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Innovationsimpulse der Gesundheitswirtschaft -

Innovationsimpulse der Gesundheitswirtschaft - Forum ...

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Basel, den 4. Juli 2012<strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> -Auswirkungen auf Krankheitskosten, Wettbewerbsfähigkeit undBeschäftigung am Beispiel DeutschlandsProf. Dr. Klaus-Dirk Henke


<strong>Innovationsimpulse</strong> in <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>Glie<strong>der</strong>ung1. Auf dem Weg zur offenen Gesundheitsgesellschaft: Der Hintergrund2. Ökonomische Kennziffern zur <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>: Im Vor<strong>der</strong>grund3. <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>: Im Vor<strong>der</strong>grund4. Steigerung <strong>der</strong> Wettbewerbsfähigkeit durch Senkung <strong>der</strong>Krankheitskosten: Im Vor<strong>der</strong>grund5. <strong>Innovationsimpulse</strong> und Arbeitsmarkt (ein Extrathema)6. Innovation: gebremst und geför<strong>der</strong>t (nur kursorisch)7. <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in <strong>der</strong> Industriepolitik (ein Zukunftsthema)8. Zehn Handlungsempfehlungen (wer steuert die<strong>Gesundheitswirtschaft</strong>?)© 2012 WifOR | <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 2


1. Vom Gesundheitswesen zur <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>Auf dem Weg zur offenen GesundheitsgesellschaftALTES VERSTÄNDNISZum GesundheitswesenZur überwiegend öffentlichenFinanzierung (Pflichtbeiträge)Zur InputorientierungNeben (Lohnneben-)KostenfaktorNEUES VERSTÄNDNISgehört die<strong>Gesundheitswirtschaft</strong>kommt <strong>der</strong> ZweiteGesundheitsmarkttritt mehr Qualitäts- undErgebnisorientierungan Wachstum, Beschäftigungund neue Berufe denkenStatt GesundheitskonsumInvestitionen in GesundheitKein eng abgegrenzter Gesundheitsbereich,z..B. die gesetzliche. Krankenversicherungson<strong>der</strong>n Gesundheit in allenLebensbereichen und lebenslang© 2012 WifOR | <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 3


<strong>Innovationsimpulse</strong> in <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>Glie<strong>der</strong>ung1. Auf dem Weg zur offenen Gesundheitsgesellschaft2. Ökonomische Kennziffern zur <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>3. <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>4. Steigerung <strong>der</strong> Wettbewerbsfähigkeit durch Senkung <strong>der</strong> Krankheitskosten5. <strong>Innovationsimpulse</strong> und Arbeitsmarkt6. Innovation: gebremst und geför<strong>der</strong>t7. <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in <strong>der</strong> Industriepolitik8. Zehn Handlungsempfehlungen© 2012 WifOR | <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 4


2. Die Ökonomische Bedeutung <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>Methodisches Vorgehen» Ziel: Darstellung <strong>der</strong> mikro-, meso- und makroökonomischen Wirkungen <strong>der</strong><strong>Gesundheitswirtschaft</strong>» Methodik: Abbildung von Regionen/Unternehmen in den VolkswirtschaftlichenGesamtrechnungen in Form von Satellitenkonten.Ökonomische Effekte für DeutschlandProduktion/WertschöpfungEinkommenBeschäftigungWelche Produktion bzw. Wertschöpfung resultiert aus <strong>der</strong>gesundheitswirtschaftlichen GeschäftstätigkeitWie hoch sind die Einkommen, die auf diese Geschäftstätigkeitzurückzuführen sind?Wie viele Arbeitsplätze bringen diese Aktivitäten?Fiskalische EffekteWelche fiskalischen Wirkungen ergeben sich aus <strong>der</strong>Geschäftstätigkeit?Exporte/ImporteWie hoch sind die Export- und Importquoten Ihres Unternehmens?Quelle: Eigene Darstellung.© 2012 WifOR | <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 5


2. Die Ökonomische Bedeutung <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>Direkte, indirekte und induzierte Effekte mittels <strong>der</strong> Input-Output-AnalyseDirekte EffekteUnmittelbare ökonomische Wirkungen durch die Geschäftstätigkeit innerhalb <strong>der</strong> BrancheVerausgabung von EinkommenInvestitionen und Bezug von VorleistungenIndirekte EffekteResultat <strong>der</strong> Auftragsvergabe an LieferantenInduzierte EffekteEntstehen durch die Wie<strong>der</strong>verausgabung <strong>der</strong> generierten EinkommenProduktions-, Wertschöpfungs- und BeschäftigungseffekteFiskalische Effekte als Resultat <strong>der</strong> ökonomischen WirkungenDirekte und indirekte Steuerzahlungen, Sozialversicherungsausgaben, inkl. Entlastung d. Sozialetats© 2012 WifOR | <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 6


