Referenten: Lebenslauf/Publikationen/Statement
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MITTWOCH, 9. JULI 2014, 14.30 UHR<br />
PROF. DR. FRANZ JOSEF WETZ<br />
Professor für Philosophie an der Pädagogischen<br />
Hochschule in Schwäbisch Gmünd<br />
KONTAKT:<br />
Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd<br />
Oberbettringer Straße 200<br />
73525 Schwäbisch Gmünd, Deutschland<br />
Tel.: +49 7171 983-223<br />
E-Mail: franz.wetz@ph-gmuend.de<br />
http://www.franzjosefwetz.de<br />
LEBENSLAUF<br />
Franz Josef Wetz, Prof. Dr., 1958, lehrt Philosophie und Ethik an der Pädagogischen<br />
Hochschule Schwäbisch Gmünd. Dissertation 1989 „Das nackte Dass“, Habilitation 1992<br />
„Lebenswelt und Weltall“. Mitglied des Beirats der Giordano Bruno Stiftung; ethischer<br />
Berater der Ausstellung Körperwelten. Gastprofessuren im In- und Ausland.<br />
PUBLIKATIONEN (AUSWAHL)<br />
• „Illusion Menschenwürde. Aufstieg und Fall eines Grundwerts“<br />
• „Lob der Untreue. Eine Unverschämtheit“<br />
• „Rebellion der Selbstachtung. Gegen Demütigung“.
RELIGION ALS CHANCE ZUR GRAUSAMKEIT.<br />
DIE NORMALITÄT DER GEWALT.<br />
ABSTRACT<br />
1. Was ist Gewalt?<br />
Gewalt als Machtaktion zur körperlichen Verletzung anderer Menschen. - Unterschied<br />
zwischen heißer, impulsiver und geplanter, kaltblütiger Gewalt.<br />
2. Ursachen der Gewalt<br />
Zahllose Ursachen der Gewalt. - Wer die Ursachen der Gewalt kennt, weiß angeblich, wie<br />
sie sich beseitigen lässt. - Zweckrationale Ausrichtung der Gewalt auf Profit, Macht und<br />
Prestige. - Weltanschauungen als Ursachen von Gewalt?<br />
3. Religiöse Gewalt<br />
Religionskritiker: Christopher Hitchens, Sam Harris und Richard Dawkins einerseits,<br />
Michael Schmid-Salomon, Kurt Flasch und Herbert Schnädelbach andererseits:<br />
Gewaltpotenzial der monotheistischen Religionen. – Zwei Beispiele von Schnädelbach:<br />
Gewaltsame Missionierung und grausame Kreuzigung Jesu.<br />
4. Halbe Wahrheit<br />
Religionen sind beides: kriegerisch-menschenverachtend und friedlich-menschenfreundlich.<br />
5. Stellvertretendes Opfer<br />
René Girard: Archaische Religionen: „Alle gegen alle“ schlägt um in „alle gegen einen“, der<br />
geopfert und dann vergöttlicht wird. – Motiv des Sündenbocks – Kreuzigung und<br />
Auferstehung Jesu stehen in dieser Tradition – Die Gewalt am Kreuz dient dem Kampf<br />
gegen die Gewalt unter den Menschen – Nächstenliebe, Barmherzigkeit und Vergebung.<br />
6. Eigenlogik der Gewalt<br />
Gewalt ist wie salziges Wasser: Je mehr man davon trinkt, umso durstiger wird man. Nicht<br />
selten steigert sie sich selbst – Gewaltspirale und Freund-Feind-Denken - Religion nicht als<br />
Ursache von Gewalt, sondern als Chance für Gewalt – Religion als Plattform, auf der das<br />
Gewaltbegehren ausgelebt und gerechtfertigt werden kann.<br />
7. Der Störfall – ein Normalfall<br />
Wo es die Chance sanktionsfreier Grausamkeit gibt, dort wird sie auch genutzt – Gewalt ist<br />
männlich? – Fast in jedem wohnt ein Henker – Die Ursache der Gewalt liegt in der<br />
menschlichen Natur.<br />
8. Natur der Gewalt
Menschenfreundliche Veranlagungen – Gewaltbereitschaft hat sich in der Evolution als<br />
Motor zum Überleben und zur Reproduktion bewährt – Choleriker, Angstbeißer und<br />
Kompensatoren - ingroup-/outgroup-Denken – Religion als Pseudofamilie – Religionen<br />
machen sich gewaltbereite Menschen zunutze; gewaltbereite Menschen legitimieren sich<br />
durch Religion – Botenstoffe<br />
9. Rätselhafter Frieden<br />
Einerseits ist die Gewalt in der westlichen Zivilisation zunehmend zurückgetreten durch<br />
staatliches Gewaltmonopol, Demokratie, Wohlstand etc., andererseits lebt sie selbst in der<br />
Wohlstandsdemokratie in veränderter Form unvermindert fort.<br />
10. Bewältigte Gewalt<br />
Humanismus als Versuch, die Bestie Mensch mit Büchern und Bildung zu zähmen –<br />
Zivilisierung durch Abschreckung und Strafandrohung – Etablierung sozialverträglicher<br />
Formen wildnisähnlicher Reservate zum Ausleben gewaltbereiter Energien: Sport, Spiel,<br />
Sex – Religion als Gehilfe der Gewalt, indem sie sich dem Verlangen der Menschen nach<br />
der vollen Intensität ihres sinnlichen Lebens verweigert?
MITTWOCH, 9. JULI 2014, 16.15 UHR<br />
PROF. DR. ROLF SCHIEDER<br />
Universitätsprofessor für Praktische Theologie und<br />
Religionspädagogik an der Humboldt-Universität zu Berlin<br />
KONTAKT:<br />
Humboldt-Universität zu Berlin<br />
Burgstraße 26, 10178 Berlin, Deutschland<br />
E-Mail: rolf.schieder@rz.hu-berlin.de<br />
http://zope.theologie.hu-berlin.de/relpaedagogik/vita<br />
Tel.: (030) 2093-5758<br />
LEBENSLAUF<br />
Rolf Schieder wurde 1953 in Coburg geboren. 1986 wurde er von der Evangelisch-<br />
Theologischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität in München mit einer Arbeit<br />
über Zivilreligion in den USA promoviert. Seine Habilitationsschrift trägt den Titel „Religion<br />
im Radio. Protestantische Rundfunkarbeit in der Weimarer Republik und im ‚Dritten Reich‘“<br />
1994 wurde er Professor für Religionsdidaktik an der Universität Koblenz-Landau. Seit<br />
2002 ist er Professor für Praktische Theologie an der Theologischen Fakultät der<br />
Humboldt-Universität zu Berlin. Er leitet das „Program on Religion, Politics, and<br />
Economics“ und ist Mitglied des Leitungsgremiums der „Berliner Studien zum jüdischen<br />
Recht“.<br />
PUBLIKATIONEN (AUSWAHL)<br />
• Civil Religion. Die religiöse Dimension der Politischen Kultur. Gütersloh: Gütersloher<br />
Verlagshaus 1987.<br />
• Religion im Radio. Protestantische Rundfunkarbeit in der Weimarer Republik und im<br />
‚Dritten Reich‘. Stuttgart: Kohlhammer 1995.<br />
• Wieviel Religion verträgt Deutschland? Frankfurt am Main: Suhrkamp 2001.<br />
• Sind Religionen gefährlich? Religionspolitische Perspektiven für das 21. Jahrhundert.<br />
Zweite, erweiterte Auflage, Berlin University Press 2011.<br />
• Die Gewalt des einen Gottes. Die Monotheismusdebatte zwischen Jan Assmann,<br />
Micha Brumlik, Rolf Schieder, Peter Sloterdijk und anderen. Berlin University Press<br />
2014.
