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Einfluss einer oralen L-Argininhydrochlorid-Supplementation auf den

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Bäcker, Natalie (2003):<br />

<strong>Einfluss</strong> <strong>einer</strong> <strong>oralen</strong> L-<strong>Argininhydrochlorid</strong>-<strong>Supplementation</strong> <strong>auf</strong> <strong>den</strong> Knochenstoffwechsel<br />

gesunder postmenopausaler Frauen.<br />

Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät,<br />

Universität Bonn, 113 Seiten.<br />

Einleitung: Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen eine positive Wirkung des freien Radikals<br />

Stickstoffmonoxid (NO) <strong>auf</strong> <strong>den</strong> Knochenstoffwechsel. Erste Humanexperimente bestätigen<br />

einen positiven <strong>Einfluss</strong> <strong>einer</strong> NO-Donoren-Applikation <strong>auf</strong> <strong>den</strong> Knochenstoffwechsel.<br />

Andererseits kann eine orale <strong>Supplementation</strong> des Stickstoffmonoxid-Vorläufers L-Arginin<br />

ebenfalls zu <strong>einer</strong> Erhöhung der NO-Produktion führen. Zudem führt eine orale<br />

<strong>Supplementation</strong> von L-Arginin zu <strong>einer</strong> signifikanten Steigerung der IGF 1 Konzentration,<br />

was ebenfalls einen positiven <strong>Einfluss</strong> <strong>auf</strong> <strong>den</strong> Knochenstoffwechsel ausübt. In der<br />

vorliegen<strong>den</strong> Studie wurde daher die Auswirkung <strong>einer</strong> sechsmonatigen <strong>Supplementation</strong><br />

von 18 g L-<strong>Argininhydrochlorid</strong> <strong>auf</strong> <strong>den</strong> Knochenstoffwechsel postmenopausaler gesunder<br />

Frauen in <strong>einer</strong> ambulant durchgeführten Studie untersucht.<br />

Methode: Die Verumgruppe (n=15; 54,5 ± 4,1 Jahre, 66,3 ± 10,5 kg) erhielt über sechs<br />

Monate eine tägliche <strong>Supplementation</strong> mit 18 g L-<strong>Argininhydrochlorid</strong> (14,8 g freies<br />

L-Arginin), die Plazebogruppe (n=15; 55,3 ± 4,4 Jahre, 64,2 ± 9,1 kg) erhielt 18 g Dextrose.<br />

Um exogene <strong>Einfluss</strong>faktoren auszuschließen wur<strong>den</strong> die Probandinnen gebeten ihre<br />

Essgewohnheiten und die sportliche Aktivität während des Studienzeitraumes nicht zu<br />

verändern. Zur Überprüfung wur<strong>den</strong> die Ernährungsgewohnheiten und die sportliche Aktivität<br />

innerhalb des Studienzeitraumes dokumentiert. Als „Complience“-Parameter wurde die<br />

Gesamtstickstoff-Exkretion bestimmt. Zur Analyse von IGF 1, <strong>den</strong> Knochenformationsmarkern<br />

PICP, bAP und Osteocalcin, dem Knochenresorptionsmarker CTX, sowie<br />

Parathormon und Serum-Calcium wur<strong>den</strong> regelmäßig Blutproben entnommen. Zudem wurde<br />

zu Beginn und zum Ende der <strong>Supplementation</strong> sowie nach insgesamt einem Jahr das<br />

trabekuläre und kortikale Knochenkompartiment von Radius und Tibia mittels peripherer<br />

quantitativer Computertomographie gemessen. Des Weiteren wur<strong>den</strong> Parameter zur<br />

Beurteilung der Muskelkraft erfasst.<br />

Ergebnisse: Die Probandinnen änderten weder ihre Essgewohnheiten, noch traten<br />

Veränderungen der sportlichen Aktivität während des Studienzeitraumes <strong>auf</strong>. Wie erwartet<br />

stieg die Gesamtstickstoff-Exkretion der Verumgruppe im Vergleich zur Plazebogruppe<br />

signifikant an. Anhand der Biomarker des Knochenstoffwechsels konnten in diesem<br />

Experiment keine Veränderungen durch die L-<strong>Argininhydrochlorid</strong>-<strong>Supplementation</strong><br />

beobachtet wer<strong>den</strong>. Die Ergebnisse der pQCT-Messung zeigten ausschließlich bei der<br />

Messung der Kortikalisdicke des Radius eine supplementationsbedingte Erhöhung in der<br />

Verumgruppe. Zudem wurde keine Erhöhung der IGF 1-Konzentration durch die<br />

<strong>Supplementation</strong> ermittelt.<br />

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen, dass eine <strong>Supplementation</strong> mit<br />

L-<strong>Argininhydrochlorid</strong> nicht <strong>den</strong> <strong>einer</strong> NO-Donoren-Applikation vergleichbaren Effekt <strong>auf</strong> <strong>den</strong><br />

Knochenstoffwechsel postmenopausaler Frauen ausübt. Einzig die Kortikalisdicke des<br />

Radius zeigte eine supplementationsbedingte Erhöhung in der Verumgruppe. Da kein<br />

Anstieg der IGF 1-Konzentration <strong>auf</strong>grund der L-<strong>Argininhydrochlorid</strong>-<strong>Supplementation</strong><br />

gemessen wurde, konnte zudem kein IGF 1-vermittelter Effekt <strong>auf</strong> <strong>den</strong> Knochenstoffwechsel<br />

erfolgen.


Berns, Georg (1996):<br />

Einbindung von Check-Listen und mobilem Analysenlabor in Beratungskonzepte zur<br />

Erweiterung von Gesundheitsvorsorge- und Qualitäts-managementsystemen in der<br />

Schweinefleischproduktion.<br />

Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät,<br />

Universität Bonn, 198 Seiten.<br />

Ziel der vorliegen<strong>den</strong> Arbeit ist es, ein am Informations- und Metho<strong>den</strong>bedarf des<br />

schweinehalten<strong>den</strong> Betriebes orientiertes Beratungssystem zu gestalten und dabei <strong>den</strong><br />

Einsatz eines mobilen Labors zu integrieren.<br />

Zunächst wur<strong>den</strong> die zur Zeit erfaßten Daten, wie biologische Leistungs-, Schlacht-,<br />

Futterdaten und ökonomische Daten kategorisiert und um die neuen Datenkategorien<br />

"Umfelddaten" und "Gesundheitsdaten" ergänzt. Zur systematischen Erfassung der<br />

Umfelddaten dienen drei Check-Listen-Sätze für Ferkelerzeugung, -<strong>auf</strong>zucht und Mast.<br />

Im Rahmen von 143 Betriebsuntersuchungen wurde die Handhabung der Check-Listen im<br />

Praxistest überprüft. Die ermittelten Betriebs- und Teilbetriebskennziffern wur<strong>den</strong> mit <strong>den</strong><br />

biologischen Leistungsdaten sowie <strong>den</strong> Schlachtdaten <strong>auf</strong> Korrelationen untersucht, um<br />

festzustellen, mit welcher Wahrscheinlichkeit gestörte Prozesse über das<br />

Punktebewertungsystem richtig erfaßt wer<strong>den</strong>.<br />

Die Validierung ergab signifikante Korrelationskoeffizienten von r = 0,49 bis r = 0,80<br />

zwischen Betriebskennziffern, Teilbetriebskennziffern und Referenzdaten.<br />

Die Ergebnisse zeigen, daß die Überprüfungs- und Meßparameter in <strong>den</strong> Check-Listen und<br />

die berechneten Teilbetriebskennziffern sehr gut geeignet sind, um gestörte Prozesse und<br />

Schwachstellen in der Produktion zu erfassen. Die berechneten Betriebs- und Teilbetriebskennziffern<br />

ergeben eine Rangierung der Betriebe und Betriebsteilbereiche. Mit dem mobilen<br />

Labor lassen sich anhand der Meßwerte und der berechneten Kennziffern Prozeßkontrollen<br />

durchführen und Alarm- und Grenzwerte bestimmen, bei deren Erreichen Maßnahmen zu<br />

ergreifen sind.<br />

Aufgrund des Testeinsatzes des mobilen Labors innerhalb bestehender<br />

Beratungsorganisationen und prozeßkettenbezogener Qualitätsmanagementsysteme lassen<br />

sich folgende Einsatzbereiche für die erweiterte produktionsbegleitende<br />

Gesundheitskontrolle vorgeschlagen:<br />

Schwachstellenanalysen, im Rahmen <strong>einer</strong> erweiterten traditionellen Produktionsberatung<br />

extern organisierte Zwischenprüfungen im Sinne von Qualitätsmanagementsystemen <strong>auf</strong><br />

einzelbetrieblicher oder produktionskettenbezogener Ebene regelmäßige Lieferantenbeurteilungen<br />

innerhalb von produktionskettenbezogenen Qualitätsmanagementsystemen<br />

zur Unterstützung der Lieferantenauswahl.<br />

Finkler-Schade, Christa (1997):<br />

Felduntersuchung während der Weideperiode zur Ernährung von Fohlenstuten und<br />

Saugfohlen sowie zum Wachstumsverl<strong>auf</strong> der Fohlen.


Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät,<br />

Universität Bonn, 253 Seiten.<br />

Im Rahmen <strong>einer</strong> Felduntersuchung wurde die Energie- und Nährstoffversorgung von 149<br />

laktieren<strong>den</strong> Stuten und deren Saugfohlen während der Weideperiode untersucht. Dazu<br />

wurde in 40 westfälischen Warmblutzuchtbetrieben zwischen April und Oktober 1993 die Fütterung<br />

erfaßt und Proben vom Weidegras und Grundfutter sowie vom Hafer genommen.<br />

Diese wur<strong>den</strong> <strong>auf</strong> Nährstoffe einschließlich Mengen- (Ca, P, Mg, Na, K) und Spurenelemente<br />

(Fe, Cu, Zn, Mn) analysiert und für Rationskalkulationen genutzt. Die Ergebnisse der Rationskalkulationen<br />

wur<strong>den</strong> mit <strong>den</strong> Empfehlungen der GESELLSCHAFT FÜR<br />

ERNÄHRUNGSPHYSIOLOGIE (GFE, 1994) verglichen. Sie wer<strong>den</strong> als prozentuale<br />

Abweichung von <strong>den</strong> Versorgungsempfehlungen ausgedrückt. Insgesamt wur<strong>den</strong> 630<br />

Rationen für die laktieren<strong>den</strong> Stuten und 346 Rationen für die Fohlen berechnet. Die<br />

Darstellung der Ergebnisse wird differenziert nach Pfer<strong>den</strong> mit Weidegang und Zufütterung<br />

sowie Pfer<strong>den</strong> mit ausschließlicher Weidehaltung ohne Zufütterung. Die Ergebnisse der<br />

Rationskalkulationen ergeben sowohl bei <strong>den</strong> Stuten als auch bei <strong>den</strong> Fohlen zum Teil<br />

erhebliche Abweichungen von <strong>den</strong> Versorgungsempfehlungen. Hervorzuheben sind bei <strong>den</strong><br />

laktieren<strong>den</strong> Stuten beider Fütterungsgruppen Überversorgungen an verdaulichem<br />

Rohprotein und Kalium sowie Zinkdefizite bei <strong>den</strong> nicht zugefütterten Weidestuten. Bei <strong>den</strong><br />

Fohlen sind hohe Defizite bei <strong>den</strong> Mineralien Calcium, Phosphor, Magnesium, Kupfer und<br />

Zink, unabhängig vom Fütterungsregime, <strong>auf</strong>fällig.<br />

Darüber hinaus wurde der Wachstumsverl<strong>auf</strong> der 149 Saugfohlen während des ersten<br />

Lebenshalbjahres anhand von Körpermessungen im jeweiligen Abstand von etwa 5 Wochen<br />

erfaßt und anhand von daraus berechneten Wachstumsraten dargestellt. Folgende Körpermaße<br />

wur<strong>den</strong> erhoben: Stock- und Bandmaß, Röhrbeinlänge, Röhrbein- und<br />

Fesselgelenksumfang sowie Rumpflänge und Brustumfang. Das Wachstum verläuft in <strong>den</strong><br />

ersten Lebensmonaten sehr intensiv. Die Wachstumsraten reduzieren sich kontinuierlich mit<br />

zunehmendem Alter. Um <strong>den</strong> 5. Lebensmonat läßt sich einheitlich bei allen sieben<br />

Körpermaßen ein deutlicher Wachstumsschub beobachten.<br />

Die multiple lineare Regressionsanalyse zum Einfluß des Alters und der Ernährung der<br />

Fohlen <strong>auf</strong> das Wachstum ergibt für das Stockmaß ein hohes Bestimmtheitsmaß von 0,42.<br />

Im Regressionsmodell kommt dem Calcium ein positiver Einfluß <strong>auf</strong> die Wachstumsrate zu,<br />

negativ hingegen wirken sich das Alter sowie die Elemente Natrium, Kalium und Mangan<br />

aus.<br />

Anläßlich eines je<strong>den</strong> Meßtermins wur<strong>den</strong> bei <strong>den</strong> Fohlen auch Gliedmaßenveränderungen<br />

erfaßt. Diese zeigen im bzw. ab dem 5. Lebensmonat erhöhte Frequenzen und wer<strong>den</strong> mit<br />

dem beobachteten Wachstumsschub sowie <strong>den</strong> <strong>auf</strong>gezeigten Versorgungsdefiziten der<br />

Fohlen in Verbindung gebracht.<br />

Ganter, Katja (1996):<br />

Bedeutung harneigener, makromolekularer Substanzen tubulären Ursprungs bei<br />

Urolithiasis: Tamm-Horsfall Protein und N-acetyl-ß-D-Glukosaminidase.<br />

Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät,<br />

Universität Bonn, 166 Seiten.