2. Die Ökonomische Bedeutung <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>Ökonomische Eckwerte, 2005-2009, in jeweiligen PreisenKennzahlen [Mrd. EUR.]2005 2006 20072008 1)2009 1)Wachstum 05 bis 09Ø Wachstum/Jahr1. Gesamtes GüteraufkommenAnteil an <strong>der</strong> Gesamtwirtschaft373,987,8%392,617,7%412,617,6%428,3397,7%434,278,6%60,2916,1%3,8%2. ProduktionswertAnteil an <strong>der</strong> Gesamtwirtschaft327,128,1%339,067,9%353,327,9%367,548,0%372,968,8%45,8314,0%3,3%3. BruttowertschöpfungAnteil an <strong>der</strong> Gesamtwirtschaft203,2210,0%208,7910,0%214,649,9%223,7410,1%229,4410,7%26,2212,9%3,1%4. KonsumausgabenAnteil an <strong>der</strong> Gesamtwirtschaft273,4717,3%281,3117,4%289,3617,8%299,3317,9%310,7618,3%37,2913,6%3,3%5. ExporteAnteil an <strong>der</strong> Gesamtwirtschaft54,786,1%63,786,2%71,516,4%72,846,3%69,517,3%14,7426,9%6,5%6. Erwerbstätige [Mio.]Anteil an <strong>der</strong> Gesamtwirtschaft5,3213,7%5,3413,7%5,4413,7%5,6313,9%5,7314,2%0,427,8%1,9%1) FortschreibungQuelle: Eigene Berechnungen und Statistisches BundesamtWIFOR© 2012 WifOR | <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 7


2. Die Ökonomische Bedeutung <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>Entwicklung <strong>der</strong> Bruttowertschöpfung» Die Bruttowertschöpfung <strong>der</strong><strong>Gesundheitswirtschaft</strong> wächststabil.» Die jährliche Wachstumsratebeträgt 3,1%.Entwicklung <strong>der</strong> BWS 1) 2005-2006 2006-2007 2007-2008 2008-2009 Ø<strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 2,74% 2,80% 4,24% 2,55% 3,08%Gesamtwirtschaft 3,98% 4,35% 1,84% -4,50% 1,35%Verarbeitendes Gewerbe 7,53% 5,77% -2,05% -15,90% -1,62%1)In jeweiligen PreisenQuelle: Eigene Berechnungen und Statistisches Bundesamt (2011).© 2012 WifOR | <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 8


2. Die Ökonomische Bedeutung <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>Entwicklung <strong>der</strong> Erwerbstätigenzahlen» Die Beschäftigtenzahlen in <strong>der</strong><strong>Gesundheitswirtschaft</strong>steigen um jährlich 1,87%.» Zum Höhepunkt <strong>der</strong> FinanzundWirtschaftskrise wuchsdie Erwerbstätigenzahl in <strong>der</strong><strong>Gesundheitswirtschaft</strong>.Entwicklung <strong>der</strong> ET-Zahlen 2005-2006 2006-2007 2007-2008 2008-2009 Ø<strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 0,38% 1,87% 3,49% 1,78% 1,87%Gesamtwirtschaft 0,55% 1,70% 1,22% 0,04% 0,88%Verarbeitendes Gewerbe -0,75% 1,39% 2,05% -3,22% -0,15%Quelle: Eigene Berechnungen und Statistisches Bundesamt (2011).© 2012 WifOR | <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 9


2. Die Ökonomische Bedeutung <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>Ergebnisse des GSK 2007 – Ausstrahleffekte: BruttowertschöpfungWertschöpfungseffekte 1) [in Mrd. EUR]Induzierte Effekte85» Neben den 214 Mrd. Eurodirekter Bruttowertschöpfungentstehen zusätzlich 172 Mrd.Euro indirekt und induziert.Indirekte Effekte871,81» Diese insgesamt 386 Mrd.Euro entsprechen ca. 16% desdeutschen BIP.Direkte Effekte 2149,9%Wertschöpfungseffekte386ca. 16 %1,41» Ein Euro Bruttowertschöpfungin <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>erzeugte 0,41 Euro anindirekter und 0,40 Euro aninduzierter Wertschöpfung.1)Modellberechnungen auf Basis <strong>der</strong> HIOT 2007.Quelle: Roland Berger, TU Berlin, WifOR.© 2012 WifOR | <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 10


2. Die Ökonomische Bedeutung <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>Ergebnisse des GSK 2007 – Ausstrahleffekte: BeschäftigungseffekteBeschäftigungseffekte 1) [in Tsd.]Induzierte EffekteIndirekte Effekte1.5231.414Direkte Effekte 5.43913,7%1,261,54» In Deutschland sind fast 8,5Mio. Erwerbstätige (ET) direkt,indirekt o<strong>der</strong> induziert von <strong>der</strong><strong>Gesundheitswirtschaft</strong>abhängig.» 20,9% aller Erwerbstätigenbzw. mehr als je<strong>der</strong> fünfteArbeitsplatz in Deutschland istmit <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>verbunden.Beschäftigungseffekte8.376ca. 20,9%» Je<strong>der</strong> Arbeitsplatz in <strong>der</strong><strong>Gesundheitswirtschaft</strong>generierte 0,26 indirekte sowie0,28 induzierte Arbeitsplätze.1)Modellberechnungen auf Basis <strong>der</strong> HIOT 2007.Quelle: Roland Berger, TU Berlin, WifOR.© 2012 WifOR | <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 11


