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Aus dem Inhalt - Bischöfliches Seminar

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tangenten<br />

INforMatIoNeN aus deM BIschöflIcheN seMINar uNd GyMNasIuM<br />

37. Jahrgang<br />

Nr. 2<br />

Mai–Juli 2011<br />

<strong>Aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Inhalt</strong><br />

Apostolischer Nuntius im Augustinum Seite 2<br />

Lange Nacht der Kirchen Seite 3<br />

Ein Stück am Jakobsweg Seite 4<br />

<strong>Aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Seminar</strong> Seite 5<br />

<strong>Aus</strong> <strong>dem</strong> Gymnasium Seite 6<br />

Vorletzte Seite Seite 7


2<br />

Während der langen Nacht der Kirchen hat mich ein<br />

absolvent auf die verschiedenen Veranstaltungen angesprochen,<br />

die wir im augustinum angeboten haben: „das<br />

wäre seinerzeit nicht möglich gewesen.“<br />

bischöfliches seminar – apostolischer nuntius<br />

angesprochen<br />

Viele Maturanten der vergangenen Jahre, die im alten<br />

„Bischöflichen seminar und Gymnasium“ ihre reifeprüfung<br />

abgelegt haben, meinen bei führungen: „das ist nicht<br />

mehr unsere schule – aber die erneuerung war höchst<br />

notwendig.“<br />

Bei Maturajubiläen derer, die hier nicht nur zur schule<br />

gegangen sind, sondern im auch im seminar gewohnt und<br />

gelebt haben, wird vielfach deutlich: das, was sich da getan<br />

hat an erneuerung – im Bau und inhaltlich – ist höchst an<br />

der Zeit gewesen. und ich fühle mich an den festvortrag<br />

von Prof. dr. Maximilian liebmann am 12. November 2009<br />

erinnert: „für den bischöflich-diözesanen Beschluss, den<br />

großen und geräumigen Gebäudekomplex zur kirchlichen<br />

Bildungsstätte kat-exo-chen umzugestalten und auszugestalten,<br />

in <strong>dem</strong> alles vom Kindergarten bis zur Pädagogischen<br />

hochschule Platz haben soll, war der KaIros<br />

schlechthin gegeben und realisiert.“*<br />

und schließlich die frage, die bei einer dechantenkonferenz<br />

vor geraumer Zeit an mich gerichtet wurde: „Ist das<br />

seminar überhaupt noch ein seminar?“<br />

einige von vielen reaktionen die ich in den vergangenen<br />

beiden Jahren auf die große Initiative unserer diözese<br />

bekam, habe ich zusammenzufassen versucht. sie machen<br />

eines deutlich: „Nur was sich ändert kann den Geist des<br />

anfangs bewahren.“ In Behutsamkeit und dennoch zielgerichtet<br />

stellen wir uns im Bischöflichen seminar und im<br />

Bischöflichen Gymnasium dieser herausforderung, etwa<br />

wenn wir fragen:<br />

„Was heißt heute Internat?“ Ist es nicht weit mehr als eine<br />

einrichtung, die defizite abdeckt, etwa entfernung zum<br />

schulort, familienverhältnisse etc. – und: „Gibt es Zukunft<br />

für Internate?“ unsere einschätzung – und nicht zuletzt<br />

liegt diese <strong>dem</strong> Konzept des augustinums zugrunde – sagt<br />

eindeutig Ja.<br />

„Was heißt heute ,seminar‘?“ im Gegensatz zum früheren<br />

umfeld: volkskirchliches Milieu, abgrenzung zwischen<br />

Gesellschaft und Kirche (sichtbar geworden etwa in den<br />

Mauern rund um unser haus), es wurden unsere zukünftigen<br />

Priester herangezogen. – Im heutigen umfeld gilt es<br />

mehrere Phasen der Berufung zu betonen: Mensch-Werdung,<br />

dann christ-Werdung, dann erst Jünger-Werdung.<br />

„Was unterscheidet Ganztages-schule von tagesbetreuung?“<br />

Wir können uns nicht abkapseln von entwicklungen<br />

in der schullandschaft und sind gerade deswegen aufgefordert<br />

sie kritisch zu begleiten, zumal wir als Kirche unser<br />

spezifikum in der Bildungslandschaft einbringen müssen.<br />

die liste der fragen und Problemstellungen, denen wir uns<br />

in vielen Überlegungen vor und hinter den Kulissen widmen,<br />

könnte fortgesetzt werden. Ich bitte sie: Begleiten sie<br />

uns mit kritischen rückfragen und Ihren einschätzungen,<br />

denn: diese steirische Bildungsstätte kann sich sehen<br />

lassen! Regens Dr. Wilhelm Krautwaschl<br />

*liebmann Maximilian: das Bischöfliche seminar und Gymnasium von den anfängen<br />

