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Die Gleichstellungsstelle Der Stadt Krefeld – Unterhaltsrecht

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1.7 Unterhalt aus Billigkeitsgründen<br />

Solcher Unterhalt kann gewährt werden, wenn die Versagung von Unterhalt<br />

unter Berücksichtigung der Belange beider Ehegatten grob unbillig wäre. Das<br />

kann in Betracht kommen, wenn der unterhaltsbedürftige Teil während der<br />

Ehe dem anderen außergewöhnliche Leistungen erbracht hat, z. B. durch<br />

jahrelange Finanzierung einer Ausbildung oder Mitarbeit im eigenen Betrieb.<br />

Auch die Betreuung eines nicht gemeinschaftlichen Kindes kann Unterhaltsleistungen<br />

nach sich ziehen, wenn es mit Einwilligung des anderen Teils in<br />

den ehelichen Hausstand aufgenommen worden war und der betreuende<br />

Teil deswegen von Erwerbstätigkeit abgesehen hat.<br />

2. Unterhaltsberechnung<br />

Bei der Berechnung des Unterhalts wird das Familieneinkommen während<br />

der Ehezeit zugrunde gelegt. <strong>Die</strong> Höhe Ihres Unterhaltsanspruches richtet<br />

sich meistens nach der Höhe des Einkommens des Ehemannes (sofern er<br />

der Hauptverdiener war). Einkommen sind Arbeitslohn, Urlaubs- und Weihnachtsgeld<br />

und andere Zahlungen des Arbeitgebers oder der Arbeitgeberin,<br />

Rente, Krankengeld oder Arbeitslosenunterstützung, aber auch Einkünfte<br />

aus Vermietung, Verpachtung und sonstige Nebenverdienste.<br />

Von diesem Einkommen werden Steuern, Sozialabgaben und beruflich<br />

bedingte Aufwendungen (Fahrtkosten, Berufskleidung, Gewerkschaftsbeiträge<br />

etc.) abgezogen. Nach Abzug evtl. ehebedingter Schulden und evtl.<br />

Unterhaltszahlungen für die Kinder bildet der Restbetrag des Einkommens<br />

die Grundlage zur Berechnung Ihres Unterhaltsanspruches. Ihr Unterhaltsanspruch<br />

beträgt 3/7 dieses Restbetrages.<br />

Bei Nichterwerbstätigen (z.B. Rentnern, Langzeitarbeitslosen) ist dieser Restbetrag<br />

hälftig zu teilen.<br />

Da das erzielte Familieneinkommen und die dadurch geprägten ehelichen<br />

Lebensverhältnisse der Unterhaltsberechnung zugrunde liegen, fließt das Einkommen,<br />

das Sie bereits durch eigene Erwerbstätigkeit beitragen, ebenso in<br />

die Berechnung mit ein. Auch von Ihrem Einkommen sind die vorgenannten<br />

Abzüge vorzunehmen. <strong>Der</strong> Unterhaltsanspruch beträgt 3/7 der Differenz<br />

beider Einkommensrestbeträge.<br />

Besprechen Sie sich in dieser Angelegenheit möglichst schon vor der<br />

Trennung ausführlich mit Ihrer Anwältin oder Ihrem Anwalt.<br />

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