Tamm-Horsfall Protein (THP) wird in <strong>den</strong> Epithelzellen des distalen Tubulus gebildet und ist<br />

das quantitativ bedeutendste Harnprotein. Die exakte biologische Rolle des THP ist noch<br />

unklar. Der Nachweis von THP in der organischen Matrix unterstreicht die Bedeutung dieses<br />

tubulären Proteins in der Steingenese. In diesem Zusammenhang wurde THP bei <strong>einer</strong><br />

Gruppe von Calciumoxalatsteinpatienten und Gesun<strong>den</strong> quantitativ bestimmt und nach<br />

Isolierung aus dem Harn bezüglich s<strong>einer</strong> Einflußnahme <strong>auf</strong> Prozesse der Steinbildung in<br />

einem in-vitro-Modell untersucht.<br />

Die quantitative Bestimmung zeigte eine verminderte tägliche THP-Ausscheidung bei<br />

Calciumoxalatsteinpatienten im Vergleich zu einem gesun<strong>den</strong> Kontrollkollektiv. Ein<br />

signifikanter Zusammenhang zwischen <strong>einer</strong> erniedrigten THP-Ausscheidung und <strong>einer</strong><br />

reduzierten Citratausscheidung, ein wichtiger niedermolekularer Inhibitor der<br />

Calciumoxalatsteinbildung, konnte festgestellt wer<strong>den</strong>. Diese Beziehung weist <strong>auf</strong> eine<br />

tubuläre Dysfunktion des distalen Abschnittes des Tubulus bei Calciumoxalatsteinpatienten<br />

hin.<br />

Eine Isolierungsmethode für THP aus Urin wurde ausgearbeitet und <strong>auf</strong> Harnproben von<br />

Calciumoxalatsteinpatienten und Gesun<strong>den</strong> angewendet. Die Wirkung von THP <strong>auf</strong> <strong>den</strong><br />

Prozeß der Kristallagglomeration, ein wesentlicher sekundärer Faktor der Steingenese,<br />

wurde <strong>auf</strong> der Basis <strong>einer</strong> gesättigten Lösung mit konstanter initieller Kristallkonzentration<br />

durch Bestimmen des Sedimentationsverhaltens untersucht. THP aus dem Harn von<br />

Gesun<strong>den</strong> inhibiert signifikant die Calciumoxalatkristall-Agglomeration im Vergleich zu THP<br />

aus dem Harn der Steinbildner. THP von Calciumoxalatsteinpatienten weist<br />

Promotoreigenschaften <strong>auf</strong>.<br />

N-acetyl-ß-D-Glukosaminidase (NAG) wird in <strong>den</strong> Lysosomen des proximalen Tubulus<br />

gebildet und gelangt physiologisch über Exocytose der Lysosomen in das Tubuluslumen. Für<br />

Calciumoxalatsteinpatienten ergab sich eine signifikant erhöhte NAG-Ausscheidung im<br />

Vergleich zu Gesun<strong>den</strong>. Die Niere scheint durch die Anwesenheit von Kristallen<br />

vorgeschädigt zu sein. Eine extracorporale Stoßwellenlithotripsie führte zu einem<br />

signifikanten Anstieg der NAG-Ausscheidung. NAG ist ein sehr empfindlicher Parameter für<br />

Defekte im proximalen Tubulus.<br />

Gothe, Christiane (1999):<br />

Das Haptoglobin als Entzündungsmarker in der Gesundheitskontrolle von<br />

Vollblutpfer<strong>den</strong>.<br />

Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät,<br />

Universität Bonn, 94 Seiten.<br />

Das Haptoglobin (Hp) gehört zur Gruppe der Akute-Phase-Proteine, deren Konzentration im<br />

Blut bei Entzündungen und Gewebsläsionen deutlich ansteigt. Ziel der vorliegen<strong>den</strong><br />

Untersuchung war es zu prüfen, inwieweit diese Eigenschaft für die Gesundheitskontrolle<br />

von Vollblutpfer<strong>den</strong> zu nutzen ist. Zur Hp-Messung diente das Nephelometer BN 100<br />

(Behring Diagnostika) unter Verwendung von humanspezifischen Antiseren. Als Tiermaterial<br />

stan<strong>den</strong> insgesamt 61 Englische Vollblüter eines Rennstalles zur Verfügung, bei <strong>den</strong>en in<br />

etwa vierwöchigem Abstand im Verl<strong>auf</strong> eines Jahres (September 1995 - August 1996)


Blutproben gewonnen wur<strong>den</strong>. In diesen Proben wur<strong>den</strong> sowohl der Haptoglobingehalt als<br />

auch die Konzentrationen bzw. Aktivitäten von Enzymen, Metaboliten und Mineralstoffen<br />

bestimmt, die nach Maßgabe des Bonner Informations- und Präventivsystems (BIPS) für<br />

Pferde erfaßt wer<strong>den</strong>. Zur Auswertung kamen 375 Blutproben.<br />

Als physiologisch in bezug <strong>auf</strong> entzündliche Prozesse wur<strong>den</strong> bei nephelometrischer<br />

Messung Werte unterhalb von 55 mg/dl angesehen.<br />

Die Hp-Konzentration zeigte sich unabhängig von Tageszeit und Geschlecht. Ab dem 6.<br />

Lebensjahr nahmen die Hp-Mittelwerte ab. Im Jahresverl<strong>auf</strong> beschrieben sie eine typische<br />

Kurve mit höheren Werten im Herbst.<br />

Deutliche Hp-Abweichungen traten im akuten Stadium von Entzündungsreaktionen und<br />

starken Gewebsläsionen <strong>auf</strong>, wie z. B. bei Erkrankungen des Respirations-traktes (63,9 ±<br />

16,4 mg/dl) und offenen Wun<strong>den</strong> (bis zu 118,0 mg/dl). Bei antibiotischer Behandlung sank<br />

der Hp-Spiegel. Hp-Werte von Pfer<strong>den</strong>, die an Entzündungen der Sehnen und Gelenke<br />

litten, erhöhten sich durchschnittlich nur leicht. Dagegen bewirkten Schutzimpfungen gegen<br />

Tollwut und virale Atemwegserkrankungen einen starken Hp-Anstieg.<br />

Die Korrelationen zu <strong>den</strong> übrigen Blutparametern waren gering, wenngleich <strong>auf</strong>fiel, daß im<br />

Falle erhöhter AST-, CK- und LDH-Aktivitäten auch der mittlere Hp-Gehalt stieg.<br />

Es kann festgehalten wer<strong>den</strong>, daß die nephelometrische Haptoglobinbestimmung zur<br />

Erkennung von Entzündungen in der routinemäßigen Gesundheitskontrolle von<br />

Vollblutpfer<strong>den</strong> eine wertvolle Ergänzung darstellt.<br />

Gymnich, Stefanie (2001):<br />

Haptoglobin als Screeningparameter im Gesundheitsmanagement von<br />

Ferkel<strong>auf</strong>zuchtbetrieben.<br />

Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät,<br />

Universität Bonn, 128 Seiten.<br />

Ziel der Arbeit war es zu prüfen, in welcher Weise und zu welchen<br />

Untersuchungszeitpunkten sich das Akute-Phase-Protein Haptoglobin in überbetriebliche<br />

Gesundheitsmanagementkonzepte integrieren lässt. Dabei galt es, auch <strong>den</strong> <strong>Einfluss</strong><br />

unterschiedlicher Ferkel<strong>auf</strong>zuchtverfahren im Hinblick <strong>auf</strong> die Durchführung neuer<br />

Kontrollstrategien mit Hilfe des Parameters Haptoglobin zu beurteilen. Es wur<strong>den</strong> fünf<br />

Varianten der Kun<strong>den</strong>-Lieferanten-Beziehung bei sieben Ferkelerzeugern, 15<br />

Ferkel<strong>auf</strong>züchtern und zwei Mästern getestet.<br />

Die Ergebnisse <strong>einer</strong> Vorstudie ergaben, dass Belastungen eines dreistündigen Transportes<br />

oder <strong>einer</strong> pharmakologisch induzierten Belastung durch Myostressinjektion keine<br />

signifikante Veränderung der Haptoglobinkonzentration im Blut von Schweinen im Vergleich<br />

zur Kontrollgruppe verursachten. Für die Hauptstudie bedeutete dies, dass bei der<br />

Interpretation der Konzentrationserhöhung von Haptoglobin Transport bzw. Umstallung<br />

ausgeschlossen wer<strong>den</strong> konnte.<br />

In der Hauptstudie stan<strong>den</strong> 1559 Datensätze von Einzeltieren aus 43 Indikatortiergruppen<br />

zur Verfügung. Es zeigte sich, dass bei Ferkeln aus <strong>einer</strong> Herkunft zum Zeitpunkt des<br />

Einstallens in die Aufzucht signifikant niedrigere Haptoglobinkonzentrationen zu fin<strong>den</strong><br />

waren, als bei Tiergruppen, die aus mehreren Herkünften stammten. Deutlich war der


Zusammenhang zwischen Mängeln im Hygienestatus der Ferkel<strong>auf</strong>zuchtbetriebe bei der<br />

Zwischen- und Endprüfung, geringeren täglichen Zunahmen in der späteren Aufzucht sowie<br />

höheren Medikamentenkosten pro Tier und im Mittel erhöhten Haptoglobinwerten der<br />

Indikatortiergruppen.<br />

Die vorgeschlagenen Teststrategien sehen die Messung des Akute-Phase-Proteins<br />

Haptoglobin in Kombination mit Checklisten- und Punktbewertungssystemen im Rahmen von<br />

überbetrieblichen Gesundheitsmanagementsystemen vor. Günstige<br />

Probenentnahmezeitpunkte sind dabei für die Eingangsprüfung drei Tage vor dem<br />

Umstallen im Herkunftsbetrieb oder unmittelbar bei Anlieferung im Aufzuchtbetrieb, für die<br />

Zwischenprüfung drei Wochen nach dem Einstallen und für die Endprüfung drei Tage vor<br />

dem Ausstallen in die Mast.<br />

Hackländer, Rainer (1997):<br />

Praxisorientierte Untersuchungen zur Fütterung und zum Wachstum von<br />

Warmblutfohlen nach dem Absetzen während der Stallhaltung.<br />

Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät,<br />

Universität Bonn, 112 Seiten.<br />

Es war Ziel dieser Untersuchung, die Ernährung von abgesetzten Warmblutfohlen während<br />

der Stallhaltung in 35 westfälischen Pferdezuchtbetrieben zu analysieren und mit <strong>den</strong><br />

Empfehlungen zur Energie- und Nährstoffversorgung der GfE (1994) zu vergleichen. Dazu<br />

wur<strong>den</strong> fünfmalig in Abstän<strong>den</strong> von 5 - 6 Wochen die Art und Menge der Futterrationen<br />

vollständig erfaßt, die Nährstoffgehalte dieser Futtermittel analysiert und dar<strong>auf</strong> basierend<br />

Rationskalkulationen erstellt. Gleichzeitig wur<strong>den</strong> das Wachstum der Absetzer anhand<br />

bestimmter Körper-maße sowie die Gliedmaßenentwicklung registriert, um zu untersuchen,<br />

ob ein Zusammenhang zur Versorgung besteht. Folgende Ergebnisse seien hervorgehoben:<br />

Ernährung: Die Analyse der Rationskalkulationen ergab große Unterschiede in der Energie-<br />

und Nährstoffversorgung der Absetzer in <strong>den</strong> einzelnen Betrieben. Erhebliche Überschüsse<br />

waren besonders bei der Versorgung an Energie, Calcium, Phosphor, Magnesium, Kalium,<br />

Eisen und Mangan festzustellen, während Defizite vor allem bei Protein, Natrium, Kupfer<br />

und Zink bestan<strong>den</strong>.<br />

Wachstumsverl<strong>auf</strong>: Zwischen dem 5. - 17. Monat gingen die Wachstumsraten in allen<br />

Merkmalen stark zurück, wobei das größte Wachstum etwa bis zum 10. Monat andauerte.<br />

Auffällig war ein starkes Rumpfwachstum auch im 2. Jahr. Deutliche Wachstumsschübe<br />

traten in allen Merkmalen im 5. - 7., sowie für Stock- und Bandmaß im 10. - 11. Monat <strong>auf</strong>.<br />

Exterieurbeurteilung: Orthopädische Entwicklungsstörungen traten insbesondere in Form<br />

von Umfangsvermehrungen der Fesselgelenke, Fehlstellungen der Gliedmaßen sowie<br />

unkorrekten Fesselwinkelungen <strong>auf</strong>. Diese wur<strong>den</strong> verstärkt im 5. bis 10. Monat<br />

diagnostiziert.<br />

Einfluß der Versorgung <strong>auf</strong> Wachstum und Entwicklung: Ein signifikanter Einfluß<br />

unterschiedlicher Versorgungsklassen ergab sich für die Wachstumsmerkmale Körperlänge<br />

und Röhrbeinlänge sowie für Umfangsvermehrungen der Fesselgelenke und steile<br />

Hufstellungen.


Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung von Rationskalkulationen, die <strong>auf</strong><br />

betriebsbezogenen Nährstoffanalysen des Grund- und Kraftfutters basieren sollten, um<br />

gezielt Ergänzungsfuttermittel einzusetzen. Eine <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en Wachstumsphasen<br />

angepaßte Versorgung ist sinnvoll, um ein gleichmäßiges Wachstum zu erzielen und<br />

orthopädische Entwicklungsstörungen zu vermei<strong>den</strong>.<br />

Hartmann, Harriet (1999):<br />

Die Bedeutung der Anatomie des Dressurpferdes im Hinblick <strong>auf</strong> die verlangte<br />

Leistung in Theorie und Praxis.<br />

Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät,<br />

Universität Bonn, 101 Seiten.<br />

Ziel der vorliegen<strong>den</strong> Arbeit war es, sowohl unter aktuell erfolgreichen Reitern als auch bei<br />

Autoren der Fachliteratur herauszuarbeiten, <strong>auf</strong> welche anatomischen Merkmale bei der<br />

Auswahl eines Dressurpferdes geachtet wird. Darüberhinaus wurde überprüft, inwieweit<br />

theoretisches Fachwissen bei erfolgreichen Dressurreitern vorhan<strong>den</strong> ist.<br />

Zu diesem Zweck wur<strong>den</strong> die rheinischen Kaderreiter und weitere erfolgreiche Dressurreiter<br />

per Fragebogen bezüglich der anatomischen Anforderungen an ihre Dressurpferde befragt.<br />

Die Fachliteratur wurde <strong>auf</strong>gearbeitet und durch Gegenüberstellung der Gruppen konnte ein<br />

Vergleich zwischen Theorie und Praxis durchgeführt wer<strong>den</strong>.<br />

Die Auswertung ergab, daß bei der Auswahl eines Dressurpferdes der Halslänge und dem<br />

Halsansatz größte Bedeutung zugemessen wer<strong>den</strong>. Es bestand die Meinung, daß eine<br />

ungünstige Winkelung der Hinterhand als schwerwiegendster Mangel einzustufen sei und<br />

einen deutlich negativen Einfluß <strong>auf</strong> die Leistung als Dressurpferd hat. Lektionen wer<strong>den</strong><br />

dann schwerer erlernt, wenn die Vorhand zu kurz, die Brust zu eng und die Hinterhand zu<br />

steil ist.<br />

Die Eignung eines Dressurpferdes für <strong>den</strong> Dressursport wird heutzutage weniger durch seine<br />

anatomische Korrektheit als vielmehr durch seine Bewegungsqualität bestimmt. Diese steht<br />

nicht immer in direktem Zusammenhang zueinander. Es zeigte sich, daß unter <strong>den</strong><br />

Turnierreitern die Zusammenhänge zwischen anatomischen Merkmalen und<br />

Bewegungscharakteristika häufig nicht verstan<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. Insgesamt sind die theoretischen<br />

Kenntnisse unabhängig vom Leistungsniveau als mangelhaft einzustufen.<br />

Die erhebliche Diskrepanz zwischen dem aktuellen theoretischen Wissensstand und <strong>den</strong><br />

Anforderungen in der Literatur läßt sich vermutlich <strong>auf</strong> eine geänderte Gewichtung in der<br />

hippologischen Ausbildung und <strong>auf</strong> deutlich verbessertes Pferdematerial zurückführen. Der<br />

Zeitgeist führt bei der Pferdewahl zu einem Pragmatismus der sich in der Literatur nicht<br />

widerspiegelt. Es sollte dar<strong>auf</strong> geachtet wer<strong>den</strong>, daß es trotz des Strebens nach<br />

Turniererfolg nicht zu <strong>einer</strong> Verarmung an solidem hippologischen Fachwissen kommt.<br />

Heintges, Ute (2003):<br />

Untersuchungen zur Bedeutung von Leptin bei Wiederkäuern.


Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät,<br />

Universität Bonn, 150 Seiten.<br />

Ziel der Arbeit war zunächst die Entwicklung eines geeigneten Meßverfahrens, um<br />

Konzentrationen von Leptin, ein von Adipozyten gebildetes Proteohormon, im Serum bzw.<br />

Plasma verschie<strong>den</strong>er Wiederkäuerspezies bestimmen zu können. Als Messverfahren wurde<br />

ein kompetitiver Enzymimmuntest mit Vorinkubation unter Verwendung der<br />

Doppelantikörpermethode entwickelt und validiert. Mit Hilfe dieser Methode und<br />

Glukoseinfusionsstudien (hyperglykämischer und euglykämisch/hyper-insulinämischer<br />

Clamp) galt es erstmalig, mögliche Einflüsse <strong>einer</strong> exogenen roLeptingabe bzw. aktiven<br />

Immunisierung gegen roLeptin <strong>auf</strong> <strong>den</strong> Glukosemetabolismus und das Fettgewebe von<br />

Ziegen zu quantifizieren. Weiterhin bestand die Intention, mögliche Wechselwirkungen<br />

zwischen Serumleptingehalten von Wiederkäuern und <strong>den</strong> Hormonen Prolaktin, Plazentärem<br />

Laktogen und Somatotropin mittels Injektion dieser Hormone bei Ziegen bzw. Kühen<br />

<strong>auf</strong>zuzeigen.<br />

Eine aktive Immunisierung gegen roLeptin bzw. die subkutane Applikation von roLeptin bei<br />

gravide Ziegen erhöhten die Serumleptingehalte der Ziegen und erniedrigten bzw. steigerten<br />

die Sensitivität von Insulin. Laktierende Kontrollziegen wiesen gegenüber tragen<strong>den</strong> Ziegen<br />

der Kontrollgruppe reduzierte Insulinsensitivität <strong>auf</strong>, wobei die Gabe von exogenem roLeptin<br />

diesen Unterschied scheinbar verstärkte.<br />

Der Serumgehalt an freien Fettsäuren wurde durch exogenes Leptin in tragen<strong>den</strong> Ziegen<br />

gesenkt. Beim Vergleich der Serumkonzentrationen an freien Fettsäuren während der<br />

Trächtigkeit und der Laktation wur<strong>den</strong> in laktieren<strong>den</strong> Ziegen stets höhere Gehalte bestimmt.<br />

Weiterhin wiesen laktierende Ziegen kl<strong>einer</strong>e Fettzellen <strong>auf</strong> als gravide Tiere.<br />

Die Injektion von Prolaktin erniedrigte innerhalb weniger Minuten kurzfristig <strong>den</strong><br />

Serumleptingehalt von Ziegen, während die Gabe von Plazentärem Laktogen die<br />

Konzentration nach einigen Stun<strong>den</strong> nachhaltig senkte. Bei tragen<strong>den</strong>, laktieren<strong>den</strong> Kühen<br />

bewirkte eine Depotgabe an Somatotropin eine markante Senkung der Plasmaleptinkonzentrationen.<br />

Im Gegensatz dazu zeigten nicht gravide Kühe nur minimale<br />

Variationen im Leptingehalt.<br />

Entwicklungs- bzw. Reproduktionsstadien nehmen beim Wiederkäuer, wie bisher nur von<br />

Studien an Menschen und Nagern bekannt, <strong>Einfluss</strong> <strong>auf</strong> <strong>den</strong> Serum- bzw.<br />

Plasmaleptingehalt.<br />

Hermann, Thomas (1998):<br />

In vitro-Einfluß von 1α,25-Dihydroxycholecalciferol sowie der analogen Verbindungen<br />

EB1089 und CB1093 <strong>auf</strong> humane Endothel- und Mammakarzinomzellen.<br />

Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät,<br />

Universität Bonn, 108 Seiten.<br />

1α,25-Dihydroxycholecalciferol (Calcitriol) beeinflußt die Proliferation und Differenzierung<br />

von Mammakarzinomzellen und besitzt antiangiogene Eigenschaften. Dieses steroidähnliche<br />

Vitaminderivat bietet daher eine neue Perspektive für die systemische Therapie des<br />

Mammakarzinoms. Bisher war der klinische Einsatz von Calcitriol durch seinen Einfluß <strong>auf</strong>


die Kalziumhomöostase eingeschränkt. In <strong>den</strong> letzten Jahren wur<strong>den</strong> jedoch verschie<strong>den</strong>e<br />

Vitamin D-analoge Verbindungen synthetisiert, die eine bedeutend geringere<br />

kalziummobilisierende Wirkung <strong>auf</strong>weisen als Calcitriol. In der vorliegen<strong>den</strong> Arbeit wurde die<br />

antiproliferative bzw. antiangiogene Wirkung von Calcitriol sowie der zwei neuen Vitamin D-<br />

Analoga EB1089 und CB1093 <strong>auf</strong> humane Endothel- und Mammakarzinomzellen verglichen.<br />

Sowohl Calcitriol als auch die bei<strong>den</strong> Vitamin D-Analoga EB1089 und CB1093 hemmten<br />

dosis- und zeitabhängig das in vitro-Wachstum der humanen Mammakarzinomzellinien T-<br />

47D und MDA-MB-468. Dieser antiproliferative Effekt war unabhängig vom<br />

Östrogenrezeptorstatus der Tumorzellinien. Auch die Proliferation VEGF-stimulierter<br />

humaner Endothelzellen (HUVEC) wurde durch Inkubation mit Calcitriol, EB1089 bzw.<br />

CB1093 dosisabhängig gehemmt. Weder bei <strong>den</strong> Mammakarzinom- noch bei <strong>den</strong><br />

Endothelzellen waren zytolytische oder signifikant wachstumssteigernde Effekte der<br />

Testsubstanzen zu beobachten. Calcitriol inhibierte in HUVECs transient die Expression des<br />

VEGF-Rezeptors KDR, nicht aber die des VEGF-Rezeptors flt-1. Durch 5tägige Inkubation<br />

der T-47D- und MDA-MB-468-Zellen mit 1 µM Calcitriol, EB1089 bzw. CB1093 kam es zu<br />

<strong>einer</strong> signifikanten Verminderung der absoluten VEGF-Konzentration in <strong>den</strong> zellfreien<br />

Kulturüberstän<strong>den</strong>. Es zeigte sich jedoch kein Einfluß der Testsubstanzen <strong>auf</strong> die Expression<br />

VEGF-spezifischer mRNA. Da zudem bei Analyse der relativen VEGF-Konzentration<br />

bezogen <strong>auf</strong> eine arbiträre Zellzahl von 10 6 Zellen kein signifikanter Unterschied zur<br />

Kontrolle festgestellt wurde, war die Verminderung der absoluten VEGF-Konzentration wohl<br />

primär durch die antiproliferative Wirkung der jeweiligen Testsubstanz bedingt.<br />

Zusammenfassend läßt sich sagen, daß die Vitamin D-Analoga EB1089 und CB1093 durch<br />

ihre geringe kalziummobilisierende Wirkung in vivo und die in dieser Arbeit gezeigte<br />

antiproliferative und VEGF-antagonistische Wirkung <strong>auf</strong> Östrogenrezeptor-positive und -<br />

negative Mammakarzinomzellinien sowie nicht-maligne Endothelzellen in Zukunft ein<br />

innovatives Therapieprinzip zur zytostatischen und antiangiogenen Behandlung des<br />

Mammakarzinoms darstellen könnten.<br />

Kellersmann, Julia (2003):<br />

Der <strong>Einfluss</strong> der O-GlcNAc-Modifikation <strong>auf</strong> das Prozessieren des Amyloid Precursor<br />

Proteins (APP) sowie <strong>auf</strong> die Regulation der Cdk5.<br />

Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät,<br />

Universität Bonn, 134 Seiten.<br />

O-glykosidisch gebun<strong>den</strong>es N-Acetylglucosamin (O-GlcNAc) an Serin- und Threoninresten<br />

von Proteinen ist eine posttranslationale Modifikation von cytosolischen Proteinen,<br />

Kernproteinen und cytoplasmatischen Domänen von Transmembranproteinen. Es war<br />

gezeigt wor<strong>den</strong>, dass die O-GlcNAc-Modifikation von Proteinen in einem reziproken<br />

Verhältnis zur Phosphorylierung stehen kann und damit eine ähnliche regulatorische<br />

Funktion wie die Phosphorylierung ausüben könnte.<br />

Diese Hypothese konnte in dieser Arbeit dadurch bestätigt wer<strong>den</strong>, dass durch die<br />

Behandlung von N2a-Zellen bzw. HEK293-Zellen, die mit dem humanem Wildtyp von APP695<br />

(APPwt) bzw. mit der schwedischen Mutante von APP (APPsw) transfiziert wor<strong>den</strong> waren,<br />

mit PMA (aktiviert PKC) und PUGNAc (inhibiert OGH) Veränderungen der APP-


Prozessierung hervorgerufen wur<strong>den</strong>. Die PMA-Behandlung von N2a-Zellen steigerte die<br />

Sekretion von APPs-Fragmenten (nur bei APPwt-transfizierten N2a-Zellen) und führte<br />

gleichzeitig zu <strong>einer</strong> Abnahme von Abeta-Pepti<strong>den</strong> (sowohl bei APPwt- als auch bei APPswtransfizierten<br />

N2a-Zellen), wobei letztere auch bei APPwt-transfizierten HEK293-Zellen zu<br />

beobachten war. PUGNAc hingegen führte nur bei APPsw-transfizierten N2a-Zellen zu <strong>einer</strong><br />

Zunahme der Abeta-Sekretion, wobei die APPs-Sekretion nicht signifikant verändert war. Bei<br />

<strong>den</strong> HEK293-Zellen zeigte sich im Gegensatz dazu nur eine Zunahme der Abeta-Sekretion<br />

bei <strong>den</strong> mit <strong>den</strong> APPwt-transfizierten Zellen. Somit scheint eine erhöhte O-GlcNAc-<br />

Modifikation von Proteinen einen <strong>Einfluss</strong> <strong>auf</strong> <strong>den</strong> Prozessierungsprozess von APP<br />

dahingehend auszuüben, dass vermehrt der amyloidogene Weg eingeschlagen wird.<br />

Weiterhin konnte gezeigt wer<strong>den</strong>, dass die Cdk5 O-GlcNAc modifiziert ist. Da die Cdk5 durch<br />

Phosphorylierung des Ser159 negativ reguliert wird, könnte es sein, dass die O-GlcNAc-<br />

Modifikation ebenfalls einen <strong>Einfluss</strong> <strong>auf</strong> die Aktivität des Enzyms hat. Es konnte gezeigt<br />

wer<strong>den</strong>, dass durch die Behandlung mit PUGNAc und dem PKA-Aktivator dbcAMP die O-<br />

GlcNAc-Modifikation von Proteinen stärker zunahm als durch die alleinige Behandlung mit<br />

PUGNAc. Dadurch lässt sich vermuten, dass die O-GlcNAc-Modifikation der Cdk5 zu <strong>einer</strong><br />

Dysfunktion des Enzyms führen könnte, das Enzym in dem Fall verstärkt inhibiert und<br />

dadurch die O-GlcNAc-Modifikation von Proteinen gefördert wird.<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die O-GlcNAc-Modifikation sowohl bei der<br />

Prozessierung des APP als auch bei der Regulation der Cdk5 eine Rolle spielt.<br />

Kissenbeck, Silke (1999):<br />

Einfluß eines Trainings <strong>auf</strong> <strong>den</strong> Glykogengehalt und <strong>den</strong> Glykogenverbrauch im M.<br />

glutaeus medius von Pfer<strong>den</strong>.<br />

Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät,<br />

Universität Bonn, 111 Seiten.<br />

Einleitung. Das in der Muskulatur gespeicherte Glykogen ist ein wichtiges Substrat für die<br />

Bereitstellung von Energie während körperlicher Belastung. Beim Menschen ist die<br />

Fähigkeit, lang andauernde, erschöpfende Belastungen durchzuführen, eng mit der<br />

Muskelglykogenkonzentration vor Beginn der Belastung korreliert (BERGSTRÖM et al., 1967).<br />

Auch für das Pferd könnte eine trainingsinduzierte Zunahme des Glykogengehalts zu <strong>einer</strong><br />

Verbesserung der Ausdauerleistung beitragen. Ziel der vorliegen<strong>den</strong> Studie war es, die<br />

Effekte eines am Leistungsstand des Pferdes orientierten Trainings <strong>auf</strong> <strong>den</strong> Glykogengehalt<br />

und Glykogenverbrauch im M. glutaeus medius zu untersuchen.<br />

Material und Metho<strong>den</strong>. Untersucht wurde die Wirkung von drei verschie<strong>den</strong>en<br />

Trainingsinhalten. Die L<strong>auf</strong>geschwindigkeit, bei der der jeweilige Trainingsinhalt absolviert<br />

wurde, wurde für jedes Pferd zu Beginn des Trainings ausgehend von <strong>den</strong> in einem<br />

standardisierten Leistungstest gemessenen Blutlaktatwerten ermittelt. Gemäß dem Konzept<br />

des Lateinischen Quadrates (6x3 faktorielles Design) wur<strong>den</strong> sechs 2-jährige<br />

Haflingerhengste bei jedem der drei folgen<strong>den</strong> Trainingsinhalte trainiert: v1,5 oder v2,5 über 45<br />

Minuten und v4 über 25 Minuten Dauer. Eine Trainingsperiode dauerte 6 Wochen (21<br />

Trainingseinheiten), anschließend wur<strong>den</strong> die Pferde 5 Wochen lang nicht trainiert<br />

(Ruheperiode). Alle Belastungen fan<strong>den</strong> <strong>auf</strong> einem L<strong>auf</strong>band bei 17 % Steigung statt.