bis zur Gegenwart; eine Geschichte geht ins augustinum, Vortrag am 12. 11. 2009,<br />

hektografiert.<br />

Nr. 2 | Mai–Juli 2011<br />

tangenten<br />

Apostolischer Nuntius<br />

im Augustinum<br />

Es ist nicht das tägliche Geschäft angesagt, wenn der<br />

Apostolische Nuntius, also der Vertreter des Heiligen Vaters<br />

in Österreich, zu Besuch kommt<br />

das war in den tagen vor <strong>dem</strong> 30. Mai 2011<br />

deutlich zu spüren. „Gott sei dank haben<br />

wir unsere Mitarbeiterinnen in der reinigung!“<br />

schoss es mir ein paar Mal durch<br />

den Kopf. Mehr noch bewegte mich allerdings<br />

anderes: Wie könnte ein sinnvolles<br />

Besuchsprogramm in einem engen Zeitkorsett<br />

sinnvoll gestaltet sein, ohne dass nur<br />

Informationen auf den hohen Gast einströmen?<br />

schließlich wurde in abstimmung<br />

mit unserem Bischof folgendes Programm<br />

vorgesehen:<br />

9:30 uhr: eintreffen des apostolischen<br />

Nunitus erzbischof dr. Peter stephan Zurbriggen<br />

und der Begleitung (Nuntiaturrat<br />

Prälat dr. christoph Kühn, diözesanbischof<br />

dr. egon Kapellari, Weihbischof<br />

dr. franz lackner, schulamtsleiter Mag.<br />

christian leibnitz, diözesanarchitekt dI<br />

dr. Manfred fuchsbichler). Besuch der<br />

Kirche und statio.<br />

9:50 uhr: Besuch im Bischöflichen<br />

Gymnasium Im Musiksaal: Musikdarbietungen<br />

der verschiedenen formationen<br />

des chores des Bischöflichen Gymnasiums.<br />

10:20 uhr: Begegung in der Priester-<br />

Wohngemeinschaft. Bei Kaffee und Getränken<br />

(danke unserer Küche!) Gespräch<br />

über das augustinum und das Bischöfliche<br />

seminar.<br />

10:45 uhr: teilnahme an der lehrveranstaltung<br />

„Medienreligion, Medien und<br />

Kirche“ der KPh für das 6. semester der<br />

ausbildung zum religionslehrer.<br />

11:20 uhr: Besuch der „tiger“- und<br />

„Bären-Klasse“ in der Praxisschule. die<br />

Kleinsten im augustinum erwarten den<br />

Nunitus gemeinsam und bringen ihm ein<br />

ständchen, nach<strong>dem</strong> er alle persönlich<br />

begrüßt hat.<br />

Nuntius Zurbriggen ist ein offener und<br />

kommunikativer Mensch. Wir erzählten<br />

ihm von der Grundidee des hauses, brachten<br />

ihm ein wenig jene Personen zur Kenntnis,<br />

die hier wohnen und wohnen werden.<br />

Mit freude erfuhr er etwa, dass ein studienkollege<br />

von ihm ab <strong>dem</strong> kommenden<br />

Jahr im augustinum wohnen wird. Weiters<br />

erklärten wir wieso es die Wohngemeinschaft<br />

für Priester gibt, wie wir das „Kleine<br />

seminar heute“ verstehen und die „Initiative<br />

Berufungspastoral“ für junge Männer, die<br />

am geistlichen Beruf interessiert sind, aber<br />

nicht mehr zur schule gehen. all dies waren<br />

Themenbereiche, die in gemütlicher atmosphäre<br />

kurz angesprochen werden konnten.<br />

alles in allem: Ich hätte also gar nicht<br />

„schwitzen" müssen vor <strong>dem</strong> hohen Besuch…<br />

Dr. Wilhelm Krautwaschl, Regens<br />

Die Schülerinnen und Schüler der Praxisschule begrüßen den hohen Gast. Nuntius<br />

Dr. Zurbriggen fühlte sich sichtlich wohl inmitten der bunten Kinderschar.


tangenten<br />

bischöfliches seminar – lange nacht der kirchen<br />

Lange Nacht der Kirchen<br />

Vielfältiges Programm beschert <strong>dem</strong> Augustinum einen beachtlichen Erfolg<br />

