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Staatliche Forschungsanstalt für Gartenbau Weihenstephan

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Jürgen Eppel Wasser im Garten aus technischer Sicht<br />

Neben der stofflichen Eignung kommt es bei Tonabdichtungen<br />

vor allem auf die Bauausführung an. Der<br />

Ausführende hat die gleich bleibende Qualität der<br />

Ausgangsstoffe und die der Dichtungsschicht gewissenhaft<br />

zu überwachen. Neben der schichtweisen<br />

Verdichtung mit Stampfer, Explosionsramme oder<br />

Schaffußwalze kommt es vor allem auf die baubegleitende<br />

Sicherung der Baustelle vor klimatischen<br />

Einwirkungen, Feuchtigkeitsverlust und mechanischen<br />

Belastungen an. Bei Fertigstellung müssen Tonabdichtungen<br />

immer mit einer mindestens 20 cm dicken<br />

Auflast aus humusfreiem Boden oder mineralischen<br />

Schüttstoffen überdeckt sein. Damit es dabei zu keinem<br />

Stoffeintrag oder zu Beschädigungen der Dichtungsschicht<br />

kommt, sind zusätzliche Schutzschichten<br />

in Form von Geotextilien oder mineralischer<br />

Schüttgüter vorzusehen. Abb. 3 skizziert den schematischen<br />

Aufbau einer Tonabdichtung.<br />

Der Einbau von Geosynthetischen Tondichtungsbahnen<br />

(GTD) lehnt sich an die Verarbeitung von Abdichtungsbahnen<br />

an. Das Ausgangsprodukt sogenannter<br />

Bentonitmatten besteht aus mechanisch verfestigten<br />

Lagen von Faservliesstoffen zwischen die flächig<br />

Calzium- oder Natriumbentonit eingelagert ist. Das<br />

Quellvermögen von Natriumbentonit liegt bei 400-<br />

600 Gew.-% und ist damit etwa dreimal so hoch<br />

wie bei Calziumbentonit, was dünnere Mattendicken<br />

erlaubt. Transport und Lagerung der Bahnen müssen<br />

in trockenem Zustand erfolgen. Vorgequollene GTD<br />

mit einem Wassergehalt ³ 30 Gew.-% dürfen grundsätzlich<br />

nicht mehr verwendet werden. Besondere<br />

Sorgfalt ist beim Verlegen den Nahtüberdeckungen<br />

und den Randbereichen zu widmen. Vergleichbar den<br />

Tondichtungen sind Auflasten in herstellerseits vorgeschriebener<br />

Mächtigkeit und Verdichtung vorzusehen.<br />

Abb. 5: Regelschnitt durch ein Abdichtungssystem aus Beton<br />

Vor allem im Randbereich sind kapillarbrechende<br />

Schüttstoffe von wenigstens 20 cm Schichtdicke<br />

einzubauen, um Austrocknungen vorzubeugen. Die<br />

bahnenförmige Verlegung der GTD macht An- und<br />

Abschlüsse im Verbund mit Kunststoffbahnen möglich.<br />

Im Unterwasserbereich sind auch direkte Anschlüsse<br />

der GTD an Bauwerke aus nichtsaugenden<br />

Untergründen mit Bentonitpasten und -schlämmen<br />

möglich. Abb. 4 zeigt den Schichtenaufbau eines Abdichtungssystems<br />

mit GTD<br />

Abdichtungssysteme aus Beton<br />

Bei mineralischen Abdichtungen mit Bindemitteln<br />

kommen vorzugsweise hydraulisch gebundene und<br />

bitumengebundene Systeme zum Einsatz. Die Herstellung<br />

von Betonen mit hohem Wassereindringwiderstand<br />

bleibt durch die Zuordnung in Überwachungsklasse<br />

2, DIN 1045-3 aber ausschließlich<br />

Fachbetrieben vorbehalten, die eine Verarbeitung mit<br />

ständiger Betonprüfstelle garantieren und dazu noch<br />

eine Fremdüberwachung durch eine anerkannte Überwachungsstelle<br />

nachweisen können. Die wesentlichen<br />

Anforderungen an geeigneten Beton sind in Tab. 4<br />

dargelegt, die notwendigen Funktionsschichten und<br />

-elemente des dazugehörigen Abdichtungssystems<br />

finden sich in Abb. 5 wieder.

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