Muskelbiopsien wur<strong>den</strong> an 5 Zeitpunkten aus 2 und 6 cm Tiefe des M. glutaeus medius<br />

entnommen: vor Beginn und in der Mitte der Trainingsperiode, 2, 9 und 35 Tage nach der<br />

letzten Trainingseinheit.<br />

Ergebnisse. 9 Tage nach der letzten Trainingseinheit waren die Glykogengehalte in der<br />

Entnahmetiefe von 6 cm bei <strong>den</strong> Pfer<strong>den</strong>, die zuvor 45 Minuten lang bei v1,5 und v2,5 trainiert<br />

wur<strong>den</strong>, um 47 % und 48 % höher als vor Trainingsbeginn (p


Die durchschnittliche Gesamtkeimzahl erhöhte sich bei der Placebo-Gruppe kontinuierlich<br />

von 8,8x10 12 <strong>auf</strong> 2,6x10 13 Keime/g Kot. In der homöopathisch behandelten Gruppe fiel die<br />

Gesamtkeimzahl dagegen ab. Diese entgegengesetzte positive Entwicklung ließ sich<br />

statistisch absichern.<br />

Die Anzahl coliformer Keime wuchs in der Placebo-Gruppe durchschnittlich von 5,9x10 7 <strong>auf</strong><br />

1,3x10 8 Keime/g Kot an. In der homöopathisch behandelten Gruppe zeigten sich dagegen<br />

nur unwesentliche Veränderungen gegenüber der Ausgangssituation. Die Unterschiede<br />

zwischen <strong>den</strong> bei<strong>den</strong> Gruppen ließen sich durchgehend ab dem Tag nach der erstmaligen<br />

Verabreichung der Homöopathika statistisch absichern.<br />

Insgesamt gesehen ließ sich somit anhand der für <strong>den</strong> Durchfall entschei<strong>den</strong><strong>den</strong> Kriterien<br />

Wassergehalt, Gesamtkeimzahl und Anzahl coliformer Keime nach präventiver<br />

Verabreichung der bei<strong>den</strong> Kombinationspräparate Nux vomica-Homaccord® und Veratrum-<br />

Homaccord® eine protektive Wirkung <strong>auf</strong> <strong>den</strong> "Fohlenrossedurchfall" statistisch absichern.<br />

Kosswig, Ninetta (2003):<br />

Die Trennung der Adhäsionseigenschaften von <strong>den</strong> Internalisations-eigenschaften<br />

des Scavenger Rezeptors der Klasse A.<br />

Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät,<br />

Universität Bonn, 110 Seiten.<br />

Die Makrophagen Scavenger-Rezeptoren der Klasse A (SR-A) sind trimere integrale<br />

Transmembranproteine, die eine Vielfalt von Ligan<strong>den</strong> (z.B. modifizierte Lipoproteine und<br />

bakterielle Produkte) bin<strong>den</strong>. Durch Internalisation dieser Ligan<strong>den</strong> spielt SR-A eine wichtige<br />

Rolle in verschie<strong>den</strong>en physiologischen und pathophysiologischen Vorgängen, unter<br />

anderem im Abwehrsystem und bei der Pathogenese der Arteriosklerose. In vitro kann SR-A<br />

auch die Adhäsion von Makrophagen zu modifizierten extrazellulären Matrixproteinen<br />

regulieren, die physiologische Bedeutung dieser Adhäsionseigenschaften ist allerdings noch<br />

unklar. Das Ziel dieser Arbeit war es, die Adhäsionseigenschaften von <strong>den</strong><br />

Internalisationeigenschaften des Rezeptors zu trennen und einen mutierten SR-A zu<br />

entwickeln, dem die Adhäsionseingenschaften fehlen. Da Zelladhäsion und Internalisation<br />

von Ligan<strong>den</strong> anscheinend von <strong>einer</strong> i<strong>den</strong>tischen extrazellulären Region des Rezeptors<br />

reguliert wer<strong>den</strong>, habe ich die zytoplasmatische Region des Rezeptors erforscht.<br />

Veschie<strong>den</strong>e mutierte SR-A Konstrukte wur<strong>den</strong> in HEK-293 (human embryonic kidney)<br />

Zellen exprimiert. Mit diesem Ansatz konnte gezeigt wer<strong>den</strong>, dass ein mutierter SR-A (SR-<br />

A∆1-49) mit <strong>einer</strong> verkürzten zytoplasmatischen Region von nur sechs Aminosäuren<br />

Zelladhäsion regulieren kann, aber nicht in der Lage ist, die Internalisation des Rezeptors zu<br />

regulieren. Studien mit einem chimären Rezeptor, in <strong>den</strong> der zytoplasmatische Teil von SR-A<br />

durch <strong>den</strong> des Transferrin Rezeptors ersetzt wurde, haben gezeigt, dass diese<br />

zytoplasmatische SR-A Region auch für <strong>den</strong> Transport vom Endoplasmatischen Reticulum<br />

zum Golgi Apparat nötig ist. Es konnte gezeigt wer<strong>den</strong>, dass Zelladhäsion und Internalisation<br />

von unterschiedlichen zytoplasmatischen Regionen reguliert wer<strong>den</strong>. Es wurde ein mutierter<br />

SR-A entwickelt, der spezifisch die Zelladhäsion reguliert und anhand dieses Rezeptors kann<br />

die physiologische Bedeutung der Adhäsionseigenschaften untersucht wer<strong>den</strong>.


Kreft, Dagmar (1997):<br />

Entwicklung eines in vitro-Modellsystems zum Studium des <strong>Einfluss</strong>es von Gliadin <strong>auf</strong><br />

die Hydrolasen der Bürstensaummembran des Dünndarms bei Zöliakie in Remission.<br />

Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät,<br />

Universität Bonn, 103 Seiten.<br />

Hintergrund: Die Zöliakie ist durch eine permanente intestinale Unverträglichkeit von durch<br />

die Nahrung <strong>auf</strong>genommenem Weizengliadin und verwandten Proteinen gekennzeichnet.<br />

Gliadin verursacht eine intestinale Zottenatrophie bei betroffenen Personen, und Patienten<br />

unter glutenfreier Ernährung erholen sich vollständig. Der molekulare Mechanismus, der die<br />

Mukosaschädigung bei Zöliakie induziert, ist noch immer unbekannt. Ziel dieser Studie war<br />

es, eine mögliche Korrelation zwischen dem durch Gliadin ausgelösten Mukosascha<strong>den</strong> und<br />

der Biosynthese intestinaler Hydrolasen zu überprüfen. Auf der Basis der Organkultur<br />

intestinaler Biopsien wurde ein in vitro-System der Zöliakie in Remission entwickelt, um die<br />

Hypothese <strong>einer</strong> beeinträchtigten Biosynthese auszutesten. Zusätzlich wurde die<br />

Enzymaktivität der intestinalen Disaccharidasen ermittelt, um zu überprüfen, ob auch diese<br />

Ebene betroffen ist.<br />

Patienten, Material, Metho<strong>den</strong>: Perorale Saugbiopsien bzw. endoskopisch gewonnene<br />

Biopsien aus dem Duo<strong>den</strong>um von 14 Zöliakiepatienten in Remission (nach mindestens zwei<br />

Jahren glutenfreier Diät) und 29 darmgesun<strong>den</strong> Kindern wur<strong>den</strong> in An- oder Abwesenheit<br />

von Gliadinpepti<strong>den</strong> <strong>einer</strong> 24-stündigen Organkultur unterzogen. Ein peptisch-tryptischer<br />

Maisprolamin-Dau diente als nicht-toxische Kontrollsubstanz. Der Effekt der Additive <strong>auf</strong> die<br />

Biosynthese mehrerer Hydrolasen (Laktase-Phlorizin-Hydrolase, Saccharase-Isomaltase,<br />

Maltase-Glukoamylase, Aminopeptidase N, Dipeptidyl-Peptidase IV, Angiotensin Ikonvertierendes<br />

Enzym) wurde mittels metabolischer Markierung der Proteinbiosynthese (mit<br />

[ 35 S]-Methionin), anschließender Immunpräzipitation und SDS-PAGE untersucht. Schließlich<br />

wur<strong>den</strong> die Effekte durch Autoradiografie visualisiert und durch <strong>den</strong>sitometrisches Scannen<br />

quantifiziert. Der Einfluß <strong>auf</strong> die Enzymaktivität der Disaccharidasen Laktase, Saccharase,<br />

Isomaltase und Maltase wurde mittels <strong>einer</strong> modifizierten Methode von Dahlqvist ermittelt.<br />

Ergebnisse: Es konnte eine schnelle und spezifische gliadininduzierte Reduktion der Biosynthese<br />

intestinaler Hydrolasen in Biopsien von Zöliakiepatienten unter glutenfreier Diät<br />

gezeigt wer<strong>den</strong>. Dieses Phänomen war für alle untersuchten Disaccharidasen und<br />

Peptidasen statistisch signifikant (###>0,01), wohingegen weder nach <strong>einer</strong> Inkubation mit<br />

Maisprolamin noch bei darmgesun<strong>den</strong> Kindern ähnliches zu beobachten war. Auf der Ebene<br />

der Enzymaktivität konnte nach <strong>einer</strong> 24-stündigen Inkubation kein Effekt gezeigt wer<strong>den</strong>.<br />

Aufgrund beginnender nekrotischer Veränderungen in <strong>den</strong> Biopsien war eine längere<br />

Inkubation nicht möglich, so daß gegebenenfalls später <strong>auf</strong>tretende Effekte nicht untersucht<br />

wer<strong>den</strong> konnten.<br />

Schlußfolgerung: Das etablierte Modellsystem ist geeignet, die Situation der Zöliakie in<br />

Remission in vitro zu studieren. Darüber hinaus konnte ein schneller inhibitorischer Effekt<br />

von Gliadinpepti<strong>den</strong> <strong>auf</strong> die Biosynthese der Hydrolasen der duo<strong>den</strong>alen Bürstensaummembran<br />

gezeigt wer<strong>den</strong>. Gliadin scheint nicht in das posttranslationale Prozessing der<br />

Hydrolasen einzugreifen, <strong>den</strong>n es reduziert sowohl Precursor- als auch reife Formen der<br />

Proteine. Ob Gliadin primär bei der Proteinbiosynthese ansetzt oder der beobachtete Effekt


als sekundäres Phänomen <strong>einer</strong> gestörten mRNA-Synthese zu interpretieren ist, bleibt zu<br />

klären. Die frühen Veränderungen innerhalb von 24 Stun<strong>den</strong> Inkubation sprechen für eine<br />

unmittelbare Wirkung der Gliadinpeptide <strong>auf</strong> die Enterozyten, möglicherweise durch die<br />

indirekte Vermittlung von Zytokinen.<br />

Kreyenschmidt, Judith (2003):<br />

Modellierung des Frischeverlustes von Fleisch sowie des Entfärbeprozesses von<br />

Temperatur-Zeit-Integratoren zur Festlegung von Anforderungsprofilen für die<br />

produktbegleitende Temperaturüberwachung.<br />

Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät,<br />

Universität Bonn, 167 Seiten.<br />

Ziel der Arbeit war es, die Eignung von zwei <strong>auf</strong> unterschiedlichen Prinzipien beruhen<strong>den</strong><br />

Zeit-Temperatur-Integratoren (Prototyp Bayreuth/Haifa und M2/M3 der Fa. Lifelines) für eine<br />

produktbegleitende Kontrolle von frischem Schweine- und Geflügelfleisch zu überprüfen. Des<br />

weiteren sollten zwei unterschiedliche Modellansätze A und B getestet wer<strong>den</strong>, die jeweils<br />

die Verderbskinetik des Frischfleisches und die Entfärbekinetik der Integratoren beschreiben.<br />

Modell A basiert <strong>auf</strong> dem naturwissenschaftlichen Arrhenius-Modell und Modell B <strong>auf</strong> einem<br />

rein mathematischen Ansatz (Temperatur-Zeit-Funktionen).<br />

Zur Ermittlung der Verderbskinetik des Fleisches gingen Daten aus 137 Zeitreihenmessungen<br />

in die Modelle ein. Für die Entfärbekinetik der TTIs (Zeit-Temperatur-Integrator)<br />

stan<strong>den</strong> Daten aus 300 Zeitreihenmessungen zur Verfügung. Jede Zeitreihenmessung<br />

bestand aus ca. 10 Einzelmessungen pro Parameter, so dass insgesamt mehr als 4000<br />

Einzelmessungen <strong>auf</strong>genommen und analysiert wur<strong>den</strong>. Die Modellvalidierung fand<br />

abschließend in einem Praxistest statt.<br />

Es konnte <strong>einer</strong>seits gezeigt wer<strong>den</strong>, dass sensorische- und mikrobiologische Parameter<br />

<strong>den</strong> Frischeverlust des Fleisches und andererseits photometrische Parameter das<br />

Entfärbeverhalten der Integratoren gut beschreiben. Beide Modellansätze eignen sich<br />

grundsätzlich zur Charakterisierung der Kinetik der TTIs und der Lebensmittel, und sie<br />

bestätigen insbesondere die Eignung des Integrators Bayreuth/Haifa zur produktbegleiten<strong>den</strong><br />

Frischeüberwachung. Bei diesem TTI kann das Entfärbeverhalten über die<br />

Länge der Bestrahlungszeit und durch die Verwendung verschie<strong>den</strong>er Derivate an <strong>den</strong><br />

Frischeverlust des Fleisches angepasst wer<strong>den</strong>.<br />

Laupert, Claudia (1996):<br />

Kontrollierte Ernährungsberatung bei Patienten mit Fettstoffwechselstörung,<br />

koronarer Herzkrankheit und Indikation zur aorto-coronaren Bypassoperation.<br />

Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät,<br />

Universität Bonn, 108 Seiten.<br />

Die Sekundärprävention der koronaren Herzkrankheit hat in <strong>den</strong> letzten Jahren aus<br />

gesundheitlichen und wirtschaftlichen Grün<strong>den</strong> zunehmend an Bedeutung gewonnen.


