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Staatliche Forschungsanstalt für Gartenbau Weihenstephan

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<strong>Staatliche</strong> <strong>Forschungsanstalt</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Gartenbau</strong> <strong>Weihenstephan</strong><br />

Angegliedert an die Fachhochschule <strong>Weihenstephan</strong><br />

6. Bayerisches Symposium Freizeitgartenbau<br />

03. Juli 2009


Inhaltsverzeichnis<br />

Allgemeine Informationen<br />

- Inhaltsverzeichnis S. 2<br />

- Programm S. 3<br />

- Organisation und Referent(inn)en S. 4<br />

Material zu den Vorträgen am Vormittag<br />

1. Wasser als Gestaltungselement im Garten S. 5<br />

Birgit Schmidt<br />

2. Wasser im Garten aus technischer Sicht S. 7<br />

Jürgen Eppel<br />

3. Technische Aspekte der Wasserversorgung S. 25<br />

Michael Beck<br />

4. Qualität verschiedener Wasserherkünfte S. 41<br />

Elke Meinken<br />

Material zu den Stationen am Nachmittag<br />

1. Sortimentsauswahl von Wasser- und Sumpfpflanzen S. 45<br />

im Sichtungsgarten <strong>Weihenstephan</strong><br />

Ulrike Leyhe<br />

2. Wasseransprüche von Stauden in<br />

unterschiedlichen Lebensbereichen S. 51<br />

Stephanie Reim<br />

3. Aufbau verschiedener Bewässerungssysteme s. o. S. 25<br />

Michael Beck<br />

4. Wasserbedarf und Bewässerung von Gemüse<br />

im Kleingarten S. 55<br />

Thomas Jaksch<br />

5. Prüfverfahren zur Bestimmung der Rhizom- und<br />

Wurzelfestigkeit von Gewässerabdichtungen S. 57<br />

Martin Jauch


Programm<br />

9.00 Uhr Begrüßung<br />

Prof. Dr. Sebastian Peisl - Leiter der <strong>Staatliche</strong>n <strong>Forschungsanstalt</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Gartenbau</strong> und Vizepräsident der Fachhochschule <strong>Weihenstephan</strong><br />

Anton Magerl - Präsident der Bayerischen Landesanstalt <strong>für</strong> Weinbau<br />

und <strong>Gartenbau</strong>, Veitshöchheim<br />

9.20 Uhr Wasser als Gestaltungselement im Garten<br />

Prof. Birgit Schmidt<br />

10.05 Uhr Wasser im Garten aus technischer Sicht<br />

Abdichtungstechnik und Randeinfassungen<br />

Jürgen Eppel<br />

10.50 Uhr Kaffeepause<br />

11.10 Uhr Technische Aspekte der Wasserversorgung<br />

Wasserverteilungssysteme <strong>für</strong> Garten, Kleingewächshaus u. Balkon;<br />

Automatisierung der Bewässerung<br />

Dr. Michael Beck<br />

Chemische Aspekte der Wasserversorgung<br />

Qualität verschiedener Wasserherkünfte (Brunnen-, Regen-, Leitungswasser)<br />

Prof. Dr. Elke Meinken<br />

12.15 Uhr Mittagspause<br />

13.30 Uhr Führungen und Demonstrationen in Gruppen<br />

1. Sortimentsauswahl von Wasser- und Sumpfpflanzen im Sichtungsgarten<br />

Ulrike Leyhe<br />

2. Wasseransprüche von Stauden in unterschiedlichen Lebensbereichen<br />

Stephanie Reim<br />

3. Aufbau verschiedener Bewässerungssysteme<br />

Dr. Michael Beck<br />

4. Wasserbedarf und Bewässerung von Gemüse im Kleingarten<br />

Thomas Jaksch<br />

5. Prüfverfahren zur Bestimmung der Rhizom- und Wurzelfestigkeit von<br />

Gewässerabdichtungen<br />

Martin Jauch<br />

16.25 Uhr Abschlussdiskussion<br />

16.45 Uhr Ende der Veranstaltung


Organisation<br />

Franziska Kohlrausch, Gerhard Radlmayr, Ingrid Süß-Spachmann<br />

<strong>Staatliche</strong> <strong>Forschungsanstalt</strong> <strong>für</strong> <strong>Gartenbau</strong> <strong>Weihenstephan</strong><br />

Informationsstelle, Am Staudengarten 9, 85354 Freising<br />

Tel. 08161/71-3350 oder 71-4132<br />

informationsstelle.fgw@fh-weihenstephan.de<br />

www.fh-weihenstephan.de/fgw<br />

in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Gartenakademie, Veitshöchheim<br />

bay.gartenakademie@lwg.bayern.de<br />

www.lwg.bayern.de<br />

Referent(inn)en<br />

Dr. Michael Beck<br />

<strong>Staatliche</strong> <strong>Forschungsanstalt</strong> <strong>für</strong> <strong>Gartenbau</strong> <strong>Weihenstephan</strong><br />

Tel.: 08161 / 71-4117<br />

michael.beck@fh-weihenstephan.de<br />

Jürgen Eppel, Landwirtschaftsdirektor<br />

Bayerische Landesanstalt <strong>für</strong> Weinbau und <strong>Gartenbau</strong>, Veitshöchheim<br />

Abteilung Landespflege<br />

Tel.: 0931 / 9801323<br />

juergen.eppel@lwg.bayern.de<br />

Thomas Jaksch, Dipl.-Ing. (FH)<br />

<strong>Staatliche</strong> <strong>Forschungsanstalt</strong> <strong>für</strong> <strong>Gartenbau</strong> <strong>Weihenstephan</strong><br />

Tel.: 08161 / 71-3367<br />

thomas.jaksch@fh-weihenstephan.de<br />

Martin Jauch, Dipl.-Ing. (FH)<br />

<strong>Staatliche</strong> <strong>Forschungsanstalt</strong> <strong>für</strong> <strong>Gartenbau</strong> <strong>Weihenstephan</strong><br />

Tel.: 08161 / 71-4413<br />

martin.jauch@fh-weihenstephan.de<br />

Ulrike Leyhe, Dipl.-Ing. agr.<br />

<strong>Staatliche</strong> <strong>Forschungsanstalt</strong> <strong>für</strong> <strong>Gartenbau</strong> <strong>Weihenstephan</strong><br />

Tel.: 08161 / 71-3372<br />

ulrike.leyhe@fh-weihenstephan.de<br />

Prof. Dr. Elke Meinken<br />

<strong>Staatliche</strong> <strong>Forschungsanstalt</strong> <strong>für</strong> <strong>Gartenbau</strong> <strong>Weihenstephan</strong><br />

Tel.: 08161 / 71-2658<br />

elke.meinken@fh-weihenstephan.de<br />

Stephanie Reim, Dipl.-Ing. (FH)<br />

<strong>Staatliche</strong> <strong>Forschungsanstalt</strong> <strong>für</strong> <strong>Gartenbau</strong> <strong>Weihenstephan</strong><br />

Tel.: 08161 / 71-3027<br />

stephanie.reim@fh-weihenstephan.de<br />

Prof. Birgit Schmidt<br />

Fakultät Landschaftsarchitektur der Fachhochschule <strong>Weihenstephan</strong><br />

Tel.: 08161 / 71-3777<br />

birgit.schmidt@fh-weihenstephan.de


Wasser als Gestaltungselement<br />

im Garten


Birgit Schmidt Wasser als Gestaltungselement im Garten<br />

Wasser als Gestaltungselement im Garten<br />

Gliederung<br />

• Bedeutung des Wassers als Gestaltungselement im Laufe der historischen Entwicklung<br />

von Gärten – ein Einblick<br />

• Ziele und Motive bei der Verwendung von Wasser im Garten heute<br />

• Gestalterische Entwurfsprinzipien beim Einsatz von Wasser im Garten<br />

Kurzfassung<br />

Das Thema Wasser als Gestaltungselement im Garten ist untrennbar mit der Geschichte des<br />

Gartens und der Kulturgeschichte der Menschheit verbunden. Als Auftakt des Vortrages wird<br />

ein kurzer Einblick in die Bedeutung des Wassers im Laufe der historischen Entwicklung von<br />

Gärten gezeigt. Anhand bekannter Gartenbeispiele aus verschiedenen Kulturen wird<br />

exemplarisch der Wandel des Elements Wassers von der Nutzung als Lebensgrundlage zu<br />

einem wesentlichen gestalterischen Element im Garten aufgezeigt.<br />

Aufbauend auf diesen Einblick ins Thema werden Ziele und Motive des Einsatzes von Wasser<br />

als Gestaltungselement im Garten der Gegenwart aufgezeigt. Wasser als architektonisches<br />

Element kann als erweiteter „Wohnraum“ im Garten verstanden werden und Architektur in<br />

Szene setzen; durch eine gezielte Lage im Gartenraum kann Wasser hier einen besonderen<br />

Ort inszenieren und das sinnliche Zusammenspiel mit der natürlichen Umgebung inszenieren.<br />

Neben der räumlichen Inszenierung des Elementes Wasser spielt die Anregung der sinnlichen<br />

Wahrnehmung durch die Verwendung von Wasser im Garten eine ganz wesentliche Rolle.<br />

Durch Geräusch, durch Bewegung der Wasseroberfläche, durch Spiegelung von Vegetation<br />

und Architektur und durch Reflexion von Farbe und Licht im Wasser werden die Sinne<br />

angeregt. Wasser im Garten schafft somit auch einen Ort der Besinnung und Erholung und<br />

bietet als Lebensraum von Flora und Fauna die Möglichkeit der Naturbeobachtung.<br />

Die Gestaltungsmöglichkeiten mit dem Element Wasser sind vielfältig. Exemplarisch werden<br />

als Abschluss des Vortrages architektonische und natürliche Gestaltungsansätze mit Wasser<br />

im Hausgarten gezeigt. In Anlehnung an den natürlichen Kreislauf des Wassers werden<br />

Quellelemente, Brunnen, architektonische sowie landschaftlich gestaltete Wasserläufe,<br />

Wasserbecken und Teiche gezeigt. Besonderes Augenmerk wird hier immer die<br />

Materialverwendung und die damit einhergehende gestalterische Integration in den<br />

Gartenraum sein.


Birgit Schmidt Wasser als Gestaltungselement im Garten<br />

Detail eines Gartengemäldes (aus: M. Carroll-Spillecke u.a. 1992: Der Garten von der Antike<br />

bis zum Mittelalter, Verlag Philipp von Zabern, Mainz)<br />

Wasserbecken im Hofgarten (eigene Aufnahme)<br />

künstlicher Wasserzulauf im Schlossgarten von Sanssouci (eigene Aufnahme)<br />

Wasserbecken auf der Bundesgartenschau in Riem 2005 (eigene Aufnahme)<br />

Wasserbecken im Garten (aus: Jörg Baumhauer 2008: Wasser im Garten - Das große<br />

Ideenbuch, Becker Joest Volk Verlag


Wasser im Garten aus<br />

technischer Sicht


Jürgen Eppel Wasser im Garten aus technischer Sicht<br />

Wasser im Garten<br />

aus technischer Sicht<br />

Jürgen Eppel<br />

Bild 1: Der Bau faszinierender Wassergärten<br />

ist eine technische Herausforderung <strong>für</strong> Planer<br />

und Ausführungsbetriebe.<br />

Wasseranlagen sind beliebte Gestaltungselemente<br />

<strong>für</strong> das öffentliche und private<br />

Grün. Tatsächlich übt Wasser eine große<br />

Anziehungskraft auf den Menschen aus und<br />

bietet überdies <strong>für</strong> Pflanzen und Tiere spezielle<br />

Lebensräume. Je nach Ausgestaltung<br />

erfüllt der Landschaftsgärtner damit Kundenbedürfnisse<br />

nach Naturnähe, Exklusivität,<br />

Wellness und Erholung im Gartenraum.<br />

Man unterscheidet zwischen:<br />

♦ Fließgewässern (Bäche, Flüsse,<br />

Wasserrinnen, -läufe)<br />

♦ Stillgewässern<br />

(Seen, Teiche, Weiher, Becken)<br />

♦ Brunnen, Quellsteinen und<br />

Wasserspielen


Jürgen Eppel Wasser im Garten aus technischer Sicht<br />

Natur als Vorbild<br />

Während Becken, Brunnen und Wasserrinnen überwiegend<br />

städtebaulich oder architektonisch geprägte<br />

Bauwerke sind, entspricht das Aussehen und die<br />

Funktion künstlich geschaffener Seen, Teiche, Bäche<br />

und Wasserläufe eher natürlichen Vorbildern. Damit<br />

soll dem Betrachter ein möglichst naturgetreues Bild<br />

vermittelt werden, was eine naturnahe Inszenierung<br />

und eine standortangepasste Planung voraussetzt.<br />

Naturnahe Wasseranlagen sind deshalb bevorzugt dort<br />

zu platzieren, wo sich auch unter natürlichen Verhältnissen<br />

am ehesten ein Gewässer bilden würde - also<br />

am tiefstgelegen Punkt des Geländes.<br />

Auch im Bezug zur Größe und Tiefe des Gewässers<br />

sollte die Maßstäblichkeit natürlicher Vorbilder<br />

gewahrt bleiben. Um ein vollständiges Durchfrieren<br />

der Wasseranlage auszuschließen und damit ein<br />

Überleben vieler Wasserbewohner zu gewährleisten<br />

sind in unseren Breiten Wassertiefen von mindestens<br />

1 m einzuplanen. Wer „Bombentrichter“ vermeiden<br />

möchte, sollte eine Profilierung der Böschung bzw.<br />

des Teichgrundes anstreben, die Bepflanzungsmöglichkeiten<br />

bietet und einen gefahrlosen Zugang ins<br />

Wasser, z.B. <strong>für</strong> Reinigungs- und Wartungsarbeiten,<br />

erlaubt. Bei einem anzustrebenden Neigungsverhältnis<br />

von höchstens 1:3 ergeben sich bei Einhaltung der<br />

Mindesttiefe Böschungslängen von wenigstens 3 m.<br />

Bei der Modellierung des Teichgrundes sind zusätzlich<br />

noch die Ansprüche der Bepflanzung zu berücksichtigen.<br />

Die Lebensräume der Sumpf- und Wasserpflanzen<br />

sind durch unterschiedliche Wassertiefen<br />

gekennzeichnet. Deren praktische Umsetzung kann<br />

bei der Böschungsausbildung z.B. in Form terrassierter<br />

Wasserzonen bewerkstelligt werden (Abb. 1). Als<br />

Pflanzsubstrat eignet sich am besten ein gewaschener<br />

Sand oder Kies bzw. eine Mischung aus beiden ohne<br />

organische Bestandteile. Wird auf eine flächige Substratandeckung<br />

verzichtet, bieten Pflanzkörbe oder<br />

Pflanzinseln, d. h. überdeckte und beschwerte Pflanzballen,<br />

geeignete Alternativen.<br />

Größe, Lage und Erschließung<br />

Beherzigt man die Vorgaben <strong>für</strong> Wassertiefe und Böschungsneigung<br />

resultiert daraus eine Flächengröße<br />

von mindestens 30 m², von der nach erfolgter Bepflanzung<br />

etwa zwei Drittel als offene Wasserfläche<br />

erhalten bleiben sollen. Bei kleineren Gewässern müssen<br />

oft Abstriche bei der Bepflanzung und bei der<br />

Was sertiefe in Kauf genommen werden, was wiederum<br />

zu einer Störung des biologischen Gleichgewichts<br />

im Teich mit einhergehender „Algenblüte“ führen<br />

kann. Um eine übermäßige Erwärmung des Wassers<br />

Tab. 1: Checkliste: Planungshilfe <strong>für</strong> Gartenteiche<br />

Welche Art von Gewässer soll realisiert werden?<br />

z.B.<br />

♦ naturnaher Teich<br />

♦ architektonisches Becken<br />

♦ Bachlauf<br />

♦ Quellstein<br />

Welche Nutzung wird erwartet?<br />

z.B.<br />

♦ Zierteich/-becken<br />

♦ Zierteich/-becken mit Fischbesatz<br />

♦ Spiel- und Planschbecken<br />

♦ Schwimmteich<br />

Welcher Standort kommt in Frage?<br />

z.B.<br />

• ♦ Größe, Ausdehnung<br />

• ♦ Topographie<br />

• ♦ Vorhandene Vegetation<br />

• ♦ Besonnung, Beschattung<br />

• ♦ Erschließung, Anbindung<br />

• ♦ Ver- und Entsorgung<br />

(Wasser, Stromanschlüsse, Entwässerung)<br />

Welchen Anforderungen muss<br />

die Abdichtung genügen?<br />

z.B.<br />

♦ mechanisch belastbar (begehbar, befahrbar)<br />

♦ flexibel formbar (Form, Profilierung)<br />

♦ faltenfrei (Schwimmteich)<br />

♦ wurzel- und rhizomfest (Bepflanzung)<br />

im Sommer zu verhindern, sollten pro Quadratmeter<br />

Wasserfläche wenigstens 500 l Volumen eingeplant<br />

werden, was einer durchschnittlichen Teichtiefe von<br />

50 cm entspricht. Bei der Ausrichtung des Gewässers<br />

soll eine tägliche Sonnenscheindauer von 5-7 Stunden<br />

angestrebt werden. Unschattierte Südlagen mit<br />

praller Mittagssonne sind zu vermeiden, da warmes<br />

Wasser weniger Sauerstoff aufnehmen kann und<br />

damit die Gefahr <strong>für</strong> ein „Umkippen“ des Gewässers<br />

erhöht wird. Abhilfe kann durch das Ausnutzen von<br />

Gebäudeschatten bzw. die Nähe zu Bäumen oder<br />

Sträuchern geschaffen werden. Aufgrund des Laubfalls<br />

und Wurzeldrucks sollte zu vorhandener Vegetation<br />

jedoch ein Mindestabstand eingehalten werden,<br />

der der Hälfte des Kronendurchmessers entspricht.