2. Die Ökonomische Bedeutung <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><strong>Gesundheitswirtschaft</strong> als regionaler WirtschaftsfaktorBundeslandranking <strong>der</strong> Bedeutung <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>hinsichtlich <strong>der</strong> Bruttowertschöpfungsanteile TOP 5Bundesland Rang BWS-Anteil in %2006Rang1996Differenz1996-2006Mecklenburg-Vorpommern 1 13,7 1 +2,7Berlin 2 13,4 4 +3,0Sachsen-Anhalt 3 12,9 5 +2,5Thüringen 4 12,8 2 +2,0Brandenburg 5 12,2 6 +2,0Datenquellen: Destatis, 2009; BA 2009; Berechnung: Wertschöpfungsansatz, WifOR, 2010.Die Bedeutung <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> ist insbeson<strong>der</strong>e in denstrukturschwächeren Regionen sehr ausgeprägt© 2012 WifOR | <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 12


2. Die Ökonomische Bedeutung <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><strong>Gesundheitswirtschaft</strong> als regionaler WirtschaftsfaktorBundeslandranking <strong>der</strong> Bedeutung <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>hinsichtlich <strong>der</strong> Erwerbstätigenanteile TOP 5Bundesland Rang ET-Anteil in %2006Rang1996Differenz1996-2006Berlin 1 15,8 1 +2,0Mecklenburg-Vorpommern 2 15,1 2 +2,1Sachsen-Anhalt 3 14,6 7 +2,2Brandenburg 4 14,2 9 +2,2Schleswig-Holstein 5 14,1 3 +1,2Datenquellen: Destatis, 2009; BA 2009; Berechnung: Wertschöpfungsansatz, WifOR, 2010.Dies gilt auch für die Bedeutung <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> auf demArbeitsmarkt.© 2012 WifOR | <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 13


<strong>Innovationsimpulse</strong> in <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>Glie<strong>der</strong>ung1. Auf dem Weg zur offenen Gesundheitsgesellschaft: Der Hintergrund2. Ökonomische Kennziffern zur <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>3. <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>4. InnovatioSteigerung <strong>der</strong> Wettbewerbsfähigkeit durch Senkung <strong>der</strong>Krankheits-kosten5. <strong>Innovationsimpulse</strong> und Arbeitsmarkt6. Innovation: gebremst und geför<strong>der</strong>t7. <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in <strong>der</strong> Industriepolitik8. Zehn Handlungsempfehlungen© 2012 WifOR | <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 14


3. <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><strong>Innovationsimpulse</strong> mit unterschiedlichen Zielen» Das Innovationspotenzial <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> ergibtsich u.a. aus Produkt-, Prozess-, Organisations- undSysteminnovationen im Mikro-, Makro- und im regionalen undsektoralen (Meso-) Bereich.» Ziel 1: Erhalt, Wie<strong>der</strong>herstellung und För<strong>der</strong>ung vonGesundheit in allen Versorgungsbereichen.» Ziel 2: Stetige Verbesserung <strong>der</strong> angebotenen Produkte undLeistungen» Ziel 3: Verbesserte Koordinierung und Teamarbeit in <strong>der</strong>Leistungserbringung für den Patienten.© 2012 WifOR | <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 15


3. <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>Innovationshemmnisse, -treiber und -impulseSchematischer Zusammenhang <strong>der</strong> Begriffe Innovationshemmnisse, -treiber und -impulseHemmnisse 1Treiber 2-+Innovation in <strong>der</strong><strong>Gesundheitswirtschaft</strong>Impulseauf die eigene Brancheauf an<strong>der</strong>e Branchen1Hemmnisse, z. B: Markteintrittsbarriere, mangelhafte Koordinierung, Wartezeiten2Treiber, z.B. Anspruchsverhalten <strong>der</strong> Bürger, hohe VersorgungsdichteQuelle: Eigene Darstellung.© 2012 WifOR | <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 16


3. <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>Verflechtung <strong>der</strong> gesamten <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>Bezogene und bereitgestellte Vorleistungen <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>im Jahr 2005EGW:8,7Mrd. €KGW:16,9 Mrd. €VL zuHerstellpreisen:116 Mrd €KGW:20,9Mrd. €EGW:4,7Mrd. €IntermediäreVerwendung:41,8 Mrd €NG:16,2Mrd. €NG:90,4 Mrd. €EGW : Erweiterte <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>KGW: Kernbereich <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>NG: Nichtgesundheitsbereich© 2012 WifOR | <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 17


3. <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>Ausgewählte Branchen mit Verflechtungen zur <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>1. Medizintechnik (S. 117-131)2. Pharmaindustrie (S.132-141)3. Biotechnologie, u.a. Biopharmazeutika für Kin<strong>der</strong> (S.141-149; S. 212f)4. Informations- und Kommunikationstechnologien (S. 149-163)5. Tourismuswirtschaft (S. 175-195)6. Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (S. 163-175)7. Ernährungswirtschaft (S.213f )8. Automobilbranche, Fahrassistenzsysteme,Fahrzeugtechnik (S. 215-224)© 2012 WifOR | <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 18