DIE MACHT DER MENSCHEN<br />
ANGESICHTS DER GEWALT DES EINEN GOTTES<br />
ABSTRACT<br />
Die Frage, die dieser Vortrag zu beantworten sucht, lautet: Welche Bedingungen müssen<br />
erfüllt sein, damit Religionen Menschen dabei unterstützen, als freie, selbständige und<br />
verantwortungsvolle Subjekte ihr Leben zu gestalten? Nicht allen Religionen liegt an einem<br />
„Empowerment“ der Menschen, denen sie ihre Dienste anbieten. Religion ist immer ein<br />
riskantes Unterfangen – sowohl für ein Individuum wie auch für eine Gesellschaft. Welchen<br />
Religionen kann man trauen, welchen muss man mit Skepsis begegnen? Politisch<br />
gewendet lautet die Frage: Welche Religionen soll man fördern? Welchen Religionen muss<br />
man Restriktionen auferlegen?<br />
Religionsphobie ist ebenso wenig eine Antwort wie die Verharmlosung des<br />
Gewaltpotentials von Religionen. Die These, dass die sogenannten monotheistischen<br />
Religionen besonders gewalttätig seien, lässt sich nicht verifizieren. Hingegen spielen<br />
Faktoren wie unzureichende theologische Bildung, ein dualistisch-apokalyptisches<br />
Weltbild, Gruppendruck und fehlende Binnenpluralität eine wichtige Rolle bei der<br />
Ausbildung von lebensfeindlichen und gewaltbereiten Verhaltensweisen. Schließlich soll in<br />
diesem Vortrag darauf hingewiesen werden, dass die Exoduserzählung und das<br />
Sinaiereignis den politischen Philosophen der frühen Neuzeit als Modell für ihre<br />
antimonarchischen, republikanischen Visionen diente.
DONNERSTAG, 10. JULI 2014, 09.00 UHR<br />
PROF. DR. HANS G. KIPPENBERG<br />
Professor of Comparative Religious Studies /<br />
School of Humanities & Social Sciences – SHSS<br />
KONTAKT:<br />
Jacobs University, Bremen<br />
Deutschland, 28759 Bremen, Campus Ring 1<br />
E-Mail: kippen@uni-bremen.de, h.kippenberg@jacobs-university.de<br />
Tel.: +49 421 200-3471<br />
LEBENSLAUF<br />
Hans G. Kippenberg, geboren 1939 in Bremen, promovierte 1969 in Göttingen in<br />
Allgemeiner Religionsgeschichte und habilitierte 1975 an der Freien Universität Berlin. Er<br />
war von 1977-89 Professor für Allgemeine Religionsgeschichte und Vergleichende<br />
Religionswissenschaft an der Universität Groningen, Niederlande und von 1989 bis 2004<br />
Professor für Religionswissenschaft mit dem Schwerpunkt Theorie und Geschichte der<br />
Religionen an der Universität Bremen. 1990/1 war er Fellow am Wissenschaftskolleg in<br />
Berlin, 1994 am Institute for Advanced Study, Princeton und 1995 am Zentrum für<br />
Interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld. Von 1998 bis 2009 war er Fellow am<br />
Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt. Er war 1988 Gastprofessor auf dem Max-Weber-<br />
Lehrstuhl in Heidelberg, 1998 und 2003 Gastprofessor an der Universität von Chicago<br />
sowie 2000 an der Universität von Bar Ilan (Israel). Seit 2008 lehrt er Comparative<br />
Religious Studies an der privaten Jacobs University Bremen.<br />
Seine Arbeitsgebiete sind die Vorderasiatische und europäische Religionsgeschichte, die<br />
Geschichte der Religionswissenschaft, die Religionssoziologie von Max Weber sowie<br />
aktuelle religiöse Gewalt.<br />
PUBLIKATIONEN (AUSWAHL)<br />
• Hans G. Kippenberg / Tilman Seidensticker (Hg.), Terror im Dienste Gottes. Die<br />
„Geistliche Anleitung“ der Attentäter des 11. September 2001. Frankfurt: Campus 2004.<br />
• „Die Entsäkularisierung des Nahostkonflikts. Von einem Konflikt zwischen Staaten zu<br />
einem Konflikt zwischen Religionsgemeinschaften“. In: Hans Joas / Klaus Wiegandt<br />
(Hg.), Säkularisierung und die Weltreligionen. Frankfurt a.M.: Fischer 2007, S. 465-507.
• Gewalt als Gottesdienst. Religionskriege im Zeitalter der Globalisierung. München:<br />
C.H.Beck/ Bonn: Bundeszentrale für Politische Bildung 2008. Englische Übersetzung:<br />
Violence as Worship. Religious Wars in the Age of Globalization. Stanford: UP 2011<br />
• „Die Macht religiöser Vergemeinschaftung als Quelle religiöser Ambivalenz“. In: Bernd<br />
Oberdorfer/ Peter Waldmann (Hg.), Die Ambivalenz des Religiösen. Religionen als<br />
Friedenstifter und Gewalterzeuger. Freiburg i. Br.: Rombach 2008 S. 53-76.<br />
• „For the Sake of the Community: Two Scripts of Martyrdom Operations among<br />
Muslims“. In: Jitse Dikstra/ Justin Kroesen/ Yme Kuiper (eds.), Myths, Martyrs, and<br />
Modernities. FS Jan N. Bremmer. Leiden: Brill 2010, 651-670.<br />
• „Searching for the Link between Religion and Violence: A Theory of Social Action”. In:<br />
Method and Theory in the Study of Religion 22 (2010) 97-115.<br />
• „Muslimische Kontroversen über die Rechtmäßigkeit von Gewalt im Medium des<br />
Genres Fatwa“. In: Bernd Oberdorfer/ Peter Waldmann (Hg.), Machtfaktor Religion.<br />
Formen religiöserEinflußnahme auf Politik und Gesellschaft. Köln/ Weimar/ Wien:<br />
Böhlau 2012, 103-126<br />
• „Vorbilder Heiliger Gewalt – Schauplätze ihrer Praktizierung“. In: Andreas Fahrmeir<br />
(Hg.), Rechtfertigungsnarrative. Zur Begründung normativer Ordnung durch<br />
Erzählungen. Frankfurt: Campus 2013, 59-87.<br />
• „Neue Anforderungen an den Religionsbegriff: Religiöse Gewalthandlungen“. In: Müller,<br />
Tobias/ Schmidt, Thomas M. (Hg.),Was ist Religion. Beiträge zur aktuellen Debatte um<br />
den Religonsbegriff. Paderborn: Schöningh 2013, 15-30.