Interventionstudien konnten eindeutig beweisen, daß die Senkung der Cholesterin-<br />

Konzentration dazu beiträgt, die Mortalität herzkranker Patienten zu reduzieren. Ziel der<br />

vorliegen<strong>den</strong> Studie war die Erfassung und Verbesserung der Ernährungsgewohnheiten und<br />

der Lipoproteinkonzentrationen bei Patienten mit Fettstoffwechselstörung vor aorto-coronarer<br />

Bypassoperation.<br />

Die präoperativen Ernährungsgewohnheiten wur<strong>den</strong> mittels 7-tägiger Ernährungsprotokolle<br />

bei 222 Patienten (179 m, 43 w) erfaßt und mit dem Computerprogramm PRODI 4.2<br />

ausgewertet. Gleichzeitig erfolgte die Bestimmung der Lipoproteinkonzentrationen bei allen<br />

Patienten. Von <strong>den</strong> 170 Patienten, die eine Ernährungsberatung erhielten, nahmen 113<br />

Patienten an <strong>einer</strong> postoperativen Nachuntersuchung teil.<br />

Die relative Zufuhr (x ± SD) von Fett und gesättigten Fettsäuren (GFS) der präoperativ<br />

untersuchten Patienten lag mit 34 ± 6 % bzw. 12 ± 3% über <strong>den</strong> empfohlenen Richtwerten,<br />

obwohl 86% der Patienten schon vor der Operation versucht hatten, die<br />

Ernährungsgewohnheiten zu verbessern. Vor der Operation waren 69 % der Patienten<br />

übergewichtig (BMI > 25 kg/m²). Die Ernährungsberatung führte zu <strong>einer</strong> signifikanten<br />

Senkung der Zufuhr von Fett (-13 %) und GFS (-21 %). Die Reduzierung der Energiezufuhr<br />

(-7 %) ging mit <strong>einer</strong> Senkung des Körpergewichts um 3% einher. Die Gesamtcholesterin-<br />

(TC) und die LDL-Cholesterin-Konzentrationen (LDL-C) der Patienten lagen vor der<br />

Operation mit 241 ± 44 mg/dL bzw. 172 ± 39 mg/dL deutlich über <strong>den</strong> Empfehlungen. Nach<br />

der Ernährungsberatung sanken die TC- und die LDL-C-Konzentrationen der nicht mit<br />

Lipidsenker behandelten Patienten (n = 53) um durchschnittlich 11 % bzw. 15 %. Bei<br />

Patienten, die nur postoperativ mit einem Lipidsenker behandelt wur<strong>den</strong> (n = 22), war die<br />

Senkung mit 28 % bzw. 38 % ausgeprägter.<br />

Aus <strong>den</strong> Resultaten dieser Studie läßt sich ableiten, daß die Empfehlungen der<br />

Sekundärprävention zum gegenwärtigen Zeitpunkt in der Praxis noch nicht ausreichend<br />

umgesetzt wer<strong>den</strong>. Die Ergebnisse zeigen auch, daß nur eine Ernährungsberatung häufig<br />

nicht ausreicht um die Ernährungsgewohnheiten der Patienten zu optimieren. Die<br />

angestrebten Therapieziele sind langfristig nur durch eine verstärkte interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit zwischen Ernährungswissenschaftlern, Sporttherapeuten und Ärzten zu<br />

erreichen.<br />

Lehnert, Susanne (1998):<br />

Aufbau von Qualitätsmanagement-Systemen in landwirtschaftlichen Betrieben am<br />

Beispiel der Fleischproduktion.<br />

Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät,<br />

Universität Bonn, 174 Seiten.<br />

Ziel der Arbeit war, in einem Pilotprojekt erstmalig und exemplarisch QM-System-Modelle<br />

<strong>auf</strong>zubauen und zu dokumentieren, die speziell <strong>auf</strong> die Strukturen der deutschen<br />

Agrarwirtschaft zugeschnitten sind. Den Arbeitsgruppen gehörten Teilnehmer aus<br />

landwirtschaftlichen Einzelbetrieben und Erzeugerzusammenschlüssen, Dienstleister und<br />

Wissenschaftler an. Eine weitere Aufgabe war die Vorbereitung von schweinehalten<strong>den</strong><br />

Pilotbetrieben <strong>auf</strong> die Zertifizierung nach DIN EN ISO 9000ff.. Die Literaturanalyse zeigt, daß<br />

durch rechtliche Rahmenbedingungen und QM-Bestrebungen der nachgelagerten


Verarbeitungsstufe der Druck <strong>auf</strong> tierhaltende Betriebe wächst, ihre Maßnahmen zu<br />

Herkunftssicherung und Verbraucherschutz zu struktrieren und offenzulegen. Dabei sind<br />

stufenübergreifen<strong>den</strong> Qualitätssicherungskonzepte mit dem Schwerpunkt der<br />

Prozeßkontrolle in der deutschen Fleischerzeugung bislang zwar theoretisch angedacht, in<br />

der Praxis allerdings noch nicht umgesetzt. Der im Pilotprojekt erarbeitete Vorschlag zur<br />

Vorgehensweise beim Aufbau und der Zertifizierung von normengerechten QM-Systemen in<br />

schweinehalten<strong>den</strong> landwirtschaftlichen Betrieben soll dazu beitragen, die Interpretation des<br />

Regelwerkes für dieses Anwendungsgebiet zu erleichtern und seine breite Einführung<br />

rascher zu ermöglichen. Der Vorschlag umfaßt sechs <strong>auf</strong>einanderfolgende Schritte:<br />

Zieldefiniton, Planung und Vorbereitung, Defizitanalyse, Erarbeitung und Umsetzung von<br />

Aktionsplänen, Interne Auditierung, Externe Auditierung.<br />

Dieses als Kernmodell bezeichnete Konzept ist unabhängig davon anwendbar, welche<br />

Ausgangssituation vorherrscht. Unterschie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> vier mögliche Varianten von<br />

Ausgangsbedingungen: Einzelbetrieb, Gruppe von Einzelbetrieben,<br />

Erzeugerzusammenschluß mit festen Strukturen und Erzeugerzusammenschluß mit<br />

Qualitätsprogramm in vertikaler Integration. Je nach Variante wird das Kernmodell um<br />

weitere Elemente ergänzt. Die Arbeit liefert als Ergebnis der empirischen Studie<br />

Strukturpläne und Rahmenempfehlungen sowie Lösungsbeispiele, die v.a. <strong>auf</strong> die<br />

Maßnahmen des Gesundheitsmanagements eingehen.<br />

Lohmöller, Ludger (1997):<br />

Untersuchungen zur Prävention von postpartalen Zyklus- und Fruchtbarkeitsstörungen<br />

bei Hochleistungskühen durch <strong>den</strong> Einsatz der homöopathischen<br />

Komplexpräparate Traumeel ® , Ovarium compositum ® und Hormeel ® , quantifiziert<br />

anhand von Progesteronprofilen.<br />

Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät,<br />

Universität Bonn, 97 Seiten.<br />

Einleitung: In der vorliegen<strong>den</strong> Untersuchung sollten die postpartalen<br />

Reproduktionsvorgänge an Milchkühen beurteilt wer<strong>den</strong>. Gleichzeitig sollte überprüft wer<strong>den</strong>,<br />

ob durch <strong>den</strong> Einsatz von homöopathischen Präparaten eine frühere Wieder<strong>auf</strong>nahme der<br />

postpartalen Zyklusaktivität sowie eine Reduzierung von Zyklusstörungen erreicht wer<strong>den</strong><br />

kann.<br />

Material und Methode: 127 Milchkühe mit durchschnittlichen Milchleistungen von 8941 kg<br />

FCM wur<strong>den</strong> nach dem Zufallsprinzip in drei Versuchsgruppen eingeteilt. In der Gruppe 1<br />

wur<strong>den</strong> am ersten Tag p.p. Traumeel ® und am siebten und 14. Tag Ovarium compositum ®<br />

subcutan appliziert, während in der Gruppe 2 zuerst Traumeel ® und anschließend zweimal<br />

Hormeel ® verabreicht wurde. In der Gruppe 3, der Kontrollgruppe, erhielten die Kühe dreimal<br />

als Placebo „Wasser für Injektionszwecke“. Die Studie wurde als Doppelblindstudie<br />

durchgeführt. Zur objektiven Analyse postpartaler normaler und gestörter<br />

Reproduktionsprozesse sowie der Wirkung der eingesetzten Präparate dienten für jede Kuh<br />

individuell erstellte Progesteronprofile. Außerdem wur<strong>den</strong> die im Zusammenhang mit der<br />

Milchleistungsprüfung, der Besamung sowie der Geburt anfallen<strong>den</strong> Daten in die<br />

Auswertung integriert.


Ergebnisse: Analyse der Milchprogesteronprofile: Die ovarielle Aktivität begann in <strong>den</strong><br />

bei<strong>den</strong> homöopathisch behandelten Gruppen gegenüber der Kontrollgruppe im Durchschnitt<br />

früher. Die Unterschiede waren nicht signifikant. Die Kriterien zur Beurteilung der<br />

verschie<strong>den</strong>en Zyklusphasen ergaben keine signifikanten Unterschiede zwischen <strong>den</strong><br />

Versuchsgruppen.<br />

Quantifizierung der Zyklusstörungen: Die Untersuchungen haben ergeben, daß die allgemein<br />

unterstellte Frist von 4 Wochen für eine normale genitale Rekonvaleszenz nicht mehr als<br />

physiologisch anzusehen ist, da in der Kontrollgruppe zu diesem Zeitpunkt immer noch ca.<br />

2/3 aller Kühe azyklisch waren. Daher sollte bei Hochleistungskühen der Zeitraum für eine<br />

physiologische Rekonvaleszenz verlängert wer<strong>den</strong>. Unter der Wirkung der homöopathischen<br />

Präparate wurde der Anteil azyklischer Kühe erheblich reduziert. Bei <strong>den</strong> übrigen<br />

Zyklusstörungen konnten keine signifikanten Unterschiede festgestellt wer<strong>den</strong>.<br />

Analyse der Fruchtbarkeitsparameter: Die erste Brunst konnte in <strong>den</strong> Gruppen 1 und 2 durch<br />

<strong>den</strong> Landwirt im Durchschnitt ca. 10 Tage früher als in der Kontrolle beobachtet wer<strong>den</strong>. Bei<br />

<strong>den</strong> anderen Fruchtbarkeitsparametern sowie <strong>den</strong> Abgangsursachen und -raten ergaben<br />

sich bei <strong>den</strong> homöopathisch behandelten Kühen Vorteile, die jedoch nicht signifikant waren.<br />

Lüpschen, Christoph (1997):<br />

Aussagekraft des Body- Condition- Score Testes im Hinblick <strong>auf</strong> das Partus-<br />

Syndroms.<br />

Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät,<br />

Universität Bonn, 85 Seiten.<br />

Ziel der vorliegen<strong>den</strong> Arbeit war es, festzustellen, ob der Body- condition- score Test ein<br />

geeignetes Hilfsmittel für das Gesundheitsvorsorgemanagement eines Milchviehbetriebes<br />

darstellt. Mit Hilfe des BCS- Testes wurde der Ernährungszustand der Kühe anhand<br />

adspektorischer und palpatorischer Befunde ermittelt.<br />

Diese Fragestellung sollte unter Hinzuziehung von im Rahmen des Versuches ermittelbaren<br />

Wirtschaftlichkeitsparametern in einem Feldversuch beantwortet wer<strong>den</strong>. Zu diesem Zweck<br />

wur<strong>den</strong> von 248 Kühen <strong>auf</strong> vier Betrieben im Bergischen Land, über <strong>den</strong> Zeitraum von einem<br />

Jahr Krankheits-, Leistungs-, Fruchtbarkeits- und Abgangsdaten erfaßt.<br />

Am 280. Tag der Trächtigkeit wurde mit Hilfe des Body- condition- score Testes die<br />

Körperkondition der Kühe bestimmt. Es erfolgte anschließend eine Unterteilung der Kühe in<br />

drei Gruppen. Gruppe 1 bildeten die bei Versuchsbeginn „mageren“ Kühe, <strong>den</strong>en ein Index<br />

von 1,5 und 2 zugeordnet wor<strong>den</strong> war. In Gruppe 2 wur<strong>den</strong> die Kühe eingeteilt, welche einen<br />

„normalen“ Ernährungszustand <strong>auf</strong>wiesen (BCS- Index von 2,5; 3 und 3,5). Die „fetten Kühe,<br />

mit einem Index von 4; 4,5 und 5, bildeten schließlich die 3. Gruppe.<br />

Kühe der Gruppe 3 hatten im Vergleich zu <strong>den</strong> übrigen Kühen eine erhöhte Krankheitsrate,<br />

eine geringere Leistung, eine verminderte Fruchtbarkeit und eine erhöhte Abgangsrate. Bei<br />

Kühen der Gruppe 1 wurde eine verminderte Leistung und eine erhöhte Abgangsrate im<br />

Vergleich zu Kühen aus Gruppe 2 festgestellt.<br />

In bezug <strong>auf</strong> die Wirtschaftlichkeit schnitten die Kühe aus Gruppe 2 deutlich besser ab als<br />

Kühe aus <strong>den</strong> Gruppen 1 und 3.