3. <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>Innovationsbeispiele» Aus den genannten Bereichen/Branchen etwa 50 Beispielenach Innovationstyp, Jahr, Zeitraum, Kosten- undNutzenberechnungen (Anlage 1, S. 303-321)» Wirkungen von Innovationen nach ausgewähltenDiagnosen nach ICD-10, Krankheitskosten, Innovationen,Nutzen und volkswirtschaftliche Auswirkungen <strong>der</strong>Innovationen, Quellenangaben (Anlage 6, S. 379-393)© 2012 WifOR | <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 19


3. <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>Beispiele für <strong>Innovationsimpulse</strong>» Verbesserung und Erweiterung <strong>der</strong> Diagnose- undBehandlungsmöglichkeiten – Wachstum und Beschäftigung in<strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>.» Vermeidbare Sterblichkeit und Krankheit, Erhöhung <strong>der</strong>Lebenserwartung und Arbeitsproduktivität durchverbesserte Gesundheit.» „Morbiditätsverschiebung“ um 5 Jahre in den vergangenen30 Jahren in Deutschland (auch infolge besserer Ernährungund besserer Arbeitsbedingungen).© 2012 WifOR | <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 20


3. <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>Humankapital stärkt Angebot und Nachfrage3 Perspektiven <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>Gesundes Altern führt zur Erhöhung <strong>der</strong> Produktivität unddamit angebotsseitig zu mehr WachstumSteigende private Nachfrage nach Gesundheitsleistungenaußerhalb <strong>der</strong> erstattungsfähigen Leistungen führtnachfrageseitig zu einem wachsenden InlandsproduktEine gesunde Gesellschaft spart Ausgaben bei <strong>der</strong>Krankenbehandlung, in <strong>der</strong> Rehabilitation undin <strong>der</strong> Pflege (z.B. Ambient Assisted Living - AAL)Reales BIP versus Produktionspotential(einschließlich ehrenamtliche Tätigkeiten <strong>der</strong> verschiedensten Art)© 2012 WifOR | <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 21


<strong>Innovationsimpulse</strong> in <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>Glie<strong>der</strong>ung1. Auf dem Weg zur offenen Gesundheitsgesellschaft: Der Hintergrund2. Ökonomische Kennziffern zur <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>3. <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>4. Steigerung <strong>der</strong> Wettbewerbsfähigkeit durch Senkung <strong>der</strong> Krankheitskosten5. <strong>Innovationsimpulse</strong> und Arbeitsmarkt6. Innovation: gebremst und geför<strong>der</strong>t7. <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in <strong>der</strong> Industriepolitik8. Zehn Handlungsempfehlungen© 2012 WifOR | <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 22


4. <strong>Innovationsimpulse</strong> und KrankheitskostenIndirekte Kosten als Verlust an WertschöpfungVerlorene Erwerbstätigkeitsjahre infolge von Arbeitsunfähigkeit, Invalidität und vorzeitigem Tod (in 1.000 Jahre)Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Darstellung.© 2012 WifOR | <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 23


4. <strong>Innovationsimpulse</strong> und KrankheitskostenDirekte vs. indirekte Krankheitskosten IDirekte Krankheitskosten (tatsächliche Ausgaben) in Mio. Euro für Deutschland2002 2004 20062008Jeweilige jährliche Differenz zu2002 in Mio. EURO218.768 224.970 236.524254.280 101.184Indirekte Kosten: Verlorene Erwerbstätigkeitsjahre in 1.000 Jahren für Deutschland2002 2004 20062008Jeweilige Differenz zu2002 in 1.000 Jahren4.515 4.207 3.9724.251 2.097Quelle BMWi, Dokumentation 2011, S. 40© 2012 WifOR | <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 24


4. <strong>Innovationsimpulse</strong> und KrankheitskostenDirekte vs. indirekte Krankheitskosten II» 2,097 Millionen nicht verlorene/gewonnene Erwerbstätigenjahre entsprecheneinem Gewinn in Höhe von 123.5 Mrd. Euro an (nicht verlorener)Bruttowertschöpfung*» Vermiedener Verlust=Gewinn an Bruttowertschöpfung im Zeitraum 2003 –2008 in Höhe von 123.467 Mio. Euro gegenüber dem Vergleichsjahr 2002übersteigt die Mehrausgaben bei den Krankheitskosten in Höhe von 101,184:Saldo 22.3 Mrd. Euro* Berechnet mit <strong>der</strong> durchschnittlichen Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigem© 2012 WifOR | <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 25


4. <strong>Innovationsimpulse</strong> und KrankheitskostenNicht realisierte Produktion übersteigt laufende GesundheitsausgabenKosten durch Krankheit undLeistungsmin<strong>der</strong>ung [in Mrd. EUR]700 -600 -500 -400 -300 -200 -100 -0 -278364Laufende Gesundheitsausgaben in Deutschland 2009» Arzneimittel und medizinischen Bedarf» Pflegerischen und therapeutischen Bedarf» Ärztliche Leistungen» Prävention und GesundheitsschutzEinbußen durch nicht realisierte Produktion in Deutschland 2010aufgrund von Leistungsmin<strong>der</strong>ungen am Arbeitsplatz durch:» Körperliche Beschwerden» Psychische und soziale Probleme» Familiäre und private Sorgen und Probleme» Probleme bei <strong>der</strong> Vereinbarung von Beruf und Privatleben» Arbeitsplatzbezogene ProblemeQuelle: Statistisches Bundesamt 2011, Fürstenberg-Institut 2011© 2012 WifOR | <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 26


