

Komponist: Hermann Josefs<br />

Text/Autor: Melchior Schedler<br />

Sprecher: Hannes Messemer (Schinzinger);<br />

Joost-Jürgen Siedhoff (Krüger-Schladitz); Richard<br />

Münch (Hoffmann) u.a.<br />

Regie: Günther Sauer<br />

AD 1983 · HR · 3.222 230 100–200 56'35


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E JUNI 117<br />

75. Todestag<br />

� Däubler, Theodor • Lyriker, Epiker<br />

* 17. August 1876 in Triest<br />

† 13. Juni 1934 in St. Blasien / Schwarzwald<br />

LESUNG<br />

Millionen Nachtigallen schlagen (D 2'45);<br />

Flug in die Ferne (D 3'10)<br />

Text/Autor: Theodor Däubler<br />

Sprecher: Theodor Däubler<br />

AD 1928 · <strong>DRA</strong> F · B003851838 5'56<br />

85. Geburtstag<br />

� Herz, Joachim • Musiktheaterregisseur,<br />

Theaterleiter, Intendant<br />

* 15. Juni 1924 in Dresden<br />

Ein Porträt des Leipziger Operndirektors mit<br />

Ausschnitten aus seinen Inszenierungen<br />

(O-Ton) Joachim Herz beantwortet Fragen<br />

zu seiner Ausbildung, zur Künstlerkarriere<br />

in Verbindung mit der Entwicklung der DDR<br />

und zu seiner Regiearbeit / Theaterschaffende<br />

äußern sich über Joachim Herz / (O-Ton)<br />

Klaus Thiel / (O-Ton) Paul Schmitz / (O-Ton)<br />

Andreas Pieske / Gespräche im Wechsel mit<br />

Musik und Szenenausschnitten aus Theateraufführungen<br />

/ 08'00 Verhaftungsszene aus<br />

der Oper »Der brave Soldat Schwejk« mit /<br />

(O-Ton) Werner Enders /<br />

(O-Ton) Rudolf Asmus / (O-Ton) Hanns<br />

Nocker / ca. 20'50 »Griechische Hochzeit«,<br />

Generalprobenausschnitt mit (O-Ton) Ursula<br />

Brömme / ca. 27'00 »Der fliegende<br />

Holländer« mit (O-Ton) Vladimir Bauer / (O-<br />

Ton) Herbert Rössler<br />

Interviewer: Dieter Kranz<br />

Gesprächspartner: Joachim Herz (Regisseur,<br />

Direktor der Leipziger Oper); Klaus Thiel (Regieassistent);<br />

Paul Schmitz (Generalmusikdirektor);<br />

Andreas Pieske (Chordirektor); Bruno<br />

Aderhold (Kammersänger)<br />

ESD 08.06.1969 · <strong>DRA</strong> B · B012662745 43'50<br />

Ausschnitte aus einer Pressekonferenz anlässlich<br />

der Berufung von Joachim Herz zum<br />

Intendanten der Komischen Oper Berlin<br />

ESD 31.07.1976 · <strong>DRA</strong> B · B012663528 29'45<br />

Gespräch mit (O-Ton) Joachim Herz über die<br />

Konzeption seiner Inszenierung, deren Gegenwartsbezug<br />

und über die Interpretation<br />

einiger Szenen. In Szenenausschnitten der<br />

Generalprobe sind zu hören: (O-Ton) Maria<br />

Zeiden-Hall, (O-Ton) Frank Folker, (O-Ton)<br />

Tamara Lundt als Jenny, (O-Ton) Willi<br />

Schwabe als Kommentator<br />

Interviewer: Dieter Kranz<br />

Gesprächspartner: Joachim Herz (Opernregisseur,<br />

Intendant der Komischen Oper<br />

Berlin)<br />

Sprecher: Willi Schwabe (Schauspieler)<br />

ESD 18.05.1977 · <strong>DRA</strong> B · B012663598 43'50<br />

Gespräch mit Chefregisseur Prof. Joachim<br />

Herz über seine Entwicklung und seine Tätigkeit<br />

an der Dresdner Semperoper<br />

(O-Ton) Joachim Herz über seine derzeitigen<br />

und künftigen künstlerischen Vorhaben<br />

Gesprächspartner: Joachim Herz (Chefregisseur<br />

der Semperoper Dresden)<br />

ESD 25.02.1986 · <strong>DRA</strong> B · B012685190 27'30


118 JUNI N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

75. Jahrestag<br />

� »Marburger Rede« von Franz von Papen<br />

17. Juni 1934<br />

Franz von Papen bekennt sich in einer, von seinem<br />

engsten Mitarbeiter Edgar Jung verfassten Rede vor<br />

Marburger Studenten zwar zur Führerschaft Hitlers,<br />

übt aber Kritik an der nationalsozialistischen Herrschaft.<br />

Die Verbreitung der Rede in den Zeitungen<br />

und im Radio werden von Propagandaminister Goebbels<br />

sofort verboten. Edgar Jung wird am 25. Juni verhaftet<br />

und kurze Zeit später in Verbindung mit dem<br />

sog. Röhm-Putsch im KZ Oranienburg erschossen.<br />

Darin u.a. Franz von Papen (Vizekanzler):<br />

Gegen Parteidoktrinen / Kampf für die konservativen<br />

Grundprinzipien / Einbeziehung<br />

der bisherigen politischen Gegner in den<br />

neuen Staat / Entproletarisierung des deutschen<br />

Volkes / Gegen Klassenkampf / Seite<br />

an Seite mit dem Nationalsozialismus / Führerschaft<br />

gegen Interessenhaufen<br />

AD 11.02.1933 · <strong>DRA</strong> F · B004890985 71'22<br />

Vormittagssitzung (Schluss); Nachmittagssitzung<br />

(Ausschnitte) (dt)<br />

Austritt Deutschlands aus der Abrüstungskonferenz<br />

am 14.10.1933 / Hatte für Verbleib<br />

Deutschlands im Völkerbund plädiert / Hitlers<br />

Entwicklung in den Jahren 1933–34 vom<br />

»kompromissbereiten Koalitionspartner zum<br />

kompromisslosen Autokraten« / Verschärfte<br />

innere Spannungen Mitte 1934 / Verlesung<br />

von Passagen der »Marburger Rede« vom<br />

17.6.1934, in der sein »innenpolitischer<br />

Bruch« mit dem »Nazi-System« zum Ausdruck<br />

kommt / Ereignisse im Zusammenhang<br />

mit dem Röhm-Putsch am 30.6.1934 /<br />

Rücktritt als Vizekanzler / Lehnt Posten als<br />

Botschafter im Vatikan ab / Erhält in der<br />

Nacht nach dem Dollfuß-Mord am 25.7.1934<br />

von Hitler telefonisch das Angebot, als Außerordentlicher<br />

Gesandter nach Österreich<br />

zu gehen / Widerspricht dem Vorwurf, geäußert<br />

zu haben, der »Südosten Europas bis<br />

zur Türkei« sei »Deutschlands Hinterland«<br />

und mit der »Einverleibung« bei Osterreich<br />

zu beginnen / Einzelheiten über den Juli-<br />

Vertrag mit Österreich vom 11.7.1936 /<br />

Schuschnigg hatte zugesagt, Männer der<br />

»nationalen Opposition« zur Mitarbeit in<br />

Österreich heranzuziehen<br />

Redner: Franz von Papen; Egon Kubuschok<br />

(Verteidiger Papens); Vorsitzender (engl);<br />

David Maxwell-Fyfe (stellvertretender<br />

Hauptankläger für Großbritannien, engl)<br />

AD 17.06.1946 · <strong>DRA</strong> F · B007829323 95'31<br />

100. Geburtstag<br />

� Kramp, Willy • Schriftsteller<br />

* 18. Juni 1909 in Mülhausen / Elsaß<br />

† 19. August 1986 in Schwerte-Villigst<br />

Zur Thematik von Kramps Büchern »Der<br />

Mensch in seiner Verlorenheit und in der<br />

Kraft des christlichen Glaubens« / Kramp<br />

über Herkunft und Leben im Dritten Reich,<br />

enges Verhältnis zur evangelisch-bekennenden<br />

Kirche, Zusammenarbeit mit anderen<br />

Autoren (Bernd von Heiseler, Albrecht Goes<br />

u.a.) für die Zeitschrift »Eckart« / Zielsetzung<br />

dieser derzeit einzigen christlichen Zeitschrift<br />

mit Belletristik, nach Auflösung 1943<br />

Wiederbelebung nach dem Krieg durch<br />

Heinz Flügel / Motivation und Funktion des<br />

christlichen Schriftstellers in unserer Zeit /<br />

Künstlerische Spannung zwischen Belehrung<br />

und Unterhaltung der Leser / Zielgruppen<br />

von Kramps Büchern früher und heute /<br />

Veränderungen im Wesen der Kirche und in<br />

der »Brüderlichkeit« ihrer Glieder, Wandlungen<br />

der kirchlichen Theologie, Einbeziehung


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E JUNI 119<br />

nichtchristlicher, atheistischer Autoren in<br />

kirchliche Veranstaltungen, Kirchentage (»...<br />

dies schmerzt sehr«) / Kramp würde heute,<br />

gestellt vor die Wahl eines Neubeginns wie<br />

nach dem Krieg, ein Leben in der DDR vorziehen<br />

/ Fehler, Versagen des eigenen Lebens /<br />

Empfehlung seiner Bücher an ältere und jüngere<br />

Leser / Lebt seit zwölf Jahren als Krebskranker<br />

»wie ein Gesunder« / Grundlinie<br />

seiner Bücher »Der Mensch ist böse und gut,<br />

aber doch auch gut«<br />

Interviewer: Konrad Franke<br />

ESD 20.06.1984 · WDR · 6108105107 11'53<br />

LESUNG<br />

Was ein Mensch wert ist – Eine Erinnerung<br />

aus russischer Kriegsgefangenschaft<br />

AD 25.11.1955 · NDR Nds · 6900482 17'30<br />

HÖRSPIEL<br />

Text/Autor: Willy Kramp<br />

Sprecher: Paul Edwin Roth (Der Hauptmann/<br />

Erzähler); Kurt Lieck (Arzt); Michael Degen<br />

(Schütze Alfred Niehaus) u.a.<br />

Regie: Ulrich Lauterbach<br />

AD 31.03.1969 · HR · 152342 39'40<br />

80. Geburtstag<br />

� Habermas, Jürgen • Soziologe, Philosoph<br />

* 18. Juni 1929 in Düsseldorf<br />

Porträt des Jürgen Habermas und Darstellung<br />

seiner Gedankengänge. Mit – (O-Ton)<br />

Ludwig von Friedeburg (Direktor am Frankfurter<br />

Institut für Sozialforschung) – (O-Ton)<br />

Jürgen Habermas, Ausschnitt aus einer Fernsehdiskussion<br />

von 1968 zur Notstandsgesetzgebung<br />

– (O-Ton) Jürgen Habermas,<br />

Ausschnitt aus einem Rundfunk-Essay Anfang<br />

der 70er Jahre zur Rolle der Philosophie<br />

im Marxismus – (O-Ton) Jürgen Habermas,<br />

Ausschnitt aus einem Vortrag über Walter<br />

Benjamin aus dem Jahre 1972 – (O-Ton) Axel<br />

Honneth (Universität Frankfurt, Lehrstuhl<br />

für Philosophie) – (O-Ton) Jürgen Habermas<br />

zum Wesen der diskursiven Verständigung –<br />

(O-Ton) Jürgen Habermas zur »Neugründung<br />

des Sozialstaates auf globaler Ebene« –<br />

(O-Ton) Jürgen Habermas, positiv zur Westbindung<br />

Text/Autor: Conrad Lay<br />

Sprecher: Klaus Götte; Christa Adomeit<br />

AD 17.06.1999 · SR · 8111617 29'04<br />

Darin u.a. Dankesrede von Jürgen Habermas<br />

AD 14.10.2001 · NDR Nds · W220082 98'00<br />

Ein Bericht von Marcus Weber / (O-Ton) Jürgen<br />

Habermas über die Sprachlosigkeit bei<br />

dem Krieg gegen den Terrorismus / über die<br />

Aufgabe der Philosophie<br />

AD 17.06.2004 · MDR · MA2001945 5'52<br />

Ein Porträt des Philosophen Jürgen Habermas<br />

anlässlich seines 75. Geburtstages von<br />

Thomas Kleinspehn / mit Aussagen von Kollegen,<br />

Mitarbeitern und Freunden / (O-Ton)<br />

Jürgen Habermas / (O-Ton) Peter Glotz / (O-<br />

Ton) Oskar Negt / (O-Ton, engl, darüber dt<br />

Übersetzung) Richard Rorty / (O-Ton) Axel<br />

Honneth / (O-Ton) Karl-Otto Apel / (O-Ton)<br />

Gertrud Koch / (O-Ton) Rolf Wiggershaus /<br />

(O-Ton) Stefan Müller-Dohm / (O-Ton) Detlef<br />

Horster u.a<br />

AD 17.06.2004 · RBB B · 00D6625 54'22


120 JUNI N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

Über den Soziologen und Philosophen Jürgen<br />

Habermas<br />

Jürgen Habermas: »Am 11. September ist die<br />

Spannung zwischen säkularer Gesellschaft<br />

und Religion explodiert« / »Als hätte das verblendete<br />

Attentat im Innersten der säkularen<br />

Gesellschaft eine religiöse Saite in<br />

Schwingung versetzt, füllten sich überall die<br />

Synagogen, die Kirchen und die Moscheen« /<br />

»Verhärtete Orthodoxie gibt es im Westen<br />

ebenso wie im Nahen und Ferneren Osten,<br />

unter Christen und Juden ebenso wie unter<br />

Moslems. Wer einen Krieg der Kulturen vermeiden<br />

will, muss sich die unabgeschlossene<br />

Dialektik des eigenen, abendländischen<br />

Säkularisierungsprozesses in Erinnerung rufen«<br />

/ »Die pluralisierte Vernunft des Staatsbürgerpublikums<br />

folgt einer Dynamik der<br />

Säkularisierung nur insofern, als sie im Ergebnis<br />

zur gleichmäßigen Distanz von starken<br />

Traditionen und weltanschaulichen Inhalten<br />

nötigt. Lernbereit bleibt sie aber,<br />

ohne ihre Eigenständigkeit preiszugeben, osmotisch<br />

nach beiden Seiten hin geöffnet.« /<br />

»Wenn man beschreibt, wie eine Person etwas<br />

getan hat,was sie nicht gewollt hat und<br />

was sie auch nicht hätte tun sollen, dann beschreibt<br />

man sie aber eben nicht so wie ein<br />

naturwissenschaftliches Objekt« / »Auch<br />

dem wissenschaftlichen Commonsense wird<br />

es keine Wissenschaft abnehmen, beispielsweise<br />

zu beurteilen, wie wir unter molekularbiologischen<br />

Beschreibungen, die gentechnische<br />

Eingriffe möglich machen, mit<br />

vorpersonalem menschlichen Leben<br />

umgehen sollen.«<br />

Text/Autor: Udo Marquardt<br />

ESD07.11.2006 · WDR · 6139315104 12'07<br />

VORTRAG<br />