Aufbauend <strong>auf</strong> <strong>den</strong> Ergebnissen aus der Literatur und <strong>den</strong>en im Rahmen dieser Dissertation<br />

festgestellten, kann <strong>den</strong> Landwirten der Body- condition- score Test als geeignetes<br />

Hilfsmittel zur Optimierung der Fütterung s<strong>einer</strong> Kühe im Rahmen eines<br />

Gesundheitsvorsorgemanagements empfohlen wer<strong>den</strong>.<br />

Marx, Susanne (1999):<br />

Laktatgehalt im Blut, Speichel und Schweiß von Haflingern bei unterschiedlicher<br />

Belastung unter besonderer Berücksichtigung der Probengewinnung mit der<br />

Salivette®.<br />

Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät,<br />

Universität Bonn, 96 Seiten.<br />

In dieser Arbeit wurde die Salivette ® als eine möglichst praxisreife Methode zur Gewinnung<br />

von Schweiß und Speichel bei körperlicher Belastung geprüft. Darüber hinaus sollte<br />

festgestellt wer<strong>den</strong>, ob der Schweiß und der Speichel von Pfer<strong>den</strong> Laktat enthält.<br />

Material und Metho<strong>den</strong>: 6 Haflinger und 5 Traber nahmen an dieser Studie teil. Alle<br />

Belastungen fan<strong>den</strong> <strong>auf</strong> einem L<strong>auf</strong>band bei <strong>einer</strong> Steigung von 17 % statt. Die Haflinger<br />

arbeiteten bei drei verschie<strong>den</strong>en Dauerbelastungen: über „25 Minuten“ (3,8 ± 0,31 m/s), „45<br />

Minuten, langsam“ (3,1 ± 0,24 m/s ) und „45 Minuten, schnell“ (3,5 ± 0,28 m/s). Zusätzlich<br />

mußten Leistungstests absolviert wer<strong>den</strong>, bestehend aus mehreren Stufen von je fünf<br />

Minuten Dauer mit <strong>einer</strong> einminütige Pause zwischen 2 Stufen. Die Traber absolvierten<br />

einmal eine 30-minütige Dauerbelastung bei <strong>einer</strong> konstanten Geschwindigkeit (zwischen 3,2<br />

und 4,0 m/s). Schweiß wurde an der Brust gesammelt, Speichel in der Backentasche - in<br />

Höhe des dritten Maxillenzahnes - und unter der Zunge. Die Sammeldauer betrug immer 30<br />

sec. Jedes Substrat wurde in <strong>den</strong> Pausen des Leistungstests und sofort nach Beendigung<br />

<strong>einer</strong> Dauerbelastung gewonnen. Für <strong>den</strong> Vergleich der Laktatkonzentration erfolgte immer<br />

genau zu dem Zeitpunkt, an dem Schweiß oder Speichel gesammelt wurde, auch die<br />

Entnahme von Blut; während Tests aus der Vena jugularis externa, nach <strong>den</strong><br />

Dauerbelastungen durch Punktion der Brusthaut. Die Erfassung der gewonnenen Mengen<br />

erfolgte durch Überpipettieren, die Bestimmung der Laktatkonzentration enzymatisch.<br />

Ergebnisse: Die Dauer des Leistungstests und die Art der Belastung hatte keinen Einfluß <strong>auf</strong><br />

die gesammelten Schweiß- und Speichelmengen, die immer für Analysezwecke ausreichend<br />

hoch waren. Sowohl der Schweiß als auch der Speichel des Pferdes enthielten Laktat.<br />

Während der Leistungstests bestand zwischen <strong>den</strong> Laktatkonzentrationen in Blut und<br />

Schweiß eine negative Beziehung, zwischen <strong>den</strong>en in Blut und Speichel keine. Ebenso<br />

konnte für die am Ende der Dauerbelastung gemessenen Laktatkonzentrationen im Blut<br />

keine Beziehung zu der in <strong>den</strong> bei<strong>den</strong> Substraten festgestellt wer<strong>den</strong>. Bei <strong>den</strong> Trabern stieg<br />

mit zunehmender Dauer der Belastung die Laktatkonzentration im Blut an, im Schweiß blieb<br />

sie dagegen unverändert.<br />

Schlußfolgerungen: Die Salivette ® eignet sich gut, um in kürzester Zeit ausreichende<br />

Mengen an Schweiß und Speichel für Analysezwecke zu gewinnen. Ihr Einsatz ist auch<br />

während <strong>einer</strong> Belastung möglich, da die Handhabung nicht invasiv, einfach und schnell ist.<br />

Eine Leistungsdiagnostik anhand der im Schweiß und Speichel gemessenen


Laktatkonzentrationen, und somit ein Verzicht <strong>auf</strong> eine Blutentnahme, ist derzeit nicht<br />

möglich.<br />

Mäß, Carmen (2002):<br />

Untersuchungen zur Rolle der O-glykosidisch gebun<strong>den</strong>en N-Acetylglucosamin-<br />

Modifikation von Proteinen beim proteolytischen Prozessieren des humanen Amyloid<br />

Precursor Proteins.<br />

Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät,<br />

Universität Bonn, 127 Seiten.<br />

Das Amyloid Precursor Protein (APP) spielt eine zentrale Rolle bei der Pathogenese der<br />

Alzheimer Demenz (AD). APP wird durch die sog. α-, β- und γ-Sekretase zu verschie<strong>den</strong>en<br />

proteolytischen Fragmenten gespalten. Diese Prozessierung von APP wird u.a. durch<br />

verschie<strong>den</strong>e Signalkaska<strong>den</strong> reguliert.<br />

O-glykosidisch an Serin- oder Threonin-Reste gebun<strong>den</strong>es N-Acetylglucosamin (O-GlcNAc)<br />

ist eine ubiquitäre intrazelluläre Kohlenhydratmodifikation von Proteinen. O-GlcNAc scheint<br />

u.a. die Assoziation von Proteinen zu beeinflussen und ein zur Phosphorylierung alternatives<br />

Signaltransduktionssystem darzustellen.<br />

Basierend <strong>auf</strong> früheren Untersuchungen, in <strong>den</strong>en gezeigt wor<strong>den</strong> war, dass (a) APP O-<br />

GlcNAc-modifiziert ist und (b) in humanen Hirnregionen von AD-Patienten die O-GlcNAc-<br />

Expression signifikant erhöht ist, sollte in der vorliegen<strong>den</strong> Arbeit die Bedeutung der O-<br />

GlcNAc-Modifikation von Proteinen für das proteolytische Prozessieren des humanen APP695<br />

untersucht wer<strong>den</strong>. Dazu wur<strong>den</strong> Experimente an stabil mit der cDNA des humanen APP695<br />

transfizierten N2a-Zellen durchgeführt. Im Vergleich zu nicht-transfizierten, parentalen N2a-<br />

Zellen wiesen die das humane APP695 exprimieren<strong>den</strong> N2a-Zellen längere Neuriten sowie<br />

eine gesteigerte Zelladhäsion <strong>auf</strong>. Die Beobachtung steht im Einklang mit Untersuchungen<br />

an anderen APP-exprimieren<strong>den</strong> Zellen.<br />

Es konnte gezeigt wer<strong>den</strong>, dass das von <strong>den</strong> N2a-Zellen exprimierte humane APP695 O-<br />

GlcNAc-modifiziert ist. Die unreife Form des Proteins wies eine stärkere O-GlcNAcylierung<br />

<strong>auf</strong> als die reife Form. Dies traf sowohl für <strong>den</strong> Wildtyp als auch die schwedische Mutante<br />

des humanen APP695 zu.<br />

Es wurde kein signifikanter <strong>Einfluss</strong> <strong>einer</strong> erhöhten O-GlcNAc-Modifikation von Proteinen <strong>auf</strong><br />

die Sekretion des humanen APPs bzw. APPs beobachtet. Im Gegensatz dazu konnte eine<br />

signifikant reduzierte Sekretion des humanen A x-40 verzeichnet wer<strong>den</strong>, was jedoch <strong>einer</strong><br />

Absicherung durch weitere Versuche bedarf. Dieses vorläufige Ergebnis könnte <strong>auf</strong> eine<br />

Beteiligung der O-GlcNAcylierung an der Regulation der Prozessierung von APP hindeuten.<br />

Des weiteren führte die gesteigerte O-GlcNAc-Modifikation von Proteinen zu <strong>einer</strong> verstärkten<br />

Expression des humanen APP695 in Neuriten. Daraus lässt sich schließen, dass die<br />

O-GlcNAcylierung von APP selbst oder aber von anderen Proteinen möglicherweise eine<br />

wichtige Rolle beim axonalen Transport von APP spielt.<br />

Muller, Ute (1996):


Weiterentwicklung von Prüfplänen für Gesundheitsvorsorge- und<br />

Qualitätsmanagementsysteme in der Milchwirtschaft.<br />

Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät,<br />

Universität Bonn, 165 Seiten.<br />

Ziel der vorliegen<strong>den</strong> Arbeit war es, ein Konzept zur Weiterentwicklung der für das<br />

Gesundheitsvorsorgemanagement eines Milchviehbetriebes erforderlichen Prüfpläne<br />

vorzuschlagen. Ferner galt es, Lösungsansätze zum Aufbau eines kettenbezogenen<br />

Informationssystems als Bestandteil eines Qualitätsmanagementsystems über die gesamte<br />

Milchproduktionskette in einem Praxismodell zu erproben.<br />

Zu diesem Zweck wurde zunächst in <strong>einer</strong> Modellkette ein Datenverbund zwischen 29<br />

Milchviehbetrieben, 2 Molkereien, dem Landeskontrollverband Rheinland, dem<br />

Tiergesundheitsamt der Landwirtschaftskammer Rheinland und dem Institut für Anatomie,<br />

Physiologie und Hygiene der Haustiere geschaffen.<br />

Zur Erweiterung der Milchgüte- und Milchleistungsprüfung wurde ein 4-Stufen-Konzept<br />

vorgeschlagen. Dieses Konzept sieht <strong>auf</strong> der Betriebsebene vor, die Zellgehalte der<br />

Hoftankmilch im 12-Monat-Rhythmus zu visualisieren und im Hinblick <strong>auf</strong> das Vorliegen<br />

eines Bestandsproblems <strong>auf</strong>grund der gefun<strong>den</strong>en Zusammenhänge auszuwerten. Die<br />

erarbeitete Checkliste dient dazu, in Betrieben mit Bestandsproblemen<br />

Sanierungsmaßnahmen im Sinne <strong>einer</strong> Schwachstellenanalyse zu unterstützen.<br />

Auf der Einzeltierebene erfolgte - zur Überprüfung der günstigsten Untersuchungszeiträume<br />

und der Vorhersagewerte zusätzlicher Prüfkriterien - die Untersuchung von 4.048 Milchproben<br />

<strong>auf</strong> die Stoffwechselparameter Aceton und Harnstoff und <strong>auf</strong> die Eutergesundheitsparameter<br />

LDH und Leitfähigkeit. Bei der Auswertung ließen sich enge Beziehungen<br />

zwischen <strong>den</strong> Meßwerten der Zusatzuntersuchungen und <strong>den</strong> Meßwerten der<br />

Milchleistungsprüfung feststellen. Daraus leiten sich zusätzliche Prüfkriterien ab, die in die<br />

betriebsindividuellen Prüfpläne <strong>auf</strong>genommen wer<strong>den</strong> können. Nicht statistisch absicherbar<br />

waren Beziehungen sowohl zwischen <strong>den</strong> Meßwerten der Zusatzuntersuchung und <strong>den</strong><br />

Fruchtbarkeitsdaten als auch <strong>den</strong> subjektiv erfaßten Gesundheitsdaten.<br />

Aufbauend <strong>auf</strong> der bestehen<strong>den</strong> Infrastruktur wurde ein kettenbezogenes<br />

Informationssystem für die Milchproduktion vorgeschlagen, welches für die regelmäßige<br />

Durchführung und die Organisation der vorgestellten Prüfungen Voraussetzung ist.<br />

Dabei ist vorgesehen, dem Tierhalter regelmäßig betriebsindividuelle Prüfpläne zu erstellen,<br />

die die für ihn relevanten Prozeßkennziffern aus sieben unterschiedlichen Kategorien von<br />

Rohdaten liefern. Die Verwaltung der kettenbezogenen Datenbank und der betriebsindividuellen<br />

Prüfpläne übernimmt im vorgeschlagenen Modell der Landeskontrollverband.<br />

Pfuhl, Ralf (2000):<br />

Bestimmung von Fleischreifungsabläufen und Fleischqualitäts-kriterien beim Schwein<br />

durch Erfassung des Gehaltes an freien Aminosäuren mit Hilfe der High Performance<br />

Liquid Chromatography (HPLC).<br />

Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät,<br />

Universität Bonn, 122 Seiten.


Die Fleischreifung ist ein komplexer Vorgang, in dessen Verl<strong>auf</strong> die Muskulatur eines<br />

geschlachteten Tieres ihren Genußwert sowie ihre Struktur erhält. Die Entwicklung der<br />

Fleischbeschaffenheit post mortem läßt sich durch sogenannte Fleischbeschaffenheitsparameter<br />

(pH-Wert, Fleischhelligkeit, elektrische Leitfähigkeit) objektiv beschreiben.<br />

Nach dem Tod des Tieres wer<strong>den</strong> durch proteolytische Prozesse die Proteine der<br />

Muskulatur verändert und teilweise abgebaut. Dabei wer<strong>den</strong> Dipeptide und Aminosäuren frei.<br />

Diese Arbeit beschreibt die Entwicklung der Gehalte der freien Aminosäuren im m.<br />

longissimus dorsi von reifendem Schweinefleisch zu <strong>den</strong> Zeitpunkten 45 Minuten, 24, 48 und<br />

72 Stun<strong>den</strong> post mortem und untersucht, ob diese Ergebnisse - neben <strong>den</strong> bekannten<br />

Fleischbeschaffenheitsparametern - geeignet sind, eine objektive Aussage über <strong>den</strong> Zustand<br />

der Fleischreifung zu machen. Dabei wurde der Gehalt an freien Aminosäuren im m.<br />

longissimus dorsi von reifendem Schweinefleisch von 98 Mastschweinen definierter Herkunft<br />

untersucht. Dies geschah mit einem Aminosäureanalysator <strong>auf</strong> der Basis der High<br />

Performance Liquid Chromatography (HPLC). Parallel zur Erfassung des Gehaltes an freien<br />

Aminosäuren wur<strong>den</strong> die oben genannten Fleischbeschaffenheitsparameter an <strong>den</strong><br />

Fleischstücken ermittelt.<br />

Das verwendete Analysensystem eignete sich gut für die Analyse der freien Aminosäuren in<br />

reifendem Schweinefleisch. Es wur<strong>den</strong> insgesamt 41 Substanzen bei der<br />

Aminosäureanalyse erfaßt. Von diesen Stoffen zeigen acht einen stetigen Anstieg ihres<br />

Gehaltes (Threonin, Serin, Methionin, Isoleucin, Leucin, Tyrosin und Phenylalanin). Die<br />

Aminosäure Taurin fiel stetig in Ihrem Gehalt ab. Jedem der vier untersuchten Zeitpunkte<br />

post mortem kann ein definierter Gehalt dieser Substanzen zugeordnet wer<strong>den</strong>. PSE-Fleisch<br />

zeigte zu allen vier Zeitpunkten deutlich höhere Alaningehalte, als normal gereiftes<br />

Schweinefleisch. Das Dipeptid Carnosin trat in <strong>den</strong> untersuchten Proben in großen Mengen<br />

<strong>auf</strong> und zeigte dabei eine charakteristische Entwicklung, die weitere Bearbeitung verdient.<br />

Es bestehen keine Beziehungen zwischen dem Gehalt an freien Aminosäuren und <strong>den</strong><br />