ZUR KONTINGENZ RELIGIÖSEN GEWALTHANDELNS<br />
ABSTRACT<br />
Mein Vortrag macht den Versuch, religiöse Gewalt zu begreifen. Es weist die beiden<br />
alternativen Auffassungen ab, Religionen seien an sich friedfertig und würden nur in der<br />
Hand von gewissenlosen Politikern gewalttätig – oder aber sie seien an sich eine Ursache<br />
von Konflikt und Gewalt.<br />
Die Beziehung zwischen Religionen und Gewalt ist weder unmöglich noch ist sie<br />
notwendig: sie ist kontingent. In den normativen Überlieferungen von Juden, Christen,<br />
Muslimen finden sich vereinzelt Berichte vorbildlicher gewalttätiger Handlungen; sie<br />
dienten späteren Generationen in existenzbedrohenden Situationen ihrer Gemeinschaft<br />
zur Rechtfertigung eigener Gewalt.<br />
Ich stelle zuerst einige dieser Berichte aus Judentum, Christentum und Islam vor. Am<br />
Beispiel der historischen Wandlung des Nahostkonflikts nach dem Sechstagekrieg von<br />
einem Konflikt zwischen Staaten (Israel und seinen Nachbarn) zu einem Krieg zwischen<br />
religiösen Gemeinschaften (Juden versus Muslime) zeige ich, wie der Weg von an sich<br />
friedlichen zu kriegerischen religiösen Gemeinschaften verläuft. Dabei richte ich den Blick<br />
auf religiöse Definitionen des Konfliktes und die daraus abgeleiteten Handlungsmodelle.
DONNERSTAG, 10. JULI 2014, 10.45 UHR<br />
PROF. DR. GERLINDE BAUMANN<br />
Professorin für Altes Testament an der Philipps-Universität<br />
Marburg<br />
KONTAKT:<br />
Philipps-Universität Marburg<br />
Fachgebiet Altes Testament / Fachbereich Evangelische Theologie<br />
Deutschland, 35037 Marburg/Lahn, Lahntor 3<br />
E-Mail: baumann@staff.uni-marburg.de<br />
http://www.staff.uni-marburg.de/baumann/welcome.html<br />
LEBENSLAUF<br />
• Studien der Evangelischen Theologie (1982-1990), Ägyptologie (1990-1992) und<br />
Altorientalistik (1998-2005) in Tübingen, Hamburg und Marburg/Lahn<br />
• Vikariat bei der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers (1995-1997)<br />
• Promotion an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg 1997 (Publikation der Arbeit<br />
als: Die Weisheitsgestalt in Proverbien 1-9. Traditionsgeschichtliche und theologische<br />
Studien [FAT 16], Tübingen 1996)<br />
• Wissenschaftliche Mitarbeiterin bzw. Assistentin am Fachbereich Evangelische<br />
Theologie der Philipps-Universität Marburg (1997-2006)<br />
• Lehraufträge an diversen Universitäten in Deutschland und Österreich<br />
• Habilitation am Fachbereich Evangelische Theologie der Philipps-Universität Marburg<br />
2004 (Publikation der Arbeit als: Gottes Gewalt im Wandel. Traditionsgeschichtliche<br />
und intertextuelle Studien zu Nahum 1,2-8 [WMANT 108], Neukirchen-Vluyn 2005)<br />
• Tätigkeit als Pfarrerin in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (2006-<br />
2009)<br />
• außerplanmäßige Professorin für Altes Testament an der Philipps-Universität Marburg<br />
(seit 2009)<br />
• freiberufliche Tätigkeit als Übersetzerin, Lektorin, Autorin, Dozentin, Referentin etc. in<br />
Buxtehude nahe Hamburg (seit 2009)<br />
• 2006 Karl Rahner-Preis für theologische Forschung für die Dissertationsschrift<br />
„Kritische Zeitgenossenschaft. Konturen einer Kontextuellen Theologie für die moderne<br />
Gesellschaft in Auseinandersetzung mit der Pastoralkonstitution Gaudium et spes“<br />
PUBLIKATIONEN (AUSWAHL)
• Liebe und Gewalt. Die Ehe als Metapher für das Verhältnis JHWH-Israel in den<br />
Prophetenbüchern (SBS 185), Stuttgart 2000 (2001 ausgezeichnet dem „Leonore<br />
Siegele-Wenschkewitz-Preis“); englische Übersetzung: Love and Violence. The<br />
Imagery of Marriage for YHWH and Israel in the Prophetic Books, Collegeville 2003<br />
• Gottes Gewalt im Wandel. Traditionsgeschichtliche und intertextuelle Studien zu<br />
Nahum 1,2-8 (WMANT 108), Neukirchen-Vluyn 2005<br />
• Der gnädige Gott ist zornig. Micha 7,18-20 und Nahum 1,2f. als Beispiel inneralttestamentlicher<br />
Gewaltbearbeitung, in: Joachim Kügler (Hg.), Prekäre Zeitgenossenschaft.<br />
Mit dem Alten Testament in den Konflikten der Zeit. Internationales Bibel-Symposium<br />
Graz 2004 (bayreuther forum TRANSIT 6), Münster 2006, 39-49<br />
• Gottesbilder der Gewalt im Alten Testament verstehen, Darmstadt 2006;<br />
portugiesische Übersetzung: Entender as imagens divinas da violência no Antigo<br />
Testamento, São Paulo 2011<br />
• Stimme der Stummen. Wie die alttestamentlichen Gottesbilder der Gewalt zu verstehen<br />
sind, ZeitZeichen 9/6 (2008), 18-20<br />
• Hermeneutical Perspectives on Violence against Women and on Divine Violence in<br />
German-Speaking Old Testament Exegesis, in: Knut Holter/Louis C. Jonker (eds.),<br />
Global Hermeneutics? Reflections and Consequences (IVBS Online Publication), 2010,<br />
17-24<br />
• Gewalt im Alten Testament. Grundlinien der Forschung – hermeneutische<br />
Überlegungen – Anregungen, in: Irmtraud Fischer (Hg.), Macht – Gewalt – Krieg im<br />
Alten Testament (QD 254), Freiburg u.a. 2013, 29-52
GEWALT IN BIBLISCHEN TEXTEN –<br />
HINTERGRÜNDE, DIFFERENZIERUNGEN, HERMENEUTISCHE<br />
ÜBERLEGUNGEN<br />
ABSTRACT<br />
Gewalt spielt ist zahlreichen biblischen Texten eine Rolle. In unterschiedlichen<br />
Gewaltformen wie Kriegsgewalt, sexueller oder struktureller Gewalt spiegelt sich die<br />
Lebenswirklichkeit der Entstehungszeit der biblischen Schriften: Gewalt ist in der<br />
altorientalischen und antiken Lebenswelt in höherem Maß als derzeit bei uns heute Teil<br />
des alltäglichen Lebens.<br />
Als besonders skandalös wird heute das in der Bibel Gott selbst zugeschriebene<br />
Gewalthandeln wahrgenommen. Doch auch hier stehen Erfahrungen von Menschen im<br />
Hintergrund, und zwar im Rahmen eines anderen als unseres heutigen Wirklichkeitsverständnisses.<br />
Wenn Gott als Gewalttäter geschildert wird, geht es häufig darum, für<br />
erlebte Gewalt eine Erklärung zu finden und so Wege zur Bewältigung erlittener Gewalt zu<br />
finden.<br />
Wie bei allen biblischen Texten ist auch die Auslegung von biblischen Texten über Gewalt<br />
davon abhängig, vor welchem Verstehenshintergrund und mit welcher Absicht sie gedeutet<br />
werden. Biblische Gewalttexte können als Aufforderung zur Gewalt interpretiert werden, sie<br />
können aber beispielsweise auch als Kritik an menschlicher Gewalt verstanden werden.<br />
Welche Richtung die Interpretation nimmt, hängt entscheidend von den<br />
Auslegungsgemeinschaften ab. Ihre Aufgabe ist es, sich über ihre Auslegungsziele und -<br />
wege zu verständigen und die entsprechenden Leitlinien an ihre Mitglieder zu<br />
kommunizieren.<br />
Im Vortrag werden die hier nur kurz angedeuteten Zusammenhänge breiter entfaltet.