<strong>Innovationsimpulse</strong> in <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>Glie<strong>der</strong>ung1. Auf dem Weg zur offenen Gesundheitsgesellschaft: Der Hintergrund2. Ökonomische Kennziffern zur <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>3. <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>4. Steigerung <strong>der</strong> Wettbewerbsfähigkeit durch Senkung <strong>der</strong> Krankheitskosten5. <strong>Innovationsimpulse</strong> und Arbeitsmarkt6. Innovation: gebremst und geför<strong>der</strong>t7. <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in <strong>der</strong> Industriepolitik8. Zehn Handlungsempfehlungen© 2012 WifOR | <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 27


5. <strong>Innovationsimpulse</strong> und ArbeitsmarktDer erfor<strong>der</strong>liche Einstieg: Die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> als ArbeitsmarktDie qualitative und quantitative Erfassung des Arbeitsmarktes in <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 1)1. Beschäftigungswirkungen im GSK2. Gesundheitsrelevante Berufe3. Allgemeine Entwicklung <strong>der</strong> Beschäftigunga) Beschäftigungsentwicklung nach Einrichtungsartenb) Beschäftigungsentwicklung nach Gesundheitsberufenc) Personalentwicklung im Krankenhaus4. Fachkräftebedarf und Fachkräftemangela) Bedarf an Ärztenb) Nachfrage nach Pflegekräftenc)Fachkräftesituation in weiteren Bereichen <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>d) Fazit zum Personalbedarf5. Neue Berufsbil<strong>der</strong>a) Ausbildungsmöglichkeiten und Berufschancenb) Anfor<strong>der</strong>ungen an die Ausbildung und Berufsausübungc) Gesundheitsberufe/neue Berufsbil<strong>der</strong>Technische AssistenzberufeAGnES – erweitere Kompetenzen für Krankenpflege und ArzthelferAnhang : Übersicht Gesundheitsberufe nach Berufsfeld, Unterkategorie, Berufsbezeichnung, Gruppe, Einteilung GBE, S. 327-3781) Henke, K.-D., Braeseke et. al., Volkswirtschaftliche Bedeutung <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>: Innovationen, Branchenverflechtung, Arbeitsmarkt, NOMOS;Baden-Baden 2011, S. 225-269© 2012 WifOR | <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 28


5. <strong>Innovationsimpulse</strong> und ArbeitsmarktErwerbstätigenzahlen im Überblick (Gesundheitssatellitenkonto)2005 2006 2007 2008 2009ProduktionsbereichErwerbstätigein Tsd. tätige in Tsd. tätige in Tsd. tätige in Tsd. tätige in Tsd.Erwerbs-Erwerbs-Erwerbs-Erwerbs-Insgesamt 38.835 39.075 39.724 40.276 40.271<strong>Gesundheitswirtschaft</strong> gesamt 5.315 5.342 5.439 5.593 5.730Kernbereich <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 4.118 4.143 4.210 4.367 4.480G1 Pharmazeutische Erzeugnisse 78 79 80 80 75G2 Medizintechnische Geräte 137 137 138 142 140G3 Sonstige Waren des Kernbereichs 3 2 3 3 3G4 Einzelhandelsleistungen des Kernbereichs 329 315 327 331 333G5 Private Versicherungen zur Deckung17 18 17 16 16gesundheitlicher RisikenG6 Gesundheitsrelevante196 197 196 196 197Sozialversicherungen und VerwaltungG7 Dienstleistungen stationärer Einrichtungen 1.548 1.566 1.592 1.642 1.697G8 Dienstleistungen nicht-stationärer1.703 1.723 1.752 1.853 1.915EinrichtungenG9 Sonstige Dienstleistungen des KGW 107 105 107 105 105Erweiterte <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 1.197 1.200 1.229 1.226 1.250G10 Dienstleistungen <strong>der</strong> privaten Haushalte 34 35 35 35 36G11 Biologische und funktionelle Lebensmittel 101 103 103 127 127G12 Sonstige Gesundheitswaren des59 54 54 53 52Erweiterten BereichsG13 Dienstleistungen für Sport, Fitness und150 152 157 157 162WellnessG14 Sonstige Gesundheitsdienstleistungen853 856 879 854 873des Erweiterten BereichsNicht Gesundheit 33.520 33.733 34.285 34.683 34.541Quelle: WifOR, 2012© 2012 WifOR | <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 29


5. <strong>Innovationsimpulse</strong> und Arbeitsmarkt2030: Fachkräftemangel lähmt Gesundheitswesen» Berufsübergreifen<strong>der</strong>Fachkräftemangel über alleEinrichtungen desGesundheitswesens 210.000 Fachkräftewerden bis zum Jahr2020 fehlen Bis zum Jahr 2030werden fast 1 Mio.Fachkräfte fehlenQuelle: PwC, WifOR, 2011.Im Jahr 2030 werden im Gesundheitswesen mehr Fachkräfte fehlen alsheute in <strong>der</strong> gesamten Automobilindustrie beschäftigt sind.© 2012 WifOR | <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 30


