REVISED on Friday, June 17, 2011 Prof. Dr. Rudolf GORENFLO ...
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DER WISSENDE<br />
Wer einmal frei<br />
vom großen Wahn<br />
ins leere Aug<br />
der Sphinx geblickt,<br />
vergißt den Ernst<br />
des Irdischen<br />
aus Überernst<br />
und lächelt nur.<br />
Ein Spiel bedünkt<br />
ihn nun die Welt,<br />
ein Spiel er selbst<br />
und all sein Tun.<br />
Wohl läßt er's nicht<br />
und spielt es fort<br />
und treibt es zart<br />
und klug und kühn -<br />
doch lüftet ihr<br />
die Maske ihm:<br />
er blickt euch an<br />
und lächelt nur.<br />
Wer einmal frei<br />
vom großen Wahn<br />
ins leere Aug<br />
der Sphinx geblickt,<br />
verachtet stumm<br />
der Erde Weh,<br />
der Erde Lust,<br />
und lächelt nur.<br />
Mein liebstes Gedicht<br />
Quelle:<br />
Christian Morgenstern. Stilles Reifen. Ausgewählte Gedichte.<br />
Herausgegeben v<strong>on</strong> Margareta Morgenstern.<br />
R. PIPER & Co, München,1954.<br />
22<br />
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