DONNERSTAG, 10. JULI 2014, 14.00 UHR<br />
DR. MARIELLA OURGHI<br />
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Orientalischen Seminar der<br />
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg<br />
KONTAKT:<br />
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg / Orientalisches Seminar<br />
Platz der Universität 3, 79085 Freiburg, Deutschland<br />
E-Mail: mariella.ourghi@orient.uni-freiburg.de<br />
http://www.orient.uni-freiburg.de/islam/mitarbeiter/ourghi<br />
Tel: +49 (0)761/2033144<br />
LEBENSLAUF<br />
• seit 10/2010: Wissenschaftliche Mitarbeiterin Projekt TERAS-INDEX, IFSH<br />
Hamburg/Universität Erfurt<br />
• seit WS 2007/08: Lehrbeauftragte, Islamwissenschaft, Universität Freiburg<br />
• 2010 – 2013: Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Islamwissenschaft, Universität Freiburg<br />
• 2007 – 2009: Wissenschaftliche Mitarbeiterin Projekt Islamische Berechtigungen von<br />
Gewalt, Islamwissenschaft, Universität Jena<br />
• 2006 – 2007: Koordinatorin des 30. Deutschen Orientalistentags in Freiburg vom 24. –<br />
28. September 2007, Orientalisches Seminar, Universität Freiburg<br />
• 2002 – 2007: Promotion in Islamwissenschaft, Universität Freiburg<br />
Dissertation: Schiitischer Messianismus und Mahdī-Glaube in der Neuzeit<br />
• 2002 – 2003: Wissenschaftliche Mitarbeiterin (Vertretung der Assistentenstelle),<br />
Islamwissenschaft, Universität Freiburg<br />
• 2001 – 2006: Wissenschaftliche Angestellte, Bibliothek des Orientalischen Seminars,<br />
Universität Freiburg<br />
• 1996 – 2000: Studium der Fächer Islamwissenschaft/Arabisch (HF), Islamwissenschaft/<br />
Persisch/Türkisch (NF), Neuere Deutsche Literaturgeschichte (NF), Uni Freiburg<br />
Magisterarbeit: Innerschiitische Kritik am Prinzip der wilāyat al-faqīh<br />
• 1995 – 1996: Arabischstudium am Arabic Language Center, Kairo<br />
• 1992 – 1995:Studium der Fächer Islamwissenschaft (HF), Arabistik (NF), Interkulturelle<br />
Germanistik (NF), Universität Bayreuth
LEGITIMATION VON GEWALT IM ISLAM<br />
ABSTRACT<br />
Religiöse, so auch islamistische, Gewalt resultiert selten allein aus religiösen Differenzen,<br />
sondern ist zumeist in Verbindung mit anderen Interessenskonflikten zu suchen, obgleich<br />
Theoretiker des militanten jihād ihren Handlungen eine vornehmlich religiöse Bedeutung geben.<br />
Der Vortrag geht zunächst auf die religionshistorische Genese der Konzepte des jihād und<br />
des Martyriums im Islam ein. Das arabische Wort jihād besitzt ein breites Bedeutungsspektrum<br />
und kann mit „Bemühung, Anstrengung, Streben“, aber auch „Kampf“ übersetzt werden.<br />
Aufgrund nicht in Einklang stehender Aussagen in verschiedenen Koranversen lässt sich<br />
nicht eindeutig klären, ob man aus dem Koran schlussfolgern kann, dass die Muslime bedingungslos<br />
die Ungläubigen bekämpfen dürfen oder nur im Verteidigungsfall. Als Ergebnis von<br />
Gelehrtendebatten erfuhr das jihād-Konzept erst Ende des 8. Jahrhunderts eine ausgereiftere<br />
schriftliche Fixierung. Diese Formierungsperiode fiel mit der Expansion des islamischen<br />
Reiches zusammen, während der sich die Muslime immer wieder mit anderen Staaten, Kulturen<br />
und Religionen auseinandersetzen mussten.<br />
Moderne jihād-Theorien entstanden in postkolonialer Zeit. Neue Rahmenbedingungen führten<br />
zu Neudefinitionen des Konzeptes. Während sich bis in die 1980er Jahre der Kampf ausschließlich<br />
gegen den inneren Feind richtete, erfolgte im Zuge des Krieges in Afghanistan<br />
gegen die Sowjets eine Verlagerung auf den äußeren Feind.<br />
Ansätze für den Märtyrergedanken lassen sich zwar im Koran finden, doch erst in nachprophetischer<br />
Zeit formte sich der Begriff, sehr wahrscheinlich unter christlichen Einflüssen, weiter<br />
aus. Selbstmordattentate sind innerislamisch stark umstritten aufgrund der Diskrepanz<br />
zwischen der absichtlichen Opferung des eigenen Lebens und dem islamischen Verbot,<br />
Selbstmord zu begehen.<br />
Wenn wir religiös legitimierte Gewalt als das Handeln einer Gemeinschaft begreifen, wird<br />
verständlich, dass dieses Handeln im Grunde diesseitig ausgerichtet und in Interessenskonflikten<br />
wurzelt, dem Handeln jedoch eine religiöse Sinndeutung verliehen wird. Die Wahl der<br />
Handlungsoption erwächst aus der Definition der Situation seitens der Akteure.<br />
Der Vortrag demonstriert im Folgenden anhand von drei Fallbeispielen, wie und unter welchen<br />
situativen Konstellationen die Option von Gewalt befürwortet oder verworfen werden<br />
kann. Ausgewählt wurden dazu die Ḥizbullāh im Libanon, die al-Jamāʿa al-Islāmiyya in<br />
Ägypten sowie ein Dokument, das einen Standpunkt zu den Bedingungen für die Legitimität<br />
von Selbstmordattentaten liefert. Die Fallbeispiele zeigen auch, wie die Situationsdiagnose<br />
die Redefinierung von Begrifflichkeiten sowie den hermeneutischen Zugang zu den<br />
Basistexten bedingt.
DONNERSTAG, 10. JULI 2014, 15.45 UHR<br />
MAG. GOTLIND HAMMERER<br />
Vizepräsidentin von Pax Christi Österreich<br />
KONTAKT:<br />
Pax Christi Österreich<br />
Rennweg 12, A-6020 Innsbruck<br />
E-Mail: gotlind.hammerer@gmx.at, office@paxchristi.at<br />
Tel.: 0512 58 78 69-18<br />
LEBENSLAUF<br />
• Gotlind Hammerer, geb. Bertel, geboren am 23. Oktober 1939 in Salzburg, im Alter von 5<br />
Jahren mit den Eltern übersiedelt nach Vorarlberg.<br />
• Humanistisches Gymnasium in Feldkirch (Bundesgymnasium), Matura 1958.<br />
• Lehramtsstudium Englisch und Latein zunächst in Wien, dann in Innsbruck,<br />
Lehramtsprüfung 1964.<br />
• AHS-Lehrerin am Gymnasium für Berufstätige von 1964 bis 1967 und von 1973 bis 2000.<br />
• Heirat 1967, Geburt von 4 Kindern (1967, 1969, 1970 und 1975).<br />
• Kirchlich engagiert in der Pfarre Allerheiligen in Innsbruck, besonders ökumenisch. Ab<br />
1987 Mitglied von Pax Christi, zunächst als Vorsitzende von Pax Christi Tirol, dann<br />
kooptiert in den Vorstand von Pax Christi Österreich und schließlich Vizepräsidentin von<br />
Pax Christi Österreich, anfänglich zusammen mit Dr. Severin Renoldner, dann mit Univ.-<br />
Prof. Kurt Remele (Graz), dann allein und neuerdings mit Dr. Meinrad Schneckenleithner.