Nach einigen Jahren abstinenz haben<br />

wir uns entschlossen, heuer wieder<br />

an der „langen Nacht der Kirchen“<br />

teilzunehmen. den kreativen Programmbogen<br />

eröffnete eine Vesper<br />

in der Kapelle mit einer lichtfeier,<br />

welcher regens dr. Krautwaschl vorstand.<br />

es folgte der erste höhepunkt<br />

des abends: die Gruppe PoPVoX<br />

begeisterte mit ihrem Programm<br />

„White gospel“ die Zuhörer in der<br />

übervollen seminarkirche. obwohl<br />

die akustik des Kirchenraumes den<br />

tontechniker vor eine schwierige<br />

aufgabe stellte, konnten die damen<br />

und herren rund um den „Pop-<br />

Professor“ Mani Mauser beweisen,<br />

dass sie zurecht 2008 zum „Besten<br />

europäischen Pop- und Gospelchor“<br />

gekürt wurden.<br />

Klaus G. Gaida, der für die Kirchenumgestaltung<br />

verantwortliche<br />

Links: Prof. Josef Pfeifer führte anhand von Originaltexten des hl. Augustinus ein in die Tiefen der lateinischen Sprache. Auch die verschiedenen<br />

Übersetzungs- und <strong>Aus</strong>legungsmöglichkeiten des in der <strong>Seminar</strong>kirche an der hinteren Wand dargestellten Spruches wurden eifrigst<br />

diskutiert. – Rechts: Die Kapelle war zur abschließenden Spätmesse von unzähligen Kerzen in stimmungsvolles Licht gehüllt.<br />