<strong>Innovationsimpulse</strong> in <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>Glie<strong>der</strong>ung1. Auf dem Weg zur offenen Gesundheitsgesellschaft: Der Hintergrund2. Ökonomische Kennziffern zur <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>3. <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>4. Steigerung <strong>der</strong> Wettbewerbsfähigkeit durch Senkung <strong>der</strong> Krankheitskosten5. <strong>Innovationsimpulse</strong> und Arbeitsmarkt6. Innovation: gebremst und geför<strong>der</strong>t7. <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in <strong>der</strong> Industriepolitik8. Zehn Handlungsempfehlungen© 2012 WifOR | <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 31


6. Innovation: gebremst und geför<strong>der</strong>tDeterminanten von InnovationsprozessenInnovationstreiber und -hemmnisse bzw. -barrierenlassen sich in folgende Kategorien einordnen:1. FinanzfaktorenKapitalausstattung <strong>der</strong> Unternehmen, Verfügbarkeit externer Finanzierungsquellenwie Risikokapital o<strong>der</strong> staatliche För<strong>der</strong>mittel, Umfang staatlicher Regulierung2. WissensfaktorenIntensität von F&E, Zugang zu qualifiziertem Personal, Marktinformationen undInformationstechnologien, Verfügbarkeit externer Dienstleistungen und potenziellerKooperationspartner, innerbetriebliche, organisatorische Faktoren3. MarktfaktorenMarktstruktur, Nachfrage nach innovativen Produkten, Marktposition vonMitbewerbern, Umfang und Struktur staatlicher NachfrageIn Anlehnung an Organisation for Economic Co-Operation and Developement(OECD) 2005und Steg 20054. Institutionelle FaktorenInfrastruktur einschl. Bildungssystem, Eigentumsrechte, Gesetzgebung, Normenund Standards, Technologie- und Innovationspolitik, Verteilungs- und Sozialpolitik u.a. Politikbereiche© 2012 WifOR | <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 32


6. Innovation: gebremst und geför<strong>der</strong>tFinanzielle AnreizeInnovationsför<strong>der</strong>ung» Durch den Staat entsprechende Innovationsanreize setzen.» Jährlicher Steuerzuschuss zum Gesundheitsfonds zweckgebundenfür die zeitlich befristete Erprobung von Neuen Untersuchungs- undBehandlungsmethoden (NUB) einzusetzen.» Eine solche Vorgehensweise steht im Einklang mit dem Ziel <strong>der</strong>Bundesregierung 3 % des BIP für Forschung und Entwicklungauszugeben (Bund, Län<strong>der</strong> und Unternehmen).© 2012 WifOR | <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 33


<strong>Innovationsimpulse</strong> in <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>Glie<strong>der</strong>ung1. Auf dem Weg zur offenen Gesundheitsgesellschaft: Der Hintergrund2. Ökonomische Kennziffern zur <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>3. <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>4. Steigerung <strong>der</strong> Wettbewerbsfähigkeit durch Senkung <strong>der</strong> Krankheitskosten5. <strong>Innovationsimpulse</strong> und Arbeitsmarkt6. Innovation: gebremst und geför<strong>der</strong>t7. <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in <strong>der</strong> Industriepolitik8. Zehn Handlungsempfehlungen© 2012 WifOR | <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 34


7. <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in <strong>der</strong> IndustriepolitikRückkehr des Staates in die Industriepolitik?1. Rückkehr des Staates in die Nationale Industriepolitikund die Europäische Industriepolitik?2. Innovationsstrategie für den Mittelstand,Wachstumsfinanzierung junger Unternehmen3. Industriepolitik auf verschiedenen Ebenen4. Die EU konkurriert mit Indien, China, Brasilien5. Handelspolitik mit verlässlichen RahmenbedingungenQuellen: Positionspapier <strong>der</strong> SPD-Bundestagsfraktion, 24.1.2012, PharmastandortDeutschland, Positionen und Vorschläge <strong>der</strong> IG Bergbau, Chemie, Energie, Februar2012© 2012 WifOR | <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 35


7. <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in <strong>der</strong> IndustriepolitikSozialversicherungspflichtige in Deutschland, 2009Automobilindustrie5,12%Bau- undImmobilienwirtschaft10,98%Verkehr und Logistik5,17%SONSTIGES24,68%Bildungswirtschaft4,18%Elektroindustrie2,76%Energiewirtschaft1,35%Ernährungswirtschaft7,12%Tourismuswirtschaft3,28%Rohstoff- undEntsorgungswirtschaft6,65%Maschinenbau undAusrüstung Kreativwirtschaft6,51% 1,20%IKT3,19%Finanzwirtschaft4,58%<strong>Gesundheitswirtschaft</strong>13,21%© 2012 WifOR | <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 36