Vortrag zum 50-jährigen Bestehen des Instituts<br />

für Sozialforschung<br />

Redner: Jürgen Habermas<br />

AD 12.07.1974 · <strong>DRA</strong> F · B007701525 65'39<br />

50. Jahrestag<br />

� Bundestag verabschiedet Ersatzdienst-<br />

Gesetz<br />

18. Juni 1959<br />

Der deutsche Bundestag verabschiedet am 18. Juni<br />

1959 das sogenannte Ersatzdienst-Gesetz. Damit<br />

schafft er die Grundlage für den zivilen Ersatzdienst<br />

von Wehrdienstverweigerern, die nach dem Wehrpflichtgesetz<br />

vom 21.7.1956 aus Gewissensgründen<br />

den Kriegsdienst mit der Waffe verweigern und dafür<br />

einen zivilen Ersatzdienst außerhalb der Bundeswehr<br />

leisten müssen. Das Gesetz wurde nach Verhandlung<br />

im Vermittlungsausschuss am 2.12.1959 im Bundestag<br />

erneut beschlossen, am 13.1.1960 verkündet und trat<br />

am 20.01.1960 in Kraft.<br />

Ausschnitte aus einer Diskussion mit Pfarrer<br />

Fritz Wenzel, Bundestagsabgeordneter und<br />

Präsident der Deutschen Friedensgesellschaft<br />

und des deutschen Zweigs der Internationalen<br />

der Kriegsdienstgegner. Die Debatte<br />

fand als 171. Mittwochgespräch am<br />

26.5.1954 im Alten Wartesaal des Kölner<br />

Hauptbahnhofs statt. (O-Ton Wenzel) vor<br />

der Einführung Helga Kirchners: »Der moderne<br />

Krieg gibt keinem mehr die Möglichkeit<br />

zu schützen und zu verteidigen, es sei<br />

denn um den Preis der Vernichtung und der<br />

Zerstörung ... Wenn wir nicht den Krieg abschaffen,<br />

schafft der Krieg uns ab. ...« /<br />

Christliches Gewissen muss von dem Bibelwort<br />

getragen sein: »Man muss Gott mehr<br />

gehorchen als den Menschen.«; für Christen


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E JUNI 121<br />

gibt es keine unbedingte menschliche<br />

(Staats-)Autorität / Unvereinbarkeit von<br />

Taufe und Soldatenhandwerk bis ins vierte<br />

nachchristliche Jahrhundert; Tradition der<br />

christlichen Kriegsdienstverweigerung / Bindung<br />

des Christen an Jesus und die Vernunft<br />

/ Moderner Krieg »macht keinen Unterschied<br />

mehr zwischen Heimat und Front,<br />

zwischen Zivilisten und Soldaten« / N.N.: Erlebnis<br />

der totalen Niederlage 1945 als »Gottesurteil«;<br />

Aufrüstung wäre Auflehnung gegen<br />

Gott / Unveräußerlichkeit von Artikel 19<br />

Absatz 3 Grundgesetz; für Anerkennung aller<br />

humanitären, christlichen und politischen<br />

Kriegsdienstverweigerungsgründen / Für<br />

Abrüstung, statt Kriegs- ein »Friedensministerium«<br />

einrichten / Schriftsteller Armin T.<br />

Wegner: Erinnerung an die Gründung des<br />

»Deutschen Bundes der Kriegsdienstgegner«<br />

nach dem Ersten Weltkrieg; Mitbegründer<br />

und Sekretär des Bundes; geringe Resonanz<br />

unter der Bevölkerung; insbesondere nach<br />

1933 die Erfahrung, »dass Kriegsdienstverweigerung<br />

die Sache einer Sekte ist«; Vereinzelung,<br />

Verfolgung und persönliche Opfer<br />

im Nationalsozialismus / N.N.: Moderner<br />

Krieg als »Ingenieurleistung« nötigt zur Frage:<br />

Wo beginnt der Kriegsdienst bzw. wo<br />

muss die Kriegsdienstverweigerung beginnen?<br />

(Arbeit in der Rüstungsindustrie?) /<br />

N.N.: Differenzierung der Verweigerung: Ablehnung<br />

des Tötens, Verweigerung des Armeedienstes,<br />

Totalverweigerung (auch eines<br />

Ersatzdienstes) / Wenzel: Zur vermeintlichen<br />

»Gefahr des Bolschewismus« und<br />

westlicher Aufrüstung: »Wenn das Feuer bereits<br />

brennt, und wenn ich weiß, es ist notwendig,<br />

dass das Feuer gelöscht wird, dann<br />

werde ich auf keinen Fall noch Öl ins Feuer<br />

gießen.«; als Sicherheitspolitik legitimierte<br />

Aufrüstung der Staatsmänner führte Völker<br />

bisher immer auf die Schlachtfelder; Absage<br />

an eine militärische Politik der Stärke<br />

Gesprächsleiter: Gerhard Ludwig<br />

AD 26.05.1954 · WDR · 6067775101 26'57<br />

Diskussion von jungen Heidelbergern des<br />

Jahrgangs 1937/1938 am Tag nach einer<br />

Kundgebung gegen die Wehrpflicht<br />

(O-Ton) N.N., 5 Teilnehmer an der Kundgebung<br />

(2 Befürworter des Wehrdienstes, zwei<br />

Gegner, ein Gegner des Kriegsdienstes) diskutieren<br />

kontrovers die Frage, ob man den<br />

Wehrdienst verweigern soll / Ihre Motivation,<br />

die Kundgebung zu besuchen / Ob sie<br />

von den Argumenten der Redner überzeugt<br />

wurden / Wie sie den Vorschlag eines Redners,<br />

sich lieber »überrollen zu lassen« als<br />

zur Waffe zu greifen, beurteilen / Die Besucher<br />

und Redner der Kundgebung waren Pazifisten,<br />

keine Kommunisten / Beurteilung<br />

der Forderung nach Wegfall des Ersatzdienstes:<br />

Sie sind nicht gegen den Ersatzdienst /<br />

Wie sie die Motive der anderen Teilnehmer<br />

beurteilen – suchten sie Informationen, um<br />

sich zu drücken, oder zu wirklicher Gewissensentscheidung<br />

Gesprächsleiter: Hans-Jürgen Weineck<br />

ESD 19.11.1956 · SWR ST · 6900166 o.A.<br />

Zum Sprachgebrauch »Kriegsdienstverweigerer«<br />

/ »Ersatzdienst ist Beschäftigungstherapie«<br />

/ Forderung nach friedensfördernder<br />

Tätigkeit im Projekt »InternationalerZivildienst«<br />

Sonst. Mitw.: Joachim Tidick; Peter Heinemann;<br />

Böhm (Kriegsdienstverweigerer);<br />

Schwingel (Kriegsdienstverweigerer)<br />

AD 18.01.1969 · SWR BA · 5952251 8'45<br />

(O-Töne) Hans Iven, Bundesbeauftragter für<br />

Zivildienst: über die Etablierung des Zivilen<br />

Ersatzdienstes / Über die Benachteiligungen<br />

von Kriegsdienstverweigerern / Über die<br />

Aufstockung von Plätzen für Kriegsdienstverweigerer<br />

in den Anfangsjahren des


122 JUNI N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

»Zivilen Ersatzdienstes« / Über sein Anliegen,<br />

die Antragsteller »aus der Ecke der Diskriminierung<br />

der Gesellschaft herauszuführen«<br />

(O-Ton) Klaus Mannhardt, erster<br />

Vorsitzender der inzwischen vereinigten<br />

Kriegsdienstverweigerer-Organisationen<br />

DFG und VK: versteht Ersatzdienst als Strafe<br />

für Kriegsdienstverweigerer / Zivildienst als<br />

»schlechte Alternative zur Bundeswehr«<br />

Text/Autor: Hubert Maeßen<br />

ESD 12.08.1975 · WDR · 6150185105 14'42<br />

Diskussion<br />

Darin u.a. ab 25'18: Bundeswehr und Recht<br />

auf Wehrdienstverweigerung / Schmidt hat<br />

Recht auf Wehrdienstverweigerung (Art. 4,<br />

Abs. 2 GG) selbst ins Grundgesetz aufgenommen/<br />

Widerstand kam vor allem von<br />

Theodor Heuss / Recht auf Verweigerung als<br />

Folge der Erfahrungen des Dritten Reiches /<br />

Verweigerungsrecht sollte keine Ausrede für<br />

Drückeberger sein / Schmid kann sich nicht<br />

denken, daß 70000 junge Männer Gewissensqualen<br />

leiden / Heuss habe schon damals<br />

gesagt: »Mein Lieber, das wird ein Verschleiß<br />

an Gewissen geben, daß Sie sich<br />

wundern werden« / Ersatzdienst ist eine<br />

gute Sache<br />

Interviewer: Carlo Schmid<br />

AD 01.12.1978 · SWR ST · 6012022 3'15<br />

(O-Ton) Carlo Schmid, Bundestagsabgeordneter<br />

der SPD am 06.07.1956 im Deutschen<br />

Bundestag: Artikel 4 Absatz 3 im Grundgesetz<br />

(Recht auf Verweigerung des Wehrdienstes)<br />

nicht nur Verzierung, sondern Hinweis,<br />

daß Staatsräson nicht die höchste Macht ist<br />

(1'07) / (O-Ton) Ernst Benda, Verfassungsrichter<br />

vor dem Bundesverfassungsgericht<br />

im April 1978: Zur Rechtslage: Nichtigkeit des<br />

Wehrdienstgesetzes (1'00) / (O-Ton) Gustav<br />

Heinemann, Altbundespräsident: Wehrdienstverweigerung<br />

ein wesentliches<br />

Grundrecht / Faire Behandlung der Verweigerer<br />

(0'30) / (O-Ton) Hans Iven, Betreuungsverband<br />

Zivildienstleistender: Wehrdienstverweigerer<br />

sollen aus der negativen Ecke<br />

herausgeholt werden / 32000 Zivildienstleistende<br />

arbeiten in 11000 Einrichtungen vor<br />

allem im sozialen Bereich (0'58) / (O-Ton)<br />

Peter Gerken, Beauftragter für das Zivildienstwesen:<br />

20 Jahre Zivildienst bedeuten<br />

kein Jubeltag / Gewissensprüfung noch<br />

immer fraglich (0'50)<br />

ESD 10.04.1981 · SWR ST · 6325208 6'20<br />

1961 nehmen die ersten 26 Ersatzdienstleistenden<br />

ihren Dienst in den Bodelschwinghschen<br />

Heil- und Pflegeanstalten in Bielefeld-<br />

Bethel auf. O-Töne: Helmut Rosemann (damaliger<br />

Ausbildungsleiter in Bethel): Über<br />

die Vorbehalte, die er und seine Kollegen<br />

1961 gegen die ersten Ersatzdienstleistenden<br />

hatten / Günther Wende (damaliger Hausvater<br />

in Bethel): Über die vielfältigen Aufgaben<br />

der Zivildienstleistenden im Pflegedienst<br />

/ Ulli Thiel (Zivi der ersten Generation):<br />

Das erste Halbjahr seines Ersatzdienstes<br />

verbrachte er mit Spülen / Erinnert sich<br />

an die Gewissensprüfung, die bei vielen in<br />

eine »Gewissensinquisition« ausartete / Kritisiert<br />

den Einsatz von kaum ausgebildeten<br />

Zivis im Pflegedienst / Joachim Hagelskamp<br />

(Dt. Paritätischer Wohlfahrtsverband): Am<br />

Anfang mußten für den Ersatzdienst noch<br />

Stellen in den Wohlfahrtseinrichtungen<br />

geschaffen werden, mittlerweile sind die<br />

Zivildienstleistenden aber unverzichtbar<br />

geworden<br />

Text/Autor: Cornelia Schäfer<br />

AD 30.03.2001 · WDR · 6101716104 14'34


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E JUNI 123<br />

Ein Abgesang auf den Zivildienstleistenden<br />

Als der zivile Ersatzdienst 1957 vom Bundestag<br />

beschlossen wurde, da waren in den Augen<br />

der Öffentlichkeit alle Zivildienstleistenden<br />

suspekte Subjekte. Und der Staat hatte<br />

lange Jahre solche Angst vor dem Agitprop-<br />

Zivi, dass der Bundesbeauftragte für den Zivildienst<br />

seine einzige Aufgabe darin sah,<br />

alle Stellen daraufhin zu überprüfen, ob die<br />

Zivis eventuell unschuldige Menschen indoktrinieren<br />

könnten. In den 80ern dann wurde<br />

der Zivi zum Aushängeschild einer sich<br />

selbst so gerne als zivil bezeichnenden Gesellschaft.<br />

In naher Zukunft wird der Zivildienst<br />

wohl abgeschafft werden. Autor Alex<br />

Rühle nimmt das zum Anlass, seine eigenen<br />

Erfahrungen als »Zivi« noch einmal Revue<br />

passieren zu lassen und zu überlegen, wie<br />

wichtig die Zivildienstleistenden heute noch<br />

für unsere Gesellschaft sind<br />

Sprecher: Frank Stöckle<br />

AD 26.04.2004 · SWR BA · 0512915 22'03<br />

100. Geburtstag<br />

� Flynn, Errol • Schauspieler<br />

* 20. Juni 1909 in Hobart (AUS)<br />

† 14. Oktober 1959 in Vancouver<br />

O-Töne: (1'05-1'54) Errol Flynn (Schauspieler,<br />

engl., dazw. dt. übers.): Polizist hat seine<br />

Garderobe von dem Ansturm der Fans befreit<br />

/ Bedankt sich für die Einladung nach<br />

Frankfurt und bei seinen Fans / (O-Ton 2'09-<br />

2'18) Patrice Wymore (Schauspielerin, engl.,<br />

dazw. dt.übers.): »Hello everybody in Frankfurt«<br />

/ Bedauert die Kürze ihres Aufenthalts<br />

in Deutschland<br />

Interviewer: Martin Jente<br />

AD 1954 · WDR · 6151343109 2'39<br />

Erinnerung an den 40. Todestag des Hollywood-Schauspielers<br />

Errol Flynn<br />

Text/Autor: Andreas Fruhnert<br />

AD 14.10.1999 · MDR-Anhalt · 1002121 2'17<br />

Kurzfeature mit O-Ton<br />

Text/Autor: Andreas Stummer<br />

AD 20.06.2003 · WDR · 2040620 4'53<br />

FILMTON<br />

Komponist: Erich Wolfgang Korngold<br />

Text/Autor: Norman Reilly Raine; Seton I.<br />

Miller<br />

Sprecher: Olivia de Havilland (Maid Marian);<br />

Errol Flynn (Robin Hood); Basil Rathbone (Sir<br />

Guy of Gisbourne)<br />

Regie: Michael Curtiz; William Keighley<br />

AD 1938 · <strong>DRA</strong> F · B009604553 o.A.<br />

Sprecher: Stanley Ridges (Romolus Taipe); Errol<br />

Flynn (Gen. George A. Custer); Sydney<br />

Greenstreet (Gen. Winfield Scott)<br />

Regie: Raoul Walsh<br />

oD · BR · S064447 o.A.