Jürgen Eppel Wasser im Garten aus technischer Sicht<br />

1,00 m<br />

Sumpfzone<br />

+10 bis -10 cm<br />

Abb. 1: Böschungsausbildung mit differenzierten Pflanzzonen<br />

Um Wasser erlebbar zu machen, ist stets ein Zugang<br />

zum, manchmal auch übers Gewässer vorzusehen.<br />

Alternativ rückt die Wasserfläche direkt an eine<br />

Aufenthaltsfläche im Garten heran. Eine einseitige<br />

Erschließung ist ausreichend und lässt vor allem bei<br />

kleineren Anlagen genügend Raum <strong>für</strong> eine Bepflanzung<br />

des gegenüberliegenden Ufers mit Hintergrundwirkung.<br />

Wasser marsch!<br />

Flachwasserzone<br />

-10 bis -40 cm<br />

Bei der Befüllung des Teiches ist darauf zu achten,<br />

dass möglichst nährstoffarmes, weiches Wasser unter<br />

10º deutscher Härte Verwendung findet. Andernfalls<br />

ist in den ersten Jahren mit einem verstärkten Algenwachstum<br />

zu rechnen. Vorsicht auch bei Düngergaben<br />

in angrenzende Vegetationsflächen, die einen<br />

ungewollten Nährstoffeintrag verursachen können.<br />

Abhängig von Sonnenscheindauer, Temperatur und<br />

Wind kommt es zu Verdunstungsverlusten an der<br />

Teichoberfläche. In Extremsituationen können bis zu<br />

15 mm/m² am Tag verdunsten. Besteht Kontakt zum<br />

3,00 m<br />

Mittel- und Tiefwasserzone<br />

ab -40 cm<br />

angrenzenden Erdreich kann der Wasserverlust an<br />

heißen Tagen sogar noch erheblich höher ausfallen,<br />

so dass eine Nachspeisung erforderlich werden kann.<br />

Andererseits muss auch damit gerechnet werden, dass<br />

Niederschläge und zulaufendes Oberflächenwasser<br />

über den maximalen Wasserstand hinaus kontrolliert<br />

abgeleitet werden müssen. Demzufolge ist bei der<br />

Planung die Option einer Nachspeisung - am besten<br />

mit nährstoffarmen Regenwasser - und die kontrollierte<br />

Ableitung des Überschusswassers in Entwässerungs-<br />

oder Versickerungseinrichtungen vorzusehen.<br />

Dabei sind auch wasserrechtliche Bestimmungen zu<br />

beachten, die eine Einleitung in natürliche Gewässer<br />

verbieten und eine Versickerung vor Ort an bestimmte<br />

hydrogeologische Voraussetzungen knüpfen. Bei entsprechender<br />

Dimensionierung ist eine Bewirtschaftung<br />

des Überschusswassers über angrenzende Vegetationsflächen<br />

oder begrünte Versickerungsmulden in<br />

der Regel unproblematisch.<br />

Da es sich bei der Anlage von Gewässern um Erdbauwerke<br />

im Sinne von Abgrabungen handelt, sind bei<br />

größeren Anlagen und Wassertiefen auch noch die<br />

Bauordnung, Abgrabungsgesetze und das Nachbarrecht<br />

der Länder zu beachten.


•<br />

•<br />

•<br />

Jürgen Eppel Wasser im Garten aus technischer Sicht<br />

Allgemeine Grundsätze <strong>für</strong> Planung und<br />

Ausführung<br />

Anerkannte Regeln der Technik definieren den Status<br />

Quo der Bauausführung. Für die Planung und Ausführung<br />

gärtnerisch geprägter Wasseranlagen können<br />

folgende Empfehlungen der Forschungsgesellschaft<br />

Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V. (FLL) als<br />

maßgebliche Regelwerke angesehen werden:<br />

Planung, Bau und Instandhaltung von Abdichtungssystemen<br />

<strong>für</strong> Gewässer im Garten-, Landschafts- und<br />

Sportplatzbau, Ausgabe 2005<br />

Planung, Bau und Instandhaltung von privaten<br />

Schwimm- und Badeteichanlagen, Ausgabe 2006<br />

Planung, Bau und Instandhaltung von öffentlichen<br />

Schwimm- und Badeteichanlagen, Ausgabe 2003<br />

Ausgehend von Planungshinweisen werden darin<br />

wesentliche Anforderungen an Werkstoffe und Bauweisen<br />

zur Herstellung von nutzungsgerechten Wasseranlagen<br />

beschrieben.<br />

Voraussetzung <strong>für</strong> die Entstehung eines Gewässers ist<br />

der Anstau über einem wasserundurchlässigem Untergrund.<br />

Dazu bedarf es in der Regel Abdichtungen,<br />

d.h. bautechnischer Maßnahmen, die eine dauerhafte<br />

Wasserundurchlässigkeit gegenüber dem abzudichtenden<br />

Baugrund bzw. Bauwerk bewirken. In der<br />

Regel werden dazu Verbundsysteme mit aufeinander<br />

abgestimmten Funktionsschichten eingesetzt. Komponenten<br />

des Abdichtungssystems können demzufolge<br />

sein: Schutzschicht/Schutzlage, Abdichtungsschicht,<br />

Auflast. Grundlage <strong>für</strong> die Planung, Ausführung und<br />

Instandhaltung von abdichtenden Bauweisen ist die<br />

Nutzung des Gewässers. Bei Vertragsabschluss ist<br />

sie deshalb bereits eindeutig zu definieren, um Beeinträchtigungen<br />

des Abdichtungssystems z.B. durch<br />

mechanische Belastungen vorzubeugen. Gleiches<br />

gilt <strong>für</strong> die Anforderungen an die Profilierung und<br />

Randausbildung der künstlichen Gewässer. Wie bei<br />

anderen Gewerken auch, sind bauaufsichtliche Anforderungen<br />

im Vorfeld des Planungsablaufes zu prüfen.<br />

Werden werkstoffspezifische Dichtigkeitsnachweise<br />

erforderlich, wie z.B. beim Einbau von natürlich anstehenden<br />

mineralischen Dichtungsbaustoffen in<br />

Form eines Lehm- oder Tonschlags, so sind diese gesondert<br />

zu vereinbaren. Was die Höhe der Abdichtung<br />

betrifft, ist diese <strong>für</strong> alle Abdichtungsarten am Gewässerrand<br />

mindestens 5 cm über dem vorgesehenem<br />

Höchstwasserstand, bei Schwimm- und Badeteichanlagen<br />

- nach gesonderter FLL- Empfehlung - mindestens<br />

10 cm darüber vorzusehen. Unabhängig davon<br />

muss <strong>für</strong> alle Bauweisen eine Überschusswasserableitung<br />

gewährleistet sein. Werden keine Entwässe-<br />

rungseinrichtungen geplant, ist nur eine kontrollierte<br />

Ableitung in angrenzenden Bodenschichten möglich.<br />

Eine Beeinträchtigung von Nachbargrundstücken ist<br />

dabei in jedem Fall auszuschließen.<br />

Für die Gründung der Abdichtung muss der Baugrund<br />

eine dem Einzelfall angemessene ausreichende<br />

Tragfähigkeit und Ebenheit aufweisen. Bei verkehrstechnischer<br />

Nutzung sind z.B. die Anforderungen der<br />

ZTVE-StB einzuhalten. Die Abdichtung ist dauerhaft<br />

vor statischen und dynamischen Belastungen sowie<br />

gegenüber chemischen Einflüssen durch Schutzlagen/schichten<br />

bzw. Schutzmaßnahmen zu schützen.<br />

Schutz unterhalb der Dichtungsschicht ist dann<br />

vorzusehen, wenn eine Beeinträchtigung durch den<br />

Baugrund gegeben ist. Durchdringungen sind auf das<br />

notwendige Maß zu beschränken. Sie müssen so angeordnet<br />

sein, dass die Abdichtung fachgerecht angeschlossen<br />

werden kann. Wenn zur Funktionserhaltung<br />

der Abdichtung Wartungsarbeiten notwendig werden,<br />

ist deren Leistungsumfang in Form eines Wartungsvertrages<br />

vorzugeben.<br />

Bild 2: Gut geplant ist fast schon dicht!


Jürgen Eppel Wasser im Garten aus technischer Sicht<br />

Künstliche Dichtungen<br />

Anstehender Boden weist in der Regel keine ausreichende<br />

Wasserundurchlässigkeit <strong>für</strong> Abdichtungszwecke<br />

auf. Deshalb müssen bei Anlage künstlicher<br />

Gewässer geeignete bauliche Maßnahmen ausgeführt<br />

werden, die eine dauerhafte Wasserundurchlässigkeit<br />

gegenüber dem abzudichtenden Baugrund bzw. Bauwerk<br />

sicherstellen.<br />

Abdichtung mit System<br />

Die Abdichtung des Gewässers erfolgt mit aufeinander<br />

abgestimmten Funktionsschichten. Komponenten<br />

dieses Abdichtungssystems sind:<br />

- Abdichtungsschicht<br />

dichtet das Gewässer gegenüber dem Untergrund ab.<br />

Je nach Bauweise besteht sie aus einer oder mehrerer<br />

Lagen natürlicher und/oder künstlicher Werkstoffe.<br />

- Schutzschicht<br />

schützt die Abdichtungsschicht von oben und unten<br />

dauerhaft gegen statische, dynamische und thermische<br />

Beanspruchungen. Ein Schutz unterhalb der<br />

Abdichtungsschicht ist vorzusehen, um eine Beeinträchtigung<br />

durch den Baugrund, z.B. bei steinigen<br />

Böden, zu verhindern.<br />

- Auflast<br />

Bild 3: Planum, Schutz- und Abdichtungsschicht bilden ein aufeinander abgestimmtes<br />

Abdichtungssystem - als Faustformel <strong>für</strong> die Bestellung bahnenförmiger<br />

Werkstoffe gilt:<br />

Größte Länge bzw. Breite + 2 x größte Tiefe + 1m Randzuschlag.<br />

verhindert ein Aufschwimmen der Abdichtungsschicht.<br />

Bei tonhaltigen Abdichtungswerkstoffen verhindert<br />

sie ein Ausquellen und Austrocknen bei niedrigem<br />

Wasserstand. Sie kann auch als Schutzschicht dienen.


Jürgen Eppel Wasser im Garten aus technischer Sicht<br />

Tab. 2: Anforderungen <strong>für</strong> Abdichtungsschichten aus<br />

lose verlegten Kunststoffbahnen<br />

Kriterium Anforderungen<br />

Einwirkungen verträglich gegenüber Befüllwasser,<br />

beständig gegenüber Inhaltsstoffen<br />

natürlicher Wässer,<br />

im Einzelfall wurzel- und rhizomfest<br />

Untergrund fest, eben, frei von Rissen, Graten<br />

und schädlichen Verunreinigungen<br />

Bahnendicke �.1,2 mm bis 4 m Wassertiefe<br />

Verlegung einlagig, hohlraumfrei,<br />

spannungsfrei<br />

Nahtüberlappung � 50 mm<br />

Fügetechnik PVC-P, ECB, EVA: Verschweißen<br />

(Heißluft- bzw. bei PVC-P auch<br />

Kaltschweißen mit Quellschweißmittel)<br />

EPDM: Vulkanisieren,<br />

Verschweißen (nur bei<br />

Beschichtung als mit hot bonding)<br />

Tab. 3: Anforderungen <strong>für</strong> Tonabdichtungen<br />

Parameter Anforderungen<br />

Kornanteil < 0,002 mm > 15 Gew.-%<br />

Organische Substanz < 5 Gew.-%<br />

Kalkgehalt < 15 Gew.-%<br />

Wasserdurchlässigkeit < 1 x 10 -9 m/s<br />

Verdichtungsgrad DPr � 95 %<br />

Einbauwassergehalt wPr � w � w0,95Pr *)<br />

Unabhängig von der Werkstoffart muss der Baugrund<br />

<strong>für</strong> die Gründung des Abdichtungssystems eine angemessene<br />

und ausreichende Tragfähigkeit und Ebenheit<br />

aufweisen. Bei verkehrstechnischer Nutzung sind<br />

beim Planum ggf. die Anforderungen des Straßenbaus<br />

einzuhalten. Notwendige Durchdringungen der Abdichtungsschicht<br />

müssen so angeordnet sein, dass die<br />

Abdichtung fachgerecht angeschlossen werden kann.<br />

Die Höhe der Abdichtung ist <strong>für</strong> alle Abdichtungsarten<br />

am Gewässerrand mindestens 5 cm über dem vorgesehenem<br />

Höchstwasserstand, bei Schwimm- und<br />

Badeteichanlagen mindestens 10 cm darüber vorzusehen.<br />

Unabhängig davon muss <strong>für</strong> alle Bauweisen<br />

eine kontrollierte Ableitung des Überschusswassers<br />

gewährleistet sein.<br />

Die folgenden Empfehlungen zur Werkstoffauswahl<br />

zielen auf die im Garten- und Landschaftsbau gängigsten<br />

Abdichtungsbauweisen ab. Dazu zählen:<br />

Abdichtungssysteme aus<br />

Kunststoff- und Elastomerbahnen<br />

Als bahnenförmige Werkstoffe werden Kunststoffe<br />

(z.B. PVC-P, PE, ECB, EVA) und Synthesekautschuk<br />

(EPDM) verwendet. Für die Verarbeitung als Gewässerabdichtung<br />

sind die in Tab. 2 enthaltenen Ausführungsvorgaben<br />

maßgeblich. Die exemplarische Bauausführung<br />

verdeutlicht Abb. 2.<br />

Abdichtungssysteme auf Tonbasis<br />

Unter Berücksichtigung stofflicher wie konstruktiver<br />

Vorgaben lassen sich bei Herstellung von Tonabdichtungen<br />

im wesentlichen drei Bauweisen unterscheiden:<br />

♦ Verdichtung des anstehenden bindigen Bodens<br />

♦ Vergütung des anstehenden Baugrunds durch Einarbeitung<br />

quellfähiger Zusatzstoffe (z.B. Bentonit, Tonmehl)<br />

♦ Einbau von zusätzlichen tonhaltigen Abdichtungsschichten<br />

(z.B. aus Tonziegeln oder als Bentonitmatte)<br />

Ob Abdichtungen auf Tonbasis eingesetzt werden<br />

können, hängt maßgeblich von der Beschaffenheit<br />

des Ausgangsmaterials ab. In Tab. 3 sind die wichtigsten<br />

Anforderungen zusammengefasst, denen ein Abdichtungswerkstoff<br />

genügen muss. Vor dem Einbau ist<br />

im Labor die Einhaltung dieser Prüfkriterien in Form<br />

einer Eignungsprüfung nachzuweisen ist. Erst daraus<br />

lässt sich dann die objektspezifisch erforderliche<br />

Schichtdicke und der notwendige Einbauwassergehalt<br />

ableiten. Bei Fertigprodukten in Form von Tonziegeln<br />

sind diesbezüglich die Empfehlungen der Hersteller<br />

zu beachten. Produktabhängig werden dabei meist<br />

Schichtdicken von wenigstens 10 cm eingefordert.