In eigener Sache<br />

der letzten ausgabe der tangenten lag ein Zahlschein für die neue<br />

seminarkirche bei. Wir bedanken uns herzlich bei allen spenderinnen<br />

und spendern!<br />

diesmal dürfen wir sie wieder bitten, das erscheinen der tangenten<br />

mit einer kleinen finanziellen Zuwendung zu unterstützen!<br />

Kontonummer: 3409-809070<br />

Die Steiermärkische, BLZ 20815<br />

Zahlungszweck: Spende tangenten<br />

Nicht nur die opulente gesangliche Leistung, auch die Choreografien<br />

begeisterten das Publikum in der Kirche. Mitglied der Gruppe<br />

POPVOX ist auch der Hannes Fragner, Präfekt im <strong>Seminar</strong>.<br />

Künstler, stand dann den interessierten<br />

Besuchern rede und antwort<br />

und gab einblick in seine schaf-<br />

Nr. 2 | Mai–Juli 2011<br />

fenswelt sowie seine künstlerischen<br />

leitlinien, die in die formgebung<br />

der neuen Innengestalt der Kirche<br />

Zum Titelbild<br />

unser absolvent lukas Weissensteiner schaut auf seiner Pilgerreise<br />

nach santiago (siehe seite 4) hinab auf seinen dritten Zielort<br />

st. Margarethen bei lebring und blickt damit hinein in einen<br />

für ihn sicherlich abenteuerlichen und erfüllten sommer.<br />

Wir dürfen allen Leserinnen und Lesern schöne und<br />

erholsame Ferien und Sommermonate wünschen!<br />

3<br />

gemündet hatten. Nach einer agape<br />

am Kirchplatz zog sich eine kleine<br />

Gruppe Interessierter in den festsaal<br />

zurück, um gemeinsam mit<br />

Prof. Josef Pfeifer texte des hl. augustinus<br />

im original zu lesen und<br />

zu interpretieren.<br />

Nach einem zweiten Konzert von<br />

PoPVoX in der Kirche, das wieder<br />

gut besucht war, kamen einige gegen<br />

Mitternacht noch der einladung<br />

zu einer nächtlichen hausführung<br />

nach. den abschluss bildete dann<br />

ein Mitternachtsgottesdienst in der<br />

Kapelle.<br />

Zusammenfassend war die heurige<br />

auflage der „langen Nacht der<br />

Kirchen“ ein großer erfolg für das<br />

gesamte augustinum. Viele bekannte<br />

Gesichter konnten begrüßt werden,<br />

viele fanden auch das erste Mal<br />

in unser haus. Stephan Jauk


4<br />

aus <strong>dem</strong> seminar<br />

Ein Stück am Jakobsweg<br />

In meinem Herz schlummert ein kleiner Abenteurer<br />

umso gespannter lauschte ich vor einigen Monaten<br />

der Idee unseres Maturanten lukas Weissensteiner<br />

im sommer den Jakobsweg zu gehen. er wollte<br />

sich von seinem heimathaus in ratten aus auf<br />

den Weg machen, um bis santiago de compostela<br />

zu marschieren.<br />

es sollte für lukas aber nicht nur eine sportliche<br />

herausforderung sein. für ihn geht es auf<br />

diesem Weg darum seine Kindheit zurück zulassen,<br />

los zu lassen, um frei zu sein für die entscheidung,<br />

wohin ihn die Zukunft führen soll.<br />

schon im schreiben seiner fachbereichsarbeit in<br />

religion über den Jakobsweg hat er sich intensiv<br />

auf sein bevorstehendes erlebnis vorbereitet. In<br />

zahlreichen Gesprächen mit regens, spiritual<br />

aber vor allem auch seiner eltern nahm dann<br />

das Projekt immer genauere formen an.<br />

und nun, wo ich diesen text schreibe, ist er<br />

schon mehr als eine Woche unterwegs. Vier Jahre<br />

lang durfte ich lukas im Bischöflichen seminar<br />

als sein Präfekt begleiten. Nach diesen vier<br />

gemeinsamen Jahren im haus durfte ich lukas<br />

nun ein stück auf seiner Wallfahrt begleiten.<br />

Ich war sein Begleiter in Graz, so schien es auch<br />

passend, dass ich ihn aus Graz hinaus geleite. 33<br />

km gingen wir an jenem Mittwoch. (die Blasen<br />

an meinen füßen spüre ich heute noch.) aber<br />

es war ein besonderer Weg. stunden intensiven<br />

Geprächs, für die ich sehr dankbar bin, Momente<br />

des schweigens und ein ganz tolles ankommen<br />

in st. Margareten bei lebring. Wir wurden von<br />

Pfarrer dr. Peter Brauchart, selbst absolvent des<br />

seminars, so herzlich aufgenommen, dass es mir<br />

eine freude war zu wissen, dass lukas auf seinem<br />

Weg immer wieder tolle Menschen treffen wird,<br />

die ihn unterstützen und aufnehmen!<br />

Direkt nach der Maturantenverabschiedung<br />

startete Lukas von seinem Heimatort<br />

Ratten. Eine kleine Schar guter Freunde<br />

und Familienangehörige gaben ihm in<br />

einer kleinen Feier mit Regens Dr. Krautwaschl<br />

den Segen mit für seinen Weg. – Im<br />

Bild mit Vater Manfred Weissensteiner.<br />

lieber lukas! Ich wünsche dir an dieser stelle<br />

alles Gute und Gottes segen für deine Pilgerreise<br />

und deinen Weg in die Zukunft, sowie viele tolle<br />

Begegnungen und schöne Momente!<br />

Dein Präfekt Stefan Edlinger<br />

Nr. 2 | Mai–Juli 2011<br />

Am dritten<br />

Tag seiner<br />

Pilgerreise<br />

durften wir<br />

Lukas wehmütig<br />

vor<br />

den Türen<br />

des <strong>Seminar</strong>s<br />

verabschieden.<br />

Präfekt<br />

Edlinger<br />

(4. von<br />

rechts)<br />

sollte ihn an<br />

diesem Tag<br />

begleiten.<br />

tangenten<br />

OSTR Prof. Dr. Wolfgang Proßnigg –<br />

Zum Gedenken an ein reiches<br />

intensives Leben<br />

Zur abschlusskonferenz des schuljahres erreichte<br />