124 JUNI N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

25. Jahrestag<br />

� Bayern verankert als erstes Bundesland<br />

den Umweltschutz in der Verfassung<br />

20. Juni 1984<br />

Als erstes deutsches Bundesland nimmt Bayern den<br />

Umweltschutz in seiner Verfassung auf. Das am 5.<br />

April 1984 vom Bayerischen Landtag beschlossene Gesetz<br />

wurde im Volksentscheid vom 17. Juni mit 94%<br />

der Stimmen angenommen und trat mit dem Fünften<br />

Änderungs-Gesetz zur Bayerischen Verfassung am 20.<br />

Juni 1984 in Kraft.<br />

Ekkehard Mayr-Bülow (Tagesschau): Umweltschutz<br />

wird in der bayerischen Verfassung<br />

verankert<br />

Redaktion: Rainer Sütfeld<br />

ESD 08.04.1984 · BR · DK29357 0'55<br />

Interviewer: Gunter Link<br />

Gesprächspartner: Alfred Dick (Bayerischer<br />

Staatsminister für Landesentwicklung und<br />

Umweltfragen)<br />

AD 04.05.1984 · SWR ST · 6326448 3'50<br />

Der Bundesrat prüft auf Antrag von Hessen.<br />

Dazu (O-Ton) Holger Börner / Die unionsgeführten<br />

Länder sind sich nicht einig / (O-Ton)<br />

Uwe Barschel für SH: Umweltschutz hat<br />

heute andere Qualität als zur Zeit der Entstehung<br />

des Grundgesetzes.<br />

Redner: Holger Börner (Ministerpräsident<br />

von Hessen, SPD); Uwe Barschel (Ministerpräsident<br />

SH, CDU)<br />

Moderator: Christian von Plato<br />

Reporter: Günter Henrich<br />

AD 08.06.1984 · NDR SH · 8013068 2'54<br />

Politiker, Umweltschützer, Industrievertreter<br />

– sie alle diskutieren immer häufiger die Frage,<br />

ob der Umweltschutz im Grundgesetz<br />

verankert werden soll und wie: als Grundrecht<br />

oder als Staatsziel. Die Verfassungsrechtler<br />

können die politisch wichtigen Unterschiede<br />

erklären. Informationen an<br />

konkreten Beispielen und einen historischen<br />

Abriß der Diskussion bringt die Sendung<br />

Interviewer: Martin Kriele<br />

Gesprächspartner: Martin Roeber; Sabine<br />

Freudenberg<br />

ESD 07.10.1987 · SWR ST · 6018009 20'02<br />

Werner Hill im Gespräch mit dem Würzburger<br />

Staatrechtslehrer (O-Ton) Hasso Hofmann<br />

zu dem Thema »Natur und Recht«:<br />

Verankerung des Umweltschutzes in den<br />

deutschen Landesverfassungen / Umweltschutzprogramm<br />

der sozial-liberalen Koalition<br />

/ Verhältnis zwischen Landes- und Bundesrecht<br />

im Umweltschutz / Notwendigkeit<br />

zur Internationalisierung des Umweltschutzes<br />

Interviewer: Werner Hill<br />

AD 14.12.1988 · NDR Nds · 6911285 27'58


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E JUNI 125<br />

100. Geburtstag<br />

� Schwaen, Kurt • Komponist, Pianist<br />

* 21. Juni 1909 in Kattowitz<br />

† 9. Oktober 2007 in Berlin<br />

Gespräch mit (O-Ton) Kurt Schwaen / ab<br />

2'40 über Filmmusik zum Kinderfilm »Christine<br />

und die Störche« und zu »Der Fall Gleiwitz«<br />

/ Schwaen demonstriert das Entstehen<br />

der Filmmusik an seinem Flügel (9'25) / ab<br />

15'45 über die Volkskunstbewegung und seine<br />

Kompositionen nach Volksdichtungen<br />

(2'45) / ab 20'45 über modernes Musiktheater<br />

und »Leonce und Lena« (5'50) / ab 35'30<br />

über Volksmusikforschung (3'20) / dazwischen<br />

Ausschnitte aus seinen Werken / Der<br />

Fall Gleiwitz; Komm wieder zur künftigen<br />

Nacht; Parkfestspiele; Leonce und Lena; Eine<br />

Ferienreise; Mährisches Holzbläserquintett;<br />

Lied des FDGB; Sinfonietta<br />

Interviewer: Dietrich Brennecke<br />

Redaktion: Dietrich Brennecke<br />

ESD 15.12.1961 · <strong>DRA</strong> B · B007217753 44'30<br />

Eine Kinderoper von Kurt Schwaen<br />

Aufführung, Proben und Gespräche mit (O-<br />

Ton) dem Komponisten und den Interpreten<br />

der Kinderoper »Die Weltreise im Zimmer«,<br />

die am 05.05.1977 von der Arbeitsgemeinschaft<br />

Kindermusiktheater beim Haus der<br />

Jungen Pioniere »Georg Schwarz« in Leipzig<br />

uraufgeführt wurde / Darin u.a. ab 13'55 (O-<br />

Ton) Kurt Schwaen probt mit den Kindern<br />

rhythmische Übungen / ab 14'40 Musik Ausschnitt<br />

aus der Kinderoper (17'10) / ab 32'40<br />

Musik »Wir sind Kinder aus dem Haus der<br />

Pioniere«<br />

Gesprächsleiter: Katharina Wauer<br />

Gesprächspartner: Kurt Schwaen (Komponist<br />

und Leiter der Arbeitsgemeinschaft Kindermusiktheater<br />

am Pionierhaus »Georg<br />

Schwarz« in Leipzig); Kindermusiktheater<br />

Leipzig (Mitglieder); Ina Iske (Musikpädagogin<br />

und Assistentin der Arbeitsgemeinschaft<br />

Kindermuisktheater); Monika Voss (Lehrerin);<br />

Wolfgang Reckling (Direktor der Bezirksmusikschule<br />

Leipzig)<br />

ESD 01.06.1977 · <strong>DRA</strong> B · B009690873 75'15<br />

Bd. A ab 17'53 (O-Ton) Kurt Schwaen über seinen<br />

beruflichen und politischen Werdegang<br />

/ jüngste Oper »Blümchen und die Schurken«,<br />

Aufführung in Zwickau / über Kindheit<br />

und Jugend / Studium in Breslau und Berlin /<br />

politischer Werdegang: 1932 Eintritt in die<br />

KPD, Vorlesungen von Hanns Eisler an der<br />

marxistischen Arbeiterschule, Massenkundgebung<br />

der KPD am 25.01.1933 vor dem Karl-<br />

Liebknecht-Haus, erste Verhaftung 1935 / ab<br />

1938 Pianist im Tanzstudio, Bekanntschaft<br />

mit Oda Schottmüller und der Widerstandsgruppe<br />

»Rote Kapelle« / ab 1947 Aufbau von<br />

Volksmusikschulen und Musikreferent der<br />

Deutschen Volksbühne / Bekanntschaft mit<br />

politischen Künstlern wie Ernst Busch, Bertolt<br />

Brecht / Mitarbeit am Berliner Ensemble<br />

und Vertonung von Brechts »Die Horatier<br />

und die Kuriatier« u.a. / exemplarische Aufzählung<br />

seines umfangreichen Schaffens /<br />

über seine Komposition von Opern für Kinder<br />

seine Beweggründe, Werke für Kinder zu<br />

schreiben / ab 31'15 zwei Ausschnitte aus der<br />

Oper »Pinocchios Abenteuer« von Kurt<br />

Schwaen, gesungen von Ute Trekel-Burckhardt,<br />

A und Konrad Rupf, B<br />

Moderator: Rolf Krickow<br />

ESD 07.12.1977 · <strong>DRA</strong> B · B011827300 17'37


126 JUNI N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

Kurt Schwaen und das Kindermusiktheater<br />

Leipzig<br />

Katharina Wauer im Gespräch mit (O-Ton)<br />

Kindern des Kindermusiktheaters Leipzig,<br />

der Musikpädagogin Ina Iske und dem Komponisten<br />

Kurt Schwaen über Entstehung,<br />

Anliegen und Probenarbeit zur szenischen<br />

Kantate »Ein Tier, das keins ist« / Bd. B ab<br />

5'05 Kurt Schwaen probt mit den Kindern die<br />

Szene Kind – Wärter »Also, du willst Mensch<br />

gern sein« und ab 15'15 das Duett »Ich bin<br />

kein Tier, ich bin keins« / (Gespräch im<br />

Wechsel mit Musik)<br />

Komponist: Kurt Schwaen<br />

Text/Autor: Günter Kunert<br />

Gesprächsleiter: Katharina Wauer (Redakteurin)<br />

Gesprächspartner: Kurt Schwaen (Komponist<br />

und Leiter der Arbeitsgemeinschaft Kindermusiktheater<br />

am Pionierhaus »Georg<br />

Schwarz« in Leipzig); Kindermusiktheater<br />

Leipzig (Mitglieder); Ina Iske (Musikpädagogin<br />

an der Karl-Marx-Universität)<br />

ESD 01.06.1979 · <strong>DRA</strong> B · B009660546 57'00<br />

Musik für Kinder von Kurt Schwaen<br />

Katharina Wauer im Gespräch mit (O-Ton)<br />

Karola Marckardt / Bd. A ab 1'15 über ihre Arbeit<br />

mit dem Pionier- und FDJ-Ensemble am<br />

Zentralhaus der Jungen Pioniere / (O-Ton)<br />

Ina Iske ab 17'40 über ihre Erfahrungen beim<br />

Einstudieren der Werke von Schwaen / über<br />

das starke Bedürfnis von Kindern nach<br />

Rhythmus und ihrer natürlichen Begabung<br />

zur Darstellung / über die szenische Aufführung<br />

der Kantate »König Midas« (6'50) /<br />

Gesprächspartner: Karola Marckardt (Leiterin<br />

des Chores des Pionier- und FDJ-Ensembles<br />

am Zentralhaus der Jungen Pioniere<br />

»German Titow« in Berlin; Ina Iske (Musikpädagogin<br />

an der Karl-Marx-Universität<br />

Leipzig und der Arbeitsgemeinschaft<br />

Kindermusiktheater Leipzig)<br />

ESD 20.06.1979 · <strong>DRA</strong> B · B009677051 73'50<br />

Zum 80. Geburtstag des Komponisten<br />

Gesprächsrunde mit (O-Ton) Kurt Schwaen,<br />

(O-Ton) Christian Kaden, (O-Ton) Jürgen<br />

Schebera und (O-Ton) Lutz Winkler über die<br />

Entstehungs- und Aufführungsgeschichte<br />

des Stückes, über die kulturpolitische Situation<br />

Anfang der 50er Jahre in der DDR und<br />

über Aspekte des Lehrstückschaffens.<br />

Schwaen berichtet über Begegnungen mit<br />

Brecht und die Zusammenarbeit bei der<br />

Schuloper. Ausschnitte aus »Die Horatier<br />

und die Kuratier« (Schwaen), »Die Maßnahme«<br />

(Eisler) und »Der Jasager« (Weill)<br />

Gesprächsleiter: Stefan Amzoll<br />

Gesprächspartner: Kurt Schwaen (Komponist);<br />

Christian Kaden (Humboldt-Universität<br />

Berlin); Jürgen Schebera (Akademie der Wissenschaften<br />

der DDR); Lutz Winkler (Universität<br />

Greifswald)<br />

ESD 09.06.1989 · <strong>DRA</strong> B · B009822965 85'45<br />

75. Geburtstag<br />

� Kirsten, Wulf • Schriftsteller, Lektor<br />

* 21. Juni 1934 in Klipphausen / Meißen<br />

(O-Ton) Wulf Kirsten spricht über die Auswahl<br />

der Gedichte und Prosastücke für diese<br />

Sendung / 05'34 Wulf Kirsten liest aus dem<br />

Gedichtband »Der Bleibaum« und aus seiner<br />

Prosa über seine Kindheit in der Kriegs- und<br />

Nachkriegszeit.<br />

Interviewer: Luise Köpp<br />

ESD 04.12.1982 · <strong>DRA</strong> B · B012670054 59'30


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E JUNI 127<br />

Ein Porträt des Schriftstellers Wulf Kirsten<br />

Das Hauptthema des Dichters Wulf Kirsten<br />

ist die Natur. Bekannt ist er für seine Lyrik,<br />

die Heimatverbundenheit mit Sozialkritik<br />

verbindet. Er selbst nennt sich allerdings<br />

»Landschafter«, nicht Naturpoet; »Es gibt<br />

nämlich keine Natur mehr, sondern nur bearbeitete<br />

Landschaft. Die Natur gibt es nur<br />

noch als Relikt zum Vorzeigen«. Seine Gedichte<br />

und Erzählungen spiegeln sein enges<br />

Verhältnis zu jener Gegend, in der er geboren<br />

wurde und aufwuchs – das Land der Elbhöhen<br />

zwischen Dresden und Meißen. Wulf<br />

Kirsten wurde 1934 als Sohn eines Steinmetzes<br />

in Klipphausen (Kreis Meißen) geboren.<br />

Er arbeitete als Kaufmannsgehilfe, machte<br />

1960 das Abitur und studierte Germanistik<br />

und Russistik in Leipzig. Von 1964 bis 1987<br />

war er Lektor des Aufbau-Verlages in Weimar.<br />

1986 erschien sein erster Gedichtband<br />

»Die Erde bei Meißen«, der mit dem Peter-<br />

Huchel-Preis ausgezeichnet wurde. Seit 1987<br />

ist er freier Autor<br />

Text/Autor: Annette Seemann<br />

Sprecher: Simone Kabst; Thomas Stecher<br />

Regie: Steffen Moratz<br />

AD Juni 2004 · MDR · MA7000912 23'55<br />

Einleitende Worte von Luise Köpp / 01'57 (O-<br />

Ton) Wulf Kirsten liest 3 Gedichte von Mircea<br />

Dinescu aus Protest gegen das Ceausescu-<br />

Regime und aus Solidarität für seine rumänischen<br />

Dichterkollegen / 08'15 Wulf Kirsten<br />

liest aus seinem noch nicht abgeschlossenen<br />

Manuskript mit dem Arbeitstitel »Kindheitserinnerungen«<br />

ESD 19.11.1989 · <strong>DRA</strong> B · B011093782 57'59<br />

10. Todestag<br />

� Krolow, Karl • Schriftsteller<br />

* 11. März 1915 in Hannover<br />

† 21. Juni 1999 in Darmstadt<br />

LESUNG<br />

Karl Krolow liest seine Prosaskizzen »Grüner<br />

Loden«<br />

(O-Ton) Karl Krolow<br />

Text/Autor: Karl Krolow<br />

ESD 08.09.1965 · <strong>DRA</strong> B · B012843649 10'19<br />

11'11 Vorstellung des Dichters / 13'43 (O-Ton)<br />

Karl Krolow mit Gedanken zur Lyrik allgemein<br />

und zu seinen eigenen Gedichten /<br />

20'00 Karl Krolow liest seine Gedichte: /<br />

»Verlassene Küste« / 21'03 »Schiffe« / 22'01<br />

»Worte« / 22'58 »Medaillon« / 24'03 »Wahrnehmung«<br />

/ 24'48 »Auf verlorenem Posten«<br />

/ 25'51 »Die Mythologien der Mauer« / 26'31<br />

»Jeder Morgen« / 27'25 »Erwachen« / 27'55<br />

»Der Augenblick des Fensters« / 28'27<br />

»Schlaf« / 29'26 »Der Wind im Zimmer« /<br />

30'06 »Am See« / 31'48 »Robinson« / 33'51<br />

»Melodie« / 34'30 »Zeitlos« / 35'05 »Entfernung«<br />

/ 35'48 »Kindertheater« / 36'26 »Blühen«<br />

/ 37'11 »Solo für eine Singstimme« /<br />

37'49 »Ariel«<br />

ESD 24.11.1965 · <strong>DRA</strong> B · B012755969 27'34


128 JUNI N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

125. Geburtstag<br />

� Kahnweiler, Daniel-Henry • Kunsthändler,<br />

Kunsthistoriker<br />

* 25. Juni 1884 in Mannheim<br />

† 11. Januar 1979 in Paris<br />

(O-Ton) Daniel-Henry Kahnweiler: Kam 1902<br />

erstmals nach Paris (mit 18 Jahren), sollte<br />

Bankier werden; dieser Beruf war ihm<br />

»gleichgültig« / War schon als junger Mann<br />

kunstbegeistert und kaufte sich Reproduktionen<br />

/ Kehrte 1907, nach einer Lehre bei<br />

seinen Onkeln in England, mit seiner Frau<br />