Fleischbeschaffenheitsparametern des m. longissimus dorsi des Schweins. Trotz dieser<br />

fehlen<strong>den</strong> Korrelationen können die Gehalte der freien Aminosäuren unterschiedliche<br />

Fleischreifungszustände beschreiben und diese zeitlich einordnen.<br />

Quade, Reinhild (2004):<br />

Die Bedeutung NCAM-vermittelter Signaltransduktion für Endozytose und<br />

Neuritenwachstum.<br />

Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät,<br />

Universität Bonn, 109 Seiten.<br />

Das neurale Zelladhäsionsmolekül NCAM ist ein membran-assoziiertes Glykoprotein, das<br />

<strong>auf</strong> der Oberfläche von Nervenzellen exprimiert wird. NCAM spielt eine bedeutende Rolle in<br />

der Entwicklung und Regeneration des Nervensystems und ist beteiligt an der Synapsenbildung<br />

sowie Lernprozessen und der Ausbildung des Langzeitgedächtnisses beim Erwachsenen.<br />

NCAM ist ein Mitglied der Immunoglobulin-Superfamilie und existiert in drei Hauptisoformen.<br />

NCAM180 und NCAM140 sind Transmembranproteine mit unterschiedlich langen zytoplas-


matischen Anteilen. NCAM120 ist durch Glycosyl-Phosphatidyl-Inositol in der Plasmamembran<br />

verankert.<br />

Alle drei Isoformen beinhalten in ihrem extrazellulären Anteil fünf Ig-ähnliche und zwei Fibronektion<br />

Typ-III homologe Domänen (Cunningham et al., 1987).<br />

Da die PEST Sequenz des zu NCAM analogen neuralen Zelladhäsionsmoleküls apCAM in<br />

der Meerenschnecke Aplysia eine Schlüsselrolle in der Endozytose von apCAM spielt (Bailey<br />

et al., 1997), wurde in dieser Arbeit untersucht, ob auch die PEST Sequenz von humanem<br />

NCAM140 wichtig für die Internalisierung von NCAM140 ist, welche dann einen Signaltransduktionsmechanismus<br />

für das Neuritenwachstum auslöst, wie es für das neurale Zelladhäsionsmolekül<br />

L1 gezeigt wurde (Schmid et al., 2000).<br />

Die Ergebnisse dieser Arbeit bestätigen <strong>den</strong> <strong>Einfluss</strong> der PEST Sequenz von humanem<br />

NCAM140 <strong>auf</strong> die Interanlisierung von NCAM140 und <strong>auf</strong> das Neuritenwachstum in B35<br />

Neurobalstomzellen aus Ratten.<br />

Riesen, Guido (1999):<br />

Beziehungen zwischen <strong>den</strong> Labgerinnungseigenschaften der Milch und ausgewählten<br />

biochemischen Parametern.<br />

Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät,<br />

Universität Bonn, 136 Seiten.<br />

Innerhalb dieser Studie wur<strong>den</strong> die Beziehungen zwischen <strong>den</strong> Labgerinnungseigenschaften<br />

<strong>einer</strong> Milch und ausgewählten biochemischen Parameter untersucht, welche in<br />

Her<strong>den</strong>kontrollprogrammen als Screening Parameter zur Kontrolle der Fütterung [Aceton-<br />

und Milchharnstoffgehalt], der Eutergesundheit [pH-Wert, Laktatdehydrogenaseaktivität<br />

(LDH)] und der Milchqualität [Rein- und Caseinproteingehalt, Proteingenotyp] eingesetzt<br />

wer<strong>den</strong>. Auf 3 Betrieben in Bran<strong>den</strong>burg konnten von 119 Kühen an 3 <strong>auf</strong>einanderfolgen<strong>den</strong><br />

Terminen Proben aus dem Viertelanfangsgemelk genommen wer<strong>den</strong>. Die erste Probe wurde<br />

am 21. Tag p.p., die nächsten Proben alle weiteren 14 Tage, gezogen. Insgesamt wur<strong>den</strong><br />

1335 Proben ausgewertet. Zur Bestimmung der Gerinnungseigenschaften ist die<br />

Viskositätsänderung der Milch gemessen wor<strong>den</strong>. Zu diesem Zweck wurde ein achtkanaliger<br />

Prototyp (CLOTTER genannt) entwickelt. Für die weitere Auswertung sind alle Milchproben<br />

mit Hilfe eines Index, basierend <strong>auf</strong> der Gerinnungszeit (RCT) und der Gallertfestigkeit, 4<br />

Qualitätsgruppen (Q1, Q2, Q3, Q4) zugeordnet wor<strong>den</strong>. Die Qualitätsgruppe Q1 stellte dabei<br />

die Gruppe mit <strong>den</strong> besten, Q4 die mit <strong>den</strong> schlechtesten Gerinnungseigenschaften dar.<br />

LDH-Aktivität, pH-Wert und Caseinprotein sanken (p # 0,05) von Q1 zu Q4. Harnstoff- und<br />

Reinproteingehalte waren unterschiedlich zwischen Q1, Q2 und Q3, aber nicht zwischen Q1<br />

und Q4. Die höchsten Werte für Harnstoff und Reinprotein wiesen Q1 und Q4 <strong>auf</strong>. Der<br />

durchschnittliche Acetongehalt in der Milch unterschied sich nicht zwischen <strong>den</strong> Gruppen.<br />

Von Q1, Q2 zu Q3 erhöhte sich allerdings der Anteil an Proben mit Acetonwerten > 100<br />

µmol/l von 4, 9 <strong>auf</strong> 16 %. Bei <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en Genotypkombinationen, welche beim ∃-, 6-<br />

Casein und ∃-Laktoglobulin möglich waren, konnten die besseren Gerinnungseigenschaften<br />

bei <strong>den</strong> Kombinationen mit wenigstens einem B-Allel beobachtet wer<strong>den</strong>. Insbesondere im<br />

Zusammenhang mit dem 6-Caseingenotyp BB zeigten sich sehr gute<br />

Gerinnungseigenschaften. In einem Diskriminanzmodell war die Vorhersage der Gerinnungs-


eigenschaften zu 58,5 % mit Hilfe von pH-Wert und Reinproteingehalt bzw. zu 63,8 % bei der<br />

Berücksichtigung aller Parameter möglich. Proben mit guten und schlechten<br />

Gerinnungseigenschaften (Q1, Q4) konnten zu > 75 % wiedergefun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>; Proben aus<br />

<strong>den</strong> Gruppen Q2 und Q3 zu 51 % bzw. 70 %. Milchen mit guten Voraussetzungen für die<br />

Käseproduktion zeichneten sich durch einen pH-Wert < 6,70, Reinproteingehalt > 3,00 %,<br />

Caseinzahl > 80 % und LDH-Aktivität < 85 U/l aus. Die “Käseausbeutekapazität“ <strong>einer</strong> Herde<br />

sollte an Hand der Harnstoff- und Acetongehalte in der Milch und durch die Feststellung des<br />

Proteingenotyps jeder Kuh kontrolliert wer<strong>den</strong>.<br />

Schöneseiffen, Nicole (2000):<br />

Untersuchung zu Ausfällen bei Reitpfer<strong>den</strong> sowie Belastung und Beanspruchung von<br />

Dressursportpfer<strong>den</strong> im Training.<br />

Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät,<br />

Universität Bonn, 115 Seiten.<br />

Ziel der vorliegen<strong>den</strong> Untersuchung war die Erfassung von Erkrankungen bei Reitpfer<strong>den</strong> mit<br />

und ohne Sporteinsatz sowie die Protokollierung des Dressurtrainings und die Messung der<br />

Beanspruchung von erfolgreichen Dressursportpfer<strong>den</strong>. Der Untersuchungszeitraum<br />

erstreckte sich von November 1992 bis Juli 1993.<br />

Die Gruppierung der insgesamt 103 Pferde aus 5 Reitställen erfolgte nach Nutzungsrichtung<br />

und Art der Beobachtung. Sie umfasste: 19 erfolgreiche Dressursportpferde, die in <strong>einer</strong><br />

Trainingsstudie intensiver beobachtet wur<strong>den</strong>, 27 Dressursportpferde nicht intensiv<br />

beobachtet, 23 Dressurpferde in Ausbildung und 34 Freizeitpferde. Zur Beschreibung von<br />

Art, Umfang und Inhalt der täglichen Bewegung wur<strong>den</strong> 7 erfolgreiche L- und 10 S-<br />

Dressursportpferde ausgewählt. Die Messung der Beanspruchung erfolgte durch die<br />

Parameter Laktatkonzentration im Blut und Herzfrequenz bei standardisierten<br />

Dressurelementen und -<strong>auf</strong>gaben. Die Erfassung der Erkrankungen erfolgte mit Hilfe eines<br />

Fragebogens, der durch tierärztliche Auskünfte ergänzt wurde.<br />

54,3 % von 103 Pfer<strong>den</strong> erkrankten mindestens einmal innerhalb des Untersuchungszeitraums.<br />

Insgesamt traten 109 Erkrankungen <strong>auf</strong>. Die Erkrankungshäufigkeit unterschied sich<br />

zwischen <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en Nutzungsrichtungen signifikant, wobei die intensiv<br />

beobachteten Dressursportpferde häufiger erkrankten als andere Nutzungsrichtungen. Auch<br />

der Anteil an mehrfach erkrankten Pfer<strong>den</strong> lag bei ihnen mit 63 % höher als bei <strong>den</strong> übrigen<br />

Nutzungsrichtungen, deren Mehrfacherkrankungsrate zwischen 9 und 25 % betrug.<br />

Zwischen <strong>den</strong> Erkrankungsarten traten signifikante Unterschiede <strong>auf</strong>. Der größte Teil der<br />

Erkrankungen betraf die Gliedmaßen (57 %), die mit durchschnittlich 24 Tagen (+ 27 Tage)<br />

auch <strong>den</strong> längsten Zeitraum des beschränkten Trainings verursachten. Es folgten die<br />

Atemwegserkrankungen (18 %), sonstige Erkrankungen (18 %) und die Erkrankungen des<br />

Verdauungstraktes (7 %). Obwohl bei <strong>den</strong> intensiv beobachteten Dressursportpferde ein<br />

deutlich höherer Anteil an Gliedmaßenerkrankungen festgestellt wer<strong>den</strong> konnte (71%) als bei<br />

<strong>den</strong> übrigen Nutzungsrichtungen (43 % bis 52 %), lag der Rehabilitationszeitraum von 15<br />

Tagen unter dem der anderen Nutzungsrichtungen.<br />

Die Beanspruchung der intensiv beobachteten Dressursportpferde war gering mit <strong>einer</strong> maximalen<br />

Laktatkonzentration im Blut von 2,2 mmo/l nach standardisierten Dressurelementen


und -<strong>auf</strong>gaben und <strong>einer</strong> maximalen Herzfrequenz von 133 Schlägen/Minute im Vergleich zu<br />

Vielseitigkeits-, Spring- und Rennpfer<strong>den</strong>. Zwischen <strong>den</strong> Dressurelementen ergaben sich<br />

keine Unterschiede. Alle Werte deuten <strong>auf</strong> eine überwiegend aerobe Energiebereitstellung<br />

hin. Das Training schien bei <strong>den</strong> S-Pfer<strong>den</strong> jedoch intensiver zu sein als bei <strong>den</strong> L-Pfer<strong>den</strong>.<br />

Dafür spricht der höhere Anteil "Dressurtraining unter dem Reiter" mit 80 % im Vergleich zu<br />

<strong>den</strong> L-Pfer<strong>den</strong> mit 62 %, die einen vergleichsweise höheren Anteil an "Longenarbeit" und<br />

"freier Bewegung" ohne Reiter hatten. Außerdem verfügte die Trainingseinheit der S-Pferde<br />

über mehr Dressurlektionen/Trainingseinheit (= 25,6) als die der L-Pferde (= 14,4). Der<br />

Unter-schied war signifikant. Die Gangart Schritt bestimmte bei <strong>den</strong> L-Pfer<strong>den</strong> nahezu die<br />

Hälfte <strong>einer</strong> Trainingseinheit, während bei <strong>den</strong> S-Pfer<strong>den</strong> Schritt, Trab und Galopp zu<br />

gleichen Anteilen trainiert wur<strong>den</strong>. Ebenso differierte auch die mittlere Herzfrequenz der L-<br />

Pferde im Training mit 99 Schlägen/Minute (+ 11) signifikant von <strong>den</strong> S-Pfer<strong>den</strong> mit 109<br />

Schlägen/Minute (+ 12), obwohl die Trainingsdauer mit 48 Minuten länger war als die der S-<br />

Pferde mit 40 Minuten. Im Gegensatz dazu konnten bei <strong>den</strong> S-Pfer<strong>den</strong> 7 % mehr Stehtage<br />

registriert wer<strong>den</strong> als bei <strong>den</strong> L-Pfer<strong>den</strong>. Ein diskontinuierliches Training zieht jedoch<br />

gesundheitliche Probleme nach sich, da die ungleichmäßige Beanspruchung zu einem<br />

frühen Verschleiß von Sehnen, Bändern und Gelenken führen kann.<br />

Sommersberg, Britta (2000):<br />

Interzelluläre Kommunikation im Ovar: Der Einfluß von FSH <strong>auf</strong> die funktionelle<br />

Kopplung durch Gap junctions sowie die Phosphorylierung und Expression von<br />

Connexin 43.<br />

Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät,<br />

Universität Bonn, 92 Seiten.<br />

Ovarielle Granulosa Zellen sind über Gap Junctions (GJ) miteinander verbun<strong>den</strong>. Diese<br />

interzellulären Kanäle erlauben einen Austausch von Ionen und Molekülen bis zu <strong>einer</strong><br />

Größe von ca. 1000 Da zwischen benachbarten Zellen. Die Connexine (Cx), aus <strong>den</strong>en die<br />

GJ <strong>auf</strong>gebaut sind, gehören zu <strong>einer</strong> Proteinfamilie mit zurzeit 16 beschriebenen Mitgliedern<br />

und wer<strong>den</strong> nach ihrem Molekulargewicht eingeteilt. Die Cx wer<strong>den</strong> gewebsspezifisch<br />

exprimiert, wobei je nach Gewebe bestimmte Cx überwiegen und ein für ein Organ<br />

charakteristisches Spektrum an Cx ergeben. Die eingangs erwähnten GJ im ovariellen<br />

Follikel kommen hauptsächlich in Granulosa Zellen (GZ) vor und bestehen größtenteils aus<br />