uns am 30. Juni 2011 die Nachricht<br />

vom ableben unseres<br />

geschätzten Kollegen<br />

Wolfgang Proßnigg. Nach<br />

wenigen Jahren des ruhestandes<br />

allzu früh für uns<br />

alle hat Wolfgang Proßnigg<br />

nach kurzer schwerer<br />

Krankheit sein leben in die hand Gottes zurückgelegt.<br />

Mit ihm verliert das Bischöfliche<br />

Gymnasium eine große lehrerpersönlichkeit,<br />

aber auch das Bischöfliche seminar einen erzieher,<br />

der für Generationen von schülern<br />

und seminaristen zeitlebens eine herausforderung,<br />

aber auch ein Vorbild war.<br />

Prof. Proßnigg war mit leib und seele,<br />

herz und Verstand leibeserzieher und Biologe.<br />

er war es im sinne des bekannten<br />

lateinischen sprichwortes „mens sana in<br />

corpore sano“. dabei war er als leibes- und<br />

Geisteserzieher eigentlich lebenserzieher –<br />

also Biologe. Von 1966 bis 2004 war Wolfgang<br />

Proßnigg im Bischöflichen Gymnasium<br />

und seminar tätig und wurde durch seine<br />

außergewöhnliche Persönlichkeit bald zu einer<br />

Institution im haus. Nach <strong>dem</strong> umbau<br />

des hauses besuchte er zwar manchmal das<br />

„augustinum“, aber es war ihm nicht mehr<br />

wirklich zur heimat geworden.<br />

Wolfgangs leben war geprägt von einem<br />

ständigen ringen um erkenntnis über die<br />

menschliche existenz. er war durchaus ein<br />

freund des lebens, ohne dabei seine Kritikfähigkeit<br />

zu verlieren. dadurch wurde er<br />

zu einem Kämpfer für ein leben in freiheit<br />

und Würde. diesen Bezug versuchte Wolfgang<br />

nicht nur bis zuletzt den Menschen zu vermitteln,<br />

sondern er prägte auch seinen eigenen<br />

umgang mit der schweren heimtückischen<br />

Krankheit. sein abschied-Nehmen war immer<br />

wieder getragen von <strong>dem</strong> Gedanken, was<br />

konnte ich meiner familie, meinen freunden<br />

und den Menschen mitgeben, dass ihr leben<br />

reicher wird.<br />

Meine eigenen Gedanken gehen zurück zu<br />

einem Gespräch mit ihm über den „Mythos<br />

des sisyphos“ von albert camus. sisyphos<br />

bewegt unter äußerster Mühe tagein tagaus<br />

einen schweren stein auf den Berg, damit<br />

er, am Gipfel angelangt, wieder nach unten<br />

rollt. Im erkennen, dass nicht das erreichte<br />

Ziel, sondern die existenz selbst den Wert des<br />

lebens ausmacht, erreicht sisyphos seine eigentliche<br />

freiheit.<br />

„Was bleibt, ist ein schicksal, bei <strong>dem</strong> allein<br />

das ende fatal ist. abgesehen von dieser<br />

einzigen fatalen unabwendbarkeit des todes<br />

ist alles, sei es freude oder Glück, nichts als<br />

freiheit. es bleibt eine Welt, in der der Mensch<br />

der einzige herr ist.“ r.I.P.<br />

Alfred Stampler


tangenten aus <strong>dem</strong> seminar<br />

Ein spannendes Spiel<br />

Priesterauswahl gegen Altherren Sankt Anna am Aigen<br />

am 18. Juni auf einladung von<br />

Weihbischof dr. franz lackner in<br />

seinem heimatort sankt anna am<br />

aigen zu einem interessanten und<br />

spannenden sportlichen Wettkampf.<br />

die steirische Priesterauswahl erhielt<br />

Verstärkung aus <strong>dem</strong> Bischöflichen<br />

seminar – rechts hinten verteidigte<br />

Präfekt hannes fragner und der<br />

pädagogische leiter stephan Jauk<br />

versuchte als tormann „den Kasten<br />

rein zu halten“.<br />

unter den fachlichen augen von<br />

Bundesliga-trainer Werner Grego-<br />

ritsch, der ja selbst sechs Jahre im seminar<br />

war, kam es zu einer knappen<br />

2:3-Niederlage. dies lag wohl nicht<br />

an unseren beiden „legionären“,<br />

wohl eher daran, dass die altherren<br />

von sankt anna gleich mit zwei<br />

kompletten Mannschaften antreten<br />

mussten. Beeindruckend die fußballerischen<br />

Qualitäten von Weihbischof<br />

dr. lackner – er spielte je eine<br />

halbzeit in beiden Mannschaften<br />

und hätte für die Priestermannschaft<br />

in letzter Minute fast den ausgleich<br />

erzielt… Stephan Jauk<br />

Trainer Werner Gregoritsch<br />

(ganz links),<br />

Weihbischof Franz<br />

Lackner (2. von links,<br />

stehend) und die<br />

knapp unterlegene<br />

Priesterauswahl.<br />

Fußwallfahrt Mariazell<br />

Mit <strong>dem</strong> dank für das vergangene schuljahr und der Bitte um die fürsprache<br />

für die anliegen unseres hauses im Gepäck haben wir uns am<br />

frohnleichnamswochenende auf den Weg zur Mutter Gottes nach Mariazell<br />

gemacht. stürmischer Wind, er eine oder andere regentropfen, kabarettistische<br />

restaurantbesuche, im schlaf sprechende Pilger und „Gute-Nachtseiten-Geschichten“<br />

waren unsere Wegbegleiter. Gemeinsam mit unseren<br />

familien, die unsere 45-köpfige Pilgergruppe komplettierten, feierten wir<br />

den Wallfahrtsgottesdienst in der Basilika und ließen den sonntag bei einem<br />

gemütlichen essen und den obligaten lebkuchensouveniers ausklingen.<br />

auf <strong>dem</strong> foto (von links nach rechts), nach <strong>dem</strong> auftanken mit Veitschquellwasser:<br />

stefan Waltersdorfer, Matthias ellersdorfer, tobias schmitt (Gast aus<br />

ettal), Matthias Zöhrer, Valentin stejskal, simon aldrian, christoph Kolar,<br />