nach Paris zurück, wurde Kunsthändler /<br />

Paul Cézanne steht am Anfang der heutigen<br />

Malerei / Über seine Freundschaft zu Pablo<br />

Picasso / Maler stehen dem Kunsthandel<br />

heute näher als früher; »große Maler machen<br />

große Händler« / Nach der Machtübernahme<br />

der Nationalsozialisten arbeitete er<br />

auch für den Maler Paul Klee / Zog mit seiner<br />

Familie 1940 nach Limoges um, schrieb<br />

ein Buch / 1943 von Gestapo aufgespürt;<br />

wurde nicht verhaftet, sondern mit Hausdurchsuchung<br />

und Plünderung schikaniert /<br />

Lebte dann ein Jahr in Bordeaux unter falschem<br />

Namen / Picassos Bilder konnten erhalten<br />

werden / Über Paris als Zentrum der<br />

Kunst und der Malerei / Zur Documenta V in<br />

Kassel: »schlechte Maler, dumme Käufer« /<br />

Kunst entwickelt sich immer weiter, im<br />

Moment gibt es aber wenig zu entdecken<br />

Interviewer: Walter Rosengarten<br />

AD 01.10.1972 · SWR BA · 0151281 47'15<br />

Porträt über den Galeristen Kahnweiler anlässlich<br />

der Verleihung des Kahnweiler-Preises<br />

für Zeichnung und Bildhauerei in Rockenweiler/Pfalz<br />

/ Kahnweiler über die<br />

Aufgabe des Kunsthandels: Kunsthandel hat<br />

nur moralische Berechtigung und den Auf-<br />

trag, dem Künstler die Sorge um das tägliche<br />

Brot abzunehmen / »Berühmtmachen und<br />

Entdecken, das sind Worte, an die ich nicht<br />

so recht glaube.«<br />

Text/Autor: Susanne Schlegel<br />

ESD 22.07.1982 · SWR MZ · 7954450 4'55<br />

Einblendung einer Aufnahme von 1967:<br />

Kahnweiler erzählt aus seinem Leben: als<br />

junger Mann in London als Börsenmakler tätig;<br />

spürte schon früh, dass er diesen Beruf<br />

nicht ausüben wollte; seine Onkels statteten<br />

ihn mit Geld aus und gaben ihm ein Jahr<br />

Zeit, um sich in Paris als Kunsthändler zu bewähren;<br />

ging 1907 mit seiner Frau nach Paris<br />

und mietete dort einen kleinen Laden als Galerie;<br />

kaufte anfangs naiv und ohne Kenntnis<br />

seine ersten Bilder; Wilhelm Bude machte<br />

ihn auf Picasso aufmerksam / lernte Picasso<br />

kennen; Besuch in Picassos Atelier, einem<br />

armseligen Holzhaus am Montmartre: »In all<br />

diesem Schmutz, in all diesem Staub, neben<br />

dem kleinen Öfelchen war ein Lavaberg von<br />

Asche, überall lagen gerollte Leinwände im<br />

Staub, an der Wand hingen Fetzen des früheren<br />

Papiers« / Picasso ist der Vater des Kubismus,<br />

der keine Anerkennung fand: selbst<br />

Braque sagte, »... es erscheine ihm, als ob<br />

man Petroleum saufe, um Feuer zu spucken«<br />

/ lebte mit Picasso, Braque und Juan Gris<br />

»brüderlich« zusammen; sie gaben ihm ihre<br />

ganze Produktion; Selbstverständnis als<br />

Kunsthändler: »Ich glaube, dass das einzige,<br />

was das Gewerbe des Kunsthändlers moralisch<br />

rechtfertigt, ist, dass er dem Maler gestattet,<br />

ruhig zu arbeiten und ihm sein materielles<br />

Leben sichert. Das habe ich für diese<br />

Künstler getan« / lernte Ferdinand Leger<br />

kennen, dessen Bilder eine Sensation darstellten;<br />

er sagte: »Wenn ich ein Bild male,<br />

so möchte ich, dass ich die Wand beherrsche,<br />

an der es hängt« / es gab nur wenige<br />

Liebhaber für kubistische Kunst, aber wenn<br />

ein Bild fertig wurde, bekamen die Interes-


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E JUNI 129<br />

senten eine Nachricht, damit sie es kaufen<br />

könnten; die Galerie stellte keine neuen Bilder<br />

aus und machte auch keine Werbung /<br />

»Diese Zeit, das möchte ich jedem doch klarmachen,<br />

war für uns eine dionysische Zeit.<br />

Es waren wirklich Tage des Glücks, der Freude,<br />

der Unbesorgtheit ... Die Maler schafften<br />

und ich vertrieb ihre Werke« / der Erste<br />

Weltkrieg kam wie ein »Donnerschlag«;<br />

nach dem Krieg wurde die gesamte Habe<br />

versteigert, die Preise wurden verdorben:<br />

»Aquarelle von Picasso wurden bündelweise<br />

einfach verkauft, zwanzig auf einmal –<br />

Dinge, die heute Millionen wert sind«<br />

Text/Autor: Franz Pelgen<br />

ESD 25.06.1984 · SWR MZ · 7954454 25'00<br />

Der Galerist Daniel-Henry Kahnweiler über<br />

Pablo Picasso: Äußerer Eindruck / Verhalten<br />

bei den ersten Besuchen in der Galerie / Sein<br />

erster Besuch in Picassos Atelier<br />

ESD 02.09.1987 · RB · WO06690 2'47<br />

(O-Ton) Daniel Henry Kahnweiler: Erzählt<br />

aus seinem bewegten Leben als Kunsthändler.<br />

Themen: seine Kindheit in Deutschland,<br />

Ausbildung in London, erste Arbeit als Kunsthändler<br />

in Paris, Entdeckung der Kubisten,<br />

Flucht vor den Nationalsozialisten, Berufsverständnis<br />

als Kunsthändler. Schildert ausführlich<br />

seine erste Begegnung mit Pablo Picasso,<br />

als dieser gerade an dem Gemälde<br />

»Les Demoiselles de Avignon« arbeitete<br />

Sprecher: Antonia Kriks; Gudrun Schachtschneider;<br />

Jürg Löw<br />

AD 23.06.1999 · WDR · 6043743104 14'38<br />

25. Todestag<br />

� Foucault, Michel • Philosoph, Historiker,<br />

Psychologe, Soziologe<br />

* 15. Oktober 1926 in Poitiers (F)<br />

† 25. Juni 1984 in Paris<br />

(O-Ton) Michel Foucault / In dem Gespräch<br />

geht es vor allem um Foucaults Buch Ȇberwachen<br />

und Strafen«<br />

Interviewer: Chaques Chaucel<br />

AD 1975 · BR · DK60107 9'30<br />

Der Autor des Buches »Wahnsinn und Gesellschaft«,<br />

ist einer der Vertreter des französischen<br />

Poststrukturalismus. Foucault belegt<br />

in diesem Gespräch (franz., dt. überspr.) fundiert<br />

die Basis seines wissenschaftlichen<br />

Denkens, das – ansetzend an Phänomenen,<br />

die traditionell von der gesellschaftlichen<br />

Herrschaftsideologie ausgegrenzt und tabuisiert<br />

werden – sich vor allem in scharfer<br />

System- und Ideologiekritik manifestiert. Er<br />

äußert sich vor allem über die Rolle von Kriminalität<br />

und Sexualität in der Gesellschaft.<br />

Absicht, die »Geschichte der Besiegten« zu<br />

schreiben / Den Besiegten wurde Sprache<br />

und Denken der Herrschenden aufgezwungen<br />

/ Analogie zwischen Geschichte und<br />

Krieg / Herrschaftsprozesse jedoch komplizierter<br />

als Krieg / Herrschaftsmechanismen<br />

nicht aufgezwungen / Inhaftierungen und<br />

Internierungen werden von Delinquenten in<br />

der Bevölkerung favorisiert / Rationalisierung<br />

der Herrschaftstechniken im 18. Jahrhundert<br />

/ »Disziplin« wichtige Entdeckung<br />

der politischen Technologie / Zum politischen,<br />

revolutionären Wert der Kriminalität<br />

/ Im 19. Jahrhundert Ausgrenzung der Delinquenten,<br />

um revolutionäres Potential zu<br />

kontrollieren / Resozialisation von Verbrechern<br />

in Wirklichkeit »Desozialisation« /


130 JUNI N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

Delinquenz erst durch Gefängnis produziert<br />

/ Gesellschaftlicher Nutzen der Delinquenten:<br />

»sie revoltieren nicht« / Delinquent notwendig<br />

für Akzeptanz der Polizei in der Bevölkerung<br />

/ Resozialisierungsprogramme<br />

sind »Markierungsprogramme« zur Aussonderung<br />

von Delinquenten / Permanenz der<br />

Kriminalität schafft objektive Existenzberechtigung<br />

für Gefängnissystem / Gewaltherrschaft<br />

des modernen Staates nicht irrational<br />

/ Disziplin in Schule, Militär und<br />

Industrie rationale Herrschaftspraktik / Prozess<br />

»vernünftig« im Sinne von frz. »raison«<br />

/ »Die Folter ist vernünftig« / Grund: Beschäftigung<br />

von Eltern und Ärzten mit kindlicher<br />

Sexualität /Dadurch Rechtfertigung<br />

zum Erhalt von bestehenden Machtstrukturen<br />

/ Bemerkungen über die Legitimationskrise<br />

von Ideologien in der Weltpolitik und<br />

zur aktuellen politischen Situation in China /<br />

Sozialistische Länder geben kein Vorbild<br />

mehr / »Wir müssen ganz von vorne anfangen«<br />

/ Frage nach dem Ort der eigenen<br />

Kritik / Sehr viel Optimismus notwendig für<br />

kritischen Neubeginn<br />

Interviewer: Knut Böser<br />

AD 02.12.1976 · WDR · 6067463101 29'19<br />

(O-Ton) Michel Foucault (frz): Über seinen<br />

Pessimismus, seine Arbeiten über Asylunterkünfte,<br />

seine Kritik am Strafvollzug und an<br />

der Polizei<br />

Text/Autor: Elke Dauk<br />

AD 25.06.1989 · WDR · 6150796101 15'06<br />

Gespräch mit Dr. Wilhelm Schmid und Dr.<br />

Regina Benjowski über Person und Werk des<br />

Philosophen Michel Foucaults<br />

(O-Ton) Dr. Wilhelm Schmid (Lehrbeauftragter<br />

für Philosophie an der Lessing-Hochschule<br />

Berlin (West)): zum Lebenslauf des Michel<br />

Foucault: sein Studium und seine Arbeit in<br />

der Psychiatrie / seine Bücher »Wahnsinn<br />

und Gesellschaft« und »Geschichte der<br />

Sexualität« / seine beeindruckende Persönlichkeit<br />

/ seine politischen und künstlerischen<br />

Aktivitäten / seine Beziehung zum<br />

Marxismus / der Einfluss Friedrich Nietzsches<br />

auf Foucault / die Bedeutung seiner<br />

Homosexualität / 10'16 (O-Ton) Dr. Regina<br />

Benjowski (Zentralinstitut für Philosophie):<br />

die Berührungsängste der Marxisten in der<br />

DDR mit Foucaults Lehren / Foucaults progressive<br />

Haltung zum Marxismus / der Begriff<br />

der Vernunft / die verschiedenen Arten<br />

von Rationalität / die jetzt mögliche Zusammenarbeit<br />

mit anderen Wissenschaftlern<br />

zum Thema Foucault<br />

Interviewer: Ulrike Bürger<br />

ESD 07.05.1990 · <strong>DRA</strong> B · B012742252 15'00<br />

In der Sendung äußern sich u.a. Daniel Defert,<br />

Mitherausgeber der »Schriften« Foucaults,<br />

und der Kulturwissenschaftler Friedrich<br />

Kittler / (Kurze O-Töne) Michel Foucault<br />

(frz. übersprochen): Über Selbstverständnis<br />

als Wissenschaftler (kein Philosoph, kein<br />

Strukturalist, kein Historiker), Methode der<br />

historischen Diskursanalyse, die den Menschen<br />

ausklammert, über Philosophie und<br />

Sprache, Wahnsinn und Vernunft / (O-Ton<br />

Daniel Deffert (frz. dt. überspr.): Über seinen<br />

langjährigen Lebensgefährten Foucault / O-<br />

Töne der Geisteswissenschaftler Friedrich<br />

Kittler und Christoph Menke zum Stellenwert<br />

der Philosophie Foucaults / Hörspielausschnitt<br />

(frz.) aus »Schluss mit dem<br />

Gottesgericht« von Antonin Artaud<br />

AD 07.09.2002 · WDR · 5081626 54'49


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E JUNI 131<br />

75. Todestag<br />

� Pallenberg, Max • Chansonnier, Schauspieler<br />

* 18. Dezember 1877 in Wien<br />

† 26. Juni 1934 in Karlsbad<br />

Operette<br />

Bauernmarsch<br />

Komponist: Leo Fall<br />

Text/Autor: Victor Léon<br />

Hubert Marischka, Ges; Max Pallenberg, Ges;<br />

Gusti Stagl, Ges<br />

Orchester<br />

Leo Fall<br />

AD 1908c · <strong>DRA</strong> F · B003107414 2'40<br />

Operette<br />

Der Infanterist, der Kavallerist und der Artillerist<br />

Komponist: Leo Fall<br />

Text/Autor: Victor Léon<br />

Hubert Marischka, Ges; Max Pallenberg, Ges;<br />

Gusti Stagl, Ges<br />

Orchester<br />

Leo Fall<br />

AD 1908c · <strong>DRA</strong> F · B003107416 3'00<br />

Operette in 3 Akten<br />

Mein Freund, der Löbl<br />

Komponist: Emmerich Kálmán<br />

Text/Autor: Robert Bodanzky<br />

Max Pallenberg, Ges<br />

Orchester<br />

Imre Kálmán<br />

AD 04.02.1909 · <strong>DRA</strong> F · B008678345 2'50<br />

Operette in 3 Akten<br />

Was hat das Vaterland davon<br />

Komponist: Emmerich Kálmán<br />

Text/Autor: Robert Bodanzky<br />

Max Pallenberg, Ges<br />

Orchester<br />

AD 04.02.1909 · <strong>DRA</strong> F · B008679604 2'20<br />

Operette in 3 Akten<br />

Ich bin verliebt<br />

Lied des Basil<br />

Komponist: Franz Lehár<br />

Text/Autor: Alfred Maria Willner; Robert Bodanzky<br />

Max Pallenberg, Ges – Fürst Basil<br />

Orchester<br />

Franz Lehár<br />

AD 19.11.1909 · <strong>DRA</strong> F · B005494463 2'18<br />

Operette in 3 Akten<br />

Der Falter und das Knöspchen<br />

Ballade<br />

Komponist: Franz Lehár<br />

Text/Autor: Alfred Maria Willner; Robert Bodanzky<br />

Max Pallenberg, Ges<br />

Orchester<br />

Franz Lehár<br />

AD 19.11.1909 · <strong>DRA</strong> F · B005494593 3'07<br />

Die schöne Helena (Operette in 3 Akten)<br />

Ich bin Menelaus der Gute<br />

Komponist: Jacques Offenbach<br />

Text/Autor: Henri Meilhac; Ludovic Halévy<br />

Max Pallenberg, Bar<br />

Orchester der Staatsoper Berlin; Max Roth<br />

AD 16.12.1927 · <strong>DRA</strong> F · B009252762 3'07<br />

Operette in 3 Akten<br />

Josef, ach Josef<br />

Duett Pompadour – Calicot<br />

Komponist: Leo Fall<br />

Text/Autor: Rudolph Schanzer; Ernst Welisch<br />

Fritzi Massary, S; Max Pallenberg, Ges<br />

Orchester<br />

AD 10.01.1928 · <strong>DRA</strong> F · B012773767 2'53


132 JUNI N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

50. Geburtstag<br />

� Haußmann, Leander • Schauspieler, Regisseur,<br />

