15.02.2013 Aufrufe

Monoklärschlammverbrennung in Etagenöfen, Wirbelschichtöfen ...

Monoklärschlammverbrennung in Etagenöfen, Wirbelschichtöfen ...

Monoklärschlammverbrennung in Etagenöfen, Wirbelschichtöfen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

10<br />

E<strong>in</strong> besonderes Problem betrifft den gegenüber Kohle vergleichsweise hohen Quecksilbergehalt der<br />

Klärschlämme (normalerweise 1 – 2 mg/kg TS, gelegentlich höher /6/), sei dieser nass oder<br />

getrocknet, denn Hg verbleibt bei schonender Trocknung <strong>in</strong> der TS, vgl. Abb. 10. Ähnliche Versuche<br />

von Vosteen an <strong>in</strong>direkt beheizten Tauchscheiben- und Drehtrommel-Trocknern führten zum<br />

gleichen Ergebnis /8/. Die Rauchgasre<strong>in</strong>igung des Kraftwerks muss dem erhöhten Hg-E<strong>in</strong>trag<br />

gewachsen se<strong>in</strong>, siehe Diskussion um Mischgrenzwerte gemäß 17. BImSchV, siehe nunmehr auch<br />

neue Grenzwertfestlegung der EU auf 30 µg Hg/Nm³ tr. (Erleichterung der Co-Verbrennung).<br />

E<strong>in</strong> anderes Problem betrifft – <strong>in</strong>sbesondere im Fall <strong>in</strong>dustrieller Klärschlämme – den mitunter hohen<br />

Chloridgehalt; die Sorge gilt der gefürchteten Hochtemperatur-Unterschicht-Chlorid-Korrosion<br />

(Lochfraß <strong>in</strong>folge lokaler Freisetzung von freiem Chlor durch SO2, d.h. Sulfatierung der Chloride, und<br />

Abtrag der schützenden Eisenoxidschicht als flüchtiges FeCl2) an den zwecks optimaler<br />

energetischer Nutzung/Stromausbeute hochtemperierten Überhitzerheizflächen von Kraftwerks-<br />

kesseln. Aber auch die KS-typischen hohen Asche-, Phosphor-, Cadmium- und Z<strong>in</strong>k-Gehalte usw.<br />

von Klärschlämmen s<strong>in</strong>d zu berücksichtigen, z.B. im H<strong>in</strong>blick auf die spätere Verwendung der<br />

Flugaschen im Betonbereich.<br />

In Abb. 9 wurde der allen „Biomassen“ und somit auch dem Klärschlamm eigene, im Vergleich zu<br />

<strong>in</strong>kohlter Biomasse (Kohle) hohe Gehalt an „Brennstoff-Stickstoff“, der zu erhöhter NOx-Bildung<br />

führen kann, nicht mit aufgeführt, denn die hiesigen Kraftwerke verfügen über primäre und/oder<br />

sekundäre NOx-M<strong>in</strong>derungsmassnahmen (NOx-M<strong>in</strong>derung durch Luftstufung der Verbrennung bzw.<br />

SNCR- oder SCR-Entstickung). Ähnliches gilt bzgl. der NO x-Problematik bei Co-Verbrennung von<br />

Trockenklärschlämmen <strong>in</strong> Zementwerken.<br />

Aus energetischer Sicht ist eigentlich für die Brennstoffsubstitution im Kohle-Kraftwerk wie auch im<br />

Zementwerk nur getrockneter Klärschlamm <strong>in</strong>teressant, denn nur der teil- oder vollgetrocknete<br />

Klärschlamm verfügt über e<strong>in</strong>en höheren Heizwert. Im Vordergrund e<strong>in</strong>er Mitverbrennung von<br />

Nassklärschlämmen steht also weniger der Aspekt e<strong>in</strong>er „energetischen Nutzung“ als der Aspekt der<br />

Entsorgung.<br />

Aus den verschiedenen Gründen wird meist nur e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ger Brennstoffanteil

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!