7. <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in <strong>der</strong> Industriepolitik<strong>Gesundheitswirtschaft</strong> im Rahmen einer europäischen IndustriepolitikDeutsche <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>» Auftrag des BMWi: Identifikation <strong>der</strong> ökonomischen Bedeutung <strong>der</strong><strong>Gesundheitswirtschaft</strong>» Datenbasis: Umfangreiche Datengrundlage durch das Statistische Bundesamt» Umfang: Direkte, indirekte und induzierte ökonomische Effekte und Entwicklungeines GesundheitssatellitenkontosEuropäische <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>» Datenbasis: Eurostat (Input-Output-Tabellen), OECD Klärungsbedarf1. Welche Daten stehen zur Verfügung?2. Welche Abgrenzung wird für die Europäische GW gewünscht(Kernbereich-/ Erweiterte <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>; 1ter/2ter Markt)?» Vorgehen: 1. Analyse <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in ausgewählten Märkten2. Übergreifende Analyse <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in <strong>der</strong> EU» Umfang: Direkte, indirekte und induzierte ökonomische Effekte© 2012 WifOR | <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 37


<strong>Innovationsimpulse</strong> in <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>Glie<strong>der</strong>ung1. Auf dem Weg zur offenen Gesundheitsgesellschaft: Der Hintergrund2. Ökonomische Kennziffern zur <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>3. <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>4. Steigerung <strong>der</strong> Wettbewerbsfähigkeit durch Senkung <strong>der</strong> Krankheitskosten5. <strong>Innovationsimpulse</strong> und Arbeitsmarkt6. Innovation: gebremst und geför<strong>der</strong>t7. <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in <strong>der</strong> Industriepolitik8. Zehn Handlungsempfehlungen© 2012 WifOR | <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 38


8. Wirtschaftspolitische HandlungsempfehlungenOptionen zur Stärkung von <strong>Innovationsimpulse</strong>n in <strong>der</strong> GW1Schaffung einer Innovationsplattform unter Fe<strong>der</strong>führung des BMWizur För<strong>der</strong>ung eines innovationsfreundlichen KlimasUm den Know-how-Transfer und die Vernetzung <strong>der</strong> Branche zu optimieren sollte unter Fe<strong>der</strong>führung des BMWiauf Bundesebene eine Innovationsplattform etabliert werden. Über diese Plattform ließen sich u. a.Innovationspartnerschaften initiieren o<strong>der</strong> Werkstattgespräche organisieren.2Exportinitiative für die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>Gesundheitsmärkte wachsen weltweit. Zur besseren Ausschöpfung <strong>der</strong> damit verbundenen Exportchancen <strong>der</strong>deutschen Industrie müssen sich vor allem kleine und mittelständische Hersteller besser vernetzen und stärkermit exportunterstützenden Institutionen kooperieren. Eine Exportinitiative auf Bundesebene kann diesbeför<strong>der</strong>n.3Innovative Versorgungsformen und -modelle als Exportdienstleistung etablierenNicht nur Medizintechnik und neue Arzneimittel - auch innovative Versorgungskonzepte im Gesundheits- undPflegebereich lassen sich als Exportdienstleistung vermarkten (Politik- und Unternehmensberatung).Deutschland ist mit seiner demografischen Entwicklung Vorreiter in <strong>der</strong> Versorgung multimorbi<strong>der</strong>, dementerund hochaltriger Patienten und sollte dieses Know-how stärker im Ausland vermarkten.© 2012 WifOR | <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 39


8. Wirtschaftspolitische HandlungsempfehlungenOptionen zur Stärkung von <strong>Innovationsimpulse</strong>n in <strong>der</strong> GW4Mittelständische Unternehmen stärken –Neue Formen <strong>der</strong> Innovationsfinanzierung entwickelnMittelständische Unternehmen bilden eine tragende Säule <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>. Häufig mangelt es ihnenjedoch an Ressourcen, z. B. im Hinblick auf Innovationen für die Vorfinanzierung o<strong>der</strong> langwierigeErstattungsprozesse und in Bezug auf den drohenden Fachkräftemangel für langfristige Personalkonzepte. Hierkönnen gezielte wirtschaftspolitische För<strong>der</strong>maßnahmen ansetzen bzw. Innovationsbarrieren abgebaut werden.5För<strong>der</strong>ung des Wettbewerbs unter den LeistungserbringernDie Potenziale eines größeren Wettbewerbs werden im Deutschen Gesundheitssystem bei weitem noch nichtausgeschöpft. Um dies zu erreichen sollten Ansätze wie mehr selektive Verträge (Regionalisierung, weg vonbundeseinheitlichen Preisen), Integrierte Versorgungsmodelle (u. a. zur Verringerung von finanziellenFehlanreizen wie Zuweisungsprämien), gleiche Preise für vergleichbare Leistungen, unabhängig davon, ob sievom Krankenhaus o<strong>der</strong> dem nie<strong>der</strong>gelassenen Arzt erbracht wurden und letztlich die Überwindung <strong>der</strong>sektoralen Trennung dienen.6Erarbeitung eines konsistenten OrdnungsrahmensFür die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> müssen einheitliche wettbewerbs- und erstattungsrechtliche Regelungenerarbeitet werden. Dadurch lassen sich relevante Innovationshemmnisse abbauen.© 2012 WifOR | <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 40