Theaterintendant<br />

* 26. Juni 1959 in Quedlinburg<br />

Über seine Arbeit als Schauspieler an den<br />

verschiedensten Theatern der DDR / über<br />

seine neuesten Inszenierungen, inszeniert<br />

am liebsten Stücke, in denen die Liebe, der<br />

Geschlechterkampf eine Rolle spielen / über<br />

den Einfluss politischer Ereignisse auf seine<br />

Arbeit / über sein Vorbild Frank Castorf<br />

Interviewer: Oliver Kranz<br />

ESD 05.01.1991 · <strong>DRA</strong> B · B012831655 6'54<br />

Porträt des jungen Regisseurs Leander Haußmann<br />

Gespräch mit (O-Ton) Leander Haußmann<br />

über seine Theaterarbeit / Szenenausschnitte<br />

aus Schillers »Verschwörung des Fiesco zu<br />

Genua« in Weimar und Schillers »Kabale<br />

und Liebe« im Frankfurter Kleist-Theater.<br />

Interviewer: Dieter Kranz<br />

ESD 01.04.1991 · <strong>DRA</strong> B · B012664425 32'40<br />

Text/Autor: Beatrix Hermens<br />

AD 07.06.2002 · MDR · MA2001172 5'03<br />

(O-Ton) Leander Haußmann, Regisseur:<br />

(»Der Sturm«) »irrsinnig schweres Stück« /<br />

»durch die Hölle gegangen in dieser Arbeit«<br />

/ ist »Ensemblefetischist« / durch Film andere<br />

Ausdrucksmöglichkeit, deshalb Rückzug<br />

vom Theater / Inszenierung von »der Sturm«<br />

nicht »geleckt«, sondern »schnodderig«<br />

(O-Ton) Detlev Buck, Schauspieler: Ausschnitt<br />

aus Film »Herr Lehmann«<br />

Reporter: Torsten Jantschek<br />

ESD 25.11.2003 · NDR · R011440 3'49<br />

Über seinen Film »NVA« / Haußmann kurz<br />

über eigene psychiatrische Behandlung nach<br />

seiner Militärzeit / mit Erläuterungen der<br />

Grundkonzeption, gibt Zuordnungsprobleme<br />

in Genre-Definition zu / Haußmann beschreibt<br />

einzelne Charaktere, geht auf die<br />

Hauptfigur und Nebenfiguren an / wollte<br />

jegliche Sympathien mit der NVA vermeiden,<br />

daher keine Heldenfigur / begründet seine<br />

Abneigung gegen die Militärpflicht<br />

Moderator: Knut Elstermann<br />

AD 06.10.2005 · RBB · 051001R101 9'12<br />

Über seinen Spielfilm »Kabale und Liebe« /<br />

er habe das Drama von Friedrich Schiller<br />

schon vor dem Filmdreh in zwei verschiedenen<br />

Theaterinszenierungen aufgeführt /<br />

Schiller sei für ihn immer schon der Abenteuer-Schriftsteller<br />

gewesen / die Schnelligkeit<br />

beim Drehen habe sich positiv auf die<br />

Atmosphäre des Films ausgewirkt / der Film<br />

sei eine klassische Ensemble-Arbeit wie am<br />

Theater gewesen / die Zusammenarbeit mit<br />

den Verantwortlichen beim Fernsehen (ZDF)<br />

sei eher anstrengend gewesen / da Schiller<br />

im Schulunterricht meist in seiner politischen<br />

Dimension interpretiert werde, sei er<br />

vielen verleidet worden / die Liebesgeschichte<br />

werde vernachlässigt – er stelle diese in<br />

seinem Spielfilm in den Vordergrund / Geschichtenerzähler<br />

müssten sich anbiedern,<br />

er stehe dazu das Stück entpolitisiert und<br />

damit vereinfacht zu haben / das Arbeiten<br />

Tim Büttners (Kamera) mit der SteadyCam<br />

ermöglichte den Schauspielern ein größere<br />

Bewegungsfreiheit / durch die Komprimierung<br />

des Dramas auf Filmlänge werde<br />

das Stück zahlreicher und intensiver<br />

diskutiert, auch von Jugendlichen<br />

Moderator: Knut Elstermann<br />

AD 01.07.2006 · RBB · 060701R102 11'45


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E JUNI 133<br />

20. Jahrestag<br />

� Symbolische Öffnung der Grenze zwischen<br />

Ungarn und Österreich<br />

27. Juni 1989<br />

Nachdem Ungarn am 2. Mai 1989 mit dem Abbau<br />

von Überwachungsanlagen an der Grenze zu Österreich<br />

begonnen hatte, treffen sich die Außenminister<br />

beider Länder Gyula Horn und Alois Mock bei Sankt<br />

Margarethen, um gemeinsam symbolisch den Genzzaun<br />

zu durchtrennen. Obwohl die Grenze zu dieser<br />

Zeit noch nicht wirklich offen ist, fliehen auf diesem<br />

Wege viele DDR-Bürger in den Westen.<br />

Darin u.a. 01: Sommer 1989. Die DDR steht<br />

politisch und wirtschaftlich vor dem Kollaps.<br />

Ungarn wird zum Inbegriff für den Weg in<br />

die Freiheit. 02 – 0'49 27. Juni 1989. Die Außenminister<br />

Gyula Horn und Alois Mock<br />

durchtrennen in einem symbolischen Akt die<br />

Drähte des Eisernen Vorhangs an der österreichisch-ungarischen<br />

Grenze. 5'54 Juli/August<br />

1989. Immer mehr DDR-Bürger suchen<br />

in Ungarn und der Tschechoslowakei Zuflucht<br />

in den Botschaften der Bundesrepublik<br />

Sprecher: Beate Himmelstoß<br />

ESD 03.10.1999 · BR · H000094 58'13<br />

In der Klosterkirche Ilsenburg wurde der ehemalige<br />

Außenminister Ungarns Gyula Horn<br />

für seine historische Tat am 27.6.1989 geehrt.<br />

Mit dem Durchschneiden des Stacheldrahtes<br />

an der Grenze zwischen Ungaren<br />

und Österreich begann das Ende des »Eisernen<br />

Vorhanges« und des Warschauer-Vertrages<br />

/ Die Laudatio hielt Hans-Dietrich<br />

Genscher (O-Ton): zur Grenzöffnung und<br />

Ehrung / (O-Ton) Gyula Horn zu seiner<br />

historischen Tat<br />

Text/Autor: Carsten Reuß<br />

AD Nov. 1999 · MDR-Anhalt · 1002134 2'33<br />

100. Geburtstag<br />

� Ambler, Eric • Schriftsteller, Drehbuchautor,<br />

Filmproduzent<br />

* 28. Juni 1909 in London<br />

† 22. Oktober 1998 in London<br />

Eric Ambler war der Begründer des Polit-<br />

Thrillers. Als solcher wurde er zum Wegbereiter<br />

des modernen Geheimdienst- und<br />

Spionageromans. Krimi-Kollegen priesen ihn<br />

als den »besten aller literarischen Thrillerautoren«<br />

(Graham Greene); er war »die Quelle,<br />

aus der wir alle schöpfen« (John le Carré).<br />

Frederick Forsyth nannte »Die Maske des Dimitrios«,<br />

Amblers ersten großen Bucherfolg<br />

von 1939, »das Buch, das den Thriller verändert<br />

hat – nach Ambler war alles anders«.<br />

Mit typischem Understatement sah sich<br />

Ambler selbst als Unterhaltungsschriftsteller,<br />

freilich als einer mit hohem literarischen<br />

Anspruch. »Gute Literatur«, so Ambler, »ist<br />

immer unterhaltsam. Ob es sich um die Bibel<br />

handelt oder um Kafka«. Zwar fesseln auch<br />

Amblers präzise recherchierte Thriller durch<br />

Abenteuer und Attentate. Ihre eigentliche<br />

Stärke liegt jedoch in der eiskalten Analyse<br />

der Polit- und Wirtschaftsverbrechen des 20.<br />

Jahrhunderts und der Klar- und Weitsicht<br />

des Autors. Ambler, »der Gentleman des<br />

Schreckens«, dessen insgesamt 18 Romane<br />

Millionenauflagen erzielten, vielfach verfilmt<br />

und in 30 Sprachen übersetzt wurden,<br />

zählt heute zu den Krimi-Klassikern. (Internettext)<br />

/ (O-Ton) H.R.F. Keating (britischer<br />

Kriminalschriftsteller) (engl, freistehend, dt.<br />

übersetzt): Über Ambler: »He made the spy<br />

story grow up. I think that's what you could<br />

say in a sentence.« / (O-Ton) Eric Ambler<br />

(engl., freistehend, dt. übersetzt): Über sich<br />

selbst: »I've always learned more from the<br />

theatre than from books. I was a failed play<br />

wright before I was anysort of a novelist.« /


134 JUNI N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

»Democratic civilization is always under<br />

threat. I think that threat is probably what I'<br />

ve written about most.« / (O-Ton) Peter Lewis<br />

(Literaturwissenschaftler) (engl. freistehend,<br />

dt übersetzt): »it's a question with<br />

Ambler of whether he is a thrillerwriter or<br />

whether he is something more than that.«<br />

Text/Autor: Walter Bohnacker<br />

AD 16.10.2003 · WDR · 6104795103 14'36<br />

HÖRSPIEL<br />

Text/Autor: Gerhard Niezoldi<br />

Sprecher: Heinz Drache (Georg Carey); Rudolf<br />

Fernau (Patrick Stearne); Alice Decarli<br />

(Mrs. Stearne) u.a.<br />

Regie: Cläre Schimmel<br />

AD 06.11.1957 · DKultur · 154–920/A 56'55<br />

Text/Autor: Eric Ambler (1909)<br />

Sprecher: Christoph Eichhorn (Josef Vadassy);<br />

Walter Renneisen (Commissaire) u.a.<br />

Regie: Walter Adler<br />

AD 16.03.1992 · WDR · 3235 723 1–2 54'50<br />

90. Jahrestag<br />

� Friedensvertrag von Versailles<br />

unterzeichnet<br />

28. Juni 1919<br />

Im Spiegelsaal des Schlosses von Versailles wird am<br />

28.06.1919 der Friedensvertrag zwischen Alliierten<br />

und dem Deutschen Reich unterzeichnet, der den Ersten<br />

Weltkrieg offiziell beendet. Die Siegermächte lasten<br />

dem Deutschen Reich die Alleinverantwortung<br />

für den Ausbruch des Ersten Weltkriegs an. Das ohne<br />

deutsche Beteiligung zustandegekommene Vertragswerk<br />

beinhaltet für Deutschland territoriale Verluste<br />

sowie die Verpflichtung zu hohen Reparationszahlungen.<br />

Im Deutschen Reich gilt der Vertrag als »Diktatfrieden.«<br />

Weist die Darstellung zurück, dass Deutschland<br />

allein Schuld am Kriege habe / Deutschland<br />

hat ebenfalls nicht allein in der Kriegsführung<br />

gefehlt / Für die Einsetzung einer<br />

neutralen Untersuchungskommission<br />

AD 1920 · <strong>DRA</strong> F · B003853905 3'50<br />

Entsprechend dem gestrigen Votum der<br />

Nationalversammlung haben wir gestern<br />

Nachmittag in Versailles eine Note überreichen<br />

lassen, in der wir Vorbehalte gegen den<br />

Friedensvertrag vorbrachten: »Die deutsche<br />

Regierung ist bereit, den Friedensvertrag zu<br />

unterzeichnen, ohne jedoch damit anzuerkennen,<br />

dass das deutsche Volk der Urheber<br />

des Krieges sei und ohne die Verpflichtungen<br />

nach Artikel 227-230 des Vertrages zu<br />

übernehmen.« Am gestrigen Abend ist uns<br />

die Antwort zugegangen, dass das Friedensdiktat<br />

unverändert angenommen werden<br />

muss / Damit stehen wir vor der ungeheuren<br />

Frage: Ablehnen oder bedingungslos<br />

unterschreiben / Heute muss die ganze<br />

Welt sehen: Hier wird ein besiegtes Volk an<br />

Leib und Seele vergewaltigt / »Unterschreiben<br />

wir. Das ist der Vorschlag, den ich Ihnen<br />

Namens des ganzen Kabinetts mache« / Einen<br />

neuen Krieg können wir nicht verantworten,<br />

wir sind wehrlos / Aber wehrlos ist<br />

nicht ehrlos / Der Versuch einer Ehrabschneidung<br />

wird einmal auf unsere Gegner<br />

zurückfallen, das ist unser Glaube<br />

(am 28.02.1928 nachgesprochen)<br />

AD 28.02.1928 · <strong>DRA</strong> F · B003854192 3'30


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E JUNI 135<br />

30. Todestag<br />

� Dessau, Paul • Komponist, Dirigent<br />

* 19. Dezember 1894 in Hamburg<br />

† 28. Juni 1979 in Königswusterhausen<br />

Gespräch mit dem Komponisten (O-Ton)<br />

Paul Dessau im Wechsel mit Ausschnitten<br />

aus seinen Werken<br />

Interviewer: Dietrich Brennecke<br />

ESD 21.12.1964 · <strong>DRA</strong> B · B007302488 49'10<br />

Gesprächspartner: Paul Dessau (Komponist);<br />

Ruth Berghaus (Regisseurin)<br />

ESD 07.12.1966 · <strong>DRA</strong> B · B012766158 12'00<br />

Diskussion mit (O-Ton) Paul Dessau, (O-Ton)<br />

Ruth Berghaus, (O-Ton) Heiner Müller, (O-<br />

Ton) Gerd Rienäcker, (O-Ton) Hans-Jochen<br />

Irmer und (O-Ton) Ginka Tscholakowa zu<br />

Aspekten der Kunstgattung Oper im Zeitalter<br />

der wissenschaftlich-technischen Revolution.<br />

Gesprächsleiter: Otto Zengel<br />

ESD 30.09.1972 · <strong>DRA</strong> B · B010140136 146'19<br />

Gespräch mit (O-Ton) Paul Dessau<br />

Interviewer: Dieter Kranz<br />

ESD 24.02.1974 · <strong>DRA</strong> B · B012663302 44'10<br />

Musik mit Kindern – Musik für Kinder<br />

ab 3'25 (O-Ton) Paul Dessau über die Wichtigkeit<br />

der musikalischen Erziehung in den<br />

Schulen / seine Beweggründe, in der I. Zeuthener<br />

Oberschule von 1960–1974 ehrenamtlich<br />

Musikunterricht zu erteilen / die freund-<br />

schaftliche und produktive Zusammenarbeit<br />

mit dem dortigen Musiklehrer und den<br />

Schülern bei der Erarbeitung des Lehrstückes<br />

»Rummelplatz« / Musikerziehung ist ihm<br />

Herzensangelegenheit / bedauert mangelndes<br />

Interesse für den Musikunterricht bei<br />

seinen Kompositionsschülern / fordert Erhöhung<br />

der wöchentlichen Musikstundenzahl<br />

(letzte Rundfunkäußerung von Paul Dessau;<br />

die Fortsetzung des Gesprächs war für Mitte<br />

Juni geplant )<br />

Interviewer: Waltraud Casper<br />

ESD 20.12.1979 · <strong>DRA</strong> B · B009793679 12'56<br />

(O-Ton) Otmar Suitner (Generalmusikdirektor<br />

der Staatskapelle Berlin) über die lebhafte<br />

Zusammenarbeit mit Paul Dessau an<br />

seiner Oper »Einstein«. Dessau war »... Kosmopolit<br />

und ein musikalisch hochgebildeter<br />

Theatermensch mit einer Weltoffenheit und<br />

Weltkenntnis ...« / seine Temperamentsausbrüche,<br />

sein »erbarmungsloses, konzessionsloses<br />

Einmischen« in den Probenprozess haben<br />

ihm gefallen / Schluss des II. Intermezzos<br />

aus der Oper »Einstein« (mit Paul<br />

Dessau als Sprecher)<br />