Cx 43.<br />

In der vorliegen<strong>den</strong> Arbeit konnte wie in vorangegangenen Arbeiten gezeigt wer<strong>den</strong>, dass in<br />

größeren Follikeln mehr Cx 43 Protein vorkommt als in kl<strong>einer</strong>en Follikeln. Da die<br />

Follikelentwicklung unter der strengen Kontrolle des Follikel stimulieren<strong>den</strong> Hormones (FSH)<br />

steht, stellt sich die Frage, ob FSH die interzelluläre GJ Kommunikation reguliert und die<br />

Genexpression von Cx 43 beeinflusst. Weil sich GZ im Follikel nicht für eine derartige<br />

Untersuchung eignen, wurde eine Zellinie gewählt, welche einen funktionellen FSH-Rezeptor<br />

exprimiert (GFSHR-17). Es konnte gezeigt wer<strong>den</strong>, dass GFSHR-17 Zellen durch GJ miteinander<br />

gekoppelt sind und dass sie Cx 43 mRNA und Protein exprimieren. Wie durch<br />

modifizierte single-cell Patch-clamp Experimente gezeigt wer<strong>den</strong> konnte, verbesserte FSH<br />

innerhalb von Sekun<strong>den</strong> die interzelluläre Kopplung. Diese verbesserte Kopplung war 10 Min


nach FSH-Gabe von <strong>einer</strong> Dephosphorylierung des Cx 43 Moleküls begleitet. Zusätzlich<br />

stieg 6 - 9 h nach FSH-Gabe die Cx 43 mRNA an, während im gleichen Zeitraum die Zell<br />

Proliferation durch FSH inhibiert wurde. Zusätzlich bewirkte FSH nach 24 h einen Anstieg<br />

von Cx 43 Protein, vor allem der polyphosphorylierten Cx 43 Form. Die unphosphorylierte<br />

Form nahm hingegen ab.<br />

Es lässt sich zusammenfassen, dass FSH akut die interzelluläre Kommunikation in<br />

GFSHR-17 verbessert, wahrscheinlich durch Dephosphorylierung von Cx 43. Langfristig<br />

erhöht FSH die Cx 43 Genexpression, was zu einem höheren Gehalt an Cx 43 Protein führt,<br />

wobei hier die wahrscheinlich stabilere phosphorylierte Form überwiegt.<br />

Stelz, Hansjochen (1998):<br />

Untersuchungen zur aeroben und anaeroben biologischen Filtration mittels<br />

Festbettverfahren in <strong>einer</strong> Salzwasserkreisl<strong>auf</strong>anlage zur Fischproduktion.<br />

Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät,<br />

Universität Bonn, 133 Seiten.<br />

In dieser Arbeit wurde die Eignung <strong>einer</strong> Vollkreisl<strong>auf</strong>anlage zur Fischproduktion im<br />

Salzwasser überprüft. Ziele der Untersuchungen waren im Einzelnen:<br />

Überprüfung von Verfahren zur Verkürzung der Aktivierungszeit der Biofilter<br />

Betreiben des Systems mittels der gesteuerten Denitrifikation<br />

Ermittlung der Leistungsfähigkeit der biologischen Filtration sowie Ermittlung von<br />

Einflußfaktoren <strong>auf</strong> die biologische Filtration.<br />

Die Versuche wur<strong>den</strong> in drei geschlossenen Kreisl<strong>auf</strong>systemen durchgeführt. Die<br />

Herstellung von Salzwasser erfolgte durch Zugabe von getrocknetem Meersalz zu<br />

Leitungswasser. In Versuchen mit Fischbesatz dienten Regenbogenforellen (Oncorhynchus<br />

mykiss) als Referenztiere. Die Besatzdichten betrugen 6,22 – 58,6 kg/m 3 Haltungsvolumen.<br />

Es wur<strong>den</strong> drei Futtermittel mit verschie<strong>den</strong>en Rohprotein-Gehalten (44,2 %, 48,3 % und<br />

53,3 % in der Trockensubstanz) eingesetzt.<br />

Die kürzeste Aktivierungszeit (5 Tage) zur Adaption der biologischen Filtration (Nitrifikation<br />

und Denitrifikation) von Süß- an Salzwasser wurde mit <strong>einer</strong> einmaligen Salinitätserhöhung<br />

erzielt. Durch die gesteuerte Denitrifikation konnten NO3-Gehalte und pH-Werte stabilisiert<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Die NH4-Ausscheidungen der Fische je kg Futter stiegen in Abhängigkeit von <strong>den</strong><br />

Rohprotein-Gehalten der Futtermischungen, und betrugen 35; 39 bzw. 54 g N je kg Futter-<br />

Trockensubstanz. Der zur vollständigen Denitrifikation benötigte Aufwand an Methanol<br />

wurde beeinflußt von dem Sauerstoffeintrag in die Denitrifikationseinheit und der<br />

Futterzusammensetzung.<br />

Eine Leistungsgrenze bezüglich der Nitratreduktion wurde in <strong>den</strong> Versuchen nicht erreicht.<br />

Die Nitrifikationsrate zeigte sich beeinträchtigt von niedrigen pH-Werten und höheren<br />

Schwebstoffgehalten des Anlagenwassers. Es wurde eine maximale Flächenleistung von<br />

0,20 g N *m -2 *d -1 bei <strong>einer</strong> Wassertemperatur von 14,4°C ermittelt.


Strompen, Oliver (2001):<br />

Untersuchungen zum endogenen Steroidprofil in Pferdeurinen mit Hilfe der Gaschromatographie/Massenspektrometrie.<br />

Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät,<br />

Universität Bonn, 285 Seiten.<br />

Ziel: Ziel der Arbeit war es, <strong>auf</strong> der Basis der Gaschromatographie/Massenspektrometrie<br />

(GC/MS) ein neues spezifisches Analysenverfahren für <strong>den</strong> qualitativen und quantitativen<br />

Nachweis endogener Steroide in Pferdeurinen mit <strong>einer</strong> großen Substanzpalette zu<br />

entwickeln und zu validieren. Es wur<strong>den</strong> die Profile der Steroidhormone (Estrogene,<br />

Androgene, Gestagene und Corticosteroide), ihrer Precursoren und ihrer Metaboliten erfasst.<br />

Methodik: Für die Fragestellung der vorliegen<strong>den</strong> Arbeit wur<strong>den</strong> Proben aus der Routinedopinganalytik<br />

herangezogen. Die Harnsteroidausscheidungsmuster von 322 Vollblutpfer<strong>den</strong><br />

(106 Hengste, 113 Stuten, 103 Wallache) wur<strong>den</strong> mittels GC/MS untersucht. Die Methode<br />

umfasste <strong>den</strong> Einsatz mehrerer deuterierter interner Standards, z.B.: [2,2,4,4- 2 H4]-<br />

Etiocholanolon, eine Festphasenextraktion, eine Derivatisierung (Trimethylsilylierung) und<br />

eine GC/MS-Analyse.<br />

Ergebnisse: Im Full-Scan-Modus konnten 2 Androstene, 11 Androstane, 3 Estratriene, 3<br />

Estrane, 1 Estren, 5 5-Pregnene, 5 4-Pregnene und 10 Pregnane i<strong>den</strong>tifiziert wer<strong>den</strong>.<br />

Anhand von charakteristischen Kenngrößen wie Bestimmungsgrenzen, Selektivität und<br />

Meßunsicherheiten wurde das Verfahren <strong>auf</strong> seine Eignung als Standard- bzw.<br />

Referenzverfahren bewertet. Die quantitativen Analysen wur<strong>den</strong> im ionenselektiven<br />

Messmodus (SIM) durchgeführt Das Verfahren wurde für drei Konzentrationsbereiche<br />

validiert. Die Kalibrierkurven waren für alle Substanzen in <strong>den</strong> gewählten<br />

Konzentrationsbereichen linear (r > 0.98). Die unteren analytischen Bestimmungsgrenzen<br />

lagen analytabhängig zwischen 0.5 und 2 ng/ml (die Nachweisgrenzen ca. um <strong>den</strong> Faktor 2<br />

niedriger). Die Analyten wur<strong>den</strong> im Rahmen der Messgenauigkeit quantitativ wiedergefun<strong>den</strong>.<br />

Die Variationskoeffizienten zur Inter- und Intraassaypräzision lagen für alle Steroide<br />

unter 10 %. Es wur<strong>den</strong> Routinedopingproben gemessen, um univariate Referenzbereiche<br />

ausgewählter Analyten verschie<strong>den</strong>er Steroidklassen zu bestimmen.<br />

Die GC/MS-Harnsteroidprofilanalyse ist in der Differentialdiagnostik der Steroidstoffwechselstörungen<br />

ein nicht-invasives, hochspezifisches und nicht-selektives Verfahren.<br />

Zelczak, Georg (1998):<br />

Langkettige mehrfach-ungesättigte Fettsäuren in der Ernährung von Neugeborenen<br />

und Säuglingen.<br />

Institut für Physiologie, Biochemie und Hygiene der Tiere, Landwirtschaftliche Fakultät,<br />

Universität Bonn, 88 Seiten.<br />

Hintergrund: Neuere, klinische Studien haben die Bedeutung <strong>einer</strong> Anreichung der Nahrung<br />

mit langkettigen, mehrfach-ungesättigten Fettsäuren (LC-PUFA), speziell<br />

Docosahexaensäure (DHA) und Arachidonsäure (AA), <strong>auf</strong> die Entwicklung der Sehschärfe<br />

und Psychomotorik von Frügeborenen gezeigt. Es ist bisher unklar, ob reifgeborene<br />

Säuglinge von <strong>einer</strong> LC-PUFA Supplementierung der Formelmilchnahrung ebenfalls


profitieren. Das Ziel dieser Studie war es zu überprüfen, ob eine LC-PUFA Anreicherung von<br />

Formelmilchnahrungen zu einem vergleichbaren LC-PUFA Status des Blutes und <strong>einer</strong><br />

vergleichbaren Entwicklung der psychomotorischen und visuellen Funktionen wie bei<br />

gestillten Kindern führt. Proban<strong>den</strong>, Material, Metho<strong>den</strong>: Insgesamt wur<strong>den</strong> 123 gesunde<br />

und reifgeborene Neugeborene in die prospektive, randomisierte Doppelblind-Studie<br />

<strong>auf</strong>genommen. Sie erhielten in <strong>den</strong> ersten 4 Lebensmonaten entweder Muttermilch (HM;<br />

n=65) als Kontrollgruppe oder wur<strong>den</strong> <strong>auf</strong> eine konventionelle Formelmilch (FM-; n=25) oder<br />

eine LC-PUFA angereicherte Formelmilch (FM+; n=33; Docosahexaensäure, DHA: 0,54%<br />

der Gesamtlipide; Arachidonsäure, AA: 0,11% der Gesamtlipide) randomisiert. Nach der<br />

Geburt wur<strong>den</strong> aus der Nabelschnur und im Alter von 2, 4 und 12 Monaten venöse<br />

Blutproben entnommen. Die Lipidfraktionen wie Phospholipide, Triglyceride und<br />

Cholesterolester wur<strong>den</strong> mittels Dünnschichtchromatographie getrennt und die<br />

Fettsäuremethylester mittels hoch<strong>auf</strong>lösender Kapillar Gas-Chromatographie analysiert. Die<br />

psychomotorische Entwicklung, das Körpergewicht, Größe, Kopfumfang und Hautfalten-<br />

Messungen wur<strong>den</strong> im Alter von 2, 4, 9, 12 und 18 Monaten beurteilt. Im Alter von 9<br />

Monaten wurde die Sehschärfe mittels Preferential Looking-Verfahren gemessen.<br />

Ergebnisse: Insgesamt spiegelte die Fettsäureverteilung in <strong>den</strong> Lipidfraktionen der Studiengruppen<br />

die LC-PUFA Aufnahme mit der Nahrung wider. Signifikant höhere Mengen an DHA<br />

wur<strong>den</strong> im Blut der Kinder, die die FM+ erhielten, im Alter von 2 und 4 Monaten im Vergleich<br />

zu <strong>den</strong> gestillten Kindern gefun<strong>den</strong>. Im Gegensatz dazu zeigte die FM- Gruppe niedrigere<br />

Werte. Beide Formulagruppen hatten im Alter von 2 und 4 Monaten signifikant niedrigere<br />

Gehalte an AA in <strong>den</strong> Plasmalipidfraktionen. Bemerkenswert hohe Werte an Docosatetraensäure<br />

(DTA) und Docosapentaensäure (DPA) konnten in <strong>den</strong> Phospholipidfraktionen der FM-<br />

ernährten Kinder im Alter von 2, 4 und 12 Monaten gefun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. Die psychomotorische<br />

Entwicklung, Körpergewicht, Größe, Kopfumfang und Hautfalten-messungen zeigten im Alter<br />

von 2, 4, 9, 12 und 18 Monaten keine signifikanten Unterschiede zwischen <strong>den</strong> Ernährungsgruppen.<br />

Ebenso wur<strong>den</strong> im Alter von 9 Monaten keine Unterschiede in <strong>den</strong> visuellen<br />

Funktionen gefun<strong>den</strong>. Auffällig war in der Gruppe der FM+ ernährten Kinder eine Häufung<br />

von Drop-Outs wegen gastorintestinaler Probleme. Schlußfolgerung: Eine LC-PUFA<br />

Anreicherung von Formelmilchen für reifgeborene Säuglinge steigert die Erythrozyten- und<br />

Plasma-LC-PUFA Gehalte. Eine bessere Adaptation der LC-PUFA Gehalte der eingesetzten<br />

Formelmilch an die Gehalte der Muttermilch ist jedoch wünschenswert, da die DHA Spiegel<br />

in der FM+ Gruppe zu hoch und die AA Spiegel zu niedrig waren. Die Kinder, die eine<br />

konventionelle Formelmilch erhielten, hatten unzureichende LC-PUFA Spiegel im Blut. Eine<br />

Supplementierung von Säuglingsmilchnahrungen erscheint daher, um vergleichbare Mengen<br />

an LC-PUFA im Blut von reifgeborenen Kindern zu erreichen, notwendig. Andererseits<br />

wur<strong>den</strong> keine Unterschiede in der psychomotorischen und visuellen Entwicklung zwischen<br />

<strong>den</strong> Ernährungsgruppen gefun<strong>den</strong>. Um die visuelle und kognitive Entwicklung besser<br />

beurteilen zu können, sollten Langzeit-Folge-Untersuchungen durchgeführt wer<strong>den</strong>.<br />

Darüberhinaus ist es notwendig zu überprüfen, ob zwischen dem Auftreten gastrointestinaler<br />

Probleme und dem Zusatz von LC-PUFA ein Zusammenhang besteht.

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