Jürgen Eppel Wasser im Garten aus technischer Sicht<br />

Schutzschicht<br />

Sand 0-2 mm, Beton oder Estrich d ≥ 5 cm<br />

alt. Geotextil ≥ 150 g/m², ,<br />

Kunststoffbahn d ≥ 1 mm, -matte d ≥ 6 mm<br />

Abdichtungsschicht<br />

Kunststoffdichtungsbahn d ≥ 1,2 mm<br />

Schutzschicht (Angaben <strong>für</strong> ü steinige Böden) ö<br />

Sand 0-2 mm, Beton oder Estrich ≥ 5(10) cm<br />

alt. Geotextil ≥ 150(250) g/m², ,<br />

Kunststoffbahn d ≥ 1 mm, -matte d ≥ 6 mm<br />

Baugrund<br />

standfest verdichtet<br />

Dpr ≥ 95% Ev2 ≥ 80 MN/m²<br />

Abb. 2: Regelschnitt durch ein Abdichtungssystem mit Kunststoffdichtungsbahn<br />

Auflast<br />

humusfreier Boden d ≥ 20 cm<br />

alt. mineralische Schüttstoffe<br />

Schutzschicht<br />

Sand, Kies 0-32 mm d ≥ 10 cm<br />

alt. Geotextil ≥ 150 g/m²<br />

Abdichtungsschicht<br />

Ton bzw. Lehmschlag d ≥ 10 cm<br />

Baugrund<br />

standfest verdichtet<br />

D pr ≥ 95% E v2 ≥ 80 MN/m²<br />

Abb. 3: Regelschnitt durch ein mineralisches Abdichtungssystem auf Tonbasis<br />

Auflast<br />

humusfreier Boden alt. mineralische Schüttstoffe<br />

als Randausbildung d ≥ 20 cm<br />

Schutzschicht<br />

Sand, Kies 0-32 mm d ≥ 10 cm<br />

alt. Geotextil ≥ 150 g/m²<br />

Abdichtungsschicht<br />

Geosynthetische Tondichtungsbahn<br />

Schutzschicht (Angaben <strong>für</strong> steinige Böden)<br />

Sand 0-2 mm d ≥ 5(10) cm alt.<br />

Geotextil ≥ 150(250) g/m²,<br />

Kunststoffbahn d ≥ 1 mm, -matte d ≥ 6 mm<br />

Baugrund<br />

standfest verdichtet<br />

Dpr ≥ 95% Ev2 ≥ 80 MN/m²<br />

Abb. 4: Regelschnitt durch ein Abdichtungssystem mit Geosynthetischer Tondichtungsbahn


Jürgen Eppel Wasser im Garten aus technischer Sicht<br />

Neben der stofflichen Eignung kommt es bei Tonabdichtungen<br />

vor allem auf die Bauausführung an. Der<br />

Ausführende hat die gleich bleibende Qualität der<br />

Ausgangsstoffe und die der Dichtungsschicht gewissenhaft<br />

zu überwachen. Neben der schichtweisen<br />

Verdichtung mit Stampfer, Explosionsramme oder<br />

Schaffußwalze kommt es vor allem auf die baubegleitende<br />

Sicherung der Baustelle vor klimatischen<br />

Einwirkungen, Feuchtigkeitsverlust und mechanischen<br />

Belastungen an. Bei Fertigstellung müssen Tonabdichtungen<br />

immer mit einer mindestens 20 cm dicken<br />

Auflast aus humusfreiem Boden oder mineralischen<br />

Schüttstoffen überdeckt sein. Damit es dabei zu keinem<br />

Stoffeintrag oder zu Beschädigungen der Dichtungsschicht<br />

kommt, sind zusätzliche Schutzschichten<br />

in Form von Geotextilien oder mineralischer<br />

Schüttgüter vorzusehen. Abb. 3 skizziert den schematischen<br />

Aufbau einer Tonabdichtung.<br />

Der Einbau von Geosynthetischen Tondichtungsbahnen<br />

(GTD) lehnt sich an die Verarbeitung von Abdichtungsbahnen<br />

an. Das Ausgangsprodukt sogenannter<br />

Bentonitmatten besteht aus mechanisch verfestigten<br />

Lagen von Faservliesstoffen zwischen die flächig<br />

Calzium- oder Natriumbentonit eingelagert ist. Das<br />

Quellvermögen von Natriumbentonit liegt bei 400-<br />

600 Gew.-% und ist damit etwa dreimal so hoch<br />

wie bei Calziumbentonit, was dünnere Mattendicken<br />

erlaubt. Transport und Lagerung der Bahnen müssen<br />

in trockenem Zustand erfolgen. Vorgequollene GTD<br />

mit einem Wassergehalt ³ 30 Gew.-% dürfen grundsätzlich<br />

nicht mehr verwendet werden. Besondere<br />

Sorgfalt ist beim Verlegen den Nahtüberdeckungen<br />

und den Randbereichen zu widmen. Vergleichbar den<br />

Tondichtungen sind Auflasten in herstellerseits vorgeschriebener<br />

Mächtigkeit und Verdichtung vorzusehen.<br />

Abb. 5: Regelschnitt durch ein Abdichtungssystem aus Beton<br />

Vor allem im Randbereich sind kapillarbrechende<br />

Schüttstoffe von wenigstens 20 cm Schichtdicke<br />

einzubauen, um Austrocknungen vorzubeugen. Die<br />

bahnenförmige Verlegung der GTD macht An- und<br />

Abschlüsse im Verbund mit Kunststoffbahnen möglich.<br />

Im Unterwasserbereich sind auch direkte Anschlüsse<br />

der GTD an Bauwerke aus nichtsaugenden<br />

Untergründen mit Bentonitpasten und -schlämmen<br />

möglich. Abb. 4 zeigt den Schichtenaufbau eines Abdichtungssystems<br />

mit GTD<br />

Abdichtungssysteme aus Beton<br />

Bei mineralischen Abdichtungen mit Bindemitteln<br />

kommen vorzugsweise hydraulisch gebundene und<br />

bitumengebundene Systeme zum Einsatz. Die Herstellung<br />

von Betonen mit hohem Wassereindringwiderstand<br />

bleibt durch die Zuordnung in Überwachungsklasse<br />

2, DIN 1045-3 aber ausschließlich<br />

Fachbetrieben vorbehalten, die eine Verarbeitung mit<br />

ständiger Betonprüfstelle garantieren und dazu noch<br />

eine Fremdüberwachung durch eine anerkannte Überwachungsstelle<br />

nachweisen können. Die wesentlichen<br />

Anforderungen an geeigneten Beton sind in Tab. 4<br />

dargelegt, die notwendigen Funktionsschichten und<br />

-elemente des dazugehörigen Abdichtungssystems<br />

finden sich in Abb. 5 wieder.


Jürgen Eppel Wasser im Garten aus technischer Sicht<br />

Tab. 4: Anforderungen an Beton mit hohem Wassereindringwiderstand<br />

Parameter<br />

Anforderungen<br />

<strong>für</strong> Beton ÜK 2*)<br />

Bauteildicke d ≤ 40 cm d ≥ 40 cm<br />

Wasser-<br />

zementwert<br />

≤ 0,60 ≤ 0,70<br />

Zementgehalt ≥ 280 kg/m³ -<br />

Druckfestigkeitsklasse<br />

≥ C25/30 -<br />

*) ÜK 2 = Überwachungsklass2 nach DIN 1043-3<br />

Bild 4: Naturnahe Ufergestaltung mit Pflanzen...


Jürgen Eppel Wasser im Garten aus technischer Sicht<br />

Randausbildungen<br />

Der Gewässerrand bildet den Abschluss des Abdichtungssystems.<br />

Je nach Gestaltungsabsicht kann der<br />

Uferbereich als Pflanzfläche (wechselfeuchte Sumpfzone,<br />

Flachwasserzone), als vegetationsfreie Zone<br />

(Kiesstreifen, Sandstrand) oder als Bauwerksanschluss<br />

(Ufermauer, Belagseinfassung) ausgebildet werden. Im<br />

Zuge der dazu erforderlichen Randausbildung sind die<br />

Abdichtungsschichten vor Beschädigung durch klimatische,<br />

thermische und mechanische Beanspruchungen<br />

zu schützen. Dies kann durch Ausbildung von<br />

Schutzschichten (z.B. Geotextilien, Kunststoffmatten),<br />

Überdeckung mit Schüttstoffen (z.B. Sand, Kies,<br />

Substrat) oder Abdeckung mit lastverteilenden Randelementen<br />

(z.B. Platten) geschehen. Um Wasserverlusten<br />

vorzubeugen, sind Ausführungsvarianten mit<br />

Kapillarsperre zu bevorzugen. Damit wird verhindert,<br />

dass angrenzendes Erdreich oder anschließende Bauteile<br />

mit dem Gewässer bzw. wasserführenden Funktionsschichten<br />

direkt in Kontakt kommen und durch<br />

Bodenschluss oder im Baustoff vorhandene Feinporen<br />

(Kapillare) eine Dochtwirkung mit Wassersog nach<br />

Außen herbeigeführt wird.<br />

Bei Kunststoffdichtungsbahnen sorgt ein Hochziehen<br />

der Abdichtung am Rand zwischen Gewässer und<br />

angrenzender Nutzung <strong>für</strong> eine wirksame Unterbrechung<br />

des Wasserflusses und grenzt somit auch<br />

unterschiedliche Lebensbereiche <strong>für</strong> die Pflanzenverwendung<br />

ab. Voraussetzung <strong>für</strong> eine funktionsfähige<br />

Kapillarsperre ist die geplante ordnungsgemäß<br />

ausgeführte Randausbildung (vgl. Abb. 6). Bei Abdichtungsbahnen<br />

lässt sich diese am einfachsten mit<br />

einer Erdmodellierung ggf. mit Zugentlastung durch<br />

einen Ringgraben/Einbindegraben außerhalb des<br />

Gewässers herstellen. Bei ungünstigen Bodenverhältnissen<br />

kann auch eine Modellierung mit Beton oder<br />

Estrich vorgenommen werden. Andere Formen von<br />

Randausbildungen setzen Einfassungen aus Holz, Metall,<br />

Kunststoff oder Betonfertigteile voraus, an/über<br />

der die Abdichtung anzuschließen oder zu verlegen<br />

Bild 5: ...oder mit Stein. Ein gut gemachter Gewässerrand schützt das Abdichtungsmaterial vor den Blicken<br />

und Beanspruchungen seiner Nutzer.


Jürgen Eppel Wasser im Garten aus technischer Sicht<br />

Kapillarsperre<br />

Höhe: 5 cm über max. WSP<br />

Kiesschüttung<br />

Ringgraben<br />

Schutzschicht<br />

Kapillarsperre<br />

Höhe: 5 cm über max. WSP<br />

Bettung<br />

Tragschicht<br />

Sumpfbeet<br />

Schutzschicht<br />

Schutzschicht<br />

Plattenbelag<br />

Randeinfassung<br />

Betonleistenstein<br />

Baugrundplanum<br />

Randstabilisierung<br />

Dränrohr auf Beton<br />

Baugrundplanum<br />

Gewässerabschluss<br />

mit Steinriegel<br />

Dichtungsbahn<br />

Dichtungsbahn<br />

Dichtungsbahn<br />

Abb. 6: Beispiele <strong>für</strong> Randausbildungen mit Kapillarsperre bei Kunststoffdichtungsbahnen<br />

WSP<br />

Schutzschicht<br />

Gewässerabschluss<br />

mit Bepflanzung<br />

WSP<br />

Schutzschicht<br />

Gewässerabschluss<br />

mit Platten<br />

Baugrundplanum<br />

WSP<br />

Schutzschicht


Jürgen Eppel Wasser im Garten aus technischer Sicht<br />

Klemmschiene<br />

IIIIIIIIIIIII<br />

Wand<br />

Dichtung<br />

Dichtungsbahn<br />

Dichtungsbahn<br />

Schutzschicht<br />

Schutzschicht<br />

Abb. 7: Randbefestigungen <strong>für</strong> Bauwerksanschlüsse mit Kunststoffdichtungsbahnen<br />

ist. Grenzt das Gewässer unmittelbar an Bauwerke<br />

an, muss ein wasserdichter Anschluss herbeigeführt<br />

werden. Neben chemischen (Klebung) und thermischen<br />

(Schweißen) Verfahren kommen da<strong>für</strong> in der<br />

Praxis hauptsächlich mechanische Randbefestigungen<br />

zum Einsatz. In Abb. 7 sind die unterschiedlichen<br />

Befestigungsarten skizziert. Je nach Befestigungsart<br />

sind unterschiedliche Abschlusshöhen vorzusehen. Bei<br />

Anschluss an wassersaugende Untergründe (z.B. Ziegelmauerwerk)<br />

ist die Abdichtung wenigstens 15 cm<br />

über dem maximalen Wasserstand zu fixieren. Beim<br />

Übergang zu Vegetations- und Verkehrsflächen gelten<br />

die in den Abb. 8 und 9 angegebenen Abschlusshöhen.<br />

Sie schließen die Befestigung mit ein, wenn eine<br />

wasserdichte Ausführung gewährleistet ist. Bei jeder<br />

Randausbildung mit bahnenförmigen Werkstoffen<br />

ist außerdem darauf zu achten, dass keine Lufteinschlüsse<br />

und Zugspannungen auftreten. Vorbeugende<br />

Maßnahmen wie z.B. der Einbau von Dehnungsfalten<br />

oder eine Nachführungsmöglichkeit der Abdichtungsschicht<br />

sind ggf. zu treffen.<br />

Bei Tonabdichtungen kann im Randbereich durch<br />

Einbau von grobporigen mineralischen Schüttstoffen<br />

(z.B. Kies, Schotter 16-32 mm) über der Auflast einem<br />

Wasserverlust über die Sogwirkung des angrenzenden<br />

Erdreichs vorgebeugt werden. Im Gegensatz zu<br />

Abdichtungssystemen aus Kunststoffen reagieren<br />

Klemmprofil Los-/Festflansch<br />

IIIIIIIIIIIIIIIIIII<br />

IIIIII<br />

Tonabdichtungen empfindlich auf starke Wasserspiegelschwankungen.<br />

Bei Austrocknung des Dichtungsmaterials<br />

besteht die Gefahr von Rissbildungen<br />

und Dichtungsbrüchen. Tongebundene Systeme sind<br />

deshalb grundsätzlich mit Auflasten von wenigstens<br />

20 cm Schichtdicke zu versehen und sollten im Randbereich<br />

zusätzlich durch kapillarbrechende Steinschüttungen<br />

vor Erosion und Wellenschlag geschützt<br />

werden. Bei einer Böschungsneigung im Verhältnis<br />

1:3 ergibt sich bei 15 cm Wasserspiegelschwankung<br />

eine erforderliche Schüttbreite von wenigstens 50 cm.<br />

Alle Randausbildungen müssen so ausgeführt werden,<br />

dass sie den Beanspruchungen im Rahmen des Betriebs<br />

sowie der Wartung und Pflege des Gewässers<br />

dauerhaft standhalten.


Jürgen Eppel Wasser im Garten aus technischer Sicht<br />

Beispiel Vegetationsflächen<br />

Höhe<br />

über<br />

WSP<br />

�� 0 cm<br />

Randbefestigung<br />

Klemmprofil<br />

Los-/Festflansch<br />

Klebung<br />

�� 5 cm Klemmschiene<br />

�� 0 cm lose Verlegung<br />

nur als Überlauf,<br />

sonst �� 5(10)cm<br />

Abb. 8: Abschlusshöhen <strong>für</strong> Randbefestigungen bei Vegetationsflächen nach FLL-Empfehlungen <strong>für</strong> Gewässerabdichtungssysteme<br />

Beispiel Verkehrsflächen<br />

Höhe<br />

über<br />

WSP<br />

�� 0 cm<br />

Randbefestigung<br />

Klemmprofil<br />

Los-/Festflansch<br />

Klebung<br />

�� 5 cm Klemmschiene<br />

�� 0 cm<br />

lose Verlegung<br />

Abb. 9: Abschlusshöhen <strong>für</strong> Randbefestigungen bei Verkehrsflächen nach FLL-Empfehlungen <strong>für</strong> Gewässerabdichtungssysteme


Jürgen Eppel Wasser im Garten aus technischer Sicht<br />

Künstliche Fließgewässer<br />

Die Herstellung künstlicher Bachläufe, Rinnen, Wasserfälle<br />

und Kaskaden umfasst nicht nur die Abdichtung<br />

gegenüber dem Baugrund zum Aufstau und zur<br />

Wasserführung sondern erfordert auch den Einsatz<br />

von Pumpentechnik zur Aufrechterhaltung eines<br />

weitgehend geschlossenen Wasserkreislaufes. Grundvoraussetzung<br />

<strong>für</strong> fließendes Wasser ist jedoch immer<br />

ein Höhenunterschied im Gelände, dem der Verlauf<br />

des Gewässers angepasst wird. Ist kein ausreichendes<br />

natürliches Gefälle vorhanden, kann auch mit dem<br />

Erdaushub <strong>für</strong> Bachlauf und Teich „aufgehügelt“ werden.<br />

Solche Ablaufkulissen bedürfen allerdings einer<br />

geschickten Planung, damit sie nicht wie Fremdkörper<br />

im Garten wirken.<br />

Wie man Wasser in Bewegung setzt<br />

Ausgangspunkt <strong>für</strong> ein künstliches Fließgewässer<br />

ist üblicherweise ein Quellbereich, der auch zur<br />

Einspeisung des Wasserlaufs genutzt wird. Je nach<br />

Bild 6: Bewegtes Wasser - ein Stilmittel vieler Gartenkulturen.<br />

Gestaltungsabsicht kann der Wasseraustritt z.B. als<br />

Quell stein, Wandauslass, Speier oder in Verbindung<br />

mit Springbrunnendüsen inszeniert werden. Die über<br />

eine Druckleitung zugeführte Wassermenge richtet<br />

sich nach der Pumpenleistung. In Abhängigkeit von<br />

der Förderhöhe reichen zum Betrieb eines Bachlaufes<br />

im Hausgarten in der Regel Pumpen von 30 - 50 Watt<br />

mit Fördermengen von 800 bis 2000 Liter pro Stunde<br />

aus. Neben dem Förderstrom der Pumpe wird die<br />

Fließgeschwindigkeit maßgeblich vom Gefälle des<br />

Bachlaufs, seinem Querschnittsprofil und der Sohlausbildung<br />

bestimmt. Das Bachprofil sollte dabei<br />

mindestens 50 cm breit und etwa 25 cm tief sein.<br />

Raue Sohlabdeckungen aus Flusskiesel und größeren<br />

Findlingen sorgen nicht nur <strong>für</strong> ein natürlicheres<br />

Erscheinungsbild, sondern erhöhen auch den Fließwiderstand<br />

und damit die Verweildauer des Wassers im<br />

Bachlauf. Um Strömungsgeschwindigkeit zu erzeugen<br />

sollte im Gerinne ein Sohlgefälle von wenigstens 1 %<br />

ausgebildet werden,. Bei größeren Bachlauflängen<br />

kann eine Gefälleausbildung bis max. 3 % erforderlich<br />

werden.