Interviewer: Angelika Lachmann<br />

Redaktion: Angelika Lachmann<br />

ESD 19.05.1987 · <strong>DRA</strong> B · B010126956 6'15<br />

Eine Sendung zum 10. Todestag des Komponisten<br />

(O-Ton) Frank Kämpfer zum Inhalt und der<br />

Entstehungsgeschichte der Oper / über die<br />

Verwendung von Zitaten aus Werken von Johann<br />

Sebastian Bach und anderer Versatzstücke<br />

der Weltkultur / Fragen nach heutiger<br />

Relevanz des Werkes / Rezension der<br />

Weimarer Aufführung / ab 23'07 (O-Ton)<br />

Ehrhard Warneke (Regisseur) über seine<br />

Konzeption zur Neuinszenierung der Oper /


136 JUNI N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

über die Notwendigkeit der Auseinandersetzung<br />

mit neonazistischen Erscheinungsformen<br />

in Weimar (2'00) / ab 26'20 (O-Ton)<br />

Brita Schmallowsky (Dramaturgin) über Dessaus<br />

Vorgaben, bewusst nicht emotional<br />

zu wirken, sondern den Zuhörer zu eigener<br />

Erkenntnisgewinnung zu führen / Szenenausschnitte<br />

aus der Aufführung am Deutschen<br />

Nationaltheater Weimar (ca. 30 Minuten)<br />

und kurze Ausschnitte aus der Berliner<br />

Opernproduktion unter der Leitung von<br />

Otmar Suitner aus dem Jahre 1978<br />

Interviewer: Frank Kämpfer<br />

Redaktion: Frank Kämpfer<br />

ESD 23.06.1989 · <strong>DRA</strong> B · B009798683 54'30<br />

100. Geburtstag<br />

� Nikolaidi, Elena • Sängerin, Altistin<br />

* 29. Juni 1909 in Smyrna<br />

† 14. November 2002 in Santa Fé<br />

für Soli, Chor und Orchester<br />

Komponist: Ludwig van Beethoven<br />

Irmgard Rokyta, S; Elena Nicolaidi, A; Franz<br />

Klarwein, T; Georg Hann, B; Clemens Krauss<br />

(lat)<br />

Chor der Wiener Staatsoper<br />

Wiener Philharmoniker<br />

Studioproduktion<br />

AD 1943 · <strong>DRA</strong> F · B003242448 48'20<br />

für Soli, gemischten Chor und Orchester<br />

Komponist: Franz Schubert<br />

Text/Autor: Liturgisch<br />

Trude Eipperle, S; Elena Nicolaidi, A; Anton<br />

Dermota, T; Karl Friedrich, T; Georg Hann, B;<br />

Clemens Krauss (lat)<br />

Chor der (Wiener) Staatsoper<br />

Wiener Philharmoniker<br />

AD 08.12.1944 · <strong>DRA</strong> F · B003122972 65'54<br />

75. Jahrestag<br />

� Mordaktion des NS-Regimes gegen innerparteiliche<br />

und rechtskonservative Opposition<br />

(»Röhm-Revolte«)<br />

30. Juni 1934<br />

Ernst Röhms Forderung, die Reichswehr durch eine<br />

»zweite Revolution« der SA unterzuordnen, macht<br />

ihn zum Gegner von Heinrich Himmler und Hermann<br />

Göring, die eigene Machtverluste befürchten. Gerüchte<br />

eines angeblichen Putsches der SA bieten Hitler die<br />

Möglichkeit die SA-Führung auf einer Tagung in Bad<br />

Wiessee zu verhaften und einen Tag später ermorden<br />

zu lassen. Gleichzeitig nutzt er diesen Anlass, um<br />

zahlreiche unbequeme konservative Politiker und Oppositionelle<br />

im Zusammenhang mit dem »Röhm-<br />

Putsch« umzubringen. Mit einem Staatsnotwehrgesetzt<br />

wird anschließend die rechtliche Grundlage für<br />

diese Morde geschaffen<br />

Rudolf Heß: Heute geeinte deutsche Nation<br />

/ »Der Führer hat dem Leben der Deutschen<br />

wieder einen Sinn gegeben« / Zahllose Erfolge<br />

seit der Machtergreifung / Die Nörgler<br />

und ewigen Besserwisser wirken nur lächerlich<br />

gegen die »Kraft unserer Bewegung« /<br />

Emigrantenzeitungen sprechen eine fremde<br />

Sprache / Dagegen sind wir offen für jede<br />

Art sachlicher Kritik / Manche Kritik an Unterführern<br />

ist berechtigt / »Einer bleibt von<br />

aller Kritik stets ausgeschlossen, das ist der<br />

Führer« / Höhere Berufung Hitlers zur Gestaltung<br />

des deutschen Schicksals / Folgen<br />

einer Bolschewisierung Deutschlands / Besondere<br />

Vorsicht vor Provokateuren, die ein<br />

verbrecherisches Spiel mit einer »zweiten<br />

Revolution« betreiben / Das deutsche Volk<br />

würde Schaden erleiden, wenn Phantasten<br />

sich in Revolutionsspielereien ergingen / Nur<br />

der Befehl des Führers hat Geltung / Hitler<br />

wacht selbst über seine Revolution / »Die<br />

nationalsozialistische Revolution war nicht<br />

um ihrer selbst Willen nötig, sie war nötig


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E JUNI 137<br />

um der Taten willen, die aus ihr geboren<br />

wurden«<br />

AD 25.06.1934 · <strong>DRA</strong> F · B004891699 43'26<br />

Ansprache von Rudolf Heß auf dem ostpreußischen<br />

Gauparteitag der NSDAP in Königsberg<br />

Über die Niederschlagung der SA-Revolte /<br />

Rettung der Republik vor einer kleinen Gruppe<br />

von Meuterern / Eine Diffamierung der<br />

SA wird nicht geduldet / »Unsere Ehre heißt<br />

Treue« / Fähigkeit Hitlers »nicht stehenzubleiben<br />

bei der Vernichtung der Staatsfeinde,<br />

sondern in neuen Entschlüssen einer<br />

großartigen Zielsetzung sofort dem ganzen<br />

Volk das Gefühl der Ruhe und Treue, der Befreiung<br />

und Geborgenheit im Nationalsozialismus<br />

wiederzugeben« / Über die Vorgänge<br />

des 30. Juni / Verständnis für die »Härte, die<br />

allein Staaten in kritischen Lagen zu retten<br />

vermag« / Die SA ist keine militärische Truppe,<br />

dennoch seien »soldatisch harte Prinzipien<br />

bezüglich der Disziplin« nötig<br />

AD 08.07.1934 · <strong>DRA</strong> F · B004891705 34'55<br />

Vorwurf der Verzerrung der tatsächlichen<br />

Vorgänge durch die internationale Presse /<br />

Dabei Offenheit auf Seiten der deutschen<br />

Regierung, »damit das Volk erkenne, wie<br />

notwendig und richtig ihr Handeln ist« / Lobenswerte<br />

Diszipliniertheit der deutschen<br />

Presse entsprechend dem Schriftleitergesetz<br />

vom 4. Oktober 1933 / Gesetz keineswegs<br />

»brutale Knebelung der Meinungs- und Gewissensfreiheit«<br />

/ »Vorgänge im Zusammenhang<br />

mit dem geplanten Hochverrat<br />

mit einer beispiellosen Begeisterung« vom<br />

Volk begrüßt / Die Autorität des Führers ist<br />

um ein Vielfaches gestiegen / Lügenkampagne<br />

der ausländischen Presse / »Das hat<br />

nichts mehr mit Freiheit der Meinung zu<br />

tun« / Gegen eine Revolverjournalistik / »Die<br />

deutsche Presse und der deutsche Rundfunk<br />

können stolz darauf sein, das sie durch eine<br />

neue Verpflichtung zu Staat und Volk aus<br />

dieser kompromittierenden Gesellschaft<br />

herausgenommen worden sind. Das<br />

deutsche Volk geht in Ruhe und Ordnung<br />

seiner täglichen Arbeit nach« (Anfangssätze<br />

fehlen)<br />

Redner: Joseph Goebbels<br />

AD 10.07.1934 · <strong>DRA</strong> F · B004891708 27'24<br />

Darin u.a. Adolf Hitler: Durch persönliche<br />

Schuld und menschliche Unzulänglichkeit<br />

entstand für unser junges Reich eine Krise /<br />

Bedeutung der Machtübernahme vom 30.<br />

Januar 1933 / Wir haben »als Vollstrecker des<br />

Willens der Nation« gehandelt / Unbestreitbare<br />

Erfolge der nationalsozialistischen Regierung<br />

/ 4,5 Millionen Erwerbslose wurden<br />

der Produktion zugeführt / »Dieser positiven<br />

Welt des Deutschtums, der Verkörperung<br />

der wirklichen Werte unseres Volkes, steht<br />

freilich auch eine kleine negative Welt gegenüber.<br />

Auch in Deutschland versuchen<br />

noch einzelne dieser Narren und Verbrecher<br />

immer wieder, ihre destruktive Tätigkeit<br />

auszuüben« / Millionen Menschen leben im<br />

Glauben an den neuen Staat / Weitere Gegner<br />

des heutigen Staates, u.a. die ewigen Revolutionäre<br />

/ Die Arbeit des Wiederaufbaus<br />

ist nur möglich durch innere Ruhe, Ordnung<br />

und Disziplin / Geschwätz von einer neuen<br />

Revolution, einer neuen Umwälzung / Bedenkliche<br />

Entwicklung in der SA: »Erstens:<br />

Entgegen meinem ausdrücklichen Befehl<br />

und entgegen mir gegebenen Erklärungen<br />

durch den früheren Stabschef Röhm war<br />

eine Auffüllung der SA in einem Umfang eingetreten,<br />

die die innere Homogenität dieser<br />

einzigartigen Organisation gefährden mußte.<br />

Zweitens: Die nationalsozialistische weltanschauliche<br />

Erziehung trat in den erwähnten<br />

Bereichen einzelner höherer SA-<br />

Dienststellen mehr und mehr zurück. Drit-


138 JUNI N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

tens: Das naturgegebene Verhältnis zwischen<br />

Partei und SA begann sich langsam zu<br />

lockern. Viertens: Die Beförderungen zu SA-<br />

Führern ließen bei Nachprüfungen eine vollständig<br />

einseitige Bewertung eines rein äußerlichen<br />

Könnens oder oft auch nur einer<br />

vermeintlichen intellektuellen Befähigung<br />

erkennen. Die große Zahl ältester und treuester<br />

SA-Männer trat immer mehr bei Führerernennungen<br />

und Stellenbesetzungen zurück,<br />

während der in der Bewegung nicht<br />

sonderlich hochgeachtete Jahrgang 1933<br />

eine unverständliche Bevorzugung erfuhr<br />

(langanhaltender stürmischer Beifall). Fünftens:<br />

Das Auftreten dieser zum großen Teil<br />

mit der Bewegung überhaupt nicht verwachsenen<br />

einzelnen SA-Führer war ebenso<br />

unnationalsozialistisch wie manches Mal geradezu<br />

abstoßend« / Besprechungen von höheren<br />

SA-Führern über die Vorbereitung einer<br />

Revolution / Große Anforderungen an<br />

das Benehmen der hohen NS-Führer / »Das<br />

Leben, das der Stabschef und mit ihm ein bestimmter<br />

Kreis zu führen begonnen hatte,<br />

war für jede nationalsozialistische Auffassung<br />

unerträglich. Es war nicht nur furchtbar,<br />

dass er selbst und sein ihm zugetaner<br />

Kreis alle Gesetze von Anstand und einfacher<br />

Haltung brachen, sondern schlimmer<br />

noch war, dass dieses Gift sich nunmehr in<br />

immer größeren Kreisen auszubreiten begann.<br />

Das Schlimmste aber war, dass sich<br />

allmählich aus einer bestimmten gemeinsamen<br />

Veranlagung heraus in der SA eine Sekte<br />

zu bilden begann, die den Kern einer Verschwörung<br />

nicht nur gegen die moralischen<br />

Auffassungen eines gesunden Volkes, sondern<br />

auch gegen die staatliche Sicherheit<br />

abgab« / Kontaktaufnahme Röhms mit General<br />

von Schleicher / Gegen dessen Plan, die<br />

Wehrmacht und die nationalen Verbände zu<br />

vereinigen / Die Wehrmacht muss als unpolitisches<br />

Instrument des Reiches bewahrt<br />

werden / »Es gibt im Staate nur einen Waffenträger,<br />

die Wehrmacht« / Einzelheiten<br />

der Vorbereitungen Röhms zur Vorbereitung<br />

einer zweiten Revolution, einer »Nacht der<br />

langen Messer« / Sein letztes vergebliches<br />

Gespräch mit Röhm Anfang Juni / Nun sollte<br />

er (Hitler) selbst beseitigt werden / Anlässlich<br />

einer SA-Tagung in Bad Wiessee war er<br />

gezwungen zu handeln: »Um 2 Uhr morgens<br />

flog ich nach München. Ministerpräsident<br />

Göring hatte unterdes von mir schon vorher<br />

den Auftrag bekommen, im Falle der Aktion<br />

der Reinigung seinerseits sofort die analogen<br />

Maßnahmen in Berlin und Preußen zu<br />

treffen. Er hat mit eiserner Faust den Angriff<br />

auf den nationalsozialistischen Staat niedergeschlagen,<br />

ehe er zur Entwicklung kam<br />

(lebhafter Beifall). Die Notwendigkeit dieses<br />

blitzschnellen Handelns brachte es mit sich,<br />

dass mir in dieser entscheidenden Stunde<br />

nur ganz wenige Menschen zur Verfügung<br />

standen. Im Beisein des Ministers Goebbels<br />

und des neuen Stabschefs wurde dann die<br />

Ihnen bekannte Aktion durchgeführt und in<br />

München abgeschlossen ... Meutereien<br />

bricht man nach ewig gleichem eisernen<br />

Gesetz. Wenn mir jemand einen Vorwurf<br />

entgegenhält, weshalb wir nicht die ordentlichen<br />

Gerichte zur Aburteilung herangezogen<br />

hätten, dann kann ich ihm nur sagen:<br />

In dieser Stunde war ich verantwortlich für<br />

das Schicksal der deutschen Nation und damit<br />

des deutschen Volkes oberster Gerichtsherr<br />

(langanhaltender tosender Beifall).<br />

Meuternde Divisionen hat man zu allen Zeiten<br />

durch Dezimierung wieder zur Ordnung<br />

gerufen ... (Sehr gut!) Ich habe den Befehl<br />

gegeben, die Hauptschuldigen an diesem<br />

Verrat zu erschießen, und ich gab weiter den<br />

Befehl, die Geschwüre unserer inneren Brunnenvergiftung<br />

und der Vergiftung des Auslands<br />

auszubrennen bis auf das rohe Fleisch<br />

(stürmischer Beifall). Und weiter gab ich den<br />

Befehl, bei jedem Versuch des Widerstandes<br />

der Meuterer gegen ihre Verhaftung diese<br />

sofort mit der Waffe niederzumachen.... Und<br />

es soll jeder für alle Zukunft wissen, dass,<br />

wenn er die Hand zum Schlage gegen den<br />

Staat erhebt, der sichere Tod sein Los ist«


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E JUNI 139<br />

(lebhafter Beifall) / Ablehnung der Auffassung,<br />

dass durch ein gerichtliches Verfahren<br />

die Schuldigen hätten verurteilt werden sollen<br />

/ Bei Landesverrat erfolgt eine Bestrafung<br />