FRIEDENSARBEIT AUF DEM GRUND DER GEWALTFREIHEIT JESU<br />
ABSTRACT<br />
• Anhand der Arbeit von Pax Christi soll die Notwendigkeit und die Vielfältigkeit von<br />
Friedensarbeit gezeigt werden, die sich auf die Gewaltfreiheit Jesu beruft und gründet.<br />
• Erklärung des Namens „Pax Christi“ als Programm.<br />
• Entstehungsgeschichte und frühe Versöhnungsarbeit von Pax Christi.<br />
• Heutige Struktur, Spiritualität und Aktivität von Pax Christi.<br />
• Anfänge und Wachsen von Pax Christi in Österreich.<br />
• Arbeitsschwerpunkte der Landesgruppen und Kommissionen von Pax Christi Österreich.<br />
• Probleme von Pax Christi Österreich.<br />
• Einstellung von Pax Christi Österreich zu so genannten humanitären Interventionen.<br />
• Ein Wort Jesu zum Schluss.
DONNERSTAG, 10. JULI 2014, 15.45 UHR<br />
BRIGADIER DR. WALTER FEICHTINGER<br />
Leiter des Institutes für Friedenssicherung und<br />
Konfliktmanagement / Landesverteidigungsakademie<br />
KONTAKT:<br />
Landesverteidigungsakademie,<br />
Institut für Friedenssicherung und Konfliktmanagement, AG Stiftgasse<br />
Stiftgasse 2a, A-1070 Wien<br />
E-Mail: lvak.ifk@bmlvs.gv.at, walter.feichtinger@bmlvs.gv.at<br />
Tel.: +43 (0)50201 – 1028701<br />
LEBENSLAUF<br />
Walter Feichtinger, Brigadier, Mag. Dr., geboren 1956, Leiter des Instituts für Friedenssicherung<br />
und Konfliktmanagement (IFK) an der Landesverteidigungsakademie in Wien. Mitglied<br />
des Kuratoriums Europäisches Forum Alpbach, Beiratsmitglied des österreichischen Sicherheitsforschungsprogramms<br />
KIRAS, Lektor und Beiratsmitglied Donau-Universität/Krems und<br />
Mitbegründer der International Society of Military Sciences. 1979 Absolvent der Militärakademie,<br />
Panzeroffizier, seit 1998 an der Landesverteidigungsakademie. 2001 bis 2002 sicherheits-<br />
und verteidigungspolitischer Berater im Bundeskanzleramt, 2001 bis 2005 Generalsekretär<br />
der österreichischen Offiziersgesellschaft. 2001 Doktorat der Politikwissenschaft.<br />
Autor zahlreicher Beiträge zu Sicherheitspolitik und internationalem Krisenmanagement,<br />
Herausgeber der Reihe IFK Aktuell sowie Internationale Sicherheit und Konfliktmanagement<br />
(Böhlau-Verlag) und Mitherausgeber von Sicherheit und Frieden (Nomos-Verlag).<br />
PUBLIKATIONEN (AUSWAHL)<br />
• Syrien - der Krieg, den keiner wollte. In: Dietmar Halper, Arnold Kammel. Quergedacht.<br />
Perspektiven zu Politik, Sicherheit und Europa. S.281-306.<br />
• EU's Role in Multilateral Crisis Management. Findings and Conclusions. In: Walter<br />
Feichtinger / Maria Raquel Freire / Maria Grazia Galantino. Sonderpublikation der<br />
Landesverteidigungsakademie Juni 2013<br />
• Zwischen Anspruch und Wirklichkeit: Internationales Krisenmanagement - Eine<br />
Bestandsaufnahme. In: Walter Feichtinger / Gerald Hainzl / Predrag Jurekovic /<br />
Hermann Mückler. Internationales Krisenmanagement. Eine Bestandsaufnahme.<br />
Schriftenreihe der Landesverteidigungsakademie 8/2012 S.9-38.
• Umbrüche in arabischen Staaten - strategische Einschätzung und Ausblick. In:<br />
Werther-Pietsch, Ursula/Ritzer, Thomas. Failed States - Staatsaufbau als<br />
Konfliktprävention. S.199-203<br />
• Theoretische Aspekte eines Comprehensive Approach. In: Feichtinger, Walter.<br />
Comprehensive Approach. Vom strategischen Leitgedanken zur vernetzten Politik SR<br />
LVAk 8/2011 S.19-65.<br />
• Klimakriege – Schreckgespenst oder reale Gefahr? In: Institut für Religion und Frieden,<br />
Wien. Schriftenreihe Ethica September 2011<br />
• Internationales Konflikt- und Krisenmanagement – Grundprobleme und innovative<br />
Ansätze. In: Pucher, Johann / Frank, Johann. Strategie und Sicherheit 2011, Böhlau<br />
2011, S.307-322.<br />
• Transition in den Arabischen Staaten: Zeit für einen „EU-Master Plan“. In: Genfer<br />
Zentrum für Sicherheitspolitik. GCSP Policy Paper no 21 / September 2011<br />
• Europäische Interessen – Motor und Hemmschuh zugleich. In: Feichtinger, Walter /<br />
Gebhard, Carmen. Globale Sicherheit – EUropäische Potenziale, Böhlau 2010, S. 85-103<br />
• Piraten und Islamisten. Wen interessiert Somalia? In: Feichtinger, Walter / Hainzl,<br />
Gerald. IFK Aktuell / I/2010 der Reihe Info-Aktuell zur Sicherheitspolitik<br />
• Afrika im Fokus der US-Außenpolitik. In: Lennkh, Gorg / Freudenschuss-Reichl, Irene.<br />
Nachbar Afrika. Dimensionen eines Kontinents. Passagen Verlag Wien 2010, S.157-170<br />
• Kein Feind in Sicht. In: Feichtinger, Walter / Dengg, Anton. Kein Feind in Sicht.<br />
Konfliktbilder und Bedrohungen der Zukunft. Böhlau Verlag Wien – Köln – Weimar 2010<br />
S.9-34
FRIEDENSSICHERUNG DURCH MILITÄR<br />
ABSTRACT<br />
Die zunehmenden Bemühungen der Internationalen Staatengemeinschaft, Frieden und<br />
Sicherheit zu gewährleisten oder wiederherzustellen, haben auch zu einer signifikanten<br />
Veränderung des Aufgabenprofils und der verschiedenen Rollen von Streitkräften geführt.<br />
Um das zu erläutern ist es zweckmäßig, vier Aspekte zu beleuchten:<br />
1. die geopolitischen Veränderungen nach 1989, die internationalen Friedenseinsätzen eine<br />
völlig neue Bedeutung gaben.<br />
2. den Konflikttrend, der einerseits quantitativ eine gewisse Konstanz aufweist, durch die<br />
Dominanz innerstaatlicher Kriege aber eine signifikante qualitative Veränderung erfahren<br />
hat.<br />
3. die Friedensbemühungen verschiedener Sicherheitsorganisationen, die sich aber meist<br />
in Stabilisierungsmaßnahmen erschöpfen und zu keiner Konflikttransformation führen.<br />
4. eine Darstellung des Einsatzprofils von Streitkräften anhand der EU-Petersbergaufgaben,<br />
das den geänderten Rahmenbedingungen Rechnung tragen soll. Ein kurzer Ausblick auf<br />
zukünftige sicherheitspolitische Herausforderungen soll den Vortrag beenden.