Jürgen Eppel Wasser im Garten aus technischer Sicht<br />

Kapillarsperre<br />

Abb. 10: Schema Funktionselemente eines Wasserlaufs<br />

Insgesamt sollte man wenigstens 0,5 bis 1 Meter Höhenunterschied<br />

einplanen, damit das Wasser auch so<br />

richtig zum Plätschern kommt. Durch Ausbildung<br />

tieferer Mulden im Bachbett wird verhindert, dass bei<br />

Ausfall oder Abstellen der Pumpe der Bach leer läuft.<br />

Ein so gestalteter Bachlauf ist im Grunde eine Abfolge<br />

von kleinen Teichen, die ineinander übergehen<br />

(vgl. Abb. 10). Besondere Sorgfalt ist der Anlage dieser<br />

Übergänge zu widmen. An kritischen Stellen, wie z.B.<br />

schmalen Durchlässen oder Engpässen kommt es bei<br />

Schmutz- und Laubeintrag häufig zu einem Aufstau<br />

mit seitlichem Überlauf. Dem kann vorgebeugt werden,<br />

wenn – wie im Wasseranlagenbau üblich – auch<br />

BetonBetonfundafundamentment<br />

Höhenunterschied<br />

> 0,5 – 1,0 m<br />

Auslaufbereich<br />

mit Speicher<br />

Gitterrost<br />

mit<br />

Öffnung<br />

Abb. 11: Schnittskizze Quellstein<br />

Tauchpumpe<br />

auf Sockel<br />

Tragschicht<br />

Tauchpumpe<br />

Baugrundplanum<br />

Wasserlauf<br />

mit Stauschwellen<br />

Sohlbefestigung<br />

mit Abdichtung<br />

Quellstein<br />

Druckleitung<br />

hier eine Überhöhung der Abdichtung von wenigstens<br />

5 cm über dem maximalen Wasserstand eingehalten<br />

wird. In aller Regel mündet der Bachlauf in eine<br />

größere Wasserfläche, die gleichzeitig auch als Auffang-<br />

und Rückhaltebehälter <strong>für</strong> die Nachspeisung<br />

dient. Über Pumpen, die bevorzugt als Tauchpumpen<br />

im Teich selbst oder in einem benachbarten Pumpenschacht<br />

aufgestellt werden, wird das Wasser gegenüber<br />

der Einlaufstelle angesaugt und mit Druck nach<br />

oben zur Einspeisungsstelle gefördert. Abb. 11 zeigt<br />

eine Variante mit Pumpenanordnung an der Einspeisungsstelle<br />

in Form eines Quellsteinmotivs.<br />

Schutzschicht<br />

Schutzschicht<br />

Betonfundament<br />

Quellbereich<br />

mit Überlauf<br />

Kapillarsperre<br />

WSP<br />

Abdichtung


Jürgen Eppel Wasser im Garten aus technischer Sicht<br />

Absturz<br />

Steinriegel als<br />

Stauschwelle<br />

WSP<br />

Schutzschicht<br />

Schutzschicht<br />

Abb. 12: Schnittskizze zur Ausbildung von Stauschwellen bei Kunststoffabdichtungsbahnen<br />

Bild 7: Wenn der Wildbach rauscht, hat oft der<br />

Landschaftsbau seine Hände im Spiel.<br />

Steinschüttung<br />

zur Sohlbefestigung<br />

Abdichtungsbahn mit<br />

aufgeschweißtem Bahnenstück<br />

Baugrundplanum mit Gefälle von 1- 3 %<br />

Wie man fließendes Wasser im Zaum hält<br />

Die Abdichtung von Fließgewässern kennt die gleiche<br />

Werkstoffauswahl wie bei stehenden Gewässern.<br />

Mit vorgeformten Bachlaufteilen aus glasfaserverstärktem<br />

GUP, PE und Glasfaserbeton lassen sich<br />

darüber hinaus Einzelelemente im Baukastenprinzip<br />

aneinanderfügen und bilden so ein wasserdichtes<br />

Gerinne mit Abstürzen und Rückhaltebecken. Auch<br />

Betonfertigteile und sogar Naturwerkstein können<br />

auf diese Weise verarbeitet werden. Voraussetzung<br />

ist eine höhengerechte Modellierung des Baugrundes<br />

und die Ausbildung einer 5 cm dicken Schutzschicht<br />

aus Sand, die nach erfolgter Verdichtung als Auflager<br />

<strong>für</strong> die Fertigelemente dient. Nach Teilbefüllung<br />

der Wasseranlage müssen die Hohlräume zwischen<br />

den Becken und der Baugrubenwand vollständig mit<br />

steinfreiem Boden, Sand oder Feinkies eingeschlämmt<br />

werden, um nachträglichen Setzungen vorzubeugen.<br />

Wer eine freie Modellierung und Gestaltung bevorzugt,<br />

kann auf Kunststoffabdichtungsbahnen und<br />

bei größeren Anlagen mit hoher Nutzungsbeanspruchung<br />

auch auf wasserundurchlässigen Beton oder<br />

bitumenhaltige Abdichtungssysteme zurückgreifen.<br />

Bei Abdichtungsbahnen können mit Hilfe der Fügetechnik<br />

auch nach dem Verlegen aus dem gleichem<br />

Material noch Stauschwellen angeschweißt werden<br />

(vgl. Abb. 12). Auf diese Weise lässt sich die Höhe des<br />

Wasserstands im jeweiligen Gewässerabschnitt vor<br />

Ort einstellen.


Jürgen Eppel Wasser im Garten aus technischer Sicht<br />

Tab. 4: Faustformel zur Ermittlung des Wasserbedarfs <strong>für</strong> einen Bachlauf<br />

Wassermenge Q = (L x B/2 X T) + (L x r² x π� ) Beispielsrechnung<br />

L Bachlauflänge in m 20,0 m<br />

B Bachlaufbreite in m 0,60 m<br />

T Mittlere Bachlauftiefe in m 0,30 m<br />

r² x π� Querschnitt des Zuleitungsrohres in m² 0,02 m² x 3,14<br />

Q Erforderliche Wassermenge in m³ 1,825 m³ = 1825 l<br />

Wie viel Wasser <strong>für</strong> den Betrieb des Wasserlaufs insgesamt<br />

benötigt wird lässt sich an Hand der in Tab. 4<br />

hinterlegten Faustformel überschlägig berechnen.<br />

Dieser Wert ist wichtig, um während des Betriebes<br />

noch ein ausreichendes Rückhaltevolumen im Auslauf<br />

vorhalten zu können. Wer Wert auf ein natürliches<br />

Erscheinungsbild legt, sollte die obligatorische<br />

Schutzschicht der Abdichtung im Sohl- und Randbereich<br />

mit Steinen bzw. Findlingen überdecken. Um<br />

Wasserverlusten vorzubeugen, sollten die Randausbildungen<br />

immer mit Kapillarsperre ausgeführt werden.<br />

Eine standortgerechte Bepflanzung der angrenzenden<br />

trockenen Randzonen sorgt <strong>für</strong> einen harmonischen<br />

Übergang in der Ufergestaltung.<br />

Bild 8: Bewegtes Wasser fasziniert Groß und<br />

Klein.<br />

Bild 9: Wie viel Wasser reinpasst, darf nicht dem<br />

Zufall überlassen werden.


Jürgen Eppel Wasser im Garten aus technischer Sicht<br />

Die Pflanze, das unbekannte Wesen<br />

Die Forderung nach einer Beständigkeit der Abdichtung<br />

von Wasseranlagen gegenüber Wurzeln<br />

und Rhizomen ist nicht nur als Textbaustein in Musterleistungsverzeichnissen<br />

verankert, sondern <strong>für</strong><br />

Kunststoff- und Elastomerbahnen mittlerweile auch<br />

Anforderungskriterium der einschlägigen FLL-Regelwerke.<br />

Die Strategie der Vermeidung durch Verzicht<br />

auf wurzel- und rhizomagressive Pflanzenarten kann<br />

zwar zielführend sein, schränkt aber von vorne herein<br />

die Artenfülle ein und bietet trotzdem keine 100<br />

%-ige Sicherheit. Überdies wird zur Aufrechterhaltung<br />

des Status Quo eine intensive Pflege notwendig,<br />

um risikobehaftete eingewanderte Pflanzenarten<br />

zu eliminieren. Die Strategie der Vorbeugung durch<br />

spezielle bauliche Maßnahmen, die über den Standardaufbau<br />

der Abdichtungssysteme hinausgehen,<br />

wie z.B. der Einbau flächendeckender Rhizomsperren,<br />

treibt die Baukosten in die Höhe und erfordert zudem<br />

neue wissenschaftliche Erkenntnisse in der Materialforschung.<br />

Was liegt also näher, als der Abdichtungsschicht<br />

selbst eine Prüfung aufzuerlegen, mit der ein<br />

Nachweis der Wurzel- und Rhizomfestigkeit geführt<br />

werden kann.<br />

Bild 10: „Aggressives Grün“ —<br />

Risikominimierung mit FLL-geprüfter Abdichtung<br />

Seit Dezember 2008 liegt dazu ein vom Regelwerksausschuss<br />

„Abdichtung von Gewässern“ der FLL<br />

ausgearbeitetes Prüfverfahren vor. Das Verfahren<br />

beruht im Wesentlichen auf Erkenntnissen von Untersuchungen<br />

mit unterschiedlichen Abdichtungen<br />

und verschiedenen Pflanzenarten, die an der <strong>Forschungsanstalt</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Gartenbau</strong> der FH <strong>Weihenstephan</strong>,<br />

durchgeführt wurden. Das Verfahren wurde soweit<br />

als möglich an das allgemein anerkannte „Verfahren<br />

zur Untersuchung der Wurzelfestigkeit von Bahnen<br />

und Beschichtungen <strong>für</strong> Dachbegrünungen“ der FLL<br />

angelehnt. Im Gegensatz zur Dachbegrünung werden<br />

bei der Prüfung von Gewässerabdichtungen, insbesondere<br />

was die Auswahl der Testpflanze betrifft,<br />

bewusst noch strengere Maßstäbe angelegt, die aber<br />

der Praxisanforderung entsprechen. Basierend auf den<br />

oben erwähnten Untersuchungen wurde Phragmites<br />

australis (Schilf) als die <strong>für</strong> das Verfahren geeignete<br />

rhizombildende Pflanzenart ausgewählt. Im Vergleich<br />

zu Rhizomen anderer Pflanzen, wie z.B. der bei der<br />

Dachbegrünung verwendeten Testpflanze Agropyron<br />

repens (Quecke) erweisen sich Schilf-Rhizome deutlich<br />

aggressiver. Dies gilt auch im Vergleich zu Wurzeln<br />

von Gehölzen und von anderen Pflanzen. Deshalb<br />

kann bei erfolgreichem Durchlaufen der Prüfung auch<br />

auf die Wurzelfestigkeit der geprüften Produkte <strong>für</strong><br />

Gewässerabdichtungen geschlossen werden. Die ersten<br />

Produkte sind bereits im Test und spätestens in<br />

2 Jahren, denn solange dauert die Prüfung, liegen die<br />

Ergebnisse da<strong>für</strong> vor.<br />

Bis dahin sollte zumindest auf Produkte zurückgegriffen<br />

werden, die bereits nach dem Dachbegrünungsverfahren<br />

der FLL geprüft wurden. Die geprüfte<br />

Abdichtung muss sich dabei als wurzelfest und<br />

rhizomfest gegen Quecke erwiesen haben. Dies wird<br />

bei Gewässerabdichtungen als Mindestanforderung<br />

bezüglich der biomechanischen Festigkeit angesehen.<br />

Wenn sichergestellt ist, dass dauerhaft keine Einwirkung<br />

von Pflanzen mit starkem Rhizomwachstum,<br />

wie z.B. Schilf, gegeben ist, dann können Produkte,<br />

die sich nach dem FLL-Dachbegrünungsverfahren als<br />

wurzel- und rhizomfest erwiesen haben, auch in Zukunft<br />

zur Gewässerabdichtung eingesetzt werden.<br />

Man darf gespannt sein, wie die Produkthersteller auf<br />

die gestiegenen Anforderungen der Praxis reagieren.<br />

Das neue Prüfverfahren bedeutet in jedem Falle eine<br />

Risikominimierung <strong>für</strong> die Planung und Ausführung<br />

sowie ein Stück weit mehr Verbraucherschutz.<br />

Jürgen Eppel<br />

LWG Veitshöchheim


Technische Aspekte der<br />

Wasserversorgung


Michael Beck Technische Aspekte der Wasserversorgung<br />

Folie 1<br />

Folie 2<br />

Technische Aspekte der<br />

Wasserversorgung<br />

Wasserverteilsysteme<br />

Automatisierung<br />

Bei einem Bewässerungssystem Bew sserungssystem ist zu<br />

berücksichtigen<br />

ber cksichtigen<br />

�� Wo kommt das Wasser her?<br />

�� Muss ständig st ndig Druck auf der Leitung sein<br />

�� Mindestdruck<br />

�� Fördermenge rdermenge pro Zeiteinheit Zeiteinheit<br />

�� Verschmutzungsgrad des des Wassers Wassers<br />

�� Welches Verteilsystem soll verwendet werden?<br />

�� Welche Komponenten sind notwendig?<br />

�� Wie kann die Bewässerung Bew sserung effektiv betrieben werden?<br />

Wasserverteilsysteme <strong>für</strong> den Hausgarten


Michael Beck Technische Aspekte der Wasserversorgung<br />

Folie 3<br />

Folie 4<br />

Art der Wasserquelle<br />

Hauswasseranschluss<br />

Hauswasseranschluss mit<br />

Gartenwasserzähler<br />

Regenwasser<br />

Eigener Brunnen<br />

Mögliche gliche Wasserquellen<br />

Kosten pro m³<br />

~2,85 €<br />

~1,35 €<br />

Investitionskosten<br />

2500 € <strong>für</strong> 6000 l<br />

Ohne<br />

Grabearbeiten incl.<br />

Pumpe<br />

Investitionskosten<br />

Ca. 400-500 €<br />

Stromkosten f.<br />

Pumpe (1000 W)<br />

Ca. 20 ct/h<br />

Wasserverteilsysteme <strong>für</strong> den Hausgarten<br />

Wasserverteilsysteme <strong>für</strong> den Hausgarten<br />

Bemerkung<br />

Leitungswasser hat den Vorteil, dass die Zusammensetzung bekannt ist. Keine<br />

Ablagerungen oder unbekannte, störende Chemikalien (z.B. Eisen) im Übermaß<br />

vorhanden sind und ständig mit konstantem Druck zur Verfügung steht. In manchen<br />

Gebieten kann das Trinkwasser sehr kalkhaltig sein und zum Verstopfen der<br />

Tropfleitungen führen<br />

Wird ein Zusätzlicher Gartenwasserzähler installiert so können die Abwassergebühren<br />

von bis zu 1,90 €/m³ eingespart werden.<br />

Unterirdische Sammelbehälter zum Auffangen von Regenwasser. Vor allem bei<br />

Neubauten interessant da Installation entsprechend geplant werden kann. Für eine<br />

automatische Bewässerung muss sichergestellt werden dass ständig ausreichend<br />

Wasser mit ausreichendem Druck zur Verfügung steht. Wasser muss über Filter<br />

gereinigt werden.<br />

Bei Grundwasserständen bis ca. 7 m kann ein sog. Schlagbrunnen gebohrt werden.<br />

Durch eine Pumpe, bzw. ein sog. Hauswasserwerk kann auch bei einer<br />

Automatisierung ständig Wasser bereitgestellt werden. Feinbestandteile wie z.B. Sand<br />

müssen entsprechend ausgefiltert werden.<br />

www.Brunnenandi.de, www.erdbohrer.de<br />

Kein direkter Wasseranschluss?<br />

Einige Bewässerungssystem funktionieren auch mit einem sog. Hochtank<br />

Kombikasten<br />

Verbindungsschlauch<br />

Wasservorrat<br />

Belüfteter<br />

Wasserhahn<br />

Zuleitung<br />

(Hochdruckschlauch)<br />

Substrat<br />

Dochte<br />

oder<br />

z.B. Balkonkastenbewässerung<br />

Starterkasten<br />

Hochtank<br />

Schwimmer<br />

z.B. Tropf-Blumat-System<br />

z.B. Tropfsystem Fa. Plastro, www.plastro.com


Michael Beck Technische Aspekte der Wasserversorgung<br />

Folie 5<br />

Folie 6<br />

Mögliche gliche Kriterien <strong>für</strong> f r die Wahl des<br />

Bewässerungssystems<br />

Bew sserungssystems<br />

� Effektiv und gezielt, nur den Pflanzen Wasser geben, die auch Wasser brauchen<br />