8. Wirtschaftspolitische HandlungsempfehlungenOptionen zur Stärkung von <strong>Innovationsimpulse</strong>n in <strong>der</strong> GW7Rahmenbedingungen des Gesundheitsstandortes Privater Haushalt verbessernDer private Haushalt muss als Gesundheitsstandort erkannt und die dafür erfor<strong>der</strong>lichen Voraussetzungen fürdie Leistungserbringung (Abrechnungsmodalitäten, Qualifikation von Personal, datenschutzrechtlicheRegelungen etc.) geschaffen werden.Siehe hierzu im Einzelnen Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM), BMWI (www.zim-bmwi.de).8Stärkung <strong>der</strong> Verflechtungen zwischen den BereichenDie Verflechtung zwischen Kernbereich, Erweitertem Bereich sowie Nichtgesundheitsbereich (z. B.Automobilbranche, Ernährungswirtschaft, Wohnungswirtschaft, Tourismus etc.) sollte als Impulsgeber undImpulsnehmer forciert werden.9Attraktivität <strong>der</strong> Gesundheitsberufe steigernDie Attraktivität <strong>der</strong> Gesundheitsberufe muss dringend verbessert werden. Dies kann beispielsweise durch einegesellschaftliche Imagekampagne, die Reform <strong>der</strong> Ausbildung (insb. <strong>der</strong> Pflegeausbildung und desMedizinstudiums, Entwicklung neuer Curricula für neue Berufsfel<strong>der</strong>), bessere Weiterbildung und dieVerbesserung <strong>der</strong> Arbeitsbedingungen erreicht werden.© 2012 WifOR | <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 41


8. Wirtschaftspolitische HandlungsempfehlungenOptionen zur Stärkung von <strong>Innovationsimpulse</strong>n in <strong>der</strong> GW10Neue Geschäftsmodelle und Versorgungskonzepte für verän<strong>der</strong>te Strukturen entwickelnVersorgungsengpässe in dünn besiedelten Regionen, Fachkräftemangel, demografische Verän<strong>der</strong>ungen und dieVerfügbarkeit mo<strong>der</strong>ner Technik wie altersgerechte Assistenzsysteme zur Unterstützung <strong>der</strong> älterenBevölkerung, zur Entlastung des Gesundheitspersonals und als Lösung für Fragen <strong>der</strong> Logistik – diese undweitere Aspekte erfor<strong>der</strong>n neue Herangehensweisen auch in <strong>der</strong> Gesundheitsversorgung.© 2012 WifOR | <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 42


Ausgewählte Literatur» Gethmann, C.-F. et al. (2005): Gesundheit nach Maß? Eine transdisziplinäre Studie zu den Grundlagen einesdauerhaften Gesundheitssystems. Berlin: Akademie Verlag.» Henke, K.-D. (Hrsg.) (2007): Gesundheitsökonomische Forschung in Deutschland. Stuttgart: Lucius&Lucius.» Henke, K.-D., Neumann, K., Schnei<strong>der</strong>, M. et al. (2010): Erstellung eines Satellitenkontos für die<strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in Zahlen. Berlin: Nomos.» Konrad-Adenauer-Stiftung (Hrsg.) (2009): Soziale <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>. Ordnungsrahmen für einzukunftsfähiges Gesundheitssystem. Zukunftsforum Politik Band 101.» Kickbusch, I. (Hrsg.) (2009): Policy Innovation for Health. Berlin: Springer.» Ostwald, D. A, Heeger, D., Hesse, S., Henke, K.-D. (2011): Wachstums- und beschäftigungspolitischeBedeutung von Sanofi Aventis Deutschland für den deutschen Wirtschaftsstandort, Darmstadt/Berlin» Schumpelick, V. und B. Vogel (Hrsg.) (2008): Medizin zwischen Humanität und Wettbewerb. Beiträge desSymposiums vom 27. bis 30 September 2007 in Cadenabbia. Freiburg: Her<strong>der</strong>.» Wissenschaftlicher Beirat beim Bundesministerium <strong>der</strong> Finanzen (2004): Nachhaltige Finanzierung <strong>der</strong>Renten- und Krankenversicherung. Schriftenreihe des BMF Band 77.» Zimmermann, H., K.-D. Henke und M. Broer (2009): Finanzwissenschaft. Eine Einführung in die Lehre von <strong>der</strong>öffentlichen Finanzwirtschaft. 10. Aufl. München: Vahlen.© 2012 WifOR | <strong>Innovationsimpulse</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 43


Prof. Dr. Klaus-Dirk HenkeWissenschaftlicher BeiratDipl.-Wirtsch.-Ing. Julian KnippelWissenschaftlicher MitarbeiterDipl.-Wirtsch.-Ing. Wolf-Dieter PerlitzWissenschaftlicher MitarbeiterWifOR Berlinc/o Technische Universität BerlinSteinplatz 210623 BerlinDeutschlandTelefonTelefaxE-MailWeb+49 30 314-24419+49 30 314-24444kontakt@wifor.dewww.wifor.de

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