FREITAG, 11. JULI 2014, 8.30 UHR<br />
DR. CESARE GIACOMO ZUCCONI<br />
Generalsekretär Comunità di Sant'Egidio<br />
KONTAKT:<br />
Comunità di Sant'Egidio<br />
Piazza S.Egidio 3/A, I-00153 Roma, Italien<br />
E-Mail: cesarezucconi62@gmail.com<br />
GEMEINSCHAFT SANT'EGIDIO –<br />
FRIEDENSSTIFTER IN DER WELT VON HEUTE<br />
LEBENSLAUF<br />
Geboren 1962 in London.<br />
Abitur an der deutschen Schule in Rom.<br />
Studienabschluss in Politikwissenschaft an der Universität „La Sapienza” in Rom.<br />
Promotion in Geschichte der internationalen Beziehungen an der Universität „La Sapienza“<br />
in Rom. Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Forscher mit einigen<br />
Veröffentlichungen vor allem über die Geschichte Mitteleuropas und über zeitgenössische<br />
Kirchengeschichte, über internationale Beziehungen, Friedensfragen und interreligiöser<br />
Dialog in der heutigen Zeit.<br />
Neuere Veröffentlichung: „Christus oder Hitler? Leben des seligen Franz Jägerstätter“<br />
(Echter Verlag, 2011), auch auf Italienisch und Französisch erschienen.
Seit 1979 Mitglied der Gemeinschaft Sant'Egidio und seit 1998 Leiter der Abteilung<br />
Auslandsbeziehungen. Persönlicher Assistent des Gründers der Gemeinschaft, Prof. Andrea<br />
Riccardi, für die Länder deutscher Sprache und Mitglied des Koordinationsteams für die<br />
Friedensinitiativen der Gemeinschaft Sant’Egidio und für den ökumenischen und<br />
interreligiösen Dialog.<br />
Seit Februar 2008 Generalsekretär der Gemeinschaft Sant’Egidio.
FREITAG, 11. JULI 2014, 10.15 UHR, STATEMENTS / PODIUMSDISKUSSION<br />
MAG. ESTHER HANNA HANDSCHIN<br />
Pastorin der Evangelisch-methodistischen Kirchengemeinde in<br />
Salzburg<br />
KONTAKT:<br />
Evangelisch-Methodistische Kirche<br />
Neutorstraße 38, A-5020 Salzburg<br />
Tel. 0662 834 514<br />
E-Mail: esther.handschin@emk.at<br />
www.emk.at<br />
LEBENSLAUF<br />
• geboren 1968 in Frankfurt am Main, aufgewachsen in Basel und Zürich/Schweiz.<br />
• Studium der Evangelischen Theologie in Zürich und Heidelberg.<br />
• Seit 1999 in Österreich als Pastorin der Evangelisch-methodistischen Kirche tätig,<br />
zunächst in Linz, seit 2005 in Salzburg.<br />
• Weitere Tätigkeiten und Interessensgebiete: Lehrerin für Evangelischen<br />
Religionsunterricht, Erwachsenenbildung, Kirchengeschichte, Methodismus,<br />
Hymnologie.
KONKRETE BEITRÄGE DER KIRCHEN ZUM FRIEDEN<br />
ABSTRACT<br />
Seit ihrem Beginn bildet die Ökumenische Bewegung das große Friedensprojekt der<br />
christlichen Kirchen. Für heutige Generationen von Christinnen und Christen ist es kaum<br />
mehr vorstellbar, wie man sich in früheren Zeiten voneinander abgegrenzt und einander<br />
verunglimpft hat. Die Charta Oecumenica bildet seit über zehn Jahren für die Kirchen<br />
Europas einen guten Grundlagentext mit der Einladung zur Selbstverpflichtung. Hinsichtlich<br />
des konfessionellen Friedens formuliert die Charta Oecumenica unter anderem (II.8): "Wir<br />
verpflichten uns, jeder Form von Nationalismus entgegenzutreten, die zur Unterdrückung<br />
anderer Völker und nationaler Minderheiten führt und uns für gewaltfreie Lösungen<br />
einzusetzen."<br />
Sowohl für das ökumenische Miteinander der Kirchen wie auch für das Zusammenleben von<br />
Menschen überhaupt gilt, dass Vielfalt gewollt, gefördert und gestaltet werden muss. Es ist<br />
kurzfristig gesehen immer einfacher nur für sich selbst allein zu existieren und so mit sich<br />
eins zu sein. Doch auf lange Frist gesehen ist Vielfalt nachhaltiger, sichert den Fortbestand<br />
und bedeutet Reichtum. Damit ein solches Miteinander in Vielfalt gelingt, muss es — gerade<br />
auch mit den kommenden Generationen — eingeübt werden. Die Kirchen leisten hier viel<br />
kontinuierliche Arbeit im Rahmen des schulischen Religionsunterrichts.<br />
Das zeigt, dass eines der Hauptaugenmerke des Beitrags der Kirchen für den Frieden sein<br />
muss, wie wir von Mensch zu Mensch miteinander umgehen. Konkrete Anleitung dazu finden<br />
wir zur Genüge in der Heiligen Schrift Alten und Neuen Testaments. John Wesley, der<br />
Begründer der Kirchen methodistischer Tradition, stellt in seiner Predigt über "Ökumenische<br />
Gesinnung" (Catholic Spirit) von 1749 einen Maßstab für das Verhalten gegenüber<br />
Andersglaubenden zur Verfügung: "1. Liebe mich … mit der Liebe, die 'langmütig und<br />
freundlich' ist. … 2. Befiehl mich Gott in all deinen Gebeten, … damit er schnell das<br />
Verkehrte zurecht bringt und meinen Mangel beseitigt. … 3. Reize mich an zur Liebe und zu<br />
guten Werken. … Und schließlich: Liebe mich nicht nur mit Worten, sondern mit der Tat und<br />
mit der Wahrheit!" Was er hier den Menschen seiner Bewegung empfohlen hat, war für ihn<br />
selbst Maßstab des eigenen Handelns.