� Gemüsegarten soll Ertrag bringen (hier muss häufig gegossen werden)<br />

� Hecke muss nicht unbedingt großen Zuwachs erreichen<br />

� Muss der Rasen unbedingt immer saftig grün sein?<br />

� Kostengünstig<br />

� Sichere Funktion<br />

� Einfacher Einbau und Aufbau<br />

� Flexibilität <strong>für</strong> spätere Änderungen<br />

� Eignung auch bei bereits angelegten Gärten<br />

� System muss mit dem vorhandenen Wasserdruck und Wassermenge<br />

zurechtkommen<br />

Überlauf<br />

mit Schauglas<br />

Wasserverteilsysteme <strong>für</strong> den Hausgarten<br />

Trennplatte<br />

Wasserverteilsysteme <strong>für</strong> den Hausgarten<br />

Dochtsysteme<br />

Einzelkastensystem<br />

Docht<br />

Einfüllöffnung<br />

Kästen sind nicht miteinander verbunden. Der<br />

Wasservorrat kann über die Einfüllöffnung ergänzt<br />

werden. In die Einfüllöffnung kann ein<br />

Füllstandssensor integriert werden<br />

www.manna.de<br />

Füllstandssensor<br />

Wasservorrat<br />

www.ebert-design.de


Michael Beck Technische Aspekte der Wasserversorgung<br />

Folie 7<br />

Folie 8<br />

Kombikasten<br />

Verbindungsschlauch<br />

Dochtsysteme<br />

- mit automatischer Wasserergänzung<br />

Wassererg nzung -<br />

Wasservorrat<br />

Belüfteter<br />

Wasserhahn<br />

Zuleitung<br />

(Hochdruckschlauch)<br />

Substrat<br />

Dochte<br />

Wasserverteilsysteme <strong>für</strong> den Hausgarten<br />

Wasserverteilsysteme <strong>für</strong> den Hausgarten<br />

oder<br />

Starterkasten<br />

Hochtank<br />

Schwimmer<br />

Tropfbewässerung<br />

Tropfbew sserung<br />

� Effizient und wassersparend wenn sie richtig<br />

betrieben wird<br />

� Geringere unproduktive Verdunstung<br />

� Wasser kommt dort hin wo es benötigt wird<br />

� Pflanzen bleiben trocken, weniger Probleme mit<br />

Pilzkrankheiten<br />

� Keine Windabhängigkeit<br />

� Geringerer Druck- und Durchfluss<br />

http://www.goebel-kunststoffe.de<br />

www.netafim.de


Michael Beck Technische Aspekte der Wasserversorgung<br />

Folie 9<br />

Folie 10<br />

Arbeitsweise der Tropfsysteme<br />

Inline- bzw. Tropfschlauchsysteme Online- bzw. Einzeltropfer<br />

Sonderfunktionen der Tropfelemente:<br />

In speziell<br />

geformten Labyrinthen<br />

baut sich der Wasserdruck<br />

Ab. Das Wasser tropft am Ende<br />

aus<br />

Selbstschließend: Eine Membran Verschließt die Austrittsöffnung<br />

die Hauptleitung läuft nicht leer<br />

Druckkompensierend: Der Tropfer gleicht über eine Membran<br />

(Druckausgleich) unterschiedliche Druckverhältnisse in der Leitung aus und bringt pro Tropfstelle die<br />

gleiche Wassermenge<br />

Wasserverteilsysteme <strong>für</strong> den Hausgarten<br />

Wasserverteilsysteme <strong>für</strong> den Hausgarten<br />

Quelle: www.gardena.de<br />

Komponenten einer Tropfbewässerung<br />

Tropfbew sserung


Michael Beck Technische Aspekte der Wasserversorgung<br />

Folie 11<br />

Tropfschlauchsysteme<br />

Tropfelement ist im Tropfschlauch integriert<br />

Fest vorgegebener Tropfabstand i.d.R. 30 cm<br />

Wassermengen pro Tropfstelle zwischen 1,6 und 4 l/h<br />

Oberirdisch oder unterirdisch zu verlegen<br />

Ware wird Rollenweise verkauft Mindestabnahmemengen berücksichtigen<br />

Entsprechende Anschluss- und Endstücke sind notwendig<br />

Folie 12<br />

Gardena<br />

Netafim<br />

Vertrieb über Baywa<br />

Plastro<br />

Vertrieb über Benjaakow<br />

Tropfrohr unterirdisch<br />

30 cm Tropfabstand<br />

1,6 l/h Wasserabgabe<br />

Durchmesser 13,7 mm<br />

Tropfrohr oberirdisch<br />

30 cm Tropfabstand<br />

4 l/h Wasserabgabe<br />

Rohrdurchmesser 13 mm<br />

Unitechline CNL ober oder unterirdisch<br />

30 cm Tropfabstand<br />

1,6 oder 2,3 l/h Wasserabgabe 16 mm ∅<br />

Hydro-PC<br />

30 cm Tropfabstand<br />

2,2 l/h, 16 mm ∅<br />

57,49<br />

50 m<br />

50,99<br />

50 m<br />

110,--<br />

100m<br />

95,-- €<br />

100 m<br />

Wasserverteilsysteme <strong>für</strong> den Hausgarten<br />

Einzeltropfer werden in ein PE-Rohr mit einer Montagezange montiert<br />

Variabler Tropfabstand<br />

Tropfer ist nur oberirdisch verlegbar<br />

Selbstschließende und druckkompensierende Tropfer<br />

Tropfer kann durch Microschläuche zu den Pflanzen gebracht werden<br />

Verschiedene Austropfmengen<br />

Für Ampel- und Kübelpflanzen<br />

Gardena<br />

Netafim<br />

Über Baywa<br />

Plastro<br />

Fa. Benjaakow<br />

Online Tropfsysteme<br />

Druckregulierend selbstschl 2l/h 0,50€/St<br />

Juniortropfer<br />

Druckregulierend<br />

selbstschließend<br />

2,3,4, oder 8 l/h 0,26 €/St<br />

S.N.D druckregulierend<br />

selbstschließend<br />

2,4,8, 11 l/h Ca. 0,35 €/St<br />

Hauptleitung<br />

Endtropfer 0,32€/St 2 und 4 l/h 50 m 31,50€ 50 m 11,99€<br />

100 m 47,60€<br />

Wasserverteilsysteme <strong>für</strong> den Hausgarten<br />

Microschlauch<br />

100 m ca. 42,--€<br />

200 m 29,--€<br />

200 m 35,70€<br />

Adapter<br />

Microschlauch<br />

Hauptleitung<br />

Ca. 16 bzw. 20 mm PE<br />

C-Halter Tropfer


Michael Beck Technische Aspekte der Wasserversorgung<br />

Folie 13<br />

Folie 14<br />

Bewässerungscomputer<br />

Reihentropfer<br />

2 und 4 l/h<br />

Tropfsystem Gardena<br />

Regulierbarer Tropfer<br />

0-20 20 l/h<br />

Sprühd Spr hdüsen sen<br />

Nebeldüsen<br />

Nebeld sen<br />

Wasserverteilsysteme <strong>für</strong> den Hausgarten<br />

Ampeln<br />

Wasserverteilsysteme <strong>für</strong> den Hausgarten<br />

Druckminderer u. Filter<br />

(Basisgerät)<br />

Rotor/<br />

Flächenspr Fl chensprühd hdüse se<br />

Tropfbewässerung<br />

Tropfbew sserung<br />

Tropfschlauch<br />

Ober- Ober oder unterirdisch<br />

<strong>für</strong> r Balkon, Kleingewächshaus Kleingew chshaus und Gemüsebeet<br />

Gem sebeet<br />

Belüfteter<br />

Wasserhahn<br />

Balkonbewässerung Gemüsebeet<br />

Tropfer<br />

Feuchtesensor<br />

Kleingewächshaus<br />

Bewässerungscomputer<br />

Basisgerät<br />

(Druckminderer, Sieb)<br />

Verteilleitung<br />

2000 l/h<br />

1000 l/h<br />

Fruchtgemüse z.B. Tomaten<br />

1 Tropfrohr pro Reihe 30 cm<br />

Tropfabstand<br />

oder 1-2 _Tropfer pro Pflanze<br />

Pflanzabstand 25x25 cm<br />

Tropfabstand 30 cm<br />

1 Tropfroh zwischen 2<br />

Reihen<br />

Bewässerungscomputer<br />

Basisgerät<br />

oh n e<br />

o hn e<br />

o hn e<br />

GARDENA Verlegerohr 13 mm (1/2")<br />

o hn e<br />

o hn e<br />

o hn e<br />

Pflanzabstand 50x50 cm<br />

Tropfabstand 30 cm<br />

1 Tropfroh pro Reihe<br />

GARDENA Tropfrohr 4 l/h


Michael Beck Technische Aspekte der Wasserversorgung<br />

Folie 15<br />

Folie 16<br />

Balkonkasten:<br />

Pro 20-25 cm 1 Tropfstelle<br />

1 m ca. 4-5 Tropfstellen<br />

Anordnung der Tropfschläuche<br />

Tropfschl uche<br />

Sägemüse und Pflanzgemüse<br />

1 Tropfrohr mit Tropfabstand 30 cm zwischen 2 Reihen<br />

Reihenabstand max. 20 cm<br />

Runde Behälter:<br />

Bis 25 cm 1 Tropfstelle<br />

25-40 cm 2 Tropfstellen<br />

40-50 cm 3 Tropfstellen<br />

30-40 cm 30 cm<br />

Wasserverteilsysteme <strong>für</strong> den Hausgarten<br />

Wasserverteilsysteme <strong>für</strong> den Hausgarten<br />

Kohl und Kartoffeln<br />

Fruchtgemüse<br />

1 Tropfrohr mit 30 cm TA pro Reihe 1-2 Tropfrohre (30 cm TA) pro Reihe<br />

Beete Rabatten<br />

Abstand der Tropfrohre 30-40 cm<br />

Abstand Tropfstellen 30 cm<br />

Ca. 8-11 Tropfstellen pro m²<br />

Ca. 240-330 lfm Tropfrohr/100 m²<br />

Beispielsrechnung:<br />

Hecken<br />

1-2 Tropfrohre pro Reihe<br />

Tropfschlauch Gardena<br />

Wasserdurchfluss 4 l/h<br />

Tropfrohrabstand 40 cm<br />

Tropferabstand 30 cm<br />

Ca. 8 Tropfstellen pro m²<br />

Ca. 800 Tropfstellen pro 100 m²<br />

Ca. 240 m Tropfschlauch<br />

Wasserbedarf: 800x4 l/h = 3200 l/h<br />

Selbstregulierende Tropfstellen<br />

www.dipgmbh.de<br />

Stellschraube<br />

www.blumat.at<br />

Tropfschlauch<br />

Verschlußkappe<br />

Tonkegel<br />

Verteiltropfer<br />

Tropf-Blumat<br />

8 cm<br />

Druckminderer<br />

Wird direkt am<br />

Wasserhahn<br />

angeschlossen<br />

Pro Druckreduzierer 500 Tropfer<br />

bzw. 2x60 m Zufuhrschlauch


Michael Beck Technische Aspekte der Wasserversorgung<br />

Folie 17<br />

Folie 18<br />

Blumat<br />

Tropfer<br />

Selbstregulierende Tropfer<br />

Belüfteter<br />

Wasserhahn<br />

Druckminderer<br />

mit Sieb<br />

Verteilleitung<br />

- System Blumat -<br />

Balkonbewässerung Gemüsebeet<br />

Kleingewächshaus<br />

Druckminderer<br />

Druckminderer<br />

+ 40 Tropfern (Setpreis)<br />

162,50 €<br />

Gesamtsumme f. 10 m²<br />

162,50 €<br />

oder<br />

Hochtank<br />

Blumat-Tropfer<br />

Wasserverteilsysteme <strong>für</strong> den Hausgarten<br />

Wasserverteilsysteme <strong>für</strong> den Hausgarten<br />

Fruchtgemüse z.B. Tomaten<br />

1-2 Blumat-Tropfer pro Pflanze<br />

Pflanzabstand 25x25 cm<br />

1 Verteiltropfer pro Pflanze bzw.<br />

30 cm Abstand<br />

1 Tropfreihe zwischen 2<br />

Pflanzreihen<br />

4 m<br />

Zuleitung 8 mm<br />

1 m<br />

Kübel und Ampelpflanzen<br />

Mikrosprüher<br />

Mikrospr her<br />

Kleine Regner<br />

Pflanzen werden im Gegensatz zu einer Tropfbewässerung befeuchtet<br />

Variable Spritz- und Sprühbilder.<br />

Einfache Montage in PE-Rohr<br />

Je nach Düseneinsatz kann die Durchflussmenge variiert werden 30-300 l/h<br />

Wurfweiten: 1-7 m (Sprühradius)<br />

Düsenabstand: 1-3 m pro Düse 1 bis 9 m² beregnete Fläche<br />

Düsenbedarf: 0,3-1 Düsen pro m² bzw. 11-100 pro 100 m²<br />

Preis: ca. 3-4 €<br />

o h n e<br />

o hn e<br />

o hn e<br />

o hn e<br />

o hn e<br />

o hn e<br />

Pflanzabstand 50x50 cm<br />

Tropfabstand 30 cm<br />

1 Tropfroh pro Reihe<br />

Einfache Montage mit Montagedorn<br />

In PE-Leitungen


Michael Beck Technische Aspekte der Wasserversorgung<br />

Folie 19<br />

Folie 20<br />

Turbinen Versenkregner<br />

ca. 25,-- €<br />

6-11 m Wurfeite<br />

Regnerabstand 3-15 m<br />

Versenkregner und Düsen D sen<br />

Versenkregner<br />

ca. 18,-- €<br />

2,5 – 5 m<br />

Regnerabstand 4-7 m<br />

Wasserverteilsysteme <strong>für</strong> den Hausgarten<br />

Wasserverteilsysteme <strong>für</strong> den Hausgarten<br />

Verlegerohr 25 mm<br />

50 m 76,-- €<br />

Neue Verschraubungstechnik<br />

Für 25 mm PE-Rohr<br />

Quick & Easy T-Stück 4,79 €<br />

Aufbau einer vollautomatischen<br />

Beregnungsanlage<br />

Entwässerungsventil<br />

an der tiefsten Stelle<br />

In Rollkies gebettet<br />

Für 25 mm PE-Rohr<br />

Incl. T-Stück<br />

13,50 €


Michael Beck Technische Aspekte der Wasserversorgung<br />

Folie 21<br />

Folie 22<br />

Welches Bewässerungssystem?<br />

Bew sserungssystem?<br />

Balkonkästen<br />

Kübelpflanzen<br />

Ampeln<br />

Kleingewächshaus<br />

Beete<br />

Hecken<br />

Obstgehölze<br />

Rasenflächen<br />

Wasserverteilsysteme <strong>für</strong> den Hausgarten<br />

� Fachfirmen<br />

� Online z.B. Gardena<br />

Dochtsysteme<br />

X<br />

X<br />

Mit Tropfsystemen<br />

habe ich viele<br />

Möglichkeiten<br />

Tropfsysteme<br />

Planungshilfen<br />

� Planungsvorlagen als Download<br />

� www.gardena.de<br />

� www.beregnungsparadies.de<br />

� www.rainbird.de<br />

� www.blumat.at<br />

Wasserverteilsysteme <strong>für</strong> den Hausgarten<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

x<br />

Mikrosprüher<br />

x<br />

X<br />

x<br />

X<br />

X<br />

Regner/Düsen<br />

X<br />

x<br />

X<br />

X


Michael Beck Technische Aspekte der Wasserversorgung<br />

Folie 23<br />

Folie 24<br />

Aspekte zur Automatisierung der<br />

Bewässerung<br />

Bew sserung<br />

� Pflanzen bekommen Wasser zum richtigen Zeitpunkt<br />

� Mehrere Gießkreise können koordiniert werden<br />

� Arbeitsersparnis<br />

� Verschiedene Möglichkeiten bzw. Stufen<br />

� Für eine bedarfgerechte und sparsame<br />

Bewässerung ist eine reine Zeitsteuerung nicht<br />

ausreichend<br />

Wasserverteilsysteme <strong>für</strong> den Hausgarten<br />

Grundsätzliche<br />

Grunds tzliche Überlegungen<br />

berlegungen<br />

Ziel der Bewässerung<br />

Bew sserung<br />

- Pflanzenwachstum, Ertrag, Blütenpracht, Bl tenpracht, gesunde Pflanzen usw.<br />