Michael Maier, Matthias Kohlbacher, rosemarie schiestl, hans fragner,<br />

Veronika fragner und hannes fragner.<br />

Helena Sorokina, eine lettische Engelsstimme<br />

unter den studenten und studentinnen, die in der expositur der Katholischen<br />

hochschulgemeinde im seminar wohnen, ist auch helena soroki-<br />

Nr. 2 | Mai–Juli 2011<br />

Vereinte Kräfte…<br />

…für ein Stück Österreichisches Kulturgut<br />

das war das Motto eines Wochenendes,<br />

welches fünf wackere Burschen<br />

der Gruppe edlinger auf die Burgruine<br />

liebenfels bei st. Veit an der<br />

Glan verschlug.<br />

unter immensem einsatz ist dort<br />

der Burgherr horst fellinger dabei,<br />

um einem kleinen stück Mittelalter<br />

wieder etwas leben einzuhauchen.<br />

Wie schon im Jahr zuvor beteiligten<br />

sich wieder einige unserer seminaristen<br />

an diesem anstrengenden<br />

aber auch spannenden Werk. dieses<br />

Mal wurde ein Nockerlsteinboden<br />

5<br />

gelegt. Besonders für unsere beiden<br />

Bautechniker roman und Thomas<br />

war es dabei spannend etwas über<br />

techniken und Materialien zur Zeit<br />

des Mittelalters zu erfahren. die eher<br />

künstlerisch begabten hatten dann<br />

freie hand beim legen des Bodens.<br />

die gemütlichen abende am lagerfeuer<br />

dienten dann nicht nur zur<br />

erholung von den anstrengenden<br />

arbeiten. es war für uns auch eine<br />

tolle Möglichkeit im tratschen das<br />

schuljahr gemeinsam ausklingen zu<br />

lassen. Stefan Edlinger, Präfekt<br />

Markus Bruns und<br />

Gerd Grasser bearbeiten<br />

mit Präzision<br />

den Nockerlboden im<br />

Eingangsbereich der<br />

Burg Liebenfels in<br />

Kärnten.<br />

kurzberichte aus <strong>dem</strong> bischöflichen seminar<br />

na. die gebürtige lettin studiert in<br />

Graz Gesang und beeindruckte uns<br />

beim Gemeinschaftsgottesdienst<br />

Mitte Juni mit ihrer sangeskunst. die<br />

zierliche junge dame brachte mit ihrem<br />

stimmvolumen manch einen<br />

seminaristen zu einem staunenden<br />

Blick über die schulter nach oben<br />

zur empore der seminarkirche…<br />

Mit raphael Grasser wohnt auch der<br />

stiftsorganist von seckau bei uns. auch er gestaltete schon den einen oder<br />

anderen Gottesdienst an unserer orgel mit. die gute akustik der seminarkirche<br />

hätte es gar nicht gebraucht, denn helena sorokina verfügt über eine<br />

fertig ausgebildete stimme und beachtliches stimmvolumen. die junge<br />

dame besucht während des Jahres wie auch andere studenten so manchen<br />

Gottesdienst mit unseren seminaristen.<br />

Jahresabschluss im Stüberl<br />

unser „stüberlchef“ simon aldrian<br />

übergibt <strong>dem</strong> schulsprecher des<br />

orG schulschwestern, erwin schager,<br />

der gleichzeitig im seminar<br />

auch im stüberlteam mitarbeitet, die<br />

nächsten zweihundert euro für das<br />

sozialprojekt „hilfe für Peru“, das<br />

vom stüberl in diesem arbeitsjahr<br />

mit unterstützt wurde. Insgesamt<br />

kamen in diesem Jahr fast 500 euro<br />

für soziale Projekte im stüberl zusammen!