FREITAG, 11. JULI 2014, 10.15 UHR, STATEMENTS / PODIUMSDISKUSSION<br />
PROF. DR. GRIGORIOS LARENTZAKIS<br />
Ehem. Leiter des Instituts für Ökumenische Theologie,<br />
Ostkirchliche Orthodoxie und Patrologie, Karl-Franzens-<br />
Universität Graz<br />
KONTAKT:<br />
Karl-Franzens-Universität Graz<br />
Institut für Ökumenische Theologie, Ostkirchliche Orthodoxie und Patrologie<br />
Heinrichstraße 78 B, A-8010 Graz<br />
E-Mail: grigorios.larentzakis@uni-graz.at<br />
LEBENSLAUF<br />
• Geboren 1942 in Chania - Kreta.<br />
• Studien: Orthodoxe Theologie in Chalki (Konstantinopel); 1961-1965 (Dipl.- u. Mag. der<br />
Orthodoxen Theologie), Thessaloniki Dr. der orth Theologie 1983<br />
• Katholisches Theologiestudium in Salzburg (1965-1966) und Innsbruck (1966-1969);<br />
Doktor der kath. Theologie 1969. Das erste Doktorat eines nichtkatholischen Theologen<br />
an einer katholischen Fakultät in Österreich.<br />
• Lehrtätigkeit für Orthodoxe und ökumenische Theologie in Graz seit 1970, in Wien (1970-<br />
1975), in Linz (1983-1984), in Genf (Bossey) im Ökumenischen Institut mehrmals<br />
Blockvorlesungen und Seminare und seit 2007/2008<br />
• Lehrtätigkeit an der Kirchlich-Pädagogischen Hochschule in Wien seit 2007<br />
• Gastvorlesungen an mehreren Universitäten (Salzburg, Wien -Evangelische Fakultät-, ,<br />
München -Evangelische und Katholische Fakultät bzw. Institut für Orthodoxe Theologie-,,<br />
Marburg, Athen, Thessaloniki, Sofia, Belgrad, Cluj, Sibiu)<br />
• Mitglied und mehrmals Vorsitzender des "Interkonfessionellen Arbeitskreises Ökumene in<br />
der Steiermark" (IAS).und des „Ökumenischen Forums christlicher Kirchen in der<br />
Steiermark“ (Nachfolge des IAS seit November 1999).<br />
• Leiter Stv. der ökumenischen Stiftung PRO ORIENTE, Sektion Graz.<br />
• Mitglied der Studienkommission der Konferenz Europäischer Kirchen (Sitz in Genf)) bis<br />
1997. Anschließend Mitglied der Kommission „Kirchen im Dialog“ derselben Konferenz.<br />
• Mitglied der Kommission des Ökumenischen Patriarchates beim bilateralen<br />
theologischen Dialog zwischen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und dem<br />
Ökumenischen Patriarchat seit 1984.<br />
• Vorsitzender des österreichischen Lokalkomitees in Graz für die Zweite Europäische<br />
Ökumenische Versammlung in Graz ( 23.-29.Juni 1997).<br />
• Seit 1997 Mitglied des Zentralausschusses der Konferenz Europäischer Kirchen.<br />
• Mitherausgeber der "Grazer Theologischen Studien" und des "Ökumenischen Forums"<br />
(Graz) und der „Ökumenischen Rundschau“ (Deutschland).
• Intensive Vortragstätigkeit im Inn- und Ausland und Teilnahme bei den meisten<br />
Theologischen Konsultationen und ökumenischen europäischen Begegnungen der<br />
Konferenz Europäischer Kirchen, bei allen Vollversammlungen seit Kreta (1979) als<br />
Delegierter des Ökumenischen Patriarchates.<br />
• Zahlreiche Radio- und Fernsehsendungen im ORF und im Ausland.<br />
Viele Ehrungen, u.a.<br />
• "Archon Megas Protonotar" des Ökumenischen Patriarchates von Konstantinopel<br />
• Ritter des Ordens des Papstes Gregor des Großen, Vatikan<br />
• Ehrenkreuz des Rumänisch-Orthodoxen Patriarchates<br />
• Ehrenzeichen der Landeshauptstadt Graz in Gold<br />
• Großes Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark<br />
• Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse<br />
• Ehrenmitglied des Kuratoriums der Stiftung Pro Oriente<br />
• Ordentliches Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und der Künste<br />
• Goldenes Kreuz des Ordens der Ehre des griechischen Staatspräsidenten<br />
• Ehrensenator der Universität von Sibiu<br />
PUBLIKATIONEN (AUSWAHL)<br />
• Einheit der Menschheit - Einheit der Kirche bei Athanasius. Vor- und nachchristliche<br />
Soteriologie und Ekklesiologie bei Athanasius v. Alexandrien (Grazer Theologische<br />
Studien, 1) Graz 1978, 2. Auflage 1981.<br />
• Ist Friede möglich? Zum Rundtisch-Gespräch mit Religions-Vertretern aus dem<br />
ehemaligen Jugoslawien zur Befriedung der Völker (Pécs, Ungarn, 8.-10. Dezember<br />
1993). Dokumentation: Interreligiöse Zusammenarbeit für Frieden in Gerechtigkeit.<br />
Runder Tisch von Repräsentanten der Religionsgemeinschaften aus Ländern des<br />
ehemaligen Jugoslawien. 1) Erklärung des Runden Tisches - 2) Praktische<br />
Empfehlungen, in: Ökumenisches Forum 16(1993)211-223.<br />
• Christentum und Politik im neuen Europa. Ein dringlicher Appell aus orthodoxer<br />
Perspektive an der Schwelle zum 3. Jahrtausend, in: Die Glaubwürdigkeit christlicher<br />
Kirchen. Auf dem Weg ins 3. Jahrtausend. Festschrift für Lothar Lies SJ, hg.v. Silvia<br />
Hell, Innsbruck-Wien 2000, 281-320.<br />
• Human dignity as basis for fundamental and human rights in our society, new and in<br />
the future. From the point of view of orthodox theology and the Church, in: The Fifth<br />
Dialogue between the Group of the European People’s Party (Christian Democrats)<br />
and European Democrats and the Ecumenical Patriarchate, 7 - 8 June 2002 Orthodox<br />
Academy of Crete, Brussels 2002, 50-64.<br />
• Die Zukunft der Theologie in Europa. Eine Konsultation der Theologischen Fakultäten<br />
in Europa, hg. von Viorel Ionita, Gerhard Larcher und G. Larentzakis, deutsch und<br />
englisch, Sonderdruck aus Ökumenisches Forum 25(2002).<br />
• Die Erklärung des II. Vatikanums Nostra Aetate über das Verhältnis der Kirche zu den<br />
nichtchristlichen Religionen aus orthodoxer Sicht, in: Nostra Aetate – Ein<br />
zukunftsweisender Konzilstext, Die Haltung der Kirche zum Judentum 40 Jahre<br />
danach, hg. V. Hans Hermann Hendrix, Aachen 2006, 111-149.<br />
• Die Häresie des Nationalismus. Menschenwürde und Menschenrechte für alle in der<br />
östlich-orthodoxen Perspektive, in: Politik und Theologie in Europa. Perspektiven<br />
ökumenischer Sozialethik, hg. V. Ingeborg Gabriel, Matthias-Grünewald-Verlag<br />
Ostfildern 2008, 257-279.