- Wassersparend, Wassersparend,<br />

kein Sickerwasser und damit Nährstoffauswaschung<br />

N hrstoffauswaschung<br />

Mögliche gliche Bewässerungsfehler<br />

Bew sserungsfehler<br />

- Wassermangel<br />

- Seltene, überh berhöhte hte Einzelgaben<br />

- Unzureichende Abstimmung mit anderen Arbeiten<br />

- Zu häufige h ufige kleine Einzelgaben<br />

- Natürliche Nat rliche Niederschläge Niederschl ge werden nicht berücksichtigt<br />

ber cksichtigt<br />

- Vorsichtige Schätzungen Sch tzungen aus der Landwirtschaft und <strong>Gartenbau</strong> besagen<br />

dass ca. 60% des Beregnungswassers nicht genutzt werden<br />

Wasserverteilsysteme <strong>für</strong> den Hausgarten


Michael Beck Technische Aspekte der Wasserversorgung<br />

Folie 25<br />

Folie 26<br />

Sämtliches Wasser, das die Pflanzen<br />

aufnehmen wird im Boden<br />

zwischengespeichert<br />

Teilweise ist das Wasser<br />

So stark gebunden, daß<br />

Die Pflanzen es<br />

nicht mehr aufnehmen<br />

können<br />

Der Wasserkreislauf<br />

Verdunstung<br />

Niederschlag<br />

Bewässerung<br />

Wasserverteilsysteme <strong>für</strong> den Hausgarten<br />

Wasserverteilsysteme <strong>für</strong> den Hausgarten<br />

Wasseraufstieg<br />

Versickerung<br />

Transpiration<br />

Zu hohe Wassergaben können<br />

zum Wasserabfluss oder<br />

zu einer Wasserversickerung<br />

und damit verbundenen<br />

Nährstoffauswaschung<br />

führen<br />

Abfluss<br />

Leicht verfügbar<br />

Schwer gebunden<br />

Zusammenhang Wasserbindung Ertrag<br />

Optimales<br />

Pflanzenwachstum bei<br />

Saugspannungen<br />

zwischen<br />

60 und 200 hPa


Michael Beck Technische Aspekte der Wasserversorgung<br />

Folie 27<br />

Folie 28<br />

Tensiometer zur Erfassung der<br />

Bodenfeuchte<br />

Manometer<br />

Plexiglasrohr<br />

Mit Wasserfüllung<br />

Funktionsprinzip<br />

Der austrocknende Boden<br />

versucht über die poröse Tonzelle Wasser aus<br />

dem Plexiglasrohr zu ziehen. Da dieses<br />

verschlossen ist<br />

entsteht ein Unterdruck. Der über das<br />

Manometer angezeigt wird<br />

Bei Befeuchtung des Bodens wird über den<br />

Unterdruck Wasser in das Rohr<br />

zurückgesaugt, der Unterdruck baut sich<br />

wieder ab.<br />

TonzelleOptimaler<br />

Bewässerungszeitpunkt<br />

Gemüse 80-200 hPa<br />

Hecken<br />

Sträucher 300-600 hPa<br />

Tomaten 90-150 hPa<br />

Kübelpflanzen 150-300 hPa.<br />

Wasserverteilsysteme <strong>für</strong> den Hausgarten<br />

Wasserverteilsysteme <strong>für</strong> den Hausgarten<br />

Blumat-Digital<br />

29,10 €/St<br />

Stecktensio 35 cm 23,-- €<br />

+ Manometer (1000 mbar) 36,-- €<br />

Quelle: www.Tensio.de<br />

Tensioschalter<br />

Zur direkten Steuerung der<br />

Bewässerung an diverse<br />

Steuergeräte anzuschließen<br />

Mit Manometer zur Kontrolle<br />

auch mit verstellbaren<br />

Schaltpunkten erhältlich<br />

Hersteller: www.Tenio.de<br />

Ca. 75-80 € je nach Ausführung<br />

Einfluss der Bodenart auf die Wasser-<br />

verteilung bei Tropfbewässerung<br />

Tropfbew sserung


Michael Beck Technische Aspekte der Wasserversorgung<br />

Folie 29<br />

Folie 30<br />

Möglichkeiten glichkeiten der Automatisierung<br />

- Starten von Hand -<br />

Bewässerungsuhr<br />

Gardena<br />

23,99 €<br />

Wasserverteilsysteme <strong>für</strong> den Hausgarten<br />

Das Ventil wird vom Anwender zum<br />

Gewünschten Zeitraum aufgezogen.<br />

Nach Ablauf der Zeit bzw. der<br />

ausgebrachten Wassermenge<br />

schließt das Ventil automatisch<br />

Automatisches Wassermengenventil ¾,<br />

Durchflussmenge von 0,1- 2 m³/h, mit<br />

Einstellskala bis 2 m³/h<br />

z.B. www.benjaakow.de, www.bahrs.de,<br />

www.beregnungsparadies.de<br />

Wasserverteilsysteme <strong>für</strong> den Hausgarten<br />

Tensiometer<br />

als Hilfsmittel um den<br />

richtigen Zeitpunkt zu<br />

ermitteln<br />

Möglichkeiten glichkeiten der Automatisierung<br />

- Zeitstart -<br />

Je nach Ausführung können über Tasten oder Wahlschalter 2-8<br />

Bewässerungsstarts pro Tag vorgegeben werden. Um bei Regen eine<br />

Übernässung zu verhindern muss das Programm non deaktiviert werden.<br />

Auch bei Zeitstarts<br />

können Tensiometer<br />

hilfreich sein<br />

Aquapro Plus<br />

Zeitgesteurtes,<br />

beaateriebetriebenes<br />

Vetnil<br />

¾ oder 1“<br />

153,-- €<br />

Baywa,<br />

www.bahrs.de<br />

Miracle Plus<br />

2, 4, 6, 9 Ventile<br />

Hauptwasserventil<br />

1 Sensoranschluss<br />

Betteriebetrieben oder 24 V ~<br />

6 Kreise 24 V~ 190,-- €<br />

1 Magnetventil 24 V 47,-- €<br />

Baywa, www.bahrs.de<br />

WT 1030<br />

Gardena<br />

3 Bewässerungsstarts<br />

45,99 €<br />

Fa. Hunter<br />

Zeitsteuerung <strong>für</strong><br />

Magnetventilca.<br />

139,-- ohne Ventil<br />

WTA 2875<br />

Rain-Bird<br />

AQUA DUO 8410 www.beregnungsparadies.de<br />

Schaltuhr mit 2 separaten Ausgängen,<br />

maximal 4 Schaltzeiten pro Linie pro Tag<br />

161,20 €<br />

www.galcon.co.il<br />

1“ Ventil<br />

ca. 200,--€


Michael Beck Technische Aspekte der Wasserversorgung<br />

Folie 31<br />

Zeitabhängige Zeitabh ngige Starts<br />

- Abschaltautomatik bei hoher Bodenfeuchte bzw. Regen -<br />

Verschiedene Steuergeräte bieten die Möglichkeit einen externen Sensor<br />

anzuschließen. Dieser Sensor unterbricht die über das Zeitprogramm<br />

eingestellten Gießvorgänge bei ausreichender Feuchte bzw. Regen<br />

Mehrkreisige Steuergeräte haben meist nur einen Kontakt, sodaß z.B. ein<br />

Bodenfeuchtesensor nur bedingt Einsetzbar ist und Ausschlag <strong>für</strong> alle<br />

Gießkreise gibt<br />

Miracle Plus<br />

2, 4, 6, 9 Ventile<br />

Hauptwasserventil<br />

1 Sensoranschluss<br />

Betteriebetrieben oder 24 V ~<br />

6 Kreise 24 V~ 190,-- €<br />

1 Magnetventil 24 V 47,-- €<br />

Baywa, www.bahrs.de<br />

Folie 32<br />

Regensensor Typ Mini-Clik,<br />

Niederschlagsmenge<br />

einstellbar zwischen 3 mm<br />

und 25 mm<br />

Tensioschalter<br />

Verstellbar 0-200 hPa<br />

Ca. 75 €<br />

Gardena 1030<br />

79,--€<br />

Regensensor<br />

Electronic<br />

Fa. Gardena<br />

43,99 €<br />

Wasserverteilsysteme <strong>für</strong> den Hausgarten<br />

In Verbindung mit einem Bodenfeuchtesensor wird nur dann<br />

bewässert, wenn der Boden trocken ist. Jedem Gießkreis wird ein<br />

separater Sensor zugewiesen<br />

Leitwertsensor 74,50 €<br />

Tensioschalter, Verstellbar 0-<br />

200 hPa ca. 75 €<br />

Multi-Rain<br />

• 12 Gießkreise<br />

• Version UNIWA AI<br />

• Jedem Gießkreis kann<br />

Ein Feuchtesensor (Leitwrtsensor<br />

oder Tenioschalter)<br />

zugeordnet werden<br />

• 824.--€<br />

(ohne Ventile und Feuchtefühler)<br />

Wasserverteilsysteme <strong>für</strong> den Hausgarten<br />

Bodenfeuchtesensor, verstellbar<br />

Temperaturdifferenzmessung<br />

Fa. Gardena<br />

44,99 €<br />

Tropf-Blumat-System<br />

Bewässerungssystem ohne Elektronik<br />

Jede Tropfstelle regelt individuell den<br />

Wasserbedarf<br />

2,98 €/Stück<br />

WP1 Fa. Rainbird<br />

Vollautomatische Bewässerung<br />

Bew sserung<br />

Bodenfeuchte gibt Startimpuls<br />

Maxi-Rain<br />

•1 Gießkreis, Batteriebetrieben<br />

•3/4“ Magentventil, Leitfähigkeitssensor,<br />

221.-- €<br />

Gardena A1020<br />

1 kreisiger<br />

Bewässerungscomputer incl.<br />

Magnetventil und<br />

Feuchtesensor<br />

99,99 €


Michael Beck Technische Aspekte der Wasserversorgung<br />

Folie 33<br />

Folie 34<br />

Bewässerungssteuerung<br />

Bew sserungssteuerung<br />

Zusammenfassung<br />

� Bodenfeuchte ist zu integrieren<br />

� Gießmengen bei Tropfbewässerung sollen nicht zu<br />

groß sein (Wasserversickerung)<br />

� durch Anpassung der eingestellten Werte<br />

Wasserverbrauch minimieren<br />

� Automatik auch kontrollieren und beobachten<br />

Wasserverteilsysteme <strong>für</strong> den Hausgarten<br />

Links und Bezugsquellen<br />

Interessante Internetadressen:<br />

www.aqua-technik-systeme.de/<br />

www.bahrs.de<br />

www.blumat.de<br />

www.benjaakow.de<br />

www.beregnungsparadies.de<br />

www.brunnenandi.de<br />

www.erdbohrer.de<br />

www.dripirrigation.de<br />

www.gardena.de<br />

www.hunter-beregnung.de<br />

www.graf-online.de<br />

www.netafim.de<br />

www.plastro.com<br />

www.rainbird.de<br />

www.tavlit.co.il<br />

www.tensio.de<br />

www.wurzelwasser.de<br />

www.stepsystems.de<br />

www.rainbird.de<br />

www.rewatec.de<br />

Wasserverteilsysteme <strong>für</strong> den Hausgarten


Qualität verschiedener<br />

Wasserherkünfte


Elke Meinken Qualität verschiedener Wasserherkünfte<br />

Qualität verschiedener Wasserherkünfte<br />

(Brunnen-, Regen-, Leitungswasser)<br />

Die Anforderungen an die Wasserqualität sind um so höher, je<br />

• geringer die Niederschläge<br />

• kleiner der Wurzelraum<br />

• empfindlicher die Pflanzen<br />

• länger die Standzeit<br />

A Parameter zur Beurteilung der Gießwasserqualität<br />

Als Kriterien zur Beurteilung der Wasserqualität werden insbesondere folgende<br />

Parameter herangezogen:<br />

1. Gesamtsalzgehalt<br />

2. Wasserhärte<br />

3. Zink<br />

4. Eisen<br />

5. Nitrat<br />

1. Gesamtsalzgehalt<br />

Enthält das Wasser einen hohen Gesamtsalzgehalt, wird die Wasseraufnahme durch<br />

die Pflanze erschwert. Minderwuchs und Ertragseinbußen sind die Folge. Zusätzlich<br />

kann es zu Verbrennungen an den jüngsten Pflanzenteilen kommen.<br />

Die nachfolgende Tabelle enthält Beispiele zur Einordnung der Empfindlichkeit<br />

verschiedener Pflanzenarten hinsichtlich ihrer Salzverträglichkeit.


Elke Meinken Qualität verschiedener Wasserherkünfte<br />

Tab. 1: Salzverträglichkeit verschiedener Pflanzenarten und tolerierbare Höchstwerte<br />

<strong>für</strong> den Gesamtsalzgehalt<br />

Salzverträglichkeit Pflanzenart tolerierbarer Höchstwert<br />

niedrig<br />

mittel<br />

hoch<br />

Bohnen, Möhren, Petersilie,<br />

Radies, Salat<br />

Alpenveilchen, Maiglöckchen,<br />

Schleierkraut<br />

Erbse, Gurken, Lauch, Paprika,<br />

Tomaten, Zwiebel<br />

Astern, Funkie<br />

Kohl, Sellerie, Spinat<br />

Eisenhut, Frauenmantel,<br />

Sonnenblume, Rudbeckia<br />

0,5 g/l<br />

0,75 g/l<br />

1,0 g/l<br />

2. Wasserhärte<br />

Bei der Wasserhärte unterscheidet man die Gesamthärte, die Karbonathärte und die<br />

Nichtkarbonathärte. Die Gesamthärte beinhaltet die Summe aller gelösten Calciumund<br />

Magnesiumsalze und gliedert sich auf in die Karbonathärte (gelöste Calciumund<br />

Magnesiumkarbonate) und die Nichtkarbonathärte (gelöste Calcium- und<br />

Magnesiumsulfate bzw. -chloride). Pflanzenbaulich relevant ist nur die Karbonathärte.<br />

Karbonathärte<br />

gelöste Calcium- und<br />

Magnesiumkarbonate<br />

(gelöster Kalk)<br />

Gesamthärte<br />

Summe aller gelösten<br />

Calcium- und<br />

Magnesiumsalze<br />

Nichtkarbonathärte<br />

gelöste Calcium- und<br />

Magnesiumsulfate bzw. -<br />

chloride<br />

pflanzenbaulich relevant pflanzenbaulich nicht relevant


Elke Meinken Qualität verschiedener Wasserherkünfte<br />

Eine niedrige Karbonathärte kann zur Versauerung des Bodens (Abfall des pH-<br />

Wertes) führen.<br />

Dagegen hat eine hohe Karbonathärte einen Anstieg des pH-Wertes im Boden zur<br />

Folge, was die Gefahr von Spurenelementmangel (v.a. Eisen) in sich birgt. Es bilden<br />

sich Kalkflecken auf den Blättern und Bewässerungssysteme können durch<br />

Kalkablagerungen verstopfen.<br />

Pflanzenbaulich sind Karbonathärten von 5-10 Grad deutscher Härte anzustreben.<br />

Tabelle 2 zeigt die Einordnung von Wässern nach ihrer Gesamthärte.<br />

Tab. 2: Bezeichnung von Wässern in Abhängigkeit von der Gesamthärte<br />

Härtebereich Grad deutscher Härte<br />

1 = weich < 7<br />

2 = mittel 7 - 14<br />

3 = hart 14 - 21<br />

4 = sehr hart > 21<br />

3. Zink<br />

Der Grenzwert von Zink liegt im Trinkwasser bei 5 mg/l. Aus pflanzenbaulicher Sicht<br />

sollte allerdings ein Wert von 0,5 mg/l Wasser nicht überschritten werden. Hohe<br />

Gehalte findet man vor allem in Regenwässern, die über verzinkte Dachrinnen laufen<br />

oder in verzinkten Gefäßen aufgefangen werden.<br />

4. Eisen<br />

Bei einem zu hohen Eisengehalt treten keine Pflanzenschäden auf. Allerdings<br />

können sich rotbraune Flecken auf Blättern und sonstigen Materialoberflächen bilden.<br />

Des weiteren können Eisenverbindungen die Bewässerunsgssysteme zusetzen.<br />

Die Menge von 1 mg Eisen pro Liter Wasser sollte nach Möglichkeit nicht<br />

überschritten werden.<br />

5. Nitrat<br />

Hohe Nitratgehalte bergen die Gefahr einer Überdüngung mit Stickstoff, was einen.<br />

Anstieg der Nitratgehalte im Erntegut und eine erhöhte Nitratauswaschung ins<br />

Grundwasser zur Folge hat.


Elke Meinken Qualität verschiedener Wasserherkünfte<br />

B Verschiedene Wässer im Vergleich<br />

In Tabelle 3 sind die Eigenschaften von Regenwasser, Brunnenwasser und<br />

Leitungswasser einander gegenübergestellt.<br />

Tab. 3: Gegenüberstellung der Eigenschaften verschiedener Wässer<br />

Parameter Regenwasser Brunnenwasser Leitungswasser<br />

Gesamtsalzgehalt<br />

Wasserhärte<br />

Zink<br />

nahezu salzfrei<br />

enthält keine<br />

Karbonathärte<br />

hohe Gehalte<br />

möglich, wenn<br />

beim Auffangen<br />

Kontakt mit<br />

verzinkten<br />

Bauteilen oder<br />

wenn Sammlung<br />

in Zinkwannen<br />

Eisen keine Bedeutung<br />

Nitrat keine Bedeutung<br />

große Unterschiede in<br />

Abhängigkeit von der<br />

Region (hoch in<br />

Gegenden mit<br />

siliziumarmen<br />

Ausgangsgestein)<br />

große Unterschiede in<br />

Abhängigkeit von der<br />

Region (hoch in<br />

Gegenden mit Böden<br />

aus Kalkgestein)<br />

keine Bedeutung<br />

große Unterschiede in<br />

Abhängigkeit von der<br />

Region (hoch in<br />

Gegenden mit Böden<br />

aus eisenreichem<br />

Ausgangsgestein)<br />

vor allem in Gebieten mit<br />

hohem Viehbestand und<br />

hoher<br />

Düngungsintensität<br />

Werte über dem<br />

Trinkwassergrenzwert<br />

große Unterschiede in<br />

Abhängigkeit von der<br />

Region und<br />

Aufbereitung<br />

(z.B. Entsalzung)<br />

große Unterschiede in<br />

Abhängigkeit von der<br />

Region und<br />

Aufbereitung<br />

(z.B. Enthärtung)<br />

hohe Gehalte möglich,<br />

vor allem wenn das<br />

Wasser länger in<br />

verzinkten Rohren<br />

steht<br />

keine Bedeutung<br />

gemäß<br />

Trinkwasserverordnung<br />

begrenzt auf 50 mg<br />

Nitrat pro Liter<br />

Genaue Werte über die Zusammensetzung des Leitungswassers lassen sich von<br />

den Stadtwerken erfragen. Bei Brunnenwasser und Regenwasser ist es ratsam, eine<br />

Wasseranalyse im Bodenuntersuchungslabor durchführen zu lassen, wobei im Falle<br />

von Regenwasser die Bestimmung des Zinkgehaltes ausreicht.