6<br />

aus <strong>dem</strong> bischöflichen gymnasium<br />

Die Erfolgsgeschichte geht weiter<br />

Der Bischgym-Chor befindet sich weiter auf Höhenflug<br />

Zell am see ist eine reise wert. dies<br />

stellten die sängerInnen des Bischgym-chores<br />

vom 2. bis 6. Juni fest.<br />

der chor vertrat das Bundesland<br />

steiermark beim festival der jungen<br />

chöre in salzburg, unter anderen bei<br />

einem festkonzert, der Bergmesse<br />

in leogang und beim traditionellen<br />

Gasslsingen in Zell am see. ein<br />

auftritt wurde sogar im salzburger<br />

radio übertragen. aber auch die<br />

schönheiten des Zeller sees wusste<br />

der chor zu nutzen.<br />

am 31. Mai fand im festsaal<br />

des augustinums das chorkonzert<br />

statt. dort gaben alle formationen<br />

des chores ihr repertoire zum<br />

Besten. der unterstufenchor sang<br />

stücke aus <strong>dem</strong> film „die Kinder<br />

des Monsieur Mathieu“, der oberstufenchor<br />

stellte mit <strong>dem</strong> Konzertmotto<br />

„Wo man singt, da lass dich<br />

6<br />

Auch Nuntius Dr. Peter Zurbriggen lauschte bei einer Probe im<br />

Musiksaal den Klängen unseres Schulchores und ließ sich von den<br />

jugendlichen Stimmen begeistern.<br />

nieder“ Madrigale vom steirischen<br />

Komponisten franz Koringer vor.<br />

Premiere hatten die „ackerbeller“ –<br />

Nr. 2 | Mai–Juli 2011<br />

eine Burschen-a-capella-Gruppe. sie<br />

sangen über ihre liebe zum fussball<br />

und über dampfnudeln…<br />

tangenten<br />

Mit viel elan werden wir im<br />

herbst in die neue saison 2011/2012<br />

starten. die letzten vier ferientage<br />

verbringt der chor in admont: dort<br />

wird geprobt, gesungen, gespielt und<br />

gewandert.<br />

für 2012 haben wir schon einen<br />

vollen terminkalender. Im herbst<br />

empfangen wir prominente Gäste<br />

aus deutschland: der philharmonische<br />

Kinderchor aus dresden wird<br />

einige tage bei unseren jungen sängerInnen<br />

verbringen.<br />

Zum Konzert am 1. oktober<br />

2011 um 19 uhr in der Kirche<br />

des augustinums dürfen wir jetzt<br />

schon herzlich einladen. Im Gegenzug<br />

folgen wir der einladung des<br />

chores im Mai 2012 nach dresden<br />

zum Internationalen Kinderchor-<br />

festival.<br />

Mag. Valentin Zwitter, Chorleiter<br />

Anlässlich des Besuches des Nuntius gab es wieder einmal die Gelegenheit, den gesamten Chor zu fotografieren. Links vorne Mag. Stefanie<br />

Lercher (Klavier) sowie Mag. Celine Auer (Stimmbildung)


tangenten<br />

die Kirche im augustinum wurde 2011<br />

neu gestaltet. In der Mitte dieses riesigen<br />

Baukomplexes ist ein gelungener raum zum<br />

Verweilen, feiern und Beten entstanden.<br />

der tag der aluMNI BischGymGraz bietet<br />

die Gelegenheit, diese Neugestaltung genauer<br />

anzusehen, die künstlerische Gestaltung zu<br />

befragen und in diesem raum auch zu feiern.<br />

AUGUSTINUM der Diözese Graz-Seckau<br />

Lange Gasse 2, 8010 Graz<br />

Programm:<br />

14 uhr: eintreffen im augustinum,<br />

gartenseitig vor <strong>dem</strong> neuen haupteingang<br />

14.30 uhr: Begrüßung<br />

anschließend einführung in die künstlerische<br />

Gestaltung der Kirche durch<br />

MMag. dr. Johannes rauchenberger<br />

16 uhr: Podiumsgespräch im festsaal: das<br />

Bischöfliche und seine Gretchenfrage: Wie<br />

ein weltoffenes christentum vermitteln?<br />

17.30 uhr: Gottesdienst<br />

anschließend gemütlicher ausklang<br />

vorletzte seite<br />

Herzliche Einladung<br />

Von 1978 bis 1989 war ich Spiritual im Bischöflichen <strong>Seminar</strong> und Religionsprofessor am Bischöflichen<br />

Gymnasium. In diesem Sommer darf ich dankbar auf 40 Priesterjahre zurückblicken.<br />

<strong>Aus</strong> diesem Anlass feiere ich eine festliche Messe am Sonntag, <strong>dem</strong> 28. August, in der Pfarr- und<br />

Wallfahrtskirche Maria Trost zu Fernitz.<br />

Beginn: 8.30 Uhr. Anschließend Agape am Kirchenvorplatz.<br />

Ich freue mich, wenn viele Freunde und Bekannte, ehemalige <strong>Seminar</strong>isten und Schüler, Präfekten,<br />

Professorinnen und Professoren des Gymnasiums mit mir diesen Dankgottesdienst feiern!<br />

Mag. Helmut Burkard, Generalvikar<br />

Von links: Der junge Spiritual Mag. Burkard inmitten von <strong>Seminar</strong>isten und Eltern bei<br />

einem Elterntag (im Hintergrund der alte „Nordeingang“). – Der Spiritual im Kreise der<br />

Präfekten und Professoren. – Als Generalvikar kehrte Mag. Helmut Burkard des öfteren ins<br />