• Die Orthodoxe Kirche. Ihr Leben und ihr Glaube, 3. Ergänzte Auflage, Orientalia-<br />
Patristica-oecumenica 4, Litt Verlag, Wien-Berlin 2012
KONKRETE BEITRÄGE DER KIRCHEN ZUM FRIEDEN<br />
Ist Frieden möglich? Gegen Gewalt und für Gewaltlosigkeit<br />
Orthodoxe Bemerkungen<br />
ABSTRACT<br />
Wenn wir die schmerzlichen und blutigen Erfahrungen von Gewalt, Terror und Krieg am<br />
Beginn des vorigen Jahrhunderts gemacht haben und in unserer Zeit immer noch in<br />
mehreren Bereichen der Welt machen, dann müssen wir in ökumenischer Verantwortung<br />
unsere existentielle Verantwortung ernster wahrnehmen, um Wege und Mittel zu finden für<br />
ein friedliches Zusammenleben aller Menschen und aller Völker. Denn: Ökumene ist auch<br />
Friedensarbeit, sonst ist sie keine ökumenische Arbeit!<br />
Dies gilt zwar auf Weltebene, aber auch in unserem zusammenwachsenden Kontinent, in<br />
Europa, das immer wieder in menschliche Tragödien hineinfällt oder mitgerissen wird, bis<br />
heute, vor allem im Osten Europas, oder in Südeuropa, wenn wir an die katastrophale<br />
Situation der Flüchtlinge denken.<br />
Wir benötigen fundamentale Grundprinzipien, einen starken Willen und konsequente Taten<br />
dazu, wie auch eine intensive vielfältige Zusammenarbeit: Zwischen den Kirchen, zwischen<br />
den Religionen, zwischen den Regierungen und allen Menschen guten Willens.<br />
Wir müssen daher in Erinnerung wach halten, dass für die heutige Thematik grundsätzlich in<br />
der christlichen Botschaft sehr viel beinhaltet ist und in den letzten Jahrzehnten von den<br />
christlichen Kirchen in ökumenischer Verantwortung und im interreligiösen Dialog viel<br />
Beachtenswertes beschlossen wurde. Wir haben genug Dokumente. Wir haben keine<br />
Dokumenten-Not, sondern eine Rezeptions-Not und eine Umsetzungs-Not. Es fehlen oft die<br />
Taten. Einige Beispiele:<br />
Als erstes erwähne ich ein gesamtorthodoxes Dokument aus dem Jahre 1986 mit dem Titel:<br />
"Der Beitrag der Orthodoxen Kirche zur Verwirklichung des Friedens, der Gerechtigkeit, der<br />
Freiheit, der Brüderlichkeit und der Liebe zwischen den Völkern sowie zur Beseitigung der<br />
Rassen- und anderer Diskriminierungen".<br />
Aus der Ökumene: Z.B. Die erste Europäische Ökumenische Versammlung in Basel im Mai<br />
1989: „Frieden in Gerechtigkeit“, die Zweite in Graz im Juni 1997: „Versöhnung, Gabe Gottes<br />
und Quelle neuen Lebens“. Die Charta Oecumenica, Strassburg, April 2001. Aus der<br />
Botschaft der Ersten Europäischen Ökumenischen Versammlung: „- Der Krieg als Mittel zur<br />
Lösung von Konflikten muss überwunden werden. Wir werden, jeder in seinem Lande, alles<br />
daran setzen, dass die Vision gemeinsamer Sicherheit verwirklicht werden kann. Wir<br />
verpflichten uns heute, über Grenzen hinweg ein Vertrauen zu schaffen, in dem die<br />
Bereitschaft zur Beseitigung sowohl atomarer als chemischer und konventioneller Waffen<br />
wachsen kann. Zum Weg der Versöhnung gehört unabdingbar das Zeugnis der<br />
Gewaltlosigkeit.“
Interreligiöses Dokument: Z.B. von der Konferenz für "Frieden und Toleranz" in<br />
Konstantinopel im Februar 1994 die „Bosporus Deklaration“: Diese Deklaration hält "mit<br />
besonderem Nachdruck fest, dass 'ein Verbrechen im Namen der Religion ein Verbrechen<br />
gegen die Religion ist'...Wir, die Unterzeichneten, weisen jeden Versuch zurück, die<br />
Grundsätze unseres Glaubens durch falsche Interpretation und durch ungehemmten<br />
Nationalismus zu korrumpieren. Wir stellen uns entschlossen gegen jene, die sich an der<br />
Heiligkeit des menschlichen Lebens vergehen und eine Politik verfolgen, die allen<br />
moralischen Werten hohnspricht...Gänzlich verurteilen wir jene, die diese Brutalitäten,<br />
Tötungen, Vergewaltigungen, Verstümmelungen, Zwangsvertreibungen und unmenschliche<br />
Züchtigungen begehen."
FREITAG, 11. JULI 2014, 10.15 UHR, STATEMENTS / PODIUMSDISKUSSION<br />
ERZBISCHOF PROF. DR. FRANZ LACKNER OFM<br />
Erzbischof von Salzburg<br />
KONTAKT:<br />
Erzdiözese Salzburg<br />
Kapitelplatz 2, 5020 Salzburg<br />
Tel. 0662 8047-1000<br />
E-Mail: erzbischof.lackner@zentrale.kirchen.net<br />
KONKRETE BEITRÄGE DER KIRCHEN ZUM FRIEDEN<br />
LEBENSLAUF<br />
Franz Lackner, wurde am 14. Juli 1956 in Feldbach geboren, er stammt aus dem<br />
südoststeirischen St. Anna am Aigen. Lackner begann nach der Pflichtschule eine Lehre als<br />
Elektriker. Als UNO-Soldat diente er von 1978 bis 1979 auf Zypern. Dort wuchs in ihm die<br />
Entscheidung Priester zu werden. Er trat 1979 in das Aufbaugymnasium Horn ein. 1984<br />
folgte der Eintritt in den Franziskanerorden, wo Franz Lackner 1989 die Ewige Profess<br />
ablegte. 1991 wurde er zum Priester geweiht.<br />
Nach dem Doktorat (Thema: „Einheit und Vielfalt bei Duns Scotus“) an der päpstlichen<br />
Universität Antonianium des Franziskanerordens in Rom unterrichtete der Steirer dort<br />
Metaphysik bis 1999, dann wurde er zum Provinzial der Franziskanerprovinz von Wien<br />
berufen. Im selben Jahr erfolgte auch der Lehrauftrag in Philosophie an der Philosophisch-<br />
Theologischen Hochschule in Heiligenkreuz.<br />
Im Oktober 2002 wurde Franz Lackner zum Weihbischof der Diözese Graz-Seckau ernannt<br />
und am 8. Dezember 2002 zum Bischof geweiht. Sein Wahlspruch lautet: „Illum oportet<br />
crescere - Er [Christus] muss wachsen“ (Joh 3,30).<br />
Weihbischof Franz Lackner war seitdem Bischofsvikar für die Aufgabenbereiche Kinder- und<br />
Jugendpastoral, Ständige Diakone und Förderung geistlicher Berufungen. In der<br />
österreichischen Bischofskonferenz war er zuständig für den Bereich Kirche und Sport sowie<br />
für die Kontakte zur Charismatischen Erneuerung und Mitglied in der Glaubenskommission.
Am 10. November 2013 wählte das Dom- und Metropolitankapitel zu Salzburg Dr. Franz<br />
Lackner zum Erzbischof von Salzburg. Papst Franziskus bestätigte die Wahl am 18.<br />
November 2013.<br />
Die Übernahme der Amtsgeschäfte als Erzbischof in der Erzdiözese Salzburg mit der<br />
Präsentation des Ernennungsdekrets von Papst Franziskus vor dem Salzburger Domkapitel<br />
fand am 7. 1. 2014 statt.<br />
Am 12. 1. 2014 übergab der emeritierte Erzbischof Alois Kothgasser bei der<br />
Amtseinführung im Salzburger Dom den Hirtenstab an seinen Nachfolger Erzbischof Franz<br />
Lackner.<br />
Aktuelle Aufgaben in der Bischofskonferenz: Mitglied der Glaubenskommission und der<br />
Finanzkommission. Referate: Liturgie (gemeinsam mit Bischof Dr. Egon Kapellari und<br />
Bischof DDr. Klaus Küng); Theologische Fakultäten und Hochschulen.Kontakte:<br />
Charismatische Erneuerung; Kirche und Sport.<br />
Franz Lackner ist der 91. Bischof von Salzburg, der 90. Nachfolger des heiligen Rupertus<br />
und der 79. Erzbischof.