Sortimentsauswahl von Wasser-<br />

und Sumpfpflanzen


Ulrike Leyhe Sortimentsauswahl von Wasser- und Sumpfpflanzen<br />

Pflanzen im Lebensraum Wasser<br />

Lebensformen<br />

In Bezug auf ihre Bindung an den Lebensraum Wasser lassen sich 3 Hauptgruppen von<br />

Wasserpflanzen unterscheiden:<br />

• Unterwasserpflanzen<br />

• Schwimmblattpflanzen<br />

• Sumpfpflanzen<br />

Unterwasserpflanzen<br />

Unterwasserpflanzen leben völlig untergetaucht (submers). Einige, wie die Wasserpest<br />

(Elodea) oder das Tausendblatt (Myriophyllum) sind am Grunde verwurzelt. Andere,<br />

etwa das Hornkraut (Ceratophyllum) oder der insektenfangende Wasserschlauch<br />

(Utricularia), bleiben völlig wurzellos und schwimmen frei im Wasser.<br />

Schwimmblattpflanzen<br />

Schwimmblattpflanzen besitzen meist Wurzeln, verankern sich aber damit nicht immer<br />

am Grund. Während Seerosen (Nymphaea) im Substrat verwurzelt sind und ihre Blätter<br />

an langen Stielen bis zur Wasseroberfläche hochschieben, schwimmt der Froschbiß<br />

(Hydrocharis) frei umher und lässt seine Wurzeln ins Wasser hängen. Im Gegensatz zu<br />

den wurzelnden Schwimmblattpflanzen nehmen frei schwimmende Arten ihre<br />

Nährstoffe direkt aus dem Wasser auf. Eine frei schwimmende Schwimmblattpflanze<br />

von großer ökologischer Bedeutung ist die Krebsschere (Stratiotes aloides). Auch die<br />

unter dem Namen Entengrütze oder Wasserlinsen bekannten Arten der Gattung Lemna<br />

gehören zu den frei schwimmenden Schwimmblattpflanzen.<br />

Sumpfpflanzen<br />

Sumpfpflanzen stehen nur mit der Basis im Wasser, Sprossachse und Blätter ragen<br />

zumindest teilweise deutlich über die Wasseroberfläche empor. Sumpfpflanzen<br />

gedeihen bei sehr unterschiedlichen Wasserständen: Bis zu 3 m tief kann die<br />

Teichsimse (Schoenoplectus lacustris) stehen, wobei immer noch Halme aus dem<br />

Wasser herausragen. Viele andere Arten kommen lediglich in staunassen Böden vor<br />

und werden zeitweise leicht überflutet. Hierzu zählen Arten der Feuchtwiesen wie<br />

Sibirische Iris (Iris sibirica) und viele Carex-Arten.<br />

Die Lebensbereiche eines Wassergartens<br />

Die unterschiedlichen Standortansprüche der Pflanzen und Tiere eines Wassergartens<br />

lassen die Einteilung in einzelne Lebensbereiche sinnvoll erscheinen. Jeder einzelne<br />

dieser Lebensbereiche birgt ein typisches Artenspektrum, was bei der Gestaltung zu<br />

berücksichtigen ist. Ob es möglich ist, ein biologisches System aufzubauen, hängt in<br />

hohem Maße von der richtigen Pflanzenauswahl ab. Das Standortschema stellt die<br />

einzelnen Lebensbereiche eines Gartenteiches dar. Die Übergänge zwischen den<br />

einzelnen Zonen verlaufen selbstverständlich fließend. Pflanzen machen schließlich<br />

nicht exakt an der Grenze von einer Zone zur anderen Zone halt, sondern es erfolgt<br />

eine harmonische Ausbreitung, die dem Wachstumstypus der jeweiligen Art entspricht.


Ulrike Leyhe Sortimentsauswahl von Wasser- und Sumpfpflanzen<br />

Die 5 Lebensbereiche (Zonen) im Gartenteich<br />

Die Gartenzone um den Teich (Zone 1)<br />

Hier steht normaler Gartenboden an, zum Wasser des Teiches besteht keine<br />

Verbindung mehr. Für diese Zone sind Pflanzen auszuwählen, die dem Charakter nach<br />

zum Wasser passen, ökologisch jedoch den jeweiligen Gartenverhältnissen<br />

entsprechen.<br />

Die Feuchtzone (Zone 2)<br />

Der Bereich mit ständig feuchtem Boden, aber ohne Wasserüberstau, ist überwiegend<br />

Feuchtwiesenpflanzen vorbehalten. Die Feuchtzone hat eine ständige Verbindung zum<br />

Teichwasser und ist daher im Untergrund durchgehend gut mit Wasser versorgt. Viele<br />

Pflanzen dieser Zone haben einen reduzierten Verdunstungsschutz und müssen<br />

deshalb mit ihren Wurzeln noch das Grundwasser erreichen.<br />

Die Sumpfzone (Zone 3)<br />

Der Lebensbereich eines Gartenteiches, der ganzjährig mit Wasser gesättigt ist, wird<br />

als Sumpfzone bezeichnet. In diesem Bereich von ca. 10 cm über bis ca. 10 cm unter<br />

der Wasserlinie sind klassische Sumpfpflanzen anzusiedeln, wie sie in der<br />

Röhrichtzone vorkommen. Bereits in der Sumpfzone sind die Pflanzen durch das<br />

sogenannte Aerenchym an staunasse Verhältnisse angepasst. Das Aerenchym ist ein<br />

Gewebe, in dem große Zellzwischenräume der Durchlüftung und Luftspeicherung in<br />

Stängel, Blatt und Wurzel dienen. Da dieser Bereich in der Natur den ständigen<br />

Schwankungen des Wasserspiegels ausgesetzt ist, müssen auch die Pflanzen dieses<br />

Standorts besonders tolerant gegenüber wechselnden Wasserständen sein. Die Arten,<br />

die normalerweise über dem Wasserspiegel wachsen, können ohne Probleme einige<br />

Tage lang überflutet werden. Andererseits können die Pflanzen, die im flachen Wasser<br />

wachsen, auch zeitweise trockenfallen.


Ulrike Leyhe Sortimentsauswahl von Wasser- und Sumpfpflanzen<br />

Die Flachwasserzone (Zone 4)<br />

Bei ständigem Wasserstand von 10 bis 40 cm können noch etliche Röhrichtpflanzen,<br />

aber auch bereits sehr klein bleibende Seerosen gedeihen. In über 40 cm Tiefe ist in<br />

strengen Wintern kaum mit einem Vordringen der Eisschicht zu rechnen.<br />

Die Seerosenzone (Zone 5)<br />

Im tieferen Wasser (ab 70 cm) sind die meisten Schwimmblatt- und<br />

Unterwasserpflanzen zu Hause. Neben den bekannten Seerosen finden aber auch viele<br />

der <strong>für</strong> das Leben im Teich so wertvollen Unterwasserpflanzen in dieser Zone die<br />

Voraussetzungen <strong>für</strong> ihr optimales Gedeihen.<br />

Neben der Pflanzenwelt bleibt noch genügend Platz <strong>für</strong> zahlreiche Tiere, die einerseits<br />

im Sommer kühle Unterwasserzonen, andererseits im Winter eine ausreichende<br />

Wassertiefe zur Überwinterung benötigen. In einem dichten Rasen aus<br />

Unterwasserpflanzen halten sich außerdem viele Kleinlebewesen, die den größeren<br />

Teichbewohnern wiederum als Nahrungsquelle dienen. Zu den beliebtesten<br />

Wasserpflanzen zählen die farbenprächtigen Seerosen. Es gibt sie heute in einer Fülle<br />

verschiedener Sorten, die sich insbesondere in Bezug auf Wuchsstärke, Blütenform und<br />

Blütenfarbe unterscheiden. Für jede Gartenteichgröße findet sich deshalb die richtige<br />

Seerosensorte.<br />

Die züchterisch unbearbeitete einheimische Seerosenart Nymphaea alba wird <strong>für</strong> kleine<br />

Gartenteiche schnell zu groß, so dass die Verwendung von schwach- oder mittelstark<br />

wachsenden Sorten empfehlenswert ist. Auch die Sorten der Seerosen bedeuten <strong>für</strong><br />

viele Libellenarten, Wasserschnecken und andere Wassertiere vor allem als<br />

Eiablagepflanze eine wertvolle Bereicherung ihres Lebensraumes. Ein großer Vorteil<br />

der Seerosen ist ihre extrem lange Blütezeit. Wenn auch die Einzelblüte nur wenige<br />

Tage hält, so dehnt sich bei den meisten Sorten durch ständiges Nachblühen der<br />

Blütenflor von Mai bis Oktober aus.<br />

Im Gegensatz zu den wurzelnden Schwimmblattpflanzen nehmen frei schwimmende<br />

Arten ihre Nährstoffe direkt aus dem Wasser auf. Eine Art von großer ökologischer<br />

Bedeutung ist die Krebsschere (Stratiotes aloides). Auch die unter dem Namen<br />

Entengrütze oder Wasserlinsen bekannten Arten der Gattung Lemna zählen hierzu.


Ulrike Leyhe Sortimentsauswahl von Wasser- und Sumpfpflanzen<br />

Pflanzenlisten <strong>für</strong> die Garten-, Feucht-, Sumpf-, Flachwasser- und Seerosenzone<br />

Gartenzone<br />

Pflanzennamen Deutscher Name Blütezeit Blütenfarbe Höhe (cm)<br />

Alchemilla mollis Frauenmantel VI - IX gelbgrün 30 - 50<br />

Bergenia cordifolia Bergenie III - V<br />

weiß/rosa/<br />

karminrot<br />

20 - 50<br />

Doronicum orientale Gämswurz IV - V gelb 30 - 50<br />

Eupatorium<br />

maculatum<br />

Hemerocallis citrina<br />

Purpurdost VII - IX altrosa 200<br />

Zitronengelbe<br />

Taglilie<br />

VI - VII gelb 50 - 75<br />

Helianthus salicifolia Weidenblättrige<br />

Sonnenblume<br />

IX - X gelb 200<br />

Hosta (Arten und<br />

Sorten)<br />

Funkie VII - VIII weiß/lila/ violett 15 - 120<br />

Inula magnifica Riesen-Alant VII - VIII gelb 140 -180<br />

Ligularia (Arten u.<br />

Sorten)<br />

Greiskraut VII - IX gelb 80 - 200<br />

Vernonia crinita Uferaster IX - X violett 150 - 200<br />

Miscanthus sinensis<br />

(in Sorten)<br />

Chinaschilf<br />

weiß/creme/<br />

rotbraun<br />

100 250<br />

Feuchtzone<br />

Pflanzennamen Deutscher Name Blütezeit Blütenfarbe<br />

Höhe<br />

(cm)<br />

Achillea ptarmica<br />

Sumpf-<br />

Schafgarbe<br />

VI - IX weiß 40 - 70<br />

Ajuga reptans<br />

Kriechender<br />

Günsel<br />

VI - VIII blau 10 - 20<br />

Chelone obliqua Rote Schildblume VIII - IX rosa 70 - 90<br />

Iris ensata<br />

Japanische<br />

Schwertlilie<br />

VI - VII violett 70 - 100<br />

Iris sibirica<br />

Sibirische<br />

Wiesen-Iris<br />

VI - VII blau/violett/weiß 60 - 120<br />

Lysimachia<br />

nummularia<br />

Pfennigskraut V - VII gelb 3 - 5<br />

Lythrum salicaria Blut-Weiderich VII - VIII purpur 80 - 140<br />

Trollius europaeus Trollblume V - VI gelb 40 - 60<br />

Tradescantia<br />

(Andersoniana-<br />

Gruppe)<br />

Dreimasterblume VI - VII<br />

blau/violett/rosa<br />

karminrot/weiß<br />

40 - 50<br />

Thelypteris palustris Sumpf-Farn V 30 - 50<br />

Primula denticulata Kugel-Primel III - IV violett, weiß 20 - 30<br />

Lychnis flos-cuculi<br />

Kuckucks-<br />

Lichtnelke<br />

V - VII rosa 40 - 60


Ulrike Leyhe Sortimentsauswahl von Wasser- und Sumpfpflanzen<br />

Sumpfzone<br />

Pflanzennamen Deutscher Name Blütezeit Blütenfarbe Höhe (cm)<br />

Calla palustris Sumpf-Calla V - VII weiß 15 - 20<br />

Caltha palustris<br />

Carex grayi<br />

Sumpf-<br />

Dotterblume<br />

Morgenstern-<br />

Segge<br />

IV - V gelb 20 - 40<br />

V - X<br />

dekorative<br />

Fruchtstände<br />

50 - 60<br />

Eriophorum<br />

angustifolium<br />

Schmallblättriges<br />

Wollgras<br />

V - VII weiß 60 - 80<br />

Euphorbia palustris Sumpf-Wolfsmilch V - VI gelb 60 - 120<br />

Filipendula ulmaria Graben-Mädesüß VI - VIII weiß 60 - 120<br />

Iris pseudacorus Gelbe Schwertlilie V - VI gelb 80 - 120<br />

Lysichiton americanus Gelbe Scheincalla IV - V gelb 40 - 90<br />

Primula florindae Glocken-Primel VII - VIII gelb 50 - 60<br />

Primula japonica Etagen-Primel V - VI rot 20 - 80<br />

Primula rosea Rosen-Primel III-IV rosa 10 - 20<br />

Veronica beccabunga Bachbunge VI blau 20 - 40<br />

Flachwasserzone<br />

Pflanzennamen Deutscher Name Blütezeit Blütenfarbe Höhe (cm)<br />

Acorus calamus Kalmus VI braun 80 - 100<br />

Alisma plantagoaquatica<br />

Froschlöffel VI - IX weiß 50 - 120<br />

Butomus umbellatus Blumenbinse VI - VIII rosa 80 - 120<br />

Cyperus longus Langes Zypergras VII - IX braun 70 - 120<br />

Hippuris vulgaris Tannenwedel V<br />

Nymphoides peltata Seekanne V gelb<br />

unscheinbar<br />

30 - 40<br />

Schwimmblattpflanze<br />

Orontium aquaticum Goldkolben V - VI gelb 20 - 30<br />

Pontederia cordata Hechtkraut VI - IX blau 60 - 80<br />

Sagittaria sagittifolia Pfeilkraut VI - VIII weiß 60 - 80<br />

Schoenoplectus<br />

lacustris `Albescens´<br />

Scirpus lacustris<br />

`Zebrinus´<br />

Thypha laxmannii<br />

Weiße Seebinse - - 150 - 200<br />

Seebinse - - 100 - 250<br />

Laxmanns<br />

Rohrkolben<br />

VIII braun 150 - 180


Ulrike Leyhe Sortimentsauswahl von Wasser- und Sumpfpflanzen<br />

Seerosenzone<br />

Pflanzennamen<br />

Nymphaea<br />

(in Sorten)<br />

Nuphar lutea<br />

Hydrocharis<br />

morsus-ranae<br />

Ceratophyllum<br />

demersum<br />

Deutscher<br />

Name<br />

Seerose VI - IX<br />

Gelbe<br />

Teichrose<br />

Blütezeit Blütenfarbe Wassertiefe<br />

VI - VIII gelb<br />

Froschbiß VII - VIII weiß<br />

Hornkraut VI - IX<br />

Eleocharis acicularis Sumpfried -<br />

Myriophyllum<br />

verticillatum<br />

Quirliges<br />

Tausendblatt<br />

VII - VIII rosa<br />

weiß, rosa,<br />

rot, gelb<br />

unscheinbar <br />

unscheinbar<br />

Stratiotes aloides Krebsschere V - VI weiß<br />

Schwimmblattpflanze<br />

Wassertiefe je nach<br />

Sorte<br />

20 - 200 cm<br />

Schwimmblattpflanze<br />

Wassertiefe<br />

80 - 100 cm<br />

Schwimmblatt-<br />

pflanze<br />

frei schwimmende<br />

UnterwasserpflanzeUnterwasser-<br />

pflanze <br />

Unterwasserpflanze<br />

Wassertiefe<br />

ab 30 cm<br />

frei schwimmende<br />

Rosettenpflanze


Wasseransprüche von Stauden in<br />

unterschiedlichen<br />

Lebensbereichen


Stephanie Reim Wasseransprüche von Stauden<br />

Wasseransprüche von Stauden in unterschiedlichen Lebensbereichen<br />

Auswirkungen auf Planung und Pflege<br />

1 Planung nach Lebensbereichen<br />

Das Gelingen einer Staudenpflanzung steht und fällt mit der standortgerechten<br />

Pflanzenauswahl. Jedes Abweichen von den natürlichen Standortansprüchen der Pflanzen wird<br />

mit einem Mehrauf-wand bei Anlage und Pflege und häufig einem unbefriedigenden Zustand<br />

der Pflanzung bezahlt.<br />

Standortanalyse<br />

Die Analyse der am geplanten Standort vorherrschenden Bedingungen legt fest, aus welchem<br />

Lebensbereich der Stauden man wählen kann, um sein Gestaltungskonzept zu verwirklichen.<br />

Standort = Summe aller Einflüsse, die auf Pflanzen vor Ort einwirken<br />

Tabelle 1: Einfluß der Standortfaktoren auf das Wasserangebot <strong>für</strong> Pflanzen<br />

Standortfaktoren allgemein bezogen auf Wasserangebot/Feuchtigkeit<br />

Klima<br />

Makroklima: Menge, Art, zeitliche Verteilung der<br />

Niederschläge<br />

Mikroklima: Luftfeuchtigkeit am Standort<br />

Boden(-art, -struktur) Wasserdurchlässigkeit/-speicherung, Pflanzenverfügbarkeit<br />

Licht (Sonne, Schatten)<br />

Gelände<br />

Ausmaß/Geschwindigkeit von Transpiration (Verdunstung<br />

bzw. aktive Abgabe von Wasserdampf durch Pflanzen) und<br />

Evaporation (Verdunstung von Bodenfeuchte)<br />

Hangsituation (Bodenfeuchte i.d.R. von oben nach unten<br />

zunehmend)<br />

Begleitvegetation Konkurrenz der Pflanzen untereinander um Wasser<br />

Lebensbereiche der Stauden<br />

Richard Hansen (Begründer und langjähriger Leiter des Sichtungsgartens <strong>Weihenstephan</strong>) und<br />

Hermann Müssel (technischer Leiter 1963-1991) entwickelten das System der "Lebensbereiche<br />

und Kennziffern der Stauden". Vierstellige Kennzahlen dienen der genauen Bestimmung von<br />

Standort und Anspruch der Pflanzen. Josef Sieber vereinfachte das System, indem er den<br />

Lebensbereichen Kürzel zuwies.<br />

Zusammen mit der Feuchtezahl und Angaben <strong>für</strong> Sonne/Beschattung lassen sich die<br />

wesentlichen Wachstumsbedingungen <strong>für</strong> Stauden in den Lebensbereichen differenziert<br />

zuordnen. Zusätzlich verdeutlichen Skizzen die Standortbedingungen in den Bereichen. Das<br />

System der Lebensbereiche nach Sieber ist in den meisten Staudenkatalogen zu finden und<br />

hilft, eine auf den eigenen Standort angepasste Pflanzenauswahl zu treffen.