<strong>Seminar</strong> zurück, auch als Firmspender. Im Bild der Firmling Fritz Hirschmanner.<br />

abendessen im Präfektenteam gegen ende des<br />

schuljahres. Im gemütlichen Gastgarten eines<br />

naheliegenden Vorstadtgasthauses wird die speisekarte<br />

gereicht. der regens fragt den chef des<br />

hauses: „Was können sie heute empfehlen?“ –<br />

„das steht heute auf der ersten seite der Karte.“<br />

– „und was ist, wenn wir es nicht lesen können?“<br />

fragt der regens zurück. der chef meint: „das ist<br />

dann sicher ein Grund, mein Kind nicht bei euch<br />

in die schule zu schicken.“<br />

In der Priester-WG wird ein film im fernsehen<br />

angeschaut. Vor dessen Beginn läuft Werbung,<br />

u. a. preist eine Bikini-Mode an. ein leobener<br />

seminarist entrüstet sich: „Bei den hochschülerschaftswahlen<br />

regt man sich auf über sexistische<br />

Plakate, und dann das!“ der regens fragt zurück,<br />

zur mit ausgezeichnetem Erfolg bestandenen<br />

Matura: stefan Pock (htl ortwein), Georg<br />

resch (htl Gösting)<br />

zur mit gutem Erfolg bestandenen Matura:<br />

stefan fresner (orG schulschwestern), lukas<br />

Weissensteiner (BG/BrG dreihackengasse),<br />

christian rothwangl (BorG Monsberger)<br />

Pensionierungen mit Schulschluss:<br />

ostr. Mag. leonore heuberger<br />

ostr. Mag. Josefine eisner<br />

Richtung BORG Jennersdorf verlässt uns:<br />

Mag. helfried Gugatschka<br />

Nr. 2 | Mai–Juli 2011<br />

7<br />

david im glashaus<br />

wie Bikini-Werbung sonst gehen sollte. „Ja“, meint<br />

der seminarist, „ohne frauen halt!“<br />

der pädagogische leiter feiert einen runden Geburtstag.<br />

Bei der einladung zum gemeinsamen<br />

essen des spanferkels entschuldigt er sich bei<br />

allen anwesenden Vegetariern und Vegetarierinnen:<br />

„das ist heute halt mein Geburtstag!“<br />

zum 60-jährigen Priesterjubiläum: altregens<br />

Mag. dr. Josef Jamnig<br />

zur Wahl als Mitglied in der Landesschülervertretung<br />

für AHS: erwin schager, seminarist<br />

im 2. Jahrgang der oberstufe, orG schulschwestern<br />

wir gratulieren im bischöflichen seminar<br />

zur bestandenen Matura: hannes Gangl,<br />

<strong>Bischöfliches</strong> Gymnasium<br />

florian strablegg (Bisch. Gymnasium) tritt<br />

aufgrund einer schweren sportverletzung erst<br />

im herbst zur reifeprüfung an.<br />

In summe ein ausgezeichnetes ergebnis aller<br />

unserer absolventen dieses Jahrgangs!<br />

aus <strong>dem</strong> bischöflichen gymnasium<br />

Sabbatical für ein Jahr:<br />

Mag. Gabriele Neugebauer<br />

Mag. Günther leitner<br />

wir gratulieren<br />

7


tangenten<br />

Impressum. Tangenten 37. Jg., Nr. 2<br />

Eigentümer, Herausgeber und Verleger:<br />

<strong>Bischöfliches</strong> <strong>Seminar</strong> Graz, Lange Gasse 2, 8010 Graz<br />

Telefon: +43 (0)316/80 3 19-61, Fax: -79<br />

E-Mail: seminar@augustinum.at<br />

Homepage: www.bischoefliches-seminar.at<br />

Ehrenamtlicher Schriftleiter: Stephan Jauk<br />

Fotos: <strong>Bischöfliches</strong> <strong>Seminar</strong>, Sonntagsblatt/Gerd Neuhold<br />

(Seiten 2, 8), Christian Brunnthaler (Seiten 6, 8)<br />

Gesamtherstellung: DigiCorner der Diözese Graz-Seckau<br />

Bunter Bilderbogen<br />

Bild ganz oben links: Mit <strong>dem</strong> Nuntius auf <strong>dem</strong> Weg ins Augustinum – Seite 2.<br />

Bild ganz oben rechts: Lukas Weissensteiner auf <strong>dem</strong> Jakobsweg – Seite 4.<br />

Bild links: Spätmesse bei der Langen Nacht der Kirchen – Seite 3.<br />

Bild rechts: Der Bischgym-Chor bei der Probe – Seite 6.<br />

P.b.b. Verlagspostamt 8010 Graz GZ02Z030966M erscheinungsort Graz<br />

tangenten

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