Gemeindezeitung vom August 2012 - Blumau Neurißhof
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Die (leider reale) satirische Seite!<br />
„Da Mensch is‘ a Sau!“<br />
Ich gebe es ja zu, das ist schon eine schwierige Sache, nämlich jene mit unserem persönlichen Müll. Einerseits<br />
wollen wir alles haben, z.B. das östrogenversetzte, in Zellophan appetitlich abgepackte Stück Fleisch aus dem<br />
Supermarkt (Anmerkung Östrogen: noch nie waren dadurch die Oberweiten unserer Töchter und Enkeltöchter<br />
größer als heute!) oder noch besser, die listig verpackten Produkte der Fast-Food-Ketten oder Tankstellenshops<br />
für den schnellen Verzehr! Nur was passiert dann, wenn diese Köstlichkeiten verzehrt sind und wir nicht wissen,<br />
mit den leeren Verpackungen umzugehen?<br />
Auf meiner täglichen Nordic-Walking-Runde <strong>Neurißhof</strong>-Günselsdorf-<strong>Blumau</strong>-<strong>Neurißhof</strong> entstanden da aufgrund<br />
der in Straßengräben und Windschutzgürteln aufgefundenen „Materialien“ interessante Gedanken, die<br />
ich Ihnen heute nicht vorenthalten möchte. Ich teile meine Runde in drei „Epizentren der Müllentsorgung“ ein:<br />
Abschnitt 1: <strong>Neurißhof</strong> über Föhrenwald „Bauernautobahn“ nach Günselsdorf. Abschnitt 2: Günselsdorf nach<br />
<strong>Blumau</strong> über <strong>Blumau</strong>erstraße. Abschnitt 3: <strong>Blumau</strong> zurück nach <strong>Neurißhof</strong> über Sollenauerstraße.<br />
Starten wir also! Abschnitt 1: Auf der Strecke durch den Föhrenwald der morgendlich herrliche Duft der Bäume<br />
und der rechts liegenden weitläufigen Felder, nur auf der Strecke manchmal der Kadaver eines durch einen<br />
nächtlichen Fuchsangriff dahingemeuchelten Rebhuhns oder Hasen, der in der morgendlichen Sonne fleischfliegenbesetzt<br />
vor sich dahinstinkt. Gut, das ist der Lauf der Natur, da gibt es nichts zu ändern! Auf dem asphaltierten<br />
Teilstück von Geleise Aspangbahn bis Günselsdorf teilweise „Goldhammerln“ unserer vierbeinigen<br />
Lieblinge, denen ich mit den Profilsohlen meiner Sportschuhe listig auszuweichen versuche. Ganz offensichtlich<br />
ein Anschlag auf harmlose Morgensportler von Menschen, denen der Begriff „Das Gackerl g’hört ins Sackerl!“<br />
völlig fremd sein dürfte!<br />
Im Abschnitt 2 wird die Sache schon weitaus spannender: Ab Ortsendetafel Günselsdorf bis Ortsanfang <strong>Blumau</strong><br />
geht das Herz eines Müllfetischisten nämlich vollends auf! Zwar dürften das sommerlich sprießende Gras und<br />
die Weizenfelder mit dem Müll eine Symbiose eingegangen sein, um ihn rein visuell zu verdecken, aber bei<br />
genauerem Hinsehen kann man schon einiges an Schweinereien erkennen: Leere Eistee- und Wodkaflaschen,<br />
Bierdosen und zerquetschte Zigarettenpackerln gehören sowieso zur standardmäßigen Beschönigung der Natur,<br />
beschmutze Papierfetzen über deren Verwendungszweck ich lieber nicht informiert werden möchte und, und,<br />
und! Doch was kann man zu den beiden absoluten Spitzenreitern in Sachen „Landschaftsgestaltung“ sagen?<br />
Dass sich das Mateschitz-Imperium rasend schnell erweitert ist nicht nur daran erkennbar, dass inzwischen bei<br />
fast jeder Sportveranstaltung der „rote Stier“ werbemäßig lästig anwesend ist, nein, sondern vielmehr an der Anzahl<br />
der am Wegesrand entsorgten Dosen! Genauso verhält es sich mit den Produkten der „I’m lovin‘ it!“-Kette,<br />
entweder einzeln oder im aufgedunsenen Sackerl gesammelt aus dem Autofenster geworfen! An der knoblauch-<br />
und öldurchtränkten Pizzaschachtel wandere ich achtlos vorbei!<br />
Was mich wirklich beunruhigt ist jedoch die Tatsache, dass ich noch nie am Wegesrand eine „Lümmeltüte“ gefunden<br />
habe. Ich frage mich also besorgt: „Ist unsere Jugend wirklich paarungsunwillig?“ Nein, nein, das kann nicht<br />
sein, wahrscheinlich befinden sich derartige Utensilien in den aufgedunsenen Sackerln der „I’m lovin‘ it!“- Kette!<br />
Der Abschnitt 3 Sollenauerstraße zeugt dann von gehobenem Ess- und Trinkverhalten während der Autofahrt,<br />
man möchte fast sagen: Hier sind die Gourmets unterwegs! Nur Produkte der „lila Kuh“ und Energy-Drinks der<br />
gehobenen Klasse sowie leere Packungen von figurbewußter 70%-Schokolade. Andererseits möchte ich nicht<br />
wissen, wie viele leere Packungen und Dosen durch den Sog der mit größtenteils überhöhter Geschwindigkeit<br />
dahinbrausenden Autos in das Wäldchen rechts von der Straße gezogen wurden.<br />
Zusammenfassend möchte ich sagen: Ich danke jetzt schon unserem Bürgermeister für seinen Aufruf im kommenden<br />
Herbst: „Stopp littering!“, an dem wieder eine Handvoll <strong>Blumau</strong>erInnen teilnehmen werden, um den Dreck ihrer<br />
Mitbürger wegzuräumen! Ich denke ich werde mir beim OBI eine entsprechende Müllzange kaufen und diesmal an<br />
dieser Aktion teilnehmen, soferne es mir mein Terminplan erlaubt (und ich denke, er wird dies tun). Im Sinne unserer<br />
Kinder, denen es ohnehin droht, an dem von uns hinterlassenem Dreck zu ersticken!<br />
Ihr Paul Peschka von den „Brennesseln“<br />
30 www.blumau-neurisshof.gv.at