Stephanie Reim Wasseransprüche von Stauden<br />

Tabelle 2: Schlüssel <strong>für</strong> die Lebensbereiche der Stauden nach Sieber<br />

2 Bodenvorbereitung und Anlage<br />

Die Lebensbereiche stehen untereinander in enger Verbindung, und es können ohne weiteres<br />

Stauden aus "benachbarten" Lebensbereichen mit ähnlichen Ansprüchen miteinander<br />

vergesellschaftet wer-den. Durch leichte Anpassungen bei der Anlage von Beeten lassen sich<br />

Extremsituationen bezüglich der Bodenfeuchte beeinflussen und so auch die<br />

Auswahlmöglichkeiten aus den Lebensbereichen etwas erweitern.<br />

Bodenvorbereitung<br />

Grundsätzlich: Schaffung einer lockeren, krümeligen, wasser- und luftdurchlässigen Struktur<br />

(mindestens 30-50 cm Wurzelraum)<br />

durchlässiger, sandiger, schnell austrocknender Boden:<br />

• wird durch Einarbeitung von Humus (Kompost, frei von keimfähigen Samen und<br />

Wurzelunkräutern) und Tonmineralien (Bentonit) bindiger, nährstoff- und<br />

wasserhaltender<br />

schwerer, gut wasserhaltender, zur Vernässung neigender Ton-, Lehmboden:<br />

• Einarbeitung von Sand und Steinen <strong>für</strong> besseren Wasserabzug, weniger Winternässe<br />

• während der Pflanzarbeiten: eine dünne Schicht (3-5 cm) feinkörnigen Mulchs beugt<br />

einer Verdichtung der vorbereiteten Flächen vor<br />

Mulchen<br />

Haupt-Lebensbereiche Kürzel Feuchtezahl Licht<br />

Gehölz/Wald<br />

Gehölz- oder Waldrand<br />

Freiflächen allgemein<br />

Steinanlagen allgemein<br />

Alpinum<br />

Beet<br />

Wasserrand<br />

Wasser<br />

G<br />

GR<br />

Fr<br />

St<br />

A<br />

B<br />

WR<br />

W<br />

1- trocken<br />

2- frisch<br />

3- feucht<br />

4- nass<br />

so- sonnig<br />

hs- halbschattig<br />

sch- schattig<br />

abs- absonnig<br />

Allgemeiner Nutzen von Mulch:<br />

� verringert die Verdunstung von Bodenfeuchte (weniger/seltener bewässern)<br />

� verhindert Verschlämmen der Oberfläche (kein Hacken und Auflockern vor dem<br />

Wässerm)<br />

� verhindert die Keimung von Samenunkräutern (kein/weniger Jäten)<br />

Organischer Mulch (Rindenmulch, Rindenhumus, Laubkompost u.a.)<br />

� Anreicherung von organischer Substanz im Boden<br />

� 5-10 cm Schichtdicke zur Unkrautunterdrückung notwendig, alle 2-3 Jahre erneuern<br />

� Rindenmulch: v.a. <strong>für</strong> Lebensbereich Beet, Lebensbereich frische/feuchte Freiflächen<br />

� wichtig bei Rindenmulch: stickstoffbetonte Ausgleichsdüngung vor dem Mulchen, 30 g<br />

Hornspäne + 20 g Kalkammonsalpeter je m² (während der mikrobiellen Zersetzung der<br />

Rinde wird dem Boden Stickstoff entzogen, Kalium und Phosphat werden freigesetzt)<br />

� Rindenhumus, Laubkompost: v.a. <strong>für</strong> die Lebensbereiche Wald und Gehölzrand


Stephanie Reim Wasseransprüche von Stauden<br />

Mineralischer Mulch (Kies oder gebrochener Schotter/Splitt)<br />

� weniger als Verdunstungsschutz geeignet<br />

� fördert an abschüssigen Stellen den oberflächlichen Ablauf von Regenwasser, kann so<br />

einem Vernässen schwererer Böden in trockenen Freiflächen, Steinanlagen etc. vorbeugen<br />

� in Lebensbereichen wie trockene Freiflächen nur dünne Schicht Splitt, um Bodenfeuchte<br />

nicht zu erhöhen<br />

� Material ohne Feinanteile (=Saatbett <strong>für</strong> Unkräuter!) verwenden<br />

� Optik: gebrochenes Material auf trockenen Freiflächen und in Steinanlagen, Kies v.a. im<br />

wassernahen Bereich verwenden (stört in Steinanlagen mit gebrochenem Naturstein)<br />

3 Richtig bewässern<br />

Auch standortgerechte Staudenpflanzungen müssen hin und wieder zusätzlich bewässert werden,<br />

speziell während des Einwachsens und in heißen, niederschlagsarmen Perioden.<br />

Faustregeln:<br />

• nur bei Bedarf und durchdringend anstatt mehrfach oberflächlich gießen<br />

� Pflanzen bilden so ein tiefgründiges Wurzelsystem aus, um verfügbares Wasser in tieferen<br />

Schichten zu erreichen<br />

� höhere Widerstandsfähigkeit gegen Trockenperioden, selteneres Wässern<br />

� weniger Keimung von Samenunkräutern durch trockenere Bodenoberfläche<br />

• nicht bei Mittagshitze gießen, nach Möglichkeit morgens<br />

� Temperaturschock durch kaltes Gießwasser wird vermieden<br />

� Laub kann im Laufe des Vormittags rasch abtrocknen (Vorbeugung vor Pilzerkrankungen)<br />

• bei verschlämmtem, verkrustetem Boden vor dem Wässern die Oberfläche durch vorsichtiges<br />

Hacken lockern<br />

� Gießwasser kann leichter eindringen, kapillarer Wasseraufstieg aus tieferen<br />

Bodenschichten zur Oberfläche wird unterbrochen, dadurch Verdunstungsverluste<br />

verringert<br />

• am besten in Tonne/Zisterne gesammeltes, weiches Regenwasser verwenden<br />

• geeignete Methoden<br />

� mit Gießkanne oder Schlauch lässt sich gezielt bewässern, bei Rasensprenger und Regner<br />

kommt es durch Verdunstungsverluste und die unerwünschte Bewässerung von<br />

Randflächen zu deutlich höherem Verbrauch<br />

� (automatische) Tropfbewässerung: v.a. <strong>für</strong> größere Gärten geeignet<br />

4 Tropfbewässerung im Sichtungsgarten <strong>Weihenstephan</strong><br />

Im Obst- und Gemüsebau sowie in Baumschulen sind Tropfschläuche zur Bewässerung seit<br />

langem etabliert, <strong>für</strong> Stauden- und Sommerblumenpflanzungen lagen bis 1999 keine fundierten<br />

Erfahrungen vor. Nach erfolgreichen ersten Versuchen im Sichtungsgarten wurden im Jahr 2000<br />

alle regelmäßig zu bewässernden Beete mit Tropfschläuchen versehen.


Stephanie Reim Wasseransprüche von Stauden<br />

Merkmale<br />

• selbstverschließendes System, kein Leerlaufen nach Bewässerungsende, keine Anlaufzeit<br />

um sich zu füllen<br />

• jederzeit gleichmäßige Wasserverteilung, auch bei kleineren Wassergaben (weder<br />

vernässte noch zu trockene Stellen)<br />

• Rohrdurchmesser 20 mm, Tropfabstand 30 cm, Rohrabstand 50 cm (auf gut wasserspeicherndem,<br />

lehmigen Boden)<br />

• auf leichteren Böden Abstand anpassen <strong>für</strong> gleichmäßige Wasserverteilung<br />

• Druckminderer und Feinstoffsieb an der Wasserleitung, Automatisierung möglich<br />

Vorteile im Vergleich zur Beregnung<br />

+ extrem verringerter Arbeitszeitaufwand (kein Umsetzen der Kreis-/Schwenkregner)<br />

+ weniger Wasserverbrauch (bessere und gezieltere Verteilung, keine Randflächen<br />

mitbewässert)<br />

+ Laub und Blüten bleiben trocken (v.a. bei Sommerblumen weniger Grauschimmel an<br />

Blüten)<br />

Lediglich der Anblick der Schläuche kann bei nicht geschlossenem Pflanzenbestand stören. In<br />

gemulchten Pflanzungen lassen sie sich unter der Mulchschicht verlegen.<br />

([2]: http://www.fh-weihenstephan.de/fgw/infodienst/2001/juli/blickpunkt-2.html)<br />

5 Quellenangaben<br />

Literatur<br />

HANSEN, R. und F. STAHL, 1981: Die Stauden und ihre Lebensbereiche in Gärten und<br />

Grünanlagen.<br />

5. Auflage 1997, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart.<br />

HERTLE, B., P. KIERMEIER und MARION NICKIG, 2008: Das große GU Praxisbuch Gartenblumen.<br />

Verlag Gräfe und Unzer, München.<br />

GÖTZ, H. und M. HÄUSSERMANN, 2008: BdS Handbuch III: Stauden. Reihe Grün ist Leben. Av-<br />

Buch.<br />

Internet<br />

[1] Webseite des Bund Deutscher Staudengärtner (BdS). URL: http://www.stauden.de.<br />

Abruf am 10.06.09.<br />

[2] Infodienst der FGW auf der Webseite der Fachhochschule <strong>Weihenstephan</strong>.<br />

URL: http://www.fh-weihenstephan.de/fgw/infodienst/2001/juli/ blickpunkt-2.html.<br />

Abruf am 10.06.09<br />

Software<br />

GÖTZ, H., M. HÄUSSERMANN und J. SIEBER (Autoren), BdS (Hrsg.): Die Stauden-CD.<br />

4. , erweiterte Auflage 2006, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart.


Wasserbedarf und Bewässerung von<br />

Gemüse im Kleingarten


Thomas Jaksch Wasserbedarf und Bewässerung von Gemüse<br />

Wieviel Wasser brauchen Gemüsepflanzen?<br />

� Durchschnittliche Wasserverbrauchszahlen beim<br />

Gewächshausanbau Institut <strong>für</strong> <strong>Gartenbau</strong> /<br />

FG <strong>Weihenstephan</strong> (Durchschnitt 1996-2003)<br />

Tomaten 514 l/m²<br />

Gurken 243 l/m²<br />

Salat 50 l/m²<br />

Kohlrabi 65 l/m²<br />

� Kalkulationsdaten <strong>für</strong> die Wassereffizienz bei<br />

Gewächshausgemüse Institut <strong>für</strong> <strong>Gartenbau</strong> /<br />

FG <strong>Weihenstephan</strong> (Durchschnitt 1996-2003)<br />

Liter Wasser<br />

je kg Ernte<br />

g Ernte je<br />

Liter Wasser<br />

Liter Wasser<br />

je Tag<br />

Kohlrabi Salat Gurkenfrüchte <br />

Tomatenfrüchte <br />

Paprikafrüchte<br />

9 11 18 28 55<br />

110 90 60 30 20<br />

0,9 0,9 2,1 3,3 2,5


Thomas Jaksch Wasserbedarf und Bewässerung von Gemüse<br />

Wovon hängt der Gießbedarf im Freiland ab?<br />

� Berücksichtigung der Bodeneigenschaften<br />

� Berücksichtigung der Niederschläge (im Freien)<br />

- am besten aktuelle Regenmengen berücksichtigen<br />

- langjährige Durchschnittsmengen verwenden (mm = l/m²)<br />

z.B. Wetterstation <strong>Weihenstephan</strong><br />

Mai Juni Juli August September<br />

77,5 97,5 108,8 86,2 71,9<br />

� Berücksichtigung der Wasserbedürftigkeit der Gemüseart<br />

-<br />

Zu verabreichende zusätzliche Gießmengen bei Gemüse im<br />

Freiland (abhängig von Niederschlagsmengen)<br />


Prüfverfahren zur Bestimmung der<br />

Rhizom- und Wurzelfestigkeit<br />

von Gewässerabdichtungen


Martin Jauch Prüfverfahren zur Bestimmung der Rhizom- u. Wurzelfestigkeit<br />

Verfahren zur Bestimmung der Rhizomfestigkeit von<br />

Gewässerabdichtungen<br />

Um vegetationsbedingte Schäden an Gewässerabdichtungen auszuschließen, wurde<br />

vom Regelwerksausschuss "Abdichtung von Gewässern" der Forschungsgesellschaft<br />

Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V. (FLL) ein “Verfahren zur Bestimmung<br />

der Rhizomfestigkeit von Gewässerabdichtungen” ausgearbeitet, das auf<br />

die Beanspruchung der Abdichtungen durch Rhizome ausgerichtet ist. Das Verfahren<br />

beruht im Wesentlichen auf Erkenntnissen von umfangreichen Untersuchungen mit<br />

unterschiedlichen Abdichtungen und verschiedenen Pflanzenarten, die an der <strong>Forschungsanstalt</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Gartenbau</strong>, FH <strong>Weihenstephan</strong>, durchgeführt wurden.<br />

Das zweijährige Verfahren wurde soweit als möglich an das allgemein anerkannte<br />

„Verfahren zur Untersuchung der Wurzelfestigkeit von Bahnen und Beschichtungen<br />

<strong>für</strong> Dachbegrünungen“ (FLL, 2008) angelehnt. Insbesondere wurden dessen beabsichtigt<br />

strenge Maßstäbe bei dem neuen Verfahren berücksichtigt und den spezifischen<br />

Gegebenheiten der Gewässerabdichtungen angepasst.<br />

Basierend auf den oben erwähnten Untersuchungen wurde Phragmites australis<br />

(Schilf) als <strong>für</strong> das Verfahren geeignete rhizombildende Testpflanzenart gewählt. Im<br />

Vergleich zu Rhizomen anderer Pflanzen [z.B. Agropyron repens (Quecke) Cyperus<br />

longus (Zyperngras), Zizania caduciflora (Kanadischer Reis), Schoenoplectus (Scirpus)<br />

lacustris (Binse)] erweisen sich Schilf-Rhizome als wesentlich aggressiver.<br />

Abb. 1 Schilfrhizome Abb. 2: Durchdringung eines Schilfrhizoms


Dies gilt auch im Vergleich zu Wurzeln von Gehölzen und anderer Pflanzen. Bei erfolgreichem<br />

Durchlaufen der Prüfung kann daher auch auf die Wurzelfestigkeit der<br />

geprüften Produkte <strong>für</strong> Gewässerabdichtungen geschlossen werden.<br />

Mit Schilf als Testpflanze werden sehr hohe Anforderungen an die Widerstandsfähigkeit<br />

von Gewässerabdichtungen gestellt.<br />

Wenn dauerhaft eine deutlich geringere Beanspruchung der Gewässerabdichtung<br />

(keine Einwirkung von Pflanzen mit starkem Rhizomwachstum, wie z.B. Schilf) gegeben<br />

ist, können auch Abdichtungen verwendet werden, die nach dem „Verfahren zur<br />

Untersuchung der Wurzelfestigkeit von Bahnen und Beschichtungen <strong>für</strong> Dachbegrünungen“<br />

(FLL, 2008) geprüft wurden. Die geprüfte Abdichtung muss sich dabei als<br />

wurzelfest und rhizomfest gegen Quecke erwiesen haben. Dies wird als Mindestanforderung<br />

bzgl. der biomechanischen Festigkeit von Gewässerabdichtungen angesehen.<br />

Abb. 3: Bepflanzte Gefäße<br />

zur Prüfung von Gewässerabdichtungen<br />

Das Verfahren zur "Bestimmung der Rhizomfestigkeit von Gewässerabdichtungen"<br />

ist Bestandteil der "Empfehlungen <strong>für</strong> Planung, Bau und Instandhaltung von Abdichtungssystemen<br />

im Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau" (FLL, 2005, Anhang<br />

12/2008).<br />

Das Prüfverfahren soll dazu dienen, die Sicherheit bei der Planung, Ausführung und<br />

Nutzung von künstlichen Gewässern zu erhöhen. Die ersten Abdichtungsbahnen<br />

befinden sich bereits an der <strong>Forschungsanstalt</strong> <strong>für</strong> <strong>Gartenbau</strong> in Prüfung.

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