nach der Gesinnung / »Die Sühne für<br />

diese Verbrechen war eine schwere und harte:<br />

19 höhere SA-Führer, 31 SA-Führer und SA-<br />

Angehörige wurden erschossen, ebenso drei<br />

SS-Führer als Mitbeteiligte am Komplott. 13<br />

SA-Führer und Zivilpersonen, die bei der Verhaftung<br />

Widerstand versuchten, mußten dabei<br />

ihr Leben lassen. Drei weitere endeten<br />

durch Selbstmord ... Um zu verhindern, dass<br />

die politische Leidenschaft und Empörung<br />

an weiteren Belasteten zur Lynchjustiz greifen<br />

konnte, wurde, nachdem die Gefahr beseitigt<br />

und die Revolte als niedergebrochen<br />

gelten konnte, noch am Sonntag, dem 1. Juli,<br />

der strengste Befehl gegeben, jede weitere<br />

Vergeltung zu unterlassen. Es ist damit seit<br />

Sonntag, dem 1. Juli nachts, der normale<br />

Zustand wiederhergestellt« / Sein Vertrauen<br />

zur SA hat nicht gewankt / Ist bereit, »vor<br />

der Geschichte die Verantwortung zu übernehmen<br />

für die 24 Stunden der bittersten<br />

Entschlüsse meines Lebens«<br />

AD 13.07.1934 · <strong>DRA</strong> F · B004891711 94'35<br />

Über die Ereignisse vom 30. Juni (sog. Röhm-<br />

Putsch) / Heute marschiert die SA wie zuvor<br />

und lebt und stirbt für den Führer<br />

Redner: August Wilhelm Prinz von Preußen<br />

(SA-Gruppenführer)<br />

AD 09.08.1934 · <strong>DRA</strong> F · B004884336 2'54<br />

Darin u.a. Hermann Göring: Nach Beendigung<br />

der Revolution müssen Angriffe auf die<br />

Volksgemeinschaft hart und entschlossen<br />

bekämpft werden / Mit dem Röhm-Putsch<br />

ist die »vielleicht größte Rechtstat« vollzogen<br />

worden<br />

AD 13.11.1934 · <strong>DRA</strong> F · B004891915 47'49


140 <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

PERSONENREGISTER<br />

Albéniz, Isaac __ 81<br />

Ambler, Eric __ 133<br />

Apitz, Bruno __ 18<br />

Aussem, Cilly __ 11<br />

Beinum, Eduard van __ 28<br />

Bergander, Rudolf __ 88<br />

Berlin, Isaiah __ 110<br />

Bernadotte, Lennart __ 64<br />

Böwe, Kurt __ 46<br />

Bohm, Hark __ 82<br />

Borel-Clerc, Charles __ 22<br />

Braun, Volker __ 63<br />

Brod, Max __ 95<br />

Burkert, Erwin __ 43<br />

Cardinale, Claudia __ 30<br />

Carlsen, Carla __ 54<br />

Coppi, Hilde __ 102<br />

Coppola, Francis Ford __ 17<br />

Däubler, Theodor __ 117<br />

Dahrendorf, Ralf __ 52<br />

Deltgen, René __ 47<br />

Dessau, Paul __ 135<br />

Doyle, Arthur Conan __ 87<br />

Dulles, John Foster __ 94<br />

Faber, Elmar __ 6<br />

Fensch, Eberhard __ 84<br />

Flynn, Errol __ 123<br />

Foucault, Michel __ 129<br />

Frank, Anne __ 111<br />

Frank, Horst __ 95<br />

Friedeburg, Ludwig von __ 85<br />

Friedmann, Werner __ 70<br />

Fuchs, Jürgen __ 67<br />

Fürnberg, Louis __ 93<br />

Gehlen, Reinhard __ 110<br />

Gerlach, Erich __ 21<br />

Gogol, Nikolaj __ 5<br />

Grzimek, Bernhard __ 35<br />

Habermas, Jürgen __ 119<br />

Haußmann, Leander __ 132<br />

Hein, Christoph __ 19<br />

Herz, Joachim __ 117<br />

Herzog, Roman __ 15<br />

Hoffmann, Heinrich __ 116<br />

Holtzbrinck, Georg von __ 70<br />

Honecker, Erich __ 99<br />

Hoppe, Marianne __ 41<br />

Humboldt, Alexander von __ 62<br />

Jakobs, Karl-Heinz __ 32<br />

Juliana (Königin der<br />

Niederlande) __ 48<br />

Kahane, Peter __ 101<br />

Kahnweiler, Daniel-Henry __ 128<br />

Kapeller, Karl __ 70<br />

Kirkpatrick, Ralph __ 29<br />

Kirsten, Wulf __ 126<br />

Klare, Hermann __ 70<br />

Klein, Manfred __ 100<br />

Korte, Hans __ 19<br />

Kramp, Willy __ 118<br />

Krolow, Karl __ 127<br />

Kruse, Martin __ 33<br />

Kundera, Milan __ 6<br />

Kunz, Erich __ 84<br />

Kusche, Lothar __ 54<br />

Lang, Hermann __ 16<br />

Leonow, Alexej __ 101<br />

MacLaine, Shirley __ 37<br />

Mahle, Hans __ 82<br />

Mann, Klaus __ 86<br />

Martucci, Giuseppe __ 107<br />

Mason, James __ 75<br />

Matthus, Siegfried __ 27<br />

May, Gisela __ 103<br />

Melachrino, George __ 51<br />

Mierau, Fritz __ 76<br />

Miller, Oskar von __ 22<br />

Muschg, Adolf __ 73<br />

Nikolaidi, Elena __ 136<br />

Nowottny, Friedrich __ 77<br />

Ortleb, Rainer __ 109<br />

Oz, Amos __ 58<br />

Pallenberg, Max __ 131<br />

Papen, Franz von __ 55<br />

Previn, André __ 17<br />

Ritsos, Jannis __ 52<br />

Rohs, Martha __ 107<br />

Rotzsch, Hans Joachim __ 41<br />

Salvati, Salvatore __ 20<br />

Schneider, Magda __ 80<br />

Schorlemmer, Friedrich __ 79<br />

Schubert, Dieter __ 76<br />

Schwaen, Kurt __ 125<br />

Seeger, Pete __ 57<br />

Stoph, Willi __ 29<br />

Thalheim, Hans-Günther __ 59<br />

Wright, Frank Lloyd __ 22


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 141<br />

EREIGNISREGISTER<br />

A Der Arzt Julius Hackethal leistet einer Patientin<br />

Sterbehilfe und löst damit eine gesellschaftliche<br />

Debatte aus __ 30<br />

Barmer Theologische Erklärung auf der Ersten<br />

Bekenntnissynode formuliert __ 96<br />

Baubeginn des Suezkanals __ 41<br />

Bayern verankert als erstes Bundesland den<br />

Umweltschutz in der Verfassung __ 124<br />

Beginn des Satellitenfernsehens in Deutschland und<br />

Start des Münchener Kabelpilotprojekts __ 10<br />

Bonn wird Hauptstadt der Bundesrepublik<br />

Deutschland __ 69<br />

Bürgerkomitee »Solidarität« gewinnt erste freie<br />

Parlamentswahlen in Polen __ 108<br />

Bundestag übernimmt offiziell das<br />

Reichstagsgebäude in Berlin __ 31<br />

Bundestag verabschiedet Ersatzdienst-Gesetz __ 120<br />

Deutsche Angestellten-Gewerkschaft (DAG) in<br />

Stuttgart gegründet __ 26<br />

Deutscher Volkskongress billigt Verfassungsentwurf<br />

für DDR __ 99<br />

Deutsche Sendegesellschaften werden<br />

Reichssender __ 7<br />

Ende der Berlin-Blockade durch die Sowjetunion __ 71<br />

Ende der Kulturrevolution in China __ 9<br />

Ende des spanischen Bürgerkriegs __ 7<br />

Entdeckung des AIDS-Virus in den USA bekannt<br />

gegeben __ 34<br />

Eröffnung der ersten Arbeiterfestspiele der DDR im<br />

Klubhaus der Chemischen Werke Buna in<br />

Schkopau __ 114<br />

Eröffnung der ersten Volkssternwarte in Berlin-<br />

Treptow (Archenhold-Sternwarte) __ 11<br />

Erste Bitterfelder Konferenz unter dem Motto »Greif<br />

zur Feder, Kumpel! Die sozialistische<br />

Nationalkultur braucht dich!« __ 38<br />

Erste deutsche Kolonie in Südwestafrika __ 34<br />

Erste Nordpolexpedition geglückt __ 17<br />

Der erste Traktor aus den Horch-Werken in Zwickau<br />

verlässt das Werk __ 87<br />

F Der französische Staatspräsident Charles de Gaulle<br />

tritt zurück __ 43<br />

Friedensvertrag von Versailles unterzeichnet __ 134<br />

Geburt des ersten, aus einem tiefgefrorenen Embryo<br />

hervorgegangenen Babys verkündet __ 24<br />

Gründung des PEN-Zentrums deutscher Autoren im<br />

Exil mit Heinrich Mann als erstem<br />

Präsidenten __ 105<br />

Gründungskongress der IG Medien beginnt __ 20<br />

Gründungsstatut des Europarats unterzeichnet __ 60<br />

Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland<br />

verkündet __ 89<br />

Grundsteinlegung für den Neubau der Kaiser-<br />

Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin __ 66<br />

Grundsteinlegung zum Deutschen Reichstag __ 111<br />

M »Marburger Rede« von Franz von Papen __ 118<br />

Michail Gorbatschow besucht die<br />

Bundesrepublik __ 114<br />

Mordaktion des NS-Regimes gegen innerparteiliche<br />

und rechtskonservative Opposition (»Röhm-<br />

Revolte«) __ 136<br />

Neubau der Deutschen Bibliothek in Frankfurt am<br />

Main eröffnet __ 38<br />

Der neuerbaute Friedrichstadtpalast in Berlin wird<br />

eröffnet __ 44<br />

Niedersachsen läßt als erstes Bundesland privaten<br />

Rundfunk zu __ 90<br />

Nordatlantikpakt (NATO) wird von zwölf westlichen<br />

Staaten geschlossen __ 12<br />

Parlamentarischer Rat beschließt Grundgesetz __ 65<br />

Der Probebetrieb im neuerbauten Kombinat<br />

»Schwarze Pumpe« wird aufgenommen __ 49<br />

Richard von Weizsäcker wird sechster<br />

Bundespräsident __ 92<br />

Satzung des Völkerbundes angenommen __ 45<br />

»Sprayer von Zürich« muss sich Schweizer Behörden<br />

stellen __ 39<br />

Startbahn West am Flughafen Frankfurt in<br />

Betrieb __ 26<br />

Symbolische Öffnung der Grenze zwischen Ungarn<br />

und Österreich __ 133<br />

Uganda: Sturz des Diktators Idi Amin __ 24<br />

Uraufführung »Die heilige Johanna der Schlachthöfe«<br />

von Bertolt Brecht __ 51<br />

Volksgerichtshof per Gesetz geschaffen __ 37<br />

Wiedervereinigung Zyperns scheitert an<br />

Volksabstimmung __ 40


142 <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

Nachschlagewerke<br />

Die Daten dieser Jahrestage werden u. a. mit Hilfe<br />

folgender Nachschlagewerke ermittelt:<br />

The ASCAP Biographical Dictionary of Composers, Authors,<br />

Publishers, 4.ed., New York, 1980<br />

Baker’s Biographical Dictionary of Musicians, 7ed., London,<br />

1984<br />

Biographisches Lexikon zur Weltgeschichte vom Mittelalter<br />

bis zur Gegenwart, Frankfurt 2001<br />

Brinker-Gabler, Gisela ; Ludwig, Karola ; Wöffen, Angela:<br />

Lexikon deutschsprachiger Schriftstellerinnen 1800–<br />

1945, München, 1986<br />

Brockhaus Enzyklopädie in vierundzwanzig Bänden, 19.<br />

Aufl., Mannheim, 1986–1994<br />

Budzinski, Klaus; Hippen, Reinhard: Metzler Kabarett Lexikon,<br />

Stuttgart, 1996<br />

Contemporary Composers, Chicago, 1992<br />

Die Chronik-Bibliothek des 20. Jahrhunderts, Chronik-<br />

Verlag, Dortmund, 1986ff<br />

Deike Gedenktage: Jahresplaner, Kreuzlingen, 2001ff<br />

Deike Gedenktage: Monatsplaner, Kreuzlingen, 2001ff<br />

Der Fischer Weltalmanach (Zahlen, Fakten, Daten),<br />

Frankfurt, 1993ff<br />

Frank, Paul; Altmann, Wilhelm: Kurzgefasstes Tonkünstler-Lexikon,<br />

15. Aufl., Wilhelmshaven, 1971–1978<br />

Gatto, Guido M.: La Musica. Dizionario, Turin, 1968–1971<br />

Harenberg Schlüsseldaten 20. Jahrhundert, Dortmund,<br />

1994<br />

Honig, Piet; Rodek, Hanns-Georg: 100001 – Die Showbusiness-Enzyklopädie<br />

des 20. Jahrhunderts, Villingen-<br />

Schwenningen, 1992<br />

Internationales Handbuch für Rundfunk und Fernsehen,<br />

Baden-Baden, 1957ff<br />

International Who’s Who in Music and Musician’s Directory,<br />

11.ed., Cambridge, 1988<br />

Internet Movie Database (iMDb.com)<br />

Kalender in Tages- und Wochenübersichten (www.infokalender.de<br />

Komponisten der Gegenwart, edition text & kritik, München,<br />

1992ff., Losebl.-Ausg.<br />

Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender, München,<br />

1950ff<br />

Kürschners Deutscher Literatur – Kalender, Berlin 1986ff<br />

Kutsch, Karl Josef; Riemens, Leo: Großes Sängerlexikon,<br />

4. Erw. Auflage, München, 2003<br />

Larkin, Colin: The Encyclopedia of Popular Music, 3. ed.,<br />

London, 1998<br />

Lebendiges Museum online - LeMo (www.dhmde/<br />

lemo)<br />

Lehmann, Hans Georg: Deutschland-Chronik 1945 bis<br />

2000, Bonn 2000<br />

Lehmann, Hans Georg: Chronik der Bundesrepublik<br />

Deutschland 1945/49–1981; München 1981<br />

Lexikon - eine Wissenschplattform des Bertelsmann<br />

Verlages (www.wissen.de)<br />

Meid, Volker: Reclams Lexikon der deutschsprachigen<br />

Autoren, Stuttgart, 2001<br />

Müller-Enbergs, Helmut; Wielgohs, Jan; Hoffmann, Dieter<br />

(Hgg.): Wer war wer in der DDR? Ein biographisches<br />

Lexikon, Bonn, 2000<br />

Munzinger Archiv Online<br />

Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Kassel, 1999<br />

The New Grove Dictionary of Jazz, London, 2001<br />

The New Grove Dictionary of Music and Musicians, London,<br />

2001<br />

The New Grove Dictionary of Opera, London, 1998<br />

Paris, Alain: Lexikon der Interpreten klassischer Musik<br />

im 20. Jahrhundert, Kassel, 1992<br />

Pipers Enzyklopädie des Musiktheaters, München,<br />

1986ff<br />

P.E.N Zentrum Deutschland Autorenlexikon, Wuppertal,<br />

2000<br />

Rosenthal, Harold; Warrack, John: Concise Oxford Dictionary<br />

of Opera, London, 1980<br />

Was geschah am ... ?, Harenberg, Dortmund, 1996<br />

Weltchronik.de - 200 Jahre Chronik-Geschichte online<br />

(www.weltchronik.de)<br />

WHO’S WHO - People Lexicon (www.whoswho.de)<br />

Wikipedia - Die freie Enzyklopädie (de..wikipedia.org)<br />

Wilpert, Gero von: Lexikon der Weltliteratur, 3., neubearb.<br />

Aufl., München, 1997<br />

Wissensportal (www.wispor.de)<br />

www.allmusic.com<br />

www.filmportal.de


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 143<br />

Abkürzungen<br />

AD Aufnahmedatum<br />

ESD Erstsendedatum<br />

o.A. ohne Angabe<br />

oD unbekanntes AD / ESD<br />

v vor<br />

n nach<br />

c circa<br />

Ph phonetisch<br />

BR Bayerischer Rundfunk<br />

DKultur Deutschlandradio Kultur<br />

DLF Deutschlandfunk<br />

<strong>DRA</strong> B <strong>Deutsches</strong> <strong>Rundfunkarchiv</strong>,<br />

Standort Babelsberg<br />

<strong>DRA</strong> F <strong>Deutsches</strong> <strong>Rundfunkarchiv</strong>,<br />

Standort Frankfurt am Main<br />

DW Deutsche Welle<br />

HR Hessischer Rundfunk<br />

MDR Mitteldeutscher Rundfunk<br />

NDR Norddeutscher Rundfunk<br />

NDR Nds Norddeutscher Rundfunk,<br />

Landesfunkhaus Niedersachsen<br />

NDR SH Norddeutscher Rundfunk,<br />

RB<br />

Landesfunkhaus Schleswig-<br />

Holstein<br />

Radio Bremen<br />

RBB Rundfunk Berlin-Brandenburg<br />

SR Saarländischer Rundfunk<br />

SWR Südwestrundfunk<br />

SWR BA Südwestrundfunk,<br />

Funkhaus Baden-Baden<br />

SWR FR Südwestrundfunk, Studio<br />

Freiburg<br />

SWR ST Südwestrundfunk,<br />

Funkhaus Stuttgart<br />

WDR Westdeutscher Rundfunk<br />

A Alt<br />

B Bass<br />

Bar Bariton<br />

BBar Bassbariton<br />

BC Basso continuo<br />

Blfl Blockflöte<br />

Cel Celesta<br />

Cemb Cembalo<br />

Clav Clavicord<br />

Cont Continuo<br />

EHr Englisch Horn<br />

El Elektrisch<br />

Fg Fagott<br />

Fl Flöte<br />

Ges Gesang<br />

Git Gitarre<br />

Hf Harfe<br />

Hr Horn<br />

Kb Kontrabass<br />

Kl Klavier<br />

Klar Klarinette<br />

Ltg Leitung<br />

Man Mandoline<br />

MezS Mezzosopran<br />

Ob Oboe<br />

Orch Orchester<br />

Org Orgel<br />

PhO Philharmonisches<br />

Picc<br />

Orchester<br />

Picccoloflöte<br />

Pos Posaune<br />

Qu Quartett<br />

RCh Rundfunk-/Radio-Chor<br />

RKCh Rundfunk-/Radio-<br />

Kammerchor<br />

RKO Rundfunk-/Radio-<br />

RO<br />

Kammerorchester<br />

Rundfunkorchester<br />

RSO Rundfunk-/Radio-<br />

S<br />

Sinfonie-Orchester<br />

Sopran<br />

Sax Saxophon<br />

SIB Schlagbass<br />

Slz Schlagzeug<br />

SO Sinfonieorchester<br />

Spr Sprecher/-in<br />

Strqu Streichquartett<br />

T Tenor<br />

Tb Tuba<br />

Trp Trompete<br />

V Violine<br />

Va Viola<br />

Vc Violoncello<br />

Vib Vibraphon<br />

Xyl Xylophon<br />

Zim Zimbal<br />

Länderkürzel<br />

A Österreich<br />

ADN Jemen<br />

AFG Afghanistan<br />

AL Albanien<br />

AND Andorra<br />

AUS Australien<br />

B Belgien<br />

BD Bangladesch<br />

BDS Barbados<br />

BG Bulgarien<br />

BH Belize<br />

BIH Bosnien-Herzegowina<br />

BOL Bolivien<br />

BR Brasilien<br />

BRN Bahrein<br />

BRU Brunei<br />

BS Bahamas<br />

BUR Birma<br />

BY Weißrussland (Belarus)<br />

C Kuba<br />

CDN Kanada<br />

CH Schweiz<br />

CI Elfenbeinküste<br />

CL Sri Lanka<br />

CO Kolumbien<br />

CR Costa Rica<br />

CY Zypern<br />

CZ Tschechische Republik<br />

D Deutschland<br />

DK Dänemark<br />

DOM Dominikanische Republ.<br />

DY Benin (Dahome)<br />

DZ Algerien<br />

E Spanien<br />

EAK Kenia<br />

EAT Tansania<br />

EAU Uganda


144 <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

EC Ecuador<br />

ES El Salvador<br />

ET Ägypten<br />

ETH Äthiopien<br />

EW Estland<br />

F Frankreich<br />

FJI Fidschi-Inseln<br />

FL Liechtenstein<br />

FR Faröer<br />

GB Großbritannien<br />

GBA Kanalinsel - Alderney<br />

GBG Kanalinsel - Guernsey<br />

GBJ Kanalinsel - Jersey<br />

GBM Kanalinsel - Insel Man<br />

GBZ Gibraltar<br />

GCA Guatemala<br />

GH Ghana<br />

GO Georgien<br />

GR Griechenland<br />

GUY Guyana<br />

H Ungarn<br />

HK (RC) Hongkong<br />

HR Kroatien<br />

I Italien<br />

IL Israel<br />

IND Indien<br />

IR Iran<br />

IRL Irland<br />

IRQ Irak<br />

IS Island<br />

J Japan<br />

JA Jamaika<br />

JOR Jordanien<br />

K Kambodscha<br />

KAM Kamerun<br />

KWT Kuweit<br />

L Luxemburg<br />

LAO Laos<br />

LAR Libyen<br />

LS Lesotho<br />

LT Litauen<br />

LV Lettland<br />

M Malta<br />

MA Marokko<br />

MAL Malaysia<br />

MC Monaco<br />

MD Moldawien<br />

MEX Mexiko<br />

MS Mauritius<br />

MWL Malawi<br />

N Norwegen<br />

NA Antillen Niederl.<br />

NA Curaçao (Nied. Antillen)<br />

NIC Nicaragua<br />

NL Niederlande<br />

NZ Neuseeland<br />

P Portugal<br />

PA Panama<br />

PAK Pakistan<br />

PE Peru<br />

PL Polen<br />

PY Paraguay<br />

RA Argentinien<br />

RB Botsuana<br />

RC China<br />

RC Taiwan<br />

RCA Zentralafrikanische Republik<br />

RCB Kongo<br />

RCH Chile<br />

RH Haiti<br />

RI Indonesien<br />

RIM Mauretanien<br />

RL Libanon<br />

RM Madagaskar<br />

RMM Mali<br />

RN Niger<br />

RO Rumänien<br />

ROK Korea (Republik)<br />

ROU Uruguay<br />

RP Philippinen<br />

RSM San Marino<br />

RU Burundi<br />

RUS Russische Föderation<br />

RWA Ruanda<br />

S Schweden<br />

SD Swasiland<br />

SF Finnland<br />

SGP Singapur<br />

SK Slowakische Republik<br />

SLO Slowenien<br />

SME Surinam<br />

SN Senegal<br />

SP Somalia<br />

SY Seychellen<br />

SYR Syrien<br />

T Thailand<br />

TG Togo<br />

TN Tunesien<br />

TR Türkei<br />

TT Trinidad + Tobago<br />

UA Ukraine<br />

UAE Vereinigte Arabische<br />

Emirate<br />

USA Vereinigte Staaten von<br />

V<br />

Amerika<br />

Vatikanstadt<br />

VN Vietnam<br />

WAG Gambia<br />

WAL Sierra Leone<br />

WAN Nigeria<br />

WG Kleine Antillen - Grenada<br />

WL Kleine Antillen - Santa Lucia<br />

WS Samoa<br />

WS Westsamosa<br />

WV Kleine Antillen - St.Vincent (+<br />

YU<br />

Grenadinen)<br />

Jugoslawien (Rest-) (Serbien)<br />

YV Venezuela<br />

Z Sambia<br />

ZA Südafrika<br />

ZRE Zaire<br />

ZW Simbabwe


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 145<br />

Abkürzungen der<br />

US-Bundesstaaten:<br />

Ala Alabama<br />

Alas Alaska<br />

Ariz Arizona<br />

Ark Arkansas<br />

Ca Californien<br />

Colo Colorado<br />

Conn Connecticut<br />

DC District of Columbia<br />

Del Deleware<br />

Fla Florida<br />

Ga Georgia<br />

Hi Hawaii<br />

I Idaho<br />

Ia Iowa<br />

Ill Illionois<br />

Ind Indiana<br />

Kan Kansas<br />

Ken Kentucky<br />

La Louisana<br />

Ma Massachusetts<br />

Md Maryland<br />

Me Maine<br />

Mich Michigan<br />

Minn Minnesota<br />

Miss Missisipi<br />

Mo Missouri<br />

Mont Montana<br />

NC North Carolina<br />

ND North Dakota<br />

Neb Nebraska<br />

Nev Nevada<br />

NH New Hampshire<br />

NJ New Jersey<br />

NM New Mexico<br />

NY New York<br />

O Ohio<br />

Okla Oklahoma<br />

Ore Oregon<br />

Pa Pennsylvania<br />

RI Rhode Island<br />

SC South Carolina<br />

SD South Dakota<br />

Ten Tennessee<br />

Tex Texas<br />

Ut Utah<br />

Va Virginia<br />

Vt Vermont<br />

Wash Washington<br />

Wis Wisconsin<br />

WVa West Virginia<br />

Wy Wyoming


146 <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />

ALS »SPEZIAL« BISHER ERSCHIENEN:<br />

Ausgewählte Fernseh- und Hörfunkproduktionen<br />

der DDR,<br />

5/2006<br />

Ausgewählte Fernseh- und Hörfunkproduktionen<br />

der DDR,<br />

6/2006<br />

Ausgewählte Fernseh- und Hörfunkproduktionen,<br />

7/2006<br />

Fernseh-Krimireihe des Deutschen Fernsehfunks<br />

1959 – 1968.<br />

Eine Bestandsübersicht,<br />

8/2006<br />

Fernseh-Krimireihe des Deutschen Fernsehfunks/Fernsehen<br />

der DDR 1958 – 1978.<br />

Eine Bestandsübersicht mit einem Anhang<br />

»Pitavale im Hörfunk« und Fernsehspiele<br />

verwandten Inhalts,<br />

9/2006<br />

Das »Gesetz über die Unterbrechung der<br />

Schwangerschaft« in der DDR vom 9. März<br />

1972,<br />

10/2006<br />

11/2007<br />

Die Sowjetunion erobert den Weltraum,<br />

12/2007<br />

Ausgewählte Fernsehproduktionen der DDR<br />

sowie Tondokumente und Hörfunkproduktionen,<br />

13/2007<br />

14/2007<br />

Eine Bestandsübersicht,<br />

15/2007<br />

16/2008<br />

Ausgewählte Fernsehproduktionen der DDR<br />

sowie Tondokumente und Hörfunkproduktionen,<br />

17/2008<br />

Ausgewählte Fernseh- und Hörfunkproduktionen<br />

der DDR,<br />

18/2008<br />

19/2008<br />

Die Hefte sind als PDF-Datei verfügbar unter:<br />

www.dra.de/online/hinweisdienste/spezial


<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 147<br />

BENUTZUNG UND GEBÜHREN<br />

Die gemeinnützige Stiftung <strong>Deutsches</strong><br />

<strong>Rundfunkarchiv</strong> (<strong>DRA</strong>) ist eine Gemeinschaftseinrichtung<br />

der ARD. Das <strong>DRA</strong> stellt<br />

seine Dienstleistungen und Materialien für<br />

Zwecke von Kunst, Wissenschaft, Forschung,<br />

Erziehung und Unterricht einschließlich der<br />

Programmvorhaben der öffentlich-rechtlichen<br />

Rundfunkanstalten, aber auch für gewerbliche<br />

und private Nutzung zur<br />

Verfügung.<br />

Die vom <strong>DRA</strong> erbrachten Dienstleistungen<br />

werden nach geltender Gebührenordnung<br />

in Rechnung gestellt. Die gewerbliche<br />

Verwendung der Materialien wird über die<br />

RBB Media GmbH lizenziert und richtet sich<br />

nach deren Konditionen. Kopien von audiophonen<br />

oder audiovisuellen Dokumenten<br />

für die ausschließlich private Nutzung sind<br />

gegen Erstattung der Bearbeitungskosten<br />

ebenfalls über die RBB Media GmbH erhältlich.<br />

Für die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten<br />

sind Informationsvermittlung und<br />

Nutzung der Materialien im Rahmen des<br />

Programmaustausches gebührenfrei.<br />

Die durch das <strong>DRA</strong> wahrgenommenen<br />

Senderechte werden den inländischen öffentlich-rechtlichen<br />

Rundfunkanstalten, im<br />

Hörfunk auch ausländischen EBU-Mitgliedern,<br />

ebenfalls kostenfrei beigestellt. Hinsichtlich<br />

eventuell zu beachtender Urheberund<br />

Leistungsschutzrechte ist in jedem Fall<br />

eine Rechte- und Kostenanfrage an das <strong>DRA</strong><br />

zu richten. Besonders bei Mitschnitten von<br />

Opern und Generalproben, aber auch bei Rezensions-<br />

sowie Retrospektivsendungen<br />

können häufig rechtliche Einschränkungen<br />

vorliegen.<br />

Die nachgewiesenen Dokumente stellen<br />

eine Auswahl dar. Sie werden an den Standorten<br />

Frankfurt am Main und Babelsberg des<br />

Deutschen <strong>Rundfunkarchiv</strong>s sowie in den Archiven<br />

der Rundfunkanstalten der ARD aufbewahrt.<br />

Materialabforderungen sind daher<br />

an das jeweils zuständige Archiv zu richten.<br />

Dort können gegebenenfalls auch weitere<br />

Dokumente recherchiert und zur Verfügung<br />

gestellt werden.


Impressum<br />

Herausgegeben von der Stiftung <strong>Deutsches</strong><br />

<strong>Rundfunkarchiv</strong> (<strong>DRA</strong>).<br />

Verantwortlich für den Herausgeber:<br />

Hans-Gerhard Stülb<br />

Redaktionsschluss: 31.10.2008<br />

© <strong>Deutsches</strong> <strong>Rundfunkarchiv</strong> 2008<br />

ISSN 1865-0414<br />

<strong>Deutsches</strong> <strong>Rundfunkarchiv</strong> Frankfurt<br />

Bertramstraße 8<br />

60320 Frankfurt am Main<br />

Telefon: (069) 15687-0<br />

Telefax: (069) 15687-100<br />

E-Mail: dra@hr-online.de<br />

Bei Fragen zu den Beständen und deren<br />

Nutzung:<br />

Telefon: (069) 15687-134, -135<br />

Telefax: (069) 15687-177<br />

E-Mail: sui@hr-online.de<br />

<strong>Deutsches</strong> <strong>Rundfunkarchiv</strong> Babelsberg<br />

Marlene-Dietrich-Allee 20<br />

14482 Potsdam-Babelsberg<br />

Telefon: (0331) 58 12-0<br />

Telefax: (0331) 58 12-199<br />

E-Mail: sekretariat@dra.de<br />

Bei Fragen zu den Beständen und deren<br />

Nutzung:<br />

Telefon: (0331) 58 12-222<br />

Telefax: (0331) 58 12-5222<br />

E-Mail: zentraleinformation@dra.de<br />

Online-Hinweisdienst<br />

http://dra-onlinehinweisdienst.hr.cn.ard.de<br />

Homepage<br />

www.dra.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!